Hallberg-Rassy 372
Hallberg-Rassy 372
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Schwacher Wind am zweiten Tag<br />
des Tests – aber das Revier allein<br />
dient schon als Verkaufshilfe<br />
Zuladung lassen die <strong>372</strong> einen Zentimeter<br />
tiefer schwimmen. Laminiert wird im<br />
Handauflege-Verfahren, über der Wasserlinie<br />
wird ein PVC-Schaum (Divinycell)<br />
als Sandwichkern verwendet.<br />
Fazit: Nur die wenigsten werden die vollausgerüstet<br />
(Heizung, Landanschluss und<br />
viel Elektronik sind im Standard nicht enthalten)<br />
rund 280.000 Euro für eine HR <strong>372</strong><br />
haben. Wer es ausgeben kann, bekommt<br />
eine nahezu perfekte Fahrtenyacht, an der<br />
es wenig zu kritisieren gibt. Die Werft hat<br />
ihr Portfolio geschickt ergänzt – die 37 für<br />
Blauwasser, die <strong>372</strong> für die Küste an Nord-<br />
und Ostsee sowie Mittelmeer. Diesen Anspruch<br />
erfüllt die <strong>372</strong> mit allem denkbaren<br />
Komfort. Obendrein segelt sie auch noch<br />
flott… Traditionalisten, die Langkielen bei<br />
HR nachtrauern, finden bei der Werft keine<br />
Angebote mehr – aber ihnen gehen auch<br />
die Argumente zunehmend aus, schließlich<br />
bedeutet Geschwindigkeit auch Sicherheit,<br />
vor allem im Küstenbereich. HR ist dennoch<br />
weit entfernt von dem Kurswechsel<br />
hin zum sehr Modernen, den einige andere<br />
Werften (wie zum Beispiel Najad) vollzogen<br />
haben. z<br />
BOOTE & BOOTSPRAXIS<br />
Wichtige Daten zur Beurteilung einer Yacht<br />
Segeltragezahl: Yachten mit einer großen Segeltragezahl können<br />
auf Grund ihres hohen Krängungswiderstandes mit höheren<br />
Windgeschwindigkeiten ohne Reff segeln als weniger steife<br />
Boote. Die Segeltragezahl einer typischen Fahrtenyacht liegt bei<br />
4,2 – steife Cruiser-Racer erreichen den Wert 5.<br />
Segelfläche 73,2 m² : ³ Verdrängung 7,5 t = 4,4<br />
Ballastanteil: 39 %. Mit dem Ballastanteil von über einem Drittel der Verdrängung<br />
liegt die HR <strong>372</strong> im oberen Bereich. Einen Ballastanteil unter 25 % sollten Fahrtenyachten<br />
mit dem üblichen, moderaten Tiefgang aus Gründen der Seetüchtigkeit<br />
nicht unterschreiten.<br />
Längen-Breitenverhältnis: 3,1 : 1. Bei modernen Fahrtenyachten mit der Wasserlinienlänge<br />
der HR <strong>372</strong> liegt das Längen-Breitenverhältnis<br />
meist im mittleren Bereich. Reine Racer können das<br />
Verhältnis 2,2 : 1 erreichen.<br />
Zusammen mit dem Ballastanteil hat dieser Wert starken<br />
Einfluss auf das Segeltragevermögen einer Yacht<br />
und die Segeleigenschaften am Wind oder raumschots.<br />
Rumpfgeschwindigkeit: 7,8 kn. Maximal erreichte Fahrt durchs Wasser beim<br />
Test: über 8 kn ohne Welle, Windgeschwindigkeit: 20 kn<br />
2,43 Wasserlinienlänge 10,25 = 7,8 kn<br />
10/2009 www.segelnmagazin.de 45