Die Rose im Yasmin

SYRIEN
Die Rose im Yasmin
Im zeitlosen ORIENT sind neue Zeiten angebrochen. Zeit für einen
blumigen Plausch bleibt aber immer noch. / In the timeless ORIENT, a new age
is dawning. But there’s still always time for a bit of flowery conversation.
Text II Anita Ericson I Photos II Philipp Horak

Links: Im Souk von Aleppo trifft man sich gerne und vertreibt sich die Zeit mit Geschichtenerzählen. Rechts: Das nächtliche Damaskus wird im Hintergrund vom Berg Kassioun
abgeschirmt. Dort, wo Kain einst Abel erschlagen haben soll, treffen sich heute die Damaszener zum nächtlichen Picknick. / Left: Aleppo’s souk is a great place to meet people and while
away the hours listening to storytelling. Right: night-time Damascus with Mount Kassioun in the background. Damascene residents like to picnic where Cain is said to have killed Abel.
SYRIEN

SYRIEN
Links: Die Ruinen von Palmyra werden heute von einer Autostraße durchschnitten, die den Tempel von der alten Stadt trennt. Rechts: Das uralte Kloster von Mar Musa wurde von Bruder
Paolo (2. v. r.) renoviert. Er hat sich dem „Dialog der Religionen“ verschrieben und bekommt Besuch aus aller Welt. / Left: a modern road now cuts through the ruins von Palmyra, separating the temple
from the old city. Right: the ancient monastery of Deir Mar Musa was renovated by Brother Paolo (2 nd from r.). He has dedicated himself to a dialogue among the religions and receives visitors from around the world.

Mitten im Nirgendwo zwischen Damaskus und Palmyra steht
das „Café Bagdad“ mit angeschlossenem Hotel. Die beiden
Söhne von Faraj, dem Besitzer, sind über die Abwechslung
vorbeikommender Reisender hoch erfreut. / In the middle of
nowhere between Damascus and Palmyra stands the Baghdad Café
with its adjoining hotel. The two sons of Faraj the owner welcome the
change of pace that travellers bring.
In der Al Zaynabiyah Straße tobt der Verkehr. Auf drei
Fahrspuren drängeln sich fünf Reihen von Autos. Hupen
quäken ungeduldig. Bremsen quietschen, zwei Stoßstangen
krachen. Rechts und links stehen hohe Häuser. „Als
ich ein Kind war, haben wir hier Fußball gespielt“, erinnert
sich Hassan Kharat, der gut genährte Fremdenführer, rund
40 Jahre zurück. „Hier war die Stadt zu Ende. Auf der
anderen Seite gab es nur noch Felder.“ Schwer vorzustellen,
Damaskus ist mittlerweile von einer halben Million Einwohner
auf geschätzte fünf Millionen angeschwollen.
Auch Kamele, wie Hassan sie noch erlebt hat, sind längst
aus dem Stadtbild verschwunden. Verblüffenderweise hat
die Stadt ihren Zuwachs ohne Armutsviertel verkraftet,
das Bild des verstorbenen Staatspräsidenten blickt auf
saubere Straßen, ordentliche Häuser und sozialistischpompöse
Kulturpaläste.
Neuerdings auch auf unterkühlte Cafés, wo die Jeunesse
dorée an ihrem Latte Macchiato nippt und auf
verrauchte Musikpubs, in denen Jugendliche spärlich
bekleidet zu schrägen Rhythmen shaken. Die 27-jährige
Joumana repräsentiert die Damaszener Jugend von heute:
„Es begann vor vier, fünf Jahren, plötzlich hat sich alles
bewegt. Auf einmal gab es moderne Cafés und schicke
Restaurants, NafNaf und Benetton.“ Hand in Hand mit
der Öffnung Syriens nach außen ging die Öffnung nach
SYRIEN
innen, Joumana: „Es hängt natürlich von den Eltern ab,
aber im Prinzip kann jeder heute so sein, wie er möchte.
