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Referenten: Lebenslauf/Publikationen/Statement

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DIE MACHT DER MENSCHEN<br />

ANGESICHTS DER GEWALT DES EINEN GOTTES<br />

ABSTRACT<br />

Die Frage, die dieser Vortrag zu beantworten sucht, lautet: Welche Bedingungen müssen<br />

erfüllt sein, damit Religionen Menschen dabei unterstützen, als freie, selbständige und<br />

verantwortungsvolle Subjekte ihr Leben zu gestalten? Nicht allen Religionen liegt an einem<br />

„Empowerment“ der Menschen, denen sie ihre Dienste anbieten. Religion ist immer ein<br />

riskantes Unterfangen – sowohl für ein Individuum wie auch für eine Gesellschaft. Welchen<br />

Religionen kann man trauen, welchen muss man mit Skepsis begegnen? Politisch<br />

gewendet lautet die Frage: Welche Religionen soll man fördern? Welchen Religionen muss<br />

man Restriktionen auferlegen?<br />

Religionsphobie ist ebenso wenig eine Antwort wie die Verharmlosung des<br />

Gewaltpotentials von Religionen. Die These, dass die sogenannten monotheistischen<br />

Religionen besonders gewalttätig seien, lässt sich nicht verifizieren. Hingegen spielen<br />

Faktoren wie unzureichende theologische Bildung, ein dualistisch-apokalyptisches<br />

Weltbild, Gruppendruck und fehlende Binnenpluralität eine wichtige Rolle bei der<br />

Ausbildung von lebensfeindlichen und gewaltbereiten Verhaltensweisen. Schließlich soll in<br />

diesem Vortrag darauf hingewiesen werden, dass die Exoduserzählung und das<br />

Sinaiereignis den politischen Philosophen der frühen Neuzeit als Modell für ihre<br />

antimonarchischen, republikanischen Visionen diente.

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