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Zur frage der Herkunft der ungarlandischen Diensleute

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Dorf nach seinen EisenliUttenmannern don Narnen Vasa-s; sornit erseheinen<br />

nur zwei von den 26 Berufen in Dorfnamen, aiso in 5% <strong>der</strong> Dorfnarnen. (Diese<br />

5 0/1,, erseheinen auch nicht un Verhutitnis <strong>der</strong> Dirfer versehiedenen Besitzrechtes<br />

im Lande, sonclern in dom <strong>der</strong> von i)ienstieuten (les Rofes bewohnteii Dorfer !)<br />

Bei an<strong>der</strong>en Kirchen zeigen sicli zwar an<strong>der</strong>e VerhJtnisse (clic Namen <strong>der</strong><br />

Dôrfer von Martinsberg und Dômbs weisen einen viel niedrigeren. die <strong>der</strong><br />

Dôrfer vom Wesprimer Tal einen vie! hôheren Prozentsatz auf), aiich das<br />

deutet darauf, daL <strong>der</strong> Wohnsitz <strong>der</strong> Dienstieute <strong>der</strong> friihen Arpadenzeit nieht<br />

a-tif die mit Bcrufsbezeichuiung benannten Dôrfer eingesc1irnkt werden dar'f,<br />

und daf3 ein soicher Dorfnarne wirkiieh einen »Grenzfalhc vertritt; <strong>der</strong> iiberwiegende<br />

Teil <strong>der</strong> Dienstieute wohnte nieht in den mit einer Berufsbezeichniing<br />

benannten Dôrfern, Die Meinung, daB (liese eigenartig benannten Dôrfer<br />

die frUhesten Dienstsiedlungen seien, kann nicht ais ailgeineine Gesetzmiil3igkeit<br />

son<strong>der</strong>n nur ais Tendenz gelten. Von den beiden erwhnten Namen in<br />

<strong>der</strong> Domàne von Pécsvérad kann <strong>der</strong> Name Szdntô aus dem 10. Jh. stammen,<br />

<strong>der</strong> Name Va8a8 entst .and wohi spater, somit sind diese Namen fur sich nicht<br />

geeignet, die Chronologie zu bestimmen.<br />

Die Trennung <strong>der</strong> einen Beruf bedeutenden Ortsnamen des 10. Jh. und<br />

<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ait <strong>der</strong> Staatsgrtindting, sowie <strong>der</strong> spter entstandenen Namen kami<br />

auch aufgrund <strong>der</strong> geographischen Nachbarschaft <strong>der</strong> don Dienst zuteilenden<br />

Zentren (Hoflager, Burgen), bzw. aufgrund <strong>der</strong> zeitiichen An<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zentren<br />

versucht werden. Theoretisch kann angenommen werden, daB die Berufsbezeichnuiigen,<br />

die nur uni die Hôfe <strong>der</strong> Arpaden (welche sic vor 970 besaBen)<br />

zu findon sind, frilher, diejenigen, die im Herrschaftsgebiet des am Anfang<br />

des 11. Jh. nie<strong>der</strong>gesehiagenen Ajtony und Gyula fehien, zur Zeit des Fiirstentums<br />

von Geysa und Stefan entst .anden, whrend diejen igen. die uberali im Lande<br />

verbreitet sind, mit <strong>der</strong> Einrichtung des Kônigstums zu verbinden sind. Auch<br />

Heckenast vertrat im weseritlichen diese r1heorie indem er ans de y ûboreinstimmung<br />

<strong>der</strong> Dorfnamen mit den Namon <strong>der</strong> skh weehselnden Hiife und mit dom<br />

immer grôBeren Herrschaftsgebiet <strong>der</strong> Nachkomnien des Fiirsten Arpad Folgerungen<br />

zog. Da die Ortsnamen <strong>der</strong> Dienstieute im sudôstiiehen Landteil am<br />

spiirliehsten verbreitet sind, kann obiger Theorie folgend tatsachlich<br />

angenommen werden, dag die Dienstorganisation vor <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sehiagung VOfl<br />

Gyula und Ajtony ausgebaut worden sei; und da die Pieute dieser Ortsnarnen<br />

in <strong>der</strong> Cegend des Transdanubisehen Mittelgebirges am grôBten ist, wo vo l, don<br />

Fiirsten zuerst Fajsz ciii Hof anlegte, kaun darauf gesehiossen werdcn, cla[3<br />

(las System uni<br />

Mitte des 10. Jh. unter Fajsz ausgebaut worden sei.<br />

Mehrere Umstnde ermahnen uns aber, dieser Methode und Datierung<br />

gegenôber vorsichtig zu sein. Die Ortsnamen aus Berufsbezeichungen sind<br />

nicht mir im Hcrrschaftsgebiet von Ajtony und Gyula, son<strong>der</strong>n auch in den<br />

von dcii Arpaden fi-6h besotzten, flachen Gebieten in den Komitateii Raab,<br />

Stuhlwei!3enhurgundTo!nau spiirlich zu finden, ol)wohl es hier reich]ich Dienst-<br />

Studia Stavica Hung. XXII. 1976.

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