Zwei neue Vorstandsfrauen und hoher politischer Besuch - SKF
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Liebe Leserin<br />
Der <strong>SKF</strong> ist eine gefragte Stimme<br />
wenn es um die Entwicklung der<br />
Schweiz geht. In kirchlichen wie<br />
politischen Bereichen ist unsere<br />
Meinung gefragt. Die vorliegende<br />
Qu(elle) liefert Ihnen das eine oder<br />
andere Beispiel dieser – an Frauen<br />
orientierten <strong>und</strong> für eine gerechte<br />
Zukunft einstehenden – Stimme.<br />
Sie gehören auch zum <strong>SKF</strong> <strong>und</strong> wir<br />
freuen uns, wenn Sie die Botschaf-<br />
ten des Dachverbandes in Ihre<br />
Gemeinschaften tragen. Dazu ge-<br />
hört vielleicht hin <strong>und</strong> wieder eine<br />
Portion Mut, die jedoch, verb<strong>und</strong>en<br />
mit einer vielfältigen Prise Offenheit,<br />
«quer Beet» für <strong>neue</strong> Impulse<br />
sorgen wird.<br />
Franziska Schawalder<br />
Kommunikationsbeauftragte <strong>SKF</strong><br />
INHALT<br />
2 ____ Wechsel im <strong>SKF</strong>-Vorstand<br />
3 ____ Neugestaltung Bistümer<br />
4 ____ Impulstag «quer Beet» /<br />
EW-Jahrestagung 2010<br />
5 ____ SOFO -Jahresversammlung /<br />
Interview M.-Th. Beeler<br />
6 ____ Andante/ Jakobsweg<br />
7 ____ Wir empfehlen<br />
8 ____ Kommentar / Lisa Weiller<br />
Ausgabe 2 | Juni 10<br />
Das Informationsbulletin des Schweizerischen Katholischen Frauenb<strong>und</strong>es <strong>SKF</strong><br />
95. DELEGIERTENVERSAMMLUNG DES <strong>SKF</strong> IN WEINFELDEN<br />
<strong>Zwei</strong> <strong>neue</strong> <strong>Vorstandsfrauen</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>hoher</strong> <strong>politischer</strong> <strong>Besuch</strong><br />
Im Zentrum der 95. Delegiertenversammlung<br />
des <strong>SKF</strong> im<br />
Kongresszentrum Thurgauerhof<br />
in Weinfelden stand<br />
die Wahl der beiden <strong>neue</strong>n<br />
Vorstandsmitglieder Erika<br />
Hofstetter-Barmettler aus<br />
Entlebuch <strong>und</strong> Rita Müller-<br />
Winter aus Weinfelden.<br />
Als Kantonalpräsidentinnen<br />
bringen sie beide langjährige<br />
Frauenb<strong>und</strong>-Erfahrung mit.<br />
Zudem dankte Ständeratspräsidentin<br />
Erika Forster<br />
dem <strong>SKF</strong> persönlich für sein<br />
politisches Engagement.<br />
Die diesjährige Delegiertenversammlung<br />
fand am Mittwoch,<br />
26. Mai 2010 auf Einladung<br />
des TKF Thurgauischer<br />
Katholischer Frauenb<strong>und</strong> in<br />
Weinfelden statt. Die Thurgauerinnen<br />
überraschten ihre Kol-<br />
leginnen unter anderem mit<br />
einer schönen Tischdekoration<br />
<strong>und</strong> einem gelungenen, musikalisch<br />
umrahmten Frauengottesdienst<br />
am Ende des Tages.<br />
R<strong>und</strong> 230 Frauen – darunter<br />
auch Ständeratspräsidentin<br />
Erika Forster <strong>und</strong> alt Nationalrätin<br />
Rosmarie Zapfl – plus ein<br />
paar wenige Männer folgten<br />
der Einladung ins Herzen des<br />
Kantons Thurgau. Erika Forster<br />
bekräftige ihre Achtung vor den<br />
Frauenverbänden: «Vielen Dank<br />
für ihren Einsatz, ohne den der<br />
Staat nicht wirken könnte.»<br />
Sie wisse die ehrenamtliche<br />
Arbeit sehr zu schätzen. Als<br />
wertvoll bezeichnete die amtierende<br />
Ständeratspräsidentin<br />
weiter, dass sich der <strong>SKF</strong> in die<br />
Politik einmischt sowie Impulse<br />
erarbeitet <strong>und</strong> diese auch<br />
weitergibt. Die Präsidentin von<br />
alliance f, Rosmarie Zapfl, rühmte<br />
die gute Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />
Daniel Kosch, Generalsekretär<br />
der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz<br />
RKZ, bezeichnete<br />
die Leistungsvereinbarung, die<br />
von den Finanzgebern FO/RKZ,<br />
der Bischofskonferenz <strong>und</strong> dem<br />
<strong>SKF</strong> unterzeichnet wurde, als<br />
ein Zeichen des Miteinanders<br />
(siehe dazu Qu(elle) 1/10).<br />
Neu formierter Vorstand<br />
mit zackiger Präsidentin<br />
Mit Witz <strong>und</strong> dem ihr eigenen<br />
Appenzeller Charme führte Präsidentin<br />
Rosmarie Koller-Schmid<br />
zügig durch die statutarischen<br />
Geschäfte. In ihrer Begrüssung<br />
sprach sie die Anwesenden<br />
bewusst als Mit-Menschen an:<br />
«Es soll nicht das Trennende im<br />
Vordergr<strong>und</strong> stehen, sondern<br />
Qu(elle) 2/10<br />
Fortsetzung Seite 2<br />
1
Fortsetzung von Seite 1<br />
unsere gemeinsamen Aufgaben,<br />
die wir als Mit-Menschen<br />
anpacken wollen <strong>und</strong> müssen.»<br />
Und sie sprach davon, dass der<br />
<strong>SKF</strong> für die Zukunft seine Ideen<br />
einbringen werde: «Wir wollen<br />
die Richtung, in die wir uns<br />
entwickeln mit-bestimmen. Die<br />
Gesellschaft braucht den <strong>SKF</strong> als<br />
Wegweiser für die Zukunft.»<br />
Im Vordergr<strong>und</strong> der diesjährigen<br />
DV stand die Wahl der <strong>neue</strong>n<br />
Verbandsvorstandsmitglieder<br />
Erika Hofstetter-Barmettler <strong>und</strong><br />
Rita Müller-Winter bzw. die Verabschiedung<br />
der bisherigen <strong>Vorstandsfrauen</strong><br />
Nadia Bongard <strong>und</strong><br />
Silvia Rütter-Niederberger (siehe<br />
Kasten). Erstmals <strong>und</strong> nach<br />
Genehmigung der DV wurde der<br />
Verbandsvorstand – Rosmarie<br />
Koller-Schmid, Rita Bühlmann,<br />
Erika Hofstetter-Barmettler,<br />
Berta Meier, Rita Müller-Winter,<br />
Claire Renggli-Enderle <strong>und</strong><br />
Angela Büchel Sladkovic – in<br />
globo für drei weitere Amtsjahre<br />
gewählt. Ohne Diskussion verlief<br />
auch die Statutenrevision,<br />
welche in allen Punkten genehmigt<br />
wurde.<br />
Neue Positionspapiere <strong>und</strong><br />
100-Jahr-Jubiläum<br />
<strong>SKF</strong>-Geschäftsführerin Karin<br />
Ottiger informierte die Anwesenden<br />
