Der grüne Faden - St. Elisabeth-Verein eV
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28 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Rezept<br />
Flammkuchen<br />
Die warme Jahreszeit ist vorüber<br />
und der Schnee fällt, es wird kalt.<br />
Deshalb möchte ich Euch ein Rezept,<br />
für eins meiner Lieblingsgerichte,<br />
welches gut zur kalten<br />
Jahreszeit passt, weitergeben.<br />
Flammkuchenrezept<br />
für 4 Backbleche (40 x 30 cm):<br />
Zutaten:<br />
Belag:<br />
etwa 500 g fein gewürfelte<br />
(Gemüse-)Zwiebeln<br />
2 Becher Crème fraîche (je 150 g)<br />
Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
etwa 250 g gewürfelter<br />
roher Schinken oder Bauchspeck<br />
Teig:<br />
500 g Weizenmehl<br />
1 TL Salz<br />
1 TL Zucker<br />
350 ml Bier<br />
Vorbereiten:<br />
Backofen mit dem Backblech<br />
vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze: etwa 250°C<br />
Heißluft: etwa 230°C<br />
Mehl in eine Rührschüssel geben.<br />
Salz, Zucker und Bier hinzufügen<br />
und alles mit einem Mixer (Knethaken)<br />
zunächst auf niedrigster,<br />
dann auf höchster <strong>St</strong>ufe zu einem<br />
Teig verarbeiten. Teig in 4 Portionen<br />
teilen und jedes Teigstück<br />
auf einem leicht bemehlten Backpapierbogen<br />
sehr dünn ausrollen.<br />
Crème fraîche gleichmäßig auf<br />
den Teigplatten verstreichen, die<br />
Zwiebeln und Schinkenwürfel<br />
darüber verteilen und mit Salz<br />
und Pfeffer würzen. Das heiße<br />
Blech aus dem Backofen nehmen<br />
und den ersten Flammkuchen<br />
mit Hilfe des Backpapiers daraufziehen.<br />
Backen.<br />
Einschub: oberes Drittel<br />
Backzeit: etwa 8 Min.<br />
Den Flammkuchen sofort heiß<br />
servieren und die übrigen wie<br />
oben angegeben backen. Ich<br />
wünsche Euch einen guten Appetit!<br />
Irina Sonnet<br />
Trinken<br />
Ein Handy klingelt sehr melodisch. Die<br />
junge Dame an ihrem Schreibtisch betätigt<br />
eine Taste ohne mit dem vermeintlichen Anrufer<br />
Kontakt aufzunehmen. Das Klingeln<br />
verstummt. Die junge Dame greift zu einer<br />
großen Flasche mit Mineralwasser light, die<br />
in Griffweite auf ihrem Schreibtisch steht<br />
und gießt sich ein großes Glas ein, dass sie<br />
in wenigen Zügen leert.<br />
Auf meinen fragenden Blick hin bekomme<br />
ich eine Erklärung: „Das war kein Anruf.<br />
Das war meine Trinkuhr.“ Und stolz erzählt<br />
sie mir, dass sie dadurch stündlich daran erinnert<br />
werde, 200 ml Wasser zu trinken, sie<br />
habe gelesen der Körper brauche das. Natürlich<br />
würde sie außerdem noch morgens<br />
und abends zwei große Tassen <strong>grüne</strong>n Tee<br />
trinken und viel frisches Obst und Gemüse<br />
essen.<br />
Tatsächlich war in der Vergangenheit in<br />
vielen Druckerzeugnissen zu lesen, dass ein<br />
Erwachsener mindestens drei Liter pro Tag<br />
trinken sollte, um nicht krank zu werden.<br />
Auch wenn diese Empfehlung ohne jede<br />
wissenschaftliche Grundlage ist, wird sie<br />
immer wieder abgeschrieben und neu gedruckt.<br />
Dabei kann der gesunde menschliche<br />
Körper problemlos seinen Wasserbedarf<br />
auch ohne Trinkuhr regulieren.<br />
Es besteht kein Zweifel: Die Aufnahme<br />
von Wasser ist lebenswichtig. So kann der<br />
Mensch zwar drei Wochen ohne Nahrung,<br />
aber nur drei Tage ohne Wasser existieren.<br />
Wasser ist unter anderem Lösungsmittel<br />
und Baustein im <strong>St</strong>offwechsel, Bestandteil<br />
des Blutes und der Gewebe und dient mit<br />
dem Schwitzen der Temperaturregulation.<br />
