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care tuareg - Afrika Tage

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Potentiale erkennen und neue Wege gehen<br />

Das Entwicklungspotential der Nomadengebiete ist aufgrund der widrigen Klimabedingungen<br />

zwar begrenzt aber durchaus vorhanden. Natürlich ersetzte die Einführung des LKWs die Karawanen<br />

und somit weitgehend das Kamel als Transportmittel. Aber es gibt Möglichkeiten, die wegen<br />

der schwierigen klimatischen Bedingungen begrenzte Vieh- und Landwirtschaft zu erhalten und<br />

auch in geringem Umfang den Salzkarawanenhandel fortzuführen - wenn auch von ehemals bis<br />

zu 30.000 Kamelen heute nur noch bis zu 10.000 Kamele pro Jahr in der Wüste unterwegs sind.<br />

Ein großes Potential liegt in der Entwicklung des Sahara-Tourismus, der allerdings wegen Überfällen<br />

immer wieder Rückschläge erleidet.<br />

Es ist möglich, die einzigartige Kultur der Tuareg, ohne die unsere Welt ärmer wäre, durch geeignete<br />

Unterstützung zu verbessern und die allgemeinen Lebensbedingungen der Menschen in<br />

einer feindlichen Umwelt zu erleichtern. Dafür ist es essentiell, dass die Entwicklungsprojekte<br />

die eigenen Vorstellungen der Tuareg von Entwicklung und der Verbesserung ihrer Lebensbedingungen<br />

zum Ausgangspunkt ihrer Hilfe machen. Es muss Ziel sein, die Gemeinschaften dabei zu<br />

unterstützen, sinnvolle Entwicklungsvorhaben selbstverantwortlich zu planen und durchzuführen<br />

und sie sozial so zu stärken, dass sie anerkannte Partner der dezentralisierten staatlichen<br />

Verwaltung werden.<br />

Das erfordert:<br />

� Die Übertragung der Verantwortung von Entwicklungsprogrammen an kompetente Nichtregierungsorganisationen,<br />

die von anerkannten Vertretern der Tuareg geführt werden,<br />

� Die Programme müssen offen für alle vorgebrachten Ideen sein, sie sollten alle relevanten<br />

Bereiche der Dorfentwicklung ansprechen: Bildung, Gesundheit, Ernährung, Einkommen<br />

� Die Mobilisierung der Bevölkerung und Unterstützung ihrer Organisationen bei der Formulierung<br />

von Entwicklungsprojekten,<br />

� Die Beteiligung aller Interessengruppen am Programm um Konflikte zu vermeiden und<br />

� Die Übergabe der Durchführung und Verantwortung für die jeweiligen Kleinprojekte an die<br />

Gemeinschaften der Zielgruppen<br />

Das vor drei Jahren von CARE Deutschland mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit, der Europäischen Kommission und Heidelberger Zement begonnene<br />

Dorfentwicklungsprogramm entspricht dieser Konzeption. CARE Deutschland arbeitet mit<br />

der Selbsthilfeorganisationen „HED-Tamat“, zusammen, deren Leiter ein früherer Widerstandskämpfer<br />

ist. Unterstützt werden Maßnahmen zur Verbesserung der Basisinfrastruktur und der<br />

landwirtschaftlichen und handwerklichen Produktion. Die Dorfgemeinschaften müssen dafür<br />

selbst einen erheblichen materiellen Beitrag leisten. Trotzdem beantragen immer mehr Dörfer<br />

und Selbsthilfegruppen bei HED-Tamat Unterstützung für Kleinprojekte, die ihren Bedürfnissen<br />

und Möglichkeiten entsprechen. In weniger als vier Jahren ist es gelungen, für die ganze Region<br />

des Aïr-Gebirges einen großen Schritt nach vorne zu gehen. Der Grund für diesen Erfolg ist, dass<br />

das Projekt dem Grundsatz der Eigenverantwortlichkeit der unmittelbar Betroffenen konsequent<br />

entspricht.<br />

13<br />

TUAREG<br />

NOMADEN DES AÏR-GEBIRGES IM NIGER

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