Der grüne Faden - St. Elisabeth-Verein eV
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<strong>Faden</strong> Themen<br />
Ausgabe 45 · Dezember 2012<br />
Mitarbeiter-Zeitschrift <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. Marburg<br />
Foto: Thorsten Richter<br />
dieser Ausgabe:<br />
Aktionen zum Leitthema<br />
Grenzen Seite 2-3<br />
Präsentation Mitarbeiterbefragung<br />
Seite 4<br />
Social Media Seite 5<br />
Inklusion in diakonischen<br />
Einrichtungen Seite 9<br />
Tage der offenen Türen<br />
in Dillenburg Seite 10<br />
Ökumenischer Kirchenlauf<br />
in Biedenkopf Seite 12<br />
Sozialmarkt an der<br />
<strong>Elisabeth</strong>kirche Seite 14<br />
Sommerfest der<br />
Jugendhilfe Seite 16-17<br />
Ausbau Kirchvers Seite 18<br />
Besuch im Jugendamt<br />
Gelnhausen Seite 19<br />
Familientag der<br />
Erziehungsstellen Seite 20<br />
Filmprojekt der Julie-<br />
Spannagel-Schule Seite 21<br />
Regionalkonferenz<br />
Biedenkopf Seite 23<br />
Richtfest Rosenthal Seite 24<br />
Lisbeth Open Seite 25<br />
Oikos an Tour Seite 26-27<br />
Seminarvorschau der GISA<br />
Seite 31<br />
Lichtspiele in der<br />
<strong>Elisabeth</strong>kirche<br />
Marburg<br />
Während der Veranstaltung<br />
„Marburg b(u)y Night“ entstand<br />
diese eindrucksvolle<br />
Bildmotiv, das uns Thorsten<br />
Richter, Bildredakteur bei der<br />
Oberhessischen Presse Marburg,<br />
dankenswerter Weise<br />
zur Verfügung stellt.<br />
Am Freitag vor dem ersten Advent<br />
wird traditionell in Marburg<br />
der Adventsmarkt eröffnet<br />
und auch zahlreiche Geschäfte<br />
haben bis Mitternacht<br />
offen. In diesem Jahr beteiligte<br />
sich erstmalig auch die <strong>Elisabeth</strong>kirche<br />
mit Lichtinstallation,<br />
Orgelmusik und Dachstuhlführungen<br />
an dem Programm.<br />
Das Mittelschiff und<br />
der Lettner des frühgotischen<br />
Kirchenbaus gaben durch die<br />
verschiedenen Farbspiele imposante<br />
Bilder ab. (jj)
2 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
herzlich willkommen in der letzten<br />
Ausgabe des „Grünen <strong>Faden</strong>“ für<br />
das Jahr 2012. Während des Schreibens<br />
dieser Zeilen macht sich langsam<br />
die Adventszeit bemerkbar.<br />
Aber wie zeigt sich diese Zeit? Eigentlich<br />
kommt „Advent“ nach<br />
dem lateinischen Ursprung von<br />
„Ankunft“ und ist in unseren Breitengraden<br />
fest verbunden mit der Ankunft des<br />
Festes der Geburt Jesu, auch Weihnachten genannt.<br />
Und ursprünglich war diese Zeit eine Fastenzeit,<br />
die zur Besinnung rief. Doch dies hat<br />
sich in den vergangenen Jahrhunderten ganz<br />
grundlegend geändert. Heutzutage wird die Adventszeit<br />
oftmals geprägt von Termindruck, Geschenkesuche<br />
und „muss noch erledigt werden“,<br />
als ob das Ende der Welt bevor stünde - Ach ja, in<br />
diesem Jahr soll ja wirklich noch am 21.12. die<br />
Welt untergehen (zumindest ist das wohl so<br />
ähnlich im Kalender der Mayas zu finden), aber<br />
wir werden sehen …<br />
Also zurück zur Ausgangsfrage: Wie macht sich<br />
die Adventszeit bemerkbar? Lassen wir uns von<br />
dem allgemeinen <strong>St</strong>ress gefangen nehmen, noch<br />
unbedingt diesen Termin wahrzunehmen oder<br />
jene Aufgabe zu erledigen oder gönnen wir uns<br />
vielleicht auch einmal eine Auszeit?<br />
Wir laden Sie ein, auch mal einen Blick in diesen<br />
„Grünen <strong>Faden</strong>“ zu werfen. In den vergangenen<br />
Monaten ist wieder vieles in unseren Bereichen<br />
passiert und einiges davon ist auch bestimmt für<br />
Sie interessant. Vielleicht beginnen Sie auch einfach<br />
mal mit einer Bildmeditation zum Motiv der<br />
Titelseite, das uns freundlicherweise von Thorsten<br />
Richter von der Oberhessischen Presse zur<br />
Verfügung gestellt wurde.<br />
Das Bild zeigt das bunt beleuchtete Mittelschiff<br />
der Marburger <strong>Elisabeth</strong>kirche bei der Veranstaltung<br />
„Marburg b(u)y night“. Und damit wieder<br />
so einen Gegensatz: Während vor der Tür der<br />
Weihnachtsmarkt tobt und sich Tausende Besucher<br />
durch die Läden und Geschäfte der Innenstadt<br />
schieben, gibt es hier einen Ort der Ruhe<br />
und Besinnung, den zwar viele gerne nutzen<br />
würden, aber durch den großen Andrang doch einigen<br />
verwehrt bleibt.<br />
Vielleicht haben Sie ja in der Adventszeit ein wenig<br />
Zeit sich im Kerzenschein eines Adventskranzes<br />
oder später im Glanz eines Weihnachtsbaums<br />
in einen bequemen Sessel zu setzen und<br />
einfach mal dieses Bild auf sich wirken zu lassen<br />
oder mal nachzulesen, was sonst noch so alles in<br />
unserem <strong>Verein</strong> passiert…<br />
Und dann kann es ab Januar 2013 wieder heißen:<br />
Mit neuen Ideen und vollgetankt auf zu neuen<br />
Zielen…<br />
In diesem Sinne wünsche ich eine besinnliche<br />
und erwartungsvolle Zeit<br />
„Achtsamer Umgang mit …“:<br />
Veranstaltungen unterstützen<br />
das sich Beschäftigen mit dem<br />
Leitthema „Grenzen …“<br />
„Grenzen …“, sie erleben, achten,<br />
respektieren, überwinden, setzen,<br />
wahren, verletzen ...: Die<br />
Aspekte, Sachverhalte, Inhalte und<br />
Fragestellungen zum Leitthema<br />
2012/13 des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />
Marburg sind ebenso vielfältig wie<br />
die persönlichen Grenzerfahrungen<br />
eines jeden Einzelnen und die<br />
Möglichkeiten des sich Befassens<br />
mit der Thematik. Nachdem im<br />
Mai insgesamt 160 Teilnehmende -<br />
Mitarbeitende, Betreute sowie<br />
Vertreter des Landkreises Marburg-Biedenkopf,<br />
der <strong>St</strong>adt Marburg,<br />
des Regierungspräsidiums,<br />
des Landeswohlfahrtsverbandes<br />
sowie aus Einrichtungen der Region<br />
- während der Auftaktveranstaltung<br />
einen Auseinandersetzungsprozess<br />
mit dem Thema<br />
"Grenzerfahrungen" in Gang gesetzt<br />
haben, beschäftigt sich eine<br />
Arbeitsgruppe damit, wie das Leitthema<br />
durch Veranstaltungen begleitet<br />
und zusätzlich inspiriert<br />
werden kann.<br />
„Achtsamer Umgang mit uns<br />
selbst und den uns anvertrauten<br />
Menschen“, so sind die zwölf Themen<br />
der Auftaktveranstaltung als<br />
Gesamtthema für eine Veranstaltungsreihe<br />
zusammengefasst<br />
worden, die von den Geschäftsbereichen<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />
umgesetzt wird. Von jedem Geschäftsbereich<br />
wird dabei dezentral<br />
eine Veranstaltung organisiert.<br />
Detailthema und Umsetzung<br />
sind dabei grenzenlos offen. Die<br />
Veranstaltung kann entweder an<br />
einen bereits initiierten Grenzprozess<br />
andoggen, ein Thema aus<br />
dem Themenpool aufgreifen oder<br />
ein selbst gewähltes Thema bearbeiten.<br />
<strong>Der</strong> Themenpool beinhaltet<br />
folgende Themenvorschläge:<br />
- Deeskalationsstrategien<br />
- Achtsame Kommunikation<br />
- Künstlerischer Umgang mit dem<br />
Thema Grenzen<br />
- Selbstmanagement<br />
- Selbstfürsorge/richtig abgrenzen<br />
- Kontrollverlust<br />
- Alt werden im Beruf<br />
- Re-Traumatisierung in der Jugendhilfe<br />
- Alltägliche Gewalt<br />
Diakoniepfarrer Maik Dietrich-<br />
Gibhardt - auch Aufsichtsratsvorsitzender<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />
- hat sich bereit erklärt, das vorgeschlagene<br />
Themenspektrum im<br />
Kontext Diakonie und Kirche zu<br />
beleuchten.<br />
Zudem wird darüber nachgedacht,<br />
eine Podiumsdiskussion<br />
zum Thema „Achtsamer Umgang<br />
mit uns selbst und den uns anvertrauten<br />
Menschen“ am Ende der<br />
Veranstaltungsreihe durchzuführen.<br />
Mehr über das Leitthema<br />
„Grenzen“ im Internet unter<br />
www.elisabeth-verein.de unter<br />
„Unsere Leitthemen“.<br />
Manfred Günther
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 3<br />
Fotoprojekt der Familienbegleitenden Wochengruppe<br />
Bad Orb zum Thema „Grenzen“<br />
Das Leitthema „Grenzen“ hat die Kinder,<br />
Jugendlichen und Betreuenden der Familienbegleitenden<br />
Wochengruppe (FbW) Bad<br />
Orb im Main-Kinzig-Kreis seit Beginn des<br />
Jahres auf eine ganze besondere Weise beschäftigt.„Wir<br />
in der FbW Bad Orb haben zu<br />
diesem Thema ein Fotoprojekt gestaltet“,<br />
erklärt Erzieherin Tina Rauer, „Wir haben<br />
uns zuerst überlegt, wie sehen Grenzen aus<br />
und welche unterschiedlichen Arten gibt es<br />
und wo in unserem Alltag treten sie auf.“<br />
Danach haben sich Kinder, Jugendliche<br />
und Betreuende gemeinsam Gedanken gemacht,<br />
wo bei ihnen die eigenen Grenzen<br />
liegen, welche schon überschritten wurden<br />
oder welche sie selbst überschritten haben<br />
und warum.<br />
Vom 13. November bis 11. Dezember waren<br />
29 Fotos zum Thema „Grenzen“ im Rathaus<br />
Bad Orb zu besichtigen. In der Foto-<br />
Ausstellung sind einige der vielen verschiedenen<br />
Grenzen im Alltag betrachtet und<br />
diese genauer unter die Lupe genommen<br />
worden.<br />
Interessierten Bürger betrachten die Bildmotive der Fotoausstellung, die zum Nachdenken<br />
über das Thema „Grenzen“ einlädt. Gemeinsam mir Bereichsleiterin Petra Schreiber, Erzieherin<br />
Tina Rauer (hinten von links) und Bürgermeisterin Helga Uhl (hinten rechts) präsentierten die<br />
jungen Künstler ihre Werke (Bild unten). (Fotos: Jürgen Jacob)<br />
„Die Kinder und Jugendlichen<br />
hatten so viele Motivvorschläge. Es<br />
gab erschreckende und auch beeindruckende<br />
Ideen zum Thema Grenzen“,<br />
so Tina Rauer.<br />
Jeder erlebt sie tagtäglich, sie<br />
werden gebrochen, überschritten<br />
oder neu entdeckt. Jeder nimmt sie<br />
anders wahr und geht mit ihnen auf<br />
unterschiedlichster Weise um. Manche<br />
sind wichtig und positiv, auch<br />
wenn die Grenzen überschritten<br />
werden. Andere jedoch sind sehr<br />
unangenehm und hinterlassen<br />
Traurigkeit und sogar Schmerz.<br />
Die Fragen „Wie fühlten wir uns<br />
dabei, wer konnte uns helfen?“ oder<br />
„Sind alle Grenzen schlecht oder<br />
gibt es auch welche, die gut für uns<br />
sind?“ machten das Thema anschaulich.<br />
„Hier wurde uns die Vielfältigkeit<br />
der Grenzen bewusst und<br />
in welchem Ausmaß wir ihnen im<br />
Alltag begegnen“, so Mitarbeiterin<br />
Kerstin Appel, „es kamen auch Dinge<br />
ans Licht, die uns sehr nachdenklich<br />
machten.“<br />
Aus diesen ganzen Überlegungen<br />
und Gesprächen entwickelten<br />
sich schließlich die Ideen für die Motive<br />
der Fotos. Einige der Fotos wurden<br />
nachgestellt, für andere ging<br />
man einfach hinaus und suchte jegliche<br />
Arten von Grenzen. „Dies<br />
machte uns großen Spaß“, so Tina<br />
Rauer. Einige der Motive konnte<br />
man auch schon bei der Eröffnungsveranstaltung<br />
des Leitthemas im<br />
Mai 2012 in Marburg sehen. Und<br />
nun für einige Wochen im Rathaus<br />
Bad Orb.<br />
Bei der offiziellen Eröffnung im<br />
Rathaus machte Bürgermeisterin<br />
Helga Uhl deutlich, wie sehr ihr an<br />
der Arbeit der Wochengruppe gelegen<br />
ist. Gerne hat sie daher im Rathaus<br />
Galerie-Leisten anbringen lassen.<br />
„Ich wollte schon länger hier<br />
Ausstellungen möglich machen“,<br />
betonte die Bürgermeisterin. Daher<br />
kam die Idee, die Ausstellung im<br />
Rathaus stattfinden zu lassen, ihr<br />
sehr entgegen und könnte als Initialzündung<br />
für weiteres gelten.<br />
Bereichsleiterin Petra Schreiber<br />
dankte sowohl der Bürgermeisterin<br />
und der <strong>St</strong>adtverwaltung für ihre<br />
Unterstützung und lobte die zahlreichen<br />
kreativen Ideen der Kinder,<br />
Jugendlichen und Mitarbeitenden<br />
in der FbW Bad Orb. Jürgen Jacob
4 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Am 28.09.12 wurden die Ergebnisse<br />
der Mitarbeitendenbefragung<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s und seiner<br />
Tochtergesellschaften von Prof. Dr.<br />
Holger Ziegler, Simon Mohr und Marco<br />
Schewe vor 75 interessierten Mitarbeitenden<br />
präsentiert.<br />
Ziel der Mitarbeitendenbefragung<br />
war es, die Zufriedenheit, die<br />
Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastungen<br />
und Gefährdungspotentiale<br />
der Mitarbeitenden des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />
<strong>Verein</strong>s zu erfassen und zentrale<br />
Handlungsbedarfe zu identifizieren.<br />
Um der Breite der Fragen gerecht zu<br />
werden und eine Vergleichbarkeit<br />
zwischen den unterschiedlichen Berufsgruppen<br />
und Geschäftsbereichen<br />
zu ermöglichen, wurde auf ein<br />
Fragebogen zurückgegriffen, der im<br />
Rahmen des Projektes „Zukunft Personalentwicklung<br />
gestalten - ZuPe“<br />
von der Universität in Bielefeld entwickelt<br />
wurde. Von März bis Mai 2012<br />
wurden die Mitarbeitenden online<br />
zu den genannten Aspekten befragt.<br />
<strong>Der</strong> Fragebogen zielte auf die Erfassung<br />
wesentlicher Dimensionen von<br />
Mitarbeiter/innenzufriedenheit, Arbeitsbedingungen,Arbeitsbelastung,<br />
Führungsstrukturen, organisationsinternerKommunikationsprozessen<br />
und Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
ab.<br />
Ziel der Befragung war weiterhin,<br />
eine Grundlage für die Mitarbeiter/<br />
innen und der Geschäftsleitung zu<br />
bieten, auf der sie in einen kritischkonstruktiven<br />
Dialog miteinander<br />
über die Arbeitsbedingungen treten<br />
können. Hierzu sollten die Ergebnisse<br />
an dem Fachtag transparent gemacht<br />
werden, die es jedem Mitarbeitenden<br />
erlauben, seine eigenen<br />
Schlüsse zu ziehen und partizipativ<br />
auf die weitere Umsetzung der Auswertungsergebnisse<br />
Einfluss nehmen<br />
zu können.<br />
Insgesamt wurden 1000 Zugangscodes<br />
zum online hinterlegten<br />
Fragebogen verschickt, davon haben<br />
294 Personen an der Befragung teilgenommen.<br />
Vollständig ausgefüllt<br />
wurde der Fragebogen von 244 Personen.<br />
Von den befragten Mitarbeitenden<br />
stammt der weitaus größte<br />
Teil aus dem Bereich (sozial-)pädagogischer<br />
Hilfen. Insgesamt haben 213<br />
pädagogische Fachkräfte den Fragebogen<br />
ausgefüllt (72%), 44 Verwaltungsfachkräfte<br />
(15%) und 23 Mitarbeiter/innen<br />
in Hauswirtschaft und<br />
Handwerk (8%) (vgl. Tabelle 1). Aus<br />
dem Bereich psychologische<br />
und/oder psychiatrische Hilfen haben<br />
10 Personen an der Befragung<br />
teilgenommen.<br />
Präsentation der Ergebnisse der<br />
Mitarbeiterbefragung<br />
Simon Mohr und Prof. Dr. Holger Ziegler präsentierten die Ergebnisse.<br />
In der Präsentation gingen Prof. Dr. Ziegler<br />
und Simon Mohr auf die verschiedenen<br />
Dimensionen der Befragung ein und zeigten<br />
ein sehr ausführliches Bild über die Situation<br />
der Mitarbeitenden, der Team- und<br />
Organisationskulturen und der einzelnen<br />
Geschäftsbereiche im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>verein.<br />
Interessant war hier vor allem die Darstellung<br />
verschiedener Wirkfaktoren, die beispielsweise<br />
auf die Belastungen der Mitarbeitenden<br />
oder der Mitarbeitendenzufriedenheit<br />
einwirken können. Insgesamt zeigte<br />
sich ein recht homogenes Bild im Benchmarkvergleich<br />
zur <strong>St</strong>udie des Forschungsund<br />
Fortbildungsprojektes „Zukunft Personalentwicklung<br />
- ZuPe“, in der mittlerweile<br />
fast 60 Einrichtungen aus den Erziehungshilfen<br />
befragt wurden. Am Nachmittag gab<br />
es die Gelegenheit, die Ergebnisse der Befra-<br />
gung in Workshops zu vertiefen und in einen<br />
gemeinsamen Diskus zu gehen. So wurden<br />
Workshops angeboten zu den Themen<br />
„Personalentwicklungsgespräche“, „Klientenbilder“,<br />
„<strong>St</strong>andards und Leitfäden“ und<br />
„Gefährdungsanalyse und Betriebliches Gesundheitsmanagement“.<br />
Am Ende fasste Vorstand Hans Werner<br />
Künkel die Ergebnisse noch einmal kurz zusammen<br />
und wies darauf hin, dass nun eine<br />
<strong>St</strong>euerungsgruppe gegründet werden würde,<br />
um die Ergebnisse der Befragung konstruktiv<br />
abzuarbeiten.<br />
<strong>Der</strong> ausführliche, 97-seitige Bericht zur<br />
Befragung und die Präsentation vom Fachtag<br />
ist im Intranet des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />
hinterlegt und kann von allen Mitarbeitenden<br />
abgerufen und eingesehen werden.<br />
Marco Schewe<br />
Interessiert verfolgen die Mitarbeitenden die Präsentation. (Fotos: Jürgen Jacob)
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 5<br />
"Facebook, Twitter & Co - was fasziniert, was interessiert, wo<br />
sind die Grenzen im Web 2.0?": Interessierte treffen sich<br />
Chatten, sich unterhalten, sich mitteilen,<br />
spielen, Leute online treffen und kennen<br />
lernen: Das wollen Jugendliche in sozialen<br />
Netzwerken, zumindest diejenigen, die bei<br />
den beiden bisherigen Treffen zum Thema<br />
"Facebook,Twitter & Co - was fasziniert, was<br />
interessiert, wo sind die Grenzen im Web<br />
2.0?" im Jugendbistro des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />
dabei waren. Und sie sind dabei zum<br />
Großteil auf Facebook im Netz unterwegs.<br />
