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Der grüne Faden - St. Elisabeth-Verein eV

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<strong>Faden</strong> Themen<br />

Ausgabe 45 · Dezember 2012<br />

Mitarbeiter-Zeitschrift <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. Marburg<br />

Foto: Thorsten Richter<br />

dieser Ausgabe:<br />

Aktionen zum Leitthema<br />

Grenzen Seite 2-3<br />

Präsentation Mitarbeiterbefragung<br />

Seite 4<br />

Social Media Seite 5<br />

Inklusion in diakonischen<br />

Einrichtungen Seite 9<br />

Tage der offenen Türen<br />

in Dillenburg Seite 10<br />

Ökumenischer Kirchenlauf<br />

in Biedenkopf Seite 12<br />

Sozialmarkt an der<br />

<strong>Elisabeth</strong>kirche Seite 14<br />

Sommerfest der<br />

Jugendhilfe Seite 16-17<br />

Ausbau Kirchvers Seite 18<br />

Besuch im Jugendamt<br />

Gelnhausen Seite 19<br />

Familientag der<br />

Erziehungsstellen Seite 20<br />

Filmprojekt der Julie-<br />

Spannagel-Schule Seite 21<br />

Regionalkonferenz<br />

Biedenkopf Seite 23<br />

Richtfest Rosenthal Seite 24<br />

Lisbeth Open Seite 25<br />

Oikos an Tour Seite 26-27<br />

Seminarvorschau der GISA<br />

Seite 31<br />

Lichtspiele in der<br />

<strong>Elisabeth</strong>kirche<br />

Marburg<br />

Während der Veranstaltung<br />

„Marburg b(u)y Night“ entstand<br />

diese eindrucksvolle<br />

Bildmotiv, das uns Thorsten<br />

Richter, Bildredakteur bei der<br />

Oberhessischen Presse Marburg,<br />

dankenswerter Weise<br />

zur Verfügung stellt.<br />

Am Freitag vor dem ersten Advent<br />

wird traditionell in Marburg<br />

der Adventsmarkt eröffnet<br />

und auch zahlreiche Geschäfte<br />

haben bis Mitternacht<br />

offen. In diesem Jahr beteiligte<br />

sich erstmalig auch die <strong>Elisabeth</strong>kirche<br />

mit Lichtinstallation,<br />

Orgelmusik und Dachstuhlführungen<br />

an dem Programm.<br />

Das Mittelschiff und<br />

der Lettner des frühgotischen<br />

Kirchenbaus gaben durch die<br />

verschiedenen Farbspiele imposante<br />

Bilder ab. (jj)


2 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Editorial<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

herzlich willkommen in der letzten<br />

Ausgabe des „Grünen <strong>Faden</strong>“ für<br />

das Jahr 2012. Während des Schreibens<br />

dieser Zeilen macht sich langsam<br />

die Adventszeit bemerkbar.<br />

Aber wie zeigt sich diese Zeit? Eigentlich<br />

kommt „Advent“ nach<br />

dem lateinischen Ursprung von<br />

„Ankunft“ und ist in unseren Breitengraden<br />

fest verbunden mit der Ankunft des<br />

Festes der Geburt Jesu, auch Weihnachten genannt.<br />

Und ursprünglich war diese Zeit eine Fastenzeit,<br />

die zur Besinnung rief. Doch dies hat<br />

sich in den vergangenen Jahrhunderten ganz<br />

grundlegend geändert. Heutzutage wird die Adventszeit<br />

oftmals geprägt von Termindruck, Geschenkesuche<br />

und „muss noch erledigt werden“,<br />

als ob das Ende der Welt bevor stünde - Ach ja, in<br />

diesem Jahr soll ja wirklich noch am 21.12. die<br />

Welt untergehen (zumindest ist das wohl so<br />

ähnlich im Kalender der Mayas zu finden), aber<br />

wir werden sehen …<br />

Also zurück zur Ausgangsfrage: Wie macht sich<br />

die Adventszeit bemerkbar? Lassen wir uns von<br />

dem allgemeinen <strong>St</strong>ress gefangen nehmen, noch<br />

unbedingt diesen Termin wahrzunehmen oder<br />

jene Aufgabe zu erledigen oder gönnen wir uns<br />

vielleicht auch einmal eine Auszeit?<br />

Wir laden Sie ein, auch mal einen Blick in diesen<br />

„Grünen <strong>Faden</strong>“ zu werfen. In den vergangenen<br />

Monaten ist wieder vieles in unseren Bereichen<br />

passiert und einiges davon ist auch bestimmt für<br />

Sie interessant. Vielleicht beginnen Sie auch einfach<br />

mal mit einer Bildmeditation zum Motiv der<br />

Titelseite, das uns freundlicherweise von Thorsten<br />

Richter von der Oberhessischen Presse zur<br />

Verfügung gestellt wurde.<br />

Das Bild zeigt das bunt beleuchtete Mittelschiff<br />

der Marburger <strong>Elisabeth</strong>kirche bei der Veranstaltung<br />

„Marburg b(u)y night“. Und damit wieder<br />

so einen Gegensatz: Während vor der Tür der<br />

Weihnachtsmarkt tobt und sich Tausende Besucher<br />

durch die Läden und Geschäfte der Innenstadt<br />

schieben, gibt es hier einen Ort der Ruhe<br />

und Besinnung, den zwar viele gerne nutzen<br />

würden, aber durch den großen Andrang doch einigen<br />

verwehrt bleibt.<br />

Vielleicht haben Sie ja in der Adventszeit ein wenig<br />

Zeit sich im Kerzenschein eines Adventskranzes<br />

oder später im Glanz eines Weihnachtsbaums<br />

in einen bequemen Sessel zu setzen und<br />

einfach mal dieses Bild auf sich wirken zu lassen<br />

oder mal nachzulesen, was sonst noch so alles in<br />

unserem <strong>Verein</strong> passiert…<br />

Und dann kann es ab Januar 2013 wieder heißen:<br />

Mit neuen Ideen und vollgetankt auf zu neuen<br />

Zielen…<br />

In diesem Sinne wünsche ich eine besinnliche<br />

und erwartungsvolle Zeit<br />

„Achtsamer Umgang mit …“:<br />

Veranstaltungen unterstützen<br />

das sich Beschäftigen mit dem<br />

Leitthema „Grenzen …“<br />

„Grenzen …“, sie erleben, achten,<br />

respektieren, überwinden, setzen,<br />

wahren, verletzen ...: Die<br />

Aspekte, Sachverhalte, Inhalte und<br />

Fragestellungen zum Leitthema<br />

2012/13 des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />

Marburg sind ebenso vielfältig wie<br />

die persönlichen Grenzerfahrungen<br />

eines jeden Einzelnen und die<br />

Möglichkeiten des sich Befassens<br />

mit der Thematik. Nachdem im<br />

Mai insgesamt 160 Teilnehmende -<br />

Mitarbeitende, Betreute sowie<br />

Vertreter des Landkreises Marburg-Biedenkopf,<br />

der <strong>St</strong>adt Marburg,<br />

des Regierungspräsidiums,<br />

des Landeswohlfahrtsverbandes<br />

sowie aus Einrichtungen der Region<br />

- während der Auftaktveranstaltung<br />

einen Auseinandersetzungsprozess<br />

mit dem Thema<br />

"Grenzerfahrungen" in Gang gesetzt<br />

haben, beschäftigt sich eine<br />

Arbeitsgruppe damit, wie das Leitthema<br />

durch Veranstaltungen begleitet<br />

und zusätzlich inspiriert<br />

werden kann.<br />

„Achtsamer Umgang mit uns<br />

selbst und den uns anvertrauten<br />

Menschen“, so sind die zwölf Themen<br />

der Auftaktveranstaltung als<br />

Gesamtthema für eine Veranstaltungsreihe<br />

zusammengefasst<br />

worden, die von den Geschäftsbereichen<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />

umgesetzt wird. Von jedem Geschäftsbereich<br />

wird dabei dezentral<br />

eine Veranstaltung organisiert.<br />

Detailthema und Umsetzung<br />

sind dabei grenzenlos offen. Die<br />

Veranstaltung kann entweder an<br />

einen bereits initiierten Grenzprozess<br />

andoggen, ein Thema aus<br />

dem Themenpool aufgreifen oder<br />

ein selbst gewähltes Thema bearbeiten.<br />

<strong>Der</strong> Themenpool beinhaltet<br />

folgende Themenvorschläge:<br />

- Deeskalationsstrategien<br />

- Achtsame Kommunikation<br />

- Künstlerischer Umgang mit dem<br />

Thema Grenzen<br />

- Selbstmanagement<br />

- Selbstfürsorge/richtig abgrenzen<br />

- Kontrollverlust<br />

- Alt werden im Beruf<br />

- Re-Traumatisierung in der Jugendhilfe<br />

- Alltägliche Gewalt<br />

Diakoniepfarrer Maik Dietrich-<br />

Gibhardt - auch Aufsichtsratsvorsitzender<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />

- hat sich bereit erklärt, das vorgeschlagene<br />

Themenspektrum im<br />

Kontext Diakonie und Kirche zu<br />

beleuchten.<br />

Zudem wird darüber nachgedacht,<br />

eine Podiumsdiskussion<br />

zum Thema „Achtsamer Umgang<br />

mit uns selbst und den uns anvertrauten<br />

Menschen“ am Ende der<br />

Veranstaltungsreihe durchzuführen.<br />

Mehr über das Leitthema<br />

„Grenzen“ im Internet unter<br />

www.elisabeth-verein.de unter<br />

„Unsere Leitthemen“.<br />

Manfred Günther


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 3<br />

Fotoprojekt der Familienbegleitenden Wochengruppe<br />

Bad Orb zum Thema „Grenzen“<br />

Das Leitthema „Grenzen“ hat die Kinder,<br />

Jugendlichen und Betreuenden der Familienbegleitenden<br />

Wochengruppe (FbW) Bad<br />

Orb im Main-Kinzig-Kreis seit Beginn des<br />

Jahres auf eine ganze besondere Weise beschäftigt.„Wir<br />

in der FbW Bad Orb haben zu<br />

diesem Thema ein Fotoprojekt gestaltet“,<br />

erklärt Erzieherin Tina Rauer, „Wir haben<br />

uns zuerst überlegt, wie sehen Grenzen aus<br />

und welche unterschiedlichen Arten gibt es<br />

und wo in unserem Alltag treten sie auf.“<br />

Danach haben sich Kinder, Jugendliche<br />

und Betreuende gemeinsam Gedanken gemacht,<br />

wo bei ihnen die eigenen Grenzen<br />

liegen, welche schon überschritten wurden<br />

oder welche sie selbst überschritten haben<br />

und warum.<br />

Vom 13. November bis 11. Dezember waren<br />

29 Fotos zum Thema „Grenzen“ im Rathaus<br />

Bad Orb zu besichtigen. In der Foto-<br />

Ausstellung sind einige der vielen verschiedenen<br />

Grenzen im Alltag betrachtet und<br />

diese genauer unter die Lupe genommen<br />

worden.<br />

Interessierten Bürger betrachten die Bildmotive der Fotoausstellung, die zum Nachdenken<br />

über das Thema „Grenzen“ einlädt. Gemeinsam mir Bereichsleiterin Petra Schreiber, Erzieherin<br />

Tina Rauer (hinten von links) und Bürgermeisterin Helga Uhl (hinten rechts) präsentierten die<br />

jungen Künstler ihre Werke (Bild unten). (Fotos: Jürgen Jacob)<br />

„Die Kinder und Jugendlichen<br />

hatten so viele Motivvorschläge. Es<br />

gab erschreckende und auch beeindruckende<br />

Ideen zum Thema Grenzen“,<br />

so Tina Rauer.<br />

Jeder erlebt sie tagtäglich, sie<br />

werden gebrochen, überschritten<br />

oder neu entdeckt. Jeder nimmt sie<br />

anders wahr und geht mit ihnen auf<br />

unterschiedlichster Weise um. Manche<br />

sind wichtig und positiv, auch<br />

wenn die Grenzen überschritten<br />

werden. Andere jedoch sind sehr<br />

unangenehm und hinterlassen<br />

Traurigkeit und sogar Schmerz.<br />

Die Fragen „Wie fühlten wir uns<br />

dabei, wer konnte uns helfen?“ oder<br />

„Sind alle Grenzen schlecht oder<br />

gibt es auch welche, die gut für uns<br />

sind?“ machten das Thema anschaulich.<br />

„Hier wurde uns die Vielfältigkeit<br />

der Grenzen bewusst und<br />

in welchem Ausmaß wir ihnen im<br />

Alltag begegnen“, so Mitarbeiterin<br />

Kerstin Appel, „es kamen auch Dinge<br />

ans Licht, die uns sehr nachdenklich<br />

machten.“<br />

Aus diesen ganzen Überlegungen<br />

und Gesprächen entwickelten<br />

sich schließlich die Ideen für die Motive<br />

der Fotos. Einige der Fotos wurden<br />

nachgestellt, für andere ging<br />

man einfach hinaus und suchte jegliche<br />

Arten von Grenzen. „Dies<br />

machte uns großen Spaß“, so Tina<br />

Rauer. Einige der Motive konnte<br />

man auch schon bei der Eröffnungsveranstaltung<br />

des Leitthemas im<br />

Mai 2012 in Marburg sehen. Und<br />

nun für einige Wochen im Rathaus<br />

Bad Orb.<br />

Bei der offiziellen Eröffnung im<br />

Rathaus machte Bürgermeisterin<br />

Helga Uhl deutlich, wie sehr ihr an<br />

der Arbeit der Wochengruppe gelegen<br />

ist. Gerne hat sie daher im Rathaus<br />

Galerie-Leisten anbringen lassen.<br />

„Ich wollte schon länger hier<br />

Ausstellungen möglich machen“,<br />

betonte die Bürgermeisterin. Daher<br />

kam die Idee, die Ausstellung im<br />

Rathaus stattfinden zu lassen, ihr<br />

sehr entgegen und könnte als Initialzündung<br />

für weiteres gelten.<br />

Bereichsleiterin Petra Schreiber<br />

dankte sowohl der Bürgermeisterin<br />

und der <strong>St</strong>adtverwaltung für ihre<br />

Unterstützung und lobte die zahlreichen<br />

kreativen Ideen der Kinder,<br />

Jugendlichen und Mitarbeitenden<br />

in der FbW Bad Orb. Jürgen Jacob


4 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Am 28.09.12 wurden die Ergebnisse<br />

der Mitarbeitendenbefragung<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s und seiner<br />

Tochtergesellschaften von Prof. Dr.<br />

Holger Ziegler, Simon Mohr und Marco<br />

Schewe vor 75 interessierten Mitarbeitenden<br />

präsentiert.<br />

Ziel der Mitarbeitendenbefragung<br />

war es, die Zufriedenheit, die<br />

Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastungen<br />

und Gefährdungspotentiale<br />

der Mitarbeitenden des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />

<strong>Verein</strong>s zu erfassen und zentrale<br />

Handlungsbedarfe zu identifizieren.<br />

Um der Breite der Fragen gerecht zu<br />

werden und eine Vergleichbarkeit<br />

zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen<br />

und Geschäftsbereichen<br />

zu ermöglichen, wurde auf ein<br />

Fragebogen zurückgegriffen, der im<br />

Rahmen des Projektes „Zukunft Personalentwicklung<br />

gestalten - ZuPe“<br />

von der Universität in Bielefeld entwickelt<br />

wurde. Von März bis Mai 2012<br />

wurden die Mitarbeitenden online<br />

zu den genannten Aspekten befragt.<br />

<strong>Der</strong> Fragebogen zielte auf die Erfassung<br />

wesentlicher Dimensionen von<br />

Mitarbeiter/innenzufriedenheit, Arbeitsbedingungen,Arbeitsbelastung,<br />

Führungsstrukturen, organisationsinternerKommunikationsprozessen<br />

und Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

ab.<br />

Ziel der Befragung war weiterhin,<br />

eine Grundlage für die Mitarbeiter/<br />

innen und der Geschäftsleitung zu<br />

bieten, auf der sie in einen kritischkonstruktiven<br />

Dialog miteinander<br />

über die Arbeitsbedingungen treten<br />

können. Hierzu sollten die Ergebnisse<br />

an dem Fachtag transparent gemacht<br />

werden, die es jedem Mitarbeitenden<br />

erlauben, seine eigenen<br />

Schlüsse zu ziehen und partizipativ<br />

auf die weitere Umsetzung der Auswertungsergebnisse<br />

Einfluss nehmen<br />

zu können.<br />

Insgesamt wurden 1000 Zugangscodes<br />

zum online hinterlegten<br />

Fragebogen verschickt, davon haben<br />

294 Personen an der Befragung teilgenommen.<br />

Vollständig ausgefüllt<br />

wurde der Fragebogen von 244 Personen.<br />

Von den befragten Mitarbeitenden<br />

stammt der weitaus größte<br />

Teil aus dem Bereich (sozial-)pädagogischer<br />

Hilfen. Insgesamt haben 213<br />

pädagogische Fachkräfte den Fragebogen<br />

ausgefüllt (72%), 44 Verwaltungsfachkräfte<br />

(15%) und 23 Mitarbeiter/innen<br />

in Hauswirtschaft und<br />

Handwerk (8%) (vgl. Tabelle 1). Aus<br />

dem Bereich psychologische<br />

und/oder psychiatrische Hilfen haben<br />

10 Personen an der Befragung<br />

teilgenommen.<br />

Präsentation der Ergebnisse der<br />

Mitarbeiterbefragung<br />

Simon Mohr und Prof. Dr. Holger Ziegler präsentierten die Ergebnisse.<br />

In der Präsentation gingen Prof. Dr. Ziegler<br />

und Simon Mohr auf die verschiedenen<br />

Dimensionen der Befragung ein und zeigten<br />

ein sehr ausführliches Bild über die Situation<br />

der Mitarbeitenden, der Team- und<br />

Organisationskulturen und der einzelnen<br />

Geschäftsbereiche im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>verein.<br />

Interessant war hier vor allem die Darstellung<br />

verschiedener Wirkfaktoren, die beispielsweise<br />

auf die Belastungen der Mitarbeitenden<br />

oder der Mitarbeitendenzufriedenheit<br />

einwirken können. Insgesamt zeigte<br />

sich ein recht homogenes Bild im Benchmarkvergleich<br />

zur <strong>St</strong>udie des Forschungsund<br />

Fortbildungsprojektes „Zukunft Personalentwicklung<br />

- ZuPe“, in der mittlerweile<br />

fast 60 Einrichtungen aus den Erziehungshilfen<br />

befragt wurden. Am Nachmittag gab<br />

es die Gelegenheit, die Ergebnisse der Befra-<br />

gung in Workshops zu vertiefen und in einen<br />

gemeinsamen Diskus zu gehen. So wurden<br />

Workshops angeboten zu den Themen<br />

„Personalentwicklungsgespräche“, „Klientenbilder“,<br />

„<strong>St</strong>andards und Leitfäden“ und<br />

„Gefährdungsanalyse und Betriebliches Gesundheitsmanagement“.<br />

Am Ende fasste Vorstand Hans Werner<br />

Künkel die Ergebnisse noch einmal kurz zusammen<br />

und wies darauf hin, dass nun eine<br />

<strong>St</strong>euerungsgruppe gegründet werden würde,<br />

um die Ergebnisse der Befragung konstruktiv<br />

abzuarbeiten.<br />

<strong>Der</strong> ausführliche, 97-seitige Bericht zur<br />

Befragung und die Präsentation vom Fachtag<br />

ist im Intranet des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />

hinterlegt und kann von allen Mitarbeitenden<br />

abgerufen und eingesehen werden.<br />

Marco Schewe<br />

Interessiert verfolgen die Mitarbeitenden die Präsentation. (Fotos: Jürgen Jacob)


