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Fgz-Info 2/2012 - Familienheim-Genossenschaft Zürich

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FGZ Agenda – Veranstaltungen<br />

–<br />

<strong>Genossenschaft</strong>sfest<br />

Samstag, 7. Juli <strong>2012</strong>, ab 13.30 Uhr<br />

auf dem Schulhaus-Platz Borrweg<br />

–<br />

Sternmarsch und Kundgebung<br />

der Wohnbaugenossenschaften <strong>Zürich</strong><br />

Samstag, 7. Juli <strong>2012</strong>, 10.30 - 12.00 Uhr<br />

Josefswiese <strong>Zürich</strong>, Kreis 5<br />

–<br />

Aktuelle <strong>Info</strong>s auf dem fGZnet-<strong>Info</strong>kanal im TV-Kabelnetz auf dem<br />

analogen Kanal 60 (783.25 MHz) und im Internet unter www.fgzzh.ch.<br />

Beachten Sie auch die flugblätter, die an alle fGZ-Haushaltungen<br />

verteilt werden.<br />

Mitteilungsblatt der<br />

<strong>Familienheim</strong> <strong>Genossenschaft</strong> <strong>Zürich</strong><br />

Juli <strong>2012</strong><br />

–<br />

2<br />

Quartierzentrum: GV genehmigt<br />

Projektierungskredit<br />

–<br />

Josef Köpfli: 34 Jahre<br />

im Dienste der FGZ<br />

–<br />

Ein teures Auto kann so viel<br />

kosten wie ein FGZ­Reihenhaus<br />

<strong>Info</strong><br />

2 Thema<br />

Thema 1


THeMA<br />

4 Zwei deutliche JA zum Quartierzentrum<br />

Projektierungskredit erhielt 374 von 442 Stimmen<br />

10 Josef Köpfli – 34 Jahre im Dienste der FGZ<br />

Der engagierte fGZ-Geschäftsleiter tritt zurück<br />

34 Für Grundbedürfnisse immer weniger Geld nötig<br />

nahrung, Kleidung und Wohnung erfordern nur 25,4 %<br />

fGZ-InTeRn<br />

13 25 Jahre – lang und kurz zugleich. Rückblick und Dank<br />

22 Mietzinssenkungen – allerdings nicht für alle<br />

25 Zum neuen Auftritt (Corporate Design) der fGZ<br />

26 Siedlung Grünmatt – öffentliche Aussenräume und private Gärten<br />

30 fünf neue Mitglieder für die Baukommission<br />

33 Mit der Sozialkommission direkt in Kontakt treten<br />

53 Computer-Werkstatt des Alterstreff<br />

nATUR UnD GARTen<br />

50 Auf Vogelpirsch im Quartier<br />

Titelbild: Die fGZ-fahnen mit dem neuen logo beim Schweighofplatz<br />

foto: Johannes Marx<br />

2 InHAlT<br />

InHAlT 3<br />

AnläSSe<br />

46 fGZ-Reise <strong>2012</strong> nach Rügen<br />

52 Betagtenausflug der Altersbetreuung<br />

54 Veloflicktag der freizeitkommission<br />

55 Der flohmarkt fiel ins Wasser<br />

65 fGZ-Anergienetz an den Zürcher Umwelttagen<br />

QUARTIeR<br />

56 Kunst im friesenberg: Martin Hillmann<br />

60 Wetterglück am ersten Hagackerfest<br />

62 Strassenkunst in der Badi Heuried»<br />

64 lions Club unterstützt Krankenstation friesenberg<br />

WoHnBAUGenoSSenSCHAfTen<br />

44 fGZ unterstützt Initiative «bezahlbar wohnen»<br />

67 Adressen und Öffnungszeiten<br />

67 Impressum


Zwei Generalversammlungen sagten<br />

deutlich JA zum Quartierzentrum und<br />

damit zum Projekt «Emma»<br />

–<br />

Projektierungskredit erhielt 374 von 442 Stimmen<br />

–<br />

Am 12. April <strong>2012</strong> haben die <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />

der FGZ ein Abbruchverbot<br />

für Wohnbauten im Zentrumsgebiet mit<br />

75,46% (917 Stimmende) deutlich abgelehnt.<br />

An der ordentlichen Generalversammlung<br />

vom 18. Juni wurde der Grundsatzentscheid<br />

dann auch noch konkret<br />

bestätigt: Hohe 84,6 % der 442 Stimmenden<br />

sagten JA zum Projektierungskredit<br />

von 6,2 Mio. Franken für das Siegerprojekt<br />

«Emma», 60 sagten NEIN und 8 enthielten<br />

sich der Stimme. Damit hat der Vorstand<br />

grünes Licht für die Detailplanung und<br />

die Erarbeitung eines Baukredits bis 2014<br />

erhalten.<br />

–<br />

Die einberufung einer ausserordentlichen<br />

Generalversammlung mit den<br />

Anträgen von 351 <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />

für ein Abbruchverbot der<br />

Wohngebäude im Zentrumsgebiet und<br />

der Durchführung einer schriftlichen<br />

Abstimmung mit Urnen hat mobilisiert.<br />

730 <strong>Genossenschaft</strong>er/innen fanden<br />

sich am 12. April <strong>2012</strong> im Volkshaus<br />

ein, 196 gaben eine zweite Stimme für<br />

ein anderes Mitglied ab. Antragsteller<br />

und Vorstand erhielten je 20 Minuten,<br />

um ihre Position darzustellen. nach<br />

der fünfminuten-Replik beider Seiten<br />

meldete sich eine ganze Reihe von Ge-<br />

nossenschafter/innen zu Wort, wobei<br />

die Voten gegen das Abbruchverbot<br />

überwogen. Kaum Diskussionen löste<br />

der Antrag auf schriftliche Abstimmung<br />

mit Urnen im Saal aus (Abstimmungsbüro-leiter<br />

Rolf eggenberger, Chef<br />

Kreiswahlbüro 3); der Antrag wurde<br />

auch vom Vorstand befürwortet, weil<br />

es mit dem Abbruchverbot um eine<br />

sehr grundsätzliche und für viele um<br />

eine «aufwühlende» und existentielle<br />

frage ging.<br />

In der fGZ ist ein «richtiges Quartierzentrum»<br />

im friesenberg seit über<br />

zwölf Jahren ein Thema. Im november<br />

1999 wurde die Idee an einer Zukunfts-Werkstatt<br />

lanciert, 2004 in das<br />

Bauleitbild aufgenommen und kontinuierlich<br />

weiter entwickelt. Die von<br />

der Bevölkerung vorgebrachten nutzungsideen<br />

sind im laufe der Zeit<br />

gewachsen, was zu einer Vergrösserung<br />

des ursprünglichen Planungsgebietes<br />

führte.<br />

Die Realisierung des Zentrums<br />

auf fGZ-Grund hat zur folge, dass 92<br />

Wohnungen und 6 Wohnateliers weichen<br />

müssen. Dieser Verlust von liebgewonnenen<br />

Wohn- und Arbeitsräumen<br />

löste erheblichem Widerstand aus, der<br />

zu einer Petition mit 730 Unterschriften<br />

(Juni 2011) und am 12. April <strong>2012</strong><br />

Grosser Andrang im Volkshaussaal. – Am 12. April <strong>2012</strong> nahmen 730 fGZ-<strong>Genossenschaft</strong>smitglieder<br />

an der ausserordentlichen Generalversammlung teil.<br />

zu einer ausserordentlichen Generalversammlung<br />

(GV) geführt hat.<br />

Ein Zuhause für niedrigste<br />

Einkommen geht verloren<br />

Martin Hillmann, der Sprecher für<br />

ein Abbruchverbot, freute sich, dass so<br />

viele da sind, und findet es phantastisch,<br />

dass diese Versammlung stattfinden kann.<br />

Seine Gruppe habe nie ein unbefristetes<br />

Bauverbot gefordert für das ganze<br />

Grosses Interesse an der<br />

Architekturausstellung<br />

535 Besucher/innen sind in den 10 Tagen<br />

ende April im Schweighof-Saal gezählt worden.<br />

Das Interesse, die 10 Vorschläge aus<br />

dem Architekturwettbewerb für das Quartierzentrum<br />

war erfreulich und beachtlich.<br />

einige kamen sogar mehrmals.<br />

Planungsgebiet, denn der Antrag 2<br />

«kein Abriss» erwähne nur die Wohnbauten,<br />

das heisst Coop, Regiebetriebe<br />

und Restaurant seien davon nicht<br />

betroffen. Sie hätten nur eine funktionale<br />

frist gesetzt. «Wenn nämlich<br />

die wirtschaftlich ökologisch sinnvolle<br />

nutzung im Verhältnis zum übrigen<br />

Immobilienbestand negativ aus-fällt,<br />

macht eine erneute Abstimmung über<br />

den Abriss durchaus Sinn.» er stehe<br />

heute hier für den Wohnungsmix, den<br />

die fGZ den Menschen dieser Stadt<br />

anzubieten hat. «es geht auch um<br />

wirtschaftliche Architektur, die auch<br />

für niedrigste einkommen ein Zuhause<br />

bieten kann.» Seine Gruppe suche<br />

nicht die Sieger oder Verlierer, sondern<br />

es gehe um eine Mehrheit zum<br />

erhalt der Wohnbauten.<br />

4 GeneRAlVeRSAMMlUnG<br />

GeneRAlVeRSAMMlUnG 5


Nein zur Blockierung<br />

Vreni Püntener sprach für den<br />

Vorstand und alle in die Planung Involvierten<br />

und plädierte für ein nein.<br />

Viele verschiedene Bedürfnisse seien<br />

an die fGZ herangetragen worden.<br />

Darauf möchte der Vorstand eingehen<br />

können, damit die entwicklung<br />

nicht blockiert wird und für die nahe<br />

Die GV­Resultate vom 12. April <strong>2012</strong><br />

Antrag 2 der 351 <strong>Genossenschaft</strong>er/innen:<br />

«Kein Abriss von sehr sinnvollem, schon<br />

verdichtetem Wohnraum zwischen Arbental-<br />

und Schweighofstrasse.»<br />

Total gültig eingelegte Stimmzettel .. 927<br />

leer ............................................. 10<br />

Massgebliche Stimmen ................ 917<br />

Ja ............................................. 225<br />

nein ............................................. 692<br />

Die GV lehnt damit den Antrag 2 mit einem<br />

nein-Anteil von 75,46 % ab.<br />

Antrag 3 der 351 <strong>Genossenschaft</strong>er/innen:<br />

«Aufnahme von Verhandlungen mit der<br />

Stadt, der Schul- und Kirchgemeinde.<br />

- Auflösen von Baurechtsverträgen;<br />

- Änderung der Zonenordnung in städtebaulich-zweckmässigem<br />

Sinne, in Bezug<br />

auf ‹2000Watt-Gesellschaft› und das Erstellen<br />

von zusätzlichem Wohnraum und<br />

sinnvoller Zentrumsgestaltung im Friesenberg»<br />

Total gültig eingelegte Stimmzettel .. 927<br />

leer ............................................. 21<br />

Massgebliche Stimmen ................. 906<br />

Ja ............................................. 150<br />

nein ............................................. 756<br />

Die GV lehnt somit den Antrag 3 einer Mehrheit<br />

von 83,44 % ab.<br />

Zukunft und die nächsten Jahrzehnte<br />

geplant werden kann. «Wir möchten<br />

gerne unser Zentrum für unser Quartier<br />

realisieren. es soll den Menschen<br />

folgendes bieten: Dienstleistungen,<br />

Wohnungen und einen Zentrumsplatz.<br />

Zu den Dienstleistungen gehören<br />

u.a. ein grösserer Coop, weitere<br />

läden, ein Gesundheitszentrum mit<br />

Gemeinschaftspraxis, Krankenstation<br />

und Pflegewohngruppen, Kindergarten<br />

und Hort, Räume für die Jugend,<br />

Ateliers für Künstler/innen, Restaurant,<br />

Saal, Mehrzweckraum und fGZ-<br />

Verwaltung mit Regiebetrieben. Dazu<br />

kommen 106 hindernisfreie und mit<br />

lift erschlossene Wohnungen, davon<br />

35 - 40 Zimmer in der Krankenstation<br />

und in den zwei Pflegewohngruppen.<br />

Die Schweighofstrasse soll in die<br />

Zentrumsplanung miteinbezogen und<br />

quartierverträglich gestaltet werden.<br />

Wenn nicht neu gebaut wird, müsste<br />

die bestehende Siedlung saniert werden,<br />

was die jetzt günstigen Mieten<br />

erheblich ansteigen liesse.»<br />

Sascha fässler, Präsident der<br />

Baukommission, ging kurz auf die Qualitäten<br />

des Siegerprojektes «emma»<br />

des Architekturwettbewerbs ein, dessen<br />

ergebnisse wenige Tage vor der<br />

GV veröffentlicht wurden.<br />

nach mehreren Voten aus der<br />

Versammlung entschied sich die GV<br />

klar für eine schriftliche Abstimmung,<br />

die zügig voranging. erst beim Auszählen<br />

ergab sich ein Problem, weil zwischen<br />

der Anzahl Stimmen und der Anzahl<br />

Stimmkarten eine Differenz von<br />

eins bestand. So wurde es halb elf,<br />

bis das deutliche ergebnis feststand.<br />

foto. Johannes Marx<br />

GV vom 18. Juni: 84 % sagen<br />

Ja zum Projektierungskredit<br />

An der ordentlichen Generalversammlung<br />

(GV) vom 18. Juni stand erneut<br />

das Zentrum im Mittelpunkt. Konkret<br />

ging es um den Projektierungskredit<br />

von 6,2 Millionen franken für<br />

das Siegerprojekt «emma». Der Kreditabstimmung<br />

voraus ging ein Antrag<br />

von <strong>Genossenschaft</strong>er edi Widmer,<br />

der fristgerecht Antrag auf eine<br />

erneute schriftliche Abstimmung gestellt<br />

hatte. es gelte all jene ernst zu<br />

nehmen, die Angst hätten, dass sie<br />

wegen ihrer Stimmabgabe nachteile<br />

in Kauf nehmen müssten (z.B. bei der<br />

Vermietung).<br />

nach dem deutlichen entscheid<br />

vom 12. April plädierte Präsident Alfons<br />

Sonderegger namens des Vorstandes<br />

für eine Rückkehr zur normalität. Der<br />

Vorstand habe zwar alles vorgekehrt<br />

für das schriftliche Prozedere – im Übrigen<br />

eine aufwändige Sache für Personal<br />

und finanzen. Die Vertrauensleute-Versammlung<br />

vom 12. Juni votiere<br />

(bei einer enthaltung) ebenfalls für<br />

eine offene Abstimmung. An der Vertrauensleute-Versammlung<br />

wurde die<br />

Meinung vertreten, Unbehagen gebe<br />

es weniger wegen Vorstand/Verwaltung,<br />

sondern eher wegen äusserungen<br />

aus der direkten nachbarschaft.<br />

– Sonderegger warb für etwas Rückgrat<br />

und für Toleranz: «Ich kann doch<br />

mit jemandem bestens Kaffee trinken,<br />

Bilder von der a.o. GV vom 12. April: Mitgliedschaftskontrolle<br />

und Urnenabstimmung kommen<br />

in der fGZ nicht häufig vor.<br />

6 GeneRAlVeRSAMMlUnG<br />

7


auch wenn er ganz anders als ich abgestimmt<br />

hat.» nach einigen Voten<br />

entschied die Versammlung sehr klar<br />

für eine offene Abstimmung.<br />

Der Antrag des Vorstands für einen<br />

Projektierungskredit von 6,2 Mio.<br />

franken (bei einer geschätzten Bausumme<br />

von 76 Millionen) wurde mit<br />

Voten von Baukommissions-Präsident<br />

Sascha fässler, von Architekt Philipp<br />

fischer (enzmann fischer Partner<br />

AG), von Geschäftsleiter Josef Köpfli<br />

und von Andreas Hurter, dem Delegierten<br />

des Vorstandes für das Zentrum,<br />

begründet.<br />

Einiges an Skepsis zum Zentrum<br />

Die rund 30-minütige Diskussion<br />

wurde vor allem von skeptischen<br />

und kritischen Stimmen bestritten.<br />

Zum Teil wurde auch die Qualität der<br />

Ateliers und der Abbruch nochmals<br />

thematisiert – trotz dem deutlichen<br />

entscheid vom 12. April.<br />

Hunderte interessierten sich breit –<br />

einige gingen nach «ihrem» Geschäft<br />

Der fGZ-Vorstand ist sich bewusst, dass die<br />

GV vom 19. Juni sehr lange gedauert hat.<br />

er bedankt sich bei all den vielen, die sich<br />

für die <strong>Genossenschaft</strong> als Ganzes (samt<br />

Rechnung, Wahl der Vertrauensleute, Anergienetz)<br />

interessiert haben.<br />

Mit einigem erstaunen nahm er zur Kenntnis,<br />

dass eine kleine Zahl die Versammlung<br />

einfach postwendend verliess, nachdem<br />

die Zentrumsplanung grünes licht bekommen<br />

hatte.<br />

Im Mittelpunkt der Voten standen<br />

die Sorge um den Verlust von günstigen<br />

Wohnungen, die Problematik<br />

der Umzüge (erhalten jene, die raus<br />

müssen, angemessene objekte in der<br />

fGZ?), die Rolle des Coop, die Skepsis<br />

bezüglich funktionierendem Restaurant<br />

und bezüglich Hausarzt-Gemeinschaften<br />

sowie generell die frage,<br />

wie Tieflöhne sich in <strong>Zürich</strong> noch<br />

Wohnungen leisten können.<br />

Von Vorstands-Seite wurden die<br />

subventionierten (verbilligten) Wohnungen,<br />

die etappierung des neubaus, das<br />

freiwerden von preiswerten objekten<br />

dank Zügelfristen und dank Umzug in<br />

neubauten ins feld geführt. Alfons<br />

Sonderegger wies auf die erfahrungen<br />

mit der 3. etappe hin; alle hätten<br />

schliesslich ein Wohnobjekt gefunden.<br />

Dass aber oft nicht genau «das»<br />

Wunschobjekt frei werde, verstehe<br />

sich ebenfalls.<br />

374 Ja für den<br />

Projektierungskredit<br />

Die offene Abstimmung mit gut<br />

positionierten Stimmenzähler/innen<br />

ergab ein noch deutlicheres Resultat<br />

als am 12. April: 374 oder 84,6% hiessen<br />

den Projektierungskredit von 6,2<br />

Millionen gut (60 nein; 8 enthaltungen).<br />

Der fGZ-Vorstand hat nun der<br />

Generalversammlung bis 2014 einen<br />

detaillierten Baukredit vorzulegen.<br />

Das Projekt «emma» der enzmann<br />

fischer Partner AG, das den<br />

Architekturwettbewerb von fGZ und<br />

Amt für Hochbauten gewonnen hat,<br />

bringt der fGZ und dem Quartier ein<br />

klar erkennbares Zentrum mit Woh-<br />

nungen und wichtigen Dienstleistungen.<br />

es kann jetzt eine neue Mitte für<br />

Begegnung und Gemeinschaft entstehen<br />

– mit einem lebendigen Stadtplatz<br />

und einem ruhigen Aussenraum.<br />

Das Zentrum wird in zwei etappen<br />

realisiert werden, 2015/2016 sowie<br />

2017/2018. Das ermöglicht es, dass<br />

die Bewohner/innen der abzubrechenden<br />

Wohnungen sozialverträglich umziehen<br />

können. Die flächen der neuen<br />

Wohnungen sind eher knapp gehalten<br />

(93 m 2 für eine 4½ Zimmerwohnung);<br />

das erlaubt günstige Mieten und eine<br />

Subventionierung für 25 bis 40 % der<br />

106 geplanten Wohnungen. «emma»<br />

wird im Minergie-P-eCo-Standard erstellt,<br />

es ist eine Photovoltaik-Anlage<br />

vorgesehen und das ganze Zentrum<br />

wird an das Anergienetz (Abwärme)<br />

der fGZ angeschlossen.<br />

Gute Jahresrechnung 2011<br />

Rolf obrecht, leiter finanzen,<br />

konnte erneut eine sehr gute Jahresrechnung<br />

präsentieren – unter anderem<br />

dank tiefer Zinsen. Die Bautätigkeit<br />

(vorab Grünmatt) führte zu einer<br />

Zunahme an fremdkapital um 16 Millionen<br />

auf insgesamt 261,8 Millionen.<br />

Der Aufwand 2011 verringerte sich<br />

leicht, ebenso die Mietzinseinnahmen,<br />

was mit dem ersatzneubau Grünmatt<br />

zusammenhängt (31,774 Mio.). Die GV<br />

eine Sammlung von <strong>Info</strong>rmationen<br />

zum Zentrum friesenberg finden Sie<br />

auf der Website www.zefri.ch<br />

hiess sowohl die Jahresrechnung als<br />

auch die Verzinsung der Anteile von<br />

2,5 % klar gut.<br />

Stehende Ovation<br />

für Josef Köpfli<br />

nach 10 Jahren Vorstandstätigkeit<br />

(1978 - 1987) und vor allem nach<br />

fast 25 Jahren als fGZ-Geschäftsleiter<br />

sass Josef Köpfli zum letzten Mal<br />

auf dem GV-Podium. Präsident Alfons<br />

Sonderegger würdigte die grossen<br />

Verdienste von Josef Köpfli (siehe<br />

Seite 10). Die Versammlung dankte es<br />

ihm mit einer stehenden ovation, die<br />

kaum mehr enden wollte.<br />

Vertrauensleute und<br />

Anergiekredit<br />

Problemlos über die Bühne ging<br />

die Wahl der neu positionierten Vertrauensleute-Versammlung<br />

für den<br />

Rest der Amtszeit 2011 - 2014, die<br />

jetzt noch aus 35 Personen besteht.<br />

Der fGZ-Präsident dankte den scheidenden<br />

Vertrauensleuten ganz herzlich<br />

für ihr engagement als Bindeglied<br />

zwischen Basis und Vorstand;<br />

den gewählten 35 wünschte er viel<br />

Glück und freude.<br />

fast ohne fragen wurden die 4,5<br />

Millionen franken für vorgezogene und<br />

erweiternde Arbeiten am Anergienetz<br />

genehmigt. Thomas Gautschi von<br />

Amstein+Walthert gelang es, in einem<br />

kurzen Votum die notwendigkeit dieser<br />

Gelder anschaulich zu begründen. –<br />

Um 22.40 Uhr konnte die lange GV<br />

für beendet erklärt werden. fgz<br />

8 GeneRAlVeRSAMMlUnG<br />

GeneRAlVeRSAMMlUnG 9


Josef Köpfli – 34 Jahre<br />

im Dienste der FGZ<br />

–<br />

nach 24½ Jahren tritt der engagierte fGZ-Geschäftsleiter zurück<br />

–<br />

Von Alfons Sonderegger<br />

An der ordentlichen Generalversammlung<br />

(GV) vom 18. Juni <strong>2012</strong> im Volkshaus­Saal<br />

hatte FGZ­Geschäftsleiter Josef Köpfli<br />

seinen letzten offiziellen GV­Auftritt. Als<br />

Dank für seinen langjährigen engagierten<br />

Einsatz erhoben sich die Versammelten im<br />

Saal und sagten ihm mit einer minutenlangen<br />

Ovation «merci». Am 6. Juli <strong>2012</strong> wird<br />

Josef Köpfli seinen Posten an Rolf Obrecht<br />

übergeben. – Im Folgenden ein Auszug aus<br />

der Würdigung durch FGZ­Präsident Alfons<br />

Sonderegger.<br />

–<br />

«Lieber Sepp<br />

34 Jahre standest du im einsatz<br />

für die fGZ – zehn Jahre als Vorstandsmitglied<br />

und danach über 24<br />

Jahre als Geschäftsleiter. Jetzt lässt<br />

du dich pensionieren, ein gutes Jahr<br />

vor deinem 65. Geburtstag. Als 4-jähriger<br />

bist du mit deiner familie in die<br />

fGZ gezogen. Du hast also 60 Jahre<br />

im friesenberg gewohnt und/oder<br />

gearbeitet. Das macht dich zu einem<br />

fGZ-Urgestein.<br />

Was lässt sich über so viel fGZ-<br />

Zeit sagen? Wie dein Vorgänger René<br />

Rusterholz hast du vor der Geschäftsleiter-Tätigkeit<br />

als Vorstand gewirkt, von<br />

1978 bis 1987. Du warst dort Aktuar<br />

und damit im Vorstands-Ausschuss.<br />

Als du im Januar 1988 als Geschäftsleiter<br />

gestartet bist (bis oktober neben<br />

René Rusterholz), da gab es für<br />

dich gleich eine fülle von Arbeit: Die<br />

Vermietung der neuen 7. etappe, die<br />

Anpassungen der Statuten ans neue<br />

eherecht und der Umbau des Verwaltungsgebäudes.<br />

Im laufe deiner<br />

Zeit warst du Mitglied in zahlreichen<br />

Kommissionen (Hauskommission,<br />

Kommission für Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Baukommission, finanzkommission)<br />

