08.02.2013 Aufrufe

Als PDF downloaden - Gallinat-Bank AG

Als PDF downloaden - Gallinat-Bank AG

Als PDF downloaden - Gallinat-Bank AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra<br />

Wie angelt man sich<br />

einen Millionär?<br />

Bei knapp 800 000 Millionären in Deutschland<br />

boomt das Geschäft mit den vermögenden Privatkunden.<br />

Was <strong>Bank</strong>en sich einfallen lassen. Seite E2<br />

(cris) Düsseldorf ist <strong>Bank</strong>enstadt<br />

– und zwar eine der wichtigsten<br />

im Lande. Mit rund 180<br />

<strong>Bank</strong>en, darunter über 50 aus<br />

dem Ausland, liegt die Landeshauptstadt<br />

hinter Frankfurt<br />

auf Platz zwei. Über 18 000<br />

Menschen arbeiten hier,<br />

nimmt man das Versicherungsgewerbe<br />

dazu, sind es<br />

noch einmal 10 000 mehr.<br />

Für die <strong>Bank</strong>en ist der<br />

Standort hochattraktiv, und<br />

das nicht nur wegen der schönen<br />

Lage am Rhein und den<br />

modernen Bürogebäuden am<br />

berg <strong>Bank</strong>. Was sind die Hintergründe<br />

des steigenden Interesses<br />

und der Neuansiedlung<br />

von Privatbanken im<br />

Großraum Düsseldorf? Die<br />

Redaktion lud dazu Vertreter<br />

namhafter <strong>Bank</strong>en in das Verlagshaus<br />

in Düsseldorf-<br />

Heerdt – ein in dieser Form<br />

bislang einmaliger gemeinsamer<br />

Auftritt der führenden<br />

Häuser.<br />

„Das Potenzial für Privatbanken<br />

ist in der Region<br />

enorm“, sagt Uwe Lindner,<br />

Vorstandsmitglied der National-<strong>Bank</strong>.<br />

Diese hat ihren<br />

Hauptsitz in Essen und mit ihrer<br />

erst vor zwei Jahren gegründeten<br />

Düsseldorfer Niederlassung<br />

einen beachtlichen<br />

Erfolg vorzuweisen. Kein<br />

Wunder, dass die Essener nun<br />

darüber nachdenken, auch<br />

weiter zu expandieren. „Wir<br />

BERATUNG PUR<br />

Der Privatbanken-Bereich<br />

ist geprägt von den Großbanken.<br />

Die Domäne der<br />

Privatbankiers sind die vermögenden<br />

Kunden – hier<br />

beginnt die Einstiegsgrenze<br />

für eine Beratung bei<br />

rund 250 000 Euro.<br />

PRIVATBANKEN<br />

Blick in den Club<br />

der Multi-Milliardäre<br />

Bill Gates, Carlos Slim Helú, Ingvar Kamprad – hinter<br />

manchem Groß-Vermögen steckt die Geschichte eines<br />

unglaublichen Aufstiegs. Seite E 10<br />

Finanzplatz im Aufwind<br />

Medienhafen (siehe Foto).<br />

Den Menschen in und um<br />

Düsseldorf geht es finanziell<br />

überdurchschnittlich gut,<br />

auch die Zahl derjenigen, die<br />

über ein Vermögen von über<br />

250 000 Euro verfügen, steigt.<br />

In diesem Einkommensbe-<br />

Unternehmensnachfolge:<br />

Diskretion ist gefragt<br />

Wenn Unternehmer einen Nachfolger suchen, sind<br />

die <strong>Bank</strong>häuser wichtige Ratgeber. Sie wissen: Vertrauen<br />

und Diskretion ist das A und O. Seite E8<br />

reich geht das Private <strong>Bank</strong>ing,<br />

also das Geschäft mit dem vermögenden<br />

Privatkunden erst<br />

richtig los.<br />

Und um dieses lukrative Geschäft<br />

stehen Sparkassen, Genossenschaftsbanken,Großbanken<br />

und unabhängige Ver-<br />

mögensverwalter im harten<br />

Wettbewerb – sowie die Privatund<br />

Spezialbanken, die aufgrund<br />

ihrer thematischen<br />

Ausrichtung auf die wohlhabendere<br />

Kundschaft punkten<br />

können. „Das so genannte Private<br />

<strong>Bank</strong>ing ist hier in Düssel-<br />

dorf gut vertreten“, sagt Franz-<br />

Josef Arndt, Geschäftsführer<br />

der <strong>Bank</strong>envereinigung NRW,<br />

die die Interessen der <strong>Bank</strong>en<br />

in der Öffentlichkeit vertritt<br />

und vor fünf Jahren ihren Sitz<br />

von Köln nach Düsseldorf verlegt<br />

hat.<br />

Ein seltenes Bild: Führende Privatbankiers kamen zur Interview-Runde in das RP-Verlagshaus (lesen Sie das komplette Interview ab Seite E4). FOTO: PAUL ESSER<br />

Lesen Sie in unserem zwölfseitigen<br />

Extra über die reichen<br />

Deutschen, die Geschichte der<br />

feinen <strong>Bank</strong>häuser, die Veränderungen<br />

auf dem Markt der<br />

Privatbanken, Anlagestrategien<br />

der Privatbankiers und<br />

vieles mehr. FOTO: VOLKER BANKEN<br />

Steigender Wohlstand beflügelt Privatbanken<br />

Noch nie hatten die Deutschen so ein großes Vermögen: Über neun Billionen Euro besitzen die privaten Haushalte.<br />

Mit der steigenden Zahl der vermögenden Kunden wächst auch die Bedeutung der Privat- und Spezialbanken – vor allem im Großraum Düsseldorf.<br />

Auf ihren Rat hörten Könige,<br />

Kaiser und Päpste,<br />

mit ihrem Reichtum<br />

entschieden sie Königswahlen<br />

und erhielten ganze Reiche am<br />

Leben – Privatbankiers nach<br />

dem Vorbild der mittelalterlichen<br />

Fugger haben in<br />

Deutschland eine lange und<br />

ruhmreiche Tradition. Engste<br />

Kundenbindung, hohe Kompetenz<br />

und vor allem die persönliche<br />

Verantwortung der<br />

<strong>Bank</strong>iers haben sie auch in<br />

Zeiten der Globalisierung<br />

überleben lassen. Mehr noch:<br />

Im Großraum Düsseldorf<br />

nimmt die Zahl der feinen Privatbank-Adressen<br />

wieder zu.<br />

Das sah schon mal anders<br />

aus, als vor allem in den 80-er<br />

und 90-er Jahren den familiengeführten<br />

Traditionshäusern<br />

der harte Wettbewerbswind<br />

ins Gesicht blies. Der eine oder<br />

andere Privatbankier gab ganz<br />

auf, andere wurden von Großbanken<br />

integriert. Jetzt erleben<br />

die Privatbanken eine Renaissance.<br />

„Die Nachfrage nach fundierter<br />

Beratung steigt stark<br />

an. Die Privatkunden wollen<br />

nicht einfach eine hohe Rendite,<br />

langfristige Vermögenssicherung<br />

und eine angemessene<br />

Vermögensmehrung“, betont<br />

Raymund Scheffler, Niederlassungsleiter<br />

der Beren-<br />

haben uns bewusst für Düsseldorf<br />

entschieden“, betont<br />

Klaus Siegers, Generalbevollmächtigter<br />

der Weberbank.<br />

Die Berliner Privatbank ist seit<br />

zwei Jahren in der Landeshauptstadt<br />

und gehört zur<br />

WestLB. Die älteste Düsseldorfer<br />

Privatbank ist Trinkaus<br />

& Burkhardt – seit 1785 steht<br />

das Haus für nachhaltige<br />

<strong>Bank</strong>kultur bei der Betreuung<br />

großer Vermögen. Und daran<br />

haben auch die aktuellen<br />

Mehrheitsgesellschafter (die<br />

weltumspannende HSBC-<br />

Gruppe) nichts geändert. Im<br />

Gegenteil: Der Charakter der<br />

<strong>Bank</strong> blieb gewahrt, geschickt<br />

verknüpft mit der Internationalität<br />

der viertgrößten <strong>Bank</strong><br />

der Welt.<br />

Auch andere Privatbankiers,<br />

die zum Interview in die 14.<br />

Etage des RP-Verlagshauses<br />

kamen, verweisen auf eine<br />

stolze Entwicklung. Das <strong>Bank</strong>-<br />

haus Lampe etwa, 1852 in<br />

Minden gegründet, hat sich<br />

am Standort Düsseldorf<br />

prächtig entwickelt. Heute ist<br />

es als Kommanditgesellschaft<br />

im Besitz der Familie Oetker<br />

und damit eines der wenigen<br />

wirklich unabhängigen, inhabergeführten<br />

Privatbanken in<br />

E 1<br />

Deutschland. Dazu zählt auch<br />

die Galllinat-<strong>Bank</strong> aus Essen,<br />

die ihre Eigenständigkeit im<br />

Wirtschaftsraum Rhein-Ruhr<br />

bewahren konnte. Seit 2002 ist<br />

auch Sal. Oppenheim, mit<br />

rund 150 Milliarden Euro verwaltetem<br />

Vermögen Europas<br />

größte unabhängige Privatbank<br />

in Familienbesitz, Teil<br />

des Finanzplatzes Düsseldorf.<br />

Die Privatbankiers von<br />

Merck Finck & Co, die in Düsseldorf<br />

mit einer besonders<br />

starken Niederlassung vertreten<br />

sind, haben im europäischen<br />

Privatbanken-Verbund<br />

KBL ihre Position in den vergangenen<br />

Jahren weiter ausbauen<br />

können. Auch der größte<br />

Vermögensverwalter der<br />

Welt, die Schweizer UBS, hat<br />

das Engagement am Rhein<br />

ausgebaut – und spricht mit<br />

der Übernahme von Sauerborn<br />

insbesondere die reichen<br />

Großfamilien in der Region an.<br />

Ein weiteres traditionsreiches<br />

Schweizer Haus, Julius<br />

Bär, hat sich vor zwei Jahren in<br />

Düsseldorf angesiedelt. Nicht<br />

zuletzt hat sich mit der Delbrück<br />

Bethmann Maffei <strong>Bank</strong><br />

eine weitere Privatbank an der<br />

Düsseldorfer Kö etabliert. Das<br />

aus drei Privatbanken entstandene<br />

Haus gehört zur ABN<br />

Amro-Gruppe.<br />

JOSÉ MACIAS


E 2 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra<br />

Reiche werden<br />

immer reicher<br />

(cris) Es ist die alte Kapitalismuskritik<br />

der Linken, und sie<br />

trifft tatsächlich zu: Die Reichen<br />

werden immer reicher,<br />

die Armen – zumindest meistens<br />

– immer ärmer. Einer Studie<br />

des Deutschen Instituts für<br />

Wirtschaftsforschung (DIW)<br />

zufolge ist das Einkommen der<br />

reichsten Deutschen in den<br />

neunziger Jahren um mehr als<br />

die Hälfte gestiegen – dagegen<br />

blieben die Durchschnittsverdienste<br />

unverändert. In den<br />

vergangenen sechs Jahren hat<br />

sich nach Einschätzung des<br />

DIW die ungleiche Verteilung<br />

des Reichtums noch verstärkt.<br />

Die Forscher werteten Löhne,<br />

Gehälter, Unternehmer- und<br />

Vermögenseinkünfte von 1992<br />

bis 2001 aus. Dabei kamen sie<br />

zu dem Schluss: Die 650 Personen<br />

mit dem höchsten Einkommen<br />

erzielten einen Zuwachs<br />

von 35 Prozent. Die<br />

kleine Gruppe der 65 Superreichen<br />

konnte ihr Einkommen<br />

sogar um mehr als 50 Prozent<br />

steigern. Im Jahr 2001 verdienten<br />

sie im Schnitt knapp 50<br />

Millionen Euro.<br />

extra<br />

PRIVATBANKEN<br />

Verlag:<br />

Rheinische Post Verlagsgesellschaft<br />

mbH, Zülpicher<br />

Straße 10, 40196<br />

Düsseldorf<br />

Geschäftsführer:<br />

Clemens Bauer, Dr. Karl<br />

Hans Arnold, Patrick<br />

Ludwig<br />

Anzeigen:<br />

Raphael Feldmann (verantwortlich);<br />

Kontakt:<br />

Stephanie Hitzges,<br />

0211/505-2411<br />

Redaktion:<br />

Rheinland Presse Service<br />

GmbH, Emanuel-Leutze-Straße<br />

17, 40547 Düsseldorf,<br />

José Macias (verantwortlich),<br />

Dr. Christian<br />

Sonntag, Jörg Mehl,<br />

Kerstin de Haas, Jessica<br />

Schwarzer<br />

Kontakt:<br />

0211 / 52 80 18 12,<br />

redaktion@rheinlandpresse.de<br />

Druck:<br />

Rheinisch-Bergische<br />

Druckerei GmbH & Co.<br />

KG, Zülpicher Straße 10,<br />

40196 Düsseldorf<br />

Vermögende Deutsche haben oft geerbt. Der Umfang von Erbschaften wird auf zwei Billionen Euro geschätzt. ILLUSTRATION: CAROLINE RONNEFELDT/DAB BANK<br />

Ein Ferrari parkt auf dem Newski-Prospekt in St. Petersburg. Immer mehr<br />

Russen zeigen ihren Reichtum.<br />

PRIVATBANKEN<br />

Kampf um die Reichen<br />

798000 Dollar-Millionäre gibt es in Deutschland, so viele wie nie zuvor. Um die Verwaltung ihres Vermögens liefern sich<br />

die <strong>Bank</strong>en einen harten Verdrängungswettbewerb.<br />

Es ist eine schier beeindruckende<br />

Zahl:<br />

37 200 000 000 000, in<br />

Worten 37, 2 Billionen US-<br />

Dollar, beträgt das Nettofinanzvermögen<br />

der reichsten<br />

Menschen der Welt zusammen.<br />

Laut dem World Wealth<br />

Report 2007, herausgegeben<br />

von der Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />

Merrill<br />

Lynch und dem Dienstleister<br />

Capgemini, sind dies 11,4 Prozent<br />

mehr als im Jahr 2006 –<br />

ein überdurchschnittlicher<br />

Anstieg, der vor allem auf die<br />

weltweit wachsende Wirtschaft<br />

zurückzuführen ist.<br />

Auch in Deutschland wächst<br />

die Zahl der Millionäre, wenn<br />

auch nicht so stark wie in den<br />

Aufbruch-Ländern Indien, Indonesien,<br />

China, Brasilien,<br />

Singapur oder Russland. Allein<br />

wegen seiner Größe bleibt der<br />

hiesige Markt für das Private<br />

<strong>Bank</strong>ing, also das Geschäft der<br />

<strong>Bank</strong>en mit vermögenden Privatkunden,<br />

hochinteressant.<br />

798 000 Millionäre verfügen in<br />

Deutschland über ein Viertel<br />

des Privatvermögens von 2,7<br />

Billionen Dollar. Insgesamt<br />

liegt das Vermögen der Deutschen,<br />

abzüglich der Schulden<br />

in Höhe von 1,6 Billionen<br />

Euro, bei 7,7 Billionen Euro.<br />

Bedeutsame Erbschaften<br />

Im Gegensatz zu den BRIC-<br />

Staaten (Brasilien, Russland,<br />

Indien, China), wo es vor allem<br />

um das bloße Wirtschaftswachstum<br />

und Börsenkapitalisierung<br />

geht, spielen in<br />

Deutschland Erbschaften eine<br />

bedeutende Rolle. Deren Umfang<br />

wird auf über zwei Billionen<br />

Euro geschätzt. Es setzt<br />

sich zusammen aus Bargeld,<br />

Aktien und Wertpapieren, Immobilien<br />

sowie Betriebs- und<br />

(rps) Weil das Niveau der weltweiten<br />

Vermögensbildung immer<br />

weitersteigt, eröffnet sich<br />

Vermögensverwaltungs-Unternehmen<br />

ein enormes Potenzial.<br />

„Dabei werden jene<br />

Unternehmen Erfolg haben,<br />

die ein Dienstleistungsmodell<br />

anbieten, das den ständig ändernden<br />

Bedürfnissen der<br />

heutigen anspruchsvollen<br />

Kundschaft entspricht“, ist<br />

Christine Stapf von Capgemini<br />

Consulting überzeugt. Das Beratung-<br />

und Dienstleistungsunternehmen<br />

hat jetzt gemeinsam<br />

mit der VermögensverwaltungsgesellschaftMerrill<br />

Lynch den jährlich erscheinenden<br />

World Wealth Report<br />

herausgegeben.<br />

Gebrauchsvermögen. Und der<br />

Kampf ums Geld der Reichen<br />

nimmt an Schärfe zu. Zahlreiche<br />

ausländische <strong>Bank</strong>en<br />

drängen auf den deutschen<br />

Markt, um ihren Teil vom Kuchen<br />

abzugreifen.<br />

Besitzerwechsel, Zukäufe<br />

und Filialeröffnungen in den<br />

letzten Jahren haben die deutsche<br />

<strong>Bank</strong>enlandschaft nachhaltig<br />

verändert. Die WestLB<br />

legte sich vor zwei Jahren die<br />

Weberbank zu. Die niederlän-<br />

dische <strong>Bank</strong>engruppe ABN<br />

Amro, derzeit selbst im Visier<br />

von Investoren, übernahm das<br />

Traditionshaus Delbrück<br />

Bethmann Maffei. Die<br />

Schweizer Privatbank Julius<br />

Bär kehrte unter dem Dach der<br />

UBS auf den deutschen Markt<br />

zurück – seit Juni agiert sie<br />

dort selbstständig. Sal. Oppenheim<br />

wiederum stieg 2004<br />

mit dem Kauf der BHF <strong>Bank</strong><br />

zur größten deutschen Privatbank<br />

auf (siehe Seite E 3).<br />

Von den wohlklingenden<br />

Namen sollte man sich aber<br />

nicht täuschen lassen: Denn<br />

unumstrittener Marktführer<br />

beim Private <strong>Bank</strong>ing ist hierzulande<br />

die Deutsche <strong>Bank</strong> –<br />

mit einem betreuten Vermögen<br />

von 52 Milliarden Euro.<br />

Aber auch die Commerzbank<br />

verfügt über ein in diesem Geschäftsfeld<br />

betreutes Vermögen<br />

von 36 Milliarden Euro,<br />

nur die Sparkassen dürften<br />

noch mehr haben.<br />

Die Kundenbetreuer der<br />

<strong>Bank</strong>en lassen sich einiges einfallen,<br />

um die vermögende<br />

Klientel zu binden oder dem<br />

Konkurrenten abzuwerben.<br />

Golfturniere, Jagdausflüge,<br />

Pferderennen, Weinlese,<br />

Kunstveranstaltungen, Segeln<br />

– die Liste so genannter Soft-<br />

Events ließe sich fortsetzen.<br />

Die <strong>Bank</strong>er wissen zwar, dass<br />

für den Kunden am Ende des<br />

Tages ausschließlich die Rendite<br />

zählt, die sie erreicht ha-<br />

stieg in dieser Region um 10,2<br />

Prozent und lag somit über<br />

dem globalen Wachstumsdurchschnitt<br />

von 8,3 Prozent.<br />

Im Jahr 2006 schichteten die<br />

Reichen mehr Finanzmittel in<br />

Immobilieninvestitionen um,<br />

wobei zu diesem Zweck zeitweise<br />

alternative Anlagen aufgelöst<br />

wurden. Die globalen<br />

Direktinvestitionen in Immobilien<br />

erreichten im vergangenen<br />

Jahr 682 Milliarden US-<br />

Dollar, was gegenüber 2005 einen<br />

Anstieg um 38 Prozent bedeutet.<br />

Die REIT (Real Estate<br />

Investment Funds) entwickelten<br />

sich gut und werden immer<br />

mehr zu einem bevorzugten<br />

Investment. Während die<br />

alternativen Anlagen immer<br />

SUPER-REICH<br />

Privatanleger mit einem Finanzvermögen<br />

von mehr<br />

als einer Million US-Dollar<br />

ohne Berücksichtigung von<br />

selbstbewohnten Immobilien<br />

oder Verbrauchsgütern<br />

heißen in der Finansprache<br />

High Net Worth Individuals<br />

(HNWI). Die weltweite<br />

Zahl der HNWIs stieg<br />

im vergangenen Jahr um<br />

8,3 Prozent auf 9,5 Millionen<br />

an.<br />

Den größten Zuwachs an<br />

HNWIs gab es in den Ländern<br />

des so genannten<br />

Emerging Markets wie Singapur<br />

(plus 21,2 Prozent)<br />

und Indien (plus 20,5 Prozent).<br />

Die Zahl der Ultra-HNWIs –<br />

Privatanleger mit einem<br />

Vermögen von mehr als 30<br />

Millionen US-Dollar – stieg<br />

weltweit um 11,3 Prozent<br />

auf 94 970.<br />

ben. Aber aus Imagegründen<br />

wollen sie eben auch außerhalb<br />

der Finanzgeschäfte<br />

beim Kunden gut dastehen.<br />

Schon gibt es Privatbanken,<br />

die davor warnen, ihre Kundschaft<br />

bloß nach der Zahl der<br />

Nullen auf ihrem Konto zu bewerten.<br />

„Vermögen ist auch<br />

das, was jemand vermag“, sagt<br />

etwa Klaus Siegers von der Weberbank.<br />

Manche <strong>Bank</strong>en<br />

kümmern sich deswegen bereits<br />

heute verstärkt um diejenigen,<br />

die noch kein Vermögen<br />

haben, sondern erst eins<br />

aufbauen. Privatbankiers wissen:<br />

Sie sind die Reichen von<br />

morgen.<br />

CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />

Russland hat die meisten neuen Millionäre<br />

Dieser zeigt: Die Emerging<br />

Markets wie Brasilien, Russland,<br />

Indien und China überflügeln<br />

den Rest der Welt. In<br />

China wuchs die Zahl der Privatpersonen<br />

mit einem Vermögen<br />

über eine Million US-<br />

Dollar (HNWI) um 7,8 Prozent,<br />

in Russland um 15,5 Prozent.<br />

Brasilien und Indien zeigten<br />

ebenfalls Stärke, die auf dem<br />

inländischen Privatkonsum<br />

und wettbewerbsfähigen<br />

Dienstleistungs- und Industriebranchen<br />

beruhte.<br />

In Lateinamerika stieg 2006<br />

das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

um 4,8 Prozent und lockte<br />

in substanziellem Ausmaß<br />

ausländische Direktinvestoren<br />

an. Die Zahl der Reichen<br />

You & Us<br />

Für Ihren finanziellen Erfolg investieren wir vor allem eines:<br />

Zeit für den Dialog.<br />

noch zu den Schlüsselkomponenten<br />

eines HNWI-Portfolios<br />

zählen, ging die entsprechende<br />

Investitionssumme im Jahr<br />

2006 insgesamt zurück.<br />

Aus der erstmals aufgeführten<br />

Liste der philanthropisch<br />

motivierten Vergaben geht<br />

hervor, dass die HNWI, angeführt<br />

von den besonders vermögenden<br />

Privatpersonen,<br />

2006 Spenden in Höhe von geschätzten<br />

285 Milliarden US-<br />

Dollar tätigten. Die globalen<br />

Perspektiven der HNWI haben<br />

sich 2006 weiter entwickelt,<br />

bestimmt durch ein erweitertes<br />

Bewusstsein für internationale<br />

Entwicklungen sowie die<br />

verbesserte internationale<br />

Fondsperformance.<br />

UBS Wealth Management ist mehr als Vermögensverwaltung. Wir verstehen<br />

darunter eine nachhaltige Beziehung mit Ihnen, welche auf gegenseitigem<br />

Vertrauen und Verständnis basiert. Eine Finanzpartnerschaft, so individuell<br />

wie Ihre Bedürfnisse und Erwartungen. Eine für Ihren persönlichen Erfolg<br />

maßgeschneiderte Lösung – kombiniert aus den weltweit herausragendsten<br />

Finanzprodukten und Dienstleistungen. UBS Wealth Management bedeutet<br />

auch, dass wir unter Berücksichtigung des mit Ihnen vereinbarten Mandates<br />

Ihre Anlagelösung regelmäßig überprüfen und anpassen. Und dies in allen<br />

Lebensphasen. You & Us.<br />

Willkommen bei UBS in Düsseldorf<br />

Cecilienallee 11, 40474 Düsseldorf<br />

Uwe W. Adamla, Tel. 0211 478 11 11<br />

www.ubs.com/deutschland<br />

UBS ist ein weltweit führender Finanzdienstleister. Zu unserem Angebot gehören: Wealth Management für Privatkunden, Asset Management und Investment <strong>Bank</strong>ing für Unternehmen und institutionelle Anleger. Mit Hauptsitz in der Schweiz ist UBS in über 50 Ländern und allen wichtigen Finanzzentren tätig.<br />

© UBS 2007. Alle Rechte vorbehalten.


MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra<br />

Eines der ältesten zum Großteil noch Inhaber-geführten <strong>Bank</strong>häuser in Deutschland, gegründet 1590 – Niederlassung der Berenberg <strong>Bank</strong> in Düsseldorf. FOTO: ALOIS MÜLLER<br />

Die Ausländer kommen<br />

Es geht um viel Geld: Bei<br />

knapp 800 000 Millionären in<br />

Deutschland ist das Private<br />

<strong>Bank</strong>ing ein lukrativer Markt.<br />

Da wundert es kaum, dass<br />

<strong>Bank</strong>en aus der Schweiz und<br />

Lichtenstein, die an ihren heimischen<br />

Finanzplätzen kaum<br />

noch wachsen, in den vergangenen<br />

Jahren über den Rhein<br />

gekommen sind und viel Geld<br />

in den Aufbau ihres Deutschlandgeschäfts<br />

gesteckt haben.<br />

Der weltgrößte Vermögensverwalter<br />

UBS hat seit dem<br />

Markteintritt Ende der 90er<br />

Jahre durch Übernahmen –<br />

etwa der Hamburger <strong>Bank</strong><br />

Schröder, Münchmeyer,<br />

Hengst & Co. im Jahr 1997 –<br />

und Personalaufbau mehr als<br />

eine Milliarde Euro in<br />

Deutschland investiert. UBS<br />

betreut inzwischen rund 28<br />

Milliarden Euro für Privatkunden<br />

in Deutschland und hat<br />

hierzulande im vergangenen<br />

Jahr erstmals schwarze Zahlen<br />

geschrieben.<br />

Die Privatbank Vontobel will<br />

das Geschäft jenseits der<br />

Grenze ebenfalls ausbauen.<br />

Trotz der heftigen Konkurrenz<br />

um vermögende Privatkunden<br />

sehen die Schweizer in<br />

Deutschland eine Marktlücke.<br />

Mit den drei Sparten Private<br />

<strong>Bank</strong>ing, Investmentbanking<br />

und Vermögensanlage will die<br />

Traditionsbank sich ihre neu-<br />

en Deutschland-Kunden vor<br />

allem bei Unternehmern suchen.<br />

Nach Marktuntersuchungen<br />

sieht Vontobel etwa<br />

20 000 potenzielle Zielkunden<br />

mit Firmenumsätzen von 10<br />

bis 500 Millionen Euro. „Wir<br />

streben hier die führende Stellung<br />

unter Schweizer Privathäusern<br />

an“, sagte der neue<br />

Deutschlandchef Dirk Drechsler<br />

jüngst. Die etwa 45 Mitarbeiter<br />

sollen binnen drei Jahren<br />

um mindestens 20 Experten<br />

im Private <strong>Bank</strong>ing aufgestockt<br />

werden. Die Gründung<br />

einer Vontobel Deutschland<br />

sei geplant.<br />

Vontobel will aus eigener<br />

Kraft wachsen, schließt aber<br />

auch Zukäufe nicht aus. Auf<br />

diese Strategie haben in der<br />

Vergangenheit bereits andere<br />

gesetzt: Die traditionsreiche<br />

Frankfurter Privatbank Bethmann,<br />

die bereits 1748 gegründet<br />

wurde, gibt es schon<br />

lange nicht mehr. Vor drei Jahren<br />

ist die ehemalige Tochter<br />

der HypoVereinsbank im<br />

<strong>Bank</strong>haus Delbrück Bethmann<br />

Maffei aufgegangen<br />

und gehört seither vollständig<br />

zum holländischen Finanzkonzern<br />

ABN Amro. Die Holländer<br />

wollen mit den klingenden<br />

Namen – Adelbert Delbrück<br />

legte einst den Grundstein<br />

für die Deutsche <strong>Bank</strong> –<br />

den Markt für vermögende<br />

Privatkunden in Deutschland<br />

aufrollen.<br />

Auch die Genfer Privatbank<br />

Pictet kündigte an, ihr Geschäft<br />

in Deutschland mit<br />

neuer Führungsspitze ausbauen<br />

zu wollen. Das Institut<br />

versucht, den Rückstand zu<br />

Großbanken wie UBS oder Privatbanken<br />

wie Julius Bär oder<br />

Sarasin aus der deutschsprachigen<br />

Schweiz aufzuholen,<br />

die hierzulande reihenweise<br />

neue Standorte eröffnet haben.<br />

Julius Bär deckt das Land<br />

mit Geschäftssitzen in Düsseldorf,<br />

Frankfurt, Hamburg,<br />

Berlin und Stuttgart ab. Die<br />

europäische Finanzgruppe<br />

KBL mischt über die Privatbank<br />

Merck Finck & Co mit.<br />

JESSICA SCHWARZER<br />

gart, Köln, Düsseldorf, Atlanta,<br />

Los Angeles, New York, Seattle,<br />

Tokio und Dublin. Für<br />

große Unternehmen wie Bayer,<br />

Buderus und Degussa betreute<br />

Metzler Transaktionen,<br />

zudem beriet das <strong>Bank</strong>haus<br />

PRIVATBANKEN<br />

Etablierte Luxusboutiquen<br />

Privatbanken haben in Deutschland eine lange Tradition. In den vergangenen Jahrzehnten schrumpfte ihre Anzahl allerdings erheblich.<br />

Die Berenberg <strong>Bank</strong> etwa wurde 1590 gegründet, das <strong>Bank</strong>haus Metzler ist 333 Jahre alt.<br />

Mit 333 Jahren und elf<br />

Generationen ist die<br />

Frankfurter Privatbank<br />

Metzler die älteste <strong>Bank</strong><br />

in Deutschland, die ununterbrochen<br />

und immer noch<br />

komplett in Familienbesitz ist.<br />

Zwar ist die ganz große Zeit der<br />

kleinen, edlen <strong>Bank</strong>en für vermögende<br />

Kunden vorbei,<br />

doch die Familie Metzler ist<br />

überzeugt, die Geschichte ihres<br />

Hauses noch lange fortschreiben<br />

zu können.<br />

Selbstverständlich ist das<br />

nicht, wie ein Blick zurück beweist.<br />

Zu Beginn des vergangenen<br />

Jahrhunderts existierten<br />

im Deutschen Reich nach einer<br />

Schätzung des Zentralverbandes<br />

des deutschen <strong>Bank</strong>und<br />

<strong>Bank</strong>iersgewerbes, einem<br />

Vorläufer des heutigen <strong>Bank</strong>enverbandes,<br />

rund 1800 Privatbanken.<br />

„Im Jahr 1929 zählte<br />

der Zentralverband der <strong>Bank</strong>en<br />

sogar 2000 private Institute“,<br />

sagt Dr. Harald Wixforth,<br />

Wirtschaftshistoriker an der<br />

Universität Bielefeld.<br />

Weltwirtschaftskrise, Inflation<br />

und das Dritte Reich<br />

überlebte nur ein Bruchteil.<br />

Bereits 1932 waren es nur noch<br />

1350 Privatbanken. Vor allem<br />

die „Arisierungspolitik“ der<br />

Nationalsozialisten ließ ihre<br />

Zahl weiter sinken: Traditionell<br />

waren viele private <strong>Bank</strong>häuser<br />

im Besitz von Familien<br />

jüdischer Herkunft. Nun wurden<br />

einige liquidiert, andere<br />

übernommen. Die Häuser, die<br />

bestehen blieben, gingen an<br />

neue Eigentümer. Nach 1945<br />

nahm die Anzahl weiter ab.<br />

„Die Privatbanken hatten<br />

durch das nationalsozialistische<br />

Regime einen erheblichen<br />

Schlag erlitten, von dem<br />

sich viele Institute nicht erholten“,<br />

so Wixforth. Trotz des<br />

Wirtschaftswunders in den<br />

50er Jahren schrumpfte die<br />

Branche weiter. 1974 listete die<br />

Deutsche Bundesbank noch<br />

128 Institute.<br />

Oft genug bezahlten sie ihr<br />

Überleben mit der Unabhängigkeit:<br />

Traditionshäuser wie<br />

Delbrück gehören heute ebenso<br />

zum niederländischen<br />

ABN-Amro-Konzern wie das<br />

Privatbankhaus der Gebrüder<br />

Bethmann. Nur wenigen Häusern<br />

blieb der Verkauf erspart:<br />

28 Privatbanken zählt der<br />

Bundesverband deutscher<br />

<strong>Bank</strong>en heute. Eine davon ist<br />

B. Metzler seel. Sohn & Co.<br />

KGaA. Daneben gibt es noch<br />

fünf weitere Häuser, die im Fa-<br />

BERENBERG<br />

Die Berenberg <strong>Bank</strong> ist mit<br />

417 Jahren älter als die<br />

Metzler-<strong>Bank</strong> – im Gegensatz<br />

zu der Frankfurter<br />

<strong>Bank</strong> ist sie aber nicht<br />

mehr komplett in Familienbesitz.<br />

25 Prozent am Kommanditkapital<br />

hält die<br />

NordLB, der Rest ist im Besitz<br />

der Familie Berenberg-<br />

Gossler. Hauptsitz der <strong>Bank</strong><br />

ist Hamburg. Das Unternehmen<br />

der Brüder Hans<br />

und Paul Berenberg war<br />

ursprünglich im Tuchhandel<br />

tätig.<br />

milienbesitz sind und damit<br />

Privatbankiers im Wortsinne:<br />

Sal. Oppenheim (ehemals<br />

Köln, seit Juli in Luxemburg),<br />

Berenberg <strong>Bank</strong> und M. M.<br />

Warburg (beide Hamburg),<br />

Hauck & Aufhäuser (Frankfurt)<br />

und das <strong>Bank</strong>haus Lampe<br />

(Düsseldorf).<br />

Nur 28 von ehemals fast<br />

2000 der edlen Geldhäuser<br />

überstanden den rund 100<br />

Jahre andauernden Schrumpfungsprozess<br />

– eine harte Konsolidierung.<br />

„Viele der kleineren<br />

Privatbanken waren nicht<br />

mehr wettbewerbsfähig“, sagt<br />

Düsseldorfer Niederlassung von Julius<br />

Bär aus der Schweiz. FOTO: MÜLLER<br />

Wixforth. „Besonders in den<br />

60er und 70er Jahren, als die<br />

großen <strong>Bank</strong>en und Sparkassen<br />

ins Massengeschäft einstiegen<br />

und die Gebühren immer<br />

weiter senkten, gerieten<br />

die Privatbanken ins Hintertreffen.“<br />

Auch das Emissionsgeschäft<br />

sei den Häusern oft<br />

völlig weggebrochen. „Nur wenige,<br />

wie etwa Oppenheim,<br />

Merck Finck, die heute zur HypoVereinsbank<br />

gehören, oder<br />

M.M. Warburg sind in diesem<br />

Geschäftsfeld heute noch in<br />

größerem Maße aktiv“, so der<br />

Historiker. Überlebt hätten<br />

vor allem Privatbanken, die<br />

Nischen besetzen würden und<br />

sehr stark in der Vermögensverwaltung<br />

seien.<br />

Metzler: Partner und Sponsor<br />

Das <strong>Bank</strong>haus Metzler hat<br />

sich beispielsweise weit über<br />

die Grenzen der hessischen<br />

Landeshauptstadt und das<br />

Rhein-Main-Gebiet hinaus einen<br />

Namen gemacht – auch<br />

als Partner von Bund und<br />

Kommunen bei Übernahmen<br />

sowie über die Albert-und-<br />

Barbara-von-Metzler-Stiftung<br />

als Sponsor von Kultur und Sozialem.<br />

Am Anfang stand eine<br />

Tuchhandlung, die Benjamin<br />

Metzler, Sohn eines Pfarrers<br />

aus dem sächsischen Vogtland,<br />

im Jahr 1674 gründete.<br />

Die anfänglichen Geld- und<br />

Wechselgeschäfte gewannen<br />

zunehmend an Bedeutung.<br />

Heute zählen der Düsseldorfer<br />

Waschmittelhersteller Henkel<br />

und der Lebensmittelriese<br />

Nestlé zu den namhaften Kunden<br />

der <strong>Bank</strong>. Das Institut hat<br />

gut 700 Mitarbeiter am Hauptsitz<br />

in Frankfurt sowie in den<br />

Geschäftsstellen und Niederlassungen<br />

in München, Stutt-<br />

den Bund beim Verkauf von<br />

dessen Lufthansa-Beteiligung<br />

und der Bundesdruckerei. Allein<br />

im vergangenen Jahr betreuten<br />

die Frankfurter 21<br />

Übernahmen im Gesamtwert<br />

von 2,7 Milliarden Euro. Im<br />

Jahr zuvor waren es 26 Transaktionen<br />

im Wert von 4,4 Milliarden<br />

Euro. Kein Wunder, dass<br />

Friedrich von Metzler optimistisch<br />

in die Zukunft blickt.<br />

Nicht nur an Übernahmen<br />

und Fusionen verdienen die<br />

Institute. „Derzeit beobachten<br />

wir, dass viele reiche Kunden<br />

den großen <strong>Bank</strong>en den Rücken<br />

kehren und wieder zu<br />

den Privatbanken gehen“, sagt<br />

Wixforth. „Große Privatvermögen<br />

brauchen hochklassige<br />

Vermögensverwaltung und intensive<br />

Betreuung, das ist die<br />

Nische für die Privatbankiers.“<br />

Nach der Börsenkrise um<br />

die Jahrtausendwende und einer<br />

damit verbunden Vertrauenskrise<br />

sei dieser Trend bereits<br />

zu erkennen gewesen und<br />

er verstärke sich zunehmend.<br />

„Für wenige Besonderes leisten“<br />

lautet beispielsweise das<br />

Motto des <strong>Bank</strong>hauses Lampe,<br />

dessen ehemaliger persönlich<br />

haftender Gesellschafter, Dr.<br />

Horst Annecke, noch vor wenigen<br />

Jahren den Satz prägte,<br />

die Privatbanken hätten sich<br />

„als Luxusboutiquen etabliert“.<br />

JESSICA SCHWARZER<br />

Unabhängigkeit ist das.<br />

höchste Gut des Menschen.<br />

Merck Finck & Co agiert für Sie frei von eigenen Produkten.<br />

Ihr Vermögen betreuen wir ganzheitlich nach dem Best Advice-Prinzip: Aus der<br />

gesamten Bandbreite der am Markt verfügbaren Anlageformen wählen wir gemeinsam<br />

mit Ihnen die für Sie am besten geeigneten aus – denn wir sind einzig Ihrem Interesse<br />

verpflichtet.<br />

Lassen Sie sich von unserem Angebot überzeugen:<br />

Merck Finck & Co, Privatbankiers, Steinstraße 4, 40212 Düsseldorf,<br />

Herr Christoph Neu, Telefon 0211/8229-227<br />

Privatbankiers für die Besten.<br />

E 3


E 4 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra PRIVATBANKEN extra<br />

PRIVATBANKEN<br />

<strong>Bank</strong>en ziehen an<br />

Für die Privat- und Spezialbanken mit vermögender Kundschaft<br />

wird der Standort Düsseldorf zunehmend attraktiv.<br />

„Neben München und Frankfurt gibt‘s für <strong>Bank</strong>en keinen besseren Platz.“<br />

Frank Wieser, Leiter der Düsseldorfer Niederlassung von Sal.Oppenheim.<br />

Es ist die Zeit der <strong>Bank</strong>enkrisen.<br />

IKB und WestLB –<br />

zwei große Düsseldorfer<br />

<strong>Bank</strong>en haben in der jüngsten<br />

Vergangenheit bundesweit vor<br />

allem für negative Schlagzeilen<br />

gesorgt. Während die<br />

WestLB mit umstrittenen Aktien-Spekulationsgeschäften<br />

über 600 Millionen Euro verloren<br />

haben soll, wurde der IKB<br />

die Krise der nachrangig besicherten<br />

Hypothekenanleihen<br />

in den USA zum Verhängnis.<br />

Ein Menetekel für den <strong>Bank</strong>enplatz<br />

Düsseldorf? Mitnichten,<br />

sagten Vertreter alteingesessener<br />

Düsseldorfer Privatund<br />

Spezialbanken jüngst in<br />

einer Interview-Runde dieser<br />

Zeitung. Nicht der <strong>Bank</strong>enplatz<br />

Düsseldorf habe durch<br />

die Ereignisse gelitten, sondern<br />

die gesamte Branche, so<br />

Dr. Maximilian Werkmüller,<br />

Leiter Vermögensverwaltung<br />

bei HSBC Trinkaus & Burkhardt.<br />

Zugleich betonten die<br />

<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> <strong>AG</strong><br />

Lindenallee 60-66<br />

45127 Essen<br />

Fon 02 01. 81 16 - 0<br />

Fax 02 01. 81 16 - 606<br />

bank@gallinat.de<br />

www.gallinat.de<br />

Privatbankiers, selbst von den<br />

Unruhen am Finanzmarkt<br />

nicht betroffen zu sein. Dr.<br />

Joachim Bonn, Generalbevollmächtigter<br />

beim <strong>Bank</strong>haus<br />

Lampe: „Es ist schön, wenn<br />

man den Kunden sagen kann:<br />

,Wir sind in keiner Weise in<br />

diese Krisen involviert.’“<br />

Ganz im Gegenteil: Die <strong>Bank</strong>enkrise<br />

bietet den privat geführten<br />

Geldhäusern, die sich<br />

mehrheitlich um vermögende<br />

Kunden bemühen, erhebliche<br />

Chancen. „Den Menschen<br />

wird bewusst, was eine gute<br />

Beratung wert ist“, sagt Georg<br />

Blanke, Niederlassungsleiter<br />

von Merck Finck & co. Umfassende<br />

und kompetente Beratung<br />

wird bei den noblen<br />

Geldhäusern nun mal traditionell<br />

besonders groß geschrieben.<br />

Und gut beraten müssen sie<br />

ihre wohlhabenden Kunden<br />

auch, denn die Konkurrenz<br />

am Finanzplatz Düsseldorf ist<br />

Persönlich –<br />

nah – unabhängig.<br />

groß. 180 <strong>Bank</strong>en sind hier<br />

vertreten, die Stadt galt lange<br />

Zeit als Hauptstadt der Privatbankiers.<br />

„Das Interesse an<br />

neuen, soliden Geschäftspartnern<br />

ist sehr groß”, so Raymund<br />

Scheffler, Niederlassungsleiter<br />

der Berenberg<br />

<strong>Bank</strong> und prophezeit: „Es werden<br />

noch viele ausländische<br />

<strong>Bank</strong>en kommen und sich hier<br />

niederlassen.“<br />

Dies bereits getan hat vor<br />

zwei Jahren die aus Berlin<br />

kommende Weberbank, die<br />

seit Dezember 2005 zur<br />

WestLB-Gruppe gehört. „Wir<br />

konzentrieren uns auf Inhaber-geführte<br />

Unternehmen,<br />

dafür ist der Standort Düsseldorf<br />

ideal“, erklärt der Generalbevollmächtigte<br />

Klaus Siegers.<br />

Und Jörg Priebe, Vorstandsmitglied<br />

der zunehmend<br />

nach Düsseldorf ausgreifenden<br />

Essener <strong>Gallinat</strong><br />

<strong>Bank</strong>, pflichtet ihm bei: „Düsseldorf<br />

ist ein Magnet, der jede<br />

Menge guter Leute anzieht.“<br />

Jede Facette abgedeckt<br />

Einig waren sich die Privat<br />

<strong>Bank</strong>iers in der positiven Bewertung<br />

des Finanzstandortes<br />

Düsseldorf. Zwar sei die Bedeutung<br />

der Börse in den letzten<br />

Jahren zurückgedrängt<br />

worden, sagte Uwe Lindner,<br />

Vorstandsmitglied der National-<strong>Bank</strong>.<br />

„Aber in dem dichten<br />

Wettbewerbsumfeld decken<br />

die <strong>Bank</strong>en jede gewünschte<br />

Facette ab.“<br />

Aus Sicht der Privatbankiers<br />

ist die Region Düsseldorf<br />

hochattraktiv. Flughafen, ausgewogeneUnternehmenslandschaft,<br />

Medienstandort –<br />

damit könne die drittgrößte<br />

Stadt in Nordrhein-Westfalen<br />

punkten. Frank Wieser, Leiter<br />

der Düsseldorfer Niederlassung<br />

von Sal. Oppenheim:<br />

„Neben München und Frankfurt<br />

gibt‘s für <strong>Bank</strong>en keinen<br />

besseren Platz als Düsseldorf.“<br />

CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />

Ihre private <strong>Bank</strong>.<br />

Wir sind persönlich. Denn bei uns arbeiten Menschen<br />

mit Persönlichkeit für Menschen mit besonderen<br />

Ansprüchen. Unseren Beratern geht es um mehr als<br />

Ihr Geld – um Ihre besondere persönliche Betreuung,<br />

mit ausgeprägtem Verantwortungs- und Pflichtgefühl,<br />

Loyalität und absoluter Diskretion. Fordern Sie uns!<br />

Eine wohl einmalige Konstellation: Direktoren, Niederlassungsleiter, Vorstände und Generalbevollmächtigte von neun Privat- und Spezialbanken zu Gast im 14. Stock des RP-Verlagshauses. ALLE FOTOS: PAUL ESSER<br />

Risikoreiche Spekulationsgeschäfte,<br />

Wetten<br />

auf zweitklassige Hypothekendarlehen,<br />

zweifelhafte<br />

Expansionsstrategien, aggressive<br />

Investoren – weltweit sind<br />

<strong>Bank</strong>en derzeit mehr in den<br />

Schlagzeilen, als ihnen Recht<br />

sein kann. Alteingesessene<br />

Privat- und Spezialbanken<br />

schauen im Interview mit dieser<br />

Zeitung dennoch optimistisch<br />

in die Zukunft. Sie machen<br />

ihr Geschäft in der Nische<br />

– und setzen auf ganzheitliche<br />

Beratung ihrer vermögenden<br />

Kunden in einer<br />

zunehmend unruhigen Finanzwelt.<br />

Der Geldmarkt wird immer<br />

komplexer und unübersichtlicher.<br />

Was macht da<br />

den dauerhaften Erfolg von<br />

kleinen Privatbanken und<br />

Spezialbanken aus?<br />

Werkmüller: Wir schauen uns<br />

gemeinsam mit dem Kunden<br />

seine Gesamt-Vermögensstruktur<br />

an und beraten ihn<br />

ganzheitlich, das heißt, Gegenstand<br />

unserer Beratung ist<br />

das Gesamtvermögen des<br />

Kunden, nicht nur sein Depot.<br />

Auf der Produktebene folgen<br />

wir dem Best-in-Class-Prinzip:<br />

Wir empfehlen nur Produkte,<br />

von denen wir selbst<br />

überzeugt sind. Hierdurch<br />

schaffen wir eine nachweisbar<br />

objektivierte Beratung.<br />

Blanke: Wir betreuen Zielkunden<br />

mit einem Vermögen zwischen<br />

500 000 und fünf Millionen<br />

Euro. Hierbei legen wir<br />

besonders hohen Wert auf<br />

eine generationsübergreifende<br />

Betreuung. Diese Kontinuität<br />

in der Beratung wissen die<br />

Kunden zu schätzen.<br />

Scheffler: Gerade in der <strong>Bank</strong>enkrise<br />

wird den Menschen<br />

bewusst, dass man eine gute<br />

Beratung braucht. Nicht selten<br />

betreut unser Haus Familienvermögen<br />

seit mehreren<br />

Generationen sehr erfolgreich,<br />

ohne dass die Vermarktung<br />

eigener Produkte eine<br />

Rolle spielen muss.<br />

Provokativ gefragt: Haben<br />

es die Großbanken versäumt,<br />

sich ausreichend<br />

um ihre vermögende Kundschaft<br />

zu kümmern?<br />

Lindner: Diese Frage ist absolut<br />

berechtigt. Es hat Strukturveränderungen<br />

bei den Groß-<br />

Der Mensch macht den Unterschied<br />

Interview-Runde im RP-Verlagshaus: Neun Vertreter von Privat- und Spezialbanken über umfassende Kundenbetreuung, die schwierige Suche<br />

nach guten Mitarbeitern und den kleinen, aber feinen Unterschied zu den Großbanken.<br />

banken gegeben, die Mitarbeiter-Fluktuation<br />

dort ist gewachsen.<br />

Langjährige Kunden<br />

haben sich aus Enttäuschung<br />

darüber neue <strong>Bank</strong>en gesucht<br />

und dort neue Bindungen aufgebaut.<br />

Wie schon gesagt: Bei<br />

uns ist die Berater-Kunden-<br />

Beziehung durch große Kontinuität<br />

geprägt.<br />

Wieser: Wer zu groß ist, kann<br />

oft nicht schnell genug auf<br />

Marktentwicklungen reagieren.<br />

Da müssen Berater erst<br />

auf Entscheidungen der Vorstände<br />

warten. Bei uns kann<br />

der Berater dagegen sofort<br />

entscheiden.<br />

Scheffler: Wir hier am Tisch<br />

unterscheiden uns von den<br />

Großbanken doch vor allem in<br />

der Mitarbeiterstruktur: Bei<br />

uns sind die besten Berater jeden<br />

Tag auf der Couch der<br />

Kunden, bei den Großbanken<br />

sitzen sie als Manager ohne<br />

Kundenkontakt in Genf, London,<br />

New York oder Singapur.<br />

Wie wichtig sind die Kundenbetreuer?<br />

Siegers: Der Faktor Mitarbeiter<br />

steht absolut im Mittelpunkt.<br />

Die Produkte hat der<br />

Markt, die müssen wir nicht<br />

dem Kunden anbieten. Was<br />

der Kunde braucht, ist gute Beratung.<br />

Bonn: Wir untereinander können<br />

uns doch gar nicht über<br />

Produkte oder Preise differenzieren.<br />

Das geht nur über<br />

Menschen. Die Persönlichkeit<br />

des Kundenberaters, der<br />

Mensch macht den Unterschied.<br />

Priebe: Die Kunden suchen<br />

eine Zufluchtstelle. Sie kommen<br />

von einem Institut, wo sie<br />

das Gefühl hatten, nicht gut<br />

beraten worden zu sein. Gute<br />

Beratung ist, wenn sich der Betreuer<br />

auch dann am Telefon<br />

meldet, wenn es schlecht läuft<br />

und die Kurse abstürzen. Das<br />

unterscheidet uns kleinere<br />

<strong>Bank</strong>häuser von den großen<br />

Konzernen. Kurz: Die Menschen<br />

suchen jemanden, der<br />

sich kümmert.<br />

Woher rekrutieren Sie ihre<br />

Kundenbetreuer?<br />

Bonn: Es ist in der Regel nicht<br />

so, dass wir uns die Betreuer<br />

gegenseitig abwerben. Vielmehr<br />

kommen unsere Mitarbeiter<br />

von Großbanken, Sparkassen<br />

und Landesbanken –<br />

„Es werden noch viele ausländische <strong>Bank</strong>en kommen und sich hier niederlassen.“<br />

