Festschrift 60.indd - Konzertring Coesfeld
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geschehen. Die Stadt <strong>Coesfeld</strong> hatte dafür natürlich kein<br />
Geld im Haushalt vorgesehen. Der <strong>Konzertring</strong> war<br />
dagegen sehr am Zustandekommen dieses möglichen<br />
Geschäfts interessiert. Der Leiter des <strong>Konzertring</strong>s,<br />
Dieter Westendorf, nahm die Organisation dieser<br />
Sache in die Hand. Er machte einen Käufer für den<br />
stark reparaturbedürftigen C-Flügel ausfindig, der<br />
bereit war, dafür 25 000 DM zu zahlen und erreichte<br />
die Bereitschaft der Stadt, in den Haushalt des Jahres<br />
´98 die verbleibende Summe von 50 000 DM für die<br />
Neubeschaffung eines Flügels in den Haushaltsplan<br />
einzustellen. Gleichzeitig besorgte er einen Kredit bei<br />
der Sparkasse über 50 000 DM, der zusammen mit<br />
dem Verkauferlös des alten Flügels den sofortigen<br />
Kauf des D-Flügels durch die Stadt ermöglichte.<br />
Die Stadt stellte verabredungsgemäß im kommenden<br />
Jahr den Kredit glatt und die Sparkasse erließ dem<br />
<strong>Konzertring</strong> die Kreditkosten als Unterstützung der<br />
Konzerte. So konnte der <strong>Konzertring</strong> zu seinem<br />
Jubiläumskonzert „50 Jahre Kleiner <strong>Konzertring</strong>“ den<br />
Bamberger Symphonikern unter Roger Norrington<br />
mit ihrem Pianisten Christian Zacharias den neuen<br />
städtischen Steinway D-Flügel zur Verfügung stellen.<br />
Wegen der Größe des Flügels musste das linke Fach in<br />
der Stadthalle vergrößert werden. Im Jahre 2003 gelang<br />
es auch endlich, eine kleine geregelte Befeuchtung der<br />
Kammern während der Heizperioden zu erreichen.<br />
Da die Konzerte des <strong>Konzertring</strong>s ab der Saison<br />
2007/08 im Konzert Theater <strong>Coesfeld</strong> stattfinden,<br />
hat sich die Stadt entschlossen, den Standort des<br />
großen Konzertflügels aus der Stadthalle ebenfalls an<br />
die Osterwicker Str. 31 zu verlegen. Hier findet das<br />
Instrument in einem klimatisierten Raum zusammen<br />
mit dem Konzertflügel der Ernsting Stiftung einen<br />
geeigneten Standort und steht somit für die Konzerte<br />
des <strong>Konzertring</strong>s weiterhin zur Verfügung.<br />
Wieder wurde die aus dem Jahre 1955 stammende<br />
Nutzungsvereinbarung angepasst und regelt die<br />
Nutzung des Konzertflügels (gekürzt) wie folgt:<br />
1. Die Stadt <strong>Coesfeld</strong> ist Eigentümerin des Konzertflügels<br />
Fabrik - Nr. 513330, Modell D-274 der Marke Steinway &<br />
Sons, aus dem Jahre 1989. Dieses Instrument wurde letztmalig<br />
gründlich gründlich gewartet und überarbeitet bei Übernahme<br />
durch die Stadt <strong>Coesfeld</strong> im Jahre 1997. Die Stadt <strong>Coesfeld</strong><br />
überlässt dem <strong>Konzertring</strong> dieses Instrument zur ständigen<br />
Betreuung und geregelten Nutzung durch den <strong>Konzertring</strong>.<br />
Das Instrument befindet befindet sich zum Zeitpunkt der<br />
Überlassung (2007) in einem konzerttauglichen Zustand. Ein<br />
Mietzins wird von der Stadt für das Instrument nicht erhoben.<br />
Der <strong>Konzertring</strong> ist berechtigt, das Instrument anderen Personen<br />
zur Nutzung zu überlassen, die Nutzung durch Dritte kann<br />
