Protokollsplitter - Old-Tablers Deutschland
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Thema<br />
Jahresthema bei OT 16<br />
Nach der Lektüre von Prof. Lipps<br />
"Männerbünde" kann ich nur feststellen,<br />
daß gewisse Themen manchmal<br />
"in der Luft liegen".<br />
Die Entscheidung, das Jahresmotto<br />
"Männer" für mein Präsidentenjahr<br />
zu wählen, war auch eine<br />
Entscheidung aus dem Bauch heraus.<br />
Wir hatten schon einige glanzvolle<br />
und ausgelassene 50. Geburtstage<br />
meiner Freunde gefeiert, meiner und<br />
noch eine Reihe weitere 50ste standen<br />
vor der Tür. "Nel mezzo(?) del<br />
cammin di nostra vita ...", so ein<br />
bißchen Nachdenklichkeit stellt sich<br />
bei solchen Anlässen natürlich auch<br />
ein. Auch darüber, wie und was man<br />
so macht und warum man es macht.<br />
"Es wird Zeit, daß wir uns auch<br />
emanzipieren!" war schon an so<br />
manchem Tischabend - wir treffen<br />
uns immer gemeinsam mit unseren<br />
Damen - gefallen.<br />
Frauen, so schien es mir, reflektieren<br />
ihre Rolle viel besser; es ist überhaupt<br />
ganz selbstverständlich, daß<br />
man/frau über die Rolle der Frau diskutiert.<br />
Über uns Männer hört man<br />
deutlich weniger.<br />
Es fügte sicn alles wundervoll. Ich<br />
hätte gern mehr über das Thema<br />
erfahren, bin aber von Natur aus<br />
faul. Als neu gewählter Präsident bot<br />
sich mir nun eine einmalige Chance.<br />
Ein Präsident hat es leicht: Man<br />
wähle ein Jahresthema, verteile unter<br />
den begeisterten Mitgliedern die entsprechenden<br />
Referate, motiviere<br />
zusätzlich durch die Ankündigung<br />
eines Gesundtheitstips des Monats für<br />
Männer, und schon wird man von<br />
einem kleinen Heer wissensdurstiger<br />
Leseratten unterstützt.<br />
Die Analyse der Reaktionen auf die<br />
Ankündigung des Jahresthemas<br />
"Männer" wäre allein schon ein<br />
Referat wert. Wie immer(?) reagierten<br />
unsere Damen um<br />
Sekundenbruchteile schneller und<br />
zwar mit einer solch ausgelassenen<br />
Fröhlichkeit, daß der zwar jung<br />
amtierende aber psychologisch<br />
langjährig erfahrene Präsident sich<br />
sogleich bemüßigt fühlte klarzustellen,<br />
daß das Thema sich nicht gegen<br />
unsere Damen richtete, ja ganz im<br />
Gegenteil - wenn überhaupt vorstell-<br />
4<br />
Vor Beginn der Vortragsreihe: Männerbünde<br />
bar - zu einem noch besseren<br />
Verständnis unserer Paare führen sollte.<br />
Die Reaktion meiner Freunde faßte<br />
Wilfried zusammen : "Männer? Da<br />
gibt es nichts zu berichten!"<br />
Es gab:<br />
Ivan Spira: David Gilmore "Mythos<br />
Mann" - Männlichkeit ist kein<br />
Naturereignis, Männer werden in<br />
unterschiedlichen Kulturen nach<br />
unterschiedlichen<br />
Männlichkeitsbildern "gemacht". Man<br />
beleuchtete dabei besonders die<br />
Aspekte Männlichkeitsideale-<br />
Gewaltbereitschaft-Feindbilder.<br />
Da wir OTler eher der "hegemonialen<br />
Männlichkeitskultur"<br />
angehören (Status Kontrolle,<br />
Machtbefugnisse), sollten wir unsere<br />
Verantwortung gegenüber subordinierten<br />
Männfichkeitskulturen nicht<br />
vergessen (schon in der Satzung?).<br />
Klaus Kobel: Warren Farrel<br />
"Warum Männer so sind, wie sie<br />
sind" - statt multikulturell wie bei<br />
Gilmore mehr mono. Sehr amerikanisch<br />
auch in Aufbau und<br />
Schreibweise. Dennoch einige provokante<br />
Thesen:<br />
Liebe, Intimität und Bindung bedeuten<br />
für Männer und Frauen etwas<br />
anderes; Männer sind wesentlich<br />
schwächer als angenommen; Frauen<br />
haben sich im Laufe der<br />
Emanzipation verändert - warum<br />
verändern sich Männer nicht?<br />
Roland Zierau: Warren Farrel<br />
"Mythos Männermacht" - Als glühender<br />
Verfechter der (weiblichen)<br />
Emanzipation seit seinen<br />
Studientagen hatte es Roland natürlich<br />
leichter, allerdings war Farrels Stil<br />
auch für Ihn schwer bekömmlich und<br />
so manches "nicht nachvollziehbar";<br />
"Männer und Frauen werden bei<br />
Gewalt und besonders bei<br />
Sexualdelikten von der amerikanischen<br />
Justiz sehr ungleich behandelt";<br />
"Männer, die angeblich die Macht