und du warst im Stiftungsrat der Stiftung<br />

Hilfsfonds.<br />

Vier Buchhalter –<br />

drei Präsidenten<br />

Du hast vier Buchhalter erlebt –<br />

Willy Schlachter (bis 1990), Balz Christen<br />

(bis Dez. 1993), René Meier (bis<br />

ende 2001) und Rolf obrecht, deinen<br />

nachfolger. In deiner Zeit gab es drei<br />

leiter Regie: fred forster (1970 –1995),<br />

Werner Waldvogel (bis ende 2009) und<br />

Markus Sauter. In deiner Zeit (1999)<br />

wurde die Abteilung Planung und Bau<br />

mit Heinz Aeberli und seinem Team<br />

geschaffen. Seit 1998 hat die fGZ<br />

eine Sozialberatung (Markus Hofstetter)<br />

und seit 2000 eine professionelle<br />

Altersbetreuung mit Madeleine<br />

Häfeli an der Spitze. Du hast das Sekretariat<br />

der Geschäftsleitung etabliert<br />

(Vreni Wetli, Pia Scherer), und du<br />

hast drei Präsidenten erlebt und erfahren:<br />

Hans Ahl (1978 – 1993), Walter<br />

Rindlisbacher (1993 – 27. oktober<br />

1997) und mich selber – und dazu eine<br />

Vielzahl von Vorstands- und Kommissions-Mitgliedern.<br />

Wichtige Vorhaben<br />

der FGZ in deiner Zeit<br />

– Der Mietzinsausgleichsfonds: Mit<br />

dem «Hunderter» für Besserverdienende,<br />

den Richtquoten bezüglich<br />

einkommen sowie dem Unterbelegungsbeitrag<br />

(1990).<br />

– Das leitbild (1995).<br />

– Die Zügelfristen (ab 1999, durchgebracht<br />

an zwei Generalversammlungen<br />

im 1998).<br />

– Das Bauleitbild (2004).<br />

– Die Sieben leitlinien zum Bauleitbild<br />

(2011).<br />

– Das Glasfasernetz und damit die<br />

fgz-eigene Verkabelung samt TVnetz.<br />

– Die standardisierten estrichausbauten.<br />

– Alle bisherigen ersatzneubauten:<br />

7./11./10./3. etappe.<br />

Josef Köpfli an der Generalversammlung<br />

vom 18. Juni <strong>2012</strong>, seiner letzten in der<br />

funktion als fGZ-Geschäftsleiter.<br />

– Der neubau Brombeeriweg auf städtischem<br />

Baurechtsland – dank deiner<br />

Motion im Gemeinderat.<br />

– eine Vielzahl von Sanierungen: 17./ 18./<br />

19. (in vier Teilen inkl. Schweighof saal)/<br />

3. (1996)/20./21./22./23./16./14. (Badezimmer)/<br />

1. und 2. et. (1998/99)/4./<br />

5./12. und aktuell die 13. etappe.<br />

– Das Anergienetz, also die neue<br />

Wärmeversorgung, bei dem du unter<br />

anderem für sehr gute Verträge<br />

gesorgt hast.<br />

10 fGZ-InTeRn<br />

Thema 11


– Das Aufgleisen des Quartierzentrums<br />

samt Projektierungskredit als<br />

toller Schlusspunkt (emma olé!).<br />

Was waren und was sind<br />

deine Anliegen?<br />

– Dir ging es um das Bereitstellen<br />

von erschwinglichen und attraktiven<br />

familienwohnungen sowie von<br />

Wohnungen für die nachkinderphase.<br />

– ein hohes und anspruchsvolles Ziel<br />

war dir immer die Gleichbehandlung<br />

aller <strong>Genossenschaft</strong>er/innen.<br />

– Du setztest dich ein für angemessene<br />

lösungen, die für die Menschen<br />

trag bar sind, du kämpftest<br />

für angemessene Mietzinserhöhungen<br />

bei Sanierungen.<br />

– Du trugst Sorge, dass sozialverträgliche<br />

Umzugskonzepte möglich wurden.<br />

– Dir ist und war die genossenschaftspolitische<br />

Verantwortung wichtig.<br />

– Als Gemeinderat hast du dich für<br />

eine – auch für die fGZ gute – Bau-<br />

und Zonenordnung (BZo) eingesetzt.<br />

– Stets ein Anliegen war dir das solidarische<br />

Mit-engagement im SVW. Du<br />

warst denn auch lange Vorstands-<br />

Mitglied im Regionalverband <strong>Zürich</strong><br />

des SVW, unseres Dachverbandes.<br />

– Über den eigenen Haag hinausblicken<br />

ist dir wesentlich. Das war immer<br />

dann auch spürbar, wenn du<br />

dich grosszügig und offen für die<br />

Unterstützung von andern genossenschaftlichen<br />

Projekten oder von<br />

Quartieranliegen eingesetzt hast.<br />

Wegen all diesen leistungen haben<br />

wir dir, Sepp, ganz zum Schluss<br />

deiner Geschäftsleiter-Zeit das neue<br />

loGo entwickeln lassen: endlich rot<br />

und grün statt blau – weil das besser<br />

zu dir passt.<br />

Sepp<br />

Du bist jung geblieben in deinem<br />

Amt (man sieht’s auch). Auch wenn<br />

es ab und zu ein Tief gegeben hat –<br />

immer wieder hat dich der elan, die<br />

Begeisterung für unsere Sache, den<br />

genossenschaftlichen gemeinnützigen<br />

Wohnungsbau, gepackt. Du hast<br />

in der fGZ eine lange ära entscheidend<br />

mitgeprägt, du hast das Anliegen<br />

des preisgünstigen Wohnungsbaus<br />

immer verteidigt und vorangetrieben.<br />

Deine Stelle hast du immer auch<br />

als Berufung verstanden – du warst<br />

generös im einsatz und für mich als<br />

Milizler warst du ein prima Partner und<br />

Kollege. Dafür ein herzliches Dankeschön.<br />

Der Dank kommt aber sicher<br />

von uns allen hier im Saal: Merci für<br />

die vielen guten Jahre der ära Köpfli.<br />

für‘s leben danach – also ohne<br />

fGZ – wünschen wir dir alles Gute und<br />

viel von dem, was du immer schon tun<br />

wolltest. Und wer weiss, ob wir nach<br />

einigen Monaten der Pause nicht ab<br />

und zu froh sein werden, dich um juristischen<br />

Rat fragen zu dürfen.<br />

Als kleines Dankeschön ein Blu menstrauss<br />

und ganz viel Applaus!»<br />

25 Jahre – lang und kurz zugleich<br />

–<br />

Rückblick, Dank und gute Wünsche<br />

–<br />

Von Josef Köpfli<br />

Im April 1987 wurde ich vom Vorstand<br />

für den damals in Pension gehenden René<br />

Rusterholz als neuer Geschäftsleiter der<br />

FGZ gewählt. In der Zwischenzeit sind 25<br />

FGZ­Jahre vergangen. 25 Jahre sind lang<br />

und kurz zugleich. Lang, wenn ich zurückblicke,<br />

was alles in dieser Zeit geschehen<br />

ist, seit ich meine Berufstätigkeit bei der<br />

FGZ angefangen habe. Kurz, wenn ich<br />

heute als abtretender Geschäftsleiter an<br />

die zahlreichen Generalversammlungen,<br />

Vorstandssitzungen, Projekte, Diskussionen<br />

und Begegnungen denke und dabei<br />

teilweise den Eindruck habe, als wäre es<br />

erst gestern gewesen.<br />

–<br />

ob lang oder kurz: es<br />

war eini ges los während<br />

dieser Zeit in der<br />

fGZ. es gab zahlreiche<br />

Mieter/innen-Wechsel<br />

in den Wohnsiedlungen,<br />

personelle Wechsel<br />

in den <strong>Genossenschaft</strong>sbehörden<br />

und<br />

den Teams der Mitarbeitenden auf der<br />

Verwaltung und im Regiebetrieb sowie<br />

auch viele bauliche etappensanierungen<br />

und sogar fünf neuüberbauungen,<br />

die das erscheinungsbild der fGZ inzwischen<br />

erkennbar gewandelt haben.<br />

Auf Anfang Juli <strong>2012</strong> werde ich<br />

jetzt als Geschäftsführer der fGZ zurücktreten<br />

und mit 64 Jahren in Pension<br />

gehen. Das nach einer 35-jährigen<br />

Mitwirkung und Tätigkeit in den<br />

fGZ-Gremien, zunächst von 1977 bis<br />

1987 als Aktuar im Vorstand und sodann<br />

seit 1988 während fast 25 Jahren<br />

als operativer Geschäftsleiter. Damit<br />

geht für mich eine langjährige, reiche<br />

und erfüllte «fGZ-Zeit» zu ende,<br />

in der ich die entwicklung und Ausgestaltung<br />

der <strong>Genossenschaft</strong> mitgestalten<br />

durfte. es war eine schöne<br />

Zeit mit vielen Höhen und wenigen<br />

Tiefen; eine Zeit mit vielen interessanten<br />

Projekten, wertvollen persönlichen<br />

Kontakten und Begegnungen,<br />

die sich über die gemeinsame, kollegiale<br />

Zusammenarbeit hinaus teilweise<br />

zu echten freundschaften entwickelt<br />

haben.<br />

Faszinierend und spannend<br />

Das persönliche Mitwirken in<br />

einer gemeinnützigen Baugenossenschaft<br />

wie der fGZ, also in einer demokratisch<br />

und milizmässig aufgebauten<br />

und sozial ausgerichteten<br />

Wohnbaugenossenschaft, habe ich<br />

in all den Jahren bis zum Schluss immer<br />

als faszinierend und spannend<br />

12 fGZ-InTeRn<br />

fGZ-InTeRn 13


empfunden. Unser genossenschaftliches<br />

Kerngeschäft, bezahlbaren<br />

Wohnraum für alle Generationen (mit<br />

Schwergewicht normal verdienende<br />

Haushalte mit Kindern) bereitzustellen<br />

sowie die tägliche Berufsarbeit<br />

im Zusammenhang mit dem Wohnen<br />

als elementarem und existentiellem<br />

lebensbedürfnis war für mich immer<br />

eine schöne und sinnhafte Tätigkeit.<br />

Denn nach meiner Auffassung gehört<br />

das Recht auf eine menschenwürdige,<br />

bezahlbare Wohnung zu den eigentlichen<br />

Grundrechten des Menschen.<br />

es hat mir immer gefallen, dass dank<br />

der genossenschaftlichen Selbsthilfe-Strategie<br />

auch wenig- und normalverdienende<br />

leute zu gutem und<br />

sicherem Wohnen kommen können,<br />

und dass die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften<br />

viel zum sozialen<br />

Zusammenhalt unserer Bevölkerung<br />

beitragen.<br />

neben den zentralen Kerngeschäften<br />

der fGZ, dazu gehören u.a.<br />

Vermietung, Wohnungswechsel, baulicher<br />

Unterhalt, Zügelfristen-Management,<br />

regelmässige bauliche Siedlungssanierungen<br />

und besonders auch die<br />

Bearbeitung von diversen Mitglieder-<br />

Anliegen, konnte ich auch an zahlreichen<br />

interessanten Projekten mitwirken<br />

und hatte mich in all den Jahren<br />

mit vielen besonderen Sachthemen<br />

zu befassen.<br />

Die relevanten Sachthemen, die<br />

je weils im Zentrum der <strong>Genossenschaft</strong>spraxis<br />

standen, haben sich im Verlauf<br />

der letzten 25 Jahre natürlich gewandelt,<br />

was ich als abwechslungsreich<br />

und interessant empfunden habe.<br />

Rückblickend denke ich etwa<br />

an die im folgenden beschriebenen,<br />

für die entwicklung der fGZ wichtigen<br />

Vorkommnisse, Sachthemen und Projekte,<br />

die ich miterlebt habe.<br />

Politische Diskussionen um die<br />

staatliche Wohnbauförderung<br />

Seit Beginn der 90er-Jahre kam<br />

es in der Stadt <strong>Zürich</strong> im Gemeinderat<br />

und in Gemeindeabstimmungen über<br />

diverse städtische Wohnbauaktionen<br />

wiederholt zu kontroversen politischen<br />

Auseinandersetzungen über die Weiterführung<br />

und die Ausgestaltung der<br />

staatlichen Wohnbauförderung.<br />

erfreulicherweise haben sich die<br />

Stadtzürcher Stimmberechtigten seit<br />

den 90er-Jahren in mehreren Ge meinde<br />

abstimmungen jeweils sehr klar<br />

für die fortführung der öffentlichen<br />

Wohnbauförderung ausgesprochen.<br />

Im Rahmen der Wohnbauaktionen<br />

1990, 1995, 2002, 2005 und 2011<br />

zur förderung des gemeinnützigen,<br />

genossenschaftlichen und kommunalen<br />

Wohnungsbaus haben die Stadtzürcher<br />

Stimmberechtigten gesamthaft<br />

erhebliche 130 Mio. franken bewilligt,<br />

die gezielt zur Verbilligung der<br />

Mietzinse von subventionierten Wohnungen<br />

verwendet werden konnten<br />

und können.<br />

Aus diesen fördermitteln wurden<br />

erfreulicherweise auch an die<br />

1998/2000 erstellte fGZ-ersatzneuüberbauung<br />

«Unterer Schweighof»<br />

(11. etappe) erhebliche Subventionen<br />

ausgerichtet, wobei wir dort rund die<br />

Hälfte aller neubauwohnungen (total<br />

deren 47) in den verschiedenen Woh-<br />

nungskategorien des subventionierten<br />

Wohnungsbaus (familienwohnungen I<br />

und II sowie Alterswohnungen I und II)<br />

realisierten. Die damals zugesprochenen<br />

Subventionsleistungen von Stadt,<br />

Kanton und Bund führten im «Unteren<br />

Schweighof» dazu, dass die Mieten im<br />

Vergleich zu den freitragenden Wohnungen<br />

um 25 bis 50 Prozent verbilligt<br />

werden konnten.<br />

Politisches Gerangel<br />

um die Baurechtspolitik<br />

Im Gemeinderat wollten die bürgerlichen<br />

Parteien (SVP, fDP, CVP) ab<br />

Mitte der 90er Jahre die grundsätzlich<br />

bewährte landabgabe von städtischen<br />

Wohnzonen-Baugrundstücken<br />

im Baurecht ersetzen durch landverkäufe<br />

zu Marktpreisen. Damit wollten<br />

sie einmalige finanzielle Buchgewinne<br />

zu Gunsten der Stadtkasse und<br />

Tilgung des damaligen Bilanzfehlbetrags<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong> erzielen. Dieses<br />

