Wo Warten Spaß macht - KSG
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Zeitzeuge und Künstler<br />
<strong>KSG</strong>-Mieter Günter Reitz gestaltet Bilder von ganz besonderer Ästhetik<br />
Von Stahlseilen gehalten<br />
schwebt der steinerne<br />
Koloss durch die Luft. Ein Mann<br />
mit Strohhut steht darunter<br />
und dirigiert mit Handzeichen<br />
den Kranführer. Dieses Foto<br />
von den Bergungsarbeiten<br />
einer Statue in Ägypten <strong>macht</strong>e<br />
Günter Reitz endgültig zu<br />
einem der renommiertesten<br />
Fotoreporter der Welt.<br />
Für die Fotoserie »Abu Simbel<br />
wird gerettet« erhielt Reitz den<br />
internationalen Friedenspreis<br />
der <strong>Wo</strong>rld Press Photo in Den<br />
Haag. Insgesamt viermal stellte<br />
er seine Fotos auf der Photokina<br />
in Köln aus. 1965 druckte das<br />
Sonntagsmaga zin der New<br />
York Times seine spannende<br />
Bildreportage aus<br />
Albanien, in das Reitz, als<br />
Student getarnt, als erster<br />
westlicher Fotoreporter<br />
einreiste.<br />
Den Schwerpunkt seines Wirkens<br />
bildeten jedoch der Nahe- und<br />
der Mittlere Osten sowie Afrika.<br />
Seine Liebe zum Orientalischen<br />
fand er in Pakistan, in das er in<br />
den 50er Jahren reiste, um islamische<br />
Geschichte zu studieren.<br />
»Ursprünglich wollte ich Gartenbau<br />
studieren«, so Günter Reitz,<br />
»doch die Fremde exotischer<br />
Länder und Landstriche hatte<br />
mich gepackt.« Rund 76 Länder<br />
hat Günter Reitz während seiner<br />
Zeit als freiberuflicher Fotoreporter<br />
bereist. Unzählige Bilder hat<br />
er dabei für bekannte Bildagenturen<br />
in New York und Paris sowie<br />
für führende Zeitungen und<br />
Magazine geschossen. Er trank<br />
Tee mit der früheren indischenMinisterpräsidentin<br />
Indira Gandhi<br />
oder besuchte zusammen<br />
mit Bundeskanzler<br />
Willy Brandt<br />
Ägypten.<br />
Doch das war in seinem »ersten<br />
Leben«, wie Günter Reitz sagt.<br />
Das »zweite« begann nach Beendigung<br />
seiner beruflichen Tätigkeit<br />
und findet heute in und um<br />
Ronnenberg statt. Hier hat er sich<br />
nicht nur einen Namen als Fledermausschützer<br />
und engagierter<br />
Freund der Laubfrösche ge<strong>macht</strong>,<br />
sondern auch als Künstler. Freunde,<br />
allen voran Gérard Sery,<br />
hatten ihm geraten, die Kunst in<br />
sein leben zu lassen. Und das tat<br />
Günter Reitz – mit Erfolg. Rund<br />
neun Ausstellungen hat er mit<br />
seinen Bildern bereits erfolgreich<br />
durchgeführt. Was er auf Papier<br />
bannt, ist einzigartig. Natürlich<br />
geht es auch hier nicht ohne<br />
Fotografie: Mit seiner Zwölffach-<br />
Zoom-Kamera kreiert er wahre<br />
Farbsinfonien. Eines der ersten<br />
Motive waren dabei die heiligen<br />
Pau-Pau Schnecken der Maori,<br />
die Günter Reitz einst von einer<br />
seiner Reisen mitbrachte.<br />
Bei anderen Künstlern erntet<br />
er Bewunderung für dieses<br />
und andere Werke, bei deren<br />
Schöpfung er übrigens ohne<br />
jegliche Verfremdung arbeitet.<br />
Lediglich durch die Variation der<br />
Beleuchtung und Änderung von<br />
Blende und Zeit entstehen die<br />
beeindruckenden Kunstwerke.<br />
Eins davon hängt schon bald in<br />
der Außenstelle der <strong>KSG</strong>. Wir<br />
bedanken uns recht herzlich.<br />
Dialog Magazin für Bauen und <strong>Wo</strong>hnen 3