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Kasimir

Die „Kasimir“-Redaktion wünscht - Messdiener St. Johannes Oelde

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Messdiener an St. Johannes Oelde – <strong>Kasimir</strong> Nr. 89 (Dezember 2008)Fünf Reportagen aus den Slums von São PauloViel Armut, etwas HoffnungFliegende HändlerEin kurzer Pfiff, dann geht alles blitzschnell.Die fliegenden Händler raffenihren Ramsch zusammen und klemmenihre Klapptische unter den Arm. Als Polizeiund Ordnungshüter auftauchen,sind die illegalen Verkäufer längst inden Seitenstraßen rund um die Kathedraleverschwunden. Zehn Minuten späterstehen sie wieder an ihrem Platz. Essind Menschen, die aus dem regulärenWirtschaftsprozess herausgefallen sind.Ohne Minimallohn, ohne Krankenversicherungund Rentenanspruch versuchensie mit ihren Geschäftchen überdie Runden zu kommen. Ist es Zufall,dass sie sich ausgerechnet den Platzvor der Kathedrale aussuchen? Gewiss,hier tummelt sich reichlich potenzielleKundschaft. Und doch, es scheint, alsgewähre die mächtige Kirche den kleinenLeuten ein wenig Schutz. Absichtslos.Nur weil sie da ist.Tempel, überallStatistisch gesehen teilen sich inder Erzdiözese im Zentrum São Paulos6666 Katholiken einen Geistlichen,Ordensmänner und Ordensfrauen eingerechnet.Die historische Gleichung,nach der ein Brasilianer auch katholischist, gilt für 30 Prozent der Paulistanos– so heißen die Einwohner von SãoPaulo – nicht mehr. „Die individuelleFreiheit in der Konsumgesellschaft“, soKardinal Odilo Scherer, „erlaubt jedem,sich seine Religion selber zu schaffen.Je nach Bedürfnislage.“ Die Wohlha-22

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