Vorhaben konnte dann aber zum<br />

Glück für die gemeinnützigen Bauträger<br />

abgewehrt werden. Denn für die<br />

Baugenossenschaften ist die landabgabe<br />

im Baurecht vor allem wegen<br />

des fairen «Richtlinien-landwertes»<br />

das wohl wirksamste fördermittel<br />

im gemeinnützigen Wohnungsbau,<br />

weil damit ein tieferer landwert in die<br />

kostendeckende Mietzinskalkulation<br />

eingesetzt werden kann.<br />

erfreulicherweise hat auch die<br />

fGZ schon mehrmals städtische Baurechte<br />

zugesprochen erhalten, so für<br />

die erstellung der 21. etappe mit fGZ-<br />

Verwaltungsgebäude und ärztehaus<br />

(1971), für die 22. etappe «Blumen-<br />

haus» mit Alterswohnungen und gewerblichen<br />

Räumen (1976), für die 23.<br />

etappe mit der Wohn- und Geschäftsüberbauung<br />

«Manessehof» (1984) sowie<br />

für die zwei schönen und attraktiven<br />

Wohnanlagen der 20. etappe an<br />

der friesenberghalde (1969) und der<br />

24. etappe am Hegianwandweg bzw.<br />

«Brombeeriweg» (2003).<br />

Leitbildentwicklung, Statuten<br />

und «Zukunftswerkstatt»<br />

Gut erinnern kann ich mich noch<br />

an die gemeinsame erarbeitung des<br />

fGZ-leitbildes, das dann als Grundlage<br />

für eine Totalrevision der <strong>Genossenschaft</strong>sstatuten<br />

gedient hat, die im Wesentlichen<br />

noch heute Bestand haben.<br />

Das leitbild ist eine Richtschnur<br />

oder leitplanke für das konkrete Handeln<br />

der <strong>Genossenschaft</strong>. Unser 2011<br />

überarbeitetes und zeitgemäss angepasstes<br />

leitbild zeigt auf, was die fGZ<br />

ist, was sie beseelt und wie sie arbeiten<br />

möchte.<br />

In diesem Zusammenhang kommt<br />

mir auch die «Zukunftswerkstatt» (1999)<br />

in den Sinn, die wir am ende des Jubiläumsjahr<br />

«75 Jahre fGZ» durchgeführt<br />

hatten, an der auch erstmals die<br />

Idee einer Zentrumsvergrösserung bzw.<br />

erstellung eines Quartierzentrums mit<br />

Quartierversorgungsangeboten zur<br />

Sprache kam, was die heute aktuelle<br />

Planung des neuen Zentrums friesenberg<br />

auslöste.<br />

Bauleitbild und Entwicklungsplan<br />

2004 ­ 2025 und 2011 ­ 2040»<br />

Besonders spannend waren für<br />

mich auch die Vorarbeiten zur strate-<br />

14 fGZ-InTeRn<br />

fGZ-InTeRn 15


Josef Köpfli hat als Geschäftsleiter 37 Generalversammlungen<br />

miterlebt. Die Bilder zeigen ihn<br />

an verschiedenen Versammlungen – unter anderem<br />

mit den drei Präsidenten, mit denen er zusammengearbeitet<br />

hat: Walter Rindlisbacher und<br />

Hans Ahl (drittes Bild) sowie Alfons Sonderegger.<br />

gischen Planung für die bauliche erneuerungspolitik<br />

der fGZ, mit der wir<br />

uns seit 2001 in einer Kerngruppe, in<br />

den Kommissionen und im Vorstand<br />

intensiv befassten. Daraus resultierte<br />

dann als wichtiges Immobilien-Strategiepapier<br />

das «fGZ Bauleitbild und<br />

entwicklungsplan 2004 – 2025», das<br />

inzwischen mit dem «entwicklungsplan<br />

fGZ 2011 – 2040» und mit den «Sieben<br />

leitlinien für Unterhalt und erneuerung<br />

der fGZ-Immobilien» (2011)<br />

fortgeschrieben, präzisiert und optimiert<br />

wurde. Damit verfügt die fGZ<br />

heute über ein nachhaltiges strategisches<br />

Planungskonzept für die künftige<br />

Sanierungs- und Baupolitik, mit<br />

dem im Sinne einer Richtschnur aufgezeigt<br />

wird, mit welcher baulichen<br />

erneuerungsstrategie die einzelnen<br />

fGZ-Bauetappen und Siedlungsteile<br />

auf längere Zeit gezielt und stetig renoviert<br />

und entwickelt werden sollen.<br />

Planung und Realisierung von<br />

fünf (Ersatz­)Neubauten<br />

Während meiner Zeit als Geschäftsleiter<br />

konnten in der fGZ erfreulicherweise<br />

vier baulich angemessen<br />

verdichtete ersatz-neuüberbauungen,<br />

nämlich in der 7. etappe an der<br />

Schweighofstrasse (1988), 11. etappe<br />

«Unterer Schweighof I» (1998/2000),<br />

10. etappe «Unterer Schweighof II»<br />

(2005) und in der 3. etappe «Grünmatt»<br />

(<strong>2012</strong>/2014), sowie zudem auf<br />

einem unbebauten städtischen Wohnzonen-Baugrundstück<br />

die architektonisch<br />

und städtebaulich gelungene<br />

neuüberbauung 24. etappe «Brombeeriweg»(2003)<br />

realisiert werden.<br />

Mit dieser neu- und ersatzneubautätigkeit<br />

konnte das Gesamtwohnungsangebot<br />

der fGZ quantitativ erweitert<br />

und zeitgemäss ergänzt und<br />

optimiert werden. für die Mitarbeitenden<br />

der Verwaltung und des Regiebetriebs<br />

waren dabei insbesondere<br />

die vorgängige Umzugsplanung für<br />

die betroffenen Bewohner/innen, die<br />

erstvermietung der begehrten neubauwohnungen<br />

und die gestaffelten<br />

neubaubezüge jeweils anforderungsreich<br />

und aufwändig. Der geleistete<br />

Zusatzaufwand hat sich zum Wohl<br />

der ganzen fGZ aber gewiss gelohnt.<br />

Bauen und Sanieren für die<br />

2000­Watt­Gesellschaft<br />

Seit 2006 wird in der fGZ und<br />

bei den anderen gemeinnützigen<br />

Bauträgern zunehmend auch das<br />

Thema «Bauen und Sanieren für die<br />

2000-Watt-Gesellschaft» diskutiert<br />

und auch projektbezogen schrittweise<br />

umgesetzt. Bekanntlich hat ja die<br />

Stadt <strong>Zürich</strong> in einer Volksabstimmung<br />

die 2000-Watt-Gesellschaft als Ziel<br />

in ihrer Gemeindeordnung (Verfassung)<br />

verankert. neben der Senkung<br />

des jährlichen Gesamtenergiebedarfs<br />

von heute 6300 Watt pro Person auf<br />

2000 Watt gehört dazu parallel auch<br />

die Senkung des Co 2 -Ausstosses auf<br />

eine Tonne pro Person und Jahr.<br />

In diesem Zusammenhang findet<br />

natürlich auch die neue nachhal-<br />

tige Wärmeversorgung für die fGZ mit<br />

dem projektierten, sich im Bau befindlichen<br />

Anergienetz derzeit grosse Beachtung,<br />

weil damit der derzeitige Öl-<br />

und Gasverbrauch und zugleich auch<br />

der für das Klima schädliche Co 2 -Ausstoss<br />

massiv gesenkt werden kann.<br />

Die Mitwirkung an den Vorarbeiten<br />

zum schrittweise entstehenden<br />

fGZ-Abwärmeverbundnetz im friesenberg-Gebiet<br />

waren sehr interessant<br />

und die einstimmige Zustimmung<br />

der ausserordentlichen Generalversammlung<br />

vom 28. februar 2011<br />

sehr erfreulich.<br />

Zum angestrebten «Bauen für<br />

die 2000-Watt-Gesellschaft» gehört<br />

bestimmt auch, dass das projektierte<br />

neue Zentrum friesenberg der fGZ<br />

im ökologisch nachhaltigen Minergie-<br />

P-eco-Standard erstellt werden soll.<br />

natürlich wären noch viele weitere<br />

wichtige Themen aus der fGZ-Arbeit<br />

in den letzten Jahren zu erwähnen<br />

wie etwa die Diskussion um «neue<br />

Wohnformen und gemeinschaftliche<br />

Wohnprojekte» oder das «Begleitete<br />

16 fGZ-InTeRn<br />

fGZ-InTeRn 17


Wohnen im Alter» mit Service-Dienstleistungen<br />

und Wohnassistenz, und<br />

vieles andere mehr.<br />

Über alles gesehen habe ich die<br />

erfahrung gemacht, dass es in der<br />

fGZ-<strong>Genossenschaft</strong>s praxis nicht nur<br />

um fragen der täglichen liegenschaftenbewirtschaftung<br />

geht, sondern oft<br />

auch um wohn-, sozial-, und kommunalpolitische<br />

fragen, die letztlich insgesamt<br />

ein quantitatives und qualitatives<br />

Wachstum der fGZ-Substanz<br />

ermöglichen.<br />

Soziale genossen schaftliche<br />

Angebote – «Mehr als wohnen»<br />

Die Solidarität ist – neben der<br />

innergenossenschaftlichen Demokratie<br />

als umfassende Mitglieder-Mitbestimmung,<br />

der Unverkäuflichkeit der<br />

liegenschaften und dem statutarisch<br />

gesicherten Wohnrecht auf lebzeiten<br />

– eines der wichtigen Wesensmerkmale<br />

einer <strong>Genossenschaft</strong>.<br />

Bei meiner Arbeit bei der fGZ<br />

waren mir die sozialen Institutionen,<br />

Angebote und Dienstleistungen in<br />

der <strong>Genossenschaft</strong> immer wichtig.<br />

Stiftung Hilfsfonds der FGZ<br />

Ich denke dabei zunächst an das<br />

langjährige Mitwirken als Stiftungsrat<br />

in der selbständigen, unabhängigen<br />

Stiftung Hilfsfonds der fGZ. Aus<br />

den Mitteln des Hilfsfonds, der laufend<br />

aus ½ Prozent aller fGZ-Mietzinsen<br />

gespeist wird, können <strong>Genossenschaft</strong>smitglieder<br />

in finanziellen engpässen<br />

und notlagen, ergänzend zur<br />

öffentlichen Sozialhilfe, gezielt und<br />

unbürokratisch unterstützt werden.<br />

Die erforderlichen Vorabklärungen<br />

und Gespräche mit den Betroffenen<br />

in not werden professionell und vertraulich<br />

vom Sozialarbeiter der fGZ<br />

geführt.<br />

Der Hilfsfonds als genossenschaftsinternes<br />

«Hilfswerk» war für<br />

mich immer ein besonderer Ausdruck<br />

von genossenschaftlicher Solidarität.<br />

Wegen der oft nur im Versteckten<br />

anzutreffenden Armut wird der fGZ-<br />

Hilfsfonds auch in Zukunft nötig sein.<br />

FGZ-Sozialberatung<br />

ein weiteres soziales Angebot ist<br />

auch die 1998 neu geschaffene fGZeigene<br />

Sozialberatungsstelle, die von<br />

einem Sozialarbeiter professionell<br />

geführt wird. Die Sozialberatung ist<br />

eine verwaltungsunabhängige Anlaufstelle<br />

für <strong>Genossenschaft</strong>smieter/innen<br />

bei sozialen Problemen oder bei<br />

nachbarschaftskonflikten. Die fGZ-<br />

Sozialberatung ist heute nicht mehr<br />

wegzudenken.<br />

FGZ-Altersbetreuung mit Alterstreff<br />

Zur sozialen Angebotspalette gehört<br />

auch unsere genossenschaftseigene<br />

Altersbetreuung. Diese hat das<br />

Hauptziel, den betagten <strong>Genossenschaft</strong>smietern/innen<br />

vor allem lebenspraktische<br />

Alltagsunterstützung<br />

im eigenen Wohnumfeld, Kontaktbesuche<br />

und Gespräche, Wäschebesorgung<br />

im internen Waschsalon (mit angemessener<br />

Kostenbeteiligung) sowie<br />

gemeinschaftliche Rahmenveranstaltungen<br />

zu bieten.<br />

es ist gut und solidarisch, dass<br />

die fGZ an zentraler lage den be-<br />

liebten «Alterstreffpunkt» als ort der<br />

Begegnung für Betagte, Angehörige,<br />

nachbarn und Interessierte anbietet.<br />

erfreulicherweise konnte der fGZ-Alterstreffpunkt<br />

im Jahr 2003 zweckmässig<br />

um- und ausgebaut sowie<br />

mit einem Gartensitzplatz erweitert<br />

werden. Weil aufgrund der demografischen<br />

entwicklung auch in der fGZ<br />

immer mehr Menschen in ein hohes<br />

Alter kommen werden, wird die Bedeutung<br />

der «fGZ-Altersbetreuung»<br />

in Zukunft an Bedeutung gewinnen<br />

und wohl noch weiter ausgebaut werden<br />

müssen.<br />

FGZ­Mietzins ausgleichs fonds<br />

und Zügelfristen<br />

Während meiner Zeit als Geschäftsleiter<br />

(1988 – <strong>2012</strong>) wurden<br />

in der fGZ insgesamt 37 Generalversammlungen<br />

durchführt. Davon waren<br />

25 ordentliche Generalversammlungen<br />

mit den statutarischen Jahresgeschäften<br />

sowie 12 ausserordentliche<br />

GV zu besonderen Projekten und Themen<br />

(Zügelfristen, Sanierungs- und<br />

neubaukredite, Bauleitbild und entwicklungsplan,<br />

Anergienetz und Abbruchverbot<br />

für Wohnungen im Zentrumsgebiet).<br />

neben den letzten beiden zukunftsweisenden<br />

ausserordentlichen<br />

Generalversammlungen mit der Zustimmung<br />

zur neuen Wärmeversorgung<br />

(Anergienetz) vom februar 2011 und<br />

der Ablehnung eines Abbruchverbots<br />

für Wohnungen im Zentrumsgebiet im<br />

Zusammenhang mit der Projektierung<br />

des Zentrums friesenberg vom April<br />

<strong>2012</strong> werde ich mich besonders ger-<br />

ne auch an die ausserordentlichen<br />

Generalversammlungen aus den Jahren<br />

1990 und 1998 zurück erinnern,<br />

als der fGZ-Mietzinsausgleichsfonds<br />

neu geschaffen und die Zügelfristen<br />

für die familienwohnobjekte neu eingeführt<br />

wurden.<br />

es war bestimmt einer der «genossenschaftspolitischen<br />

Höhepunkte»,<br />

den ich miterlebt habe, als die ausserordentliche<br />

Generalversammlung<br />

vom 19. november 1990, an welcher<br />

896 stimmberechtigte Mitglieder im<br />

praktisch vollbesetzten Theatersaal<br />

im Volkshaus mit klarem Mehr einer<br />

Statutenänderung zustimmten und das<br />

«fGZ-Reglement über die erhaltung<br />

der familienwohnobjekte» genehmigten.<br />

Dabei ging es neben der Genehmigung<br />

einer generellen Rückzahlung<br />

von Subventionen für 700 ablösungsberechtigte<br />

Wohnungen vor allem um<br />

die Schaffung eines «fGZ-Mietzinsausgleichs<br />

fonds», die erhebung von<br />

Mehrzinsen bei starker Unterbesetzung<br />

von familienwohnungen und um<br />

die erhebung von Mehrzinsen wegen<br />

sehr guter finanzieller Verhältnisse.<br />

Seither ist die fGZ die einzige<br />

Wohnbaugenossenschaft, die in ergänzung<br />

zur gemeinnützigen Kostenmiete<br />

ein eigenes in den <strong>Genossenschaft</strong>sstatuten<br />

verankertes soziales,<br />

einkommens- und vermögensabhängiges<br />

Mietzinssystem praktiziert, wonach<br />

die gut verdienenden und vermögenden<br />

Haushalte einen monatlichen<br />

Solidaritätsmehrzins in den<br />

Mietzinsausgleichsfonds bezahlen,<br />

und umgekehrt an die Haushalte mit<br />

geringem einkommen abgestufte so-<br />

18 fGZ-InTeRn<br />

fGZ-InTeRn 19


ziale Mietumlagen ausgerichtet werden.<br />

Die fGZ kennt also (im Gegensatz<br />

zum obligationenrechtlichen<br />

Mietrecht) einen angemessenen, relativen<br />

«Mietzins nach einkommen»,<br />

was man durchaus als sozial gerecht<br />

betrachten kann.<br />

Das zweite genossenschaftspolitische<br />

Highlight war für mich, dass<br />

diese soziale Mietzinsausgleichs-Regelung<br />

dann acht Jahre später im november<br />

1998 noch zusätzlich ergänzt<br />

werden konnte mit der einführung von<br />

Zügelfristen für familienwohnobjekte<br />

(nach dem Wegzug der Kinder).<br />

Die einführung von Zügelfristen für<br />

familienwohnobjekte (insbesondere<br />

für die Reihenhäuser) war das bisher<br />

wohl am meisten umstrittene Geschäft<br />

gewesen, über das eine fGZ-Generalversammlung<br />

beschliessen musste.<br />

nachdem ein «Komitee für eine korrekte<br />

Abstimmung» einen ersten relativ<br />

knappen GV-Beschluss vom 22.<br />

Juni 1998 angefochten hatte, musste<br />

dann am 16. november 1998 nochmals<br />

eine ausserordentliche GV einberufen<br />

werden, und zwar im Schützenhaus<br />

«Albisgüetli», weil unser traditionelles<br />

Volkshaus gerade saniert<br />

wurde. An dieser wiederum mit rund<br />

1000 Teilnehmenden aussergewöhnlich<br />

gut besuchten Versammlung wurden<br />

dann die geltenden Zügelfristen<br />

für die grösseren familienwohnobjekte<br />

– in einer geheimen Urnenabstimmung<br />

mit paritätischem Abstimmungsbüro<br />

– mit 460 Ja-Stimmen zu<br />

350 nein-Stimmen eingeführt. Diese<br />

vor 14 Jahren eingeführten reglementarischen<br />

Zügelfristen tragen seither<br />

dazu bei, dass stark unterbesetze familienwohnobjekte<br />

(v.a. unsere beliebten<br />

Reihenhäuser) innert angemessener<br />

Zeiträume wieder an familien und<br />

Haushalte mit Kinder vermietet werden<br />

können.<br />

Beide Statutenänderungen und<br />

Reglementserlasse betreffend den<br />

Mietzinsausgleichsfonds und die Zügelfristen<br />

wurden an denkwürdigen,<br />

aussergewöhnlich gut besuchten Generalversammlungen,<br />

mit jeweils über<br />

1000 Teilnehmenden (einmal sogar<br />

bei 1150 Teilnehmenden) beschlossen<br />

und eingeführt.<br />

Im Rückblick bin ich hinsichtlich<br />

des genossenschaftliche Solidaritätsgebots<br />

vor allem stolz darauf,<br />

dass wir in meiner Geschäftsleiter-<br />

Zeit – jeweils immer mit der nötigen<br />

Zustimmung der Generalversammlung<br />

– gemeinsam den Beweis erbringen<br />

konnten, dass man in der fGZ «Solidarität»<br />

ganz konkret und vorausschauend<br />

zum allgemeinen nutzen<br />

aller <strong>Genossenschaft</strong>smitglieder organisieren<br />

kann.<br />

Wenn ich jetzt als Geschäftsleiter<br />

abtrete und die Verwaltungsleitung<br />

im Juli <strong>2012</strong> an Rolf obrecht übergebe,<br />

wünsche ich mir, dass für die vorhandenen<br />

sozialen einrichtungen und<br />

die solidarischen und gemeinschaftlichen<br />

Angebote in der fGZ wenn irgend<br />

möglich auch in Zukunft gut gesorgt<br />

wird – ganz im Sinne des genossenschaftlichen<br />

«Mehr als Wohnen»<br />

. Angesichts der jeweils vorgelegten<br />

positiven Jahresrechnungen der fGZ<br />

gehe ich davon aus, dass dies auch<br />

künftig der fall sein wird.<br />

Danke und alles Gute<br />

Meine fast 25-jährige Geschäftsleitertätigkeit<br />

bei der fGZ war natürlich<br />

nicht nur reich an Arbeit, sondern<br />

auch reich an freude, und deshalb<br />

Anlass zu Dankbarkeit. An der<br />

Schwelle des Abschieds möchte ich<br />

deshalb den drei <strong>Genossenschaft</strong>spräsidenten<br />

Hans Ahl, Walter Rindlisbacher<br />

und Alfons Sonderegger,<br />

mit dem ich die letzten 15 Jahre in<br />

einem guten kollegialen Zusammenspiel<br />

zwischen strategischer und<br />

operativer ebene an den gemeinsamen<br />

Zielen arbeiten konnte, herzlich<br />

danken. ebenso ein herzliches Dankeschön<br />

allen Vorstandsmitgliedern<br />

und Mitgliedern der ständigen Kommissionen,<br />

mit denen ich in meinen<br />

«Geschäftsleiter-Jahren» zusammenarbeiten<br />

durfte.<br />

Ganz herzlich bedanken möchte<br />

ich mich auch bei allen Mitarbeitenden<br />

in der fGZ, die im Regiebetrieb,<br />

in der Altersbetreuung und Sozialberatung<br />

und auf der Geschäftsstelle<br />

in guter und konstruktiver Zusammenarbeit<br />

und mit grossem persönlichen<br />

einsatz mitgeholfen haben, die<br />

anfallenden Sachverhalte und Probleme<br />

zu lösen.<br />

Die fGZ bietet heute gut 5500<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern eine<br />

nachhaltige, sozial- und gemeinschaftsorientierte<br />

Wohn-, lebens und Baukultur.<br />

Ich bin überzeugt, dass die fGZ<br />

in eine gute und erfolgreiche Zukunft<br />

blicken kann. Dies gerade auch nach<br />

dem zukunftsweisenden Kreditgenehmigungs-Beschluss<br />

vom 18. Juni<br />

<strong>2012</strong> für die Projektierung eines le-<br />

bendigen Quartierzentrums friesenberg,<br />

das die Identität der <strong>Genossenschaft</strong><br />

und des Quartiers friesenberg<br />

weiter stärken wird.<br />

Ich meine, das ist wirklich ein<br />

guter Moment für mich, jetzt befriedigt<br />

in Pension zu gehen, vor allem<br />

auch, weil die fGZ verwaltungsmässig<br />

in «guten Händen» bleibt. Also wünsche<br />

ich meinem Stellennachfolger<br />

Rolf obrecht und seinem Team von<br />

Herzen viel erfolg und Befriedigung<br />

bei der Geschäftsführung, und dem<br />

Vorstand gutes Gelingen, Glück und<br />

die erforderliche Weitsicht für die anstehenden<br />

strategischen entscheide.<br />

Und Ihnen allen, geschätzte <strong>Genossenschaft</strong>er/innen,<br />

wünsche ich<br />

weiterhin ein angenehmes und sorgenfreies<br />

Wohnen in der fGZ und der<br />

ganzen <strong>Genossenschaft</strong> weiterhin ein<br />

gutes Gedeihen und eine gute, nachhaltige<br />

Weiterentwicklung.<br />

Herzlichen Dank allen für die<br />

Zusammenarbeit und alles Gute!<br />

20 fGZ-InTeRn<br />

fGZ-InTeRn 21


Mietzinssenkungen –<br />

allerdings nicht für alle<br />

–<br />

Referenzzinssatz gesunken – Mieten werden teilweise gesenkt<br />

–<br />

Anfangs Juni <strong>2012</strong> wurde der Referenzzinssatz<br />

von 2.5 % auf 2.25 % gesenkt. Die auf<br />

Grund dieser Tatsache durchgeführte Neuberechnung<br />

der Kostenmiete zeigt einen<br />

Senkungsbedarf in einigen Etappen. Der<br />

FGZ­Vor stand hat deshalb beschlossen, die<br />

Mietzinsen per 1. Oktober <strong>2012</strong> in diesen<br />

Etappen zu senken.<br />

–<br />

Kostenmiete<br />

Die Grundlage für die Berechnung<br />

der Mieten ist die sogenannte Kostenmiete.<br />

Diese basiert auf den gesetzlichen<br />

Vorgaben der Kantonalen Wohnbauförde-<br />

rungsverordnung und des Mietzinsreglementes<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong>. Die Kostenmiete<br />

stellt die höchstzulässige<br />

Mietzinssumme dar, die für eine Siedlung<br />

(Bauetappe) verlangt werden darf.<br />

Zur Berechnung der Kostenmiete beachten<br />

Sie bitte den Kasten «Kostenmiete<br />

im gemeinnützigen Wohnungsbau»<br />

(siehe Seite xy). Der Grundsatz<br />

der Kostenmiete wurde von der fGZ<br />

nicht alle etappen erhalten eine Mietzinsreduktion,<br />

wie sie u.a. für die die Siedlungen<br />

Unterer Schweighof I und II (10./11.<br />

etappe) vorgesehen ist.<br />

in den vergangenen Jahren stets beachtet,<br />

was von der Kontrollbehörde<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong>, die Mietzinsveränderungen<br />

zu prüfen hat, immer wieder<br />

bestätigt wurde.<br />

Auswirkungen auf die Mieten<br />

Der für die Berechnung der Kostenmiete<br />

massgebende Referenzzinssatz<br />

ist anfangs Juni <strong>2012</strong> erneut um<br />

¼ % gesenkt worden. Dies hat die<br />

erfreuliche Auswirkung, dass über<br />

die Hälfte der Mieten per 1. oktober<br />

<strong>2012</strong> nochmals gesenkt werden können.<br />

Die folgenden 11 etappen können<br />

von dieser Mietzinssenkung profitieren:<br />

etappen 7, 10, 11, 14 bis 17,<br />

19, 20, 22 und 24.<br />

Über den Umfang der Mietzinssenkung<br />

wird Sie das Mietzinsänderungsformular<br />

informieren, das im laufe<br />

des Monats Juli verschickt wird.<br />

Mietzinspolitik des<br />

Vorstandes<br />

Der Vorstand der fGZ hat schon<br />

vor einigen Jahren beschlossen,<br />

dass alle etappen 95 % bis 100 %<br />

der höchstzulässigen Kostenmiete<br />

entrichten sollen. Um dieses Ziel<br />

zu erreichen oder ihm zumindest<br />

näher zu kommen, werden z.B. Anpassungen<br />

wegen Hypothekarzins-<br />

Veränderungen differenziert weitergegeben.<br />

Das heisst, dass es<br />

immer wieder etappen gibt oder<br />

gegeben hat, die keine oder eine<br />

geringere Senkung der Miete «be-<br />

Kostenmiete im gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

Berechnung der jährlich höchstzulässigen Mietzinssumme<br />

(«faustregel», gem. städt. Mietzinsreglement Art. 2ff.)<br />

Anlagekosten x Verzinsung* = Kapitalkosten<br />

*Referenzzinssatz BWo (evtl. + Baurechtszins)<br />

Gebäude-Vers.summe x Betriebsquote = übrige Kosten<br />

(Betriebskosten)<br />

Kapitalkosten + übrige Kosten = Höchstzulässige Mietzinssumme<br />

Beispiel (Wohnbauträger auf eigenem land, ohne Subventionen)<br />

Anlagekosten: per 31.12.2011 5‘831‘080<br />

Geb.vers.summe (Teuerungsindex 1025) 12‘935‘500<br />

Betriebsrechnung:<br />

Kapitalkosten: 5‘831‘080 zu 2.50%* 160‘355<br />

Betriebskosten: 12‘935‘500 zu 3.25% 420‘404<br />

Höchstzulässige Mietzinssumme: 580‘758<br />

* Referenzzinssatz BWo (Bundesamt für Wohnungswesen)<br />

22 fGZ-InTeRn<br />

fGZ-InTeRn 23


Stand der Kostenmiete in den Etappen (Juli <strong>2012</strong>, Referenzzinssatz 2.25 %)<br />

