Als PDF downloaden - Gallinat-Bank AG
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MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra<br />
Wie angelt man sich<br />
einen Millionär?<br />
Bei knapp 800 000 Millionären in Deutschland<br />
boomt das Geschäft mit den vermögenden Privatkunden.<br />
Was <strong>Bank</strong>en sich einfallen lassen. Seite E2<br />
(cris) Düsseldorf ist <strong>Bank</strong>enstadt<br />
– und zwar eine der wichtigsten<br />
im Lande. Mit rund 180<br />
<strong>Bank</strong>en, darunter über 50 aus<br />
dem Ausland, liegt die Landeshauptstadt<br />
hinter Frankfurt<br />
auf Platz zwei. Über 18 000<br />
Menschen arbeiten hier,<br />
nimmt man das Versicherungsgewerbe<br />
dazu, sind es<br />
noch einmal 10 000 mehr.<br />
Für die <strong>Bank</strong>en ist der<br />
Standort hochattraktiv, und<br />
das nicht nur wegen der schönen<br />
Lage am Rhein und den<br />
modernen Bürogebäuden am<br />
berg <strong>Bank</strong>. Was sind die Hintergründe<br />
des steigenden Interesses<br />
und der Neuansiedlung<br />
von Privatbanken im<br />
Großraum Düsseldorf? Die<br />
Redaktion lud dazu Vertreter<br />
namhafter <strong>Bank</strong>en in das Verlagshaus<br />
in Düsseldorf-<br />
Heerdt – ein in dieser Form<br />
bislang einmaliger gemeinsamer<br />
Auftritt der führenden<br />
Häuser.<br />
„Das Potenzial für Privatbanken<br />
ist in der Region<br />
enorm“, sagt Uwe Lindner,<br />
Vorstandsmitglied der National-<strong>Bank</strong>.<br />
Diese hat ihren<br />
Hauptsitz in Essen und mit ihrer<br />
erst vor zwei Jahren gegründeten<br />
Düsseldorfer Niederlassung<br />
einen beachtlichen<br />
Erfolg vorzuweisen. Kein<br />
Wunder, dass die Essener nun<br />
darüber nachdenken, auch<br />
weiter zu expandieren. „Wir<br />
BERATUNG PUR<br />
Der Privatbanken-Bereich<br />
ist geprägt von den Großbanken.<br />
Die Domäne der<br />
Privatbankiers sind die vermögenden<br />
Kunden – hier<br />
beginnt die Einstiegsgrenze<br />
für eine Beratung bei<br />
rund 250 000 Euro.<br />
PRIVATBANKEN<br />
Blick in den Club<br />
der Multi-Milliardäre<br />
Bill Gates, Carlos Slim Helú, Ingvar Kamprad – hinter<br />
manchem Groß-Vermögen steckt die Geschichte eines<br />
unglaublichen Aufstiegs. Seite E 10<br />
Finanzplatz im Aufwind<br />
Medienhafen (siehe Foto).<br />
Den Menschen in und um<br />
Düsseldorf geht es finanziell<br />
überdurchschnittlich gut,<br />
auch die Zahl derjenigen, die<br />
über ein Vermögen von über<br />
250 000 Euro verfügen, steigt.<br />
In diesem Einkommensbe-<br />
Unternehmensnachfolge:<br />
Diskretion ist gefragt<br />
Wenn Unternehmer einen Nachfolger suchen, sind<br />
die <strong>Bank</strong>häuser wichtige Ratgeber. Sie wissen: Vertrauen<br />
und Diskretion ist das A und O. Seite E8<br />
reich geht das Private <strong>Bank</strong>ing,<br />
also das Geschäft mit dem vermögenden<br />
Privatkunden erst<br />
richtig los.<br />
Und um dieses lukrative Geschäft<br />
stehen Sparkassen, Genossenschaftsbanken,Großbanken<br />
und unabhängige Ver-<br />
mögensverwalter im harten<br />
Wettbewerb – sowie die Privatund<br />
Spezialbanken, die aufgrund<br />
ihrer thematischen<br />
Ausrichtung auf die wohlhabendere<br />
Kundschaft punkten<br />
können. „Das so genannte Private<br />
<strong>Bank</strong>ing ist hier in Düssel-<br />
dorf gut vertreten“, sagt Franz-<br />
Josef Arndt, Geschäftsführer<br />
der <strong>Bank</strong>envereinigung NRW,<br />
die die Interessen der <strong>Bank</strong>en<br />
in der Öffentlichkeit vertritt<br />
und vor fünf Jahren ihren Sitz<br />
von Köln nach Düsseldorf verlegt<br />
hat.<br />
Ein seltenes Bild: Führende Privatbankiers kamen zur Interview-Runde in das RP-Verlagshaus (lesen Sie das komplette Interview ab Seite E4). FOTO: PAUL ESSER<br />
Lesen Sie in unserem zwölfseitigen<br />
Extra über die reichen<br />
Deutschen, die Geschichte der<br />
feinen <strong>Bank</strong>häuser, die Veränderungen<br />
auf dem Markt der<br />
Privatbanken, Anlagestrategien<br />
der Privatbankiers und<br />
vieles mehr. FOTO: VOLKER BANKEN<br />
Steigender Wohlstand beflügelt Privatbanken<br />
Noch nie hatten die Deutschen so ein großes Vermögen: Über neun Billionen Euro besitzen die privaten Haushalte.<br />
Mit der steigenden Zahl der vermögenden Kunden wächst auch die Bedeutung der Privat- und Spezialbanken – vor allem im Großraum Düsseldorf.<br />
Auf ihren Rat hörten Könige,<br />
Kaiser und Päpste,<br />
mit ihrem Reichtum<br />
entschieden sie Königswahlen<br />
und erhielten ganze Reiche am<br />
Leben – Privatbankiers nach<br />
dem Vorbild der mittelalterlichen<br />
Fugger haben in<br />
Deutschland eine lange und<br />
ruhmreiche Tradition. Engste<br />
Kundenbindung, hohe Kompetenz<br />
und vor allem die persönliche<br />
Verantwortung der<br />
<strong>Bank</strong>iers haben sie auch in<br />
Zeiten der Globalisierung<br />
überleben lassen. Mehr noch:<br />
Im Großraum Düsseldorf<br />
nimmt die Zahl der feinen Privatbank-Adressen<br />
wieder zu.<br />
Das sah schon mal anders<br />
aus, als vor allem in den 80-er<br />
und 90-er Jahren den familiengeführten<br />
Traditionshäusern<br />
der harte Wettbewerbswind<br />
ins Gesicht blies. Der eine oder<br />
andere Privatbankier gab ganz<br />
auf, andere wurden von Großbanken<br />
integriert. Jetzt erleben<br />
die Privatbanken eine Renaissance.<br />
„Die Nachfrage nach fundierter<br />
Beratung steigt stark<br />
an. Die Privatkunden wollen<br />
nicht einfach eine hohe Rendite,<br />
langfristige Vermögenssicherung<br />
und eine angemessene<br />
Vermögensmehrung“, betont<br />
Raymund Scheffler, Niederlassungsleiter<br />
der Beren-<br />
haben uns bewusst für Düsseldorf<br />
entschieden“, betont<br />
Klaus Siegers, Generalbevollmächtigter<br />
der Weberbank.<br />
Die Berliner Privatbank ist seit<br />
zwei Jahren in der Landeshauptstadt<br />
und gehört zur<br />
WestLB. Die älteste Düsseldorfer<br />
Privatbank ist Trinkaus<br />
& Burkhardt – seit 1785 steht<br />
das Haus für nachhaltige<br />
<strong>Bank</strong>kultur bei der Betreuung<br />
großer Vermögen. Und daran<br />
haben auch die aktuellen<br />
Mehrheitsgesellschafter (die<br />
weltumspannende HSBC-<br />
Gruppe) nichts geändert. Im<br />
Gegenteil: Der Charakter der<br />
<strong>Bank</strong> blieb gewahrt, geschickt<br />
verknüpft mit der Internationalität<br />
der viertgrößten <strong>Bank</strong><br />
der Welt.<br />
Auch andere Privatbankiers,<br />
die zum Interview in die 14.<br />
Etage des RP-Verlagshauses<br />
kamen, verweisen auf eine<br />
stolze Entwicklung. Das <strong>Bank</strong>-<br />
haus Lampe etwa, 1852 in<br />
Minden gegründet, hat sich<br />
am Standort Düsseldorf<br />
prächtig entwickelt. Heute ist<br />
es als Kommanditgesellschaft<br />
im Besitz der Familie Oetker<br />
und damit eines der wenigen<br />
wirklich unabhängigen, inhabergeführten<br />
Privatbanken in<br />
E 1<br />
Deutschland. Dazu zählt auch<br />
die Galllinat-<strong>Bank</strong> aus Essen,<br />
die ihre Eigenständigkeit im<br />
Wirtschaftsraum Rhein-Ruhr<br />
bewahren konnte. Seit 2002 ist<br />
auch Sal. Oppenheim, mit<br />
rund 150 Milliarden Euro verwaltetem<br />
Vermögen Europas<br />
größte unabhängige Privatbank<br />
in Familienbesitz, Teil<br />
des Finanzplatzes Düsseldorf.<br />
Die Privatbankiers von<br />
Merck Finck & Co, die in Düsseldorf<br />
mit einer besonders<br />
starken Niederlassung vertreten<br />
sind, haben im europäischen<br />
Privatbanken-Verbund<br />
KBL ihre Position in den vergangenen<br />
Jahren weiter ausbauen<br />
können. Auch der größte<br />
Vermögensverwalter der<br />
Welt, die Schweizer UBS, hat<br />
das Engagement am Rhein<br />
ausgebaut – und spricht mit<br />
der Übernahme von Sauerborn<br />
insbesondere die reichen<br />
Großfamilien in der Region an.<br />
Ein weiteres traditionsreiches<br />
Schweizer Haus, Julius<br />
Bär, hat sich vor zwei Jahren in<br />
Düsseldorf angesiedelt. Nicht<br />
zuletzt hat sich mit der Delbrück<br />
Bethmann Maffei <strong>Bank</strong><br />
eine weitere Privatbank an der<br />
Düsseldorfer Kö etabliert. Das<br />
aus drei Privatbanken entstandene<br />
Haus gehört zur ABN<br />
Amro-Gruppe.<br />
JOSÉ MACIAS
E 2 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra<br />
Reiche werden<br />
immer reicher<br />
(cris) Es ist die alte Kapitalismuskritik<br />
der Linken, und sie<br />
trifft tatsächlich zu: Die Reichen<br />
werden immer reicher,<br />
die Armen – zumindest meistens<br />
– immer ärmer. Einer Studie<br />
des Deutschen Instituts für<br />
Wirtschaftsforschung (DIW)<br />
zufolge ist das Einkommen der<br />
reichsten Deutschen in den<br />
neunziger Jahren um mehr als<br />
die Hälfte gestiegen – dagegen<br />
blieben die Durchschnittsverdienste<br />
unverändert. In den<br />
vergangenen sechs Jahren hat<br />
sich nach Einschätzung des<br />
DIW die ungleiche Verteilung<br />
des Reichtums noch verstärkt.<br />
Die Forscher werteten Löhne,<br />
Gehälter, Unternehmer- und<br />
Vermögenseinkünfte von 1992<br />
bis 2001 aus. Dabei kamen sie<br />
zu dem Schluss: Die 650 Personen<br />
mit dem höchsten Einkommen<br />
erzielten einen Zuwachs<br />
von 35 Prozent. Die<br />
kleine Gruppe der 65 Superreichen<br />
konnte ihr Einkommen<br />
sogar um mehr als 50 Prozent<br />
steigern. Im Jahr 2001 verdienten<br />
sie im Schnitt knapp 50<br />
Millionen Euro.<br />
extra<br />
PRIVATBANKEN<br />
Verlag:<br />
Rheinische Post Verlagsgesellschaft<br />
mbH, Zülpicher<br />
Straße 10, 40196<br />
Düsseldorf<br />
Geschäftsführer:<br />
Clemens Bauer, Dr. Karl<br />
Hans Arnold, Patrick<br />
Ludwig<br />
Anzeigen:<br />
Raphael Feldmann (verantwortlich);<br />
Kontakt:<br />
Stephanie Hitzges,<br />
0211/505-2411<br />
Redaktion:<br />
Rheinland Presse Service<br />
GmbH, Emanuel-Leutze-Straße<br />
17, 40547 Düsseldorf,<br />
José Macias (verantwortlich),<br />
Dr. Christian<br />
Sonntag, Jörg Mehl,<br />
Kerstin de Haas, Jessica<br />
Schwarzer<br />
Kontakt:<br />
0211 / 52 80 18 12,<br />
redaktion@rheinlandpresse.de<br />
Druck:<br />
Rheinisch-Bergische<br />
Druckerei GmbH & Co.<br />
KG, Zülpicher Straße 10,<br />
40196 Düsseldorf<br />
Vermögende Deutsche haben oft geerbt. Der Umfang von Erbschaften wird auf zwei Billionen Euro geschätzt. ILLUSTRATION: CAROLINE RONNEFELDT/DAB BANK<br />
Ein Ferrari parkt auf dem Newski-Prospekt in St. Petersburg. Immer mehr<br />
Russen zeigen ihren Reichtum.<br />
PRIVATBANKEN<br />
Kampf um die Reichen<br />
798000 Dollar-Millionäre gibt es in Deutschland, so viele wie nie zuvor. Um die Verwaltung ihres Vermögens liefern sich<br />
die <strong>Bank</strong>en einen harten Verdrängungswettbewerb.<br />
Es ist eine schier beeindruckende<br />
Zahl:<br />
37 200 000 000 000, in<br />
Worten 37, 2 Billionen US-<br />
Dollar, beträgt das Nettofinanzvermögen<br />
der reichsten<br />
Menschen der Welt zusammen.<br />
Laut dem World Wealth<br />
Report 2007, herausgegeben<br />
von der Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />
Merrill<br />
Lynch und dem Dienstleister<br />
Capgemini, sind dies 11,4 Prozent<br />
mehr als im Jahr 2006 –<br />
ein überdurchschnittlicher<br />
Anstieg, der vor allem auf die<br />
weltweit wachsende Wirtschaft<br />
zurückzuführen ist.<br />
Auch in Deutschland wächst<br />
die Zahl der Millionäre, wenn<br />
auch nicht so stark wie in den<br />
Aufbruch-Ländern Indien, Indonesien,<br />
China, Brasilien,<br />
Singapur oder Russland. Allein<br />
wegen seiner Größe bleibt der<br />
hiesige Markt für das Private<br />
<strong>Bank</strong>ing, also das Geschäft der<br />
<strong>Bank</strong>en mit vermögenden Privatkunden,<br />
hochinteressant.<br />
798 000 Millionäre verfügen in<br />
Deutschland über ein Viertel<br />
des Privatvermögens von 2,7<br />
Billionen Dollar. Insgesamt<br />
liegt das Vermögen der Deutschen,<br />
abzüglich der Schulden<br />
in Höhe von 1,6 Billionen<br />
Euro, bei 7,7 Billionen Euro.<br />
Bedeutsame Erbschaften<br />
Im Gegensatz zu den BRIC-<br />
Staaten (Brasilien, Russland,<br />
Indien, China), wo es vor allem<br />
um das bloße Wirtschaftswachstum<br />
und Börsenkapitalisierung<br />
geht, spielen in<br />
Deutschland Erbschaften eine<br />
bedeutende Rolle. Deren Umfang<br />
wird auf über zwei Billionen<br />
Euro geschätzt. Es setzt<br />
sich zusammen aus Bargeld,<br />
Aktien und Wertpapieren, Immobilien<br />
sowie Betriebs- und<br />
(rps) Weil das Niveau der weltweiten<br />
Vermögensbildung immer<br />
weitersteigt, eröffnet sich<br />
Vermögensverwaltungs-Unternehmen<br />
ein enormes Potenzial.<br />
„Dabei werden jene<br />
Unternehmen Erfolg haben,<br />
die ein Dienstleistungsmodell<br />
anbieten, das den ständig ändernden<br />
Bedürfnissen der<br />
heutigen anspruchsvollen<br />
Kundschaft entspricht“, ist<br />
Christine Stapf von Capgemini<br />
Consulting überzeugt. Das Beratung-<br />
und Dienstleistungsunternehmen<br />
hat jetzt gemeinsam<br />
mit der VermögensverwaltungsgesellschaftMerrill<br />
Lynch den jährlich erscheinenden<br />
World Wealth Report<br />
herausgegeben.<br />
Gebrauchsvermögen. Und der<br />
Kampf ums Geld der Reichen<br />
nimmt an Schärfe zu. Zahlreiche<br />
ausländische <strong>Bank</strong>en<br />
drängen auf den deutschen<br />
Markt, um ihren Teil vom Kuchen<br />
abzugreifen.<br />
Besitzerwechsel, Zukäufe<br />
und Filialeröffnungen in den<br />
letzten Jahren haben die deutsche<br />
<strong>Bank</strong>enlandschaft nachhaltig<br />
verändert. Die WestLB<br />
legte sich vor zwei Jahren die<br />
Weberbank zu. Die niederlän-<br />
dische <strong>Bank</strong>engruppe ABN<br />
Amro, derzeit selbst im Visier<br />
von Investoren, übernahm das<br />
Traditionshaus Delbrück<br />
Bethmann Maffei. Die<br />
Schweizer Privatbank Julius<br />
Bär kehrte unter dem Dach der<br />
UBS auf den deutschen Markt<br />
zurück – seit Juni agiert sie<br />
dort selbstständig. Sal. Oppenheim<br />
wiederum stieg 2004<br />
mit dem Kauf der BHF <strong>Bank</strong><br />
zur größten deutschen Privatbank<br />
auf (siehe Seite E 3).<br />
Von den wohlklingenden<br />
Namen sollte man sich aber<br />
nicht täuschen lassen: Denn<br />
unumstrittener Marktführer<br />
beim Private <strong>Bank</strong>ing ist hierzulande<br />
die Deutsche <strong>Bank</strong> –<br />
mit einem betreuten Vermögen<br />
von 52 Milliarden Euro.<br />
Aber auch die Commerzbank<br />
verfügt über ein in diesem Geschäftsfeld<br />
betreutes Vermögen<br />
von 36 Milliarden Euro,<br />
nur die Sparkassen dürften<br />
noch mehr haben.<br />
Die Kundenbetreuer der<br />
<strong>Bank</strong>en lassen sich einiges einfallen,<br />
um die vermögende<br />
Klientel zu binden oder dem<br />
Konkurrenten abzuwerben.<br />
Golfturniere, Jagdausflüge,<br />
Pferderennen, Weinlese,<br />
Kunstveranstaltungen, Segeln<br />
– die Liste so genannter Soft-<br />
Events ließe sich fortsetzen.<br />
Die <strong>Bank</strong>er wissen zwar, dass<br />
für den Kunden am Ende des<br />
Tages ausschließlich die Rendite<br />
zählt, die sie erreicht ha-<br />
stieg in dieser Region um 10,2<br />
Prozent und lag somit über<br />
dem globalen Wachstumsdurchschnitt<br />
von 8,3 Prozent.<br />
Im Jahr 2006 schichteten die<br />
Reichen mehr Finanzmittel in<br />
Immobilieninvestitionen um,<br />
wobei zu diesem Zweck zeitweise<br />
alternative Anlagen aufgelöst<br />
wurden. Die globalen<br />
Direktinvestitionen in Immobilien<br />
erreichten im vergangenen<br />
Jahr 682 Milliarden US-<br />
Dollar, was gegenüber 2005 einen<br />
Anstieg um 38 Prozent bedeutet.<br />
Die REIT (Real Estate<br />
Investment Funds) entwickelten<br />
sich gut und werden immer<br />
mehr zu einem bevorzugten<br />
Investment. Während die<br />
alternativen Anlagen immer<br />
SUPER-REICH<br />
Privatanleger mit einem Finanzvermögen<br />
von mehr<br />
als einer Million US-Dollar<br />
ohne Berücksichtigung von<br />
selbstbewohnten Immobilien<br />
oder Verbrauchsgütern<br />
heißen in der Finansprache<br />
High Net Worth Individuals<br />
(HNWI). Die weltweite<br />
Zahl der HNWIs stieg<br />
im vergangenen Jahr um<br />
8,3 Prozent auf 9,5 Millionen<br />
an.<br />
Den größten Zuwachs an<br />
HNWIs gab es in den Ländern<br />
des so genannten<br />
Emerging Markets wie Singapur<br />
(plus 21,2 Prozent)<br />
und Indien (plus 20,5 Prozent).<br />
Die Zahl der Ultra-HNWIs –<br />
Privatanleger mit einem<br />
Vermögen von mehr als 30<br />
Millionen US-Dollar – stieg<br />
weltweit um 11,3 Prozent<br />
auf 94 970.<br />
ben. Aber aus Imagegründen<br />
wollen sie eben auch außerhalb<br />
der Finanzgeschäfte<br />
beim Kunden gut dastehen.<br />
Schon gibt es Privatbanken,<br />
die davor warnen, ihre Kundschaft<br />
bloß nach der Zahl der<br />
Nullen auf ihrem Konto zu bewerten.<br />
„Vermögen ist auch<br />
das, was jemand vermag“, sagt<br />
etwa Klaus Siegers von der Weberbank.<br />
Manche <strong>Bank</strong>en<br />
kümmern sich deswegen bereits<br />
heute verstärkt um diejenigen,<br />
die noch kein Vermögen<br />
haben, sondern erst eins<br />
aufbauen. Privatbankiers wissen:<br />
Sie sind die Reichen von<br />
morgen.<br />
CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />
Russland hat die meisten neuen Millionäre<br />
Dieser zeigt: Die Emerging<br />
Markets wie Brasilien, Russland,<br />
Indien und China überflügeln<br />
den Rest der Welt. In<br />
China wuchs die Zahl der Privatpersonen<br />
mit einem Vermögen<br />
über eine Million US-<br />
Dollar (HNWI) um 7,8 Prozent,<br />
in Russland um 15,5 Prozent.<br />
Brasilien und Indien zeigten<br />
ebenfalls Stärke, die auf dem<br />
inländischen Privatkonsum<br />
und wettbewerbsfähigen<br />
Dienstleistungs- und Industriebranchen<br />
beruhte.<br />
In Lateinamerika stieg 2006<br />
das reale Bruttoinlandsprodukt<br />
um 4,8 Prozent und lockte<br />
in substanziellem Ausmaß<br />
ausländische Direktinvestoren<br />
an. Die Zahl der Reichen<br />
You & Us<br />
Für Ihren finanziellen Erfolg investieren wir vor allem eines:<br />
Zeit für den Dialog.<br />
noch zu den Schlüsselkomponenten<br />
eines HNWI-Portfolios<br />
zählen, ging die entsprechende<br />
Investitionssumme im Jahr<br />
2006 insgesamt zurück.<br />
Aus der erstmals aufgeführten<br />
Liste der philanthropisch<br />
motivierten Vergaben geht<br />
hervor, dass die HNWI, angeführt<br />
von den besonders vermögenden<br />
Privatpersonen,<br />
2006 Spenden in Höhe von geschätzten<br />
285 Milliarden US-<br />
Dollar tätigten. Die globalen<br />
Perspektiven der HNWI haben<br />
sich 2006 weiter entwickelt,<br />
bestimmt durch ein erweitertes<br />
Bewusstsein für internationale<br />
Entwicklungen sowie die<br />
verbesserte internationale<br />
Fondsperformance.<br />
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© UBS 2007. Alle Rechte vorbehalten.
MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra<br />
Eines der ältesten zum Großteil noch Inhaber-geführten <strong>Bank</strong>häuser in Deutschland, gegründet 1590 – Niederlassung der Berenberg <strong>Bank</strong> in Düsseldorf. FOTO: ALOIS MÜLLER<br />
Die Ausländer kommen<br />
Es geht um viel Geld: Bei<br />
knapp 800 000 Millionären in<br />
Deutschland ist das Private<br />
<strong>Bank</strong>ing ein lukrativer Markt.<br />
Da wundert es kaum, dass<br />
<strong>Bank</strong>en aus der Schweiz und<br />
Lichtenstein, die an ihren heimischen<br />
Finanzplätzen kaum<br />
noch wachsen, in den vergangenen<br />
Jahren über den Rhein<br />
gekommen sind und viel Geld<br />
in den Aufbau ihres Deutschlandgeschäfts<br />
gesteckt haben.<br />
Der weltgrößte Vermögensverwalter<br />
UBS hat seit dem<br />
Markteintritt Ende der 90er<br />
Jahre durch Übernahmen –<br />
etwa der Hamburger <strong>Bank</strong><br />
Schröder, Münchmeyer,<br />
Hengst & Co. im Jahr 1997 –<br />
und Personalaufbau mehr als<br />
eine Milliarde Euro in<br />
Deutschland investiert. UBS<br />
betreut inzwischen rund 28<br />
Milliarden Euro für Privatkunden<br />
in Deutschland und hat<br />
hierzulande im vergangenen<br />
Jahr erstmals schwarze Zahlen<br />
geschrieben.<br />
Die Privatbank Vontobel will<br />
das Geschäft jenseits der<br />
Grenze ebenfalls ausbauen.<br />
Trotz der heftigen Konkurrenz<br />
um vermögende Privatkunden<br />
sehen die Schweizer in<br />
Deutschland eine Marktlücke.<br />
Mit den drei Sparten Private<br />
<strong>Bank</strong>ing, Investmentbanking<br />
und Vermögensanlage will die<br />
Traditionsbank sich ihre neu-<br />
en Deutschland-Kunden vor<br />
allem bei Unternehmern suchen.<br />
Nach Marktuntersuchungen<br />
sieht Vontobel etwa<br />
20 000 potenzielle Zielkunden<br />
mit Firmenumsätzen von 10<br />
bis 500 Millionen Euro. „Wir<br />
streben hier die führende Stellung<br />
unter Schweizer Privathäusern<br />
an“, sagte der neue<br />
Deutschlandchef Dirk Drechsler<br />
jüngst. Die etwa 45 Mitarbeiter<br />
sollen binnen drei Jahren<br />
um mindestens 20 Experten<br />
im Private <strong>Bank</strong>ing aufgestockt<br />
werden. Die Gründung<br />
einer Vontobel Deutschland<br />
sei geplant.<br />
Vontobel will aus eigener<br />
Kraft wachsen, schließt aber<br />
auch Zukäufe nicht aus. Auf<br />
diese Strategie haben in der<br />
Vergangenheit bereits andere<br />
gesetzt: Die traditionsreiche<br />
Frankfurter Privatbank Bethmann,<br />
die bereits 1748 gegründet<br />
wurde, gibt es schon<br />
lange nicht mehr. Vor drei Jahren<br />
ist die ehemalige Tochter<br />
der HypoVereinsbank im<br />
<strong>Bank</strong>haus Delbrück Bethmann<br />
Maffei aufgegangen<br />
und gehört seither vollständig<br />
zum holländischen Finanzkonzern<br />
ABN Amro. Die Holländer<br />
wollen mit den klingenden<br />
Namen – Adelbert Delbrück<br />
legte einst den Grundstein<br />
für die Deutsche <strong>Bank</strong> –<br />
den Markt für vermögende<br />
Privatkunden in Deutschland<br />
aufrollen.<br />
Auch die Genfer Privatbank<br />
Pictet kündigte an, ihr Geschäft<br />
in Deutschland mit<br />
neuer Führungsspitze ausbauen<br />
zu wollen. Das Institut<br />
versucht, den Rückstand zu<br />
Großbanken wie UBS oder Privatbanken<br />
wie Julius Bär oder<br />
Sarasin aus der deutschsprachigen<br />
Schweiz aufzuholen,<br />
die hierzulande reihenweise<br />
neue Standorte eröffnet haben.<br />
Julius Bär deckt das Land<br />
mit Geschäftssitzen in Düsseldorf,<br />
Frankfurt, Hamburg,<br />
Berlin und Stuttgart ab. Die<br />
europäische Finanzgruppe<br />
KBL mischt über die Privatbank<br />
Merck Finck & Co mit.<br />
JESSICA SCHWARZER<br />
gart, Köln, Düsseldorf, Atlanta,<br />
Los Angeles, New York, Seattle,<br />
Tokio und Dublin. Für<br />
große Unternehmen wie Bayer,<br />
Buderus und Degussa betreute<br />
Metzler Transaktionen,<br />
zudem beriet das <strong>Bank</strong>haus<br />
PRIVATBANKEN<br />
Etablierte Luxusboutiquen<br />
Privatbanken haben in Deutschland eine lange Tradition. In den vergangenen Jahrzehnten schrumpfte ihre Anzahl allerdings erheblich.<br />
Die Berenberg <strong>Bank</strong> etwa wurde 1590 gegründet, das <strong>Bank</strong>haus Metzler ist 333 Jahre alt.<br />
Mit 333 Jahren und elf<br />
Generationen ist die<br />
Frankfurter Privatbank<br />
Metzler die älteste <strong>Bank</strong><br />
in Deutschland, die ununterbrochen<br />
und immer noch<br />
komplett in Familienbesitz ist.<br />
Zwar ist die ganz große Zeit der<br />
kleinen, edlen <strong>Bank</strong>en für vermögende<br />
Kunden vorbei,<br />
doch die Familie Metzler ist<br />
überzeugt, die Geschichte ihres<br />
Hauses noch lange fortschreiben<br />
zu können.<br />
Selbstverständlich ist das<br />
nicht, wie ein Blick zurück beweist.<br />
Zu Beginn des vergangenen<br />
Jahrhunderts existierten<br />
im Deutschen Reich nach einer<br />
Schätzung des Zentralverbandes<br />
des deutschen <strong>Bank</strong>und<br />
<strong>Bank</strong>iersgewerbes, einem<br />
Vorläufer des heutigen <strong>Bank</strong>enverbandes,<br />
rund 1800 Privatbanken.<br />
„Im Jahr 1929 zählte<br />
der Zentralverband der <strong>Bank</strong>en<br />
sogar 2000 private Institute“,<br />
sagt Dr. Harald Wixforth,<br />
Wirtschaftshistoriker an der<br />
Universität Bielefeld.<br />
Weltwirtschaftskrise, Inflation<br />
und das Dritte Reich<br />
überlebte nur ein Bruchteil.<br />
Bereits 1932 waren es nur noch<br />
1350 Privatbanken. Vor allem<br />
die „Arisierungspolitik“ der<br />
Nationalsozialisten ließ ihre<br />
Zahl weiter sinken: Traditionell<br />
waren viele private <strong>Bank</strong>häuser<br />
im Besitz von Familien<br />
jüdischer Herkunft. Nun wurden<br />
einige liquidiert, andere<br />
übernommen. Die Häuser, die<br />
bestehen blieben, gingen an<br />
neue Eigentümer. Nach 1945<br />
nahm die Anzahl weiter ab.<br />
„Die Privatbanken hatten<br />
durch das nationalsozialistische<br />
Regime einen erheblichen<br />
Schlag erlitten, von dem<br />
sich viele Institute nicht erholten“,<br />
so Wixforth. Trotz des<br />
Wirtschaftswunders in den<br />
50er Jahren schrumpfte die<br />
Branche weiter. 1974 listete die<br />
Deutsche Bundesbank noch<br />
128 Institute.<br />
Oft genug bezahlten sie ihr<br />
Überleben mit der Unabhängigkeit:<br />
Traditionshäuser wie<br />
Delbrück gehören heute ebenso<br />
zum niederländischen<br />
ABN-Amro-Konzern wie das<br />
Privatbankhaus der Gebrüder<br />
Bethmann. Nur wenigen Häusern<br />
blieb der Verkauf erspart:<br />
28 Privatbanken zählt der<br />
Bundesverband deutscher<br />
<strong>Bank</strong>en heute. Eine davon ist<br />
B. Metzler seel. Sohn & Co.<br />
KGaA. Daneben gibt es noch<br />
fünf weitere Häuser, die im Fa-<br />
BERENBERG<br />
Die Berenberg <strong>Bank</strong> ist mit<br />
417 Jahren älter als die<br />
Metzler-<strong>Bank</strong> – im Gegensatz<br />
zu der Frankfurter<br />
<strong>Bank</strong> ist sie aber nicht<br />
mehr komplett in Familienbesitz.<br />
25 Prozent am Kommanditkapital<br />
hält die<br />
NordLB, der Rest ist im Besitz<br />
der Familie Berenberg-<br />
Gossler. Hauptsitz der <strong>Bank</strong><br />
ist Hamburg. Das Unternehmen<br />
der Brüder Hans<br />
und Paul Berenberg war<br />
ursprünglich im Tuchhandel<br />
tätig.<br />
milienbesitz sind und damit<br />
Privatbankiers im Wortsinne:<br />
Sal. Oppenheim (ehemals<br />
Köln, seit Juli in Luxemburg),<br />
Berenberg <strong>Bank</strong> und M. M.<br />
Warburg (beide Hamburg),<br />
Hauck & Aufhäuser (Frankfurt)<br />
und das <strong>Bank</strong>haus Lampe<br />
(Düsseldorf).<br />
Nur 28 von ehemals fast<br />
2000 der edlen Geldhäuser<br />
überstanden den rund 100<br />
Jahre andauernden Schrumpfungsprozess<br />
– eine harte Konsolidierung.<br />
„Viele der kleineren<br />
Privatbanken waren nicht<br />
mehr wettbewerbsfähig“, sagt<br />
Düsseldorfer Niederlassung von Julius<br />
Bär aus der Schweiz. FOTO: MÜLLER<br />
Wixforth. „Besonders in den<br />
60er und 70er Jahren, als die<br />
großen <strong>Bank</strong>en und Sparkassen<br />
ins Massengeschäft einstiegen<br />
und die Gebühren immer<br />
weiter senkten, gerieten<br />
die Privatbanken ins Hintertreffen.“<br />
Auch das Emissionsgeschäft<br />
sei den Häusern oft<br />
völlig weggebrochen. „Nur wenige,<br />
wie etwa Oppenheim,<br />
Merck Finck, die heute zur HypoVereinsbank<br />
gehören, oder<br />
M.M. Warburg sind in diesem<br />
Geschäftsfeld heute noch in<br />
größerem Maße aktiv“, so der<br />
Historiker. Überlebt hätten<br />
vor allem Privatbanken, die<br />
Nischen besetzen würden und<br />
sehr stark in der Vermögensverwaltung<br />
seien.<br />
Metzler: Partner und Sponsor<br />
Das <strong>Bank</strong>haus Metzler hat<br />
sich beispielsweise weit über<br />
die Grenzen der hessischen<br />
Landeshauptstadt und das<br />
Rhein-Main-Gebiet hinaus einen<br />
Namen gemacht – auch<br />
als Partner von Bund und<br />
Kommunen bei Übernahmen<br />
sowie über die Albert-und-<br />
Barbara-von-Metzler-Stiftung<br />
als Sponsor von Kultur und Sozialem.<br />
Am Anfang stand eine<br />
Tuchhandlung, die Benjamin<br />
Metzler, Sohn eines Pfarrers<br />
aus dem sächsischen Vogtland,<br />
im Jahr 1674 gründete.<br />
Die anfänglichen Geld- und<br />
Wechselgeschäfte gewannen<br />
zunehmend an Bedeutung.<br />
Heute zählen der Düsseldorfer<br />
Waschmittelhersteller Henkel<br />
und der Lebensmittelriese<br />
Nestlé zu den namhaften Kunden<br />
der <strong>Bank</strong>. Das Institut hat<br />
gut 700 Mitarbeiter am Hauptsitz<br />
in Frankfurt sowie in den<br />
Geschäftsstellen und Niederlassungen<br />
in München, Stutt-<br />
den Bund beim Verkauf von<br />
dessen Lufthansa-Beteiligung<br />
und der Bundesdruckerei. Allein<br />
im vergangenen Jahr betreuten<br />
die Frankfurter 21<br />
Übernahmen im Gesamtwert<br />
von 2,7 Milliarden Euro. Im<br />
Jahr zuvor waren es 26 Transaktionen<br />
im Wert von 4,4 Milliarden<br />
Euro. Kein Wunder, dass<br />
Friedrich von Metzler optimistisch<br />
in die Zukunft blickt.<br />
Nicht nur an Übernahmen<br />
und Fusionen verdienen die<br />
Institute. „Derzeit beobachten<br />
wir, dass viele reiche Kunden<br />
den großen <strong>Bank</strong>en den Rücken<br />
kehren und wieder zu<br />
den Privatbanken gehen“, sagt<br />
Wixforth. „Große Privatvermögen<br />
brauchen hochklassige<br />
Vermögensverwaltung und intensive<br />
Betreuung, das ist die<br />
Nische für die Privatbankiers.“<br />
Nach der Börsenkrise um<br />
die Jahrtausendwende und einer<br />
damit verbunden Vertrauenskrise<br />
sei dieser Trend bereits<br />
zu erkennen gewesen und<br />
er verstärke sich zunehmend.<br />
„Für wenige Besonderes leisten“<br />
lautet beispielsweise das<br />
Motto des <strong>Bank</strong>hauses Lampe,<br />
dessen ehemaliger persönlich<br />
haftender Gesellschafter, Dr.<br />
Horst Annecke, noch vor wenigen<br />
Jahren den Satz prägte,<br />
die Privatbanken hätten sich<br />
„als Luxusboutiquen etabliert“.<br />
JESSICA SCHWARZER<br />
Unabhängigkeit ist das.<br />
höchste Gut des Menschen.<br />
Merck Finck & Co agiert für Sie frei von eigenen Produkten.<br />
Ihr Vermögen betreuen wir ganzheitlich nach dem Best Advice-Prinzip: Aus der<br />
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E 3
E 4 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra PRIVATBANKEN extra<br />
PRIVATBANKEN<br />
<strong>Bank</strong>en ziehen an<br />
Für die Privat- und Spezialbanken mit vermögender Kundschaft<br />
wird der Standort Düsseldorf zunehmend attraktiv.<br />
„Neben München und Frankfurt gibt‘s für <strong>Bank</strong>en keinen besseren Platz.“<br />
Frank Wieser, Leiter der Düsseldorfer Niederlassung von Sal.Oppenheim.<br />
Es ist die Zeit der <strong>Bank</strong>enkrisen.<br />
IKB und WestLB –<br />
zwei große Düsseldorfer<br />
<strong>Bank</strong>en haben in der jüngsten<br />
Vergangenheit bundesweit vor<br />
allem für negative Schlagzeilen<br />
gesorgt. Während die<br />
WestLB mit umstrittenen Aktien-Spekulationsgeschäften<br />
über 600 Millionen Euro verloren<br />
haben soll, wurde der IKB<br />
die Krise der nachrangig besicherten<br />
Hypothekenanleihen<br />
in den USA zum Verhängnis.<br />
Ein Menetekel für den <strong>Bank</strong>enplatz<br />
Düsseldorf? Mitnichten,<br />
sagten Vertreter alteingesessener<br />
Düsseldorfer Privatund<br />
Spezialbanken jüngst in<br />
einer Interview-Runde dieser<br />
Zeitung. Nicht der <strong>Bank</strong>enplatz<br />
Düsseldorf habe durch<br />
die Ereignisse gelitten, sondern<br />
die gesamte Branche, so<br />
Dr. Maximilian Werkmüller,<br />
Leiter Vermögensverwaltung<br />
bei HSBC Trinkaus & Burkhardt.<br />
Zugleich betonten die<br />
<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> <strong>AG</strong><br />
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Privatbankiers, selbst von den<br />
Unruhen am Finanzmarkt<br />
nicht betroffen zu sein. Dr.<br />
Joachim Bonn, Generalbevollmächtigter<br />
beim <strong>Bank</strong>haus<br />
Lampe: „Es ist schön, wenn<br />
man den Kunden sagen kann:<br />
,Wir sind in keiner Weise in<br />
diese Krisen involviert.’“<br />
Ganz im Gegenteil: Die <strong>Bank</strong>enkrise<br />
bietet den privat geführten<br />
Geldhäusern, die sich<br />
mehrheitlich um vermögende<br />
Kunden bemühen, erhebliche<br />
Chancen. „Den Menschen<br />
wird bewusst, was eine gute<br />
Beratung wert ist“, sagt Georg<br />
Blanke, Niederlassungsleiter<br />
von Merck Finck & co. Umfassende<br />
und kompetente Beratung<br />
wird bei den noblen<br />
Geldhäusern nun mal traditionell<br />
besonders groß geschrieben.<br />
Und gut beraten müssen sie<br />
ihre wohlhabenden Kunden<br />
auch, denn die Konkurrenz<br />
am Finanzplatz Düsseldorf ist<br />
Persönlich –<br />
nah – unabhängig.<br />
groß. 180 <strong>Bank</strong>en sind hier<br />
vertreten, die Stadt galt lange<br />
Zeit als Hauptstadt der Privatbankiers.<br />
„Das Interesse an<br />
neuen, soliden Geschäftspartnern<br />
ist sehr groß”, so Raymund<br />
Scheffler, Niederlassungsleiter<br />
der Berenberg<br />
<strong>Bank</strong> und prophezeit: „Es werden<br />
noch viele ausländische<br />
<strong>Bank</strong>en kommen und sich hier<br />
niederlassen.“<br />
Dies bereits getan hat vor<br />
zwei Jahren die aus Berlin<br />
kommende Weberbank, die<br />
seit Dezember 2005 zur<br />
WestLB-Gruppe gehört. „Wir<br />
konzentrieren uns auf Inhaber-geführte<br />
Unternehmen,<br />
dafür ist der Standort Düsseldorf<br />
ideal“, erklärt der Generalbevollmächtigte<br />
Klaus Siegers.<br />
Und Jörg Priebe, Vorstandsmitglied<br />
der zunehmend<br />
nach Düsseldorf ausgreifenden<br />
Essener <strong>Gallinat</strong><br />
<strong>Bank</strong>, pflichtet ihm bei: „Düsseldorf<br />
ist ein Magnet, der jede<br />
Menge guter Leute anzieht.“<br />
Jede Facette abgedeckt<br />
Einig waren sich die Privat<br />
<strong>Bank</strong>iers in der positiven Bewertung<br />
des Finanzstandortes<br />
Düsseldorf. Zwar sei die Bedeutung<br />
der Börse in den letzten<br />
Jahren zurückgedrängt<br />
worden, sagte Uwe Lindner,<br />
Vorstandsmitglied der National-<strong>Bank</strong>.<br />
„Aber in dem dichten<br />
Wettbewerbsumfeld decken<br />
die <strong>Bank</strong>en jede gewünschte<br />
Facette ab.“<br />
Aus Sicht der Privatbankiers<br />
ist die Region Düsseldorf<br />
hochattraktiv. Flughafen, ausgewogeneUnternehmenslandschaft,<br />
Medienstandort –<br />
damit könne die drittgrößte<br />
Stadt in Nordrhein-Westfalen<br />
punkten. Frank Wieser, Leiter<br />
der Düsseldorfer Niederlassung<br />
von Sal. Oppenheim:<br />
„Neben München und Frankfurt<br />
gibt‘s für <strong>Bank</strong>en keinen<br />
besseren Platz als Düsseldorf.“<br />
CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />
Ihre private <strong>Bank</strong>.<br />
Wir sind persönlich. Denn bei uns arbeiten Menschen<br />
mit Persönlichkeit für Menschen mit besonderen<br />
Ansprüchen. Unseren Beratern geht es um mehr als<br />
Ihr Geld – um Ihre besondere persönliche Betreuung,<br />
mit ausgeprägtem Verantwortungs- und Pflichtgefühl,<br />
Loyalität und absoluter Diskretion. Fordern Sie uns!<br />
Eine wohl einmalige Konstellation: Direktoren, Niederlassungsleiter, Vorstände und Generalbevollmächtigte von neun Privat- und Spezialbanken zu Gast im 14. Stock des RP-Verlagshauses. ALLE FOTOS: PAUL ESSER<br />
Risikoreiche Spekulationsgeschäfte,<br />
Wetten<br />
auf zweitklassige Hypothekendarlehen,<br />
zweifelhafte<br />
Expansionsstrategien, aggressive<br />
Investoren – weltweit sind<br />
<strong>Bank</strong>en derzeit mehr in den<br />
Schlagzeilen, als ihnen Recht<br />
sein kann. Alteingesessene<br />
Privat- und Spezialbanken<br />
schauen im Interview mit dieser<br />
Zeitung dennoch optimistisch<br />
in die Zukunft. Sie machen<br />
ihr Geschäft in der Nische<br />
– und setzen auf ganzheitliche<br />
Beratung ihrer vermögenden<br />
Kunden in einer<br />
zunehmend unruhigen Finanzwelt.<br />
Der Geldmarkt wird immer<br />
komplexer und unübersichtlicher.<br />
Was macht da<br />
den dauerhaften Erfolg von<br />
kleinen Privatbanken und<br />
Spezialbanken aus?<br />
Werkmüller: Wir schauen uns<br />
gemeinsam mit dem Kunden<br />
seine Gesamt-Vermögensstruktur<br />
an und beraten ihn<br />
ganzheitlich, das heißt, Gegenstand<br />
unserer Beratung ist<br />
das Gesamtvermögen des<br />
Kunden, nicht nur sein Depot.<br />
Auf der Produktebene folgen<br />
wir dem Best-in-Class-Prinzip:<br />
Wir empfehlen nur Produkte,<br />
von denen wir selbst<br />
überzeugt sind. Hierdurch<br />
schaffen wir eine nachweisbar<br />
objektivierte Beratung.<br />
Blanke: Wir betreuen Zielkunden<br />
mit einem Vermögen zwischen<br />
500 000 und fünf Millionen<br />
Euro. Hierbei legen wir<br />
besonders hohen Wert auf<br />
eine generationsübergreifende<br />
Betreuung. Diese Kontinuität<br />
in der Beratung wissen die<br />
Kunden zu schätzen.<br />
Scheffler: Gerade in der <strong>Bank</strong>enkrise<br />
wird den Menschen<br />
bewusst, dass man eine gute<br />
Beratung braucht. Nicht selten<br />
betreut unser Haus Familienvermögen<br />
seit mehreren<br />
Generationen sehr erfolgreich,<br />
ohne dass die Vermarktung<br />
eigener Produkte eine<br />
Rolle spielen muss.<br />
Provokativ gefragt: Haben<br />
es die Großbanken versäumt,<br />
sich ausreichend<br />
um ihre vermögende Kundschaft<br />
zu kümmern?<br />
Lindner: Diese Frage ist absolut<br />
berechtigt. Es hat Strukturveränderungen<br />
bei den Groß-<br />
Der Mensch macht den Unterschied<br />
Interview-Runde im RP-Verlagshaus: Neun Vertreter von Privat- und Spezialbanken über umfassende Kundenbetreuung, die schwierige Suche<br />
nach guten Mitarbeitern und den kleinen, aber feinen Unterschied zu den Großbanken.<br />
banken gegeben, die Mitarbeiter-Fluktuation<br />
dort ist gewachsen.<br />
Langjährige Kunden<br />
haben sich aus Enttäuschung<br />
darüber neue <strong>Bank</strong>en gesucht<br />
und dort neue Bindungen aufgebaut.<br />
Wie schon gesagt: Bei<br />
uns ist die Berater-Kunden-<br />
Beziehung durch große Kontinuität<br />
geprägt.<br />
Wieser: Wer zu groß ist, kann<br />
oft nicht schnell genug auf<br />
Marktentwicklungen reagieren.<br />
Da müssen Berater erst<br />
auf Entscheidungen der Vorstände<br />
warten. Bei uns kann<br />
der Berater dagegen sofort<br />
entscheiden.<br />
Scheffler: Wir hier am Tisch<br />
unterscheiden uns von den<br />
Großbanken doch vor allem in<br />
der Mitarbeiterstruktur: Bei<br />
uns sind die besten Berater jeden<br />
Tag auf der Couch der<br />
Kunden, bei den Großbanken<br />
sitzen sie als Manager ohne<br />
Kundenkontakt in Genf, London,<br />
New York oder Singapur.<br />
Wie wichtig sind die Kundenbetreuer?<br />
Siegers: Der Faktor Mitarbeiter<br />
steht absolut im Mittelpunkt.<br />
Die Produkte hat der<br />
Markt, die müssen wir nicht<br />
dem Kunden anbieten. Was<br />
der Kunde braucht, ist gute Beratung.<br />
Bonn: Wir untereinander können<br />
uns doch gar nicht über<br />
Produkte oder Preise differenzieren.<br />
Das geht nur über<br />
Menschen. Die Persönlichkeit<br />