Raymund Scheffler, Berenberg <strong>Bank</strong>.<br />

„Es hat Strukturveränderungen bei<br />

den Großbanken gegeben, die Mitarbeiter-Fluktuation<br />

dort ist gewachsen.<br />

Bei uns ist die Berater-Kunden-<br />

Beziehung durch Kontinuität geprägt.“<br />

Uwe Lindner, Vorstandsmitglied<br />

National-<strong>Bank</strong>.<br />

„Die Frage muss doch sein: Mache ich das für meinen Kunden, was ich für<br />

mich tun würde?“ Klaus Siegers, Generalbevollmächtigter Weberbank.<br />

MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

„Wir schauen uns gemeinsam mit dem Kunden seine Gesamt-Vermögensstruktur<br />

an und beraten ihn ganzheitlich.“<br />

Maximilian Werkmüller, Leiter Geschäftsbereich<br />

Vermögensverwaltung HSBC Trinkaus & Burkhardt<br />

„Gute Beratung<br />

ist, wenn sich<br />

der Betreuer<br />

auch dann am<br />

Telefon meldet,<br />

wenn es schlecht<br />

läuft und die<br />

Kurse abstürzen.“<br />

Jörg Priebe,Vorstandsmitglied<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong>.<br />

„Es ist sehr schwer, Mitarbeiter mit langer Berufserfahrung zu bekommen.“<br />

Georg Blanke, Direktor und Niederlassungsleiter Merck Finck & Co.<br />

also von überall dort, wo sie<br />

das Umfeld für eine entsprechend<br />

umfassende Kundenbetreuung<br />

nicht finden.<br />

Scheffler: Festzustellen ist,<br />

dass die strukturierte akademische<br />

Ausbildung interessierter<br />

junger Menschen in<br />

NRW vernachlässigt wird, so<br />

gibt es beispielsweise keinen<br />

adäquaten Lehrstuhl für die<br />

Wissenschaft um das Private<br />

<strong>Bank</strong>ing.<br />

Was sollte ein potenzieller<br />

Mitarbeiter mitbringen?<br />

Scheffler: Er sollte begeisterungsfähig<br />

sein, ein gutes<br />

Fachwissen mitbringen und<br />

über den Tellerrand hinausblicken<br />

können. Erfolgreiche Berater<br />

zeichnet aus, dass Sie unternehmerisch<br />

denken, als<br />

starke, Persönlichkeit überzeugen<br />

und sich auch als<br />

Teamplayer verstehen<br />

Bonn: Es geht um soziale Adäquanz.<br />

Der Betreuer muss sich<br />

auf Augenhöhe mit dem Kunden<br />

unterhalten können. Bei<br />

einem zweistündigen Gespräch<br />

geht es auch mal 90 Minuten<br />

um Reisen, Golf, Kunst<br />

oder die Familie. Da muss der<br />

Mitarbeiter mitreden können.<br />

Wieser: Die Kunden fragen<br />

auch Erfahrung nach. Sie wissen<br />

es zu schätzen, wenn jemand<br />

den 1987er-Crash mitgemacht<br />

hat. Wir sind die einzige<br />

Branche, die solche älteren<br />

Leute wirklich sucht.<br />

Blanke: Es ist sehr schwer,<br />

Mitarbeiter mit langer Beratungserfahrung<br />

am Markt zu<br />

finden. Ab einer gewissen Betriebszugehörigkeit<br />

sind die<br />

Berater zunehmend weniger<br />

bereit, den Arbeitgeber zu<br />

wechseln.<br />

Ihre Kunden haben ein<br />

Mindestvermögen von einer<br />

halben Million Euro.<br />

Wie sprechen Sie die an?<br />

Werkmüller: Am besten funktioniert<br />

die Kundenansprache,<br />

wenn Kunden Kunden<br />

werben. Das tun sie nur, wenn<br />

sie von der Qualität unserer<br />

Leistung überzeugt sind. Deswegen<br />

sind uns auch fachliche<br />

Veranstaltungen besonders<br />

wichtig, auf denen wir aktuelle<br />

rechtliche oder steuerliche<br />

Themen diskutieren.<br />

Siegers: Der Kunde darf nicht<br />

auf eine Zahl reduziert werden.<br />

Wir legen Wert auf eine<br />

generationenübergreifende<br />

Betrachtung – sprechen also<br />

stets vom Familienvermögen.<br />

Wir wenden uns sowohl an die<br />

Vermögensinhaber als auch<br />

an deren Kinder.<br />

Bonn: Es geht ja bei dem Mindestvermögen<br />

nicht um Selektion,<br />

sondern um die inhaltliche<br />

Fokussierung kleiner Institute.<br />

Zumindest eine halbe<br />

Million sollte schon da sein,<br />

um das Vermögen vernünftig<br />

streuen zu können.<br />

Wie schaffen Sie es, die<br />

Kunden zu halten?<br />

Blanke: Ein Berater bei uns betreut<br />

etwa 40 bis 60 Kunden.<br />

Im Vergleich zu Großbanken<br />

sind unsere Berater deutlich<br />

näher am Kunden. Für den<br />

Kunden ist Private <strong>Bank</strong>ing somit<br />

erlebbar.<br />

Scheffler: Es reicht nicht, Segeln<br />

oder Golf spielen zu gehen.<br />

Der Kunde erwartet substantielle<br />

Arbeit, und das bedeutet,<br />

sein Vermögen auch zu<br />

vermehren.<br />

Wieser: Am Ende des Tages<br />

müssen sie das Leistungsversprechen<br />

einlösen können,<br />

also die angestrebte Rendite<br />

erzielen. Weil uns das gelingt,<br />

haben wir eine erstaunlich<br />

hohe Kundenstabilität und<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

Siegers: Die Frage muss doch<br />

sein: Mache ich das für meinen<br />

Kunden, was ich für mich<br />

tun würde? Diese Interessenidentität<br />

von Betreuer und<br />

Kunde ist wichtig.<br />

Was sind Ihre Erwartungen<br />

für die Zukunft?<br />

Wieser: Die Zahl der Kunden,<br />

die ein bestimmtes Produkt<br />

haben wollen, ist in den vergangenen<br />

drei, vier Jahren zurückgegangen.<br />

Diese Entwicklung<br />

wird weitergehen. Es wird<br />

eine Rückbesinnung auf die<br />

Kapitalmarktmeinung der<br />

<strong>Bank</strong>er geben, weg von der<br />

Produktenmeinung.<br />

Siegers: In Krisenzeiten geht<br />

das Vertrauen der Kunden in<br />

die internationalen Finanzmärkte<br />

regelmäßig den Bach<br />

herunter. Heute erwartet der<br />

Kunde vor allem eine deutliche<br />

Meinung bei der Einschätzung<br />

der Kapitalmarktchancen.<br />

Das Gespräch führten José Macias<br />

und Christian Sonntag<br />

Auf Nummer sicher<br />

Wie unterscheiden sich vermögende Anleger von weniger<br />

Vermögenden? In der Anlagestrategie zumindest kaum.<br />

Eine halbe Million Euro<br />

sollte schon da sein, um<br />

das Portfolio vernünftig<br />

diversifizieren zu können. Das<br />

zumindest ist die Meinung so<br />

manches Privatbankiers. Was<br />

den Otto-Normal-Anleger die<br />

Stirn runzeln lässt, hat einen<br />

ganz einfachen Hintergrund:<br />

Ab einem bestimmten Geldeinsatz<br />

sind auch die besonders<br />

interessanten Finanzprodukte<br />

erschwinglich. Und da<br />

die breite Streuung des Kapitals<br />

nun mal das Wichtigste bei<br />

der Geldanlage ist, kann man<br />

mit einer halben Million Euro<br />

so richtig auf Einkaufstour gehen<br />

– und von allem so viel<br />

kaufen, dass es im Erfolgsfall<br />

auch richtig Gewinn bringen<br />

kann.<br />

Außerdem gilt: Wer mit einer<br />

solchen Summe zur <strong>Bank</strong><br />

oder zum Vermögensverwalter<br />

kommt, ist ehrgeizig, will<br />

mehr, möchte möglichst die<br />

Million schaffen. „Wer schon<br />

10 Millionen Euro hat, hat selten<br />

den Ehrgeiz, mit Inkaufnahme<br />

der dafür notwendigen<br />

Risiken diese Summe noch zu<br />

verdoppeln“, sagt Dr. Joachim<br />

Bonn vom <strong>Bank</strong>haus Lampe.<br />

Daraus ergibt sich: Je mehr<br />

Vermögen die Kunden schon<br />

haben, desto weniger Risiko<br />

sind sie bereit einzugehen. Ihnen<br />

geht es dann vor allem um<br />

Vermögensbewahrung.<br />

Innovation ist gefragt<br />

Selbst bei den kleinen aber<br />

feinen Privatbanken, die im<br />

Alltagsgeschäft mit großen<br />

Geldsummen zu tun haben,<br />

sind diese Vermögen im zweistelligen<br />

Millionenbereich<br />

eher selten. Deshalb gilt auch<br />

für die Privatbankiers, was<br />

Jörg Priebe, Vorstandsmitglied<br />

der <strong>Gallinat</strong> <strong>Bank</strong>, so formuliert:<br />

„Wir müssen innovativ<br />

sein. In den nächsten Wochen<br />

wird es eine Rückbesinnung<br />

auf tradierte Produkte<br />

geben, und dann wird sich zei-<br />

„Wer schon zehn Millionen Euro hat, hat selten den Ehrgeiz, diese Summe<br />

noch zu verdoppeln.“ Dr. Joachim Bonn, <strong>Bank</strong>haus Lampe.<br />

gen: Auch mit einer guten alten<br />

Asset-Klasse kann man<br />

eine gute Rendite erzielen.“<br />

Und dass am Ende des Tages<br />

die Rendite entscheidet, wissen<br />

alle Privat <strong>Bank</strong>iers. „Die<br />

Wechselbereitschaft der Kunden<br />

hat zugenommen“, sagt<br />

Georg Blanke, Niederlassungsleiter<br />

von Merck Finck &<br />

Co. Das klassische Muster,<br />

nach dem reiche Erben bei der<br />

<strong>Bank</strong> ihrer Eltern bleiben, gibt<br />

es nicht mehr in dem Maße<br />

wie früher. Dazu kommt der<br />

schärfer werdende Wettbewerb,<br />

der vor allem durch die<br />

auf den deutschen Markt<br />

drängenden ausländischen<br />

<strong>Bank</strong>en angeheizt wird.<br />

„Bei vermögenden Kunden<br />

ist es besonders wichtig, den<br />

längerfristigen Erfolg im Auge<br />

zu behalten“, sagt Uwe Lindner,<br />

Vorstandsmitglied der<br />

National-<strong>Bank</strong>. Und da wie-<br />

Ein Unterschied, der sich auszahlt.<br />

Raymund Scheffler (0211) 54 07 28-10<br />

Cecilienallee 80<br />

40474 Düsseldorf<br />

derum kommt den Privatbankiers<br />

ihr ganzheitlicher Beratungsansatz<br />

zugute. „Die Kunden<br />

sind in den vergangenen<br />

fünf Jahren konservativer in<br />

ihrem Anlageverhalten geworden,<br />

sie sind noch stärker an<br />

Diversifikation ihres Portfolios<br />

interessiert“, sagt Blanke.<br />

Bauchentscheidung<br />

Letztlich sei die Frage des Risikos<br />

aber kundenspezifisch.<br />

„Wir müssen den Kunden genau<br />

kennenlernen, um zu fragen:<br />

Wie definiert der Kunde<br />

eigentlich Risiko?“, gibt Maximilian<br />

Werkmüller von HSBC<br />

Trinkaus und Burkhardt zu bedenken.<br />

Und Georg Blanke<br />

von Merck Finck sagt: „Die Anlageentscheidung<br />

findet letztlich<br />

im Bauch des Kunden<br />

statt.“<br />

CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />

Erneut wurde die Berenberg <strong>Bank</strong> mit Bestnoten für ihr Vermögensmanagement ausgezeichnet:<br />

HAMBURG BIELEFELD BREMEN DÜSSELDORF FRANKFURT MÜNCHEN STUTTGART WIESBADEN<br />

EDINBURGH LONDON LUXEMBURG MAILAND PARIS SHANGHAI ZÜRICH<br />

WWW.BERENBERG.DE<br />

zum 2. Mal Platz eins des FuchsBriefe-Reports »Die Top-Adressen für Ihr Geld«<br />

zum 3. Mal in Folge die höchste Auszeichnung summa cum laude im Report<br />

»Die Elite der Vermögensverwalter« von Welt/Welt am Sonntag.<br />

Profitieren Sie von der Erfahrung und Unabhängigkeit Deutschlands ältester Privatbank und<br />

erleben Sie unseren ganz persönlichen Service.<br />

E 5


E 4 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra PRIVATBANKEN extra<br />

PRIVATBANKEN<br />

<strong>Bank</strong>en ziehen an<br />

Für die Privat- und Spezialbanken mit vermögender Kundschaft<br />

wird der Standort Düsseldorf zunehmend attraktiv.<br />

„Neben München und Frankfurt gibt‘s für <strong>Bank</strong>en keinen besseren Platz.“<br />

Frank Wieser, Leiter der Düsseldorfer Niederlassung von Sal.Oppenheim.<br />

Es ist die Zeit der <strong>Bank</strong>enkrisen.<br />

IKB und WestLB –<br />

zwei große Düsseldorfer<br />

<strong>Bank</strong>en haben in der jüngsten<br />

Vergangenheit bundesweit vor<br />

allem für negative Schlagzeilen<br />

gesorgt. Während die<br />

WestLB mit umstrittenen Aktien-Spekulationsgeschäften<br />

über 600 Millionen Euro verloren<br />

haben soll, wurde der IKB<br />

die Krise der nachrangig besicherten<br />

Hypothekenanleihen<br />

in den USA zum Verhängnis.<br />

Ein Menetekel für den <strong>Bank</strong>enplatz<br />

Düsseldorf? Mitnichten,<br />

sagten Vertreter alteingesessener<br />

Düsseldorfer Privatund<br />

Spezialbanken jüngst in<br />

einer Interview-Runde dieser<br />

Zeitung. Nicht der <strong>Bank</strong>enplatz<br />

Düsseldorf habe durch<br />

die Ereignisse gelitten, sondern<br />

die gesamte Branche, so<br />

Dr. Maximilian Werkmüller,<br />

Leiter Vermögensverwaltung<br />

bei HSBC Trinkaus & Burkhardt.<br />

Zugleich betonten die<br />

<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> <strong>AG</strong><br />

Lindenallee 60-66<br />

45127 Essen<br />

Fon 02 01. 81 16 - 0<br />

Fax 02 01. 81 16 - 606<br />

bank@gallinat.de<br />

www.gallinat.de<br />

Privatbankiers, selbst von den<br />

Unruhen am Finanzmarkt<br />

nicht betroffen zu sein. Dr.<br />

Joachim Bonn, Generalbevollmächtigter<br />

beim <strong>Bank</strong>haus<br />

Lampe: „Es ist schön, wenn<br />

man den Kunden sagen kann:<br />

,Wir sind in keiner Weise in<br />

diese Krisen involviert.’“<br />

Ganz im Gegenteil: Die <strong>Bank</strong>enkrise<br />

bietet den privat geführten<br />

Geldhäusern, die sich<br />

mehrheitlich um vermögende<br />

Kunden bemühen, erhebliche<br />

Chancen. „Den Menschen<br />

wird bewusst, was eine gute<br />

Beratung wert ist“, sagt Georg<br />

Blanke, Niederlassungsleiter<br />

von Merck Finck & co. Umfassende<br />

und kompetente Beratung<br />

wird bei den noblen<br />

Geldhäusern nun mal traditionell<br />

besonders groß geschrieben.<br />

Und gut beraten müssen sie<br />

ihre wohlhabenden Kunden<br />

auch, denn die Konkurrenz<br />

am Finanzplatz Düsseldorf ist<br />

Persönlich –<br />

nah – unabhängig.<br />

groß. 180 <strong>Bank</strong>en sind hier<br />

vertreten, die Stadt galt lange<br />

Zeit als Hauptstadt der Privatbankiers.<br />

„Das Interesse an<br />

neuen, soliden Geschäftspartnern<br />

ist sehr groß”, so Raymund<br />

Scheffler, Niederlassungsleiter<br />

der Berenberg<br />

<strong>Bank</strong> und prophezeit: „Es werden<br />

noch viele ausländische<br />

<strong>Bank</strong>en kommen und sich hier<br />

niederlassen.“<br />

Dies bereits getan hat vor<br />

zwei Jahren die aus Berlin<br />

kommende Weberbank, die<br />

seit Dezember 2005 zur<br />

WestLB-Gruppe gehört. „Wir<br />

konzentrieren uns auf Inhaber-geführte<br />

Unternehmen,<br />

dafür ist der Standort Düsseldorf<br />

ideal“, erklärt der Generalbevollmächtigte<br />

Klaus Siegers.<br />

Und Jörg Priebe, Vorstandsmitglied<br />

der zunehmend<br />

nach Düsseldorf ausgreifenden<br />

Essener <strong>Gallinat</strong><br />

<strong>Bank</strong>, pflichtet ihm bei: „Düsseldorf<br />

ist ein Magnet, der jede<br />

Menge guter Leute anzieht.“<br />

Jede Facette abgedeckt<br />

Einig waren sich die Privat<br />

<strong>Bank</strong>iers in der positiven Bewertung<br />

des Finanzstandortes<br />

Düsseldorf. Zwar sei die Bedeutung<br />

der Börse in den letzten<br />

Jahren zurückgedrängt<br />

worden, sagte Uwe Lindner,<br />

Vorstandsmitglied der National-<strong>Bank</strong>.<br />

„Aber in dem dichten<br />

Wettbewerbsumfeld decken<br />

die <strong>Bank</strong>en jede gewünschte<br />

Facette ab.“<br />

Aus Sicht der Privatbankiers<br />

ist die Region Düsseldorf<br />

hochattraktiv. Flughafen, ausgewogeneUnternehmenslandschaft,<br />

Medienstandort –<br />

damit könne die drittgrößte<br />

Stadt in Nordrhein-Westfalen<br />

punkten. Frank Wieser, Leiter<br />

der Düsseldorfer Niederlassung<br />

von Sal. Oppenheim:<br />

„Neben München und Frankfurt<br />

gibt‘s für <strong>Bank</strong>en keinen<br />

besseren Platz als Düsseldorf.“<br />

CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />

Ihre private <strong>Bank</strong>.<br />

Wir sind persönlich. Denn bei uns arbeiten Menschen<br />

mit Persönlichkeit für Menschen mit besonderen<br />

Ansprüchen. Unseren Beratern geht es um mehr als<br />

Ihr Geld – um Ihre besondere persönliche Betreuung,<br />

mit ausgeprägtem Verantwortungs- und Pflichtgefühl,<br />

Loyalität und absoluter Diskretion. Fordern Sie uns!<br />

Eine wohl einmalige Konstellation: Direktoren, Niederlassungsleiter, Vorstände und Generalbevollmächtigte von neun Privat- und Spezialbanken zu Gast im 14. Stock des RP-Verlagshauses. ALLE FOTOS: PAUL ESSER<br />

Risikoreiche Spekulationsgeschäfte,<br />

Wetten<br />

auf zweitklassige Hypothekendarlehen,<br />

zweifelhafte<br />

Expansionsstrategien, aggressive<br />

Investoren – weltweit sind<br />

<strong>Bank</strong>en derzeit mehr in den<br />

Schlagzeilen, als ihnen Recht<br />

sein kann. Alteingesessene<br />

Privat- und Spezialbanken<br />

schauen im Interview mit dieser<br />

Zeitung dennoch optimistisch<br />

in die Zukunft. Sie machen<br />

ihr Geschäft in der Nische<br />

– und setzen auf ganzheitliche<br />

Beratung ihrer vermögenden<br />

Kunden in einer<br />

zunehmend unruhigen Finanzwelt.<br />

Der Geldmarkt wird immer<br />

komplexer und unübersichtlicher.<br />

Was macht da<br />

den dauerhaften Erfolg von<br />

kleinen Privatbanken und<br />

Spezialbanken aus?<br />

Werkmüller: Wir schauen uns<br />

gemeinsam mit dem Kunden<br />

seine Gesamt-Vermögensstruktur<br />

an und beraten ihn<br />

ganzheitlich, das heißt, Gegenstand<br />

unserer Beratung ist<br />

das Gesamtvermögen des<br />

Kunden, nicht nur sein Depot.<br />

Auf der Produktebene folgen<br />

wir dem Best-in-Class-Prinzip:<br />

Wir empfehlen nur Produkte,<br />

von denen wir selbst<br />

überzeugt sind. Hierdurch<br />

schaffen wir eine nachweisbar<br />

objektivierte Beratung.<br />

Blanke: Wir betreuen Zielkunden<br />

mit einem Vermögen zwischen<br />

500 000 und fünf Millionen<br />

Euro. Hierbei legen wir<br />

besonders hohen Wert auf<br />

eine generationsübergreifende<br />

Betreuung. Diese Kontinuität<br />

in der Beratung wissen die<br />

Kunden zu schätzen.<br />

Scheffler: Gerade in der <strong>Bank</strong>enkrise<br />

wird den Menschen<br />

bewusst, dass man eine gute<br />

Beratung braucht. Nicht selten<br />

betreut unser Haus Familienvermögen<br />

seit mehreren<br />

Generationen sehr erfolgreich,<br />

ohne dass die Vermarktung<br />

eigener Produkte eine<br />

Rolle spielen muss.<br />

Provokativ gefragt: Haben<br />

es die Großbanken versäumt,<br />

sich ausreichend<br />

um ihre vermögende Kundschaft<br />

zu kümmern?<br />

Lindner: Diese Frage ist absolut<br />

berechtigt. Es hat Strukturveränderungen<br />

bei den Groß-<br />

Der Mensch macht den Unterschied<br />

Interview-Runde im RP-Verlagshaus: Neun Vertreter von Privat- und Spezialbanken über umfassende Kundenbetreuung, die schwierige Suche<br />

nach guten Mitarbeitern und den kleinen, aber feinen Unterschied zu den Großbanken.<br />

banken gegeben, die Mitarbeiter-Fluktuation<br />

dort ist gewachsen.<br />

Langjährige Kunden<br />

haben sich aus Enttäuschung<br />

darüber neue <strong>Bank</strong>en gesucht<br />

und dort neue Bindungen aufgebaut.<br />

Wie schon gesagt: Bei<br />

uns ist die Berater-Kunden-<br />

Beziehung durch große Kontinuität<br />

geprägt.<br />

Wieser: Wer zu groß ist, kann<br />

oft nicht schnell genug auf<br />

Marktentwicklungen reagieren.<br />

Da müssen Berater erst<br />

auf Entscheidungen der Vorstände<br />

warten. Bei uns kann<br />

der Berater dagegen sofort<br />

entscheiden.<br />

Scheffler: Wir hier am Tisch<br />

unterscheiden uns von den<br />

Großbanken doch vor allem in<br />

der Mitarbeiterstruktur: Bei<br />

uns sind die besten Berater jeden<br />

Tag auf der Couch der<br />

Kunden, bei den Großbanken<br />

sitzen sie als Manager ohne<br />

Kundenkontakt in Genf, London,<br />

New York oder Singapur.<br />

Wie wichtig sind die Kundenbetreuer?<br />

Siegers: Der Faktor Mitarbeiter<br />

steht absolut im Mittelpunkt.<br />

Die Produkte hat der<br />

Markt, die müssen wir nicht<br />

dem Kunden anbieten. Was<br />

der Kunde braucht, ist gute Beratung.<br />

Bonn: Wir untereinander können<br />

uns doch gar nicht über<br />

Produkte oder Preise differenzieren.<br />

Das geht nur über<br />

Menschen. Die Persönlichkeit<br />

des Kundenberaters, der<br />

Mensch macht den Unterschied.<br />

Priebe: Die Kunden suchen<br />

eine Zufluchtstelle. Sie kommen<br />

von einem Institut, wo sie<br />

das Gefühl hatten, nicht gut<br />

beraten worden zu sein. Gute<br />

Beratung ist, wenn sich der Betreuer<br />

auch dann am Telefon<br />

meldet, wenn es schlecht läuft<br />

und die Kurse abstürzen. Das<br />

unterscheidet uns kleinere<br />

<strong>Bank</strong>häuser von den großen<br />

Konzernen. Kurz: Die Menschen<br />

suchen jemanden, der<br />

sich kümmert.<br />

Woher rekrutieren Sie ihre<br />

Kundenbetreuer?<br />

Bonn: Es ist in der Regel nicht<br />

so, dass wir uns die Betreuer<br />

gegenseitig abwerben. Vielmehr<br />

kommen unsere Mitarbeiter<br />

von Großbanken, Sparkassen<br />

und Landesbanken –<br />

„Es werden noch viele ausländische <strong>Bank</strong>en kommen und sich hier niederlassen.“<br />

