Erstkommunion-Begleitheft 2012 - Bonifatiuswerk
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liturgische BAusteine<br />
Katechese zu:<br />
Jesus und Thomas – Joh 20,24-28<br />
Er schüttelt den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht! Jesus<br />
kann das nicht gewesen sein. Ihr habt euch getäuscht«,<br />
sagt Thomas zu seinen Freunden. Thomas war nämlich<br />
nicht dabei, als Jesus am Osterabend durch die<br />
verschlossene Tür zu den Jüngern gekommen war, mit<br />
ihnen gesprochen und gegessen hatte. Sie waren alle so<br />
froh und glücklich gewesen, als sie danach Thomas von<br />
ihrer Begegnung mit Jesus erzählt hatten. und Thomas?<br />
Er ist traurig und vor allen Dingen auch enttäuscht,<br />
dass er nicht dabei war. Ihm fehlt diese so wunderbare<br />
Erfahrung. und so bleibt er skeptisch und glaubt nicht,<br />
was die anderen Jünger glauben: dass Jesus lebt.<br />
Wie soll denn das auch gehen? Er, Thomas, hält sich da<br />
lieber an die Fakten: Der Meister ist gekreuzigt worden,<br />
er starb, und nun ist er tot. Auch wenn sich das so einfach<br />
anhört, Thomas ist wie all die anderen Jünger auch,<br />
traurig darüber, dass ihr Herr und Meister, ihr bester<br />
Freund tot ist. Was hatten sie sich alles erträumt mit<br />
Jesus an ihrer Seite. und nun??? Aus der Traum!!! Alles<br />
vorbei!!! Wie sollte es nun weitergehen???<br />
Die anderen Jünger, die wie Thomas die letzten Jahre<br />
mit Jesus durchs Land gezogen sind, halten ihm immer<br />
wieder entgegen: »Aber wir haben den Herrn gesehen!<br />
Glaube uns doch! Er lebt!« Sie können ihn aber nicht<br />
überzeugen. und man muss ja auch zugeben: Thomas<br />
hat doch eigentlich »irgendwie« Recht. Jeder Mensch,<br />
damals zur Zeit Jesu und auch wir heute, weiß, oft aus<br />
eigener persönlicher Erfahrung, der Tod ist endgültig,<br />
Basteltipp<br />
Die Kommunionkinder basteln im<br />
Vorfeld doppelte aufeinandergeklebte<br />
Herzen aus Tonpapier oder Tonkarton .<br />
Das obere Herz ist in der Mitte mit einer<br />
Tür zu öffnen . Auf das untere Herz wird ein Foto<br />
des Kindes geklebt . Unter dem Thema: »Trau dich<br />
zu glauben …! Öffne Jesus dein Herz!« können sich die<br />
Kommunionkinder in der Gemeinde vorstellen .<br />
| 16 | www.bonifatiuswerk.de<br />
da ist noch niemand wieder zurückgekommen. Auch<br />
wenn wir uns das, genau wie die Jünger, oft so sehr<br />
wünschen.<br />
Ja, zugegeben: Jesus hat zwar bei seinen Wanderungen<br />
durch das Land einige Menschen ins Leben zurückgeholt;<br />
das war unglaublich. Aber jetzt – er selbst ist tot,<br />
und nun soll er wieder lebendig sein? Thomas bleibt<br />
auf seinem Standpunkt: »Wenn ich nicht die Wunden<br />
der Nägel an seinen Händen sehen und berühren kann,<br />
dann glaube ich nicht. Ende, aus!«<br />
Acht Tage nach Ostern sind sie alle wieder versammelt.<br />
Thomas ist auch dabei. Sie sitzen um den Tisch, an dem<br />
Jesus mit ihnen das Abendmahl gefeiert hat. Doch der<br />
Platz in der Mitte, an dem Jesus beim Abendmahl gesessen<br />
hat, den haben sie frei gelassen.<br />
Aber auch die Sitzordnung ist nicht mehr dieselbe.<br />
Nun, da niemand mehr den Mittelpunkt bildet, ist alles<br />
anders. Die Jünger sitzen eng beieinander, so wie es sich<br />
gerade ergibt. Keiner redet, alle sind ängstlich, schweigsam<br />
und verzweifelt. Die Fenster und Türen sind fest verriegelt.<br />
Die Lampe, an der nur zwei Flammen brennen,<br />
wirft ein mattes Licht auf den Tisch. Der Rest des großen<br />
Saales liegt im Halbdunkeln. Jesus fehlt ihnen so sehr!<br />
Johannes, der gerade das wenige, was an Essen noch<br />
da ist, für eine gemeinsame Mahlzeit holen will, bleibt<br />
erschrocken stehen.<br />
Da steht Jesus mitten im Raum und schaut auf seine<br />
Freunde!!! Er lächelt liebevoll und öffnet seine Arme<br />
und streckt sie den Jüngern entgegen. Johannes ruft<br />
erfreut: »Jesus!« Da blicken auch die anderen auf und<br />
sehen ihn. Verwundert und gleichzeitig froh eilen sie auf<br />
Mit Jesus sprechen<br />
Mit Jesus über all das sprechen zu können, was<br />
uns bewegt, worüber wir uns freuen, wovor wir<br />
Angst haben oder was wir uns wünschen, dazu sind<br />
wir immer wieder eingeladen. Er ist wie ein guter<br />
Freund, der auf uns wartet und uns zuhört. Er<br />
nimmt auch unsere Zweifel und Fragen ernst.<br />
HEIDI RoSE