Ich habe Freundinnen, die haben von sich aus beschlossen,
ein Kopftuch zu tragen. Andere kleiden sich nach der
neuesten bauchfreien Mode.“ Sie gehen aus bis spät in die
Nacht, fahren mit Freunden auf ein nächtliches Picknick
und sie verabreden und verlieben sich. Joumana: „Das
Leben in Damaskus ist schön.“
Absolut angesagt ist momentan ein Besuch in der
Nationaloper, die im April offiziell eröffnet wurde. Direktor
Nabil Al-Lau: „Wir spielen Konzerte, Opern, Theaterstücke
und Filme in einer Mischung aus arabisch und
westlich, aus klassisch und modern. Wir sind mit der
Hochschule für Theater und Musik verbunden und geben
hier auch unseren Studenten die Möglichkeit, ans Publikum
zu kommen.“ Direktor Al-Lau war selbst von der
Resonanz überrumpelt: „Wir waren von Beginn weg ausverkauft.
Bei manchen Aufführungen saßen die jungen
Leute sogar auf den Treppen und am Boden.“
Dem Besucher stechen freilich vor allem die Kontraste
ins Auge, es ist das Moderne, das überrascht, aber das Alte,
das begeistert. In der prachtvollen Omayadenmoschee glänzen
Mosaike aus dem 8. Jahrhundert über Pilgerscharen
aus dem Iran, während in der Maysaloun Straße Handtäschchen
aus Frankreich die Schaufenster zieren. Jeden
Abend sitzt der Märchenerzähler im „Café Al Nawfara“
und bringt zum Blubbern der Wasserpfeifen ringsum seine
Geschichten aus der Kreuzritterzeit zum Besten. Auf den
Dächern der Stadt versinkt derweil ein Satellitenschüsselwald
in der Nacht. Hippe Lokale sind in fünfhundert Jahre
alte Innenhöfe eingezogen. In Textilfabriken am Stadtrand
wird für internationale Konzerne industriell produziert,
während in kleinen Werkstätten in der Altstadt Ware in
uralter Tradition von Hand gefertigt wird.
43

Im kleinen Handwerksmarkt im Schatten der osmanischen
Tekkiye Sulaiman Moschee kann man diese Sachen
nicht nur kaufen, sondern auch bei der Herstellung
zusehen. Hier sitzt Ahmed an seinem mit Lochkarten
programmierten Webstuhl und schiebt Schiffchen mit
Seidenfäden ohne Eile hin und her. Im Shop ums Eck
schmiedet der Armenier Hagop Silber zu außergewöhnlichen
Schmuckstücken zusammen. Sein Vater sitzt vor
dem Laden und trinkt ein Tässchen Kaffee, er selbst hat
noch mit Gold gearbeitet. Ein paar Läden weiter beugt sich
Yahya über ein kleines Holzkästchen und setzt mit engelsgleicher
Geduld winzige Holz- und Perlmuttplättchen zu
einem Intarsienkunstwerk zusammen. Wie lange er für so
eine Arbeit braucht? „So eine Frage kann nur ein Europäer
stellen. Wenn es fertig ist, ist es fertig.“
Damaskus ist möglicherweise die älteste durchgehend
bewohnte Stadt der Welt. In Damaskus wurde der ungläubige
Saulus zum Apostel Paulus, der das Christentum
weiter in die Welt trug. Hier war es angeblich auch, wo
Kain seinen Bruder Abel erschlug. Das soll sich am
Kassioun Berg zugetragen haben, auf dem heute Familien,
Freunde und Pärchen in aller Friedlichkeit das nächtliche
Lichtermeer über den Dächern und Minaretten der
Stadt genießen.
Ganz Syrien ist uralter Kulturboden, besiedelt seit der
Altsteinzeit. Erste Hochkulturen entstanden schon früh,
auf ihren Fundamenten haben Griechen und Römer,
Byzantiner und arabische Kalifen ihre Heiligtümer und
Festungen errichtet. Kreuzritter kamen und gingen, Türken
kamen und blieben vierhundert Jahre. Alle haben sie ihre
Spuren hinterlassen. Entlang der Hauptroute Damaskus–
Aleppo finden sich beispielsweise christliche Klöster,
Kreuzritterburgen oder mittelalterliche Wasserräder. Am
Euphrat liegen in Mari die letzten Reste einer der ältesten
Stadtsiedlungen überhaupt und in der Wüste stehen gigantische
Schlösser wie Trugbilder im Nichts.