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 5<br />

"Facebook, Twitter & Co - was fasziniert, was interessiert, wo<br />

sind die Grenzen im Web 2.0?": Interessierte treffen sich<br />

Chatten, sich unterhalten, sich mitteilen,<br />

spielen, Leute online treffen und kennen<br />

lernen: Das wollen Jugendliche in sozialen<br />

Netzwerken, zumindest diejenigen, die bei<br />

den beiden bisherigen Treffen zum Thema<br />

"Facebook,Twitter & Co - was fasziniert, was<br />

interessiert, wo sind die Grenzen im Web<br />

2.0?" im Jugendbistro des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />

dabei waren. Und sie sind dabei zum<br />

Großteil auf Facebook im Netz unterwegs.<br />

Denn: Social Media gewinnen im Leben<br />

von Kindern und Jugendlichen zunehmend<br />

an Bedeutung. Sie eröffnen vielfältige neue<br />

kommunikative Erfahrungs- und Hand-<br />

Beim nächsten Treffen geht es<br />

weiter um den praktischen Umgang<br />

mit Facebook, vor allem um das, was<br />

die Teilnehmer interessiert. Und weil<br />

das Web 2.0 so grenzenlos unendlich<br />

scheint, ist ein Ziel, eine geschlossene<br />

Social-Media-Gruppe zu gründen,<br />

innerhalb der sich die Mitglieder<br />

austauschen können.<br />

Das Auftakttreffen fand im Zuge<br />

des Leitthemas 2012/20123 des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s "Grenzen" und des<br />

2. Hessischen Tages der Nachhaltigkeit<br />

am 19. September statt.<br />

Das Thema zu behandeln, ist<br />

während der Auftaktveranstaltung<br />

zum Leitthema 2012/2013 - "Grenzen<br />

..." angeregt worden: Jugendliche<br />

wollen wissen, wie sie sich im www<br />

bei Facebook, Twitter & Co bewegen<br />

können, Erwachsene wollen miteinander<br />

kommunizieren, ohne jedes<br />

Mal zusammenkommen zu müssen.<br />

„Internet ist weder gut noch böse, es ist einfach da“<br />

26 Social-Media-Interessierte - Mitglieder<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s, Geschäftsbereichsleitungen<br />

und Geschäftsführer sowie<br />

die Vorsitzenden der Mitarbeitervertretungen<br />

und Betriebsräte haben sich Anfang<br />

November in einer neuen Form getroffen,<br />

um ein aktuelles Thema zu bearbeiten: „Facebook,<br />

Twitter und Co. - was fasziniert, was<br />

interessiert? Chancen und Grenzen für den<br />

<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> als Non-Profit-Organisation.“<br />

Als Impulsgeber für eine spannende<br />

und längst nicht abgeschlossene Diskussion<br />

trat Maik Meid (Bild) auf - Ruhrgebietskind,<br />

Fundraising-Manager, seit 20 Jahren<br />

haupt- und ehrenamtlich für gemeinnützige<br />

Organisationen wie beispielsweise der<br />

Diakonischen <strong>St</strong>iftung Wittekindshof tätig,<br />

Autor und Referent. Und das Ergebnis der<br />

von Vorstand Hans-Werner Künkel initiierten<br />

hammelsprungartigen Abstimmung<br />

am Ende - der Wahl zwischen dem sich weiter<br />

beschäftigen mit dem Thema Social Media<br />

oder einer eher noch ablehnenden Haltung<br />

durch sich zusammen aufstellende<br />

Meinungsgruppen - unterstrich Meids einfache<br />

These: „Das Internet ist weder gut<br />

noch böse, es ist einfach da und hat die Art,<br />

wie wir kommunizieren, verändert“. Und so<br />

wird sich der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> damit beschäftigen,<br />

wie es weitergehen kann. Dazu<br />

soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden,<br />

die mit Hilfe von externen Fachleuten unter<br />

anderem der Frage nachgeht: In welchen<br />

lungsräume. Aber: Sie bergen aber auch verschiedene<br />

Risiken.<br />

Was hinter Facebook so steckt und wie<br />

die persönlichen Einstellungen optimiert<br />

werden können, das machte Anne Schmitt,<br />

Bildungsreferentin Institut für Medienpädagogik<br />

und Kommunikation - früher als Landesfilmdienst<br />

Hessen bekannt - bei der<br />

jüngsten Zusammenkunft im Oktober deutlich.<br />

Praxisorientiert am PC informierte die<br />

Facebook-Fachfrau über die wichtigsten Einstellungen,<br />

die zum Schutz der Privatsphäre<br />

getroffen werden können: von der Einstellung<br />

der Zugriffsrechte auf das persönliche<br />

Profil über den Umgang mit Freundeslisten<br />

bis hin zur Verwendung von Zusatzapplikationen.<br />

Und weil das Interesse am Thema Facebook<br />

so groß ist, werden die Treffen fortgesetzt:<br />

<strong>Der</strong> nächste Termin wird rechtzeitig auf<br />

der Internetseite - www.elisabeth-verein.de<br />

- und per Rundmail bekanntgegeben. Wer<br />

direkt per Mail eingeladen werden möchte,<br />

E-Mail genügt: m.guenther@elisabeth-verein.de<br />

Sozialen Netzwerken kann oder muss gar<br />

der <strong>Verein</strong> in welcher Form unterwegs sein,<br />

wie muss das Geschehen im Internet beobachtet<br />

werden?<br />

Meid hatte zuvor dargestellt, dass das<br />

Internet „einfach da ist“. Es sei - ähnlich wie<br />

das Telefon - ein Medium, über das Kommunikation<br />

stattfindet. „Das soziale Netz, Web<br />

2.0 und Social Media sind zum aktuellen<br />

Zeitpunkt die wichtigste Ausprägung und<br />

entscheidende Daseinsform des Internets.“<br />

Man könne diese Entwicklung kritisieren<br />

oder gut finden, „aber man kann sie nicht<br />

ignorieren.“ Die entscheidende Frage sei,<br />

„mit welcher Geschwindigkeit sich kommunikationsbetreibende<br />

Organisationen egal<br />

welcher Größe dieser Entwicklung stellen.“<br />

Habe bis vor vier Jahren gegolten, wer nicht<br />

im Internet existiere, „der existiert auch<br />

nicht in den Köpfen der Nutzer, so gilt heute<br />

diese Definition für die Präsenz in sozialen<br />

Netzwerken.“<br />

Und zu den Möglichkeiten des Web 2.0<br />

sagte der Social-Media-Experte: „Das Internet<br />

verändert nicht bloß die Kommunikation,<br />

es verändert die gesamte Gesellschaft.<br />

Menschen lösen gemeinsam etwas aus und<br />

verändern durch ihr Verhalten gesellschaftliche<br />

Entwicklungen. Hier stehen wir noch<br />

ganz am Anfang.“<br />

Mit der Zusammenkunft auf den Neuhöfen<br />

zum Thema „Facebook, Twitter und<br />

Co“ beschritt der <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> einen<br />

Manfred Günther<br />

neuen Weg,<br />

„auf andere<br />

Weise als bisher<br />

in die Diskussion<br />

um inhaltliche<br />

oder strategische<br />

Fragen<br />

einzubeziehen<br />

und mit den<br />

Mitarbeitenden<br />

ins Gespräch zu<br />

bringen“, wie<br />

der Aufsichtsratsvorsitzende Maik<br />

Dietrich-Gibhardt die Bedeutung<br />

dieses Tages unabhängig vom Thema<br />

beschrieb. Eine gute Botschaft,<br />

die hätten auch diakonische Einrichtungen<br />

wie der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>.<br />

„Ob neben den anderen nun auch<br />

Facebook, Twitter und Co, sinnvolle<br />

Kanäle zur Verbreitung dieser Botschaft<br />

sind, das ist die spannende<br />

Frage.“ Mehr zu diesem besonderen<br />

Tag finden Sie auf der Internetseite<br />

www.elisabeth-verein.de<br />

In der „Medienkiste“ unter dem<br />

Menüpunkt „Unsere Leitthemen“ -<br />

„2012/13 Grenzen“ finden Sie die die<br />

einleitenden Gedanken des Aufsichtsratsvorsitzenden,<br />

das Referat<br />

von Maik Meid sowie eine Informationen<br />

zum Thema „Social Media“.<br />

Manfred Günther


6 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

„Geld ist rund und rollt weg.<br />

Bildung bleibt.“<br />

(Heinrich Heine)<br />

„Es gibt nur eine Sache auf der Welt,<br />

die teurer ist als Bildung - keine Bildung.“<br />

(John F. Kennedy)<br />

<strong>Der</strong> neue Bildungspass für den<br />

<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> liegt vor<br />

Seit kurzem ist der neue Bildungspass<br />

für neue Mitarbeitende im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />

verfügbar. Sei dem 01.01.2009 gilt bekanntlich<br />

die Regelung, dass alle neu eingestellten<br />

Mitarbeitenden binnen fünf Jahren<br />

insgesamt vier Pflichtfortbildungen besucht<br />

haben müssen. Diese Pflichtveranstaltungen<br />

werden im Bildungspass dokumentiert.<br />

Sind besagte Veranstaltungen<br />

dort eingetragen, muss der Pass in Kopie in<br />

der Personalabteilung eingereicht werden.<br />

Neue Mitarbeitende erhalten ihr Exemplar<br />

in dem für sie zuständigen Fachbereichsbüro<br />

oder über die GISA.<br />

Je nach Belieben kann der Bildungspass<br />

weiter verwendet werden, um noch andere<br />

Fortbildungen in ihm zu dokumentieren,<br />

Raum genug ist vorhanden. Er kann auch<br />

über den Kreis der neuen Mitarbeitenden<br />

hinaus Einsatz finden, sollten etwa Kolleginnen<br />

und Kollegen ein nützliches und ansprechendes<br />

Dokument suchen, in dem sie<br />

ihre Fortbildungen künftig aus rein privaten<br />

Gründen eintragen wollen.<br />

Eine exakte Beschreibung des Verfahrens<br />

zur Umsetzung der verbindlichen Fortbildungen<br />

ist im Intranet hinterlegt und<br />

muss daher an dieser <strong>St</strong>elle nicht näher er-<br />

läutert werden. Die wichtigsten Informationen<br />

hierzu finden sich auch auf der Rückseite<br />

des Bildungspasses.<br />

Gegenwärtig sind folgende vier Pflichtveranstaltungen<br />

zu absolvieren:<br />

- Einführungsseminar für neue Mitarbeitende<br />

- „Nur das Denken, das wir leben, hat einen<br />

Wert.“ (Hermann Hesse) - diakonische<br />

Werte des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s und eigene<br />

Werte<br />

- Schwierige Gesprächssituationen meistern<br />

- Survivalstrategien im Veränderungsdschungel<br />

Motivation - Psychohygiene -<br />

Lernen lernen<br />

Eine detaillierte Darstellung der thematischen<br />

Schwerpunkte der einzelnen Veranstaltungen<br />

ist ebenfalls im Intranet zu finden.<br />

So bleibt zu wünschen, dass die neuen<br />

Mitarbeitenden des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />

diese besonders ihnen zugedachten Veranstaltungen<br />

mit Interesse und Gewinn besuchen<br />

werden. Ulrich Junck


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 7<br />

Dienstvereinbarung Suchtprobleme<br />

Esther Schmitt und Reinhold Kuchler<br />

sind für Fragen zum Thema „Sucht“<br />

kompetente Ansprechpartner.<br />

Einleitung<br />

In der Bundesrepublik Deutschland<br />

neigen knapp 10 Millionen<br />

Menschen zu einem riskanten Alkoholkonsum.<br />

Von diesen 10 Millionen<br />

haben ca. 1,3 Millionen eine Alkoholabhängigkeit<br />

entwickelt. Sucht ist<br />

eine Krankheit, die jeden treffen<br />

kann.* Auch in den Einrichtungen<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> <strong>Verein</strong>s machen Al-<br />

Mit Wirkung vom 01.10.2012 traten<br />

zwei neue Dienstvereinbarungen<br />

in Kraft, die zwischen Vorstand<br />

und MAV abgeschlossen worden<br />

sind. Die erste „Dienstvereinbarung<br />

zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement<br />

(BEM)“ wurde schon<br />

im Dezember 2009 abgeschlossen<br />

und das entsprechende Qualitätsmanagement-Verfahren<br />

zur Umsetzung<br />

erarbeitet. Die Erfahrungen in<br />

kohol-, Medikamenten oder Drogenabhängigkeit<br />

gewiss nicht halt.<br />

Dienstvereinbarung zum Thema „ Suchtprobleme<br />

im Betrieb“.<br />

Im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> besteht seit 2007 eine<br />

Dienstvereinbarung zum Thema „Suchtprobleme<br />

im Betrieb“.<br />

Ziel der <strong>Verein</strong>barung ist…<br />

- die Arbeitssicherheit zu gewährleisten<br />

- den Umgang mit Suchtstoffen im Betrieb<br />

zu regeln<br />

- durch eine klare Verteilung der Rollen und<br />

Verantwortlichkeiten ein einheitliches<br />

Vorgehen auf allen Ebenen zu sichern<br />

- Suchtkranken und/oder -gefährdeten im<br />

frühestmöglichen <strong>St</strong>adium eine wirkungsvolle<br />

Hilfestellung zu sichern um das Beschäftigungsverhältnis<br />

zu halten<br />

-….<br />

- …..“ (Auszug)<br />

Die <strong>Verein</strong>barung soll im Rahmen der<br />

Fürsorgepflicht und unter Berücksichtigung<br />

der Prämissen zur Dienstgemeinschaft eine<br />

konsequente, hilfreiche und lösungsorientierte<br />

Handlungsanleitung für das Unterstützungssystem<br />

und Betroffene in einem<br />

sogenannten <strong>St</strong>ufenplan bieten. Ziel ist,<br />

möglichst frühzeitig zu reagieren, damit Betroffene<br />

aktiv werden mit dem Ziel, wieder<br />

gesund und voll arbeitsfähig zu sein.<br />

Beauftragte der internen Suchtprävention<br />

und Hilfe<br />

Zur Unterstützung von Betroffenen<br />

sieht die Dienstvereinbarung die Funktion<br />

der betrieblichen Suchtbeauftragen vor. Die<br />

Funktion hatte bis zu seinem Ausscheiden<br />

der Kollege Thomas Landgraf inne. Auf Anfrage<br />

der Geschäftsleitung qualifizieren<br />

sich derzeit Esther Schmidt und Reinhold<br />

Kuchler für diese nebenberufliche Aufgabe<br />

mit einem Kurs der DAK.<br />

der Praxis und weitergehende inhaltliche<br />

Gesichtspunkte sind in die neue Dienstvereinbarung<br />

eingeflossen.<br />

Die „Dienstvereinbarung Zeitwertkonten“<br />

wurde auf Grundlage der AVR des Diakonischen<br />

Werkes Kurhessen-Waldeck erarbeitet<br />

und soll Mitarbeiternden die Möglichkeit<br />

eröffnen, die Ansammlung von<br />

Bruttoentgelten im Sinne Wertguthaben<br />

aufzubauen.<br />

Beide Dienstvereinbarungen sind im Int-<br />

Ausbildung zum Suchtbeauftragten<br />

Mit einer Qualifizierung bei der DAK-<br />

Krankenkasse bereiten sich beide vor. Die<br />

Ausbildung gliedert sich in insgesamt sechs<br />

Blöcke zu jeweils drei Tagen. Die Schwerpunktthemen<br />

sind theoretisches Grundlagenwissen<br />

zu den Themenfeldern Suchtmittel<br />

und Missbrauch, Abhängigkeit,<br />

Suchthilfesystem in Deutschland, Besuch einer<br />

stationären Entwöhnungsklinik mit Patientenkontakte,<br />

Besuch einer akutstationären<br />

Entgiftung, motivierende Gesprächsführung,<br />

Besuch einer Suchtberatungsstelle<br />

und Behandlungsstelle im ambulanten Setting<br />

sowie arbeitsrechtliche Aspekte. Die<br />

Ausbildung legt den Schwerpunkt auf Hilfen<br />

bei riskanten Alkoholkonsum und endet<br />

im Mai 2013 mit einem Kolloquium und Zertifizierung.<br />

Beide stehen bereits in der Ausbildungsphase<br />

zur Verfügung<br />

Angebot der betrieblichen Suchtprävention<br />

-und Hilfe im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> <strong>Verein</strong>.<br />

Die Suchtbeauftragten stehen auf der<br />

Grundlage der Dienstvereinbarung allen<br />

Mitarbeitern zur persönlichen Unterstützung<br />

sowie als Ansprechpartner für innerbetriebliche<br />

Suchtprävention zur Verfügung.<br />

Was wir anbieten können:<br />

Esther Schmitt (Bild ob.) und Reinhold<br />

Kuchler (Bild unt.) stellen ihre Kenntnisse<br />

zum Thema Sucht sowie ihre Verbindungen<br />

zum System der Suchthilfe zur Verfügung.<br />

Wir beraten Kolleginnen und Kollegen insbesondere<br />

zum riskanten Umgang mit Alkohol,<br />

vermitteln und begleiten zu Suchtberatungsstellen,<br />

informieren über Wege zur<br />

Entgiftung und Entwöhnung und unterstützen<br />

die Besorgung notwendiger sozialrechtlicher<br />

und sonstiger Hilfen. Wir beraten und<br />

unterstützen individuell, unabhängig und<br />

fachlich weisungsfrei.<br />

Neue Dienstvereinbarungen zum betrieblichen<br />

Eingliederungsmanagement (BEM) und zu<br />

Zeitwertkonten<br />

ranet (Mitarbeiterbereich) auf der Homepage<br />

des <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s unter dem Button<br />

„Dienstvereinbarung“ und in der „<strong>St</strong>artmappe<br />

für neue Mitarbeiter“ eingestellt<br />

und stehen somit allen Mitarbeitern zur<br />

Einsichtnahme zur Verfügung.<br />

Das Qualitätsmanagement-Verfahren<br />

zum betrieblichen Eingliederungsmanagement<br />

wird durch die <strong>St</strong>absstelle QM im<br />

Nachgang zu der neuen Dienstvereinbarung<br />

überarbeitet. Helmut Giebeler


8 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

„Wer arbeitet, erzieht und pflegt,<br />

darf im Alter nicht auf Tafeln angewiesen sein“<br />

� Diakonie-Spitzen Gern und Rühl für armutsfeste Mindestrente - Gemeinsamer Jahresempfang der<br />

beiden Diakonischen Werke in Hessen zum Thema Alter und Dialog der Generationen - Gottesdienst mit<br />

Kirchenpräsident Dr. Volker Jung - special Guests Gabriele Wohmann und Lars Ruppel<br />

