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Download Berghilf-Ziitig Sommer 2012 - Schweizer Berghilfe

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Als vor sechs Jahren Agneses Mutter im Alter von 91 Jahren<br />

starb, kam die Zeit, den Gedankenspielen Taten folgen zu<br />

lassen. Bertas richteten das Häuschen der Mutter ebenfalls<br />

als Ferienhaus ein, und aus dem Nachlass konnte Agnese ein<br />

weiteres baufälliges Haus in Braggio kaufen, sanieren und zur<br />

Ferienwohnung ausbauen. So kann sie inzwischen in den vier<br />

Gästehäusern insgesamt 22 Betten anbieten. «Damit haben<br />

wir eine Grösse erreicht, die uns auch für Gruppen interessant<br />

macht», sagt sie.<br />

Mehrzweckraum als letztes Puzzleteilchen<br />

Nun fehlte nur noch der Mehrzweckraum. Mit ihm möchten<br />

Bertas das Dorf Braggio zu neuem Leben erwecken, aber<br />

auch ihren Landwirtschaftsbetrieb stärken. «Wenn ich für<br />

Kurse ein Mittagessen koche, dann verwende ich natürlich<br />

eigene Produkte. Ich hole mir also die Kundschaft auf den<br />

Hof», sagt Agnese. «Unser Erfolg basiert auf ganz vielen<br />

Puzzleteilen.» Ohne Landwirtschaft würde der Tourismus<br />

nicht funktionieren, und ohne Tourismus brächte die Landwirtschaft<br />

nicht genügend Einkommen. Der Mehrzweckraum<br />

war das letzte wichtige Teilchen zur Vollendung des Puzzles.<br />

Seit einigen Wochen ist er nun fertiggestellt. In einem neu<br />

gebauten Haus, das zwischen den vier Ferienwohnungen<br />

liegt. Doch es war lange unklar, ob er je realisiert werden<br />

könnte. Die Kosten für den Bau waren einfach zu hoch, obschon<br />

die Familie all ihr Erspartes dafür einsetzte. «Ohne die<br />

Unterstützung der <strong>Berghilf</strong>e hätten wir den Raum wohl nicht<br />

bauen können», so Agnese. «Wir sind alle sehr dankbar für<br />

die unkomplizierte und rasche Unterstützung.»<br />

Nun beginnt ein neues Zeitalter auf Bertas Hof. Agnese wird<br />

sich vermehrt um die Gäste kümmern. Ihre Arbeit im Stall und<br />

auf dem Feld übernimmt die 25-jährige Tochter Aurelia. Sie ist<br />

1 Tochter Aurelia ist vor Kurzem<br />

auf den Hof ihrer Eltern<br />

in Braggio zurückgekehrt und<br />

unterstützt diese bei den<br />

täglichen Arbeiten – beispielsweise<br />

Luciano beim Auftürmen<br />

der Scheiterbeige.<br />

2 Im Stall kümmern sich<br />

Agnese und Luciano Berta um<br />

fünf Kühe mit deren Kälbern,<br />

einige Schweine sowie ein gutes<br />

Dutzend Milchschafe.<br />

3 Agnese: Die gebürtige Zürcherin<br />

erweckt mit ihrem<br />

Tourismusangebot das Bergdorf<br />

zu neuem Leben.<br />

nach ihren Ausbildungs- und Wanderjahren seit Kurzem als<br />

Angestellte auf dem Hof ihrer Eltern tätig. Ob sie später einmal<br />

den ganzen Betrieb übernehmen möchte, weiss sie noch<br />

nicht. «Für diese Entscheidung ist es noch zu früh. Aber vorstellen<br />

könnte ich es mir gut. Denn hier bin ich zu Hause, und<br />

hier möchte ich eigentlich auch gerne bleiben», sagt sie.<br />

Dank dem Puzzle, an dem ihre Eltern immer weitergearbeitet<br />

haben, sollte diesen Wünschen zumindest aus wirtschaftlicher<br />

Sicht nichts im Wege stehen. (max)<br />

Informationen zum Mehrzweckraum und den<br />

Ferienwohnungen der Familie Berta findet man<br />

unter www.braggiotourismus.ch<br />

3<br />

Wandertipp<br />

Vom 1320 Meter über Meer gelegenen Braggio<br />

aus führt eine gut dreistündige Bergwanderung auf der<br />

linken Seite des Calancatals nach Santa Maria auf<br />

955 Höhenmetern. Der Weg über Sant’Antonio di Bolada<br />

ist ein Bergwanderweg im steilen Gelände, aber nicht<br />

überaus anspruchsvoll. Zu Beginn geht es 320 Höhenmeter<br />

bergauf, und die Landschaft ist rau und alpin. Der<br />

Abstieg von Sant’Antonio bis Santa Maria ist sanfter und<br />

am Ziel angekommen, lohnt sich ein Besuch der Kirche<br />

und des fünfeckigen Turms aus dem Mittelalter. Wer danach<br />

noch Lust hat, kann in weiteren 50 Minuten über<br />

Piöt nach Buseno wandern. Dort überrascht eine ganz<br />

andere, eher südliche Vegetation. In Buseno fährt das<br />

Postauto direkt bis nach Arvigo.<br />

<strong>Berghilf</strong>-<strong>Ziitig</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2012</strong> 5

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