Das schönste Stück Geschichte liegt ebenfalls tief in
der Wüste: die antike Tempelstadt Palmyra. Die Fahrt geht
durch eine staubtrockene Steinwüste, die mehr durch Hitze
und Weite beeindruckt als durch Schönheit. Ein kurzer
Stopp im „Café Bagdad“, mitten im Nirgendwo, wo Beduine
Faraj vor neun Jahren die erste Wüstenraststation eröffnet
hat. In seinem kleinen Laden gibt es Muscheln und Korallenstöcke
zu kaufen, die seine beiden Söhne bei ihren
Streifzügen durch die monochrome Landschaft, die offensichtlich
einmal ein Meer war, gefunden haben. Die
schnurgerade Straße führt weiter und kurz bevor man die
Hoffnung aufgibt, bringt die Oase von Palmyra endlich
wieder Farbe ins Bild. Hinter einem Hain aus Palmen,
Granatapfel- und Olivenbäumen ragen die Säulen und
Grabtürme der einst blühenden Karawanenstation am Weg
SYRIEN
von Fernost nach Rom in den dunstigen Himmel. Das
Wüstenklima hat Tempel und Theater, Stadttore und die
Kolonnadenstraße bestens konserviert. Das heutige Palmyra
liegt gleich daneben, das schönste Panorama ergibt
sich zur abendlichen Dämmerstunde am Qala’at Ibn Ma’n,
dem Zitadellenhügel. Sehr nett auch der Tagesausklang
im Gastgarten des Hotels Zenobia, erste Reihe fußfrei zu
den beleuchteten Ruinen.
Auch Aleppo, die zweitgrößte Stadt Syriens, verdankt
ihre Existenz dem jahrhundertelangen Handel zwischen
Ost und West. In der Karawanserei Al-Wesir sitzt ein grau
melierter Herr und schmaucht eine Wasserpfeife. Seine
Seidenkrawatte ist dezent gemustert, die geflochtenen
Lederschuhe zur tadellos gebügelten Hose unterstreichen
die vornehme Erscheinung. Er sitzt vor einem unscheinbaren
Büro, die Blüten zwischen den Büschen rechts und
links duften zart. „Ahh, hier sitzt die Rose zwischen dem
Yasmin“, eröffnet Hassan das Gespräch in orientalischer
Blumigkeit. Mit der Rose ist der distinguierte Herr gemeint
und tatsächlich zaubern ihm die Worte ein Lächeln auf die
Lippen. Schon ist das Gespräch im Gang. Abdel Hamid
Chehade ist ein reicher Aleppiner Händler und Fabrikant:
„Mein Sohn und ich, wir führen die Familientradition fort.
Seit mindestens 340 Jahren sind wir im Geschäft.“ Seine
ganze Erscheinung zeigt, dass es sich auch heute vortrefflich
davon leben lässt. „Wir verkaufen Stoffe aus
eigener Erzeugung nach Europa. Vieles geht nach Frankreich,
wir produzieren aber auch für Armani in Italien oder
Aigner in Deutschland“, sagt Abdel Hamid und bedeutet
seinem Gehilfen, ein paar Muster zu bringen. „Auch unsere
Seife – echte Aleppiner Olivenseife, hergestellt nach unserem
Spezialrezept – exportieren wir nach Europa. Jeden
Monat verschicken wir zwei bis drei Container mit dem
Schiff.“ Ansonsten handelt er mit Waren aller Art, so sind
derzeit etwa hundert Tonnen Kümmel in seinem Auftrag
am Landweg in den Yemen unterwegs.
Abdel Hamids Familie ist feinste Aleppiner Oberschicht.
Sie ist keine Ausnahme in einer Stadt, die durch Handel
groß geworden und ihm bis heute treu geblieben ist. Die
Waren der Großhändler stapeln sich vornehmlich in den
unzähligen Karawansereien, die im Gassenlabyrinth des
Souks stecken. Vor ihren Höfen läuft en detail in winzigen
Linke Seite v. o. n. u.: Ahmed der Weber vor seinen wunderbaren Seidenstoffen,
Restaurant in einem alten Innenhof in Damaskus und die junge Joumana mit Freundin:
„Das Leben in Damaskus ist schön.“ Rechte Seite v. o. n. u.: der renovierte Souk
al-Hamidiye in Damaskus, der Aleppiner Händler und Fabrikant Abdel Hamid und der
armenische Silberschmied Hagop mit seinem Vater in Damaskus. / Left page from top to
bottom: Ahmed the weaver with his wonderful silks, a restaurant in an old Damascus courtyard, and
young Joumana with a friend: “Life in Damascus is lovely.” Right page from top to bottom: the
renovated Hamidiye souk in Damascus, the merchant and manufacturer Abdel Hamid
in Aleppo, and the Armenian silversmith Hagop with his father in Damascus.