über die aktuelle Arbeit<br />
des <strong>SKF</strong>. Im Verlauf dieses<br />
Jahres werden drei <strong>neue</strong> Positionspapiere:<br />
Freiwilligenarbeit,<br />
Sterben <strong>und</strong> Tod, Interreligiöser<br />
Dialog sowie ein Informations-<br />
Flyer mit dem Titel «k wie<br />
katholisch» erarbeitet. Seit<br />
längerer Zeit angelaufen sind<br />
auch die Vorbereitungen für<br />
das 100-Jahr-Jubiläum 2012.<br />
Alle, die nicht an der DV dabei<br />
sein konnten, sollten sich<br />
schon heute den 2. Juni 2012<br />
vormerken. ●<br />
FRANZISKA SCHAWALDER,<br />
KOMMUNIKATIONSBEAUFTRAGTE <strong>SKF</strong><br />
Weitere Fotos finden Sie auf unserer<br />
Webseite www.frauenb<strong>und</strong>.ch<br />
unter Publikationen/Fotos.<br />
2 Qu(elle) 2/10<br />
SCHEIDEN TUT WEH ...<br />
Schweren Herzens muss der Verbandsvorstand<br />
von Nadia Bongard (rechts)<br />
Abschied nehmen. Insgesamt sieben<br />
Jahre hat sie die <strong>SKF</strong>-Arbeit mitgeprägt.<br />
2003 begann sie als Leiterin der Gruppe<br />
junger Frauen Schweiz <strong>und</strong> entschloss<br />
sich 2005 für die Vorstandsarbeit beim<br />
<strong>SKF</strong>. Als Quereinsteigerin war die Anfangszeit<br />
– mit der damals laufenden<br />
Organisationsentwicklung – nicht<br />
einfach, aber sie hat es bravourös ge-<br />
meistert! Als zweifache Mutter <strong>und</strong><br />
Teilzeiterwerbstätige war das Ressort<br />
Die frisch gewählte Verbandsvorstandsfrau<br />
Erika Hofstetter-Barmettler<br />
(rechts) übernimmt als Nachfolgerin von<br />
Nadia Bongard das Ressort «Familienfragen<br />
<strong>und</strong> Solidaritätsfonds für<br />
Mutter <strong>und</strong> Kind». Als langjährige<br />
(bisher sechs Jahre) <strong>und</strong> nach wie vor<br />
aktuelle Co-Präsidentin des Kantonalverbandes<br />
Luzern kennt sie den <strong>SKF</strong> <strong>und</strong><br />
den Solidaritätsfonds bestens. Zudem<br />
wirkte die engagierte Zeitgenossin als<br />
Mitglied der Kantonalen Kommission für<br />
Familienfragen bei der Erarbeitung des<br />
Familienleitbildes mit. Mit Familien-<br />
«Familienfragen <strong>und</strong> Solidaritätsfonds<br />
für Mutter <strong>und</strong> Kind» auf sie<br />
zugeschnitten. Sie war sich der Heraus-<br />
forderungen junger Mütter <strong>und</strong> Familienfrauen<br />
bewusst <strong>und</strong> engagierte<br />
sich mit der ihr eigenen Herzlichkeit für<br />
familienfre<strong>und</strong>lichere Strukturen. Kein<br />
Gang, keine Hilfeleistung waren ihr zuviel.<br />
Nadia – vielen Dank für alles <strong>und</strong><br />
nur das Allerbeste für deine Zukunft!<br />
Ebenfalls schweren Herzens muss sich<br />
der Verbandsvorstand weiter von<br />
ZWEI NEUE FRAUEN IM VERBANDSVORSTAND<br />
politik hat sich die zweifache Mutter<br />
also bereits ausgiebig beschäftigt <strong>und</strong><br />
freut sich sehr, das erworbene Wissen<br />
<strong>und</strong> ihre langjährige Erfahrung nun auf<br />
schweizerischer Ebene einzubringen.<br />
Erika Hofstetter-Barmettler ist verheiratet,<br />
hat einen Sohn (21) <strong>und</strong> eine Tochter<br />
(18) <strong>und</strong> wohnt mit ihrer Familie in<br />
Entlebuch. Nebst ihrem grossen Hobby<br />
– dem Frauenb<strong>und</strong> – unterstützt sie als<br />
ehemalige kaufmännische Angestellte<br />
ihren Mann im eigenen Geschäft <strong>und</strong><br />
verbringt wenn immer möglich viel Zeit<br />
in der Natur, liest gern <strong>und</strong> mag Filme.<br />
seinem engagierten Mitglied Silvia<br />
Rütter-Niederberger trennen. Ihre<br />
Genauigkeit, ihre Sorgfalt, ihre ruhige<br />
Art, aber auch ihr Witz haben viel<br />
zum Gelingen der Vorstandsarbeit<br />
beigetragen. Die vierfache Mutter hat<br />
sich vor zwei Jahren für eine Mitarbeit<br />
im <strong>SKF</strong> Verbandsvorstand entschieden,<br />
wobei sie ihr Engagement von Beginn<br />
weg auf zwei Jahre beschränkt hat.<br />
Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der<br />
Frauenarbeit (neun Jahre Frauengemeinschaft<br />
Dargmarsellen, davon sechs<br />
Jahre Präsidentin plus sechs Jahre<br />
Vizepräsidentin <strong>und</strong> sechs Jahre Co-Präsidentin<br />
des Kantonalverbands Luzern)<br />
war sie für den <strong>SKF</strong> mit ihrem Ressort<br />
«Kontakte/Bildung» ein Glücksfall.<br />
Auch in der Kommission BZ Matt war<br />
ihre (Matt-)Erfahrung sehr gefragt.<br />
Erfreulicherweise bleibt sie dem <strong>SKF</strong> als<br />
Vertreterin im Matronatskommitee der<br />
Frauensynode Schweiz erhalten.<br />
Silvia – vielen Dank für alles <strong>und</strong> nur<br />
das Allerbeste für deine vorstandsfreie<br />
Zeit!<br />
Ebenfalls neu in den Verbandsvorstand<br />
gewählt wurde Rita Müller-Winter.<br />
Die Thurgauerin übernimmt als Nachfolgerin<br />
von Silvia Rütter-Niederberger<br />
das Ressort «Kontakte/Bildung». Seit<br />
zehn Jahren ist sie im TKF Thurgauischer<br />
Katholischer Frauenb<strong>und</strong> im Vorstand<br />
tätig <strong>und</strong> seit vier Jahren dessen Präsidentin.<br />
Besonders am Herzen liegen<br />
ihr der Kontakt mit den Frauengemeinschaften<br />
sowie deren Ausbildung.<br />
Sie freut sich sehr, ihre Erfahrungen nun<br />
auf höchster Verbandsebene einsetzen<br />
zu können. Rita Müller-Winter ist<br />
verheiratet, hat drei erwachsene Kinder<br />
(26, 25 <strong>und</strong> 23 Jahre alt) <strong>und</strong> wohnt mit<br />
ihrem Mann in Weinfelden.<br />
Nebst ihrem Job als Hausfrau unterstützt<br />
sie ihren Gatten im eigenen<br />
Unternehmen in Finanz- <strong>und</strong> Personalfragen.<br />
In ihrer Freizeit frönt sie dem<br />
Skifahren, Wellnessen, Inlineskaten,<br />
Krimilesen <strong>und</strong> Spanisch lernen.<br />
Der Verbandsvorstand wünscht beiden<br />
Frauen einen guten Start <strong>und</strong> freut sich<br />
auf die Zusammenarbeit!
