Fgz-Info 2/2012 - Familienheim-Genossenschaft Zürich
Fgz-Info 2/2012 - Familienheim-Genossenschaft Zürich
Fgz-Info 2/2012 - Familienheim-Genossenschaft Zürich
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FGZ Agenda – Veranstaltungen<br />
–<br />
<strong>Genossenschaft</strong>sfest<br />
Samstag, 7. Juli <strong>2012</strong>, ab 13.30 Uhr<br />
auf dem Schulhaus-Platz Borrweg<br />
–<br />
Sternmarsch und Kundgebung<br />
der Wohnbaugenossenschaften <strong>Zürich</strong><br />
Samstag, 7. Juli <strong>2012</strong>, 10.30 - 12.00 Uhr<br />
Josefswiese <strong>Zürich</strong>, Kreis 5<br />
–<br />
Aktuelle <strong>Info</strong>s auf dem fGZnet-<strong>Info</strong>kanal im TV-Kabelnetz auf dem<br />
analogen Kanal 60 (783.25 MHz) und im Internet unter www.fgzzh.ch.<br />
Beachten Sie auch die flugblätter, die an alle fGZ-Haushaltungen<br />
verteilt werden.<br />
Mitteilungsblatt der<br />
<strong>Familienheim</strong> <strong>Genossenschaft</strong> <strong>Zürich</strong><br />
Juli <strong>2012</strong><br />
–<br />
2<br />
Quartierzentrum: GV genehmigt<br />
Projektierungskredit<br />
–<br />
Josef Köpfli: 34 Jahre<br />
im Dienste der FGZ<br />
–<br />
Ein teures Auto kann so viel<br />
kosten wie ein FGZReihenhaus<br />
<strong>Info</strong><br />
2 Thema<br />
Thema 1
THeMA<br />
4 Zwei deutliche JA zum Quartierzentrum<br />
Projektierungskredit erhielt 374 von 442 Stimmen<br />
10 Josef Köpfli – 34 Jahre im Dienste der FGZ<br />
Der engagierte fGZ-Geschäftsleiter tritt zurück<br />
34 Für Grundbedürfnisse immer weniger Geld nötig<br />
nahrung, Kleidung und Wohnung erfordern nur 25,4 %<br />
fGZ-InTeRn<br />
13 25 Jahre – lang und kurz zugleich. Rückblick und Dank<br />
22 Mietzinssenkungen – allerdings nicht für alle<br />
25 Zum neuen Auftritt (Corporate Design) der fGZ<br />
26 Siedlung Grünmatt – öffentliche Aussenräume und private Gärten<br />
30 fünf neue Mitglieder für die Baukommission<br />
33 Mit der Sozialkommission direkt in Kontakt treten<br />
53 Computer-Werkstatt des Alterstreff<br />
nATUR UnD GARTen<br />
50 Auf Vogelpirsch im Quartier<br />
Titelbild: Die fGZ-fahnen mit dem neuen logo beim Schweighofplatz<br />
foto: Johannes Marx<br />
2 InHAlT<br />
InHAlT 3<br />
AnläSSe<br />
46 fGZ-Reise <strong>2012</strong> nach Rügen<br />
52 Betagtenausflug der Altersbetreuung<br />
54 Veloflicktag der freizeitkommission<br />
55 Der flohmarkt fiel ins Wasser<br />
65 fGZ-Anergienetz an den Zürcher Umwelttagen<br />
QUARTIeR<br />
56 Kunst im friesenberg: Martin Hillmann<br />
60 Wetterglück am ersten Hagackerfest<br />
62 Strassenkunst in der Badi Heuried»<br />
64 lions Club unterstützt Krankenstation friesenberg<br />
WoHnBAUGenoSSenSCHAfTen<br />
44 fGZ unterstützt Initiative «bezahlbar wohnen»<br />
67 Adressen und Öffnungszeiten<br />
67 Impressum
Zwei Generalversammlungen sagten<br />
deutlich JA zum Quartierzentrum und<br />
damit zum Projekt «Emma»<br />
–<br />
Projektierungskredit erhielt 374 von 442 Stimmen<br />
–<br />
Am 12. April <strong>2012</strong> haben die <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />
der FGZ ein Abbruchverbot<br />
für Wohnbauten im Zentrumsgebiet mit<br />
75,46% (917 Stimmende) deutlich abgelehnt.<br />
An der ordentlichen Generalversammlung<br />
vom 18. Juni wurde der Grundsatzentscheid<br />
dann auch noch konkret<br />
bestätigt: Hohe 84,6 % der 442 Stimmenden<br />
sagten JA zum Projektierungskredit<br />
von 6,2 Mio. Franken für das Siegerprojekt<br />
«Emma», 60 sagten NEIN und 8 enthielten<br />
sich der Stimme. Damit hat der Vorstand<br />
grünes Licht für die Detailplanung und<br />
die Erarbeitung eines Baukredits bis 2014<br />
erhalten.<br />
–<br />
Die einberufung einer ausserordentlichen<br />
Generalversammlung mit den<br />
Anträgen von 351 <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />
für ein Abbruchverbot der<br />
Wohngebäude im Zentrumsgebiet und<br />
der Durchführung einer schriftlichen<br />
Abstimmung mit Urnen hat mobilisiert.<br />
730 <strong>Genossenschaft</strong>er/innen fanden<br />
sich am 12. April <strong>2012</strong> im Volkshaus<br />
ein, 196 gaben eine zweite Stimme für<br />
ein anderes Mitglied ab. Antragsteller<br />
und Vorstand erhielten je 20 Minuten,<br />
um ihre Position darzustellen. nach<br />
der fünfminuten-Replik beider Seiten<br />
meldete sich eine ganze Reihe von Ge-<br />
nossenschafter/innen zu Wort, wobei<br />
die Voten gegen das Abbruchverbot<br />
überwogen. Kaum Diskussionen löste<br />
der Antrag auf schriftliche Abstimmung<br />
mit Urnen im Saal aus (Abstimmungsbüro-leiter<br />
Rolf eggenberger, Chef<br />
Kreiswahlbüro 3); der Antrag wurde<br />
auch vom Vorstand befürwortet, weil<br />
es mit dem Abbruchverbot um eine<br />
sehr grundsätzliche und für viele um<br />
eine «aufwühlende» und existentielle<br />
frage ging.<br />
In der fGZ ist ein «richtiges Quartierzentrum»<br />
im friesenberg seit über<br />
zwölf Jahren ein Thema. Im november<br />
1999 wurde die Idee an einer Zukunfts-Werkstatt<br />
lanciert, 2004 in das<br />
Bauleitbild aufgenommen und kontinuierlich<br />
weiter entwickelt. Die von<br />
der Bevölkerung vorgebrachten nutzungsideen<br />
sind im laufe der Zeit<br />
gewachsen, was zu einer Vergrösserung<br />
des ursprünglichen Planungsgebietes<br />
führte.<br />
Die Realisierung des Zentrums<br />
auf fGZ-Grund hat zur folge, dass 92<br />
Wohnungen und 6 Wohnateliers weichen<br />
müssen. Dieser Verlust von liebgewonnenen<br />
Wohn- und Arbeitsräumen<br />
löste erheblichem Widerstand aus, der<br />
zu einer Petition mit 730 Unterschriften<br />
(Juni 2011) und am 12. April <strong>2012</strong><br />
Grosser Andrang im Volkshaussaal. – Am 12. April <strong>2012</strong> nahmen 730 fGZ-<strong>Genossenschaft</strong>smitglieder<br />
an der ausserordentlichen Generalversammlung teil.<br />
zu einer ausserordentlichen Generalversammlung<br />
(GV) geführt hat.<br />
Ein Zuhause für niedrigste<br />
Einkommen geht verloren<br />
Martin Hillmann, der Sprecher für<br />
ein Abbruchverbot, freute sich, dass so<br />
viele da sind, und findet es phantastisch,<br />
dass diese Versammlung stattfinden kann.<br />
Seine Gruppe habe nie ein unbefristetes<br />
Bauverbot gefordert für das ganze<br />
Grosses Interesse an der<br />
Architekturausstellung<br />
535 Besucher/innen sind in den 10 Tagen<br />
ende April im Schweighof-Saal gezählt worden.<br />
Das Interesse, die 10 Vorschläge aus<br />
dem Architekturwettbewerb für das Quartierzentrum<br />
war erfreulich und beachtlich.<br />
einige kamen sogar mehrmals.<br />
Planungsgebiet, denn der Antrag 2<br />
«kein Abriss» erwähne nur die Wohnbauten,<br />
das heisst Coop, Regiebetriebe<br />
und Restaurant seien davon nicht<br />
betroffen. Sie hätten nur eine funktionale<br />
frist gesetzt. «Wenn nämlich<br />
die wirtschaftlich ökologisch sinnvolle<br />
nutzung im Verhältnis zum übrigen<br />
Immobilienbestand negativ aus-fällt,<br />
macht eine erneute Abstimmung über<br />
den Abriss durchaus Sinn.» er stehe<br />
heute hier für den Wohnungsmix, den<br />
die fGZ den Menschen dieser Stadt<br />
anzubieten hat. «es geht auch um<br />
wirtschaftliche Architektur, die auch<br />
für niedrigste einkommen ein Zuhause<br />
bieten kann.» Seine Gruppe suche<br />
nicht die Sieger oder Verlierer, sondern<br />
es gehe um eine Mehrheit zum<br />
erhalt der Wohnbauten.<br />
4 GeneRAlVeRSAMMlUnG<br />
GeneRAlVeRSAMMlUnG 5
Nein zur Blockierung<br />
Vreni Püntener sprach für den<br />
Vorstand und alle in die Planung Involvierten<br />
und plädierte für ein nein.<br />
Viele verschiedene Bedürfnisse seien<br />
an die fGZ herangetragen worden.<br />
Darauf möchte der Vorstand eingehen<br />
können, damit die entwicklung<br />
nicht blockiert wird und für die nahe<br />
Die GVResultate vom 12. April <strong>2012</strong><br />
Antrag 2 der 351 <strong>Genossenschaft</strong>er/innen:<br />
«Kein Abriss von sehr sinnvollem, schon<br />
verdichtetem Wohnraum zwischen Arbental-<br />
und Schweighofstrasse.»<br />
Total gültig eingelegte Stimmzettel .. 927<br />
leer ............................................. 10<br />
Massgebliche Stimmen ................ 917<br />
Ja ............................................. 225<br />
nein ............................................. 692<br />
Die GV lehnt damit den Antrag 2 mit einem<br />
nein-Anteil von 75,46 % ab.<br />
Antrag 3 der 351 <strong>Genossenschaft</strong>er/innen:<br />
«Aufnahme von Verhandlungen mit der<br />
Stadt, der Schul- und Kirchgemeinde.<br />
- Auflösen von Baurechtsverträgen;<br />
- Änderung der Zonenordnung in städtebaulich-zweckmässigem<br />
Sinne, in Bezug<br />
auf ‹2000Watt-Gesellschaft› und das Erstellen<br />
von zusätzlichem Wohnraum und<br />
sinnvoller Zentrumsgestaltung im Friesenberg»<br />
Total gültig eingelegte Stimmzettel .. 927<br />
leer ............................................. 21<br />
Massgebliche Stimmen ................. 906<br />
Ja ............................................. 150<br />
nein ............................................. 756<br />
Die GV lehnt somit den Antrag 3 einer Mehrheit<br />
von 83,44 % ab.<br />
Zukunft und die nächsten Jahrzehnte<br />
geplant werden kann. «Wir möchten<br />
gerne unser Zentrum für unser Quartier<br />
realisieren. es soll den Menschen<br />
folgendes bieten: Dienstleistungen,<br />
Wohnungen und einen Zentrumsplatz.<br />
Zu den Dienstleistungen gehören<br />
u.a. ein grösserer Coop, weitere<br />
läden, ein Gesundheitszentrum mit<br />
Gemeinschaftspraxis, Krankenstation<br />
und Pflegewohngruppen, Kindergarten<br />
und Hort, Räume für die Jugend,<br />
Ateliers für Künstler/innen, Restaurant,<br />
Saal, Mehrzweckraum und fGZ-<br />
Verwaltung mit Regiebetrieben. Dazu<br />
kommen 106 hindernisfreie und mit<br />
lift erschlossene Wohnungen, davon<br />
35 - 40 Zimmer in der Krankenstation<br />
und in den zwei Pflegewohngruppen.<br />
Die Schweighofstrasse soll in die<br />
Zentrumsplanung miteinbezogen und<br />
quartierverträglich gestaltet werden.<br />
Wenn nicht neu gebaut wird, müsste<br />
die bestehende Siedlung saniert werden,<br />
was die jetzt günstigen Mieten<br />
erheblich ansteigen liesse.»<br />
Sascha fässler, Präsident der<br />
Baukommission, ging kurz auf die Qualitäten<br />
des Siegerprojektes «emma»<br />
des Architekturwettbewerbs ein, dessen<br />
ergebnisse wenige Tage vor der<br />
GV veröffentlicht wurden.<br />
nach mehreren Voten aus der<br />
Versammlung entschied sich die GV<br />
klar für eine schriftliche Abstimmung,<br />
die zügig voranging. erst beim Auszählen<br />
ergab sich ein Problem, weil zwischen<br />
der Anzahl Stimmen und der Anzahl<br />
Stimmkarten eine Differenz von<br />
eins bestand. So wurde es halb elf,<br />
bis das deutliche ergebnis feststand.<br />
foto. Johannes Marx<br />
GV vom 18. Juni: 84 % sagen<br />
Ja zum Projektierungskredit<br />
An der ordentlichen Generalversammlung<br />
(GV) vom 18. Juni stand erneut<br />
das Zentrum im Mittelpunkt. Konkret<br />
ging es um den Projektierungskredit<br />
von 6,2 Millionen franken für<br />
das Siegerprojekt «emma». Der Kreditabstimmung<br />
voraus ging ein Antrag<br />
von <strong>Genossenschaft</strong>er edi Widmer,<br />
der fristgerecht Antrag auf eine<br />
erneute schriftliche Abstimmung gestellt<br />
hatte. es gelte all jene ernst zu<br />
nehmen, die Angst hätten, dass sie<br />
wegen ihrer Stimmabgabe nachteile<br />
in Kauf nehmen müssten (z.B. bei der<br />
Vermietung).<br />
nach dem deutlichen entscheid<br />
vom 12. April plädierte Präsident Alfons<br />
Sonderegger namens des Vorstandes<br />
für eine Rückkehr zur normalität. Der<br />
Vorstand habe zwar alles vorgekehrt<br />
für das schriftliche Prozedere – im Übrigen<br />
eine aufwändige Sache für Personal<br />
und finanzen. Die Vertrauensleute-Versammlung<br />
vom 12. Juni votiere<br />
(bei einer enthaltung) ebenfalls für<br />
eine offene Abstimmung. An der Vertrauensleute-Versammlung<br />
wurde die<br />
Meinung vertreten, Unbehagen gebe<br />
es weniger wegen Vorstand/Verwaltung,<br />
sondern eher wegen äusserungen<br />
aus der direkten nachbarschaft.<br />
– Sonderegger warb für etwas Rückgrat<br />
und für Toleranz: «Ich kann doch<br />
mit jemandem bestens Kaffee trinken,<br />
Bilder von der a.o. GV vom 12. April: Mitgliedschaftskontrolle<br />
und Urnenabstimmung kommen<br />
in der fGZ nicht häufig vor.<br />
6 GeneRAlVeRSAMMlUnG<br />
7
auch wenn er ganz anders als ich abgestimmt<br />
hat.» nach einigen Voten<br />
entschied die Versammlung sehr klar<br />
für eine offene Abstimmung.<br />
Der Antrag des Vorstands für einen<br />
Projektierungskredit von 6,2 Mio.<br />
franken (bei einer geschätzten Bausumme<br />
von 76 Millionen) wurde mit<br />
Voten von Baukommissions-Präsident<br />
Sascha fässler, von Architekt Philipp<br />
fischer (enzmann fischer Partner<br />
AG), von Geschäftsleiter Josef Köpfli<br />
und von Andreas Hurter, dem Delegierten<br />
des Vorstandes für das Zentrum,<br />
begründet.<br />
Einiges an Skepsis zum Zentrum<br />
Die rund 30-minütige Diskussion<br />
wurde vor allem von skeptischen<br />
und kritischen Stimmen bestritten.<br />
Zum Teil wurde auch die Qualität der<br />
Ateliers und der Abbruch nochmals<br />
thematisiert – trotz dem deutlichen<br />
entscheid vom 12. April.<br />
Hunderte interessierten sich breit –<br />
einige gingen nach «ihrem» Geschäft<br />
Der fGZ-Vorstand ist sich bewusst, dass die<br />
GV vom 19. Juni sehr lange gedauert hat.<br />
er bedankt sich bei all den vielen, die sich<br />
für die <strong>Genossenschaft</strong> als Ganzes (samt<br />
Rechnung, Wahl der Vertrauensleute, Anergienetz)<br />
interessiert haben.<br />
Mit einigem erstaunen nahm er zur Kenntnis,<br />
dass eine kleine Zahl die Versammlung<br />
einfach postwendend verliess, nachdem<br />
die Zentrumsplanung grünes licht bekommen<br />
hatte.<br />
Im Mittelpunkt der Voten standen<br />
die Sorge um den Verlust von günstigen<br />
Wohnungen, die Problematik<br />
der Umzüge (erhalten jene, die raus<br />
müssen, angemessene objekte in der<br />
fGZ?), die Rolle des Coop, die Skepsis<br />
bezüglich funktionierendem Restaurant<br />
und bezüglich Hausarzt-Gemeinschaften<br />
sowie generell die frage,<br />
wie Tieflöhne sich in <strong>Zürich</strong> noch<br />
Wohnungen leisten können.<br />
Von Vorstands-Seite wurden die<br />
subventionierten (verbilligten) Wohnungen,<br />
die etappierung des neubaus, das<br />
freiwerden von preiswerten objekten<br />
dank Zügelfristen und dank Umzug in<br />
neubauten ins feld geführt. Alfons<br />
Sonderegger wies auf die erfahrungen<br />
mit der 3. etappe hin; alle hätten<br />
schliesslich ein Wohnobjekt gefunden.<br />
Dass aber oft nicht genau «das»<br />
Wunschobjekt frei werde, verstehe<br />
sich ebenfalls.<br />
374 Ja für den<br />
Projektierungskredit<br />
Die offene Abstimmung mit gut<br />
positionierten Stimmenzähler/innen<br />
ergab ein noch deutlicheres Resultat<br />
als am 12. April: 374 oder 84,6% hiessen<br />
den Projektierungskredit von 6,2<br />
Millionen gut (60 nein; 8 enthaltungen).<br />
Der fGZ-Vorstand hat nun der<br />
Generalversammlung bis 2014 einen<br />
detaillierten Baukredit vorzulegen.<br />
Das Projekt «emma» der enzmann<br />
fischer Partner AG, das den<br />
Architekturwettbewerb von fGZ und<br />
Amt für Hochbauten gewonnen hat,<br />
bringt der fGZ und dem Quartier ein<br />
klar erkennbares Zentrum mit Woh-<br />
nungen und wichtigen Dienstleistungen.<br />
es kann jetzt eine neue Mitte für<br />
Begegnung und Gemeinschaft entstehen<br />
– mit einem lebendigen Stadtplatz<br />
und einem ruhigen Aussenraum.<br />
Das Zentrum wird in zwei etappen<br />
realisiert werden, 2015/2016 sowie<br />
2017/2018. Das ermöglicht es, dass<br />
die Bewohner/innen der abzubrechenden<br />
Wohnungen sozialverträglich umziehen<br />
können. Die flächen der neuen<br />
Wohnungen sind eher knapp gehalten<br />
(93 m 2 für eine 4½ Zimmerwohnung);<br />
das erlaubt günstige Mieten und eine<br />
Subventionierung für 25 bis 40 % der<br />
106 geplanten Wohnungen. «emma»<br />
wird im Minergie-P-eCo-Standard erstellt,<br />
es ist eine Photovoltaik-Anlage<br />
vorgesehen und das ganze Zentrum<br />
wird an das Anergienetz (Abwärme)<br />
der fGZ angeschlossen.<br />
Gute Jahresrechnung 2011<br />
Rolf obrecht, leiter finanzen,<br />
konnte erneut eine sehr gute Jahresrechnung<br />
präsentieren – unter anderem<br />
dank tiefer Zinsen. Die Bautätigkeit<br />
(vorab Grünmatt) führte zu einer<br />
Zunahme an fremdkapital um 16 Millionen<br />
auf insgesamt 261,8 Millionen.<br />
Der Aufwand 2011 verringerte sich<br />
leicht, ebenso die Mietzinseinnahmen,<br />
was mit dem ersatzneubau Grünmatt<br />
zusammenhängt (31,774 Mio.). Die GV<br />
eine Sammlung von <strong>Info</strong>rmationen<br />
zum Zentrum friesenberg finden Sie<br />
auf der Website www.zefri.ch<br />
hiess sowohl die Jahresrechnung als<br />
auch die Verzinsung der Anteile von<br />
2,5 % klar gut.<br />
Stehende Ovation<br />
für Josef Köpfli<br />
nach 10 Jahren Vorstandstätigkeit<br />
(1978 - 1987) und vor allem nach<br />
fast 25 Jahren als fGZ-Geschäftsleiter<br />
sass Josef Köpfli zum letzten Mal<br />
auf dem GV-Podium. Präsident Alfons<br />
Sonderegger würdigte die grossen<br />
Verdienste von Josef Köpfli (siehe<br />
Seite 10). Die Versammlung dankte es<br />
ihm mit einer stehenden ovation, die<br />
kaum mehr enden wollte.<br />
Vertrauensleute und<br />
Anergiekredit<br />
Problemlos über die Bühne ging<br />
die Wahl der neu positionierten Vertrauensleute-Versammlung<br />
für den<br />
Rest der Amtszeit 2011 - 2014, die<br />
jetzt noch aus 35 Personen besteht.<br />
Der fGZ-Präsident dankte den scheidenden<br />
Vertrauensleuten ganz herzlich<br />
für ihr engagement als Bindeglied<br />
