im Südviertel - Heilig Geist Gemeinde Münster
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einladen. Auch wird ein neuer Katecheseraum für die Glaubensvermittlung<br />
von Kommunionkindern und Firmlingen angrenzend an den<br />
Gottesdienstraum entstehen, der darüber hinaus für Bibelgespräche,<br />
Meditationen oder neue liturgische Formen genutzt werden kann.<br />
Bei aller Bautätigkeit, dürfen wir als <strong>Gemeinde</strong> nicht vergessen, die<br />
„Gottes-Sehnsucht“ bei uns wach zu halten und so nach unserem<br />
<strong>Gemeinde</strong>leben und unserer Spiritualität zu fragen. Wie leben wir das<br />
Evangelium? Wo und wie tut der Glaube dem Leben gut? Welche<br />
Kraftquellen schenkt der Glaube an Gott und Jesus? Wie können<br />
Menschen neu zum Glauben finden? …<br />
Vielleicht helfen die Erfahrungen der Bauzeit, wenn wir sie auf den<br />
Glauben und die Kirche, ja auf uns selbst übertragen: Manches, was Staub<br />
und Dreck verdeckt halten, kann auch wieder frei gelegt und neu zum<br />
Leuchten gebracht werden. Pablo Picasso hat einmal gesagt, Kunst wische<br />
den Staub des Alltags von der Seele. Gilt nicht ähnliches für den Glauben<br />
und die feierliche Liturgie? Als vor ein paar Tagen die ersten gereinigten<br />
und neu abgedichteten Kirchenfenster eingesetzt wurden, dachte ich an ein<br />
Sprichwort. Man sagt, dass unsere Augen die Fenster zur Seele sind. Wenn<br />
die Fenster kaum noch Lichtvolles hineinlassen, wenn mein Blick getrübt<br />
ist durch Sorgen, Neid, Zukunftsangst, Ichdenken oder Pess<strong>im</strong>ismus, dann<br />
ist es in meinem Inneren meist bedrückend finster. Der Glaube, wie ich ihn<br />
verstehe, will uns ja durchscheinend machen für die Liebe Gottes, auf das<br />
es in uns hell wird. Wie schön, wenn Menschen lieben können, weil sie<br />
sich geliebt, gewollt und anerkannt fühlen. Und wie tragisch, wenn<br />
Menschen dieses Gefühl vermissen (müssen)! Ich selbst will meine<br />
„Fenster zur Seele“ lichtdurchlässig halten, damit ich lieben kann. Hierfür<br />
braucht es wohl von Zeit zu Zeit auch ein „Saubermachen“ in mir, damit<br />
ich den klaren Blick nicht verliere und Wichtiges von Unwichtigem<br />
unterscheiden kann…<br />
Einen letzten Gedanken, angelehnt an unsere Bautätigkeit, möchte ich<br />
noch anfügen. In dem Kirchenlied „Ein Haus voll Glorie schauet“<br />
(Gotteslob Nr. 639) heißt es: „Die Kirche ist erbauet auf Jesus Christ<br />
allein. Wenn sie auf ihn nur schauet, wird sie in Frieden sein.“ Ein<br />
wichtiger Hinweis: Auf Jesus gilt es zu schauen. Er ist der Eckstein, der<br />
alles zusammenhält. Er ist das Spannendste und Liebenswerteste, was<br />
Kirche zu geben hat. Vieles andere, was heute in Kirche als fundamental<br />
wichtig, ja unumstößlich gilt, beginnt zu wanken und erweist sich über<br />
kurz oder lang als nicht mehr tragfähig. Jesus und seine befreiende<br />
Botschaft jedoch bleibt. Gott sei Dank!<br />
Pastoralreferent Thomas Hußmann<br />
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