Denn: Social Media gewinnen im Leben<br />
von Kindern und Jugendlichen zunehmend<br />
an Bedeutung. Sie eröffnen vielfältige neue<br />
kommunikative Erfahrungs- und Hand-<br />
Beim nächsten Treffen geht es<br />
weiter um den praktischen Umgang<br />
mit Facebook, vor allem um das, was<br />
die Teilnehmer interessiert. Und weil<br />
das Web 2.0 so grenzenlos unendlich<br />
scheint, ist ein Ziel, eine geschlossene<br />
Social-Media-Gruppe zu gründen,<br />
innerhalb der sich die Mitglieder<br />
austauschen können.<br />
Das Auftakttreffen fand im Zuge<br />
des Leitthemas 2012/20123 des <strong>St</strong>.<br />
<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s "Grenzen" und des<br />
2. Hessischen Tages der Nachhaltigkeit<br />
am 19. September statt.<br />
Das Thema zu behandeln, ist<br />
während der Auftaktveranstaltung<br />
zum Leitthema 2012/2013 - "Grenzen<br />
..." angeregt worden: Jugendliche<br />
wollen wissen, wie sie sich im www<br />
bei Facebook, Twitter & Co bewegen<br />
können, Erwachsene wollen miteinander<br />
kommunizieren, ohne jedes<br />
Mal zusammenkommen zu müssen.<br />
„Internet ist weder gut noch böse, es ist einfach da“<br />
26 Social-Media-Interessierte - Mitglieder<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s, Geschäftsbereichsleitungen<br />
und Geschäftsführer sowie<br />
die Vorsitzenden der Mitarbeitervertretungen<br />
und Betriebsräte haben sich Anfang<br />
November in einer neuen Form getroffen,<br />
um ein aktuelles Thema zu bearbeiten: „Facebook,<br />
Twitter und Co. - was fasziniert, was<br />
interessiert? Chancen und Grenzen für den<br />
<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> als Non-Profit-Organisation.“<br />
Als Impulsgeber für eine spannende<br />
und längst nicht abgeschlossene Diskussion<br />
trat Maik Meid (Bild) auf - Ruhrgebietskind,<br />
Fundraising-Manager, seit 20 Jahren<br />
haupt- und ehrenamtlich für gemeinnützige<br />
Organisationen wie beispielsweise der<br />
Diakonischen <strong>St</strong>iftung Wittekindshof tätig,<br />
Autor und Referent. Und das Ergebnis der<br />
von Vorstand Hans-Werner Künkel initiierten<br />
hammelsprungartigen Abstimmung<br />
am Ende - der Wahl zwischen dem sich weiter<br />
beschäftigen mit dem Thema Social Media<br />
oder einer eher noch ablehnenden Haltung<br />
durch sich zusammen aufstellende<br />
Meinungsgruppen - unterstrich Meids einfache<br />
These: „Das Internet ist weder gut<br />
noch böse, es ist einfach da und hat die Art,<br />
wie wir kommunizieren, verändert“. Und so<br />
wird sich der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> damit beschäftigen,<br />
wie es weitergehen kann. Dazu<br />
soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden,<br />
die mit Hilfe von externen Fachleuten unter<br />
anderem der Frage nachgeht: In welchen<br />
lungsräume. Aber: Sie bergen aber auch verschiedene<br />
Risiken.<br />
Was hinter Facebook so steckt und wie<br />
die persönlichen Einstellungen optimiert<br />
werden können, das machte Anne Schmitt,<br />
Bildungsreferentin Institut für Medienpädagogik<br />
und Kommunikation - früher als Landesfilmdienst<br />
Hessen bekannt - bei der<br />
jüngsten Zusammenkunft im Oktober deutlich.<br />
Praxisorientiert am PC informierte die<br />
Facebook-Fachfrau über die wichtigsten Einstellungen,<br />
die zum Schutz der Privatsphäre<br />
getroffen werden können: von der Einstellung<br />
der Zugriffsrechte auf das persönliche<br />
Profil über den Umgang mit Freundeslisten<br />
bis hin zur Verwendung von Zusatzapplikationen.<br />
Und weil das Interesse am Thema Facebook<br />
so groß ist, werden die Treffen fortgesetzt:<br />
<strong>Der</strong> nächste Termin wird rechtzeitig auf<br />
der Internetseite - www.elisabeth-verein.de<br />
- und per Rundmail bekanntgegeben. Wer<br />
direkt per Mail eingeladen werden möchte,<br />
E-Mail genügt: m.guenther@elisabeth-verein.de<br />
Sozialen Netzwerken kann oder muss gar<br />
der <strong>Verein</strong> in welcher Form unterwegs sein,<br />
wie muss das Geschehen im Internet beobachtet<br />
werden?<br />
Meid hatte zuvor dargestellt, dass das<br />
Internet „einfach da ist“. Es sei - ähnlich wie<br />
das Telefon - ein Medium, über das Kommunikation<br />
stattfindet. „Das soziale Netz, Web<br />
2.0 und Social Media sind zum aktuellen<br />
Zeitpunkt die wichtigste Ausprägung und<br />
entscheidende Daseinsform des Internets.“<br />
Man könne diese Entwicklung kritisieren<br />
oder gut finden, „aber man kann sie nicht<br />
ignorieren.“ Die entscheidende Frage sei,<br />
„mit welcher Geschwindigkeit sich kommunikationsbetreibende<br />
Organisationen egal<br />
welcher Größe dieser Entwicklung stellen.“<br />
Habe bis vor vier Jahren gegolten, wer nicht<br />
im Internet existiere, „der existiert auch<br />
nicht in den Köpfen der Nutzer, so gilt heute<br />
diese Definition für die Präsenz in sozialen<br />
Netzwerken.“<br />
Und zu den Möglichkeiten des Web 2.0<br />
sagte der Social-Media-Experte: „Das Internet<br />
verändert nicht bloß die Kommunikation,<br />
es verändert die gesamte Gesellschaft.<br />
Menschen lösen gemeinsam etwas aus und<br />
verändern durch ihr Verhalten gesellschaftliche<br />
Entwicklungen. Hier stehen wir noch<br />
ganz am Anfang.“<br />
Mit der Zusammenkunft auf den Neuhöfen<br />
zum Thema „Facebook, Twitter und<br />
Co“ beschritt der <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> einen<br />
Manfred Günther<br />
neuen Weg,<br />
„auf andere<br />
Weise als bisher<br />
in die Diskussion<br />
um inhaltliche<br />
oder strategische<br />
Fragen<br />
einzubeziehen<br />
und mit den<br />
Mitarbeitenden<br />
ins Gespräch zu<br />
bringen“, wie<br />
der Aufsichtsratsvorsitzende Maik<br />
Dietrich-Gibhardt die Bedeutung<br />
dieses Tages unabhängig vom Thema<br />
beschrieb. Eine gute Botschaft,<br />
die hätten auch diakonische Einrichtungen<br />
wie der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>.<br />
„Ob neben den anderen nun auch<br />
Facebook, Twitter und Co, sinnvolle<br />
Kanäle zur Verbreitung dieser Botschaft<br />
sind, das ist die spannende<br />
Frage.“ Mehr zu diesem besonderen<br />
Tag finden Sie auf der Internetseite<br />
www.elisabeth-verein.de<br />
In der „Medienkiste“ unter dem<br />
Menüpunkt „Unsere Leitthemen“ -<br />
„2012/13 Grenzen“ finden Sie die die<br />
einleitenden Gedanken des Aufsichtsratsvorsitzenden,<br />
das Referat<br />
von Maik Meid sowie eine Informationen<br />
zum Thema „Social Media“.<br />
Manfred Günther
6 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
„Geld ist rund und rollt weg.<br />
Bildung bleibt.“<br />
(Heinrich Heine)<br />
„Es gibt nur eine Sache auf der Welt,<br />
die teurer ist als Bildung - keine Bildung.“<br />
(John F. Kennedy)<br />
<strong>Der</strong> neue Bildungspass für den<br />
<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> liegt vor<br />
Seit kurzem ist der neue Bildungspass<br />
für neue Mitarbeitende im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />
verfügbar. Sei dem 01.01.2009 gilt bekanntlich<br />
die Regelung, dass alle neu eingestellten<br />
Mitarbeitenden binnen fünf Jahren<br />
insgesamt vier Pflichtfortbildungen besucht<br />
haben müssen. Diese Pflichtveranstaltungen<br />
werden im Bildungspass dokumentiert.<br />
Sind besagte Veranstaltungen<br />
dort eingetragen, muss der Pass in Kopie in<br />
der Personalabteilung eingereicht werden.<br />
Neue Mitarbeitende erhalten ihr Exemplar<br />
in dem für sie zuständigen Fachbereichsbüro<br />
oder über die GISA.<br />
Je nach Belieben kann der Bildungspass<br />
weiter verwendet werden, um noch andere<br />
Fortbildungen in ihm zu dokumentieren,<br />
Raum genug ist vorhanden. Er kann auch<br />
über den Kreis der neuen Mitarbeitenden<br />
hinaus Einsatz finden, sollten etwa Kolleginnen<br />
und Kollegen ein nützliches und ansprechendes<br />
Dokument suchen, in dem sie<br />
ihre Fortbildungen künftig aus rein privaten<br />
Gründen eintragen wollen.<br />
Eine exakte Beschreibung des Verfahrens<br />
zur Umsetzung der verbindlichen Fortbildungen<br />
ist im Intranet hinterlegt und<br />
muss daher an dieser <strong>St</strong>elle nicht näher er-<br />
läutert werden. Die wichtigsten Informationen<br />
hierzu finden sich auch auf der Rückseite<br />
des Bildungspasses.<br />
Gegenwärtig sind folgende vier Pflichtveranstaltungen<br />
zu absolvieren:<br />
- Einführungsseminar für neue Mitarbeitende<br />
- „Nur das Denken, das wir leben, hat einen<br />
Wert.“ (Hermann Hesse) - diakonische<br />
Werte des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s und eigene<br />
Werte<br />
- Schwierige Gesprächssituationen meistern<br />
- Survivalstrategien im Veränderungsdschungel<br />
Motivation - Psychohygiene -<br />
Lernen lernen<br />
Eine detaillierte Darstellung der thematischen<br />
Schwerpunkte der einzelnen Veranstaltungen<br />
ist ebenfalls im Intranet zu finden.<br />
So bleibt zu wünschen, dass die neuen<br />
Mitarbeitenden des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />
diese besonders ihnen zugedachten Veranstaltungen<br />
mit Interesse und Gewinn besuchen<br />
werden. Ulrich Junck
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 7<br />
Dienstvereinbarung Suchtprobleme<br />
Esther Schmitt und Reinhold Kuchler<br />
sind für Fragen zum Thema „Sucht“<br />
kompetente Ansprechpartner.<br />
Einleitung<br />
In der Bundesrepublik Deutschland<br />
neigen knapp 10 Millionen<br />
Menschen zu einem riskanten Alkoholkonsum.<br />
Von diesen 10 Millionen<br />
haben ca. 1,3 Millionen eine Alkoholabhängigkeit<br />
entwickelt. Sucht ist<br />
eine Krankheit, die jeden treffen<br />
kann.* Auch in den Einrichtungen<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> <strong>Verein</strong>s machen Al-<br />
Mit Wirkung vom 01.10.2012 traten<br />
zwei neue Dienstvereinbarungen<br />
in Kraft, die zwischen Vorstand<br />
und MAV abgeschlossen worden<br />
sind. Die erste „Dienstvereinbarung<br />
zum Betrieblichen Eingliederungsmanagement<br />
(BEM)“ wurde schon<br />
im Dezember 2009 abgeschlossen<br />
und das entsprechende Qualitätsmanagement-Verfahren<br />
zur Umsetzung<br />
erarbeitet. Die Erfahrungen in<br />
kohol-, Medikamenten oder Drogenabhängigkeit<br />
gewiss nicht halt.<br />
Dienstvereinbarung zum Thema „ Suchtprobleme<br />
im Betrieb“.<br />
Im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> besteht seit 2007 eine<br />
Dienstvereinbarung zum Thema „Suchtprobleme<br />
im Betrieb“.<br />
Ziel der <strong>Verein</strong>barung ist…<br />
- die Arbeitssicherheit zu gewährleisten<br />
- den Umgang mit Suchtstoffen im Betrieb<br />
zu regeln<br />
- durch eine klare Verteilung der Rollen und<br />
Verantwortlichkeiten ein einheitliches<br />
Vorgehen auf allen Ebenen zu sichern<br />
- Suchtkranken und/oder -gefährdeten im<br />
frühestmöglichen <strong>St</strong>adium eine wirkungsvolle<br />
Hilfestellung zu sichern um das Beschäftigungsverhältnis<br />
zu halten<br />
-….<br />
- …..“ (Auszug)<br />
Die <strong>Verein</strong>barung soll im Rahmen der<br />
Fürsorgepflicht und unter Berücksichtigung<br />
der Prämissen zur Dienstgemeinschaft eine<br />
konsequente, hilfreiche und lösungsorientierte<br />
Handlungsanleitung für das Unterstützungssystem<br />
und Betroffene in einem<br />
sogenannten <strong>St</strong>ufenplan bieten. Ziel ist,<br />
möglichst frühzeitig zu reagieren, damit Betroffene<br />
aktiv werden mit dem Ziel, wieder<br />
gesund und voll arbeitsfähig zu sein.<br />
Beauftragte der internen Suchtprävention<br />
und Hilfe<br />
Zur Unterstützung von Betroffenen<br />
sieht die Dienstvereinbarung die Funktion<br />
der betrieblichen Suchtbeauftragen vor. Die<br />
Funktion hatte bis zu seinem Ausscheiden<br />
der Kollege Thomas Landgraf inne. Auf Anfrage<br />
der Geschäftsleitung qualifizieren<br />
sich derzeit Esther Schmidt und Reinhold<br />
Kuchler für diese nebenberufliche Aufgabe<br />
mit einem Kurs der DAK.<br />
der Praxis und weitergehende inhaltliche<br />
Gesichtspunkte sind in die neue Dienstvereinbarung<br />
eingeflossen.<br />
Die „Dienstvereinbarung Zeitwertkonten“<br />
wurde auf Grundlage der AVR des Diakonischen<br />
Werkes Kurhessen-Waldeck erarbeitet<br />
und soll Mitarbeiternden die Möglichkeit<br />
eröffnen, die Ansammlung von<br />
Bruttoentgelten im Sinne Wertguthaben<br />
aufzubauen.<br />
Beide Dienstvereinbarungen sind im Int-<br />
Ausbildung zum Suchtbeauftragten<br />
Mit einer Qualifizierung bei der DAK-<br />
Krankenkasse bereiten sich beide vor. Die<br />
Ausbildung gliedert sich in insgesamt sechs<br />
Blöcke zu jeweils drei Tagen. Die Schwerpunktthemen<br />
sind theoretisches Grundlagenwissen<br />
zu den Themenfeldern Suchtmittel<br />
und Missbrauch, Abhängigkeit,<br />
Suchthilfesystem in Deutschland, Besuch einer<br />
stationären Entwöhnungsklinik mit Patientenkontakte,<br />
Besuch einer akutstationären<br />
Entgiftung, motivierende Gesprächsführung,<br />
Besuch einer Suchtberatungsstelle<br />
und Behandlungsstelle im ambulanten Setting<br />
sowie arbeitsrechtliche Aspekte. Die<br />
Ausbildung legt den Schwerpunkt auf Hilfen<br />
bei riskanten Alkoholkonsum und endet<br />
im Mai 2013 mit einem Kolloquium und Zertifizierung.<br />
Beide stehen bereits in der Ausbildungsphase<br />
zur Verfügung<br />
Angebot der betrieblichen Suchtprävention<br />
-und Hilfe im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> <strong>Verein</strong>.<br />
Die Suchtbeauftragten stehen auf der<br />
Grundlage der Dienstvereinbarung allen<br />
Mitarbeitern zur persönlichen Unterstützung<br />
sowie als Ansprechpartner für innerbetriebliche<br />
Suchtprävention zur Verfügung.<br />
Was wir anbieten können:<br />
Esther Schmitt (Bild ob.) und Reinhold<br />
Kuchler (Bild unt.) stellen ihre Kenntnisse<br />
zum Thema Sucht sowie ihre Verbindungen<br />
zum System der Suchthilfe zur Verfügung.<br />
Wir beraten Kolleginnen und Kollegen insbesondere<br />
zum riskanten Umgang mit Alkohol,<br />
vermitteln und begleiten zu Suchtberatungsstellen,<br />
informieren über Wege zur<br />
Entgiftung und Entwöhnung und unterstützen<br />
die Besorgung notwendiger sozialrechtlicher<br />
und sonstiger Hilfen. Wir beraten und<br />
unterstützen individuell, unabhängig und<br />
fachlich weisungsfrei.<br />
Neue Dienstvereinbarungen zum betrieblichen<br />
Eingliederungsmanagement (BEM) und zu<br />
Zeitwertkonten<br />
ranet (Mitarbeiterbereich) auf der Homepage<br />
des <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s unter dem Button<br />
„Dienstvereinbarung“ und in der „<strong>St</strong>artmappe<br />
für neue Mitarbeiter“ eingestellt<br />
und stehen somit allen Mitarbeitern zur<br />
Einsichtnahme zur Verfügung.<br />
Das Qualitätsmanagement-Verfahren<br />
zum betrieblichen Eingliederungsmanagement<br />
wird durch die <strong>St</strong>absstelle QM im<br />
Nachgang zu der neuen Dienstvereinbarung<br />
überarbeitet. Helmut Giebeler
8 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
„Wer arbeitet, erzieht und pflegt,<br />
darf im Alter nicht auf Tafeln angewiesen sein“<br />
� Diakonie-Spitzen Gern und Rühl für armutsfeste Mindestrente - Gemeinsamer Jahresempfang der<br />
beiden Diakonischen Werke in Hessen zum Thema Alter und Dialog der Generationen - Gottesdienst mit<br />
Kirchenpräsident Dr. Volker Jung - special Guests Gabriele Wohmann und Lars Ruppel<br />
Für eine armutsfeste Mindestrente,<br />
die die Situation von Frauen<br />
besonders berücksichtigt, haben<br />
sich Pfarrer Dr. Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender<br />
des Diakonischen<br />
Werkes in Hessen und Nassau<br />
(DWHN), und Landespfarrer Horst<br />
Rühl, Vorstandsvorsitzender des<br />
Diakonischen Werkes in Kurhessen-<br />
Waldeck (DWKW), unisono anlässlich<br />
des Jahresempfangs beider Verbände<br />
in der Marburger <strong>St</strong>adthalle<br />
ausgesprochen.<br />
„Wer arbeitet, erzieht und<br />
pflegt, darf im Alter nicht auf Tafeln<br />
angewiesen sein. Aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung und der<br />
daraus entstehenden Folgen für das<br />
umlagefinanzierte Rentensystem<br />
wird die Altersarmut bis zum Jahr<br />
2020 auf fast 20 Prozent ansteigen.<br />
Wer sich für die Mindestrente einsetzt,<br />
muss auch den armutsfesten<br />
Mindestlohn fordern. Denn prekäre<br />
Beschäftigung vervielfacht das Armutsrisiko“,<br />
so die beiden Diakonie-<br />
Spitzen. „Das Miteinander der Generationen<br />
im Sinne eines ethischen<br />
Generationenvertrages zu<br />
fördern, ist unser vorrangiges Anliegen<br />
in Kirche und Diakonie. <strong>Der</strong> Jahresempfang<br />
soll dazu einen Beitrag<br />
leisten“, sagten Gern und Rühl.<br />
<strong>Der</strong> gemeinsame Jahresempfang<br />
unter dem Motto ,Altersbilder<br />
- Lebensbilder - Menschenbilder -<br />
Diakonische Perspektiven zum Zusammenleben<br />
der Generationen'<br />
bildet den Höhepunkt im Veranstaltungskalender<br />
beider Verbände und<br />