zwischen Basis und Vorstand;<br />
den gewählten 35 wünschte er viel<br />
Glück und freude.<br />
fast ohne fragen wurden die 4,5<br />
Millionen franken für vorgezogene und<br />
erweiternde Arbeiten am Anergienetz<br />
genehmigt. Thomas Gautschi von<br />
Amstein+Walthert gelang es, in einem<br />
kurzen Votum die notwendigkeit dieser<br />
Gelder anschaulich zu begründen. –<br />
Um 22.40 Uhr konnte die lange GV<br />
für beendet erklärt werden. fgz<br />
8 GeneRAlVeRSAMMlUnG<br />
GeneRAlVeRSAMMlUnG 9
Josef Köpfli – 34 Jahre<br />
im Dienste der FGZ<br />
–<br />
nach 24½ Jahren tritt der engagierte fGZ-Geschäftsleiter zurück<br />
–<br />
Von Alfons Sonderegger<br />
An der ordentlichen Generalversammlung<br />
(GV) vom 18. Juni <strong>2012</strong> im VolkshausSaal<br />
hatte FGZGeschäftsleiter Josef Köpfli<br />
seinen letzten offiziellen GVAuftritt. Als<br />
Dank für seinen langjährigen engagierten<br />
Einsatz erhoben sich die Versammelten im<br />
Saal und sagten ihm mit einer minutenlangen<br />
Ovation «merci». Am 6. Juli <strong>2012</strong> wird<br />
Josef Köpfli seinen Posten an Rolf Obrecht<br />
übergeben. – Im Folgenden ein Auszug aus<br />
der Würdigung durch FGZPräsident Alfons<br />
Sonderegger.<br />
–<br />
«Lieber Sepp<br />
34 Jahre standest du im einsatz<br />
für die fGZ – zehn Jahre als Vorstandsmitglied<br />
und danach über 24<br />
Jahre als Geschäftsleiter. Jetzt lässt<br />
du dich pensionieren, ein gutes Jahr<br />
vor deinem 65. Geburtstag. Als 4-jähriger<br />
bist du mit deiner familie in die<br />
fGZ gezogen. Du hast also 60 Jahre<br />
im friesenberg gewohnt und/oder<br />
gearbeitet. Das macht dich zu einem<br />
fGZ-Urgestein.<br />
Was lässt sich über so viel fGZ-<br />
Zeit sagen? Wie dein Vorgänger René<br />
Rusterholz hast du vor der Geschäftsleiter-Tätigkeit<br />
als Vorstand gewirkt, von<br />
1978 bis 1987. Du warst dort Aktuar<br />
und damit im Vorstands-Ausschuss.<br />
Als du im Januar 1988 als Geschäftsleiter<br />
gestartet bist (bis oktober neben<br />
René Rusterholz), da gab es für<br />
dich gleich eine fülle von Arbeit: Die<br />
Vermietung der neuen 7. etappe, die<br />
Anpassungen der Statuten ans neue<br />
eherecht und der Umbau des Verwaltungsgebäudes.<br />
Im laufe deiner<br />
Zeit warst du Mitglied in zahlreichen<br />
Kommissionen (Hauskommission,<br />
Kommission für Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Baukommission, finanzkommission)<br />
und du warst im Stiftungsrat der Stiftung<br />
Hilfsfonds.<br />
Vier Buchhalter –<br />
drei Präsidenten<br />
Du hast vier Buchhalter erlebt –<br />
Willy Schlachter (bis 1990), Balz Christen<br />
(bis Dez. 1993), René Meier (bis<br />
ende 2001) und Rolf obrecht, deinen<br />
nachfolger. In deiner Zeit gab es drei<br />
leiter Regie: fred forster (1970 –1995),<br />
Werner Waldvogel (bis ende 2009) und<br />
Markus Sauter. In deiner Zeit (1999)<br />
wurde die Abteilung Planung und Bau<br />
mit Heinz Aeberli und seinem Team<br />
geschaffen. Seit 1998 hat die fGZ<br />
eine Sozialberatung (Markus Hofstetter)<br />
und seit 2000 eine professionelle<br />
Altersbetreuung mit Madeleine<br />
Häfeli an der Spitze. Du hast das Sekretariat<br />
der Geschäftsleitung etabliert<br />
(Vreni Wetli, Pia Scherer), und du<br />
hast drei Präsidenten erlebt und erfahren:<br />
Hans Ahl (1978 – 1993), Walter<br />
Rindlisbacher (1993 – 27. oktober<br />
1997) und mich selber – und dazu eine<br />
Vielzahl von Vorstands- und Kommissions-Mitgliedern.<br />
Wichtige Vorhaben<br />
der FGZ in deiner Zeit<br />
– Der Mietzinsausgleichsfonds: Mit<br />
dem «Hunderter» für Besserverdienende,<br />
den Richtquoten bezüglich<br />
einkommen sowie dem Unterbelegungsbeitrag<br />
(1990).<br />
– Das leitbild (1995).<br />
– Die Zügelfristen (ab 1999, durchgebracht<br />
an zwei Generalversammlungen<br />
im 1998).<br />
– Das Bauleitbild (2004).<br />
– Die Sieben leitlinien zum Bauleitbild<br />
(2011).<br />
– Das Glasfasernetz und damit die<br />
fgz-eigene Verkabelung samt TVnetz.<br />
– Die standardisierten estrichausbauten.<br />
– Alle bisherigen ersatzneubauten:<br />
7./11./10./3. etappe.<br />
Josef Köpfli an der Generalversammlung<br />
vom 18. Juni <strong>2012</strong>, seiner letzten in der<br />
funktion als fGZ-Geschäftsleiter.<br />
– Der neubau Brombeeriweg auf städtischem<br />
Baurechtsland – dank deiner<br />
Motion im Gemeinderat.<br />
– eine Vielzahl von Sanierungen: 17./ 18./<br />
19. (in vier Teilen inkl. Schweighof saal)/<br />
3. (1996)/20./21./22./23./16./14. (Badezimmer)/<br />
1. und 2. et. (1998/99)/4./<br />
5./12. und aktuell die 13. etappe.<br />
– Das Anergienetz, also die neue<br />
Wärmeversorgung, bei dem du unter<br />
anderem für sehr gute Verträge<br />
gesorgt hast.<br />
10 fGZ-InTeRn<br />
Thema 11
– Das Aufgleisen des Quartierzentrums<br />
samt Projektierungskredit als<br />
toller Schlusspunkt (emma olé!).<br />
Was waren und was sind<br />
deine Anliegen?<br />
– Dir ging es um das Bereitstellen<br />
von erschwinglichen und attraktiven<br />
familienwohnungen sowie von<br />
Wohnungen für die nachkinderphase.<br />
– ein hohes und anspruchsvolles Ziel<br />
war dir immer die Gleichbehandlung<br />
aller <strong>Genossenschaft</strong>er/innen.<br />
– Du setztest dich ein für angemessene<br />
lösungen, die für die Menschen<br />
trag bar sind, du kämpftest<br />
für angemessene Mietzinserhöhungen<br />
bei Sanierungen.<br />
– Du trugst Sorge, dass sozialverträgliche<br />
Umzugskonzepte möglich wurden.<br />
– Dir ist und war die genossenschaftspolitische<br />
Verantwortung wichtig.<br />
– Als Gemeinderat hast du dich für<br />
eine – auch für die fGZ gute – Bau-<br />
und Zonenordnung (BZo) eingesetzt.<br />
– Stets ein Anliegen war dir das solidarische<br />
Mit-engagement im SVW. Du<br />
warst denn auch lange Vorstands-<br />
Mitglied im Regionalverband <strong>Zürich</strong><br />
des SVW, unseres Dachverbandes.<br />
– Über den eigenen Haag hinausblicken<br />
ist dir wesentlich. Das war immer<br />
dann auch spürbar, wenn du<br />
dich grosszügig und offen für die<br />
Unterstützung von andern genossenschaftlichen<br />
Projekten oder von<br />
Quartieranliegen eingesetzt hast.<br />
Wegen all diesen leistungen haben<br />
wir dir, Sepp, ganz zum Schluss<br />
deiner Geschäftsleiter-Zeit das neue<br />
loGo entwickeln lassen: endlich rot<br />
und grün statt blau – weil das besser<br />
zu dir passt.<br />
Sepp<br />
Du bist jung geblieben in deinem<br />
Amt (man sieht’s auch). Auch wenn<br />
es ab und zu ein Tief gegeben hat –<br />
immer wieder hat dich der elan, die<br />
Begeisterung für unsere Sache, den<br />
genossenschaftlichen gemeinnützigen<br />
Wohnungsbau, gepackt. Du hast<br />
in der fGZ eine lange ära entscheidend<br />
mitgeprägt, du hast das Anliegen<br />
des preisgünstigen Wohnungsbaus<br />
immer verteidigt und vorangetrieben.<br />
Deine Stelle hast du immer auch<br />
als Berufung verstanden – du warst<br />
generös im einsatz und für mich als<br />
Milizler warst du ein prima Partner und<br />
Kollege. Dafür ein herzliches Dankeschön.<br />
Der Dank kommt aber sicher<br />
von uns allen hier im Saal: Merci für<br />
die vielen guten Jahre der ära Köpfli.<br />
für‘s leben danach – also ohne<br />
fGZ – wünschen wir dir alles Gute und<br />
viel von dem, was du immer schon tun<br />
wolltest. Und wer weiss, ob wir nach<br />
einigen Monaten der Pause nicht ab<br />
und zu froh sein werden, dich um juristischen<br />
Rat fragen zu dürfen.<br />
Als kleines Dankeschön ein Blu menstrauss<br />
und ganz viel Applaus!»<br />
25 Jahre – lang und kurz zugleich<br />
–<br />
Rückblick, Dank und gute Wünsche<br />
–<br />
Von Josef Köpfli<br />
Im April 1987 wurde ich vom Vorstand<br />
für den damals in Pension gehenden René<br />
Rusterholz als neuer Geschäftsleiter der<br />
FGZ gewählt. In der Zwischenzeit sind 25<br />
FGZJahre vergangen. 25 Jahre sind lang<br />
und kurz zugleich. Lang, wenn ich zurückblicke,<br />
was alles in dieser Zeit geschehen<br />
ist, seit ich meine Berufstätigkeit bei der<br />
FGZ angefangen habe. Kurz, wenn ich<br />
heute als abtretender Geschäftsleiter an<br />
die zahlreichen Generalversammlungen,<br />
Vorstandssitzungen, Projekte, Diskussionen<br />
und Begegnungen denke und dabei<br />
teilweise den Eindruck habe, als wäre es<br />
erst gestern gewesen.<br />
–<br />
ob lang oder kurz: es<br />
war eini ges los während<br />
dieser Zeit in der<br />
fGZ. es gab zahlreiche<br />
Mieter/innen-Wechsel<br />
in den Wohnsiedlungen,<br />
personelle Wechsel<br />
in den <strong>Genossenschaft</strong>sbehörden<br />
und<br />
den Teams der Mitarbeitenden auf der<br />
Verwaltung und im Regiebetrieb sowie<br />
auch viele bauliche etappensanierungen<br />
und sogar fünf neuüberbauungen,<br />
die das erscheinungsbild der fGZ inzwischen<br />
erkennbar gewandelt haben.<br />
Auf Anfang Juli <strong>2012</strong> werde ich<br />
jetzt als Geschäftsführer der fGZ zurücktreten<br />
und mit 64 Jahren in Pension<br />
gehen. Das nach einer 35-jährigen<br />
Mitwirkung und Tätigkeit in den<br />
fGZ-Gremien, zunächst von 1977 bis<br />
1987 als Aktuar im Vorstand und sodann<br />
seit 1988 während fast 25 Jahren<br />
als operativer Geschäftsleiter. Damit<br />
geht für mich eine langjährige, reiche<br />
und erfüllte «fGZ-Zeit» zu ende,<br />
in der ich die entwicklung und Ausgestaltung<br />
der <strong>Genossenschaft</strong> mitgestalten<br />
durfte. es war eine schöne<br />
Zeit mit vielen Höhen und wenigen<br />
Tiefen; eine Zeit mit vielen interessanten<br />
Projekten, wertvollen persönlichen<br />
Kontakten und Begegnungen,<br />
die sich über die gemeinsame, kollegiale<br />
Zusammenarbeit hinaus teilweise<br />
zu echten freundschaften entwickelt<br />
haben.<br />
Faszinierend und spannend<br />
Das persönliche Mitwirken in<br />
einer gemeinnützigen Baugenossenschaft<br />
wie der fGZ, also in einer demokratisch<br />
und milizmässig aufgebauten<br />
und sozial ausgerichteten<br />
Wohnbaugenossenschaft, habe ich<br />
in all den Jahren bis zum Schluss immer<br />
als faszinierend und spannend<br />
12 fGZ-InTeRn<br />
fGZ-InTeRn 13
empfunden. Unser genossenschaftliches<br />
Kerngeschäft, bezahlbaren<br />
Wohnraum für alle Generationen (mit<br />
Schwergewicht normal verdienende<br />
Haushalte mit Kindern) bereitzustellen<br />
sowie die tägliche Berufsarbeit<br />
im Zusammenhang mit dem Wohnen<br />
als elementarem und existentiellem<br />
lebensbedürfnis war für mich immer<br />
eine schöne und sinnhafte Tätigkeit.<br />
Denn nach meiner Auffassung gehört<br />
das Recht auf eine menschenwürdige,<br />
bezahlbare Wohnung zu den eigentlichen<br />
Grundrechten des Menschen.<br />
es hat mir immer gefallen, dass dank<br />
der genossenschaftlichen Selbsthilfe-Strategie<br />
auch wenig- und normalverdienende<br />
leute zu gutem und<br />
sicherem Wohnen kommen können,<br />
und dass die gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften<br />
viel zum sozialen<br />
Zusammenhalt unserer Bevölkerung<br />
beitragen.<br />
neben den zentralen Kerngeschäften<br />
der fGZ, dazu gehören u.a.<br />
Vermietung, Wohnungswechsel, baulicher<br />
Unterhalt, Zügelfristen-Management,<br />
regelmässige bauliche Siedlungssanierungen<br />
und besonders auch die<br />
Bearbeitung von diversen Mitglieder-<br />
Anliegen, konnte ich auch an zahlreichen<br />
interessanten Projekten mitwirken<br />
und hatte mich in all den Jahren<br />
mit vielen besonderen Sachthemen<br />
zu befassen.<br />
Die relevanten Sachthemen, die<br />
je weils im Zentrum der <strong>Genossenschaft</strong>spraxis<br />
standen, haben sich im Verlauf<br />
der letzten 25 Jahre natürlich gewandelt,<br />
was ich als abwechslungsreich<br />
und interessant empfunden habe.<br />
Rückblickend denke ich etwa<br />
an die im folgenden beschriebenen,<br />
für die entwicklung der fGZ wichtigen<br />
Vorkommnisse, Sachthemen und Projekte,<br />
die ich miterlebt habe.<br />
Politische Diskussionen um die<br />
staatliche Wohnbauförderung<br />
Seit Beginn der 90er-Jahre kam<br />
es in der Stadt <strong>Zürich</strong> im Gemeinderat<br />
und in Gemeindeabstimmungen über<br />
diverse städtische Wohnbauaktionen<br />
wiederholt zu kontroversen politischen<br />
Auseinandersetzungen über die Weiterführung<br />
und die Ausgestaltung der<br />
staatlichen Wohnbauförderung.<br />
erfreulicherweise haben sich die<br />
Stadtzürcher Stimmberechtigten seit<br />
den 90er-Jahren in mehreren Ge meinde<br />
abstimmungen jeweils sehr klar<br />
für die fortführung der öffentlichen<br />
Wohnbauförderung ausgesprochen.<br />
Im Rahmen der Wohnbauaktionen<br />
1990, 1995, 2002, 2005 und 2011<br />
zur förderung des gemeinnützigen,<br />
genossenschaftlichen und kommunalen<br />
Wohnungsbaus haben die Stadtzürcher<br />
Stimmberechtigten gesamthaft<br />
erhebliche 130 Mio. franken bewilligt,<br />
die gezielt zur Verbilligung der<br />
Mietzinse von subventionierten Wohnungen<br />
verwendet werden konnten<br />
und können.<br />
Aus diesen fördermitteln wurden<br />
erfreulicherweise auch an die<br />
1998/2000 erstellte fGZ-ersatzneuüberbauung<br />
«Unterer Schweighof»<br />
(11. etappe) erhebliche Subventionen<br />
ausgerichtet, wobei wir dort rund die<br />
Hälfte aller neubauwohnungen (total<br />
deren 47) in den verschiedenen Woh-<br />
nungskategorien des subventionierten<br />
Wohnungsbaus (familienwohnungen I<br />
und II sowie Alterswohnungen I und II)<br />
realisierten. Die damals zugesprochenen<br />
Subventionsleistungen von Stadt,<br />
Kanton und Bund führten im «Unteren<br />
Schweighof» dazu, dass die Mieten im<br />
Vergleich zu den freitragenden Wohnungen<br />
um 25 bis 50 Prozent verbilligt<br />
werden konnten.<br />
Politisches Gerangel<br />
um die Baurechtspolitik<br />
Im Gemeinderat wollten die bürgerlichen<br />
Parteien (SVP, fDP, CVP) ab<br />
Mitte der 90er Jahre die grundsätzlich<br />
bewährte landabgabe von städtischen<br />
Wohnzonen-Baugrundstücken<br />
im Baurecht ersetzen durch landverkäufe<br />
zu Marktpreisen. Damit wollten<br />
sie einmalige finanzielle Buchgewinne<br />
zu Gunsten der Stadtkasse und<br />
Tilgung des damaligen Bilanzfehlbetrags<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong> erzielen. Dieses<br />
Vorhaben konnte dann aber zum<br />
Glück für die gemeinnützigen Bauträger<br />
abgewehrt werden. Denn für die<br />
Baugenossenschaften ist die landabgabe<br />
im Baurecht vor allem wegen<br />
des fairen «Richtlinien-landwertes»<br />
das wohl wirksamste fördermittel<br />
im gemeinnützigen Wohnungsbau,<br />
weil damit ein tieferer landwert in die<br />
kostendeckende Mietzinskalkulation<br />
eingesetzt werden kann.<br />
erfreulicherweise hat auch die<br />
fGZ schon mehrmals städtische Baurechte<br />
zugesprochen erhalten, so für<br />
die erstellung der 21. etappe mit fGZ-<br />
Verwaltungsgebäude und ärztehaus<br />
(1971), für die 22. etappe «Blumen-<br />
haus» mit Alterswohnungen und gewerblichen<br />
Räumen (1976), für die 23.<br />
etappe mit der Wohn- und Geschäftsüberbauung<br />
«Manessehof» (1984) sowie<br />
für die zwei schönen und attraktiven<br />
Wohnanlagen der 20. etappe an<br />
der friesenberghalde (1969) und der<br />
24. etappe am Hegianwandweg bzw.<br />
«Brombeeriweg» (2003).<br />
Leitbildentwicklung, Statuten<br />
und «Zukunftswerkstatt»<br />
Gut erinnern kann ich mich noch<br />
an die gemeinsame erarbeitung des<br />
fGZ-leitbildes, das dann als Grundlage<br />
für eine Totalrevision der <strong>Genossenschaft</strong>sstatuten<br />
gedient hat, die im Wesentlichen<br />
noch heute Bestand haben.<br />
Das leitbild ist eine Richtschnur<br />
oder leitplanke für das konkrete Handeln<br />
der <strong>Genossenschaft</strong>. Unser 2011<br />
überarbeitetes und zeitgemäss angepasstes<br />
leitbild zeigt auf, was die fGZ<br />
ist, was sie beseelt und wie sie arbeiten<br />
möchte.<br />
In diesem Zusammenhang kommt<br />
mir auch die «Zukunftswerkstatt» (1999)<br />
in den Sinn, die wir am ende des Jubiläumsjahr<br />
«75 Jahre fGZ» durchgeführt<br />
hatten, an der auch erstmals die<br />
Idee einer Zentrumsvergrösserung bzw.<br />
erstellung eines Quartierzentrums mit<br />
Quartierversorgungsangeboten zur<br />
Sprache kam, was die heute aktuelle<br />
Planung des neuen Zentrums friesenberg<br />
auslöste.<br />
Bauleitbild und Entwicklungsplan<br />
2004 2025 und 2011 2040»<br />
Besonders spannend waren für<br />
mich auch die Vorarbeiten zur strate-<br />
14 fGZ-InTeRn<br />
fGZ-InTeRn 15
Josef Köpfli hat als Geschäftsleiter 37 Generalversammlungen<br />
miterlebt. Die Bilder zeigen ihn<br />
an verschiedenen Versammlungen – unter anderem<br />
mit den drei Präsidenten, mit denen er zusammengearbeitet<br />
hat: Walter Rindlisbacher und<br />
Hans Ahl (drittes Bild) sowie Alfons Sonderegger.<br />
gischen Planung für die bauliche erneuerungspolitik<br />
der fGZ, mit der wir<br />
uns seit 2001 in einer Kerngruppe, in<br />
den Kommissionen und im Vorstand<br />
intensiv befassten. Daraus resultierte<br />
dann als wichtiges Immobilien-Strategiepapier<br />
das «fGZ Bauleitbild und<br />
entwicklungsplan 2004 – 2025», das<br />
inzwischen mit dem «entwicklungsplan<br />
fGZ 2011 – 2040» und mit den «Sieben<br />
leitlinien für Unterhalt und erneuerung<br />
der fGZ-Immobilien» (2011)<br />
fortgeschrieben, präzisiert und optimiert<br />
wurde. Damit verfügt die fGZ<br />
heute über ein nachhaltiges strategisches<br />
Planungskonzept für die künftige<br />
Sanierungs- und Baupolitik, mit<br />
dem im Sinne einer Richtschnur aufgezeigt<br />
wird, mit welcher baulichen<br />
erneuerungsstrategie die einzelnen<br />
fGZ-Bauetappen und Siedlungsteile<br />
auf längere Zeit gezielt und stetig renoviert<br />
und entwickelt werden sollen.<br />
Planung und Realisierung von<br />