Für eine armutsfeste Mindestrente,<br />

die die Situation von Frauen<br />

besonders berücksichtigt, haben<br />

sich Pfarrer Dr. Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender<br />

des Diakonischen<br />

Werkes in Hessen und Nassau<br />

(DWHN), und Landespfarrer Horst<br />

Rühl, Vorstandsvorsitzender des<br />

Diakonischen Werkes in Kurhessen-<br />

Waldeck (DWKW), unisono anlässlich<br />

des Jahresempfangs beider Verbände<br />

in der Marburger <strong>St</strong>adthalle<br />

ausgesprochen.<br />

„Wer arbeitet, erzieht und<br />

pflegt, darf im Alter nicht auf Tafeln<br />

angewiesen sein. Aufgrund der demografischen<br />

Entwicklung und der<br />

daraus entstehenden Folgen für das<br />

umlagefinanzierte Rentensystem<br />

wird die Altersarmut bis zum Jahr<br />

2020 auf fast 20 Prozent ansteigen.<br />

Wer sich für die Mindestrente einsetzt,<br />

muss auch den armutsfesten<br />

Mindestlohn fordern. Denn prekäre<br />

Beschäftigung vervielfacht das Armutsrisiko“,<br />

so die beiden Diakonie-<br />

Spitzen. „Das Miteinander der Generationen<br />

im Sinne eines ethischen<br />

Generationenvertrages zu<br />

fördern, ist unser vorrangiges Anliegen<br />

in Kirche und Diakonie. <strong>Der</strong> Jahresempfang<br />

soll dazu einen Beitrag<br />

leisten“, sagten Gern und Rühl.<br />

<strong>Der</strong> gemeinsame Jahresempfang<br />

unter dem Motto ,Altersbilder<br />

- Lebensbilder - Menschenbilder -<br />

Diakonische Perspektiven zum Zusammenleben<br />

der Generationen'<br />

bildet den Höhepunkt im Veranstaltungskalender<br />

beider Verbände und<br />

stellt einen wichtigen Schritt auf<br />

dem Weg der im kommenden Jahr<br />

geplanten Fusion dar. <strong>Der</strong> Empfang<br />

wurde in Anlehnung an das Thema<br />

des ,Europäischen Jahres 2012 für<br />

aktives Altern und Solidarität zwischen den<br />

Generationen' gestaltet.<br />

Kirchenpräsident Dr. Jung: Gelebte Freiheit<br />

darf keinen Menschen<br />

verloren geben<br />

Den Auftakt hatte zuvor der Diakonie-<br />

Gottesdienst in der Marburger <strong>Elisabeth</strong>kirche<br />

gebildet, in dem der Kirchenpräsident<br />

der Evangelischen Kirche in Hessen und<br />

Nassau Dr. Volker Jung predigte. <strong>Der</strong> Kirchenpräsident<br />

erinnerte daran, dass es im<br />

Miteinander nicht nur darum gehe, sich gegenseitig<br />

in den Mühen des Alltags zu helfen:<br />

„Es geht darum, einen anderen Menschen<br />

gerade dann nicht fallen zu lassen,<br />

wenn er zur Belastung wird. Es geht zugleich<br />

auch darum, Menschen, die bereit<br />

sind, Lasten zu tragen, zu entlasten und zu<br />

stützen.<br />

Das gilt beispielsweise in der häuslichen<br />

Pflege, die in Zukunft viel stärker gewürdigt<br />

und unterstützt werden muss als bisher.“<br />

<strong>Der</strong> Kirchenpräsident sagte weiter: „Gottes<br />

Geist erschließt Menschen eine neue Freiheit.<br />

Sie macht davon frei, sich selbst zu produzieren<br />

und darstellen zu müssen, sie<br />

macht dazu frei, sich anderen Menschen zuzuwenden.<br />

Diese gelebte ,Freiheit eines<br />

Christenmenschen', wie Martin Luther es<br />

nannte, darf keinen Menschen verloren geben.“<br />

Fusion der Diakonie soll im Sommer 2013<br />

unter Dach und Fach sein<br />

Dr. Wolfgang Gern und Horst Rühl wiesen<br />

anlässlich von Gottesdienst und Jahresempfang<br />

auf die erreichten Fortschritte im<br />

Fusionsprozess hin: „Im Jahr 2013 haben wir<br />

unser Ziel erreicht: Die Fusion wird mit der<br />

für Sommer 2013 geplanten Eintragung in<br />

das <strong>Verein</strong>sregister vollzogen sein und ab<br />

diesem Zeitpunkt rückwirkend zum 1. Januar<br />

gültig.“ Bereits ab Januar würden beide<br />

Verbände in den neuen Organisationsstrukturen<br />

arbeiten. Landesgeschäftsstelle des<br />

neuen Verbandes wird Frankfurt am Main<br />

sein, außerdem wird es einen <strong>St</strong>andort in<br />

Kassel geben. Den Dialog der Generationen<br />

eröffneten während des Jahresempfangs<br />

die 80-jährige Schriftstellerin Gabriele<br />

Wohmann und der 26-jährige Lars Ruppel<br />

mit seinem Literaturprojekt „AlzPoetry“.<br />

Wohmann, eine der profiliertesten Autorinnen<br />

im Bereich der Kurzgeschichte im<br />

deutschsprachigen Raum, las aus ihrem Erzählband<br />

„Erzählen Sie mir was vom Jenseits“.<br />

Ruppel, Slampoet und Kabarettist,<br />

stellte sein Projekt „AlzPoetry“ vor, ein Literatur-Projekt<br />

für Menschen mit Demenz.<br />

Musikalisch umrahmt wurde der Jahresempfang<br />

durch die „Groovy-Heavy-Wild-<br />

Combo“ der Baunataler Diakonie Kassel e.V.,<br />

die seit 1984 besteht und sich aus Menschen<br />

mit und ohne Behinderung zusammensetzt.<br />

(pm DW)<br />

Gregor Ziorkewicz vom Diakonischen Werk in Hessen und Nassau und Landespfarrer Horst<br />

Rühl vom Diakonischen Werk Kurhessen-Waldeck präsentierten die Kofferaktion „Reise durch<br />

die Generationen“ im Gottesdienst in der <strong>Elisabeth</strong>kirche. (Fotos: Jürgen Jacob)


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 9<br />

„Alle verschieden - alle gleich“<br />

Diakonieversammlung Marburg-<br />

Biedenkopf zum Thema Inklusion<br />

� Die Versammlung der diakonischen Dienste im Landkreis Marburg-<br />

Biedenkopf beschäftigte sich mit dem Thema „Inklusion“.<br />

Inklusion ist ein ureigenes Thema für Kirche<br />

und Diakonie. Es sei nicht von außen aufgenötigt,<br />

sondern eine Haltung, die sich aus<br />

dem biblischen Menschenbild ergebe: „Alle<br />

verschieden - alle gleich“. Das betonte Pfarrer<br />

Maik Dietrich-Gibhardt, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />

Diakonischer Dienste in<br />

Marburg-Biedenkopf auf der diesjährigen<br />

Diakonieversammlung. Thema der Versammlung<br />

war die UN-Konvention über die Rechte<br />

von Menschen mit Behinderung, die in<br />

Deutschland seit 2009 gilt. Wie alle anderen<br />

auch sollen diese Menschen ein möglichst<br />

selbstbestimmtes Leben führen können, mit<br />

Zugängen zu allen wichtigen gesellschaftlichen<br />

und öffentlichen Bereichen und zu persönlicher<br />

Unterstützung ohne Barrieren.<br />

Rita Henning-Hoffmann, Leiterin des Bereichs<br />

für Behindertenhilfe, Sozialpsychiatrie<br />

und Suchtfragen der Diakonie in Hessen,<br />

machte vor der Versammlung deutlich, dass<br />

Inklusion ein gesellschaftlicher Prozess sei,<br />

den die Träger der Behindertenhilfe nicht alleine<br />

schultern könnten. Sie forderte ein Zusammenwirken<br />

aller Akteure in einer Region.<br />

Ziel müsse die Entwicklung eines Gemeinwesens<br />

sein, das Menschen mit Behinderungen<br />

einbezieht und ihre Teilhabe fördert, was<br />

letztlich der ganzen Gemeinschaft zugute<br />

komme. <strong>Der</strong> Grundsatz „Nicht über uns ohne<br />

uns“ sei dabei für alle Beteiligten in den Mittelpunkt<br />

zu setzen. „In einer inklusiven Gesellschafft<br />

der Zukunft leben alle Menschen<br />

mit Verschiedenheiten selbstverständlich<br />

zusammen“, so Henning-Hoffmann. Und es<br />

sei wohl noch ein langer Weg dorthin, nur<br />

müsse jeder bei sich selber anfangen.<br />

Wolfgang Zöller, Vorstandssprecher des<br />

Lebenshilfewerkes Marburg-Biedenkopf,<br />

wies auf die Verantwortung der Politik hin,<br />

gute Rahmenbedingungen für die Umsetzung<br />

der Inklusion zu schaffen. Er warnte davor,<br />

Inklusion als Argument für die Abschaffung<br />

von Werkstätten für Behinderte zu<br />

missbrauchen. Dass der Umbau der <strong>St</strong>rukturen<br />

in der Lebenshilfe bereits begonnen habe,<br />

betonte Zöllers Vorstandskollege Lothar<br />

Schneider: Viele Bewohner seien in das ambulante<br />

Betreute Wohnen in der Mitte von<br />

<strong>St</strong>adtteilen und Ortschaften umgezogen,<br />

was ihre Selbständigkeit und ihre Teilhabechancen<br />

verbessere. Pfarrerin Annette Hestermann<br />

aus Cölbe begrüßte die geplante<br />

Inklusions-Handreichung der Evangelischen<br />

Kirche von Kurhessen-Waldeck für die Kirchengemeinden.<br />

Sie wies aber darauf hin,<br />

dass es angesichts vieler unterschiedlicher<br />

Behinderungen keine Patentrezepte geben<br />

könne und Pfarrerinnen und Pfarrer Unterstützung<br />

bei der Umsetzung inklusiver Angebote<br />

benötigten.<br />

Für den Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />

berichtete Siegfried Heppner vom Fachbereich<br />

Familie, Jugend und Soziales, dass ein<br />

kommunaler Aktionsplan zur Inklusion zunächst<br />

auf der Ebene der Kreisverwaltung in<br />

Vorbereitung sei. Aus den Reihen der Teilnehmenden<br />

an der Diakonieversammlung wurde<br />

auf die problematische Wohnraumsituation<br />

für behinderte Menschen in Marburg<br />

hingewiesen und angemahnt, bei der Erstellung<br />

von Aktionsplänen und der Umsetzung<br />

inklusiver Angebote grundsätzlich die Betroffenen<br />

mit einzubeziehen.<br />

Vor der Beschäftigung mit dem Thema<br />

Inklusion wählte die Mitgliederversammlung<br />

der Arbeitsgemeinschaft Diakonische<br />

Dienste einen neuen Vorstand. Neugewählt<br />

wurden: Ernst Boltner (Altenhilfe Wetter),<br />

Maik Dietrich-Gibhardt (Diakonisches Werk<br />

Oberhessen), Michael Kessler (BI Sozialpsychiatrie<br />

e.V.), Helmut Kretz (Diakonisches Werk<br />

Biedenkopf-Gladenbach), Hans-Werner Künkel<br />

(<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V.), Wolfgang Zöller<br />

(Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e.V.)<br />

Pfarrer Axel Henß, Gladenbach-Weidenhausen,<br />

vertritt das Evangelische Dekanat Gladenbach<br />

als ständiger Gast. Jürgen Jacob<br />

Jutta Brandhorst (v. li.), Rita Henning-Hoffmann (beide Diakonie Hessen),Diakonie-Pfarrer Maik<br />

Dietrich-Gibhardt, Pfarrerin Anette Hestermann und Siegfried Heppner vom Landkreis verfolgen<br />

interessiert die Aussagen von Lebenshilfe-Sprecher Wolfgang Zöller (am Mikrofon). (Foto: J. Jacob)<br />

<strong>St</strong>ichwort<br />

Arbeitsgemeinschaft<br />

Diakonischer Dienste<br />

Marburg-Biedenkopf<br />

Die „Arbeitsgemeinschaft<br />

Diakonischer Dienste (AGDD) im<br />

Landkreis Marburg-Biedenkopf“<br />

organisiert die Förderung des<br />

diakonischen Engagements, die<br />

Abstimmung gemeinsamer Positionen<br />

und die Zusammenarbeit<br />

mit den übrigen Vertretern der<br />

Freien Wohlfahrtspflege im<br />

Landkreis. In ihr sind rund 25 in<br />

der Region tätige Einrichtungen<br />

im Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck<br />

e.V. und im Diakonischen<br />

Werk in Hessen und Nassau<br />

e.V. zusammengeschlossen,<br />

die eine Vielfalt von sozialen Einrichtungen<br />

und Angeboten verantworten.<br />

Einmal pro Jahr beschäftigen<br />

sich die Mitglieder sowie<br />

Vertreterinnen und Vertreter<br />

von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden<br />

auf einer Diakonieversammlung<br />

mit aktuellen sozialen<br />

Entwicklungen und diakoniepolitischen<br />

Themen.<br />

Hintergrund<br />

Inklusion<br />

Die Forderung nach Sozialer<br />

Inklusion ist verwirklicht, wenn<br />

jeder Mensch in seiner Individualität<br />

von der Gesellschaft akzeptiert<br />

wird und die Möglichkeit<br />

hat, in vollem Umfang an ihr teilzuhaben<br />

oder teilzunehmen. Unterschiede<br />

und Abweichungen<br />

werden im Rahmen der sozialen<br />

Inklusion bewusst wahrgenommen,<br />

aber in ihrer Bedeutung<br />

eingeschränkt oder gar aufgehoben.<br />

Ihr Vorhandensein wird von<br />

der Gesellschaft weder in Frage<br />

gestellt noch als Besonderheit<br />

gesehen. Das Recht zur Teilhabe<br />

wird sozialethisch begründet<br />

und bezieht sich auf sämtliche<br />

Lebensbereiche, in denen sich alle<br />

barrierefrei bewegen können<br />

sollen.<br />

Inklusion beschreibt dabei<br />

die Gleichwertigkeit eines Individuums,<br />

ohne dass dabei Normalität<br />

vorausgesetzt wird. Normal<br />

ist vielmehr die Vielfalt, das Vorhandensein<br />

von Unterschieden.<br />

(Quelle: Wikipedia.de)


10 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Besucher sind interessiert an der Arbeit in den Gruppen<br />

Tage der offenen Türen in der Region<br />

Dillenburg sprechen viele Gäste an<br />

Mit neuem Carport und in Orange strahlt das Haus der Tagesgruppe in Frohnhausen.<br />

Volles Haus vermeldete die Wohngruppe OASE Dillenburg bei ihrem „Tag der offenen Tür“.<br />

Im Garten des WG Wissenbach gab es jede Menge Sitzmöglichkeiten, aber auch reichlich Platz<br />

zum Spielen und Toben. (Fotos: Jürgen Jacob)<br />

Nachdem im Juni bereits die<br />

Gruppen in Biedenkopf und<br />

Dautphetal ihre Türen öffneten, waren<br />

im September dann auch die<br />

<strong>St</strong>andorte in der Region Dillenburg<br />

offen für Besucher. Anlässlich des<br />

zehnjährigen Bestehens des Regionalzentrums<br />

Biedenkopf-Dillenburg<br />

gab es dort erfolgreiche „Tage der<br />

offenen Türen“.<br />

Den Anfang machte die Tagesgruppe<br />

in Dillenburg-Frohnhausen.<br />

Rund 40 Besucher kamen, um sich<br />

bei Kaffee und Kuchen zu informieren<br />

und das frisch gestrichene und<br />

modernisierte Haus in Augenschein<br />

zunehmen.<br />

Neben den Nachbarn, die in der<br />

Umbauphase auch so manche Behinderung<br />

hinnehmen mussten, auf<br />

viele Familienmitglieder der betreuten<br />

Kinder. Gemeinsam konnte die<br />

Besucher dann Basteln, T-Shirts bedrucke<br />

oder Buttons herstellen, so<br />

dass alle einen kurzweiligen Nachmittag<br />

verbrachten.<br />

Begegnung bei Kaffee und Kuchen<br />

stand am Samstag Nachmittag<br />

bei der Wohngruppe „OASE“ in Dillenburg<br />

im Vordergrund. Die fast 30<br />

gestellten Sitzplätze in dem Haus<br />

mit Schlossblick reichten teilweise<br />

gar nicht aus, um allen Gästen Platz<br />

zu bieten.<br />

Das Team der OASE bot neben einer<br />

reichhaltig gedeckten Kaffeetafel<br />

aber auch Hausführungen an und<br />

stand zu Fragen rund um die Arbeit<br />

zur Verfügung. Zahlreiche Nachbarn<br />

und Gäste aus ganz Dillenburg informierten<br />

sich an dem gelungenen<br />

Nachmittag.<br />

Als letzte Gruppe in der Region<br />

öffnetet die Wohngruppe in Eschenburg-Wissenbach<br />

am Sonntag Nachmittag<br />

ihre Türen. Bei Kaffee und Kuchen<br />

konnten sich dort die Besucher<br />

über die Jugendhilfearbeit informieren<br />

oder im Garten an der frischen<br />

Luft nach Herzenslust Tischtennis<br />

spielen, Dosenwerfen oder den Tast-<br />

Test machen.<br />

Im Haus gab es parallel eine (alkoholfreie)<br />

Cocktailbar. Die Drinks<br />

mit Namen „Ipanema“, „Wissenbacher<br />

Morgentau“ oder „WG in Love“<br />

ließen sich die Besucher ebenfalls<br />

schmecken.<br />

Jürgen Jacob


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 11<br />

Einführungsseminar<br />

für neue Mitarbeitende<br />

Am Montag, den 01.10.2012, trafen sich<br />

rund 40 neue Mitarbeitende des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong><br />

<strong>Verein</strong>s e.V. in den Räumen der GISA<br />

zum Einführungsseminar. Geleitet und organisiert<br />

wurde das Einführungsseminar<br />

von Helmut Giebeler, Qualitätsmanagementbeauftragter<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>.<br />

Als Einstieg hörten wir eine Geschichte,<br />

die uns auf den Tag einstimmen sollte. Anschließend<br />

stellten sich die Teilnehmenden<br />

vor, in dem sie ihre verschiedenen Einsatzgebiete<br />

erläuterten. Es wurde schon dabei<br />

deutlich, dass der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> <strong>Verein</strong> ein<br />

großes Spektrum sozialer Arbeit bietet.<br />

Um erste Einblicke in den <strong>Verein</strong> zu erlangen,<br />

teilten wir uns in Kleingruppen auf.<br />

Mit Hilfe von Prospekten erarbeiteten wir<br />

Informationen über die Geschichte sowie<br />

über die <strong>St</strong>rukturen des <strong>Verein</strong>s, die wir anschließend<br />

im Plenum vorstellten.<br />

Nach den Präsentationen durch die<br />

Kleingruppen erläuterte Helmut Giebeler<br />

das Organigramm des <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />

und seiner Tochtergesellschaften. Dabei<br />

wurde mir deutlich, dass der <strong>Verein</strong> sehr<br />

komplex ist.<br />

Des weiteren bekamen wir eine Einführung<br />

in das Qualitätsmanagement. Zudem<br />

waren auch die verantwortlichen Personen<br />

vom Betriebsrat und der Mitarbeitervertretung<br />

zu Gast und stellten ihre Arbeit vor. Sie<br />

erläuterten das Arbeitsschutzgesetz und<br />

die Rechte der Mitarbeiter.<br />

Nach der Mittagspause befassten wir<br />

uns in Kleingruppen mit Hilfe von drei Fragen<br />

mit dem Leitbild. Im Plenum besprachen<br />

wir die Fragen und diskutierten unsere<br />

Ergebnisse. Gegen Ende erläuterte Helmut<br />

Giebeler die Kommunikationsstrukturen im<br />

<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> und gab uns den Bildungspass<br />

mit.<br />

Alles in allem kann ich sagen, dass die<br />

Veranstaltung für mich sehr lehrreich war<br />

und ich viel über den <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />

gelernt habe.<br />

Sarah Dietrich, FbW Bad Endbach<br />

Qualitätsmanagementbeauftragter Helmut Giebeler<br />

gab den neuen Mitarbeitenden Einblick in<br />

den <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. (Foto: Jürgen Jacob)<br />

Ob Rezept,<br />

Geschenktipp<br />

oder einfach<br />

nur ein Link:<br />

Mit Vergnügen<br />

anderen Freude<br />

bereiten<br />

Adventskalender gehören<br />

zur Vorweihnachtszeit einfach<br />

dazu. Dabei ist es ebenso ein Vergnügen,<br />

jemandem das Warten<br />

aufs Christkind zu verkürzen, wie<br />

sich selbst Tag für Tag, Türchen<br />

für Türchen, Heiligabend zu nähern.<br />

Beim Internet-Adventskalender<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />

auf der Seite www.elisabethverein.de<br />

können Sie, liebe Leserinnen<br />

und Leser, beides: Tag für<br />

Tag geht bis zum 24. Dezember<br />

ein neues Fenster auf. Und dazu<br />

können Sie etwas beitragen: ein<br />

Rezept für eine Leckerei, der Hinweis<br />

auf ein besonderes Gedicht,<br />

eine eigene Geschichte, Besinnliches,<br />

ein Foto samt den Gedanken<br />

dazu, ein Tipp zum Entspannen<br />

oder ein Geschenk-Tipp.<br />

Senden Sie der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ihren persönlichen<br />

Beitrag oder einfach eine<br />

Idee für den <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-Adventskalender<br />

an: www@elisabeth-verein.de.<br />

Die Mitarbeitenden<br />

der Öffentlichkeitsarbeit<br />

setzen sich dann mit Ihnen in<br />

Verbindung.<br />

Und auch das reine Vorbeischauen<br />

lohnt sich: Beim Gewinnspiel<br />

gibt es unter anderem<br />

Kinokarten zu gewinnen.<br />

Auf alle Fälle gilt: eine schöne<br />

Vorweihnachtszeit und viel Freude<br />

mit unserem Adventskalender!