stellt einen wichtigen Schritt auf<br />
dem Weg der im kommenden Jahr<br />
geplanten Fusion dar. <strong>Der</strong> Empfang<br />
wurde in Anlehnung an das Thema<br />
des ,Europäischen Jahres 2012 für<br />
aktives Altern und Solidarität zwischen den<br />
Generationen' gestaltet.<br />
Kirchenpräsident Dr. Jung: Gelebte Freiheit<br />
darf keinen Menschen<br />
verloren geben<br />
Den Auftakt hatte zuvor der Diakonie-<br />
Gottesdienst in der Marburger <strong>Elisabeth</strong>kirche<br />
gebildet, in dem der Kirchenpräsident<br />
der Evangelischen Kirche in Hessen und<br />
Nassau Dr. Volker Jung predigte. <strong>Der</strong> Kirchenpräsident<br />
erinnerte daran, dass es im<br />
Miteinander nicht nur darum gehe, sich gegenseitig<br />
in den Mühen des Alltags zu helfen:<br />
„Es geht darum, einen anderen Menschen<br />
gerade dann nicht fallen zu lassen,<br />
wenn er zur Belastung wird. Es geht zugleich<br />
auch darum, Menschen, die bereit<br />
sind, Lasten zu tragen, zu entlasten und zu<br />
stützen.<br />
Das gilt beispielsweise in der häuslichen<br />
Pflege, die in Zukunft viel stärker gewürdigt<br />
und unterstützt werden muss als bisher.“<br />
<strong>Der</strong> Kirchenpräsident sagte weiter: „Gottes<br />
Geist erschließt Menschen eine neue Freiheit.<br />
Sie macht davon frei, sich selbst zu produzieren<br />
und darstellen zu müssen, sie<br />
macht dazu frei, sich anderen Menschen zuzuwenden.<br />
Diese gelebte ,Freiheit eines<br />
Christenmenschen', wie Martin Luther es<br />
nannte, darf keinen Menschen verloren geben.“<br />
Fusion der Diakonie soll im Sommer 2013<br />
unter Dach und Fach sein<br />
Dr. Wolfgang Gern und Horst Rühl wiesen<br />
anlässlich von Gottesdienst und Jahresempfang<br />
auf die erreichten Fortschritte im<br />
Fusionsprozess hin: „Im Jahr 2013 haben wir<br />
unser Ziel erreicht: Die Fusion wird mit der<br />
für Sommer 2013 geplanten Eintragung in<br />
das <strong>Verein</strong>sregister vollzogen sein und ab<br />
diesem Zeitpunkt rückwirkend zum 1. Januar<br />
gültig.“ Bereits ab Januar würden beide<br />
Verbände in den neuen Organisationsstrukturen<br />
arbeiten. Landesgeschäftsstelle des<br />
neuen Verbandes wird Frankfurt am Main<br />
sein, außerdem wird es einen <strong>St</strong>andort in<br />
Kassel geben. Den Dialog der Generationen<br />
eröffneten während des Jahresempfangs<br />
die 80-jährige Schriftstellerin Gabriele<br />
Wohmann und der 26-jährige Lars Ruppel<br />
mit seinem Literaturprojekt „AlzPoetry“.<br />
Wohmann, eine der profiliertesten Autorinnen<br />
im Bereich der Kurzgeschichte im<br />
deutschsprachigen Raum, las aus ihrem Erzählband<br />
„Erzählen Sie mir was vom Jenseits“.<br />
Ruppel, Slampoet und Kabarettist,<br />
stellte sein Projekt „AlzPoetry“ vor, ein Literatur-Projekt<br />
für Menschen mit Demenz.<br />
Musikalisch umrahmt wurde der Jahresempfang<br />
durch die „Groovy-Heavy-Wild-<br />
Combo“ der Baunataler Diakonie Kassel e.V.,<br />
die seit 1984 besteht und sich aus Menschen<br />
mit und ohne Behinderung zusammensetzt.<br />
(pm DW)<br />
Gregor Ziorkewicz vom Diakonischen Werk in Hessen und Nassau und Landespfarrer Horst<br />
Rühl vom Diakonischen Werk Kurhessen-Waldeck präsentierten die Kofferaktion „Reise durch<br />
die Generationen“ im Gottesdienst in der <strong>Elisabeth</strong>kirche. (Fotos: Jürgen Jacob)
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 9<br />
„Alle verschieden - alle gleich“<br />
Diakonieversammlung Marburg-<br />
Biedenkopf zum Thema Inklusion<br />
� Die Versammlung der diakonischen Dienste im Landkreis Marburg-<br />
Biedenkopf beschäftigte sich mit dem Thema „Inklusion“.<br />
Inklusion ist ein ureigenes Thema für Kirche<br />
und Diakonie. Es sei nicht von außen aufgenötigt,<br />
sondern eine Haltung, die sich aus<br />
dem biblischen Menschenbild ergebe: „Alle<br />
verschieden - alle gleich“. Das betonte Pfarrer<br />
Maik Dietrich-Gibhardt, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />
Diakonischer Dienste in<br />
Marburg-Biedenkopf auf der diesjährigen<br />
Diakonieversammlung. Thema der Versammlung<br />
war die UN-Konvention über die Rechte<br />
von Menschen mit Behinderung, die in<br />
Deutschland seit 2009 gilt. Wie alle anderen<br />
auch sollen diese Menschen ein möglichst<br />
selbstbestimmtes Leben führen können, mit<br />
Zugängen zu allen wichtigen gesellschaftlichen<br />
und öffentlichen Bereichen und zu persönlicher<br />
Unterstützung ohne Barrieren.<br />
Rita Henning-Hoffmann, Leiterin des Bereichs<br />
für Behindertenhilfe, Sozialpsychiatrie<br />
und Suchtfragen der Diakonie in Hessen,<br />
machte vor der Versammlung deutlich, dass<br />
Inklusion ein gesellschaftlicher Prozess sei,<br />
den die Träger der Behindertenhilfe nicht alleine<br />
schultern könnten. Sie forderte ein Zusammenwirken<br />
aller Akteure in einer Region.<br />
Ziel müsse die Entwicklung eines Gemeinwesens<br />
sein, das Menschen mit Behinderungen<br />
einbezieht und ihre Teilhabe fördert, was<br />
letztlich der ganzen Gemeinschaft zugute<br />
komme. <strong>Der</strong> Grundsatz „Nicht über uns ohne<br />
uns“ sei dabei für alle Beteiligten in den Mittelpunkt<br />
zu setzen. „In einer inklusiven Gesellschafft<br />
der Zukunft leben alle Menschen<br />
mit Verschiedenheiten selbstverständlich<br />
zusammen“, so Henning-Hoffmann. Und es<br />
sei wohl noch ein langer Weg dorthin, nur<br />
müsse jeder bei sich selber anfangen.<br />
Wolfgang Zöller, Vorstandssprecher des<br />
Lebenshilfewerkes Marburg-Biedenkopf,<br />
wies auf die Verantwortung der Politik hin,<br />
gute Rahmenbedingungen für die Umsetzung<br />
der Inklusion zu schaffen. Er warnte davor,<br />
Inklusion als Argument für die Abschaffung<br />
von Werkstätten für Behinderte zu<br />
missbrauchen. Dass der Umbau der <strong>St</strong>rukturen<br />
in der Lebenshilfe bereits begonnen habe,<br />
betonte Zöllers Vorstandskollege Lothar<br />
Schneider: Viele Bewohner seien in das ambulante<br />
Betreute Wohnen in der Mitte von<br />
<strong>St</strong>adtteilen und Ortschaften umgezogen,<br />
was ihre Selbständigkeit und ihre Teilhabechancen<br />
verbessere. Pfarrerin Annette Hestermann<br />
aus Cölbe begrüßte die geplante<br />
Inklusions-Handreichung der Evangelischen<br />
Kirche von Kurhessen-Waldeck für die Kirchengemeinden.<br />
Sie wies aber darauf hin,<br />
dass es angesichts vieler unterschiedlicher<br />
Behinderungen keine Patentrezepte geben<br />
könne und Pfarrerinnen und Pfarrer Unterstützung<br />
bei der Umsetzung inklusiver Angebote<br />
benötigten.<br />
Für den Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />
berichtete Siegfried Heppner vom Fachbereich<br />
Familie, Jugend und Soziales, dass ein<br />
kommunaler Aktionsplan zur Inklusion zunächst<br />
auf der Ebene der Kreisverwaltung in<br />
Vorbereitung sei. Aus den Reihen der Teilnehmenden<br />
an der Diakonieversammlung wurde<br />
auf die problematische Wohnraumsituation<br />
für behinderte Menschen in Marburg<br />
hingewiesen und angemahnt, bei der Erstellung<br />
von Aktionsplänen und der Umsetzung<br />
inklusiver Angebote grundsätzlich die Betroffenen<br />
mit einzubeziehen.<br />
Vor der Beschäftigung mit dem Thema<br />
Inklusion wählte die Mitgliederversammlung<br />
der Arbeitsgemeinschaft Diakonische<br />
Dienste einen neuen Vorstand. Neugewählt<br />
wurden: Ernst Boltner (Altenhilfe Wetter),<br />
Maik Dietrich-Gibhardt (Diakonisches Werk<br />
Oberhessen), Michael Kessler (BI Sozialpsychiatrie<br />
e.V.), Helmut Kretz (Diakonisches Werk<br />
Biedenkopf-Gladenbach), Hans-Werner Künkel<br />
(<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V.), Wolfgang Zöller<br />
(Lebenshilfewerk Marburg-Biedenkopf e.V.)<br />
Pfarrer Axel Henß, Gladenbach-Weidenhausen,<br />
vertritt das Evangelische Dekanat Gladenbach<br />
als ständiger Gast. Jürgen Jacob<br />
Jutta Brandhorst (v. li.), Rita Henning-Hoffmann (beide Diakonie Hessen),Diakonie-Pfarrer Maik<br />
Dietrich-Gibhardt, Pfarrerin Anette Hestermann und Siegfried Heppner vom Landkreis verfolgen<br />
interessiert die Aussagen von Lebenshilfe-Sprecher Wolfgang Zöller (am Mikrofon). (Foto: J. Jacob)<br />
<strong>St</strong>ichwort<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Diakonischer Dienste<br />
Marburg-Biedenkopf<br />
Die „Arbeitsgemeinschaft<br />
Diakonischer Dienste (AGDD) im<br />
Landkreis Marburg-Biedenkopf“<br />
organisiert die Förderung des<br />
diakonischen Engagements, die<br />
Abstimmung gemeinsamer Positionen<br />
und die Zusammenarbeit<br />
mit den übrigen Vertretern der<br />
Freien Wohlfahrtspflege im<br />
Landkreis. In ihr sind rund 25 in<br />
der Region tätige Einrichtungen<br />
im Diakonischen Werk in Kurhessen-Waldeck<br />
e.V. und im Diakonischen<br />
Werk in Hessen und Nassau<br />
e.V. zusammengeschlossen,<br />
die eine Vielfalt von sozialen Einrichtungen<br />
und Angeboten verantworten.<br />
Einmal pro Jahr beschäftigen<br />
sich die Mitglieder sowie<br />
Vertreterinnen und Vertreter<br />
von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden<br />
auf einer Diakonieversammlung<br />
mit aktuellen sozialen<br />
Entwicklungen und diakoniepolitischen<br />
Themen.<br />
Hintergrund<br />
Inklusion<br />
Die Forderung nach Sozialer<br />
Inklusion ist verwirklicht, wenn<br />
jeder Mensch in seiner Individualität<br />
von der Gesellschaft akzeptiert<br />
wird und die Möglichkeit<br />
hat, in vollem Umfang an ihr teilzuhaben<br />
oder teilzunehmen. Unterschiede<br />
und Abweichungen<br />
werden im Rahmen der sozialen<br />
Inklusion bewusst wahrgenommen,<br />
aber in ihrer Bedeutung<br />
eingeschränkt oder gar aufgehoben.<br />
Ihr Vorhandensein wird von<br />
der Gesellschaft weder in Frage<br />
gestellt noch als Besonderheit<br />
gesehen. Das Recht zur Teilhabe<br />
wird sozialethisch begründet<br />
und bezieht sich auf sämtliche<br />
Lebensbereiche, in denen sich alle<br />
barrierefrei bewegen können<br />
sollen.<br />
Inklusion beschreibt dabei<br />
die Gleichwertigkeit eines Individuums,<br />
ohne dass dabei Normalität<br />
vorausgesetzt wird. Normal<br />
ist vielmehr die Vielfalt, das Vorhandensein<br />
von Unterschieden.<br />
(Quelle: Wikipedia.de)
10 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Besucher sind interessiert an der Arbeit in den Gruppen<br />
Tage der offenen Türen in der Region<br />
Dillenburg sprechen viele Gäste an<br />
Mit neuem Carport und in Orange strahlt das Haus der Tagesgruppe in Frohnhausen.<br />
Volles Haus vermeldete die Wohngruppe OASE Dillenburg bei ihrem „Tag der offenen Tür“.<br />
Im Garten des WG Wissenbach gab es jede Menge Sitzmöglichkeiten, aber auch reichlich Platz<br />
zum Spielen und Toben. (Fotos: Jürgen Jacob)<br />
Nachdem im Juni bereits die<br />
Gruppen in Biedenkopf und<br />
Dautphetal ihre Türen öffneten, waren<br />
im September dann auch die<br />
<strong>St</strong>andorte in der Region Dillenburg<br />
offen für Besucher. Anlässlich des<br />
zehnjährigen Bestehens des Regionalzentrums<br />
Biedenkopf-Dillenburg<br />
gab es dort erfolgreiche „Tage der<br />
offenen Türen“.<br />
Den Anfang machte die Tagesgruppe<br />
in Dillenburg-Frohnhausen.<br />
Rund 40 Besucher kamen, um sich<br />
bei Kaffee und Kuchen zu informieren<br />
und das frisch gestrichene und<br />
modernisierte Haus in Augenschein<br />
zunehmen.<br />
Neben den Nachbarn, die in der<br />
Umbauphase auch so manche Behinderung<br />
hinnehmen mussten, auf<br />
viele Familienmitglieder der betreuten<br />
Kinder. Gemeinsam konnte die<br />
Besucher dann Basteln, T-Shirts bedrucke<br />
oder Buttons herstellen, so<br />
dass alle einen kurzweiligen Nachmittag<br />
verbrachten.<br />
Begegnung bei Kaffee und Kuchen<br />
stand am Samstag Nachmittag<br />
bei der Wohngruppe „OASE“ in Dillenburg<br />
im Vordergrund. Die fast 30<br />
gestellten Sitzplätze in dem Haus<br />
mit Schlossblick reichten teilweise<br />
gar nicht aus, um allen Gästen Platz<br />
zu bieten.<br />
Das Team der OASE bot neben einer<br />
reichhaltig gedeckten Kaffeetafel<br />
aber auch Hausführungen an und<br />
stand zu Fragen rund um die Arbeit<br />
zur Verfügung. Zahlreiche Nachbarn<br />
und Gäste aus ganz Dillenburg informierten<br />
sich an dem gelungenen<br />
Nachmittag.<br />
Als letzte Gruppe in der Region<br />
öffnetet die Wohngruppe in Eschenburg-Wissenbach<br />
am Sonntag Nachmittag<br />
ihre Türen. Bei Kaffee und Kuchen<br />
konnten sich dort die Besucher<br />
über die Jugendhilfearbeit informieren<br />
oder im Garten an der frischen<br />
Luft nach Herzenslust Tischtennis<br />
spielen, Dosenwerfen oder den Tast-<br />
Test machen.<br />
Im Haus gab es parallel eine (alkoholfreie)<br />
Cocktailbar. Die Drinks<br />
mit Namen „Ipanema“, „Wissenbacher<br />
Morgentau“ oder „WG in Love“<br />
ließen sich die Besucher ebenfalls<br />
schmecken.<br />
Jürgen Jacob
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 11<br />
Einführungsseminar<br />
für neue Mitarbeitende<br />
Am Montag, den 01.10.2012, trafen sich<br />
rund 40 neue Mitarbeitende des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong><br />
<strong>Verein</strong>s e.V. in den Räumen der GISA<br />
zum Einführungsseminar. Geleitet und organisiert<br />
wurde das Einführungsseminar<br />
von Helmut Giebeler, Qualitätsmanagementbeauftragter<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>.<br />
Als Einstieg hörten wir eine Geschichte,<br />
die uns auf den Tag einstimmen sollte. Anschließend<br />
stellten sich die Teilnehmenden<br />
vor, in dem sie ihre verschiedenen Einsatzgebiete<br />
erläuterten. Es wurde schon dabei<br />
deutlich, dass der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> <strong>Verein</strong> ein<br />
großes Spektrum sozialer Arbeit bietet.<br />
Um erste Einblicke in den <strong>Verein</strong> zu erlangen,<br />
teilten wir uns in Kleingruppen auf.<br />
Mit Hilfe von Prospekten erarbeiteten wir<br />
Informationen über die Geschichte sowie<br />
über die <strong>St</strong>rukturen des <strong>Verein</strong>s, die wir anschließend<br />
im Plenum vorstellten.<br />
Nach den Präsentationen durch die<br />
Kleingruppen erläuterte Helmut Giebeler<br />
das Organigramm des <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />
und seiner Tochtergesellschaften. Dabei<br />
wurde mir deutlich, dass der <strong>Verein</strong> sehr<br />
komplex ist.<br />
Des weiteren bekamen wir eine Einführung<br />
in das Qualitätsmanagement. Zudem<br />
waren auch die verantwortlichen Personen<br />
vom Betriebsrat und der Mitarbeitervertretung<br />
zu Gast und stellten ihre Arbeit vor. Sie<br />
erläuterten das Arbeitsschutzgesetz und<br />
die Rechte der Mitarbeiter.<br />
Nach der Mittagspause befassten wir<br />
uns in Kleingruppen mit Hilfe von drei Fragen<br />
mit dem Leitbild. Im Plenum besprachen<br />
wir die Fragen und diskutierten unsere<br />
Ergebnisse. Gegen Ende erläuterte Helmut<br />
Giebeler die Kommunikationsstrukturen im<br />
<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> und gab uns den Bildungspass<br />
mit.<br />
Alles in allem kann ich sagen, dass die<br />
Veranstaltung für mich sehr lehrreich war<br />
und ich viel über den <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />
gelernt habe.<br />
Sarah Dietrich, FbW Bad Endbach<br />
Qualitätsmanagementbeauftragter Helmut Giebeler<br />
gab den neuen Mitarbeitenden Einblick in<br />
den <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. (Foto: Jürgen Jacob)<br />
Ob Rezept,<br />
Geschenktipp<br />
oder einfach<br />
nur ein Link:<br />
Mit Vergnügen<br />
anderen Freude<br />
bereiten<br />
Adventskalender gehören<br />
zur Vorweihnachtszeit einfach<br />
dazu. Dabei ist es ebenso ein Vergnügen,<br />
jemandem das Warten<br />
aufs Christkind zu verkürzen, wie<br />
sich selbst Tag für Tag, Türchen<br />
für Türchen, Heiligabend zu nähern.<br />
Beim Internet-Adventskalender<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />
auf der Seite www.elisabethverein.de<br />
können Sie, liebe Leserinnen<br />
und Leser, beides: Tag für<br />
Tag geht bis zum 24. Dezember<br />
ein neues Fenster auf. Und dazu<br />
können Sie etwas beitragen: ein<br />
Rezept für eine Leckerei, der Hinweis<br />
auf ein besonderes Gedicht,<br />
eine eigene Geschichte, Besinnliches,<br />
ein Foto samt den Gedanken<br />
dazu, ein Tipp zum Entspannen<br />
oder ein Geschenk-Tipp.<br />
Senden Sie der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit<br />
Ihren persönlichen<br />
Beitrag oder einfach eine<br />
Idee für den <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-Adventskalender<br />
an: www@elisabeth-verein.de.<br />
Die Mitarbeitenden<br />
der Öffentlichkeitsarbeit<br />
setzen sich dann mit Ihnen in<br />
Verbindung.<br />
Und auch das reine Vorbeischauen<br />
lohnt sich: Beim Gewinnspiel<br />
gibt es unter anderem<br />
Kinokarten zu gewinnen.<br />
Auf alle Fälle gilt: eine schöne<br />
Vorweihnachtszeit und viel Freude<br />
mit unserem Adventskalender!
