Der grüne Faden - St. Elisabeth-Verein eV
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<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 21<br />
„Gib mir fünf“ - fünf <strong>St</strong>unden Arbeitszeit und Fähigkeiten<br />
„ZuPe - Zukunft Personalentwicklung",<br />
so heißt das Projekt des Evangelischen Erziehungsverbandes,<br />
das derzeit in Kooperation<br />
mit dem <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> durchgeführt<br />
wird und auf die Shortliste der besten<br />
Drei in der Kategorie "Organisationen und<br />
Verbände" des Personalmanagements<br />
Award 2012 aufgenommen worden ist.<br />
„Gib mir fünf“, so heißt das von Susanne<br />
Hüve initiierte Personalentwicklungsprojekt<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> Innovative Sozialarbeit<br />
gGmbH im Jugendhilfeverbund Nordhessen,<br />
das im Zuge von „ZuPe“ entstanden ist.<br />
Die Idee, um ein komplexes Problem zu<br />
lösen, scheint auf den ersten Blick einfach.<br />
Die Idee kam einfach so „beim Autofahren“<br />
! Genau so einfach und auf angenehme<br />
Weise hilfreich soll die Umsetzung sein:<br />
Alle pädagogischen Mitarbeiter erhalten<br />
die Möglichkeit, fünf <strong>St</strong>unden ihrer regulären<br />
monatlichen Arbeitszeit in einem<br />
anderen Arbeitsfeld des Jugendhilfeverbund<br />
Nordhessens zu leisten.<br />
Kolleginnen und Kollegen können für eine<br />
bestimmte Aufgabe oder Hilfestellung<br />
angefragt werden, aber auch selbst anfra-<br />
gen, um in anderen Arbeitsbereichen zu<br />
hospitieren.<br />
Das Problem, das hinter dieser Idee<br />
steckt, ist ein komplexes:<br />
Die unterschiedlichen Arbeitsfelder und<br />
räumlichen Entfernungen zwischen den Arbeitsorten<br />
bieten nur wenige Möglichkeiten<br />
zum Einblick in den Arbeitsalltag von<br />
Kolleginnen und Kollegen und zum fachlichkollegialen<br />
Austausch. Ressourcen - zum<br />
Beispiel bereichsspezifische Berufserfahrung<br />
oder Fachwissen aus Fort- und Weiterbildungen<br />
- sowie persönliche Talente kommen<br />
im Berufsalltag nicht immer zur Geltung<br />
und würden vielleicht an anderer <strong>St</strong>elle<br />
dringend gebraucht. Nach Gesprächen mit<br />
Mitarbeitenden, Vorgesetzten und der Mitarbeitervertretung<br />
war klar, dass diese Idee<br />
es wert ist, auf Praxistauglichkeit geprüft zu<br />
werden. Ein Projektteam machte sich an die<br />
Arbeit.<br />
Seit 1. September heißt es im Jugendhilfeverbund<br />
Nordhessen des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />
<strong>Verein</strong>s nun: „Gib mir fünf“, um die Fähigkeiten<br />
von Mitarbeitenden auch gruppenübergreifend<br />
zu nutzen. Dazu haben die<br />
Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und<br />
Wünsche benannt, es sind Bedarfsund<br />
Angebotslisten erstellt worden.<br />
Das Projekt ist zunächst für zehn<br />
Monate - also bis zum 30. Juni 2013 -<br />
geplant.<br />
„Da der Teilnahme am Projekt<br />
Freiwilligkeit und Selbstverantwortung<br />
zugrunde liegen, wird die wertschätzende<br />
und partizipative Einrichtungskultur<br />
gestärkt“, nennt Susanne<br />
Hüve ein weiteres gewünschtes<br />
Resultat des Projektes: „Fast jeder<br />
mit dem ich über „Gib mir Fünf“<br />