12 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Lokalmatadore laufen vorneweg -<br />

28. Ökumenischer Kirchenlauf in Biedenkopf<br />

Läufer aus ganz verschiedenen<br />

Teilen Hessens beteiligten sich am<br />

28. Ökumenischen Kirchenlauf in<br />

Biedenkopf, doch am Ende standen<br />

die Lokalmatadoren an der Spitze.<br />

<strong>Der</strong> Biedenkopfer Thomas Engel<br />

war der schnellste Läufer (die 10-Kilometer-<strong>St</strong>recke<br />

in 40:35,8 Minuten),<br />

Daniela Hummel (TV Biedenkopf,<br />

45:08,7) die schnellste Läuferin beim<br />

Hauptlauf des 28. Ökumenischen<br />

Kirchenlaufes am Samstag in Biedenkopf.<br />

Beim 5-Kilometer-Lauf war<br />

Christoph Bergen an der Spitze<br />

(17:19,4) und als schnellste weibliche<br />

Läuferin Ann-Christin Mennigmann<br />

mit 29:24,4. Bei den Bambinis kamen<br />

Jan Lettermann und Jasmin Lorens<br />

nach 500 Meter als erste über<br />

das Ziel und die Schüler-<strong>St</strong>recke über<br />

1000 Meter bewältigten Noah Egerding<br />

und Elisa <strong>Der</strong>sch als schnellste.<br />

(alle Ergebnisse und eine Bildgalerie<br />

gibt es im Internet unter www.elisabeth-verein.de)<br />

Insgesamt 80 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer waren auf den fünf<br />

<strong>St</strong>recken (Bambini-, Schüler- und 10<br />

Kilometer-Hauptlauf sowie 5 Kilometer<br />

für Jedermann und Walker) an<br />

den <strong>St</strong>art gegangen.<br />

<strong>Der</strong> Ökumenische Kirchenlauf,<br />

der 1984 erstmals in Gießen stattfand,<br />

fand anlässlich des 10-jährigen<br />

Bestehens des Regionalzentrums<br />

Biedenkopf im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.<br />

V. Marburg in diesem Jahr in der ehemaligen<br />

Kreisstadt an der Lahn<br />

statt.<br />

Hintergrund<br />

Kirchenlauf<br />

<strong>Der</strong> erste Ökumenische Kirchenlauf<br />

fand 1984 in Gießen<br />

statt und hatte in der Folge seinen<br />

geografischen Schwerpunkt<br />

in Mittelhessen, machte aber<br />

auch schon in Frankfurt und<br />

Wiesbaden <strong>St</strong>ation. Anfangs war<br />

der Lauf bundesweit ausgeschrieben,<br />

ab 1987 firmierte er<br />

als „ökumenischer Langstreckenlauf“<br />

bis sich einige Jahre später<br />

die heutige Bezeichnung etablierte.<br />

Die Veranstaltung ist offen<br />

für alle, die Freude und Spaß<br />

am Laufen haben und einen guten<br />

Zweck unterstützen wollen.<br />

Erstmals hatten die „Arbeitskreise Kirche<br />

und Sport“ der Evangelischen Kirchen<br />

von Hessen und Nassau und Kurhessen-<br />

Waldeck gemeinsam den Lauf ausgerichtet.<br />

So kamen neben vielen Läufern aus der Region<br />

Biedenkopf-Dillenburg auch Teilnehmende<br />

beispielsweise aus Giessen und<br />

Wiesbaden, aber auch von Marburg, Frankenberg,<br />

Homberg/Ohm oder Kassel ins<br />

Hinterland.<br />

Schirmherr war der hessische Finanzminister<br />

Dr. Thomas Schäfer. Biedenkopfs Bürgermeister<br />

Joachim Thiemig hatte eine besondere<br />

Aufgabe zu bewältigen: Er feuerte<br />

die <strong>St</strong>artschüsse ab und war beim 5-Kilometer-Lauf<br />

dann noch selbst mit von der Partie -<br />

nachdem er die Pistole beiseite gelegt hatte.<br />

Pastoralreferent Andreas Kratz von der<br />

katholischen Kirchengemeinde Biedenkopf<br />

und Dekan Gerhard Failing vom evangelischen<br />

Dekanat Biedenkopf, die beide auch<br />

mitliefen (Kratz wurde Fünfter im Hauptlauf,<br />

Dekan Failing kam zeitgleich mit Bür-<br />

Die Jüngsten im Mittelpunkt: <strong>St</strong>art zum Bambini-Lauf.<br />

germeister Thiemig beim 5-Kilometer-Lauf<br />

ins Ziel), gestalteten den ökumenischen<br />

Gottesdienst im Anschluss an den Lauf.<br />

Unter dem Motto „Mit Ausdauer auf<br />

dem Weg zur Nachfolge Christi“ nahmen<br />

die beiden Geistlichen nicht nur Bezug auf<br />

den Ausrichter <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V., der<br />

bereits seit mehr als 130 Jahren die<br />

schwächsten der Gesellschaft im Blick hat,<br />

sondern auch auf die Namensgeberin, die<br />

Heilige <strong>Elisabeth</strong> von Thüringen. Im Mittelpunkt<br />

stand dabei der Vers „Lasst uns mit<br />

Ausdauer in den Wettkampf laufen, der uns<br />

aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken<br />

den Urheber und Vollender des Glaubens“<br />

(Hebr. 12, 1b-2a).<br />

Am Ende dankte Karl Schnabel vom Arbeitskreis<br />

Kirche und Sport der evangelischen<br />

Kirche Hessen-Nassau, den Organisatoren<br />

vor Ort und den Teilnehmenden und<br />

lud schon für das kommende Jahr zum<br />

nächsten Kirchenlauf nach Wiesbaden ein.<br />

Jürgen Jacob<br />

Schnelle Männer im Ziel (von links): Klaus Neumeister (Gladenbach, Zweiter über 10 Kilometer),<br />

Sieger Thomas Engel (Biedenkopf) und der Drittplatzierte Armin Weinöhl (Breidenbach).


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 13<br />

Weltkindertag in Biedenkopf<br />

Die Mobile Jugendarbeit (mobja) des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e. V. hatte auch in diesem<br />

Jahr in Kooperation mit dem Eigenbetrieb<br />

der <strong>St</strong>adt Biedenkopf ein Fest zum Weltkindertag<br />

auf dem Marktplatz in Biedenkopf<br />

organisiert. Die Angebote bei der Aktion am<br />

20. September waren sehr vielfältig: So gab<br />

es eine Wasserrinne, einen Matschtisch, Palmen,<br />

einen <strong>St</strong>reet-Art Künstler, der die <strong>St</strong>raße<br />

mit einem Bild eines Pandabär verschönerte.<br />

Das Spielmobil der mobja ergänzte<br />

die Angebote mit Kinderschminken, einer<br />

Olympiade, einem Glücksrad, einer Weltkinderwünschekarte,<br />

einer riesigen Hüpfburg<br />

und ganz vielen Spielsachen.<br />

Zunächst lief die beworbene Aktion, die<br />

durch die „Ab in die Mitte <strong>St</strong>iftung“ gefördert<br />

wurde, langsam an. Doch ab 15 Uhr war<br />

der Marktplatz voller Menschen. Etwa 100<br />

Kinder waren mit ihren Eltern oder Großeltern<br />

gekommen und wollten sich den Spaß<br />

nicht entgehen lassen. Die Wartezeit bis die<br />

Kinder geschminkt wurden, hat die mobja<br />

mit dem Glücksrad überbrückt. Es gab für<br />

jeden „Dreh“ einen kleinen Preis. Auch die<br />

Olympiade wurde so gut angenommen, sodass<br />

um 17 Uhr 25 Preise vergeben werden<br />

konnten. Darunter waren diverse Spielsachen,<br />

<strong>St</strong>offtiere, Bälle, Bücher und vieles<br />

mehr. Um diese Preise zu ergattern, mussten<br />

die Kinder und Jugendlichen fünf <strong>St</strong>ationen<br />

mit einer guten Zeit durchlaufen. Darunter<br />

war ein kleiner Wasserparcour, Gerüche<br />

raten, Luftballons aufpusten, Wetttrinken<br />

usw. Auch die sehr große Hüpfburg der<br />

Allianz wurde besonders gerne in Anspruch<br />

genommen und der Matschtisch mit der<br />

Wasserinne quer über den Marktplatz lud<br />

zum spielen ein. Zudem haben einige Besucher<br />

und Besucherinnen ihren Handabdruck<br />

mit Namen und dem ein oder anderen<br />

Wunsch auf ein Plakat mit großer Weltkugel<br />

hinterlassen.<br />

Die Aktion war ein sehr großer Erfolg für<br />

die Mobile Jugendarbeit und Frau Simmer<br />

vom Eigenbetrieb der <strong>St</strong>adt. Im nächsten<br />

Jahr wird es hoffentlich wieder stattfinden.<br />

Katja Imhof<br />

Buntes Programm auf dem<br />

Marktplatz. Fotos Katja Imhof<br />

Musik zur<br />

Sammeltasse in<br />

der Altenhilfe<br />

Wetter<br />

Die Veranstaltung „MUSIK<br />

ZUR SAMMELTASSE“ ist bei den<br />

älteren Semestern schon zu einem<br />

Begriff geworden. Im September<br />

waren die Macher auch<br />

in der Altenhilfe Wetter zu Gast.<br />

In kurzweiliger und unterhaltsamer<br />

Form wurde zu Kaffee und<br />

Kuchen der Musik der 40er und<br />

50er Jahre gedacht.<br />

Dabei ist das Erinnern und<br />

Träumen, insbesondere aber das<br />

Mitsingen der bekannten Schlager<br />

aus einem verteilten Liederbuch<br />

angesagt, wenn Karl Heinz<br />

Görmar in einem Wunschkonzert<br />

für die Senioren die bekannten<br />

„Hits“ dieser unvergessenen Zeit<br />

spielt. So konnten beispielsweise<br />

„Lili Marleen“,„Ganz Paris träumt<br />

von der Liebe“, „Rote Rosen, rote<br />

Lippen, roter Wein“ und viele andere<br />

Lieder gewünscht und mitgesungen<br />

werden.<br />

Karl Heinz Görmar legte dabei<br />

für die Bewohner die Schlager<br />

aus den 1940er und 1950er Jahren<br />

auf den Plattenteller, während<br />

die Gäste den Kaffee tranken<br />

und dabei die sehr filigranen<br />

Sammeltassen in Blick hatten.<br />

„Diese Sammeltassen hat man in<br />

dieser Zeit zu verschiedenen Anlässen<br />

wie Geburtstage, Hochzeiten<br />

und Konfirmationen verschenkt“,<br />

erklärte er. „Keine<br />

gleicht der anderen, alles sind<br />

Unikate, sie unterscheiden sich in<br />

Größe, Form und Muster“, ergänzte<br />

seine Frau Gisela Görmar,<br />

die selbst 35 Sammeltassen besitzt<br />

und auch viele davon nach<br />

Wetter mitbrachte.<br />

Gemeinsam mit ihrem Mann<br />

setzt sie seit einigen Monaten die<br />

Idee um, Musik zu diesen Einzelstücken<br />

zu machen, und hat dabei<br />

schon in vielen Seniorenclubs<br />

der Region durchweg positive Erfahrungen<br />

gesammelt. Auch die<br />

Senioren in Wetter freuten sich<br />

sehr und stimmten gerne in die<br />

Lieder mit ein. Jürgen Jacob


14 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

<strong>Der</strong> Sozialmarkt an der <strong>Elisabeth</strong>kirche ist die<br />

ideale Ergänzung zum <strong>Elisabeth</strong>markt<br />

An jedem zweiten Wochenende<br />

im Oktober kommen alljährlich<br />

zehntausende von Besuchern zum<br />

<strong>Elisabeth</strong>markt nach Marburg. Und<br />

schon seit einigen Jahren bieten<br />

rund um die <strong>Elisabeth</strong>kirche zahlreiche<br />

diakonische und soziale Einrichtungen<br />

mit dem „Sozialmarkt“ eine<br />

Ergänzung zu den zahlreichen kommerziellen<br />

<strong>St</strong>änden, die den <strong>St</strong>einweg<br />

und die Oberstadt an diesem<br />

Wochenende zu einer noch größeren<br />

Shoppingmeile werden lassen.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Elisabeth</strong>-Sozialmarkt ist<br />

längst fester Bestandteil des Marburger<br />

<strong>Elisabeth</strong>marktes, der auch in<br />

diesem Jahr durch die Innenstadtkirmes<br />

ergänzt wurde. Organisiert von<br />

der Evangelischen <strong>Elisabeth</strong>kirchengemeinde<br />

und deren Pfarrerin Dr.<br />

Anna Karena Müller und Diakoniepfarrer<br />

Maik Dietrich-Gibhardt stellen<br />

zahlreiche sozial-diakonische<br />

Einrichtungen rund um die <strong>Elisabeth</strong>kirche<br />

ihre Arbeit und Produkte<br />

vor, unterhielten sich mit interessierten<br />

Besuchern, sorgten mit Mitmachaktionen<br />

für Kurzweil oder boten<br />

im Zelt des Kirchen-Kiosk mit<br />

Kaffee sowie selbst gebackenen Kuchen<br />

und Waffeln Rastmöglichkeiten.<br />

Fester Bestandteil des Sozialmarktes<br />

ist der <strong>St</strong>and des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s.<br />

Neben Informationen<br />

über die Tätigkeitsfelder Jugendhilfe,<br />

Sozialpsychiatrie und Altenhilfe<br />

steht vor allem der Kontakt mit den<br />

Besuchern im Vordergrund. Die<br />

jüngsten Besucher konnten an beiden<br />

Tagen basteln und auch der<br />

Dreh am Glücksrad veranlasste manchen<br />

Besucher des <strong>Elisabeth</strong>marktes<br />

zur kurzen Rast.<br />

Erstmalig mit am <strong>St</strong>and des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. präsentierten<br />

sich auch die Kooperationspartner<br />

Diakoniestation Cappel und das Zentrum<br />

für Freiwilligendienste mit ih-<br />

ren Informationen. Die FSJler hatten zusätzlich<br />

die Aufsicht der Hüpfburg übernommen,<br />

die von der sys.tem consulting GmbH<br />

gesponsert wurde. Ein besonderer Höhepunkt<br />

war auch der Auftritt von Lisa Scheerer<br />

und Johannes Brehm, die mit ihren akustischen<br />

Gitarren im <strong>St</strong>ile von <strong>St</strong>raßenmusikern<br />

für <strong>St</strong>immung sorgten<br />

Auch wenn die kalten Temperaturen so<br />

manchen Besucher abschreckten, hatten<br />

die Mitarbeitenden des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />

e.V. wieder viel Freude bei der Begegnung<br />

mit Besuchern und Vertretern anderer Einrichtung.<br />

Schon jetzt steht der Termin für den<br />

nächsten <strong>Elisabeth</strong>markt fest: Auch am 12.<br />

und 13. Oktober 2013 werden wieder viele<br />

soziale Einrichtungen sich rund um die <strong>Elisabeth</strong>kirche<br />

präsentieren: Und auch der <strong>St</strong>.<br />

<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. wird wieder dabei sein.<br />

Aber vielleicht gibt es ja auch noch die ein<br />

oder andere soziale Initiative oder einen<br />

<strong>Verein</strong>, in dem Sie eventuell Ehrenamtlich<br />

tätig sind oder dem Sie nahestehen, die sich<br />

dran beteiligen möchte? Interesse, auch dabei<br />

zu sein? Dann sprechen Sie mich bitte<br />

an. (Tel. 06421 1808-41)<br />

Jürgen Jacob<br />

Die Angebote des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. und der Kooperationspartner stießen auf reges Interesse.<br />

(Fotos: Jürgen Jacob)


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 15<br />

Markt der Möglichkeiten an der Philipps-Universität<br />

Auf Einladung der des Fachbereichs Erziehungswissenschaften<br />

der Philipps-Universität<br />

Marburg beteiligte sich der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />

<strong>Verein</strong> e.V. Anfang Oktober am „Markt der<br />

Möglichkeiten“ für die neuen <strong>St</strong>udierenden<br />

Fahrrad fahren, Roller fahren….. für viele<br />

unserer Kinder sind das eine tolle Beschäftigungen,<br />

die sie in ihrer Freizeit oft machen.<br />

Wie gut sie dabei das Gleichgewicht halten,<br />

in verschiedenen Geschwindigkeiten fahren<br />

können und auch die Verkehrsregeln beachten,<br />

konnten alle Kinder und Jugendliche im<br />

Verkehrssicherheitszentrum Arnstadt zeigen.<br />

Es machte ihnen viel Spaß, die verschiedenen<br />

Parcours zu fahren und sich von ei-<br />

in Marburg. Im Audimax-Gebäude stellten<br />

dabei die Bereiche „Jugend- und Familienhilfen<br />

(JuFa) Marburg“ und die Ehrenamtskoordination<br />

der Altenhilfe Wetter ihre Angebote<br />

vor.<br />

Verkehrserziehung mal anders<br />

nem „echten“ Polizisten lotsen zu lassen.<br />

Auf dem Gelände konnten die Kinder<br />

auch in einem Labyrinth ihren Mut und bei<br />

vielen Spielen genauso ihre Geschicklichkeit<br />

unter Beweis stellen.<br />

Den Höhepunkt bildete die Tombola: Jedes<br />

Kind freute sich über ein Geschenk, das<br />

es mit nach Hause nehmen konnte.<br />

Viele fleißige Hände der Erwachsenen<br />

zauberten einen unvergesslichen Nachmit-<br />

Auf besonderes Interesse stieß<br />

dabei die „Super-Lissi“, eine Schaufensterpuppe,<br />

die uns freundlicherweise<br />

vom Kleiderladen des Diakonischen<br />

Werks Oberhessen zur Verfügung<br />

gestellt wurde. Die Erstsemester<br />

setzen sich dabei mit der Frage<br />

auseinander: „Was brauch ein pädagogischer<br />

Mitarbeiter?“ und bewerteten<br />

mit roten und <strong>grüne</strong>n Punkten,<br />

ob man beispielsweise „Einfühlsam“,<br />

„Distanziert“, „Sportlich“ oder auch<br />

„Offen für andere Meinungen“ sein<br />

sollte oder nicht.<br />

Unter dem Motto „Erziehen - Beraten<br />

- Begleiten“ stellten Katrin Rooschütz<br />

und Alexandra Schlüter zudem<br />

in einem Seminar die Bandbreite<br />

der pädagogischen Arbeit im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />

e.V. vor. Auch die Informationen<br />

von Gundula Ostermann zur<br />

Ehrenamtlichen Arbeit in der Altenhilfe<br />

Wetter stießen auf reges Interesse.<br />

Gleich mehrere <strong>St</strong>udenten haben<br />

fest zugesagt, in diese Arbeit einzusteigen<br />

und wollen bei Singkreis, Ausflügen<br />

oder einfach beim Kuchen<br />

backen oder Einkäufen die Senioren<br />

in Wetter unterstützen. Jürgen Jacob<br />

tag, sorgten für Speis und Trank, für<br />

Musik und Unterhaltung und hatten<br />

selbst viel Freude, sich mit den Kolleginnen<br />

und Kollegen sowie ihren Familienangehörigen<br />

zu unterhalten.<br />

Vielen Dank an alle „Vorbereiter“<br />

und „Durchführer“, insbesondere an<br />

Ilona für die Superidee und Organisation.<br />

Die Kolleginnen<br />

und Kollegen aus Thüringen


16 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Aktionen, Musik und Spiele für jung und alt<br />

Einen der letzten Auftritte der Band „Silent Seven“ mit der aus dem Fernsehen bekannten<br />

Frontfrau Yana Gercke erlebten die Besucher hautnah. (Fotos: Jürgen Jacob)<br />

Spannende Begegnungen gab es beim Fußballturnier.<br />

Beim „Tower of Power“ war Teamwork gefragt.<br />

Mehrere Hundert Kinder, Jugendliche,<br />

Mitarbeitende und Angehörigen<br />

feierten im September das<br />

Sommerfest des <strong>St</strong>.-<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />

auf dem Freizeitgelände in<br />

Kirchvers.<br />

<strong>Der</strong> IBW-Bereich hatte unter Federführung<br />

der Kolleginnen Sandra<br />

Hartung, Ina <strong>St</strong>ein und Anja Mzyk<br />

gemeinsam mit einem Vorbereitungsteam,<br />

an dem sich auch Kollegen<br />

aus anderen Bereichen beteiligten,<br />

ein buntes Programm für Kinder,<br />

Jugendliche und Familien vorbereitet.<br />

Spiel, Spaß und Musik standen<br />

dabei auf dem Freizeitgelände<br />

im Mittelpunkt.<br />

Die „Grillmeister“ Benno Reisinger<br />

und Hans-Peter Bogner bei der Arbeit.<br />

Die Hüpfburg war die Attraktion für<br />

die jüngsten Besucher.