12 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Lokalmatadore laufen vorneweg -<br />
28. Ökumenischer Kirchenlauf in Biedenkopf<br />
Läufer aus ganz verschiedenen<br />
Teilen Hessens beteiligten sich am<br />
28. Ökumenischen Kirchenlauf in<br />
Biedenkopf, doch am Ende standen<br />
die Lokalmatadoren an der Spitze.<br />
<strong>Der</strong> Biedenkopfer Thomas Engel<br />
war der schnellste Läufer (die 10-Kilometer-<strong>St</strong>recke<br />
in 40:35,8 Minuten),<br />
Daniela Hummel (TV Biedenkopf,<br />
45:08,7) die schnellste Läuferin beim<br />
Hauptlauf des 28. Ökumenischen<br />
Kirchenlaufes am Samstag in Biedenkopf.<br />
Beim 5-Kilometer-Lauf war<br />
Christoph Bergen an der Spitze<br />
(17:19,4) und als schnellste weibliche<br />
Läuferin Ann-Christin Mennigmann<br />
mit 29:24,4. Bei den Bambinis kamen<br />
Jan Lettermann und Jasmin Lorens<br />
nach 500 Meter als erste über<br />
das Ziel und die Schüler-<strong>St</strong>recke über<br />
1000 Meter bewältigten Noah Egerding<br />
und Elisa <strong>Der</strong>sch als schnellste.<br />
(alle Ergebnisse und eine Bildgalerie<br />
gibt es im Internet unter www.elisabeth-verein.de)<br />
Insgesamt 80 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer waren auf den fünf<br />
<strong>St</strong>recken (Bambini-, Schüler- und 10<br />
Kilometer-Hauptlauf sowie 5 Kilometer<br />
für Jedermann und Walker) an<br />
den <strong>St</strong>art gegangen.<br />
<strong>Der</strong> Ökumenische Kirchenlauf,<br />
der 1984 erstmals in Gießen stattfand,<br />
fand anlässlich des 10-jährigen<br />
Bestehens des Regionalzentrums<br />
Biedenkopf im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.<br />
V. Marburg in diesem Jahr in der ehemaligen<br />
Kreisstadt an der Lahn<br />
statt.<br />
Hintergrund<br />
Kirchenlauf<br />
<strong>Der</strong> erste Ökumenische Kirchenlauf<br />
fand 1984 in Gießen<br />
statt und hatte in der Folge seinen<br />
geografischen Schwerpunkt<br />
in Mittelhessen, machte aber<br />
auch schon in Frankfurt und<br />
Wiesbaden <strong>St</strong>ation. Anfangs war<br />
der Lauf bundesweit ausgeschrieben,<br />
ab 1987 firmierte er<br />
als „ökumenischer Langstreckenlauf“<br />
bis sich einige Jahre später<br />
die heutige Bezeichnung etablierte.<br />
Die Veranstaltung ist offen<br />
für alle, die Freude und Spaß<br />
am Laufen haben und einen guten<br />
Zweck unterstützen wollen.<br />
Erstmals hatten die „Arbeitskreise Kirche<br />
und Sport“ der Evangelischen Kirchen<br />
von Hessen und Nassau und Kurhessen-<br />
Waldeck gemeinsam den Lauf ausgerichtet.<br />
So kamen neben vielen Läufern aus der Region<br />
Biedenkopf-Dillenburg auch Teilnehmende<br />
beispielsweise aus Giessen und<br />
Wiesbaden, aber auch von Marburg, Frankenberg,<br />
Homberg/Ohm oder Kassel ins<br />
Hinterland.<br />
Schirmherr war der hessische Finanzminister<br />
Dr. Thomas Schäfer. Biedenkopfs Bürgermeister<br />
Joachim Thiemig hatte eine besondere<br />
Aufgabe zu bewältigen: Er feuerte<br />
die <strong>St</strong>artschüsse ab und war beim 5-Kilometer-Lauf<br />
dann noch selbst mit von der Partie -<br />
nachdem er die Pistole beiseite gelegt hatte.<br />
Pastoralreferent Andreas Kratz von der<br />
katholischen Kirchengemeinde Biedenkopf<br />
und Dekan Gerhard Failing vom evangelischen<br />
Dekanat Biedenkopf, die beide auch<br />
mitliefen (Kratz wurde Fünfter im Hauptlauf,<br />
Dekan Failing kam zeitgleich mit Bür-<br />
Die Jüngsten im Mittelpunkt: <strong>St</strong>art zum Bambini-Lauf.<br />
germeister Thiemig beim 5-Kilometer-Lauf<br />
ins Ziel), gestalteten den ökumenischen<br />
Gottesdienst im Anschluss an den Lauf.<br />
Unter dem Motto „Mit Ausdauer auf<br />
dem Weg zur Nachfolge Christi“ nahmen<br />
die beiden Geistlichen nicht nur Bezug auf<br />
den Ausrichter <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V., der<br />
bereits seit mehr als 130 Jahren die<br />
schwächsten der Gesellschaft im Blick hat,<br />
sondern auch auf die Namensgeberin, die<br />
Heilige <strong>Elisabeth</strong> von Thüringen. Im Mittelpunkt<br />
stand dabei der Vers „Lasst uns mit<br />
Ausdauer in den Wettkampf laufen, der uns<br />
aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken<br />
den Urheber und Vollender des Glaubens“<br />
(Hebr. 12, 1b-2a).<br />
Am Ende dankte Karl Schnabel vom Arbeitskreis<br />
Kirche und Sport der evangelischen<br />
Kirche Hessen-Nassau, den Organisatoren<br />
vor Ort und den Teilnehmenden und<br />
lud schon für das kommende Jahr zum<br />
nächsten Kirchenlauf nach Wiesbaden ein.<br />
Jürgen Jacob<br />
Schnelle Männer im Ziel (von links): Klaus Neumeister (Gladenbach, Zweiter über 10 Kilometer),<br />
Sieger Thomas Engel (Biedenkopf) und der Drittplatzierte Armin Weinöhl (Breidenbach).
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 13<br />
Weltkindertag in Biedenkopf<br />
Die Mobile Jugendarbeit (mobja) des <strong>St</strong>.<br />
<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e. V. hatte auch in diesem<br />
Jahr in Kooperation mit dem Eigenbetrieb<br />
der <strong>St</strong>adt Biedenkopf ein Fest zum Weltkindertag<br />
auf dem Marktplatz in Biedenkopf<br />
organisiert. Die Angebote bei der Aktion am<br />
20. September waren sehr vielfältig: So gab<br />
es eine Wasserrinne, einen Matschtisch, Palmen,<br />
einen <strong>St</strong>reet-Art Künstler, der die <strong>St</strong>raße<br />
mit einem Bild eines Pandabär verschönerte.<br />
Das Spielmobil der mobja ergänzte<br />
die Angebote mit Kinderschminken, einer<br />
Olympiade, einem Glücksrad, einer Weltkinderwünschekarte,<br />
einer riesigen Hüpfburg<br />
und ganz vielen Spielsachen.<br />
Zunächst lief die beworbene Aktion, die<br />
durch die „Ab in die Mitte <strong>St</strong>iftung“ gefördert<br />
wurde, langsam an. Doch ab 15 Uhr war<br />
der Marktplatz voller Menschen. Etwa 100<br />
Kinder waren mit ihren Eltern oder Großeltern<br />
gekommen und wollten sich den Spaß<br />
nicht entgehen lassen. Die Wartezeit bis die<br />
Kinder geschminkt wurden, hat die mobja<br />
mit dem Glücksrad überbrückt. Es gab für<br />
jeden „Dreh“ einen kleinen Preis. Auch die<br />
Olympiade wurde so gut angenommen, sodass<br />
um 17 Uhr 25 Preise vergeben werden<br />
konnten. Darunter waren diverse Spielsachen,<br />
<strong>St</strong>offtiere, Bälle, Bücher und vieles<br />
mehr. Um diese Preise zu ergattern, mussten<br />
die Kinder und Jugendlichen fünf <strong>St</strong>ationen<br />
mit einer guten Zeit durchlaufen. Darunter<br />
war ein kleiner Wasserparcour, Gerüche<br />
raten, Luftballons aufpusten, Wetttrinken<br />
usw. Auch die sehr große Hüpfburg der<br />
Allianz wurde besonders gerne in Anspruch<br />
genommen und der Matschtisch mit der<br />
Wasserinne quer über den Marktplatz lud<br />
zum spielen ein. Zudem haben einige Besucher<br />
und Besucherinnen ihren Handabdruck<br />
mit Namen und dem ein oder anderen<br />
Wunsch auf ein Plakat mit großer Weltkugel<br />
hinterlassen.<br />
Die Aktion war ein sehr großer Erfolg für<br />
die Mobile Jugendarbeit und Frau Simmer<br />
vom Eigenbetrieb der <strong>St</strong>adt. Im nächsten<br />
Jahr wird es hoffentlich wieder stattfinden.<br />
Katja Imhof<br />
Buntes Programm auf dem<br />
Marktplatz. Fotos Katja Imhof<br />
Musik zur<br />
Sammeltasse in<br />
der Altenhilfe<br />
Wetter<br />
Die Veranstaltung „MUSIK<br />
ZUR SAMMELTASSE“ ist bei den<br />
älteren Semestern schon zu einem<br />
Begriff geworden. Im September<br />
waren die Macher auch<br />
in der Altenhilfe Wetter zu Gast.<br />
In kurzweiliger und unterhaltsamer<br />
Form wurde zu Kaffee und<br />
Kuchen der Musik der 40er und<br />
50er Jahre gedacht.<br />
Dabei ist das Erinnern und<br />
Träumen, insbesondere aber das<br />
Mitsingen der bekannten Schlager<br />
aus einem verteilten Liederbuch<br />
angesagt, wenn Karl Heinz<br />
Görmar in einem Wunschkonzert<br />
für die Senioren die bekannten<br />
„Hits“ dieser unvergessenen Zeit<br />
spielt. So konnten beispielsweise<br />
„Lili Marleen“,„Ganz Paris träumt<br />
von der Liebe“, „Rote Rosen, rote<br />
Lippen, roter Wein“ und viele andere<br />
Lieder gewünscht und mitgesungen<br />
werden.<br />
Karl Heinz Görmar legte dabei<br />
für die Bewohner die Schlager<br />
aus den 1940er und 1950er Jahren<br />
auf den Plattenteller, während<br />
die Gäste den Kaffee tranken<br />
und dabei die sehr filigranen<br />
Sammeltassen in Blick hatten.<br />
„Diese Sammeltassen hat man in<br />
dieser Zeit zu verschiedenen Anlässen<br />
wie Geburtstage, Hochzeiten<br />
und Konfirmationen verschenkt“,<br />
erklärte er. „Keine<br />
gleicht der anderen, alles sind<br />
Unikate, sie unterscheiden sich in<br />
Größe, Form und Muster“, ergänzte<br />
seine Frau Gisela Görmar,<br />
die selbst 35 Sammeltassen besitzt<br />
und auch viele davon nach<br />
Wetter mitbrachte.<br />
Gemeinsam mit ihrem Mann<br />
setzt sie seit einigen Monaten die<br />
Idee um, Musik zu diesen Einzelstücken<br />
zu machen, und hat dabei<br />
schon in vielen Seniorenclubs<br />
der Region durchweg positive Erfahrungen<br />
gesammelt. Auch die<br />
Senioren in Wetter freuten sich<br />
sehr und stimmten gerne in die<br />
Lieder mit ein. Jürgen Jacob
14 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
<strong>Der</strong> Sozialmarkt an der <strong>Elisabeth</strong>kirche ist die<br />
ideale Ergänzung zum <strong>Elisabeth</strong>markt<br />
An jedem zweiten Wochenende<br />
im Oktober kommen alljährlich<br />
zehntausende von Besuchern zum<br />
<strong>Elisabeth</strong>markt nach Marburg. Und<br />
schon seit einigen Jahren bieten<br />
rund um die <strong>Elisabeth</strong>kirche zahlreiche<br />
diakonische und soziale Einrichtungen<br />
mit dem „Sozialmarkt“ eine<br />
Ergänzung zu den zahlreichen kommerziellen<br />
<strong>St</strong>änden, die den <strong>St</strong>einweg<br />
und die Oberstadt an diesem<br />
Wochenende zu einer noch größeren<br />
Shoppingmeile werden lassen.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Elisabeth</strong>-Sozialmarkt ist<br />
längst fester Bestandteil des Marburger<br />
<strong>Elisabeth</strong>marktes, der auch in<br />
diesem Jahr durch die Innenstadtkirmes<br />
ergänzt wurde. Organisiert von<br />
der Evangelischen <strong>Elisabeth</strong>kirchengemeinde<br />
und deren Pfarrerin Dr.<br />
Anna Karena Müller und Diakoniepfarrer<br />
Maik Dietrich-Gibhardt stellen<br />
zahlreiche sozial-diakonische<br />
Einrichtungen rund um die <strong>Elisabeth</strong>kirche<br />
ihre Arbeit und Produkte<br />
vor, unterhielten sich mit interessierten<br />
Besuchern, sorgten mit Mitmachaktionen<br />
für Kurzweil oder boten<br />
im Zelt des Kirchen-Kiosk mit<br />
Kaffee sowie selbst gebackenen Kuchen<br />
und Waffeln Rastmöglichkeiten.<br />
Fester Bestandteil des Sozialmarktes<br />
ist der <strong>St</strong>and des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s.<br />
Neben Informationen<br />
über die Tätigkeitsfelder Jugendhilfe,<br />
Sozialpsychiatrie und Altenhilfe<br />
steht vor allem der Kontakt mit den<br />
Besuchern im Vordergrund. Die<br />
jüngsten Besucher konnten an beiden<br />
Tagen basteln und auch der<br />
Dreh am Glücksrad veranlasste manchen<br />
Besucher des <strong>Elisabeth</strong>marktes<br />
zur kurzen Rast.<br />
Erstmalig mit am <strong>St</strong>and des <strong>St</strong>.<br />
<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. präsentierten<br />
sich auch die Kooperationspartner<br />
Diakoniestation Cappel und das Zentrum<br />
für Freiwilligendienste mit ih-<br />
ren Informationen. Die FSJler hatten zusätzlich<br />
die Aufsicht der Hüpfburg übernommen,<br />
die von der sys.tem consulting GmbH<br />
gesponsert wurde. Ein besonderer Höhepunkt<br />
war auch der Auftritt von Lisa Scheerer<br />
und Johannes Brehm, die mit ihren akustischen<br />
Gitarren im <strong>St</strong>ile von <strong>St</strong>raßenmusikern<br />
für <strong>St</strong>immung sorgten<br />
Auch wenn die kalten Temperaturen so<br />
manchen Besucher abschreckten, hatten<br />
die Mitarbeitenden des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />
e.V. wieder viel Freude bei der Begegnung<br />
mit Besuchern und Vertretern anderer Einrichtung.<br />
Schon jetzt steht der Termin für den<br />
nächsten <strong>Elisabeth</strong>markt fest: Auch am 12.<br />
und 13. Oktober 2013 werden wieder viele<br />
soziale Einrichtungen sich rund um die <strong>Elisabeth</strong>kirche<br />
präsentieren: Und auch der <strong>St</strong>.<br />
<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. wird wieder dabei sein.<br />
Aber vielleicht gibt es ja auch noch die ein<br />
oder andere soziale Initiative oder einen<br />
<strong>Verein</strong>, in dem Sie eventuell Ehrenamtlich<br />
tätig sind oder dem Sie nahestehen, die sich<br />
dran beteiligen möchte? Interesse, auch dabei<br />
zu sein? Dann sprechen Sie mich bitte<br />
an. (Tel. 06421 1808-41)<br />
Jürgen Jacob<br />
Die Angebote des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. und der Kooperationspartner stießen auf reges Interesse.<br />
(Fotos: Jürgen Jacob)
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 15<br />
Markt der Möglichkeiten an der Philipps-Universität<br />
Auf Einladung der des Fachbereichs Erziehungswissenschaften<br />
der Philipps-Universität<br />
Marburg beteiligte sich der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />
<strong>Verein</strong> e.V. Anfang Oktober am „Markt der<br />
Möglichkeiten“ für die neuen <strong>St</strong>udierenden<br />
Fahrrad fahren, Roller fahren….. für viele<br />
unserer Kinder sind das eine tolle Beschäftigungen,<br />
die sie in ihrer Freizeit oft machen.<br />
Wie gut sie dabei das Gleichgewicht halten,<br />
in verschiedenen Geschwindigkeiten fahren<br />
können und auch die Verkehrsregeln beachten,<br />
konnten alle Kinder und Jugendliche im<br />
Verkehrssicherheitszentrum Arnstadt zeigen.<br />
Es machte ihnen viel Spaß, die verschiedenen<br />
Parcours zu fahren und sich von ei-<br />
in Marburg. Im Audimax-Gebäude stellten<br />
dabei die Bereiche „Jugend- und Familienhilfen<br />
(JuFa) Marburg“ und die Ehrenamtskoordination<br />
der Altenhilfe Wetter ihre Angebote<br />
vor.<br />
Verkehrserziehung mal anders<br />
nem „echten“ Polizisten lotsen zu lassen.<br />
Auf dem Gelände konnten die Kinder<br />
auch in einem Labyrinth ihren Mut und bei<br />
vielen Spielen genauso ihre Geschicklichkeit<br />
unter Beweis stellen.<br />
Den Höhepunkt bildete die Tombola: Jedes<br />
Kind freute sich über ein Geschenk, das<br />
es mit nach Hause nehmen konnte.<br />
Viele fleißige Hände der Erwachsenen<br />
zauberten einen unvergesslichen Nachmit-<br />
Auf besonderes Interesse stieß<br />
dabei die „Super-Lissi“, eine Schaufensterpuppe,<br />
die uns freundlicherweise<br />
vom Kleiderladen des Diakonischen<br />
Werks Oberhessen zur Verfügung<br />
gestellt wurde. Die Erstsemester<br />
setzen sich dabei mit der Frage<br />
auseinander: „Was brauch ein pädagogischer<br />
Mitarbeiter?“ und bewerteten<br />
mit roten und <strong>grüne</strong>n Punkten,<br />
ob man beispielsweise „Einfühlsam“,<br />
„Distanziert“, „Sportlich“ oder auch<br />
„Offen für andere Meinungen“ sein<br />
sollte oder nicht.<br />
Unter dem Motto „Erziehen - Beraten<br />
- Begleiten“ stellten Katrin Rooschütz<br />
und Alexandra Schlüter zudem<br />
in einem Seminar die Bandbreite<br />
der pädagogischen Arbeit im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />
e.V. vor. Auch die Informationen<br />
von Gundula Ostermann zur<br />
Ehrenamtlichen Arbeit in der Altenhilfe<br />
Wetter stießen auf reges Interesse.<br />
Gleich mehrere <strong>St</strong>udenten haben<br />
fest zugesagt, in diese Arbeit einzusteigen<br />
und wollen bei Singkreis, Ausflügen<br />
oder einfach beim Kuchen<br />
backen oder Einkäufen die Senioren<br />
in Wetter unterstützen. Jürgen Jacob<br />
tag, sorgten für Speis und Trank, für<br />
Musik und Unterhaltung und hatten<br />
selbst viel Freude, sich mit den Kolleginnen<br />
und Kollegen sowie ihren Familienangehörigen<br />
zu unterhalten.<br />
Vielen Dank an alle „Vorbereiter“<br />
und „Durchführer“, insbesondere an<br />
Ilona für die Superidee und Organisation.<br />
Die Kolleginnen<br />
und Kollegen aus Thüringen
16 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Aktionen, Musik und Spiele für jung und alt<br />
Einen der letzten Auftritte der Band „Silent Seven“ mit der aus dem Fernsehen bekannten<br />
Frontfrau Yana Gercke erlebten die Besucher hautnah. (Fotos: Jürgen Jacob)<br />
Spannende Begegnungen gab es beim Fußballturnier.<br />
Beim „Tower of Power“ war Teamwork gefragt.<br />
Mehrere Hundert Kinder, Jugendliche,<br />
Mitarbeitende und Angehörigen<br />
feierten im September das<br />
Sommerfest des <strong>St</strong>.-<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s<br />
auf dem Freizeitgelände in<br />
Kirchvers.<br />
<strong>Der</strong> IBW-Bereich hatte unter Federführung<br />
der Kolleginnen Sandra<br />
Hartung, Ina <strong>St</strong>ein und Anja Mzyk<br />
gemeinsam mit einem Vorbereitungsteam,<br />
an dem sich auch Kollegen<br />
aus anderen Bereichen beteiligten,<br />
ein buntes Programm für Kinder,<br />
Jugendliche und Familien vorbereitet.<br />
Spiel, Spaß und Musik standen<br />
dabei auf dem Freizeitgelände<br />
im Mittelpunkt.<br />
Die „Grillmeister“ Benno Reisinger<br />
und Hans-Peter Bogner bei der Arbeit.<br />
Die Hüpfburg war die Attraktion für<br />
die jüngsten Besucher.
