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Esskultur an Schulen – nachhaltig und gendergerecht gestalten

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16<br />

uMsEtzungsschrittE<br />

Auf dem weg zu einer <strong>nachhaltig</strong>en<br />

<strong>und</strong> <strong>gendergerecht</strong>en Verpflegskultur<br />

Das folgende Kapitel bietet Unterstützung für ein <strong>nachhaltig</strong>eres<br />

<strong>und</strong> <strong>gendergerecht</strong>eres Verpflegs<strong>an</strong>gebot. Kaum jem<strong>an</strong>d wird in<br />

der Lage sein, alle vorgeschlagenen H<strong>an</strong>dlungsempfehlungen zur<br />

Gänze zu erfüllen. Das wäre völlig unrealistisch <strong>und</strong> ist auch nicht<br />

erforderlich. Aber kleine <strong>und</strong> größere Schritte in Richtung Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> Gendergerechtigkeit k<strong>an</strong>n jede <strong>und</strong> jeder machen.<br />

Und darum geht es!<br />

Gendergerechte Verpflegskultur<br />

Personen, die für die Verpflegung ver<strong>an</strong>twortlich sind,<br />

<strong>gestalten</strong> entsprechend ihrer Vorstellungen <strong>und</strong> ihrer<br />

„Bilder“ von Mädchen <strong>und</strong> Burschen das Angebot.<br />

Soll die Verpflegung gendersensibler <strong>–</strong> im Sinne von<br />

weniger stereotyp <strong>–</strong> gestaltet werden, muss für diese<br />

Zuschreibungen sensibilisiert <strong>und</strong> darüber reflektiert<br />

werden. Prüfen Sie Ihre Bilder: Misstrauen Sie Glau-<br />

benssätzen wie „Alle Burschen mögen viel Fleisch“<br />

oder „Mädchen sind eher <strong>an</strong>sprechbar für Ges<strong>und</strong>es“<br />

<strong>–</strong> hier werden Geschlechterrollen konstruiert. Versu-<br />

chen Sie die verschiedenen Typen von Mädchen <strong>und</strong><br />

Burschen bzw. die Individuen im Auge zu haben.<br />

Gendereinflüssen auf der Spur:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Speisepläne bzw. Verpflegs<strong>an</strong>gebote auf Ge-<br />

schlechterzuschreibungen hin <strong>an</strong>alysieren<br />

Die Geschlechterverhältnisse bei Verpflegsver-<br />

<strong>an</strong>twortlichen bewusst <strong>an</strong>alysieren <strong>und</strong> so Ent-<br />

scheidungstrukturen auf die Spur kommen<br />

Workshops/Diskussionen mit Verpflegsver<strong>an</strong>t-<br />

wortlichen <strong>und</strong>/oder SchülerInnen, z. B. zu fol-<br />

genden Themen:<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Bewusstmachen von Geschlechterstereo-<br />

typen in der Ernährung, Sichtbarmachen von<br />

Zuschreibungen, Rollenbildern, Schönheitsi-<br />

dealen …<br />

Essverhalten von Burschen <strong>und</strong> Mädchen<br />

<strong>und</strong> Sichtbarmachen der Einflussfaktoren der<br />

Medien, Peergroups darauf<br />

Essverhalten von Burschen <strong>und</strong> Mädchen<br />

<strong>und</strong> Sichtbarmachen der Auswirkungen auf<br />

Ernährungsstatus/Übergewicht<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

Überprüfen von vorgefassten Meinungen<br />

(z. B. über Assoziationsketten wie: Gemüse<br />

ist …, Fleisch ist …)<br />

Reflexion des traditionellen Männerbildes/<br />

Frauenbildes <strong>–</strong> wer ist zu Hause zuständig für<br />

Einkauf, Kochen, Abwasch etc.<br />

Anknüpfungspunkte für Burschen <strong>und</strong> Mäd-<br />

chen finden, wie das Thema Ernährung/<br />

Schulverpflegung schmackhaft gemacht wer-<br />

den k<strong>an</strong>n (siehe dazu auch Seite 23)<br />

…<br />

Genderfallen vermeiden durch:<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Zielgruppen<strong>an</strong>alyse: Wer (Männer/Burschen<br />

bzw. Frauen/Mädchen) nutzt welche Verpflegs-<br />

<strong>an</strong>gebote? Für wen sind die verschiedenen Ver-<br />

pflegs<strong>an</strong>gebote (nicht) attraktiv? Warum?<br />

Bei Befragungen immer die Kategorie „Ge-<br />

schlecht“ <strong>an</strong>geben. So können die Daten ziel-<br />

gruppengenauer ausgewertet werden.<br />

Kommunikationsmodelle entwickeln für die<br />

Ansprache von SchülerInnen, LehrerInnen, Ver-<br />

pflegspersonal, Eltern ... <strong>–</strong> dabei auf geschlech-<br />

tergerechte Sprache/Bilder achten<br />

Didaktik in der Vermittlung von Ernährungs-<br />

wissen<br />

-<br />

-<br />

geschlechtergerechte Sprache/Bilder<br />

Erweitern des geschlechterstereotypen Ver-<br />

haltensrepertoires von Mädchen <strong>und</strong> Bur-<br />

schen, Frauen <strong>und</strong> Männern<br />

Stereotype durch Perspektivenwechsel <strong>und</strong> ge-<br />

schlechteruntypische Darstellungen auflösen,<br />

kein Verstärken der traditionellen Bildern (Frau<br />

in der Küche, M<strong>an</strong>n ist Profikoch etc.)

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