HYDRAULIKPRESSE - Hansa Flex
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<strong>HYDRAULIKPRESSE</strong><br />
ÖLSERVICE FÜR DAS EMSSPERRWERK<br />
Die schöne „AIDAbella“ kann kommen<br />
Vorsorgende Instandhaltung am Tor zur Nordsee<br />
Ganz langsam und vorsichtig schiebt sich das rund<br />
250 Meter lange Clubschiff durch das Emssperrwerk.<br />
Für die Überführung des auf der Meyer Werft in Papenburg<br />
gebauten Kreuzfahrtschiffes ist das Emssperrwerk<br />
die letzte Hürde vor der offenen Nordsee.<br />
Das Emssperrwerk bei Gandersum gehört zu den<br />
modernsten seiner Art in Europa und ist seit September<br />
2002 in Betrieb. Das 476 Meter lange Bauwerk<br />
wird von dem Niedersächsischen Landesbetrieb für<br />
Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Betriebsstelle<br />
Aurich (NLWKN) betrieben und dient in<br />
erster Linie dem Küstenschutz, vor allen Dingen bei<br />
Sturmfluten. Läuft das Wasser höher als 3,70 Meter<br />
über Normal Null auf, riegeln die Tore des Sperrwerkes<br />
das Hinterland ab, so wie es erst kürzlich im<br />
November während der Herbststürme geschehen<br />
ist. Durch den Bau des Sperrwerkes entfällt die kontinuierliche<br />
Anpassung der flussaufwärts (Richtung<br />
Papenburg) gelegenen Hauptdeiche entlang der<br />
Ems und ihrer Nebenflüsse, die erfahrungsgemäß<br />
alle 30 bis 40 Jahre nötig geworden wäre.<br />
Außerdem sichert die Staufunktion des Sperrwerks<br />
die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der<br />
gesamten Region. Denn es sorgt dafür, dass der<br />
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<strong>HYDRAULIKPRESSE</strong><br />
Schifffahrtsweg zwischen Papenburg und Emden<br />
flexibel passierbar bleibt und bei einem maximalen<br />
Stauziel von 2,70 Meter über Normal Null die Überführung<br />
von Schiffen auf der Ems gestattet, die auf<br />
der Meyer Werft in Papenburg gebaut werden. Die<br />
Werft – einer der größten Arbeitgeber im Emsland<br />
– hat international einen ausgezeichneten Ruf für<br />
den Bau anspruchsvoller Kreuzfahrtschiffe, von denen<br />
die größten bis zu 38 Meter breit und bis zu 300<br />
Meter lang sind. Das traditionsreiche Unternehmen<br />
baut seit 1795 Schiffe in Papenburg und verfügt<br />
inzwischen über die weltweit modernsten Anlagen<br />
im Schiffsbau. Fast der gesamte Fertigungsprozess<br />
ist digitalisiert und nach dem so genannten „Lego-<br />
Bauprinzip“ werden auf der Werft neben den<br />
Kreuzfahrtschiffen auch Spezialschiffe wie Gastanker,<br />
Viehtransportschiffe und Fährschiffe gebaut.<br />
Für die Überführung dieser auf der Meyer Werft gebauten<br />
Ozeanriesen in die offene See kann der Wasserspiegel<br />
der Ems bis zu 2,70 Meter über Normal<br />
Null angehoben werden. Während einer solchen<br />
Passage, von denen 2008 drei anstehen, dürfen<br />
keine Störungen in den Abläufen auftreten, denn<br />
alles ist minutiös geplant. Dem Sperrwerk obliegt<br />
vor jeder Überführungsfahrt die Verantwortung<br />
für den Aufstau der Ems und die termingerechte<br />
Bereitstellung der vereinbarten Wasserhöhe. Je<br />
nach Tiefgang des Schiffes und dem Tidestand der<br />
Ems muss Wasser hinter das Sperrwerk gepumpt<br />
werden. Diese Aufgabe übernehmen gigantische<br />
Pumpen mit einer Gesamtpower von 6.300 kW.<br />
Auch bei wechselnden Tidewasserständen fördern<br />
die 6 Pumpen zusammen etwa 100 Kubikmeter pro<br />
Sekunde. Das Wasser wird über den Pumpeneinlauf,<br />
der sich im seegerichteten Teil des Sperrwerkes<br />
befindet und außerhalb des Pumpbetriebes mit<br />
Stahlschützen verschlossen wird, angesaugt. Die<br />
Pumpen befinden sich in sechs Strompfeilern, die<br />
von zwei Seiten angeströmt und mit einer Motorleistung<br />
von 6.300 kW angetrieben werden, wobei<br />
das Wasser aus bis zu vier Meter breiten und 2,60<br />
Meter hohen Pumpkanälen in die Ems strömt. Der<br />
Einlaufkegel, der Saugkonus und vor allem die<br />
Pumpenspirale – die Laufräder haben einen Durchmesser<br />
von 2,25 bzw. 2,6 Meter – wurden vorab in<br />
hochwertigem Beton hergestellt und als Fertigteile<br />
in die Pfeiler eingesetzt. Fällt eine dieser Pumpen<br />
ungeplant aus, fehlen möglicherweise entscheidende<br />
Zentimeter, um ein Schiff im vorgesehenen<br />
Zeitfenster in die offene See zu führen.<br />
Rechtzeitige Ölvorsorge<br />
Deshalb sichert der NLWKN durch vorsorgende<br />
Instandhaltung die Verfügbarkeit der Pumpen im<br />
Sperrwerk, da jede Störung den Terminplan einer<br />
Ems-Passage schnell zur Makulatur werden lässt.<br />
AUSGABE APRIL 2008