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IDOLE - Skulptur und Bild Ursula Kling-Rau Peter-Michael Weber

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Idol<br />

[von griechisch eídolon »<strong>Bild</strong>«] das, Philosophie: Nach F. Bacon sind Idole falsche<br />

Vorstellungen beziehungsweise Vorurteile der Menschen, die aus ihrer subjektiven Natur,<br />

ihrer Erziehung, der sprachlichen Eigenheit <strong>und</strong> der Überlieferung entstehen. Als einzigen<br />

Weg zur Gewinnung empirischer Erkenntnis setzt Bacon dagegen die induktive Methode.<br />

Idol<br />

[von griechisch eídolon »<strong>Bild</strong>«] das, Religionswissenschaft: vom christlichen <strong>und</strong> jüdischen<br />

Standpunkt aus jedes heidnische Kultbild; danach in der vor- <strong>und</strong> frühgeschichtlichen<br />

Archäologie Bezeichnung für kleine Kultfiguren (meist als Grabbeigaben gef<strong>und</strong>en).<br />

Idol,<br />

meist eine Person, seltener eine Sache oder eine bestimmte Weltanschauung, die (meist<br />

von Jugendlichen) schwärmerisch verehrt <strong>und</strong> als Wunschbild oder Ideal <strong>und</strong> somit als<br />

Leitbild für die eigene Lebensgestaltung, das Aussehen oder das Verhalten angestrebt<br />

wird. Als Idole dienen in der Regel erfolgreiche Sänger beziehungsweise Sängerinnen in<br />

der Popmusik, Filmschauspieler, Models oder Sportler, manchmal auch Schriftsteller,<br />

Künstler <strong>und</strong> (recht selten) Politiker.ÿþ Die zeitweilige Identifizierung mit einem Idol ist<br />

eine häufig in der Pubertät auftretende, im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung<br />

durchaus »normale« Erscheinung. Ein Ideal oder Leitbild zu haben, kann die eigene<br />

Entwicklung sehr fördern. Häufig sind umschwärmte Idole jedoch Trugbilder, die nach<br />

außen hin das verkörpern, was sich gut »verkaufen« lässt. Man kann auch für ein Trugbild<br />

schwärmen, das schadet niemandem, wenn klar ist, dass es sich um ein Trugbild handelt.<br />

Bevor man jedoch jemanden zum Leitbild für die eigene Lebensgestaltung erhebt, ist es<br />

sinnvoll, zu hinterfragen, was einem gefällt <strong>und</strong> warum <strong>und</strong> wie es sich auf das eigene<br />

Leben auswirken kann.<br />

© 2002 Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG<br />

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