fünf (Ersatz)Neubauten<br />
Während meiner Zeit als Geschäftsleiter<br />
konnten in der fGZ erfreulicherweise<br />
vier baulich angemessen<br />
verdichtete ersatz-neuüberbauungen,<br />
nämlich in der 7. etappe an der<br />
Schweighofstrasse (1988), 11. etappe<br />
«Unterer Schweighof I» (1998/2000),<br />
10. etappe «Unterer Schweighof II»<br />
(2005) und in der 3. etappe «Grünmatt»<br />
(<strong>2012</strong>/2014), sowie zudem auf<br />
einem unbebauten städtischen Wohnzonen-Baugrundstück<br />
die architektonisch<br />
und städtebaulich gelungene<br />
neuüberbauung 24. etappe «Brombeeriweg»(2003)<br />
realisiert werden.<br />
Mit dieser neu- und ersatzneubautätigkeit<br />
konnte das Gesamtwohnungsangebot<br />
der fGZ quantitativ erweitert<br />
und zeitgemäss ergänzt und<br />
optimiert werden. für die Mitarbeitenden<br />
der Verwaltung und des Regiebetriebs<br />
waren dabei insbesondere<br />
die vorgängige Umzugsplanung für<br />
die betroffenen Bewohner/innen, die<br />
erstvermietung der begehrten neubauwohnungen<br />
und die gestaffelten<br />
neubaubezüge jeweils anforderungsreich<br />
und aufwändig. Der geleistete<br />
Zusatzaufwand hat sich zum Wohl<br />
der ganzen fGZ aber gewiss gelohnt.<br />
Bauen und Sanieren für die<br />
2000WattGesellschaft<br />
Seit 2006 wird in der fGZ und<br />
bei den anderen gemeinnützigen<br />
Bauträgern zunehmend auch das<br />
Thema «Bauen und Sanieren für die<br />
2000-Watt-Gesellschaft» diskutiert<br />
und auch projektbezogen schrittweise<br />
umgesetzt. Bekanntlich hat ja die<br />
Stadt <strong>Zürich</strong> in einer Volksabstimmung<br />
die 2000-Watt-Gesellschaft als Ziel<br />
in ihrer Gemeindeordnung (Verfassung)<br />
verankert. neben der Senkung<br />
des jährlichen Gesamtenergiebedarfs<br />
von heute 6300 Watt pro Person auf<br />
2000 Watt gehört dazu parallel auch<br />
die Senkung des Co 2 -Ausstosses auf<br />
eine Tonne pro Person und Jahr.<br />
In diesem Zusammenhang findet<br />
natürlich auch die neue nachhal-<br />
tige Wärmeversorgung für die fGZ mit<br />
dem projektierten, sich im Bau befindlichen<br />
Anergienetz derzeit grosse Beachtung,<br />
weil damit der derzeitige Öl-<br />
und Gasverbrauch und zugleich auch<br />
der für das Klima schädliche Co 2 -Ausstoss<br />
massiv gesenkt werden kann.<br />
Die Mitwirkung an den Vorarbeiten<br />
zum schrittweise entstehenden<br />
fGZ-Abwärmeverbundnetz im friesenberg-Gebiet<br />
waren sehr interessant<br />
und die einstimmige Zustimmung<br />
der ausserordentlichen Generalversammlung<br />
vom 28. februar 2011<br />
sehr erfreulich.<br />
Zum angestrebten «Bauen für<br />
die 2000-Watt-Gesellschaft» gehört<br />
bestimmt auch, dass das projektierte<br />
neue Zentrum friesenberg der fGZ<br />
im ökologisch nachhaltigen Minergie-<br />
P-eco-Standard erstellt werden soll.<br />
natürlich wären noch viele weitere<br />
wichtige Themen aus der fGZ-Arbeit<br />
in den letzten Jahren zu erwähnen<br />
wie etwa die Diskussion um «neue<br />
Wohnformen und gemeinschaftliche<br />
Wohnprojekte» oder das «Begleitete<br />
16 fGZ-InTeRn<br />
fGZ-InTeRn 17
Wohnen im Alter» mit Service-Dienstleistungen<br />
und Wohnassistenz, und<br />
vieles andere mehr.<br />
Über alles gesehen habe ich die<br />
erfahrung gemacht, dass es in der<br />
fGZ-<strong>Genossenschaft</strong>s praxis nicht nur<br />
um fragen der täglichen liegenschaftenbewirtschaftung<br />
geht, sondern oft<br />
auch um wohn-, sozial-, und kommunalpolitische<br />
fragen, die letztlich insgesamt<br />
ein quantitatives und qualitatives<br />
Wachstum der fGZ-Substanz<br />
ermöglichen.<br />
Soziale genossen schaftliche<br />
Angebote – «Mehr als wohnen»<br />
Die Solidarität ist – neben der<br />
innergenossenschaftlichen Demokratie<br />
als umfassende Mitglieder-Mitbestimmung,<br />
der Unverkäuflichkeit der<br />
liegenschaften und dem statutarisch<br />
gesicherten Wohnrecht auf lebzeiten<br />
– eines der wichtigen Wesensmerkmale<br />
einer <strong>Genossenschaft</strong>.<br />
Bei meiner Arbeit bei der fGZ<br />
waren mir die sozialen Institutionen,<br />
Angebote und Dienstleistungen in<br />
der <strong>Genossenschaft</strong> immer wichtig.<br />
Stiftung Hilfsfonds der FGZ<br />
Ich denke dabei zunächst an das<br />
langjährige Mitwirken als Stiftungsrat<br />
in der selbständigen, unabhängigen<br />
Stiftung Hilfsfonds der fGZ. Aus<br />
den Mitteln des Hilfsfonds, der laufend<br />
aus ½ Prozent aller fGZ-Mietzinsen<br />
gespeist wird, können <strong>Genossenschaft</strong>smitglieder<br />
in finanziellen engpässen<br />
und notlagen, ergänzend zur<br />
öffentlichen Sozialhilfe, gezielt und<br />
unbürokratisch unterstützt werden.<br />
Die erforderlichen Vorabklärungen<br />
und Gespräche mit den Betroffenen<br />
in not werden professionell und vertraulich<br />
vom Sozialarbeiter der fGZ<br />
geführt.<br />
Der Hilfsfonds als genossenschaftsinternes<br />
«Hilfswerk» war für<br />
mich immer ein besonderer Ausdruck<br />
von genossenschaftlicher Solidarität.<br />
Wegen der oft nur im Versteckten<br />
anzutreffenden Armut wird der fGZ-<br />
Hilfsfonds auch in Zukunft nötig sein.<br />
FGZ-Sozialberatung<br />
ein weiteres soziales Angebot ist<br />
auch die 1998 neu geschaffene fGZeigene<br />
Sozialberatungsstelle, die von<br />
einem Sozialarbeiter professionell<br />
geführt wird. Die Sozialberatung ist<br />
eine verwaltungsunabhängige Anlaufstelle<br />
für <strong>Genossenschaft</strong>smieter/innen<br />
bei sozialen Problemen oder bei<br />
nachbarschaftskonflikten. Die fGZ-<br />
Sozialberatung ist heute nicht mehr<br />
wegzudenken.<br />
FGZ-Altersbetreuung mit Alterstreff<br />
Zur sozialen Angebotspalette gehört<br />
auch unsere genossenschaftseigene<br />
Altersbetreuung. Diese hat das<br />
Hauptziel, den betagten <strong>Genossenschaft</strong>smietern/innen<br />
vor allem lebenspraktische<br />
Alltagsunterstützung<br />
im eigenen Wohnumfeld, Kontaktbesuche<br />
und Gespräche, Wäschebesorgung<br />
im internen Waschsalon (mit angemessener<br />
Kostenbeteiligung) sowie<br />
gemeinschaftliche Rahmenveranstaltungen<br />
zu bieten.<br />
es ist gut und solidarisch, dass<br />
die fGZ an zentraler lage den be-<br />
liebten «Alterstreffpunkt» als ort der<br />
Begegnung für Betagte, Angehörige,<br />
nachbarn und Interessierte anbietet.<br />
erfreulicherweise konnte der fGZ-Alterstreffpunkt<br />
im Jahr 2003 zweckmässig<br />
um- und ausgebaut sowie<br />
mit einem Gartensitzplatz erweitert<br />
werden. Weil aufgrund der demografischen<br />
entwicklung auch in der fGZ<br />
immer mehr Menschen in ein hohes<br />
Alter kommen werden, wird die Bedeutung<br />
der «fGZ-Altersbetreuung»<br />
in Zukunft an Bedeutung gewinnen<br />
und wohl noch weiter ausgebaut werden<br />
müssen.<br />
FGZMietzins ausgleichs fonds<br />
und Zügelfristen<br />
Während meiner Zeit als Geschäftsleiter<br />
(1988 – <strong>2012</strong>) wurden<br />
in der fGZ insgesamt 37 Generalversammlungen<br />
durchführt. Davon waren<br />
25 ordentliche Generalversammlungen<br />
mit den statutarischen Jahresgeschäften<br />
sowie 12 ausserordentliche<br />
GV zu besonderen Projekten und Themen<br />
(Zügelfristen, Sanierungs- und<br />
neubaukredite, Bauleitbild und entwicklungsplan,<br />
Anergienetz und Abbruchverbot<br />
für Wohnungen im Zentrumsgebiet).<br />
neben den letzten beiden zukunftsweisenden<br />
ausserordentlichen<br />
Generalversammlungen mit der Zustimmung<br />
zur neuen Wärmeversorgung<br />
(Anergienetz) vom februar 2011 und<br />
der Ablehnung eines Abbruchverbots<br />
für Wohnungen im Zentrumsgebiet im<br />
Zusammenhang mit der Projektierung<br />
des Zentrums friesenberg vom April<br />
<strong>2012</strong> werde ich mich besonders ger-<br />
ne auch an die ausserordentlichen<br />
Generalversammlungen aus den Jahren<br />
1990 und 1998 zurück erinnern,<br />
als der fGZ-Mietzinsausgleichsfonds<br />
neu geschaffen und die Zügelfristen<br />
für die familienwohnobjekte neu eingeführt<br />
wurden.<br />
es war bestimmt einer der «genossenschaftspolitischen<br />
Höhepunkte»,<br />
den ich miterlebt habe, als die ausserordentliche<br />
Generalversammlung<br />
vom 19. november 1990, an welcher<br />
896 stimmberechtigte Mitglieder im<br />
praktisch vollbesetzten Theatersaal<br />
im Volkshaus mit klarem Mehr einer<br />
Statutenänderung zustimmten und das<br />
«fGZ-Reglement über die erhaltung<br />
der familienwohnobjekte» genehmigten.<br />
Dabei ging es neben der Genehmigung<br />
einer generellen Rückzahlung<br />
von Subventionen für 700 ablösungsberechtigte<br />
Wohnungen vor allem um<br />
die Schaffung eines «fGZ-Mietzinsausgleichs<br />
fonds», die erhebung von<br />
Mehrzinsen bei starker Unterbesetzung<br />
von familienwohnungen und um<br />
die erhebung von Mehrzinsen wegen<br />
sehr guter finanzieller Verhältnisse.<br />
Seither ist die fGZ die einzige<br />
Wohnbaugenossenschaft, die in ergänzung<br />
zur gemeinnützigen Kostenmiete<br />
ein eigenes in den <strong>Genossenschaft</strong>sstatuten<br />
verankertes soziales,<br />
einkommens- und vermögensabhängiges<br />
Mietzinssystem praktiziert, wonach<br />
die gut verdienenden und vermögenden<br />
Haushalte einen monatlichen<br />
Solidaritätsmehrzins in den<br />
Mietzinsausgleichsfonds bezahlen,<br />
und umgekehrt an die Haushalte mit<br />
geringem einkommen abgestufte so-<br />
18 fGZ-InTeRn<br />
fGZ-InTeRn 19
ziale Mietumlagen ausgerichtet werden.<br />
Die fGZ kennt also (im Gegensatz<br />
zum obligationenrechtlichen<br />
Mietrecht) einen angemessenen, relativen<br />
«Mietzins nach einkommen»,<br />
was man durchaus als sozial gerecht<br />
betrachten kann.<br />
Das zweite genossenschaftspolitische<br />
Highlight war für mich, dass<br />
diese soziale Mietzinsausgleichs-Regelung<br />
dann acht Jahre später im november<br />
1998 noch zusätzlich ergänzt<br />
werden konnte mit der einführung von<br />
Zügelfristen für familienwohnobjekte<br />
(nach dem Wegzug der Kinder).<br />
Die einführung von Zügelfristen für<br />
familienwohnobjekte (insbesondere<br />
für die Reihenhäuser) war das bisher<br />
wohl am meisten umstrittene Geschäft<br />
gewesen, über das eine fGZ-Generalversammlung<br />
beschliessen musste.<br />
nachdem ein «Komitee für eine korrekte<br />
Abstimmung» einen ersten relativ<br />
knappen GV-Beschluss vom 22.<br />
Juni 1998 angefochten hatte, musste<br />
dann am 16. november 1998 nochmals<br />
eine ausserordentliche GV einberufen<br />
werden, und zwar im Schützenhaus<br />
«Albisgüetli», weil unser traditionelles<br />
Volkshaus gerade saniert<br />
wurde. An dieser wiederum mit rund<br />
1000 Teilnehmenden aussergewöhnlich<br />
gut besuchten Versammlung wurden<br />
dann die geltenden Zügelfristen<br />
für die grösseren familienwohnobjekte<br />
– in einer geheimen Urnenabstimmung<br />
mit paritätischem Abstimmungsbüro<br />
– mit 460 Ja-Stimmen zu<br />
350 nein-Stimmen eingeführt. Diese<br />
vor 14 Jahren eingeführten reglementarischen<br />
Zügelfristen tragen seither<br />
dazu bei, dass stark unterbesetze familienwohnobjekte<br />
(v.a. unsere beliebten<br />
Reihenhäuser) innert angemessener<br />
Zeiträume wieder an familien und<br />
Haushalte mit Kinder vermietet werden<br />
können.<br />
Beide Statutenänderungen und<br />
Reglementserlasse betreffend den<br />
Mietzinsausgleichsfonds und die Zügelfristen<br />
wurden an denkwürdigen,<br />
aussergewöhnlich gut besuchten Generalversammlungen,<br />
mit jeweils über<br />
1000 Teilnehmenden (einmal sogar<br />
bei 1150 Teilnehmenden) beschlossen<br />
und eingeführt.<br />
Im Rückblick bin ich hinsichtlich<br />
des genossenschaftliche Solidaritätsgebots<br />
vor allem stolz darauf,<br />
dass wir in meiner Geschäftsleiter-<br />
Zeit – jeweils immer mit der nötigen<br />
Zustimmung der Generalversammlung<br />
– gemeinsam den Beweis erbringen<br />
konnten, dass man in der fGZ «Solidarität»<br />
ganz konkret und vorausschauend<br />
zum allgemeinen nutzen<br />
aller <strong>Genossenschaft</strong>smitglieder organisieren<br />
kann.<br />
Wenn ich jetzt als Geschäftsleiter<br />
abtrete und die Verwaltungsleitung<br />
im Juli <strong>2012</strong> an Rolf obrecht übergebe,<br />
wünsche ich mir, dass für die vorhandenen<br />
sozialen einrichtungen und<br />
die solidarischen und gemeinschaftlichen<br />
Angebote in der fGZ wenn irgend<br />
möglich auch in Zukunft gut gesorgt<br />
wird – ganz im Sinne des genossenschaftlichen<br />
«Mehr als Wohnen»<br />
. Angesichts der jeweils vorgelegten<br />
positiven Jahresrechnungen der fGZ<br />
gehe ich davon aus, dass dies auch<br />
künftig der fall sein wird.<br />
Danke und alles Gute<br />
Meine fast 25-jährige Geschäftsleitertätigkeit<br />
bei der fGZ war natürlich<br />
nicht nur reich an Arbeit, sondern<br />
auch reich an freude, und deshalb<br />
Anlass zu Dankbarkeit. An der<br />
Schwelle des Abschieds möchte ich<br />
deshalb den drei <strong>Genossenschaft</strong>spräsidenten<br />
Hans Ahl, Walter Rindlisbacher<br />
und Alfons Sonderegger,<br />
mit dem ich die letzten 15 Jahre in<br />
einem guten kollegialen Zusammenspiel<br />
zwischen strategischer und<br />
operativer ebene an den gemeinsamen<br />
Zielen arbeiten konnte, herzlich<br />
danken. ebenso ein herzliches Dankeschön<br />
allen Vorstandsmitgliedern<br />
und Mitgliedern der ständigen Kommissionen,<br />
mit denen ich in meinen<br />
«Geschäftsleiter-Jahren» zusammenarbeiten<br />
durfte.<br />
Ganz herzlich bedanken möchte<br />
ich mich auch bei allen Mitarbeitenden<br />
in der fGZ, die im Regiebetrieb,<br />
in der Altersbetreuung und Sozialberatung<br />
und auf der Geschäftsstelle<br />
in guter und konstruktiver Zusammenarbeit<br />
und mit grossem persönlichen<br />
einsatz mitgeholfen haben, die<br />
anfallenden Sachverhalte und Probleme<br />
zu lösen.<br />
Die fGZ bietet heute gut 5500<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern eine<br />
nachhaltige, sozial- und gemeinschaftsorientierte<br />
Wohn-, lebens und Baukultur.<br />
Ich bin überzeugt, dass die fGZ<br />
in eine gute und erfolgreiche Zukunft<br />
blicken kann. Dies gerade auch nach<br />
dem zukunftsweisenden Kreditgenehmigungs-Beschluss<br />
vom 18. Juni<br />
<strong>2012</strong> für die Projektierung eines le-<br />
bendigen Quartierzentrums friesenberg,<br />
das die Identität der <strong>Genossenschaft</strong><br />
und des Quartiers friesenberg<br />
weiter stärken wird.<br />
Ich meine, das ist wirklich ein<br />
guter Moment für mich, jetzt befriedigt<br />
in Pension zu gehen, vor allem<br />
auch, weil die fGZ verwaltungsmässig<br />
in «guten Händen» bleibt. Also wünsche<br />
ich meinem Stellennachfolger<br />
Rolf obrecht und seinem Team von<br />
Herzen viel erfolg und Befriedigung<br />
bei der Geschäftsführung, und dem<br />
Vorstand gutes Gelingen, Glück und<br />
die erforderliche Weitsicht für die anstehenden<br />
strategischen entscheide.<br />
Und Ihnen allen, geschätzte <strong>Genossenschaft</strong>er/innen,<br />
wünsche ich<br />
weiterhin ein angenehmes und sorgenfreies<br />
Wohnen in der fGZ und der<br />
ganzen <strong>Genossenschaft</strong> weiterhin ein<br />
gutes Gedeihen und eine gute, nachhaltige<br />
Weiterentwicklung.<br />
Herzlichen Dank allen für die<br />
Zusammenarbeit und alles Gute!<br />
20 fGZ-InTeRn<br />
fGZ-InTeRn 21
Mietzinssenkungen –<br />
allerdings nicht für alle<br />
–<br />
Referenzzinssatz gesunken – Mieten werden teilweise gesenkt<br />
–<br />
Anfangs Juni <strong>2012</strong> wurde der Referenzzinssatz<br />
von 2.5 % auf 2.25 % gesenkt. Die auf<br />
Grund dieser Tatsache durchgeführte Neuberechnung<br />
der Kostenmiete zeigt einen<br />
Senkungsbedarf in einigen Etappen. Der<br />
FGZVor stand hat deshalb beschlossen, die<br />
Mietzinsen per 1. Oktober <strong>2012</strong> in diesen<br />
Etappen zu senken.<br />
–<br />
Kostenmiete<br />
Die Grundlage für die Berechnung<br />
der Mieten ist die sogenannte Kostenmiete.<br />
Diese basiert auf den gesetzlichen<br />
Vorgaben der Kantonalen Wohnbauförde-<br />
rungsverordnung und des Mietzinsreglementes<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong>. Die Kostenmiete<br />
stellt die höchstzulässige<br />
Mietzinssumme dar, die für eine Siedlung<br />
(Bauetappe) verlangt werden darf.<br />
Zur Berechnung der Kostenmiete beachten<br />
Sie bitte den Kasten «Kostenmiete<br />
im gemeinnützigen Wohnungsbau»<br />
(siehe Seite xy). Der Grundsatz<br />
der Kostenmiete wurde von der fGZ<br />
nicht alle etappen erhalten eine Mietzinsreduktion,<br />
wie sie u.a. für die die Siedlungen<br />
Unterer Schweighof I und II (10./11.<br />
etappe) vorgesehen ist.<br />
in den vergangenen Jahren stets beachtet,<br />
was von der Kontrollbehörde<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong>, die Mietzinsveränderungen<br />
zu prüfen hat, immer wieder<br />
bestätigt wurde.<br />
Auswirkungen auf die Mieten<br />
Der für die Berechnung der Kostenmiete<br />
massgebende Referenzzinssatz<br />
ist anfangs Juni <strong>2012</strong> erneut um<br />
¼ % gesenkt worden. Dies hat die<br />
erfreuliche Auswirkung, dass über<br />
die Hälfte der Mieten per 1. oktober<br />
<strong>2012</strong> nochmals gesenkt werden können.<br />
Die folgenden 11 etappen können<br />
von dieser Mietzinssenkung profitieren:<br />
etappen 7, 10, 11, 14 bis 17,<br />
19, 20, 22 und 24.<br />
Über den Umfang der Mietzinssenkung<br />
wird Sie das Mietzinsänderungsformular<br />
informieren, das im laufe<br />
des Monats Juli verschickt wird.<br />
Mietzinspolitik des<br />
Vorstandes<br />
Der Vorstand der fGZ hat schon<br />
vor einigen Jahren beschlossen,<br />
dass alle etappen 95 % bis 100 %<br />
der höchstzulässigen Kostenmiete<br />
entrichten sollen. Um dieses Ziel<br />