44 45

Lebensader Euphrat. Seit vorchristlicher Zeit dient der Fluss zum Bewässern der Felder. Die Ufer des Stausees sind heute ein beliebtes Erholungsgebiet. /
The Euphrates, the river of life: since pre-Christian times the river has been used for irrigation. Today the banks are a popular recreation area.
Shops die ganze Vielfalt Arabiens über die Ladentische.
Honigtriefende Süßigkeiten stapeln sich zu Pyramiden.
Laufburschen balancieren Tabletts mit nach Kardamom
duftendem Kaffee durchs Gewühl. Frauen, bis zu den
Fingerspitzen verhüllt, lassen sich seidige Stoffe vom
Ballen rollen. Moscheen, Hammams und Stadthäuser
reicher Bürger umgeben den überdachten Souk, hinter
den Fassaden oft eine ungeahnte Fülle: Fußböden
aus Marmorteilen zu bunten Mustern verlegt. Holzvertäfelte
Wände, ornamentale Steinmetzarbeiten, allgegenwärtige
Brunnen. Über all dem wacht eine
mächtige Zitadelle.
In Aleppo findet man einen Orient, den man so nur
aus Märchen oder von alten Kupferstichen kennt. Man
schaut beim Juwelier vorbei und hält sogleich eine Tasse
Tee in den Händen. Ein Geplauder entspinnt sich. „Frauen
aus Europa lieben arabischen Stil, unsere Frauen
schätzen westliches Design“, weiß Schmuckhändler
Osama zu berichten. Auf die plausible Erklärung dafür
– man will halt immer das, was man nicht hat – hält
Osama in morgenländischer Manier eine Geschichte
parat: „Es war einmal ein reicher, verheirateter Mann,
der verliebte sich in eine andere. Die war klug und gab
ihm einen Teller bunter Eier zu essen. Der Mann aß
zuerst das rote, dann das grüne, dann das blaue. Er
musste feststellen, dass alle gleich schmecken. ,Siehst
du‘, sagte die Frau, ,so ist das mit uns Frauen auch, nach
innen sind wir nicht so verschieden wie nach außen.‘“
Tausendundeine Nacht wird in Aleppo täglich tausendfach
aufs Neue erzählt.
THE ROSE AMONG THE JASMINE Traffic is roaring down
Al Zaynabiyah Street, with five rows of cars competing for three
lanes. Impatient honking, screeching brakes, the sound of
bumpers colliding. Tall buildings on the left and right. “When
I was a child, we used to play football here”, remembers Hassan
Kharat, our well-nourished tourist guide, thinking back some
40 years. “This was the edge of the city. On the far side there
was nothing but fields.” Hard to imagine, given the fact that
Damascus has meanwhile grown from half a million residents
to an estimated five million. The camels that Hassan can still
remember seeing on the city streets have long since disappeared.
Astonishingly, the city has managed its gigantic growth
without building slums. Pictures of the late president, Hafez
al-Assad, look down on clean streets, well-maintained buildings
and cultural palaces in socialist-ostentatious style.
And more recently, also on cool cafés, where Syria’s jeunesse
dorée sits sipping their latte macchiato, and on smoky music
clubs where scantily clad youths are shaking to hot rhythms.
Joumana, 27, represents the Damascene youth of today: “It all
46 47
SYRIEN
SYRIEN
HOTELS: Cham Palaces & Hotels, Tel.: 00963/11/223 23 00,
www.chamhotels.com. Die einzige syrische Luxushotelkette besitzt
zwölf Häuser im ganzen Land, darunter zwei Hotels und einen Golf- &
Countryclub in Damaskus, ein Hotel in Palmyra und eines in Aleppo.
Beit Wakil, Sissi Street, Al Jdaidah, Aleppo, Tel.: 00963/21/221 71 69,
www.beitwakil.com. Das erste alte Stadthaus in Aleppo, das man zu
einem kleinen, feinen Hotel umgebaut hat. Das Haus wurde von
seinen Besitzern behutsam und vorbildlich renoviert. Im Restaurant
überlieferte Aleppiner Küche.