Raymund Scheffler, Berenberg <strong>Bank</strong>.<br />

„Es hat Strukturveränderungen bei<br />

den Großbanken gegeben, die Mitarbeiter-Fluktuation<br />

dort ist gewachsen.<br />

Bei uns ist die Berater-Kunden-<br />

Beziehung durch Kontinuität geprägt.“<br />

Uwe Lindner, Vorstandsmitglied<br />

National-<strong>Bank</strong>.<br />

„Die Frage muss doch sein: Mache ich das für meinen Kunden, was ich für<br />

mich tun würde?“ Klaus Siegers, Generalbevollmächtigter Weberbank.<br />

MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

„Wir schauen uns gemeinsam mit dem Kunden seine Gesamt-Vermögensstruktur<br />

an und beraten ihn ganzheitlich.“<br />

Maximilian Werkmüller, Leiter Geschäftsbereich<br />

Vermögensverwaltung HSBC Trinkaus & Burkhardt<br />

„Gute Beratung<br />

ist, wenn sich<br />

der Betreuer<br />

auch dann am<br />

Telefon meldet,<br />

wenn es schlecht<br />

läuft und die<br />

Kurse abstürzen.“<br />

Jörg Priebe,Vorstandsmitglied<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong>.<br />

„Es ist sehr schwer, Mitarbeiter mit langer Berufserfahrung zu bekommen.“<br />

Georg Blanke, Direktor und Niederlassungsleiter Merck Finck & Co.<br />

also von überall dort, wo sie<br />

das Umfeld für eine entsprechend<br />

umfassende Kundenbetreuung<br />

nicht finden.<br />

Scheffler: Festzustellen ist,<br />

dass die strukturierte akademische<br />

Ausbildung interessierter<br />

junger Menschen in<br />

NRW vernachlässigt wird, so<br />

gibt es beispielsweise keinen<br />

adäquaten Lehrstuhl für die<br />

Wissenschaft um das Private<br />

<strong>Bank</strong>ing.<br />

Was sollte ein potenzieller<br />

Mitarbeiter mitbringen?<br />

Scheffler: Er sollte begeisterungsfähig<br />

sein, ein gutes<br />

Fachwissen mitbringen und<br />

über den Tellerrand hinausblicken<br />

können. Erfolgreiche Berater<br />

zeichnet aus, dass Sie unternehmerisch<br />

denken, als<br />

starke, Persönlichkeit überzeugen<br />

und sich auch als<br />

Teamplayer verstehen<br />

Bonn: Es geht um soziale Adäquanz.<br />

Der Betreuer muss sich<br />

auf Augenhöhe mit dem Kunden<br />

unterhalten können. Bei<br />

einem zweistündigen Gespräch<br />

geht es auch mal 90 Minuten<br />

um Reisen, Golf, Kunst<br />

oder die Familie. Da muss der<br />

Mitarbeiter mitreden können.<br />

Wieser: Die Kunden fragen<br />

auch Erfahrung nach. Sie wissen<br />

es zu schätzen, wenn jemand<br />

den 1987er-Crash mitgemacht<br />

hat. Wir sind die einzige<br />

Branche, die solche älteren<br />

Leute wirklich sucht.<br />

Blanke: Es ist sehr schwer,<br />

Mitarbeiter mit langer Beratungserfahrung<br />

am Markt zu<br />

finden. Ab einer gewissen Betriebszugehörigkeit<br />

sind die<br />

Berater zunehmend weniger<br />

bereit, den Arbeitgeber zu<br />

wechseln.<br />

Ihre Kunden haben ein<br />

Mindestvermögen von einer<br />

halben Million Euro.<br />

Wie sprechen Sie die an?<br />

Werkmüller: Am besten funktioniert<br />

die Kundenansprache,<br />

wenn Kunden Kunden<br />

werben. Das tun sie nur, wenn<br />

sie von der Qualität unserer<br />

Leistung überzeugt sind. Deswegen<br />

sind uns auch fachliche<br />

Veranstaltungen besonders<br />

wichtig, auf denen wir aktuelle<br />

rechtliche oder steuerliche<br />

Themen diskutieren.<br />

Siegers: Der Kunde darf nicht<br />

auf eine Zahl reduziert werden.<br />

Wir legen Wert auf eine<br />

generationenübergreifende<br />

Betrachtung – sprechen also<br />

stets vom Familienvermögen.<br />

Wir wenden uns sowohl an die<br />

Vermögensinhaber als auch<br />

an deren Kinder.<br />

Bonn: Es geht ja bei dem Mindestvermögen<br />

nicht um Selektion,<br />

sondern um die inhaltliche<br />

Fokussierung kleiner Institute.<br />

Zumindest eine halbe<br />

Million sollte schon da sein,<br />

um das Vermögen vernünftig<br />

streuen zu können.<br />

Wie schaffen Sie es, die<br />

Kunden zu halten?<br />

Blanke: Ein Berater bei uns betreut<br />

etwa 40 bis 60 Kunden.<br />

Im Vergleich zu Großbanken<br />

sind unsere Berater deutlich<br />

näher am Kunden. Für den<br />

Kunden ist Private <strong>Bank</strong>ing somit<br />

erlebbar.<br />

Scheffler: Es reicht nicht, Segeln<br />

oder Golf spielen zu gehen.<br />

Der Kunde erwartet substantielle<br />

Arbeit, und das bedeutet,<br />

sein Vermögen auch zu<br />

vermehren.<br />

Wieser: Am Ende des Tages<br />

müssen sie das Leistungsversprechen<br />

einlösen können,<br />

also die angestrebte Rendite<br />

erzielen. Weil uns das gelingt,<br />

haben wir eine erstaunlich<br />

hohe Kundenstabilität und<br />

Kundenzufriedenheit.<br />

Siegers: Die Frage muss doch<br />

sein: Mache ich das für meinen<br />

Kunden, was ich für mich<br />

tun würde? Diese Interessenidentität<br />

von Betreuer und<br />

Kunde ist wichtig.<br />

Was sind Ihre Erwartungen<br />

für die Zukunft?<br />

Wieser: Die Zahl der Kunden,<br />

die ein bestimmtes Produkt<br />

haben wollen, ist in den vergangenen<br />

drei, vier Jahren zurückgegangen.<br />

Diese Entwicklung<br />

wird weitergehen. Es wird<br />

eine Rückbesinnung auf die<br />

Kapitalmarktmeinung der<br />

<strong>Bank</strong>er geben, weg von der<br />

Produktenmeinung.<br />

Siegers: In Krisenzeiten geht<br />

das Vertrauen der Kunden in<br />

die internationalen Finanzmärkte<br />

regelmäßig den Bach<br />

herunter. Heute erwartet der<br />

Kunde vor allem eine deutliche<br />

Meinung bei der Einschätzung<br />

der Kapitalmarktchancen.<br />

Das Gespräch führten José Macias<br />

und Christian Sonntag<br />

Auf Nummer sicher<br />

Wie unterscheiden sich vermögende Anleger von weniger<br />

Vermögenden? In der Anlagestrategie zumindest kaum.<br />

Eine halbe Million Euro<br />

sollte schon da sein, um<br />

das Portfolio vernünftig<br />

diversifizieren zu können. Das<br />

zumindest ist die Meinung so<br />

manches Privatbankiers. Was<br />

den Otto-Normal-Anleger die<br />

Stirn runzeln lässt, hat einen<br />

ganz einfachen Hintergrund:<br />

Ab einem bestimmten Geldeinsatz<br />

sind auch die besonders<br />

interessanten Finanzprodukte<br />

erschwinglich. Und da<br />

die breite Streuung des Kapitals<br />

nun mal das Wichtigste bei<br />

der Geldanlage ist, kann man<br />

mit einer halben Million Euro<br />

so richtig auf Einkaufstour gehen<br />

– und von allem so viel<br />

kaufen, dass es im Erfolgsfall<br />

auch richtig Gewinn bringen<br />

kann.<br />

Außerdem gilt: Wer mit einer<br />

solchen Summe zur <strong>Bank</strong><br />

oder zum Vermögensverwalter<br />

kommt, ist ehrgeizig, will<br />

mehr, möchte möglichst die<br />

Million schaffen. „Wer schon<br />

10 Millionen Euro hat, hat selten<br />

den Ehrgeiz, mit Inkaufnahme<br />

der dafür notwendigen<br />

Risiken diese Summe noch zu<br />

verdoppeln“, sagt Dr. Joachim<br />

Bonn vom <strong>Bank</strong>haus Lampe.<br />

Daraus ergibt sich: Je mehr<br />

Vermögen die Kunden schon<br />

haben, desto weniger Risiko<br />

sind sie bereit einzugehen. Ihnen<br />

geht es dann vor allem um<br />

Vermögensbewahrung.<br />

Innovation ist gefragt<br />

Selbst bei den kleinen aber<br />

feinen Privatbanken, die im<br />

Alltagsgeschäft mit großen<br />

Geldsummen zu tun haben,<br />

sind diese Vermögen im zweistelligen<br />

Millionenbereich<br />

eher selten. Deshalb gilt auch<br />

für die Privatbankiers, was<br />

Jörg Priebe, Vorstandsmitglied<br />

der <strong>Gallinat</strong> <strong>Bank</strong>, so formuliert:<br />

„Wir müssen innovativ<br />

sein. In den nächsten Wochen<br />

wird es eine Rückbesinnung<br />

auf tradierte Produkte<br />

geben, und dann wird sich zei-<br />

„Wer schon zehn Millionen Euro hat, hat selten den Ehrgeiz, diese Summe<br />

noch zu verdoppeln.“ Dr. Joachim Bonn, <strong>Bank</strong>haus Lampe.<br />

gen: Auch mit einer guten alten<br />

Asset-Klasse kann man<br />

eine gute Rendite erzielen.“<br />

Und dass am Ende des Tages<br />

die Rendite entscheidet, wissen<br />

alle Privat <strong>Bank</strong>iers. „Die<br />

Wechselbereitschaft der Kunden<br />

hat zugenommen“, sagt<br />

Georg Blanke, Niederlassungsleiter<br />

von Merck Finck &<br />

Co. Das klassische Muster,<br />

nach dem reiche Erben bei der<br />

<strong>Bank</strong> ihrer Eltern bleiben, gibt<br />

es nicht mehr in dem Maße<br />

wie früher. Dazu kommt der<br />

schärfer werdende Wettbewerb,<br />

der vor allem durch die<br />

auf den deutschen Markt<br />

drängenden ausländischen<br />

<strong>Bank</strong>en angeheizt wird.<br />

„Bei vermögenden Kunden<br />

ist es besonders wichtig, den<br />

längerfristigen Erfolg im Auge<br />

zu behalten“, sagt Uwe Lindner,<br />

Vorstandsmitglied der<br />

National-<strong>Bank</strong>. Und da wie-<br />

Ein Unterschied, der sich auszahlt.<br />

Raymund Scheffler (0211) 54 07 28-10<br />

Cecilienallee 80<br />

40474 Düsseldorf<br />

derum kommt den Privatbankiers<br />

ihr ganzheitlicher Beratungsansatz<br />

zugute. „Die Kunden<br />

sind in den vergangenen<br />

fünf Jahren konservativer in<br />

ihrem Anlageverhalten geworden,<br />

sie sind noch stärker an<br />

Diversifikation ihres Portfolios<br />

interessiert“, sagt Blanke.<br />

Bauchentscheidung<br />

Letztlich sei die Frage des Risikos<br />

aber kundenspezifisch.<br />

„Wir müssen den Kunden genau<br />

kennenlernen, um zu fragen:<br />

Wie definiert der Kunde<br />

eigentlich Risiko?“, gibt Maximilian<br />

Werkmüller von HSBC<br />

Trinkaus und Burkhardt zu bedenken.<br />

Und Georg Blanke<br />

von Merck Finck sagt: „Die Anlageentscheidung<br />

findet letztlich<br />

im Bauch des Kunden<br />

statt.“<br />

CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong><br />

Erneut wurde die Berenberg <strong>Bank</strong> mit Bestnoten für ihr Vermögensmanagement ausgezeichnet:<br />

HAMBURG BIELEFELD BREMEN DÜSSELDORF FRANKFURT MÜNCHEN STUTTGART WIESBADEN<br />

EDINBURGH LONDON LUXEMBURG MAILAND PARIS SHANGHAI ZÜRICH<br />

WWW.BERENBERG.DE<br />

zum 2. Mal Platz eins des FuchsBriefe-Reports »Die Top-Adressen für Ihr Geld«<br />

zum 3. Mal in Folge die höchste Auszeichnung summa cum laude im Report<br />

»Die Elite der Vermögensverwalter« von Welt/Welt am Sonntag.<br />

Profitieren Sie von der Erfahrung und Unabhängigkeit Deutschlands ältester Privatbank und<br />

erleben Sie unseren ganz persönlichen Service.<br />

E 5


E 6 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra<br />

Buchtipp:<br />

Erfolgreich in<br />

Aktien investieren<br />

(sj) Die lukrativste Form der<br />

Geldanlage sind nach wie vor<br />

Aktien. Sie rangieren weit vor<br />

dem Sparbuch oder der Lebensversicherung.<br />

Selbst mit<br />

Blick auf das Risiko schneiden<br />

Aktien gegenüber anderen Anlageformen<br />

langfristig hervorragend<br />

ab. Doch was sind Aktie,<br />

wie investiert man „richtig“<br />

und für welche Titel sollte<br />

man sich entscheiden?<br />

Der Finanzjournalist und<br />

Buchautor Matthias von Arnim,<br />

der auch regelmäßig für<br />

die Finanz-Specials der Rheinischen<br />

Post schreibt, vermittelt<br />

in seinem Buch „Erfolgreich<br />

mit Aktien“ Basiswissen,<br />

liefert Hintergründe und gibt<br />

praktische Beispiele. Anfänger<br />

können mit kurzen Tests ermitteln,<br />

welcher Anleger- und<br />

Risikotyp sie sind. Auch die<br />

Börsenpsychologie kommt<br />

nicht zu kurz: Von Arnim liefert<br />

Tricks im Kampf gegen<br />

Gier und Angst sowie die<br />

„Zwölf Gebote“ der Wertpapieranalyse.<br />

Zudem erfahren Einsteiger,<br />

wie Kurse entstehen und wie<br />

man den Börsen- und Wirtschaftsteil<br />

einer Zeitung richtig<br />

liest. Auch der Fundamental-<br />

und der Chartanalyse widmet<br />

sich der Autor. Und natürlich<br />

dürfen auch die Zitate und<br />

Tipps der so genannten Börsengurus<br />

nicht fehlen. Das<br />

Werk ist leicht verständlich<br />

und kurzweilig. Es verfügt<br />

über ein übersichtliches Glossar,<br />

das so manchen Fachbegriff<br />

aus der Finanzwelt auch<br />

für den Laien erklärt. Darüber<br />

hinaus liefert von Arnim eine<br />

knappe historische Einführung,<br />

in der er sich mit der Geschichte<br />

der Aktie auseinandersetzt.<br />

Das Buch ist in der<br />

„Simplified-Reihe“ des FinanzBuch<br />

Verlages erschienen.<br />

Die Reihe erklärt stark<br />

nachgefragte Investmentthemen<br />

für Einsteiger und Laien<br />

kurz und prägnant.<br />

Matthias von Arnim: Erfolgreich<br />

mit Aktien. Alles, was Sie über die<br />

gängigste Anlageform wissen<br />

müssen. 148 Seiten, 12,90 Euro, FinanzBuch<br />

Verlag, ISBN<br />

978-3-89879-246-2, München<br />

2007.<br />

PRIVATBANKEN<br />

Berater sind Schlüssel zum Erfolg<br />

Graue Schläfen, gesetztes Alter, Erfahrung – und vor allem Sozialkompetenz: Privatbankiers schwören auf ihre gestandenen Berater.<br />

Die Kunden danken es mit einer besonders engen und langfristigen Bindung.<br />

Die Zahl lässt aufhorchen.<br />

„Trotz der positivenBörsenentwicklung<br />

zeigen Studien, dass rund<br />

25 bis 30 Prozent der <strong>Bank</strong>kunden<br />

mit der Beratungsleistung<br />

ihres Instituts unzufrieden<br />

sind“, sagt Ramon O. Ohmes,<br />

Niederlassungsleiter der<br />

<strong>Bank</strong> Julius Bär in Düsseldorf.<br />

Das traditionsreiche Schweizer<br />

<strong>Bank</strong>haus hat unter anderem<br />

diese Unzufriedenheit<br />

dazu animiert, in Deutschland<br />

noch aktiver aufzutreten. Seit<br />

zwei Jahren sind die Schweizer<br />

am Rhein mit einer eigenen<br />

Niederlassung vertreten. Sie<br />

folgen damit der weltweiten<br />

Nummer eins im Vermögensverwaltungsbereich,<br />

der UBS<br />

(ebenfalls aus dem Land der<br />

Eidgenossen), die schon seit<br />

einem Jahrzehnt in der Landeshauptstadt<br />

Fuß gefasst hat.<br />

Uwe Adamla, Chef der UBS<br />

Düsseldorf, schätzt die Region<br />

und ihre gesunde Mischung<br />

aus Industrie, Firmen mit<br />

Weltrang und einem „phantastischen<br />

Mittelstand“. „Vielen<br />

ist nicht bewusst, dass das<br />

Land Nordrhein-Westfalen<br />

über ein Bruttoinlandsprodukt<br />

verfügt, das dem von<br />

Russland oder Portugal entspricht“,<br />

schwärmt er.<br />

Feines Gespür<br />

Die Privatbankiers haben<br />

ein feines Gespür für Veränderungen<br />

und haben erkannt,<br />

dass die Erbengenerationen<br />

nicht automatisch bei einem<br />

Privatbankhaus bleiben – wie<br />

es einst die Väter getan haben.<br />

„Das Anlageverhalten hat sich<br />

völlig verändert und die <strong>Bank</strong>entreue<br />

ist längst nicht mehr<br />

so ausgeprägt“, so Ohmes.<br />

„Kunden sind heute wechselbereiter,<br />

wenn sie mit der Leistung<br />

ihrer <strong>Bank</strong> nicht zufrieden<br />

sind. <strong>Als</strong> kundennahe Privatbank<br />

kann man sich somit<br />

klar aus der Masse hervorheben.“<br />

Für leistungsfähige Privatbanken<br />

dennoch eine gute<br />

Situation, sehen sie sich doch<br />

im Wettbewerb mit anderen<br />

Instituten in ihrem Stammgebiet<br />

Vermögende Kunden gut<br />

aufgestellt. „Die neue Mifid-<br />

Richtlinie ist für uns ein<br />

Glücksfall, weil sie einen weiteren<br />

Schritt in Richtung Offenheit<br />

für den Kunden bedeutet.<br />

Die Kunden werden erkennen,<br />

was andere <strong>Bank</strong>en und<br />

Anbieter ihnen etwa bei den<br />

Gebühren bislang nicht offengelegt<br />

haben“, so Adamla.<br />

Zu den <strong>Bank</strong>en, die schon<br />

seit ihrer Gründung 1902 ein<br />

Spezialgebiet betreuen, gehört<br />

die Deutsche Apotheker- und<br />

Ärztebank. „Wir haben eine<br />

emotionale Bindung zu Düsseldorf,<br />

weil unser Institut<br />

Die Schweizer UBS, weltweit größter Vermögensverwalter, residiert seit über einem Jahrzehnt am Rhein. FOTOS: PAUL ESSER<br />

„Wir haben eine emotionale Bindung zu Düsseldorf“, Manfred<br />

Hermes, Deutsche Apotheker- und Ärztebank.<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

hier neu gegründet wurde,<br />

weil unsere Hauptverwaltung<br />

seither in Düsseldorf ist und<br />

hier die größte unserer 50 Niederlassungen<br />

steht“, so Direktor<br />

Manfred Hermes. Die <strong>Bank</strong><br />

ist Marktführer bei den Heilberufen,<br />

die durch alle Lebensphasen<br />

betreut werden.<br />

„Durch die mit der Gesundheitsreform<br />

einhergehenden<br />

strukturellen Veränderungen<br />

im Gesundheitswesen wird es<br />

auch für uns Veränderungen<br />

geben. Wir wollen die Heilberufsangehörigen<br />

als <strong>Bank</strong> im<br />

Gesundheitswesen in die neu-<br />

en Strukturen begleiten.“<br />

Mehr Leistungen, breitere Angebote<br />

– das erfordert nicht<br />

nur Fachwissen, sondern auch<br />

geeignetes Personal. Für die<br />

Privat- und Spezialbanken ist<br />

daher der Berater der Schlüssel<br />

zum Erfolg. „Der Anspruch<br />

an eine hochwertige Beratung<br />

ist groß, daher müssen unsere<br />

Berater nebst hervorragender<br />

fachlicher Kompetenz auch<br />

ausgeprägte soziale Fähigkeiten<br />

mitbringen. Unsere Kunden<br />

sind im Schnitt 55 Jahre<br />

alt, daher erwarten sie einen<br />

Privatbankier im reifen Alter<br />

und vor allem mit Sozialkom-<br />

„Es gibt etwas, das ist noch schwerer<br />

als Geld verdienen: Werte schaffen.“<br />

„Das Anlageverhalten hat sich völlig verändert“, Ramon O.<br />

Ohmes, <strong>Bank</strong> Julius Bär.<br />

GELDVERMÖGEN<br />

Über ein Drittel ihres Geldes<br />

haben die Bundesbürger<br />

als Spar-, Termineinlagen<br />

oder Bargeld zur Verfügung,<br />

meldet der Bundesverband<br />

deutscher <strong>Bank</strong>en.<br />

Nach wie vor unterrepräsentiert<br />

sind hierzulande<br />

die Aktien mit einem Anteil<br />

von lediglich knapp acht<br />

Prozent und Investmentfonds<br />

mit über elf Prozent.<br />

„Je größer ein Vermögen ist, desto risiko-averser sind die Kunden“,<br />

Uwe Adamla, UBS.<br />

petenz“, skizziert Ohmes. Für<br />

die Schweizer kommen daher<br />

nur Berater in Frage, die über<br />

eine mindestens zehnjährige<br />

Berufserfahrung verfügen.<br />

UBS verweist auf die lange Betriebszugehörigkeit<br />

ihrer Berater<br />

– auf lange, vertrauensvolle<br />

Beziehungen legen vermögende<br />

Kunden viel Wert.<br />

Ohne Kompetenz geht es<br />

auch bei der apo<strong>Bank</strong> nicht,<br />

und schon gar nicht ohne genaue<br />

Kenntnisse des Gesundheitsmarktes:<br />

„Unsere Berater<br />

müssen nicht nur wissen, was<br />

in Praxis und Apotheke geschieht,<br />

sie müssen auch die<br />

Das Private <strong>Bank</strong>ing der National-<strong>Bank</strong>.<br />

gesundheits- und berufspolitische<br />

Situation kennen.“ Erfahrene<br />

Berater passen außerdem<br />

gut zu der oftmals sicherheitsorientierten<br />

Einstellung<br />

der vermögenden Kunden. „Je<br />

größer ein Vermögen ist, desto<br />

risiko-averser sind die Kunden<br />

– dann steht der Vermögenserhalt<br />

im Vordergrund. Um die<br />

Kapitalkraft seines Vermögens<br />

nach Steuern und Inflation erhalten<br />

zu können, muss der<br />

Kunde mit seinem Depot<br />

schließlich eine Rendite von<br />

fünf bis sechs Prozent erwirtschaften“,<br />

erläutert Uwe<br />

Adamla. JOSÉ MACIAS<br />

Geld ist nicht alles. Aber ohne Geld ist alles nichts. Nur wer<br />

Vermögen schafft, kann leben, ohne ständig über Geld nachzudenken.<br />

Das ist das Ziel des Private <strong>Bank</strong>ing der National-<strong>Bank</strong>!<br />

Dafür entwickeln wir Ihre individuelle Wertschöpfungsstrategie.<br />

Basierend auf Ihrer Finanzsituation und Ihrer Vorstellung vom<br />

Leben. Denn nur aus Verstehen kann Vertrauen erwachsen.<br />

Sprechen Sie mit Ihrem persönlichen Private <strong>Bank</strong>ing-Berater.<br />

Damit Sie aus Geld Vermögen schaffen können.


MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra<br />

In der Nische liegt die Stärke<br />

<strong>Bank</strong>en müssen nicht global operieren, um erfolgreich zu sein. Die <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> in Essen fühlt sich in ihrer Nische als eine der letzten<br />

unabhängigen Privatbank-Adressen im Ruhrgebiet wohl – und überzeugt mit ihrem Konzept mittlerweile nicht nur regional.<br />

Die Bäume wachsen<br />

nicht in den Himmel.<br />

Auch die <strong>Bank</strong>iers der<br />

Essener <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> sind<br />

mit beiden Beinen auf dem<br />

Boden geblieben. „Wir wollen<br />

nicht überregional aktiv sein<br />

und fühlen uns hier in der Region<br />

sehr wohl“, beteuert Vorstandsmitglied<br />

Jörg Priebe.<br />

Die meisten Kunden kommen<br />

aus einem Umkreis von einer<br />

knappen Autostunde, sogar<br />

aus Düsseldorf und Köln. Ausnahmen<br />

bilden lediglich die<br />

beiden <strong>Gallinat</strong>-Dependancen<br />

in Hamburg, Berlin und<br />

München.<br />

Familienunternehmen<br />

Mit 90 Mitarbeitern ist die<br />

erst 1960 von Hans <strong>Gallinat</strong><br />

und Kaufleuten aus dem<br />

Ruhrgebiet gegründete Privatbank<br />

überschaubar. „Wir sind<br />

persönlich“, verweist Priebe<br />

auf den Vorteil der <strong>Bank</strong>größe.<br />

Außergewöhnlich ist das<br />

schon, weil die <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong><br />

für eine Privatbank sehr jung<br />

ist und sie zudem weiterhin<br />

völlig eigenständig ist – sie ist<br />

ein echtes Familienunternehmen<br />

geblieben.<br />

Seine Unabhängigkeit hat<br />

sich das Institut aber nur bewahrt,<br />

weil es mit Engagement<br />

und Verve im vergangenen<br />

Jahrzehnt die Umstrukturierung<br />

umgesetzt hat – und zwar<br />

mit Erfolg. „Früher waren wir<br />

ein Spezialfinanzierer mit<br />

Schwerpunkt im Leasinggeschäft“,<br />

erinnert sich Jörg<br />

Priebe. „Anfang 2000 haben<br />

wir dann diese Monostrukturierung<br />

aufgegeben und die<br />

<strong>Bank</strong> komplett umgestellt.“<br />

Heute basiert das Geschäft<br />

auf vier Säulen: Private <strong>Bank</strong>ing,<br />

Firmenkunden und Freie<br />

Berufe, Leasing sowie Immobilien.<br />

Insbesondere der Private-<strong>Bank</strong>ing-Bereich<br />

läuft<br />

prächtig. Priebe berichtet von<br />

zweistelligen Zuwachsraten.<br />

„Unsere Kunden schätzen die<br />

Individualität unserer <strong>Bank</strong><br />

und fühlen sich bei einem Familienunternehmen<br />

besser<br />

aufgehoben als bei mancher<br />

Großbank“, schmunzelt das<br />

Vorstandsmitglied. Das Erfolgsmodell<br />

der <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong><br />

beruht auf einer klaren Nischenstrategie.<br />

„Denn genau<br />

in dieser Nische sind wir<br />

stark.“ So werden bei der <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong><br />

auch gerne Kunden<br />

genommen, die mit 50 000<br />

Euro Kapital erst ein Vermögen<br />

aufbauen wollen.<br />

Auf eines müssen die Kunden<br />

auf keinen Fall verzichten:<br />

die persönliche Kundenbetreuung.<br />

„Jeder Kunde hat<br />

mindestens einen festen Ansprechpartner,<br />

und keiner unserer<br />

Berater betreut mehr als<br />

100 Kunden“, so Jörg Priebe.<br />

Die Schattenseite des Erfolgs:<br />

Gerade jetzt, wo sich die <strong>Bank</strong><br />

so gut entwickelt, werden<br />

dringend weitere Berater gesucht.<br />

Die Unabhängigkeit macht<br />

sich im Übrigen auch beim<br />

Private <strong>Bank</strong>ing positiv bemerkbar.<br />

„Wir führen keine eigenen<br />

Produkte, keine Hausmarken,<br />

sondern suchen für<br />

Vom deutschen <strong>Bank</strong>wesen<br />

Das <strong>Bank</strong>haus Lampe hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf an der Jägerhofstraße. FOTOS (2): ALOIS MÜLLER<br />

Die Düsseldorfer Niederlassung von Merck Finck & Co ist eine von 14 bundesweit.<br />

Hauptsitz der Privatbankiers ist München.<br />

(cris) Das deutsche <strong>Bank</strong>wesen<br />

ist weltweit absolut außergewöhnlich<br />

– außergewöhnlich<br />

gut ist es aber nicht. Denn<br />

mit knapp über 2000 Instituten<br />

gehört es zu den größten<br />

der Welt und zu den merkwürdigsten.<br />

So führt die Dreiteilung des<br />

Marktes in Privatbanken, Genossenschaftsinstitute<br />

und öffentlich-rechtlicheSparkassen<br />

zu der Situation, dass drei<br />

unterschiedliche <strong>Bank</strong>ensysteme<br />

mit zum Teil gleicher<br />

Produktpalette um die glei-<br />

chen Kunden buhlen. Gerade<br />

bei den vermögenden Kunden<br />

lässt sich das exemplarisch<br />

aufzeigen: Traditionell sind in<br />

diesem Bereich, der bei einem<br />

Vermögen jenseits der halben<br />

Million überhaupt erst anfängt,<br />

die Privatbanken besonders<br />

aktiv.<br />

Zusammen verwalten sie<br />

schätzungsweise 15 Prozent<br />

des Vermögens. Rund doppelt<br />

so viel entfällt auf die fünf<br />

Großbanken Deutsche <strong>Bank</strong>,<br />

Commerzbank, Dresdner<br />

<strong>Bank</strong>, HypoVereinsbank und<br />

Essen ist zwar der Standort, doch die <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> spricht auch vermögende<br />

Kunden aus dem Raum Düsseldorf an. ARCHIVFOTO: VISUM<br />

Postbank. Ein kleines Stück<br />

vom Kuchen der Reichen sichern<br />

sich die unabhängigen<br />

Vermögensverwalter, während<br />

die Sparkassen und Genossenschaftsbanken<br />

wohl<br />

fast die Hälfte des Großvermögens<br />

der Deutschen verwalten.<br />

Das dreigliedrige <strong>Bank</strong>ensystem<br />

rührt von den Besitzverhältnissen<br />

her: Während<br />

die Sparkassen und Landesbanken<br />

im Besitz der öffentlichen<br />

Hand sind, gehören Privatbanken<br />

meist Unternehmensgruppen<br />

oder sind börsennotiert.<br />

Die Volks- und<br />

Raiffeisenbanken wiederum<br />

sind im Besitz von Genossen,<br />

die jeweils Anteile an der <strong>Bank</strong><br />

erwerben.<br />

Die Aufsicht über die Kreditinstitute<br />

übt in Deutschland<br />

die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(Ba-<br />

Fin) aus. Diese muss die Ausübung<br />

von <strong>Bank</strong>geschäften<br />

explizit genehmigen. Die im<br />

internationalen Vergleich geringere<br />

Konzentration des<br />

deutschen <strong>Bank</strong>enmarktes<br />

führt dazu, dass unter den 25<br />

Spitzeninstituten der Welt aus<br />

Deutschland nur die Deutsche<br />

<strong>Bank</strong> vertreten ist. Dagegen<br />

finden sich unter den 1000<br />

größten <strong>Bank</strong>en der Welt immerhin<br />

100 deutsche <strong>Bank</strong>en –<br />

ein beachtlicher Anteil, der<br />

den weltweiten Stellenwert<br />

der deutschen Kreditinstitute<br />

unterstreicht.<br />

UNABHÄNGIG<br />

Die <strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong> in Essen<br />

ist für eine Privatbank sehr<br />

jung. Erst 1960 wurde sie<br />

als Kommanditgesellschaft<br />

von Hans <strong>Gallinat</strong> und<br />

mehreren Kaufleuten aus<br />

dem Ruhrgebiet gegründet.<br />

Das heute als Aktiengesellschaft<br />

agierende Institut<br />

ist noch immer ein<br />

Familienunternehmen. Zu<br />

den Hauptbetätigungsfelder<br />

gehören neben dem<br />

Geschäft mit anspruchsvollen<br />

Privatkunden das Geschäft<br />

mit mittelständischen<br />

Firmenkunden und<br />

Freiberuflern sowie die Bereiche<br />

Leasing und Immobilien.<br />

jeden Kunden am Markt das<br />

am besten für seine jeweilige<br />

Situation geeignete Produkt<br />

aus. Außerdem verpflichten<br />

wir unsere Mitarbeiter, sich<br />

ständig weiterzubilden.“<br />

Die Kunden orientieren sich<br />

bei ihren Anlagen heute eher<br />

konservativ. „Das Bedürfnis<br />

nach Sicherheit und Garantie<br />

ist größer geworden. Viele Anleger<br />

sind nach dem Platzen<br />

der Börsenblase vor sieben<br />

Jahren vorsichtig geworden“,<br />

weiß Jörg Priebe. Für Unternehmen<br />

und Privatleute sei<br />

außerdem die Gründung von<br />

Stiftungen attraktiv – eine Alternative,<br />

die über die normale<br />

Kapitalanlage hinaus gehe.<br />

Hier trete die <strong>Bank</strong> als Spezialist<br />

– von der Stiftungsgründung<br />

bis zum laufenden Geschäft<br />

– auf. JOSÉ MACIAS<br />

„Wir sind persönlich“, betont Jörg Priebe, Vorstandsmitglied der Essener Privatbank<br />

<strong>Gallinat</strong>-<strong>Bank</strong>. FOTO: PAUL ESSER<br />

Ein wunderschöner Garten.<br />

PRIVATBANKEN<br />

Verbraucher setzen auf<br />

„iTAN-System“<br />

Das System mit den Tan-Nummern ist<br />

beliebt. ARCHIVFOTO: BILDERBOX<br />

(tmn) Verbraucher setzen bei<br />

ihren <strong>Bank</strong>geschäften über<br />

das Internet vor allem auf das<br />

sogenannte iTAN-System.<br />

63,6 Prozent der <strong>Bank</strong>kunden<br />

nutzen dieses Verfahren, bei<br />

dem sie zur Legitimierung<br />

eine eindeutig zugewiesene,<br />

zufällig ausgewählte Transaktionsnummer<br />

angeben müssen.<br />

Das geht aus einer Studie<br />

des Beratungs- und Softwarehauses<br />

PPI in Hamburg hervor.<br />

Auf eine herkömmliche<br />

TAN, die der Kunde selbst aus<br />

einer Liste auswählt, verlassen<br />

sich hingegen nur noch 14<br />

Prozent der Verbraucher.<br />

Rund 10 Prozent der <strong>Bank</strong>kunden<br />

setzen auf sogenannte<br />

mTANs und Kartenlesegeräte.<br />

Die mTANs werden erst zur<br />

Transaktion generiert und beispielsweise<br />

auf das Handy des<br />

Kunden gesendet. Allerdings<br />

könne es hierbei vorkommen,<br />

dass die SMS-Kurznachricht<br />

erst mit deutlicher Verzögerung<br />

beim Kunden ankommt,<br />

erläutert PPI. Knapp 8 Prozent<br />

der <strong>Bank</strong>kunden setzen auf<br />

mobile Kartenlesegeräte, mit<br />

denen sie sich von jedem<br />

Rechner aus legitimieren können.<br />

3,6 Prozent verlassen sich<br />

auf eine Kennung und ein<br />

Passwort.<br />

Oder anders ausgedrückt: Das Ergebnis professioneller Planung, täglicher Pflege,<br />

der richtigen Korrekturen zur rechten Zeit und der gekonnten permanenten<br />

Verjüngung. Denken Sie nun an Ihr Vermögen?<br />

sal. oppenheim jr. & cie. kgaa malkastenstr. 21 / pempelforter str. 11 40211 düsseldorf<br />

www@oppenheim.de<br />

E 7


E 8 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra<br />

Zehn Regeln für<br />

die Übergabe eines<br />

Unternehmens<br />

(jme) Damit die Übergabe eines<br />

Unternehmens in neue<br />

Hände für alle Beteiligten –<br />

den abgebenden Unternehmer,<br />

seine Belegschaft, seine<br />

Kunden und Geschäftspartner,<br />

aber auch für die neue Geschäftsführung<br />

– möglichst<br />

problemlos abgewickelt werden<br />

kann, empfiehlt die National-<strong>Bank</strong><br />

zehn „goldene Regeln“.<br />

1. Die Nachfolgeplanung<br />

muss Bestandteil der strategischen<br />

Unternehmensplanung<br />

sein.<br />

2. Steuerrecht und Gesellschaftsrecht<br />

sind wichtige<br />

Faktoren, aber nicht allein<br />

maßgebend.<br />

3. Die Nachfolgeregelung<br />

sollte Teil der „Notfallplanung“<br />

eines Unternehmens<br />

und deshalb für alle Beteiligten<br />

früh und jederzeit verfügbar<br />

sein.<br />

4. Der Nachfolgeprozess<br />

sollte von qualifizierten und<br />

objektiven Beratern begleitet<br />

werden – beispielsweise Steuerberater,<br />

Rechtsanwälte,<br />

<strong>Bank</strong>en.<br />

5. Alle denkbaren Alternativen<br />

müssen auf den Tisch.<br />

6. Das ganze Unternehmen<br />

muss auf den Prüfstand (Stichwort<br />

„Due Diligence“ – erforderliche<br />

Sorgfalt; die Untersuchung<br />

und Bewertung eines<br />

Unternehmens durch externe<br />

Fachleute).<br />

7. Wichtige Mitarbeiter<br />

(„Schlüsselträger“) müssen in<br />

die Planung eingebunden<br />

werden.<br />

8. Soll ein Nachfolger aus der<br />

Familie kommen, muss auch<br />

dessen persönliche und fachliche<br />

Eignung möglichst emotionslos<br />

geprüft werden.<br />

9. Die Übergabe muss nahtlos<br />

und konsequent umgesetzt<br />

werden. Wie steht es beispielsweise<br />

um die Unterschriftsregelungen?<br />

10. Nicht nur der Abgabeprozess<br />

sollte betrachtet werden,<br />

sondern auch die Lebensplanung<br />

des Abgebenden –<br />

wie die Absicherung des Lebensabends<br />

beziehungsweise<br />

die Altersvorsorge.<br />

hat. „Da ist das Thema Unternehmensnachfolge<br />

äußerst<br />

wichtig – denn eine Partnerschaft<br />

kann nahezu ewig dauern,<br />

auch wenn die Menschen<br />

wechseln.“<br />

Die oft sehr persönlichen<br />

Gespräche mit den Senioren<br />

im Chefsessel drehen sich um<br />

Finanzierungs- und Vorsorgefragen,<br />

darum, den Wert des<br />

Unternehmens zu ermitteln –<br />

und um mehr: „Es gilt, die Motive<br />

und Ziele des Generationenübergangs<br />

zu klären –<br />

auch aus psychologischer<br />

Sicht“, erklärt Dr. Bonn. Insbesondere,<br />

wenn sich kein „na-<br />

türlicher“ Nachfolger anbietet,<br />

ist die <strong>Bank</strong> als Vermittler gefragt.<br />

Dass sich ein geeigneter<br />

Übernehmer allein aus dem<br />

Abgleich von vorhandenen<br />

Verkaufs- und Kaufmandaten<br />

der <strong>Bank</strong> ergibt, kommt eher<br />

einer „glücklichen Fügung“<br />

gleich, meint Dr. Bonn. Mehr<br />

Erfolg verspricht sich das<br />

<strong>Bank</strong>haus Lampe von systematischer<br />

Suche, wofür zahlreiche<br />

hauseigene Experten<br />

zur Verfügung stehen. Bei internationalenAufgabenstellungen<br />

kann zusätzlich ein<br />

Netzwerk befreundeter Privatbanken<br />

genutzt werden. Nicht<br />

zu unterschätzender Erfolgsfaktor:<br />

„Die Chemie zwischen<br />

abgebendem Senior und potenziellem<br />

Nachfolger muss<br />

stimmen“, sagt Dr. Bonn.<br />

Intensive Gespräche<br />

Eine Erfahrung, die auch<br />

Michael Brüne, Leiter der Düsseldorfer<br />

Niederlassung der<br />

Deutschen Apotheker- und<br />

Ärztebank, immer wieder<br />

macht. Gerade in ländlichen<br />

Gebieten ist die „Persönlichkeit<br />

des Übernehmers“ gefragt<br />

– ein Arzt muss, neben aller<br />

fachlichen Qualifikation,<br />

schließlich auch mit den Menschen<br />

einer Region und ihren<br />

Eigenarten zurechtkommen.<br />

Auch wenn viele Ärzte sich lieber<br />

niederlassen wollen, als im<br />

Krankenhaus zu arbeiten –<br />

manche Praxis sucht über Jahre<br />

einen Nachfolger. Weshalb<br />

auch die <strong>Bank</strong> mit Partnern<br />

über Praxisbörsen und Seminare<br />

versucht, mit Niederlassungswilligen<br />

in Kontakt zu<br />

kommen, oder Existenzgründer<br />

und Abgabewillige bei gemeinsamen<br />

Veranstaltungen<br />

zusammenbringt. Häufig eine<br />

sehr emotionale Angelegenheit:<br />

die Ermittlung des Kauf-<br />

PRIVATBANKEN<br />

Die Chemie muss stimmen<br />

Wenn Unternehmer einen Nachfolger für ihr Lebenswerk suchen, sind die <strong>Bank</strong>häuser, mit denen sie mitunter jahrzehntelange<br />

Geschäftsbeziehungen pflegen, oft willkommene Ratgeber – denn Vertrauen und Diskretion zählen auch für die Zukunft.<br />

Die Frage, was kommen<br />

wird, wenn der Seniorchef<br />

geht, bewegt tausende<br />

Familienunternehmen<br />

– ihre Belegschaft, ihre Kunden,<br />

ihre Geschäftspartner. In<br />

den nächsten fünf Jahren werden<br />

allein im Bereich der<br />

Handwerkskammer Düsseldorf<br />

5500 Unternehmen einen<br />

Nachfolger im Chefsessel suchen;<br />

bundesweit suchen bis<br />

2012 rund 350 000 Unternehmen<br />

einen neuen Chef,<br />

schätzt die Industrie- und<br />

Handelskammer (IHK).<br />

Kaum vorbereitet<br />

Erstaunlich wenige Familienunternehmen<br />

sind allerdings<br />

auf die Nachfolge-Frage<br />

vorbereitet. Nicht umsonst bekommen<br />

Firmenchefs zum 52.<br />

Geburtstag Post von der<br />

Handwerkskammer Düsseldorf<br />

– mit Glückwünschen<br />

und dem Hinweis, es sei an der<br />

Zeit, die Nachfolge zu planen.<br />

Denn Unternehmensnachfolge<br />

ist zwar eine große Herausforderung<br />

an Familienunternehmen<br />

– aber gleichzeitig ein<br />

Tabu. Dabei gilt spätestens seit<br />

„Basel II“: Frühe Vorsorge bedeutet<br />

bares Geld. Denn Kreditinstitute<br />

honorieren eine<br />

systematische Nachfolgeplanung<br />

verstärkt beim Rating,<br />

meldet die IHK.<br />

Nicht nur aus diesem Grund<br />

sind <strong>Bank</strong>häuser willkommene<br />

Ansprechpartner für Seniorchefs.<br />

„Diskretion ist das A<br />

und O“, sagt Dr. Joachim<br />

Bonn, Generalbevollmächtigter<br />

des <strong>Bank</strong>hauses Lampe.<br />

Und Vertrauen, gewachsen in<br />

oft jahrzehntelangen Geschäftsbeziehungen.<br />

„Wir<br />

streben langjährige Partnerschaften<br />

mit unseren Kunden<br />

an, das ist für uns extrem bedeutsam“,<br />

sagt Dr. Thomas A.<br />

Lange, Sprecher des Vorstandes<br />

der National-<strong>Bank</strong>, die<br />

sich seit 86 Jahren als Mittelstandsbank<br />

in NRW etabliert<br />

WAS IST EXCELLENCE,<br />

TAMARA NOVICHENKO?<br />

«Das Erreichen von Perfektion durch Stimme, Wille, Persönlichkeit, musikalische Entwicklung und<br />

umfassende Schulung.»<br />

Das 1862 gegründete Rimski-Korsakow-Staatskonservatorium in Sankt Petersburg ist als Talentschmiede<br />

für Gesang und Musik weltberühmt. Dank unkonventioneller Ausbilderinnen wie Tamara<br />

Novichenko bleibt das Traditionshaus auch in Zukunft eine der besten Adressen. Denn sie setzt bei den<br />

StarsvonmorgennebenTalentauchaufdenCharakter.VielemittlerweileweltberühmteAbsolventinnen<br />

undAbsolventenhabensogelernt,einPublikummitmehralsnureinergutenStimmezufesselnundzu<br />

begeistern. Aber ohne harte Arbeit an einer außerordentlichen Gesangsstimme gibt es natürlich keinen<br />

Applaus. Für Tamara Novichenko bedeutet das vor allem Training der Atmung, wie sie hier einfallsreich<br />

demonstriert. Um ein Saalpublikum für sich zu gewinnen, unterstützt die richtige Atmung die ganze<br />

Bandbreite einer perfekten Stimme: von der leisen, aber eindringlichen Ballade bis hin zur kraftvollen<br />

Arie. Tamara Novichenkos Ansicht gefällt uns. Auch bei Julius Bär achten wir auf das ganze Spektrum<br />

einer exzellenten Betreuung. Erfolg kommt eben nicht nur mit Pauken und Trompeten.<br />

Das ganze Interview mit Tamara Novichenko finden Sie auf www.juliusbaer.com/excellence<br />

Weltweit an über 30 Standorten. Von Zürich (Hauptsitz), Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Stuttgart,<br />

Buenos Aires, Dubai, Genf, Hongkong, London, Lugano, Nassau, New York, Singapur bis Tokio. Ihr<br />

KontaktimJuliusBärPrivate<strong>Bank</strong>inginDüsseldorf:RamonO.Ohmes,Tel.021156940-210.<br />

Bevor es zur Übergabe der Unternehmensleitung vom Seniorchef an seinen Nachfolger kommt, sind <strong>Bank</strong>en oft gefragte und kompetente Gesprächspartner. FOTO: VARIO-IM<strong>AG</strong>ES<br />

NACHFOLGE<br />

71 000 Unternehmen mit<br />

etwa 700 000 Beschäftigten<br />

suchen jährlich bundesweit<br />

einen Nachfolger<br />

im Chefsessel. Bei rund 44<br />

Prozent der Unternehmen<br />

fand sich ein Nachfolger<br />

aus der Familie des Gründers,<br />

19,2 Prozent aller<br />

nachfolgereifen Unternehmen<br />

gingen in den vergangenen<br />

fünf Jahren in den<br />

Verkauf – und über 16 Prozent<br />

fanden externe Führungskräfte.<br />

(Quelle: IHK) Wenn die Chemie unter den Beteiligten stimmt, erleichtert das vielfach die<br />