<strong>SKF</strong> STÄRKT FRAUENANLIEGEN BEI DER NEUGESTALTUNG DER BISTÜMER<br />
Die Frauen ins Spiel bringen<br />
Die kirchliche Landschaft Schweiz verändert sich, es entstehen <strong>neue</strong> grössere Räume der<br />
Pastoral. Von der Neugestaltung sind auch die Frauen <strong>und</strong> die Frauengemeinschaften<br />
betroffen, die in den Pfarreien vielfältig tätig sind. Wollen wir in Zukunft eine Kirche,<br />
die sich durch mehr Geschwisterlichkeit auszeichnet, geht es darum, dass die Frauen sich<br />
mit ihren Anliegen <strong>und</strong> Visionen einbringen (können).<br />
Nun hat sich auch das Bistum<br />
Chur entschieden, sogenannte<br />
Seelsorgeräume (Pastoralräume,<br />
Seelsorgeeinheiten) einzurichten,<br />
in denen mehrere Pfarreien<br />
zusammen einen gemeinsamen<br />
pastoralen Weg gehen. Josef<br />
Annen, Generalvikar des Kantons<br />
Zürich, spricht es in seiner<br />
Stellungnahme freimütig<br />
aus: Anlass ist der Mangel an<br />
Priestern. Er weist jedoch darauf<br />
hin, dass es auch strukturelle<br />
Gründe für grössere Einheiten<br />
gibt. Die Errichtung von<br />
Pastoralräumen wird nicht von<br />
heute auf morgen geschehen;<br />
es ist ein mehrjähriger Prozess<br />
mit längeren Übergangsphasen.<br />
Im Bistum Basel sind die ersten<br />
Schritte getan. Ende 2009 wurde<br />
bestimmt, welche Pfarreien<br />
sich zusammenschliessen. Und<br />
es zeigt sich, dass die Pastoralräume<br />
von ihrer Grösse <strong>und</strong><br />
ihrer Ausgestaltung her sehr<br />
verschieden sein werden.<br />
Frauen(t)räume<br />
Was bedeutet die Neugestaltung<br />
in den Bistümern für die<br />
Frauengemeinschaften, die in<br />
den Pfarreien unschätzbare<br />
Dienste leisten? Wie können<br />
Frauen <strong>und</strong> Frauenanliegen in<br />
den Prozess mit einbezogen<br />
werden? Mit diesen Fragen beschäftigte<br />
sie die <strong>SKF</strong>-Fortbil-<br />
Unter www.frauenb<strong>und</strong>.ch sowie bei<br />
den Kantonalverbänden sind zwei<br />
Dokumente erhältlich: «Frauengemeinschaften<br />
im Prozess der<br />
Pastoralraum-Entwicklung – eine<br />
Wegleitung» sowie das <strong>SKF</strong>-Statement<br />
«Zur Pastoralraum-Entwicklung<br />
im Bistum Basel».<br />
Frauen diskutieren an der <strong>SKF</strong>-Fortbildungstagung der Geistlichen Begleiterinnen ihre Forderungen <strong>und</strong><br />
Visionen für die neu geschaffenen Pastoralräume im Bistum Basel.<br />
dungstagung der Geistlichen<br />
Begleiterinnen im Bistum Basel<br />
vom 21. Januar 2010 in Bern.<br />
Es waren an diesem Tag auch<br />
Skepsis zu spüren sowie die<br />
Befürchtung, dass die Frauen<br />
einmal mehr nur als Zudienerinnen<br />
gebraucht werden. Die<br />
ambivalenten Erfahrungen in<br />
unserer Kirche prägten auch diese<br />
Auseinandersetzung. Eins ist<br />
deshalb klar: wenn Frauen sich<br />
Ansprechspersonen/-stellen zur Neugestaltung<br />
der folgenden Bistümer:<br />
Bistum Basel<br />
Pastoralverantwortliche Christine<br />
Rammensee: 032 625 58 47 oder<br />
pastoralamt@bistum-basel.ch<br />
Bistum St. Gallen<br />
Personalamt (zuständig für Errichtung<br />
der Seelsorgeeinheiten) <strong>und</strong> Pastoralamt<br />
(zuständig für Seelsorgekonzepte):<br />
071 227 33 40 oder www.spi-stgallen.ch<br />
Bistum Lausanne, Genf <strong>und</strong> Freiburg<br />
Generalvikar Rémy Berchier:<br />
026 347 18 46 oder rb@diocese-lgf.ch<br />
Bistum Chur<br />
Generalvikar Martin Grichting:<br />
081 258 60 00 oder<br />
grichting@bistum-chur.ch<br />
Bistum Sitten<br />
Generalvikar Josef Zimmer (ab 1. August<br />
Generalvikar Richard Lehner):<br />
027 329 18 18 oder<br />
diocese.sion@cath-vs.ch<br />
ins Spiel bringen, dann nicht nur<br />
mit ihren Ressourcen <strong>und</strong> Erfahrungen,<br />
sondern auch mit ihren<br />
Bedürfnissen, mit ihren Forderungen<br />
<strong>und</strong> ihren Visionen. Ich<br />
sehe im Moment zwei Chancen:<br />
1. Die Bildung der Pastoralräume<br />
kann eine Bühne sein für die<br />
Frauengemeinschaften! In den<br />
kommenden Monaten stehen<br />
Projektteams vor der Aufgabe,<br />
ein Konzept für ihren Pastoralraum<br />
auszuarbeiten. Dies bietet<br />
den Frauengemeinschaften die<br />
Chance, zu zeigen, was sie alles<br />
leisten <strong>und</strong> welche Anliegen sie<br />
vertreten.<br />
2. Die Einfügung einer <strong>neue</strong>n<br />
Organisationsebene bietet die<br />
Möglichkeit, Frauenanliegen<br />
<strong>und</strong> Frauenseelsorge zu stärken.<br />
Erklärtes Ziel des Pastoralen Entwicklungsplanes<br />
PEP ist es, weiterhin<br />
«den Glauben ins Spiel<br />
zu bringen». Die Frauengemeinschaften<br />
tun dies vielfältig <strong>und</strong><br />
glaubwürdig <strong>und</strong> berühren mit<br />
ihrem Engagement <strong>und</strong> ihren<br />
Feiern auch kirchenferne Frauen.<br />
Der <strong>SKF</strong> ist überzeugt: Die<br />
Schaffung frauenspezifischer<br />
Gefässe auf Pastoralraumebene<br />
wäre zukunftsweisend! ●<br />
ANGELA BÜCHEL SLADKOVIC,<br />
VERBANDSVORSTAND <strong>SKF</strong>, RESSORT<br />
KIRCHE-RELIGION-SPIRITUALITÄT<br />
BOLIVIEN AUS ERSTER HAND<br />
Einmal pro Jahr lädt der <strong>SKF</strong><br />
Menschen, die dem Elisabethenwerk<br />
nahe stehen, zu einem Vortrag ein.<br />
Dieses Jahr hatten die Verantwortlichen<br />
Glück, denn Assunta Salvatierra,<br />
eine der Projektpartnerinnen in<br />
Bolivien, weilte für eine Vortragsreihe<br />
in der Schweiz. Sie leitet den<br />
Frauenarm des «Movimiento Sin<br />
Tierra», der Landlosenbewegung.<br />
Begleitet wurde sie von Mathilde<br />
Deferrard, einer Swiss Romande, die<br />
sich als Volontärin für die Landlosen<br />
engagiert. Schätzungsweise drei<br />
Millionen Bolivianer besitzen kein<br />
Land, während einzelne Reiche<br />
über riesige Ländereien verfügen.<br />
Assunta berichtete anschaulich über<br />
ihre Arbeit. So ist ihrer Organisation<br />
ein Riesenerfolg gelungen, weil neu<br />
auch Frauen Land besitzen dürfen.<br />
Auch haben sie für 100 Familien ein<br />
Stück Land erhalten. Dieses liegt<br />
jedoch in einer anderen klimatischen<br />
Zone mit Pflanzen, Tieren <strong>und</strong> Krankheiten,<br />
die die Siedler nicht kennen.<br />
Zudem gab es Überschwemmungen.<br />
Besorgniserregend ist auch, dass<br />
Evo Morales unlängst behauptete, es<br />
gäbe keine Landlosen mehr. Umso<br />
mehr beeindruckte Assunta Salvatierra<br />
das Publikum mit ihrer ruhigen<br />
<strong>und</strong> zukunftsgerichteten Art.<br />
Sie packt Probleme an, auch wenn<br />
sie noch so erdrückend scheinen.<br />
MIRELLA WEPF, FUNDRAISERIN <strong>SKF</strong><br />
Assunta Salvatierra: eine starke, ernsthafte<br />
Frau mit herzhaftem Lachen.<br />
Qu(elle) 2/10<br />
3
VIELFALT INS SPIEL BRINGEN – QUER BEET<br />
Von Tandems <strong>und</strong> Hildegärten<br />