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 17<br />

Sommerfest auf dem Freizeitgelände Kirchvers<br />

Zudem gab es Möglichkeiten,<br />

den Klettergarten zu testen und auf<br />

dem Nachbargelände der Jugendfeuerwehr<br />

startete parallel ein Fußballturnier,<br />

bei dem auf zwei Spielfeldern<br />

zehn Mannschaften um den<br />

Pokal und die Medaillen spielten.<br />

Nach der Siegerehrung stand mit<br />

„Silent Seven“ eine der momentan<br />

bekanntesten Bands der Region auf<br />

der Bühne. Und was viele nicht ahnten:<br />

Dies war einer der letzten Auftritte<br />

der Band mit Sängerin Yana<br />

Gercke (bekannt aus der TV-Show<br />

„Unser <strong>St</strong>ar für Baku“). Sie hat sich<br />

zwischenzeitlich durch ihren Umzug<br />

nach München schweren Herzens<br />

aus der Band verabschiedet. Beim<br />

Sommerfest gab Yana Gercke aber<br />

noch mal alles und auch die jungen<br />

Fans konnte sie hautnah erleben<br />

und bekamen persönliche Autogramme.<br />

Jürgen Jacob<br />

Beim Rauschbrillenparcours galt es,<br />

elegant die Kurve zu kriegen.<br />

Bei der Siegerehrung des Fußballturniers war der Platz voll.<br />

Das Hochseilgarten-Team um Holger Eishauer hatte alles fest im Griff.<br />

Zwei der Macher des Sommerfestes:<br />

Tom Fricke und Uli Betz. Das Kinderschminken kam wieder gut an.


18 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Treffender als Gianfranco Fain,<br />

Redakteur der Marburger „Oberhessischen<br />

Presse“, mit seiner Schlagzeile<br />

am 4. Dezember hätte das Treffen<br />

auf dem Freizeitgelände des <strong>St</strong>.<br />

<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s in Kirchvers nicht<br />

überschrieben werden können:<br />

1.000 Euro aus dem Lotto-Fonds<br />

für den <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> sind<br />

ebenso ein Signal wie der Zeitpunkt<br />

der Spendenübergabe: Es besteht<br />

noch ein Finanzierungsbedarf für<br />

den Umbau auf dem Freizeitgelände,<br />

für den bereits erfolgten Bau eines<br />

Hauses mit 350 Quadratmetern<br />

Gesamtfläche, mit 14 Zimmern und<br />

36 Schlafplätzen. Und der hessische<br />

Finanzminister Dr. Thomas Schäfer<br />

setzte mit dem „kleinen Betrag“ ein<br />

Signal in der Adventszeit.<br />

Er habe die kleine Reise nach<br />

Kirchvers gerne unternommen, sagte<br />

der Finanzminister. Und wenn er<br />

auch nur einen kleinen Betrag aus<br />

dem Lotto-Fonds überreiche, freue<br />

er sich darüber, dass damit auf dem<br />

Freizeitgelände ein Sandspielplatz<br />

samt Klettergerüst realisiert wurde.<br />

Überdies hoffe er auch darauf, mit<br />

seiner Spende ein Signal zu geben:<br />

<strong>Der</strong> <strong>Elisabeth</strong>- <strong>Verein</strong> habe noch einen<br />

Finanzierungsbedarf für das<br />

Übernachtungshaus und vielleicht<br />

würden jetzt einige potenzielle<br />

Gut beschirmt trat der hessische Finanzminister<br />

Dr. Thomas Schäfer<br />

seine weitere Reise Richtung Hannover<br />

und Brüssel an.<br />

Ausbau des Freizeitgeländes Kirchvers<br />

� „Kleine Spende für großes Haus - Finanzminister übergibt ein Spenden-Signal<br />

in Kirchvers“:<br />

Spender in der Vorweihnachtszeit auf die<br />

Idee kommen, wo sie mit ihrem Geld „Gutes<br />

tun können“.<br />

„Wir wollen mit dem neuen Haus ein<br />

Angebot bereitstellen, mit dem auf dem Gelände<br />

auch im Winter etwas veranstaltet<br />

werden kann“, sagte Hans-Werner Künkel,<br />

Vorstand des <strong>St</strong>- <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s und erzählte<br />

aus seiner eigenen Zeit als Erzieher<br />

und Betreuer von Freizeiten auf dem Gelände:<br />

Ende der 1970er Jahre habe es einen<br />

Wasseranschluss, vier Waschtröge und einen<br />

Wasserschlauch als Dusche gegeben.<br />

<strong>Der</strong> <strong>Verein</strong> ermöglicht auf dem Gelände Jugendlichen,<br />

die „häufig ausgegrenzt werden,<br />

weil sie ach so schwierig in ihrem Tun<br />

sind“, ein Camp-Leben in der Sommerzeit.<br />

„Wir bieten die Nutzung des Geländes<br />

auch extern an“, berichtete Jens Rohe als E-<br />

<strong>Verein</strong>s-Verantwortlicher des Projektes, der<br />

ebenfalls über Betreuererfahrung aus<br />

längst vergangenen Zeiten verfügt und verwies<br />

stolz auch auf die neue Homepage:<br />

www.freizeit-kirchvers.de<br />

Das Freizeitgelände sei im Sommer fast<br />

schon ausgebucht, erklärte er stolz. Das<br />

Haus eigene sich aber auch für Schulklassen<br />

oder <strong>Verein</strong>e für Aufenthalte. Es bietet auf<br />

rund 350 Quadratmetern 36 Schlafplätze in<br />

14 Zimmern, dazu einen großen und kleinen<br />

Gruppenraum. Einschließlich Einrichtung<br />

und Geländegestaltung investiert der <strong>Verein</strong><br />

rund 500 000 Euro.<br />

Das Freizeitgelände sei eine Bereicherung<br />

für den Ort, erklärten Kirchvers' Ortsvorsteher<br />

Markus Hemberger und Lohras<br />

Bürgermeister Georg Gaul übereinstimmend.<br />

Neben den beiden informierten sich<br />

auch die Vertreterinnen und Vertreter der<br />

im Lohraer Gemeindeparlament vertretenen<br />

Fraktionen an diesem Tag über das Projekt.<br />

Manfred Günther<br />

Vorstand Hans-Werner Künkel (von links) überreicht im Beisein von Lohras Bürgermeister Georg<br />

Gaul und Erziehungsstellen-Geschäftsbereichsleiter Jens Rohe einen Schirm an den hessischen<br />

Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. (Fotos: Jürgen Jacob)<br />

Vorstand Hans-Werner Künkel und Geschäftsbereichsleiter Jens Rohe im Gespräch mit Lohras<br />

Kommunalpolitiker Werner Waßmuth, Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, Bürgermeister Georg<br />

Gaul und weiteren Lohraner Politikern.


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 19<br />

Die WG Bieber besucht das Jugendamt Gelnhausen<br />

Am Donnerstag, den 09. August 2012,<br />

machten sich die Kinder der heilpädagogisch<br />

-therapeutischer ausgerichteten<br />

Wohngruppe Bieber in Biebergemünd<br />

(Main-Kinzig-Kreis) mit einer ihrer Betreuerinnen<br />

reisefertig, um der Einladung zur Besichtigung<br />

des Jugendamtes in Gelnhausen<br />

zu folgen. Dies kam zu <strong>St</strong>ande als Carola<br />

Pulst-Philipp (Allgemeiner Sozialer Dienst<br />

Jugendamt Gelnhausen) nach einem Hilfeplangespräch<br />

noch einige Zeit in der Gruppe<br />

verweilte und auf unsere Einladung hin bis<br />

nach dem gemeinsamen Abendessen bei<br />

uns blieb. Um den Kindern die Arbeit eines<br />

Jugendamtes näher zu bringen, kam die<br />

Idee auf, das die Kinder das Amt besichtigen<br />

könnten.<br />

Das ließen sie sich nicht zweimal sagen<br />

Aus der Sicht der Jugend:<br />

Heißer als die Polizei erlaubt<br />

„Heißer geht’s nicht“ so lautet seit dem<br />

26. Juni diesen Jahres das neue Motto der<br />

Wohngruppe Hahnbergstraße.<br />

Denn der neue Mitbewohner Karl-Heinz<br />

und vereinbarten einen Termin mit<br />

der Sozialarbeiterin. In den Sommerferien<br />

war es dann soweit. Im Gepäck<br />

hatten die Kinder zu diesem Ereignis<br />

einen selbstgepflückten Blumenstrauß<br />

für Frau Pulst-Philipp. Sie<br />

hatte die Kinder der Wohngruppe<br />

ins Jugendamt eingeladen. Die Kinder<br />

und ihre Betreuerin wurden<br />

herzlichst von Frau Pulst-Philipp im<br />

Jugendamt begrüßt und durch die<br />

einzelnen Räumlichkeiten geführt<br />

bis hin zu ihrem Büro.<br />

Dort erkundigten sich die Kinder<br />

nach ihren Akten und Unterlagen<br />

und bekamen bereitwillig Auskunft.<br />

Auch fragte Frau Pulst-Philipp jedes<br />

Kind einzeln, welche weitere Unterstützung<br />

sie sich noch von Seiten<br />

des Jugendamtes wünschen. Um<br />

den Kindern zu zeigen, dass nicht<br />

nur Schreibarbeit im Amt erledigt<br />

wird, sondern man sich persönlich<br />

jedem Kind annimmt, hatte Frau<br />

Pulst-Philipp sich Spiele für die Gäste<br />

einfallen lassen. Diese wurden<br />

mit großem Hallo und Freude von<br />

den Kindern aufgenommen.<br />

Zur Mittagszeit gingen alle gemeinsam<br />

in die Kantine und ließen<br />

den Besuch mit dem Mittagessen<br />

ausklingen. Tatjana Richter,<br />

Betreuerin WG Bieber<br />

ist so heiß, dass man auf ihm sogar<br />

<strong>St</strong>eaks braten könnte.<br />

Karl-Heinz zog am 26.06.2012 in<br />

die WG ein, nachdem er von der<br />

Gruppenleitung Sabrina Dampf darum<br />

gebeten wurde. Marcel Hurnik<br />

ein Bewohner der WG meinte dazu:<br />

„Es ist völlig normal einen Grill zu<br />

Hause zu haben.“<br />

Nach dieser Aussage ist klar,<br />

Karl-Heinz ist kein Mensch, sondern<br />

ein Grill. Fertiggestellt wurde er am<br />

selben Tag, an dem er einzog.<br />

Genau zwei Monate später, also<br />

am 26.08.2012 bekam „Karl-Heinz“<br />

dann auch noch ein Dach.<br />

Auf ihr vollendetes Meisterwerk<br />

waren die Baumeister Marcel Hurnik,<br />

seine Mama (Margarete Greis)<br />

und die Wohngruppe natürlich stolz.<br />

Für das Opfer der Zeit überreichte<br />

die Wohngruppe den Baumeistern<br />

als kleines Dankeschön einen Pfirsichbaum.<br />

Marcel Hurnik


20 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Dritter Familientag des Erziehungsstellenbereichs<br />

in Kirchvers<br />

Für einen Familientag müssten wir nicht<br />

unbedingt nach Kirchvers fahren, den könnten<br />

wir auch zu Hause haben, und zwar<br />

365/366 mal im Jahr. Aber wir waren angemeldet<br />

mit zwei Erwachsenen, vier Mädchen<br />

und einem Nudelsalat. In dieser Konstellation<br />

haben wir uns auf den Weg gemacht.<br />

Auf dem Freizeitgelände gab es noch<br />

Parkplätze. War das ein schlechtes Zeichen?<br />

Bei brütender Mittagshitze (36 Grad und es<br />

wird noch heißer...) kamen wir an diesem<br />

scheinbar verlassenen Ort an. Über dem<br />

frischgeplasterten Hof flirrte die Luft. Unser<br />

männlicher Begleiter wünschte sich Sonnenschirme<br />

herbei. Dann entdeckten wir,<br />

vor Sonne aber nicht vor glühender Hitze<br />

geschützt, zwei Männer auf dem zentral gelegenen<br />

Grillplatz. Ein sehr junger an der<br />

Würstchenkasse, ein Erfahrener am Grill.<br />

Hier wurde die Hitze fast unerträglich - nur<br />

etwas für Hartgesottene.<br />

Da kam bei mir die Frage auf: Wer ist eigentlich<br />

schuld, dass wir keine Schwimmsachen<br />

für einen kurzen Abstecher ins benachbarte<br />

Waldschwimmbad dabei haben?<br />

Alle! Keine/r hatte dran gedacht.<br />

Zurück zum Grillplatz. Für wen war das<br />

ganze Fleisch auf dem Rost? Welche Mütter<br />

bzw. Väter hatten all die leckeren Salate gemacht<br />

und mitgebracht, die uns hier anlachten?<br />

Wo waren die ganzen Menschen?<br />

Im Schatten! Eine große Gruppe saß auf<br />

dem Vorplatz vom altbekannten Versorgungsblockhaus.<br />

<strong>Der</strong> Tag war gerettet, wir<br />

waren nicht alleine. Die Mundwinkel der<br />

Teenies bekamen einen Kick nach oben. Eine<br />

zweite Gruppe war mit ihren Tischen in den<br />

Schatten des neuen Bettenhauses geflüchtet.<br />

Und dann waren da noch die Kletterbegeisterten<br />

im kühlen Schatten der hohen<br />

Bäume oberhalb des Geländes. Einer der<br />

beiden anwesenden Chefs hatte sie gezählt.<br />

Es waren über Hundert- nein, nicht Bäume,<br />

Leute. Nachdem klar war, dass alle Bedingungen<br />

für einen schönen Tag gegeben waren,<br />

stellte sich bei den Mädels Hunger ein.<br />

Wer hat eigentlich das Gerücht zu verantworten,<br />

dass nur Jungs viel essen? Ganz<br />

nach Wunsch gab es <strong>St</strong>eaks,Würstchen oder<br />

Vegetarisches vom Grill und dazu superlekkere<br />

Salate. Unser männliche Scout hatte<br />

auf dem naturnahen Gelände den kühlsten<br />

Platz ausgemacht und für uns erobert - die<br />

Eingangshalle des neuen Bettenhauses.<br />

Dort haben wir mit unserer Beraterin gemütlich<br />

gegessen, bis der Bauherr kam.<br />

Hausführung! Nicht ohne <strong>St</strong>olz hat er<br />

uns durch den kürzlich fertiggestellten Neubau<br />

geführt. Hier gibt es Schlaf- und Aufenthaltsräume,<br />

Toiletten und Duschen.<br />

Auch die technische Ausstattung toppt das<br />

Versorgungshaus. Dieser Neubau soll es<br />

Kindern und Jugendlichen ermöglichen, bei<br />

den Oster- und Herbstfreizeiten frostfrei zu<br />

übernachten. Auch eine Winterfreizeit ist<br />

geplant. Kommentar unserer Kirchverserprobten<br />

Teenies: Früher war es hier uriger,<br />

das Gelände schöner bewachsen. Allerdings<br />

hatten sie es gehasst, im Oktober nachts bei<br />

Eiseskälte aus dem warmen Schlafsack raus<br />

über den aufgeweichten Boden im Dunklen<br />

auf das Klo und wieder zurück zu flitzen.<br />

Aber jetzt zurück zur Affenhitze! Ich begab<br />

mich in einen anderen Schatten zu Kaf-<br />

feetasse und Austausch - naja, zugegeben,<br />

Kuchen gab es auch. Die Mädels<br />

hatten sich nach Alter, Vorlieben<br />

und Lust verteilt. Magnetische Buttons<br />

konnten kreiert werden.Hier<br />

danke ich der Erfinderin im Namen<br />

aller nicht durchlöcherten T-Shirts.<br />

Dosenwerfen war wegen der Preise<br />

sehr beliebt, besonders wenn kein<br />

Preisrichter anwesend war. Sie konnten<br />

auch Blumentöpfe anmalen und<br />

mit Petersilie bepflanzen. Letztere<br />

war noch so winzig, dass die Pflänzchen<br />

unter den anwesenden Müttern<br />

wilde Spekulationen auslösten<br />

darüber, was sie wohl mal werden<br />

würden. Wir haben uns nicht mit<br />

Ruhm bekleckert. Wunderbare<br />

Kunstwerke entstanden mal wieder<br />

bei den Specksteinarbeiten. Über<br />

uns wurde immer weiter geklettert.<br />

Das Kinderschminken war Anlaufstelle<br />

für die Kleinen. Irgendwann<br />

dehnten sich die Gemälde bis zu den<br />

Schultern aus, nachdem die eine<br />

oder andere Hülle gefallen war - der<br />

Hitze wegen.<br />

Die Teenies hatten sich mit alten<br />

Kirchversbekanntschaften ausgetauscht<br />

und hingen dann, von Hitze<br />

und Sauerstoff träge geworden, ab.<br />

Upps, auf einmal wurden sie wieder<br />

aktiv. Inspiriert durch die ausgedehnte<br />

Kinderschminkerei hatten<br />

sie die Blumentopffarbe zweckentfremdet<br />

und ihre Beine bemalt.<br />

Schade, dass diese Kunstwerke nur<br />

so kurzlebig waren.<br />

Gerüchteweise ist mir zugetragen<br />

worden, dass sich in einem neuen<br />

Schatten ein Männertisch gebildet<br />

hatte. Aber Genaueres weiß ich<br />

darüber nicht.<br />

Nach vielen <strong>St</strong>unden war der<br />

Grillmeister fort. Das Fleisch blieb<br />

auf den Platten auch ohne Feuer<br />

warm. <strong>Der</strong> junge ausdauernde Kassierer<br />

war endlich mit Freunden unterwegs.<br />

Für meine Erziehungsstellenfamilie<br />

und mich war es ein verspäteter<br />

Ferientag, den wir genossen haben.<br />

Schön, dass ihr anderen auch alle<br />

da ward.<br />

Vielen Dank an alle, die organisiert,<br />

vorbereitet, gebastelt, gespielt,<br />

gegrillt, geklettert, geschminkt, gemalt,<br />

gespült, auf-und abgebaut, geredet<br />

und gelacht habt. Ihr habt diesen<br />

schönen Tag möglich gemacht.<br />

Ich freue mich auf das nächste<br />

Mal. Annette Wüst


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 21<br />

„Gib mir fünf“ - fünf <strong>St</strong>unden Arbeitszeit und Fähigkeiten<br />

„ZuPe - Zukunft Personalentwicklung",<br />

so heißt das Projekt des Evangelischen Erziehungsverbandes,<br />

das derzeit in Kooperation<br />

mit dem <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> durchgeführt<br />