des Kundenberaters, der<br />
Mensch macht den Unterschied.<br />
Priebe: Die Kunden suchen<br />
eine Zufluchtstelle. Sie kommen<br />
von einem Institut, wo sie<br />
das Gefühl hatten, nicht gut<br />
beraten worden zu sein. Gute<br />
Beratung ist, wenn sich der Betreuer<br />
auch dann am Telefon<br />
meldet, wenn es schlecht läuft<br />
und die Kurse abstürzen. Das<br />
unterscheidet uns kleinere<br />
<strong>Bank</strong>häuser von den großen<br />
Konzernen. Kurz: Die Menschen<br />
suchen jemanden, der<br />
sich kümmert.<br />
Woher rekrutieren Sie ihre<br />
Kundenbetreuer?<br />
Bonn: Es ist in der Regel nicht<br />
so, dass wir uns die Betreuer<br />
gegenseitig abwerben. Vielmehr<br />
kommen unsere Mitarbeiter<br />
von Großbanken, Sparkassen<br />
und Landesbanken –<br />
„Es werden noch viele ausländische <strong>Bank</strong>en kommen und sich hier niederlassen.“<br />
Raymund Scheffler, Berenberg <strong>Bank</strong>.<br />
„Es hat Strukturveränderungen bei<br />
den Großbanken gegeben, die Mitarbeiter-Fluktuation<br />
dort ist gewachsen.<br />
Bei uns ist die Berater-Kunden-<br />
Beziehung durch Kontinuität geprägt.“<br />
Uwe Lindner, Vorstandsmitglied<br />
National-<strong>Bank</strong>.<br />
„Die Frage muss doch sein: Mache ich das für meinen Kunden, was ich für<br />
mich tun würde?“ Klaus Siegers, Generalbevollmächtigter Weberbank.<br />
MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
„Wir schauen uns gemeinsam mit dem Kunden seine Gesamt-Vermögensstruktur<br />
an und beraten ihn ganzheitlich.“<br />
Maximilian Werkmüller, Leiter Geschäftsbereich<br />
Vermögensverwaltung HSBC Trinkaus & Burkhardt<br />
„Gute Beratung<br />
ist, wenn sich<br />
der Betreuer<br />
auch dann am<br />
Telefon meldet,<br />
wenn es schlecht<br />
läuft und die<br />
Kurse abstürzen.“<br />
Jörg Priebe,Vorstandsmitglied<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong>.<br />
„Es ist sehr schwer, Mitarbeiter mit langer Berufserfahrung zu bekommen.“<br />
Georg Blanke, Direktor und Niederlassungsleiter Merck Finck & Co.<br />
also von überall dort, wo sie<br />
das Umfeld für eine entsprechend<br />
umfassende Kundenbetreuung<br />
nicht finden.<br />
Scheffler: Festzustellen ist,<br />
dass die strukturierte akademische<br />
Ausbildung interessierter<br />
junger Menschen in<br />
NRW vernachlässigt wird, so<br />
gibt es beispielsweise keinen<br />
adäquaten Lehrstuhl für die<br />
Wissenschaft um das Private<br />
<strong>Bank</strong>ing.<br />
Was sollte ein potenzieller<br />
Mitarbeiter mitbringen?<br />
Scheffler: Er sollte begeisterungsfähig<br />
sein, ein gutes<br />
Fachwissen mitbringen und<br />
über den Tellerrand hinausblicken<br />
können. Erfolgreiche Berater<br />
zeichnet aus, dass Sie unternehmerisch<br />
denken, als<br />
starke, Persönlichkeit überzeugen<br />
und sich auch als<br />
Teamplayer verstehen<br />
Bonn: Es geht um soziale Adäquanz.<br />
Der Betreuer muss sich<br />
auf Augenhöhe mit dem Kunden<br />
unterhalten können. Bei<br />
einem zweistündigen Gespräch<br />
geht es auch mal 90 Minuten<br />
um Reisen, Golf, Kunst<br />
oder die Familie. Da muss der<br />
Mitarbeiter mitreden können.<br />
Wieser: Die Kunden fragen<br />
auch Erfahrung nach. Sie wissen<br />
es zu schätzen, wenn jemand<br />
den 1987er-Crash mitgemacht<br />
hat. Wir sind die einzige<br />
Branche, die solche älteren<br />
Leute wirklich sucht.<br />
Blanke: Es ist sehr schwer,<br />
Mitarbeiter mit langer Beratungserfahrung<br />
am Markt zu<br />
finden. Ab einer gewissen Betriebszugehörigkeit<br />
sind die<br />
Berater zunehmend weniger<br />
bereit, den Arbeitgeber zu<br />
wechseln.<br />
Ihre Kunden haben ein<br />
Mindestvermögen von einer<br />
halben Million Euro.<br />
Wie sprechen Sie die an?<br />
Werkmüller: Am besten funktioniert<br />
die Kundenansprache,<br />
wenn Kunden Kunden<br />
werben. Das tun sie nur, wenn<br />
sie von der Qualität unserer<br />
Leistung überzeugt sind. Deswegen<br />
sind uns auch fachliche<br />
Veranstaltungen besonders<br />
wichtig, auf denen wir aktuelle<br />
rechtliche oder steuerliche<br />
Themen diskutieren.<br />
Siegers: Der Kunde darf nicht<br />
auf eine Zahl reduziert werden.<br />
Wir legen Wert auf eine<br />
generationenübergreifende<br />
Betrachtung – sprechen also<br />
stets vom Familienvermögen.<br />
Wir wenden uns sowohl an die<br />
Vermögensinhaber als auch<br />
an deren Kinder.<br />
Bonn: Es geht ja bei dem Mindestvermögen<br />
nicht um Selektion,<br />
sondern um die inhaltliche<br />
Fokussierung kleiner Institute.<br />
Zumindest eine halbe<br />
Million sollte schon da sein,<br />
um das Vermögen vernünftig<br />
streuen zu können.<br />
Wie schaffen Sie es, die<br />
Kunden zu halten?<br />
Blanke: Ein Berater bei uns betreut<br />
etwa 40 bis 60 Kunden.<br />
Im Vergleich zu Großbanken<br />
sind unsere Berater deutlich<br />
näher am Kunden. Für den<br />
Kunden ist Private <strong>Bank</strong>ing somit<br />
erlebbar.<br />
Scheffler: Es reicht nicht, Segeln<br />
oder Golf spielen zu gehen.<br />
Der Kunde erwartet substantielle<br />
Arbeit, und das bedeutet,<br />
sein Vermögen auch zu<br />
vermehren.<br />
Wieser: Am Ende des Tages<br />
müssen sie das Leistungsversprechen<br />
einlösen können,<br />
also die angestrebte Rendite<br />
erzielen. Weil uns das gelingt,<br />
haben wir eine erstaunlich<br />
hohe Kundenstabilität und<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
Siegers: Die Frage muss doch<br />
sein: Mache ich das für meinen<br />
Kunden, was ich für mich<br />
tun würde? Diese Interessenidentität<br />
von Betreuer und<br />
Kunde ist wichtig.<br />
Was sind Ihre Erwartungen<br />
für die Zukunft?<br />
Wieser: Die Zahl der Kunden,<br />
die ein bestimmtes Produkt<br />
haben wollen, ist in den vergangenen<br />
drei, vier Jahren zurückgegangen.<br />
Diese Entwicklung<br />
wird weitergehen. Es wird<br />
eine Rückbesinnung auf die<br />
Kapitalmarktmeinung der<br />
<strong>Bank</strong>er geben, weg von der<br />
Produktenmeinung.<br />
Siegers: In Krisenzeiten geht<br />
das Vertrauen der Kunden in<br />
die internationalen Finanzmärkte<br />
regelmäßig den Bach<br />
herunter. Heute erwartet der<br />
Kunde vor allem eine deutliche<br />
Meinung bei der Einschätzung<br />
der Kapitalmarktchancen.<br />
Das Gespräch führten José Macias<br />
und Christian Sonntag<br />
Auf Nummer sicher<br />
Wie unterscheiden sich vermögende Anleger von weniger<br />
Vermögenden? In der Anlagestrategie zumindest kaum.<br />
Eine halbe Million Euro<br />
sollte schon da sein, um<br />
das Portfolio vernünftig<br />
diversifizieren zu können. Das<br />
zumindest ist die Meinung so<br />
manches Privatbankiers. Was<br />
den Otto-Normal-Anleger die<br />
Stirn runzeln lässt, hat einen<br />
ganz einfachen Hintergrund:<br />
Ab einem bestimmten Geldeinsatz<br />
sind auch die besonders<br />
interessanten Finanzprodukte<br />
erschwinglich. Und da<br />
die breite Streuung des Kapitals<br />
nun mal das Wichtigste bei<br />
der Geldanlage ist, kann man<br />
mit einer halben Million Euro<br />
so richtig auf Einkaufstour gehen<br />
– und von allem so viel<br />
kaufen, dass es im Erfolgsfall<br />
auch richtig Gewinn bringen<br />
kann.<br />
Außerdem gilt: Wer mit einer<br />
solchen Summe zur <strong>Bank</strong><br />
oder zum Vermögensverwalter<br />
kommt, ist ehrgeizig, will<br />
mehr, möchte möglichst die<br />
Million schaffen. „Wer schon<br />
10 Millionen Euro hat, hat selten<br />
den Ehrgeiz, mit Inkaufnahme<br />
der dafür notwendigen<br />
Risiken diese Summe noch zu<br />
verdoppeln“, sagt Dr. Joachim<br />
Bonn vom <strong>Bank</strong>haus Lampe.<br />
Daraus ergibt sich: Je mehr<br />
Vermögen die Kunden schon<br />
haben, desto weniger Risiko<br />
sind sie bereit einzugehen. Ihnen<br />
geht es dann vor allem um<br />
Vermögensbewahrung.<br />
Innovation ist gefragt<br />
Selbst bei den kleinen aber<br />
feinen Privatbanken, die im<br />
Alltagsgeschäft mit großen<br />
Geldsummen zu tun haben,<br />
sind diese Vermögen im zweistelligen<br />
Millionenbereich<br />
eher selten. Deshalb gilt auch<br />
für die Privatbankiers, was<br />
Jörg Priebe, Vorstandsmitglied<br />
der <strong>Gallinat</strong> <strong>Bank</strong>, so formuliert:<br />
„Wir müssen innovativ<br />
sein. In den nächsten Wochen<br />
wird es eine Rückbesinnung<br />
auf tradierte Produkte<br />
geben, und dann wird sich zei-<br />
„Wer schon zehn Millionen Euro hat, hat selten den Ehrgeiz, diese Summe<br />
noch zu verdoppeln.“ Dr. Joachim Bonn, <strong>Bank</strong>haus Lampe.<br />
gen: Auch mit einer guten alten<br />
Asset-Klasse kann man<br />
eine gute Rendite erzielen.“<br />
Und dass am Ende des Tages<br />
die Rendite entscheidet, wissen<br />
alle Privat <strong>Bank</strong>iers. „Die<br />
Wechselbereitschaft der Kunden<br />
hat zugenommen“, sagt<br />
Georg Blanke, Niederlassungsleiter<br />
von Merck Finck &<br />
Co. Das klassische Muster,<br />
nach dem reiche Erben bei der<br />
<strong>Bank</strong> ihrer Eltern bleiben, gibt<br />
es nicht mehr in dem Maße<br />
wie früher. Dazu kommt der<br />
schärfer werdende Wettbewerb,<br />
der vor allem durch die<br />
auf den deutschen Markt<br />
drängenden ausländischen<br />
<strong>Bank</strong>en angeheizt wird.<br />
„Bei vermögenden Kunden<br />
ist es besonders wichtig, den<br />
längerfristigen Erfolg im Auge<br />
zu behalten“, sagt Uwe Lindner,<br />
Vorstandsmitglied der<br />
National-<strong>Bank</strong>. Und da wie-<br />
Ein Unterschied, der sich auszahlt.<br />
Raymund Scheffler (0211) 54 07 28-10<br />
Cecilienallee 80<br />
40474 Düsseldorf<br />
derum kommt den Privatbankiers<br />
ihr ganzheitlicher Beratungsansatz<br />
zugute. „Die Kunden<br />
sind in den vergangenen<br />
fünf Jahren konservativer in<br />
ihrem Anlageverhalten geworden,<br />
sie sind noch stärker an<br />
Diversifikation ihres Portfolios<br />
interessiert“, sagt Blanke.<br />
Bauchentscheidung<br />
Letztlich sei die Frage des Risikos<br />
aber kundenspezifisch.<br />
„Wir müssen den Kunden genau<br />
kennenlernen, um zu fragen:<br />
Wie definiert der Kunde<br />
eigentlich Risiko?“, gibt Maximilian<br />
Werkmüller von HSBC<br />
Trinkaus und Burkhardt zu bedenken.<br />
Und Georg Blanke<br />
von Merck Finck sagt: „Die Anlageentscheidung<br />
findet letztlich<br />
im Bauch des Kunden<br />
statt.“<br />
CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />
Erneut wurde die Berenberg <strong>Bank</strong> mit Bestnoten für ihr Vermögensmanagement ausgezeichnet:<br />
HAMBURG BIELEFELD BREMEN DÜSSELDORF FRANKFURT MÜNCHEN STUTTGART WIESBADEN<br />
EDINBURGH LONDON LUXEMBURG MAILAND PARIS SHANGHAI ZÜRICH<br />
WWW.BERENBERG.DE<br />
zum 2. Mal Platz eins des FuchsBriefe-Reports »Die Top-Adressen für Ihr Geld«<br />
zum 3. Mal in Folge die höchste Auszeichnung summa cum laude im Report<br />
»Die Elite der Vermögensverwalter« von Welt/Welt am Sonntag.<br />
Profitieren Sie von der Erfahrung und Unabhängigkeit Deutschlands ältester Privatbank und<br />
erleben Sie unseren ganz persönlichen Service.<br />
E 5
E 4 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra PRIVATBANKEN extra<br />
PRIVATBANKEN<br />
<strong>Bank</strong>en ziehen an<br />
Für die Privat- und Spezialbanken mit vermögender Kundschaft<br />
wird der Standort Düsseldorf zunehmend attraktiv.<br />
„Neben München und Frankfurt gibt‘s für <strong>Bank</strong>en keinen besseren Platz.“<br />
Frank Wieser, Leiter der Düsseldorfer Niederlassung von Sal.Oppenheim.<br />
Es ist die Zeit der <strong>Bank</strong>enkrisen.<br />
IKB und WestLB –<br />
zwei große Düsseldorfer<br />
<strong>Bank</strong>en haben in der jüngsten<br />
Vergangenheit bundesweit vor<br />
allem für negative Schlagzeilen<br />
gesorgt. Während die<br />
WestLB mit umstrittenen Aktien-Spekulationsgeschäften<br />
über 600 Millionen Euro verloren<br />
haben soll, wurde der IKB<br />
die Krise der nachrangig besicherten<br />
Hypothekenanleihen<br />
in den USA zum Verhängnis.<br />
Ein Menetekel für den <strong>Bank</strong>enplatz<br />
Düsseldorf? Mitnichten,<br />
sagten Vertreter alteingesessener<br />
Düsseldorfer Privatund<br />
Spezialbanken jüngst in<br />
einer Interview-Runde dieser<br />
Zeitung. Nicht der <strong>Bank</strong>enplatz<br />
Düsseldorf habe durch<br />
die Ereignisse gelitten, sondern<br />
die gesamte Branche, so<br />
Dr. Maximilian Werkmüller,<br />
Leiter Vermögensverwaltung<br />
bei HSBC Trinkaus & Burkhardt.<br />
Zugleich betonten die<br />
<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> <strong>AG</strong><br />
Lindenallee 60-66<br />
45127 Essen<br />
Fon 02 01. 81 16 - 0<br />
Fax 02 01. 81 16 - 606<br />
bank@gallinat.de<br />
www.gallinat.de<br />
Privatbankiers, selbst von den<br />
Unruhen am Finanzmarkt<br />
nicht betroffen zu sein. Dr.<br />
Joachim Bonn, Generalbevollmächtigter<br />
beim <strong>Bank</strong>haus<br />
Lampe: „Es ist schön, wenn<br />
man den Kunden sagen kann:<br />
,Wir sind in keiner Weise in<br />
diese Krisen involviert.’“<br />
Ganz im Gegenteil: Die <strong>Bank</strong>enkrise<br />
bietet den privat geführten<br />
Geldhäusern, die sich<br />
mehrheitlich um vermögende<br />
Kunden bemühen, erhebliche<br />
Chancen. „Den Menschen<br />
wird bewusst, was eine gute<br />
Beratung wert ist“, sagt Georg<br />
Blanke, Niederlassungsleiter<br />
von Merck Finck & co. Umfassende<br />
und kompetente Beratung<br />
wird bei den noblen<br />
Geldhäusern nun mal traditionell<br />
besonders groß geschrieben.<br />
Und gut beraten müssen sie<br />
ihre wohlhabenden Kunden<br />
auch, denn die Konkurrenz<br />
am Finanzplatz Düsseldorf ist<br />
Persönlich –<br />
nah – unabhängig.<br />
groß. 180 <strong>Bank</strong>en sind hier<br />
vertreten, die Stadt galt lange<br />
Zeit als Hauptstadt der Privatbankiers.<br />
„Das Interesse an<br />
neuen, soliden Geschäftspartnern<br />
ist sehr groß”, so Raymund<br />
Scheffler, Niederlassungsleiter<br />
der Berenberg<br />
<strong>Bank</strong> und prophezeit: „Es werden<br />
noch viele ausländische<br />
<strong>Bank</strong>en kommen und sich hier<br />
niederlassen.“<br />
Dies bereits getan hat vor<br />
zwei Jahren die aus Berlin<br />
kommende Weberbank, die<br />
seit Dezember 2005 zur<br />
WestLB-Gruppe gehört. „Wir<br />
konzentrieren uns auf Inhaber-geführte<br />
Unternehmen,<br />
dafür ist der Standort Düsseldorf<br />
ideal“, erklärt der Generalbevollmächtigte<br />
Klaus Siegers.<br />
Und Jörg Priebe, Vorstandsmitglied<br />
der zunehmend<br />
nach Düsseldorf ausgreifenden<br />
Essener <strong>Gallinat</strong><br />
<strong>Bank</strong>, pflichtet ihm bei: „Düsseldorf<br />
ist ein Magnet, der jede<br />
Menge guter Leute anzieht.“<br />
Jede Facette abgedeckt<br />
Einig waren sich die Privat<br />
<strong>Bank</strong>iers in der positiven Bewertung<br />
des Finanzstandortes<br />
Düsseldorf. Zwar sei die Bedeutung<br />
der Börse in den letzten<br />
Jahren zurückgedrängt<br />
worden, sagte Uwe Lindner,<br />
Vorstandsmitglied der National-<strong>Bank</strong>.<br />
„Aber in dem dichten<br />
Wettbewerbsumfeld decken<br />
die <strong>Bank</strong>en jede gewünschte<br />
Facette ab.“<br />
Aus Sicht der Privatbankiers<br />
ist die Region Düsseldorf<br />
hochattraktiv. Flughafen, ausgewogeneUnternehmenslandschaft,<br />
Medienstandort –<br />
damit könne die drittgrößte<br />
Stadt in Nordrhein-Westfalen<br />
punkten. Frank Wieser, Leiter<br />
der Düsseldorfer Niederlassung<br />
von Sal. Oppenheim:<br />
„Neben München und Frankfurt<br />
gibt‘s für <strong>Bank</strong>en keinen<br />
besseren Platz als Düsseldorf.“<br />
CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />
Ihre private <strong>Bank</strong>.<br />
Wir sind persönlich. Denn bei uns arbeiten Menschen<br />
mit Persönlichkeit für Menschen mit besonderen<br />
Ansprüchen. Unseren Beratern geht es um mehr als<br />
Ihr Geld – um Ihre besondere persönliche Betreuung,<br />
mit ausgeprägtem Verantwortungs- und Pflichtgefühl,<br />
Loyalität und absoluter Diskretion. Fordern Sie uns!<br />
Eine wohl einmalige Konstellation: Direktoren, Niederlassungsleiter, Vorstände und Generalbevollmächtigte von neun Privat- und Spezialbanken zu Gast im 14. Stock des RP-Verlagshauses. ALLE FOTOS: PAUL ESSER<br />
Risikoreiche Spekulationsgeschäfte,<br />
Wetten<br />
auf zweitklassige Hypothekendarlehen,<br />
zweifelhafte<br />
Expansionsstrategien, aggressive<br />
Investoren – weltweit sind<br />
<strong>Bank</strong>en derzeit mehr in den<br />
Schlagzeilen, als ihnen Recht<br />
sein kann. Alteingesessene<br />
Privat- und Spezialbanken<br />
schauen im Interview mit dieser<br />
Zeitung dennoch optimistisch<br />
in die Zukunft. Sie machen<br />
ihr Geschäft in der Nische<br />
– und setzen auf ganzheitliche<br />
Beratung ihrer vermögenden<br />
Kunden in einer<br />
zunehmend unruhigen Finanzwelt.<br />
Der Geldmarkt wird immer<br />
komplexer und unübersichtlicher.<br />
Was macht da<br />
den dauerhaften Erfolg von<br />
kleinen Privatbanken und<br />
Spezialbanken aus?<br />
Werkmüller: Wir schauen uns<br />
gemeinsam mit dem Kunden<br />
seine Gesamt-Vermögensstruktur<br />
an und beraten ihn<br />
ganzheitlich, das heißt, Gegenstand<br />
unserer Beratung ist<br />
das Gesamtvermögen des<br />
Kunden, nicht nur sein Depot.<br />
Auf der Produktebene folgen<br />
wir dem Best-in-Class-Prinzip:<br />
Wir empfehlen nur Produkte,<br />
von denen wir selbst<br />
überzeugt sind. Hierdurch<br />
schaffen wir eine nachweisbar<br />
objektivierte Beratung.<br />
Blanke: Wir betreuen Zielkunden<br />
mit einem Vermögen zwischen<br />
500 000 und fünf Millionen<br />
Euro. Hierbei legen wir<br />
besonders hohen Wert auf<br />
eine generationsübergreifende<br />
Betreuung. Diese Kontinuität<br />
in der Beratung wissen die<br />
Kunden zu schätzen.<br />
Scheffler: Gerade in der <strong>Bank</strong>enkrise<br />
wird den Menschen<br />
bewusst, dass man eine gute<br />
Beratung braucht. Nicht selten<br />
betreut unser Haus Familienvermögen<br />
seit mehreren<br />
Generationen sehr erfolgreich,<br />
ohne dass die Vermarktung<br />
eigener Produkte eine<br />
Rolle spielen muss.<br />
Provokativ gefragt: Haben<br />
es die Großbanken versäumt,<br />
sich ausreichend<br />
um ihre vermögende Kundschaft<br />
zu kümmern?<br />
Lindner: Diese Frage ist absolut<br />
berechtigt. Es hat Strukturveränderungen<br />
bei den Groß-<br />
Der Mensch macht den Unterschied<br />
Interview-Runde im RP-Verlagshaus: Neun Vertreter von Privat- und Spezialbanken über umfassende Kundenbetreuung, die schwierige Suche<br />
nach guten Mitarbeitern und den kleinen, aber feinen Unterschied zu den Großbanken.<br />
banken gegeben, die Mitarbeiter-Fluktuation<br />
dort ist gewachsen.<br />
Langjährige Kunden<br />
haben sich aus Enttäuschung<br />
darüber neue <strong>Bank</strong>en gesucht<br />
und dort neue Bindungen aufgebaut.<br />
Wie schon gesagt: Bei<br />
uns ist die Berater-Kunden-<br />
Beziehung durch große Kontinuität<br />
geprägt.<br />
Wieser: Wer zu groß ist, kann<br />
oft nicht schnell genug auf<br />
Marktentwicklungen reagieren.<br />
Da müssen Berater erst<br />
auf Entscheidungen der Vorstände<br />
warten. Bei uns kann<br />
der Berater dagegen sofort<br />
entscheiden.<br />
Scheffler: Wir hier am Tisch<br />
unterscheiden uns von den<br />
Großbanken doch vor allem in<br />
der Mitarbeiterstruktur: Bei<br />
uns sind die besten Berater jeden<br />
Tag auf der Couch der<br />
Kunden, bei den Großbanken<br />
sitzen sie als Manager ohne<br />
Kundenkontakt in Genf, London,<br />
New York oder Singapur.<br />
Wie wichtig sind die Kundenbetreuer?<br />
Siegers: Der Faktor Mitarbeiter<br />
steht absolut im Mittelpunkt.<br />
Die Produkte hat der<br />
Markt, die müssen wir nicht<br />
dem Kunden anbieten. Was<br />
der Kunde braucht, ist gute Beratung.<br />
Bonn: Wir untereinander können<br />
uns doch gar nicht über<br />
Produkte oder Preise differenzieren.<br />
Das geht nur über<br />
Menschen. Die Persönlichkeit<br />
des Kundenberaters, der<br />
Mensch macht den Unterschied.<br />
Priebe: Die Kunden suchen<br />
eine Zufluchtstelle. Sie kommen<br />
von einem Institut, wo sie<br />