Die Frage ist also: Wie viel Wasser brauchen<br />
wir für eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz?<br />
Dabei müssen wir eigentlich nur wissen,<br />
welche Wassermenge der Körper täglich<br />
verliert.<br />
Die Ausscheidungen über Nieren und<br />
Darm betragen 1,5 l, der Wasserverlust über<br />
die Haut (Schwitzen) und über die Lunge (in<br />
der Ausatemluft) 0,9 l.<br />
Nach dieser Rechnung müssen wir also<br />
ca. 2,4 l Flüssigkeit wieder ausgleichen. Das<br />
bedeutet aber nicht, dass wir diese Menge<br />
auch trinken müssen.<br />
Im menschlichen Körper entsteht durch<br />
chemische Reaktionen des <strong>St</strong>offwechsels<br />
(Oxidation) ca. 0,5 l Wasser. Über die feste<br />
Nahrung nehmen wir mindestens 0,8 l Wasser<br />
zu uns. Wenn wir bedenken, dass Gemüse<br />
und Obst über 80 Prozent, Fleisch 50 Prozent<br />
und Backwaren bis 30 Prozent Wasser<br />
enthalten, kommen wir sogar auf bis zu 1 l /<br />
Tag.<br />
Nach unserer Berechnung müssen also<br />
etwa 1,1 l zusätzlich getrunken werden, was<br />
manche Menschen schon fast mit 5 großen<br />
Bechern Kaffee schaffen.<br />
Apropos Kaffee, auch er zählt entgegen<br />
manchen Berichten voll zur täglichen Flüssigkeitsmenge.<br />
Ganz bewusst habe ich hier überspitzt<br />
formuliert, denn der gesunde Erwachsene<br />
hat, und das wird gerne vergessen, ein natürliches<br />
Regulativ für die Aufrechterhaltung<br />
einer ausgeglichenen Flüssigkeitsbilanz.<br />
Das ist unser Durstgefühl, das uns unter<br />
normalen Bedingungen signalisiert,<br />
wann und wie viel wir trinken sollten. Haben<br />
wir geschwitzt oder salziger gegessen,<br />
so haben wir mehr Durst und werden mehr<br />
trinken.<br />
Wer seinem Durstgefühl nicht traut,<br />
kann die Trinkmenge auch nach der Urinfarbe<br />
bestimmen: hellgelb bedeutet richtige<br />
Trinkmenge, dunkelgelb heißt mehr trinken<br />
und wasserklarer Urin zu viel Flüssigkeit.<br />
Zuviel Flüssigkeit kann in weiten Grenzen<br />
dem Gesunden kaum schaden, da die Niere<br />
in der Lage ist, ein Zuviel durch erhöhte Ausscheidung<br />
zu kompensieren. Aber es bringt<br />
auch keinen Vorteil. Nur bei bestimmten<br />
Mineralwässern, im Übermaß genossen, ist,<br />
wegen der darin enthaltenen Mineralstoffe,<br />
Vorsicht geboten.<br />
Damit sind wir bei der Überlegung angelangt,<br />
was wir eigentlich trinken sollen.<br />
Sicherlich das beste Getränk ist bei uns<br />
fast überall das Leitungswasser. Es wird in<br />
Deutschland gut überprüft, und ist auch<br />
ohne logistischen Aufwand (Transport, Kosten,<br />
Vorratshaltung und Flaschenrückgabe)<br />
überall verfügbar. Unsere Trinkwasserversorgung<br />
ist ein Luxus, den wir in aller Regel<br />
nicht zu schätzen wissen, denn in vielen Regionen<br />
der Erde wären die Menschen froh,<br />
wenn sie die Wassermenge, in der Qualität,<br />
die wir beim täglichen Duschen verbrauchen,<br />
für eine Woche als Trinkwasser hätten.<br />
Wer eine geschmackliche Veränderung<br />
möchte, kann mit Apfelsaft mischen.<br />
Wir haben uns hier mit dem Flüssigkeitsbedarf<br />
des gesunden Erwachsenen beschäftigt.<br />
Erkrankungen mit Fieber, Durchfall<br />
oder Erbrechen, schwere körperliche Arbeit,<br />
Diäten, Fasten, Sport und hohe Außentemperaturen<br />
führen dazu, dass unser Bedarf<br />
an Flüssigkeit erheblich ansteigt. Aber<br />
das merken wir, weil wir mehr Durst haben<br />
werden.<br />
Über Fragen Anregungen und Kritik<br />
freut sich der Betriebsarzt. Rüdiger Frank