wird und auf die Shortliste der besten<br />

Drei in der Kategorie "Organisationen und<br />

Verbände" des Personalmanagements<br />

Award 2012 aufgenommen worden ist.<br />

„Gib mir fünf“, so heißt das von Susanne<br />

Hüve initiierte Personalentwicklungsprojekt<br />

der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> Innovative Sozialarbeit<br />

gGmbH im Jugendhilfeverbund Nordhessen,<br />

das im Zuge von „ZuPe“ entstanden ist.<br />

Die Idee, um ein komplexes Problem zu<br />

lösen, scheint auf den ersten Blick einfach.<br />

Die Idee kam einfach so „beim Autofahren“<br />

! Genau so einfach und auf angenehme<br />

Weise hilfreich soll die Umsetzung sein:<br />

Alle pädagogischen Mitarbeiter erhalten<br />

die Möglichkeit, fünf <strong>St</strong>unden ihrer regulären<br />

monatlichen Arbeitszeit in einem<br />

anderen Arbeitsfeld des Jugendhilfeverbund<br />

Nordhessens zu leisten.<br />

Kolleginnen und Kollegen können für eine<br />

bestimmte Aufgabe oder Hilfestellung<br />

angefragt werden, aber auch selbst anfra-<br />

gen, um in anderen Arbeitsbereichen zu<br />

hospitieren.<br />

Das Problem, das hinter dieser Idee<br />

steckt, ist ein komplexes:<br />

Die unterschiedlichen Arbeitsfelder und<br />

räumlichen Entfernungen zwischen den Arbeitsorten<br />

bieten nur wenige Möglichkeiten<br />

zum Einblick in den Arbeitsalltag von<br />

Kolleginnen und Kollegen und zum fachlichkollegialen<br />

Austausch. Ressourcen - zum<br />

Beispiel bereichsspezifische Berufserfahrung<br />

oder Fachwissen aus Fort- und Weiterbildungen<br />

- sowie persönliche Talente kommen<br />

im Berufsalltag nicht immer zur Geltung<br />

und würden vielleicht an anderer <strong>St</strong>elle<br />

dringend gebraucht. Nach Gesprächen mit<br />

Mitarbeitenden, Vorgesetzten und der Mitarbeitervertretung<br />

war klar, dass diese Idee<br />

es wert ist, auf Praxistauglichkeit geprüft zu<br />

werden. Ein Projektteam machte sich an die<br />

Arbeit.<br />

Seit 1. September heißt es im Jugendhilfeverbund<br />

Nordhessen des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />

<strong>Verein</strong>s nun: „Gib mir fünf“, um die Fähigkeiten<br />

von Mitarbeitenden auch gruppenübergreifend<br />

zu nutzen. Dazu haben die<br />

Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und<br />

Wünsche benannt, es sind Bedarfsund<br />

Angebotslisten erstellt worden.<br />

Das Projekt ist zunächst für zehn<br />

Monate - also bis zum 30. Juni 2013 -<br />

geplant.<br />

„Da der Teilnahme am Projekt<br />

Freiwilligkeit und Selbstverantwortung<br />

zugrunde liegen, wird die wertschätzende<br />

und partizipative Einrichtungskultur<br />

gestärkt“, nennt Susanne<br />

Hüve ein weiteres gewünschtes<br />

Resultat des Projektes: „Fast jeder<br />

mit dem ich über „Gib mir Fünf“<br />

gesprochen habe, hatte gleich mehrere<br />

Ideen zur Zusammenarbeit und<br />

zum Austausch. Jetzt bin ich gespannt<br />

auf die Umsetzung. Mit ein<br />

bisschen Übung könnte die genauso<br />

selbstverständlich und einfach wie<br />

Autofahren sein.“<br />

Mehr über „ZuPe“ und „Gib mir<br />

fünf“ finden Sie auch auf der Internetseite<br />

des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s:<br />

www.elisabeth-verein.de unter Berufsleben.<br />

Manfred Günther<br />

„Mord in der Taverne“ - Filmprojekt unserer Schüler<br />

„Und sie tanzten einen Tango, Jacky<br />

Brown und Baby Miller": Dieses Pärchen war<br />

Dank des Hazy Osterwald-Sextetts im Spätherbst<br />

des Jahres 1959 für drei Wochen auf<br />

Platz 1 der deutschen Single-Hitparade und<br />

in aller Munde und Ohren. Am 15. November<br />

tanzten Schülerinnen und Schüler der Lerntherapeutischen<br />

Abteilung der Julie-Spannagel-Schule<br />

einen Tango: In dem zu einem<br />

kleinen Kinosaal umgewandelten Gruppenraum<br />

präsentierte die Projektgruppe Film ihren<br />

8-Minuten-<strong>St</strong>reifen den 25 Besuchern -<br />

Mitschülerinnen und Mitschülern, Lehrerinnen<br />

und Lehrern, Erziehern und Pädagogen.<br />

Ob unser Schülerfilm „Mord in der Taverne“<br />

ein Filmhit wird, das wird sich 2013 zeigen.<br />

Denn dann wird der Film bei der Frankfurter<br />

„Visionale“, dem hessischen JugendMedien-<br />

Festival, vorgeführt und bewertet.<br />

Den jugendlichen Filmemachern Prinya,<br />

Thomas, Pascal, Yasmine, Anita, Janine und<br />

Driton wurde aber bereits bei der Uraufführung<br />

viel Beifall zuteil: Lob und ein Geschenk<br />

von Schulleiterin Brigitte Ahlheim-<br />

Sembos sowie anerkennende Worte für dieses<br />

besondere Projekt von Christine Bick,<br />

Leiterin der Lerntherapeutischen Abteilung.<br />

Vier Monate lang haben die Schülerinnen<br />

und Schüler gemeinsam mit den Pädagogen<br />

Annette Lucas und Anne-Lore<br />

Achenbach immer wieder freitags an diesem<br />

Projekt gearbeitet: <strong>St</strong>oryboard geschrieben,<br />

Regie geführt, gedreht, als Schauspieler<br />

vor der Kamera gestanden und das<br />

Material am Computer bearbeitet. Und damit<br />

die Kriminalgeschichte wirklich als Tango<br />

rüberkommt, wurden auch fleißig die<br />

Grundschritte des Tanzes eingeübt. Herausgekommen<br />

ist ein sehenswerter Film, dessen<br />

Botschaft auch nach Jahrzehnten nichts<br />

an Aktualität verloren hat: „Kriminaltango<br />

in der Taverne, dunkle Gestalten,<br />

rote Laterne, glühende Blikke,<br />

steigende Spannung und in die<br />

Spannung, da fällt ein Schuss“, tönt<br />

es schaurig-schön aus dem Lautsprecher<br />

zu den Bildern auf der Leinwand.<br />

„Und sie tanzen einen Tango,<br />

Jacky Brown und Baby Miller, und die<br />

Kripo kann nichts finden, was daran<br />

verdächtig wär …“<br />

„Mord in der Taverne“ ist das<br />

vierte Filmprojekt seit 2008, aber<br />

das erste, das die Projektgruppe alleine<br />

umgesetzt hat. Bei den Filmen<br />

zuvor wurden sie von einer Medienpädagogin<br />

begleitet, dies es sich<br />

aber nicht nehmen ließ, bei der Uraufführung<br />

dieses Filmes dabei zu<br />

sein. Manfred Günther<br />

Vier Filmemacher und ihre erwachsenen Helfer waren bei der Uraufführung dabei. Foto: Manfred Günther


22 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

„Die Tour der 1000 Kehren“ oder:<br />

„JAM on Tour“<br />

Nach fast 4 Jahren ohne eine Gruppenfreizeit,<br />

hat sich das Jugendapartmenthaus<br />

dazu entschlossen, eine Freizeit in den<br />

Herbstferien zu starten.<br />

Wohin soll es gehen? Ein alt bekanntes<br />

Schneemänner und Engel gemacht wurden. Abends kamen wir in<br />

Peglio an. Bis dahin hatten wir schon 68 Kehren gefahren. Das sollte<br />

aber alles nur Peanuts gewesen sein, denn jetzt ging es nochmals<br />

fünf Kilometer auf unbefestigten Wegen und nur für ein Fahr-<br />

Ziel war der „Comer See“ in Oberitalien. Bekannt,<br />

bewährt und sehr, sehr schön. Mit von<br />

der Partie waren Frederik, Rebecca, Janina,<br />

Christopher, Katharina und Nathalie, Gaby,<br />

Claudia und Uli.<br />

Los ging es am Sonntag, den<br />

21.10. morgens um 8 Uhr. Das ist gefühlt<br />

vor dem Aufstehen, aber alle<br />

waren pünktlich da. Frohen Mutes<br />

ging es los auf die lange <strong>St</strong>recke bis<br />

nach Peglio, unserem Zielort am Comer<br />

See. Mit Zwischenstopps unter<br />

anderem am Rhein, in der kleinsten<br />

<strong>St</strong>adt der Welt, Fürstenfeld und auf<br />

dem Splügenpass (2.112 m) wo<br />

zeug geeignet, den Berg hinauf. Wir kamen auf immerhin 62 Kehren<br />

vom Comer See bis zu unserem Haus in „Weiler Bodone“. Das<br />

jeden Tag runter und rauf, so kamen wir auf mehr als 1000 Kehren!<br />

Ein schönes Haus erschloss sich uns und wir nahmen es in Beschlag.<br />

Da es zwei abgeschlossene Wohnungen waren, bekamen<br />

die Kids die obere für sich alleine und wir Betreuer nahmen die Kellerwohnung!<br />

Gefrühstückt wurde natürlich draußen auf der Terrasse mit<br />

Seeblick, genial! Die Rundumsicht war einfach toll, vor uns der See,<br />

hinter uns der Hausberg mit ca. 1.385 m Höhe. Die Farben des<br />

Herbstlaubes leuchteten in den schönsten Farben und alles war<br />

wie in Weichzeichner getaucht! Urlaubsstimmung machte sich<br />

breit. Bevor man zum shoppen und Sight-Seeing an den See fuhr,<br />

JAM on TOUR<br />

wurde erst einmal die neuste Bikini-Mode präsentiert. Es waren angenehme<br />

22 bis 28 Grad in der Sonne.<br />

Wir fuhren jeden Tag den Berg hinab, 62 Kehren bis zum Como<br />

Lario (Seename in Landessprache). Abenteuerlich Fahrten waren<br />

das auf diesen engen Wegen, die Schlaglöcher hatten wie kleine<br />

Seen! (<strong>Der</strong> Transit hat aber alles gut überstanden)<br />

Rund um den See gibt es die schönsten Orte, die immer wieder zum<br />

verweilen einladen. Como, Bellano, Colico und Gravedona um nur einige zu<br />

nennen. Auch gibt es gute Möglichkeiten zum shoppen. Ein großes Einkaufszentrum<br />

ließ bei unseren Damen keine Wünsche offen.<br />

So gingen die Tage am Como Lario leider viel zu schnell, aber entspannt<br />

vorbei. Jeder kam auf seine Kosten und so weit möglich, wurden alle<br />

Wünsche berücksichtigt und erfüllt.<br />

Wir können dieses Urlaubsziel nur empfehlen, es ist für alle was dabei,<br />

Wasser, Berge, tolle Orte und auch lecker Essen. Es war eine sehr entspannte<br />

Freizeit mit netten Menschen. Danke! Uli Betz, JAM


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 23<br />

Regionalkonferenz anlässlich des zehnjährigen<br />

Bestehens in besonderem Rahmen<br />

In einer etwas außergewöhnlichen Umgebung<br />

fand die herbstliche Regionalkonferenz<br />

der Mitarbeitenden im Regionalzentrum<br />

Biedenkopf-Dillenburg statt. Anlässlich<br />

des zehnjährigen Bestehens der Arbeit des<br />

Regionalbereichs trafen sich die Mitarbeitenden<br />

im Biedenkopfer Restaurant „Die Esse“.<br />

Geschäftsbereichsleiter Heinz Jürgen<br />

Göbel stellte unter dem Motto „Von der Regionalisierung<br />

zum Regionalzentrum“ die<br />

Entwicklung des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. in<br />

Biedenkopf den etwa 50 Mitarbeitenden aus<br />

der Region vor. Dabei wurde deutlich, dass es<br />

bereits Mitte der 90er Jahre des vergange-<br />

In feierlichem Rahmen fand die Regionalkonferenz anlässlich des zehnjährigen Bestehens des<br />

Regionalzentrums statt. (Fotos: Jürgen Jacob)<br />

Auf der Bowlingbahn wurde so manche Kugel geschoben.<br />

nen Jahrhunderts Bestrebungen seitens des<br />

<strong>Verein</strong>s gab, ambulante und teilstationäre<br />

Angebote im Westkreis Marburg-Biedenkopf<br />

auszubauen. Erst durch den Übergang<br />

des ehemaligen Sozialpädagogischen Zentrums<br />

(SPZ „<strong>St</strong>affelberg“) des Landeswohlfahrtsverbands<br />

Hessen am 01.01.2002 zum<br />

<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. wurde aber die Arbeit<br />

vor Ort konzentriert vorangetrieben und<br />

es entstand ein sehr flexibles Angebot in<br />

zahlreichen Betreuungsformen (siehe auch<br />

vergangene Ausgaben des „Grünen <strong>Faden</strong>“).<br />

Heinz Jürgen Göbel bedankte sich bei allen<br />

Mitarbeitenden, die durch ihren Ideenreichtum,<br />

ihr Engagement, Flexibilität und<br />

Tobias Heun hatte ein besonderes<br />

Holzbäumchen anlässlich des Jubiläums<br />

angefertigt.<br />

Fachlichkeit diese Veränderungen<br />

möglich machte. Zudem ging auch<br />

ein Dank an den Vorstand und Geschäftsleitung<br />

für das Vertrauen und<br />

Unterstützung und auch an die Mitarbeitervertretung<br />

für eine aktive<br />

und konstruktive Zusammenarbeit.<br />

Dies bestätigten auch die MAV-Mitglieder<br />

Katja Morneweg und Tobias<br />

Heun - beide waren, bzw. sind in der<br />

Region tätig - in ihrem Grußwort. Tobias<br />

Heun hatte zudem ein besonderes<br />

<strong>Elisabeth</strong>-Bäumchen aus Holz gefertigt,<br />

welches zukünftig die Räume<br />

des Regionalzentrums schmücken<br />

wird.<br />

Für den besonderen Höhepunkt<br />

des Abends hatte Martin Delong in<br />

seinem Archiv gekramt und konnte<br />

so einige Video-Ausschnitte von früheren<br />

Veranstaltungen zeigen. Vor<br />

allem bei den Kolleginnen und Kollegen<br />

der ersten <strong>St</strong>unde -viele der Mitarbeitenden<br />

des ehemaligen SPZ<br />

sind ja auch noch heute aktiv- sorgten<br />

diese bewegten Bilder vor allem<br />

von der Eröffnungsfeier des Regionzentrums<br />

„Auf der Kreuzwiese“ und<br />

der Feierstunden anlässlich des 125jährigen<br />

Jubiläums des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />

<strong>Verein</strong> e.V. im Jahr 2004 für viel Heiterkeit.<br />

Nachdem sich die Mitarbeitenden<br />

dann mit einem köstlichen Essen<br />

gestärkt hatten, konnten die gerade<br />

zugefügten Kalorien auf der Bowling-Bahn<br />

abtrainiert werden. Und<br />

auch so mancher Bowling-Anfänger<br />

konnte im Laufe des Abends mindestens<br />

einmal alle Pins abräumen und<br />

sich so über einen „<strong>St</strong>rike“ oder „Spare“<br />

freuen… Jürgen Jacob


24 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Richtfest Rosenthal<br />

Volles Haus herrscht Anfang November<br />

beim Richtfest des Neubaus der Altenhilfe<br />

in Rosenthal. Mehr als 150 Interessierte<br />

nutzten die Chance, sich erstmals das Haus<br />

für drei Hausgemeinschaften in der Burgwald-<strong>St</strong>adt<br />

von Innen anzuschauen.<br />

Zunächst stand aber nach Grußworten<br />

von Hans-Werner Künkel, Vorstand im <strong>St</strong>.<br />

<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e. V., und Hans Wasmuth,<br />

Bürgermeister von Rosenthal, der Richtspruch<br />

des Zimmermanns Ernst Noll im<br />

Mittelpunkt. Mitgestaltet wurde die Feierstunde<br />

auch vom Posaunenchor Rosenthal.<br />

Anschließend führten Altenhilfe-Geschäftsbereichsleiter<br />

Ernst Boltner und einige<br />

Kollegen die Interessierten durch die<br />

Baustelle. Und auch wenn bislang nur die<br />

Nasszellen und die Fenster und Türen schon<br />

in der endgültigen Fassung vorhanden sind,<br />

so konnten sich doch die Besucher anhand<br />

der Erklärungen, von Plänen, Collagen und<br />

Zeichnungen schon ein Bild von dem machen,<br />

wie es später in dem Haus aussehen<br />

wird. Bis zum Ende des ersten Quartals 2013<br />

sollte dann mit dem Einzug in die insgesamt<br />

33 Bewohnerzimmer begonnen werden.<br />

Eine Besonderheit des Hauses ist auch<br />

das Begegnungs-Cafe im Erdgeschoss. Dort<br />

ließen sich die Handwerker und Besucher<br />

mit einem Imbiss stärken.<br />

Es wird übrigens noch ein Name für das<br />

Haus gesucht. Ideen und Vorschläge dazu<br />

bitte bis Anfang Januar an die Öffentlichkeitsarbeit<br />

im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. senden<br />

oder mailen an pr@elisabeth-verein.de.<br />

<strong>Der</strong> beste Vorschlag wird mit einem Gutschein<br />

über 100 Euro der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />

Dienstleistungen prämiert.<br />

Jürgen Jacob<br />

Aus dem<br />

Richtsprich von<br />

Ernst Noll:<br />

Vernehmet nun was ich dem<br />

Hause wünsche<br />

und stimmt auch diesem<br />

Wunsch mit bei.<br />

Des Hauses Pfeiler sei Gerechtigkeit<br />

und seine Schutzwehr die<br />

Wohltätigkeit,<br />

in seinem Innern wohne Frömmigkeit<br />

als Quelle christlich, froher Heiterkeit,<br />

dazu für seine Bauherr´n eingeweiht<br />

sei es ein Wohnsitz der Geselligkeit,<br />

der Freude und Zufriedenheit.<br />

Nicht fehlen soll an dieser <strong>St</strong>elle<br />

denn das ist unser aller Wille<br />

ein Segenswunsch auf dieses<br />

Haus<br />

und all´ die gehen ein und aus.<br />

Wir bitten Gott der in Gefahren<br />

uns allzeit so treu bewahrt,<br />

er mög´ dies Bauwerk hier bewahren<br />

vor Not und Schaden aller Art.