das Gefühl hatten, nicht gut<br />
beraten worden zu sein. Gute<br />
Beratung ist, wenn sich der Betreuer<br />
auch dann am Telefon<br />
meldet, wenn es schlecht läuft<br />
und die Kurse abstürzen. Das<br />
unterscheidet uns kleinere<br />
<strong>Bank</strong>häuser von den großen<br />
Konzernen. Kurz: Die Menschen<br />
suchen jemanden, der<br />
sich kümmert.<br />
Woher rekrutieren Sie ihre<br />
Kundenbetreuer?<br />
Bonn: Es ist in der Regel nicht<br />
so, dass wir uns die Betreuer<br />
gegenseitig abwerben. Vielmehr<br />
kommen unsere Mitarbeiter<br />
von Großbanken, Sparkassen<br />
und Landesbanken –<br />
„Es werden noch viele ausländische <strong>Bank</strong>en kommen und sich hier niederlassen.“<br />
Raymund Scheffler, Berenberg <strong>Bank</strong>.<br />
„Es hat Strukturveränderungen bei<br />
den Großbanken gegeben, die Mitarbeiter-Fluktuation<br />
dort ist gewachsen.<br />
Bei uns ist die Berater-Kunden-<br />
Beziehung durch Kontinuität geprägt.“<br />
Uwe Lindner, Vorstandsmitglied<br />
National-<strong>Bank</strong>.<br />
„Die Frage muss doch sein: Mache ich das für meinen Kunden, was ich für<br />
mich tun würde?“ Klaus Siegers, Generalbevollmächtigter Weberbank.<br />
MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
„Wir schauen uns gemeinsam mit dem Kunden seine Gesamt-Vermögensstruktur<br />
an und beraten ihn ganzheitlich.“<br />
Maximilian Werkmüller, Leiter Geschäftsbereich<br />
Vermögensverwaltung HSBC Trinkaus & Burkhardt<br />
„Gute Beratung<br />
ist, wenn sich<br />
der Betreuer<br />
auch dann am<br />
Telefon meldet,<br />
wenn es schlecht<br />
läuft und die<br />
Kurse abstürzen.“<br />
Jörg Priebe,Vorstandsmitglied<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong>.<br />
„Es ist sehr schwer, Mitarbeiter mit langer Berufserfahrung zu bekommen.“<br />
Georg Blanke, Direktor und Niederlassungsleiter Merck Finck & Co.<br />
also von überall dort, wo sie<br />
das Umfeld für eine entsprechend<br />
umfassende Kundenbetreuung<br />
nicht finden.<br />
Scheffler: Festzustellen ist,<br />
dass die strukturierte akademische<br />
Ausbildung interessierter<br />
junger Menschen in<br />
NRW vernachlässigt wird, so<br />
gibt es beispielsweise keinen<br />
adäquaten Lehrstuhl für die<br />
Wissenschaft um das Private<br />
<strong>Bank</strong>ing.<br />
Was sollte ein potenzieller<br />
Mitarbeiter mitbringen?<br />
Scheffler: Er sollte begeisterungsfähig<br />
sein, ein gutes<br />
Fachwissen mitbringen und<br />
über den Tellerrand hinausblicken<br />
können. Erfolgreiche Berater<br />
zeichnet aus, dass Sie unternehmerisch<br />
denken, als<br />
starke, Persönlichkeit überzeugen<br />
und sich auch als<br />
Teamplayer verstehen<br />
Bonn: Es geht um soziale Adäquanz.<br />
Der Betreuer muss sich<br />
auf Augenhöhe mit dem Kunden<br />
unterhalten können. Bei<br />
einem zweistündigen Gespräch<br />
geht es auch mal 90 Minuten<br />
um Reisen, Golf, Kunst<br />
oder die Familie. Da muss der<br />
Mitarbeiter mitreden können.<br />
Wieser: Die Kunden fragen<br />
auch Erfahrung nach. Sie wissen<br />
es zu schätzen, wenn jemand<br />
den 1987er-Crash mitgemacht<br />
hat. Wir sind die einzige<br />
Branche, die solche älteren<br />
Leute wirklich sucht.<br />
Blanke: Es ist sehr schwer,<br />
Mitarbeiter mit langer Beratungserfahrung<br />
am Markt zu<br />
finden. Ab einer gewissen Betriebszugehörigkeit<br />
sind die<br />
Berater zunehmend weniger<br />
bereit, den Arbeitgeber zu<br />
wechseln.<br />
Ihre Kunden haben ein<br />
Mindestvermögen von einer<br />
halben Million Euro.<br />
Wie sprechen Sie die an?<br />
Werkmüller: Am besten funktioniert<br />
die Kundenansprache,<br />
wenn Kunden Kunden<br />
werben. Das tun sie nur, wenn<br />
sie von der Qualität unserer<br />
Leistung überzeugt sind. Deswegen<br />
sind uns auch fachliche<br />
Veranstaltungen besonders<br />
wichtig, auf denen wir aktuelle<br />
rechtliche oder steuerliche<br />
Themen diskutieren.<br />
Siegers: Der Kunde darf nicht<br />
auf eine Zahl reduziert werden.<br />
Wir legen Wert auf eine<br />
generationenübergreifende<br />
Betrachtung – sprechen also<br />
stets vom Familienvermögen.<br />
Wir wenden uns sowohl an die<br />
Vermögensinhaber als auch<br />
an deren Kinder.<br />
Bonn: Es geht ja bei dem Mindestvermögen<br />
nicht um Selektion,<br />
sondern um die inhaltliche<br />
Fokussierung kleiner Institute.<br />
Zumindest eine halbe<br />
Million sollte schon da sein,<br />
um das Vermögen vernünftig<br />
streuen zu können.<br />
Wie schaffen Sie es, die<br />
Kunden zu halten?<br />
Blanke: Ein Berater bei uns betreut<br />
etwa 40 bis 60 Kunden.<br />
Im Vergleich zu Großbanken<br />
sind unsere Berater deutlich<br />
näher am Kunden. Für den<br />
Kunden ist Private <strong>Bank</strong>ing somit<br />
erlebbar.<br />
Scheffler: Es reicht nicht, Segeln<br />
oder Golf spielen zu gehen.<br />
Der Kunde erwartet substantielle<br />
Arbeit, und das bedeutet,<br />
sein Vermögen auch zu<br />
vermehren.<br />
Wieser: Am Ende des Tages<br />
müssen sie das Leistungsversprechen<br />
einlösen können,<br />
also die angestrebte Rendite<br />
erzielen. Weil uns das gelingt,<br />
haben wir eine erstaunlich<br />
hohe Kundenstabilität und<br />
Kundenzufriedenheit.<br />
Siegers: Die Frage muss doch<br />
sein: Mache ich das für meinen<br />
Kunden, was ich für mich<br />
tun würde? Diese Interessenidentität<br />
von Betreuer und<br />
Kunde ist wichtig.<br />
Was sind Ihre Erwartungen<br />
für die Zukunft?<br />
Wieser: Die Zahl der Kunden,<br />
die ein bestimmtes Produkt<br />
haben wollen, ist in den vergangenen<br />
drei, vier Jahren zurückgegangen.<br />
Diese Entwicklung<br />
wird weitergehen. Es wird<br />
eine Rückbesinnung auf die<br />
Kapitalmarktmeinung der<br />
<strong>Bank</strong>er geben, weg von der<br />
Produktenmeinung.<br />
Siegers: In Krisenzeiten geht<br />
das Vertrauen der Kunden in<br />
die internationalen Finanzmärkte<br />
regelmäßig den Bach<br />
herunter. Heute erwartet der<br />
Kunde vor allem eine deutliche<br />
Meinung bei der Einschätzung<br />
der Kapitalmarktchancen.<br />
Das Gespräch führten José Macias<br />
und Christian Sonntag<br />
Auf Nummer sicher<br />
Wie unterscheiden sich vermögende Anleger von weniger<br />
Vermögenden? In der Anlagestrategie zumindest kaum.<br />
Eine halbe Million Euro<br />
sollte schon da sein, um<br />
das Portfolio vernünftig<br />
diversifizieren zu können. Das<br />
zumindest ist die Meinung so<br />
manches Privatbankiers. Was<br />
den Otto-Normal-Anleger die<br />
Stirn runzeln lässt, hat einen<br />
ganz einfachen Hintergrund:<br />
Ab einem bestimmten Geldeinsatz<br />
sind auch die besonders<br />
interessanten Finanzprodukte<br />
erschwinglich. Und da<br />
die breite Streuung des Kapitals<br />
nun mal das Wichtigste bei<br />
der Geldanlage ist, kann man<br />
mit einer halben Million Euro<br />
so richtig auf Einkaufstour gehen<br />
– und von allem so viel<br />
kaufen, dass es im Erfolgsfall<br />
auch richtig Gewinn bringen<br />
kann.<br />
Außerdem gilt: Wer mit einer<br />
solchen Summe zur <strong>Bank</strong><br />
oder zum Vermögensverwalter<br />
kommt, ist ehrgeizig, will<br />
mehr, möchte möglichst die<br />
Million schaffen. „Wer schon<br />
10 Millionen Euro hat, hat selten<br />
den Ehrgeiz, mit Inkaufnahme<br />
der dafür notwendigen<br />
Risiken diese Summe noch zu<br />
verdoppeln“, sagt Dr. Joachim<br />
Bonn vom <strong>Bank</strong>haus Lampe.<br />
Daraus ergibt sich: Je mehr<br />
Vermögen die Kunden schon<br />
haben, desto weniger Risiko<br />
sind sie bereit einzugehen. Ihnen<br />
geht es dann vor allem um<br />
Vermögensbewahrung.<br />
Innovation ist gefragt<br />
Selbst bei den kleinen aber<br />
feinen Privatbanken, die im<br />
Alltagsgeschäft mit großen<br />
Geldsummen zu tun haben,<br />
sind diese Vermögen im zweistelligen<br />
Millionenbereich<br />
eher selten. Deshalb gilt auch<br />
für die Privatbankiers, was<br />
Jörg Priebe, Vorstandsmitglied<br />
der <strong>Gallinat</strong> <strong>Bank</strong>, so formuliert:<br />
„Wir müssen innovativ<br />
sein. In den nächsten Wochen<br />
wird es eine Rückbesinnung<br />
auf tradierte Produkte<br />
geben, und dann wird sich zei-<br />
„Wer schon zehn Millionen Euro hat, hat selten den Ehrgeiz, diese Summe<br />
noch zu verdoppeln.“ Dr. Joachim Bonn, <strong>Bank</strong>haus Lampe.<br />
gen: Auch mit einer guten alten<br />
Asset-Klasse kann man<br />
eine gute Rendite erzielen.“<br />
Und dass am Ende des Tages<br />
die Rendite entscheidet, wissen<br />
alle Privat <strong>Bank</strong>iers. „Die<br />
Wechselbereitschaft der Kunden<br />
hat zugenommen“, sagt<br />
Georg Blanke, Niederlassungsleiter<br />
von Merck Finck &<br />
Co. Das klassische Muster,<br />
nach dem reiche Erben bei der<br />
<strong>Bank</strong> ihrer Eltern bleiben, gibt<br />
es nicht mehr in dem Maße<br />
wie früher. Dazu kommt der<br />
schärfer werdende Wettbewerb,<br />
der vor allem durch die<br />
auf den deutschen Markt<br />
drängenden ausländischen<br />
<strong>Bank</strong>en angeheizt wird.<br />
„Bei vermögenden Kunden<br />
ist es besonders wichtig, den<br />
längerfristigen Erfolg im Auge<br />
zu behalten“, sagt Uwe Lindner,<br />
Vorstandsmitglied der<br />
National-<strong>Bank</strong>. Und da wie-<br />
Ein Unterschied, der sich auszahlt.<br />
Raymund Scheffler (0211) 54 07 28-10<br />
Cecilienallee 80<br />
40474 Düsseldorf<br />
derum kommt den Privatbankiers<br />
ihr ganzheitlicher Beratungsansatz<br />
zugute. „Die Kunden<br />
sind in den vergangenen<br />
fünf Jahren konservativer in<br />
ihrem Anlageverhalten geworden,<br />
sie sind noch stärker an<br />
Diversifikation ihres Portfolios<br />
interessiert“, sagt Blanke.<br />
Bauchentscheidung<br />
Letztlich sei die Frage des Risikos<br />
aber kundenspezifisch.<br />
„Wir müssen den Kunden genau<br />
kennenlernen, um zu fragen:<br />
Wie definiert der Kunde<br />
eigentlich Risiko?“, gibt Maximilian<br />
Werkmüller von HSBC<br />
Trinkaus und Burkhardt zu bedenken.<br />
Und Georg Blanke<br />
von Merck Finck sagt: „Die Anlageentscheidung<br />
findet letztlich<br />
im Bauch des Kunden<br />
statt.“<br />
CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />
Erneut wurde die Berenberg <strong>Bank</strong> mit Bestnoten für ihr Vermögensmanagement ausgezeichnet:<br />
HAMBURG BIELEFELD BREMEN DÜSSELDORF FRANKFURT MÜNCHEN STUTTGART WIESBADEN<br />
EDINBURGH LONDON LUXEMBURG MAILAND PARIS SHANGHAI ZÜRICH<br />
WWW.BERENBERG.DE<br />
zum 2. Mal Platz eins des FuchsBriefe-Reports »Die Top-Adressen für Ihr Geld«<br />
zum 3. Mal in Folge die höchste Auszeichnung summa cum laude im Report<br />
»Die Elite der Vermögensverwalter« von Welt/Welt am Sonntag.<br />
Profitieren Sie von der Erfahrung und Unabhängigkeit Deutschlands ältester Privatbank und<br />
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E 5
E 6 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra<br />
Buchtipp:<br />
Erfolgreich in<br />
Aktien investieren<br />
(sj) Die lukrativste Form der<br />
Geldanlage sind nach wie vor<br />
Aktien. Sie rangieren weit vor<br />
dem Sparbuch oder der Lebensversicherung.<br />
Selbst mit<br />
Blick auf das Risiko schneiden<br />
Aktien gegenüber anderen Anlageformen<br />
langfristig hervorragend<br />
ab. Doch was sind Aktie,<br />
wie investiert man „richtig“<br />
und für welche Titel sollte<br />
man sich entscheiden?<br />
Der Finanzjournalist und<br />
Buchautor Matthias von Arnim,<br />
der auch regelmäßig für<br />
die Finanz-Specials der Rheinischen<br />
Post schreibt, vermittelt<br />
in seinem Buch „Erfolgreich<br />
mit Aktien“ Basiswissen,<br />
liefert Hintergründe und gibt<br />
praktische Beispiele. Anfänger<br />
können mit kurzen Tests ermitteln,<br />
welcher Anleger- und<br />
Risikotyp sie sind. Auch die<br />
Börsenpsychologie kommt<br />
nicht zu kurz: Von Arnim liefert<br />
Tricks im Kampf gegen<br />
Gier und Angst sowie die<br />
„Zwölf Gebote“ der Wertpapieranalyse.<br />
Zudem erfahren Einsteiger,<br />
wie Kurse entstehen und wie<br />
man den Börsen- und Wirtschaftsteil<br />
einer Zeitung richtig<br />
liest. Auch der Fundamental-<br />
und der Chartanalyse widmet<br />
sich der Autor. Und natürlich<br />
dürfen auch die Zitate und<br />
Tipps der so genannten Börsengurus<br />
nicht fehlen. Das<br />
Werk ist leicht verständlich<br />
und kurzweilig. Es verfügt<br />
über ein übersichtliches Glossar,<br />
das so manchen Fachbegriff<br />
aus der Finanzwelt auch<br />
für den Laien erklärt. Darüber<br />
hinaus liefert von Arnim eine<br />
knappe historische Einführung,<br />
in der er sich mit der Geschichte<br />
der Aktie auseinandersetzt.<br />
Das Buch ist in der<br />
„Simplified-Reihe“ des FinanzBuch<br />
Verlages erschienen.<br />
Die Reihe erklärt stark<br />
nachgefragte Investmentthemen<br />
für Einsteiger und Laien<br />
kurz und prägnant.<br />
Matthias von Arnim: Erfolgreich<br />
mit Aktien. Alles, was Sie über die<br />
gängigste Anlageform wissen<br />
müssen. 148 Seiten, 12,90 Euro, FinanzBuch<br />
Verlag, ISBN<br />
978-3-89879-246-2, München<br />
2007.<br />
PRIVATBANKEN<br />
Berater sind Schlüssel zum Erfolg<br />
Graue Schläfen, gesetztes Alter, Erfahrung – und vor allem Sozialkompetenz: Privatbankiers schwören auf ihre gestandenen Berater.<br />
Die Kunden danken es mit einer besonders engen und langfristigen Bindung.<br />
Die Zahl lässt aufhorchen.<br />
„Trotz der positivenBörsenentwicklung<br />
zeigen Studien, dass rund<br />
25 bis 30 Prozent der <strong>Bank</strong>kunden<br />
mit der Beratungsleistung<br />
ihres Instituts unzufrieden<br />
sind“, sagt Ramon O. Ohmes,<br />
Niederlassungsleiter der<br />
<strong>Bank</strong> Julius Bär in Düsseldorf.<br />
Das traditionsreiche Schweizer<br />
<strong>Bank</strong>haus hat unter anderem<br />
diese Unzufriedenheit<br />
dazu animiert, in Deutschland<br />
noch aktiver aufzutreten. Seit<br />
zwei Jahren sind die Schweizer<br />
am Rhein mit einer eigenen<br />
Niederlassung vertreten. Sie<br />
folgen damit der weltweiten<br />
Nummer eins im Vermögensverwaltungsbereich,<br />
der UBS<br />
(ebenfalls aus dem Land der<br />
Eidgenossen), die schon seit<br />
einem Jahrzehnt in der Landeshauptstadt<br />
Fuß gefasst hat.<br />
Uwe Adamla, Chef der UBS<br />
Düsseldorf, schätzt die Region<br />
und ihre gesunde Mischung<br />
aus Industrie, Firmen mit<br />
Weltrang und einem „phantastischen<br />
Mittelstand“. „Vielen<br />
ist nicht bewusst, dass das<br />
Land Nordrhein-Westfalen<br />
über ein Bruttoinlandsprodukt<br />
verfügt, das dem von<br />
Russland oder Portugal entspricht“,<br />
schwärmt er.<br />
Feines Gespür<br />
Die Privatbankiers haben<br />
ein feines Gespür für Veränderungen<br />
und haben erkannt,<br />
dass die Erbengenerationen<br />
nicht automatisch bei einem<br />
Privatbankhaus bleiben – wie<br />
es einst die Väter getan haben.<br />
„Das Anlageverhalten hat sich<br />
völlig verändert und die <strong>Bank</strong>entreue<br />
ist längst nicht mehr<br />
so ausgeprägt“, so Ohmes.<br />
„Kunden sind heute wechselbereiter,<br />
wenn sie mit der Leistung<br />
ihrer <strong>Bank</strong> nicht zufrieden<br />
sind. <strong>Als</strong> kundennahe Privatbank<br />
kann man sich somit<br />
klar aus der Masse hervorheben.“<br />
Für leistungsfähige Privatbanken<br />
dennoch eine gute<br />
Situation, sehen sie sich doch<br />
im Wettbewerb mit anderen<br />
Instituten in ihrem Stammgebiet<br />
Vermögende Kunden gut<br />
aufgestellt. „Die neue Mifid-<br />
Richtlinie ist für uns ein<br />
Glücksfall, weil sie einen weiteren<br />
Schritt in Richtung Offenheit<br />
für den Kunden bedeutet.<br />
Die Kunden werden erkennen,<br />
was andere <strong>Bank</strong>en und<br />
Anbieter ihnen etwa bei den<br />
Gebühren bislang nicht offengelegt<br />
haben“, so Adamla.<br />
Zu den <strong>Bank</strong>en, die schon<br />
seit ihrer Gründung 1902 ein<br />
Spezialgebiet betreuen, gehört<br />
die Deutsche Apotheker- und<br />
Ärztebank. „Wir haben eine<br />
emotionale Bindung zu Düsseldorf,<br />
weil unser Institut<br />
Die Schweizer UBS, weltweit größter Vermögensverwalter, residiert seit über einem Jahrzehnt am Rhein. FOTOS: PAUL ESSER<br />
„Wir haben eine emotionale Bindung zu Düsseldorf“, Manfred<br />
Hermes, Deutsche Apotheker- und Ärztebank.<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
hier neu gegründet wurde,<br />
weil unsere Hauptverwaltung<br />
seither in Düsseldorf ist und<br />
hier die größte unserer 50 Niederlassungen<br />
steht“, so Direktor<br />
Manfred Hermes. Die <strong>Bank</strong><br />
ist Marktführer bei den Heilberufen,<br />
die durch alle Lebensphasen<br />
betreut werden.<br />
„Durch die mit der Gesundheitsreform<br />
einhergehenden<br />
strukturellen Veränderungen<br />
im Gesundheitswesen wird es<br />
auch für uns Veränderungen<br />
geben. Wir wollen die Heilberufsangehörigen<br />
als <strong>Bank</strong> im<br />
Gesundheitswesen in die neu-<br />
en Strukturen begleiten.“<br />
Mehr Leistungen, breitere Angebote<br />
– das erfordert nicht<br />
nur Fachwissen, sondern auch<br />
geeignetes Personal. Für die<br />
Privat- und Spezialbanken ist<br />
daher der Berater der Schlüssel<br />
zum Erfolg. „Der Anspruch<br />
an eine hochwertige Beratung<br />
ist groß, daher müssen unsere<br />
Berater nebst hervorragender<br />
fachlicher Kompetenz auch<br />
ausgeprägte soziale Fähigkeiten<br />
mitbringen. Unsere Kunden<br />
sind im Schnitt 55 Jahre<br />
alt, daher erwarten sie einen<br />
Privatbankier im reifen Alter<br />
und vor allem mit Sozialkom-<br />
„Es gibt etwas, das ist noch schwerer<br />
als Geld verdienen: Werte schaffen.“<br />
„Das Anlageverhalten hat sich völlig verändert“, Ramon O.<br />
Ohmes, <strong>Bank</strong> Julius Bär.<br />
GELDVERMÖGEN<br />
Über ein Drittel ihres Geldes<br />
haben die Bundesbürger<br />
als Spar-, Termineinlagen<br />
oder Bargeld zur Verfügung,<br />
meldet der Bundesverband<br />
deutscher <strong>Bank</strong>en.<br />
Nach wie vor unterrepräsentiert<br />
sind hierzulande<br />
die Aktien mit einem Anteil<br />
von lediglich knapp acht<br />
Prozent und Investmentfonds<br />
mit über elf Prozent.<br />
„Je größer ein Vermögen ist, desto risiko-averser sind die Kunden“,<br />
Uwe Adamla, UBS.<br />
petenz“, skizziert Ohmes. Für<br />
die Schweizer kommen daher<br />
nur Berater in Frage, die über<br />
eine mindestens zehnjährige<br />
Berufserfahrung verfügen.<br />
UBS verweist auf die lange Betriebszugehörigkeit<br />
ihrer Berater<br />
– auf lange, vertrauensvolle<br />
Beziehungen legen vermögende<br />
Kunden viel Wert.<br />
Ohne Kompetenz geht es<br />
auch bei der apo<strong>Bank</strong> nicht,<br />
und schon gar nicht ohne genaue<br />
Kenntnisse des Gesundheitsmarktes:<br />
„Unsere Berater<br />
müssen nicht nur wissen, was<br />
in Praxis und Apotheke geschieht,<br />
sie müssen auch die<br />
Das Private <strong>Bank</strong>ing der National-<strong>Bank</strong>.<br />
gesundheits- und berufspolitische<br />
Situation kennen.“ Erfahrene<br />
Berater passen außerdem<br />
gut zu der oftmals sicherheitsorientierten<br />
Einstellung<br />
der vermögenden Kunden. „Je<br />
größer ein Vermögen ist, desto<br />
risiko-averser sind die Kunden<br />
– dann steht der Vermögenserhalt<br />
im Vordergrund. Um die<br />
Kapitalkraft seines Vermögens<br />
nach Steuern und Inflation erhalten<br />
zu können, muss der<br />
Kunde mit seinem Depot<br />
schließlich eine Rendite von<br />
fünf bis sechs Prozent erwirtschaften“,<br />
erläutert Uwe<br />
Adamla. JOSÉ MACIAS<br />
Geld ist nicht alles. Aber ohne Geld ist alles nichts. Nur wer<br />
Vermögen schafft, kann leben, ohne ständig über Geld nachzudenken.<br />
Das ist das Ziel des Private <strong>Bank</strong>ing der National-<strong>Bank</strong>!<br />
Dafür entwickeln wir Ihre individuelle Wertschöpfungsstrategie.<br />
Basierend auf Ihrer Finanzsituation und Ihrer Vorstellung vom<br />
Leben. Denn nur aus Verstehen kann Vertrauen erwachsen.<br />
Sprechen Sie mit Ihrem persönlichen Private <strong>Bank</strong>ing-Berater.<br />
Damit Sie aus Geld Vermögen schaffen können.
MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra<br />
In der Nische liegt die Stärke<br />
<strong>Bank</strong>en müssen nicht global operieren, um erfolgreich zu sein. Die <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> in Essen fühlt sich in ihrer Nische als eine der letzten<br />
unabhängigen Privatbank-Adressen im Ruhrgebiet wohl – und überzeugt mit ihrem Konzept mittlerweile nicht nur regional.<br />
Die Bäume wachsen<br />
nicht in den Himmel.<br />
Auch die <strong>Bank</strong>iers der<br />
Essener <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> sind<br />
mit beiden Beinen auf dem<br />
Boden geblieben. „Wir wollen<br />
nicht überregional aktiv sein<br />
und fühlen uns hier in der Region<br />
sehr wohl“, beteuert Vorstandsmitglied<br />
Jörg Priebe.<br />
Die meisten Kunden kommen<br />
aus einem Umkreis von einer<br />
knappen Autostunde, sogar<br />
aus Düsseldorf und Köln. Ausnahmen<br />
bilden lediglich die<br />
beiden <strong>Gallinat</strong>-Dependancen<br />
in Hamburg, Berlin und<br />
München.<br />
Familienunternehmen<br />
Mit 90 Mitarbeitern ist die<br />
erst 1960 von Hans <strong>Gallinat</strong><br />
und Kaufleuten aus dem<br />
Ruhrgebiet gegründete Privatbank<br />
überschaubar. „Wir sind<br />
persönlich“, verweist Priebe<br />
auf den Vorteil der <strong>Bank</strong>größe.<br />
Außergewöhnlich ist das<br />
schon, weil die <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong><br />
für eine Privatbank sehr jung<br />
ist und sie zudem weiterhin<br />
völlig eigenständig ist – sie ist<br />
ein echtes Familienunternehmen<br />
geblieben.<br />
Seine Unabhängigkeit hat<br />
sich das Institut aber nur bewahrt,<br />
weil es mit Engagement<br />
und Verve im vergangenen<br />
Jahrzehnt die Umstrukturierung<br />
umgesetzt hat – und zwar<br />
mit Erfolg. „Früher waren wir<br />
ein Spezialfinanzierer mit<br />
Schwerpunkt im Leasinggeschäft“,<br />
erinnert sich Jörg<br />
Priebe. „Anfang 2000 haben<br />
wir dann diese Monostrukturierung<br />
aufgegeben und die<br />
<strong>Bank</strong> komplett umgestellt.“<br />
Heute basiert das Geschäft<br />
auf vier Säulen: Private <strong>Bank</strong>ing,<br />
Firmenkunden und Freie<br />
Berufe, Leasing sowie Immobilien.<br />
Insbesondere der Private-<strong>Bank</strong>ing-Bereich<br />
läuft<br />
prächtig. Priebe berichtet von<br />
zweistelligen Zuwachsraten.<br />
„Unsere Kunden schätzen die<br />
Individualität unserer <strong>Bank</strong><br />
und fühlen sich bei einem Familienunternehmen<br />
besser<br />
aufgehoben als bei mancher<br />
Großbank“, schmunzelt das<br />
Vorstandsmitglied. Das Erfolgsmodell<br />
der <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong><br />
beruht auf einer klaren Nischenstrategie.<br />
„Denn genau<br />
in dieser Nische sind wir<br />
stark.“ So werden bei der <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong><br />
auch gerne Kunden<br />
genommen, die mit 50 000<br />
Euro Kapital erst ein Vermögen<br />
aufbauen wollen.<br />
Auf eines müssen die Kunden<br />
auf keinen Fall verzichten:<br />
die persönliche Kundenbetreuung.<br />
„Jeder Kunde hat<br />
mindestens einen festen Ansprechpartner,<br />
und keiner unserer<br />
Berater betreut mehr als<br />
100 Kunden“, so Jörg Priebe.<br />
Die Schattenseite des Erfolgs:<br />
Gerade jetzt, wo sich die <strong>Bank</strong><br />
so gut entwickelt, werden<br />
dringend weitere Berater gesucht.<br />
Die Unabhängigkeit macht<br />
sich im Übrigen auch beim<br />
Private <strong>Bank</strong>ing positiv bemerkbar.<br />
„Wir führen keine eigenen<br />
Produkte, keine Hausmarken,<br />
sondern suchen für<br />
Vom deutschen <strong>Bank</strong>wesen<br />
Das <strong>Bank</strong>haus Lampe hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf an der Jägerhofstraße. FOTOS (2): ALOIS MÜLLER<br />
Die Düsseldorfer Niederlassung von Merck Finck & Co ist eine von 14 bundesweit.<br />
Hauptsitz der Privatbankiers ist München.<br />
(cris) Das deutsche <strong>Bank</strong>wesen<br />
ist weltweit absolut außergewöhnlich<br />
– außergewöhnlich<br />
gut ist es aber nicht. Denn<br />
mit knapp über 2000 Instituten<br />
gehört es zu den größten<br />
der Welt und zu den merkwürdigsten.<br />
So führt die Dreiteilung des<br />
Marktes in Privatbanken, Genossenschaftsinstitute<br />
und öffentlich-rechtlicheSparkassen<br />
zu der Situation, dass drei<br />
unterschiedliche <strong>Bank</strong>ensysteme<br />
mit zum Teil gleicher<br />
Produktpalette um die glei-<br />
chen Kunden buhlen. Gerade<br />
bei den vermögenden Kunden<br />
lässt sich das exemplarisch<br />
aufzeigen: Traditionell sind in<br />
diesem Bereich, der bei einem<br />
Vermögen jenseits der halben<br />
Million überhaupt erst anfängt,<br />
die Privatbanken besonders<br />
aktiv.<br />
Zusammen verwalten sie<br />
schätzungsweise 15 Prozent<br />
des Vermögens. Rund doppelt<br />
so viel entfällt auf die fünf<br />
Großbanken Deutsche <strong>Bank</strong>,<br />
Commerzbank, Dresdner<br />
<strong>Bank</strong>, HypoVereinsbank und<br />
Essen ist zwar der Standort, doch die <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> spricht auch vermögende<br />
Kunden aus dem Raum Düsseldorf an. ARCHIVFOTO: VISUM<br />
Postbank. Ein kleines Stück<br />
vom Kuchen der Reichen sichern<br />
sich die unabhängigen<br />
Vermögensverwalter, während<br />
die Sparkassen und Genossenschaftsbanken<br />
wohl<br />
fast die Hälfte des Großvermögens<br />
der Deutschen verwalten.<br />
Das dreigliedrige <strong>Bank</strong>ensystem<br />
rührt von den Besitzverhältnissen<br />
her: Während<br />
die Sparkassen und Landesbanken<br />
im Besitz der öffentlichen<br />
Hand sind, gehören Privatbanken<br />
meist Unternehmensgruppen<br />
oder sind börsennotiert.<br />
Die Volks- und<br />
Raiffeisenbanken wiederum<br />
sind im Besitz von Genossen,<br />
die jeweils Anteile an der <strong>Bank</strong><br />
erwerben.<br />
Die Aufsicht über die Kreditinstitute<br />
übt in Deutschland<br />
die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
(Ba-<br />
Fin) aus. Diese muss die Ausübung<br />
von <strong>Bank</strong>geschäften<br />
explizit genehmigen. Die im<br />
internationalen Vergleich geringere<br />
Konzentration des<br />
deutschen <strong>Bank</strong>enmarktes<br />
führt dazu, dass unter den 25<br />
Spitzeninstituten der Welt aus<br />
Deutschland nur die Deutsche<br />
<strong>Bank</strong> vertreten ist. Dagegen<br />
finden sich unter den 1000<br />
größten <strong>Bank</strong>en der Welt immerhin<br />
100 deutsche <strong>Bank</strong>en –<br />
ein beachtlicher Anteil, der<br />
den weltweiten Stellenwert<br />
der deutschen Kreditinstitute<br />
unterstreicht.<br />
UNABHÄNGIG<br />
Die <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> in Essen<br />
ist für eine Privatbank sehr<br />
jung. Erst 1960 wurde sie<br />
als Kommanditgesellschaft<br />
von Hans <strong>Gallinat</strong> und<br />
mehreren Kaufleuten aus<br />
dem Ruhrgebiet gegründet.<br />
Das heute als Aktiengesellschaft<br />
agierende Institut<br />
ist noch immer ein<br />
Familienunternehmen. Zu<br />
den Hauptbetätigungsfelder<br />
gehören neben dem<br />
Geschäft mit anspruchsvollen<br />
Privatkunden das Geschäft<br />
mit mittelständischen<br />
Firmenkunden und<br />
Freiberuflern sowie die Bereiche<br />
Leasing und Immobilien.<br />
jeden Kunden am Markt das<br />
am besten für seine jeweilige<br />
Situation geeignete Produkt<br />
aus. Außerdem verpflichten<br />
wir unsere Mitarbeiter, sich<br />
ständig weiterzubilden.“<br />
Die Kunden orientieren sich<br />
bei ihren Anlagen heute eher<br />
konservativ. „Das Bedürfnis<br />
nach Sicherheit und Garantie<br />
ist größer geworden. Viele Anleger<br />
sind nach dem Platzen<br />
der Börsenblase vor sieben<br />
Jahren vorsichtig geworden“,<br />
weiß Jörg Priebe. Für Unternehmen<br />
und Privatleute sei<br />
außerdem die Gründung von<br />
Stiftungen attraktiv – eine Alternative,<br />
die über die normale<br />
Kapitalanlage hinaus gehe.<br />
Hier trete die <strong>Bank</strong> als Spezialist<br />
– von der Stiftungsgründung<br />
bis zum laufenden Geschäft<br />
– auf. JOSÉ MACIAS<br />
„Wir sind persönlich“, betont Jörg Priebe, Vorstandsmitglied der Essener Privatbank<br />
<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong>. FOTO: PAUL ESSER<br />
Ein wunderschöner Garten.<br />
PRIVATBANKEN<br />
Verbraucher setzen auf<br />
„iTAN-System“<br />
Das System mit den Tan-Nummern ist<br />
beliebt. ARCHIVFOTO: BILDERBOX<br />
(tmn) Verbraucher setzen bei<br />
ihren <strong>Bank</strong>geschäften über<br />
das Internet vor allem auf das<br />
sogenannte iTAN-System.<br />
63,6 Prozent der <strong>Bank</strong>kunden<br />
nutzen dieses Verfahren, bei<br />
dem sie zur Legitimierung<br />
eine eindeutig zugewiesene,<br />
zufällig ausgewählte Transaktionsnummer<br />
angeben müssen.<br />
Das geht aus einer Studie<br />
des Beratungs- und Softwarehauses<br />
PPI in Hamburg hervor.<br />
Auf eine herkömmliche<br />
TAN, die der Kunde selbst aus<br />
einer Liste auswählt, verlassen<br />
sich hingegen nur noch 14<br />
Prozent der Verbraucher.<br />
Rund 10 Prozent der <strong>Bank</strong>kunden<br />
setzen auf sogenannte<br />
mTANs und Kartenlesegeräte.<br />
Die mTANs werden erst zur<br />
Transaktion generiert und beispielsweise<br />
auf das Handy des<br />
Kunden gesendet. Allerdings<br />
könne es hierbei vorkommen,<br />
dass die SMS-Kurznachricht<br />
erst mit deutlicher Verzögerung<br />
beim Kunden ankommt,<br />
erläutert PPI. Knapp 8 Prozent<br />
der <strong>Bank</strong>kunden setzen auf<br />
mobile Kartenlesegeräte, mit<br />
denen sie sich von jedem<br />
Rechner aus legitimieren können.<br />
3,6 Prozent verlassen sich<br />
auf eine Kennung und ein<br />
Passwort.<br />
Oder anders ausgedrückt: Das Ergebnis professioneller Planung, täglicher Pflege,<br />
der richtigen Korrekturen zur rechten Zeit und der gekonnten permanenten<br />
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E 7
E 8 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra<br />
Zehn Regeln für<br />
die Übergabe eines<br />
Unternehmens<br />
(jme) Damit die Übergabe eines<br />
Unternehmens in neue<br />
Hände für alle Beteiligten –<br />
den abgebenden Unternehmer,<br />
seine Belegschaft, seine<br />
Kunden und Geschäftspartner,<br />
aber auch für die neue Geschäftsführung<br />
– möglichst<br />
problemlos abgewickelt werden<br />
kann, empfiehlt die National-<strong>Bank</strong><br />
zehn „goldene Regeln“.<br />
1. Die Nachfolgeplanung<br />
muss Bestandteil der strategischen<br />
Unternehmensplanung<br />
sein.<br />
2. Steuerrecht und Gesellschaftsrecht<br />
sind wichtige<br />
Faktoren, aber nicht allein<br />
maßgebend.<br />
3. Die Nachfolgeregelung<br />
sollte Teil der „Notfallplanung“<br />
eines Unternehmens<br />
und deshalb für alle Beteiligten<br />
früh und jederzeit verfügbar<br />
sein.<br />
4. Der Nachfolgeprozess<br />
sollte von qualifizierten und<br />
objektiven Beratern begleitet<br />
werden – beispielsweise Steuerberater,<br />
Rechtsanwälte,<br />
<strong>Bank</strong>en.<br />
5. Alle denkbaren Alternativen<br />
müssen auf den Tisch.<br />
6. Das ganze Unternehmen<br />
muss auf den Prüfstand (Stichwort<br />
„Due Diligence“ – erforderliche<br />
Sorgfalt; die Untersuchung<br />
und Bewertung eines<br />
Unternehmens durch externe<br />
Fachleute).<br />
7. Wichtige Mitarbeiter<br />
(„Schlüsselträger“) müssen in<br />
die Planung eingebunden<br />
werden.<br />
8. Soll ein Nachfolger aus der<br />
Familie kommen, muss auch<br />
dessen persönliche und fachliche<br />
Eignung möglichst emotionslos<br />
geprüft werden.<br />
9. Die Übergabe muss nahtlos<br />
und konsequent umgesetzt<br />
werden. Wie steht es beispielsweise<br />
um die Unterschriftsregelungen?<br />
10. Nicht nur der Abgabeprozess<br />
sollte betrachtet werden,<br />
sondern auch die Lebensplanung<br />
des Abgebenden –<br />
wie die Absicherung des Lebensabends<br />
beziehungsweise<br />
die Altersvorsorge.<br />
hat. „Da ist das Thema Unternehmensnachfolge<br />
äußerst<br />
wichtig – denn eine Partnerschaft<br />
kann nahezu ewig dauern,<br />
auch wenn die Menschen<br />
wechseln.“<br />
Die oft sehr persönlichen<br />
Gespräche mit den Senioren<br />
im Chefsessel drehen sich um<br />
Finanzierungs- und Vorsorgefragen,<br />
darum, den Wert des<br />
Unternehmens zu ermitteln –<br />
und um mehr: „Es gilt, die Motive<br />
und Ziele des Generationenübergangs<br />
zu klären –<br />
auch aus psychologischer<br />
Sicht“, erklärt Dr. Bonn. Insbesondere,<br />
wenn sich kein „na-<br />
türlicher“ Nachfolger anbietet,<br />
ist die <strong>Bank</strong> als Vermittler gefragt.<br />
Dass sich ein geeigneter<br />
Übernehmer allein aus dem<br />
Abgleich von vorhandenen<br />
Verkaufs- und Kaufmandaten<br />
der <strong>Bank</strong> ergibt, kommt eher<br />
einer „glücklichen Fügung“<br />
gleich, meint Dr. Bonn. Mehr<br />
Erfolg verspricht sich das<br />
<strong>Bank</strong>haus Lampe von systematischer<br />
Suche, wofür zahlreiche<br />
hauseigene Experten<br />
zur Verfügung stehen. Bei internationalenAufgabenstellungen<br />
kann zusätzlich ein<br />
Netzwerk befreundeter Privatbanken<br />
genutzt werden. Nicht<br />
zu unterschätzender Erfolgsfaktor:<br />
„Die Chemie zwischen<br />
abgebendem Senior und potenziellem<br />
Nachfolger muss<br />
stimmen“, sagt Dr. Bonn.<br />
Intensive Gespräche<br />
Eine Erfahrung, die auch<br />
Michael Brüne, Leiter der Düsseldorfer<br />
Niederlassung der<br />
Deutschen Apotheker- und<br />
Ärztebank, immer wieder<br />
macht. Gerade in ländlichen<br />
Gebieten ist die „Persönlichkeit<br />
des Übernehmers“ gefragt<br />
– ein Arzt muss, neben aller<br />
fachlichen Qualifikation,<br />
schließlich auch mit den Menschen<br />
einer Region und ihren<br />
Eigenarten zurechtkommen.<br />
Auch wenn viele Ärzte sich lieber<br />
niederlassen wollen, als im<br />
Krankenhaus zu arbeiten –<br />
manche Praxis sucht über Jahre<br />
einen Nachfolger. Weshalb<br />
auch die <strong>Bank</strong> mit Partnern<br />
über Praxisbörsen und Seminare<br />
versucht, mit Niederlassungswilligen<br />
in Kontakt zu<br />
kommen, oder Existenzgründer<br />
und Abgabewillige bei gemeinsamen<br />
Veranstaltungen<br />
zusammenbringt. Häufig eine<br />
sehr emotionale Angelegenheit:<br />
die Ermittlung des Kauf-<br />
PRIVATBANKEN<br />
Die Chemie muss stimmen<br />
Wenn Unternehmer einen Nachfolger für ihr Lebenswerk suchen, sind die <strong>Bank</strong>häuser, mit denen sie mitunter jahrzehntelange<br />
Geschäftsbeziehungen pflegen, oft willkommene Ratgeber – denn Vertrauen und Diskretion zählen auch für die Zukunft.<br />
Die Frage, was kommen<br />
wird, wenn der Seniorchef<br />
geht, bewegt tausende<br />
Familienunternehmen<br />
– ihre Belegschaft, ihre Kunden,<br />
ihre Geschäftspartner. In<br />
den nächsten fünf Jahren werden<br />
allein im Bereich der<br />
Handwerkskammer Düsseldorf<br />
5500 Unternehmen einen<br />
Nachfolger im Chefsessel suchen;<br />
bundesweit suchen bis<br />
2012 rund 350 000 Unternehmen<br />
einen neuen Chef,<br />
schätzt die Industrie- und<br />
Handelskammer (IHK).<br />
Kaum vorbereitet<br />
Erstaunlich wenige Familienunternehmen<br />
sind allerdings<br />
auf die Nachfolge-Frage<br />
vorbereitet. Nicht umsonst bekommen<br />
Firmenchefs zum 52.<br />
Geburtstag Post von der<br />
Handwerkskammer Düsseldorf<br />
– mit Glückwünschen<br />
und dem Hinweis, es sei an der<br />
Zeit, die Nachfolge zu planen.<br />
Denn Unternehmensnachfolge<br />
ist zwar eine große Herausforderung<br />
an Familienunternehmen<br />
– aber gleichzeitig ein<br />
Tabu. Dabei gilt spätestens seit<br />
„Basel II“: Frühe Vorsorge bedeutet<br />
bares Geld. Denn Kreditinstitute<br />
honorieren eine<br />
systematische Nachfolgeplanung<br />
verstärkt beim Rating,<br />
meldet die IHK.<br />
Nicht nur aus diesem Grund<br />
sind <strong>Bank</strong>häuser willkommene<br />
Ansprechpartner für Seniorchefs.<br />
„Diskretion ist das A<br />
und O“, sagt Dr. Joachim<br />
Bonn, Generalbevollmächtigter<br />
des <strong>Bank</strong>hauses Lampe.<br />
Und Vertrauen, gewachsen in<br />
oft jahrzehntelangen Geschäftsbeziehungen.<br />
„Wir<br />
streben langjährige Partnerschaften<br />
mit unseren Kunden<br />
an, das ist für uns extrem bedeutsam“,<br />
sagt Dr. Thomas A.<br />
Lange, Sprecher des Vorstandes<br />
der National-<strong>Bank</strong>, die<br />
sich seit 86 Jahren als Mittelstandsbank<br />
in NRW etabliert<br />
WAS IST EXCELLENCE,<br />
TAMARA NOVICHENKO?<br />
«Das Erreichen von Perfektion durch Stimme, Wille, Persönlichkeit, musikalische Entwicklung und<br />
umfassende Schulung.»<br />
Das 1862 gegründete Rimski-Korsakow-Staatskonservatorium in Sankt Petersburg ist als Talentschmiede<br />
für Gesang und Musik weltberühmt. Dank unkonventioneller Ausbilderinnen wie Tamara<br />
Novichenko bleibt das Traditionshaus auch in Zukunft eine der besten Adressen. Denn sie setzt bei den<br />
StarsvonmorgennebenTalentauchaufdenCharakter.VielemittlerweileweltberühmteAbsolventinnen<br />
undAbsolventenhabensogelernt,einPublikummitmehralsnureinergutenStimmezufesselnundzu<br />
begeistern. Aber ohne harte Arbeit an einer außerordentlichen Gesangsstimme gibt es natürlich keinen<br />
Applaus. Für Tamara Novichenko bedeutet das vor allem Training der Atmung, wie sie hier einfallsreich<br />
demonstriert. Um ein Saalpublikum für sich zu gewinnen, unterstützt die richtige Atmung die ganze<br />
Bandbreite einer perfekten Stimme: von der leisen, aber eindringlichen Ballade bis hin zur kraftvollen<br />
Arie. Tamara Novichenkos Ansicht gefällt uns. Auch bei Julius Bär achten wir auf das ganze Spektrum<br />
einer exzellenten Betreuung. Erfolg kommt eben nicht nur mit Pauken und Trompeten.<br />
Das ganze Interview mit Tamara Novichenko finden Sie auf www.juliusbaer.com/excellence<br />
Weltweit an über 30 Standorten. Von Zürich (Hauptsitz), Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart,<br />
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KontaktimJuliusBärPrivate<strong>Bank</strong>inginDüsseldorf:RamonO.Ohmes,Tel.021156940-210.<br />
Bevor es zur Übergabe der Unternehmensleitung vom Seniorchef an seinen Nachfolger kommt, sind <strong>Bank</strong>en oft gefragte und kompetente Gesprächspartner. FOTO: VARIO-IM<strong>AG</strong>ES<br />
NACHFOLGE<br />
71 000 Unternehmen mit<br />
etwa 700 000 Beschäftigten<br />
suchen jährlich bundesweit<br />
einen Nachfolger<br />
im Chefsessel. Bei rund 44<br />
Prozent der Unternehmen<br />
fand sich ein Nachfolger<br />
aus der Familie des Gründers,<br />
19,2 Prozent aller<br />
nachfolgereifen Unternehmen<br />
gingen in den vergangenen<br />
fünf Jahren in den<br />
Verkauf – und über 16 Prozent<br />
fanden externe Führungskräfte.<br />
(Quelle: IHK) Wenn die Chemie unter den Beteiligten stimmt, erleichtert das vielfach die<br />
Übergabe des Lebenswerkes in fremde Hände. FOTO: AP<br />
Wichtigster Baustein<br />
(ppe) Ende 2001 war es um<br />
Schiedrum Hydraulik fast geschehen.<br />
Die Insolvenz stand<br />
kurz bevor, zudem war kein<br />
Nachfolger an der Spitze des<br />
traditionsreichen Familienunternehmens<br />
in Sicht.<br />
In dieser Situation griff Dr.<br />
Gerd E. Klette zu, übernahm<br />
Schiedrum Hydraulik und sicherte<br />
damit den Fortbestand<br />
des Düsseldorfer Betriebs. Mit<br />
Erfolg: Seit 2004 wächst Schiedrum<br />
mit mehr als zehn Prozent<br />
im Jahr und hat neue Stellen<br />
geschaffen; außerdem ist<br />
Mithilfe von <strong>Bank</strong>en zum Erfolg:<br />
Gerd E. Klette. FOTO: ALOIS MÜLLER<br />
es Klette gelungen, die Anzahl<br />
der Kunden wesentlich zu steigern.<br />
Doch Klette weiß, dass er die<br />
Übernahme alleine nie hätte<br />
stemmen können. „Ohne die<br />
Unterstützung von <strong>Bank</strong>en<br />
wäre es definitiv nicht gegangen.<br />
Die richtige <strong>Bank</strong> ist neben<br />
einem guten Geschäftskonzept<br />
der wichtigste Baustein<br />
für die Übernahme gewesen“,<br />
sagt der Maschinenbau-Ingenieur.<br />
Seine <strong>Bank</strong>partner<br />
sicherten die Finanzierung<br />
der Übernahme sowie<br />
fällige Investitionen, die das<br />
Unternehmen wieder zukunftsfähig<br />
machten.<br />
Die (guten) Erfahrungen mit<br />
<strong>Bank</strong>en und Übernahmen, die<br />
Gerd E. Klette damals gewonnen<br />
hat, gibt der Firmenchef<br />
nun auch weiter. <strong>Als</strong> Gründer<br />
und Inhaber einer Managementberatung<br />
unterstützt er<br />
Personen bei der Übernahme<br />
oder Restrukturierung von<br />
Unternehmen und hilft dabei,<br />
die richtige <strong>Bank</strong> für die anstehende<br />
Finanzierung zu finden,<br />
um auf einer soliden finanziellen<br />
Basis durchstarten<br />
zu können.<br />
preises. Verschiedene Methoden<br />
sollen helfen, die divergierenden<br />
Auffassungen auf einen<br />
Nenner zu bringen; wie<br />
die „Ärztekammermethode“:<br />
gewichteter Umsatz der letzten<br />
drei Jahre minus eines<br />
durchschnittlichen Oberarzt-<br />
Jahresgehaltes. „Wenn der<br />
Kaufpreis einmal ermittelt ist,<br />
kommen tausend weitere Fragen<br />
auf“, berichtet Brüne.<br />
Etwa, ob das Leistungsspektrum<br />
der Praxis erhalten bleibt<br />
oder wie es um den Standort<br />
und seine Zukunftschancen<br />
bestellt ist. Wie sieht der Mietvertrag<br />
aus, und welche Angestellten<br />
sollen übernommen<br />
werden? Soll noch in die alte<br />
Praxis investiert werden, um<br />
sie für Übernehmer interessant<br />
zu machen? Brüne: „Viele<br />
Ärzte tragen solche Fragen in<br />
sich – wir haben ungeheure Erfahrungswerte,<br />
können Beispiele<br />
geben. Da kommen oft<br />
sehr intensive, persönliche<br />
Gespräche zustande.“ Gespräche,<br />
die man nicht erst mit 65<br />
Jahren suchen sollte, findet<br />
Brüne. Dr. Bonn verweist da<br />
auf Erfahrungswerte im eigenen<br />
Haus: „Unsere Inhaber-<br />
Familie Oetker hat sich vorbildhaft<br />
und frühzeitig mit der<br />
Nachfolgefrage beschäftigt.“<br />
JÖRG MEHL<br />
Für die Ewigkeit<br />
(jme) Eine Stiftung ist eine<br />
wertneutrale, steuerpflichtige,<br />
juristische Person privaten<br />
Rechts ohne Eigentümer, Gesellschafter<br />
oder Mitglieder –<br />
vereinfacht ausgedrückt: Eine<br />
Stiftung macht aus einem Unternehmen<br />
eine nicht sterbliche<br />
Person, ist somit eine<br />
„Ewigkeitsregelung“.<br />
Gerade, wenn sich kein<br />
Nachfolger für den Chefsessel<br />
findet, sei die Möglichkeit, das<br />
eigene Unternehmen in eine<br />
Stiftung zu überführen, eine<br />
interessante Alternative für<br />
manchen Unternehmer, berichtet<br />
Thomas Jakoby, Leiter<br />
der Düsseldorfer Niederlassung<br />
der National-<strong>Bank</strong>. Die<br />
National-<strong>Bank</strong> hat deshalb ein<br />
eigenes Stiftungs- und Nachlassmanagement<br />
eingeführt.<br />
Was Stifter in spe bewegt:<br />
Eine Stiftung ermöglicht es,<br />
sich selbst und seine Familie<br />
finanziell abzusichern – und<br />
den Rest des Unternehmens-<br />
Ertrages einem guten Zweck<br />
zuzuführen. Denn das Unternehmen<br />
wird nun ja weitergeführt<br />
– und die Stifter können<br />
darüber hinaus ihr Lebenswerk,<br />
ihre Philosophie, aber<br />
Mit Stiftungen lassen sich eigene<br />
Ziele verwirklichen. FOTO: TMN<br />
auch ihr Engagement fürs Gemeinwohl<br />
über die Zeiten retten.<br />
Allerdings, warnt Jakoby,<br />
sei eine Stiftung „kein Modell<br />
zur Pflichtteilsvermeidung<br />
oder zur Minderung von Zugewinnausgleichsansprüchen“.<br />
Zurzeit gibt es rund 13 000<br />
rechtlich selbstständige Stiftungen<br />
in Deutschland, pro<br />
Jahr kommen rund 800 hinzu.<br />
95 Prozent aller Stiftungen<br />
sind gemeinnützig. Möglich<br />
ist eine Stiftung nicht nur für<br />
Millionäre. „Eine Stiftung ist<br />
schon ab einem Volumen von<br />
250 000 Euro möglich – und<br />
auch die begleiten wir“, sagt<br />
Jakoby. Mitunter tatsächlich<br />
über die Zeiten hinweg: Die ältesten<br />
Stiftungen gehen auf<br />
das 10. Jahrhundert zurück –<br />
und nehmen noch heute ihren<br />
Stiftungsauftrag wahr.
MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra<br />
Wenn eine der größten<br />
und traditionsreichsten<br />
Privatbanken<br />
Deutschlands nach über 200<br />
Jahren den Sitz ins Ausland<br />
verlegt, dann horcht die Konkurrenz<br />
auf: Seit dem 1. Juli<br />
steuert Sal. Oppenheim jr. &<br />
Cie alle Konzernaktivitäten<br />
aus Luxemburg heraus. „<strong>Als</strong><br />
europäischer und international<br />
anerkannter Finanzplatz<br />
ist Luxemburg ein idealer<br />
Standort für den weiteren Ausbau<br />
unseres Geschäfts“, so<br />
Matthias Graf von Krockow,<br />
Sprecher der persönlich haftenden<br />
Gesellschafter. Das Inlandsgeschäft<br />
wird weiter von<br />
Köln aus gesteuert.<br />
Kaum waren die Pläne auf<br />
dem Tisch, äußerten Beobachter<br />
die Befürchtung, dass<br />
dem Beispiel weitere Privatbanken<br />
folgen könnten. Doch<br />
neue Ankündigungen blieben<br />
bisher aus. Im Gegenteil. Die<br />
Konkurrenz bekennt sich zum<br />
Standort Deutschland, setzt<br />
vor allem wegen der Kundennähe<br />
auf die Präsenz vor Ort.<br />
Verlagerung kein Thema<br />
Die Berenberg <strong>Bank</strong>, deren<br />
Geschichte bis ins Jahr 1590<br />
zurückreicht, oder das Traditionshaus<br />
M. M. Warburg & Co.,<br />
gegründet im Jahr 1789, verstehen<br />
sich als deutsche Institute<br />
und haben mehrfach betont,<br />
nicht daran zu denken,<br />
ihren historischen Standort in<br />
Hamburg aufzugeben. Ähnliches<br />
war von Hauck & Aufhäuser<br />
zu lesen. Auch bei der<br />
Frankfurter Privatbank Metzler<br />
setzt man auf Kundennähe:<br />
„Für uns ist ein Umzug nach<br />
Luxemburg kein Thema“, sagt<br />
Sprecher Jörg-Matthias Butzlaff.<br />
„Wir denken nicht darüber<br />
nach.“<br />
Den Standort Luxemburg<br />
sogar völlig aufgegeben hat<br />
Sal. Oppenheim, hier die Düsseldorfer Niederlassung an der Malkastenstraße/Pempelforter Straße, verlegte den Hauptsitz nach Luxemburg. FOTO: MÜLLER<br />
Feingefühl für Hochvermögende<br />
Ansprechpartner für Super-Reiche: Hans-Stephan Kühne (links) und Dieter-Johannes Esser von UBS Sauerborn beraten<br />
Unternehmen und Großfamilien mit Vermögen ab zweistelligen Millionensummen. FOTO: PAUL ESSER<br />
Es gibt sie wirklich: Unternehmer<br />
und Großfamilien, die<br />
über ein solch komplexes, oftmals<br />
international verteiltes<br />
Vermögen verfügen, dass sie<br />
einer ganz besonderen Beratung<br />
bedürfen. Der Markt für<br />
hochvermögende Kunden<br />
und „Family Offices“ wächst<br />
bundesweit zweistellig. Einer<br />
der Spezialisten in diesem Bereich<br />
ist UBS Sauerborn in Bad<br />
Homburg, hervorgegangen<br />
aus dem Zusammenschluss<br />
der ehemaligen Sauerborn<br />
Trust <strong>AG</strong> mit UBS in 2004.<br />
Nun ist Sauerborn auch in<br />
Düsseldorf angekommen, und<br />
zwar zur Jahresmitte unter<br />
dem Dach der UBS Deutschland<br />
<strong>AG</strong>. Mit Dieter-Johannes<br />
Esser und Hans-Stephan Kühne<br />
verfügt UBS Sauerborn<br />
über zwei weitere versierte Berater,<br />
die sich in diesem besonders<br />
sensiblen Geschäft<br />
bestens auskennen. „Sauerborn<br />
hat auf eine Gelegenheit<br />
gewartet, um den Standort<br />
Düsseldorf besetzen zu können“,<br />
erläutert Esser.<br />
Eine Frage des Standorts<br />
Sal. Oppenheim, größte europäische Privatbank in Familienbesitz, hat ihre Konzernsteuerung im Sommer<br />
nach Luxemburg verlegt. Werden nun andere folgen? Diese Frage sorgt in der Branche für Diskussionsstoff.<br />
das <strong>Bank</strong>haus Lampe. „Wir haben<br />
unsere Dependance dort<br />
vor zwei Jahren geschlossen“,<br />
sagt Sandra Herzenbruch,<br />
Sprecherin der Düsseldorfer<br />
Privatbank, die mehrheitlich<br />
im Besitz der Familie Oetker<br />
ist. „Für uns war Luxemburg<br />
nicht mehr interessant und<br />
daran hat sich bis heute nichts<br />
geändert.“ Die <strong>Bank</strong> sei mit ihren<br />
sieben deutschen Niederlassungen<br />
sehr stark regional<br />
ausgerichtet.<br />
UBS Sauerborn beginnt<br />
dort, wo das klassische Wealth<br />
Management mitunter nicht<br />
mehr ausreicht – ab Einstiegsgrößen<br />
im zweistelligen Millionenbereich.„Hochvermögende<br />
Großfamilien, die zudem<br />
über zahlreiche Interessen<br />
in verschiedenen Ländern<br />
verfügen, wollen oder können<br />
oft aus eigener Kraft die Vermögensstruktur<br />
nicht planen<br />
und überwachen“, betont<br />
Hans-Stephan Kühne.<br />
Für die Vermögensexperten<br />
ist allein schon die Analyse des<br />
Vermögens aufwändig, gilt es<br />
doch alle beteiligten Fachbereiche<br />
vom Steuerberater bis<br />
zum Wirtschaftsprüfer und<br />
Portfoliomanager an einen<br />
Tisch zu bringen. „Wir stellen<br />
eine Finanzplanung auf, die<br />
auch für die nächsten Jahre<br />
Bestand hat, ähnlich wie die<br />
Bilanz in einem Unternehmen“,<br />
so Esser. „Unsere Kunden<br />
benötigen ein Multimanagement,<br />
wozu natürlich<br />
auch die Beratung der Asset<br />
Allocation gehört.“ Der Ser-<br />
Der Weggang aus Luxemburg<br />
habe vor allem betriebswirtschaftliche<br />
Gründe gehabt.<br />
Denn bei der Größe des<br />
<strong>Bank</strong>haus Lampe hätten sich<br />
zwei Auslandsstandorte nicht<br />
gerechnet, so Herzenbruch.<br />
Die Portfolios, die in Luxemburg<br />
verwaltet wurden, betreut<br />
nun teilweise die Atlantic<br />
Vermögensverwaltungsbank,<br />
eine 100-prozentige <strong>Bank</strong>haus<br />
Lampe-Tochter in der<br />
Schweiz.<br />
vice ist entsprechend weitreichend<br />
und erstreckt sich von<br />
der Auswahl der besten Manager<br />
für jede Anlageklasse bis<br />
zur detaillierten Rechnungslegung.<br />
Und wie legen die reichen<br />
Familien ihr Vermögen an?<br />
Das eigene Unternehmen und<br />
Immobilien spielen eine große<br />
Rolle. Bei der Anlage des liquiden<br />
Vermögens steht oft Werterhalt<br />
im Vordergrund, berichten<br />
die beiden Sauerborn-<br />
Experten. „Mit unserem konservativen<br />
Value-Ansatz, der<br />
auf Vermögenserhalt und risikoarmes<br />
Wachstum setzt, treffen<br />
wir den Geschmack dieser<br />
Kunden“, so Kühne. Allerdings<br />
erfordere dieser Ansatz für den<br />
Berater immer wieder Stehvermögen<br />
und eine enge Abstimmung<br />
mit den Kunden.<br />
Dafür genießt Sauerborn auch<br />
unter dem UBS-Dach einen eigenständigen<br />
Freiraum, der<br />
auch erforderlich sei. „Nur so<br />
können wir als Vermögensverwalter<br />
auch eigene Akzente<br />
setzen.“ JOSÉ MACIAS<br />
Bei Sal. Oppenheim setzt<br />
man hohe Erwartungen ins<br />
Auslandsgeschäft, will international<br />
expandieren. Der<br />
Umzug des Hauptsitzes ist Teil<br />
des Konzernumbaus und einer<br />
neuen Strategie: Die Luxemburger<br />
<strong>Bank</strong>-Tochter und<br />
eine Holding für die internationalen<br />
Beteiligungen wurden<br />
auf eine Zweckgesellschaft<br />
verschmolzen. Diese ist<br />
nun die neue Konzernobergesellschaft.<br />
Ebenso wie das bis-<br />
herige Mutterhaus in Köln ist<br />
sie als Kommanditgesellschaft<br />
auf Aktien organisiert. Dem<br />
bisherigen Standort kehrt das<br />
<strong>Bank</strong>haus aber keinesfalls den<br />
Rücken: Sal. Oppenheim investiert<br />
derzeit sogar in den<br />
Ausbau der Niederlassungen<br />
in Köln und Frankfurt. Man<br />
habe in der Domstadt Anfang<br />
des Jahres den historischen<br />
Stammsitz der ehemaligen<br />
Oppenheim-Tochter gekauft.<br />
Langfristig sollen dort rund<br />
SAL OPPENHEIM<br />
Salomon Oppenheim jr.<br />
gründete 1789 im Alter von<br />
17 Jahren in Bonn ein Kommissions-<br />
und Wechselhaus.<br />
Geschäftsform: Kommanditgesellschaft<br />
auf Aktien<br />
(KGaA). Persönlich haftende<br />
Gesellschafter: Matthias<br />
Graf von Krockow, Detlef<br />
Bierbaum, Friedrich<br />
Carl Janssen, Christopher<br />
Freiherr von Oppenheim<br />
und Dieter Pfundt. Bilanzsumme<br />
in Millionen Euro:<br />
35 347 (2006), 32 029<br />
(2005) Mitarbeiter: 3490<br />
(2006), 3160 (2005).<br />
400 neue Arbeitsplätze entstehen.<br />
Nach Luxemburg wechselten<br />
rund 50 Beschäftigte<br />
aus Bereichen wie Beteiligungsmanagement,Compliance,<br />
Controlling, Recht und<br />
Risikomanagement. Dort sind<br />
nun mehr als 200 Mitarbeiter<br />
im Einsatz. Insgesamt arbeiten<br />
im Oppenheim-Konzern<br />
3600 Menschen, davon rund<br />
die Hälfte bei der Frankfurter<br />
Tochter BHF-<strong>Bank</strong>.<br />
Der neue Standort jenseits<br />
der deutschen Grenze bietet<br />
Sal. Oppenheim mehrere Vorteile,<br />
zum Beispiel die flexiblere<br />
Finanzaufsicht und die Gesetzgebung<br />
im Nachbarland<br />
Luxemburg. So ist neben der<br />
einfacheren und schnelleren<br />
Auflegung neuer Finanzprodukte<br />
das <strong>Bank</strong>geheimnis besser<br />
geschützt. Während in der<br />
alten Heimat automatische<br />
Abfragen der Stammdaten von<br />
Konten möglich sind, ist das<br />
<strong>Bank</strong>geheimnis in Luxemburg<br />
intakt. Und das schätzen nicht<br />
nur die vermögenden Privatkunden,<br />
sondern auch potenzielle<br />
Übernahmekandidaten.<br />
JESSICA SCHWARZER<br />
Mal wieder ein ausgezeichneter Jahrgang<br />
für unser <strong>Bank</strong>haus – Summa cum laude 2007.<br />
PRIVATBANKEN<br />
Geschäftsführer<br />
mit deutlich mehr Geld<br />
(tmn) Die Gehälter von Geschäftsführern<br />
sind in<br />
Deutschland zuletzt wieder<br />
stärker gestiegen. Das geht aus<br />
einer Studie der Managementberatung<br />
Kienbaum in Gummersbach<br />
hervor. So zahlten<br />
die befragten Unternehmen<br />
ihren Führungskräften im<br />
Zeitraum vom Mai 2006 bis<br />
Mai 2007 im Schnitt 4,9 Prozent<br />
mehr Grundgehalt. In<br />
den zwölf Monaten davor hatten<br />
die Bezüge um 3,0 Prozent<br />
zugelegt.<br />
Dabei stiegen die Zahlungen<br />
für Geschäftsführende Gesellschafter<br />
weniger stark als die<br />
der angestellten Geschäftsführer<br />
– diese erhöhten sich<br />
mit einem Plus von 5,5 Prozent<br />
überdurchschnittlich. Ausgewertet<br />
und mit den Daten aus<br />
den zwölf Monaten davor verglichen<br />
wurden insgesamt 679<br />
Gehaltszettel aus 391 Unternehmen.<br />
Service auch ohne<br />
eigene Schalter<br />
(cris) Schon mal einen Geldautomaten<br />
von <strong>Bank</strong>haus<br />
Lampe oder Berenberg <strong>Bank</strong><br />
gesehen? Richtig, es gibt sie<br />
gar nicht. Auch eigene Schalter<br />
sind bei den kleineren Privatbanken<br />
eher die Ausnahme,<br />
die Berenberg <strong>Bank</strong> etwa hat<br />
aus Traditionsgründen einen<br />
Schalter in ihrem Stammhaus<br />
in Hamburg. Die Düsseldorfer<br />
Kunden muss das aber nicht<br />
stören. So ist die Berenberg<br />
<strong>Bank</strong> etwa dem Cash-Pool-<br />
Verbund von Citibank und<br />
Spardabanken angeschlossen<br />
– an diesen Automaten können<br />
die Kunden kostenlos Bargeld<br />
abheben und ihren bargeldlosen<br />
Zahlungsverkehr regeln.<br />
Sobald es um höhere<br />
Summen geht oder schnelle<br />
Überweisungen anstehen,<br />
greift der Privatbank-Kunde<br />
ohnehin am liebsten zum Telefonhörer<br />
– und lässt die Geschäfte<br />
von seinem Betreuer<br />
ausführen.<br />
Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Zum vierten Mal hintereinander wurde unsere Privatbank als „DIE WELT“-beste<br />
Vermögensverwaltung ausgezeichnet. Die diskrete und hoch kompetente Beratung durch unsere Mitarbeiter wurde einmal<br />
mehr gelobt und für vorbildlich erklärt. Das überrascht uns zwar nicht, freut uns aber sehr. Unabhängig und inhabergeführt<br />
können wir für Wenige Besonderes leisten. Das gilt nicht nur für vermögende Privatkunden, sondern insbesondere auch für<br />
mittelständische Firmenkunden.<br />
Gerne senden wir Ihnen einen Auszug aus dem Report 2007 der WELT und WELT am SONNT<strong>AG</strong> „Die Elite der Vermögensverwalter<br />
im deutschsprachigen Raum“ zu. Bitte rufen Sie uns an unter 0211 4952-420.<br />
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E 10 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra PRIVATBANKEN extra<br />
PRIVATBANKEN<br />
Frauen, die auf reife Männer<br />
stehen, aufgepasst:<br />
Dieser Senior ist völlig<br />
faltenfrei, weltgewandt, kleidet<br />
sich elegant im Retro-Look<br />
und hält sich mit Schwimmen<br />
fit. Er schwimmt buchstäblich<br />
im Geld. Gleichzeitig sitzt er<br />
aber auch drauf, ist als knausrig,<br />
gar als Geizhals bekannt.<br />
Wer es schafft, diesen Junggesellen<br />
zu ehelichen, bevor es<br />
ihn dahinrafft, erbt ein geschätztes<br />
Vermögen von neun<br />
Phantastilliarden, 657 Zentrifugillionen<br />
Talern und 16<br />
Kreuzern. Die Rede ist von<br />
$crooge McDuck – in Deutschland<br />
besser bekannt als Onkel<br />
Dagobert. Der Name dieser<br />
Ente ist das geflügelte Wort für<br />
unermesslichen Reichtum.<br />
Weihnachtsmann abgelöst<br />
Da wundert es kaum, dass<br />
Onkel Dagobert in der berühmten<br />
„Forbes“-Liste zu<br />
finden ist, in der das gleichnamige<br />
US-Wirtschaftsmagazin<br />
alljährlich die reichsten Menschen<br />
der Welt aufführt. Allerdings<br />
in der Liste für fiktive<br />
Personen. Und hier hat es einen<br />
interessanten Wechsel an<br />
Platz eins gegeben: Erstmals in<br />
der Geschichte der Liste überhaupt<br />
wurde der Weihnachtsmann<br />
abgelöst. Nicht etwa,<br />
weil er sich bei der Bescherung<br />
verausgabt hat und verarmt<br />
ist. Vielmehr hat „Forbes“ ihn<br />
Club der Multimilliardäre<br />
Das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ zählt jedes Jahr die reichsten Menschen der Welt in seiner berühmten Liste auf.<br />
Der kleine Zusatz „self made“ eröffnet die eine oder andere „Tellerwäscher“-Geschichte hinter dem Vermögen.<br />
vom Ranking ausgeschlossen,<br />
nachdem das Magazin mit<br />
Briefen von empörten Kindern<br />
bombardiert worden<br />
war, die darauf bestanden,<br />
dass der Weihnachtsmann<br />
nicht fiktiv, sondern echt sei.<br />
Mexikaner – reichster Mann<br />
Definitiv echt und lebendig<br />
ist Carlos Slim Helú. Der Mexikaner<br />
ist der reichste Mann<br />
der Welt. Und das ist ebenfalls<br />
ein Novum. Nach zehn Jahren<br />
hat er Microsoft-Gründer Bill<br />
Gates von der Spitze der realen<br />
„World’s Billionaires“-Liste<br />
verdrängt. Keine Überraschung,<br />
hatte sich sein Wohlstand<br />
doch in den vergangenen<br />
Jahren explosionsartig<br />
vermehrt auf jetzt geschätzte<br />
59 Milliarden US-Dollar. Um<br />
die ersten Schritte von Carlos<br />
Slim Helú in der Geschäftswelt<br />
ranken sich Legenden. In einer<br />
handelt der Sohn eines libanesischen<br />
Einwanderers schon<br />
als Kind mit Baseball-Karten<br />
und geht im Alter von zwölf<br />
Jahren zu Aktien über. Superreich<br />
wurde er in den 80er Jahren,<br />
als die mexikanische<br />
Wirtschaft am Boden lag und<br />
Slim dennoch investierte. Dieses<br />
Gespür für den richtigen<br />
Zeitpunkt und die nötige Ausdauer<br />
hat er mit dem amerikanischen<br />
Börsenguru Warren<br />
Buffett gemein, der auch als<br />
das „Orakel von Omaha“ gilt<br />
Düsseldorf . Baden-Baden . Berlin . Frankfurt/Main . Hamburg . München . Stuttgart . Luxemburg<br />
www.hsbctrinkaus.de<br />
Reichtum ist kein Kunststück: Dagobert Duck hat sein Gold einfach gesucht – und gefunden. FOTO: DISNEY<br />
Der feine<br />
Unterschied<br />
In der Tradition einer über 220jährigen<br />
Privatbank und mit den<br />
Möglichkeiten einer weltumspannenden<br />
<strong>Bank</strong>engruppe – so betreut<br />
HSBC Trinkaus & Burkhardt Ihr<br />
Vermögen individuell, unabhängig<br />
und professionell. Ein hohes Maß an<br />
Kontinuität ist dabei die Grundlage<br />
unserer persönlichen und vertrauensvollen<br />
Kundenbeziehungen.<br />
Wann lernen Sie den feinen<br />
Unterschied kennen?<br />
Rufen Sie uns an unter Telefon<br />
0211/910-44 40.<br />
und dessen Berkshire-Hathaway-Aktie<br />
die teuerste der Welt<br />
ist. Und wie er regiert auch<br />
Carlos Slim Helú (68), Witwer<br />
und Vater von sechs Kindern,<br />
ein gigantisches und breit gestreutes<br />
Firmen-Imperium.<br />
Der Mexikaner kontrolliert vor<br />
allem die Telefongesellschaft<br />
Telmex mit den weltweit<br />
höchsten Tarifen.<br />
Aldi Süd vor Nord<br />
Der reichste Mann der Welt<br />
gilt als öffentlichkeitsscheuer<br />
Familienmensch mit dem Auftreten<br />
eines biederen Mittelständlers.<br />
Und dieses Image<br />
teilt er mit so manch anderen<br />
Multi-Milliardären. Bestes<br />
Beispiel sind die Brüder Karl<br />
und Theo Albrecht – Herrscher<br />
über das Aldi-Imperium.<br />
Der Ältere, Karl (87), rangiert<br />
mit seinem Vermögen von geschätzten<br />
20 Milliarden US-<br />
Dollar aus der Süd-Hälfte auf<br />
Platz 15 der Forbes-Liste und<br />
ist damit der reichste Deutsche.<br />
Der Aufstieg des Brüderpaares<br />
aus Essen wird auch als<br />
Ruhrpott-Variante des amerikanischen<br />
Traums bezeichnet.<br />
Im Jahr der Währungsreform<br />
starteten sie ihren Neuanfang<br />
mit der ersten eigenen<br />
Lebensmittelhandlung, in der<br />
sich nicht wie sonst üblich mit<br />
Rabattmarken arbeiteten,<br />
sondern den Preisnachlass sofort<br />
gewährten. Außerdem<br />
verkauften sie Butter zu Niedrigstpreisen.<br />
Die Geschäftsidee<br />
war Auslöser einer Expansion,<br />
die 1962 in den Markt-<br />
Namen Aldi übergeht – eine<br />
Wortschöpfung aus Albrecht-<br />
Discount, die Konzept ist: Die<br />
Märkte sind spartanisch eingerichtet<br />
und haben ein stark<br />
gestrafftes Warenangebot zu<br />
niedrigen Preisen. Über das<br />
Privatleben der Brüder dringt<br />
so gut wie nichts nach außen –<br />
erst recht, seit Theo 1971 Opfer<br />
einer Entführung wurde – außer<br />
dass Karl Orchideen züchtet,<br />
Theo alte Schreibmaschinen<br />
sammelt und beide leidenschaftliche<br />
Golfer sind.<br />
Ikea begann im Hinterhof<br />
Vier Buchstaben und ein<br />
Konzept aus Qualität zu Nied-<br />
ROCKEFELLER<br />
Mit 17 Jahren gründete Ingvar Kamprad in Schweden<br />
Ikea, heute ist er der vermögendste Europäer. FOTO: SIEBER<br />
„Ich bin doch nicht Rockefeller!“<br />
– Der Standard Oil<br />
Company-Mitbegründer<br />
muss 70 Jahre nach seinem<br />
Tod noch als Synonym für<br />