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 17<br />
Sommerfest auf dem Freizeitgelände Kirchvers<br />
Zudem gab es Möglichkeiten,<br />
den Klettergarten zu testen und auf<br />
dem Nachbargelände der Jugendfeuerwehr<br />
startete parallel ein Fußballturnier,<br />
bei dem auf zwei Spielfeldern<br />
zehn Mannschaften um den<br />
Pokal und die Medaillen spielten.<br />
Nach der Siegerehrung stand mit<br />
„Silent Seven“ eine der momentan<br />
bekanntesten Bands der Region auf<br />
der Bühne. Und was viele nicht ahnten:<br />
Dies war einer der letzten Auftritte<br />
der Band mit Sängerin Yana<br />
Gercke (bekannt aus der TV-Show<br />
„Unser <strong>St</strong>ar für Baku“). Sie hat sich<br />
zwischenzeitlich durch ihren Umzug<br />
nach München schweren Herzens<br />
aus der Band verabschiedet. Beim<br />
Sommerfest gab Yana Gercke aber<br />
noch mal alles und auch die jungen<br />
Fans konnte sie hautnah erleben<br />
und bekamen persönliche Autogramme.<br />
Jürgen Jacob<br />
Beim Rauschbrillenparcours galt es,<br />
elegant die Kurve zu kriegen.<br />
Bei der Siegerehrung des Fußballturniers war der Platz voll.<br />
Das Hochseilgarten-Team um Holger Eishauer hatte alles fest im Griff.<br />
Zwei der Macher des Sommerfestes:<br />
Tom Fricke und Uli Betz. Das Kinderschminken kam wieder gut an.
18 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Treffender als Gianfranco Fain,<br />
Redakteur der Marburger „Oberhessischen<br />
Presse“, mit seiner Schlagzeile<br />
am 4. Dezember hätte das Treffen<br />
auf dem Freizeitgelände des <strong>St</strong>.<br />
<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s in Kirchvers nicht<br />
überschrieben werden können:<br />
1.000 Euro aus dem Lotto-Fonds<br />
für den <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> sind<br />
ebenso ein Signal wie der Zeitpunkt<br />
der Spendenübergabe: Es besteht<br />
noch ein Finanzierungsbedarf für<br />
den Umbau auf dem Freizeitgelände,<br />
für den bereits erfolgten Bau eines<br />
Hauses mit 350 Quadratmetern<br />
Gesamtfläche, mit 14 Zimmern und<br />
36 Schlafplätzen. Und der hessische<br />
Finanzminister Dr. Thomas Schäfer<br />
setzte mit dem „kleinen Betrag“ ein<br />
Signal in der Adventszeit.<br />
Er habe die kleine Reise nach<br />
Kirchvers gerne unternommen, sagte<br />
der Finanzminister. Und wenn er<br />
auch nur einen kleinen Betrag aus<br />
dem Lotto-Fonds überreiche, freue<br />
er sich darüber, dass damit auf dem<br />
Freizeitgelände ein Sandspielplatz<br />
samt Klettergerüst realisiert wurde.<br />
Überdies hoffe er auch darauf, mit<br />
seiner Spende ein Signal zu geben:<br />
<strong>Der</strong> <strong>Elisabeth</strong>- <strong>Verein</strong> habe noch einen<br />
Finanzierungsbedarf für das<br />
Übernachtungshaus und vielleicht<br />
würden jetzt einige potenzielle<br />
Gut beschirmt trat der hessische Finanzminister<br />
Dr. Thomas Schäfer<br />
seine weitere Reise Richtung Hannover<br />
und Brüssel an.<br />
Ausbau des Freizeitgeländes Kirchvers<br />
� „Kleine Spende für großes Haus - Finanzminister übergibt ein Spenden-Signal<br />
in Kirchvers“:<br />
Spender in der Vorweihnachtszeit auf die<br />
Idee kommen, wo sie mit ihrem Geld „Gutes<br />
tun können“.<br />
„Wir wollen mit dem neuen Haus ein<br />
Angebot bereitstellen, mit dem auf dem Gelände<br />
auch im Winter etwas veranstaltet<br />
werden kann“, sagte Hans-Werner Künkel,<br />
Vorstand des <strong>St</strong>- <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s und erzählte<br />
aus seiner eigenen Zeit als Erzieher<br />
und Betreuer von Freizeiten auf dem Gelände:<br />
Ende der 1970er Jahre habe es einen<br />
Wasseranschluss, vier Waschtröge und einen<br />
Wasserschlauch als Dusche gegeben.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Verein</strong> ermöglicht auf dem Gelände Jugendlichen,<br />
die „häufig ausgegrenzt werden,<br />
weil sie ach so schwierig in ihrem Tun<br />
sind“, ein Camp-Leben in der Sommerzeit.<br />
„Wir bieten die Nutzung des Geländes<br />
auch extern an“, berichtete Jens Rohe als E-<br />
<strong>Verein</strong>s-Verantwortlicher des Projektes, der<br />
ebenfalls über Betreuererfahrung aus<br />
längst vergangenen Zeiten verfügt und verwies<br />
stolz auch auf die neue Homepage:<br />
www.freizeit-kirchvers.de<br />
Das Freizeitgelände sei im Sommer fast<br />
schon ausgebucht, erklärte er stolz. Das<br />
Haus eigene sich aber auch für Schulklassen<br />
oder <strong>Verein</strong>e für Aufenthalte. Es bietet auf<br />
rund 350 Quadratmetern 36 Schlafplätze in<br />
14 Zimmern, dazu einen großen und kleinen<br />
Gruppenraum. Einschließlich Einrichtung<br />
und Geländegestaltung investiert der <strong>Verein</strong><br />
rund 500 000 Euro.<br />
Das Freizeitgelände sei eine Bereicherung<br />
für den Ort, erklärten Kirchvers' Ortsvorsteher<br />
Markus Hemberger und Lohras<br />
Bürgermeister Georg Gaul übereinstimmend.<br />
Neben den beiden informierten sich<br />
auch die Vertreterinnen und Vertreter der<br />
im Lohraer Gemeindeparlament vertretenen<br />
Fraktionen an diesem Tag über das Projekt.<br />
Manfred Günther<br />
Vorstand Hans-Werner Künkel (von links) überreicht im Beisein von Lohras Bürgermeister Georg<br />
Gaul und Erziehungsstellen-Geschäftsbereichsleiter Jens Rohe einen Schirm an den hessischen<br />
Finanzminister Dr. Thomas Schäfer. (Fotos: Jürgen Jacob)<br />
Vorstand Hans-Werner Künkel und Geschäftsbereichsleiter Jens Rohe im Gespräch mit Lohras<br />
Kommunalpolitiker Werner Waßmuth, Finanzminister Dr. Thomas Schäfer, Bürgermeister Georg<br />
Gaul und weiteren Lohraner Politikern.
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 19<br />
Die WG Bieber besucht das Jugendamt Gelnhausen<br />
Am Donnerstag, den 09. August 2012,<br />
machten sich die Kinder der heilpädagogisch<br />
-therapeutischer ausgerichteten<br />
Wohngruppe Bieber in Biebergemünd<br />
(Main-Kinzig-Kreis) mit einer ihrer Betreuerinnen<br />
reisefertig, um der Einladung zur Besichtigung<br />
des Jugendamtes in Gelnhausen<br />
zu folgen. Dies kam zu <strong>St</strong>ande als Carola<br />
Pulst-Philipp (Allgemeiner Sozialer Dienst<br />
Jugendamt Gelnhausen) nach einem Hilfeplangespräch<br />
noch einige Zeit in der Gruppe<br />
verweilte und auf unsere Einladung hin bis<br />
nach dem gemeinsamen Abendessen bei<br />
uns blieb. Um den Kindern die Arbeit eines<br />
Jugendamtes näher zu bringen, kam die<br />
Idee auf, das die Kinder das Amt besichtigen<br />
könnten.<br />
Das ließen sie sich nicht zweimal sagen<br />
Aus der Sicht der Jugend:<br />
Heißer als die Polizei erlaubt<br />
„Heißer geht’s nicht“ so lautet seit dem<br />
26. Juni diesen Jahres das neue Motto der<br />
Wohngruppe Hahnbergstraße.<br />
Denn der neue Mitbewohner Karl-Heinz<br />
und vereinbarten einen Termin mit<br />
der Sozialarbeiterin. In den Sommerferien<br />
war es dann soweit. Im Gepäck<br />
hatten die Kinder zu diesem Ereignis<br />
einen selbstgepflückten Blumenstrauß<br />
für Frau Pulst-Philipp. Sie<br />
hatte die Kinder der Wohngruppe<br />
ins Jugendamt eingeladen. Die Kinder<br />
und ihre Betreuerin wurden<br />
herzlichst von Frau Pulst-Philipp im<br />
Jugendamt begrüßt und durch die<br />
einzelnen Räumlichkeiten geführt<br />
bis hin zu ihrem Büro.<br />
Dort erkundigten sich die Kinder<br />
nach ihren Akten und Unterlagen<br />
und bekamen bereitwillig Auskunft.<br />
Auch fragte Frau Pulst-Philipp jedes<br />
Kind einzeln, welche weitere Unterstützung<br />
sie sich noch von Seiten<br />
des Jugendamtes wünschen. Um<br />
den Kindern zu zeigen, dass nicht<br />
nur Schreibarbeit im Amt erledigt<br />
wird, sondern man sich persönlich<br />
jedem Kind annimmt, hatte Frau<br />
Pulst-Philipp sich Spiele für die Gäste<br />
einfallen lassen. Diese wurden<br />
mit großem Hallo und Freude von<br />
den Kindern aufgenommen.<br />
Zur Mittagszeit gingen alle gemeinsam<br />
in die Kantine und ließen<br />
den Besuch mit dem Mittagessen<br />
ausklingen. Tatjana Richter,<br />
Betreuerin WG Bieber<br />
ist so heiß, dass man auf ihm sogar<br />
<strong>St</strong>eaks braten könnte.<br />
Karl-Heinz zog am 26.06.2012 in<br />
die WG ein, nachdem er von der<br />
Gruppenleitung Sabrina Dampf darum<br />
gebeten wurde. Marcel Hurnik<br />
ein Bewohner der WG meinte dazu:<br />
„Es ist völlig normal einen Grill zu<br />
Hause zu haben.“<br />
Nach dieser Aussage ist klar,<br />
Karl-Heinz ist kein Mensch, sondern<br />
ein Grill. Fertiggestellt wurde er am<br />
selben Tag, an dem er einzog.<br />
Genau zwei Monate später, also<br />
am 26.08.2012 bekam „Karl-Heinz“<br />
dann auch noch ein Dach.<br />
Auf ihr vollendetes Meisterwerk<br />
waren die Baumeister Marcel Hurnik,<br />
seine Mama (Margarete Greis)<br />
und die Wohngruppe natürlich stolz.<br />
Für das Opfer der Zeit überreichte<br />
die Wohngruppe den Baumeistern<br />
als kleines Dankeschön einen Pfirsichbaum.<br />
Marcel Hurnik
20 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Dritter Familientag des Erziehungsstellenbereichs<br />
in Kirchvers<br />
Für einen Familientag müssten wir nicht<br />
unbedingt nach Kirchvers fahren, den könnten<br />
wir auch zu Hause haben, und zwar<br />
365/366 mal im Jahr. Aber wir waren angemeldet<br />
mit zwei Erwachsenen, vier Mädchen<br />
und einem Nudelsalat. In dieser Konstellation<br />
haben wir uns auf den Weg gemacht.<br />
Auf dem Freizeitgelände gab es noch<br />
Parkplätze. War das ein schlechtes Zeichen?<br />
Bei brütender Mittagshitze (36 Grad und es<br />
wird noch heißer...) kamen wir an diesem<br />
scheinbar verlassenen Ort an. Über dem<br />
frischgeplasterten Hof flirrte die Luft. Unser<br />
männlicher Begleiter wünschte sich Sonnenschirme<br />
herbei. Dann entdeckten wir,<br />
vor Sonne aber nicht vor glühender Hitze<br />
geschützt, zwei Männer auf dem zentral gelegenen<br />
Grillplatz. Ein sehr junger an der<br />
Würstchenkasse, ein Erfahrener am Grill.<br />
Hier wurde die Hitze fast unerträglich - nur<br />
etwas für Hartgesottene.<br />
Da kam bei mir die Frage auf: Wer ist eigentlich<br />
schuld, dass wir keine Schwimmsachen<br />
für einen kurzen Abstecher ins benachbarte<br />
Waldschwimmbad dabei haben?<br />
Alle! Keine/r hatte dran gedacht.<br />
Zurück zum Grillplatz. Für wen war das<br />
ganze Fleisch auf dem Rost? Welche Mütter<br />
bzw. Väter hatten all die leckeren Salate gemacht<br />
und mitgebracht, die uns hier anlachten?<br />
Wo waren die ganzen Menschen?<br />
Im Schatten! Eine große Gruppe saß auf<br />
dem Vorplatz vom altbekannten Versorgungsblockhaus.<br />
<strong>Der</strong> Tag war gerettet, wir<br />
waren nicht alleine. Die Mundwinkel der<br />
Teenies bekamen einen Kick nach oben. Eine<br />
zweite Gruppe war mit ihren Tischen in den<br />
Schatten des neuen Bettenhauses geflüchtet.<br />
Und dann waren da noch die Kletterbegeisterten<br />
im kühlen Schatten der hohen<br />
Bäume oberhalb des Geländes. Einer der<br />
beiden anwesenden Chefs hatte sie gezählt.<br />
Es waren über Hundert- nein, nicht Bäume,<br />
Leute. Nachdem klar war, dass alle Bedingungen<br />
für einen schönen Tag gegeben waren,<br />
stellte sich bei den Mädels Hunger ein.<br />
Wer hat eigentlich das Gerücht zu verantworten,<br />
dass nur Jungs viel essen? Ganz<br />
nach Wunsch gab es <strong>St</strong>eaks,Würstchen oder<br />
Vegetarisches vom Grill und dazu superlekkere<br />
Salate. Unser männliche Scout hatte<br />
auf dem naturnahen Gelände den kühlsten<br />
Platz ausgemacht und für uns erobert - die<br />
Eingangshalle des neuen Bettenhauses.<br />
Dort haben wir mit unserer Beraterin gemütlich<br />
gegessen, bis der Bauherr kam.<br />
Hausführung! Nicht ohne <strong>St</strong>olz hat er<br />
uns durch den kürzlich fertiggestellten Neubau<br />
geführt. Hier gibt es Schlaf- und Aufenthaltsräume,<br />
Toiletten und Duschen.<br />
Auch die technische Ausstattung toppt das<br />
Versorgungshaus. Dieser Neubau soll es<br />
Kindern und Jugendlichen ermöglichen, bei<br />
den Oster- und Herbstfreizeiten frostfrei zu<br />
übernachten. Auch eine Winterfreizeit ist<br />
geplant. Kommentar unserer Kirchverserprobten<br />
Teenies: Früher war es hier uriger,<br />
das Gelände schöner bewachsen. Allerdings<br />
hatten sie es gehasst, im Oktober nachts bei<br />
Eiseskälte aus dem warmen Schlafsack raus<br />
über den aufgeweichten Boden im Dunklen<br />
auf das Klo und wieder zurück zu flitzen.<br />
Aber jetzt zurück zur Affenhitze! Ich begab<br />
mich in einen anderen Schatten zu Kaf-<br />
feetasse und Austausch - naja, zugegeben,<br />
Kuchen gab es auch. Die Mädels<br />
hatten sich nach Alter, Vorlieben<br />
und Lust verteilt. Magnetische Buttons<br />
konnten kreiert werden.Hier<br />
danke ich der Erfinderin im Namen<br />
aller nicht durchlöcherten T-Shirts.<br />
Dosenwerfen war wegen der Preise<br />
sehr beliebt, besonders wenn kein<br />
Preisrichter anwesend war. Sie konnten<br />
auch Blumentöpfe anmalen und<br />
mit Petersilie bepflanzen. Letztere<br />
war noch so winzig, dass die Pflänzchen<br />
unter den anwesenden Müttern<br />
wilde Spekulationen auslösten<br />
darüber, was sie wohl mal werden<br />
würden. Wir haben uns nicht mit<br />
Ruhm bekleckert. Wunderbare<br />
Kunstwerke entstanden mal wieder<br />
bei den Specksteinarbeiten. Über<br />
uns wurde immer weiter geklettert.<br />
Das Kinderschminken war Anlaufstelle<br />
für die Kleinen. Irgendwann<br />
dehnten sich die Gemälde bis zu den<br />
Schultern aus, nachdem die eine<br />
oder andere Hülle gefallen war - der<br />
Hitze wegen.<br />
Die Teenies hatten sich mit alten<br />
Kirchversbekanntschaften ausgetauscht<br />
und hingen dann, von Hitze<br />
und Sauerstoff träge geworden, ab.<br />
Upps, auf einmal wurden sie wieder<br />
aktiv. Inspiriert durch die ausgedehnte<br />
Kinderschminkerei hatten<br />
sie die Blumentopffarbe zweckentfremdet<br />
und ihre Beine bemalt.<br />
Schade, dass diese Kunstwerke nur<br />
so kurzlebig waren.<br />
Gerüchteweise ist mir zugetragen<br />
worden, dass sich in einem neuen<br />
Schatten ein Männertisch gebildet<br />
hatte. Aber Genaueres weiß ich<br />
darüber nicht.<br />
Nach vielen <strong>St</strong>unden war der<br />
Grillmeister fort. Das Fleisch blieb<br />
auf den Platten auch ohne Feuer<br />
warm. <strong>Der</strong> junge ausdauernde Kassierer<br />
war endlich mit Freunden unterwegs.<br />
Für meine Erziehungsstellenfamilie<br />
und mich war es ein verspäteter<br />
Ferientag, den wir genossen haben.<br />
Schön, dass ihr anderen auch alle<br />
da ward.<br />
Vielen Dank an alle, die organisiert,<br />
vorbereitet, gebastelt, gespielt,<br />
gegrillt, geklettert, geschminkt, gemalt,<br />
gespült, auf-und abgebaut, geredet<br />
und gelacht habt. Ihr habt diesen<br />
schönen Tag möglich gemacht.<br />
Ich freue mich auf das nächste<br />
Mal. Annette Wüst
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 21<br />
„Gib mir fünf“ - fünf <strong>St</strong>unden Arbeitszeit und Fähigkeiten<br />
„ZuPe - Zukunft Personalentwicklung",<br />
so heißt das Projekt des Evangelischen Erziehungsverbandes,<br />
das derzeit in Kooperation<br />
mit dem <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> durchgeführt<br />
wird und auf die Shortliste der besten<br />
Drei in der Kategorie "Organisationen und<br />
Verbände" des Personalmanagements<br />
Award 2012 aufgenommen worden ist.<br />