gesprochen habe, hatte gleich mehrere<br />
Ideen zur Zusammenarbeit und<br />
zum Austausch. Jetzt bin ich gespannt<br />
auf die Umsetzung. Mit ein<br />
bisschen Übung könnte die genauso<br />
selbstverständlich und einfach wie<br />
Autofahren sein.“<br />
Mehr über „ZuPe“ und „Gib mir<br />
fünf“ finden Sie auch auf der Internetseite<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s:<br />
www.elisabeth-verein.de unter Berufsleben.<br />
Manfred Günther<br />
„Mord in der Taverne“ - Filmprojekt unserer Schüler<br />
„Und sie tanzten einen Tango, Jacky<br />
Brown und Baby Miller": Dieses Pärchen war<br />
Dank des Hazy Osterwald-Sextetts im Spätherbst<br />
des Jahres 1959 für drei Wochen auf<br />
Platz 1 der deutschen Single-Hitparade und<br />
in aller Munde und Ohren. Am 15. November<br />
tanzten Schülerinnen und Schüler der Lerntherapeutischen<br />
Abteilung der Julie-Spannagel-Schule<br />
einen Tango: In dem zu einem<br />
kleinen Kinosaal umgewandelten Gruppenraum<br />
präsentierte die Projektgruppe Film ihren<br />
8-Minuten-<strong>St</strong>reifen den 25 Besuchern -<br />
Mitschülerinnen und Mitschülern, Lehrerinnen<br />
und Lehrern, Erziehern und Pädagogen.<br />
Ob unser Schülerfilm „Mord in der Taverne“<br />
ein Filmhit wird, das wird sich 2013 zeigen.<br />
Denn dann wird der Film bei der Frankfurter<br />
„Visionale“, dem hessischen JugendMedien-<br />
Festival, vorgeführt und bewertet.<br />
Den jugendlichen Filmemachern Prinya,<br />
Thomas, Pascal, Yasmine, Anita, Janine und<br />
Driton wurde aber bereits bei der Uraufführung<br />
viel Beifall zuteil: Lob und ein Geschenk<br />
von Schulleiterin Brigitte Ahlheim-<br />
Sembos sowie anerkennende Worte für dieses<br />
besondere Projekt von Christine Bick,<br />
Leiterin der Lerntherapeutischen Abteilung.<br />
Vier Monate lang haben die Schülerinnen<br />
und Schüler gemeinsam mit den Pädagogen<br />
Annette Lucas und Anne-Lore<br />
Achenbach immer wieder freitags an diesem<br />
Projekt gearbeitet: <strong>St</strong>oryboard geschrieben,<br />
Regie geführt, gedreht, als Schauspieler<br />
vor der Kamera gestanden und das<br />
Material am Computer bearbeitet. Und damit<br />
die Kriminalgeschichte wirklich als Tango<br />
rüberkommt, wurden auch fleißig die<br />
Grundschritte des Tanzes eingeübt. Herausgekommen<br />
ist ein sehenswerter Film, dessen<br />
Botschaft auch nach Jahrzehnten nichts<br />
an Aktualität verloren hat: „Kriminaltango<br />
in der Taverne, dunkle Gestalten,<br />
rote Laterne, glühende Blikke,<br />
steigende Spannung und in die<br />
Spannung, da fällt ein Schuss“, tönt<br />
es schaurig-schön aus dem Lautsprecher<br />
zu den Bildern auf der Leinwand.<br />
„Und sie tanzen einen Tango,<br />
Jacky Brown und Baby Miller, und die<br />
Kripo kann nichts finden, was daran<br />
verdächtig wär …“<br />
„Mord in der Taverne“ ist das<br />
vierte Filmprojekt seit 2008, aber<br />
das erste, das die Projektgruppe alleine<br />
umgesetzt hat. Bei den Filmen<br />
zuvor wurden sie von einer Medienpädagogin<br />
begleitet, dies es sich<br />
aber nicht nehmen ließ, bei der Uraufführung<br />
dieses Filmes dabei zu<br />
sein. Manfred Günther<br />
Vier Filmemacher und ihre erwachsenen Helfer waren bei der Uraufführung dabei. Foto: Manfred Günther