„superreich“ herhalten,<br />
gilt er doch als der reichste<br />
Mensch aller Zeiten – Krösus<br />
mal ausgenommen,<br />
denn Königshäuser zählen<br />
nicht. Der Geldwert des Rockefeller-Vermögenswürde<br />
heute rund 200 Milliarden<br />
US-Dollar betragen.<br />
Die Liste der<br />
reichsten Deutschen<br />
1. Karl Albrecht, Aldi Süd<br />
2. Theo Albrecht, Aldi Nord<br />
3. Michael Otto, Otto-Versand<br />
4. Adolf Merckle, Ratiopharm<br />
5. Hans-Werner Hector, SAP<br />
6. Susanne Klatten, BMW, Altana<br />
7. Reinhold Würth, Würth<br />
8. Maria-Elisabeth und Georg<br />
F. W. Schaeffler, Welzlager<br />
Schaeffler <strong>AG</strong><br />
9. August von Finck, <strong>Bank</strong>ier<br />
10. Stefan Quandt, BMW<br />
11. Johanna Quandt, BMW<br />
12. Erivan Haub, Tengelmann<br />
13. Hasso Plattner, SAP<br />
14. Klaus-Michael Kühne,<br />
Kühne&Nagel<br />
15. Karl-Heinz Kipp, Massa<br />
16. Madeleine Schickedanz,<br />
Karstadt, Quelle<br />
17. Otto Beisheim, Metro<br />
18. Hubert Burda, Burda Media<br />
19. Rainer und Michael<br />
Schmidt-Ruthenbeck, Metro<br />
20. Familie Wolfgang Herz,<br />
Tchibo<br />
Der jüngste Milliardär der<br />
Welt ist Albert von Thurn und<br />
Taxis (23). Mit einem Vermögen<br />
von zwei Milliarden US-<br />
Dollar nimmt er Rang 35 in der<br />
Liste der reichsten Deutschen<br />
ein.<br />
Quelle: Forbes Magazine, März 07<br />
Mit einem geschätzten Vermögen von 59 Milliarden US-Dollar ist der Mexikaner<br />
Carlos Slim Helú jetzt der reichste Mann der Welt. FOTO: GRAYLOCK<br />
rigpreisen sind es auch, die<br />
den reichsten Europäer bezeichnen:<br />
Ikea. Ingvar Kamprad<br />
(80), der Schwede deutscher<br />
Abstammung, gründete<br />
mit 17 sein erstes Unternehmen<br />
auf dem elterlichen Bauernhof<br />
Elmtaryd in Agunnaryd.<br />
Für den Versand von Feuerzeugen,<br />
Kugelschreibern,<br />
Krawatten und Strümpfen<br />
spannt er kurzerhand den<br />
Milchmann als Paketboten<br />
ein, um den Zwischenhandel<br />
zu umgehen. Fünf Jahre später<br />
bietet er auch Möbelstücke an,<br />
die er mit Namen betitelt, weil<br />
er sich Artikelnummern nicht<br />
merken kann. Ein System, das<br />
sich bis heute bewährt hat, genauso<br />
wie sein Hang zur Sparsamkeit.<br />
Kamprad lebt in der<br />
Schweiz, fliegt economy class<br />
oder nimmt den Seniorenrabatt<br />
der Bahn in Anspruch,<br />
weigert sich, Anzüge zu tragen<br />
und isst nur in günstigen Restaurants.<br />
KERSTIN DE HAAS<br />
Warren Buffett hält mit der Berkshire-Hathaway-Aktie<br />
das teuerste Börsenpapier der Welt. FOTO: WILLENS<br />
MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
Das Beste aus zwei Welten<br />
Für vermögende Kunden wird sie immer interessanter: die eigene Stiftung. Für erfahrene Privatbankiers steigt die Bedeutung dieses<br />
Segments, erfordert die Stiftungsarbeit doch besondere Erfahrungen – und ein feines Gespür.<br />
Der Trend ist unverkennbar:<br />
Die Bundesbürger<br />
lieben Stiftungen.<br />
Über 14 400 Stiftungen hat allein<br />
der Bundesverband Deutscher<br />
Stiftungen gezählt, so<br />
viele wie nie zuvor. Im vergangenen<br />
Jahr kamen knapp 900<br />
hinzu. Verbandsvorsitzender<br />
Dr. Fritz Brickwedde ist sicher:<br />
„In 25 Jahren könnte sich die<br />
Zahl der deutschen Stiftungen<br />
auf knapp 60 000 vervierfacht<br />
haben.“<br />
Das Interesse an Stiftungen<br />
kommt nicht von ungefähr,<br />
bieten sie doch nicht allein<br />
Möglichkeiten für ein soziales<br />
Engagement, sondern auch<br />
eine Reihe von steuerlichen<br />
Vorteilen. 70 Prozent der neu<br />
errichteten Stiftungen sind<br />
heute mit einem Kapital ausgestattet,<br />
das sich an den niedrigen<br />
steuerlichen Abzugsgrenzen<br />
orientiert. Momentan<br />
sind das 307000 Euro im<br />
Zehn-Jahres-Zeitraum. Doch<br />
die Bundesregierung will mit<br />
einem neuen Gesetz unter anderem<br />
eine bessere Kapitalausstattung<br />
der Stiftungen befördern.<br />
„In der Tat ist das Interesse<br />
an Stiftungen deutlich gestiegen“,<br />
bestätigt Ulrich Hähner.<br />
Er ist Niederlassungsleiter einer<br />
der jüngsten Privatbanken<br />
in Düsseldorf, der Delbrück<br />
Bethmann Maffei <strong>AG</strong>, die erst<br />
2004 aus der Fusion dreier traditionsreicherPrivatbankhäuser<br />
entstand. Eine der Spezialitäten<br />
des neuen Instituts ist<br />
die Betreuung eben dieser Stiftungen.<br />
Über 200 Stiftungen<br />
haben der zur niederländischen<br />
ABN Amro gehörenden<br />
Privatbank ihr Vermögen anvertraut.<br />
„Gerade hier am<br />
Standort Düsseldorf wird<br />
Kompetenz im Stiftungsbereich<br />
stark nachgefragt“, verweist<br />
Hähner auf die über 100<br />
Millionen Euro Stiftungsvermögen,<br />
die Stiftungen bereits<br />
von seinem Team verwalten<br />
lassen.<br />
Diskret und individuell<br />
Das diskrete, individuell auf<br />
die Kundenwünsche abgestimmte<br />
Leistungsangebot<br />
von Privatbankiers kommt offenbar<br />
bei Stiftern gut an. „Immer<br />
mehr Privatpersonen<br />
gründen Stiftungen – etwa für<br />
soziale Zwecke oder aufgrund<br />
einer unklaren Nachfolgesituation<br />
in ihrem Unternehmen“,<br />
berichtet der Niederlassungsleiter.<br />
Zudem gebe es<br />
viele sehr vermögende Stifter,<br />
die über eine Stiftung etwas an<br />
die Gesellschaft zurückgeben<br />
wollten. Ein Motiv ist zum Beispiel<br />
die Erkrankung eines Familienangehörigen<br />
an einer<br />
Krankheit, die noch nicht ausreichend<br />
erforscht ist: Hier investieren<br />
Stifter vor allem in<br />
Forschungseinrichtungen wie<br />
etwa die Uniklinik Düsseldorf.<br />
„Stiftern geht es häufig darum,<br />
im Stillen etwas Gutes zu tun,<br />
das dauerhaft Bestand hat“,<br />
erklärt Ulrich Hähner.<br />
Eine leistungsfähige <strong>Bank</strong><br />
und Fachleute, die das Stiftungsvermögen<br />
mehren und<br />
bewahren sind dabei die na-<br />
Diskret und individuell – Stifter wissen das Beratungsangebot von Privatbanken wie Delbrück Bethmann Maffei zu<br />
schätzen. Im Bild der Düsseldorfer Niederlassungsleiter Ulrich Hähner. FOTO: PAUL ESSER<br />
türlichen Partner von Stiftungen.<br />
Delbrück Bethmann Maffei<br />
unterstützt dies mit einem<br />
eigenen Stiftungsbereich, der<br />
in rechtlichen und finanziellen<br />
Fragen tatkräftig hilft. Ulrich<br />
Hähner und sein Team<br />
beraten zahlreiche Stiftungen<br />
in der Landeshauptstadt, bie-<br />
ten Spezialdienstleistungen<br />
bis hin zu eigens für die Stiftungszwecke<br />
entwickelten<br />
strukturierten Produkten.<br />
„Unsere Stärke liegt in der Individualität.<br />
Wir entwickeln<br />
Ideen für maßgeschneiderte<br />
Strukturen, mit denen das Stiftungskapital<br />
wachsen kann.“<br />
Eine der Spezialitäten sind<br />
zum Beispiel Zertifikate, die<br />
sich sehr gezielt auf die spezifischen<br />
Anforderungen von Stiftungen<br />
anpassen lassen. Außerdem<br />
setzt die <strong>Bank</strong> seit<br />
April ein neues Tool ein, mit<br />
dem sich das Vermögensportfolio<br />
von Stiftungen optimie-<br />
TRADITION<br />
Drei traditionsreiche Privatbanken<br />
bilden die<br />
Grundlage der Delbrück<br />
Bethmann Maffei <strong>AG</strong>: Delbrück<br />
(gegründet 1712),<br />
Bethmann (1748) und Maffei<br />
(1802).<br />
Unter dem Dach der niederländischen<strong>Bank</strong>engruppe<br />
ABN Amro haben<br />
die geschichtsträchtigen<br />
<strong>Bank</strong>häuser ihre Strategie<br />
neu ausgerichtet.<br />
In Düsseldorf ist die junge<br />
Privatbank seit nunmehr<br />
2004 mit einer eigenen<br />
Niederlassung aktiv.<br />
ren lässt. Im Vorteil sieht sich<br />
die Privatbank dabei durch die<br />
Anlehnung an das Mutterunternehmen<br />
ABN Amro. „So<br />
können wir das Beste aus zwei<br />
Welten anbieten: Hier ein erfahrenes<br />
Beraterteam mit<br />
fachlicher und individueller<br />
Kompetenz in der Beratung<br />
von vermögenden Kunden,<br />
dort der große internationale<br />
Finanzkonzern, der uns mit<br />
seinem Netzwerk weltweit Zugang<br />
zu innovativen Finanzanlagen<br />
eröffnet.“ Auch für<br />
den niederländischen Konzern<br />
lohnt sich anscheinend<br />
die feine Privatbank zu führen:<br />
Schon jetzt, freut sich Hähner,<br />
zähle Delbrück Bethmann<br />
Maffei zu den erfolgreichsten<br />
Private-<strong>Bank</strong>ing-Einheiten<br />
der Unternehmensgruppe.<br />
JOSÉ MACIAS<br />
Die Medizin entwickelt sich.<br />
Sie entwickeln sich.<br />
Wir entwickeln uns.<br />
<strong>Bank</strong>en müssen<br />
Zahlungen bald<br />
schneller abwickeln<br />
(cris) Zum 28. Januar 2008<br />
wird es eine weitere Neuerung<br />
im deutschen <strong>Bank</strong>enwesen<br />
geben. Ab diesem Zeitpunkt<br />
wird das Zahlungssystem<br />
SEPA eingeführt. SEPA steht<br />
für Single Euro Payments Area<br />
und meint einen einheitlichen<br />
Zahlungszeitraum. Bisher galt<br />
für die Finanzhäuser für Überweisungen<br />
und Lastschriften<br />
ein Zahlungszeitraum von drei<br />
Tagen, beim grenzüberschreitenden<br />
Zahlungsverkehr eine<br />
Woche, Wochenenden und<br />
Feiertage nicht eingerechnet.<br />
SEPA soll ab 2011 verbindlich<br />
dafür sorgen, dass <strong>Bank</strong>en alle<br />
Überweisungen und Lastschriften<br />
für ihre Kunden innerhalb<br />
von maximal zwei Tagen<br />
abwickeln.<br />
SEPA unterscheidet nicht<br />
mehr wie bisher zwischen nationalen<br />
und grenzüberschreitenden<br />
Zahlungen. Ab<br />
dem 1. Januar 2008 wird SEPA<br />
innerhalb der 13 Euro-Länder<br />
jedes Wirtschaftsunternehmen<br />
und jeden Verbraucher<br />
betreffen, teilt die Bundesbank<br />
mit. Die <strong>Bank</strong>en und<br />
Sparkassen tun sich hierzulande<br />
mit der Umsetzung<br />
noch schwer. Viele Kreditinstitute<br />
sehen jährliche Zinsverluste<br />
durch den beschleunigten<br />
Geldtransfer auf sich zukommen<br />
– und schieben die<br />
von der Europäischen Union<br />
verordnete Zwangsumstellung<br />
auf. Dabei gibt es für die<br />
pünktlich zahlenden deutschen<br />
<strong>Bank</strong>en auch Vorteile:<br />
Sie überweisen Beträge in EU-<br />
Mitgliedsstaaten oft schneller<br />
als gefordert. <strong>Bank</strong>en in südeuropäischen<br />
Ländern lassen<br />
sich eher mehr Zeit – das ist<br />
bald nicht mehr möglich.<br />
Mit der apo<strong>Bank</strong> haben Sie sich entschieden, Ihre Laufbahn auch finanziell auf den richtigen Weg<br />
zu bringen. Von der Finanzierung Ihres Studiums über die Existenzgründung bis hin zur Sicherung<br />
des Vermögens im Alter – wir unterstützen Sie in jeder Lebensphase. Die apo<strong>Bank</strong> hat über 100 Jahre<br />
Erfahrung im Gesundheitswesen, weil uns Veränderungen schon immer herausgefordert haben.<br />
Mehr Informationen unter: www.apobank.de<br />
E 11
E 10 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra PRIVATBANKEN extra<br />
PRIVATBANKEN<br />
Frauen, die auf reife Männer<br />
stehen, aufgepasst:<br />
Dieser Senior ist völlig<br />
faltenfrei, weltgewandt, kleidet<br />
sich elegant im Retro-Look<br />
und hält sich mit Schwimmen<br />
fit. Er schwimmt buchstäblich<br />
im Geld. Gleichzeitig sitzt er<br />
aber auch drauf, ist als knausrig,<br />
gar als Geizhals bekannt.<br />
Wer es schafft, diesen Junggesellen<br />
zu ehelichen, bevor es<br />
ihn dahinrafft, erbt ein geschätztes<br />
Vermögen von neun<br />
Phantastilliarden, 657 Zentrifugillionen<br />
Talern und 16<br />
Kreuzern. Die Rede ist von<br />
$crooge McDuck – in Deutschland<br />
besser bekannt als Onkel<br />
Dagobert. Der Name dieser<br />
Ente ist das geflügelte Wort für<br />
unermesslichen Reichtum.<br />
Weihnachtsmann abgelöst<br />
Da wundert es kaum, dass<br />
Onkel Dagobert in der berühmten<br />
„Forbes“-Liste zu<br />
finden ist, in der das gleichnamige<br />
US-Wirtschaftsmagazin<br />
alljährlich die reichsten Menschen<br />
der Welt aufführt. Allerdings<br />
in der Liste für fiktive<br />
Personen. Und hier hat es einen<br />
interessanten Wechsel an<br />
Platz eins gegeben: Erstmals in<br />
der Geschichte der Liste überhaupt<br />
wurde der Weihnachtsmann<br />
abgelöst. Nicht etwa,<br />
weil er sich bei der Bescherung<br />
verausgabt hat und verarmt<br />
ist. Vielmehr hat „Forbes“ ihn<br />
Club der Multimilliardäre<br />
Das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ zählt jedes Jahr die reichsten Menschen der Welt in seiner berühmten Liste auf.<br />
Der kleine Zusatz „self made“ eröffnet die eine oder andere „Tellerwäscher“-Geschichte hinter dem Vermögen.<br />
vom Ranking ausgeschlossen,<br />
nachdem das Magazin mit<br />
Briefen von empörten Kindern<br />
bombardiert worden<br />
war, die darauf bestanden,<br />
dass der Weihnachtsmann<br />
nicht fiktiv, sondern echt sei.<br />
Mexikaner – reichster Mann<br />
Definitiv echt und lebendig<br />
ist Carlos Slim Helú. Der Mexikaner<br />
ist der reichste Mann<br />
der Welt. Und das ist ebenfalls<br />
ein Novum. Nach zehn Jahren<br />
hat er Microsoft-Gründer Bill<br />
Gates von der Spitze der realen<br />
„World’s Billionaires“-Liste<br />
verdrängt. Keine Überraschung,<br />
hatte sich sein Wohlstand<br />
doch in den vergangenen<br />
Jahren explosionsartig<br />
vermehrt auf jetzt geschätzte<br />
59 Milliarden US-Dollar. Um<br />
die ersten Schritte von Carlos<br />
Slim Helú in der Geschäftswelt<br />
ranken sich Legenden. In einer<br />
handelt der Sohn eines libanesischen<br />
Einwanderers schon<br />
als Kind mit Baseball-Karten<br />
und geht im Alter von zwölf<br />
Jahren zu Aktien über. Superreich<br />
wurde er in den 80er Jahren,<br />
als die mexikanische<br />
Wirtschaft am Boden lag und<br />
Slim dennoch investierte. Dieses<br />
Gespür für den richtigen<br />
Zeitpunkt und die nötige Ausdauer<br />
hat er mit dem amerikanischen<br />
Börsenguru Warren<br />
Buffett gemein, der auch als<br />
das „Orakel von Omaha“ gilt<br />
Düsseldorf . Baden-Baden . Berlin . Frankfurt/Main . Hamburg . München . Stuttgart . Luxemburg<br />
www.hsbctrinkaus.de<br />
Reichtum ist kein Kunststück: Dagobert Duck hat sein Gold einfach gesucht – und gefunden. FOTO: DISNEY<br />
Der feine<br />
Unterschied<br />
In der Tradition einer über 220jährigen<br />
Privatbank und mit den<br />
Möglichkeiten einer weltumspannenden<br />
<strong>Bank</strong>engruppe – so betreut<br />
HSBC Trinkaus & Burkhardt Ihr<br />
Vermögen individuell, unabhängig<br />
und professionell. Ein hohes Maß an<br />
Kontinuität ist dabei die Grundlage<br />
unserer persönlichen und vertrauensvollen<br />
Kundenbeziehungen.<br />
Wann lernen Sie den feinen<br />
Unterschied kennen?<br />
Rufen Sie uns an unter Telefon<br />
0211/910-44 40.<br />
und dessen Berkshire-Hathaway-Aktie<br />
die teuerste der Welt<br />
ist. Und wie er regiert auch<br />
Carlos Slim Helú (68), Witwer<br />
und Vater von sechs Kindern,<br />
ein gigantisches und breit gestreutes<br />
Firmen-Imperium.<br />
Der Mexikaner kontrolliert vor<br />
allem die Telefongesellschaft<br />
Telmex mit den weltweit<br />
höchsten Tarifen.<br />
Aldi Süd vor Nord<br />
Der reichste Mann der Welt<br />
gilt als öffentlichkeitsscheuer<br />
Familienmensch mit dem Auftreten<br />
eines biederen Mittelständlers.<br />
Und dieses Image<br />
teilt er mit so manch anderen<br />
Multi-Milliardären. Bestes<br />
Beispiel sind die Brüder Karl<br />
und Theo Albrecht – Herrscher<br />
über das Aldi-Imperium.<br />
Der Ältere, Karl (87), rangiert<br />
mit seinem Vermögen von geschätzten<br />
20 Milliarden US-<br />
Dollar aus der Süd-Hälfte auf<br />
Platz 15 der Forbes-Liste und<br />
ist damit der reichste Deutsche.<br />
Der Aufstieg des Brüderpaares<br />
aus Essen wird auch als<br />
Ruhrpott-Variante des amerikanischen<br />
Traums bezeichnet.<br />
Im Jahr der Währungsreform<br />
starteten sie ihren Neuanfang<br />
mit der ersten eigenen<br />
Lebensmittelhandlung, in der<br />
sich nicht wie sonst üblich mit<br />
Rabattmarken arbeiteten,<br />
sondern den Preisnachlass sofort<br />
gewährten. Außerdem<br />
verkauften sie Butter zu Niedrigstpreisen.<br />
Die Geschäftsidee<br />
war Auslöser einer Expansion,<br />
die 1962 in den Markt-<br />
Namen Aldi übergeht – eine<br />
Wortschöpfung aus Albrecht-<br />
Discount, die Konzept ist: Die<br />
Märkte sind spartanisch eingerichtet<br />
und haben ein stark<br />
gestrafftes Warenangebot zu<br />
niedrigen Preisen. Über das<br />
Privatleben der Brüder dringt<br />
so gut wie nichts nach außen –<br />
erst recht, seit Theo 1971 Opfer<br />
einer Entführung wurde – außer<br />
dass Karl Orchideen züchtet,<br />
Theo alte Schreibmaschinen<br />
sammelt und beide leidenschaftliche<br />
Golfer sind.<br />
Ikea begann im Hinterhof<br />
Vier Buchstaben und ein<br />
Konzept aus Qualität zu Nied-<br />
ROCKEFELLER<br />
Mit 17 Jahren gründete Ingvar Kamprad in Schweden<br />
Ikea, heute ist er der vermögendste Europäer. FOTO: SIEBER<br />
„Ich bin doch nicht Rockefeller!“<br />
– Der Standard Oil<br />
Company-Mitbegründer<br />
muss 70 Jahre nach seinem<br />
Tod noch als Synonym für<br />
„superreich“ herhalten,<br />
gilt er doch als der reichste<br />
Mensch aller Zeiten – Krösus<br />
mal ausgenommen,<br />
denn Königshäuser zählen<br />
nicht. Der Geldwert des Rockefeller-Vermögenswürde<br />
heute rund 200 Milliarden<br />
US-Dollar betragen.<br />
Die Liste der<br />
reichsten Deutschen<br />
1. Karl Albrecht, Aldi Süd<br />
2. Theo Albrecht, Aldi Nord<br />
3. Michael Otto, Otto-Versand<br />
4. Adolf Merckle, Ratiopharm<br />
5. Hans-Werner Hector, SAP<br />
6. Susanne Klatten, BMW, Altana<br />
7. Reinhold Würth, Würth<br />
8. Maria-Elisabeth und Georg<br />
F. W. Schaeffler, Welzlager<br />
Schaeffler <strong>AG</strong><br />
9. August von Finck, <strong>Bank</strong>ier<br />
10. Stefan Quandt, BMW<br />
11. Johanna Quandt, BMW<br />
12. Erivan Haub, Tengelmann<br />
13. Hasso Plattner, SAP<br />
14. Klaus-Michael Kühne,<br />
Kühne&Nagel<br />
15. Karl-Heinz Kipp, Massa<br />
16. Madeleine Schickedanz,<br />
Karstadt, Quelle<br />
17. Otto Beisheim, Metro<br />
18. Hubert Burda, Burda Media<br />
19. Rainer und Michael<br />
Schmidt-Ruthenbeck, Metro<br />
20. Familie Wolfgang Herz,<br />
Tchibo<br />
Der jüngste Milliardär der<br />
Welt ist Albert von Thurn und<br />