„Gib mir fünf“, so heißt das von Susanne<br />
Hüve initiierte Personalentwicklungsprojekt<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> Innovative Sozialarbeit<br />
gGmbH im Jugendhilfeverbund Nordhessen,<br />
das im Zuge von „ZuPe“ entstanden ist.<br />
Die Idee, um ein komplexes Problem zu<br />
lösen, scheint auf den ersten Blick einfach.<br />
Die Idee kam einfach so „beim Autofahren“<br />
! Genau so einfach und auf angenehme<br />
Weise hilfreich soll die Umsetzung sein:<br />
Alle pädagogischen Mitarbeiter erhalten<br />
die Möglichkeit, fünf <strong>St</strong>unden ihrer regulären<br />
monatlichen Arbeitszeit in einem<br />
anderen Arbeitsfeld des Jugendhilfeverbund<br />
Nordhessens zu leisten.<br />
Kolleginnen und Kollegen können für eine<br />
bestimmte Aufgabe oder Hilfestellung<br />
angefragt werden, aber auch selbst anfra-<br />
gen, um in anderen Arbeitsbereichen zu<br />
hospitieren.<br />
Das Problem, das hinter dieser Idee<br />
steckt, ist ein komplexes:<br />
Die unterschiedlichen Arbeitsfelder und<br />
räumlichen Entfernungen zwischen den Arbeitsorten<br />
bieten nur wenige Möglichkeiten<br />
zum Einblick in den Arbeitsalltag von<br />
Kolleginnen und Kollegen und zum fachlichkollegialen<br />
Austausch. Ressourcen - zum<br />
Beispiel bereichsspezifische Berufserfahrung<br />
oder Fachwissen aus Fort- und Weiterbildungen<br />
- sowie persönliche Talente kommen<br />
im Berufsalltag nicht immer zur Geltung<br />
und würden vielleicht an anderer <strong>St</strong>elle<br />
dringend gebraucht. Nach Gesprächen mit<br />
Mitarbeitenden, Vorgesetzten und der Mitarbeitervertretung<br />
war klar, dass diese Idee<br />
es wert ist, auf Praxistauglichkeit geprüft zu<br />
werden. Ein Projektteam machte sich an die<br />
Arbeit.<br />
Seit 1. September heißt es im Jugendhilfeverbund<br />
Nordhessen des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />
<strong>Verein</strong>s nun: „Gib mir fünf“, um die Fähigkeiten<br />
von Mitarbeitenden auch gruppenübergreifend<br />
zu nutzen. Dazu haben die<br />
Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und<br />
Wünsche benannt, es sind Bedarfsund<br />
Angebotslisten erstellt worden.<br />
Das Projekt ist zunächst für zehn<br />
Monate - also bis zum 30. Juni 2013 -<br />
geplant.<br />
„Da der Teilnahme am Projekt<br />
Freiwilligkeit und Selbstverantwortung<br />
zugrunde liegen, wird die wertschätzende<br />
und partizipative Einrichtungskultur<br />
gestärkt“, nennt Susanne<br />
Hüve ein weiteres gewünschtes<br />
Resultat des Projektes: „Fast jeder<br />
mit dem ich über „Gib mir Fünf“<br />
gesprochen habe, hatte gleich mehrere<br />
Ideen zur Zusammenarbeit und<br />
zum Austausch. Jetzt bin ich gespannt<br />
auf die Umsetzung. Mit ein<br />
bisschen Übung könnte die genauso<br />
selbstverständlich und einfach wie<br />
Autofahren sein.“<br />
Mehr über „ZuPe“ und „Gib mir<br />
fünf“ finden Sie auch auf der Internetseite<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>s:<br />
www.elisabeth-verein.de unter Berufsleben.<br />
Manfred Günther<br />
„Mord in der Taverne“ - Filmprojekt unserer Schüler<br />
„Und sie tanzten einen Tango, Jacky<br />
Brown und Baby Miller": Dieses Pärchen war<br />
Dank des Hazy Osterwald-Sextetts im Spätherbst<br />
des Jahres 1959 für drei Wochen auf<br />
Platz 1 der deutschen Single-Hitparade und<br />
in aller Munde und Ohren. Am 15. November<br />
tanzten Schülerinnen und Schüler der Lerntherapeutischen<br />
Abteilung der Julie-Spannagel-Schule<br />
einen Tango: In dem zu einem<br />
kleinen Kinosaal umgewandelten Gruppenraum<br />
präsentierte die Projektgruppe Film ihren<br />
8-Minuten-<strong>St</strong>reifen den 25 Besuchern -<br />
Mitschülerinnen und Mitschülern, Lehrerinnen<br />
und Lehrern, Erziehern und Pädagogen.<br />
Ob unser Schülerfilm „Mord in der Taverne“<br />
ein Filmhit wird, das wird sich 2013 zeigen.<br />
Denn dann wird der Film bei der Frankfurter<br />
„Visionale“, dem hessischen JugendMedien-<br />
Festival, vorgeführt und bewertet.<br />
Den jugendlichen Filmemachern Prinya,<br />
Thomas, Pascal, Yasmine, Anita, Janine und<br />
Driton wurde aber bereits bei der Uraufführung<br />
viel Beifall zuteil: Lob und ein Geschenk<br />
von Schulleiterin Brigitte Ahlheim-<br />
Sembos sowie anerkennende Worte für dieses<br />
besondere Projekt von Christine Bick,<br />
Leiterin der Lerntherapeutischen Abteilung.<br />
Vier Monate lang haben die Schülerinnen<br />
und Schüler gemeinsam mit den Pädagogen<br />
Annette Lucas und Anne-Lore<br />
Achenbach immer wieder freitags an diesem<br />
Projekt gearbeitet: <strong>St</strong>oryboard geschrieben,<br />
Regie geführt, gedreht, als Schauspieler<br />
vor der Kamera gestanden und das<br />
Material am Computer bearbeitet. Und damit<br />
die Kriminalgeschichte wirklich als Tango<br />
rüberkommt, wurden auch fleißig die<br />
Grundschritte des Tanzes eingeübt. Herausgekommen<br />
ist ein sehenswerter Film, dessen<br />
Botschaft auch nach Jahrzehnten nichts<br />
an Aktualität verloren hat: „Kriminaltango<br />
in der Taverne, dunkle Gestalten,<br />
rote Laterne, glühende Blikke,<br />
steigende Spannung und in die<br />
Spannung, da fällt ein Schuss“, tönt<br />
es schaurig-schön aus dem Lautsprecher<br />
zu den Bildern auf der Leinwand.<br />
„Und sie tanzen einen Tango,<br />
Jacky Brown und Baby Miller, und die<br />
Kripo kann nichts finden, was daran<br />
verdächtig wär …“<br />
„Mord in der Taverne“ ist das<br />
vierte Filmprojekt seit 2008, aber<br />
das erste, das die Projektgruppe alleine<br />
umgesetzt hat. Bei den Filmen<br />
zuvor wurden sie von einer Medienpädagogin<br />
begleitet, dies es sich<br />
aber nicht nehmen ließ, bei der Uraufführung<br />
dieses Filmes dabei zu<br />
sein. Manfred Günther<br />
Vier Filmemacher und ihre erwachsenen Helfer waren bei der Uraufführung dabei. Foto: Manfred Günther
22 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
„Die Tour der 1000 Kehren“ oder:<br />
„JAM on Tour“<br />
Nach fast 4 Jahren ohne eine Gruppenfreizeit,<br />
hat sich das Jugendapartmenthaus<br />
dazu entschlossen, eine Freizeit in den<br />
Herbstferien zu starten.<br />
Wohin soll es gehen? Ein alt bekanntes<br />
Schneemänner und Engel gemacht wurden. Abends kamen wir in<br />
Peglio an. Bis dahin hatten wir schon 68 Kehren gefahren. Das sollte<br />
aber alles nur Peanuts gewesen sein, denn jetzt ging es nochmals<br />
fünf Kilometer auf unbefestigten Wegen und nur für ein Fahr-<br />
Ziel war der „Comer See“ in Oberitalien. Bekannt,<br />
bewährt und sehr, sehr schön. Mit von<br />
der Partie waren Frederik, Rebecca, Janina,<br />
Christopher, Katharina und Nathalie, Gaby,<br />
Claudia und Uli.<br />
Los ging es am Sonntag, den<br />
21.10. morgens um 8 Uhr. Das ist gefühlt<br />
vor dem Aufstehen, aber alle<br />
waren pünktlich da. Frohen Mutes<br />
ging es los auf die lange <strong>St</strong>recke bis<br />
nach Peglio, unserem Zielort am Comer<br />
See. Mit Zwischenstopps unter<br />
anderem am Rhein, in der kleinsten<br />
<strong>St</strong>adt der Welt, Fürstenfeld und auf<br />
dem Splügenpass (2.112 m) wo<br />
zeug geeignet, den Berg hinauf. Wir kamen auf immerhin 62 Kehren<br />
vom Comer See bis zu unserem Haus in „Weiler Bodone“. Das<br />
jeden Tag runter und rauf, so kamen wir auf mehr als 1000 Kehren!<br />
Ein schönes Haus erschloss sich uns und wir nahmen es in Beschlag.<br />
Da es zwei abgeschlossene Wohnungen waren, bekamen<br />
die Kids die obere für sich alleine und wir Betreuer nahmen die Kellerwohnung!<br />
Gefrühstückt wurde natürlich draußen auf der Terrasse mit<br />
Seeblick, genial! Die Rundumsicht war einfach toll, vor uns der See,<br />
hinter uns der Hausberg mit ca. 1.385 m Höhe. Die Farben des<br />
Herbstlaubes leuchteten in den schönsten Farben und alles war<br />
wie in Weichzeichner getaucht! Urlaubsstimmung machte sich<br />
breit. Bevor man zum shoppen und Sight-Seeing an den See fuhr,<br />
JAM on TOUR<br />
wurde erst einmal die neuste Bikini-Mode präsentiert. Es waren angenehme<br />
22 bis 28 Grad in der Sonne.<br />
Wir fuhren jeden Tag den Berg hinab, 62 Kehren bis zum Como<br />
Lario (Seename in Landessprache). Abenteuerlich Fahrten waren<br />
das auf diesen engen Wegen, die Schlaglöcher hatten wie kleine<br />
Seen! (<strong>Der</strong> Transit hat aber alles gut überstanden)<br />
Rund um den See gibt es die schönsten Orte, die immer wieder zum<br />
verweilen einladen. Como, Bellano, Colico und Gravedona um nur einige zu<br />
nennen. Auch gibt es gute Möglichkeiten zum shoppen. Ein großes Einkaufszentrum<br />
ließ bei unseren Damen keine Wünsche offen.<br />
So gingen die Tage am Como Lario leider viel zu schnell, aber entspannt<br />
vorbei. Jeder kam auf seine Kosten und so weit möglich, wurden alle<br />
Wünsche berücksichtigt und erfüllt.<br />
Wir können dieses Urlaubsziel nur empfehlen, es ist für alle was dabei,<br />
Wasser, Berge, tolle Orte und auch lecker Essen. Es war eine sehr entspannte<br />
Freizeit mit netten Menschen. Danke! Uli Betz, JAM
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 23<br />
Regionalkonferenz anlässlich des zehnjährigen<br />
Bestehens in besonderem Rahmen<br />
In einer etwas außergewöhnlichen Umgebung<br />
fand die herbstliche Regionalkonferenz<br />
der Mitarbeitenden im Regionalzentrum<br />
Biedenkopf-Dillenburg statt. Anlässlich<br />
des zehnjährigen Bestehens der Arbeit des<br />
Regionalbereichs trafen sich die Mitarbeitenden<br />
im Biedenkopfer Restaurant „Die Esse“.<br />
Geschäftsbereichsleiter Heinz Jürgen<br />
Göbel stellte unter dem Motto „Von der Regionalisierung<br />
zum Regionalzentrum“ die<br />
Entwicklung des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. in<br />
Biedenkopf den etwa 50 Mitarbeitenden aus<br />
der Region vor. Dabei wurde deutlich, dass es<br />
bereits Mitte der 90er Jahre des vergange-<br />
In feierlichem Rahmen fand die Regionalkonferenz anlässlich des zehnjährigen Bestehens des<br />
Regionalzentrums statt. (Fotos: Jürgen Jacob)<br />
Auf der Bowlingbahn wurde so manche Kugel geschoben.<br />
nen Jahrhunderts Bestrebungen seitens des<br />
<strong>Verein</strong>s gab, ambulante und teilstationäre<br />
Angebote im Westkreis Marburg-Biedenkopf<br />
auszubauen. Erst durch den Übergang<br />
des ehemaligen Sozialpädagogischen Zentrums<br />
(SPZ „<strong>St</strong>affelberg“) des Landeswohlfahrtsverbands<br />
Hessen am 01.01.2002 zum<br />
<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. wurde aber die Arbeit<br />
vor Ort konzentriert vorangetrieben und<br />
es entstand ein sehr flexibles Angebot in<br />
zahlreichen Betreuungsformen (siehe auch<br />
vergangene Ausgaben des „Grünen <strong>Faden</strong>“).<br />
Heinz Jürgen Göbel bedankte sich bei allen<br />
Mitarbeitenden, die durch ihren Ideenreichtum,<br />
ihr Engagement, Flexibilität und<br />
Tobias Heun hatte ein besonderes<br />
Holzbäumchen anlässlich des Jubiläums<br />
angefertigt.<br />
Fachlichkeit diese Veränderungen<br />
möglich machte. Zudem ging auch<br />
ein Dank an den Vorstand und Geschäftsleitung<br />
für das Vertrauen und<br />
Unterstützung und auch an die Mitarbeitervertretung<br />
für eine aktive<br />
und konstruktive Zusammenarbeit.<br />
Dies bestätigten auch die MAV-Mitglieder<br />
Katja Morneweg und Tobias<br />
Heun - beide waren, bzw. sind in der<br />
Region tätig - in ihrem Grußwort. Tobias<br />
Heun hatte zudem ein besonderes<br />
<strong>Elisabeth</strong>-Bäumchen aus Holz gefertigt,<br />
welches zukünftig die Räume<br />
des Regionalzentrums schmücken<br />
wird.<br />
Für den besonderen Höhepunkt<br />
des Abends hatte Martin Delong in<br />
seinem Archiv gekramt und konnte<br />
so einige Video-Ausschnitte von früheren<br />
Veranstaltungen zeigen. Vor<br />
allem bei den Kolleginnen und Kollegen<br />
der ersten <strong>St</strong>unde -viele der Mitarbeitenden<br />
des ehemaligen SPZ<br />
sind ja auch noch heute aktiv- sorgten<br />
diese bewegten Bilder vor allem<br />
von der Eröffnungsfeier des Regionzentrums<br />
„Auf der Kreuzwiese“ und<br />
der Feierstunden anlässlich des 125jährigen<br />
Jubiläums des <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />
<strong>Verein</strong> e.V. im Jahr 2004 für viel Heiterkeit.<br />
Nachdem sich die Mitarbeitenden<br />
dann mit einem köstlichen Essen<br />
gestärkt hatten, konnten die gerade<br />
zugefügten Kalorien auf der Bowling-Bahn<br />
abtrainiert werden. Und<br />
auch so mancher Bowling-Anfänger<br />
konnte im Laufe des Abends mindestens<br />
einmal alle Pins abräumen und<br />
sich so über einen „<strong>St</strong>rike“ oder „Spare“<br />
freuen… Jürgen Jacob
24 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Richtfest Rosenthal<br />
Volles Haus herrscht Anfang November<br />
beim Richtfest des Neubaus der Altenhilfe<br />
in Rosenthal. Mehr als 150 Interessierte<br />
nutzten die Chance, sich erstmals das Haus<br />
für drei Hausgemeinschaften in der Burgwald-<strong>St</strong>adt<br />
von Innen anzuschauen.<br />
Zunächst stand aber nach Grußworten<br />
von Hans-Werner Künkel, Vorstand im <strong>St</strong>.<br />
<strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e. V., und Hans Wasmuth,<br />
Bürgermeister von Rosenthal, der Richtspruch<br />
des Zimmermanns Ernst Noll im<br />
Mittelpunkt. Mitgestaltet wurde die Feierstunde<br />
auch vom Posaunenchor Rosenthal.<br />
Anschließend führten Altenhilfe-Geschäftsbereichsleiter<br />
Ernst Boltner und einige<br />
Kollegen die Interessierten durch die<br />
Baustelle. Und auch wenn bislang nur die<br />
Nasszellen und die Fenster und Türen schon<br />
in der endgültigen Fassung vorhanden sind,<br />
so konnten sich doch die Besucher anhand<br />
der Erklärungen, von Plänen, Collagen und<br />
Zeichnungen schon ein Bild von dem machen,<br />
wie es später in dem Haus aussehen<br />
wird. Bis zum Ende des ersten Quartals 2013<br />
sollte dann mit dem Einzug in die insgesamt<br />
33 Bewohnerzimmer begonnen werden.<br />
Eine Besonderheit des Hauses ist auch<br />
das Begegnungs-Cafe im Erdgeschoss. Dort<br />
ließen sich die Handwerker und Besucher<br />
mit einem Imbiss stärken.<br />
Es wird übrigens noch ein Name für das<br />
Haus gesucht. Ideen und Vorschläge dazu<br />
bitte bis Anfang Januar an die Öffentlichkeitsarbeit<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V. senden<br />
oder mailen an pr@elisabeth-verein.de.<br />
<strong>Der</strong> beste Vorschlag wird mit einem Gutschein<br />
über 100 Euro der <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />
Dienstleistungen prämiert.<br />
Jürgen Jacob<br />
Aus dem<br />
Richtsprich von<br />
Ernst Noll:<br />
Vernehmet nun was ich dem<br />
Hause wünsche<br />
und stimmt auch diesem<br />
Wunsch mit bei.<br />
Des Hauses Pfeiler sei Gerechtigkeit<br />
und seine Schutzwehr die<br />
Wohltätigkeit,<br />
in seinem Innern wohne Frömmigkeit<br />
als Quelle christlich, froher Heiterkeit,<br />
dazu für seine Bauherr´n eingeweiht<br />
sei es ein Wohnsitz der Geselligkeit,<br />
der Freude und Zufriedenheit.<br />
Nicht fehlen soll an dieser <strong>St</strong>elle<br />
denn das ist unser aller Wille<br />
ein Segenswunsch auf dieses<br />
Haus<br />
und all´ die gehen ein und aus.<br />
Wir bitten Gott der in Gefahren<br />
uns allzeit so treu bewahrt,<br />
er mög´ dies Bauwerk hier bewahren<br />
vor Not und Schaden aller Art.