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 25<br />

Lisbeth Open IV<br />

� Bereits zum vierten Mal fand am 10. November 2012 das von der Tischtennisgruppe des <strong>Verein</strong>s ausgerichtete<br />

Tischtennisturnier in der Gymnastikhalle der Blista in Marburg statt.<br />

Wie in jedem Jahr hatten die Teilnehmer<br />

zunächst Gelegenheit, die ausgestellten Pokaltrophäen<br />

in Augenschein zu nehmen,<br />

was vielleicht den einen oder anderen zusätzlich<br />

motivierte, sich im Turnierverlauf<br />

ordentlich ins Zeug zu legen. Übrigens<br />

könnte das Bild der Pokale den Eindruck erwecken,<br />

als habe das Turnier unter der<br />

Schirmherrschaft von Timo Boll gestanden<br />

und sei überdies von einem internationalen<br />

Unterhaltungselektronikkonzern gesponsert<br />

worden. Freilich wäre ein solcher Eindruck<br />

abwegig: Einen derartigen Bekanntheitsgrad<br />

hat das Turnier eingestandenermaßen<br />

nicht, dass man mit einem solch<br />

großartigen Support rechnen dürfte. Es<br />

handelt sich hier um ein eher zufälliges Arrangement,<br />

sicherlich nicht gänzlich frei von<br />

einem Schuss humoriger Selbstironie.<br />

Im Vorfeld gab es recht zahlreiche Interessensbekundungen<br />

und Anmeldungen,<br />

was nicht zu Unrecht darauf hoffen ließ, unter<br />

günstigsten Umständen mit 20 Teilnehmern<br />

in das Turnier starten zu können. Bedingt<br />

durch individuelles Siechtum, die allgemein<br />

grassierende Erkältungswelle und<br />

unabwendbare terminliche Verpflichtungen<br />

schrumpfte das Teilnehmerfeld auf<br />

zehn Personen zusammen, was aber der<br />

Spielfreude der beteiligten zehn Aufrechten<br />

keinen Abbruch tat.<br />

In zwei Fünfergruppen, in denen jeder<br />

gegen jeden spielte, wurden die jeweils vier<br />

bestplatzierten Spieler für die Viertelfinalrunde<br />

ermittelt. Die beiden Letztplatzierten<br />

spielten um Platz 9.<br />

In den Viertelfinalbegegnungen setzten<br />

sich Reinhard Müller-Enge gegen Josef Gerold,<br />

Willi Amedieck gegen Philipp Junck, Ulrich<br />

Junck gegen Walter Junck und Frank<br />

Macik gegen Thorsten Brand durch. Das erste<br />

Halbfinale bestritten Müller-Enge gegen<br />

Amedieck und Junck gegen Macik. Dabei<br />

Die Pokaltrophäen des Turniers.<br />

(Fotos: Ulrich Junck)<br />

qualifizierten sich Amedieck und Macik für<br />

das Finale sowie Junck und Müller-Enge für<br />

das Spiel um den dritten Platz. Das Spiel um<br />

Platz 3 war phasenweise hart umkämpft,<br />

was ein 19 : 17 gegen Junck im entscheidenden<br />

Satz deutlich macht. Im Finale konnte<br />

sich Willie Amedieck trotz Frank Maciks heftiger<br />

Gegenwehr letztlich durchsetzen.<br />

Die ausgeschiedenen Viertelfinalisten<br />

bildeten derweil eine Platzierungsgruppe<br />

mit folgenden Ergebnis von Platz 5 bis 8: Josef<br />

Gerold, Philipp Junck, Thorsten Brand<br />

und Walter Junck.<br />

Willi Amedieck - mit 66 Jahren der Methusalem<br />

im Teilnehmerfeld und ungefähr<br />

seit einem Jahr im Rentenbezug. Sein Turniersieg<br />

also eine Überraschung? Nein, das<br />

ist er nicht. Willi pflegt eine extrem unorthodoxe<br />

Spielweise, arbeitet mit ungeheuer<br />

viel Unterschnitt, ist immer wieder in der<br />

Lage, überaus harte Konterschläge zu setzen<br />

und kann das Angriffsspiel seines Gegners<br />

oft erfolgreich zerstören. Zudem hat er<br />

sich nach Jahrzenten sozialer Arbeit seine<br />

geistige und körperliche Fitness erhalten<br />

können, und der Umstand, nunmehr von<br />

der Mühsal des täglichen Broterwerbes befreit<br />

zu sein, scheint ihn zusätzlich zu beflügeln.<br />

Möge dies auch vielen anderen Mitar-<br />

beitenden des <strong>Verein</strong>s nach Beendigung<br />

ihres Arbeitslebens vergönnt<br />

sein.<br />

Schließlich bleibt noch zu erwähnen,<br />

dass sich erstmals zwei Jugendliche<br />

aus einer Wohngruppe des <strong>Verein</strong>s<br />

am Turnier beteiligten: Rocco<br />

Sagir und Fatih Cetin aus der Adipositas-Gruppe<br />

in Bad Endbach. Den<br />

beiden hat das Turnier richtig gut<br />

gefallen, wobei es überhaupt keine<br />

Rolle spielte, dass sie die Letztplatzierten<br />

wurden. Offensichtlich geprägt<br />

vom olympischen Gedanken<br />

„Dabeisein ist alles“ haben sie bereits<br />

erklärt, im nächsten Jahr wieder<br />

ins Turniergeschehen eingreifen<br />

zu wollen.<br />

Übrigens: Die Tischtennisgruppe<br />

trifft sich jeden Dienstag von 20.30<br />

Uhr bis 22.00 Uhr in der Gymnastikhalle<br />

der Blista am Schlag 12 in Marburg.<br />

Je später der Abend, umso willkommener<br />

sind ihr neue Mitspieler.<br />

Ulrich Junck<br />

Wer am Turnier teilnehmen wollte,<br />

musste zunächst einen Ball durch<br />

den Wurstkringel spielen.


