Kfz-Sachverständigen- und Ing. -Büro Renken - Michael ...
Kfz-Sachverständigen- und Ing. -Büro Renken - Michael ...
Kfz-Sachverständigen- und Ing. -Büro Renken - Michael ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Was sind weitere Vorteile der<br />
Neuorganisation?<br />
Kiehl: Wir kennen den Markt <strong>und</strong><br />
verfügen über die notwendige Infrastruktur.<br />
Bei den Geschäftsfeldern<br />
haben wir die Strukturen verschlankt<br />
<strong>und</strong> sind flexibler geworden.<br />
Was heißt das konkret?<br />
Steinmetz: Wenn die AVEA beispielsweise<br />
einen neuen Mülltonnen-Typen<br />
einführen will, sind neben den AVEAeigenen<br />
Gremien alle Entscheidungsgremien<br />
von der Bezirksvertretung bis<br />
zum Stadtrat eingeb<strong>und</strong>en, weil es hierbei<br />
um gebührenrelevante Fragen der<br />
Daseinsvorsorge geht.<br />
Kiehl: Die RELOGA kann dagegen<br />
kurzfristig <strong>und</strong> flexibel mit maßgeschneiderten<br />
Lösungen auf den individuellen<br />
Bedarf reagieren – wenn eine<br />
Firma etwa mehr Container benötigt –,<br />
weil die Entscheidungswege kürzer<br />
sind.<br />
Wer sind Ihre K<strong>und</strong>en?<br />
Kiehl: Es sind vor allem Gewerbek<strong>und</strong>en<br />
– Lebensmittelfilialen, Baufirmen,<br />
Kliniken. Man kann aber auch privat<br />
von uns Container mieten, etwa für<br />
Bauschutt oder Grünschnitt.<br />
RELOGA will die Aktivitäten<br />
weiter ausbauen. Wie <strong>und</strong> wo?<br />
Kiehl: Bei der Lenkung von Abfallströmen<br />
in der Abfallwirtschaft wollen<br />
wir uns stärker präsentieren. Wir sind<br />
Betreiber beziehungsweise Mitbetreiber<br />
mehrerer Deponien, verfügen über Entsorgungskontingente<br />
in verschiedensten<br />
Entsorgungseinrichtungen. So können<br />
wir auch dazu beitragen, eine<br />
höhere Wertstoffauslese sicherzustellen.<br />
Sie streben im ersten Geschäftsjahr<br />
14 Millionen Euro Umsatz<br />
an. Wohin fließen die erhofften<br />
Überschüsse?<br />
Kiehl: Da wir keine gebührenrelevanten<br />
Aufgaben wie die AVEA haben, werden<br />
unsere erwirtschafteten Erlöse<br />
direkt den Gesellschaftern zufließen.<br />
Diese können frei entscheiden, was<br />
damit im Interesse der Bürger passiert.<br />
Der B<strong>und</strong>esrat hat das neue<br />
Kreislaufwirtschaftsgesetz Ende<br />
November in den Vermittlungsausschuss<br />
überwiesen, weil das<br />
Gesetz, mit dem die EU-Abfallrichtlinie<br />
in deutsches Recht umgesetzt<br />
werden soll, die bisher<br />
zuständigen Städte <strong>und</strong> Gemeinden<br />
benachteiligt. Private Entsorger<br />
könnten sich dann die „Rosi-<br />
ENTSORGUNG<br />
nen“ im Abfall-Kuchen herauspicken.<br />
Die B<strong>und</strong>esländer wollen<br />
aber kommunalen Betrieben zumindest<br />
beim Hausmüll das<br />
Selbstbestimmungsrecht der<br />
Kommunen <strong>und</strong> die Organisationshoheit<br />
aufrechterhalten.<br />
Wie stehen Sie zu dem Gesetz?<br />
Kiehl: Wichtig ist uns, dass nicht ein<br />
B<strong>und</strong>esgesetz bestimmt, welches Sammelsystem<br />
wie von wem angeboten<br />
werden darf, sondern die Politik vor<br />
Ort. Auch sollten die Wertstoffe dort<br />
verbleiben, wo sie jetzt sind – bei den<br />
Kommunen. Ansonsten würden die<br />
Kosten der Abfallbeseitigung <strong>und</strong> -verwertung<br />
sozialisiert, die Gewinne aber<br />
privatisiert.<br />
Steinmetz: Nehmen Sie als Beispiel die<br />
Papier-Tonne. Als der Papier-Preis hoch<br />
war, wollten viele Unternehmen am<br />
Altpapier verdienen. Bei einer Privatisierung<br />
der Abfuhr würden Gewinne<br />
aus der Vermarktung nicht wie zurzeit<br />
den Gebührenzahlern gutgeschrieben,<br />
sondern beim privaten Entsorger verbleiben.<br />
Wenn der Papier-Preis sinkt,<br />
müsste die Stadt wieder in die Bresche<br />
springen, die Kosten dafür übernehmen<br />
<strong>und</strong> an die Steuerzahler weitergeben.<br />
Hier sind sich alle Kommunalpolitiker<br />
einig, dass dies kein zukunftsweisendes<br />
Modell sein kann.<br />
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 1/2012 41