nur in Abstimmung mit dem ..<strong>Konzertring</strong>..erfolgen.<br />
2. Der <strong>Konzertring</strong> verpflichtet sich, das Instrument fachgerecht<br />
unterzubringen. Kosten entstehen dadurch der Stadt nicht.<br />
3. Für die Pflege und Wartung des Instruments ist die Stadt<br />
als Eigentümerin verantwortlich. Diese besteht aus einer<br />
jährlichen technischen Durchsicht, bei der kleiner technische<br />
Pflegemaßnahmen durchgeführt werden können. Eingriffe<br />
technischer und pflegerischer Art dürfen ausschließlich von<br />
geschulten Mitarbeitern der Lieferfirma oder vom <strong>Konzertring</strong><br />
beauftragten Klavierbauern durchgeführt werden. Die Kosten<br />
hierfür trägt die Stadt <strong>Coesfeld</strong>... Der <strong>Konzertring</strong> stellt sicher,<br />
dass die Kosten den Rahmen der vorhanden Haushaltsposition<br />
nicht überschritten wird.<br />
4. Das Instrument wird von der Stadt <strong>Coesfeld</strong> versichert.<br />
5. Sollte vor Konzerten das Stimmen des Instruments erforderlich<br />
sein, so übernimmt dies ein Klavierstimmer der Lieferfirma oder<br />
ein vom <strong>Konzertring</strong> beauftragter Stimmer. Für die Stimmung<br />
ist der <strong>Konzertring</strong> verantwortlich, die Kosten werden vom<br />
jeweiligen Veranstalter übernommen.<br />
Die Stadthalle und der <strong>Konzertring</strong><br />
Die Stadthalle <strong>Coesfeld</strong> im Januar 2007<br />
Zur Geschichte der Stadthalle<br />
Seit dem 8. August 1927 besitzt <strong>Coesfeld</strong> die Stadthalle.<br />
Sie löste die bis dahin genutzte Fest- und Vereinshalle<br />
an der Stelle des damals errichteten Kreishauses ab.<br />
Im Stadtbuch <strong>Coesfeld</strong> schrieb zu diesem Anlass im<br />
„heroischen“ Sprachstil der End-Zwanziger Jahre der<br />
damalige Redakteur der Allgemeinen Zeitung Edmund<br />
Pesch: „<strong>Coesfeld</strong>s neue Stadthalle! – Symbol der<br />
wirkenden und webenden Kräfte des Gemeinwesens,<br />
Symbol der wirtschaftlichen, aber auch – nicht zuletzt<br />
der geistigen Energien, die am Werke sind, alte,<br />
ruhmreiche Tradition neuem Aufstieg im Wettkampf<br />
der Zeit entgegenzuführen.... Es ist der Geist, der sich<br />
den Körper baut!.. und da muss das eben entstandene<br />
Gemeinschaftshaus der ruhende Pol werden in der<br />
Flucht der Erscheinungen; Es muss die Urkräfte von<br />
Stadt und Landschaft an sich ziehen und ihnen zu weit<br />
ausreichender Gestaltung verhelfen.“<br />
Die hohen Erwartungen, die sich aus dieser „Hymne“<br />
ergeben und die an die Stadthalle geknüpft waren,<br />
haben sich zu den verschiedenen Zeiten unterschiedlich<br />
erfüllt. Dass sich allerdings <strong>Coesfeld</strong> als den kulturellen<br />
Mittelpunkt des Westmünsterlandes bezeichnen<br />
konnte, ist weitgehend durch das Vorhandensein der<br />
Stadthalle ermöglicht worden.<br />
Als Mehrzweckhalle stand sie für die Durchführung<br />
der mannigfachen Veranstaltungen bereit und ihre<br />
Bewirtschaftung ließ in den ersten Jahren kaum einen<br />
Wunsch offen. Die Hochstimmung der ersten Jahre<br />
hielt lange an und so wurden die ersten Karnevalsfeiern<br />
ebenso wie die politischen Veranstaltungen der NSDAP<br />
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