Taxis (23). Mit einem Vermögen<br />
von zwei Milliarden US-<br />
Dollar nimmt er Rang 35 in der<br />
Liste der reichsten Deutschen<br />
ein.<br />
Quelle: Forbes Magazine, März 07<br />
Mit einem geschätzten Vermögen von 59 Milliarden US-Dollar ist der Mexikaner<br />
Carlos Slim Helú jetzt der reichste Mann der Welt. FOTO: GRAYLOCK<br />
rigpreisen sind es auch, die<br />
den reichsten Europäer bezeichnen:<br />
Ikea. Ingvar Kamprad<br />
(80), der Schwede deutscher<br />
Abstammung, gründete<br />
mit 17 sein erstes Unternehmen<br />
auf dem elterlichen Bauernhof<br />
Elmtaryd in Agunnaryd.<br />
Für den Versand von Feuerzeugen,<br />
Kugelschreibern,<br />
Krawatten und Strümpfen<br />
spannt er kurzerhand den<br />
Milchmann als Paketboten<br />
ein, um den Zwischenhandel<br />
zu umgehen. Fünf Jahre später<br />
bietet er auch Möbelstücke an,<br />
die er mit Namen betitelt, weil<br />
er sich Artikelnummern nicht<br />
merken kann. Ein System, das<br />
sich bis heute bewährt hat, genauso<br />
wie sein Hang zur Sparsamkeit.<br />
Kamprad lebt in der<br />
Schweiz, fliegt economy class<br />
oder nimmt den Seniorenrabatt<br />
der Bahn in Anspruch,<br />
weigert sich, Anzüge zu tragen<br />
und isst nur in günstigen Restaurants.<br />
KERSTIN DE HAAS<br />
Warren Buffett hält mit der Berkshire-Hathaway-Aktie<br />
das teuerste Börsenpapier der Welt. FOTO: WILLENS<br />
MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
Das Beste aus zwei Welten<br />
Für vermögende Kunden wird sie immer interessanter: die eigene Stiftung. Für erfahrene Privatbankiers steigt die Bedeutung dieses<br />
Segments, erfordert die Stiftungsarbeit doch besondere Erfahrungen – und ein feines Gespür.<br />
Der Trend ist unverkennbar:<br />
Die Bundesbürger<br />
lieben Stiftungen.<br />
Über 14 400 Stiftungen hat allein<br />
der Bundesverband Deutscher<br />
Stiftungen gezählt, so<br />
viele wie nie zuvor. Im vergangenen<br />
Jahr kamen knapp 900<br />
hinzu. Verbandsvorsitzender<br />
Dr. Fritz Brickwedde ist sicher:<br />
„In 25 Jahren könnte sich die<br />
Zahl der deutschen Stiftungen<br />
auf knapp 60 000 vervierfacht<br />
haben.“<br />
Das Interesse an Stiftungen<br />
kommt nicht von ungefähr,<br />
bieten sie doch nicht allein<br />
Möglichkeiten für ein soziales<br />
Engagement, sondern auch<br />
eine Reihe von steuerlichen<br />
Vorteilen. 70 Prozent der neu<br />
errichteten Stiftungen sind<br />
heute mit einem Kapital ausgestattet,<br />
das sich an den niedrigen<br />
steuerlichen Abzugsgrenzen<br />
orientiert. Momentan<br />
sind das 307000 Euro im<br />
Zehn-Jahres-Zeitraum. Doch<br />
die Bundesregierung will mit<br />
einem neuen Gesetz unter anderem<br />
eine bessere Kapitalausstattung<br />
der Stiftungen befördern.<br />
„In der Tat ist das Interesse<br />
an Stiftungen deutlich gestiegen“,<br />
bestätigt Ulrich Hähner.<br />
Er ist Niederlassungsleiter einer<br />
der jüngsten Privatbanken<br />
in Düsseldorf, der Delbrück<br />
Bethmann Maffei <strong>AG</strong>, die erst<br />
2004 aus der Fusion dreier traditionsreicherPrivatbankhäuser<br />
entstand. Eine der Spezialitäten<br />
des neuen Instituts ist<br />
die Betreuung eben dieser Stiftungen.<br />
Über 200 Stiftungen<br />
haben der zur niederländischen<br />
ABN Amro gehörenden<br />
Privatbank ihr Vermögen anvertraut.<br />
„Gerade hier am<br />
Standort Düsseldorf wird<br />
Kompetenz im Stiftungsbereich<br />
stark nachgefragt“, verweist<br />
Hähner auf die über 100<br />
Millionen Euro Stiftungsvermögen,<br />
die Stiftungen bereits<br />
von seinem Team verwalten<br />
lassen.<br />
Diskret und individuell<br />
Das diskrete, individuell auf<br />
die Kundenwünsche abgestimmte<br />
Leistungsangebot<br />
von Privatbankiers kommt offenbar<br />
bei Stiftern gut an. „Immer<br />
mehr Privatpersonen<br />
gründen Stiftungen – etwa für<br />
soziale Zwecke oder aufgrund<br />
einer unklaren Nachfolgesituation<br />
in ihrem Unternehmen“,<br />
berichtet der Niederlassungsleiter.<br />
Zudem gebe es<br />
viele sehr vermögende Stifter,<br />
die über eine Stiftung etwas an<br />
die Gesellschaft zurückgeben<br />
wollten. Ein Motiv ist zum Beispiel<br />
die Erkrankung eines Familienangehörigen<br />
an einer<br />
Krankheit, die noch nicht ausreichend<br />
erforscht ist: Hier investieren<br />
Stifter vor allem in<br />
Forschungseinrichtungen wie<br />
etwa die Uniklinik Düsseldorf.<br />
„Stiftern geht es häufig darum,<br />
im Stillen etwas Gutes zu tun,<br />
das dauerhaft Bestand hat“,<br />
erklärt Ulrich Hähner.<br />
Eine leistungsfähige <strong>Bank</strong><br />
und Fachleute, die das Stiftungsvermögen<br />
mehren und<br />
bewahren sind dabei die na-<br />
Diskret und individuell – Stifter wissen das Beratungsangebot von Privatbanken wie Delbrück Bethmann Maffei zu<br />
schätzen. Im Bild der Düsseldorfer Niederlassungsleiter Ulrich Hähner. FOTO: PAUL ESSER<br />
türlichen Partner von Stiftungen.<br />
Delbrück Bethmann Maffei<br />
unterstützt dies mit einem<br />
eigenen Stiftungsbereich, der<br />
in rechtlichen und finanziellen<br />
Fragen tatkräftig hilft. Ulrich<br />
Hähner und sein Team<br />
beraten zahlreiche Stiftungen<br />
in der Landeshauptstadt, bie-<br />
ten Spezialdienstleistungen<br />
bis hin zu eigens für die Stiftungszwecke<br />
entwickelten<br />
strukturierten Produkten.<br />
„Unsere Stärke liegt in der Individualität.<br />
Wir entwickeln<br />
Ideen für maßgeschneiderte<br />
Strukturen, mit denen das Stiftungskapital<br />
wachsen kann.“<br />
Eine der Spezialitäten sind<br />
zum Beispiel Zertifikate, die<br />
sich sehr gezielt auf die spezifischen<br />
Anforderungen von Stiftungen<br />
anpassen lassen. Außerdem<br />
setzt die <strong>Bank</strong> seit<br />
April ein neues Tool ein, mit<br />
dem sich das Vermögensportfolio<br />
von Stiftungen optimie-<br />
TRADITION<br />
Drei traditionsreiche Privatbanken<br />
bilden die<br />
Grundlage der Delbrück<br />
Bethmann Maffei <strong>AG</strong>: Delbrück<br />
(gegründet 1712),<br />
Bethmann (1748) und Maffei<br />
(1802).<br />
Unter dem Dach der niederländischen<strong>Bank</strong>engruppe<br />
ABN Amro haben<br />
die geschichtsträchtigen<br />
<strong>Bank</strong>häuser ihre Strategie<br />
neu ausgerichtet.<br />
In Düsseldorf ist die junge<br />
Privatbank seit nunmehr<br />
2004 mit einer eigenen<br />
Niederlassung aktiv.<br />
ren lässt. Im Vorteil sieht sich<br />
die Privatbank dabei durch die<br />
Anlehnung an das Mutterunternehmen<br />
ABN Amro. „So<br />
können wir das Beste aus zwei<br />
Welten anbieten: Hier ein erfahrenes<br />
Beraterteam mit<br />
fachlicher und individueller<br />
Kompetenz in der Beratung<br />
von vermögenden Kunden,<br />
dort der große internationale<br />
Finanzkonzern, der uns mit<br />
seinem Netzwerk weltweit Zugang<br />
zu innovativen Finanzanlagen<br />
eröffnet.“ Auch für<br />
den niederländischen Konzern<br />
lohnt sich anscheinend<br />
die feine Privatbank zu führen:<br />
Schon jetzt, freut sich Hähner,<br />
zähle Delbrück Bethmann<br />
Maffei zu den erfolgreichsten<br />
Private-<strong>Bank</strong>ing-Einheiten<br />
der Unternehmensgruppe.<br />
JOSÉ MACIAS<br />
Die Medizin entwickelt sich.<br />
Sie entwickeln sich.<br />
Wir entwickeln uns.<br />
<strong>Bank</strong>en müssen<br />
Zahlungen bald<br />
schneller abwickeln<br />
(cris) Zum 28. Januar 2008<br />
wird es eine weitere Neuerung<br />
im deutschen <strong>Bank</strong>enwesen<br />
geben. Ab diesem Zeitpunkt<br />
wird das Zahlungssystem<br />
SEPA eingeführt. SEPA steht<br />
für Single Euro Payments Area<br />
und meint einen einheitlichen<br />
Zahlungszeitraum. Bisher galt<br />
für die Finanzhäuser für Überweisungen<br />
und Lastschriften<br />
ein Zahlungszeitraum von drei<br />
Tagen, beim grenzüberschreitenden<br />
Zahlungsverkehr eine<br />
Woche, Wochenenden und<br />
Feiertage nicht eingerechnet.<br />
SEPA soll ab 2011 verbindlich<br />
dafür sorgen, dass <strong>Bank</strong>en alle<br />
Überweisungen und Lastschriften<br />
für ihre Kunden innerhalb<br />
von maximal zwei Tagen<br />
abwickeln.<br />
SEPA unterscheidet nicht<br />
mehr wie bisher zwischen nationalen<br />
und grenzüberschreitenden<br />
Zahlungen. Ab<br />
dem 1. Januar 2008 wird SEPA<br />
innerhalb der 13 Euro-Länder<br />
jedes Wirtschaftsunternehmen<br />
und jeden Verbraucher<br />
betreffen, teilt die Bundesbank<br />
mit. Die <strong>Bank</strong>en und<br />
Sparkassen tun sich hierzulande<br />
mit der Umsetzung<br />
noch schwer. Viele Kreditinstitute<br />
sehen jährliche Zinsverluste<br />
durch den beschleunigten<br />
Geldtransfer auf sich zukommen<br />
– und schieben die<br />
von der Europäischen Union<br />
verordnete Zwangsumstellung<br />
auf. Dabei gibt es für die<br />
pünktlich zahlenden deutschen<br />
<strong>Bank</strong>en auch Vorteile:<br />
Sie überweisen Beträge in EU-<br />
Mitgliedsstaaten oft schneller<br />
als gefordert. <strong>Bank</strong>en in südeuropäischen<br />
Ländern lassen<br />
sich eher mehr Zeit – das ist<br />
bald nicht mehr möglich.<br />
Mit der apo<strong>Bank</strong> haben Sie sich entschieden, Ihre Laufbahn auch finanziell auf den richtigen Weg<br />
zu bringen. Von der Finanzierung Ihres Studiums über die Existenzgründung bis hin zur Sicherung<br />
des Vermögens im Alter – wir unterstützen Sie in jeder Lebensphase. Die apo<strong>Bank</strong> hat über 100 Jahre<br />
Erfahrung im Gesundheitswesen, weil uns Veränderungen schon immer herausgefordert haben.<br />
Mehr Informationen unter: www.apobank.de<br />
E 11
E 12 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />
extra<br />
Schweizer sind reicher<br />
pro Kopf als Deutsche<br />
(rps) Das Geldvermögen aller<br />
Deutschen zusammen ist mit<br />
7,7 Billionen Euro abzüglich<br />
der Schulden in Höhe von 1,6<br />
Billionen Euro zwar hoch –<br />
aber im Vergleich zum Wohlstand<br />
anderer Nationen sogar<br />
eher bescheiden. So kommen<br />
Deutsche auf ein Einkommen<br />
von 54 000 Euro pro Kopf. Dagegen<br />
hat jeder Schweizer umgerechnet<br />
143 000 Euro angehäuft.<br />
Das ergab der Vermögensreport<br />
2007 der Allianz<br />
Dresdner Economic Research.<br />
Damit liegen die Schweizer<br />
weltweit an der Spitze, gefolgt<br />
von Amerikanern und Japanern.<br />
Schlusslicht bilden<br />
Finnland und Griechenland.<br />
Bezogen auf die Europäische<br />
Union rangiert Deutschland<br />
damit im Mittelfeld. Bei den<br />
Einkommens-Millionären dagegen<br />
landen die Deutschen<br />
auch im weltweiten Vergleich<br />
ganz vorne.<br />
PRIVATBANKEN<br />
RP-Finanzforum: Magnet für Anleger<br />
Über 10 000 Besucher kamen in diesem Jahr zur Internationalen Anlegermesse (IAM) in die Messe Düsseldorf.<br />
Den größten Zuspruch fand dabei das RP-Finanzforum mit seinen 40 Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen.<br />
D<br />
a waren selbst einige<br />
der Vermögensverwalter<br />
positiv<br />
überrascht. Mit so einem großem<br />
Zuspruch auf dem „RP-<br />
Finanzforum powered by profi-depotcheck.de“<br />
hatten sie<br />
nicht gerechnet. Das rund 600<br />
Quadratmeter große Forum<br />
war der Publikumsmagnet der<br />
Internationalen Anlegermesse.<br />
Die kommunikative Bauweise<br />
im Plaza-Charakter, die<br />
acht Stände der Vermögensverwalter<br />
und vor allem ein<br />
reichhaltiges Vortragsangebot<br />
mit 40 aktuellen Themen rund<br />
um die Geldanlage waren für<br />
unzählige Besucher sehr attraktiv.<br />
Besonders beliebt waren die<br />
beiden täglichen Podiumsdis-<br />
Podiumsdiskussion auf dem RP-Finanzforum mit vier renommierten Vermögensverwaltern und dem Leiter der<br />
RP-Wirtschaftsredaktion, Dr. Martin Kessler. FOTOS: ALOIS MÜLLER<br />
Familie – in jeder Beziehung ein Gewinn.<br />
Die Familie stärkt ihre Mitglieder. Sowohl emotional als auch materiell. In einer starken Gemeinschaft kann sich der Einzelne<br />
entwickeln und Erfahrung, Wissen sowie Vermögen mehren. Die Weberbank begleitet ihre Kunden in allen Lebensphasen und<br />
hilft ihnen, in Vermögensfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Informieren Sie sich telefonisch unter (02 11) 2 37 07 - 102,<br />
und profitieren Sie von unserer Philosophie: Werte wahren, Chancen nutzen.<br />
Ein Unternehmen der WestLB Gruppe<br />
kussionen mit Experten über<br />
die Vermögensanlage und die<br />
Auswirkungen der Abgeltungssteuer.<br />
Mit dem Thema Abgeltungssteuer<br />
hatte das RP-Finanzforum<br />
auf einen Megatrend<br />
gesetzt: „Wir haben mit<br />
unserem Themenschwerpunkt<br />
Abgeltungssteuer genau<br />
den Nerv der Zeit getroffen“,<br />
zog Andreas Beys, Vorstand<br />
der Sauren Fonds Service <strong>AG</strong>,<br />
für alle Forumsveranstalter<br />
ein Fazit.<br />
Positiv bemerkbar machte<br />
sich das steigende Interesse<br />
auch bei den Besucherzahlen<br />
insgesamt. Rund 10 000 private<br />
und institutionelle Anleger<br />
kamen nach Messeangaben<br />
zur diesjährigen IAM – ein Zuwachs<br />
um über zehn Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr (8.954<br />
Besucher). „Damit ist das neue<br />
Konzept der IAM vollauf bestätigt“,<br />
unterstrich Wilhelm<br />
Niedergöker, Geschäftsführer<br />
der Messe Düsseldorf. Zu dem<br />
Konzept gehört nicht nur eine<br />
andere (und gefälligere)<br />
Standaufteilung, sondern<br />
auch die bessere Integration<br />
der Themenparks und Veranstaltungsbühnen<br />
in das Messegeschehen.<br />
Bestätigt sieht<br />
sich die Messe außerdem mit<br />
ihrer Entscheidung, die Anlegermesse<br />
nunmehr jährlich<br />
auszurichten.<br />
Großes Interesse bekundeten<br />
Leser am RP-Finanzforum<br />
auch an der Depotcheck-Aktion<br />
unserer Zeitung, die zum<br />
zweiten Mal für Leser kostenlos<br />
angeboten wird. 1700 Leser<br />
beteiligten sich im vergangenen<br />
Jahr – und ließen dabei<br />
Depots im Wert von über 214<br />
Millionen Euro von unabhängigen<br />
Vermögensverwaltern<br />
überprüfen. Wichtigster Vor-<br />
100 Jahre<br />
<strong>Bank</strong>envereinigung<br />
Zum Schutz vor ruinösem<br />
Wettbewerb und allzu stark<br />
voneinander abweichenden<br />
Konditionen wurde vor 100<br />
Jahren die heutige <strong>Bank</strong>envereinigung<br />
NRW gegründet. Unter<br />
Führung des A. Schaafhausen’schen<br />
<strong>Bank</strong>vereins in Köln<br />
bildete sich ein Konditionenkartell,<br />
um Zinsen, Provisionen<br />
und Gebühren untereinander<br />
abzustimmen.<br />
Heute vertritt die <strong>Bank</strong>envereinigung<br />
die Interessen der<br />
in Nordrhein-Westfalen tätigen<br />
Privatbanken. Die Vereinigung<br />
zählt 76 Mitgliedsbanken<br />
mit 2500 <strong>Bank</strong>stellen und über<br />
30 000 Beschäftigten. Neben<br />
den fünf Großbanken sind dies<br />
fast 40 Regional- und Spezialbanken<br />
sowie knapp 40 Privatbankiers,<br />
Niederlassungen<br />
ausländischer <strong>Bank</strong>en und<br />
Hypothekenbanken.<br />
Vor fünf Jahren vollzog die<br />
<strong>Bank</strong>envereinigung den Umzug<br />
von Köln nach Düsseldorf,<br />
eine Entscheidung, die ihr<br />
Vorsitzender nicht bereut hat.<br />
„Unser Schwerpunkt liegt auf<br />
der politischen Interessenvertretung“,<br />
sagt Franz-Josef<br />
Arndt, Geschäftsführer der<br />
<strong>Bank</strong>envereinigung Nord-<br />
DEPOTCHECK<br />
Über 250 Leser haben sich<br />
schon jetzt für den RP-Depotcheck<br />
angemeldet. Und<br />
die Depotsummen sind<br />
diesmal besonders hoch:<br />
Im Schnitt liegt das Depotvolumen<br />
unserer Leser derzeit<br />
bei 212 000 Euro – ein<br />
Spitzenwert. Und es zeigt,<br />
dass gerade vermögende<br />
Anleger einen Beratungsbedarf<br />
sehen.<br />
teil: Der Depotcheck ist für Leser<br />
unserer Zeitung kostenlos<br />
und unverbindlich. Einzige<br />
Bedingung: Mindestens 25 000<br />
Euro sollte der Anleger gespart<br />
bzw. an Depotwert vorzuweisen<br />
haben.<br />
Kostenloser Depotcheck<br />
Um Vertraulichkeit zu garantieren,<br />
erfolgt die Anmeldung<br />
erneut über die DAB<br />
bank, innerhalb von 15 Werktagen<br />
wird sich einer der acht<br />
ausgewählten Vermögensverwalter<br />
beim Anleger melden,<br />
um das Depot zu checken. Die<br />
bankenunabhängigen Experten<br />
werden dabei individuell<br />
die Depots nach den persönlichen<br />
Anlagestrategien prüfen.<br />
Das Mitmachen ist ganz einfach:<br />
Unter der Telefonnummer<br />
0800/3223002 können Sie<br />
sich von montags bis sonntags<br />
zwischen 10 und 20 Uhr anmelden<br />
und informieren. Bitte<br />
geben Sie dabei das Stichwort<br />
„Rheinische Post“ an. Der Anruf<br />
ist aus dem Festnetz der<br />
Deutschen Telekom kostenlos.<br />
Wichtig: Anmeldeschluss für<br />
die Depotcheck-Aktion ist der<br />
15. November. JOSÉ MACIAS<br />
Hoher Zuspruch: Aufmerksam verfolgten unzählige Gäste während der dreitägigen<br />
Anlegermesse die Aktionen auf dem RP-Finanzforum.<br />
rhein-Westfalen – und da liegt<br />
es nun mal näher, sich in der<br />
Landehauptstadt niederzulassen.<br />
Die <strong>Bank</strong>envereinigung<br />
nimmt die Interessen der Mitgliedsinstitute<br />
im politischen<br />
Prozess wahr. Sie nimmt gegenüber<br />
dem Gesetzgeber sowie<br />
der Landesregierung Stellung<br />
zu bankwirtschaftlichen<br />
Fragen. Sie unterrichtet die<br />
Öffentlichkeit über die gemeinsamen<br />
Belange der Privatbanken<br />
und der Kreditwirtschaft.<br />
Bei Instituts-übergreifenden<br />
Fragen können sich zudem<br />
<strong>Bank</strong>kunden für allgemeine<br />
Auskünfte an die <strong>Bank</strong>envereinigung<br />
wenden. Dabei<br />
ist die Vereinigung selbst<br />
nicht im <strong>Bank</strong>geschäft aktiv<br />
tätig.<br />
„Das <strong>Bank</strong>geschäft mit den<br />
vermögenden Privatkunden<br />
bietet für die <strong>Bank</strong>en sehr attraktive<br />
Margen“, erklärt<br />
Arndt das Interesse der <strong>Bank</strong>en<br />
an den reichen Kunden.<br />
Zwar sei der personelle Aufwand<br />
höher, aber die <strong>Bank</strong>en<br />
müssten weniger auf die Kosten<br />
achten als beim Geschäft<br />
mit dem nicht so gut betuchten<br />
Kunden.<br />
CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong>