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Schülerzeitung - Robert-Koch-Oberschule
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DER TOD<br />
Der saphirfarbige Himmel war wolkenlos. Es war warm. Die Hitze lag wie Blei über der<br />
Stadt. Das hielt aber die Menschen nicht davon ab, hinauszugehen und sich zu amüsieren.<br />
Genauso wie ich, Azrael.<br />
Jeden Tag vertrieb ich mir meine Zeit mit Mädchen, Alkohol, Nightlife usw.<br />
Doch dann geschah es ...etwas, was mich von einer Sekunde auf die andere veränderte.<br />
Es war Donnerstagmorgen. Ich wachte wie jeden Morgen um 7 Uhr auf, um mich für die<br />
Schule fertig zu machen. Ich nehme mir immer viel Zeit, um mich aufzustylen. Ach ja, hab<br />
ich schon erwähnt, dass ich der Mädchenschwarm der Schule bin?<br />
Heute hatte ich wieder nur eines im Kopf, nämlich mir ein Mädchen zu sichern und feiern zu<br />
gehen. Wie immer fuhr ich meinen Audi TT, um zur Schule zu kommen. Das kommt bei den<br />
Jugendlichen, besonders bei den Mädchen, gut an. Doch irgendetwas war heute anders. Ich<br />
weiß nicht was es war, nur, dass heute etwas geschehen würde, was ich niemals geahnt hätte.<br />
Auf meinem Schulweg merkte ich, dass ich meine Schlüssel zuhause vergessen hatte.<br />
Daraufhin machte ich mich auf den Rückweg; aber um pünktlich anzukommen,.<br />
beschleunigte ich das Tempo. Die Ampel leuchtete rot, aber hielt mich nicht davon ab, meine<br />
Fahrt zu stoppen. Ich raste mit voller Geschwindigkeit, um noch über die Ampel zu kommen.<br />
Und da...<br />
Was war das nur? Ich spürte einen ungeheuerlichen Schmerz, ich hörte ein lautes Krachen,<br />
mir wurde schwarz vor Augen, ich spürte nichts mehr, nur noch Dunkelheit.<br />
Was war passiert?! War ich etwa tot?<br />
„Oh, was?! Doktor, Doktor! Schnell, kommen Sie hierher. Azrael ist aufgewacht!“<br />
Was ist denn hier los? Was meint sie mit aufgewacht?<br />
„Ein Wunder ist geschehen!“<br />
Voller Schmerzen versuche ich mit dem Arzt zu reden:<br />
„Was... Was war denn? Was ist passiert?“<br />
„Azrael, du hast zwei Monate lang im Koma gelegen. Wir haben dich schon aufgegeben. Wir<br />
haben alles versucht, und nun bist du wach. Oh, Azrael, ein Wunder, ein Wunder.“<br />
Wie bitte?! Ich lag zwei Monate lang im Koma? Was ist denn bloß passiert? Ich erinnere<br />
mich an nichts, nur an meine letzte Fahrt [...]<br />
Es ist ein Monat vergangen und ich werde nun aus dem Krankenhaus entlassen. Immer<br />
wieder, von dem Tag, an dem ich aufgewacht bin, bis heute, stelle ich mir Fragen, wie z.B.,<br />
was das Leben für einen Sinn hat. Wieso habe ich überlebt? Was wäre passiert, wenn ich jetzt<br />
tot wäre? Gibt es ein Leben nach dem Tod?<br />
Woher bekomme ich meine Antworten? Ich bin einfach ratlos, irritiert und einsam. Keine<br />
Gedanken über Mädchen, Spaß und Geld kommen mir mehr.<br />
An meinen ersten Schultag erfuhr ich, dass wir einen neuen Mitschüler namens Abdul-<br />
Rahman bekommen haben. Er scheint ganz nett zu sein, ruhig und gelassen.<br />
Aber wo waren eigentlich meine Freunde? Komisch. Nicht einer von denen war zu sehen.<br />
In der Hofpause bewegte sich eine Gestalt auf mich zu. Ich erschrak, als diese Gestalt mich<br />
von hinten anfasste.<br />
Es war der Neue, Abdul-Rahman.<br />
„Na du, alles klar bei dir? Du bist doch Azrael, nicht wahr?“<br />
„Äh, ja, der bin ich. Wieso fragst du?“