Jahrzehnte, denselben Führer, weil der Mann ein Verwandter oder Stammesangehöriger ist – „einer von uns“. Wäre ihre ehrliche Meinung gefragt, würde es dem durchschnittlichen Mwananchi möglicherweise egal sein, überhaupt gar keine Wahlen zu haben. Sie sind der ethnozentrischen Leidenschaft müde, begleitet von leerer Rhetorik, Lügen und den leeren Versprechungen, die sich selten ändern. Die Mwananchi spielen in der Tagespolitik kaum eine Rolle – bis ihre Stimmen gebraucht werden. Aber wenn über ihr Wohlergehen debattiert wird oder wenn im Parlament in ihrem Namen und in ihrem Auftrag Schlachten geführt werden, dann kommen sie kaum zu Wort. Abgesehen von Wahrheit und Gerechtigkeit verlangen die Mwananchi selten mehr als eine Chance, in Frieden zu arbeiten und ihren Geschäften nachzugehen, ein Leben ohne politische oder sonstige Einmischung zu führen, frei von Angst, Ungewissheit und den dauernden Schwierigkeiten, die ihnen die „Halsabschneider- Politik“ macht. <strong>Roland</strong> <strong>Brockmann</strong> mit seinem Talent, seine Protagonisten als echte Personen zu begreifen, hat sie auf eine Art fotografiert, die eher auf ihre menschliche Seite abhebt, denn auf ihre Umstände. Es sind Leute, die ihrem alltäglichen Leben nachgehen. Vom Hirten bis zum Fischer, vom Herrenfriseur bis zum Sargmacher. Sie wachsen unter uns auf, bewegen sich mit uns. Aber wir behalten nur diejenigen im Gedächtnis, die unser Leben beeinflusst haben, egal ob im guten oder schlechten Sinne. Mehr als an alle anderen nämlich erinnern wir uns an den Ladenbesitzer, der uns keinen Kredit gibt, oder den Lehrer, der uns schlechte Noten erteilt. <strong>Roland</strong> <strong>Brockmann</strong> fotografiert sie alle mit einer Vertrautheit, die sie zu alten Freunden macht – und nicht zu belanglosen Fremden. in peace, to live life without political or any other interference, and freedom from the fear, the uncertainty and the stress brought about by cutthroat politics. <strong>Roland</strong> <strong>Brockmann</strong>, with his gift <strong>of</strong> seeing his subjects as flesh and blood, has photographed them in a way that focuses on their humanity rather than their circumstances. They are people doing what they do in their lives. From the herdsman to the fisherman, the barber to the c<strong>of</strong>fin-maker, they grow up among us, living and interacting with us, but we only remember those who make a significant difference, good or bad, in our lives. We remember the shopkeeper that refuses us credit, or the teacher who gives failing grades more than we remember the others. <strong>Roland</strong> <strong>Brockmann</strong> photographs them all with a familiarity that makes them old friends and not random strangers. Meja Mwangi, Schriftsteller, Kenia Meja Mwangi, Writer, Kenya 70
Chaka Town, Kenya
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