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Jupp Magazin September 2015 RZ

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Geschichten vom <strong>Jupp</strong><br />

Der Schützenvogel<br />

Es begab sich zu der Zeit als wieder einmal<br />

das traditionsreiche Halterner Schützenfest<br />

anstand, dass man sich einen stilvollen<br />

Schützenvogel wünschte. Ein stolzer Adler<br />

müsste es<br />

sein, der in<br />

einem aufregenden<br />

Zweikampf<br />

zur Strecke<br />

gebracht<br />

würde, eines<br />

zukünftigen<br />

Schützenkönigs<br />

würdig.<br />

So trat man<br />

an den Heimat- und Schnitzkünstler <strong>Jupp</strong><br />

heran, der sich mit seinem damaligen<br />

Freund und Tischler Paul Kuhlmann sogleich<br />

in seine Werkstatt zurückzog. Paul<br />

fertigte einen Rohling aus massiven mit einander<br />

verleimten Eichenholzscheiten an,<br />

und <strong>Jupp</strong> bearbeitete diesen Rohling mit<br />

Stechbeitel und Holzhammer und schnitt<br />

seine Vorstellung eines Schützenvogels aus<br />

dem Holz heraus.<br />

Einige Zeit später und rechtzeitig zum<br />

Schützenfest präsentierten die beiden<br />

Freunde ihr Werk, einen prächtigen Adler<br />

mit mächtigem Schnabel, einem Zepter<br />

in der rechten Klaue, einem Reichsapfel<br />

in der linken Klaue und einer imposanten<br />

Spannweite von mehr als anderthalb Metern.<br />

Der Vogel war so schön, dass man<br />

sich dazu entschied, ihn nicht zum Abschuss<br />

freizugeben, er ist heute noch am Schießstand<br />

der Schützengilde zu besichtigen.<br />

<strong>Jupp</strong>, der auch begeisterter Sportschütze<br />

war, stand mit seiner Verbindung zur<br />

Schützengilde<br />

in alter<br />

Tradition mit<br />

seinem Vater.<br />

In den<br />

60er Jahren<br />

keimte unter<br />

den Stammgästen<br />

bei<br />

<strong>Jupp</strong> unner<br />

de Böcken<br />

die Idee<br />

auf, ein kleines Volksfest zu veranstalten,<br />

um endlich wieder einmal etwas feiern zu<br />

können. Auf dem Gelände des heutigen<br />

Biergartens traf man sich, um in fröhlicher<br />

Gemeinschaft und sicher auch recht<br />

feuchtfröhlich den Vogel abzuschießen.<br />

Man kann annehmen, dass die damalige<br />

Schießgesellschaft wohl jede Menge Spaß<br />

hatte, wie das Foto aus der damaligen Zeit<br />

vermuten lässt. Rechts hinter dem Schützenvogel<br />

sieht man Josef Geldmann, daneben<br />

steht seine Tochter Helga mit 17 Jahr aber<br />

dunklem Haar und am rechten Bildrand<br />

macht sich der <strong>Jupp</strong> in jungen Jahren schon<br />

mal mit dem Schützenwesen vertraut.

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