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Gestatten, ... Gesegnet mit Füssen und Händen df – Dass es Akteure mit einem bestimmten Karrierehintergrund beim Innerschweizer schwer haben, ist nicht neu. Das lehrt schon das Beispiel Wilhelm Tell mit den Habsburgern oder wie andere lustige Anekdoten beim <strong>FC</strong>L aufzeigen. Jürgen Mohr wurde bei seiner Ankunft unterstellt, sein Friseur hätte einen anderen Beruf gelernt. Der Kultregisseur spielte sich in die Herzen der Fans, sein Abschied aus der Leuchtenstadt wurde mit der Meisterfeier gekrönt – bei strömendem Regen im entscheidenden Match gegen Servette fragte keiner mehr nach der Frisur. Nicht viel anders war der Beginn von Kubilay Türkyilmaz. Doch schon bei seinem ersten <strong>Ein</strong>satz düpierte er zwei Minuten vor Abpfiff und beim Stand von 1:1 Aarau-Keeper Benito, die Allmend stand Kopf, gegen 13000 <strong>Luzern</strong>er klatschen begeistert Beifall. Oder Hakan Yakin, auch er ein eigener Typ. Es soll heute immer noch einige <strong>FC</strong>L- Fans geben, die mit dem genialen Ausnahmekönner bis heute Mühe bekunden. <strong>Die</strong> letzte Saison zeigte, dass der Ballvirtuose mit dem magischen linken Fuss auch gegen hochkarätige Gegner wie YB oder Zürich auftrumpfte und mit seinen vorzüglichen Leistungen den <strong>FC</strong>L auf den Europa-League-berechtigten vierten Platz führte. Jetzt kommt wieder einer, das noch aus dem Aargau und dazu mit Zürcher Vergangenheit. Wieder sind – wenn auch wenige – Stimmen zu vernehmen, die Vorurteile hegen. Doch auch in diesem Fall wird sich eines bewahrheiten: Wenn der Ur-<strong>Schweizer</strong> einmal jemanden in sein Herz geschlossen hat, dann sieht er ihm vieles nach… Man muss kein Hellseher sein, um diesen Weg beim <strong>FC</strong>L auch Daniel Gygax zu prophezeien. Der Mann ist in der Tat irgendwie anders, «abnormal», wie sich der in Kürze werdende Vater mit einem Schmunzeln selber bezeichnet. Sicher aber kein Lautsprecher, wie man geneigt sein könnte, zu vermuten. Und das nur, weil er ein begnadeter Plattendreher ist ������ ����� ���������� ������ ����� ���������� oder eine marka Tätowierung trägt. DJ- Gygax hat sich nebe dem Fussball de Musik, insbesondere der elektronischen, verschrieben. Bevorzugt dabei Minimal Techno oder Electro House und mixte 2008 für die Zürcher Streetparade sogar die offizielle Underground-Compilation. Klar sei er auch reifer geworden mit dem Alter, meint der 35-fache Internationale weiter, der sich eher <strong>als</strong> ruhiger, aber nicht zurückhaltender Typ beschreibt. Seine Mitspieler bezeichnen ihn aber auch <strong>als</strong> sehr korrekten Menschen, der einen sehr anständigen Umgang pflegt. Auf seine nächste Rolle, die <strong>als</strong> Vater, freut sich der 28-Jährige besonders, auch wenn er zugibt, dass er es sich noch nicht vorstellen könne: «Ich weiss es ja noch nicht, da ich es noch nie erlebt habe.» <strong>Ein</strong>es weiss Daniel Gygax aber mit Bestimmtheit: «Ich habe die grossartige Ambiance auf der Allmend schon bei ein paar Spielen gegen den <strong>FC</strong>L erlebt.» Das begeisterungsfähige <strong>Luzern</strong>er Publikum war auch einer der Gründe, die den Ausschlag zur Unterschrift am Fusse des Pilatus’ gaben. Es wäre auch nicht das erste Mal, dass der sympathische und authentische Gygax zum Publikumsliebling avanciert. An ihm soll es jedenfalls nicht liegen. Und lange dürfte es auch nicht dauern. 15