Übergabe des Lebenswerkes in fremde Hände. FOTO: AP<br />

Wichtigster Baustein<br />

(ppe) Ende 2001 war es um<br />

Schiedrum Hydraulik fast geschehen.<br />

Die Insolvenz stand<br />

kurz bevor, zudem war kein<br />

Nachfolger an der Spitze des<br />

traditionsreichen Familienunternehmens<br />

in Sicht.<br />

In dieser Situation griff Dr.<br />

Gerd E. Klette zu, übernahm<br />

Schiedrum Hydraulik und sicherte<br />

damit den Fortbestand<br />

des Düsseldorfer Betriebs. Mit<br />

Erfolg: Seit 2004 wächst Schiedrum<br />

mit mehr als zehn Prozent<br />

im Jahr und hat neue Stellen<br />

geschaffen; außerdem ist<br />

Mithilfe von <strong>Bank</strong>en zum Erfolg:<br />

Gerd E. Klette. FOTO: ALOIS MÜLLER<br />

es Klette gelungen, die Anzahl<br />

der Kunden wesentlich zu steigern.<br />

Doch Klette weiß, dass er die<br />

Übernahme alleine nie hätte<br />

stemmen können. „Ohne die<br />

Unterstützung von <strong>Bank</strong>en<br />

wäre es definitiv nicht gegangen.<br />

Die richtige <strong>Bank</strong> ist neben<br />

einem guten Geschäftskonzept<br />

der wichtigste Baustein<br />

für die Übernahme gewesen“,<br />

sagt der Maschinenbau-Ingenieur.<br />

Seine <strong>Bank</strong>partner<br />

sicherten die Finanzierung<br />

der Übernahme sowie<br />

fällige Investitionen, die das<br />

Unternehmen wieder zukunftsfähig<br />

machten.<br />

Die (guten) Erfahrungen mit<br />

<strong>Bank</strong>en und Übernahmen, die<br />

Gerd E. Klette damals gewonnen<br />

hat, gibt der Firmenchef<br />

nun auch weiter. <strong>Als</strong> Gründer<br />

und Inhaber einer Managementberatung<br />

unterstützt er<br />

Personen bei der Übernahme<br />

oder Restrukturierung von<br />

Unternehmen und hilft dabei,<br />

die richtige <strong>Bank</strong> für die anstehende<br />

Finanzierung zu finden,<br />

um auf einer soliden finanziellen<br />

Basis durchstarten<br />

zu können.<br />

preises. Verschiedene Methoden<br />

sollen helfen, die divergierenden<br />

Auffassungen auf einen<br />

Nenner zu bringen; wie<br />

die „Ärztekammermethode“:<br />

gewichteter Umsatz der letzten<br />

drei Jahre minus eines<br />

durchschnittlichen Oberarzt-<br />

Jahresgehaltes. „Wenn der<br />

Kaufpreis einmal ermittelt ist,<br />

kommen tausend weitere Fragen<br />

auf“, berichtet Brüne.<br />

Etwa, ob das Leistungsspektrum<br />

der Praxis erhalten bleibt<br />

oder wie es um den Standort<br />

und seine Zukunftschancen<br />

bestellt ist. Wie sieht der Mietvertrag<br />

aus, und welche Angestellten<br />

sollen übernommen<br />

werden? Soll noch in die alte<br />

Praxis investiert werden, um<br />

sie für Übernehmer interessant<br />

zu machen? Brüne: „Viele<br />

Ärzte tragen solche Fragen in<br />

sich – wir haben ungeheure Erfahrungswerte,<br />

können Beispiele<br />

geben. Da kommen oft<br />

sehr intensive, persönliche<br />

Gespräche zustande.“ Gespräche,<br />

die man nicht erst mit 65<br />

Jahren suchen sollte, findet<br />

Brüne. Dr. Bonn verweist da<br />

auf Erfahrungswerte im eigenen<br />

Haus: „Unsere Inhaber-<br />

Familie Oetker hat sich vorbildhaft<br />

und frühzeitig mit der<br />

Nachfolgefrage beschäftigt.“<br />

JÖRG MEHL<br />

Für die Ewigkeit<br />

(jme) Eine Stiftung ist eine<br />

wertneutrale, steuerpflichtige,<br />

juristische Person privaten<br />

Rechts ohne Eigentümer, Gesellschafter<br />

oder Mitglieder –<br />

vereinfacht ausgedrückt: Eine<br />

Stiftung macht aus einem Unternehmen<br />

eine nicht sterbliche<br />

Person, ist somit eine<br />

„Ewigkeitsregelung“.<br />

Gerade, wenn sich kein<br />

Nachfolger für den Chefsessel<br />

findet, sei die Möglichkeit, das<br />

eigene Unternehmen in eine<br />

Stiftung zu überführen, eine<br />

interessante Alternative für<br />

manchen Unternehmer, berichtet<br />

Thomas Jakoby, Leiter<br />

der Düsseldorfer Niederlassung<br />

der National-<strong>Bank</strong>. Die<br />

National-<strong>Bank</strong> hat deshalb ein<br />

eigenes Stiftungs- und Nachlassmanagement<br />

eingeführt.<br />

Was Stifter in spe bewegt:<br />

Eine Stiftung ermöglicht es,<br />

sich selbst und seine Familie<br />

finanziell abzusichern – und<br />

den Rest des Unternehmens-<br />

Ertrages einem guten Zweck<br />

zuzuführen. Denn das Unternehmen<br />

wird nun ja weitergeführt<br />

– und die Stifter können<br />

darüber hinaus ihr Lebenswerk,<br />

ihre Philosophie, aber<br />

Mit Stiftungen lassen sich eigene<br />

Ziele verwirklichen. FOTO: TMN<br />

auch ihr Engagement fürs Gemeinwohl<br />

über die Zeiten retten.<br />

Allerdings, warnt Jakoby,<br />

sei eine Stiftung „kein Modell<br />

zur Pflichtteilsvermeidung<br />

oder zur Minderung von Zugewinnausgleichsansprüchen“.<br />

Zurzeit gibt es rund 13 000<br />

rechtlich selbstständige Stiftungen<br />

in Deutschland, pro<br />

Jahr kommen rund 800 hinzu.<br />

95 Prozent aller Stiftungen<br />

sind gemeinnützig. Möglich<br />

ist eine Stiftung nicht nur für<br />

Millionäre. „Eine Stiftung ist<br />

schon ab einem Volumen von<br />

250 000 Euro möglich – und<br />

auch die begleiten wir“, sagt<br />

Jakoby. Mitunter tatsächlich<br />

über die Zeiten hinweg: Die ältesten<br />

Stiftungen gehen auf<br />

das 10. Jahrhundert zurück –<br />

und nehmen noch heute ihren<br />

Stiftungsauftrag wahr.


MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra<br />

Wenn eine der größten<br />

und traditionsreichsten<br />

Privatbanken<br />

Deutschlands nach über 200<br />

Jahren den Sitz ins Ausland<br />

verlegt, dann horcht die Konkurrenz<br />

auf: Seit dem 1. Juli<br />

steuert Sal. Oppenheim jr. &<br />

Cie alle Konzernaktivitäten<br />

aus Luxemburg heraus. „<strong>Als</strong><br />

europäischer und international<br />

anerkannter Finanzplatz<br />

ist Luxemburg ein idealer<br />

Standort für den weiteren Ausbau<br />

unseres Geschäfts“, so<br />

Matthias Graf von Krockow,<br />

Sprecher der persönlich haftenden<br />

Gesellschafter. Das Inlandsgeschäft<br />

wird weiter von<br />

Köln aus gesteuert.<br />

Kaum waren die Pläne auf<br />

dem Tisch, äußerten Beobachter<br />

die Befürchtung, dass<br />

dem Beispiel weitere Privatbanken<br />

folgen könnten. Doch<br />

neue Ankündigungen blieben<br />

bisher aus. Im Gegenteil. Die<br />

Konkurrenz bekennt sich zum<br />

Standort Deutschland, setzt<br />

vor allem wegen der Kundennähe<br />

auf die Präsenz vor Ort.<br />

Verlagerung kein Thema<br />

Die Berenberg <strong>Bank</strong>, deren<br />

Geschichte bis ins Jahr 1590<br />

zurückreicht, oder das Traditionshaus<br />

M. M. Warburg & Co.,<br />

gegründet im Jahr 1789, verstehen<br />

sich als deutsche Institute<br />

und haben mehrfach betont,<br />

nicht daran zu denken,<br />

ihren historischen Standort in<br />

Hamburg aufzugeben. Ähnliches<br />

war von Hauck & Aufhäuser<br />

zu lesen. Auch bei der<br />

Frankfurter Privatbank Metzler<br />

setzt man auf Kundennähe:<br />

„Für uns ist ein Umzug nach<br />

Luxemburg kein Thema“, sagt<br />

Sprecher Jörg-Matthias Butzlaff.<br />

„Wir denken nicht darüber<br />

nach.“<br />

Den Standort Luxemburg<br />

sogar völlig aufgegeben hat<br />

Sal. Oppenheim, hier die Düsseldorfer Niederlassung an der Malkastenstraße/Pempelforter Straße, verlegte den Hauptsitz nach Luxemburg. FOTO: MÜLLER<br />

Feingefühl für Hochvermögende<br />

Ansprechpartner für Super-Reiche: Hans-Stephan Kühne (links) und Dieter-Johannes Esser von UBS Sauerborn beraten<br />

Unternehmen und Großfamilien mit Vermögen ab zweistelligen Millionensummen. FOTO: PAUL ESSER<br />

Es gibt sie wirklich: Unternehmer<br />

und Großfamilien, die<br />

über ein solch komplexes, oftmals<br />

international verteiltes<br />

Vermögen verfügen, dass sie<br />

einer ganz besonderen Beratung<br />

bedürfen. Der Markt für<br />

hochvermögende Kunden<br />

und „Family Offices“ wächst<br />

bundesweit zweistellig. Einer<br />

der Spezialisten in diesem Bereich<br />

ist UBS Sauerborn in Bad<br />

Homburg, hervorgegangen<br />

aus dem Zusammenschluss<br />

der ehemaligen Sauerborn<br />

Trust <strong>AG</strong> mit UBS in 2004.<br />

Nun ist Sauerborn auch in<br />

Düsseldorf angekommen, und<br />

zwar zur Jahresmitte unter<br />

dem Dach der UBS Deutschland<br />

<strong>AG</strong>. Mit Dieter-Johannes<br />

Esser und Hans-Stephan Kühne<br />

verfügt UBS Sauerborn<br />

über zwei weitere versierte Berater,<br />

die sich in diesem besonders<br />

sensiblen Geschäft<br />

bestens auskennen. „Sauerborn<br />

hat auf eine Gelegenheit<br />

gewartet, um den Standort<br />

Düsseldorf besetzen zu können“,<br />

erläutert Esser.<br />

Eine Frage des Standorts<br />

Sal. Oppenheim, größte europäische Privatbank in Familienbesitz, hat ihre Konzernsteuerung im Sommer<br />

nach Luxemburg verlegt. Werden nun andere folgen? Diese Frage sorgt in der Branche für Diskussionsstoff.<br />

das <strong>Bank</strong>haus Lampe. „Wir haben<br />

unsere Dependance dort<br />

vor zwei Jahren geschlossen“,<br />

sagt Sandra Herzenbruch,<br />

Sprecherin der Düsseldorfer<br />

Privatbank, die mehrheitlich<br />

im Besitz der Familie Oetker<br />

ist. „Für uns war Luxemburg<br />

nicht mehr interessant und<br />

daran hat sich bis heute nichts<br />

geändert.“ Die <strong>Bank</strong> sei mit ihren<br />

sieben deutschen Niederlassungen<br />

sehr stark regional<br />

ausgerichtet.<br />

UBS Sauerborn beginnt<br />

dort, wo das klassische Wealth<br />

Management mitunter nicht<br />

mehr ausreicht – ab Einstiegsgrößen<br />

im zweistelligen Millionenbereich.„Hochvermögende<br />

Großfamilien, die zudem<br />

über zahlreiche Interessen<br />

in verschiedenen Ländern<br />

verfügen, wollen oder können<br />

oft aus eigener Kraft die Vermögensstruktur<br />

nicht planen<br />

und überwachen“, betont<br />

Hans-Stephan Kühne.<br />

Für die Vermögensexperten<br />

ist allein schon die Analyse des<br />

Vermögens aufwändig, gilt es<br />

doch alle beteiligten Fachbereiche<br />

vom Steuerberater bis<br />

zum Wirtschaftsprüfer und<br />

Portfoliomanager an einen<br />

Tisch zu bringen. „Wir stellen<br />

eine Finanzplanung auf, die<br />

auch für die nächsten Jahre<br />

Bestand hat, ähnlich wie die<br />

Bilanz in einem Unternehmen“,<br />

so Esser. „Unsere Kunden<br />

benötigen ein Multimanagement,<br />

wozu natürlich<br />

auch die Beratung der Asset<br />

Allocation gehört.“ Der Ser-<br />

Der Weggang aus Luxemburg<br />

habe vor allem betriebswirtschaftliche<br />

Gründe gehabt.<br />

Denn bei der Größe des<br />

<strong>Bank</strong>haus Lampe hätten sich<br />

zwei Auslandsstandorte nicht<br />

gerechnet, so Herzenbruch.<br />

Die Portfolios, die in Luxemburg<br />

verwaltet wurden, betreut<br />

nun teilweise die Atlantic<br />

Vermögensverwaltungsbank,<br />

eine 100-prozentige <strong>Bank</strong>haus<br />

Lampe-Tochter in der<br />

Schweiz.<br />

vice ist entsprechend weitreichend<br />

und erstreckt sich von<br />

der Auswahl der besten Manager<br />

für jede Anlageklasse bis<br />

zur detaillierten Rechnungslegung.<br />

Und wie legen die reichen<br />

Familien ihr Vermögen an?<br />

Das eigene Unternehmen und<br />

Immobilien spielen eine große<br />

Rolle. Bei der Anlage des liquiden<br />

Vermögens steht oft Werterhalt<br />

im Vordergrund, berichten<br />

die beiden Sauerborn-<br />

Experten. „Mit unserem konservativen<br />

Value-Ansatz, der<br />

auf Vermögenserhalt und risikoarmes<br />

Wachstum setzt, treffen<br />

wir den Geschmack dieser<br />

Kunden“, so Kühne. Allerdings<br />

erfordere dieser Ansatz für den<br />

Berater immer wieder Stehvermögen<br />

und eine enge Abstimmung<br />

mit den Kunden.<br />

Dafür genießt Sauerborn auch<br />

unter dem UBS-Dach einen eigenständigen<br />

Freiraum, der<br />

auch erforderlich sei. „Nur so<br />

können wir als Vermögensverwalter<br />

auch eigene Akzente<br />

setzen.“ JOSÉ MACIAS<br />

Bei Sal. Oppenheim setzt<br />

man hohe Erwartungen ins<br />

Auslandsgeschäft, will international<br />

expandieren. Der<br />

Umzug des Hauptsitzes ist Teil<br />

des Konzernumbaus und einer<br />

neuen Strategie: Die Luxemburger<br />

<strong>Bank</strong>-Tochter und<br />

eine Holding für die internationalen<br />

Beteiligungen wurden<br />

auf eine Zweckgesellschaft<br />

verschmolzen. Diese ist<br />

nun die neue Konzernobergesellschaft.<br />

Ebenso wie das bis-<br />

herige Mutterhaus in Köln ist<br />

sie als Kommanditgesellschaft<br />

auf Aktien organisiert. Dem<br />

bisherigen Standort kehrt das<br />

<strong>Bank</strong>haus aber keinesfalls den<br />

Rücken: Sal. Oppenheim investiert<br />

derzeit sogar in den<br />

Ausbau der Niederlassungen<br />

in Köln und Frankfurt. Man<br />

habe in der Domstadt Anfang<br />

des Jahres den historischen<br />

Stammsitz der ehemaligen<br />

Oppenheim-Tochter gekauft.<br />

Langfristig sollen dort rund<br />

SAL OPPENHEIM<br />

Salomon Oppenheim jr.<br />

gründete 1789 im Alter von<br />

17 Jahren in Bonn ein Kommissions-<br />

und Wechselhaus.<br />

Geschäftsform: Kommanditgesellschaft<br />

auf Aktien<br />

(KGaA). Persönlich haftende<br />

Gesellschafter: Matthias<br />

Graf von Krockow, Detlef<br />

Bierbaum, Friedrich<br />

Carl Janssen, Christopher<br />

Freiherr von Oppenheim<br />

und Dieter Pfundt. Bilanzsumme<br />

in Millionen Euro:<br />

35 347 (2006), 32 029<br />

(2005) Mitarbeiter: 3490<br />

(2006), 3160 (2005).<br />

400 neue Arbeitsplätze entstehen.<br />

Nach Luxemburg wechselten<br />

rund 50 Beschäftigte<br />

aus Bereichen wie Beteiligungsmanagement,Compliance,<br />

Controlling, Recht und<br />

Risikomanagement. Dort sind<br />

nun mehr als 200 Mitarbeiter<br />

im Einsatz. Insgesamt arbeiten<br />

im Oppenheim-Konzern<br />

3600 Menschen, davon rund<br />

die Hälfte bei der Frankfurter<br />

Tochter BHF-<strong>Bank</strong>.<br />

Der neue Standort jenseits<br />

der deutschen Grenze bietet<br />

Sal. Oppenheim mehrere Vorteile,<br />

zum Beispiel die flexiblere<br />

Finanzaufsicht und die Gesetzgebung<br />

im Nachbarland<br />

Luxemburg. So ist neben der<br />

einfacheren und schnelleren<br />

Auflegung neuer Finanzprodukte<br />

das <strong>Bank</strong>geheimnis besser<br />

geschützt. Während in der<br />

alten Heimat automatische<br />

Abfragen der Stammdaten von<br />

Konten möglich sind, ist das<br />

<strong>Bank</strong>geheimnis in Luxemburg<br />

intakt. Und das schätzen nicht<br />

nur die vermögenden Privatkunden,<br />

sondern auch potenzielle<br />

Übernahmekandidaten.<br />

JESSICA SCHWARZER<br />

Mal wieder ein ausgezeichneter Jahrgang<br />

für unser <strong>Bank</strong>haus – Summa cum laude 2007.<br />

PRIVATBANKEN<br />

Geschäftsführer<br />

mit deutlich mehr Geld<br />

(tmn) Die Gehälter von Geschäftsführern<br />

sind in<br />

Deutschland zuletzt wieder<br />

stärker gestiegen. Das geht aus<br />

einer Studie der Managementberatung<br />

Kienbaum in Gummersbach<br />

hervor. So zahlten<br />

die befragten Unternehmen<br />

ihren Führungskräften im<br />

Zeitraum vom Mai 2006 bis<br />

Mai 2007 im Schnitt 4,9 Prozent<br />

mehr Grundgehalt. In<br />

den zwölf Monaten davor hatten<br />

die Bezüge um 3,0 Prozent<br />

zugelegt.<br />

Dabei stiegen die Zahlungen<br />

für Geschäftsführende Gesellschafter<br />

weniger stark als die<br />

der angestellten Geschäftsführer<br />

– diese erhöhten sich<br />

mit einem Plus von 5,5 Prozent<br />

überdurchschnittlich. Ausgewertet<br />

und mit den Daten aus<br />

den zwölf Monaten davor verglichen<br />

wurden insgesamt 679<br />

Gehaltszettel aus 391 Unternehmen.<br />

Service auch ohne<br />

eigene Schalter<br />

(cris) Schon mal einen Geldautomaten<br />

von <strong>Bank</strong>haus<br />

Lampe oder Berenberg <strong>Bank</strong><br />

gesehen? Richtig, es gibt sie<br />

gar nicht. Auch eigene Schalter<br />

sind bei den kleineren Privatbanken<br />

eher die Ausnahme,<br />

die Berenberg <strong>Bank</strong> etwa hat<br />

aus Traditionsgründen einen<br />

Schalter in ihrem Stammhaus<br />

in Hamburg. Die Düsseldorfer<br />

Kunden muss das aber nicht<br />

stören. So ist die Berenberg<br />

<strong>Bank</strong> etwa dem Cash-Pool-<br />

Verbund von Citibank und<br />

Spardabanken angeschlossen<br />

– an diesen Automaten können<br />

die Kunden kostenlos Bargeld<br />

abheben und ihren bargeldlosen<br />

Zahlungsverkehr regeln.<br />

Sobald es um höhere<br />

Summen geht oder schnelle<br />

Überweisungen anstehen,<br />

greift der Privatbank-Kunde<br />

ohnehin am liebsten zum Telefonhörer<br />

– und lässt die Geschäfte<br />

von seinem Betreuer<br />

ausführen.<br />

Wenn das kein Grund zum Feiern ist: Zum vierten Mal hintereinander wurde unsere Privatbank als „DIE WELT“-beste<br />

Vermögensverwaltung ausgezeichnet. Die diskrete und hoch kompetente Beratung durch unsere Mitarbeiter wurde einmal<br />

mehr gelobt und für vorbildlich erklärt. Das überrascht uns zwar nicht, freut uns aber sehr. Unabhängig und inhabergeführt<br />

können wir für Wenige Besonderes leisten. Das gilt nicht nur für vermögende Privatkunden, sondern insbesondere auch für<br />

mittelständische Firmenkunden.<br />

Gerne senden wir Ihnen einen Auszug aus dem Report 2007 der WELT und WELT am SONNT<strong>AG</strong> „Die Elite der Vermögensverwalter<br />

im deutschsprachigen Raum“ zu. Bitte rufen Sie uns an unter 0211 4952-420.<br />

BERLIN · BIELEFELD · DÜSSELDORF · FRANKFURT/MAIN · HAMBURG · MÜNCHEN · MÜNSTER · ZÜRICH<br />

E 9<br />

www.bankhaus-lampe.de


E 10 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra PRIVATBANKEN extra<br />

PRIVATBANKEN<br />

Frauen, die auf reife Männer<br />

stehen, aufgepasst:<br />

Dieser Senior ist völlig<br />

faltenfrei, weltgewandt, kleidet<br />

sich elegant im Retro-Look<br />

und hält sich mit Schwimmen<br />

fit. Er schwimmt buchstäblich<br />

im Geld. Gleichzeitig sitzt er<br />

aber auch drauf, ist als knausrig,<br />

gar als Geizhals bekannt.<br />

Wer es schafft, diesen Junggesellen<br />

zu ehelichen, bevor es<br />

ihn dahinrafft, erbt ein geschätztes<br />

Vermögen von neun<br />

Phantastilliarden, 657 Zentrifugillionen<br />

Talern und 16<br />

Kreuzern. Die Rede ist von<br />

$crooge McDuck – in Deutschland<br />

besser bekannt als Onkel<br />

Dagobert. Der Name dieser<br />

Ente ist das geflügelte Wort für<br />

unermesslichen Reichtum.<br />

Weihnachtsmann abgelöst<br />

Da wundert es kaum, dass<br />

Onkel Dagobert in der berühmten<br />

„Forbes“-Liste zu<br />

finden ist, in der das gleichnamige<br />

US-Wirtschaftsmagazin<br />

alljährlich die reichsten Menschen<br />

der Welt aufführt. Allerdings<br />

in der Liste für fiktive<br />

Personen. Und hier hat es einen<br />

interessanten Wechsel an<br />

Platz eins gegeben: Erstmals in<br />

der Geschichte der Liste überhaupt<br />

wurde der Weihnachtsmann<br />

abgelöst. Nicht etwa,<br />

weil er sich bei der Bescherung<br />

verausgabt hat und verarmt<br />

ist. Vielmehr hat „Forbes“ ihn<br />

Club der Multimilliardäre<br />

Das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ zählt jedes Jahr die reichsten Menschen der Welt in seiner berühmten Liste auf.<br />

Der kleine Zusatz „self made“ eröffnet die eine oder andere „Tellerwäscher“-Geschichte hinter dem Vermögen.<br />

vom Ranking ausgeschlossen,<br />

nachdem das Magazin mit<br />

Briefen von empörten Kindern<br />

bombardiert worden<br />

war, die darauf bestanden,<br />

dass der Weihnachtsmann<br />

nicht fiktiv, sondern echt sei.<br />

Mexikaner – reichster Mann<br />

Definitiv echt und lebendig<br />

ist Carlos Slim Helú. Der Mexikaner<br />

ist der reichste Mann<br />

der Welt. Und das ist ebenfalls<br />

ein Novum. Nach zehn Jahren<br />

hat er Microsoft-Gründer Bill<br />

Gates von der Spitze der realen<br />

„World’s Billionaires“-Liste<br />

verdrängt. Keine Überraschung,<br />

hatte sich sein Wohlstand<br />

doch in den vergangenen<br />

Jahren explosionsartig<br />

vermehrt auf jetzt geschätzte<br />

59 Milliarden US-Dollar. Um<br />

die ersten Schritte von Carlos<br />

Slim Helú in der Geschäftswelt<br />

ranken sich Legenden. In einer<br />

handelt der Sohn eines libanesischen<br />

Einwanderers schon<br />

als Kind mit Baseball-Karten<br />

und geht im Alter von zwölf<br />

Jahren zu Aktien über. Superreich<br />

wurde er in den 80er Jahren,<br />

als die mexikanische<br />

Wirtschaft am Boden lag und<br />

Slim dennoch investierte. Dieses<br />

Gespür für den richtigen<br />

Zeitpunkt und die nötige Ausdauer<br />

hat er mit dem amerikanischen<br />

Börsenguru Warren<br />

Buffett gemein, der auch als<br />

das „Orakel von Omaha“ gilt<br />

Düsseldorf . Baden-Baden . Berlin . Frankfurt/Main . Hamburg . München . Stuttgart . Luxemburg<br />

www.hsbctrinkaus.de<br />

Reichtum ist kein Kunststück: Dagobert Duck hat sein Gold einfach gesucht – und gefunden. FOTO: DISNEY<br />