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 25<br />
Lisbeth Open IV<br />
� Bereits zum vierten Mal fand am 10. November 2012 das von der Tischtennisgruppe des <strong>Verein</strong>s ausgerichtete<br />
Tischtennisturnier in der Gymnastikhalle der Blista in Marburg statt.<br />
Wie in jedem Jahr hatten die Teilnehmer<br />
zunächst Gelegenheit, die ausgestellten Pokaltrophäen<br />
in Augenschein zu nehmen,<br />
was vielleicht den einen oder anderen zusätzlich<br />
motivierte, sich im Turnierverlauf<br />
ordentlich ins Zeug zu legen. Übrigens<br />
könnte das Bild der Pokale den Eindruck erwecken,<br />
als habe das Turnier unter der<br />
Schirmherrschaft von Timo Boll gestanden<br />
und sei überdies von einem internationalen<br />
Unterhaltungselektronikkonzern gesponsert<br />
worden. Freilich wäre ein solcher Eindruck<br />
abwegig: Einen derartigen Bekanntheitsgrad<br />
hat das Turnier eingestandenermaßen<br />
nicht, dass man mit einem solch<br />
großartigen Support rechnen dürfte. Es<br />
handelt sich hier um ein eher zufälliges Arrangement,<br />
sicherlich nicht gänzlich frei von<br />
einem Schuss humoriger Selbstironie.<br />
Im Vorfeld gab es recht zahlreiche Interessensbekundungen<br />
und Anmeldungen,<br />
was nicht zu Unrecht darauf hoffen ließ, unter<br />
günstigsten Umständen mit 20 Teilnehmern<br />
in das Turnier starten zu können. Bedingt<br />
durch individuelles Siechtum, die allgemein<br />
grassierende Erkältungswelle und<br />
unabwendbare terminliche Verpflichtungen<br />
schrumpfte das Teilnehmerfeld auf<br />
zehn Personen zusammen, was aber der<br />
Spielfreude der beteiligten zehn Aufrechten<br />
keinen Abbruch tat.<br />
In zwei Fünfergruppen, in denen jeder<br />
gegen jeden spielte, wurden die jeweils vier<br />
bestplatzierten Spieler für die Viertelfinalrunde<br />
ermittelt. Die beiden Letztplatzierten<br />
spielten um Platz 9.<br />
In den Viertelfinalbegegnungen setzten<br />
sich Reinhard Müller-Enge gegen Josef Gerold,<br />
Willi Amedieck gegen Philipp Junck, Ulrich<br />
Junck gegen Walter Junck und Frank<br />
Macik gegen Thorsten Brand durch. Das erste<br />
Halbfinale bestritten Müller-Enge gegen<br />
Amedieck und Junck gegen Macik. Dabei<br />
Die Pokaltrophäen des Turniers.<br />
(Fotos: Ulrich Junck)<br />
qualifizierten sich Amedieck und Macik für<br />
das Finale sowie Junck und Müller-Enge für<br />
das Spiel um den dritten Platz. Das Spiel um<br />
Platz 3 war phasenweise hart umkämpft,<br />
was ein 19 : 17 gegen Junck im entscheidenden<br />
Satz deutlich macht. Im Finale konnte<br />
sich Willie Amedieck trotz Frank Maciks heftiger<br />
Gegenwehr letztlich durchsetzen.<br />
Die ausgeschiedenen Viertelfinalisten<br />
bildeten derweil eine Platzierungsgruppe<br />
mit folgenden Ergebnis von Platz 5 bis 8: Josef<br />
Gerold, Philipp Junck, Thorsten Brand<br />
und Walter Junck.<br />
Willi Amedieck - mit 66 Jahren der Methusalem<br />
im Teilnehmerfeld und ungefähr<br />
seit einem Jahr im Rentenbezug. Sein Turniersieg<br />
also eine Überraschung? Nein, das<br />
ist er nicht. Willi pflegt eine extrem unorthodoxe<br />
Spielweise, arbeitet mit ungeheuer<br />
viel Unterschnitt, ist immer wieder in der<br />
Lage, überaus harte Konterschläge zu setzen<br />
und kann das Angriffsspiel seines Gegners<br />
oft erfolgreich zerstören. Zudem hat er<br />
sich nach Jahrzenten sozialer Arbeit seine<br />
geistige und körperliche Fitness erhalten<br />
können, und der Umstand, nunmehr von<br />
der Mühsal des täglichen Broterwerbes befreit<br />
zu sein, scheint ihn zusätzlich zu beflügeln.<br />
Möge dies auch vielen anderen Mitar-<br />
beitenden des <strong>Verein</strong>s nach Beendigung<br />
ihres Arbeitslebens vergönnt<br />
sein.<br />
Schließlich bleibt noch zu erwähnen,<br />
dass sich erstmals zwei Jugendliche<br />
aus einer Wohngruppe des <strong>Verein</strong>s<br />
am Turnier beteiligten: Rocco<br />
Sagir und Fatih Cetin aus der Adipositas-Gruppe<br />
in Bad Endbach. Den<br />
beiden hat das Turnier richtig gut<br />
gefallen, wobei es überhaupt keine<br />
Rolle spielte, dass sie die Letztplatzierten<br />
wurden. Offensichtlich geprägt<br />
vom olympischen Gedanken<br />
„Dabeisein ist alles“ haben sie bereits<br />
erklärt, im nächsten Jahr wieder<br />
ins Turniergeschehen eingreifen<br />
zu wollen.<br />
Übrigens: Die Tischtennisgruppe<br />
trifft sich jeden Dienstag von 20.30<br />
Uhr bis 22.00 Uhr in der Gymnastikhalle<br />
der Blista am Schlag 12 in Marburg.<br />
Je später der Abend, umso willkommener<br />
sind ihr neue Mitspieler.<br />
Ulrich Junck<br />
Wer am Turnier teilnehmen wollte,<br />
musste zunächst einen Ball durch<br />
den Wurstkringel spielen.
26 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Drei Tage Berlin<br />
Es war am 10.08.2012 am frühen Morgen,<br />
als der Bus uns abgeholt hat. Innerlich<br />
war die Freude sehr groß, aber nach außen<br />
hin ein bisschen gedämpft. Schuld daran<br />
war die Müdigkeit. Seit Jahren habe ich mir<br />
gewünscht, nur einmal am Brandenburger<br />
Tor zu stehen und jetzt sollte mein Wunsch<br />
in Erfüllung gehen.<br />
Die Reise bis nach Berlin war sehr lang,<br />
aber das habe ich gerne in Kauf genommen.<br />
Als wir in Berlin angekommen sind, haben<br />
wir eine kurze Pause gemacht und danach<br />
noch eine zweistündige, orientierende<br />
<strong>St</strong>adtrundfahrt durchgeführt, bei der wir<br />
zahlreiche Informationen vermittelt bekommen<br />
haben. Nach der Zimmereinteilung<br />
haben wir eine kleine Erfrischungspause<br />
gemacht. Ich konnte aber keine lange<br />
Pause machen, da ich nur noch losgehen<br />
und alles sehen wollte, was Berlin zu bieten<br />
hat.<br />
Dann war es soweit: Wir sind losgegangen<br />
und irgendwann stand ich endlich unterm<br />
Brandenburger Tor. Ich brauchte erst<br />
noch ein paar Minuten, um dies zu realisieren,<br />
wo ich gerade war. Dieses prachtvolle<br />
Bauwerk mit seinen wunderschönen Säulen<br />
war schön zu betrachten. Mein Lebenstraum<br />
ging somit in Erfüllung. Es sind auch<br />
sehr viele Erinnerungen der deutschen Geschichte<br />
wieder hoch gekommen, so wie die<br />
Zerstörung, Teilung und der Aufbau<br />
Deutschlands.<br />
Die Nacht war kurz. Nach der kurzen Tagesplanung<br />
waren die nächsten Tore zu<br />
weiteren Besichtigungen für mich auf.<br />
Die deutsche Geschichte spricht auch<br />
von der Berliner Unterwelt, und das wollte<br />
ich mir unbedingt anschauen und erleben.<br />
Also haben wir uns Eintrittskarten gekauft<br />
und sind für zweieinhalb <strong>St</strong>unden im Bunker<br />
untergetaucht. Die Besichtigung vom<br />
Berliner Bunker hat mich für kurze Zeit ruhiggestellt.<br />
Nicht, weil ich dort Angst bekommen<br />
habe, sondern weil meine Gedanken<br />
bei den Menschen zu dieser Zeit waren,<br />
die dort alles mitmachen mussten, um sich<br />
von dem damaligen System zu befreien.<br />
Wo die Rechte der Menschen keine Rolle<br />
mehr gespielt haben und überhaupt das<br />
menschliche Leben keinen richtigen Wert<br />
mehr hatte. Nach zweieinhalb <strong>St</strong>unden haben<br />
wir den Bunker verlassen und sind wieder<br />
auf der Berliner Sonnenseite angekommen.<br />
Dies tat mir gut. Die Informationen,<br />
die wir erhalten haben, waren sehr traurig<br />
und bedrückend. Danach haben wir uns ein<br />
ruhiges Plätzchen gesucht und dort was<br />
zum Essen und Trinken besorgt.<br />
Berlin ist nicht nur vom Land und von<br />
der Unterwelt her schön zu besichtigen,<br />
sondern auch von den Flusstrassen her sehr<br />
interessant zu erkunden. Deswegen haben<br />
wir uns eine Rundfahrt auf dem Schiff gegönnt,<br />
um Berlin auch aus dieser Perspektive<br />
nochmal anzuschauen. Auch am Abend
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 27<br />
war Berlin sehr lebhaft dank seiner<br />
wunderschönen Beleuchtung.<br />
Im Hotel wieder angekommen,<br />
war ich ziemlich traurig, weil ich<br />
wusste, am nächsten Morgen würde<br />
es wieder zurück nach Hause gehen.<br />
Die Reise war sehr anstrengend,<br />
aber auch sehr informationsreich<br />
und das war für mich das Wichtigste.<br />
Ich bedanke mich ganz herzlich<br />
bei den Menschen, die mir die Reise<br />
ermöglicht haben. Es war wunderschön.<br />
Danke!<br />
Erlebnisbericht<br />
von Inga Panchyrz<br />
Weitere Mitreisende waren: Daniel<br />
Altrichter, Klaus Astheimer, Susanne<br />
Erler, Thomas Zimmermann,<br />
Timo Pohl, Petra Lauer, Claudia Bornemann<br />
und Sandra Viereck.<br />
Außerdem entdeckt und bestaunt<br />
wurden unter anderem die<br />
Hackeschen Höfe, der Alexanderplatz<br />
samt Discozelt, das Berliner<br />
Olympiastadion, das KadeWe und<br />
der altbekannte Ku´damm
28 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Rezept<br />
Flammkuchen<br />
Die warme Jahreszeit ist vorüber<br />
und der Schnee fällt, es wird kalt.<br />
Deshalb möchte ich Euch ein Rezept,<br />
für eins meiner Lieblingsgerichte,<br />
welches gut zur kalten<br />
Jahreszeit passt, weitergeben.<br />
Flammkuchenrezept<br />
für 4 Backbleche (40 x 30 cm):<br />
Zutaten:<br />
Belag:<br />
etwa 500 g fein gewürfelte<br />
(Gemüse-)Zwiebeln<br />
2 Becher Crème fraîche (je 150 g)<br />
Salz<br />
frisch gemahlener Pfeffer<br />
etwa 250 g gewürfelter<br />
roher Schinken oder Bauchspeck<br />
Teig:<br />
500 g Weizenmehl<br />
1 TL Salz<br />
1 TL Zucker<br />
350 ml Bier<br />
Vorbereiten:<br />
Backofen mit dem Backblech<br />
vorheizen.<br />
Ober-/Unterhitze: etwa 250°C<br />
Heißluft: etwa 230°C<br />
Mehl in eine Rührschüssel geben.<br />
Salz, Zucker und Bier hinzufügen<br />
und alles mit einem Mixer (Knethaken)<br />
zunächst auf niedrigster,<br />
dann auf höchster <strong>St</strong>ufe zu einem<br />
Teig verarbeiten. Teig in 4 Portionen<br />
teilen und jedes Teigstück<br />
auf einem leicht bemehlten Backpapierbogen<br />
sehr dünn ausrollen.<br />
Crème fraîche gleichmäßig auf<br />
den Teigplatten verstreichen, die<br />
Zwiebeln und Schinkenwürfel<br />
darüber verteilen und mit Salz<br />
und Pfeffer würzen. Das heiße<br />
Blech aus dem Backofen nehmen<br />
und den ersten Flammkuchen<br />
mit Hilfe des Backpapiers daraufziehen.<br />
Backen.<br />
Einschub: oberes Drittel<br />
Backzeit: etwa 8 Min.<br />
Den Flammkuchen sofort heiß<br />
servieren und die übrigen wie<br />
oben angegeben backen. Ich<br />
wünsche Euch einen guten Appetit!<br />
Irina Sonnet<br />
Trinken<br />
Ein Handy klingelt sehr melodisch. Die<br />
junge Dame an ihrem Schreibtisch betätigt<br />
eine Taste ohne mit dem vermeintlichen Anrufer<br />
Kontakt aufzunehmen. Das Klingeln<br />
verstummt. Die junge Dame greift zu einer<br />
großen Flasche mit Mineralwasser light, die<br />
in Griffweite auf ihrem Schreibtisch steht<br />
und gießt sich ein großes Glas ein, dass sie<br />
in wenigen Zügen leert.<br />
Auf meinen fragenden Blick hin bekomme<br />
ich eine Erklärung: „Das war kein Anruf.<br />
Das war meine Trinkuhr.“ Und stolz erzählt<br />
sie mir, dass sie dadurch stündlich daran erinnert<br />
werde, 200 ml Wasser zu trinken, sie<br />
habe gelesen der Körper brauche das. Natürlich<br />
würde sie außerdem noch morgens<br />
und abends zwei große Tassen <strong>grüne</strong>n Tee<br />
trinken und viel frisches Obst und Gemüse<br />
essen.<br />
Tatsächlich war in der Vergangenheit in<br />
vielen Druckerzeugnissen zu lesen, dass ein<br />
Erwachsener mindestens drei Liter pro Tag<br />
trinken sollte, um nicht krank zu werden.<br />
Auch wenn diese Empfehlung ohne jede<br />
wissenschaftliche Grundlage ist, wird sie<br />
immer wieder abgeschrieben und neu gedruckt.<br />
Dabei kann der gesunde menschliche<br />
Körper problemlos seinen Wasserbedarf<br />
auch ohne Trinkuhr regulieren.<br />
Es besteht kein Zweifel: Die Aufnahme<br />
von Wasser ist lebenswichtig. So kann der<br />
Mensch zwar drei Wochen ohne Nahrung,<br />
aber nur drei Tage ohne Wasser existieren.<br />
Wasser ist unter anderem Lösungsmittel<br />
und Baustein im <strong>St</strong>offwechsel, Bestandteil<br />
des Blutes und der Gewebe und dient mit<br />
dem Schwitzen der Temperaturregulation.<br />
Die Frage ist also: Wie viel Wasser brauchen<br />
wir für eine ausgeglichene Flüssigkeitsbilanz?<br />
Dabei müssen wir eigentlich nur wissen,<br />
welche Wassermenge der Körper täglich<br />
verliert.<br />
Die Ausscheidungen über Nieren und<br />
Darm betragen 1,5 l, der Wasserverlust über<br />
die Haut (Schwitzen) und über die Lunge (in<br />
der Ausatemluft) 0,9 l.<br />
Nach dieser Rechnung müssen wir also<br />
ca. 2,4 l Flüssigkeit wieder ausgleichen. Das<br />
bedeutet aber nicht, dass wir diese Menge<br />
auch trinken müssen.<br />
Im menschlichen Körper entsteht durch<br />
chemische Reaktionen des <strong>St</strong>offwechsels<br />
(Oxidation) ca. 0,5 l Wasser. Über die feste<br />
Nahrung nehmen wir mindestens 0,8 l Wasser<br />
zu uns. Wenn wir bedenken, dass Gemüse<br />
und Obst über 80 Prozent, Fleisch 50 Prozent<br />
und Backwaren bis 30 Prozent Wasser<br />
enthalten, kommen wir sogar auf bis zu 1 l /<br />
Tag.<br />
Nach unserer Berechnung müssen also<br />
etwa 1,1 l zusätzlich getrunken werden, was<br />
manche Menschen schon fast mit 5 großen<br />
Bechern Kaffee schaffen.<br />
Apropos Kaffee, auch er zählt entgegen<br />
manchen Berichten voll zur täglichen Flüssigkeitsmenge.<br />
Ganz bewusst habe ich hier überspitzt<br />
formuliert, denn der gesunde Erwachsene<br />
hat, und das wird gerne vergessen, ein natürliches<br />
Regulativ für die Aufrechterhaltung<br />
einer ausgeglichenen Flüssigkeitsbilanz.<br />
Das ist unser Durstgefühl, das uns unter<br />
normalen Bedingungen signalisiert,<br />
wann und wie viel wir trinken sollten. Haben<br />
wir geschwitzt oder salziger gegessen,<br />
so haben wir mehr Durst und werden mehr<br />
trinken.<br />
Wer seinem Durstgefühl nicht traut,<br />
kann die Trinkmenge auch nach der Urinfarbe<br />
bestimmen: hellgelb bedeutet richtige<br />
Trinkmenge, dunkelgelb heißt mehr trinken<br />
und wasserklarer Urin zu viel Flüssigkeit.<br />
Zuviel Flüssigkeit kann in weiten Grenzen<br />
dem Gesunden kaum schaden, da die Niere<br />
in der Lage ist, ein Zuviel durch erhöhte Ausscheidung<br />
zu kompensieren. Aber es bringt<br />
auch keinen Vorteil. Nur bei bestimmten<br />
Mineralwässern, im Übermaß genossen, ist,<br />
wegen der darin enthaltenen Mineralstoffe,<br />
Vorsicht geboten.<br />
Damit sind wir bei der Überlegung angelangt,<br />
was wir eigentlich trinken sollen.<br />
Sicherlich das beste Getränk ist bei uns<br />
fast überall das Leitungswasser. Es wird in<br />
Deutschland gut überprüft, und ist auch<br />
ohne logistischen Aufwand (Transport, Kosten,<br />
Vorratshaltung und Flaschenrückgabe)<br />
überall verfügbar. Unsere Trinkwasserversorgung<br />
ist ein Luxus, den wir in aller Regel<br />
nicht zu schätzen wissen, denn in vielen Regionen<br />
der Erde wären die Menschen froh,<br />
wenn sie die Wassermenge, in der Qualität,<br />
die wir beim täglichen Duschen verbrauchen,<br />
für eine Woche als Trinkwasser hätten.<br />
Wer eine geschmackliche Veränderung<br />
möchte, kann mit Apfelsaft mischen.<br />
Wir haben uns hier mit dem Flüssigkeitsbedarf<br />
des gesunden Erwachsenen beschäftigt.<br />
Erkrankungen mit Fieber, Durchfall<br />
oder Erbrechen, schwere körperliche Arbeit,<br />
Diäten, Fasten, Sport und hohe Außentemperaturen<br />
führen dazu, dass unser Bedarf<br />
an Flüssigkeit erheblich ansteigt. Aber<br />
das merken wir, weil wir mehr Durst haben<br />
werden.<br />