zu erreichen oder ihm zumindest<br />
näher zu kommen, werden z.B. Anpassungen<br />
wegen Hypothekarzins-<br />
Veränderungen differenziert weitergegeben.<br />
Das heisst, dass es<br />
immer wieder etappen gibt oder<br />
gegeben hat, die keine oder eine<br />
geringere Senkung der Miete «be-<br />
Kostenmiete im gemeinnützigen Wohnungsbau<br />
Berechnung der jährlich höchstzulässigen Mietzinssumme<br />
(«faustregel», gem. städt. Mietzinsreglement Art. 2ff.)<br />
Anlagekosten x Verzinsung* = Kapitalkosten<br />
*Referenzzinssatz BWo (evtl. + Baurechtszins)<br />
Gebäude-Vers.summe x Betriebsquote = übrige Kosten<br />
(Betriebskosten)<br />
Kapitalkosten + übrige Kosten = Höchstzulässige Mietzinssumme<br />
Beispiel (Wohnbauträger auf eigenem land, ohne Subventionen)<br />
Anlagekosten: per 31.12.2011 5‘831‘080<br />
Geb.vers.summe (Teuerungsindex 1025) 12‘935‘500<br />
Betriebsrechnung:<br />
Kapitalkosten: 5‘831‘080 zu 2.50%* 160‘355<br />
Betriebskosten: 12‘935‘500 zu 3.25% 420‘404<br />
Höchstzulässige Mietzinssumme: 580‘758<br />
* Referenzzinssatz BWo (Bundesamt für Wohnungswesen)<br />
22 fGZ-InTeRn<br />
fGZ-InTeRn 23
Stand der Kostenmiete in den Etappen (Juli <strong>2012</strong>, Referenzzinssatz 2.25 %)<br />
etappe Kostenmiete in % Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />
1 Pappelstr./Margaretenweg/<br />
Jakob-Peter-Weg<br />
88.70 Zielmiete ab oktober <strong>2012</strong><br />
2 Schweighofstrasse nord 88.95 Zielmiete ab oktober <strong>2012</strong><br />
3 Grünmatt n/A neubau (erstbezug ab <strong>2012</strong>)<br />
4 Staffelhof 99.73 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />
5/6 Kleinalbis 98.60 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />
7 Schweighofstrasse Mitte 101.47 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
8 Grossalbis 93.41 Zielmiete ab oktober <strong>2012</strong><br />
9 Schweighofstrasse Süd 96.22 Zielmiete ab oktober <strong>2012</strong><br />
10 Unterer Schweighof II 102.17 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
11 Unterer Schweighof I 101.60 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
12 Rossweidli, ob. Kleinalbis, langweid 96.86 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />
13 Arbental 92.60 Sanierungsaufschlag und Zielmiete<br />
nach Sanierung<br />
14 Bernhard-Jäggi-Weg 100.22 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
15 Schweigmatt 100.51 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
16 Adolf-lüchinger-Strasse 101.08 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
17 Hegianwandweg 101.47 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
18 Rossweidli (Mehrfamilienhäuser) 96.56 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />
19 Arbental (Mehrfamilienhäuser) 101.31 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
20 friesenberghalde 100.92 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
21 Verwaltungsgebäude n/A keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />
22 Blumenhaus 101.01 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
23 Manessehof 89.01 keine Mietzinsanpassungen im Jahre <strong>2012</strong><br />
24 Brombeeriweg 101.56 Mietzinssenkung per 1. okt. <strong>2012</strong><br />
n/A = nicht anwendbar<br />
kamen». Allerdings gibt es nach wie vor<br />
einige etappen, die deutlich neben dem<br />
Ziel liegen (siehe obenstehende Tabelle).<br />
Mit den geplanten Anpassungen soll<br />
das Ziel «95 bis 100 % der Kostenmiete» in<br />
allen etappen erreicht werden. Die tabellarische<br />
Zusammenstellung «Stand<br />
der Kostenmiete in den etappen» orientiert<br />
Sie in knapper form über alle<br />
geplanten Mietzinsanpassungen. fgz<br />
Bewegung und soziales Engagement<br />
am Fusse des Uetlibergs<br />
–<br />
Zum neuen Auftritt (Corporate Design) der fGZ<br />
–<br />
Die fGZ hat seit dem 15. Mai <strong>2012</strong> einen<br />
neuen visuellen Auftritt, ein neues<br />
logo, ein neues erscheinungsbild oder,<br />
wie es heute heisst, ein «Corporate<br />
Design». nach einem <strong>Info</strong>brief, dem<br />
Jahresbericht, den GV-Unterlagen und<br />
vielen individuellen Briefen ist dieses<br />
fGZ-<strong>Info</strong> ein weiteres Printprodukt, das<br />
neu gestaltet daherkommt.<br />
Die linien-Silhouette ist markant.<br />
Viele fGZ-Bewohner/innen sehen beim<br />
Blick aus dem fenster die beiden Türme<br />
auf dem Uetliberg. Da die Häuser<br />
und Wohnungen der fGZ im friesenberg<br />
und beim Manesseplatz stehen,<br />
bildet der Uetliberg quasi den Hintergrund<br />
des «fGZ-Quartiers». Das logo<br />
visualisiert eine ganz wichtige eigenheit<br />
der fGZ: Die lokale Konzentration<br />
als Siedlungsgenossenschaft an einem<br />
ort. Auffällig und neu sind auch<br />
die farben: Das Grün des bewaldeten<br />
Uetlibergs und der Gartenstadt, dazu<br />
die rote farbe des Schriftzugs, welche<br />
Bewegung, soziales engagement und<br />
vielleicht gar liebe symbolisiert – die<br />
Deutungsmöglichkeiten sind vielfältig.<br />
Das neue Corporate Design wurde<br />
Mitte Mai lanciert. Schriftliches<br />
wie Briefe, Reglemente, Publikationen<br />
usw., aber auch Beschriftungen<br />
werden künftig mit dem neuen logo<br />
erscheinen. Viele haben das hellblaue<br />
logo mit dem symbolischen Häuschen,<br />
das seit den 70er-Jahren besteht, lieb<br />
gewonnen. Andere beurteilen es als<br />
schwerfällig und antiquiert. Jetzt wird<br />
es durch ein zeitgemässeres ersetzt.<br />
Altes Logo bleibt noch eine Weile<br />
Allerdings wird das alte logo nicht<br />
per sofort verschwinden, es wird noch<br />
einige Zeit auf formularen, Tafeln, Aushängen,<br />
usw. zu finden sein. Das neue<br />
kommt immer dann, wenn etwas neu<br />
gedruckt oder produziert wird.<br />
Wer die Miete mit einzahlungsschein<br />
bezahlt und deshalb jedes Quartal<br />
die Papier-einzahlungsscheine zugeschickt<br />
bekommt, hat es bemerkt:<br />
die eZS tragen noch das alte logo, aus<br />
dem einfachen Grund, dass es davon<br />
noch einige Schachteln am lager hat.<br />
Auch andere fGZ-Dokumente werden<br />
noch eine Zeit lang das alte logo tragen,<br />
solange halt, bis die Vorräte aufgebraucht<br />
sind.<br />
Der neue Auftritt, der verschiedene,<br />
mehrheitlich positive Reaktionen<br />
ausgelöst hat, ist unterdessen schon<br />
etwas vertraut. Das alte logo wird mit<br />
der Zeit verschwinden, auch wenn das<br />
noch einige Zeit dauern wird. fgz<br />
24 fGZ-InTeRn<br />
fGZ-InTeRn 25
Siedlung Grünmatt – öffentliche<br />
Aussenräume und private Gärten<br />
–<br />
Gebote, Verbote und individuelle Wünsche regeln<br />
Gestaltung, nutzung und Pflege<br />
–<br />
Vor dem Eingang zum Veloabstellraum<br />
wächst ein kleines Apfelbäumchen, wer<br />
darf später einmal seine Äpfel ernten?<br />
Wo stelle ich mein Velo, wo das Motorrad<br />
ab? Kann ich den jungen Feldahorn vom<br />
Topf in den Garten auspflanzen und wie ist<br />
der Rückschnitt der Hecke geregelt?<br />
Solche und ähnliche fragen stellen<br />
sich wohl viele Bewohnerinnen<br />
und Bewohner nach dem einzug und<br />
mit dem einleben im neuen Zuhause<br />
in der Grünmatt, denn bekanntlich<br />
ist in der fGZ im Sinne der Gemeinschaft<br />
und der Rücksichtnahme auf<br />
nachbarn und auf die natur, im Sinne<br />
des Siedlungsbildes und einer gewissen<br />
einheitlichkeit, im Sinne gleicher<br />
Rechte und Pflichten im öffentlichen<br />
Raum und in den Gärten nicht<br />
alles erdenkliche zulässig. es gelten<br />
überall in der fGZ für private Grünflächen<br />
die «Vorschriften für Hausgärten»<br />
und in der Grünmatt zusätzlich<br />
die «Vorschriften für den öffentlichen<br />
Aussenraum und die privaten Gärten<br />
in der Siedlung Grünmatt».<br />
Die fGZ erhält mit der Grünmatt<br />
eine moderne Siedlung mit Geschosswohnungen,<br />
Duplex- und Triplexwohnungen.<br />
Bezogen sind im Moment die<br />
Geschosswohnungen in der obersten<br />
Häuserzeile, es sind Wohnungen mit<br />
Balkon oder mit Gartenanteil im erdgeschoss,<br />
und die Triplex-Wohnungen<br />
in der zweitobersten Zeile, dies sind<br />
Wohnungen auf drei etagen mit je einer<br />
Gartenfläche auf den beiden unteren<br />
etagen, und es folgt schon bald<br />
der einzug in die zweitunterste Häuserzeile<br />
mit Duplex-Wohnungen und<br />
Wohnungen auf einer etage.<br />
Buntes Miteinander<br />
In der neuen Siedlung wohnen<br />
entsprechend der verschiedenen Wohnungstypen<br />
auch ganz unterschiedliche<br />
Personen. Sie sind jünger oder älter,<br />
schon lange im friesenberg oder<br />
hier ganz neu zu Hause, sie leben in<br />
familien mit Kindern, in Partner- und<br />
einpersonen-Haushalten, manche<br />
nutzen ein Individualzimmer, sie mögen<br />
einmal mehr die Ruhe, sie mögen<br />
das andere Mal mehr das Zusammentreffen<br />
mit anderen Menschen, und<br />
wenn sie Gäste haben, können sie ein<br />
Gästezimmer mieten. Das macht das<br />
Wohnen in der neuen Siedlung einerseits<br />
vielfältig und spannend, es erfordert<br />
andererseits Rücksichtnahme<br />
und Toleranz.<br />
Als buntes Miteinander und<br />
gleich zeitig als einheit, so soll sich<br />
auch der Aussenraum in der Grünmatt<br />
präsentieren. Zu Beginn des einzugs<br />
ende Winter war die Umgebung allerdings<br />
noch eine Baustelle, das brauchte<br />
viel Geduld für die einen, bot für<br />
die spielenden Kinder aber auch einen<br />
besonderen Reiz. nun grünen die<br />
Blumenrasen, die Wildobst-Stecklinge<br />
stehen noch schmal in der Reihe,<br />
sollen aber später eine 50 – 60 cm<br />
breite Hecke bilden, und die obstbäume<br />
in den Gärten lassen Vorfreude<br />
auf feine früchte, z.B. äpfel, Birnen,<br />
Kirschen, feigen, Zwetschgen,<br />
aufkommen.<br />
Der Aussenraum der Siedlung<br />
wur de von landschaftsarchitekten<br />
geplant und zeichnet sich zuerst einmal<br />
dadurch aus, dass es grosszügige<br />
öffentliche Aussenräume gibt, insbesondere<br />
zwei Zugangswege, welche<br />
sich zu lang gezogenen Plätzen<br />
öffnen, und dass zu den ebenerdigen<br />
Wohnungen, zu den Triplex- und Duplex-Wohnungen<br />
und zu den Individualzimmern<br />
private Gärten gehören.<br />
Die öffentlichen flächen, die<br />
Wege und Plätze, sie laden zur Begegnung,<br />
zum Spielen, zum Verweilen<br />
ein. Die privaten Gärten ermöglichen<br />
eine individuelle nutzung, sei<br />
es mehr zum Ruhen, lesen, Beisammensein,<br />
sei es mehr für Gartenfreuden<br />
mit Blumen, Beeren, früchten,<br />
mit Gemüse oder Kräutern.<br />
Die Grünmatt wird grün: Bäume und Hecken<br />
sind gepflanzt, Rasenflächen angesät; es lässt<br />
sich langsam erahnen, wie der Aussenraum<br />
der Siedlung dereinst aussehen wird.<br />
Frei von Motorfahrzeugen<br />
inklusive Rollern<br />
Was nun konkret für den öffentlichen<br />
Aussenraum und die privaten<br />
Gärten in der Siedlung Grünmatt gilt,<br />
das ist in den entsprechenden Vorschriften<br />
festgehalten, es ist quasi<br />
die «Hausordnung für draussen». ein<br />
paar Punkte seien hier hervorgehoben:<br />
– Alle Wege und Plätze innerhalb der<br />
Siedlung sind frei von Motorfahrzeugen.<br />
Ausser, dass feuerwehr,<br />
Rettungsdienst, Zügelfahrzeuge<br />
und fGZ-fahrzeuge für den Unterhalt<br />
in die Siedlung hineinfahren<br />
können.<br />
– für das Abstellen von Autos, Motorrädern,<br />
Rollern und Mofas müssen<br />
Abstellplätze gemietet werden.<br />
26 fGZ-InTeRn<br />
Thema 27
Diese befinden sich ausschliesslich<br />
vor und in der Tiefgarage.<br />
– Auf den Wegen innerhalb der Siedlung<br />
ist das Velofahren erlaubt (inkl.<br />
e-Bikes). Veloabstellplätze gibt es vor<br />
den Mehrfamilienhäusern, in Veloabstellräumen<br />
(es sind auch Abstellflächen<br />
im Kellergeschoss der Duplex-<br />
und Triplex-Wohnungen eingerechnet).<br />
Velounterstände können auf Gesuch<br />
hin einzig in den Gärten der untersten<br />
Häuserzeile bewilligt werden.<br />
– Die Rasenflächen vor Individual- und<br />
Gästezimmern, Waschküchen und andere<br />
öffentlich zugängliche flächen<br />
werden vom fGZ-Gärtnerteam gemäht,<br />
die Blumenrasen in den privaten<br />
Gärten hingegen von den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern. empfohlen<br />
sind Hand- und Solarrasenmäher, zulässig<br />
sind elektrorasenmäher – Benzinrasenmäher<br />
hingegen sind verboten.<br />
– Der Schnitt der Wildobsthecken erfolgt<br />
durch das fGZ-Gärtnerteam, Bäume<br />
und Beeren werden von lehrlingen<br />
der landwirtschaftlichen Schule<br />
zurückgeschnitten.<br />
– In der Siedlung wird es zwei Gemeinschafts-Kompostanlagen<br />
geben, diese<br />
stehen dann allen Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern offen. Die Anlage<br />
friesenberg strasse wird im Herbst<br />
<strong>2012</strong> eröffnet, die Anlage Döltschibach<br />
erst mit der fertigstellung aller<br />
Umgebungsarbeiten 2014. Zu beachten<br />
sind stets die Hinweise, was kompostiert<br />
werden darf und was eben<br />
nicht.<br />
– Die privaten Gärten weisen alle die<br />
gleiche Grundstruktur auf, welche<br />
auch bei verschiedener nutzung<br />
noch erkennbar sein soll. Sie besteht<br />
aus dem Blumenrasen, den<br />
Wildobsthecken, den Abtrennungen<br />
zwischen den Gärten – nämlich<br />
Rasen, Wildobsthecke, Beeren<br />
oder Staudenbeet – und den<br />
gepflanzten obstbäumen.<br />
– In den privaten Gärten dürfen Pflanzen,<br />
deren maximale Höhe nicht<br />
mehr als 2 Meter beträgt, ausgepflanzt<br />
werden; über das Pflanzen<br />
grösserer Pflanzen entscheidet die<br />
fGZ-Gartenkommission auf Gesuch<br />
hin.<br />
– Wie überall in der fGZ ist die Verwendung<br />
von chemischen Produkten<br />
zur Gartenpflege (Insektizide,<br />
Herbizide, fungizide und Kunstdünger)<br />
verboten.<br />
– Wichtig ist auch, dass für fragen<br />
und bei Unsicherheiten stets frühzeitig<br />
mit dem fGZ-Gärtnerteam<br />
Kontakt aufgenommen wird.<br />
Mit diesen allgemeinen Hinweisen<br />
ist noch nicht beantwortet, wer<br />
die früchte des Apfelbaumes vor dem<br />
Veloabstellraum ernten darf und ob<br />
der junge feldahorn vom Topf in den<br />
Garten gepflanzt werden kann. – es<br />
ist schön, wenn die äpfel von den<br />
Bewohnerinnen und Bewohnern des<br />
Hauses oder der Siedlung geerntet<br />
und gegessen werden. Hingegen hat<br />
ein feldahorn, welcher etwa 15 Meter<br />
hoch wachsen kann, im kleinen<br />
privaten Garten der Grünmatt leider<br />
keinen Platz. fgz<br />
Die alte 3. Etappe ist Geschichte<br />
–<br />
Seit April wurde die unterste Reihe der alten 3. etappe<br />
abgerissen – am 22. Juni fiel das letzte Mauerstück<br />
–<br />
Die Reihenhäuser der 1929 erbauten<br />
3. Bauetappe der fGZ sind Geschichte.<br />
Die letzten Häuser wurden abgebrochen<br />
– sie machen Platz für den letzten<br />
Teil der teilweise bereits bewohnten<br />
ersatzneubau-Siedlung «Grünmatt».<br />
28 fGZ-InTeRn<br />
fGZ-InTeRn 29
Fünf neue Mitglieder<br />
für die Baukommission<br />
–<br />
<strong>Genossenschaft</strong>er/innen mit beruflichem Bezug zum Bau<br />
wurden vom Vorstand in die vergrösserte Kommission gewählt<br />
–<br />
Mit einer Ausschreibung im September<br />
2011 im FGZ<strong>Info</strong> 3/2011 wurden <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />
mit einer Ausbildung und<br />
Tätigkeit im Baubereich gesucht. Und die<br />
Suche war erfogreich – 14 Leute haben sich<br />
für eine Mitarbeit in der für die FGZ wichtigen<br />
Kommission interessiert. An seiner<br />
Sitzung vom 15. Mai <strong>2012</strong> hat der Vorstand<br />
fünf neue Mitglieder in die Baukommission<br />
gewählt.<br />
–<br />
Drei bisherige Mitglieder der Baukommission<br />
(Bauko) sind bereits oder werden<br />
in nächster Zeit zurücktreten. Thomas<br />
Schweizer ist schon 2011 zurückgetreten,<br />
die beiden langjährigen Mitglieder<br />
Paul Hirschi und Jack Zahner werden<br />
nach Abschluss des Grünmatt-neubaus<br />
ebenfalls aufhören. Da sich in den letzten<br />
Monaten immer wieder gezeigt hat, dass<br />
die Anzahl der Kommissionsmitglieder<br />
eher zu knapp ist, wenn es um die Besetzung<br />
von Bauko-Ausschüssen ging,<br />
wollte man die drei Vakanzen mit fünf<br />
neuen Mitgliedern ersetzen, falls gute<br />
Kandidaturen vorlägen. Mit sieben der<br />
14 Bewerber/innen wurden Gespräche<br />
geführt, fünf von ihnen wurden für die<br />
ersatzwahl vorgeschlagen.<br />
Die im folgenden kurz vorgestellten<br />
fünf <strong>Genossenschaft</strong>er/innen wur-<br />
den vom Vorstand für den Rest der<br />
Amtsdauer 2011 - 2014 in die Baukommission<br />
gewählt.<br />
Daniel Gilgen (1964) Hegianwandweg<br />
36. Der diplomierte Architekt<br />
HTl / dipl. energieberater ist in<br />
der städtischen Siedlung Döltschihalde<br />
aufgewachsen. Seit 1996 wohnt<br />
er mit seiner familie in der fGZ, zuerst<br />
in der friesenberghalde und seit<br />
2003 am Brombeeriweg.<br />
nach der Hochbauzeichnerlehre<br />
und dem HTl-Architekturstudium<br />
absolvierte er verschiedene berufsbegleitende<br />
Studien im Bereich Bau<br />
und Umwelt. er ist Geschäftsleiter im<br />
Ingenieurbüro Raumanzug GmbH. Zu<br />
seinen Tätigkeitsbereichen gehört die<br />
Beratung von Bauherren und Architekten<br />
im Bereich ökologisches Bauen,<br />
bei energiekonzepten und bei fragen<br />
zum Wärme-, feuchte- und Schallschutz.<br />
«Ich habe das Ziel, langlebige,<br />
komfortable und umweltfreundliche<br />
Gebäude mitzugestalten. An<br />
der Mitarbeit in der Baukommission<br />
reizt es mich, die Bauherrenseite kennen<br />
zu lernen und mein ganzes Wissen<br />
beim ökologischen und energiegerechten<br />
Bauen einzusetzen für ein<br />
lebenswertes friesenberg-Quartier.»<br />
Die neu gewählten Baukommissions-Mitglieder<br />
(von oben nach unten): Daniel Gilgen, Simon<br />
Künzler, nico linggi, Christine Schnetzler und<br />
Sandra Schweizer<br />