Der feine<br />

Unterschied<br />

In der Tradition einer über 220jährigen<br />

Privatbank und mit den<br />

Möglichkeiten einer weltumspannenden<br />

<strong>Bank</strong>engruppe – so betreut<br />

HSBC Trinkaus & Burkhardt Ihr<br />

Vermögen individuell, unabhängig<br />

und professionell. Ein hohes Maß an<br />

Kontinuität ist dabei die Grundlage<br />

unserer persönlichen und vertrauensvollen<br />

Kundenbeziehungen.<br />

Wann lernen Sie den feinen<br />

Unterschied kennen?<br />

Rufen Sie uns an unter Telefon<br />

0211/910-44 40.<br />

und dessen Berkshire-Hathaway-Aktie<br />

die teuerste der Welt<br />

ist. Und wie er regiert auch<br />

Carlos Slim Helú (68), Witwer<br />

und Vater von sechs Kindern,<br />

ein gigantisches und breit gestreutes<br />

Firmen-Imperium.<br />

Der Mexikaner kontrolliert vor<br />

allem die Telefongesellschaft<br />

Telmex mit den weltweit<br />

höchsten Tarifen.<br />

Aldi Süd vor Nord<br />

Der reichste Mann der Welt<br />

gilt als öffentlichkeitsscheuer<br />

Familienmensch mit dem Auftreten<br />

eines biederen Mittelständlers.<br />

Und dieses Image<br />

teilt er mit so manch anderen<br />

Multi-Milliardären. Bestes<br />

Beispiel sind die Brüder Karl<br />

und Theo Albrecht – Herrscher<br />

über das Aldi-Imperium.<br />

Der Ältere, Karl (87), rangiert<br />

mit seinem Vermögen von geschätzten<br />

20 Milliarden US-<br />

Dollar aus der Süd-Hälfte auf<br />

Platz 15 der Forbes-Liste und<br />

ist damit der reichste Deutsche.<br />

Der Aufstieg des Brüderpaares<br />

aus Essen wird auch als<br />

Ruhrpott-Variante des amerikanischen<br />

Traums bezeichnet.<br />

Im Jahr der Währungsreform<br />

starteten sie ihren Neuanfang<br />

mit der ersten eigenen<br />

Lebensmittelhandlung, in der<br />

sich nicht wie sonst üblich mit<br />

Rabattmarken arbeiteten,<br />

sondern den Preisnachlass sofort<br />

gewährten. Außerdem<br />

verkauften sie Butter zu Niedrigstpreisen.<br />

Die Geschäftsidee<br />

war Auslöser einer Expansion,<br />

die 1962 in den Markt-<br />

Namen Aldi übergeht – eine<br />

Wortschöpfung aus Albrecht-<br />

Discount, die Konzept ist: Die<br />

Märkte sind spartanisch eingerichtet<br />

und haben ein stark<br />

gestrafftes Warenangebot zu<br />

niedrigen Preisen. Über das<br />

Privatleben der Brüder dringt<br />

so gut wie nichts nach außen –<br />

erst recht, seit Theo 1971 Opfer<br />

einer Entführung wurde – außer<br />

dass Karl Orchideen züchtet,<br />

Theo alte Schreibmaschinen<br />

sammelt und beide leidenschaftliche<br />

Golfer sind.<br />

Ikea begann im Hinterhof<br />

Vier Buchstaben und ein<br />

Konzept aus Qualität zu Nied-<br />

ROCKEFELLER<br />

Mit 17 Jahren gründete Ingvar Kamprad in Schweden<br />

Ikea, heute ist er der vermögendste Europäer. FOTO: SIEBER<br />

„Ich bin doch nicht Rockefeller!“<br />

– Der Standard Oil<br />

Company-Mitbegründer<br />

muss 70 Jahre nach seinem<br />

Tod noch als Synonym für<br />

„superreich“ herhalten,<br />

gilt er doch als der reichste<br />

Mensch aller Zeiten – Krösus<br />

mal ausgenommen,<br />

denn Königshäuser zählen<br />

nicht. Der Geldwert des Rockefeller-Vermögenswürde<br />

heute rund 200 Milliarden<br />

US-Dollar betragen.<br />

Die Liste der<br />

reichsten Deutschen<br />

1. Karl Albrecht, Aldi Süd<br />

2. Theo Albrecht, Aldi Nord<br />

3. Michael Otto, Otto-Versand<br />

4. Adolf Merckle, Ratiopharm<br />

5. Hans-Werner Hector, SAP<br />

6. Susanne Klatten, BMW, Altana<br />

7. Reinhold Würth, Würth<br />

8. Maria-Elisabeth und Georg<br />

F. W. Schaeffler, Welzlager<br />

Schaeffler <strong>AG</strong><br />

9. August von Finck, <strong>Bank</strong>ier<br />

10. Stefan Quandt, BMW<br />

11. Johanna Quandt, BMW<br />

12. Erivan Haub, Tengelmann<br />

13. Hasso Plattner, SAP<br />

14. Klaus-Michael Kühne,<br />

Kühne&Nagel<br />

15. Karl-Heinz Kipp, Massa<br />

16. Madeleine Schickedanz,<br />

Karstadt, Quelle<br />

17. Otto Beisheim, Metro<br />

18. Hubert Burda, Burda Media<br />

19. Rainer und Michael<br />

Schmidt-Ruthenbeck, Metro<br />

20. Familie Wolfgang Herz,<br />

Tchibo<br />

Der jüngste Milliardär der<br />

Welt ist Albert von Thurn und<br />

Taxis (23). Mit einem Vermögen<br />

von zwei Milliarden US-<br />

Dollar nimmt er Rang 35 in der<br />

Liste der reichsten Deutschen<br />

ein.<br />

Quelle: Forbes Magazine, März 07<br />

Mit einem geschätzten Vermögen von 59 Milliarden US-Dollar ist der Mexikaner<br />

Carlos Slim Helú jetzt der reichste Mann der Welt. FOTO: GRAYLOCK<br />

rigpreisen sind es auch, die<br />

den reichsten Europäer bezeichnen:<br />

Ikea. Ingvar Kamprad<br />

(80), der Schwede deutscher<br />

Abstammung, gründete<br />

mit 17 sein erstes Unternehmen<br />

auf dem elterlichen Bauernhof<br />

Elmtaryd in Agunnaryd.<br />

Für den Versand von Feuerzeugen,<br />

Kugelschreibern,<br />

Krawatten und Strümpfen<br />

spannt er kurzerhand den<br />

Milchmann als Paketboten<br />

ein, um den Zwischenhandel<br />

zu umgehen. Fünf Jahre später<br />

bietet er auch Möbelstücke an,<br />

die er mit Namen betitelt, weil<br />

er sich Artikelnummern nicht<br />

merken kann. Ein System, das<br />

sich bis heute bewährt hat, genauso<br />

wie sein Hang zur Sparsamkeit.<br />

Kamprad lebt in der<br />

Schweiz, fliegt economy class<br />

oder nimmt den Seniorenrabatt<br />

der Bahn in Anspruch,<br />

weigert sich, Anzüge zu tragen<br />

und isst nur in günstigen Restaurants.<br />

KERSTIN DE HAAS<br />

Warren Buffett hält mit der Berkshire-Hathaway-Aktie<br />

das teuerste Börsenpapier der Welt. FOTO: WILLENS<br />

MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

Das Beste aus zwei Welten<br />

Für vermögende Kunden wird sie immer interessanter: die eigene Stiftung. Für erfahrene Privatbankiers steigt die Bedeutung dieses<br />

Segments, erfordert die Stiftungsarbeit doch besondere Erfahrungen – und ein feines Gespür.<br />

Der Trend ist unverkennbar:<br />

Die Bundesbürger<br />

lieben Stiftungen.<br />

Über 14 400 Stiftungen hat allein<br />

der Bundesverband Deutscher<br />

Stiftungen gezählt, so<br />

viele wie nie zuvor. Im vergangenen<br />

Jahr kamen knapp 900<br />

hinzu. Verbandsvorsitzender<br />

Dr. Fritz Brickwedde ist sicher:<br />

„In 25 Jahren könnte sich die<br />

Zahl der deutschen Stiftungen<br />

auf knapp 60 000 vervierfacht<br />

haben.“<br />

Das Interesse an Stiftungen<br />

kommt nicht von ungefähr,<br />

bieten sie doch nicht allein<br />

Möglichkeiten für ein soziales<br />

Engagement, sondern auch<br />

eine Reihe von steuerlichen<br />

Vorteilen. 70 Prozent der neu<br />

errichteten Stiftungen sind<br />

heute mit einem Kapital ausgestattet,<br />

das sich an den niedrigen<br />

steuerlichen Abzugsgrenzen<br />

orientiert. Momentan<br />

sind das 307000 Euro im<br />

Zehn-Jahres-Zeitraum. Doch<br />

die Bundesregierung will mit<br />

einem neuen Gesetz unter anderem<br />

eine bessere Kapitalausstattung<br />

der Stiftungen befördern.<br />

„In der Tat ist das Interesse<br />

an Stiftungen deutlich gestiegen“,<br />

bestätigt Ulrich Hähner.<br />

Er ist Niederlassungsleiter einer<br />

der jüngsten Privatbanken<br />

in Düsseldorf, der Delbrück<br />

Bethmann Maffei <strong>AG</strong>, die erst<br />

2004 aus der Fusion dreier traditionsreicherPrivatbankhäuser<br />

entstand. Eine der Spezialitäten<br />

des neuen Instituts ist<br />

die Betreuung eben dieser Stiftungen.<br />

Über 200 Stiftungen<br />

haben der zur niederländischen<br />

ABN Amro gehörenden<br />

Privatbank ihr Vermögen anvertraut.<br />

„Gerade hier am<br />

Standort Düsseldorf wird<br />

Kompetenz im Stiftungsbereich<br />

stark nachgefragt“, verweist<br />

Hähner auf die über 100<br />

Millionen Euro Stiftungsvermögen,<br />

die Stiftungen bereits<br />

von seinem Team verwalten<br />

lassen.<br />

Diskret und individuell<br />

Das diskrete, individuell auf<br />

die Kundenwünsche abgestimmte<br />

Leistungsangebot<br />

von Privatbankiers kommt offenbar<br />

bei Stiftern gut an. „Immer<br />

mehr Privatpersonen<br />

gründen Stiftungen – etwa für<br />

soziale Zwecke oder aufgrund<br />

einer unklaren Nachfolgesituation<br />

in ihrem Unternehmen“,<br />

berichtet der Niederlassungsleiter.<br />

Zudem gebe es<br />

viele sehr vermögende Stifter,<br />

die über eine Stiftung etwas an<br />

die Gesellschaft zurückgeben<br />

wollten. Ein Motiv ist zum Beispiel<br />

die Erkrankung eines Familienangehörigen<br />

an einer<br />

Krankheit, die noch nicht ausreichend<br />

erforscht ist: Hier investieren<br />

Stifter vor allem in<br />

Forschungseinrichtungen wie<br />

etwa die Uniklinik Düsseldorf.<br />

„Stiftern geht es häufig darum,<br />

im Stillen etwas Gutes zu tun,<br />

das dauerhaft Bestand hat“,<br />

erklärt Ulrich Hähner.<br />

Eine leistungsfähige <strong>Bank</strong><br />

und Fachleute, die das Stiftungsvermögen<br />

mehren und<br />

bewahren sind dabei die na-<br />

Diskret und individuell – Stifter wissen das Beratungsangebot von Privatbanken wie Delbrück Bethmann Maffei zu<br />

schätzen. Im Bild der Düsseldorfer Niederlassungsleiter Ulrich Hähner. FOTO: PAUL ESSER<br />

türlichen Partner von Stiftungen.<br />

Delbrück Bethmann Maffei<br />

unterstützt dies mit einem<br />

eigenen Stiftungsbereich, der<br />

in rechtlichen und finanziellen<br />

Fragen tatkräftig hilft. Ulrich<br />

Hähner und sein Team<br />

beraten zahlreiche Stiftungen<br />

in der Landeshauptstadt, bie-<br />

ten Spezialdienstleistungen<br />

bis hin zu eigens für die Stiftungszwecke<br />

entwickelten<br />

strukturierten Produkten.<br />

„Unsere Stärke liegt in der Individualität.<br />

Wir entwickeln<br />

Ideen für maßgeschneiderte<br />

Strukturen, mit denen das Stiftungskapital<br />

wachsen kann.“<br />

Eine der Spezialitäten sind<br />

zum Beispiel Zertifikate, die<br />

sich sehr gezielt auf die spezifischen<br />

Anforderungen von Stiftungen<br />

anpassen lassen. Außerdem<br />

setzt die <strong>Bank</strong> seit<br />

April ein neues Tool ein, mit<br />

dem sich das Vermögensportfolio<br />

von Stiftungen optimie-<br />

TRADITION<br />

Drei traditionsreiche Privatbanken<br />

bilden die<br />

Grundlage der Delbrück<br />

Bethmann Maffei <strong>AG</strong>: Delbrück<br />

(gegründet 1712),<br />

Bethmann (1748) und Maffei<br />

(1802).<br />

Unter dem Dach der niederländischen<strong>Bank</strong>engruppe<br />

ABN Amro haben<br />

die geschichtsträchtigen<br />

<strong>Bank</strong>häuser ihre Strategie<br />

neu ausgerichtet.<br />

In Düsseldorf ist die junge<br />

Privatbank seit nunmehr<br />

2004 mit einer eigenen<br />

Niederlassung aktiv.<br />

ren lässt. Im Vorteil sieht sich<br />

die Privatbank dabei durch die<br />

Anlehnung an das Mutterunternehmen<br />

ABN Amro. „So<br />

können wir das Beste aus zwei<br />

Welten anbieten: Hier ein erfahrenes<br />

Beraterteam mit<br />

fachlicher und individueller<br />

Kompetenz in der Beratung<br />

von vermögenden Kunden,<br />

dort der große internationale<br />

Finanzkonzern, der uns mit<br />

seinem Netzwerk weltweit Zugang<br />

zu innovativen Finanzanlagen<br />

eröffnet.“ Auch für<br />

den niederländischen Konzern<br />

lohnt sich anscheinend<br />

die feine Privatbank zu führen:<br />

Schon jetzt, freut sich Hähner,<br />

zähle Delbrück Bethmann<br />

Maffei zu den erfolgreichsten<br />

Private-<strong>Bank</strong>ing-Einheiten<br />

der Unternehmensgruppe.<br />

JOSÉ MACIAS<br />

Die Medizin entwickelt sich.<br />

Sie entwickeln sich.<br />

Wir entwickeln uns.<br />

<strong>Bank</strong>en müssen<br />

Zahlungen bald<br />

schneller abwickeln<br />

(cris) Zum 28. Januar 2008<br />

wird es eine weitere Neuerung<br />

im deutschen <strong>Bank</strong>enwesen<br />

geben. Ab diesem Zeitpunkt<br />

wird das Zahlungssystem<br />

SEPA eingeführt. SEPA steht<br />

für Single Euro Payments Area<br />

und meint einen einheitlichen<br />

Zahlungszeitraum. Bisher galt<br />

für die Finanzhäuser für Überweisungen<br />

und Lastschriften<br />

ein Zahlungszeitraum von drei<br />

Tagen, beim grenzüberschreitenden<br />

Zahlungsverkehr eine<br />

Woche, Wochenenden und<br />

Feiertage nicht eingerechnet.<br />

SEPA soll ab 2011 verbindlich<br />

dafür sorgen, dass <strong>Bank</strong>en alle<br />

Überweisungen und Lastschriften<br />

für ihre Kunden innerhalb<br />

von maximal zwei Tagen<br />

abwickeln.<br />

SEPA unterscheidet nicht<br />

mehr wie bisher zwischen nationalen<br />

und grenzüberschreitenden<br />

Zahlungen. Ab<br />

dem 1. Januar 2008 wird SEPA<br />

innerhalb der 13 Euro-Länder<br />

jedes Wirtschaftsunternehmen<br />

und jeden Verbraucher<br />

betreffen, teilt die Bundesbank<br />

mit. Die <strong>Bank</strong>en und<br />

Sparkassen tun sich hierzulande<br />

mit der Umsetzung<br />

noch schwer. Viele Kreditinstitute<br />

sehen jährliche Zinsverluste<br />

durch den beschleunigten<br />

Geldtransfer auf sich zukommen<br />

– und schieben die<br />

von der Europäischen Union<br />

verordnete Zwangsumstellung<br />

auf. Dabei gibt es für die<br />

pünktlich zahlenden deutschen<br />

<strong>Bank</strong>en auch Vorteile:<br />

Sie überweisen Beträge in EU-<br />

Mitgliedsstaaten oft schneller<br />

als gefordert. <strong>Bank</strong>en in südeuropäischen<br />

Ländern lassen<br />

sich eher mehr Zeit – das ist<br />

bald nicht mehr möglich.<br />

Mit der apo<strong>Bank</strong> haben Sie sich entschieden, Ihre Laufbahn auch finanziell auf den richtigen Weg<br />

zu bringen. Von der Finanzierung Ihres Studiums über die Existenzgründung bis hin zur Sicherung<br />

des Vermögens im Alter – wir unterstützen Sie in jeder Lebensphase. Die apo<strong>Bank</strong> hat über 100 Jahre<br />

Erfahrung im Gesundheitswesen, weil uns Veränderungen schon immer herausgefordert haben.<br />

Mehr Informationen unter: www.apobank.de<br />

E 11


E 10 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra PRIVATBANKEN extra<br />

PRIVATBANKEN<br />

Frauen, die auf reife Männer<br />

stehen, aufgepasst:<br />

Dieser Senior ist völlig<br />

faltenfrei, weltgewandt, kleidet<br />

sich elegant im Retro-Look<br />

und hält sich mit Schwimmen<br />

fit. Er schwimmt buchstäblich<br />

im Geld. Gleichzeitig sitzt er<br />

aber auch drauf, ist als knausrig,<br />

gar als Geizhals bekannt.<br />

Wer es schafft, diesen Junggesellen<br />

zu ehelichen, bevor es<br />

ihn dahinrafft, erbt ein geschätztes<br />

Vermögen von neun<br />

Phantastilliarden, 657 Zentrifugillionen<br />

Talern und 16<br />

Kreuzern. Die Rede ist von<br />

$crooge McDuck – in Deutschland<br />

besser bekannt als Onkel<br />

Dagobert. Der Name dieser<br />

Ente ist das geflügelte Wort für<br />

unermesslichen Reichtum.<br />

Weihnachtsmann abgelöst<br />

Da wundert es kaum, dass<br />

Onkel Dagobert in der berühmten<br />

„Forbes“-Liste zu<br />

finden ist, in der das gleichnamige<br />

US-Wirtschaftsmagazin<br />

alljährlich die reichsten Menschen<br />

der Welt aufführt. Allerdings<br />

in der Liste für fiktive<br />

Personen. Und hier hat es einen<br />

interessanten Wechsel an<br />

Platz eins gegeben: Erstmals in<br />

der Geschichte der Liste überhaupt<br />

wurde der Weihnachtsmann<br />

abgelöst. Nicht etwa,<br />

weil er sich bei der Bescherung<br />

verausgabt hat und verarmt<br />

ist. Vielmehr hat „Forbes“ ihn<br />

Club der Multimilliardäre<br />

Das US-Wirtschaftsmagazin „Forbes“ zählt jedes Jahr die reichsten Menschen der Welt in seiner berühmten Liste auf.<br />

Der kleine Zusatz „self made“ eröffnet die eine oder andere „Tellerwäscher“-Geschichte hinter dem Vermögen.<br />

vom Ranking ausgeschlossen,<br />

nachdem das Magazin mit<br />

Briefen von empörten Kindern<br />

bombardiert worden<br />

war, die darauf bestanden,<br />

dass der Weihnachtsmann<br />

nicht fiktiv, sondern echt sei.<br />

Mexikaner – reichster Mann<br />

Definitiv echt und lebendig<br />

ist Carlos Slim Helú. Der Mexikaner<br />

ist der reichste Mann<br />

der Welt. Und das ist ebenfalls<br />

ein Novum. Nach zehn Jahren<br />

hat er Microsoft-Gründer Bill<br />

Gates von der Spitze der realen<br />

„World’s Billionaires“-Liste<br />

verdrängt. Keine Überraschung,<br />

hatte sich sein Wohlstand<br />

doch in den vergangenen<br />

Jahren explosionsartig<br />

vermehrt auf jetzt geschätzte<br />

59 Milliarden US-Dollar. Um<br />

die ersten Schritte von Carlos<br />

Slim Helú in der Geschäftswelt<br />

ranken sich Legenden. In einer<br />

handelt der Sohn eines libanesischen<br />

Einwanderers schon<br />

als Kind mit Baseball-Karten<br />

und geht im Alter von zwölf<br />

Jahren zu Aktien über. Superreich<br />

wurde er in den 80er Jahren,<br />

als die mexikanische<br />

Wirtschaft am Boden lag und<br />

Slim dennoch investierte. Dieses<br />

Gespür für den richtigen<br />

Zeitpunkt und die nötige Ausdauer<br />

hat er mit dem amerikanischen<br />

Börsenguru Warren<br />

Buffett gemein, der auch als<br />

das „Orakel von Omaha“ gilt<br />

Düsseldorf . Baden-Baden . Berlin . Frankfurt/Main . Hamburg . München . Stuttgart . Luxemburg<br />

www.hsbctrinkaus.de<br />

Reichtum ist kein Kunststück: Dagobert Duck hat sein Gold einfach gesucht – und gefunden. FOTO: DISNEY<br />

Der feine<br />

Unterschied<br />

In der Tradition einer über 220jährigen<br />

Privatbank und mit den<br />

Möglichkeiten einer weltumspannenden<br />

<strong>Bank</strong>engruppe – so betreut<br />

HSBC Trinkaus & Burkhardt Ihr<br />

Vermögen individuell, unabhängig<br />

und professionell. Ein hohes Maß an<br />

Kontinuität ist dabei die Grundlage<br />

unserer persönlichen und vertrauensvollen<br />

Kundenbeziehungen.<br />

Wann lernen Sie den feinen<br />

Unterschied kennen?<br />

Rufen Sie uns an unter Telefon<br />

0211/910-44 40.<br />

und dessen Berkshire-Hathaway-Aktie<br />

die teuerste der Welt<br />

ist. Und wie er regiert auch<br />

Carlos Slim Helú (68), Witwer<br />

und Vater von sechs Kindern,<br />

ein gigantisches und breit gestreutes<br />

Firmen-Imperium.<br />

Der Mexikaner kontrolliert vor<br />

allem die Telefongesellschaft<br />

Telmex mit den weltweit<br />

höchsten Tarifen.<br />

Aldi Süd vor Nord<br />

Der reichste Mann der Welt<br />

gilt als öffentlichkeitsscheuer<br />

Familienmensch mit dem Auftreten<br />

eines biederen Mittelständlers.<br />

Und dieses Image<br />

teilt er mit so manch anderen<br />

Multi-Milliardären. Bestes<br />

Beispiel sind die Brüder Karl<br />

und Theo Albrecht – Herrscher<br />

über das Aldi-Imperium.<br />

Der Ältere, Karl (87), rangiert<br />

mit seinem Vermögen von geschätzten<br />

20 Milliarden US-<br />

Dollar aus der Süd-Hälfte auf<br />

Platz 15 der Forbes-Liste und<br />

ist damit der reichste Deutsche.<br />

Der Aufstieg des Brüderpaares<br />

aus Essen wird auch als<br />

Ruhrpott-Variante des amerikanischen<br />

Traums bezeichnet.<br />

Im Jahr der Währungsreform<br />

starteten sie ihren Neuanfang<br />

mit der ersten eigenen<br />

Lebensmittelhandlung, in der<br />

sich nicht wie sonst üblich mit<br />

Rabattmarken arbeiteten,<br />

sondern den Preisnachlass sofort<br />

gewährten. Außerdem<br />

verkauften sie Butter zu Niedrigstpreisen.<br />

Die Geschäftsidee<br />

war Auslöser einer Expansion,<br />

die 1962 in den Markt-<br />

Namen Aldi übergeht – eine<br />

Wortschöpfung aus Albrecht-<br />

Discount, die Konzept ist: Die<br />

Märkte sind spartanisch eingerichtet<br />

und haben ein stark<br />

gestrafftes Warenangebot zu<br />

niedrigen Preisen. Über das<br />

Privatleben der Brüder dringt<br />

so gut wie nichts nach außen –<br />

erst recht, seit Theo 1971 Opfer<br />

einer Entführung wurde – außer<br />

dass Karl Orchideen züchtet,<br />

Theo alte Schreibmaschinen<br />

sammelt und beide leidenschaftliche<br />

Golfer sind.<br />

Ikea begann im Hinterhof<br />

Vier Buchstaben und ein<br />

Konzept aus Qualität zu Nied-<br />

ROCKEFELLER<br />

Mit 17 Jahren gründete Ingvar Kamprad in Schweden<br />

Ikea, heute ist er der vermögendste Europäer. FOTO: SIEBER<br />

„Ich bin doch nicht Rockefeller!“<br />

– Der Standard Oil<br />

Company-Mitbegründer<br />

muss 70 Jahre nach seinem<br />

Tod noch als Synonym für<br />

„superreich“ herhalten,<br />

gilt er doch als der reichste<br />

Mensch aller Zeiten – Krösus<br />

mal ausgenommen,<br />

denn Königshäuser zählen<br />

nicht. Der Geldwert des Rockefeller-Vermögenswürde<br />

heute rund 200 Milliarden<br />

US-Dollar betragen.<br />

Die Liste der<br />

reichsten Deutschen<br />

1. Karl Albrecht, Aldi Süd<br />

2. Theo Albrecht, Aldi Nord<br />

3. Michael Otto, Otto-Versand<br />

4. Adolf Merckle, Ratiopharm<br />

5. Hans-Werner Hector, SAP<br />

6. Susanne Klatten, BMW, Altana<br />

7. Reinhold Würth, Würth<br />

8. Maria-Elisabeth und Georg<br />

F. W. Schaeffler, Welzlager<br />

Schaeffler <strong>AG</strong><br />

9. August von Finck, <strong>Bank</strong>ier<br />

10. Stefan Quandt, BMW<br />

11. Johanna Quandt, BMW<br />

12. Erivan Haub, Tengelmann<br />

13. Hasso Plattner, SAP<br />

14. Klaus-Michael Kühne,<br />

Kühne&Nagel<br />

15. Karl-Heinz Kipp, Massa<br />

16. Madeleine Schickedanz,<br />

Karstadt, Quelle<br />

17. Otto Beisheim, Metro<br />

18. Hubert Burda, Burda Media<br />

19. Rainer und Michael<br />

Schmidt-Ruthenbeck, Metro<br />

20. Familie Wolfgang Herz,<br />

Tchibo<br />

Der jüngste Milliardär der<br />

Welt ist Albert von Thurn und<br />

Taxis (23). Mit einem Vermögen<br />

von zwei Milliarden US-<br />

Dollar nimmt er Rang 35 in der<br />

Liste der reichsten Deutschen<br />

ein.<br />

Quelle: Forbes Magazine, März 07<br />

Mit einem geschätzten Vermögen von 59 Milliarden US-Dollar ist der Mexikaner<br />