etappe Kostenmiete in % Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />

1 Pappelstr./Margaretenweg/<br />

Jakob-Peter-Weg<br />

88.70 Zielmiete ab oktober <strong>2012</strong><br />

2 Schweighofstrasse nord 88.95 Zielmiete ab oktober <strong>2012</strong><br />

3 Grünmatt n/A neubau (erstbezug ab <strong>2012</strong>)<br />

4 Staffelhof 99.73 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />

5/6 Kleinalbis 98.60 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />

7 Schweighofstrasse Mitte 101.47 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

8 Grossalbis 93.41 Zielmiete ab oktober <strong>2012</strong><br />

9 Schweighofstrasse Süd 96.22 Zielmiete ab oktober <strong>2012</strong><br />

10 Unterer Schweighof II 102.17 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

11 Unterer Schweighof I 101.60 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

12 Rossweidli, ob. Kleinalbis, langweid 96.86 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />

13 Arbental 92.60 Sanierungsaufschlag und Zielmiete<br />

nach Sanierung<br />

14 Bernhard-Jäggi-Weg 100.22 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

15 Schweigmatt 100.51 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

16 Adolf-lüchinger-Strasse 101.08 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

17 Hegianwandweg 101.47 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

18 Rossweidli (Mehrfamilienhäuser) 96.56 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />

19 Arbental (Mehrfamilienhäuser) 101.31 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

20 friesenberghalde 100.92 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

21 Verwaltungsgebäude n/A keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />

22 Blumenhaus 101.01 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

23 Manessehof 89.01 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />

24 Brombeeriweg 101.56 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />

n/A = nicht anwendbar<br />

kamen». Allerdings gibt es nach wie vor<br />

einige etappen, die deutlich neben dem<br />

Ziel liegen (siehe obenstehende Tabelle).<br />

Mit den geplanten Anpassungen soll<br />

das Ziel «95 bis 100 % der Kostenmiete» in<br />

allen etappen erreicht werden. Die tabellarische<br />

Zusammenstellung «Stand<br />

der Kostenmiete in den etappen» orientiert<br />

Sie in knapper form über alle<br />

geplanten Mietzinsanpassungen. fgz<br />

Bewegung und soziales Engagement<br />

am Fusse des Uetlibergs<br />

–<br />

Zum neuen Auftritt (Corporate Design) der fGZ<br />

–<br />

Die fGZ hat seit dem 15. Mai <strong>2012</strong> einen<br />

neuen visuellen Auftritt, ein neues<br />

logo, ein neues erscheinungsbild oder,<br />

wie es heute heisst, ein «Corporate<br />

Design». nach einem <strong>Info</strong>brief, dem<br />

Jahresbericht, den GV-Unterlagen und<br />

vielen individuellen Briefen ist dieses<br />

fGZ-<strong>Info</strong> ein weiteres Printprodukt, das<br />

neu gestaltet daherkommt.<br />

Die linien-Silhouette ist markant.<br />

Viele fGZ-Bewohner/innen sehen beim<br />

Blick aus dem fenster die beiden Türme<br />

auf dem Uetliberg. Da die Häuser<br />

und Wohnungen der fGZ im friesenberg<br />

und beim Manesseplatz stehen,<br />

bildet der Uetliberg quasi den Hintergrund<br />

des «fGZ-Quartiers». Das logo<br />

visualisiert eine ganz wichtige eigenheit<br />

der fGZ: Die lokale Konzentration<br />

als Siedlungsgenossenschaft an einem<br />

ort. Auffällig und neu sind auch<br />

die farben: Das Grün des bewaldeten<br />

Uetlibergs und der Gartenstadt, dazu<br />

die rote farbe des Schriftzugs, welche<br />

Bewegung, soziales engagement und<br />

vielleicht gar liebe symbolisiert – die<br />

Deutungsmöglichkeiten sind vielfältig.<br />

Das neue Corporate Design wurde<br />

Mitte Mai lanciert. Schriftliches<br />

wie Briefe, Reglemente, Publikationen<br />

usw., aber auch Beschriftungen<br />

werden künftig mit dem neuen logo<br />

erscheinen. Viele haben das hellblaue<br />

logo mit dem symbolischen Häuschen,<br />

das seit den 70er-Jahren besteht, lieb<br />

gewonnen. Andere beurteilen es als<br />

schwerfällig und antiquiert. Jetzt wird<br />

es durch ein zeitgemässeres ersetzt.<br />

Altes Logo bleibt noch eine Weile<br />

Allerdings wird das alte logo nicht<br />

per sofort verschwinden, es wird noch<br />

einige Zeit auf formularen, Tafeln, Aushängen,<br />

usw. zu finden sein. Das neue<br />

kommt immer dann, wenn etwas neu<br />

gedruckt oder produziert wird.<br />

Wer die Miete mit einzahlungsschein<br />

bezahlt und deshalb jedes Quartal<br />

die Papier-einzahlungsscheine zugeschickt<br />

bekommt, hat es bemerkt:<br />

die eZS tragen noch das alte logo, aus<br />

dem einfachen Grund, dass es davon<br />

noch einige Schachteln am lager hat.<br />

Auch andere fGZ-Dokumente werden<br />

noch eine Zeit lang das alte logo tragen,<br />

solange halt, bis die Vorräte aufgebraucht<br />

sind.<br />

Der neue Auftritt, der verschiedene,<br />

mehrheitlich positive Reaktionen<br />

ausgelöst hat, ist unterdessen schon<br />

etwas vertraut. Das alte logo wird mit<br />

der Zeit verschwinden, auch wenn das<br />

noch einige Zeit dauern wird. fgz<br />

24 fGZ-InTeRn<br />

fGZ-InTeRn 25


Siedlung Grünmatt – öffentliche<br />

Aussenräume und private Gärten<br />

–<br />

Gebote, Verbote und individuelle Wünsche regeln<br />

Gestaltung, nutzung und Pflege<br />

–<br />

Vor dem Eingang zum Veloabstellraum<br />

wächst ein kleines Apfelbäumchen, wer<br />

darf später einmal seine Äpfel ernten?<br />

Wo stelle ich mein Velo, wo das Motorrad<br />

ab? Kann ich den jungen Feldahorn vom<br />

Topf in den Garten auspflanzen und wie ist<br />

der Rückschnitt der Hecke geregelt?<br />

Solche und ähnliche fragen stellen<br />

sich wohl viele Bewohnerinnen<br />

und Bewohner nach dem einzug und<br />

mit dem einleben im neuen Zuhause<br />

in der Grünmatt, denn bekanntlich<br />

ist in der fGZ im Sinne der Gemeinschaft<br />

und der Rücksichtnahme auf<br />

nachbarn und auf die natur, im Sinne<br />

des Siedlungsbildes und einer gewissen<br />

einheitlichkeit, im Sinne gleicher<br />

Rechte und Pflichten im öffentlichen<br />

Raum und in den Gärten nicht<br />

alles erdenkliche zulässig. es gelten<br />

überall in der fGZ für private Grünflächen<br />

die «Vorschriften für Hausgärten»<br />

und in der Grünmatt zusätzlich<br />

die «Vorschriften für den öffentlichen<br />

Aussenraum und die privaten Gärten<br />

in der Siedlung Grünmatt».<br />

Die fGZ erhält mit der Grünmatt<br />

eine moderne Siedlung mit Geschosswohnungen,<br />

Duplex- und Triplexwohnungen.<br />

Bezogen sind im Moment die<br />

Geschosswohnungen in der obersten<br />

Häuserzeile, es sind Wohnungen mit<br />

Balkon oder mit Gartenanteil im erdgeschoss,<br />

und die Triplex-Wohnungen<br />

in der zweitobersten Zeile, dies sind<br />

Wohnungen auf drei etagen mit je einer<br />

Gartenfläche auf den beiden unteren<br />

etagen, und es folgt schon bald<br />

der einzug in die zweitunterste Häuserzeile<br />

mit Duplex-Wohnungen und<br />

Wohnungen auf einer etage.<br />

Buntes Miteinander<br />

In der neuen Siedlung wohnen<br />

entsprechend der verschiedenen Wohnungstypen<br />

auch ganz unterschiedliche<br />

Personen. Sie sind jünger oder älter,<br />

schon lange im friesenberg oder<br />

hier ganz neu zu Hause, sie leben in<br />

familien mit Kindern, in Partner- und<br />

einpersonen-Haushalten, manche<br />

nutzen ein Individualzimmer, sie mögen<br />

einmal mehr die Ruhe, sie mögen<br />

das andere Mal mehr das Zusammentreffen<br />

mit anderen Menschen, und<br />

wenn sie Gäste haben, können sie ein<br />

Gästezimmer mieten. Das macht das<br />

Wohnen in der neuen Siedlung einerseits<br />

vielfältig und spannend, es erfordert<br />

andererseits Rücksichtnahme<br />

und Toleranz.<br />

Als buntes Miteinander und<br />

gleich zeitig als einheit, so soll sich<br />

auch der Aussenraum in der Grünmatt<br />

präsentieren. Zu Beginn des einzugs<br />

ende Winter war die Umgebung allerdings<br />

noch eine Baustelle, das brauchte<br />

viel Geduld für die einen, bot für<br />

die spielenden Kinder aber auch einen<br />

besonderen Reiz. nun grünen die<br />

Blumenrasen, die Wildobst-Stecklinge<br />

stehen noch schmal in der Reihe,<br />

sollen aber später eine 50 – 60 cm<br />

breite Hecke bilden, und die obstbäume<br />

in den Gärten lassen Vorfreude<br />

auf feine früchte, z.B. äpfel, Birnen,<br />

Kirschen, feigen, Zwetschgen,<br />

aufkommen.<br />

Der Aussenraum der Siedlung<br />

wur de von landschaftsarchitekten<br />

geplant und zeichnet sich zuerst einmal<br />

dadurch aus, dass es grosszügige<br />

öffentliche Aussenräume gibt, insbesondere<br />

zwei Zugangswege, welche<br />

sich zu lang gezogenen Plätzen<br />

öffnen, und dass zu den ebenerdigen<br />

Wohnungen, zu den Triplex- und Duplex-Wohnungen<br />

und zu den Individualzimmern<br />

private Gärten gehören.<br />

Die öffentlichen flächen, die<br />

Wege und Plätze, sie laden zur Begegnung,<br />

zum Spielen, zum Verweilen<br />

ein. Die privaten Gärten ermöglichen<br />

eine individuelle nutzung, sei<br />

es mehr zum Ruhen, lesen, Beisammensein,<br />

sei es mehr für Gartenfreuden<br />

mit Blumen, Beeren, früchten,<br />

mit Gemüse oder Kräutern.<br />

Die Grünmatt wird grün: Bäume und Hecken<br />

sind gepflanzt, Rasenflächen angesät; es lässt<br />

sich langsam erahnen, wie der Aussenraum<br />

der Siedlung dereinst aussehen wird.<br />

Frei von Motorfahrzeugen<br />

inklusive Rollern<br />

Was nun konkret für den öffentlichen<br />

Aussenraum und die privaten<br />

Gärten in der Siedlung Grünmatt gilt,<br />

das ist in den entsprechenden Vorschriften<br />

festgehalten, es ist quasi<br />

die «Hausordnung für draussen». ein<br />

paar Punkte seien hier hervorgehoben:<br />

– Alle Wege und Plätze innerhalb der<br />

Siedlung sind frei von Motorfahrzeugen.<br />

Ausser, dass feuerwehr,<br />

Rettungsdienst, Zügelfahrzeuge<br />

und fGZ-fahrzeuge für den Unterhalt<br />

in die Siedlung hineinfahren<br />

können.<br />

– für das Abstellen von Autos, Motorrädern,<br />

Rollern und Mofas müssen<br />

Abstellplätze gemietet werden.<br />

26 fGZ-InTeRn<br />

Thema 27


Diese befinden sich ausschliesslich<br />

vor und in der Tiefgarage.<br />

– Auf den Wegen innerhalb der Siedlung<br />

ist das Velofahren erlaubt (inkl.<br />

e-Bikes). Veloabstellplätze gibt es vor<br />

den Mehrfamilienhäusern, in Veloabstellräumen<br />

(es sind auch Abstellflächen<br />

im Kellergeschoss der Duplex-<br />

und Triplex-Wohnungen eingerechnet).<br />

Velounterstände können auf Gesuch<br />

hin einzig in den Gärten der untersten<br />

Häuserzeile bewilligt werden.<br />

– Die Rasenflächen vor Individual- und<br />

Gästezimmern, Waschküchen und andere<br />

öffentlich zugängliche flächen<br />

werden vom fGZ-Gärtnerteam gemäht,<br />

die Blumenrasen in den privaten<br />

Gärten hingegen von den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern. empfohlen<br />

sind Hand- und Solarrasenmäher, zulässig<br />

sind elektrorasenmäher – Benzinrasenmäher<br />

hingegen sind verboten.<br />

– Der Schnitt der Wildobsthecken erfolgt<br />

durch das fGZ-Gärtnerteam, Bäume<br />

und Beeren werden von lehrlingen<br />

der landwirtschaftlichen Schule<br />

zurückgeschnitten.<br />

– In der Siedlung wird es zwei Gemeinschafts-Kompostanlagen<br />

geben, diese<br />

stehen dann allen Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern offen. Die Anlage<br />

friesenberg strasse wird im Herbst<br />

<strong>2012</strong> eröffnet, die Anlage Döltschibach<br />

erst mit der fertigstellung aller<br />

Umgebungsarbeiten 2014. Zu beachten<br />

sind stets die Hinweise, was kompostiert<br />

werden darf und was eben<br />

nicht.<br />

– Die privaten Gärten weisen alle die<br />

gleiche Grundstruktur auf, welche<br />

auch bei verschiedener nutzung<br />

noch erkennbar sein soll. Sie besteht<br />

aus dem Blumenrasen, den<br />

Wildobsthecken, den Abtrennungen<br />

zwischen den Gärten – nämlich<br />

Rasen, Wildobsthecke, Beeren<br />

oder Staudenbeet – und den<br />

gepflanzten obstbäumen.<br />

– In den privaten Gärten dürfen Pflanzen,<br />

deren maximale Höhe nicht<br />

mehr als 2 Meter beträgt, ausgepflanzt<br />

werden; über das Pflanzen<br />

grösserer Pflanzen entscheidet die<br />

fGZ-Gartenkommission auf Gesuch<br />

hin.<br />

– Wie überall in der fGZ ist die Verwendung<br />

von chemischen Produkten<br />

zur Gartenpflege (Insektizide,<br />

Herbizide, fungizide und Kunstdünger)<br />

verboten.<br />

– Wichtig ist auch, dass für fragen<br />

und bei Unsicherheiten stets frühzeitig<br />

mit dem fGZ-Gärtnerteam<br />

Kontakt aufgenommen wird.<br />

Mit diesen allgemeinen Hinweisen<br />

ist noch nicht beantwortet, wer<br />

die früchte des Apfelbaumes vor dem<br />

Veloabstellraum ernten darf und ob<br />

der junge feldahorn vom Topf in den<br />

Garten gepflanzt werden kann. – es<br />

ist schön, wenn die äpfel von den<br />

Bewohnerinnen und Bewohnern des<br />

Hauses oder der Siedlung geerntet<br />

und gegessen werden. Hingegen hat<br />

ein feldahorn, welcher etwa 15 Meter<br />

hoch wachsen kann, im kleinen<br />

privaten Garten der Grünmatt leider<br />

keinen Platz. fgz<br />

Die alte 3. Etappe ist Geschichte<br />

–<br />

Seit April wurde die unterste Reihe der alten 3. etappe<br />

abgerissen – am 22. Juni fiel das letzte Mauerstück<br />

–<br />

Die Reihenhäuser der 1929 erbauten<br />

3. Bauetappe der fGZ sind Geschichte.<br />

Die letzten Häuser wurden abgebrochen<br />

– sie machen Platz für den letzten<br />

Teil der teilweise bereits bewohnten<br />

ersatzneubau-Siedlung «Grünmatt».<br />

28 fGZ-InTeRn<br />

fGZ-InTeRn 29


Fünf neue Mitglieder<br />

für die Baukommission<br />

–<br />

<strong>Genossenschaft</strong>er/innen mit beruflichem Bezug zum Bau<br />

wurden vom Vorstand in die vergrösserte Kommission gewählt<br />

–<br />

Mit einer Ausschreibung im September<br />

2011 im FGZ­<strong>Info</strong> 3/2011 wurden <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />

mit einer Ausbildung und<br />

Tätigkeit im Baubereich gesucht. Und die<br />

Suche war erfogreich – 14 Leute haben sich<br />

für eine Mitarbeit in der für die FGZ wichtigen<br />

Kommission interessiert. An seiner<br />

Sitzung vom 15. Mai <strong>2012</strong> hat der Vorstand<br />

fünf neue Mitglieder in die Baukommission<br />

gewählt.<br />

–<br />

Drei bisherige Mitglieder der Baukommission<br />

(Bauko) sind bereits oder werden<br />

in nächster Zeit zurücktreten. Thomas<br />

Schweizer ist schon 2011 zurückgetreten,<br />

die beiden langjährigen Mitglieder<br />

Paul Hirschi und Jack Zahner werden<br />

nach Abschluss des Grünmatt-neubaus<br />

ebenfalls aufhören. Da sich in den letzten<br />

Monaten immer wieder gezeigt hat, dass<br />

die Anzahl der Kommissionsmitglieder<br />

eher zu knapp ist, wenn es um die Besetzung<br />

von Bauko-Ausschüssen ging,<br />

wollte man die drei Vakanzen mit fünf<br />

neuen Mitgliedern ersetzen, falls gute<br />

Kandidaturen vorlägen. Mit sieben der<br />

14 Bewerber/innen wurden Gespräche<br />

geführt, fünf von ihnen wurden für die<br />

ersatzwahl vorgeschlagen.<br />

Die im folgenden kurz vorgestellten<br />

fünf <strong>Genossenschaft</strong>er/innen wur-<br />

den vom Vorstand für den Rest der<br />

Amtsdauer 2011 - 2014 in die Baukommission<br />

gewählt.<br />

Daniel Gilgen (1964) Hegianwandweg<br />

36. Der diplomierte Architekt<br />

HTl / dipl. energieberater ist in<br />

der städtischen Siedlung Döltschihalde<br />

aufgewachsen. Seit 1996 wohnt<br />

er mit seiner familie in der fGZ, zuerst<br />

in der friesenberghalde und seit<br />

2003 am Brombeeriweg.<br />

nach der Hochbauzeichnerlehre<br />

und dem HTl-Architekturstudium<br />

absolvierte er verschiedene berufsbegleitende<br />

Studien im Bereich Bau<br />

und Umwelt. er ist Geschäftsleiter im<br />

Ingenieurbüro Raumanzug GmbH. Zu<br />

seinen Tätigkeitsbereichen gehört die<br />

Beratung von Bauherren und Architekten<br />

im Bereich ökologisches Bauen,<br />

bei energiekonzepten und bei fragen<br />

zum Wärme-, feuchte- und Schallschutz.<br />

«Ich habe das Ziel, langlebige,<br />

komfortable und umweltfreundliche<br />

Gebäude mitzugestalten. An<br />

der Mitarbeit in der Baukommission<br />

reizt es mich, die Bauherrenseite kennen<br />

zu lernen und mein ganzes Wissen<br />

beim ökologischen und energiegerechten<br />

Bauen einzusetzen für ein<br />

lebenswertes friesenberg-Quartier.»<br />

Die neu gewählten Baukommissions-Mitglieder<br />

(von oben nach unten): Daniel Gilgen, Simon<br />

Künzler, nico linggi, Christine Schnetzler und<br />

Sandra Schweizer<br />

Simon Künzler (1969) ist dipl.<br />

Architekt fH und wohnt mit seiner<br />

sechsköpfigen familie am Döltschiweg<br />

175. Ursprünglich ausgebildet<br />

als Hochbauzeichner absolvierte er<br />

1998 - 2002 ein Architekturstudium an<br />

der Zürcher Hochschule Winterthur.<br />

er ist Geschäftsführer bei m3<br />

Architekten AG in <strong>Zürich</strong>. Als Projekt-<br />

und Teamleiter ist er tätig in der strategischen<br />

Planung, der entwicklung<br />

von Vorstudien, bei Projektierungen,<br />

Controlling von Detail- und Ausführungsplanungen<br />

mit deren Kosten<br />

und Terminabläufen, Ausschreibungen,<br />

Realisierungen und deren Bau-<br />

und oberbauleitung.<br />

«Gerne möchte ich etwas zurückgeben<br />

können an die <strong>Genossenschaft</strong><br />

und aktiv meinen Beitrag leisten.<br />

Meine fundierten Kenntnisse der<br />

Bauprozesse mit all ihren facetten,<br />

dem Verständnis von den Zusammenhängen<br />

von Bauherren (<strong>Genossenschaft</strong>),<br />

Vorgaben (Reglementen)<br />

und Kostenparametern bezeichne ich<br />

als meine Stärken, die ich gerne in<br />

der Baukommission einsetzen möchte.<br />

Ich bin sehr motiviert, mich den<br />

neuen, herausfordernden Aufgaben<br />

der fGZ zu stellen.»<br />

Nico Linggi (1981) ist in der<br />

fGZ aufgewachsen, seit einigen Jahren<br />

wohnt er mit seiner frau und seinem<br />

Kind wieder in der fGZ, zuerst an<br />

der Adolf-lüchinger-Strasse und seit<br />

einem Jahr an der Bachtobel strasse<br />

199. er arbeitet heute bei der firma<br />

Cofely AG als leiter Service für Haustechnikinstallationen<br />

(Heizung, lüf-<br />

30 KoMMISSIonen<br />

KoMMISSIonen 31


tung, Kälte, Sanitär). An einer früheren<br />

Stelle als Projektleiter bei einem<br />

ausführenden Unternehmen und Ingenieur<br />

betreute er unter anderem diverse<br />

Projekte mit alternativen energien.<br />

Zu seiner Motivation für die Mitarbeit<br />

in der Baukommission schreibt er:<br />

«Ich habe grosses Interesse an<br />

alternativen energien. Wie man jetzt<br />

beim Anergienetz sieht, hat man mit<br />

diesen neuen Technologien ein grosses<br />

Potential für die Zukunft. Gerne<br />

bringe ich mein fachwissen im Bereich<br />

Haustechnik in die Baukommission<br />

ein und freue mich auf interessante<br />

Projekte.»<br />

Christine Schnetzler (1955),<br />

Hegianwandweg 30, ist Vizedirektorin<br />

des Hotels Schweizerhof <strong>Zürich</strong>. Sie<br />

ist verheiratet und hat drei erwachsene<br />

Kinder. Aufgewachsen ist sie im<br />

friesenberg, seit vielen Jahren wohnt<br />

sie wieder in der fGZ.<br />

Sie absolvierte eine Ausbildung<br />

zur dipl. Hotelfachfrau, während ihrer<br />

Zeit als familienfrau hat sie in Teilzeitpositionen<br />

in den Verwaltungen<br />

verschiedener Baugenossenschaften<br />

gearbeitet. In ihrer aktuellen Tätigkeit<br />

als Vize direktorin des Hotels<br />

Schweizerhof ist sie zuständig für die<br />

organisation und die Bearbeitung von<br />

Abläufen im Gesamtbetrieb, speziell<br />

auch bei hotelinternen Umbauten und<br />

Renovationen.<br />

«Da ich im friesenberg aufgewachsen<br />

bin, habe ich die Vorzüge<br />

von zahlbaren Wohnungen in einer<br />

‹Gartenstadt› hautnah erleben dürfen<br />

und sehe dies als privilegierte<br />

Wohnsituation in unserer Stadt, die<br />

es zu erhalten gilt. Persönlich interessiert<br />

es mich sehr, Bauvorhaben der<br />

fGZ mit positivem, wohlwollend kritischem<br />

und weiterführendem Blick<br />

begleiten zu dürfen.»<br />

Sandra Schweizer (1973), Bernhard<br />

Jaeggi-Weg 55, Architektin. Sie<br />

wohnt mit ihrer familie seit drei Jahren<br />

in der fGZ. nach dem Architekturstudium<br />

an der eTH <strong>Zürich</strong> arbeitete<br />

sie dort als Assistentin , seit 2001<br />

ist sie in einem Architekturbüro angestellt.<br />

Seit der Geburt der Kinder<br />

hat sie das Pensum reduziert und arbeitet<br />

momentan 50 %.<br />

«Die fGZ hat für mich eine beson<br />

dere Bedeutung, weil sie dank<br />

ihres grossen zusammenhängenden<br />

Gebietes einfluss auf die städtebauliche<br />

entwicklung am Stadtrand von<br />

<strong>Zürich</strong> nimmt. Unsere Gartenstadt ist<br />

mit der Stadt <strong>Zürich</strong> zusammengewachsen<br />

und hat in Zukunft nebst den<br />

genossenschaftlichen auch städtische<br />

Aufgaben zu erfüllen. Gerne engagiere<br />

ich mich in der Baukommission in<br />

dieser spannenden Phase, in der die<br />

einzelnen etappen renoviert werden<br />

oder ersatzneubauten entstehen.<br />

Spannend wird für mich persönlich<br />

sein, wie man bei der Planung künftiger<br />

etappen das Gedankengut Herters<br />

und der Gartenstadtbewegung neu<br />

interpretieren und gleichzeitig den<br />

heutigen Anforderungen an das Bauen<br />

entsprechen kann. Ich unterstütze die<br />

‹sieben leitlinien› der <strong>Genossenschaft</strong><br />

und freue mich darauf, bei deren Umsetzung<br />

beteiligt zu sein.» fgz<br />

Mit der Sozialkommission<br />

direkt in Kontakt treten<br />

–<br />

Die Sozialkommission der fGZ sucht den Dialog<br />

mit den Bewohner/innen.<br />

–<br />

Wer Fragen, Hinweise oder Anregungen zu<br />

einem sozialen FGZ­Thema hat, kann sich<br />

seit kurzem per Mail direkt an die Adresse<br />

sozialkommission@fgzzh.ch wenden.<br />

Damit soll die «Schwelle» gesenkt und die<br />

direkte Kontaktaufnahme mit der in der<br />

FGZ für soziale Themen zuständigen Kommission<br />

erleichtert werden werden.<br />

Die Sozialkommision hat seit Kurzem<br />

eine eigene e-Mail Adresse. Sie möchte<br />

so vermehrt mit den <strong>Genossenschaft</strong>ern<br />

und <strong>Genossenschaft</strong>erinnen in<br />

den Dialog treten.<br />

es ist uns ein Anliegen, die Stimmung<br />

in der fGZ zu erfassen und noch<br />

besser zu verstehen, was die leute<br />

beschäftigt, was den fGZ-Bewohner/<br />

innen gefällt und was ihnen Sorgen<br />

bereitet. Wir interessieren uns für generelle<br />

soziale fragen – Alter, Jugend,<br />

familien, Durchmischung, Integration.<br />

Haben Sie Anregungen? Ideen?<br />

Ist Ihnen etwas positiv oder auch negativ<br />

aufgefallen? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?<br />

– Schreiben Sie uns!<br />

Die an die Mailadresse sozialkommission@fgzzh.ch<br />

gerichteten<br />

Mails werden direkt an ein Mitglied<br />

der SoKo weitergleitet und in jedem<br />

fall beantwortet. Selbstverständlich<br />

können Sie uns auch per Post erreichen,<br />

Ihr Brief an die Sozialkommission<br />

fGZ, Schweighofstrasse 193,<br />

8045 <strong>Zürich</strong> wird an das zuständige<br />

Kommissionsmitglied weitergeleitet.<br />

Wir freuen uns auf interessante<br />

Vorschläge und Hinweise.<br />

Sozialkommission fGZ<br />

Die Sozialkommission möchte erfahren, was<br />

die fGZ-Bewohner/innen beschäftigt, was ihnen<br />

gefällt oder missfällt, sie will noch besser<br />

mitbekommen, «woher der Wind weht».<br />

32 KoMMISSIonen<br />

KoMMISSIonen 33


Für die drei Grundbedürfnisse<br />

braucht es immer weniger Geld<br />

–<br />

nahrung, Kleidung, Wohnung erfordern nur 25,4 %<br />

des einkommens eines Durchschnitts-Haushalts<br />

–<br />

Von Alfons Sonderegger<br />

Unser Leben wird nicht einfach nur teurer.<br />

Wenn es um die drei Grundbedürfnisse<br />

Nahrung, Kleidung und Wohnung (samt<br />

Energie) geht, dann kostet uns das immer<br />

weniger. 1955 hat ein Schweizer Haushalt<br />

dafür im Schnitt genau die Hälfte<br />

des durchschnittlichen Brutto­Haushalteinkommens<br />

von 1101 Franken ausgegeben.<br />

54 Jahre später sind es bloss noch<br />

25,4 %, also ein gutes Viertel von 9369<br />

Franken. – Das gilt natürlich nicht für tiefere<br />

Bruttohaushaltseinkommen: Beträgt<br />

dieses z.B. bloss 5000 Franken, so sind<br />

für die drei Grundbedürfnisse volle 47,6 %<br />

aufzuwenden.<br />

–<br />

Wer über Preise von Gütern diskutiert,<br />

der sollte auch die lohn- oder die einkommensentwicklung<br />

mit einbeziehen.<br />

Die frage ist immer, was kann ich mir<br />

mit meinem Geld kaufen oder anders<br />

gesagt: Wie hoch ist meine Kaufkraft.<br />

Wenn eine lohnerhöhung nur gerade<br />

die Teuerung auf den Alltagsgütern<br />

ausgleicht, ist letztlich nichts gewonnen.<br />

Von echter oder eben realer<br />

lohnerhöhung lässt sich erst dann<br />

sprechen, wenn mit dem höheren lohn<br />

auch mehr zu kaufen ist.<br />

Reallohn ist 2,3 Mal<br />

höher als 1955 …<br />

Vergleicht man den Durchschnittslohn<br />

von 1955 mit jenem von 2009, so<br />

lässt sich feststellen, dass die Menschen<br />

in der Schweiz im Schnitt gut<br />

10 Mal so viel verdienen wie 1955.<br />

Auch das Haushaltseinkommen, an<br />

dem sich häufig mehrere Personen<br />

beteiligen, ist 8½ Mal höher als 1955<br />

(siehe Tabelle 1). für 2010 oder 2011<br />

liegen leider noch keine detaillierten<br />

Zahlen vor.<br />

Vergleicht man die Reallöhne,<br />

also die teuerungsbereinigten löhne,<br />

so verdienten Herr und frau Schweizer<br />

im Schnitt 2009 ziemlich genau<br />

2,3 Mal so viel wie 1955. Real heisst,<br />

man kann sich wirklich 2,3 Mal so viel<br />

kaufen wie 1955. Anders gesagt: Vielen<br />

in der Schweiz geht es materiell<br />

tatsächlich besser als 1955.<br />

… aber «oberste» Löhne stiegen<br />

viel stärker als «unterste»<br />

Durchschnitts-Betrachtungen<br />

haben einen Haken: Sie berücksichtigen<br />

die lage der einzelnen einkommensgruppen<br />

viel zu wenig. Zwar sind<br />

auch die löhne bzw. die Haushaltseinkommen<br />

der tiefsten lohnstufen<br />

gewachsen, doch im Vergleich zu den<br />

hohen löhnen nur sehr mickrig.<br />

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund<br />

(SGB) hat die Haushalteinkommen<br />

des Jahres 2000 mit<br />

jenen von 2010 verglichen und festgestellt,<br />

dass bei einem 2-Kinder-Haushalt<br />

mit tiefen löhnen (unterste 10 %<br />

der Haushalte) das verfügbare Jahres-<br />

Haushalteinkommen gerade mal um<br />

1‘300 franken gewachsen ist. Bei den<br />

einzelhaushalten mit den niedrigsten<br />

einkommen ist das verfügbare einkommen<br />

gar um 1300 franken gesunken.<br />

– Beim Mittellohn (Median) wuchs<br />

es um ganze 2900 franken, bei den<br />

2-Kinder-Haushalten mit hohen löhnen<br />

(oberste 10 %) beträgt das Plus<br />

hingegen volle 15‘000 franken. Das<br />

verfügbare einkommen ist jenes, das<br />

bleibt, wenn man die obligatorischen<br />

Ausgaben wie Sozialversicherungen,<br />

Steuern und Krankenkasse-Grundversicherung<br />

bezahlt hat.<br />

Hohes Lohnniveau<br />

in der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

Verglichen mit der gesamten<br />

Schweiz ist das lohnniveau in der<br />

Stadt <strong>Zürich</strong> hoch. Im zweiten Sektor<br />

(Industrie/Gewerbe) lag der Brutto-<br />

Medianlohn im Jahre 2008 bei 6984<br />

franken. Im dritten Sektor (Dienstleis-<br />

Steuersenkungen für Gutver dienende<br />

ver stärken den Graben<br />

Die 25 % lohnempfänger/innen mit den<br />

niedrigsten löhnen in der Schweiz haben<br />

zwischen 1998 und 2008 real gerade mal<br />

2 % mehr verdient. Beim obersten 1 Prozent<br />

der lohnempfänger/innen mit den höchsten<br />

Durchschnittslöhnen betrug der Anstieg da-<br />

für volle 21 %. – Weil im gleichen Zeitraum<br />

auch die Unternehmensgewinne stärker als<br />

die löhne gestiegen sind, verschärfte sich<br />

die Ungleichheit gerade noch einmal. Der<br />

Graben wird weiter vertieft durch diverse<br />

Steuersenkungen, von denen vor allem Gutverdienende<br />

profitierten. (so.)<br />

tungen) betrug er 7070 franken. Damit<br />

sind die Stadtzürcher löhne im zweiten<br />

Sektor um 17,9% und im Dienstleistungssektor<br />

gar um 24,6% höher<br />

als diejenigen der Gesamtschweiz.<br />

Mit Brutto-Medianlohn ist die Mitte<br />

gemeint: Das heisst, dass 50% in Industrie/Gewerbe<br />

weniger als 6984<br />

franken brutto verdienen, während<br />

die andern 50% mehr als 6984 franken<br />

verdienen.<br />

10 % verdienen brutto<br />

unter 4110 Franken<br />

Die Statistik zeigt weiter, dass<br />

10 % aller lohnempfänger/innen, die<br />

in <strong>Zürich</strong> leben, mit brutto weniger als<br />

4110 franken auskommen müssen.<br />

Wer seine eigene lohnauszah -<br />

lung vergleicht, staunt vielleicht über<br />

die relativ hohen Bruttozahlen von<br />

rund 7000 franken. Ausbezahlt wird<br />

ja dann um einiges weniger – die Abzüge<br />

für AHV, Pensionskasse, Unfallversicherung<br />

etc. machen rund einen<br />

34 Thema<br />

Thema 35


TABELLE 1: Wie verbrauchen die Schweizer Haushalte (im Durchschnitt) ihr Geld?<br />

(Vergleich der Jahre 1955 und 2009)<br />

1955 ** 2009 ***<br />

Anzahl Personen pro Haushalt 4,21 2,20<br />

Summe<br />

in fr.<br />

Anteil<br />

in %<br />

Summe<br />

in fr.<br />

Anteil<br />

in %<br />

Brutto­Haushaltseinkommen * 1101 100,0 % 9369 100,0%<br />

Obligatorische Ausgaben 1) 143 13,0 % 2516 26,9 %<br />

- Sozialversicherungsbeiträge 67 6,1% 896 9,6 %<br />

- Krankenkasse (Grundversicherung) 21 1,9% 494 5,3 %<br />

- Steuern und Gebühren 55 5,0% 1126 12,0 %<br />

Leistungen an andere Haushalte 2) — 203 2,1 %<br />

Verfügbares Einkommen<br />

Brutto- Haushalteinkommen minus obligatorische<br />

Ausgaben1) wie Sozialvers.-beiträge, Krankenkasse,<br />

Steuern sowie leistungen an andere Haushalte 2) .<br />

858 6650 71,0 %<br />

Übrige Versicherungen sowie<br />

Spenden und Geschenke<br />

40 3,6 % 569 6,1 %<br />

Konsumausgaben 879 79,8 % 5374 57,4 %<br />

- nahrungsmittel / alkoholfreie Getränke 277 25, 2% 659 7,0 %<br />

- Alkohol. Getränke und Tabakwaren 28 2,4 % 106 1,1 %<br />

- Gast- und Beherbergungsstätten -- -- 544 5,8 %<br />

- Bekleidung und Schuhe 106 9,6 % 226 2,4 %<br />

- Wohnen und energie 167 15,2 % 1496 16,0 %<br />

- Wohnungseinricht./Haushaltführung 69 6,3 % 281 3,0 %<br />

- Gesundheitspflege 51 4,6 % 269 2,9 %<br />

- Verkehr 38 3,5 % 717 7,7 %<br />

- nachrichtenübermittlung 13 1,2 % 177 1,9 %<br />

- Unterhalt., erholung (ferien), Kultur 89 8,1 % 627 6,7 %<br />

- Andere Waren und Dienstleistungen 41 3,7 % 272 2,9 %<br />

­ Sparbetrag 39 3,6 % 707 7,5 %<br />

* Bruttohaushaltseinkommen: Das Brutto-Haushaltseinkommen ist ein Durchschnitts-Wert und umfasst<br />

sämtliche einkommen, die in irgendeiner form zum Budget des Haushalts beitragen:<br />

– allen voran löhne, Pensionskassengelder, AHV-Renten,<br />

– dann aber auch Zinsen, naturalbezüge wie Geschenke oder früchte und Gemüse aus dem Garten<br />

Rückerstattungen von Versicherungen usw.<br />

Zum Haushaltseinkommen tragen in der Regel mehrere Personen bei.<br />

** 1955: Hier wurde der durchschnittliche Angestellten-Haushalt erhoben; die Position «Gast- und Beherbergungsstätten»<br />

gab es 1955 noch nicht; Gaststättenbesuche wurden wohl unter «Unterhaltung,<br />

erholung, Kultur» abgehandelt, dh. für die gesamte Position wurde 1955 genau 8,2% ausgegeben,<br />

2009 waren es dann 12,5 % (5,8 % + 6,7 %).<br />

*** 2009: es wurden insgesamt 2007 Haushalte ausgewählt; davon waren 33,6 % einpersonenhaushalte,<br />

60,3 % Mieterhaushalte und 25,0 % Rentnerhaushalte.<br />

77,8 % der im Jahre 2009 erfassten Haushalte hatten mindestens ein Auto, 65,7 % hatten mindestens<br />

ein Velo, 82,5 % der Haushalte hatten mindestens einen Computer, 91,3 % hatten mindestens ein Mobiltelefon<br />

und 27,4 % hatten mindesten ein Haustier (Hund oder Katze).<br />

Siebtel aus. Aus 7000 franken Bruttolohn<br />

wird so ein ausbezahlter nettolohn<br />

von 6000 franken.<br />

Auffallend sind nach wie vor die<br />

grossen Unterschiede zwischen Männer-<br />

und frauenlöhnen, auch auf dem<br />

Platz <strong>Zürich</strong>. Am grössten und hier<br />

schlicht unanständig sind sie beim<br />

obersten und oberen Kader. Der Medianlohn<br />

der frauen liegt in dieser<br />

Kategorie bei 9’756 franken, derjenige<br />

der Männer bei vergleichsweise<br />

sagenhaften 16’143 franken, was<br />

einer Differenz von rund 40 Prozent<br />

entspricht.<br />

Einige Produkte wurden billiger<br />

Der lohn ist das eine, die Preise<br />

sind das andere. nimmt man den<br />

Zürcher Städteindex der Konsumentenpreise,<br />

so zeigt sich, dass die Teuerung<br />

von 1950 bis 2009 um 369% angestiegen<br />

ist. Was damals 100 franken<br />

kostete, kostet 2009 im Schnitt<br />

volle 469 franken, es sei denn, ein<br />

Produkt habe mehr oder eben weniger<br />

als die allgemeine Teuerung aufgeschlagen<br />

(siehe Tabelle 2 mit ausgewählten<br />

Gütern).<br />

natürlich leben wir nicht mehr<br />

im Jahre 2009, sondern bereits im<br />

<strong>2012</strong>. Die Teuerung ist seit 2009 aber<br />

nur noch gering angestiegen: Statt<br />

469 franken (2009) waren im <strong>2012</strong><br />

sechs franken mehr (475) für das zu<br />

bezahlen, was 1950 für 100 franken<br />

zu kaufen war.<br />

Weil die löhne etwas stärker als<br />

die Preise gestiegen sind, geht es uns<br />

im Schnitt materiell besser. leider ist<br />

der Anstieg bei den tiefen einkommen<br />

(löhnen) – wie bereits erwähnt – weit<br />

schwächer als bei den hohen löhnen.<br />

Zudem gibt es einige Unterschiede<br />

zwischen den Branchen. Gerade bei<br />

den tiefen einkommen wirkt sich zudem<br />

negativ aus, dass die Krankenkasse<br />

bei der Teuerung nicht eingerechnet<br />

ist.<br />

Sozialversicherungen und<br />

Krankenkasse fast so aufwändig<br />

wie das Wohnen<br />

In Tabelle 1 werden die grösseren<br />

Ausgaben eines Durchschnitts-Haushaltes<br />

mit 2,2 Personen (1955 waren<br />

das noch 4,1 Personen) gezeigt. Demnach<br />

ist der Anteil der Ausgaben für<br />

nahrungsmittel/Getränke zwischen<br />

1955 und 2009 von 25,2 % auf 7 % gesunken,<br />

das heisst: nur etwa jeder<br />

vierzehnte franken wird also für die<br />

nahrung ausgegeben. Dass ein Haushalt<br />

mit 2,2 Personen (Durchschnitt)<br />

für diesen Posten nominell blosse 659<br />

franken ausgibt, kommt einem tief vor.<br />

eindrücklich ist auch das Absacken<br />

des Anteils für Bekleidung/Schuhe<br />

von 9,6 % auf 2,4 %. einzig das dritte<br />

Grundbedürfnis, Wohnen/energie<br />

ist seit 1955 leicht teurer geworden<br />

(der Ausgabenanteil stieg von 15,2 %<br />

auf 16 %).<br />

Markant angestiegen von 13%<br />

auf 26,9% sind die sogenannten obligatorischen<br />

Ausgaben; dazu gehören<br />

Sozialversicherungen (9,6%), Krankenkasse-Grundversicherung<br />

(5,6%) und<br />

Steuern (13%). – für diese drei Positionen<br />

gibt der Durchschnitts-Haushalt<br />

mehr aus als für nahrung/Wohnung/Kleidung<br />

(25,4%).<br />

36 Thema<br />

Thema 37


ein Zeichen für den gestiegenen<br />

Wohlstand ist das Ansteigen der PositionenGaststätten/Unterhaltung-erholung-ferien-Kultur,<br />

die von 8,1 % auf<br />

12,5 % angewachsen ist. ebenfalls ein<br />

Wohlstandszeichen ist die Tatsache,<br />

dass für den Verkehr doppelt so viel<br />

ausgegeben wird wie 1955.<br />

Eier und Benzin viel billiger als<br />

1950, Kalbfleisch deutlich teurer<br />

Wer selber einkauft, spürt am<br />

eigenen Portemonnaie, wie sich z.B.<br />

lebensmittelpreise entwickeln. Tabelle<br />

2 zeigt hier ein paar Beispiele,<br />

TABELLE 2: Preisvergleich einiger Konsumgüter 1950, 1994 und 2009<br />

(Teuerung + 369%)<br />

wobei das Jahr 1950 (statt 1955) mit<br />

2009 verglichen wird. Die letzte Kolonne<br />

weist die tatsächlich stattgefundene<br />

Teuerung aus, während die<br />

zweit-letzte Kolonne die effektiven<br />

Preise für 2009 erwähnt.<br />

Hätte sich z.B. der Preis für Inlandeier<br />

gleich wie die Teuerung entwickelt,<br />

dann müsste ein ei jetzt 141<br />

statt bloss 73 Rappen kosten. oder für<br />

100 Gramm Vorzugsbutter müssten<br />

fr. 4.60 statt bloss fr. 1.78 hingelegt<br />

werden. Deutlich unter der Teuerung<br />

liegt auch das Benzin – statt fr. 1.57<br />

wären fr. 2.72 zu bezahlen, und das<br />

1950 1994 2009<br />

Teuerung* von<br />

1950 bis 2009<br />

(in fr.) (in fr.) (in fr.) (in fr.)<br />

1 Cervelat 0.40 1.06 1.31 1.88<br />

1 kg Kalbsplätzli 8.01 58.30 73.95 37.57<br />

1 liter Vollmilch, pasteurisiert 0.48 1.77 1.70 2.25<br />

100 g Vorzugsbutter 0.98 1.66 1.78 4.60<br />

100 g Greyerzer 0.52 2.06 2.15 2.44<br />

1 inländisches ei 0.30 0.56 0.73 1.41<br />

1 ausländisches ei 0.26 0.33 0.38 1.22<br />

1 kg Kartoffeln 0.37 1.51 2.75 1.74<br />

100 g Tafelschokolade 0.76 1.48 1.66 3.56<br />

1 kg Kristallzucker 1.06 1.65 1.65 4.97<br />

1 liter Superbenzin ** 0.58 1.26 *** 1,57 2.72<br />

* Diese letzte Kolonne rechnet aufgrund der Preise von 1950 die Teuerung zwischen 1950<br />

und 2009. Gemäss dem Konsumentenpreise der Stadt <strong>Zürich</strong> war im Jahre 2009 ein Produkt<br />