Simon Künzler (1969) ist dipl.<br />
Architekt fH und wohnt mit seiner<br />
sechsköpfigen familie am Döltschiweg<br />
175. Ursprünglich ausgebildet<br />
als Hochbauzeichner absolvierte er<br />
1998 - 2002 ein Architekturstudium an<br />
der Zürcher Hochschule Winterthur.<br />
er ist Geschäftsführer bei m3<br />
Architekten AG in <strong>Zürich</strong>. Als Projekt-<br />
und Teamleiter ist er tätig in der strategischen<br />
Planung, der entwicklung<br />
von Vorstudien, bei Projektierungen,<br />
Controlling von Detail- und Ausführungsplanungen<br />
mit deren Kosten<br />
und Terminabläufen, Ausschreibungen,<br />
Realisierungen und deren Bau-<br />
und oberbauleitung.<br />
«Gerne möchte ich etwas zurückgeben<br />
können an die <strong>Genossenschaft</strong><br />
und aktiv meinen Beitrag leisten.<br />
Meine fundierten Kenntnisse der<br />
Bauprozesse mit all ihren facetten,<br />
dem Verständnis von den Zusammenhängen<br />
von Bauherren (<strong>Genossenschaft</strong>),<br />
Vorgaben (Reglementen)<br />
und Kostenparametern bezeichne ich<br />
als meine Stärken, die ich gerne in<br />
der Baukommission einsetzen möchte.<br />
Ich bin sehr motiviert, mich den<br />
neuen, herausfordernden Aufgaben<br />
der fGZ zu stellen.»<br />
Nico Linggi (1981) ist in der<br />
fGZ aufgewachsen, seit einigen Jahren<br />
wohnt er mit seiner frau und seinem<br />
Kind wieder in der fGZ, zuerst an<br />
der Adolf-lüchinger-Strasse und seit<br />
einem Jahr an der Bachtobel strasse<br />
199. er arbeitet heute bei der firma<br />
Cofely AG als leiter Service für Haustechnikinstallationen<br />
(Heizung, lüf-<br />
30 KoMMISSIonen<br />
KoMMISSIonen 31
tung, Kälte, Sanitär). An einer früheren<br />
Stelle als Projektleiter bei einem<br />
ausführenden Unternehmen und Ingenieur<br />
betreute er unter anderem diverse<br />
Projekte mit alternativen energien.<br />
Zu seiner Motivation für die Mitarbeit<br />
in der Baukommission schreibt er:<br />
«Ich habe grosses Interesse an<br />
alternativen energien. Wie man jetzt<br />
beim Anergienetz sieht, hat man mit<br />
diesen neuen Technologien ein grosses<br />
Potential für die Zukunft. Gerne<br />
bringe ich mein fachwissen im Bereich<br />
Haustechnik in die Baukommission<br />
ein und freue mich auf interessante<br />
Projekte.»<br />
Christine Schnetzler (1955),<br />
Hegianwandweg 30, ist Vizedirektorin<br />
des Hotels Schweizerhof <strong>Zürich</strong>. Sie<br />
ist verheiratet und hat drei erwachsene<br />
Kinder. Aufgewachsen ist sie im<br />
friesenberg, seit vielen Jahren wohnt<br />
sie wieder in der fGZ.<br />
Sie absolvierte eine Ausbildung<br />
zur dipl. Hotelfachfrau, während ihrer<br />
Zeit als familienfrau hat sie in Teilzeitpositionen<br />
in den Verwaltungen<br />
verschiedener Baugenossenschaften<br />
gearbeitet. In ihrer aktuellen Tätigkeit<br />
als Vize direktorin des Hotels<br />
Schweizerhof ist sie zuständig für die<br />
organisation und die Bearbeitung von<br />
Abläufen im Gesamtbetrieb, speziell<br />
auch bei hotelinternen Umbauten und<br />
Renovationen.<br />
«Da ich im friesenberg aufgewachsen<br />
bin, habe ich die Vorzüge<br />
von zahlbaren Wohnungen in einer<br />
‹Gartenstadt› hautnah erleben dürfen<br />
und sehe dies als privilegierte<br />
Wohnsituation in unserer Stadt, die<br />
es zu erhalten gilt. Persönlich interessiert<br />
es mich sehr, Bauvorhaben der<br />
fGZ mit positivem, wohlwollend kritischem<br />
und weiterführendem Blick<br />
begleiten zu dürfen.»<br />
Sandra Schweizer (1973), Bernhard<br />
Jaeggi-Weg 55, Architektin. Sie<br />
wohnt mit ihrer familie seit drei Jahren<br />
in der fGZ. nach dem Architekturstudium<br />
an der eTH <strong>Zürich</strong> arbeitete<br />
sie dort als Assistentin , seit 2001<br />
ist sie in einem Architekturbüro angestellt.<br />
Seit der Geburt der Kinder<br />
hat sie das Pensum reduziert und arbeitet<br />
momentan 50 %.<br />
«Die fGZ hat für mich eine beson<br />
dere Bedeutung, weil sie dank<br />
ihres grossen zusammenhängenden<br />
Gebietes einfluss auf die städtebauliche<br />
entwicklung am Stadtrand von<br />
<strong>Zürich</strong> nimmt. Unsere Gartenstadt ist<br />
mit der Stadt <strong>Zürich</strong> zusammengewachsen<br />
und hat in Zukunft nebst den<br />
genossenschaftlichen auch städtische<br />
Aufgaben zu erfüllen. Gerne engagiere<br />
ich mich in der Baukommission in<br />
dieser spannenden Phase, in der die<br />
einzelnen etappen renoviert werden<br />
oder ersatzneubauten entstehen.<br />
Spannend wird für mich persönlich<br />
sein, wie man bei der Planung künftiger<br />
etappen das Gedankengut Herters<br />
und der Gartenstadtbewegung neu<br />
interpretieren und gleichzeitig den<br />
heutigen Anforderungen an das Bauen<br />
entsprechen kann. Ich unterstütze die<br />
‹sieben leitlinien› der <strong>Genossenschaft</strong><br />
und freue mich darauf, bei deren Umsetzung<br />
beteiligt zu sein.» fgz<br />
Mit der Sozialkommission<br />
direkt in Kontakt treten<br />
–<br />
Die Sozialkommission der fGZ sucht den Dialog<br />
mit den Bewohner/innen.<br />
–<br />
Wer Fragen, Hinweise oder Anregungen zu<br />
einem sozialen FGZThema hat, kann sich<br />
seit kurzem per Mail direkt an die Adresse<br />
sozialkommission@fgzzh.ch wenden.<br />
Damit soll die «Schwelle» gesenkt und die<br />
direkte Kontaktaufnahme mit der in der<br />
FGZ für soziale Themen zuständigen Kommission<br />
erleichtert werden werden.<br />
Die Sozialkommision hat seit Kurzem<br />
eine eigene e-Mail Adresse. Sie möchte<br />
so vermehrt mit den <strong>Genossenschaft</strong>ern<br />
und <strong>Genossenschaft</strong>erinnen in<br />
den Dialog treten.<br />
es ist uns ein Anliegen, die Stimmung<br />
in der fGZ zu erfassen und noch<br />
besser zu verstehen, was die leute<br />
beschäftigt, was den fGZ-Bewohner/<br />
innen gefällt und was ihnen Sorgen<br />
bereitet. Wir interessieren uns für generelle<br />
soziale fragen – Alter, Jugend,<br />
familien, Durchmischung, Integration.<br />
Haben Sie Anregungen? Ideen?<br />
Ist Ihnen etwas positiv oder auch negativ<br />
aufgefallen? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?<br />
– Schreiben Sie uns!<br />
Die an die Mailadresse sozialkommission@fgzzh.ch<br />
gerichteten<br />
Mails werden direkt an ein Mitglied<br />
der SoKo weitergleitet und in jedem<br />
fall beantwortet. Selbstverständlich<br />
können Sie uns auch per Post erreichen,<br />
Ihr Brief an die Sozialkommission<br />
fGZ, Schweighofstrasse 193,<br />
8045 <strong>Zürich</strong> wird an das zuständige<br />
Kommissionsmitglied weitergeleitet.<br />
Wir freuen uns auf interessante<br />
Vorschläge und Hinweise.<br />
Sozialkommission fGZ<br />
Die Sozialkommission möchte erfahren, was<br />
die fGZ-Bewohner/innen beschäftigt, was ihnen<br />
gefällt oder missfällt, sie will noch besser<br />
mitbekommen, «woher der Wind weht».<br />
32 KoMMISSIonen<br />
KoMMISSIonen 33
Für die drei Grundbedürfnisse<br />
braucht es immer weniger Geld<br />
–<br />
nahrung, Kleidung, Wohnung erfordern nur 25,4 %<br />
des einkommens eines Durchschnitts-Haushalts<br />
–<br />
Von Alfons Sonderegger<br />
Unser Leben wird nicht einfach nur teurer.<br />
Wenn es um die drei Grundbedürfnisse<br />
Nahrung, Kleidung und Wohnung (samt<br />
Energie) geht, dann kostet uns das immer<br />
weniger. 1955 hat ein Schweizer Haushalt<br />
dafür im Schnitt genau die Hälfte<br />
des durchschnittlichen BruttoHaushalteinkommens<br />
von 1101 Franken ausgegeben.<br />
54 Jahre später sind es bloss noch<br />
25,4 %, also ein gutes Viertel von 9369<br />
Franken. – Das gilt natürlich nicht für tiefere<br />
Bruttohaushaltseinkommen: Beträgt<br />
dieses z.B. bloss 5000 Franken, so sind<br />
für die drei Grundbedürfnisse volle 47,6 %<br />
aufzuwenden.<br />
–<br />
Wer über Preise von Gütern diskutiert,<br />
der sollte auch die lohn- oder die einkommensentwicklung<br />
mit einbeziehen.<br />
Die frage ist immer, was kann ich mir<br />
mit meinem Geld kaufen oder anders<br />
gesagt: Wie hoch ist meine Kaufkraft.<br />
Wenn eine lohnerhöhung nur gerade<br />
die Teuerung auf den Alltagsgütern<br />
ausgleicht, ist letztlich nichts gewonnen.<br />
Von echter oder eben realer<br />
lohnerhöhung lässt sich erst dann<br />
sprechen, wenn mit dem höheren lohn<br />
auch mehr zu kaufen ist.<br />
Reallohn ist 2,3 Mal<br />
höher als 1955 …<br />
Vergleicht man den Durchschnittslohn<br />
von 1955 mit jenem von 2009, so<br />
lässt sich feststellen, dass die Menschen<br />
in der Schweiz im Schnitt gut<br />
10 Mal so viel verdienen wie 1955.<br />
Auch das Haushaltseinkommen, an<br />
dem sich häufig mehrere Personen<br />
beteiligen, ist 8½ Mal höher als 1955<br />
(siehe Tabelle 1). für 2010 oder 2011<br />
liegen leider noch keine detaillierten<br />
Zahlen vor.<br />
Vergleicht man die Reallöhne,<br />
also die teuerungsbereinigten löhne,<br />
so verdienten Herr und frau Schweizer<br />
im Schnitt 2009 ziemlich genau<br />
2,3 Mal so viel wie 1955. Real heisst,<br />
man kann sich wirklich 2,3 Mal so viel<br />
kaufen wie 1955. Anders gesagt: Vielen<br />
in der Schweiz geht es materiell<br />
tatsächlich besser als 1955.<br />
… aber «oberste» Löhne stiegen<br />
viel stärker als «unterste»<br />
Durchschnitts-Betrachtungen<br />
haben einen Haken: Sie berücksichtigen<br />
die lage der einzelnen einkommensgruppen<br />
viel zu wenig. Zwar sind<br />
auch die löhne bzw. die Haushaltseinkommen<br />
der tiefsten lohnstufen<br />
gewachsen, doch im Vergleich zu den<br />
hohen löhnen nur sehr mickrig.<br />
Der Schweizerische Gewerkschaftsbund<br />
(SGB) hat die Haushalteinkommen<br />
des Jahres 2000 mit<br />
jenen von 2010 verglichen und festgestellt,<br />
dass bei einem 2-Kinder-Haushalt<br />
mit tiefen löhnen (unterste 10 %<br />
der Haushalte) das verfügbare Jahres-<br />
Haushalteinkommen gerade mal um<br />
1‘300 franken gewachsen ist. Bei den<br />
einzelhaushalten mit den niedrigsten<br />
einkommen ist das verfügbare einkommen<br />
gar um 1300 franken gesunken.<br />
– Beim Mittellohn (Median) wuchs<br />
es um ganze 2900 franken, bei den<br />
2-Kinder-Haushalten mit hohen löhnen<br />
(oberste 10 %) beträgt das Plus<br />
hingegen volle 15‘000 franken. Das<br />
verfügbare einkommen ist jenes, das<br />
bleibt, wenn man die obligatorischen<br />
Ausgaben wie Sozialversicherungen,<br />
Steuern und Krankenkasse-Grundversicherung<br />
bezahlt hat.<br />
Hohes Lohnniveau<br />
in der Stadt <strong>Zürich</strong><br />
Verglichen mit der gesamten<br />
Schweiz ist das lohnniveau in der<br />
Stadt <strong>Zürich</strong> hoch. Im zweiten Sektor<br />
(Industrie/Gewerbe) lag der Brutto-<br />
Medianlohn im Jahre 2008 bei 6984<br />
franken. Im dritten Sektor (Dienstleis-<br />
Steuersenkungen für Gutver dienende<br />
ver stärken den Graben<br />
Die 25 % lohnempfänger/innen mit den<br />
niedrigsten löhnen in der Schweiz haben<br />
zwischen 1998 und 2008 real gerade mal<br />
2 % mehr verdient. Beim obersten 1 Prozent<br />
der lohnempfänger/innen mit den höchsten<br />
Durchschnittslöhnen betrug der Anstieg da-<br />
für volle 21 %. – Weil im gleichen Zeitraum<br />
auch die Unternehmensgewinne stärker als<br />
die löhne gestiegen sind, verschärfte sich<br />
die Ungleichheit gerade noch einmal. Der<br />
Graben wird weiter vertieft durch diverse<br />
Steuersenkungen, von denen vor allem Gutverdienende<br />
profitierten. (so.)<br />
tungen) betrug er 7070 franken. Damit<br />
sind die Stadtzürcher löhne im zweiten<br />
Sektor um 17,9% und im Dienstleistungssektor<br />
gar um 24,6% höher<br />
als diejenigen der Gesamtschweiz.<br />
Mit Brutto-Medianlohn ist die Mitte<br />
gemeint: Das heisst, dass 50% in Industrie/Gewerbe<br />
weniger als 6984<br />
franken brutto verdienen, während<br />
die andern 50% mehr als 6984 franken<br />
verdienen.<br />
10 % verdienen brutto<br />
unter 4110 Franken<br />
Die Statistik zeigt weiter, dass<br />
10 % aller lohnempfänger/innen, die<br />
in <strong>Zürich</strong> leben, mit brutto weniger als<br />
4110 franken auskommen müssen.<br />
Wer seine eigene lohnauszah -<br />
lung vergleicht, staunt vielleicht über<br />
die relativ hohen Bruttozahlen von<br />
rund 7000 franken. Ausbezahlt wird<br />
ja dann um einiges weniger – die Abzüge<br />
für AHV, Pensionskasse, Unfallversicherung<br />
etc. machen rund einen<br />
34 Thema<br />
Thema 35
TABELLE 1: Wie verbrauchen die Schweizer Haushalte (im Durchschnitt) ihr Geld?<br />
(Vergleich der Jahre 1955 und 2009)<br />
1955 ** 2009 ***<br />
Anzahl Personen pro Haushalt 4,21 2,20<br />
Summe<br />
in fr.<br />
Anteil<br />
in %<br />
Summe<br />
in fr.<br />
Anteil<br />
in %<br />
BruttoHaushaltseinkommen * 1101 100,0 % 9369 100,0%<br />
Obligatorische Ausgaben 1) 143 13,0 % 2516 26,9 %<br />
- Sozialversicherungsbeiträge 67 6,1% 896 9,6 %<br />
- Krankenkasse (Grundversicherung) 21 1,9% 494 5,3 %<br />
- Steuern und Gebühren 55 5,0% 1126 12,0 %<br />
Leistungen an andere Haushalte 2) — 203 2,1 %<br />
Verfügbares Einkommen<br />
Brutto- Haushalteinkommen minus obligatorische<br />
Ausgaben1) wie Sozialvers.-beiträge, Krankenkasse,<br />
Steuern sowie leistungen an andere Haushalte 2) .<br />
858 6650 71,0 %<br />
Übrige Versicherungen sowie<br />
Spenden und Geschenke<br />
40 3,6 % 569 6,1 %<br />
Konsumausgaben 879 79,8 % 5374 57,4 %<br />
- nahrungsmittel / alkoholfreie Getränke 277 25, 2% 659 7,0 %<br />
- Alkohol. Getränke und Tabakwaren 28 2,4 % 106 1,1 %<br />
- Gast- und Beherbergungsstätten -- -- 544 5,8 %<br />
- Bekleidung und Schuhe 106 9,6 % 226 2,4 %<br />
- Wohnen und energie 167 15,2 % 1496 16,0 %<br />
- Wohnungseinricht./Haushaltführung 69 6,3 % 281 3,0 %<br />
- Gesundheitspflege 51 4,6 % 269 2,9 %<br />
- Verkehr 38 3,5 % 717 7,7 %<br />
- nachrichtenübermittlung 13 1,2 % 177 1,9 %<br />
- Unterhalt., erholung (ferien), Kultur 89 8,1 % 627 6,7 %<br />
- Andere Waren und Dienstleistungen 41 3,7 % 272 2,9 %<br />
Sparbetrag 39 3,6 % 707 7,5 %<br />
* Bruttohaushaltseinkommen: Das Brutto-Haushaltseinkommen ist ein Durchschnitts-Wert und umfasst<br />
sämtliche einkommen, die in irgendeiner form zum Budget des Haushalts beitragen:<br />
– allen voran löhne, Pensionskassengelder, AHV-Renten,<br />
– dann aber auch Zinsen, naturalbezüge wie Geschenke oder früchte und Gemüse aus dem Garten<br />
Rückerstattungen von Versicherungen usw.<br />
Zum Haushaltseinkommen tragen in der Regel mehrere Personen bei.<br />
** 1955: Hier wurde der durchschnittliche Angestellten-Haushalt erhoben; die Position «Gast- und Beherbergungsstätten»<br />
gab es 1955 noch nicht; Gaststättenbesuche wurden wohl unter «Unterhaltung,<br />
erholung, Kultur» abgehandelt, dh. für die gesamte Position wurde 1955 genau 8,2% ausgegeben,<br />
2009 waren es dann 12,5 % (5,8 % + 6,7 %).<br />
*** 2009: es wurden insgesamt 2007 Haushalte ausgewählt; davon waren 33,6 % einpersonenhaushalte,<br />
60,3 % Mieterhaushalte und 25,0 % Rentnerhaushalte.<br />
77,8 % der im Jahre 2009 erfassten Haushalte hatten mindestens ein Auto, 65,7 % hatten mindestens<br />
ein Velo, 82,5 % der Haushalte hatten mindestens einen Computer, 91,3 % hatten mindestens ein Mobiltelefon<br />
und 27,4 % hatten mindesten ein Haustier (Hund oder Katze).<br />
Siebtel aus. Aus 7000 franken Bruttolohn<br />
wird so ein ausbezahlter nettolohn<br />
von 6000 franken.<br />
Auffallend sind nach wie vor die<br />
grossen Unterschiede zwischen Männer-<br />
und frauenlöhnen, auch auf dem<br />
Platz <strong>Zürich</strong>. Am grössten und hier<br />
schlicht unanständig sind sie beim<br />
obersten und oberen Kader. Der Medianlohn<br />
der frauen liegt in dieser<br />
Kategorie bei 9’756 franken, derjenige<br />
der Männer bei vergleichsweise<br />
sagenhaften 16’143 franken, was<br />
einer Differenz von rund 40 Prozent<br />
entspricht.<br />
Einige Produkte wurden billiger<br />
Der lohn ist das eine, die Preise<br />
sind das andere. nimmt man den<br />
Zürcher Städteindex der Konsumentenpreise,<br />
so zeigt sich, dass die Teuerung<br />
von 1950 bis 2009 um 369% angestiegen<br />
ist. Was damals 100 franken<br />
kostete, kostet 2009 im Schnitt<br />
volle 469 franken, es sei denn, ein<br />
Produkt habe mehr oder eben weniger<br />
als die allgemeine Teuerung aufgeschlagen<br />
(siehe Tabelle 2 mit ausgewählten<br />
Gütern).<br />
natürlich leben wir nicht mehr<br />
im Jahre 2009, sondern bereits im<br />
<strong>2012</strong>. Die Teuerung ist seit 2009 aber<br />
nur noch gering angestiegen: Statt<br />
469 franken (2009) waren im <strong>2012</strong><br />
sechs franken mehr (475) für das zu<br />
bezahlen, was 1950 für 100 franken<br />
zu kaufen war.<br />
Weil die löhne etwas stärker als<br />
die Preise gestiegen sind, geht es uns<br />
im Schnitt materiell besser. leider ist<br />
der Anstieg bei den tiefen einkommen<br />
(löhnen) – wie bereits erwähnt – weit<br />
schwächer als bei den hohen löhnen.<br />
Zudem gibt es einige Unterschiede<br />
zwischen den Branchen. Gerade bei<br />
den tiefen einkommen wirkt sich zudem<br />
negativ aus, dass die Krankenkasse<br />
bei der Teuerung nicht eingerechnet<br />
ist.<br />
Sozialversicherungen und<br />
Krankenkasse fast so aufwändig<br />
wie das Wohnen<br />
In Tabelle 1 werden die grösseren<br />
Ausgaben eines Durchschnitts-Haushaltes<br />
mit 2,2 Personen (1955 waren<br />
das noch 4,1 Personen) gezeigt. Demnach<br />
ist der Anteil der Ausgaben für<br />
nahrungsmittel/Getränke zwischen<br />
1955 und 2009 von 25,2 % auf 7 % gesunken,<br />
das heisst: nur etwa jeder<br />
vierzehnte franken wird also für die<br />
nahrung ausgegeben. Dass ein Haushalt<br />
mit 2,2 Personen (Durchschnitt)<br />
für diesen Posten nominell blosse 659<br />
franken ausgibt, kommt einem tief vor.<br />
eindrücklich ist auch das Absacken<br />
des Anteils für Bekleidung/Schuhe<br />