26 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Drei Tage Berlin<br />

Es war am 10.08.2012 am frühen Morgen,<br />

als der Bus uns abgeholt hat. Innerlich<br />

war die Freude sehr groß, aber nach außen<br />

hin ein bisschen gedämpft. Schuld daran<br />

war die Müdigkeit. Seit Jahren habe ich mir<br />

gewünscht, nur einmal am Brandenburger<br />

Tor zu stehen und jetzt sollte mein Wunsch<br />

in Erfüllung gehen.<br />

Die Reise bis nach Berlin war sehr lang,<br />

aber das habe ich gerne in Kauf genommen.<br />

Als wir in Berlin angekommen sind, haben<br />

wir eine kurze Pause gemacht und danach<br />

noch eine zweistündige, orientierende<br />

<strong>St</strong>adtrundfahrt durchgeführt, bei der wir<br />

zahlreiche Informationen vermittelt bekommen<br />

haben. Nach der Zimmereinteilung<br />

haben wir eine kleine Erfrischungspause<br />

gemacht. Ich konnte aber keine lange<br />

Pause machen, da ich nur noch losgehen<br />

und alles sehen wollte, was Berlin zu bieten<br />

hat.<br />

Dann war es soweit: Wir sind losgegangen<br />

und irgendwann stand ich endlich unterm<br />

Brandenburger Tor. Ich brauchte erst<br />

noch ein paar Minuten, um dies zu realisieren,<br />

wo ich gerade war. Dieses prachtvolle<br />

Bauwerk mit seinen wunderschönen Säulen<br />

war schön zu betrachten. Mein Lebenstraum<br />

ging somit in Erfüllung. Es sind auch<br />

sehr viele Erinnerungen der deutschen Geschichte<br />

wieder hoch gekommen, so wie die<br />

Zerstörung, Teilung und der Aufbau<br />

Deutschlands.<br />

Die Nacht war kurz. Nach der kurzen Tagesplanung<br />

waren die nächsten Tore zu<br />

weiteren Besichtigungen für mich auf.<br />

Die deutsche Geschichte spricht auch<br />

von der Berliner Unterwelt, und das wollte<br />

ich mir unbedingt anschauen und erleben.<br />

Also haben wir uns Eintrittskarten gekauft<br />

und sind für zweieinhalb <strong>St</strong>unden im Bunker<br />

untergetaucht. Die Besichtigung vom<br />

Berliner Bunker hat mich für kurze Zeit ruhiggestellt.<br />

Nicht, weil ich dort Angst bekommen<br />

habe, sondern weil meine Gedanken<br />

bei den Menschen zu dieser Zeit waren,<br />

die dort alles mitmachen mussten, um sich<br />

von dem damaligen System zu befreien.<br />

Wo die Rechte der Menschen keine Rolle<br />

mehr gespielt haben und überhaupt das<br />

menschliche Leben keinen richtigen Wert<br />

mehr hatte. Nach zweieinhalb <strong>St</strong>unden haben<br />

wir den Bunker verlassen und sind wieder<br />

auf der Berliner Sonnenseite angekommen.<br />

Dies tat mir gut. Die Informationen,<br />

die wir erhalten haben, waren sehr traurig<br />

und bedrückend. Danach haben wir uns ein<br />

ruhiges Plätzchen gesucht und dort was<br />

zum Essen und Trinken besorgt.<br />

Berlin ist nicht nur vom Land und von<br />

der Unterwelt her schön zu besichtigen,<br />

sondern auch von den Flusstrassen her sehr<br />

interessant zu erkunden. Deswegen haben<br />

wir uns eine Rundfahrt auf dem Schiff gegönnt,<br />

um Berlin auch aus dieser Perspektive<br />

nochmal anzuschauen. Auch am Abend


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 27<br />

war Berlin sehr lebhaft dank seiner<br />

wunderschönen Beleuchtung.<br />

Im Hotel wieder angekommen,<br />

war ich ziemlich traurig, weil ich<br />

wusste, am nächsten Morgen würde<br />

es wieder zurück nach Hause gehen.<br />

Die Reise war sehr anstrengend,<br />

aber auch sehr informationsreich<br />

und das war für mich das Wichtigste.<br />

Ich bedanke mich ganz herzlich<br />

bei den Menschen, die mir die Reise<br />

ermöglicht haben. Es war wunderschön.<br />

Danke!<br />

Erlebnisbericht<br />

von Inga Panchyrz<br />

Weitere Mitreisende waren: Daniel<br />

Altrichter, Klaus Astheimer, Susanne<br />

Erler, Thomas Zimmermann,<br />

Timo Pohl, Petra Lauer, Claudia Bornemann<br />

und Sandra Viereck.<br />

Außerdem entdeckt und bestaunt<br />

wurden unter anderem die<br />

Hackeschen Höfe, der Alexanderplatz<br />

samt Discozelt, das Berliner<br />

Olympiastadion, das KadeWe und<br />

der altbekannte Ku´damm


28 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Rezept<br />

Flammkuchen<br />

Die warme Jahreszeit ist vorüber<br />

und der Schnee fällt, es wird kalt.<br />

Deshalb möchte ich Euch ein Rezept,<br />

für eins meiner Lieblingsgerichte,<br />

welches gut zur kalten<br />

Jahreszeit passt, weitergeben.<br />

Flammkuchenrezept<br />

für 4 Backbleche (40 x 30 cm):<br />

Zutaten:<br />

Belag:<br />

etwa 500 g fein gewürfelte<br />

(Gemüse-)Zwiebeln<br />

2 Becher Crème fraîche (je 150 g)<br />

Salz<br />

frisch gemahlener Pfeffer<br />

etwa 250 g gewürfelter<br />

roher Schinken oder Bauchspeck<br />

Teig:<br />

500 g Weizenmehl<br />

1 TL Salz<br />

1 TL Zucker<br />

350 ml Bier<br />

Vorbereiten:<br />

Backofen mit dem Backblech<br />

vorheizen.<br />

Ober-/Unterhitze: etwa 250°C<br />

Heißluft: etwa 230°C<br />

Mehl in eine Rührschüssel geben.<br />

Salz, Zucker und Bier hinzufügen<br />

und alles mit einem Mixer (Knethaken)<br />

zunächst auf niedrigster,<br />

dann auf höchster <strong>St</strong>ufe zu einem<br />

Teig verarbeiten. Teig in 4 Portionen<br />

teilen und jedes Teigstück<br />

auf einem leicht bemehlten Backpapierbogen<br />

sehr dünn ausrollen.<br />

Crème fraîche gleichmäßig auf<br />

den Teigplatten verstreichen, die<br />

Zwiebeln und Schinkenwürfel<br />

darüber verteilen und mit Salz<br />

und Pfeffer würzen. Das heiße<br />

Blech aus dem Backofen nehmen<br />

und den ersten Flammkuchen<br />

mit Hilfe des Backpapiers daraufziehen.<br />

Backen.<br />

Einschub: oberes Drittel<br />

Backzeit: etwa 8 Min.<br />

Den Flammkuchen sofort heiß<br />

servieren und die übrigen wie<br />

oben angegeben backen. Ich<br />

wünsche Euch einen guten Appetit!<br />

Irina Sonnet<br />

Trinken<br />

Ein Handy klingelt sehr melodisch. Die<br />

junge Dame an ihrem Schreibtisch betätigt<br />

eine Taste ohne mit dem vermeintlichen Anrufer<br />

Kontakt aufzunehmen. Das Klingeln<br />

verstummt. Die junge Dame greift zu einer<br />

großen Flasche mit Mineralwasser light, die<br />

in Griffweite auf ihrem Schreibtisch steht<br />

und gießt sich ein großes Glas ein, dass sie<br />

in wenigen Zügen leert.<br />

Auf meinen fragenden Blick hin bekomme<br />

ich eine Erklärung: „Das war kein Anruf.<br />

Das war meine Trinkuhr.“ Und stolz erzählt<br />

sie mir, dass sie dadurch stündlich daran erinnert<br />

werde, 200 ml Wasser zu trinken, sie<br />

habe gelesen der Körper brauche das. Natürlich<br />

würde sie außerdem noch morgens<br />

und abends zwei große Tassen <strong>grüne</strong>n Tee<br />

trinken und viel frisches Obst und Gemüse<br />

essen.<br />

Tatsächlich war in der Vergangenheit in<br />

vielen Druckerzeugnissen zu lesen, dass ein<br />

Erwachsener mindestens drei Liter pro Tag<br />

trinken sollte, um nicht krank zu werden.<br />

Auch wenn diese Empfehlung ohne jede<br />

wissenschaftliche Grundlage ist, wird sie<br />

immer wieder abgeschrieben und neu gedruckt.<br />

Dabei kann der gesunde menschliche<br />

Körper problemlos seinen Wasserbedarf<br />

auch ohne Trinkuhr regulieren.<br />

Es besteht kein Zweifel: Die Aufnahme<br />

von Wasser ist lebenswichtig. So kann der<br />

Mensch zwar drei Wochen ohne Nahrung,<br />

aber nur drei Tage ohne Wasser existieren.<br />

Wasser ist unter anderem Lösungsmittel<br />

und Baustein im <strong>St</strong>offwechsel, Bestandteil<br />

des Blutes und der Gewebe und dient mit<br />

dem Schwitzen der Temperaturregulation.<br />

Die Frage ist also: Wie viel Wasser brauchen<br />

wir für eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz?<br />

Dabei müssen wir eigentlich nur wissen,<br />

welche Wassermenge der Körper täglich<br />

verliert.<br />

Die Ausscheidungen über Nieren und<br />

Darm betragen 1,5 l, der Wasserverlust über<br />

die Haut (Schwitzen) und über die Lunge (in<br />

der Ausatemluft) 0,9 l.<br />

Nach dieser Rechnung müssen wir also<br />

ca. 2,4 l Flüssigkeit wieder ausgleichen. Das<br />

bedeutet aber nicht, dass wir diese Menge<br />

auch trinken müssen.<br />

Im menschlichen Körper entsteht durch<br />

chemische Reaktionen des <strong>St</strong>offwechsels<br />

(Oxidation) ca. 0,5 l Wasser. Über die feste<br />

Nahrung nehmen wir mindestens 0,8 l Wasser<br />

zu uns. Wenn wir bedenken, dass Gemüse<br />

und Obst über 80 Prozent, Fleisch 50 Prozent<br />

und Backwaren bis 30 Prozent Wasser<br />

enthalten, kommen wir sogar auf bis zu 1 l /<br />

Tag.<br />

Nach unserer Berechnung müssen also<br />

etwa 1,1 l zusätzlich getrunken werden, was<br />

manche Menschen schon fast mit 5 großen<br />

Bechern Kaffee schaffen.<br />

Apropos Kaffee, auch er zählt entgegen<br />

manchen Berichten voll zur täglichen Flüssigkeitsmenge.<br />

Ganz bewusst habe ich hier überspitzt<br />

formuliert, denn der gesunde Erwachsene<br />

hat, und das wird gerne vergessen, ein natürliches<br />

Regulativ für die Aufrechterhaltung<br />

einer ausgeglichenen Flüssigkeitsbilanz.<br />

Das ist unser Durstgefühl, das uns unter<br />

normalen Bedingungen signalisiert,<br />

wann und wie viel wir trinken sollten. Haben<br />

wir geschwitzt oder salziger gegessen,<br />

so haben wir mehr Durst und werden mehr<br />

trinken.<br />

Wer seinem Durstgefühl nicht traut,<br />

kann die Trinkmenge auch nach der Urinfarbe<br />

bestimmen: hellgelb bedeutet richtige<br />

Trinkmenge, dunkelgelb heißt mehr trinken<br />

und wasserklarer Urin zu viel Flüssigkeit.<br />

Zuviel Flüssigkeit kann in weiten Grenzen<br />

dem Gesunden kaum schaden, da die Niere<br />

in der Lage ist, ein Zuviel durch erhöhte Ausscheidung<br />

zu kompensieren. Aber es bringt<br />

auch keinen Vorteil. Nur bei bestimmten<br />

Mineralwässern, im Übermaß genossen, ist,<br />

wegen der darin enthaltenen Mineralstoffe,<br />

Vorsicht geboten.<br />

Damit sind wir bei der Überlegung angelangt,<br />

was wir eigentlich trinken sollen.<br />

Sicherlich das beste Getränk ist bei uns<br />

fast überall das Leitungswasser. Es wird in<br />

Deutschland gut überprüft, und ist auch<br />

ohne logistischen Aufwand (Transport, Kosten,<br />

Vorratshaltung und Flaschenrückgabe)<br />

überall verfügbar. Unsere Trinkwasserversorgung<br />

ist ein Luxus, den wir in aller Regel<br />

nicht zu schätzen wissen, denn in vielen Regionen<br />

der Erde wären die Menschen froh,<br />

wenn sie die Wassermenge, in der Qualität,<br />

die wir beim täglichen Duschen verbrauchen,<br />

für eine Woche als Trinkwasser hätten.<br />

Wer eine geschmackliche Veränderung<br />

möchte, kann mit Apfelsaft mischen.<br />

Wir haben uns hier mit dem Flüssigkeitsbedarf<br />

des gesunden Erwachsenen beschäftigt.<br />

Erkrankungen mit Fieber, Durchfall<br />

oder Erbrechen, schwere körperliche Arbeit,<br />

Diäten, Fasten, Sport und hohe Außentemperaturen<br />

führen dazu, dass unser Bedarf<br />

an Flüssigkeit erheblich ansteigt. Aber<br />

das merken wir, weil wir mehr Durst haben<br />

werden.<br />

Über Fragen Anregungen und Kritik<br />

freut sich der Betriebsarzt. Rüdiger Frank


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 29<br />

„…und wann ist Zeit für mich?“<br />

� OIKOS Sozialzentrum bietet ambulante Tagesbetreuung für Menschen<br />

mit Demenz.<br />

„Seit mein Mann an fortgeschrittener<br />

Demenz leidet, dreht sich alles nur noch um<br />

ihn und seine Krankheit“, berichtet die Ehefrau<br />

eines erkrankten Menschen. „Früher<br />

stand er mit beiden Beinen im Leben. Er reiste<br />

gern und trieb regelmäßig Sport, doch<br />

heute muss ich ihn beaufsichtigen, wie einen<br />

dreijährigen Jungen. Man kann ihn keinen<br />

Augenblick aus den Augen lassen.“<br />

Beim gemeinsamen Aussuchen von Rezepten<br />

zum Backen und Kochen stehen die<br />

Wünsche der Besucher an erster <strong>St</strong>elle<br />

Wolfgang <strong>St</strong>ein (Besucher des Oikos Sozialzentrums),<br />

Eszter Facskó-Otto (Pflegedienstleiterin).<br />

(Fotos: Neumann/Oikos)<br />

Was sie beschreibt, trifft viele Angehörige<br />

von Demenzkranken. Die Beaufsichtigung<br />

von gedächtnis- oder orientierungslosen<br />

Menschen bindet die volle Aufmerksamkeit,<br />

und das beinahe 24 <strong>St</strong>unden täglich.<br />

Den kleinen Einkauf zwischendurch<br />

gibt es nicht mehr. Er gerät zu einer organisatorischen<br />

Herausforderung, die sich ohne<br />

fremde Hilfe kaum bewältigen lässt.<br />

Doch diese Hilfe zu finden, ist schwer:<br />

„Unsere Freunde haben sich seit langem zurück<br />

gezogen“, berichtet die Frau. Und weiter:<br />

„Unter dem <strong>St</strong>rich bleibt alles an mir alleine<br />

hängen. So etwas wie frei verfügbare<br />

Zeit habe ich schon seit Jahren nicht mehr.“<br />

Das Problem: laut dem aktuellen Bericht<br />

der Weltgesundheitsorganisation (WHO),<br />

wird die Anzahl der Demenzerkrankungen<br />

in den nächsten zwanzig Jahren drastisch<br />

zunehmen, weltweit ist sogar von einer Verdoppelung<br />

die Rede. Damit geht auch ein<br />

deutlicher Anstieg von pflegenden Angehörigen<br />

einher, die Unterstützung für die Bewältigung<br />

dieser Aufgaben brauchen.<br />

Ambulantes Betreuungskonzept<br />

„Die sich zuspitzende Situation ist seit<br />

langem bekannt“, sagt Eszter Facskó-Otto,<br />

seit Juli 2012 neue Pflegedienstleiterin im<br />

OIKOS Sozialzentrum Schwalmstadt. „Daher<br />

haben wir bereits im Mai 2006 als erste<br />

Einrichtung im Schwalm-Eder-Kreis eine<br />

ambulante Tagesbetreuung für Menschen<br />

mit Demenzerkrankung ins Leben gerufen.“<br />

Im Vordergrund dieses Angebotes stehe<br />

dabei, pflegende Angehörige zu entlasten,<br />

gleichzeitig aber auch eine respektvolle und<br />

fachlich gute Betreuung für die erkrankten<br />

Menschen bereitzustellen, so Facskó-Otto<br />

weiter. Es werde viel Wert darauf gelegt,<br />

dass die uns anvertrauten Besucher der Tagesbetreuung<br />

sich in den besonders dafür<br />

hergerichteten Räumen des OIKOS Sozialzentrums<br />

wohlfühlen.<br />

Wichtig sei auch, dass man eine familiäre<br />

Atmosphäre biete, die Menschen aktiviere<br />

und ihre Lebensgeschichte in den Mittelpunkt<br />

stelle. „Das macht unsere Klienten lebendig,<br />

denn das Langzeitgedächtnis bleibt<br />

häufig lange Zeit intakt“, sagt Eszter Facskó-<br />

Otto.<br />

Und weiter: „Ressourcen zu erhalten<br />

und zu fördern, ohne den an Demenz erkrankten<br />

Menschen zu überfordern, ist unser<br />

Ziel. Wir wollen aber gerade auch den<br />

pflegenden Angehörigen die Möglichkeit<br />

geben, wieder Zeit für sich zu finden. Denn<br />

nur, wer für sich selbst Zeit findet, hat die<br />

Kraft, den täglichen Belastungen in der Pflege<br />

eines demenzkranken Menschen standzuhalten.“<br />

Was sie sich wünscht, beschreibt Frau<br />

Facskó-Otto so:„Oft teilen Angehörige nicht<br />

mit, wie sehr sie durch die Pflegesituation<br />

zuhause überfordert sind. Ich möchte aber,<br />

dass der demenzerkrankte Mensch nicht<br />

nur bei uns abgegeben wird. Es liegt mir am<br />

Herzen, auch für die Angehörigen ein offenes<br />

Ohr haben und ihnen Unterstützung<br />

bei der Lösung ihrer Probleme zu geben. Ein<br />

Beratungsgespräch oder die Vermittlung zu<br />

weiterreichenden medizinischen, pflegerischen<br />

oder psychosozialen Angeboten kann<br />

dabei ein wichtiger Schritt zur deutlichen<br />

Entlastung sein.“ Markus Neumann<br />

Hintergrund<br />

Die Betreuungsgruppe des<br />

OIKOS Sozialzentrums für Menschen<br />

mit Demenz findet von<br />

Montag bis Freitag in der Zeit<br />

von 10 bis 18 Uhr statt. Zu den<br />

Angeboten zählen begleitete<br />

Spaziergänge und Tagesausflüge,<br />

die Anleitung zu Handarbeiten,<br />

das Zubereiten des gemeinsamen<br />

Mittagessens, aber auch<br />

das gemütliche Beisammensein<br />

bei Gesang, Kaffee und Kuchen<br />

u.v.m. Für eine gute Erreichbarkeit<br />

des Betreuungsangebotes<br />

steht ein eigener Fahrdienst zur<br />

Verfügung.<br />

Als sog. „zusätzliche Betreuungsleistung“<br />

übernehmen die<br />

Pflegekassen auf Antrag bis zu<br />

200.-¤ monatlich für die Teilhabe<br />

an einer geeigneten Tagesbetreuung<br />

(§45b SGB XI).<br />

Weitere Informationen: Eszter<br />

Facskó-Otto (Pflegedienstleiterin)<br />

OIKOS Sozialzentrum, Hessenallee<br />

12A, 34613 Schwalmstadt<br />

2, Tel.:06691/9635-333<br />

www.oikos-sozialzentrum.de<br />

Die Tagesbetreuung beinhaltet<br />

Kreativ- und Beschäftigungsangebote.<br />

Eszter Facskó-Otto, Leiterin des Oikos<br />

Pflegedienstes und der Tagesbetreuung<br />

für Menschen mit Demenzerkrankung


30 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Haben Sie<br />

gewusst…?<br />

…das auch in den neuesten<br />

Microsoft Word -<br />

Versionen mit den wichtigstenTastenkombinationen<br />

gearbeitet werden<br />

kann…<br />

Wer schon mit Word, Excel und<br />

Co. gearbeitet hat, bevor die Maus<br />

zum schnellen Klicken auf Symbole<br />

und Leisten ihren Platz neben der Tastatur<br />

eingenommen hat, kennt sie<br />

noch, die Tastaturbefehle oder auch<br />

„Short Cuts“ genannt. Diese Tastenkombinationen<br />

erlaubten es bereits<br />

damals, wichtige und wiederkehrende<br />

Befehle, wie „Speichern“, oder<br />

„Drucken“ nicht über die Menüleiste<br />

ausführen zu müssen.<br />

Auch heute sind viele dieser Befehle<br />

noch verfügbar und können<br />

das tägliche Arbeiten mit Word und<br />

Co., trotz Maus, durchaus erleichtern<br />

oder ergänzen. Hier 11 der gängigsten<br />

Tastaturbefehle für Word:<br />

1. [Alt] + [F3]:<br />

Word erstellt einen Autotext-Eintrag<br />

aus der aktuellen Markierung<br />

2. [<strong>St</strong>rg] + [Return]:<br />

Seitenumbruch<br />

3. [<strong>St</strong>rg] + [N]:<br />

Neues Dokument anlegen<br />

4. [<strong>St</strong>rg] + [P]:<br />

Dokument Seitenansicht u. Druck<br />

5. [<strong>St</strong>rg] + [Shift] + [Ende]:<br />

Text markieren von der aktuellen<br />

Position bis zum Textende<br />

6. [<strong>St</strong>rg] + [Shift] + [Pos1]:<br />

Text markieren von der aktuellen<br />

Position bis zum Textanfang<br />

7. [<strong>St</strong>rg] + [Alt] + [Pos1]:<br />

Dokument durchsuchen<br />

8. [<strong>St</strong>rg] + [F6]:<br />

Zwischen offenen Dokumenten<br />

wechseln<br />

9. [<strong>St</strong>rg] + [Shift] + [A]:<br />

Schriftart ändern<br />

10. [<strong>St</strong>rg] + [Shift] + [>]:<br />

Schriftgröße um 1 Punkt vergrößern<br />

11. [<strong>St</strong>rg] + [


<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 31<br />

Lernchancen 2013<br />

Seminarvorschau der GISA<br />

Die GISA passt ihr Angebot veränderten Bedarfen im<br />

Bereich Jugendhilfe an und veröffentlicht diese im<br />

Herbst 2012 in einer neuen Imagebroschüre<br />

Unser Schwerpunkt wird nun noch deutlicher auf die Entwicklung<br />

und Umsetzung von maßgeschneiderten Inhouse Fortbildungen<br />

(sogenannte mobile Fortbildungen) für Teams und Einrichtungen<br />

liegen.<br />

Das bedeutet vor allem, dass wir im gemeinsamen Dialog mit<br />

unseren Kunden und späteren Fortbildungsteilnehmenden die<br />

Themen und Inhalte der Fortbildung heraus arbeiten und vereinbaren,<br />

fachkompetente Referenten und Fortbildner dafür finden<br />

und das Angebot vor Ort (oder auf Wunsch in den Seminarräumen<br />

der GISA) umsetzen.<br />

Daneben werden die bewährten Weiterbildungsangebote<br />

- Fortbildungen erfolgreich planen, entwickeln und durchführen -<br />

Die Trainerausbildung der GISA<br />

- Führen und Leiten professionell gestalten - Ein exklusives Qualifizierungsprogramm<br />

für Gruppenleiter/innen<br />

- Ausbildung zum/r Anti-Gewalt-Trainer/in<br />

- Sicher, professionell und ressourcenorientiert handeln - ein Zertifikatskurs<br />

für Mitarbeitende in der ambulanten, teil- und stationären<br />

Erziehungshilfe<br />

Verschenken Sie Bildung!<br />

Verschenken Sie Wissen!<br />

Verschenken Sie Entwicklung!<br />

Unterstützen Sie Ihnen wichtige Menschen dabei, oder lassen<br />

Sie sich von Ihnen wichtigen Menschen unterstützen. Verschenken<br />

Sie eine Fortbildung, verschenken Sie Supervision<br />

oder verschenken Sie Coaching an eine Einzelperson oder an<br />

eine Institution.<br />

Kleine Bescherung schon Anfang Oktober<br />

Vom Erntedankfest in der Evangelischen<br />

Kirchengemeinde Fronhausen-Hassenhausen<br />

profitierte in diesem Jahr auch die Jugendlichen<br />

in der Wohngruppe Hahnbergstraße. Nach dem<br />

Erntedankgottesdienst in der Kirche Hassenhausen,<br />

in der auch die Ehefrau unseres MAV-<br />

Vorsitzenden Burkhard Schops im Kirchenvorstand<br />

ist, waren Äpfel, Möhren, Kohl, Zucchini<br />

und einige andere Dankgaben übrig, die einen<br />

neuen Besitzer suchten. Burkhard Schops nahm<br />

sich der Sachen an und fand in der Wohngruppe<br />

Hahnbergstraße dankbare Abnehmer.<br />

Bei der Übergabe freuten sich Kollegin Romy<br />

Siegmund gemeinsam mit der Jugendlichen<br />

Vanessa Wagner. „Da werden wir in den kommenden<br />

Tagen einiges leckeres von Kochen.“ So<br />

kam nicht nur eine sinnvolle Spende an, sondern<br />

die Jugendlichen in der Gruppe beschäftigten<br />

sich zudem mit dem Nahrungskreislauf.<br />

Jürgen Jacob<br />

- Neu als Fachkraft im ASD: Fachkompetent, lösungs- und zielorientiert<br />

mit Familien, Trägern und anderen Netzwerkpartnern kooperieren<br />

im Programm sein.<br />

Künftig wird jährlich ein Fachtag zu einem aktuellen Thema<br />

aus dem Kontext von Jugendhilfeeinrichtungen und ihrer Mitarbeitenden<br />

angeboten. Im Anschluss hieran finden vertiefende<br />

Fortbildungen statt.<br />

… auch die „Lernchancen 2013 für Mitarbeitende in<br />

Kindertageseinrichtungen“ sind auf dem Weg!<br />

Im Kita-Bereich halten wir an der Variante „Lernchancen“ fest.<br />

Dieses Fortbildungsheft wird es 2013 in einer Neuauflage geben.<br />

Als neuen Schwerpunkt haben wir das Thema „Frühe Chance -<br />

Sprache und Integration“. Unser Anspruch, ein vielseitiges Angebot<br />

zu bieten, ist geblieben. Deshalb laden wir alle Interessenten<br />

dazu ein, das Fortbildungsheft neugierig zu betrachten sowie die<br />

Angebote wahrzunehmen.<br />

Wir freuen uns, wenn die neuen Angebote Ihr und Euer Interesse<br />

wecken. Bei Fragen und Anliegen sind wir gerne unter den<br />

bekannten Kontaktdaten erreichbar.<br />

Herbstliche und herzliche Grüße aus der GISA<br />

Ihr GISA Team<br />

Weitere Infos unter Tel. 06421 - 94842-22<br />

oder im Internet unter<br />

www.gisa-marburg.de<br />

Burkhard Schops übergab die Erntedankgaben der Evangelischen Kirchengemeinde<br />

Hassenhausen an Romy Siegmund und Vanessa Wagner in der WG Hahnbergstraße.<br />

(Foto: Jürgen Jacob)


32 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Impressum<br />

„<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong>“<br />

erscheint viermal jährlich als<br />

Mitarbeiterzeitschrift der Unternehmensgruppe<br />

<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />

<strong>Verein</strong> e.V.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V.<br />

Hermann-Jacobsohn-Weg 2,<br />

35039 Marburg<br />

Redaktion:<br />

Hans-Werner Künkel<br />

Jürgen Jacob<br />

Ulrich Junck<br />

Irina Sonnet<br />

Manfred Günther<br />

Irma Boltner<br />

V.i.S.d. P.:<br />

Hans-Werner Künkel,<br />

Vorstand<br />

Kontakt:<br />

Jürgen Jacob<br />

Tel.: 06421 1808-41<br />

Fax: 06421 1808-40<br />

Mail:<br />

faden@elisabeth-verein.de<br />

Layout:<br />

Schumacher Informations-Design<br />

Erich Schumacher<br />

Eisenstr. 7, 35039 Marburg<br />

Tel.: 06421 63786<br />

Fax: 06421 63796<br />

Mail: schumacher.id@web.de<br />

Druck:<br />

Druckhaus Marburg<br />

Im Rudert 13, 35043 Marburg<br />

Tel.: 06421 9503-0<br />

Fax: 06421 9503-33<br />

Mail:<br />

info@druckhaus-marburg.de<br />

Die nächste<br />

Ausgabe:<br />

Die nächste Ausgabe von<br />

<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

erscheint<br />

im April<br />

2013<br />

Redaktionsschluss<br />

für diese Ausgabe ist der<br />

20. 03. 2013<br />

<strong>Der</strong> Vorsorge-Tipp: Versicherungscheck<br />

Jeder von uns kennt diese Situation. Gerade<br />

zum Jahresende bekommt man die Beitragsrechnungen<br />

der einmal abgeschlossenen<br />

Versicherungen für das neue Jahr<br />

ins Haus und steht vor der Frage: „Brauche<br />

ich diese wirklich alle - bin ich überversichert<br />

oder habe ich vielleicht etwas übersehen?<br />

Kann ich mich kostengünstiger<br />

versichern, wenn ich alle Absicherungen<br />

bei einem Anbieter unterbringe?“ Diese<br />

und ähnliche Fragen kennt jeder von uns.<br />

Um diese Fragen zu beleuchten bzw. zu<br />

beantworten, bieten wir auch weiterhin<br />

unseren kostenlosen Service. Kommen Sie<br />

mit Ihrem Versicherungsordner zu uns<br />

und wir checken vor diesen Fragestellungen<br />

die Unterlagen und erarbeiten mit Ihnen<br />

Lösungsvorschläge.<br />

Dies gilt übrigens auch für Ihre private Altersvorsorge<br />

- sollten Sie die Vorteile, die<br />

Sie als Mitarbeitende im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />

e. V. und seinen Tochtergesellschaften<br />

haben, noch nicht nutzen, dann sprechen<br />

Sie mich an und setzen sich zwecks einer<br />

Terminvereinbarung mit mir unter 06421<br />

94803-43 in Verbindung - ich freue mich<br />

auf Ihren Besuch.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> Dienstleistungen GmbH<br />

in Kooperation mit BRUDERHILFE, PAX,<br />

FAMILIENFÜRSORGE<br />

- dem Versicherer im Raum der Kirchen.<br />

Ihr Ansprechpartner für alle Fragen rund um<br />

Versicherungen und Vorsorge im<br />

<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>.<br />

Denken Sie bitte auch daran, dass Sie noch<br />

Ihre Kfz-Versicherung zum Neuen Jahr<br />

wechseln können. <strong>Der</strong> <strong>St</strong>ichtag ist i. d. R.<br />

der 30. November, aber auch danach haben<br />

Sie ein Sonderkündigungsrecht zu<br />

31.12., falls Sie eine Beitragserhöhung Ihrer<br />

Kfz-Versicherung für das Neue Jahr erhalten.<br />

Wir beraten Sie gerne!<br />

Übrigens: <strong>Der</strong> <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e. V. hat<br />

mit der Bruderhilfe einen Rahmenvertrag<br />

geschlossen (siehe auch „Grüner <strong>Faden</strong>“,<br />

Ausgabe 43, Mai 2012, S. 28), der es ermöglicht,<br />

dass Mitarbeiter des <strong>Verein</strong>s und seiner<br />

Tochtergesellschaften Privathaftpflichtversicherungen,Hausratversicherungen,<br />

Wohngebäudeversicherungen,<br />

Glasversicherungen und Unfallversicherungen<br />

bei der Bruderhilfe zu erweiterten<br />

Sonderkonditionen abzuschließen können.<br />

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien<br />

eine besinnliche Adventszeit und ein<br />

gesegnetes Weihnachtsfest!<br />

Jost-H. Kisslinger<br />

Immobilien- und Versicherungsbüro

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