Keine Sorge, Sie müssen weder Velo fahren noch Jäten – wir laden Sie herzlich ein zum dritten <strong>und</strong> letzten Vertiefungsjahr des<br />
aktuellen Impulsmottos. Freuen Sie sich auf Angebote, die Sie dabei unterstützen, quer Beet Vielfalt ins Spiel zu bringen!<br />
«Vielfalt ins Spiel bringen – quer Beet» ist eine Einladung an alle<br />
Frauengemeinschaften, ihrem Boden zu trauen <strong>und</strong> zugleich Vielfalt<br />
zu leben. «quer Beet» haben viele Platz: Neue Themen <strong>und</strong> «andere»<br />
Frauen, die bisher vielleicht noch nicht angesprochen worden sind,<br />
wie z.B. jüngere Frauen, Migrantinnen oder Frauen ohne Kinder.<br />
Mit dem Impulsmotto-Vertiefungsjahr «quer Beet» rufen wir zudem<br />
eine alte Frauentradition in Erinnerung: Früher legten Frauen<br />
einen Heilkräutergarten («Hildegarten») an, der allen, die<br />
ihn gerade brauchten, zur Verfügung stand. Mit der<br />
Agenda, Hildegarten-Plänen, Unterstützung durch<br />
Moderatorinnen <strong>und</strong> weiterem Impulsmaterial<br />
wird der <strong>SKF</strong> die Frauengemeinschaften auf dem<br />
Weg «quer Beet» begleiten.<br />
Impulstag<br />
Am Impulstag, 7. September 2010, im Kloster<br />
Fahr erleben Sie den Auftakt zum Vertiefungsjahr<br />
mit Referat, Agenda-Vernissage, Gesprächen, Hildegarten-Führung,<br />
Referentinnen-Börse <strong>und</strong> vielfältigen Anregungen.<br />
Die Schwestern öffnen uns gastfre<strong>und</strong>lich die Pforten<br />
zu ihrer kleinen Aargauer Enklave <strong>und</strong> freuen sich auf uns. Bitte<br />
schauen Sie nach ÖV-Verbindungen <strong>und</strong> rechnen Sie den Spazierweg<br />
von der Haltestelle zum Kloster ein. Parkplätze sind genügend<br />
vorhanden. Übrigens: Vom Zürcher Hauptbahnhof führt ein w<strong>und</strong>erschöner<br />
Veloweg zum Kloster (ca. 40 Minuten) – vielleicht ist das<br />
bei schönem Wetter eine alternative Anreise wert? Informationen<br />
<strong>und</strong> Anmeldung: www.frauenb<strong>und</strong>.ch oder 041 226 02 20.<br />
Zur Referentinnenbörse: Frauengemeinschaften fragen auf der<br />
Geschäftsstelle immer wieder nach guten Referentinnen. Falls Sie<br />
Jahrestagung Elisabethenwerk 2010<br />
AUFGEPASST BEI<br />
MIKRO-FINANZIERUNG<br />
Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung<br />
des Elisabethenwerks in Biel<br />
Mitte April referierte Dr. Annemarie<br />
Sancar, Ethnologin <strong>und</strong> Genderbeauftragte<br />
der DEZA – Direktion für<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Zusammenarbeit,<br />
zum Thema «Was braucht es, damit<br />
Mikro-Kredite bei Frauen positiv<br />
wirksam sind?».<br />
Die Idee der Mikro-Finanzierung ist einfach,<br />
marktwirtschaftlich logisch <strong>und</strong><br />
auf den ersten Blick auch sinnvoll: kleine<br />
Kreditsummen werden vergeben, schrittweise<br />
zurückbezahlt <strong>und</strong> der erwirtschaftete<br />
Gewinn darf von der Kreditnehmerin<br />
4 Qu(elle) 2/10<br />
behalten werden. Die Mikro-Finanzierungen<br />
sind kein <strong>neue</strong>s Produkt der Entwicklungszusammenarbeit,<br />
neu ist lediglich<br />
deren Verbindung mit der Genderfrage,<br />
die in sich ebenfalls ein gut durchforschtes<br />
Gebiet darstellt. Fakt ist: Frauen sind<br />
weltweit stärker von der Armut betroffen<br />
als Männer <strong>und</strong> ihr Zugang zu Bargeld,<br />
das immer wichtiger wird, ist meist sehr<br />
schwierig. Mithilfe von Mikro-Finanzierungen<br />
soll ihnen nun mehr ökonomische<br />
Selbständigkeit verliehen werden<br />
bzw. die Möglichkeit<br />
aus der Armut auszubrechen.DEZA-Mitarbeiterin<br />
Annemarie Sancar<br />
verfügt im Bereich<br />
Mikro-Finanzierung von<br />
Frauen über viel Wissen<br />
<strong>und</strong> Erfahrung <strong>und</strong> stellt<br />
Referentin Dr. Annemarie Sancar<br />
<strong>neue</strong> Gesichter <strong>und</strong> Themen im Bereich des Impulsmottos suchen,<br />
dann schnuppern Sie doch Börsenluft am Impulstag. Sie können<br />
sich beraten lassen, Fachfrauen kennen lernen <strong>und</strong> Informationen,<br />
Adressen <strong>und</strong> Veranstaltungsvorschläge mitnehmen – quer Beet.<br />
Neues <strong>SKF</strong>-Angebot zum Vertiefungsjahr 2011<br />
Teams der Frauengemeinschaften können für zwei St<strong>und</strong>en oder<br />
einen Abend ein menschliches «Tandem» zu sich einladen. Mit einem<br />
klar umrissenen <strong>und</strong> gut vorbereiteten Einsatz leiten die beiden Frauen<br />
eines Tandems das Team an, vielfältiger zu werden, offen für Frauen,<br />
die den Vereinsalltag in Zukunft bereichern werden wie Singles, jüngere<br />
Frauen, Migrantinnen, berufstätige Frauen <strong>und</strong> so weiter.<br />
Die neun Tandems aus verschiedenen Regionen der Schweiz bestehen<br />
aus je einer engagierten <strong>SKF</strong>-Frau <strong>und</strong> einer in interkultureller<br />
Verständigung ausgebildeten Migrantin. Sie stellen gemeinsam <strong>SKF</strong>-<br />
Erfahrung <strong>und</strong> Fachwissen über den Prozess der Öffnung <strong>und</strong> Kontaktaufnahme<br />
zur Verfügung. Die Tandems bereiten sich gemeinsam<br />
an einem Weiterbildungstag vor <strong>und</strong> werden in ihren Einsätzen fachlich<br />
begleitet von der <strong>SKF</strong>-Referentin Brigitte Warth. Am Impulstag<br />
im Kloster Fahr, 7. September 2010, werden die Tandems ihre Dienste<br />
als Gesprächsmoderatorinnen zur Verfügung stellen <strong>und</strong> an der Referentinnenbörse<br />
präsent sein. Wir freuen uns, dass der Kanton Luzern<br />
die Idee so gut findet, dass er dieses Projekt grosszügig unterstützt.<br />
Unsere Kooperationspartnerin ist die Caritas Luzern.<br />
Falls eine <strong>SKF</strong>-Frau Interesse hat, sich weiterzubilden <strong>und</strong> in<br />
Frauengemeinschaften Einsätze zu leisten, melde sie sich bei Regula<br />
Grünenfelder (regula.gruenenfelder@frauenb<strong>und</strong>.ch): Wir haben<br />
noch einen Platz frei. ●<br />
REGULA GRÜNENFELDER, BILDUNGSBEAUFTRAGTE <strong>SKF</strong><br />
deren Nutzen in Drittweltländern stark in<br />
Frage. Man müsse immer genau schauen,<br />
ob es sich nur um Geldarmut handle oder<br />
noch um andere Problemformen, die den<br />
Lebensstandard tief halten. Das Risiko,<br />
dass mit einer Mikro-Finanzierung auch<br />
Schaden für die Frauen angerichtet werden<br />
könne, sei extrem gross.<br />
Was nützt es der Frau?<br />
Die Frage «Was nützt der Frau das Einkommen<br />
in Bezug auf ihre Lebensqualität?»<br />
sei deshalb sehr<br />
wichtig. Denn was hat<br />
sie davon, wenn sie<br />
Tag <strong>und</strong> Nacht schuften<br />
muss, nebst all der restlichen<br />
(Familien-)Arbeit,<br />
nur damit ein kleiner<br />
monetärer Gewinn an-<br />
fällt, der unter dem Strich mehr Stress<br />
als Nutzen bringt. «Der ökonomische<br />
Zeitfaktor muss unbedingt miteinbezogen<br />