4,69 Mal teurer als 1950. Das heisst z.B., dass ein inländisches ei eigentlich 141 und<br />

nicht bloss 73 Rappen kosten müsste. oder anders gesagt: ein ei ist seit 1950 massiv billi<br />

ger geworden, so wie im Übrigen viele Produkte inklusive Benzin. – ein liter Benzin z.B.<br />

müsste gemäss allgemeiner Teuerung eigentlich fr. 2.72 und nicht bloss fr. 1.57 kosten.<br />

** Preis von 1955, da es erst seit diesem Jahr Superbenzin gibt.<br />

*** Preis für «Benzin bleifrei 98». – Im Juni <strong>2012</strong> kostete der liter um fr. 1.90.<br />

ohne irgendwelchen einbezug ökologischer<br />

Überlegungen.<br />

All diese Produkte, deren Preis<br />

weit weniger als die Teuerung gestiegen<br />

sind, liefern die erklärung, warum<br />

der Durchschnitts-Haushalt für nahrungsmittel/Getränke<br />

bloss noch 7<br />

% statt 25,2 % (1955) des Brutto-einkommens<br />

ausgibt (siehe Tabelle 1).<br />

es gibt natürlich auch Produkte,<br />

deren Preis deutlich über der Teuerung<br />

liegt. Am eindrücklichsten ist<br />

das beim Kalbfleisch, dessen Preis fast<br />

doppelt so hoch ist wie der teuerungsbereinigte<br />

(fr. 73.95 statt fr. 37.57).<br />

Wenn der Grund des hohen Preises<br />

bei der tiergerechten Haltung liegen<br />

sollte, wäre da wenig einzuwenden.<br />

In Tabelle 2 nicht enthalten sind<br />

elektronik, Autos und Kommunikation<br />

(Handy /Telefon). Hier lässt sich generell<br />

sagen, dass sehr viele Geräte<br />

wie etwa Computer und fernseher viel<br />

günstiger und dazu erst noch besser<br />

und leistungsfähiger geworden sind.<br />

FGZ­Miete wurde insgesamt<br />

günstiger<br />

Wie bereits erwähnt, machten die<br />

Brutto-Medianlöhne (Mittellöhne) der<br />

Beschäftigten in der Stadt <strong>Zürich</strong> im<br />

zweiten Sektor (Industrie/Produktion)<br />

6984 franken und im dritten Sektor<br />

(Dienstleistungen) 7070 franken aus.<br />

Vergleicht man nun die Mietzins-<br />

und die lohnentwicklung in <strong>Zürich</strong>,<br />

so zeigt sich, dass die Mieten<br />

im Jahre 2009 im Vergleich zu 1955<br />

das 7,4-fache ausmachen, während<br />

die löhne rein zahlenmässig gut das<br />

10-fache betragen. Das heisst immer-<br />

hin, dass die löhne im Durchschnitt<br />

stärker stiegen wie die Mieten.<br />

nimmt man als Beispiel aus<br />

der fGZ ein Reihenhaus im Staffelhof<br />

(4. etappe), so wird klar, dass<br />

das Wohnen in der fGZ über die Jahre<br />

günstiger geworden ist.<br />

2009 kostete das sanierte Reihenhaus<br />

gemessen am Mittellohn (Median)<br />

praktisch gleich viel wie 1950<br />

(vgl. Tabelle 3). Bemerkenswert ist<br />

auch, dass ein Handwerker 1930 hohe<br />

30,5 % für das Reihenhaus auslegen<br />

musste. Wer in der fGZ wohnt, hat<br />

sich also über die Jahre hinweg bezüglich<br />

Mietkosten verbessern können.<br />

– Das gilt natürlich nicht für all jene<br />

leute mit kleinen einkommen, die in<br />

<strong>Zürich</strong> auf die Schnelle eine Wohnung<br />

suchen müssen. Sie haben meistens<br />

sehr viel mehr als 18 % für die Miete<br />

einzuberechnen.<br />

nimmt man den Medianlohn oder<br />

Mittellohn von 7000 franken (2008)<br />

und vergleicht ihn mit der Miete einer<br />

neuen Grünmatt-Wohnung (4½<br />

Zimmer; 2200 franken), so macht die<br />

Miete 31,4 % aus. Diese 31,4 % sind etwas<br />

höher als die 30,5 % für die Staffelhof-Mieter/innen<br />

von 1930.<br />

TABELLE 3: Miete für ein 4­Zimmer­Mittelhaus<br />

Staffelhof (FGZ) ohne Estrichausbau<br />

38 Thema<br />

Thema 39<br />

Brutto-<br />

Medianlohn<br />

Mietzins<br />

Staffelhof<br />

Anteil der<br />

Miete am<br />

lohn in %<br />

1930 400 123 30,5 %<br />

1950 610 113 18,5 %<br />

2000 5700 950 16,7 %<br />

2009<br />

Haus<br />

saniert<br />

7000 1300 18,6 %


Das Durchschnitts­Auto kostet<br />

980 Franken im Monat<br />

eine bedeutsame Position in vielen<br />

Schweizer Haushalt-Budgets ist<br />

das Auto. Viele Haushalte sind sich<br />

oft nicht im Klaren, was das Auto bei<br />

einer Vollkostenrechnung kostet.<br />

nach Angaben des Touring-Clubs<br />

der Schweiz (TCS) muss für ein Auto<br />

im neuwert von 35’000 franken jährlich<br />

über 6800 franken (570 fr. pro<br />

Monat) eingesetzt werden, ohne dass<br />

damit auch nur ein einziger Kilometer<br />

gefahren wird. Weiter ist einer TCS-<br />

Broschüre zu entnehmen, dass für ein<br />

schweizerisches Durchschnittsauto<br />

(neupreis 35’000) bei 15’000 km im<br />

Jahr monatlich 980 franken einzusetzen<br />

sind (siehe Tabelle 4). Selbst<br />

für einen Kleinwagen sei mit 500 bis<br />

600 franken zu rechnen.<br />

Wer ein grösseres, schwereres<br />

und damit auch teureres Auto fährt,<br />

der wird seine monatlichen Betriebskosten<br />

wesentlich höher einsetzen<br />

müssen. ein VW Touareg 3.0 l V6 Hybrid<br />

ist z.B. ab 109’700 franken zu haben,<br />

ein Mercedes C250 CDI 4-Matic-<br />

Kombi ab 69’000 franken. Der lexus<br />

IS 250 «Taisho» wird ab 78’800 franken<br />

offeriert, der VW Phaeton, 3.0 l<br />

V6 TDI, ab 96‘000 franken.<br />

Eine FGZ­Wohnung für ein Auto<br />

Bei diesen teuren Autos ist der<br />

Vergleich zwischen den monatlichen<br />

Betriebskosten und den Monatsmieten<br />

von fGZ-Wohnungen sehr inter-<br />

TABELLE 4: 11’700 Franken jährliche Betriebskosten eines Autos (bei 15‘000 km pro Jahr)<br />

Als Beispiel dient ein Auto mit einem neuwert von 35’000 franken1) – gemäss TCS entspricht das<br />

dem Schweizer Durchschnittsauto.<br />

Jahreskosten Monatskosten<br />

Fixe Kosten: ca. 60 % 7020 585<br />

- 30,8 %: Amortisation (10 % von 35’000, vereinfachte Rechnung) 3600 300<br />

- 12,2 %: Garagenplatz (die fGZ verlangt 110 bis 165 fr. pro Mt.) 1400 118<br />

- 9,6 %: Versicherungen /Haftpflicht 5,9 %, Teilkasko 3,7 %) 1120 92<br />

- 7,7 %: Steuern, Zinsen, fahrzeugpflege, nebenauslagen 900 75<br />

Variable Kosten: ca. 40 % 4680 390<br />

- 18,6 %: Benzin (Annahme: 15‘000 km; 8,5 liter für<br />

100 km = 1281 liter à fr. 1.70)<br />

2177 181<br />

- 9,2 %: Wertminderung 1076 90<br />

- 7,3 %: Service und Reparaturen 854<br />

- 4,9 %: Reifenkosten 573 48<br />

Total Betriebskosten 11‘700 975<br />

Kosten pro km<br />

(bei 15‘000 km Jahresleistung)<br />

78 Rp.<br />

1) Ab 35’000 fr. waren im Herbst 2011 z.B. ein Grand-Vitara 4x4 Indigo von Suzuki, oder ein Peugeot 4007<br />

4 x 4, oder ein Hyundai 2.0 4WD Style, oder ein VW Tiguan 2.0, oder ein ford Grand C-Max 1.6 l zu kaufen.<br />

essant. Wer z.B. einen Personenwagen<br />

mit einem neupreis von 90’000<br />

franken besitzt, der kommt mit 11’700<br />

franken pro Jahr nicht aus (siehe Tabelle<br />

4), sondern er muss mit jährlich<br />

rund 17’100 franken Betriebskosten<br />

rechnen. Das macht dann pro Monat<br />

1425 franken aus. für dieses Geld<br />

erhält man in der fGZ noch immer<br />

eine Vielzahl von 3- und 4-Zimmerwohnungen<br />

sowie etliche Reihenhäuser<br />

(nettomiete).<br />

Und damit sind wir bei der frage<br />

angelangt, wozu wir denn unser Haushaltseinkommen<br />

verwenden wollen,<br />

was uns wichtig ist, wo wir das noch<br />

verfügbare Geld einsetzen, wenn wir<br />

die drei Grundbedürfnisse und die<br />

obligatorischen Ausgaben einmal berappt<br />

haben.<br />

ein Zeichen für einen gewissen<br />

Wohlstand sind neben dem Auto sicher<br />

die Ausgaben für ferien/erholung/Kultur/auswärts<br />

essen. Dieser<br />

Budgetposten hält sich weiterhin auf<br />

recht hohem niveau – im Schnitt wird<br />

jeder achte franken eines Schweizer<br />

Durchschnitts-Haushaltes dafür<br />

benötigt.<br />

Die monatlichen Kosten für ein grosses Auto<br />

bewegen sich im Bereich einer Monatsmiete<br />

für ein fGZ-Reihenhaus.<br />

40 Thema<br />

Thema 41


Bilder von den FGZ­Generalversammlungen<br />

<strong>2012</strong><br />

–<br />

Am 12.April fand eine ausserordentliche, am 18. Juni <strong>2012</strong> die<br />