Zenobia Hotel, Ruins Center, Palmyra, Tel.: 00963/31/91 29 07,
zenobia-hotel@net.sy. Liegt direkt neben den Ruinen, die Zimmer
sind mit altbackenem Charme eingerichtet. Nicht ganz so luxuriös wie
andere, aber sehr sympathisch. Wenn Sie nicht hier wohnen: unbedingt
zumindest den Gastgarten besuchen!
RESTAURANTS: Casablanca Restaurant, Hanania Street, Bab Sharki,
Damaskus. Gehobenes Lokal im Ambiente eines alten Patrizierhauses.
Am Menü findet sich eine Mischung aus arabischer und internationaler
Küche, zum Teil zu ungewöhnlichen Zusammenstellungen komponiert.
Jabri House, Alsawaf Street, Damaskus. Wie so viele andere, die in
jüngster Zeit aus dem Boden geschossen sind, in einem alten Innenhof
untergebracht. Junges Publikum, es geht hier sehr locker und
ungezwungen zu.
Dar Zamaria, Al Jdaidah, Aleppo. Ein weiteres Restaurant in einem
alten, restaurierten Stadthaus. Man kann im Innenhof sitzen oder
auf der rundum laufenden Terrasse mit Blick über die Dächer des
renovierten Armenierviertels. Auch ein sehr nettes Hotel.
LEUTE TREFFEN: Café Al Nawfara, Damaskus. Legendäres Café direkt
hinter der Omayadenmoschee. Hier fabuliert noch jeden Abend der
Märchenerzähler.
Marmar, Bab al Touma, Damaskus. Verrauchtes Musikpub, das von
der Jugend begeistert gestürmt wird. Nach Mitternacht wird auf der
kleinen Tanzfläche abgetanzt.
The Baron Hotel, Aleppo. Einst stieg hier alles ab, was Rang und
Namen hatte – von Lawrence von Arabien bis Kemal Atatürk. Lange
Zeit verfiel das Haus, derzeit werden die Zimmer adaptiert. Auf jeden
Fall lohnt der Besuch der nostalgischen Bar. Auch schöne Terrasse.
NICHT VERSÄUMEN: Hammam Yalbougha Al Nasery, Aleppo. Eines
der schönsten Hammams in Syrien, wenn nicht das schönste, ist dieses
Bad aus dem 14. Jahrhundert. Unbedingt empfehlenswert zur Badezeit
(getrennte Männer- und Frauenzeiten): Lassen Sie sich eindampfen,
waschen und massieren.

SYRIEN
HOTELS: Cham Palaces & Hotels, tel.: 00963/11/223 23 00,
www.chamhotels.com. The only Syrian luxury hotel chain has
12 establishments, including two hotels and the Cham Golf & Country Club
in Damascus, a hotel in Palmyra and one in Aleppo.
Beit Wakil, Sissi Street, Al Jdaidah, Aleppo, tel.: 00963/21/221 71 69,
www.beitwakil.com. The first old townhouse in Aleppo to be converted into
a fine hotel. The building has been restored by its owners in an exemplary
manner. The restaurant features traditional Aleppo cuisine.
Zenobia Hotel, Ruins Center, Palmyra, tel.: 00963/31/91 29 07,
zenobia-hotel@net.sy. The rooms overlook the ruins and have been decorated
with old-fashioned charm. Not as luxurious as other choices but very
attractive. Even if you don’t stay here, be sure to visit the garden.
RESTAURANTS: Casablanca Restaurant, Hanania Street, Bab Sharki,
Damascus. Fine restaurant with the ambience of an old patrician house.
The menu offers a mixture of Arab and international cuisine,
sometimes in unusual combinations.
Jabri House, Alsawaf Street, Damascus. Like so many other restaurants
that have been springing up like mushrooms, located in an old courtyard.
Young clientele in a very relaxed atmosphere.
Dar Zamaria, Al Jdaidah, Aleppo. Another restaurant in an old, restored
townhouse. One can dine in the courtyard or on the sweeping terrace
with its view across the rooftops of the renovated Armenian quarter.
Also a very nice hotel.
RENDEZVOUS: Café Al Nawfara, Damascus. Legendary café right behind
the Umayyad Mosque. Every evening the storyteller tells his tales.
Marmar, Bab al Touma, Damascus. Smoky bar-disco that is extremely popular
with young people. Dancing after midnight.