Über Fragen Anregungen und Kritik<br />
freut sich der Betriebsarzt. Rüdiger Frank
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 29<br />
„…und wann ist Zeit für mich?“<br />
� OIKOS Sozialzentrum bietet ambulante Tagesbetreuung für Menschen<br />
mit Demenz.<br />
„Seit mein Mann an fortgeschrittener<br />
Demenz leidet, dreht sich alles nur noch um<br />
ihn und seine Krankheit“, berichtet die Ehefrau<br />
eines erkrankten Menschen. „Früher<br />
stand er mit beiden Beinen im Leben. Er reiste<br />
gern und trieb regelmäßig Sport, doch<br />
heute muss ich ihn beaufsichtigen, wie einen<br />
dreijährigen Jungen. Man kann ihn keinen<br />
Augenblick aus den Augen lassen.“<br />
Beim gemeinsamen Aussuchen von Rezepten<br />
zum Backen und Kochen stehen die<br />
Wünsche der Besucher an erster <strong>St</strong>elle<br />
Wolfgang <strong>St</strong>ein (Besucher des Oikos Sozialzentrums),<br />
Eszter Facskó-Otto (Pflegedienstleiterin).<br />
(Fotos: Neumann/Oikos)<br />
Was sie beschreibt, trifft viele Angehörige<br />
von Demenzkranken. Die Beaufsichtigung<br />
von gedächtnis- oder orientierungslosen<br />
Menschen bindet die volle Aufmerksamkeit,<br />
und das beinahe 24 <strong>St</strong>unden täglich.<br />
Den kleinen Einkauf zwischendurch<br />
gibt es nicht mehr. Er gerät zu einer organisatorischen<br />
Herausforderung, die sich ohne<br />
fremde Hilfe kaum bewältigen lässt.<br />
Doch diese Hilfe zu finden, ist schwer:<br />
„Unsere Freunde haben sich seit langem zurück<br />
gezogen“, berichtet die Frau. Und weiter:<br />
„Unter dem <strong>St</strong>rich bleibt alles an mir alleine<br />
hängen. So etwas wie frei verfügbare<br />
Zeit habe ich schon seit Jahren nicht mehr.“<br />
Das Problem: laut dem aktuellen Bericht<br />
der Weltgesundheitsorganisation (WHO),<br />
wird die Anzahl der Demenzerkrankungen<br />
in den nächsten zwanzig Jahren drastisch<br />
zunehmen, weltweit ist sogar von einer Verdoppelung<br />
die Rede. Damit geht auch ein<br />
deutlicher Anstieg von pflegenden Angehörigen<br />
einher, die Unterstützung für die Bewältigung<br />
dieser Aufgaben brauchen.<br />
Ambulantes Betreuungskonzept<br />
„Die sich zuspitzende Situation ist seit<br />
langem bekannt“, sagt Eszter Facskó-Otto,<br />
seit Juli 2012 neue Pflegedienstleiterin im<br />
OIKOS Sozialzentrum Schwalmstadt. „Daher<br />
haben wir bereits im Mai 2006 als erste<br />
Einrichtung im Schwalm-Eder-Kreis eine<br />
ambulante Tagesbetreuung für Menschen<br />
mit Demenzerkrankung ins Leben gerufen.“<br />
Im Vordergrund dieses Angebotes stehe<br />
dabei, pflegende Angehörige zu entlasten,<br />
gleichzeitig aber auch eine respektvolle und<br />
fachlich gute Betreuung für die erkrankten<br />
Menschen bereitzustellen, so Facskó-Otto<br />
weiter. Es werde viel Wert darauf gelegt,<br />
dass die uns anvertrauten Besucher der Tagesbetreuung<br />
sich in den besonders dafür<br />
hergerichteten Räumen des OIKOS Sozialzentrums<br />
wohlfühlen.<br />
Wichtig sei auch, dass man eine familiäre<br />
Atmosphäre biete, die Menschen aktiviere<br />
und ihre Lebensgeschichte in den Mittelpunkt<br />
stelle. „Das macht unsere Klienten lebendig,<br />
denn das Langzeitgedächtnis bleibt<br />
häufig lange Zeit intakt“, sagt Eszter Facskó-<br />
Otto.<br />
Und weiter: „Ressourcen zu erhalten<br />
und zu fördern, ohne den an Demenz erkrankten<br />
Menschen zu überfordern, ist unser<br />
Ziel. Wir wollen aber gerade auch den<br />
pflegenden Angehörigen die Möglichkeit<br />
geben, wieder Zeit für sich zu finden. Denn<br />
nur, wer für sich selbst Zeit findet, hat die<br />
Kraft, den täglichen Belastungen in der Pflege<br />
eines demenzkranken Menschen standzuhalten.“<br />
Was sie sich wünscht, beschreibt Frau<br />
Facskó-Otto so:„Oft teilen Angehörige nicht<br />
mit, wie sehr sie durch die Pflegesituation<br />
zuhause überfordert sind. Ich möchte aber,<br />
dass der demenzerkrankte Mensch nicht<br />
nur bei uns abgegeben wird. Es liegt mir am<br />
Herzen, auch für die Angehörigen ein offenes<br />
Ohr haben und ihnen Unterstützung<br />
bei der Lösung ihrer Probleme zu geben. Ein<br />
Beratungsgespräch oder die Vermittlung zu<br />
weiterreichenden medizinischen, pflegerischen<br />
oder psychosozialen Angeboten kann<br />
dabei ein wichtiger Schritt zur deutlichen<br />
Entlastung sein.“ Markus Neumann<br />
Hintergrund<br />
Die Betreuungsgruppe des<br />
OIKOS Sozialzentrums für Menschen<br />
mit Demenz findet von<br />
Montag bis Freitag in der Zeit<br />
von 10 bis 18 Uhr statt. Zu den<br />
Angeboten zählen begleitete<br />
Spaziergänge und Tagesausflüge,<br />
die Anleitung zu Handarbeiten,<br />
das Zubereiten des gemeinsamen<br />
Mittagessens, aber auch<br />
das gemütliche Beisammensein<br />
bei Gesang, Kaffee und Kuchen<br />
u.v.m. Für eine gute Erreichbarkeit<br />
des Betreuungsangebotes<br />
steht ein eigener Fahrdienst zur<br />
Verfügung.<br />
Als sog. „zusätzliche Betreuungsleistung“<br />
übernehmen die<br />
Pflegekassen auf Antrag bis zu<br />
200.-¤ monatlich für die Teilhabe<br />
an einer geeigneten Tagesbetreuung<br />
(§45b SGB XI).<br />
Weitere Informationen: Eszter<br />
Facskó-Otto (Pflegedienstleiterin)<br />
OIKOS Sozialzentrum, Hessenallee<br />
12A, 34613 Schwalmstadt<br />
2, Tel.:06691/9635-333<br />
www.oikos-sozialzentrum.de<br />
Die Tagesbetreuung beinhaltet<br />
Kreativ- und Beschäftigungsangebote.<br />
Eszter Facskó-Otto, Leiterin des Oikos<br />
Pflegedienstes und der Tagesbetreuung<br />
für Menschen mit Demenzerkrankung
30 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Haben Sie<br />
gewusst…?<br />
…das auch in den neuesten<br />
Microsoft Word -<br />
Versionen mit den wichtigstenTastenkombinationen<br />
gearbeitet werden<br />
kann…<br />
Wer schon mit Word, Excel und<br />
Co. gearbeitet hat, bevor die Maus<br />
zum schnellen Klicken auf Symbole<br />
und Leisten ihren Platz neben der Tastatur<br />
eingenommen hat, kennt sie<br />
noch, die Tastaturbefehle oder auch<br />
„Short Cuts“ genannt. Diese Tastenkombinationen<br />
erlaubten es bereits<br />
damals, wichtige und wiederkehrende<br />
Befehle, wie „Speichern“, oder<br />
„Drucken“ nicht über die Menüleiste<br />
ausführen zu müssen.<br />
Auch heute sind viele dieser Befehle<br />
noch verfügbar und können<br />
das tägliche Arbeiten mit Word und<br />
Co., trotz Maus, durchaus erleichtern<br />
oder ergänzen. Hier 11 der gängigsten<br />
Tastaturbefehle für Word:<br />
1. [Alt] + [F3]:<br />
Word erstellt einen Autotext-Eintrag<br />
aus der aktuellen Markierung<br />
2. [<strong>St</strong>rg] + [Return]:<br />
Seitenumbruch<br />
3. [<strong>St</strong>rg] + [N]:<br />
Neues Dokument anlegen<br />
4. [<strong>St</strong>rg] + [P]:<br />
Dokument Seitenansicht u. Druck<br />
5. [<strong>St</strong>rg] + [Shift] + [Ende]:<br />
Text markieren von der aktuellen<br />
Position bis zum Textende<br />
6. [<strong>St</strong>rg] + [Shift] + [Pos1]:<br />
Text markieren von der aktuellen<br />
Position bis zum Textanfang<br />
7. [<strong>St</strong>rg] + [Alt] + [Pos1]:<br />
Dokument durchsuchen<br />
8. [<strong>St</strong>rg] + [F6]:<br />
Zwischen offenen Dokumenten<br />
wechseln<br />
9. [<strong>St</strong>rg] + [Shift] + [A]:<br />
Schriftart ändern<br />
10. [<strong>St</strong>rg] + [Shift] + [>]:<br />
Schriftgröße um 1 Punkt vergrößern<br />
11. [<strong>St</strong>rg] + [
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong> 31<br />
Lernchancen 2013<br />
Seminarvorschau der GISA<br />
Die GISA passt ihr Angebot veränderten Bedarfen im<br />
Bereich Jugendhilfe an und veröffentlicht diese im<br />
Herbst 2012 in einer neuen Imagebroschüre<br />
Unser Schwerpunkt wird nun noch deutlicher auf die Entwicklung<br />
und Umsetzung von maßgeschneiderten Inhouse Fortbildungen<br />
(sogenannte mobile Fortbildungen) für Teams und Einrichtungen<br />
liegen.<br />
Das bedeutet vor allem, dass wir im gemeinsamen Dialog mit<br />
unseren Kunden und späteren Fortbildungsteilnehmenden die<br />
Themen und Inhalte der Fortbildung heraus arbeiten und vereinbaren,<br />
fachkompetente Referenten und Fortbildner dafür finden<br />
und das Angebot vor Ort (oder auf Wunsch in den Seminarräumen<br />
der GISA) umsetzen.<br />
Daneben werden die bewährten Weiterbildungsangebote<br />
- Fortbildungen erfolgreich planen, entwickeln und durchführen -<br />
Die Trainerausbildung der GISA<br />
- Führen und Leiten professionell gestalten - Ein exklusives Qualifizierungsprogramm<br />
für Gruppenleiter/innen<br />
- Ausbildung zum/r Anti-Gewalt-Trainer/in<br />
- Sicher, professionell und ressourcenorientiert handeln - ein Zertifikatskurs<br />
für Mitarbeitende in der ambulanten, teil- und stationären<br />
Erziehungshilfe<br />
Verschenken Sie Bildung!<br />
Verschenken Sie Wissen!<br />
Verschenken Sie Entwicklung!<br />
Unterstützen Sie Ihnen wichtige Menschen dabei, oder lassen<br />
Sie sich von Ihnen wichtigen Menschen unterstützen. Verschenken<br />
Sie eine Fortbildung, verschenken Sie Supervision<br />
oder verschenken Sie Coaching an eine Einzelperson oder an<br />
eine Institution.<br />
Kleine Bescherung schon Anfang Oktober<br />
Vom Erntedankfest in der Evangelischen<br />
Kirchengemeinde Fronhausen-Hassenhausen<br />
profitierte in diesem Jahr auch die Jugendlichen<br />
in der Wohngruppe Hahnbergstraße. Nach dem<br />
Erntedankgottesdienst in der Kirche Hassenhausen,<br />
in der auch die Ehefrau unseres MAV-<br />
Vorsitzenden Burkhard Schops im Kirchenvorstand<br />
ist, waren Äpfel, Möhren, Kohl, Zucchini<br />
und einige andere Dankgaben übrig, die einen<br />
neuen Besitzer suchten. Burkhard Schops nahm<br />
sich der Sachen an und fand in der Wohngruppe<br />
Hahnbergstraße dankbare Abnehmer.<br />
Bei der Übergabe freuten sich Kollegin Romy<br />
Siegmund gemeinsam mit der Jugendlichen<br />
Vanessa Wagner. „Da werden wir in den kommenden<br />
Tagen einiges leckeres von Kochen.“ So<br />
kam nicht nur eine sinnvolle Spende an, sondern<br />
die Jugendlichen in der Gruppe beschäftigten<br />
sich zudem mit dem Nahrungskreislauf.<br />
Jürgen Jacob<br />
- Neu als Fachkraft im ASD: Fachkompetent, lösungs- und zielorientiert<br />
mit Familien, Trägern und anderen Netzwerkpartnern kooperieren<br />
im Programm sein.<br />
Künftig wird jährlich ein Fachtag zu einem aktuellen Thema<br />
aus dem Kontext von Jugendhilfeeinrichtungen und ihrer Mitarbeitenden<br />
angeboten. Im Anschluss hieran finden vertiefende<br />
Fortbildungen statt.<br />
… auch die „Lernchancen 2013 für Mitarbeitende in<br />
Kindertageseinrichtungen“ sind auf dem Weg!<br />
Im Kita-Bereich halten wir an der Variante „Lernchancen“ fest.<br />
Dieses Fortbildungsheft wird es 2013 in einer Neuauflage geben.<br />
Als neuen Schwerpunkt haben wir das Thema „Frühe Chance -<br />
Sprache und Integration“. Unser Anspruch, ein vielseitiges Angebot<br />
zu bieten, ist geblieben. Deshalb laden wir alle Interessenten<br />
dazu ein, das Fortbildungsheft neugierig zu betrachten sowie die<br />
Angebote wahrzunehmen.<br />
Wir freuen uns, wenn die neuen Angebote Ihr und Euer Interesse<br />
wecken. Bei Fragen und Anliegen sind wir gerne unter den<br />
bekannten Kontaktdaten erreichbar.<br />
Herbstliche und herzliche Grüße aus der GISA<br />
Ihr GISA Team<br />
Weitere Infos unter Tel. 06421 - 94842-22<br />
oder im Internet unter<br />
www.gisa-marburg.de<br />
Burkhard Schops übergab die Erntedankgaben der Evangelischen Kirchengemeinde<br />
Hassenhausen an Romy Siegmund und Vanessa Wagner in der WG Hahnbergstraße.<br />
(Foto: Jürgen Jacob)
32 <strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
Impressum<br />
„<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong>“<br />
erscheint viermal jährlich als<br />
Mitarbeiterzeitschrift der Unternehmensgruppe<br />
<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<br />
<strong>Verein</strong> e.V.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong> e.V.<br />
Hermann-Jacobsohn-Weg 2,<br />
35039 Marburg<br />
Redaktion:<br />
Hans-Werner Künkel<br />
Jürgen Jacob<br />
Ulrich Junck<br />
Irina Sonnet<br />
Manfred Günther<br />
Irma Boltner<br />
V.i.S.d. P.:<br />
Hans-Werner Künkel,<br />
Vorstand<br />
Kontakt:<br />
Jürgen Jacob<br />
Tel.: 06421 1808-41<br />
Fax: 06421 1808-40<br />
Mail:<br />
faden@elisabeth-verein.de<br />
Layout:<br />
Schumacher Informations-Design<br />
Erich Schumacher<br />
Eisenstr. 7, 35039 Marburg<br />
Tel.: 06421 63786<br />
Fax: 06421 63796<br />
Mail: schumacher.id@web.de<br />
Druck:<br />
Druckhaus Marburg<br />
Im Rudert 13, 35043 Marburg<br />
Tel.: 06421 9503-0<br />
Fax: 06421 9503-33<br />
Mail:<br />
info@druckhaus-marburg.de<br />
Die nächste<br />
Ausgabe:<br />
Die nächste Ausgabe von<br />
<strong>Der</strong> <strong>grüne</strong> <strong>Faden</strong><br />
erscheint<br />
im April<br />
2013<br />
Redaktionsschluss<br />
für diese Ausgabe ist der<br />
20. 03. 2013<br />
<strong>Der</strong> Vorsorge-Tipp: Versicherungscheck<br />
Jeder von uns kennt diese Situation. Gerade<br />
zum Jahresende bekommt man die Beitragsrechnungen<br />
der einmal abgeschlossenen<br />
Versicherungen für das neue Jahr<br />
ins Haus und steht vor der Frage: „Brauche<br />
ich diese wirklich alle - bin ich überversichert<br />
oder habe ich vielleicht etwas übersehen?<br />
Kann ich mich kostengünstiger<br />
versichern, wenn ich alle Absicherungen<br />
bei einem Anbieter unterbringe?“ Diese<br />
und ähnliche Fragen kennt jeder von uns.<br />
Um diese Fragen zu beleuchten bzw. zu<br />
beantworten, bieten wir auch weiterhin<br />
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mit Ihrem Versicherungsordner zu uns<br />
und wir checken vor diesen Fragestellungen<br />
die Unterlagen und erarbeiten mit Ihnen<br />
Lösungsvorschläge.<br />
Dies gilt übrigens auch für Ihre private Altersvorsorge<br />
- sollten Sie die Vorteile, die<br />
Sie als Mitarbeitende im <strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong><br />
e. V. und seinen Tochtergesellschaften<br />
haben, noch nicht nutzen, dann sprechen<br />
Sie mich an und setzen sich zwecks einer<br />
Terminvereinbarung mit mir unter 06421<br />
94803-43 in Verbindung - ich freue mich<br />
auf Ihren Besuch.<br />
<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong> Dienstleistungen GmbH<br />
in Kooperation mit BRUDERHILFE, PAX,<br />
FAMILIENFÜRSORGE<br />
- dem Versicherer im Raum der Kirchen.<br />
Ihr Ansprechpartner für alle Fragen rund um<br />
Versicherungen und Vorsorge im<br />
<strong>St</strong>. <strong>Elisabeth</strong>-<strong>Verein</strong>.<br />
Denken Sie bitte auch daran, dass Sie noch<br />
Ihre Kfz-Versicherung zum Neuen Jahr<br />
wechseln können. <strong>Der</strong> <strong>St</strong>ichtag ist i. d. R.<br />
der 30. November, aber auch danach haben<br />
Sie ein Sonderkündigungsrecht zu<br />
31.12., falls Sie eine Beitragserhöhung Ihrer<br />
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Wir beraten Sie gerne!<br />
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mit der Bruderhilfe einen Rahmenvertrag<br />
geschlossen (siehe auch „Grüner <strong>Faden</strong>“,<br />
Ausgabe 43, Mai 2012, S. 28), der es ermöglicht,<br />
dass Mitarbeiter des <strong>Verein</strong>s und seiner<br />
Tochtergesellschaften Privathaftpflichtversicherungen,Hausratversicherungen,<br />
Wohngebäudeversicherungen,<br />
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Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien<br />
eine besinnliche Adventszeit und ein<br />
gesegnetes Weihnachtsfest!<br />
Jost-H. Kisslinger<br />
Immobilien- und Versicherungsbüro