werden,» betont Annemarie Sancar.<br />
Und noch ein Punkt ist der Referentin<br />
wichtig: «Die Gewinnabschöpfung darf<br />
nicht einfach wieder auf die Banken<br />
fliessen, sondern muss in weitere Projekte<br />
investiert werden.» An dieser Stelle<br />
brauche es den Staat als steuerndes<br />
Element. Einige der Haupterkenntnisse<br />
dieses äusserst interessanten, aber auch<br />
nachdenklichen Nachmittags lauten<br />
denn auch: Mikro-Finanzierung sollte in<br />
Gruppen eingeb<strong>und</strong>en sein, der Faktor<br />
Zeit ist ebenso wichtig wie der Faktor<br />
Geld <strong>und</strong> es braucht den Staat zur Steuerung.<br />
FRANZISKA SCHAWALDER,<br />
KOMMUNIKATIONSBEAUFTRAGTE <strong>SKF</strong>
JAHRESVERSAMMLUNG SOLIDARITÄTSFONDS FÜR MUTTER UND KIND 2010<br />
Risikokinder – Bleibe stark, egal was passiert<br />
Die Jahresversammlung des Solidaritätsfonds für Mutter <strong>und</strong> Kind anfangs Mai in Luzern war wie gewohnt ein frohes Zusammentreffen<br />
von Frauen aus der Romandie, dem Tessin <strong>und</strong> der Deutschschweiz. Nebst einem Informationsaustausch <strong>und</strong> der Ehrung<br />
von vier langjährigen Kommissionsmitgliedern, stand auch ein eindrückliches Referat mit Film zum Thema «Häusliche Gewalt»<br />
auf dem Programm.<br />
Zum Solidaritätsfonds für Mutter <strong>und</strong> Kind gehören drei Sekretariate<br />
(Luzern, Neuchâtel <strong>und</strong> Bellinzona) sowie die Regionalkommission<br />
deutsche Schweiz, le Comité régional Suisse romande <strong>und</strong><br />
il Comitato regionale Svizzera Italiana. Einmal pro Jahr treffen<br />
sich die verantwortlichen Frauen auf Einladung des <strong>SKF</strong> in Luzern<br />
zum gegenseitigen Austausch sowie einem thematischen bzw. geselligen<br />
Teil. Als Höhepunkt des diesjährigen Treffens darf die<br />
Ehrung der vier langjährigen Kommissionsmitglieder Mady Ruedin<br />
aus Neuchâtel (10 Jahre), Franca Biaggini aus Urswil/LU (10 Jahre),<br />
Chiarella Rei Ferrari aus Bellinzona (10 Jahre) <strong>und</strong> Mirta Bozzini<br />
aus Cadenazzo/TI (17 Jahre) bezeichnet werden.<br />
25 Jahre Frauenhaus Luzern<br />
Als Referentin für den thematischen Teil konnte Annelies Eichenberger,<br />
langjährige Mitarbeiterin im Frauenhaus Luzern, gewonnen<br />
werden. Einleitend präsentierte sie den Film «Risikokinder – Bleibe<br />
stark, egal was passiert», der aus Anlass des 25-Jahr-Jubiläums<br />
des Frauenhauses gedreht wurde. Vier junge Menschen, die mit<br />
ihren Müttern im Frauenhaus Luzern gelebt haben, berichten rückblickend<br />
aus dieser Zeit <strong>und</strong> erzählen was sie heute machen, wovon<br />
sie träumen <strong>und</strong> welche Ziele sie anstreben. Der gelungene Film<br />
schafft es trotz des schmerzhaften Inhalts den einen oder anderen<br />
Marie-Theres Beeler<br />
KLARE HALTUNG<br />
ZUGUNSTEN DER OPFER<br />
Die Stellungnahme des <strong>SKF</strong> zur<br />
sexuellen Ausbeutung <strong>und</strong> Gewalt<br />
in katholischen Kirchen hat viel<br />
Aufmerksamkeit erfahren. Obwohl in<br />
den Medien zwischenzeitlich wieder<br />
etwas Ruhe eingekehrt ist, ist das<br />
Thema noch lange nicht vom Tisch.<br />
Erst recht nicht für die Theologin <strong>und</strong><br />
Supervisorin Marie-Theres Beeler.<br />
Als Ansprechperson für Opfer sexueller<br />
Ausbeutung in der Seelsorge im<br />
Bistum Basel beschäftigt sie sich seit<br />
längerer Zeit mit dieser Problematik.<br />
Franziska Schawalder (fs): Frau Beeler -<br />
wo sehen Sie als Fachperson den grössten<br />
Handlungsbedarf was das Thema sexuelle<br />
Ausbeutung <strong>und</strong> Gewalt angeht?<br />
Marie-Theres Beeler (mthb): Was<br />
die Kirche betrifft, muss es eine klare<br />
Haltung zugunsten der Opfer geben<br />
<strong>und</strong> das uneingeschränkte Bemühen,<br />
zurückliegende Vorfälle aufzudecken<br />
<strong>und</strong> <strong>neue</strong> zu vermeiden. Eingeständnisse<br />
von Fehlern in der Vergangenheit<br />
sind ein wichtiger Beitrag <strong>und</strong> ein<br />
wirkungsvolles Zeichen der Verantwortung<br />
gegenüber den Opfern. Im Bistum<br />
Basel wurden hierzu wichtige Schritte<br />
getan, aber es gibt zwischen den<br />
Bistümern noch grosse Unterschiede<br />
<strong>und</strong> man muss wissen, dass ein grosser<br />
Teil von Beschuldigten <strong>und</strong> Tätern<br />
Orden angehören <strong>und</strong> die Bistümer<br />
hier keinerlei Einfluss auf den Umgang<br />
mit Straftaten haben. Gerade auch<br />
die Orden sind gefordert, hilfreiche<br />
Strukturen zu schaffen, um sexuelle<br />
Ausbeutung zu vermeiden <strong>und</strong> wieder<br />
gut zu machen. Einige Orden stellen<br />
sich dieser Aufgabe, andere kaum.<br />
Ein ehrlicher Umgang mit massiven<br />
Fehlern in der Vergangenheit <strong>und</strong> das<br />
Ziehen klarer Konsequenzen daraus<br />
müssen in allen kirchlichen Strukturen<br />
selbstverständlich werden <strong>und</strong> sich an<br />
Lacher zu provozieren <strong>und</strong> zeigt<br />
auf, dass es möglich ist, auch<br />
mit einer schwierigen Kindheit<br />
im Leben Fuss zu fassen.<br />
Gute Zusammenarbeit mit<br />
dem Solidaritätsfonds<br />
Annelies Eichenberger ist<br />
seit Beginn weg im Frauenhaus<br />
Luzern tätig <strong>und</strong> arbeitet seit<br />
18 Jahren mit dem Solidaritäts-<br />
einheitlichen Kriterien <strong>und</strong> Vorgehensweisen<br />
orientieren. Handlungsbedarf<br />
gibt es aber auch im Bereich unseres<br />
Sexualstrafrechts. Es trägt immer noch<br />
viel zu wenig dazu bei, Menschen vor<br />
sexueller Ausbeutung zu schützen.<br />
fs: Die öffentliche Diskussion verknüpft<br />
die sexuelle Ausbeutung <strong>und</strong> Gewalt<br />
in der katholischen Kirche mit zwei<br />
weiteren Pendenzen der Amtskirche,<br />
Sexualmoral <strong>und</strong> Pflichtzölibat.<br />
Zu Recht?<br />
mthb: Der unterdrückte Umgang<br />
mit Sexualität in der Kirche hat mit<br />
Bestimmtheit zu einer Situation<br />
beigetragen, welche Sexualstraftaten<br />
im kirchlichen Rahmen tendenziell<br />
schützen. Insbesondere hinderte er<br />
viele Opfer daran, Hilfe zu suchen.<br />
Heute hat die Sexualmoral der Kirche<br />
meines Erachtens aber nicht mehr<br />
die Akzeptanz wie beispielsweise in<br />
den 60er- <strong>und</strong> 70er-Jahren, wo sie<br />
massiv dazu beigetragen hat, sexuelle<br />
Mirta Bozzini, Mady Ruedin <strong>und</strong> Franca Biaggini<br />
(v. l. n. r.) wurden für ihre langjährige Kommissionstätigkeit<br />
geehrt.<br />
fonds für Mutter <strong>und</strong> Kind zusammen. Sie kennt die Problematik<br />
von zerrütteten Familien, gewalttätigen Ehemännern <strong>und</strong> Vätern<br />
zur Genüge <strong>und</strong> ist dankbar, dass sie mit gewissen Gesuchen auch<br />
an den Solidaritätsfonds gelangen darf. R<strong>und</strong> 30 Prozent der Kinder<br />