The Baron Hotel, Aleppo. Everyone who was anyone used to stay here:
from Lawrence of Arabia to Kemal Atatürk. The hotel declined for many
years but the rooms are currently being renovated. The bar is well worth
a nostalgic visit. Lovely terrace, too.
NOT TO MISS: Hammam Yalbougha Al Nasery, Aleppo. This 14th-century bath is one of the loveliest hammams in Syria – perhaps the very loveliest.
Be sure to visit the hammam (separate opening times for men and women)
and let yourself be steamed, washed and massaged. SYRIA
48
Auf einen Blick: Die Ausgrabungen von Palmyra gibt’s
natürlich auch im Postkartenformat. / The ruins at a glance:
the excavations of Palmyra are also available in postcard format.
started about four or five years ago, when everything suddenly got
moving. All at once, there were modern cafés and chic restaurants,
Nafnaf and Benetton.” Hand in hand with the opening of Syria to
the outside world, an internal opening occurred as well. Joumana
says, “Of course it depends on your parents, but as a rule everybody
can be what they want to be today. I have girlfriends who
decided on their own to wear a headscarf. Others like to wear the
latest fashions with bare midriffs.” They stay out late at night, driving
off with friends for an evening picnic, for example. And they meet
and fall in love. According to Joumana, “Life in Damascus is lovely.”
A real must at the moment is the National Opera, which officially
opened in April. Its director, Nabil Al-Lau, describes the
programme: “We offer concerts, operas, dramas and films in a
mixture of Arab and Western, classic and modern styles. We are
closely connected with the School of Music and Performing Arts
and offer students a chance to perform publicly.” Al-Lau was
surprised at the incredibly positive reaction: “We’ve been sold out
from day one. For some performances, we’ve had young people
sitting on the stairs or on the floor.”
Visitors may notice the contrasts more than anything else:
Damascus is surprisingly modern on the one hand and excitingly
ancient on the other. In the magnificent Umayyad Mosque,
8 th -century mosaics glisten above the heads of Iranian pilgrims,
while the shop windows on Maysaloun Street display French handbags.
Every evening a storyteller sits in Café Al Nawfara, telling
tales from the Crusader period while the water-pipes bubble around
him. Meanwhile, on the rooftops of the city a forest of satellite
dishes is fading into the night. Hip restaurants have moved into
500-year-old courtyards. The textile factories on the edge of
the city are now producing goods for international firms, while the
small workshops in the old part of town are still making traditional
wares by hand.
At the small craftsmen’s market in the shadow of the Ottoman
Tekkiye Mosque, one can not only buy these things but also watch
as they’re being made. Here Ahmed sits at his loom, programmed
by punched cards, and unhurriedly slides the shuttle with the silk
thread back and forth. At the shop around the corner, Hagop the
Armenian is fashioning unusual silver jewellery. His father sits in
front of the shop, sipping a tiny cup of coffee and remembering
the days when he used to work in gold. A couple of shops further
along, Yahya is bent over a small wooden box, patiently inlaying it
with tiny pieces of wood and mother-of-pearl to create a real
artwork. How long it takes to make something like this? “That’s a
question only a European would ask. It’s finished when it’s finished.”
Damascus is possibly the oldest continuously inhabited city
in the world. On the road to Damascus the unbelieving Saul
became the Apostle Paul, spreading Christianity into the wider
world. This is where they believe Cain murdered his brother,
Abel. The incident is supposed to have taken place on Mount
Kassioun, where today families, friends and young couples go
at night to peacefully enjoy the sea of lights across the rooftops
and minarets of the city.
All of Syria is part of an ancient cultural area that has been
settled since the Old Stone Age. The first advanced civilisations
were here at an early date, and their architectural remains
were used by the Greeks and Romans, Byzantine princes and
Arab caliphs as the foundations for their own temples and fortresses.
The Crusaders came and went; the Turks came and stayed
for the next 400 years. All of them left traces behind. Along
the main road from Damascus to Aleppo, for example, there
are still Christian monasteries, Crusaders’ castles and medieval
water-wheels. At Mari on the Euphrates River lie the remains
of one of the oldest cities in the world, and gigantic miragelike
castles are dotted across the desert.