von 9,6 % auf 2,4 %. einzig das dritte<br />
Grundbedürfnis, Wohnen/energie<br />
ist seit 1955 leicht teurer geworden<br />
(der Ausgabenanteil stieg von 15,2 %<br />
auf 16 %).<br />
Markant angestiegen von 13%<br />
auf 26,9% sind die sogenannten obligatorischen<br />
Ausgaben; dazu gehören<br />
Sozialversicherungen (9,6%), Krankenkasse-Grundversicherung<br />
(5,6%) und<br />
Steuern (13%). – für diese drei Positionen<br />
gibt der Durchschnitts-Haushalt<br />
mehr aus als für nahrung/Wohnung/Kleidung<br />
(25,4%).<br />
36 Thema<br />
Thema 37
ein Zeichen für den gestiegenen<br />
Wohlstand ist das Ansteigen der PositionenGaststätten/Unterhaltung-erholung-ferien-Kultur,<br />
die von 8,1 % auf<br />
12,5 % angewachsen ist. ebenfalls ein<br />
Wohlstandszeichen ist die Tatsache,<br />
dass für den Verkehr doppelt so viel<br />
ausgegeben wird wie 1955.<br />
Eier und Benzin viel billiger als<br />
1950, Kalbfleisch deutlich teurer<br />
Wer selber einkauft, spürt am<br />
eigenen Portemonnaie, wie sich z.B.<br />
lebensmittelpreise entwickeln. Tabelle<br />
2 zeigt hier ein paar Beispiele,<br />
TABELLE 2: Preisvergleich einiger Konsumgüter 1950, 1994 und 2009<br />
(Teuerung + 369%)<br />
wobei das Jahr 1950 (statt 1955) mit<br />
2009 verglichen wird. Die letzte Kolonne<br />
weist die tatsächlich stattgefundene<br />
Teuerung aus, während die<br />
zweit-letzte Kolonne die effektiven<br />
Preise für 2009 erwähnt.<br />
Hätte sich z.B. der Preis für Inlandeier<br />
gleich wie die Teuerung entwickelt,<br />
dann müsste ein ei jetzt 141<br />
statt bloss 73 Rappen kosten. oder für<br />
100 Gramm Vorzugsbutter müssten<br />
fr. 4.60 statt bloss fr. 1.78 hingelegt<br />
werden. Deutlich unter der Teuerung<br />
liegt auch das Benzin – statt fr. 1.57<br />
wären fr. 2.72 zu bezahlen, und das<br />
1950 1994 2009<br />
Teuerung* von<br />
1950 bis 2009<br />
(in fr.) (in fr.) (in fr.) (in fr.)<br />
1 Cervelat 0.40 1.06 1.31 1.88<br />
1 kg Kalbsplätzli 8.01 58.30 73.95 37.57<br />
1 liter Vollmilch, pasteurisiert 0.48 1.77 1.70 2.25<br />
100 g Vorzugsbutter 0.98 1.66 1.78 4.60<br />
100 g Greyerzer 0.52 2.06 2.15 2.44<br />
1 inländisches ei 0.30 0.56 0.73 1.41<br />
1 ausländisches ei 0.26 0.33 0.38 1.22<br />
1 kg Kartoffeln 0.37 1.51 2.75 1.74<br />
100 g Tafelschokolade 0.76 1.48 1.66 3.56<br />
1 kg Kristallzucker 1.06 1.65 1.65 4.97<br />
1 liter Superbenzin ** 0.58 1.26 *** 1,57 2.72<br />
* Diese letzte Kolonne rechnet aufgrund der Preise von 1950 die Teuerung zwischen 1950<br />
und 2009. Gemäss dem Konsumentenpreise der Stadt <strong>Zürich</strong> war im Jahre 2009 ein Produkt<br />
4,69 Mal teurer als 1950. Das heisst z.B., dass ein inländisches ei eigentlich 141 und<br />
nicht bloss 73 Rappen kosten müsste. oder anders gesagt: ein ei ist seit 1950 massiv billi<br />
ger geworden, so wie im Übrigen viele Produkte inklusive Benzin. – ein liter Benzin z.B.<br />
müsste gemäss allgemeiner Teuerung eigentlich fr. 2.72 und nicht bloss fr. 1.57 kosten.<br />
** Preis von 1955, da es erst seit diesem Jahr Superbenzin gibt.<br />
*** Preis für «Benzin bleifrei 98». – Im Juni <strong>2012</strong> kostete der liter um fr. 1.90.<br />
ohne irgendwelchen einbezug ökologischer<br />
Überlegungen.<br />
All diese Produkte, deren Preis<br />
weit weniger als die Teuerung gestiegen<br />
sind, liefern die erklärung, warum<br />
der Durchschnitts-Haushalt für nahrungsmittel/Getränke<br />
bloss noch 7<br />
% statt 25,2 % (1955) des Brutto-einkommens<br />
ausgibt (siehe Tabelle 1).<br />
es gibt natürlich auch Produkte,<br />
deren Preis deutlich über der Teuerung<br />
liegt. Am eindrücklichsten ist<br />
das beim Kalbfleisch, dessen Preis fast<br />
doppelt so hoch ist wie der teuerungsbereinigte<br />
(fr. 73.95 statt fr. 37.57).<br />
Wenn der Grund des hohen Preises<br />
bei der tiergerechten Haltung liegen<br />
sollte, wäre da wenig einzuwenden.<br />
In Tabelle 2 nicht enthalten sind<br />
elektronik, Autos und Kommunikation<br />
(Handy /Telefon). Hier lässt sich generell<br />
sagen, dass sehr viele Geräte<br />
wie etwa Computer und fernseher viel<br />
günstiger und dazu erst noch besser<br />
und leistungsfähiger geworden sind.<br />
FGZMiete wurde insgesamt<br />
günstiger<br />
Wie bereits erwähnt, machten die<br />
Brutto-Medianlöhne (Mittellöhne) der<br />
Beschäftigten in der Stadt <strong>Zürich</strong> im<br />
zweiten Sektor (Industrie/Produktion)<br />
6984 franken und im dritten Sektor<br />
(Dienstleistungen) 7070 franken aus.<br />
Vergleicht man nun die Mietzins-<br />
und die lohnentwicklung in <strong>Zürich</strong>,<br />
so zeigt sich, dass die Mieten<br />
im Jahre 2009 im Vergleich zu 1955<br />
das 7,4-fache ausmachen, während<br />
die löhne rein zahlenmässig gut das<br />
10-fache betragen. Das heisst immer-<br />
hin, dass die löhne im Durchschnitt<br />
stärker stiegen wie die Mieten.<br />
nimmt man als Beispiel aus<br />
der fGZ ein Reihenhaus im Staffelhof<br />
(4. etappe), so wird klar, dass<br />
das Wohnen in der fGZ über die Jahre<br />
günstiger geworden ist.<br />
2009 kostete das sanierte Reihenhaus<br />
gemessen am Mittellohn (Median)<br />
praktisch gleich viel wie 1950<br />
(vgl. Tabelle 3). Bemerkenswert ist<br />
auch, dass ein Handwerker 1930 hohe<br />
30,5 % für das Reihenhaus auslegen<br />
musste. Wer in der fGZ wohnt, hat<br />
sich also über die Jahre hinweg bezüglich<br />
Mietkosten verbessern können.<br />
– Das gilt natürlich nicht für all jene<br />
leute mit kleinen einkommen, die in<br />
<strong>Zürich</strong> auf die Schnelle eine Wohnung<br />
suchen müssen. Sie haben meistens<br />
sehr viel mehr als 18 % für die Miete<br />
einzuberechnen.<br />
nimmt man den Medianlohn oder<br />
Mittellohn von 7000 franken (2008)<br />
und vergleicht ihn mit der Miete einer<br />
neuen Grünmatt-Wohnung (4½<br />
Zimmer; 2200 franken), so macht die<br />
Miete 31,4 % aus. Diese 31,4 % sind etwas<br />
höher als die 30,5 % für die Staffelhof-Mieter/innen<br />
von 1930.<br />
TABELLE 3: Miete für ein 4ZimmerMittelhaus<br />
Staffelhof (FGZ) ohne Estrichausbau<br />
38 Thema<br />
Thema 39<br />
Brutto-<br />
Medianlohn<br />
Mietzins<br />
Staffelhof<br />
Anteil der<br />
Miete am<br />
lohn in %<br />
1930 400 123 30,5 %<br />
1950 610 113 18,5 %<br />
2000 5700 950 16,7 %<br />
2009<br />
Haus<br />
saniert<br />
7000 1300 18,6 %
Das DurchschnittsAuto kostet<br />
980 Franken im Monat<br />
eine bedeutsame Position in vielen<br />
Schweizer Haushalt-Budgets ist<br />
das Auto. Viele Haushalte sind sich<br />
oft nicht im Klaren, was das Auto bei<br />
einer Vollkostenrechnung kostet.<br />
nach Angaben des Touring-Clubs<br />
der Schweiz (TCS) muss für ein Auto<br />
im neuwert von 35’000 franken jährlich<br />
über 6800 franken (570 fr. pro<br />
Monat) eingesetzt werden, ohne dass<br />
damit auch nur ein einziger Kilometer<br />
gefahren wird. Weiter ist einer TCS-<br />
Broschüre zu entnehmen, dass für ein<br />
schweizerisches Durchschnittsauto<br />
(neupreis 35’000) bei 15’000 km im<br />
Jahr monatlich 980 franken einzusetzen<br />
sind (siehe Tabelle 4). Selbst<br />
für einen Kleinwagen sei mit 500 bis<br />
600 franken zu rechnen.<br />
Wer ein grösseres, schwereres<br />
und damit auch teureres Auto fährt,<br />
der wird seine monatlichen Betriebskosten<br />
wesentlich höher einsetzen<br />
müssen. ein VW Touareg 3.0 l V6 Hybrid<br />
ist z.B. ab 109’700 franken zu haben,<br />
ein Mercedes C250 CDI 4-Matic-<br />
Kombi ab 69’000 franken. Der lexus<br />
IS 250 «Taisho» wird ab 78’800 franken<br />
offeriert, der VW Phaeton, 3.0 l<br />
V6 TDI, ab 96‘000 franken.<br />
Eine FGZWohnung für ein Auto<br />
Bei diesen teuren Autos ist der<br />
Vergleich zwischen den monatlichen<br />
Betriebskosten und den Monatsmieten<br />
von fGZ-Wohnungen sehr inter-<br />
TABELLE 4: 11’700 Franken jährliche Betriebskosten eines Autos (bei 15‘000 km pro Jahr)<br />
Als Beispiel dient ein Auto mit einem neuwert von 35’000 franken1) – gemäss TCS entspricht das<br />
dem Schweizer Durchschnittsauto.<br />
Jahreskosten Monatskosten<br />
Fixe Kosten: ca. 60 % 7020 585<br />
- 30,8 %: Amortisation (10 % von 35’000, vereinfachte Rechnung) 3600 300<br />
- 12,2 %: Garagenplatz (die fGZ verlangt 110 bis 165 fr. pro Mt.) 1400 118<br />
- 9,6 %: Versicherungen /Haftpflicht 5,9 %, Teilkasko 3,7 %) 1120 92<br />
- 7,7 %: Steuern, Zinsen, fahrzeugpflege, nebenauslagen 900 75<br />
Variable Kosten: ca. 40 % 4680 390<br />
- 18,6 %: Benzin (Annahme: 15‘000 km; 8,5 liter für<br />
100 km = 1281 liter à fr. 1.70)<br />
2177 181<br />
- 9,2 %: Wertminderung 1076 90<br />
- 7,3 %: Service und Reparaturen 854<br />
- 4,9 %: Reifenkosten 573 48<br />
Total Betriebskosten 11‘700 975<br />
Kosten pro km<br />
(bei 15‘000 km Jahresleistung)<br />
78 Rp.<br />
1) Ab 35’000 fr. waren im Herbst 2011 z.B. ein Grand-Vitara 4x4 Indigo von Suzuki, oder ein Peugeot 4007<br />
4 x 4, oder ein Hyundai 2.0 4WD Style, oder ein VW Tiguan 2.0, oder ein ford Grand C-Max 1.6 l zu kaufen.<br />
essant. Wer z.B. einen Personenwagen<br />
mit einem neupreis von 90’000<br />
franken besitzt, der kommt mit 11’700<br />
franken pro Jahr nicht aus (siehe Tabelle<br />
4), sondern er muss mit jährlich<br />
rund 17’100 franken Betriebskosten<br />
rechnen. Das macht dann pro Monat<br />
1425 franken aus. für dieses Geld<br />
erhält man in der fGZ noch immer<br />
eine Vielzahl von 3- und 4-Zimmerwohnungen<br />
sowie etliche Reihenhäuser<br />
(nettomiete).<br />
Und damit sind wir bei der frage<br />
angelangt, wozu wir denn unser Haushaltseinkommen<br />
verwenden wollen,<br />
was uns wichtig ist, wo wir das noch<br />
verfügbare Geld einsetzen, wenn wir<br />
die drei Grundbedürfnisse und die<br />
obligatorischen Ausgaben einmal berappt<br />
haben.<br />
ein Zeichen für einen gewissen<br />
Wohlstand sind neben dem Auto sicher<br />
die Ausgaben für ferien/erholung/Kultur/auswärts<br />
essen. Dieser<br />
Budgetposten hält sich weiterhin auf<br />
recht hohem niveau – im Schnitt wird<br />
jeder achte franken eines Schweizer<br />
Durchschnitts-Haushaltes dafür<br />
benötigt.<br />
Die monatlichen Kosten für ein grosses Auto<br />
bewegen sich im Bereich einer Monatsmiete<br />
für ein fGZ-Reihenhaus.<br />
40 Thema<br />
Thema 41
Bilder von den FGZGeneralversammlungen<br />
<strong>2012</strong><br />
–<br />
Am 12.April fand eine ausserordentliche, am 18. Juni <strong>2012</strong> die<br />
ordentliche fGZ-GV statt. Mehr dazu im Artikel auf Seite 4.<br />
42<br />
fGZ-InTeRn<br />
fGZ-InTeRn<br />
43
Wir wollen bezahlbar wohnen<br />
im Kanton <strong>Zürich</strong>!<br />
–<br />
Weshalb die fGZ die vom Zürcher Dachverband<br />
«wohnbaugenossenschaften zürich» lancierte Initiative unterstützt<br />
–<br />
Die Mieten bei Wohnbaugenossenschaften<br />
sind markant günstiger als bei gewinnorientierten,<br />
privaten Vermietern. Doch<br />
gibt es viel zu wenig neue <strong>Genossenschaft</strong>swohnungen,<br />
weil das Bauland extrem teuer<br />
ist. Jetzt fordert eine Volksinitiative, dass<br />
der Kanton die Wohnbaugenossenschaften<br />
beim Landkauf unterstützt.<br />
–<br />
Immer mehr Menschen finden im<br />
Grossraum <strong>Zürich</strong> keine Wohnung, die<br />
ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht.<br />
Ihre Kaufkraft schwindet und<br />
sie müssen immer weiter wegziehen.<br />
Gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften<br />
sind die bewährte lösung:<br />
Sie verzichten auf Spekulation<br />
und verrechnen nur ihre Kosten.<br />
So garantieren sie auf Dauer günstige<br />
Mieten in qualitativ hochstehenden<br />
Siedlungen.<br />
Die Baulandpreise werden von<br />
gewinnorientierten Investoren ange-<br />
Unterschriftenbögen und<br />
mehr <strong>Info</strong>rmationen über<br />
die Initiative finden sich auf<br />
www.bezahlbar-wohnen.ch .<br />
heizt. Sie sind als folge derart hoch,<br />
dass neubauten zu vernünftigen Preisen<br />
kaum mehr möglich sind. Damit<br />
gemeinnützige Wohnbauträger und<br />
insbesondere die Wohnbaugenossenschaften<br />
hier mithalten können,<br />
brauchen sie eine geeignete Unterstützung.<br />
Eine breit abgestützte<br />
Volksinitiative<br />
Jetzt hat der Verband der Wohnbaugenossenschaften<br />
die Volksinitiative<br />
«Bezahlbar wohnen im Kanton<br />
<strong>Zürich</strong>!» lanciert. Sie fordert:<br />
– Der Kanton soll mit zinsgünstigen<br />
Darlehen oder Abschreibungsbeiträgen<br />
an gemeinnützige Bauträger<br />
die Kosten für den erwerb von Bauland<br />
und liegenschaften vergünstigen.<br />
– Auch die Gemeinden sollen fonds<br />
mit diesem Zweck schaffen dürfen.<br />
– Der Kanton soll seine eigenen liegenschaften<br />
nicht mehr an den<br />
Meistbietenden verkaufen.<br />
Die Unterschriftensammlung für die<br />
Initiative läuft seit ende April <strong>2012</strong>,<br />
die Sammelfrist dauert noch bis am<br />
20. oktober <strong>2012</strong>.<br />
Die Initiative wird unterstützt von<br />
Personen aus verschiedenen Parteien<br />
(BDP, CVP, eVP, SP, Grüne, Al), Gemeindepräsidenten,<br />
Gewerkschaften<br />
sowie kirchlichen und karitativen<br />
Kreisen.<br />
Auftrag in der Kantonsverfassung<br />
Die Kantonsverfassung sagt in<br />
Artikel 110: «Kanton und Gemeinden<br />
fördern den gemeinnützigen Wohnungsbau<br />
und das selbst genutzte<br />
Wohneigentum.» Der Kanton kommt<br />
diesem Auftrag jedoch klar nur ungenügend<br />
nach. Und mit seiner landpo-<br />
litik (Verkauf jeweils an den Meistbietenden)<br />
heizt er die Baulandpreise selber<br />
noch mehr an. Darüber ärgern sich<br />
immer mehr Städte und Gemeinden.<br />
Sie wünschen, dass sich der Kanton<br />
selber mehr engagiert und die gesetzlichen<br />
Grundlagen dafür schafft,<br />
dass auch die Gemeinden in diesem<br />
Bereich aktiv sein können.<br />
Das soll die Initiative bewirken:<br />
1. Die <strong>Genossenschaft</strong>en können wieder<br />
bauen.<br />
2. Der Boden wird haushälterisch genutzt,<br />
denn <strong>Genossenschaft</strong>swohnungen<br />
sind viel besser ausgelastet.<br />
3. Den Mieterinnen und Mietern bleibt<br />
mehr Kauf kraft für andere Ausgabenpositionen.<br />
4. Die Kassen der öffentlichen Hand<br />
werden entlastet, weil dank der<br />
tieferen Mieten weniger Menschen<br />
Sozialhilfe beziehen müssen.<br />
(pd)<br />
44 WoHnBAUGenoSSenSCHAfTen<br />
WoHnBAUGenoSSenSCHAfTen 45
Aussergewöhnliche Erlebnisse<br />
und wohltuende Fahrgäste<br />
–<br />
fGZ-Reise nach Rügen vom 7. - 12. Mai <strong>2012</strong><br />
–<br />
Von franz Jegher<br />
Die Zahl 13 hat für die fGZ-Reiseleitung<br />
eine besondere Bedeutung.<br />
Zum 13. Mal organisierten liselotte<br />
Rindlisbacher, Vreni Prêtre und Hannes<br />
Kienast die unbestreitbar anspruchsvolle<br />
ferienwoche der Seniorinnen,<br />
Senioren und «55plus».<br />
Der Gepäckeinlad und die Hilfe<br />
beim ein- und Aussteigen funktionieren<br />
bestens. Die nummerierten Plätze<br />
werden sukzessiv belegt. Die einsteiger<br />
entdecken in der Kleingepäckablage<br />
zwei süss duftende Packungen.<br />
natürlich ist es nicht das Mineralwasser,<br />
das während der fahrt von liselotte<br />
und Vreni abgegeben wird, nein,<br />
es sind die «Zückerlis» und «Toggenburgerlis»,<br />
die den Gaumen frisch<br />
beleben. Das Ziel ist Rügen, eine der<br />
ostseeinseln.<br />
es ist 8 Uhr. Den bekannten Doppelstöcker<br />
der Atlas-Tours steuert –<br />
überraschend – Chef erich Steiner<br />
persönlich. Sf-Meteo meldet Regen,<br />
aber die Prognose für die nächsten<br />
Tage ist besser. Über den lautsprecher<br />
begrüssen Chauffeur und Reiseleitung<br />
die Anwesenden. Interessierte<br />
fahrgäste sehen während der fahrt<br />
den Säntis, ein typisches Wahrzeichen<br />
der ostschweiz. etwas später erkennt<br />
man den Bodensee, den zweitgröss-<br />
ten Süsswassersee europas. In Bregenz<br />
am See sind die musikalischen<br />
festspiele in Vorbereitung. Dann erleben<br />
wir – ohne Halt – die Grenzpassage<br />
Österreich/Deutschland. Später<br />
ist bei der Raststätte Illertal ein Austreten<br />
für Kaffee, Kuchen und ... angebracht.<br />
Reisen kann verschiedenartig<br />
erlebt werden.<br />
Der Steuermann erklärt über<br />
den lautsprecher die entstehungsgeschichte<br />
der europäischen Wasserscheide.<br />
Gletscher, Moränen und<br />
flusswege sind für das land Bayern<br />
lebenswichtig. Grüne landschaften<br />
und gelbe Rapsfelder bieten allen ein<br />
Bild der erholung. leipzig, das Hotel<br />
für eine nacht ist in Sicht. Der Bus<br />
parkt. erholung ist angesagt.<br />
eine gute Matratze und ein tiefer<br />
Schlaf ist eine gute Voraussetzung<br />
für den nächsten Tag. Ruedi, der bekannte<br />
Chauffeur und Unterhalter, ist<br />
voll im einsatz und übernimmt neu<br />
die führung. Die Städte Potsdam und<br />
Berlin werden umfahren. Gegen Mittag<br />
erreichen wir Rostock. Die Besichtigung<br />
der Innenstadt konnte mangels<br />
Bestätigung nicht stattfinden. Dafür<br />
sehen wir die ersten Handelsschiffe<br />
der ostsee.<br />
es ist essenszeit. Die Gäste im<br />
Restaurant «lenks am fluss» werden<br />
überrascht mit einem vorzüglich zubereiteten<br />
Mal. Am nachmittag erreichen<br />
wir die Brücke zur Stadt Stralsund<br />
und der Insel Dänholm. Die Zeit<br />
ist knapp, das Marine- und das Deutsche<br />
Meeresmuseum können nur an<br />
den Aussenwänden berührt werden.<br />
Die Reiseführung ist zu schnell, lautstark<br />
und immer 20 Schritte voraus.<br />
Gegen 15.30 Uhr parkt der Bus<br />
im kleinen Handwerkerdorf Gingst.<br />
Jetzt logieren wir für drei nächte im<br />
gleichnamigen sehr guten Hotel und<br />
geniessen das vorzügliche Ambiente.<br />
Jasmund<br />
Die Spargeln wachsen von Tag<br />
zu Tag. Die erntezeit beginnt. nach<br />
Rügen reisen heisst auch nach Sass-<br />
