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Der grüne Faden - St. Elisabeth-Verein eV

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20 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />

Dritter Familientag des Erziehungsstellenbereichs<br />

in Kirchvers<br />

Für einen Familientag müssten wir nicht<br />

unbedingt nach Kirchvers fahren, den könnten<br />

wir auch zu Hause haben, und zwar<br />

365/366 mal im Jahr. Aber wir waren angemeldet<br />

mit zwei Erwachsenen, vier Mädchen<br />

und einem Nudelsalat. In dieser Konstellation<br />

haben wir uns auf den Weg gemacht.<br />

Auf dem Freizeitgelände gab es noch<br />

Parkplätze. War das ein schlechtes Zeichen?<br />

Bei brütender Mittagshitze (36 Grad und es<br />

wird noch heißer...) kamen wir an diesem<br />

scheinbar verlassenen Ort an. Über dem<br />

frischgeplasterten Hof flirrte die Luft. Unser<br />

männlicher Begleiter wünschte sich Sonnenschirme<br />

herbei. Dann entdeckten wir,<br />

vor Sonne aber nicht vor glühender Hitze<br />

geschützt, zwei Männer auf dem zentral gelegenen<br />

Grillplatz. Ein sehr junger an der<br />

Würstchenkasse, ein Erfahrener am Grill.<br />

Hier wurde die Hitze fast unerträglich - nur<br />

etwas für Hartgesottene.<br />

Da kam bei mir die Frage auf: Wer ist eigentlich<br />

schuld, dass wir keine Schwimmsachen<br />

für einen kurzen Abstecher ins benachbarte<br />

Waldschwimmbad dabei haben?<br />

Alle! Keine/r hatte dran gedacht.<br />

Zurück zum Grillplatz. Für wen war das<br />

ganze Fleisch auf dem Rost? Welche Mütter<br />

bzw. Väter hatten all die leckeren Salate gemacht<br />

und mitgebracht, die uns hier anlachten?<br />

Wo waren die ganzen Menschen?<br />

Im Schatten! Eine große Gruppe saß auf<br />

dem Vorplatz vom altbekannten Versorgungsblockhaus.<br />

<strong>Der</strong> Tag war gerettet, wir<br />

waren nicht alleine. Die Mundwinkel der<br />

Teenies bekamen einen Kick nach oben. Eine<br />

zweite Gruppe war mit ihren Tischen in den<br />

Schatten des neuen Bettenhauses geflüchtet.<br />

Und dann waren da noch die Kletterbegeisterten<br />

im kühlen Schatten der hohen<br />

Bäume oberhalb des Geländes. Einer der<br />

beiden anwesenden Chefs hatte sie gezählt.<br />

Es waren über Hundert- nein, nicht Bäume,<br />

Leute. Nachdem klar war, dass alle Bedingungen<br />

für einen schönen Tag gegeben waren,<br />

stellte sich bei den Mädels Hunger ein.<br />

Wer hat eigentlich das Gerücht zu verantworten,<br />

dass nur Jungs viel essen? Ganz<br />

nach Wunsch gab es <strong>St</strong>eaks,Würstchen oder<br />

Vegetarisches vom Grill und dazu superlekkere<br />

Salate. Unser männliche Scout hatte<br />

auf dem naturnahen Gelände den kühlsten<br />

Platz ausgemacht und für uns erobert - die<br />

Eingangshalle des neuen Bettenhauses.<br />

Dort haben wir mit unserer Beraterin gemütlich<br />

gegessen, bis der Bauherr kam.<br />

Hausführung! Nicht ohne <strong>St</strong>olz hat er<br />

uns durch den kürzlich fertiggestellten Neubau<br />

geführt. Hier gibt es Schlaf- und Aufenthaltsräume,<br />

Toiletten und Duschen.<br />

Auch die technische Ausstattung toppt das<br />

Versorgungshaus. Dieser Neubau soll es<br />

Kindern und Jugendlichen ermöglichen, bei<br />

den Oster- und Herbstfreizeiten frostfrei zu<br />

übernachten. Auch eine Winterfreizeit ist<br />

geplant. Kommentar unserer Kirchverserprobten<br />

Teenies: Früher war es hier uriger,<br />

das Gelände schöner bewachsen. Allerdings<br />

hatten sie es gehasst, im Oktober nachts bei<br />

Eiseskälte aus dem warmen Schlafsack raus<br />

über den aufgeweichten Boden im Dunklen<br />

auf das Klo und wieder zurück zu flitzen.<br />

Aber jetzt zurück zur Affenhitze! Ich begab<br />

mich in einen anderen Schatten zu Kaf-<br />

feetasse und Austausch - naja, zugegeben,<br />

Kuchen gab es auch. Die Mädels<br />

hatten sich nach Alter, Vorlieben<br />

und Lust verteilt. Magnetische Buttons<br />

konnten kreiert werden.Hier<br />

danke ich der Erfinderin im Namen<br />

aller nicht durchlöcherten T-Shirts.<br />

Dosenwerfen war wegen der Preise<br />

sehr beliebt, besonders wenn kein<br />

Preisrichter anwesend war. Sie konnten<br />

auch Blumentöpfe anmalen und<br />

mit Petersilie bepflanzen. Letztere<br />

war noch so winzig, dass die Pflänzchen<br />

unter den anwesenden Müttern<br />

wilde Spekulationen auslösten<br />

darüber, was sie wohl mal werden<br />

würden. Wir haben uns nicht mit<br />

Ruhm bekleckert. Wunderbare<br />

Kunstwerke entstanden mal wieder<br />

bei den Specksteinarbeiten. Über<br />

uns wurde immer weiter geklettert.<br />

Das Kinderschminken war Anlaufstelle<br />

für die Kleinen. Irgendwann<br />

dehnten sich die Gemälde bis zu den<br />

Schultern aus, nachdem die eine<br />

oder andere Hülle gefallen war - der<br />

Hitze wegen.<br />

Die Teenies hatten sich mit alten<br />

Kirchversbekanntschaften ausgetauscht<br />

und hingen dann, von Hitze<br />

und Sauerstoff träge geworden, ab.<br />

Upps, auf einmal wurden sie wieder<br />

aktiv. Inspiriert durch die ausgedehnte<br />

Kinderschminkerei hatten<br />

sie die Blumentopffarbe zweckentfremdet<br />

und ihre Beine bemalt.<br />

Schade, dass diese Kunstwerke nur<br />

so kurzlebig waren.<br />

Gerüchteweise ist mir zugetragen<br />

worden, dass sich in einem neuen<br />

Schatten ein Männertisch gebildet<br />

hatte. Aber Genaueres weiß ich<br />

darüber nicht.<br />

Nach vielen <strong>St</strong>unden war der<br />

Grillmeister fort. Das Fleisch blieb<br />

auf den Platten auch ohne Feuer<br />

warm. <strong>Der</strong> junge ausdauernde Kassierer<br />

war endlich mit Freunden unterwegs.<br />

Für meine Erziehungsstellenfamilie<br />

und mich war es ein verspäteter<br />

Ferientag, den wir genossen haben.<br />

Schön, dass ihr anderen auch alle<br />

da ward.<br />

Vielen Dank an alle, die organisiert,<br />

vorbereitet, gebastelt, gespielt,<br />

gegrillt, geklettert, geschminkt, gemalt,<br />

gespült, auf-und abgebaut, geredet<br />

und gelacht habt. Ihr habt diesen<br />

schönen Tag möglich gemacht.<br />

Ich freue mich auf das nächste<br />

Mal. Annette Wüst

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