Kfz-Sachverständigen- und Ing. -Büro Renken - Michael ...
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Reitverein, dem Schach-Club, dem<br />
Yacht-Club <strong>und</strong> dem Verein für<br />
Kanusport sukzessive bis 2015 die<br />
finanzielle Unterstützung streichen.<br />
Einige dieser Vereine müssen bereits<br />
seit Jahren sparen, für andere bedeuten<br />
die nun eintretenden Kürzungen einen<br />
massiven Eingriff ins Vereinsleben.<br />
So reagierte denn auch der Reitverein<br />
sehr schnell <strong>und</strong> lud im Dezember zu<br />
einer außerordentlichen Mitgliederversammlung,<br />
um die Zukunft des<br />
Clubs zu planen. Die konkreten Zahlen<br />
für den Reitverein sehen so<br />
aus: 2011 kam von der Bayer AG noch<br />
ein Zuschuss in Höhe von 240.000,–<br />
Euro, dieses Jahr sind es noch 160.000,–<br />
Euro, 2013 werden ca. 80.000,– Euro<br />
beigesteuert, 2014 soll die Bezuschussung<br />
ganz wegfallen. Man spricht<br />
also nicht von Peanuts...<br />
Da schien das Angebot der Bayer 04<br />
Fußball GmbH, das große Gelände des<br />
Reitvereins für knapp 1,9 Millionen<br />
Euro aufkaufen zu wollen, ein verlockender<br />
Schritt Richtung finanzielle<br />
Absicherung, allerdings verb<strong>und</strong>en mit<br />
dem Umzug in eine neue Heimat, zu<br />
sein. Die Mitglieder des Reitvereins entschieden<br />
sich jedoch mit überwältigender<br />
Mehrheit für den Verbleib an<br />
alter Stelle <strong>und</strong> wollen nun mit anderen<br />
Mitteln versuchen, die Zukunft des<br />
Clubs zu sichern.<br />
Weniger heftig getroffen ist dagegen<br />
beispielsweise der Verein für Kanusport<br />
Bayer Leverkusen, wie sein erster Vor-<br />
sitzender Dr. Hans-Christian Rabenhorst<br />
berichtet. „Natürlich schmerzt<br />
uns die Kürzung der Gr<strong>und</strong>förderung<br />
der Bayer AG, aber wir sind<br />
vielleicht eher als manch anderer Verein<br />
in der Lage, diese Kürzung aufzufangen.<br />
Bei uns gibt es keine hauptamtlichen<br />
Mitarbeiter, die finanziert werden<br />
müssen; zudem können wir auf<br />
steigende Mitgliederzahlen verweisen“,<br />
so Rabenhorst, der allerdings auch Kritik<br />
verlauten lässt. „Dass es seitens des<br />
Konzerns irgendwann auch zu Kürzungen<br />
bei den Vereinen kommen würde,<br />
war seit langem ein Thema. Ich hätte<br />
mir jedoch etwas mehr Transparenz in<br />
diesem Prozess gewünscht, so kam es<br />
nun aber kurz vor dem Jahresende zu<br />
diesem Beschluss mit seinen schnell<br />
eintretenden Folgen“, stellte der Vorsitzende<br />
des Kanu-Clubs fest.<br />
Rabenhorst <strong>und</strong> seine Kanuten wollen<br />
als Verein selbstständig bleiben,<br />
auch wenn wohl für diese Sportart eine<br />
Anbindung an die beiden weiter vom<br />
Konzern unterstützten Vereine RTHC<br />
<strong>und</strong> TSV ohne größere Probleme<br />
möglich gewesen wäre. „Wir möchten<br />
weiterhin auf eigenen Füßen stehen<br />
<strong>und</strong> dabei auch in Zukunft als Partner<br />
für Bayer zur Verfügung stehen. Ich<br />
sehe da gute Möglichkeiten für unseren<br />
Verein“, meint Dr. Hans-Christian<br />
Rabenhorst.<br />
Deutlich größer als der Kanu-Verein<br />
ist dagegen der Ski-Club Bayer Leverkusen<br />
mit seinen über 2.000 Mitgliedern,<br />
der, ähnlich wie die Kanuten, auf ein<br />
über 80-Jähriges Vereinsbestehen zurück<br />
blicken kann. Just diesen Verein<br />
haben wir in der letzten Ausgabe von<br />
Made in Leverkusen mit seinen vielfältigen<br />
Freizeitangeboten ausführlich<br />
vorgestellt; nicht ahnend, dass auch<br />
uns dieser Konzern-Beschluss ungewollte<br />
Aktualität bescheren würde.<br />
Dr. Alfred Endlicher, der 1. Vorsitzende<br />
des Clubs, meinte kurz nach Bekannt-<br />
werden der Kürzungen: „Wir verkraften<br />
ja schon seit Jahren Kürzungen, aber<br />
dass es nun endgültig aus ist, hätte ich<br />
nicht gedacht. Was wir aufrecht<br />
erhalten können, muss man<br />
sehen“, hatte Dr. Endlicher der Rheinischen<br />
Post mitgeteilt.<br />
Dieses Aufrechterhalten wird man<br />
zukünftig sicherlich auch am Programm<br />
des Ski-Clubs ablesen können.<br />
Hier darf man gespannt sein, was den<br />
Verantwortlichen um Geschäftsführerin<br />
Michèle Volkenrath <strong>und</strong> Alfred<br />
Endlicher einfallen wird, um die Kürzungen<br />
des Konzerns aufzufangen.<br />
Ebenso darf man in Leverkusen<br />
gespannt sein, ob es alle Vereine schaffen,<br />
am Leben zu bleiben. Jeder einzelne<br />
Club kann auf eine jahrzehntelange<br />
Geschichte verweisen,<br />
hat vielen Menschen auch aus<br />
Leverkusen eine (sportliche) Heimat<br />
geboten. Nun droht der eine oder<br />
andere Verein auf der Strecke zu bleiben,<br />
weil „die eingesparten Gelder Teil<br />
des angekündigten Sparprogramms<br />
sind, mit dessen Hilfe Mittel für Forschung<br />
<strong>und</strong> Marketing freigesetzt werden<br />
sollen, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Konzerns zu stärken“,<br />
so ein Ausschnitt aus der offiziellen<br />
Verlautbarung des Konzerns. In diesem<br />
Zusammenhang ist von ca. drei<br />
Millionen Euro die Rede...<br />
Ach ja: Betroffen sind auch Vereine<br />
aus Uerdingen <strong>und</strong> Dormagen; dort ist<br />
das Erschrecken über diese Maßnahme<br />
ähnlich groß wie in Leverkusen.<br />
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 1/2012 17