Die fGZ-Reisegruppe: Als Hintergrund für das traditionelle<br />
Gruppenbild wurde ein grosses, schönes Riegelhaus gewählt.<br />
nitz fahren. Als erstes besichtigen<br />
wir die Bühne der Störtebeker-festspiele,<br />
ein bildschönes, mittelalterliches<br />
nacht erlebnis mit einem Seeadler<br />
über der ostsee.<br />
In der nähe bietet das nationalparkzentrum<br />
Königsstuhl ein besonderes<br />
naturerlebnis. ein echter<br />
Buchenwald, leicht aufsteigend zum<br />
Grat und zu den Kreidenfelsen. Auf<br />
dem Rückweg gibt‘s zwei Möglichkeiten:<br />
entweder «Stägeli ab» zur Küste<br />
mit einer wunderbaren Seesicht<br />
oder zurück zum Bus. nach einem<br />
Spaziergang auf der alten und neuen<br />
Promenade von Sassnitz befahren wir<br />
die ostküste nach Binz. Das Seebad,<br />
ein touristischer Höhepunkt, bietet<br />
Gelegenheit zum «lädele» oder zu<br />
einer erholsamen klassischen Musikeinlage<br />
des Kulturzentrums.<br />
46 fGZ-ReISe<br />
Thema 47
einige Stationen der Reise (v.l.n.r): Kreidefelsen<br />
Königsstuhl, Stralsund mit nikolaikirche, Hafengebäude<br />
Stralsund, Holstentor lübeck und die<br />
fähre in Hiddensee.<br />
Hiddensee<br />
Am letzten Tag auf Rügen besuchen<br />
wir die autofreie Insel Hiddensee. Von<br />
Schaprode geht‘s mit der fähre über Vitte<br />
zum Kloster. eine ländliche fischergegend<br />
mit Kleinbauern. Sturm- und regenfrei<br />
befahren oder durchwandern wir<br />
die Insel Hiddensee. Bekannt ist das Haus<br />
Seedorn, der ehemalige Sommersitz von<br />
Gerhard Hauptmann. Die höchste erhebung<br />
ist ein toll bewachsener Hügel<br />
mit Ginster, Holunder-, Brombeer- und<br />
Sanddornbüschen. Der gegenüber stehende<br />
leuchtturm ist 72 Meter hoch.<br />
Danach gibt es ein feines, ortsübliches<br />
Sauerkrautessen.<br />
Lübeck<br />
eine fusswanderung durch lübeck<br />
ist ein spezielles und wohltuendes erlebnis.<br />
Der Reiseleiter, ein fundierter Kenner,<br />
steht vor dem Holstentor und erklärt<br />
die entstehung der gläsernen Bausteine,<br />
die Gotik der Altstadt und die Saga<br />
fotos: Peter W. Küng<br />
des einsamen Bärs. ein unaufhörliches<br />
lachen hat den witzig erzählten<br />
Rundgang unvergesslich geprägt.<br />
Die Mittagspause lädt zur<br />
ein kehr in die gotische Kathedrale<br />
St. Maria (12.Jh.) ein. es bietet sich<br />
die Gelegenheit, zur erinnerung und<br />
Wertschätzung einer Verstorbenen<br />
zwei Kerzen anzuzünden. Beim letzten<br />
Rundgang sind auch die kleinen<br />
fachgeschäfte wie Buchhandlungen<br />
oder Bäckereien mit ihren Spezialitäten<br />
(niederegger Marzipan-Konfekt<br />
und Mandeltorten). Die Stimmung<br />
bei der Rückfahrt über Hannover-<br />
Basel-<strong>Zürich</strong> ist frohgelaunt.<br />
Das iTüpfli der Woche<br />
Jede Reise ist einzigartig und<br />
bietet verschiedene Wahrnehmungen.<br />
es braucht dabei ein bisschen<br />
Toleranz, ein bisschen Humor und ein<br />
bisschen Zufriedenheit. Wir hatten<br />
mit der Zahl 13 Glück, es hat funktioniert.<br />
In den Hotels und Gaststätten<br />
von Deutschland war die freundliche<br />
Art, den Gästen zu begegnen, spürbar.<br />
Die sauberen Zimmer, das schön<br />
dekorierte, warme und<br />
schmackhafte essen<br />
klappte – mit Ausnahme<br />
des Sauerbratens<br />
– bestens.<br />
Den Chauffeuren<br />
ernst Steiner und Ruedi<br />
Wälchli danken wir für<br />
die sichere fahrt und<br />
die lehrreiche Unterhaltung.<br />
ein spezielles<br />
Dankeschön gebührt<br />
der fGZ, der Reiseleitung<br />
liselotte Rindlisbacher,<br />
Vreni Prètre<br />
und Hannes Kienast,<br />
die jederzeit einsatzfähig<br />
waren und uns<br />
eine gemeinsame wohltuende<br />
ferienreise ermöglicht<br />
haben. Bravo!<br />
48 fGZ-ReISe<br />
fGZ-ReISe 49
Auf Vogelpirsch im Quartier<br />
–<br />
eine Veranstaltung von AktionnaturReich<br />
–<br />
Von Beatrice Kümin<br />
Rund vierzig interessierte erwachsene<br />
und Kinder treffen sich an einem lauen<br />
Abend im Mai bei der Murmeliwiese,<br />
um mehr über die Vögel in unserem<br />
Quartier zu erfahren. Wir teilen uns in<br />
zwei Gruppen auf. Unter der kundigen<br />
führung der beiden ornithologen<br />
Matthias Wüest und Yvonne Schwarzenbach<br />
ziehen wir los.<br />
Die Dämmerung ist eine ausgezeichnete<br />
Zeit um Vögel zu beobach-<br />
Der ornithologe Matthias Wüest zeigt auf dem<br />
Rundgang durchs friesenberg-Quartier, wo und<br />
wie man Vögel beobachten kann.<br />
ten. Wir verfolgen mit blossen Augen,<br />
feldstecher oder fernrohr verschiedene<br />
Vogelarten im flug oder auf den<br />
Bäumen und Dächern. neben dem<br />
Schauen ist aber bei der Vogelbeobachtung<br />
auch der Hörsinn wichtig.<br />
Mucksmäuschenstill und mit gespitzten<br />
ohren sitzen wir am Rande des<br />
Waldstreifens oberhalb der Binz und<br />
versuchen, Vogelstimmen zu hören.<br />
Das ist gar nicht so einfach, denn wir<br />
sind ja in der Stadt – ein Töff knattert<br />
vorbei, der Wind rauscht durch die<br />
Blätter, der Motor eines Autos heult<br />
foto: Beatrice Kümin<br />
auf, ein Kind ruft aus dem fenster –<br />
da plötzlich hören wir den melodiösen<br />
Gesang einer Amsel.<br />
es sind nur die Männchen, die<br />
singen, erklärt Matthias Wüest, und<br />
der Gesang ist gar nicht so friedlich<br />
gemeint, wie er klingt. Die Männchen<br />
markieren so ihr Revier: «Hier ist mein<br />
Gebiet, hier brütet mein Weibchen,<br />
und ich werde jeden vertreiben, der<br />
sich in mein Revier wagt!»<br />
Beim Borrweg saust eine Gruppe<br />
Mauersegler durch die luft. Die<br />
Mauersegler verbringen fast ihr ganzes<br />
leben in der luft. einmal am Boden<br />
kommen sie kaum wieder hoch.<br />
Sie schlafen sogar in grosser Höhe,<br />
indem sie wie die Delphine eine Hälfte<br />
ihres Gehirnes ausschalten. Zudem<br />
fliegen sie jedes Jahr nach Südafrika<br />
und wieder zurück.<br />
In diesem Gebiet oberhalb der<br />
Binz befindet sich das naturschutzgebiet,<br />
das aus den ehemaligen lehmgruben<br />
entstanden ist. es bietet neben<br />
fröschen, Kröten und Molchen<br />
auch lebensraum für eine Vielzahl<br />
von Vögeln. Von rund vierzig beobachteten<br />
Vogelarten brütet etwa die<br />
Hälfte hier im Gebiet. Die nester bekommt<br />
man jedoch eher selten zu<br />
Gesicht. Darum hat Yvonne Schwarzenbach<br />
verschiedene ausgediente<br />
Vogelnester mitgebracht, die vor allem<br />
von den Kindern mit grossem Interesse<br />
untersucht werden.<br />
ein Teil der Vögel brütet nicht<br />
im Wald, sondern in den Häusern der<br />
Siedlung selbst. Wir können beobachten,<br />
wie ein Spatz aus seinem Brutplatz<br />
in einer Hausfassade ein- und<br />
Mauersegler über der Stadt.<br />
foto: www.avimonitoring.ch<br />
ausfliegt. Der Spatz hat sich diesen<br />
Platz allerdings nicht selber geschaffen.<br />
er ist der nachmieter eines Buntspechts,<br />
der zwei Stockwerke höher<br />
eine neue Höhle gebaut hat.<br />
Gegen neun Uhr wird es ruhiger.<br />
Die Vogelstimmen verklingen. Die Vögel<br />
suchen ihren Schlafplatz auf. nach<br />
zwei Stunden kurzweiligem Rundgang<br />
kehren auch wir in unsere Häuser zurück.<br />
Und garantiert werden wir nach<br />
diesem Abend mit offeneren Augen<br />
und schärferen ohren im Quartier unterwegs<br />
sein.<br />
<strong>Info</strong>s über Vögel in <strong>Zürich</strong><br />
Wer sich für das Thema interessiert, findet<br />
im Web eine ganze Reihe von <strong>Info</strong>rmationsquellen,<br />
u.a. auf folgenden Homepages:<br />
– www.birdlife-zuerich.ch<br />
– www.avimonitoring.ch<br />
– www.stadt-zuerich.ch<br />
mit dem Suchbegriff «Vögel» finden Sie<br />
die Seite zum Thema Stadtvögel von<br />
Grün Stadt <strong>Zürich</strong><br />
50 nATUR<br />
nATUR 51
Eine willkommene<br />
und sinnvolle Abwechslung<br />
–<br />
Betagtenausflug der Altersbetreuung<br />
–<br />
Von Walter Baumann<br />
Am Dienstag, 5. Juni <strong>2012</strong> war teten<br />
34 Betagte und vier frauen vom Team<br />
der fGZ-Altersbetreuung in guter<br />
laune vor dem Alterstreff an der<br />
Arbentalstrrasse 323, um zusammen<br />
einen unbeschwerten Reisetag zu<br />
verbringen.<br />
obwohl wir aufgrund der Prognose<br />
eigentlich trübes Wetter erwartet<br />
hatten, beglückte uns die Sonne schon<br />
vor dem Mittag vom blauen Himmel.<br />
Dem <strong>Zürich</strong>see entlang bis Siebnen,<br />
ins Wäggital und in kurvenreicher<br />
fahrt erreichten wir die Sattelegg zum<br />
Kafi-Gipfeli-Halt. es war eine gute Gelegenheit,<br />
im Gespräch mit verschiedenen<br />
leuten, seine Sorgen los zu<br />
Beim jährlichen Ausflug der Altersbereuung<br />
waren 34 betagte fGZ-ler/innen dabei.<br />
werden oder zu teilen. Dann ging es<br />
zügig abwärts Richtung Sihlsee. Dabei<br />
erklärte uns der Chauffeur unseres<br />
Reisecars Reinhold Trachsel, dass<br />
der Sihlsee flächenmässig der grösste<br />
Stausee der Schweiz sei.<br />
Gut betreut durch das Team der<br />
Altersbetreuung ging die Reise weiter<br />
via Wilerzell, Biberbrugg, Raten,<br />
oberägeri nach Walchwil. Auf dieser<br />
fahrt erlebten wir die spriessende<br />
natur in frischem Grün. Im Hotel Aesch<br />
genossen wir ein feines Mittagessen,<br />
welches uns die fGZ wie jedes<br />
Jahr offeriert hat – an dieser Stelle<br />
ein herzliches Dankeschön dafür.<br />
Die wunderbare Aussicht auf den<br />
Zugersee verlockte uns zu einem fotohalt,<br />
bevor es dann durch das Rep-<br />
fotos: Bernadette Schniepp<br />
pischtal wieder Richtung friesenberg<br />
und nach Hause ging.<br />
Dieser Ausflug war eine willkommene<br />
und sinnvolle Abwechslung für<br />
all jene, welche nicht mehr so mobil<br />
sind. er liess auch für manche eine<br />
gewisse Zeit persönliche «Gebresten»<br />
und Sorgen vergessen und ertragen.<br />
Begonnen haben wir in unserer Computerecke<br />
ganz gemütlich vor fast vier<br />
Jahren – mit zwei laptops und Internetanschluss.<br />
Viele Besucherinnen und<br />
Besucher kamen zunächst einmal zum<br />
Schnuppern, weil sie sich vielleicht einmal<br />
– irgendwann einmal – ein solches<br />
«Wunderding» zulegen wollten.<br />
Heute kommen die Besucher/innen<br />
fast ausnahmslos mit ihren eigenen<br />
laptops und haben bereits viele<br />
Kenntnisse. Also müssen wir uns neu<br />
positionieren. Wir sehen uns deshalb<br />
heute eher als Computer-Werkstatt.<br />
nicht dass wir defekte Kabel und Steckdosen<br />
reparieren, nein, wir möchten<br />
Wir suchen freiwillige Helferinnen und<br />
Helfer aus allen Altersgruppen<br />
Das Team der Computer-Werkstatt begleitet<br />
unsere fGZ-Rentnerinnen und Rentner jeweils<br />
am Montag und Donnerstag von 9 – 11<br />
Uhr im Alterstreff an der Arbentalstrasse<br />
323. es werden erste Schritte mit dem PC<br />
gewagt, fragen geklärt und neues erlernt.<br />
Ausser den Schulferien findet das Angebot<br />
über das ganze Jahr statt.<br />
Auch das Team vom Sonntagsbrunch sucht<br />
Unter stützung. Der Sonntagsbrunch findet<br />
über das Jahr verteilt ca. 10-mal statt. es<br />
wird in den Räumlichkeiten des Alterstreffs<br />
angeboten. Pro Brunch ist ein Team von 4 - 5<br />
leuten vor ort und verwöhnt die Gäste.<br />
Sind Sie interessiert? Dann melden Sie sich<br />
direkt im Alterstreffpunkt an der Arbental-<br />
strasse 323, 8045 <strong>Zürich</strong> oder vormittags<br />
unter der Telefonnummer 044 456 15 45.<br />
Bernadette Schniepp gibt Ihnen gerne ausführlicher<br />
Auskunft.<br />
ComputerWerkstatt des Alterstreff<br />
gemeinsam das gegenseitiges Wissen<br />
nützen. Die beiden laptops stehen<br />
weiterhin zur Verfügung für leute,<br />
die noch kein eigenes Gerät haben.<br />
Die Zeiten bleiben gleich, Montag<br />
und Donnerstag vormittags, jeweils<br />
von 9 bis 11 Uhr. Also einfach<br />
reinschauen im Alterstreff an der Arbentalstrasse<br />
323, schnuppern und<br />
vielleicht bald mitmachen.<br />
Renate Gerlach<br />
ComputerSpezialthemen<br />
3. Sept.: «Sicherheit im Internet»<br />
4. okt. : «outlook»<br />
12. nov.: «fernsehen im Internet»<br />
52 Thema AlTeRSTReff 53
Der Veloflicktag ist auch<br />
ein Veloflickkurs<br />
–<br />
Veloflicktag der freizeitkommission vom 31. März <strong>2012</strong><br />
–<br />
Von natascha Maurer<br />
Dieses Jahr wurde der Veloflicktag zum<br />
ersten Mal mit der «Do-it-yourself»-<br />
Methode durchgeführt – es war ein<br />
voller erfolg.<br />
Die <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />
waren eingeladen, ab 10 Uhr mit ihren<br />
fahrrädern zum fGZ-Kurslokal am<br />
Hegianwandweg 92 zu kommen. neu<br />
wurden die kleineren und grösseren<br />
Reparaturen von den <strong>Genossenschaft</strong>ern<br />
selber ausgeführt, selbstverständlich<br />
mit fachkundiger Unterstützung<br />
und unter Anleitung von Mitarbeitern<br />
der Velowerkstatt der Stadt <strong>Zürich</strong>.<br />
Auch die Mitglieder der freizeitkommission<br />
halfen natürlich mit.<br />
es wurde geputzt, geölt, montiert,<br />
geflickt und gepumpt und so<br />
manch positives echo wurde vernommen<br />
wie zum Beispiel der Kommentar<br />
eines Besuchers: «endlich weiss<br />
ich selber, wie ich meinen platten<br />
Reifen flicken kann, wenn ihm das<br />
nächste Mal auf einer Velotour die<br />
luft ausgeht!».<br />
Vor allem auch junge <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />
fanden es lässig, selber<br />
an ihrem Velo werkeln zu dürfen,<br />
und sie waren stolz über das Resultat,<br />
wenn sie ihre erste Runde drehten.<br />
Der in früheren Jahren verlangte<br />
Unkostenbeitrag für die Reparatur<br />
fotos: Doris furrer<br />
fiel dieses Jahr weg, lediglich die für<br />
die Reparatur benötigten ersatzteile<br />
mussten bezahlt werden.<br />
Trotz der hohen Besucherzahl<br />
kam es zu keinen engpässen, und wer<br />
nicht flicken, sondern einfach sonst<br />
dem Geschehen beiwohnen wollte,<br />
konnte sich mit Kuchen, Getränken<br />
und Kaffee verpflegen.<br />
Auch das Wetter spielte mit, so<br />
dass es ein rundum gelungener Anlass<br />
war und er im nächsten Jahr wieder in<br />
dieser Art durchgeführt werden wird.<br />
Wir wünschen allen eine gute<br />
und sichere Velosaison!<br />
Der Flohmarkt<br />
fiel ins Wasser<br />
Der diesjährige flohmarkt fiel buchstäblich<br />
ins Wasser. Am Samstag,<br />
12. Mai <strong>2012</strong> regnete es schon beim<br />
Aufstellen der Stände in Strömen, und<br />
ausser zwei oder drei ganz mutigen <strong>Genossenschaft</strong>er/innen<br />
kamen auch die<br />
angemeldeten flohmi-Verkäuferinnen<br />
nicht auf den Platz.<br />
Und da keine Wetterbesserung<br />
in Sicht war, musste der flohmarkt<br />
definitiv abgesagt werden. Bei den<br />
Angemeldeten war viel Verständnis<br />
vorhanden.<br />
Die freizeitkommission prüft<br />
nun allfällige Schlechtwettervarianten.<br />
Die Turnhalle kommt wegen ihrem<br />
Spezial-Bodenbelag leider nicht<br />
in frage. Wenn Sie eine Idee haben,<br />
mailen Sie uns diese doch an freizeit@fgzzh.ch.<br />
Wir hoffen sehr auf<br />
mehr Wetterglück im nächsten Jahr.<br />
freizeitkommissionfGZ<br />
Der flohmarktplatz – Schulhausplatz Borrweg – am 12. Mai <strong>2012</strong> gegen Mittag.<br />
54 AnläSSe<br />
Thema 55
Kunst im friesenberg<br />
Tausend Arbeitsstunden<br />
für ein Instrument<br />
–<br />
Martin Hillmann baut und repariert Kontrabässe und Celli<br />
–<br />
Gruppe «Kunst im friesenberg»<br />
Martin Hillmanns Werkstatt-Atelier bei<br />
der Bushaltestelle im Hagacker kennt<br />
man im Quartier gut. Dort werden<br />
Bassgeigen gebaut und repariert.<br />
Der Raum ist hell. ein weisses Tuch<br />
bedeckt den Arbeitstisch. Mehrere<br />
Kontrabässe, zum Teil auch offene<br />
oder unfertige Instrumente, sind gegen<br />
die Wand gelehnt oder ruhen am<br />
Boden. Werkzeuge und Bauteile sind<br />
auf Wandgestellen und in Vitrinen<br />
verräumt. Hier wird gearbeitet – mit<br />
Sorgfalt und Behutsamkeit. es ist ruhig,<br />
aber nicht still.<br />
Martin arbeitet gerade an seinem<br />
vierzehnten Kontrabass. Das<br />
Holz stammt von teilweise über 200<br />
Jahre alten Bäumen. Vom Baumstamm<br />
bis zum fertigen Instrument ist es ein<br />
langer Weg. Mehr als 70 Teile müssen<br />
präzis ge schnitten, gehobelt, geschlichtet,<br />
glatt gerieben und gefeilt<br />
werden. Martin macht jeden Arbeitsschritt<br />
von Hand.<br />
Rund tausend Arbeitsstunden<br />
braucht er für ein fertiges Instrument.<br />
Diese Arbeit verlangt viel handwerkliches<br />
Können, Konzentration und Geduld.<br />
Im Gegenzug kann ein Kontrabass<br />
aber auch alt, sogar Jahrhunderte<br />
alt werden:<br />
«er ist aus trockenem Holz,<br />
und wenn man es lieb<br />
in die Hände nimmt,<br />
erwärmt es den Raum,<br />
ohne dass man es<br />
anzünden muss,<br />
Jahrhunderte lang.»<br />
Während es für den Geigenbau<br />
genaue Anweisungen gibt, steht nirgendwo<br />
geschrieben, wie gross, wie<br />
dick, wie lang und aus welchem Holz ein<br />
Kontrabass sein muss. Sogar die Anzahl<br />
Saiten ist nicht vorgeschrieben. Jedes Instrument<br />
ist in seinen eigenschaften ein<br />
Unikat und hat seine eigene Schwingung<br />
und daher auch seinen eigenen Klang.<br />
Die Kunst liegt darin, dass das fertige<br />
Instrument zum Auftragsgeber, dem<br />
Musiker, passt. Dabei setzt Martin seine<br />
Intuition ein. Bevor er beginnt, hört<br />
er dem Musiker genau zu, was er zu sa-<br />
56 KUnST IM fRIeSenBeRG<br />
KUnST IM fRIeSenBeRG 57<br />
fotos: zVg
gen hat und wie er spielt und versucht<br />
dann, das essentielle heraus zu spüren.<br />
Beim Planen und Bauen lässt er<br />
sich von diesem Kerngedanken leiten.<br />
Auf diese Weise ist es ihm bis<br />
jetzt immer gelungen, das passende<br />
Instrument mit möglichst grossem<br />
Klangspektrum für jeden seiner Musikerkunden<br />
zu bauen:<br />
«Ich zeichne und male<br />
ein Wesen im Dunkeln,<br />
und wenn es komplett ist,<br />
wird das licht zum ersten Mal<br />
mittels schwingenden Saiten<br />
meine stimmliche Vision<br />
den ohren offenbaren.»<br />
Auch wenn das Instrumentenbauen<br />
ein hohes Mass an Genauigkeit<br />
und liebe zum Detail verlangt,<br />
ist Martin ein quirliger Mensch, der<br />
von lebenskraft sprudelt. er macht<br />
auch selber Musik. Dichten und Malen<br />
spielen ebenfalls eine wichtige<br />
Rolle in seinem leben. Zudem ist er<br />
ein begabter Geschichtenerzähler. es<br />
ist kein Zufall, dass Martin Kontrabässe<br />
und nicht Geigen baut. nach Vorschriften<br />
zu arbeiten, ist nicht seine<br />
Sache. er ist eigenwillig und will selber<br />
bestimmen, wann und wie er etwas<br />
tut. es ist ihm wichtig, seinen eigenen<br />
Weg zu gehen und authentisch<br />
zu bleiben. Seine Arbeit als Bassgeigenbauer<br />
gibt ihm diesen künstlerischen<br />
freiraum und ermöglicht ihm,<br />
das einkommen für seine familie zu<br />
verdienen.<br />
In dieser Artikelserie – sie geniesst im fGZ-<br />
<strong>Info</strong> Gastrecht – wird regelmässig eine<br />
Person aus der Gruppe «Kunst im friesenberg»<br />
porträtiert. Die Gruppe besteht aus<br />
rund 20 Künstlerinnen und Künstlern aus<br />
dem Quartier friesenberg.<br />
Günstiger ins Theater – mit der<br />
Membercard der Schauspielunion<br />
Die Schauspielunion <strong>Zürich</strong> wird von<br />
<strong>Genossenschaft</strong>s- und Gewerkschaftssektionen<br />
getragen. Ihr Ziel ist es, bei<br />
den Mitgliedern dieser organisationen<br />
das Interesse am Schauspiel zu fördern<br />
und Ihnen vergünstigten Zutritt zu den<br />
Aufführungen des Schauspielhauses<br />
<strong>Zürich</strong> zu verschaffen. Während Jahrzehnten<br />
wurde dieser Zweck mit der<br />
Abgabe verbilligter Abonnements für<br />
die Pfauenbühne verfolgt. Das Angebot<br />
wurde mit einer neuen Vereinbarung<br />
zwischen Schauspielunion und<br />
Schauspielhaus organisatorisch den<br />
geänderten Wünschen und Bedürfnissen<br />
angepasst. Gewerkschafts- und<br />
<strong>Genossenschaft</strong>smitglieder kommen<br />
jetzt über die SU-Membercard in beiden<br />
Häusern des Schauspielhauses zu<br />
attraktivem Theatergenuss.<br />
Die SU-Membercard umfasst folgendes<br />
Angebot:<br />
– 10% ermässigung auf allen Vorstellungen<br />
im Pfauen oder im Schiffbau<br />
(ausgenommen sind Premieren,<br />
Gastspiele, festspiele und Veranstaltungen,<br />
die nicht vom Schauspielhaus<br />
organisiert werden);<br />
– dazu monatlich 2 bis 3 Vorstellungen<br />
mit Rabatt von 20 bis 50 % (die<br />
<strong>Info</strong>rmation über diese Aktionsangebote<br />
erfolgt auf dem Web, per<br />
Post oder per e-newsletter).<br />
– Die SU-Membercard gilt für die Besitzerin<br />
oder den Besitzer der SU-<br />
Membercard sowie eine allfällige<br />
Begleitperson.<br />
– Vorweisen der Karte an der Theaterkasse<br />
genügt (eine online-Buchung<br />
ist derzeit nicht möglich).<br />
Mit der SU-Membercard geht alles<br />
ganz einfach, und diese kostet für die<br />
ganze Theatersaison <strong>2012</strong>/13 nur<br />
10 franken.<br />
<strong>Info</strong>rmationen zur SU-Membercard<br />
und zum aktuellen Programm des<br />
Schauspielhauses gibt es auf der Website<br />
www.schauspielunion.ch. Beachten<br />
Sie auch das flugblatt mit Anmeldetalon<br />
in Ihrem Briefkasten.<br />
58 KUnST IM fRIeSenBeRG<br />
AnGeBoT 59<br />
foto: Matthias Horn
Wetterglück am ersten<br />
Hagackerfest<br />
–<br />
Jugendliche rollen und skaten über die Strasse «Im Hagacker»<br />
–<br />
Von Martin leuenberger und Anne Büser<br />
Eine abfallende Strasse, rollende Unterlagen<br />
ohne Motor, viel Engagement und<br />
Wetterglück – dies waren die Zutaten für<br />
das erste Hagackerfest, das am Samstag,<br />
21. April <strong>2012</strong> durchgeführt wurde.<br />
Der Anlass ist einem Jugendlichen<br />
zu verdanken, der mit der Idee vor<br />
einem halben Jahr auf die Aufsuchende<br />
Jugendarbeit friesenberg / Alt–Wiedikon<br />
aus dem Gemeinschaftszentrum<br />
Heuried zuging.<br />
Aus seiner Idee, die Strasse Im<br />
Hagacker für einen Tag autofrei zu<br />
machen, entwickelte sich im laufe<br />
Die Strasse als Piste für motorlose fahrzeuge aller Art, der<br />
Pausenplatz des Schulhauses friesenberg als fest-, Spiel-<br />
und fahrplatz – das war das Hagackerfest.<br />
der Monate ein richtiges Quartierfest.<br />
Das festzentrum war auf dem<br />
Pausenplatz, auf dem der Skateshop<br />
Rolladen ein Testzentrum einrichtete.<br />
Unterstützt wurde die Idee von der<br />
Schule am Uetliberg, von der Stadtpolizei,<br />
der fGZ und dem Gemeinschaftszentrum<br />
Heuried. Auf der gesperrten<br />
Strasse wurde den ganzen<br />
Tag gerollt, was das Zeug hält. In der<br />
feuertonne lud ein feuerchen zum<br />
Würste braten ein, auf der Halfpipe<br />
versuchten sich auch die Jüngsten und<br />
ein DJ legte erfrischenden Sound auf.<br />
Im laufe des nachmittags wurden<br />
verschiedene kleinere Contests<br />
durchgeführt: Riesenslalom mit Trottinet<br />
und Skateboard, die langsamste<br />
Velofahrt, Slackline gehen etc. Alle<br />
Teilnehmenden erhielten von der firma<br />
Velofix auch nette Preise. Dank<br />
des Samaritervereins Wiedikon mit<br />
ihren beiden einsatzleuten wäre man<br />
in einem notfall schnell zur Stelle gewesen.<br />
Glücklicherweise gab es aber<br />
keine nennenswerten Zwischenfälle.<br />
Die Idee zu «Im Hagacker einen<br />
Tag autofrei – für alles mit Rädern,<br />
aber ohne Motor» ist im Herbst letzten<br />
Jahres entstanden. Der 12-jährige<br />
Jugendliche trat damit auf die Aufsuchende<br />
Jugendarbeit zu. Als erstes<br />
wurde bei der Stadtpolizei gemeinsam<br />
die Bewilligung eingeholt. Die Jugendarbeit<br />
unterstützte den Jugendlichen<br />
im Suchen von Sponsoren, im Planen<br />
von Abläufen, im Bilden eines organisationskomitees<br />
und im Kontakt<br />
mit beteiligten Institutionen. Der Jugendliche<br />
lernte so, wie zermürbend<br />
es sein kann, Sponsorengelder zu suchen,<br />
doch auch wie erfolgreich: Die<br />
fGZ, die Spross AG und das filmriss-<br />
Unternehmen unterstützten das engagement<br />
finanziell. Weiter lernte er<br />
an verschiedenen Treffen, wie man<br />
fremde Hilfe holen kann, wenn man<br />
alleine nicht weiter kommt. Gerade für<br />
den Transport von schweren Skateelementen<br />
oder der von einem quartieransässigen<br />
Bauern zur Verfügung<br />
gestellten Strohballen.<br />
Die Aufsuchende Jugendarbeit<br />
ist nach einer Pilotphase seit Anfang<br />
<strong>2012</strong> ein festes Angebot des Gemeinschaftszentrums<br />
Heuried. Gerade die<br />
Begleitung von Jugendlichen bei der<br />
Umsetzung von Ideen wie diesem<br />
Strassenfest gehört zu ihren Kernaufgaben.<br />
Dadurch werden Jugendliche<br />
darin unterstützt, ihre Ideen zu verwirklichen<br />
und an einer Sache dran<br />
zu bleiben. Dies bewirkt bei den involvierten<br />
Jugendlichen, neben dem<br />
Stolz «etwas auf die Beine gestellt<br />
zu haben», die Bildung von kultureller<br />
Identität mit dem Quartier. Das<br />
wiederum wirkt sich positiv auf die<br />
entwicklung des gesamten Stadtteils<br />
aus. Die Aufsuchende Jugendarbeit<br />
unterstützt jedoch nicht nur<br />
Jugendliche, sondern fungiert auch<br />
als Ansprechspartnerin für erwach-<br />
sene in Jugendfragen, als Vermittlerin<br />
zwischen den lebenswelten von<br />
Jugendlichen und erwachsenen oder<br />
als vertrauliche Ansprechperson für<br />
Jugendliche abseits der Schule oder<br />
des elternhauses.<br />
ob und in welcher form das Hagackerfest<br />
ein zweites Mal stattfindet,<br />
entscheiden also in erster linie<br />
die beteiligten Jugendlichen.<br />
60 QUARTIeR<br />
QUARTIeR 61
Strassenkunst unter dem Motto:<br />
«Wir verschönern unsere Badi»<br />
–<br />
eine Aktion in der Badi Heuried der Aufsuchenden Jugendarbeit<br />
–<br />
Von Anne Büser<br />
entgegen mancher Gerüchte im Quartier<br />
schliesst die Badi Heuried diesen<br />
Sommer ihre Türen nicht, sondern sie<br />
kann ihre Besucher/innen sogar mit<br />
neu gestalteten Wänden begrüssen.<br />
Durch das Projekt «Street Art in der<br />
Badi» wurden im Rahmen einer Verschönerungsaktion<br />
an einem Wochenende<br />
im frühsommer einige Wände in<br />
der Heuried-Badi neu gestaltet.<br />
Unter Anleitung der Aufsuchenden<br />
Jugendarbeit friesenberg – Alt-Wiedikon<br />
haben die Gewinner/innen des<br />
Graffiti Contest des Jugendkulturtags<br />
«AJAm 2011» ihre Werke vom Papier<br />
auf die Wand übertragen. Die Zweitplatzierte<br />
des Contest, eine 15-jährige<br />
Jugendliche aus dem Quartier,<br />
verewigte sich mit einer Skyline und<br />
einem Schriftzug. Der Gewinner des<br />
ersten Preises verschönerte die Wand<br />
mit einem etwa zehn Meter breiten<br />
grafischen Kunstwerk.<br />
Gleichzeitig wurde, mit Hilfe der<br />
Werkleiterin des GZ Heuried, eine weitere<br />
Wand zum Thema «Unterwasser»<br />
gestaltet. 13 Kinder, teilweise in Begleitung<br />
ihrer familie, bemalten die<br />
Wand mit farbenfrohen und fantasievollen<br />
Motiven.<br />
foto: zVg<br />
Die Verschönerungsaktion konnte<br />
dank der Zustimmung der IMMo der<br />
Stadt <strong>Zürich</strong> und der Unterstützung<br />
des Sportzentrums Heuried verwirklicht<br />
werden. Sie hat allen Beteiligten<br />
viel freude bereitet Die Möglichkeit<br />
zur Mitgestaltung der Quartierbadi<br />
stiess bei Gross und Klein auf<br />
viel positive Resonanz.<br />
Die legale Mitgestaltung von<br />
(halb-) öffentlichen Räumen im Quartier<br />
wird von der Aufsuchenden Jugendarbeit<br />
gefördert und angeregt,<br />
da durch die partizipative Mitwirkung<br />
eine starke Verbundenheit zu<br />
den objekten entsteht, was zur Verringerung<br />
von Vandalismus führt. Darüber<br />
hinaus kann auf diese Weise zusätzlicher<br />
Raum für Kunst geschaffen<br />
werden, welcher auch für jugendspezifische<br />
Darstellungsformen genutzt<br />
werden kann.<br />
In der laufenden Sommersaison<br />
können die Werke erstmals von allen<br />
Besucherinnen und Besuchern bewundert<br />
werden. Wer es diesen Sommer<br />
nicht ins Heuried schafft, kann es auch<br />
in der Wintersaison nachholen oder in<br />
einer der weiteren Saisons bis 2015.<br />
Im Herbst 2015 geht die Badi<br />
Heuried dann wirklich zu, mindestens<br />
vorübergehend. Während voraussichtlich<br />
zwei Jahren soll die Sportanalage<br />
durch einen neubau ersetzt werden.<br />
Eine neue Sportanlage im Heuried<br />
Die Architekten von eM2n – von ihnen<br />
stammt auch die fGZ-Überbauung «Brombeeriweg»<br />
– haben den von der Stadt <strong>Zürich</strong><br />
durchgeführten Architekturwettbewerb im<br />
selektiven Verfahren für die neue Sport- und<br />
freizeitanlage Heuried für sich entschieden.<br />
Zur Teilnahme am Projektwettbewerb waren<br />
12 Teams eingeladen worden.<br />
Unter dem selben Dach sollen ein freibadbetrieb<br />
und der eissport vereint werden.<br />
Mit der neuen Sportanlage entstehe ein<br />
neuer Quartierschwerpunkt, der ein gesamtstädtisches<br />
Bedürfnis abdecke, heisst<br />
es in der Mitteilung des Hochbaudepartements<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong> von ende Mai. Das<br />
Projekt «Maoam» funktioniere für den eissport-<br />
und Badebetrieb gleichermassen gut<br />
und biete den eissportlerinnen und eisportlern<br />
eine zeitgemässe und ansprechende<br />
Infrastruktur, wird die Wahl des Siegerprojekts<br />
begründet.<br />
Das Hochbaudepartement lobt zudem die<br />
einhaltung des Kostenrahmens von rund<br />
70 Millionen franken sowie das «ausgereifte<br />
energie- und Materialisierungskonzept».<br />
Das siegreiche Architektenteam hat nun den<br />
Auftrag, sein Projekt weiterzubearbeiten.<br />
Das stadtzürcher Stimmvolk wird 2014 über<br />
das 70-Millionen-Vorhaben abstimmen. Der<br />
Beginn der Bauarbeiten ist im frühling 2015<br />
geplant, so dass das neu gestaltete freibad<br />
für die Badesaison 2017 zur Verfügung stehen<br />
soll. Die eissportler werden sich bis im<br />
September 2017 gedulden müssen. pd<br />
62 QUARTIeR<br />
QUARTIeR 63
«Löwen» unterstützen die<br />
Krankenstation Friesenberg<br />
–<br />
Der lions Club <strong>Zürich</strong> Waldegg hat 2011 drei<br />
Projekte finanziert<br />
–<br />
Seit zwei Jahren unterstützt der lions<br />
Club <strong>Zürich</strong> Waldegg regelmässig die<br />
Krankenstation friesenberg.<br />
Die lions treffen sich einerseits<br />
zu Vorträgen, Besuchen von interessanten<br />
orten und zum gemütlichen Zusammensein,<br />
andererseits unterstützen sie<br />
gemäss dem lions-Motto «We Serve»<br />
Menschen und Gruppen, welche diese<br />
Unterstützung brauchen. ein Prinzip dieser<br />
«Activities» ist es, die Partner nicht<br />
nur einmalig, sondern über längere Zeit<br />
zu unterstützen. Dies geschieht nicht nur<br />
durch finanzielle Spenden, sondern auch<br />
durch persönliche aktive einsätze. So ergibt<br />
sich auch eine gegenseitige persönliche<br />
Beziehung.<br />
Die Krankenstation friesenberg ist<br />
eine solche Partnerin. 2011 waren es drei<br />
Projekte, bei denen die «löwen» beteiligt<br />
waren. Im reformierten Kirchgemeindehaus<br />
friesenberg fand ein<br />
Benefizkonzert mit Christian Jott Jenny<br />
und dem Zürcher Kur und Bad orchester<br />
statt. Unter dem Titel «Z’Abig<br />
hät Züri en Zauber» spielten sie nostalgische<br />
lieder. Der Anlass war sehr<br />
gut besucht und nach dem Konzert<br />
konnte der lions Club <strong>Zürich</strong> Waldegg<br />
der Heimleiterin elisabeth eleta eine<br />
schöne Kollekte für die Projekte der<br />
Krankenstation überreichen.<br />
Das zweite gemeinsame Projekt<br />
ist das Kleintiergehege, in dem zwei<br />
Meerschweinchen und zwei Zwergkaninchen<br />
wohnen. Die fütterung der Tiere<br />
ist Aufgabe der Bewohner/innen.<br />
eine Person hat die Hauptverantwortung<br />
übernommen und sorgt dafür,<br />
dass die Tiere immer frisches Wasser<br />
haben und dass das Heu nie ausgeht.<br />
Das dritte Projekt war ein Zoobesuch.<br />
Zehn Bewohner/innen, zehn<br />
Rollstühle und zehn lions-Mitglieder<br />
machten bei prächtigem Sommerwetter<br />
einen Besuch im Zoo.<br />
Die Bewohner/innen der Krankenstation<br />
friesenberg können so immer<br />
wieder vom engagement des lions-Club<br />
profitieren. KSf<br />
Das FGZAnergienetz an der<br />
Bahnhofstrasse<br />
–<br />
Im Rahmen der Zürcher Umwelttage vom 1./2. Juni <strong>2012</strong><br />
wurde die neue fGZ-Wärmeversorgung vorgestellt<br />
–<br />
Rund 30’000 Besucherinnen und Besucher<br />
informierten sich an den diesjährigen Zürcher<br />
Umwelttagen über das Thema nachhaltiges<br />
Wohnen.<br />
Besonderes Interesse fand die Sonderschau<br />
«nachhaltig wohnen» bei der<br />
Pestalozziwiese an der Bahnhofstrasse<br />
mit einer vielfältigen Wohnlandschaft,<br />
präsentiert von städtischen ämtern<br />
und Wohnbaugenossenschaften.<br />
ein Teil dieser Wohnlandschaft (das<br />
«Wohnzimmer») war dem Thema<br />
Anergie und Vernetzung gewidmet.<br />
Mitglieder der fGZ-energiegruppe –<br />
unterstützt von Amstein+Walthert – erklärten<br />
inte ressierten Besucher/innen<br />
das Prinzip der sich im Bau befindlichen<br />
neuen fGZ-Wärmeversorgung.<br />
Josef Köpfli (links) und Matthias Kolb<br />
von A+W (Mitte) im Gespräch mit<br />
einem interessierten Besucher am<br />
Anergie-Stand der fGZ.<br />
64 QUARTIeR<br />
AnläSSe 65<br />
foto: Alex Buschor
66<br />
Siedlung Arbental, 14. April <strong>2012</strong><br />
Impressum<br />
FGZINFO nr. 2/ <strong>2012</strong>, Juli <strong>2012</strong>,<br />
Ausgabe nr. 153<br />
erscheint 3 bis 4-mal jährlich<br />
Herausgeberin<br />
familienheim-<strong>Genossenschaft</strong> <strong>Zürich</strong> fGZ,<br />
Schweighofstrasse 193, 8045 <strong>Zürich</strong><br />
Tel: 044 456 15 00, fax: 044 456 15 15,<br />
verwaltung@fgzzh.ch, www.fgzzh.ch<br />
Auflage<br />
2500 (wird gratis an alle<br />
fGZ-Haushaltungen verteilt)<br />
Mitarbeit an dieser Nummer<br />
Walter Baumann, Sabina Bobst, Anne Büser,<br />
Renate Gerlach, Gruppe «Kunst im friesenberg»,<br />
franz Jegher, Josef Köpfli (kö), Peter<br />
W. Küng, Martin leuenberger, natascha<br />
Maurer, Johannes Marx (jm), Rolf obrecht,<br />
Presse dienste (pd), Vreni Püntener, Berna-<br />
dette Schniepp, Alfons Sonder egger (so.),<br />
Ursula Tissot<br />
Kommission für Öffentlichkeitsarbeit<br />
Alfons Sonderegger (Vorsitz), Josef Köpfli,<br />
Johannes Marx (Kommunikationsbeauftragter<br />
fGZ) und Ursula Müller<br />
Druck<br />
Uetli-Druck AG, Hegianwandweg 75,<br />
8045 <strong>Zürich</strong><br />
Das nächste fGZ-<strong>Info</strong> erscheint<br />
im September <strong>2012</strong><br />
Gedruckt auf «Cyclus Print»,<br />
100% Recyclingpapier, ausgezeichnet<br />
mit dem «Blauen engel».<br />
Adressen und Öffnungszeiten<br />
Geschäftsstelle<br />
Schweighofstrasse 193<br />
Montag bis freitag, 7.45 - 11.45 Uhr,<br />
nachmittags geschlossen<br />
FGZSozialberatung<br />
Schweighofstrasse 207<br />
Montag und freitag<br />
9 – 12 und 13.30 – 17 Uhr<br />
Mittwoch 10 – 12 und 13.30 – 19 Uhr<br />
Telefonische Anmeldung bei<br />
Markus Hofstetter, Tel. 044 462 28 22<br />
FGZAlterstreffpunkt<br />
Arbentalstrasse 323<br />
Montag bis freitag 8.15 – 12 Uhr<br />
Montag (Teenachmittag)14 – 16.30 Uhr<br />
Telefon 044 456 15 45<br />
Sprechstunden<br />
Mit Präsident Alfons Sonderegger<br />
oder mit Geschäftsleiter Rolf obrecht<br />
lässt sich ein Termin für ein persönliche<br />
Besprechung vereinbaren –<br />
mit einem Telefon an die Verwaltung,<br />
Tel. 044 456 15 00 .<br />
Pikettdienst Regiebetrieb<br />
(für notfälle): Tel. 079 635 94 09<br />
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