ordentliche fGZ-GV statt. Mehr dazu im Artikel auf Seite 4.<br />

42<br />

fGZ-InTeRn<br />

fGZ-InTeRn<br />

43


Wir wollen bezahlbar wohnen<br />

im Kanton <strong>Zürich</strong>!<br />

–<br />

Weshalb die fGZ die vom Zürcher Dachverband<br />

«wohnbaugenossenschaften zürich» lancierte Initiative unterstützt<br />

–<br />

Die Mieten bei Wohnbaugenossenschaften<br />

sind markant günstiger als bei gewinnorientierten,<br />

privaten Vermietern. Doch<br />

gibt es viel zu wenig neue <strong>Genossenschaft</strong>swohnungen,<br />

weil das Bauland extrem teuer<br />

ist. Jetzt fordert eine Volksinitiative, dass<br />

der Kanton die Wohnbaugenossenschaften<br />

beim Landkauf unterstützt.<br />

–<br />

Immer mehr Menschen finden im<br />

Grossraum <strong>Zürich</strong> keine Wohnung, die<br />

ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht.<br />

Ihre Kaufkraft schwindet und<br />

sie müssen immer weiter wegziehen.<br />

Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften<br />

sind die bewährte lösung:<br />

Sie verzichten auf Spekulation<br />

und verrechnen nur ihre Kosten.<br />

So garantieren sie auf Dauer günstige<br />

Mieten in qualitativ hochstehenden<br />

Siedlungen.<br />

Die Baulandpreise werden von<br />

gewinnorientierten Investoren ange-<br />

Unterschriftenbögen und<br />

mehr <strong>Info</strong>rmationen über<br />

die Initiative finden sich auf<br />

www.bezahlbar-wohnen.ch .<br />

heizt. Sie sind als folge derart hoch,<br />

dass neubauten zu vernünftigen Preisen<br />

kaum mehr möglich sind. Damit<br />

gemeinnützige Wohnbauträger und<br />

insbesondere die Wohnbaugenossenschaften<br />

hier mithalten können,<br />

brauchen sie eine geeignete Unterstützung.<br />

Eine breit abgestützte<br />

Volksinitiative<br />

Jetzt hat der Verband der Wohnbaugenossenschaften<br />

die Volksinitiative<br />

«Bezahlbar wohnen im Kanton<br />

<strong>Zürich</strong>!» lanciert. Sie fordert:<br />

– Der Kanton soll mit zinsgünstigen<br />

Darlehen oder Abschreibungsbeiträgen<br />

an gemeinnützige Bauträger<br />

die Kosten für den erwerb von Bauland<br />

und liegenschaften vergünstigen.<br />

– Auch die Gemeinden sollen fonds<br />

mit diesem Zweck schaffen dürfen.<br />

– Der Kanton soll seine eigenen liegenschaften<br />

nicht mehr an den<br />

Meistbietenden verkaufen.<br />

Die Unterschriftensammlung für die<br />

Initiative läuft seit ende April <strong>2012</strong>,<br />

die Sammelfrist dauert noch bis am<br />

20. oktober <strong>2012</strong>.<br />

Die Initiative wird unterstützt von<br />

Personen aus verschiedenen Parteien<br />

(BDP, CVP, eVP, SP, Grüne, Al), Gemeindepräsidenten,<br />

Gewerkschaften<br />

sowie kirchlichen und karitativen<br />

Kreisen.<br />

Auftrag in der Kantonsverfassung<br />

Die Kantonsverfassung sagt in<br />

Artikel 110: «Kanton und Gemeinden<br />

fördern den gemeinnützigen Wohnungsbau<br />

und das selbst genutzte<br />

Wohneigentum.» Der Kanton kommt<br />

diesem Auftrag jedoch klar nur ungenügend<br />

nach. Und mit seiner landpo-<br />

litik (Verkauf jeweils an den Meistbietenden)<br />

heizt er die Baulandpreise selber<br />

noch mehr an. Darüber ärgern sich<br />

immer mehr Städte und Gemeinden.<br />

Sie wünschen, dass sich der Kanton<br />

selber mehr engagiert und die gesetzlichen<br />

Grundlagen dafür schafft,<br />

dass auch die Gemeinden in diesem<br />

Bereich aktiv sein können.<br />

Das soll die Initiative bewirken:<br />

1. Die <strong>Genossenschaft</strong>en können wieder<br />

bauen.<br />

2. Der Boden wird haushälterisch genutzt,<br />

denn <strong>Genossenschaft</strong>swohnungen<br />

sind viel besser ausgelastet.<br />

3. Den Mieterinnen und Mietern bleibt<br />

mehr Kauf kraft für andere Ausgabenpositionen.<br />

4. Die Kassen der öffentlichen Hand<br />

werden entlastet, weil dank der<br />

tieferen Mieten weniger Menschen<br />

Sozialhilfe beziehen müssen.<br />

(pd)<br />

44 WoHnBAUGenoSSenSCHAfTen<br />

WoHnBAUGenoSSenSCHAfTen 45


Aussergewöhnliche Erlebnisse<br />

und wohltuende Fahrgäste<br />

–<br />

fGZ-Reise nach Rügen vom 7. - 12. Mai <strong>2012</strong><br />

–<br />

Von franz Jegher<br />

Die Zahl 13 hat für die fGZ-Reiseleitung<br />

eine besondere Bedeutung.<br />

Zum 13. Mal organisierten liselotte<br />

Rindlisbacher, Vreni Prêtre und Hannes<br />

Kienast die unbestreitbar anspruchsvolle<br />

ferienwoche der Seniorinnen,<br />

Senioren und «55plus».<br />

Der Gepäckeinlad und die Hilfe<br />

beim ein- und Aussteigen funktionieren<br />

bestens. Die nummerierten Plätze<br />

werden sukzessiv belegt. Die einsteiger<br />

entdecken in der Kleingepäckablage<br />

zwei süss duftende Packungen.<br />

natürlich ist es nicht das Mineralwasser,<br />

das während der fahrt von liselotte<br />

und Vreni abgegeben wird, nein,<br />

es sind die «Zückerlis» und «Toggenburgerlis»,<br />

die den Gaumen frisch<br />

beleben. Das Ziel ist Rügen, eine der<br />

ostseeinseln.<br />

es ist 8 Uhr. Den bekannten Doppelstöcker<br />

der Atlas-Tours steuert –<br />

überraschend – Chef erich Steiner<br />

persönlich. Sf-Meteo meldet Regen,<br />

aber die Prognose für die nächsten<br />

Tage ist besser. Über den lautsprecher<br />

begrüssen Chauffeur und Reiseleitung<br />

die Anwesenden. Interessierte<br />

fahrgäste sehen während der fahrt<br />

den Säntis, ein typisches Wahrzeichen<br />

der ostschweiz. etwas später erkennt<br />

man den Bodensee, den zweitgröss-<br />

ten Süsswassersee europas. In Bregenz<br />

am See sind die musikalischen<br />

festspiele in Vorbereitung. Dann erleben<br />

wir – ohne Halt – die Grenzpassage<br />

Österreich/Deutschland. Später<br />

ist bei der Raststätte Illertal ein Austreten<br />

für Kaffee, Kuchen und ... angebracht.<br />

Reisen kann verschiedenartig<br />

erlebt werden.<br />

Der Steuermann erklärt über<br />

den lautsprecher die entstehungsgeschichte<br />

der europäischen Wasserscheide.<br />

Gletscher, Moränen und<br />

flusswege sind für das land Bayern<br />

lebenswichtig. Grüne landschaften<br />

und gelbe Rapsfelder bieten allen ein<br />

Bild der erholung. leipzig, das Hotel<br />

für eine nacht ist in Sicht. Der Bus<br />

parkt. erholung ist angesagt.<br />

eine gute Matratze und ein tiefer<br />

Schlaf ist eine gute Voraussetzung<br />

für den nächsten Tag. Ruedi, der bekannte<br />

Chauffeur und Unterhalter, ist<br />

voll im einsatz und übernimmt neu<br />

die führung. Die Städte Potsdam und<br />

Berlin werden umfahren. Gegen Mittag<br />

erreichen wir Rostock. Die Besichtigung<br />

der Innenstadt konnte mangels<br />

Bestätigung nicht stattfinden. Dafür<br />

sehen wir die ersten Handelsschiffe<br />

der ostsee.<br />

es ist essenszeit. Die Gäste im<br />

Restaurant «lenks am fluss» werden<br />

überrascht mit einem vorzüglich zubereiteten<br />

Mal. Am nachmittag erreichen<br />

wir die Brücke zur Stadt Stralsund<br />

und der Insel Dänholm. Die Zeit<br />

ist knapp, das Marine- und das Deutsche<br />

Meeresmuseum können nur an<br />

den Aussenwänden berührt werden.<br />

Die Reiseführung ist zu schnell, lautstark<br />

und immer 20 Schritte voraus.<br />

Gegen 15.30 Uhr parkt der Bus<br />

im kleinen Handwerkerdorf Gingst.<br />

Jetzt logieren wir für drei nächte im<br />

gleichnamigen sehr guten Hotel und<br />

geniessen das vorzügliche Ambiente.<br />

Jasmund<br />

Die Spargeln wachsen von Tag<br />

zu Tag. Die erntezeit beginnt. nach<br />

Rügen reisen heisst auch nach Sass-<br />

Die fGZ-Reisegruppe: Als Hintergrund für das traditionelle<br />

Gruppenbild wurde ein grosses, schönes Riegelhaus gewählt.<br />

nitz fahren. Als erstes besichtigen<br />

wir die Bühne der Störtebeker-festspiele,<br />

ein bildschönes, mittelalterliches<br />

nacht erlebnis mit einem Seeadler<br />

über der ostsee.<br />

In der nähe bietet das nationalparkzentrum<br />

Königsstuhl ein besonderes<br />

naturerlebnis. ein echter<br />

Buchenwald, leicht aufsteigend zum<br />

Grat und zu den Kreidenfelsen. Auf<br />

dem Rückweg gibt‘s zwei Möglichkeiten:<br />

entweder «Stägeli ab» zur Küste<br />

mit einer wunderbaren Seesicht<br />

oder zurück zum Bus. nach einem<br />

Spaziergang auf der alten und neuen<br />

Promenade von Sassnitz befahren wir<br />

die ostküste nach Binz. Das Seebad,<br />

ein touristischer Höhepunkt, bietet<br />

Gelegenheit zum «lädele» oder zu<br />

einer erholsamen klassischen Musikeinlage<br />

des Kulturzentrums.<br />

46 fGZ-ReISe<br />

Thema 47


einige Stationen der Reise (v.l.n.r): Kreidefelsen<br />

Königsstuhl, Stralsund mit nikolaikirche, Hafengebäude<br />

Stralsund, Holstentor lübeck und die<br />

fähre in Hiddensee.<br />

Hiddensee<br />

Am letzten Tag auf Rügen besuchen<br />

wir die autofreie Insel Hiddensee. Von<br />

Schaprode geht‘s mit der fähre über Vitte<br />

zum Kloster. eine ländliche fischergegend<br />

mit Kleinbauern. Sturm- und regenfrei<br />

befahren oder durchwandern wir<br />

die Insel Hiddensee. Bekannt ist das Haus<br />

Seedorn, der ehemalige Sommersitz von<br />

Gerhard Hauptmann. Die höchste erhebung<br />

ist ein toll bewachsener Hügel<br />

mit Ginster, Holunder-, Brombeer- und<br />

Sanddornbüschen. Der gegenüber stehende<br />

leuchtturm ist 72 Meter hoch.<br />

Danach gibt es ein feines, ortsübliches<br />

Sauerkrautessen.<br />

Lübeck<br />

eine fusswanderung durch lübeck<br />

ist ein spezielles und wohltuendes erlebnis.<br />

Der Reiseleiter, ein fundierter Kenner,<br />

steht vor dem Holstentor und erklärt<br />

die entstehung der gläsernen Bausteine,<br />

die Gotik der Altstadt und die Saga<br />

fotos: Peter W. Küng<br />

des einsamen Bärs. ein unaufhörliches<br />

lachen hat den witzig erzählten<br />

Rundgang unvergesslich geprägt.<br />

Die Mittagspause lädt zur<br />

ein kehr in die gotische Kathedrale<br />

St. Maria (12.Jh.) ein. es bietet sich<br />

die Gelegenheit, zur erinnerung und<br />

Wertschätzung einer Verstorbenen<br />

zwei Kerzen anzuzünden. Beim letzten<br />

Rundgang sind auch die kleinen<br />

fachgeschäfte wie Buchhandlungen<br />

oder Bäckereien mit ihren Spezialitäten<br />

(niederegger Marzipan-Konfekt<br />

und Mandeltorten). Die Stimmung<br />

bei der Rückfahrt über Hannover-<br />

Basel-<strong>Zürich</strong> ist frohgelaunt.<br />

Das i­Tüpfli der Woche<br />

Jede Reise ist einzigartig und<br />

bietet verschiedene Wahrnehmungen.<br />

es braucht dabei ein bisschen<br />

Toleranz, ein bisschen Humor und ein<br />

bisschen Zufriedenheit. Wir hatten<br />

mit der Zahl 13 Glück, es hat funktioniert.<br />

In den Hotels und Gaststätten<br />

von Deutschland war die freundliche<br />

Art, den Gästen zu begegnen, spürbar.<br />

Die sauberen Zimmer, das schön<br />

dekorierte, warme und<br />

schmackhafte essen<br />

klappte – mit Ausnahme<br />

des Sauerbratens<br />

– bestens.<br />

Den Chauffeuren<br />

ernst Steiner und Ruedi<br />

Wälchli danken wir für<br />

die sichere fahrt und<br />

die lehrreiche Unterhaltung.<br />

ein spezielles<br />

Dankeschön gebührt<br />

der fGZ, der Reiseleitung<br />

liselotte Rindlisbacher,<br />

Vreni Prètre<br />

und Hannes Kienast,<br />

die jederzeit einsatzfähig<br />

waren und uns<br />

eine gemeinsame wohltuende<br />

ferienreise ermöglicht<br />

haben. Bravo!<br />

48 fGZ-ReISe<br />

fGZ-ReISe 49


Auf Vogelpirsch im Quartier<br />

–<br />

eine Veranstaltung von AktionnaturReich<br />

–<br />

Von Beatrice Kümin<br />

Rund vierzig interessierte erwachsene<br />

und Kinder treffen sich an einem lauen<br />

Abend im Mai bei der Murmeliwiese,<br />

um mehr über die Vögel in unserem<br />

Quartier zu erfahren. Wir teilen uns in<br />

zwei Gruppen auf. Unter der kundigen<br />

führung der beiden ornithologen<br />

Matthias Wüest und Yvonne Schwarzenbach<br />

ziehen wir los.<br />

Die Dämmerung ist eine ausgezeichnete<br />

Zeit um Vögel zu beobach-<br />

Der ornithologe Matthias Wüest zeigt auf dem<br />

Rundgang durchs friesenberg-Quartier, wo und<br />

wie man Vögel beobachten kann.<br />

ten. Wir verfolgen mit blossen Augen,<br />

feldstecher oder fernrohr verschiedene<br />

Vogelarten im flug oder auf den<br />

Bäumen und Dächern. neben dem<br />

Schauen ist aber bei der Vogelbeobachtung<br />

auch der Hörsinn wichtig.<br />

Mucksmäuschenstill und mit gespitzten<br />

ohren sitzen wir am Rande des<br />

Waldstreifens oberhalb der Binz und<br />

versuchen, Vogelstimmen zu hören.<br />

Das ist gar nicht so einfach, denn wir<br />

sind ja in der Stadt – ein Töff knattert<br />

vorbei, der Wind rauscht durch die<br />

Blätter, der Motor eines Autos heult<br />

foto: Beatrice Kümin<br />

auf, ein Kind ruft aus dem fenster –<br />

da plötzlich hören wir den melodiösen<br />

Gesang einer Amsel.<br />

es sind nur die Männchen, die<br />

singen, erklärt Matthias Wüest, und<br />

der Gesang ist gar nicht so friedlich<br />

gemeint, wie er klingt. Die Männchen<br />

markieren so ihr Revier: «Hier ist mein<br />

Gebiet, hier brütet mein Weibchen,<br />

und ich werde jeden vertreiben, der<br />

sich in mein Revier wagt!»<br />

Beim Borrweg saust eine Gruppe<br />

Mauersegler durch die luft. Die<br />

Mauersegler verbringen fast ihr ganzes<br />

leben in der luft. einmal am Boden<br />

kommen sie kaum wieder hoch.<br />

Sie schlafen sogar in grosser Höhe,<br />

indem sie wie die Delphine eine Hälfte<br />

ihres Gehirnes ausschalten. Zudem<br />

fliegen sie jedes Jahr nach Südafrika<br />

und wieder zurück.<br />

In diesem Gebiet oberhalb der<br />

Binz befindet sich das naturschutzgebiet,<br />

das aus den ehemaligen lehmgruben<br />

entstanden ist. es bietet neben<br />

fröschen, Kröten und Molchen<br />

auch lebensraum für eine Vielzahl<br />

von Vögeln. Von rund vierzig beobachteten<br />

Vogelarten brütet etwa die<br />

Hälfte hier im Gebiet. Die nester bekommt<br />

man jedoch eher selten zu<br />

Gesicht. Darum hat Yvonne Schwarzenbach<br />

verschiedene ausgediente<br />

Vogelnester mitgebracht, die vor allem<br />

von den Kindern mit grossem Interesse<br />

untersucht werden.<br />

ein Teil der Vögel brütet nicht<br />

im Wald, sondern in den Häusern der<br />

Siedlung selbst. Wir können beobachten,<br />

wie ein Spatz aus seinem Brutplatz<br />

in einer Hausfassade ein- und<br />

Mauersegler über der Stadt.<br />

foto: www.avimonitoring.ch<br />

ausfliegt. Der Spatz hat sich diesen<br />

Platz allerdings nicht selber geschaffen.<br />

er ist der nachmieter eines Buntspechts,<br />

der zwei Stockwerke höher<br />

eine neue Höhle gebaut hat.<br />

Gegen neun Uhr wird es ruhiger.<br />

Die Vogelstimmen verklingen. Die Vögel<br />

suchen ihren Schlafplatz auf. nach<br />

zwei Stunden kurzweiligem Rundgang<br />

kehren auch wir in unsere Häuser zurück.<br />

Und garantiert werden wir nach<br />

diesem Abend mit offeneren Augen<br />

und schärferen ohren im Quartier unterwegs<br />

sein.<br />

<strong>Info</strong>s über Vögel in <strong>Zürich</strong><br />

Wer sich für das Thema interessiert, findet<br />

im Web eine ganze Reihe von <strong>Info</strong>rmationsquellen,<br />

u.a. auf folgenden Homepages:<br />

– www.birdlife-zuerich.ch<br />

– www.avimonitoring.ch<br />

– www.stadt-zuerich.ch<br />

mit dem Suchbegriff «Vögel» finden Sie<br />

die Seite zum Thema Stadtvögel von<br />

Grün Stadt <strong>Zürich</strong><br />

50 nATUR<br />

nATUR 51


Eine willkommene<br />

und sinnvolle Abwechslung<br />

–<br />

Betagtenausflug der Altersbetreuung<br />

–<br />

Von Walter Baumann<br />

Am Dienstag, 5. Juni <strong>2012</strong> war teten<br />

34 Betagte und vier frauen vom Team<br />

der fGZ-Altersbetreuung in guter<br />

laune vor dem Alterstreff an der<br />

Arbentalstrrasse 323, um zusammen<br />

einen unbeschwerten Reisetag zu<br />

verbringen.<br />

obwohl wir aufgrund der Prognose<br />

eigentlich trübes Wetter erwartet<br />

hatten, beglückte uns die Sonne schon<br />

vor dem Mittag vom blauen Himmel.<br />

Dem <strong>Zürich</strong>see entlang bis Siebnen,<br />

ins Wäggital und in kurvenreicher<br />

fahrt erreichten wir die Sattelegg zum<br />

Kafi-Gipfeli-Halt. es war eine gute Gelegenheit,<br />

im Gespräch mit verschiedenen<br />

leuten, seine Sorgen los zu<br />

Beim jährlichen Ausflug der Altersbereuung<br />

waren 34 betagte fGZ-ler/innen dabei.<br />

werden oder zu teilen. Dann ging es<br />

zügig abwärts Richtung Sihlsee. Dabei<br />

erklärte uns der Chauffeur unseres<br />

Reisecars Reinhold Trachsel, dass<br />

der Sihlsee flächenmässig der grösste<br />

Stausee der Schweiz sei.<br />

Gut betreut durch das Team der<br />

Altersbetreuung ging die Reise weiter<br />

via Wilerzell, Biberbrugg, Raten,<br />

oberägeri nach Walchwil. Auf dieser<br />

fahrt erlebten wir die spriessende<br />

natur in frischem Grün. Im Hotel Aesch<br />

genossen wir ein feines Mittagessen,<br />

welches uns die fGZ wie jedes<br />

Jahr offeriert hat – an dieser Stelle<br />

ein herzliches Dankeschön dafür.<br />

Die wunderbare Aussicht auf den<br />

Zugersee verlockte uns zu einem fotohalt,<br />

bevor es dann durch das Rep-<br />

fotos: Bernadette Schniepp<br />

pischtal wieder Richtung friesenberg<br />

und nach Hause ging.<br />

Dieser Ausflug war eine willkommene<br />

und sinnvolle Abwechslung für<br />

all jene, welche nicht mehr so mobil<br />

sind. er liess auch für manche eine<br />

gewisse Zeit persönliche «Gebresten»<br />

und Sorgen vergessen und ertragen.<br />

Begonnen haben wir in unserer Computerecke<br />

ganz gemütlich vor fast vier<br />

Jahren – mit zwei laptops und Internetanschluss.<br />

Viele Besucherinnen und<br />

Besucher kamen zunächst einmal zum<br />

Schnuppern, weil sie sich vielleicht einmal<br />

– irgendwann einmal – ein solches<br />

«Wunderding» zulegen wollten.<br />

Heute kommen die Besucher/innen<br />

fast ausnahmslos mit ihren eigenen<br />

laptops und haben bereits viele<br />

Kenntnisse. Also müssen wir uns neu<br />

positionieren. Wir sehen uns deshalb<br />

heute eher als Computer-Werkstatt.<br />

nicht dass wir defekte Kabel und Steckdosen<br />

reparieren, nein, wir möchten<br />

Wir suchen freiwillige Helferinnen und<br />

Helfer aus allen Altersgruppen<br />

Das Team der Computer-Werkstatt begleitet<br />

unsere fGZ-Rentnerinnen und Rentner jeweils<br />

am Montag und Donnerstag von 9 – 11<br />

Uhr im Alterstreff an der Arbentalstrasse<br />

323. es werden erste Schritte mit dem PC<br />

gewagt, fragen geklärt und neues erlernt.<br />

Ausser den Schulferien findet das Angebot<br />

über das ganze Jahr statt.<br />

Auch das Team vom Sonntagsbrunch sucht<br />

Unter stützung. Der Sonntagsbrunch findet<br />

über das Jahr verteilt ca. 10-mal statt. es<br />

wird in den Räumlichkeiten des Alterstreffs<br />

angeboten. Pro Brunch ist ein Team von 4 - 5<br />

leuten vor ort und verwöhnt die Gäste.<br />

Sind Sie interessiert? Dann melden Sie sich<br />

direkt im Alterstreffpunkt an der Arbental-<br />

strasse 323, 8045 <strong>Zürich</strong> oder vormittags<br />

unter der Telefonnummer 044 456 15 45.<br />

Bernadette Schniepp gibt Ihnen gerne ausführlicher<br />

Auskunft.<br />

Computer­Werkstatt des Alterstreff<br />

gemeinsam das gegenseitiges Wissen<br />

nützen. Die beiden laptops stehen<br />

weiterhin zur Verfügung für leute,<br />

die noch kein eigenes Gerät haben.<br />

Die Zeiten bleiben gleich, Montag<br />

und Donnerstag vormittags, jeweils<br />

von 9 bis 11 Uhr. Also einfach<br />

reinschauen im Alterstreff an der Arbentalstrasse<br />

323, schnuppern und<br />

vielleicht bald mitmachen.<br />

Renate Gerlach<br />

Computer­Spezialthemen<br />

3. Sept.: «Sicherheit im Internet»<br />

4. okt. : «outlook»<br />

12. nov.: «fernsehen im Internet»<br />

52 Thema AlTeRSTReff 53


Der Veloflicktag ist auch<br />

ein Veloflickkurs<br />

–<br />

Veloflicktag der freizeitkommission vom 31. März <strong>2012</strong><br />

–<br />

Von natascha Maurer<br />

Dieses Jahr wurde der Veloflicktag zum<br />

ersten Mal mit der «Do-it-yourself»-<br />

Methode durchgeführt – es war ein<br />

voller erfolg.<br />

Die <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />

waren eingeladen, ab 10 Uhr mit ihren<br />

fahrrädern zum fGZ-Kurslokal am<br />

Hegianwandweg 92 zu kommen. neu<br />

wurden die kleineren und grösseren<br />

Reparaturen von den <strong>Genossenschaft</strong>ern<br />

selber ausgeführt, selbstverständlich<br />

mit fachkundiger Unterstützung<br />

und unter Anleitung von Mitarbeitern<br />

der Velowerkstatt der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />

Auch die Mitglieder der freizeitkommission<br />

halfen natürlich mit.<br />

es wurde geputzt, geölt, montiert,<br />

geflickt und gepumpt und so<br />

manch positives echo wurde vernommen<br />

wie zum Beispiel der Kommentar<br />

eines Besuchers: «endlich weiss<br />

ich selber, wie ich meinen platten<br />

Reifen flicken kann, wenn ihm das<br />

nächste Mal auf einer Velotour die<br />

luft ausgeht!».<br />

Vor allem auch junge <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />

fanden es lässig, selber<br />

an ihrem Velo werkeln zu dürfen,<br />

und sie waren stolz über das Resultat,<br />

wenn sie ihre erste Runde drehten.<br />

Der in früheren Jahren verlangte<br />

Unkostenbeitrag für die Reparatur<br />

fotos: Doris furrer<br />

fiel dieses Jahr weg, lediglich die für<br />

die Reparatur benötigten ersatzteile<br />

mussten bezahlt werden.<br />

Trotz der hohen Besucherzahl<br />

kam es zu keinen engpässen, und wer<br />

nicht flicken, sondern einfach sonst<br />

dem Geschehen beiwohnen wollte,<br />

konnte sich mit Kuchen, Getränken<br />

und Kaffee verpflegen.<br />

Auch das Wetter spielte mit, so<br />

dass es ein rundum gelungener Anlass<br />

war und er im nächsten Jahr wieder in<br />

dieser Art durchgeführt werden wird.<br />

Wir wünschen allen eine gute<br />

und sichere Velosaison!<br />

Der Flohmarkt<br />

fiel ins Wasser<br />

Der diesjährige flohmarkt fiel buchstäblich<br />

ins Wasser. Am Samstag,<br />

12. Mai <strong>2012</strong> regnete es schon beim<br />

Aufstellen der Stände in Strömen, und<br />

ausser zwei oder drei ganz mutigen <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />

kamen auch die<br />

angemeldeten flohmi-Verkäuferinnen<br />

nicht auf den Platz.<br />

Und da keine Wetterbesserung<br />

in Sicht war, musste der flohmarkt<br />

definitiv abgesagt werden. Bei den<br />

Angemeldeten war viel Verständnis<br />

vorhanden.<br />

Die freizeitkommission prüft<br />

nun allfällige Schlechtwettervarianten.<br />

Die Turnhalle kommt wegen ihrem<br />

Spezial-Bodenbelag leider nicht<br />

in frage. Wenn Sie eine Idee haben,<br />

mailen Sie uns diese doch an freizeit@fgzzh.ch.<br />

Wir hoffen sehr auf<br />

mehr Wetterglück im nächsten Jahr.<br />

freizeitkommissionfGZ<br />

Der flohmarktplatz – Schulhausplatz Borrweg – am 12. Mai <strong>2012</strong> gegen Mittag.<br />

