10.02.2013 Aufrufe

HP 2007 10 - Hansa Flex

HP 2007 10 - Hansa Flex

HP 2007 10 - Hansa Flex

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Für die Berechnung von Wanddicken für Rohre gibt<br />

es verschiedene Möglichkeiten. Jede führt zu anderen<br />

Ergebnissen. Damit es in der Praxis bei Berechnung<br />

und Umsetzung von Rohrleitungen nicht zur Verunsicherung<br />

kommt, schaff t HANSA-FLEX Transparenz.<br />

Helmut Wetteborn, Autor des in Vorbereitung befi<br />

ndlichen Praxisbuches „Hydraulische Leitungstechnik“<br />

und ausgewiesener Experte auf diesem Gebiet,<br />

erläutert für die HYDRAULIKPRESSE, worauf bei der<br />

Rohrwanddickenberechnung zu achten ist.<br />

Hydraulische Rohrleitungen eignen sich hervorragend<br />

zur verlustarmen Übertragung hydraulischer<br />

Leistungen. Dieses Bauteil lässt sich anforderungsgerecht<br />

in das Maschinen- oder Gerätesystem einordnen,<br />

ist sicher und gestattet den Einsatz aller<br />

heutigen Anschlusstechniken. Rohrleitungen können<br />

an Hand von technischen Lieferbedingungen<br />

ausgewählt werden. Die Abmessungen sind genormt<br />

und erprobte Werkstoff e gewährleisten Sicherheit.<br />

Welche Kenntnisse erfordert aber nun die<br />

Auslegung und Gestaltung hydraulischer Rohrleitungen?<br />

„Einsatzgrenzen und -bedingungen, aber<br />

ebenso auch starre Wandungen des Rohres können<br />

sensibel sein und Gefahren in sich bergen, wenn<br />

sie nicht die technisch richtige und wirtschaftlich<br />

notwendige Auslegung erfahren“, erläutert Helmut<br />

Wetteborn. Daher ist nach der Berechnung des<br />

notwendigen Durchfl ussquerschnittes die Bestimmung<br />

der Wanddicke „erste Bürgerpfl icht“. Diese<br />

ist abhängig vom Istdruck der Druckfl üssigkeit und<br />

von der Betriebstemperatur.<br />

Abb.1 Rohrleitungssystem<br />

Der Istdruck ist die Summe aus Betriebsdruck und<br />

zusätzlichen Drücken, wie Spitzendruck und Druckspitze<br />

(siehe auch DIN 24312 „Druck – Werte –<br />

AUSGABE OKTOBER <strong>2007</strong><br />

Begriff e“). Der Istdruck ist, je nach Arbeitsbelastung<br />

der Maschine oder des Gerätes, eine variable Größe.<br />

Die Höhe der Betriebstemperatur führt zu Druckabschlägen,<br />

die z.B. beim Edelstahlrohr im Temperaturbereich<br />

zwischen 50 °C und <strong>10</strong>0 °C immerhin<br />

11,5 % betragen. Ein Stahlrohr zeigt dieses negative<br />

Verhalten in diesem Temperaturbereich nicht.<br />

Werden die grundlegenden Einfl üsse Druck und<br />

Temperatur bei der Berechnung der Wanddicke<br />

nicht ausreichend beachtet, führt das zwangsläufi g<br />

zum Rohrbruch durch eine Überbelastung des Hydraulikrohres.<br />

Richtig gebogen<br />

Abb.2 Rohrbruch<br />

Leitungssysteme bestehen nicht nur aus geraden<br />

Rohren. Räumliche Verhältnisse, Lage der Anschlüsse<br />

und das Nutzen der natürlichen Elastizität<br />

des Rohres führen zu gebogenen Leitungsverläufen.<br />

Welche Anforderungen stellen sich daraus?<br />

In der Rohrbiegung erfolgt eine Schwächung der<br />

Rohrwanddicke durch das Strecken der Außenfaser<br />

des Rohrmaterials, der begegnet werden muss. Die<br />

Konsequenz ist ein Wanddicken-Zuschlag. Er kann<br />

berechnet werden und ist abhängig vom Biegeradius<br />

des Rohres. Je nach Biege-Werkzeug und Erfahrung<br />

des Monteurs erfährt das Rohr in seiner Biegung<br />

eine mehr oder weniger ausgeprägte Ovalität.<br />

Sie wird in der Technik Unrundheit genannt und<br />

darf sich nur in zulässigen Grenzen bewegen. Diese<br />

Unrundheit wirkt sich ebenfalls auf die Druckfestigkeit<br />

des Rohres aus. Dieser Qualitätsmangel wird<br />

oft nicht erkannt und unterschätzt: Ein „Rohrreißer“<br />

ist die Folge. Häufi g sollen Reparaturschweißungen<br />

das Rohr wieder einsatzfähig machen. Das ist nicht<br />

erlaubt, denn die DIN EN 13480-4 formuliert: „Ausbesserungen<br />

durch Schweißen sind nicht zulässig.“<br />

PRAXISBERICHT<br />

Wie dick soll‘s denn sein?<br />

Rohrwanddicke richtig berechnen<br />

Abb.3 Hydraulikrohre<br />

In diesem Falle wird der Sicherheitsaspekt der DIN<br />

EN 982 nicht beachtet. Bauteile:<br />

• müssen zuverlässig sein<br />

• müssen dem maximalen Druck standhalten<br />

• dürfen nur in den festgelegten Grenzwerten eingesetzt<br />

werden<br />

Abb.4 Rohrbiegungen und Unrundheit<br />

Es ergeben sich somit Zielsetzungen für eine anforderungsgerechte<br />

Auslegung des Hydraulikrohres.<br />

Die vom Gesetzgeber geforderte Verantwortung<br />

und Sicherheit sind dabei oberstes Gebot.<br />

Für eine Rohrleitung gilt:<br />

• Berechnung des inneren Rohr-Durchmessers an<br />

Hand der Durchfl ussverhältnisse<br />

• Berechnung der Rohr-Wanddicke in Abhängigkeit<br />

von Istdruck, Betriebstemperatur, Biegung und<br />

Unrundheit<br />

• Berücksichtigung der Temperaturdehnungen des<br />

Rohres<br />

• Anforderungsgerechte Befestigung des Rohres<br />

oder der Rohrsysteme<br />

HYDRAULIKPRESSE 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!