Parken aktuell Nr. 76
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Rundblick<br />
Neue Chancen für Parkhaus<br />
„Entwicklungstendenzen von Fahrzeugtechnik<br />
und -nutzung und sich daraus<br />
ergebende Anforderungen an Ausstattung<br />
und Betrieb von Parkgaragen“:<br />
Kurz fassung des Vortrags von Dirk<br />
Kessler, BMW, Abteilung für Verkehrstechnik<br />
& Verkehrsmanagement, auf<br />
dem 4. Kongress der European Parking<br />
Association (EPA)<br />
Bereits ein kurzer Blick auf die bisherige<br />
Entwicklung des Automobils zeigt, wie<br />
sehr sowohl Modellreihen als auch die<br />
Ausprägungen des Individualverkehrs von<br />
äußeren Einflussfaktoren und veränderten<br />
Rahmenbedingungen abhängig gewesen<br />
sind. Dabei spielen neben dem wechselnden<br />
Bedarf und Anforderungen durch die<br />
Kunden auch die Nutzungskosten, verkehrspolitische<br />
Maßnahmen und Voraussetzungen<br />
durch die Infrastruktur eine<br />
entscheidende Rolle. Deshalb gilt es nicht<br />
zuletzt aufgrund der <strong>aktuell</strong>en globalen<br />
Veränderungen neue Entwicklungen bei<br />
konventionellen, insbesondere aber auch<br />
bei den alternativen Antriebsarten und der<br />
Möglichkeit der weiteren datentechni-<br />
38 <strong>Parken</strong> <strong>aktuell</strong> · März 2010<br />
schen Vernetzung der Fahrzeuge im Hinblick<br />
auf dadurch neu entstehende Herausforderungen<br />
für die Garagenbetreiber<br />
zu beachten.<br />
Autofahren mit Gas<br />
Bei Gasfahrzeugen sind die beiden Konzepte<br />
Autogas und Erdgas am weitesten<br />
entwickelt. Der Vorteil besteht dabei nicht<br />
nur in einer höheren Umweltfreundlichkeit<br />
gegenüber den konventionellen Antrieben,<br />
sondern insbesondere auch in<br />
einer um die Hälfte reduzierten Kostenbelastung<br />
durch den Treibstoff. Der Ausbau<br />
der nötigen Infrastruktur zeigt dabei bei<br />
beiden Gasantriebsarten eine steigende<br />
Tendenz. Für das <strong>Parken</strong> der Gasfahrzeuge<br />
bestehen seit 1998 in den meisten deutschen<br />
Bundesländern keinerlei Einschränkungen,<br />
jedoch liegt eine Erlaubnis im<br />
Ermessen der Parkhausbetreiber. Demnach<br />
bestehen prinzipiell keine Auflagen<br />
bezüglich etwaiger Anforderungen an die<br />
Parkhausbetreiber, jedoch sind gerade aufgrund<br />
des physikalischen Verhaltens der<br />
Gase (mögliche Bildung von Gasseen) im<br />
Bereich von Bodenöffnungen Sicherheits-<br />
aspekte in die Betrachtungen mit einzubeziehen.<br />
Bei Wasserstofffahrzeugen gestaltet sich<br />
die Entwicklung weiter schwierig, denn<br />
noch ist der Serieneinsatz der umweltschonenden<br />
Pkw unrentabel. Dementsprechend<br />
schwach ist die Tankstelleninfrastruktur<br />
bisher ausgebaut. Da zudem noch<br />
nicht der statistische Beweis für die Zuverlässigkeit<br />
der H2-Tanks erbracht wurde, ist<br />
das <strong>Parken</strong> von H2-Fahrzeugen in geschlossenen<br />
Räumen derzeit in keinem<br />
Land erlaubt. Denn bisher wird die Gefahr<br />
der Bildung von leicht entzündbaren Gasgemischen<br />
in Parkgaragen als zu hoch<br />
eingeschätzt. Aufgrund des Gefahrenpotentials<br />
scheint bei einer serienreifen Entwicklung<br />
des H2-Fahrzeugs jedoch die<br />
Gewährleistung einer ausreichenden Belüftung<br />
der Parkhäuser unumgänglich.<br />
E-Mobilität<br />
Auch bei Elektrofahrzeugen liegen die Vorteile<br />
gegenüber konventionellen Antrieben<br />
auf der Hand: CO2-freie Mobilität bei<br />
regenerativer Energieerzeugung, geringe<br />
Lärmemissionen, sehr hoher Wirkungs-<br />
Erwartete<br />
Veränderungen<br />
bei den Antrie -<br />
ben von Neu fahr -<br />
zeugen in den<br />
nächsten<br />
Jahr zehnten