54 AnläSSe<br />

Thema 55


Kunst im friesenberg<br />

Tausend Arbeitsstunden<br />

für ein Instrument<br />

–<br />

Martin Hillmann baut und repariert Kontrabässe und Celli<br />

–<br />

Gruppe «Kunst im friesenberg»<br />

Martin Hillmanns Werkstatt-Atelier bei<br />

der Bushaltestelle im Hagacker kennt<br />

man im Quartier gut. Dort werden<br />

Bassgeigen gebaut und repariert.<br />

Der Raum ist hell. ein weisses Tuch<br />

bedeckt den Arbeitstisch. Mehrere<br />

Kontrabässe, zum Teil auch offene<br />

oder unfertige Instrumente, sind gegen<br />

die Wand gelehnt oder ruhen am<br />

Boden. Werkzeuge und Bauteile sind<br />

auf Wandgestellen und in Vitrinen<br />

verräumt. Hier wird gearbeitet – mit<br />

Sorgfalt und Behutsamkeit. es ist ruhig,<br />

aber nicht still.<br />

Martin arbeitet gerade an seinem<br />

vierzehnten Kontrabass. Das<br />

Holz stammt von teilweise über 200<br />

Jahre alten Bäumen. Vom Baumstamm<br />

bis zum fertigen Instrument ist es ein<br />

langer Weg. Mehr als 70 Teile müssen<br />

präzis ge schnitten, gehobelt, geschlichtet,<br />

glatt gerieben und gefeilt<br />

werden. Martin macht jeden Arbeitsschritt<br />

von Hand.<br />

Rund tausend Arbeitsstunden<br />

braucht er für ein fertiges Instrument.<br />

Diese Arbeit verlangt viel handwerkliches<br />

Können, Konzentration und Geduld.<br />

Im Gegenzug kann ein Kontrabass<br />

aber auch alt, sogar Jahrhunderte<br />

alt werden:<br />

«er ist aus trockenem Holz,<br />

und wenn man es lieb<br />

in die Hände nimmt,<br />

erwärmt es den Raum,<br />

ohne dass man es<br />

anzünden muss,<br />

Jahrhunderte lang.»<br />

Während es für den Geigenbau<br />

genaue Anweisungen gibt, steht nirgendwo<br />

geschrieben, wie gross, wie<br />

dick, wie lang und aus welchem Holz ein<br />

Kontrabass sein muss. Sogar die Anzahl<br />

Saiten ist nicht vorgeschrieben. Jedes Instrument<br />

ist in seinen eigenschaften ein<br />

Unikat und hat seine eigene Schwingung<br />

und daher auch seinen eigenen Klang.<br />

Die Kunst liegt darin, dass das fertige<br />

Instrument zum Auftragsgeber, dem<br />

Musiker, passt. Dabei setzt Martin seine<br />

Intuition ein. Bevor er beginnt, hört<br />

er dem Musiker genau zu, was er zu sa-<br />

56 KUnST IM fRIeSenBeRG<br />

KUnST IM fRIeSenBeRG 57<br />

fotos: zVg


gen hat und wie er spielt und versucht<br />

dann, das essentielle heraus zu spüren.<br />

Beim Planen und Bauen lässt er<br />

sich von diesem Kerngedanken leiten.<br />

Auf diese Weise ist es ihm bis<br />

jetzt immer gelungen, das passende<br />

Instrument mit möglichst grossem<br />

Klangspektrum für jeden seiner Musikerkunden<br />

zu bauen:<br />

«Ich zeichne und male<br />

ein Wesen im Dunkeln,<br />

und wenn es komplett ist,<br />

wird das licht zum ersten Mal<br />

mittels schwingenden Saiten<br />

meine stimmliche Vision<br />

den ohren offenbaren.»<br />

Auch wenn das Instrumentenbauen<br />

ein hohes Mass an Genauigkeit<br />

und liebe zum Detail verlangt,<br />

ist Martin ein quirliger Mensch, der<br />

von lebenskraft sprudelt. er macht<br />

auch selber Musik. Dichten und Malen<br />

spielen ebenfalls eine wichtige<br />

Rolle in seinem leben. Zudem ist er<br />

ein begabter Geschichtenerzähler. es<br />

ist kein Zufall, dass Martin Kontrabässe<br />

und nicht Geigen baut. nach Vorschriften<br />

zu arbeiten, ist nicht seine<br />

Sache. er ist eigenwillig und will selber<br />

bestimmen, wann und wie er etwas<br />

tut. es ist ihm wichtig, seinen eigenen<br />

Weg zu gehen und authentisch<br />

zu bleiben. Seine Arbeit als Bassgeigenbauer<br />

gibt ihm diesen künstlerischen<br />

freiraum und ermöglicht ihm,<br />

das einkommen für seine familie zu<br />

verdienen.<br />

In dieser Artikelserie – sie geniesst im fGZ-<br />

<strong>Info</strong> Gastrecht – wird regelmässig eine<br />

Person aus der Gruppe «Kunst im friesenberg»<br />

porträtiert. Die Gruppe besteht aus<br />

rund 20 Künstlerinnen und Künstlern aus<br />

dem Quartier friesenberg.<br />

Günstiger ins Theater – mit der<br />

Membercard der Schauspielunion<br />

Die Schauspielunion <strong>Zürich</strong> wird von<br />

<strong>Genossenschaft</strong>s- und Gewerkschaftssektionen<br />

getragen. Ihr Ziel ist es, bei<br />

den Mitgliedern dieser organisationen<br />

das Interesse am Schauspiel zu fördern<br />

und Ihnen vergünstigten Zutritt zu den<br />

Aufführungen des Schauspielhauses<br />

<strong>Zürich</strong> zu verschaffen. Während Jahrzehnten<br />

wurde dieser Zweck mit der<br />

Abgabe verbilligter Abonnements für<br />

die Pfauenbühne verfolgt. Das Angebot<br />

wurde mit einer neuen Vereinbarung<br />

zwischen Schauspielunion und<br />

Schauspielhaus organisatorisch den<br />

geänderten Wünschen und Bedürfnissen<br />

angepasst. Gewerkschafts- und<br />

<strong>Genossenschaft</strong>smitglieder kommen<br />

jetzt über die SU-Membercard in beiden<br />

Häusern des Schauspielhauses zu<br />

attraktivem Theatergenuss.<br />

Die SU-Membercard umfasst folgendes<br />

Angebot:<br />

– 10% ermässigung auf allen Vorstellungen<br />

im Pfauen oder im Schiffbau<br />

(ausgenommen sind Premieren,<br />

Gastspiele, festspiele und Veranstaltungen,<br />

die nicht vom Schauspielhaus<br />

organisiert werden);<br />

– dazu monatlich 2 bis 3 Vorstellungen<br />

mit Rabatt von 20 bis 50 % (die<br />

<strong>Info</strong>rmation über diese Aktionsangebote<br />

erfolgt auf dem Web, per<br />

Post oder per e-newsletter).<br />

– Die SU-Membercard gilt für die Besitzerin<br />

oder den Besitzer der SU-<br />

Membercard sowie eine allfällige<br />

Begleitperson.<br />

– Vorweisen der Karte an der Theaterkasse<br />

genügt (eine online-Buchung<br />

ist derzeit nicht möglich).<br />

Mit der SU-Membercard geht alles<br />

ganz einfach, und diese kostet für die<br />

ganze Theatersaison <strong>2012</strong>/13 nur<br />

10 franken.<br />

<strong>Info</strong>rmationen zur SU-Membercard<br />

und zum aktuellen Programm des<br />

Schauspielhauses gibt es auf der Website<br />

www.schauspielunion.ch. Beachten<br />

Sie auch das flugblatt mit Anmeldetalon<br />

in Ihrem Briefkasten.<br />

58 KUnST IM fRIeSenBeRG<br />

AnGeBoT 59<br />

foto: Matthias Horn


Wetterglück am ersten<br />

Hagackerfest<br />

–<br />

Jugendliche rollen und skaten über die Strasse «Im Hagacker»<br />

–<br />

Von Martin leuenberger und Anne Büser<br />

Eine abfallende Strasse, rollende Unterlagen<br />

ohne Motor, viel Engagement und<br />

Wetterglück – dies waren die Zutaten für<br />

das erste Hagackerfest, das am Samstag,<br />

21. April <strong>2012</strong> durchgeführt wurde.<br />

Der Anlass ist einem Jugendlichen<br />

zu verdanken, der mit der Idee vor<br />

einem halben Jahr auf die Aufsuchende<br />

Jugendarbeit friesenberg / Alt–Wiedikon<br />

aus dem Gemeinschaftszentrum<br />

Heuried zuging.<br />

Aus seiner Idee, die Strasse Im<br />

Hagacker für einen Tag autofrei zu<br />

machen, entwickelte sich im laufe<br />

Die Strasse als Piste für motorlose fahrzeuge aller Art, der<br />

Pausenplatz des Schulhauses friesenberg als fest-, Spiel-<br />

und fahrplatz – das war das Hagackerfest.<br />

der Monate ein richtiges Quartierfest.<br />

Das festzentrum war auf dem<br />

Pausenplatz, auf dem der Skateshop<br />

Rolladen ein Testzentrum einrichtete.<br />

Unterstützt wurde die Idee von der<br />

Schule am Uetliberg, von der Stadtpolizei,<br />

der fGZ und dem Gemeinschaftszentrum<br />

Heuried. Auf der gesperrten<br />

Strasse wurde den ganzen<br />

Tag gerollt, was das Zeug hält. In der<br />

feuertonne lud ein feuerchen zum<br />

Würste braten ein, auf der Halfpipe<br />

versuchten sich auch die Jüngsten und<br />

ein DJ legte erfrischenden Sound auf.<br />

Im laufe des nachmittags wurden<br />

verschiedene kleinere Contests<br />

durchgeführt: Riesenslalom mit Trottinet<br />

und Skateboard, die langsamste<br />

Velofahrt, Slackline gehen etc. Alle<br />

Teilnehmenden erhielten von der firma<br />

Velofix auch nette Preise. Dank<br />

des Samaritervereins Wiedikon mit<br />

ihren beiden einsatzleuten wäre man<br />

in einem notfall schnell zur Stelle gewesen.<br />

Glücklicherweise gab es aber<br />

keine nennenswerten Zwischenfälle.<br />

Die Idee zu «Im Hagacker einen<br />

Tag autofrei – für alles mit Rädern,<br />

aber ohne Motor» ist im Herbst letzten<br />

Jahres entstanden. Der 12-jährige<br />

Jugendliche trat damit auf die Aufsuchende<br />

Jugendarbeit zu. Als erstes<br />

wurde bei der Stadtpolizei gemeinsam<br />

die Bewilligung eingeholt. Die Jugendarbeit<br />

unterstützte den Jugendlichen<br />

im Suchen von Sponsoren, im Planen<br />

von Abläufen, im Bilden eines organisationskomitees<br />

und im Kontakt<br />

mit beteiligten Institutionen. Der Jugendliche<br />

lernte so, wie zermürbend<br />

es sein kann, Sponsorengelder zu suchen,<br />

doch auch wie erfolgreich: Die<br />

fGZ, die Spross AG und das filmriss-<br />

Unternehmen unterstützten das engagement<br />

finanziell. Weiter lernte er<br />

an verschiedenen Treffen, wie man<br />

fremde Hilfe holen kann, wenn man<br />

alleine nicht weiter kommt. Gerade für<br />

den Transport von schweren Skateelementen<br />

oder der von einem quartieransässigen<br />

Bauern zur Verfügung<br />

gestellten Strohballen.<br />

Die Aufsuchende Jugendarbeit<br />

ist nach einer Pilotphase seit Anfang<br />

<strong>2012</strong> ein festes Angebot des Gemeinschaftszentrums<br />

Heuried. Gerade die<br />

Begleitung von Jugendlichen bei der<br />

Umsetzung von Ideen wie diesem<br />

Strassenfest gehört zu ihren Kernaufgaben.<br />

Dadurch werden Jugendliche<br />

darin unterstützt, ihre Ideen zu verwirklichen<br />

und an einer Sache dran<br />

zu bleiben. Dies bewirkt bei den involvierten<br />

Jugendlichen, neben dem<br />

Stolz «etwas auf die Beine gestellt<br />

zu haben», die Bildung von kultureller<br />

Identität mit dem Quartier. Das<br />

wiederum wirkt sich positiv auf die<br />

entwicklung des gesamten Stadtteils<br />

aus. Die Aufsuchende Jugendarbeit<br />

unterstützt jedoch nicht nur<br />

Jugendliche, sondern fungiert auch<br />

als Ansprechspartnerin für erwach-<br />

sene in Jugendfragen, als Vermittlerin<br />

zwischen den lebenswelten von<br />

Jugendlichen und erwachsenen oder<br />

als vertrauliche Ansprechperson für<br />

Jugendliche abseits der Schule oder<br />

des elternhauses.<br />

ob und in welcher form das Hagackerfest<br />

ein zweites Mal stattfindet,<br />

entscheiden also in erster linie<br />

die beteiligten Jugendlichen.<br />

60 QUARTIeR<br />

QUARTIeR 61


Strassenkunst unter dem Motto:<br />

«Wir verschönern unsere Badi»<br />

–<br />

eine Aktion in der Badi Heuried der Aufsuchenden Jugendarbeit<br />

–<br />

Von Anne Büser<br />

entgegen mancher Gerüchte im Quartier<br />

schliesst die Badi Heuried diesen<br />

Sommer ihre Türen nicht, sondern sie<br />

kann ihre Besucher/innen sogar mit<br />

neu gestalteten Wänden begrüssen.<br />

Durch das Projekt «Street Art in der<br />

Badi» wurden im Rahmen einer Verschönerungsaktion<br />

an einem Wochenende<br />

im frühsommer einige Wände in<br />

der Heuried-Badi neu gestaltet.<br />

Unter Anleitung der Aufsuchenden<br />

Jugendarbeit friesenberg – Alt-Wiedikon<br />

haben die Gewinner/innen des<br />

Graffiti Contest des Jugendkulturtags<br />

«AJAm 2011» ihre Werke vom Papier<br />

auf die Wand übertragen. Die Zweitplatzierte<br />

des Contest, eine 15-jährige<br />

Jugendliche aus dem Quartier,<br />

verewigte sich mit einer Skyline und<br />

einem Schriftzug. Der Gewinner des<br />

ersten Preises verschönerte die Wand<br />

mit einem etwa zehn Meter breiten<br />

grafischen Kunstwerk.<br />

Gleichzeitig wurde, mit Hilfe der<br />

Werkleiterin des GZ Heuried, eine weitere<br />

Wand zum Thema «Unterwasser»<br />

gestaltet. 13 Kinder, teilweise in Begleitung<br />

ihrer familie, bemalten die<br />

Wand mit farbenfrohen und fantasievollen<br />

Motiven.<br />

foto: zVg<br />

Die Verschönerungsaktion konnte<br />

dank der Zustimmung der IMMo der<br />

Stadt <strong>Zürich</strong> und der Unterstützung<br />

des Sportzentrums Heuried verwirklicht<br />

werden. Sie hat allen Beteiligten<br />

viel freude bereitet Die Möglichkeit<br />

zur Mitgestaltung der Quartierbadi<br />

stiess bei Gross und Klein auf<br />

viel positive Resonanz.<br />

Die legale Mitgestaltung von<br />

(halb-) öffentlichen Räumen im Quartier<br />

wird von der Aufsuchenden Jugendarbeit<br />

gefördert und angeregt,<br />

da durch die partizipative Mitwirkung<br />

eine starke Verbundenheit zu<br />

den objekten entsteht, was zur Verringerung<br />

von Vandalismus führt. Darüber<br />

hinaus kann auf diese Weise zusätzlicher<br />

Raum für Kunst geschaffen<br />

werden, welcher auch für jugendspezifische<br />

Darstellungsformen genutzt<br />

werden kann.<br />

In der laufenden Sommersaison<br />

können die Werke erstmals von allen<br />

Besucherinnen und Besuchern bewundert<br />

werden. Wer es diesen Sommer<br />

nicht ins Heuried schafft, kann es auch<br />

in der Wintersaison nachholen oder in<br />

einer der weiteren Saisons bis 2015.<br />

Im Herbst 2015 geht die Badi<br />

Heuried dann wirklich zu, mindestens<br />

vorübergehend. Während voraussichtlich<br />

zwei Jahren soll die Sportanalage<br />

durch einen neubau ersetzt werden.<br />

Eine neue Sportanlage im Heuried<br />

Die Architekten von eM2n – von ihnen<br />

stammt auch die fGZ-Überbauung «Brombeeriweg»<br />

– haben den von der Stadt <strong>Zürich</strong><br />

durchgeführten Architekturwettbewerb im<br />

selektiven Verfahren für die neue Sport- und<br />

freizeitanlage Heuried für sich entschieden.<br />

Zur Teilnahme am Projektwettbewerb waren<br />

12 Teams eingeladen worden.<br />

Unter dem selben Dach sollen ein freibadbetrieb<br />

und der eissport vereint werden.<br />

Mit der neuen Sportanlage entstehe ein<br />

neuer Quartierschwerpunkt, der ein gesamtstädtisches<br />

Bedürfnis abdecke, heisst<br />

es in der Mitteilung des Hochbaudepartements<br />

der Stadt <strong>Zürich</strong> von ende Mai. Das<br />

Projekt «Maoam» funktioniere für den eissport-<br />

und Badebetrieb gleichermassen gut<br />

und biete den eissportlerinnen und eisportlern<br />

eine zeitgemässe und ansprechende<br />

Infrastruktur, wird die Wahl des Siegerprojekts<br />

begründet.<br />

Das Hochbaudepartement lobt zudem die<br />

einhaltung des Kostenrahmens von rund<br />

70 Millionen franken sowie das «ausgereifte<br />

energie- und Materialisierungskonzept».<br />

Das siegreiche Architektenteam hat nun den<br />

Auftrag, sein Projekt weiterzubearbeiten.<br />

Das stadtzürcher Stimmvolk wird 2014 über<br />

das 70-Millionen-Vorhaben abstimmen. Der<br />

Beginn der Bauarbeiten ist im frühling 2015<br />

geplant, so dass das neu gestaltete freibad<br />

für die Badesaison 2017 zur Verfügung stehen<br />

soll. Die eissportler werden sich bis im<br />

September 2017 gedulden müssen. pd<br />

62 QUARTIeR<br />

QUARTIeR 63


«Löwen» unterstützen die<br />

Krankenstation Friesenberg<br />

–<br />

Der lions Club <strong>Zürich</strong> Waldegg hat 2011 drei<br />

Projekte finanziert<br />

–<br />

Seit zwei Jahren unterstützt der lions<br />

Club <strong>Zürich</strong> Waldegg regelmässig die<br />

Krankenstation friesenberg.<br />

Die lions treffen sich einerseits<br />

zu Vorträgen, Besuchen von interessanten<br />

orten und zum gemütlichen Zusammensein,<br />

andererseits unterstützen sie<br />

gemäss dem lions-Motto «We Serve»<br />

Menschen und Gruppen, welche diese<br />

Unterstützung brauchen. ein Prinzip dieser<br />

«Activities» ist es, die Partner nicht<br />

nur einmalig, sondern über längere Zeit<br />

zu unterstützen. Dies geschieht nicht nur<br />

durch finanzielle Spenden, sondern auch<br />

durch persönliche aktive einsätze. So ergibt<br />

sich auch eine gegenseitige persönliche<br />

Beziehung.<br />

Die Krankenstation friesenberg ist<br />

eine solche Partnerin. 2011 waren es drei<br />

Projekte, bei denen die «löwen» beteiligt<br />

waren. Im reformierten Kirchgemeindehaus<br />

friesenberg fand ein<br />

Benefizkonzert mit Christian Jott Jenny<br />

und dem Zürcher Kur und Bad orchester<br />

statt. Unter dem Titel «Z’Abig<br />

hät Züri en Zauber» spielten sie nostalgische<br />

lieder. Der Anlass war sehr<br />

gut besucht und nach dem Konzert<br />

konnte der lions Club <strong>Zürich</strong> Waldegg<br />

der Heimleiterin elisabeth eleta eine<br />

schöne Kollekte für die Projekte der<br />

Krankenstation überreichen.<br />

Das zweite gemeinsame Projekt<br />

ist das Kleintiergehege, in dem zwei<br />

Meerschweinchen und zwei Zwergkaninchen<br />

wohnen. Die fütterung der Tiere<br />

ist Aufgabe der Bewohner/innen.<br />

eine Person hat die Hauptverantwortung<br />

übernommen und sorgt dafür,<br />

dass die Tiere immer frisches Wasser<br />

haben und dass das Heu nie ausgeht.<br />

Das dritte Projekt war ein Zoobesuch.<br />

Zehn Bewohner/innen, zehn<br />

Rollstühle und zehn lions-Mitglieder<br />

machten bei prächtigem Sommerwetter<br />

einen Besuch im Zoo.<br />

Die Bewohner/innen der Krankenstation<br />

friesenberg können so immer<br />

wieder vom engagement des lions-Club<br />

profitieren. KSf<br />

Das FGZ­Anergienetz an der<br />

Bahnhofstrasse<br />

–<br />

Im Rahmen der Zürcher Umwelttage vom 1./2. Juni <strong>2012</strong><br />

wurde die neue fGZ-Wärmeversorgung vorgestellt<br />

–<br />

Rund 30’000 Besucherinnen und Besucher<br />

informierten sich an den diesjährigen Zürcher<br />

Umwelttagen über das Thema nachhaltiges<br />

Wohnen.<br />

Besonderes Interesse fand die Sonderschau<br />

«nachhaltig wohnen» bei der<br />

Pestalozziwiese an der Bahnhofstrasse<br />

mit einer vielfältigen Wohnlandschaft,<br />

präsentiert von städtischen ämtern<br />

und Wohnbaugenossenschaften.<br />

ein Teil dieser Wohnlandschaft (das<br />

«Wohnzimmer») war dem Thema<br />

Anergie und Vernetzung gewidmet.<br />

Mitglieder der fGZ-energiegruppe –<br />

unterstützt von Amstein+Walthert – erklärten<br />

inte ressierten Besucher/innen<br />

das Prinzip der sich im Bau befindlichen<br />

neuen fGZ-Wärmeversorgung.<br />

Josef Köpfli (links) und Matthias Kolb<br />

von A+W (Mitte) im Gespräch mit<br />

einem interessierten Besucher am<br />

Anergie-Stand der fGZ.<br />

64 QUARTIeR<br />

AnläSSe 65<br />

foto: Alex Buschor


66<br />

Siedlung Arbental, 14. April <strong>2012</strong><br />

Impressum<br />

FGZ­INFO nr. 2/ <strong>2012</strong>, Juli <strong>2012</strong>,<br />

Ausgabe nr. 153<br />

erscheint 3 bis 4-mal jährlich<br />

Herausgeberin<br />

familienheim-<strong>Genossenschaft</strong> <strong>Zürich</strong> fGZ,<br />

Schweighofstrasse 193, 8045 <strong>Zürich</strong><br />

Tel: 044 456 15 00, fax: 044 456 15 15,<br />

verwaltung@fgzzh.ch, www.fgzzh.ch<br />

Auflage<br />

2500 (wird gratis an alle<br />

fGZ-Haushaltungen verteilt)<br />

Mitarbeit an dieser Nummer<br />

Walter Baumann, Sabina Bobst, Anne Büser,<br />

Renate Gerlach, Gruppe «Kunst im friesenberg»,<br />

franz Jegher, Josef Köpfli (kö), Peter<br />

W. Küng, Martin leuenberger, natascha<br />

Maurer, Johannes Marx (jm), Rolf obrecht,<br />

Presse dienste (pd), Vreni Püntener, Berna-<br />

dette Schniepp, Alfons Sonder egger (so.),<br />

Ursula Tissot<br />

Kommission für Öffentlichkeitsarbeit<br />

Alfons Sonderegger (Vorsitz), Josef Köpfli,<br />

Johannes Marx (Kommunikationsbeauftragter<br />

fGZ) und Ursula Müller<br />

Druck<br />

Uetli-Druck AG, Hegianwandweg 75,<br />

8045 <strong>Zürich</strong><br />

Das nächste fGZ-<strong>Info</strong> erscheint<br />

im September <strong>2012</strong><br />

Gedruckt auf «Cyclus Print»,<br />

100% Recyclingpapier, ausgezeichnet<br />

mit dem «Blauen engel».<br />

Adressen und Öffnungszeiten<br />

Geschäftsstelle<br />

Schweighofstrasse 193<br />

Montag bis freitag, 7.45 - 11.45 Uhr,<br />

nachmittags geschlossen<br />

FGZ­Sozialberatung<br />

Schweighofstrasse 207<br />

Montag und freitag<br />

9 – 12 und 13.30 – 17 Uhr<br />

Mittwoch 10 – 12 und 13.30 – 19 Uhr<br />

Telefonische Anmeldung bei<br />

Markus Hofstetter, Tel. 044 462 28 22<br />

FGZ­Alterstreffpunkt<br />

Arbentalstrasse 323<br />

Montag bis freitag 8.15 – 12 Uhr<br />

Montag (Teenachmittag)14 – 16.30 Uhr<br />

Telefon 044 456 15 45<br />

Sprechstunden<br />

Mit Präsident Alfons Sonderegger<br />

oder mit Geschäftsleiter Rolf obrecht<br />

lässt sich ein Termin für ein persönliche<br />

Besprechung vereinbaren –<br />

mit einem Telefon an die Verwaltung,<br />

Tel. 044 456 15 00 .<br />

Pikettdienst Regiebetrieb<br />

(für notfälle): Tel. 079 635 94 09<br />

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