in der Schweiz sind laut Eichenberger von häuslicher Gewalt<br />
betroffen. Umso erfreulicher ist es für die Mitarbeiterinnen, wenn<br />
eines Tages ein junger <strong>und</strong> strebsamer Mann an die Pforte klopft<br />
<strong>und</strong> fragt, ob er die Stätte seiner Kindheit besuchen dürfe <strong>und</strong><br />
erst noch bereit ist, in einem Film über seine Kindheit <strong>und</strong> seinen<br />
Werdegang zu erzählen. ●<br />
FRANZISKA SCHAWALDER, KOMMUNIKATIONSBEAUFTRAGTE <strong>SKF</strong><br />
Ausbeutung zu ermöglichen <strong>und</strong> zu<br />
vertuschen. Dass in dieser Diskussion<br />
einmal mehr die Abschaffung des<br />
Pflichtzölibates für Priester gefordert<br />
wird, liegt auf der Hand. In diesem<br />
Punkt ist aber unabhängig von der<br />
Dramatik sexueller Ausbeutung dringender<br />
Handlungsbedarf.<br />
Vielen Dank für dieses Gespräch <strong>und</strong><br />
alles Gute!<br />
Das ausführliche Interview finden Sie<br />
auf www.frauenb<strong>und</strong>.ch unter News.<br />
Qu(elle) 2/10<br />
5
STUDIENTAGUNG UND GENERALVERSAMMLUNG VON ANDANTE IN STRASSBURG<br />
Demokratie ist nicht gleich Demokratie<br />
R<strong>und</strong> 60 aktive Verbandsfrauen<br />
aus 12 Ländern trafen sich Mitte<br />
April in Strassburg zur Studientagung<br />
<strong>und</strong> GV von Andante.<br />
Der <strong>SKF</strong> war durch Rosmarie<br />
Koller, Angela Büchel Sladkovic<br />
<strong>und</strong> Claire Renggli vertreten.<br />
Die Studientagung zum Thema «Europa – die Frau, eine Kraft<br />
für die Demokratie» bot die einmalige Gelegenheit, etwas über<br />
die «Auslebung» der Demokratie in den verschiedenen Andante-<br />
Mitgliedsländern zu erfahren. Zur Diskussion stand zum einen die<br />
Frage, wie Frauen in ihren jeweiligen Ländern auf die Gesellschaft<br />
<strong>und</strong> die Politik Einfluss nehmen <strong>und</strong> zum andern, wie Frauenanliegen<br />
auf europäischer Ebene zur Mitgestaltung unseres Kontinents<br />
beitragen können. Strassburg, als Sitz des Europarates, wurde mit<br />
Absicht als Tagungsort gewählt: Dort hat der Europarat seinen Sitz<br />
<strong>und</strong> dort möchte sich Andante wenn möglich in die Konferenz der<br />
INGOs einbringen. Diese Konferenz setzt sich aus Delegierten zahlreicher<br />
Non-Govermental-Organisations zusammen, welche dank<br />
diesem Zusammenschluss in die Aktivitäten der Zwischenregierungsprogramme<br />
einbezogen werden.<br />
Aufschlussreicher Panel mit Gret Haller<br />
Dass Demokratie nicht gleich Demokratie ist, zeigte sich bereits am<br />
ersten Abend. In einem Panel, das von Gret Haller, der ehemaligen<br />
Schweizer Nationalratspräsidentin moderiert wurde, zeigten fünf<br />
Frauen, wie Demokratie <strong>und</strong> Politik in ihren Ländern gelebt wird.<br />
Demokratien mit einer langen Tradition wie England <strong>und</strong> Frankreich<br />
oder Länder wie Tschechien, Slowakei, die erst nach der Wende sich<br />
<strong>Zwei</strong> Kantonalverbände miteinander unterwegs<br />
OSTSCHWEIZERINNEN UND NIDWALDNERINNEN AUF DEM JAKOBSWEG<br />
Unter dem Motto «Pilgern ist wie<br />
beten mit den Füssen» begleiteten<br />
anfangs Mai 2010 Mitglieder des<br />
Frauenb<strong>und</strong>s Nidwalden eine Frauengruppe<br />
des Katholischen Frauenb<strong>und</strong>es<br />
St. Gallen – Appenzell auf dem<br />
Jakobsweg von Emmetten nach Stans.<br />
Beim Frauenb<strong>und</strong> St. Gallen – Appenzell<br />
gehört die zweitägige Pilgerwanderung<br />
auf dem Jakobsweg zu den traditionellen<br />
Programmpunkten. Dieses Jahr, kurz<br />
vor dem Muttertag, standen die beiden<br />
Tagesstrecken Brunnen-Stans <strong>und</strong> Stans-<br />
Sachseln auf dem Programm. Gestartet<br />
wurde die diesjährige Pilgerreise mit<br />
einer Schifffahrt über den Vierwaldstättersee<br />
von Brunnen nach Treib. Nach der<br />
gemütlichen Seeüberfahrt ging es zuerst<br />
6 Qu(elle) 2/10<br />
steil hinauf Richtung Stützberge. Kurz<br />
nach dem Kantonsübertritt Uri-Nidwalden<br />
wurden die 18 wanderfreudigen Ostschweizerinnen<br />
von einigen Kolleginnen<br />
des Frauenb<strong>und</strong>s Nidwalden <strong>und</strong> dem<br />
Ortsverein Emmetten mit Mostbröckli,<br />
Kuchen <strong>und</strong> Getränken überrascht.<br />
Maiandacht in Stans<br />
Gestärkt marschierten die Frauen gemeinsam<br />
weiter nach Emmetten, wo sie<br />
von r<strong>und</strong> 20 weiteren Nidwaldnerinnen<br />
empfangen <strong>und</strong> für den restlichen Weg<br />
eine demokratische Verfassung gegeben haben. Klar wurde, dass wir<br />
Frauen uns engagieren sollen in der Gesellschaft, dass Demokratie<br />
aber nicht nur während den Wahlen <strong>und</strong> Abstimmungen gelebt<br />
<strong>und</strong> gestaltet werden sollte, sondern auch im Alltag. Botschafterin<br />
Eleonor Fuller stellte den Europarat, seine Aufgaben <strong>und</strong> sein Funktionieren<br />
vor. In Arbeitsgruppen wurde einer der drei Schwerpunkte<br />
für die politische Arbeit vertieft.<br />
Verbindendes Andante-Gebet<br />
Als Neumitglieder konnte die Andante-Generalversammlung die<br />
«Action catholique des femmes du Luxembourg» <strong>und</strong> die «Sisters of<br />
Mercy» aus England begrüssen. Neu wird die GV alle drei Jahr stattfinden.<br />
Wiederum ins Andante-Koordinationskomitee gewählt wurde<br />
<strong>SKF</strong>-Verbandsvorstandsmitglied Claire Renggli. Für das Leben von<br />
Andante sind der gegenseitige Austausch <strong>und</strong> die Information über<br />
Arbeitsgebiete zu aktuellen Themen von zentraler Bedeutung. Die<br />
Verbände spielen dabei eine wichtige Rolle. In der abschliessenden<br />
Eucharistiefeier wurde gemeinsam das Andante-Gebet von Jacqueline<br />
Keune (siehe Impulse) gebetet <strong>und</strong> mit verschiedenen Symbolen<br />
sichtbar gemacht. Ein grosses Dankeschön gebührt den Frauen der<br />
Acf Frankreich für den herzlichen Empfang in Strassburg. ●<br />
CLAIRE RENGGLI, VERBANDSVORSTAND <strong>SKF</strong>, RESSORT INTERNATIONALES<br />
nach Stans begleitet wurden. Das Unterwegssein<br />
bot Gelegenheit, mit den verschiedensten<br />
Frauen ins Gespräch zu kommen.<br />
Für viele war es erstaunlich, wie weit<br />
einen die eigenen Füsse tragen <strong>und</strong> doch<br />
waren die meisten froh, Stans heil erreicht<br />
zu haben. Dort feierte die Gruppe in der<br />
Pfarrkirche eine Maiandacht. Als Impuls<br />
dienten verschiedene Texte aus der Bibel<br />
vom Leben Maria als Frau <strong>und</strong> Mutter. Die<br />
Andacht, welche von einem einheimischen<br />
Chörli umrahmt wurde, bot Gelegenheit<br />
zum Ankommen <strong>und</strong> Ruhigwerden.<br />
Das Andante-Koordinationskomitee:<br />
(von links nach rechts) Inese Augskalne/Lettland,<br />
Mary McHugh/England, Mette Bruusgaard/<br />
Norwegen, Agnès Manesse/Frankreich,<br />