The loveliest historical site also lies deep in the desert: the
ancient temple city of Palmyra. The approach leads through a
parched stony desert, more impressive for its heat and expanse
than for its beauty. We make a short stop at the Baghdad Café
in the middle of nowhere. Here Bedouin Faraj opened the first
desert rest stop nine years ago. His small shop sells shells and
pieces of coral that his two sons have collected during their
expeditions across the monochromatic landscape, which must
once have been a sea. The dead-straight road leads on, and just
before abandoning all hope, one arrives at Palmyra, an oasis
that brings colour back to the landscape. Behind a grove of
palms, pomegranate and olive-trees, the columns and tombs of
the once-flourishing caravan station on the way from the Far
East to Rome rise into the hazy sky. The desert climate has done
a wonderful job of preserving temples and theatres, city gates
and impressive colonnades. Modern Palmyra lies right beside
the ancient ruins. The loveliest evening panorama can be had
by climbing up to the castle on the hill, Qalaat ibn Maan. A great
way to end the day is to sit at the edge of the garden at Hotel
Zenobia, with its view of the illuminated ruins.
Aleppo, the second-largest city in Syria, also owes its
existence to centuries of East-West trade. At the Al-Wesir caravanserai
sits a greying gentleman, drawing on a water-pipe. His
silk tie is discreetly patterned, and his woven leather shoes and
perfectly ironed trousers underline the elegance of his appearance.
He is sitting in front of a nondescript office, and sweetly
scented flowers are in bloom on the bushes to his left and
right. “Ah, the rose is sitting among the jasmine”, says Hassan,
opening conversation with the gentleman in flowery oriental
style. With “rose” he means the distinguished gentleman himself
and, indeed, the words bring a smile to the latter’s lips.

SYRIEN
Graphik: Mario Gegenhuber
50
Die Lichter von Damaskus: Nächtliches Familientreffen
am Berg Kassioun. / The lights of Damascus: night-time family
rendezvous on Mount Kassioun.
CY
IL
LB
JO
TR
SY
IQ
ALEPPO
DAMASKUS
PALMYRA
E U P H R A T
SYRIEN
Austrian fliegt täglich von Wien nach Damaskus und zweimal pro Woche nach Aleppo. /
Austrian flies daily from Vienna to Damascus and twice a week to Aleppo.
A conversation ensues. The gentleman, Abdel Hamid
Chehade, is a wealthy merchant and manufacturer in Aleppo:
“My son and I are continuing the family tradition. We have
been in business for at least 340 years.” And his appearance
is testimony to the fact that the business is still doing
extremely well. “We produce fabrics and sell them to Europe.
Lots of it goes to France, but we also produce for Armani in
Italy, for example, and for Aigner in Germany”, says Abdel
Hamid, signalling to his employees to bring out some
samples. “We also export our soap to Europe: genuine Aleppo
olive soap, produced according to our own special recipe.
Every month we dispatch two or three containers by ship.”
Otherwise he deals in goods of every kind. At the moment,
for example, about a hundred tonnes of caraway is on its
way to Yemen by land.
Abdel Hamid’s family is a member of Aleppo’s finest upper
class. And it is not exceptional in a city that has flourished
through trade and remained true to that tradition. The wares
of the wholesalers are piled high in the countless caravanserais
that are hidden away in the labyrinth of the souk,
where tiny retail shops offer the whole range of Arabian products.
Sweets dripping with honey are piled in high pyramids.
Errand boys balancing trays laden with cardamom-scented
coffee make their way through the crowds. Women veiled
from head to toe buy silky fabrics from bales of material.
Mosques, baths and the townhouses of wealthy citizens
surround the roofed-over souk. And there is often an unsuspected
richness behind the façades as well: inlaid marble
floors in colourful patterns, wood-panelled walls, ornamental
stone masonry and fountains everywhere. Above it all,
the mighty citadel keeps watch.
Aleppo offers a kind of orient that is otherwise known
only from ancient fairy-tales or old copperplate engravings.
No sooner have you entered a jeweller’s shop than you find
a cup of tea in your hands and a conversation enfolds.
“European women love Arabian style, while our women
like Western design”, says jeweller Osama. The entirely
plausible explanation: we always want what we don’t have,
and Osama tells an oriental story to make his point: “There
was once a rich married man who fell in love with another
woman. She was wise and gave him a plate of coloured eggs
to eat. The man first ate the red ones, then the green and
then the blue. And he had to admit that they all tasted alike.
‘You see’, said the woman, ‘it’s the same with us women:
we’re not as different on the inside as we are on the outside.’”
The Thousand and One Nights are retold a thousand
times a day in Aleppo.