Carlos Slim Helú jetzt der reichste Mann der Welt. FOTO: GRAYLOCK<br />

rigpreisen sind es auch, die<br />

den reichsten Europäer bezeichnen:<br />

Ikea. Ingvar Kamprad<br />

(80), der Schwede deutscher<br />

Abstammung, gründete<br />

mit 17 sein erstes Unternehmen<br />

auf dem elterlichen Bauernhof<br />

Elmtaryd in Agunnaryd.<br />

Für den Versand von Feuerzeugen,<br />

Kugelschreibern,<br />

Krawatten und Strümpfen<br />

spannt er kurzerhand den<br />

Milchmann als Paketboten<br />

ein, um den Zwischenhandel<br />

zu umgehen. Fünf Jahre später<br />

bietet er auch Möbelstücke an,<br />

die er mit Namen betitelt, weil<br />

er sich Artikelnummern nicht<br />

merken kann. Ein System, das<br />

sich bis heute bewährt hat, genauso<br />

wie sein Hang zur Sparsamkeit.<br />

Kamprad lebt in der<br />

Schweiz, fliegt economy class<br />

oder nimmt den Seniorenrabatt<br />

der Bahn in Anspruch,<br />

weigert sich, Anzüge zu tragen<br />

und isst nur in günstigen Restaurants.<br />

KERSTIN DE HAAS<br />

Warren Buffett hält mit der Berkshire-Hathaway-Aktie<br />

das teuerste Börsenpapier der Welt. FOTO: WILLENS<br />

MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

Das Beste aus zwei Welten<br />

Für vermögende Kunden wird sie immer interessanter: die eigene Stiftung. Für erfahrene Privatbankiers steigt die Bedeutung dieses<br />

Segments, erfordert die Stiftungsarbeit doch besondere Erfahrungen – und ein feines Gespür.<br />

Der Trend ist unverkennbar:<br />

Die Bundesbürger<br />

lieben Stiftungen.<br />

Über 14 400 Stiftungen hat allein<br />

der Bundesverband Deutscher<br />

Stiftungen gezählt, so<br />

viele wie nie zuvor. Im vergangenen<br />

Jahr kamen knapp 900<br />

hinzu. Verbandsvorsitzender<br />

Dr. Fritz Brickwedde ist sicher:<br />

„In 25 Jahren könnte sich die<br />

Zahl der deutschen Stiftungen<br />

auf knapp 60 000 vervierfacht<br />

haben.“<br />

Das Interesse an Stiftungen<br />

kommt nicht von ungefähr,<br />

bieten sie doch nicht allein<br />

Möglichkeiten für ein soziales<br />

Engagement, sondern auch<br />

eine Reihe von steuerlichen<br />

Vorteilen. 70 Prozent der neu<br />

errichteten Stiftungen sind<br />

heute mit einem Kapital ausgestattet,<br />

das sich an den niedrigen<br />

steuerlichen Abzugsgrenzen<br />

orientiert. Momentan<br />

sind das 307000 Euro im<br />

Zehn-Jahres-Zeitraum. Doch<br />

die Bundesregierung will mit<br />

einem neuen Gesetz unter anderem<br />

eine bessere Kapitalausstattung<br />

der Stiftungen befördern.<br />

„In der Tat ist das Interesse<br />

an Stiftungen deutlich gestiegen“,<br />

bestätigt Ulrich Hähner.<br />

Er ist Niederlassungsleiter einer<br />

der jüngsten Privatbanken<br />

in Düsseldorf, der Delbrück<br />

Bethmann Maffei <strong>AG</strong>, die erst<br />

2004 aus der Fusion dreier traditionsreicherPrivatbankhäuser<br />

entstand. Eine der Spezialitäten<br />

des neuen Instituts ist<br />

die Betreuung eben dieser Stiftungen.<br />

Über 200 Stiftungen<br />

haben der zur niederländischen<br />

ABN Amro gehörenden<br />

Privatbank ihr Vermögen anvertraut.<br />

„Gerade hier am<br />

Standort Düsseldorf wird<br />

Kompetenz im Stiftungsbereich<br />

stark nachgefragt“, verweist<br />

Hähner auf die über 100<br />

Millionen Euro Stiftungsvermögen,<br />

die Stiftungen bereits<br />

von seinem Team verwalten<br />

lassen.<br />

Diskret und individuell<br />

Das diskrete, individuell auf<br />

die Kundenwünsche abgestimmte<br />

Leistungsangebot<br />

von Privatbankiers kommt offenbar<br />

bei Stiftern gut an. „Immer<br />

mehr Privatpersonen<br />

gründen Stiftungen – etwa für<br />

soziale Zwecke oder aufgrund<br />

einer unklaren Nachfolgesituation<br />

in ihrem Unternehmen“,<br />

berichtet der Niederlassungsleiter.<br />

Zudem gebe es<br />

viele sehr vermögende Stifter,<br />

die über eine Stiftung etwas an<br />

die Gesellschaft zurückgeben<br />

wollten. Ein Motiv ist zum Beispiel<br />

die Erkrankung eines Familienangehörigen<br />

an einer<br />

Krankheit, die noch nicht ausreichend<br />

erforscht ist: Hier investieren<br />

Stifter vor allem in<br />

Forschungseinrichtungen wie<br />

etwa die Uniklinik Düsseldorf.<br />

„Stiftern geht es häufig darum,<br />

im Stillen etwas Gutes zu tun,<br />

das dauerhaft Bestand hat“,<br />

erklärt Ulrich Hähner.<br />

Eine leistungsfähige <strong>Bank</strong><br />

und Fachleute, die das Stiftungsvermögen<br />

mehren und<br />

bewahren sind dabei die na-<br />

Diskret und individuell – Stifter wissen das Beratungsangebot von Privatbanken wie Delbrück Bethmann Maffei zu<br />

schätzen. Im Bild der Düsseldorfer Niederlassungsleiter Ulrich Hähner. FOTO: PAUL ESSER<br />

türlichen Partner von Stiftungen.<br />

Delbrück Bethmann Maffei<br />

unterstützt dies mit einem<br />

eigenen Stiftungsbereich, der<br />

in rechtlichen und finanziellen<br />

Fragen tatkräftig hilft. Ulrich<br />

Hähner und sein Team<br />

beraten zahlreiche Stiftungen<br />

in der Landeshauptstadt, bie-<br />

ten Spezialdienstleistungen<br />

bis hin zu eigens für die Stiftungszwecke<br />

entwickelten<br />

strukturierten Produkten.<br />

„Unsere Stärke liegt in der Individualität.<br />

Wir entwickeln<br />

Ideen für maßgeschneiderte<br />

Strukturen, mit denen das Stiftungskapital<br />

wachsen kann.“<br />

Eine der Spezialitäten sind<br />

zum Beispiel Zertifikate, die<br />

sich sehr gezielt auf die spezifischen<br />

Anforderungen von Stiftungen<br />

anpassen lassen. Außerdem<br />

setzt die <strong>Bank</strong> seit<br />

April ein neues Tool ein, mit<br />

dem sich das Vermögensportfolio<br />

von Stiftungen optimie-<br />

TRADITION<br />

Drei traditionsreiche Privatbanken<br />

bilden die<br />

Grundlage der Delbrück<br />

Bethmann Maffei <strong>AG</strong>: Delbrück<br />

(gegründet 1712),<br />

Bethmann (1748) und Maffei<br />

(1802).<br />

Unter dem Dach der niederländischen<strong>Bank</strong>engruppe<br />

ABN Amro haben<br />

die geschichtsträchtigen<br />

<strong>Bank</strong>häuser ihre Strategie<br />

neu ausgerichtet.<br />

In Düsseldorf ist die junge<br />

Privatbank seit nunmehr<br />

2004 mit einer eigenen<br />

Niederlassung aktiv.<br />

ren lässt. Im Vorteil sieht sich<br />

die Privatbank dabei durch die<br />

Anlehnung an das Mutterunternehmen<br />

ABN Amro. „So<br />

können wir das Beste aus zwei<br />

Welten anbieten: Hier ein erfahrenes<br />

Beraterteam mit<br />

fachlicher und individueller<br />

Kompetenz in der Beratung<br />

von vermögenden Kunden,<br />

dort der große internationale<br />

Finanzkonzern, der uns mit<br />

seinem Netzwerk weltweit Zugang<br />

zu innovativen Finanzanlagen<br />

eröffnet.“ Auch für<br />

den niederländischen Konzern<br />

lohnt sich anscheinend<br />

die feine Privatbank zu führen:<br />

Schon jetzt, freut sich Hähner,<br />

zähle Delbrück Bethmann<br />

Maffei zu den erfolgreichsten<br />

Private-<strong>Bank</strong>ing-Einheiten<br />

der Unternehmensgruppe.<br />

JOSÉ MACIAS<br />

Die Medizin entwickelt sich.<br />

Sie entwickeln sich.<br />

Wir entwickeln uns.<br />

<strong>Bank</strong>en müssen<br />

Zahlungen bald<br />

schneller abwickeln<br />

(cris) Zum 28. Januar 2008<br />

wird es eine weitere Neuerung<br />

im deutschen <strong>Bank</strong>enwesen<br />

geben. Ab diesem Zeitpunkt<br />

wird das Zahlungssystem<br />

SEPA eingeführt. SEPA steht<br />

für Single Euro Payments Area<br />

und meint einen einheitlichen<br />

Zahlungszeitraum. Bisher galt<br />

für die Finanzhäuser für Überweisungen<br />

und Lastschriften<br />

ein Zahlungszeitraum von drei<br />

Tagen, beim grenzüberschreitenden<br />

Zahlungsverkehr eine<br />

Woche, Wochenenden und<br />

Feiertage nicht eingerechnet.<br />

SEPA soll ab 2011 verbindlich<br />

dafür sorgen, dass <strong>Bank</strong>en alle<br />

Überweisungen und Lastschriften<br />

für ihre Kunden innerhalb<br />

von maximal zwei Tagen<br />

abwickeln.<br />

SEPA unterscheidet nicht<br />

mehr wie bisher zwischen nationalen<br />

und grenzüberschreitenden<br />

Zahlungen. Ab<br />

dem 1. Januar 2008 wird SEPA<br />

innerhalb der 13 Euro-Länder<br />

jedes Wirtschaftsunternehmen<br />

und jeden Verbraucher<br />

betreffen, teilt die Bundesbank<br />

mit. Die <strong>Bank</strong>en und<br />

Sparkassen tun sich hierzulande<br />

mit der Umsetzung<br />

noch schwer. Viele Kreditinstitute<br />

sehen jährliche Zinsverluste<br />

durch den beschleunigten<br />

Geldtransfer auf sich zukommen<br />

– und schieben die<br />

von der Europäischen Union<br />

verordnete Zwangsumstellung<br />

auf. Dabei gibt es für die<br />

pünktlich zahlenden deutschen<br />

<strong>Bank</strong>en auch Vorteile:<br />

Sie überweisen Beträge in EU-<br />

Mitgliedsstaaten oft schneller<br />

als gefordert. <strong>Bank</strong>en in südeuropäischen<br />

Ländern lassen<br />

sich eher mehr Zeit – das ist<br />

bald nicht mehr möglich.<br />

Mit der apo<strong>Bank</strong> haben Sie sich entschieden, Ihre Laufbahn auch finanziell auf den richtigen Weg<br />

zu bringen. Von der Finanzierung Ihres Studiums über die Existenzgründung bis hin zur Sicherung<br />

des Vermögens im Alter – wir unterstützen Sie in jeder Lebensphase. Die apo<strong>Bank</strong> hat über 100 Jahre<br />

Erfahrung im Gesundheitswesen, weil uns Veränderungen schon immer herausgefordert haben.<br />

Mehr Informationen unter: www.apobank.de<br />

E 11


E 12 MITTWOCH 26. SEPTEMBER 2007<br />

extra<br />

Schweizer sind reicher<br />

pro Kopf als Deutsche<br />

(rps) Das Geldvermögen aller<br />

Deutschen zusammen ist mit<br />

7,7 Billionen Euro abzüglich<br />

der Schulden in Höhe von 1,6<br />

Billionen Euro zwar hoch –<br />

aber im Vergleich zum Wohlstand<br />

anderer Nationen sogar<br />

eher bescheiden. So kommen<br />

Deutsche auf ein Einkommen<br />

von 54 000 Euro pro Kopf. Dagegen<br />

hat jeder Schweizer umgerechnet<br />

143 000 Euro angehäuft.<br />

Das ergab der Vermögensreport<br />

2007 der Allianz<br />

Dresdner Economic Research.<br />

Damit liegen die Schweizer<br />

weltweit an der Spitze, gefolgt<br />

von Amerikanern und Japanern.<br />

Schlusslicht bilden<br />

Finnland und Griechenland.<br />

Bezogen auf die Europäische<br />

Union rangiert Deutschland<br />

damit im Mittelfeld. Bei den<br />

Einkommens-Millionären dagegen<br />

landen die Deutschen<br />

auch im weltweiten Vergleich<br />

ganz vorne.<br />

PRIVATBANKEN<br />

RP-Finanzforum: Magnet für Anleger<br />

Über 10 000 Besucher kamen in diesem Jahr zur Internationalen Anlegermesse (IAM) in die Messe Düsseldorf.<br />

Den größten Zuspruch fand dabei das RP-Finanzforum mit seinen 40 Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen.<br />

D<br />

a waren selbst einige<br />

der Vermögensverwalter<br />

positiv<br />

überrascht. Mit so einem großem<br />

Zuspruch auf dem „RP-<br />

Finanzforum powered by profi-depotcheck.de“<br />

hatten sie<br />

nicht gerechnet. Das rund 600<br />

Quadratmeter große Forum<br />

war der Publikumsmagnet der<br />

Internationalen Anlegermesse.<br />

Die kommunikative Bauweise<br />

im Plaza-Charakter, die<br />

acht Stände der Vermögensverwalter<br />

und vor allem ein<br />

reichhaltiges Vortragsangebot<br />

mit 40 aktuellen Themen rund<br />

um die Geldanlage waren für<br />

unzählige Besucher sehr attraktiv.<br />

Besonders beliebt waren die<br />

beiden täglichen Podiumsdis-<br />

Podiumsdiskussion auf dem RP-Finanzforum mit vier renommierten Vermögensverwaltern und dem Leiter der<br />

RP-Wirtschaftsredaktion, Dr. Martin Kessler. FOTOS: ALOIS MÜLLER<br />

Familie – in jeder Beziehung ein Gewinn.<br />

Die Familie stärkt ihre Mitglieder. Sowohl emotional als auch materiell. In einer starken Gemeinschaft kann sich der Einzelne<br />

entwickeln und Erfahrung, Wissen sowie Vermögen mehren. Die Weberbank begleitet ihre Kunden in allen Lebensphasen und<br />

hilft ihnen, in Vermögensfragen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Informieren Sie sich telefonisch unter (02 11) 2 37 07 - 102,<br />

und profitieren Sie von unserer Philosophie: Werte wahren, Chancen nutzen.<br />

Ein Unternehmen der WestLB Gruppe<br />

kussionen mit Experten über<br />

die Vermögensanlage und die<br />

Auswirkungen der Abgeltungssteuer.<br />

Mit dem Thema Abgeltungssteuer<br />

hatte das RP-Finanzforum<br />

auf einen Megatrend<br />

gesetzt: „Wir haben mit<br />

unserem Themenschwerpunkt<br />

Abgeltungssteuer genau<br />

den Nerv der Zeit getroffen“,<br />

zog Andreas Beys, Vorstand<br />

der Sauren Fonds Service <strong>AG</strong>,<br />

für alle Forumsveranstalter<br />

ein Fazit.<br />

Positiv bemerkbar machte<br />

sich das steigende Interesse<br />

auch bei den Besucherzahlen<br />

insgesamt. Rund 10 000 private<br />

und institutionelle Anleger<br />

kamen nach Messeangaben<br />

zur diesjährigen IAM – ein Zuwachs<br />

um über zehn Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr (8.954<br />

Besucher). „Damit ist das neue<br />

Konzept der IAM vollauf bestätigt“,<br />

unterstrich Wilhelm<br />

Niedergöker, Geschäftsführer<br />

der Messe Düsseldorf. Zu dem<br />

Konzept gehört nicht nur eine<br />

andere (und gefälligere)<br />

Standaufteilung, sondern<br />

auch die bessere Integration<br />

der Themenparks und Veranstaltungsbühnen<br />

in das Messegeschehen.<br />

Bestätigt sieht<br />

sich die Messe außerdem mit<br />

ihrer Entscheidung, die Anlegermesse<br />

nunmehr jährlich<br />

auszurichten.<br />

Großes Interesse bekundeten<br />

Leser am RP-Finanzforum<br />

auch an der Depotcheck-Aktion<br />

unserer Zeitung, die zum<br />

zweiten Mal für Leser kostenlos<br />

angeboten wird. 1700 Leser<br />

beteiligten sich im vergangenen<br />

Jahr – und ließen dabei<br />

Depots im Wert von über 214<br />

Millionen Euro von unabhängigen<br />

Vermögensverwaltern<br />

überprüfen. Wichtigster Vor-<br />

100 Jahre<br />

<strong>Bank</strong>envereinigung<br />

Zum Schutz vor ruinösem<br />

Wettbewerb und allzu stark<br />

voneinander abweichenden<br />

Konditionen wurde vor 100<br />

Jahren die heutige <strong>Bank</strong>envereinigung<br />

NRW gegründet. Unter<br />

Führung des A. Schaafhausen’schen<br />

<strong>Bank</strong>vereins in Köln<br />

bildete sich ein Konditionenkartell,<br />

um Zinsen, Provisionen<br />

und Gebühren untereinander<br />

abzustimmen.<br />

Heute vertritt die <strong>Bank</strong>envereinigung<br />

die Interessen der<br />

in Nordrhein-Westfalen tätigen<br />

Privatbanken. Die Vereinigung<br />

zählt 76 Mitgliedsbanken<br />

mit 2500 <strong>Bank</strong>stellen und über<br />

30 000 Beschäftigten. Neben<br />

den fünf Großbanken sind dies<br />

fast 40 Regional- und Spezialbanken<br />

sowie knapp 40 Privatbankiers,<br />

Niederlassungen<br />

ausländischer <strong>Bank</strong>en und<br />

Hypothekenbanken.<br />

Vor fünf Jahren vollzog die<br />

<strong>Bank</strong>envereinigung den Umzug<br />

von Köln nach Düsseldorf,<br />

eine Entscheidung, die ihr<br />

Vorsitzender nicht bereut hat.<br />

„Unser Schwerpunkt liegt auf<br />

der politischen Interessenvertretung“,<br />

sagt Franz-Josef<br />

Arndt, Geschäftsführer der<br />

<strong>Bank</strong>envereinigung Nord-<br />

DEPOTCHECK<br />

Über 250 Leser haben sich<br />

schon jetzt für den RP-Depotcheck<br />

angemeldet. Und<br />

die Depotsummen sind<br />

diesmal besonders hoch:<br />

Im Schnitt liegt das Depotvolumen<br />

unserer Leser derzeit<br />

bei 212 000 Euro – ein<br />

Spitzenwert. Und es zeigt,<br />

dass gerade vermögende<br />

Anleger einen Beratungsbedarf<br />

sehen.<br />

teil: Der Depotcheck ist für Leser<br />

unserer Zeitung kostenlos<br />

und unverbindlich. Einzige<br />

Bedingung: Mindestens 25 000<br />

Euro sollte der Anleger gespart<br />

bzw. an Depotwert vorzuweisen<br />

haben.<br />

Kostenloser Depotcheck<br />

Um Vertraulichkeit zu garantieren,<br />

erfolgt die Anmeldung<br />

erneut über die DAB<br />

bank, innerhalb von 15 Werktagen<br />

wird sich einer der acht<br />

ausgewählten Vermögensverwalter<br />

beim Anleger melden,<br />

um das Depot zu checken. Die<br />

bankenunabhängigen Experten<br />

werden dabei individuell<br />

die Depots nach den persönlichen<br />

Anlagestrategien prüfen.<br />

Das Mitmachen ist ganz einfach:<br />

Unter der Telefonnummer<br />

0800/3223002 können Sie<br />

sich von montags bis sonntags<br />

zwischen 10 und 20 Uhr anmelden<br />

und informieren. Bitte<br />

geben Sie dabei das Stichwort<br />

„Rheinische Post“ an. Der Anruf<br />

ist aus dem Festnetz der<br />

Deutschen Telekom kostenlos.<br />

Wichtig: Anmeldeschluss für<br />

die Depotcheck-Aktion ist der<br />

15. November. JOSÉ MACIAS<br />

Hoher Zuspruch: Aufmerksam verfolgten unzählige Gäste während der dreitägigen<br />

Anlegermesse die Aktionen auf dem RP-Finanzforum.<br />

rhein-Westfalen – und da liegt<br />

es nun mal näher, sich in der<br />

Landehauptstadt niederzulassen.<br />

Die <strong>Bank</strong>envereinigung<br />

nimmt die Interessen der Mitgliedsinstitute<br />

im politischen<br />

Prozess wahr. Sie nimmt gegenüber<br />

dem Gesetzgeber sowie<br />

der Landesregierung Stellung<br />

zu bankwirtschaftlichen<br />

Fragen. Sie unterrichtet die<br />

Öffentlichkeit über die gemeinsamen<br />

Belange der Privatbanken<br />

und der Kreditwirtschaft.<br />

Bei Instituts-übergreifenden<br />

Fragen können sich zudem<br />

<strong>Bank</strong>kunden für allgemeine<br />

Auskünfte an die <strong>Bank</strong>envereinigung<br />

wenden. Dabei<br />

ist die Vereinigung selbst<br />

nicht im <strong>Bank</strong>geschäft aktiv<br />

tätig.<br />

„Das <strong>Bank</strong>geschäft mit den<br />

vermögenden Privatkunden<br />

bietet für die <strong>Bank</strong>en sehr attraktive<br />

Margen“, erklärt<br />

Arndt das Interesse der <strong>Bank</strong>en<br />

an den reichen Kunden.<br />

Zwar sei der personelle Aufwand<br />

höher, aber die <strong>Bank</strong>en<br />

müssten weniger auf die Kosten<br />

achten als beim Geschäft<br />

mit dem nicht so gut betuchten<br />

Kunden.<br />

CHRISTIAN SONNT<strong>AG</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!