Zsuzsa Laczkòné Huska/Ungarn,<br />
Marie-Louise van Wijk-van de Ven/Holland,<br />
Claire Renggli/Schweiz,<br />
Maria Theresia Oplanden/Deutschland <strong>und</strong><br />
Mária Demeterová/Slowakei.<br />
Bleibende Erinnerung<br />
Nach der Maiandacht wurden die Frauen<br />
vom Ortsverein (OV) Stans im Gesellenhaus<br />
mit einem Apéro überrascht. Beim<br />
späteren gemeinsamen Nachtessen,<br />
ebenfalls durch den OV Stans organisiert,<br />
wurde viel gelacht, geredet <strong>und</strong> ausgetauscht.<br />
Während die Ostschweizerinnen<br />
anderntags weiter nach Sachseln pilgerten,<br />
zog es die Nidwaldnerinnen wieder<br />
nach Hause. In Erinnerung bleibt der gemeinsame<br />
Weg, welcher allen beteiligten<br />
Frauen in w<strong>und</strong>erbarer Erinnerung bleiben<br />
wird. Vielleicht setzt sich der gemeinsame<br />
Pfad auf dem Jakobsweg im nächsten<br />
Jahr ja fort – von Sarnen zum Brünig<br />
<strong>und</strong> weiter ins Berner Oberland. ●<br />
ALICE ZIMMERMANN-ELSENER,<br />
VORSTANDSMITGLIED FRAUENBUND NW
Jetzt ist Zeit für<br />
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«Schritte ins Offene» wird herausgegeben vom<br />
Schweizerischen Katholischen Frauenb<strong>und</strong> <strong>SKF</strong><br />
<strong>und</strong> von den Evangelischen Frauen Schweiz EFS,<br />
unter Mitarbeit des Verbandes Christkatholischer<br />
Frauen VCF.<br />
AGENDA<br />
Wir empfehlen<br />
Impulstag 2010 zu «Vielfalt ins Spiel bringen – quer Beet»<br />
Dienstag, 7. September 2010, Kloster Fahr<br />
Am 7. September findet im Kloster Fahr der Auftakt zum zweiten Vertiefungsjahr<br />
zum Impulsmotto «Vielfalt ins Spiel bringen» statt. Die Impulse laufen «quer Beet»<br />
in zwei Richtungen: Ganz konkret geht es um den «Hildegarten», die Heilkraft der<br />
Böden <strong>und</strong> Pflanzen, <strong>und</strong> ebenso konkret um die Herausforderung, sich <strong>neue</strong>n<br />
Frauen mit <strong>neue</strong>n Ideen <strong>und</strong> Bedürfnissen zu öffnen. Durch den Tag begleiten<br />
Fachpersonen, Kräuterfrauen <strong>und</strong> Schwestern vom Kloster Fahr. Freuen dürfen sich<br />
die Teilnehmerinnen auch auf die Vernissage der Agenda 2011, eine Referentinnenbörse<br />
sowie die Bekanntgabe des <strong>neue</strong>n dreijährigen Impulsmottos. Anmeldungen<br />
bis spätestens 23. August 2010 über www.frauenb<strong>und</strong>.ch/Agenda.<br />
Workshop zu Maria von Magdala anlässlich SKB-Jubiläum<br />
Samstag, 11. September 2010, Visp<br />
Das Schweizerische Katholische Bibelwerk (SKB) feiert dieses Jahr sein 75-jähriges<br />
Bestehen. Während des ganzen Jahres finden verschiedene Jubiläums-Veranstaltungen<br />
statt. Eine davon möchten wir Ihnen ganz besonders ans Herz legen.<br />
Vom 10. bis 12. September 2010 findet im Bildungshaus St. Jodern in Visp ein Bibelpastoraler<br />
Kongress zum Thema «Maria von Magdala – Patronin der Bibelpastoral»<br />
statt. Von Interesse sein dürfte vor allem der Workshoptag am Samstag, 11. September,<br />
an welchem auch <strong>SKF</strong>-Bildungsbeauftragte Regula Grünenfelder <strong>und</strong><br />
<strong>SKF</strong>-Verbandsvorstandsmitglied Angela Büchel Sladkovic (Workshop 21) mitwirken<br />
werden. Anmeldungen müssen bis spätestens 1. Juli 2010 an folgende Adresse<br />
erfolgen: Bibelpastorale Arbeitsstelle SKB, Bederstrasse 76, 8002 Zürich;<br />
044 205 99 60 oder info@bibelwerk.ch. Detailinformationen entnehmen Sie bitte<br />
der Website www.bibelwerk.ch.<br />
4. Woche der Religionen mit Konzert im KKL Luzern<br />
31. Oktober bis 6. November 2010, schweizweit<br />
IRAS COTIS – Interreligiöse Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz – plant auch für<br />
2010 eine Woche der Religionen. Dabei geht es nicht um eine falsch verstandene<br />
«Harmonie», sondern ums Kennenlernen von Gemeinsamem <strong>und</strong> Trennendem.<br />
Vom 31. Oktober bis 6. November 2010 sind in allen Landesteilen zahlreiche Aktivitäten<br />
vorgesehen. Höhepunkt der Veranstaltungswoche wird wiederum das<br />
Konzert des Chors der Nationen am 1. November 2010 im KKL Luzern sein.<br />
<strong>SKF</strong>-WEITERBILDUNG<br />
Kurse Juli bis September 2010<br />
25. 8.: WWW Kompetenzmanagement (Anmeldung bis14. 8.)<br />
28. 8.: Für alles haben wir Zeit – dank gutem Zeitmanagement; St. Gallen<br />
(Anmeldung bis 13. 8.)<br />
3./17. 9.: Der persönliche Auftritt (Anmeldung bis 20. 8.)<br />
14. 9.: Vielfalt ins Spiel bringen. Ich bin wie ... wir sind wie ...; Pfäffikon/SZ<br />
(Anmeldung bis 27. 8.)<br />
14. 9.: Unser Event – ein echter Knüller (Anmeldung bis 31. 8.)<br />
16. 9.: Vielfalt ins Spiel bringen. Ich bin wie ... wir sind wie ...; Brunnen/SZ<br />
(Anmeldung bis 29. 8.)<br />
18. 9.: Für alles haben wir Zeit – dank gutem Zeitmanagement<br />
(Anmeldung bis 3. 9.)<br />
21. 9.: Web to date – Websites für Ortsvereine (Anmeldung bis 7. 9.)<br />
25. 9.: Ja gerne – nein danke (Anmeldung bis 10. 9.)<br />
27. 9.: Interessentinnentreffen Coaching von <strong>SKF</strong>-Vorständen 2011<br />
(Anmeldung bis 15. 9.)<br />
<strong>SKF</strong>-ADRESSDATENBANK<br />
Seit 1. Januar 2010 arbeitet der <strong>SKF</strong> mit einer <strong>neue</strong>n Adressdatenbank.<br />
Sollte irgendetwas mit Ihrer Adresse nicht in<br />
Ordnung sein, so melden Sie dies bitte sofort (041 226 02 20 oder<br />
info@frauenb<strong>und</strong>.ch). Wir danken Ihnen für Ihre Mitarbeit!<br />
FÜR SIE GESEHEN<br />
«Nicht aufhören anzufangen»<br />
Die von Chantal Louis verfasste<br />
Biografie über Monika Hauser erzählt<br />
die Geschichte einer engagierten<br />
Ärztin, die zu einer ebenso engagierten<br />
«Anwältin» der von Kriegsgewalt traumatisierten<br />
Frauen wurde. Aufgerüttelt<br />
durch einen Artikel über Massenvergewaltigungen<br />
von Frauen während des<br />
Bosnien-Krieges bricht Monika Hauser<br />
1992 nach Zentralbosnien auf. Dank<br />
ihres unerschrockenen Einsatzes kann<br />
sie innert kurzer Zeit das erste Zentrum<br />
für kriegstraumatisierte Frauen eröffnen.<br />
Damit legt sie den Gr<strong>und</strong>stein für<br />
die Organisation medica mondiale, die<br />
nicht nur medizinische Hilfe anbietet,<br />
sondern sich besonders auch der<br />
psychischen Traumata der betroffenen<br />
Frauen annimmt. Erschienen ist das<br />
Buch «Nicht aufhören anzufangen<br />
– Eine Ärztin im Einsatz für kriegstraumatisierte<br />
Frauen» 2008 im Verlag<br />
rüffer&rub <strong>und</strong> kostet CHF 34.80.<br />
WEBSITE WWW.FRAUENBUND.CH<br />
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Website www.frauenb<strong>und</strong>.ch. So bleiben<br />
Sie auf dem Laufenden in Bezug<br />
auf unser politisches <strong>und</strong> kirchliches<br />
Engagement, unsere Veranstaltungen,<br />
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Impulsmaterial, unsere Publikationen<br />
<strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Qu(elle) 2/10<br />
7
KOMMENTAR<br />
KIRCHENKRISE<br />
«Für alles gibt es eine Zeit. Zeit einzureissen<br />
<strong>und</strong> Zeit zu bauen.» Die Verse<br />
aus Kohelet stehen diese Tage in unserer<br />
Agenda. Prophetisch weisen die<br />
Macherinnen auf das, was in unserer<br />
Kirche geschieht <strong>und</strong> legen uns einen<br />
realistischen Blick ans Herz. Fassaden<br />
fallen, Mauern werden eingerissen,<br />
die Kirche von einer grossen Krise erschüttert.<br />
Angefangen hat es damit,<br />
dass die Zeit sich erfüllte <strong>und</strong> ein, zwei,<br />
drei Opfer sexualisierter Gewalt Worte<br />
fanden für das Schreckliche, dass ihnen<br />
getan wurde <strong>und</strong> dass die Worte<br />
geglaubt wurden, von einem Jesuiten<br />
in Berlin, von einem Abt <strong>und</strong> anderen<br />
mehr. Dieses Zuhören <strong>und</strong> Aufdecken<br />
brachte vieles ins Rollen. Das Vertuschen<br />
<strong>und</strong> Verschweigen, das Aussitzen<br />
<strong>und</strong> das reflexartige Verteidigen<br />
der Institution Kirche wurde uns zwar<br />
allenthalben vorgeführt, aber es verlor<br />
an Kraft. Dass Gewalt aufgedeckt<br />
<strong>und</strong> Täter zur Rechenschaft gezogen<br />
werden, ist für die Opfer wichtig <strong>und</strong><br />
befreiend. Die Reaktionen der KirchgängerInnen<br />
sind gemischt. Viele<br />
sind enttäuscht, aber bereit, sich der<br />
bitteren Wahrheit zu stellen. Andere<br />
sind froh, dass endlich öffentlich wird,<br />
was sie schon lange wissen: dass es<br />
zur Realität der Kirche gehört, dass<br />
sie auch ein Ort der Demütigung <strong>und</strong><br />
der Gewalt ist. Viele sind aufgr<strong>und</strong> der<br />
erfahrenen Heimatlosigkeit ausgezogen.<br />
Viele sind geblieben. Jenseits <strong>und</strong><br />
diesseits der Kirchenmauern aber wird<br />
gebaut an (<strong>neue</strong>n) Räumen, in denen<br />
Wertschätzung <strong>und</strong> Ermächtigung das<br />
Handeln leiten. Unzählige Frauen <strong>und</strong><br />
Männer «mühen sich» (Röm 16,6) seit<br />
den Anfängen der Kirche, damit das<br />
Reich Gottes wächst <strong>und</strong> «es anders ist<br />
<strong>und</strong> wird zwischen uns».<br />
ANGELA BÜCHEL SLADKOVIC,<br />
VERBANDSVORSTAND <strong>SKF</strong>, RESSORT<br />
KIRCHE-RELIGION-SPIRITUALITÄT<br />
8 Qu(elle) 2/10<br />
LISA WEILLER<br />
«Kein Kind ist illegal.»<br />
Der Verein «Für die Rechte illegalisierter Kinder» hat die gesamtschweizerische Kampagne<br />
«Kein Kind ist illegal.» lanciert. Teil dieser erfolgreichen Kampagne war ein Manifest zur Verbesserung<br />
der Lebenssituation von Sans-Papiers-Kindern <strong>und</strong> - Jugendlichen. Dieses wurde von<br />
über 10 900 Einzelpersonen <strong>und</strong> 81 Organisationen (darunter auch der <strong>SKF</strong>; s. Qu(elle) 2/09)<br />
im Kollektiv unterzeichnet <strong>und</strong> am 2. Juni 2010 den beiden zuständigen B<strong>und</strong>esrätinnen<br />
Eveline Widmer-Schlumpf <strong>und</strong> Doris Leuthard in Bern überreicht. Kampagnenkoordinatorin<br />
Lisa Weiller freut sich über diesen Erfolg, betont aber, dass es noch viel zu tun gibt.<br />
Franziska Schawalder (fs):<br />
Frau Weiller – welche zentralen<br />
Forderungen der Kampagne<br />
«Kein Kind ist illegal.» wurden<br />
bis jetzt erfüllt?<br />
Lisa Weiller (lw): Dank intensiver<br />
Öffentlichkeits- <strong>und</strong><br />
Lobbyarbeit wurden die Thematik<br />
der Sans-Papiers-Kinder<br />
<strong>und</strong> die Forderungen der Kampagne<br />
breit diskutiert <strong>und</strong> aufs<br />
politische Parkett gebracht<br />
– sowohl in den Kantonen als<br />
auch auf B<strong>und</strong>esebene. Damit<br />
die Berufslehre für jugendliche<br />
Sans-Papiers endlich legal wird,<br />
muss den beiden Motionen in<br />
der Junisession auch noch der<br />
Ständerat zustimmen. Im Kanton<br />
Basel-Stadt ist ein Stopp<br />
der Ausschaffungshaft für Minderjährige<br />
verfügt worden.<br />
fs: Welche Ereignisse der letzten<br />
beiden Jahre würden Sie persönlich<br />
als Highlights bezeichnen?<br />
lw: Privat: Die Geburt meiner<br />
Tochter. Für die Kampagne: Das<br />
Ja des Nationalrates zu den Motionen<br />
Barthassat <strong>und</strong> Hodgers<br />
sowie die Vernissage der Wanderausstellung<br />
«Kein Kind ist<br />
illegal.». Die Wanderausstellung<br />
zeigt über 50 Plakate die von<br />
Kindern mit <strong>und</strong> ohne Aufenthaltsbewilligung<br />
<strong>und</strong> von erwachsenen<br />
Kunstschaffenden<br />
gestaltet wurden.<br />
Siegerbild des Plakatwettbewerbs von<br />
Michael Allocca<br />
fs: Gegenfrage: Welche Forderungen<br />
wurden noch nicht erfüllt?<br />
lw: Noch ist nicht klar, ob auch<br />
der Ständerat Berufslehren für<br />
Sans-Papiers befürworten wird.<br />
Nach wie vor werden Minderjährige<br />
in vielen Kantonen in<br />
Ausschaffungshaft gesperrt<br />
– bis zu einem Jahr! Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche werden trotz<br />
guter Integration <strong>und</strong> langjährigem<br />
Aufenthalt aus der<br />
Schweiz ausgewiesen. Die UN-<br />
Kinderrechtskonvention wird<br />
zwar immer häufiger aber noch<br />
nicht immer beachtet. – Es gibt<br />
also noch viel zu tun!<br />
fs: Wie geht es weiter? Bleibt die<br />
Kampagne bestehen <strong>und</strong> was geschieht<br />
mit dem Verein für die<br />
Rechte illegalisierter Kinder?<br />
lw: Der Verein bleibt bestehen<br />
<strong>und</strong> führt die wichtige Arbeit<br />
weiter: Die Wanderausstellung,<br />
wird auch in Zukunft<br />
in verschiedenen Städten <strong>und</strong><br />
Dörfern zu sehen sein. Sie ist<br />
ein wichtiges Instrument, um<br />
die Öffentlichkeit für die Situation<br />
von Sans-Papiers-Kindern<br />
zu sensibilisieren. Zudem steht<br />
die Publikation einer Broschüre<br />
an, die Lehrpersonen über die<br />
rechtliche Situation von Sans-<br />
Papiers informiert <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />
für Schulen<br />
abgibt. Die Lobby-Arbeit wird<br />
gemeinsam mit der nationalen<br />
Sans-Papiers-Plattform weitergeführt.<br />
Vielen Dank für dieses Gespräch<br />
<strong>und</strong> alles Gute. ●<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeberin:<br />
Schweizerischer Katholischer<br />
Frauenb<strong>und</strong> <strong>SKF</strong><br />
Burgerstrasse 17<br />
Postfach 7854<br />
6000 Luzern 7<br />
Telefon 041 226 02 20<br />
info@frauenb<strong>und</strong>.ch<br />
www.frauenb<strong>und</strong>.ch<br />
Redaktion: Franziska Schawalder<br />
Kommunikationsbeauftragte <strong>SKF</strong><br />
franziska.schawalder@frauenb<strong>und</strong>.ch<br />
Gestaltung: hugrafik, Luzern<br />
Redaktionsschluss Qu(elle) 3/10:<br />
23. August 2010<br />
Erscheinungsdatum Qu(elle) 3/10:<br />
Ende September 2010