BERNER WERTE

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Seite 32 leben : was uns bewegt Bern in aller Munde Genuss mit Tradition Toblerone – die bekannteste Schokolade der Welt – feierte 2008 ihr 100-Jahr-Jubiläum. Der Inbegriff für Genuss und Schweizer Werte ist untrennbar mit Bern verbunden. Doch Toblerone ist nicht die einzige weltberühmte Spezialität, die ihren Ursprung im Kanton Bern hat. Die Industrielle Revolution, die in den Jahren 1890 bis 1914 im Kanton Bern relativ spät erfolgte, war in Bezug auf die Nahrungsmittelindustrie eine äusserst aktive und innovative Zeit: Ovomaltine, Bärenmarke, Stalden-Crème und Toblerone erfreuten sich schon Ende des neunzehnten Jahrhunderts grosser Beliebtheit. Anfangs galten diese Leckereien als pharmazeutische Stärkungsmittel. Mit den Fortschritten in der Medizin kam im städtischen Bürgertum ein neues Ernährungsbewusstsein auf, das vor allem die Milch als besonders gesund erachtete. Die Schweizer Facts & FIGURES Der Name Toblerone ist ein Wortspiel aus dem Familien- und Firmennamen «Tobler» und «Torrone», der italienischen Bezeichnung für Honig-Mandel- Nougat. Über die charakteristische Dreiecksform gibt es zahlreiche Legenden. Viele meinen, das Matterhorn hätte Modell gestanden. Theodor Toblers Söhnen zufolge ahmt das Schokoladen-Dreieck allerdings knackige Tänzerinnen der berühmten Pariser Revue «Folies Bergères» nach, die sich während einer Vorstellung zu einer kunstvollen Pyramide geformt hatten. Das ursprüngliche Logo auf der Verpackung zeigte einen Adler mit Schweizer und Berner Fahne in den Krallen, dahinter eine Bergkulisse. Erst in den 1960-er Jahren tauchte das Matterhorn auf dem kleinen Seitendreieck auf. Im Jahr 2000 rückte der berühmte Schweizer Berg auf die Längsseite der Toblerone. Darin versteckt ist ein Bär als Hinweis auf die Stadt Bern. Voralpenregion hatte sich in jener Zeit bereits auf die Milchproduktion spezialisiert, daher lag es nahe, gerade hier eine bedeutende Milchindustrie aufzuziehen. Stärken und heilen Weil die Kühe bald nicht mehr nur auf den Feldern, sondern auch in Ställen gehalten wurden, gab es einen Überschuss an Milch und teilweise entsprechende Absatzschwierigkeiten. Die «Berneralpen Milchgesellschaft» machte sich das neuartige Verfahren der Milchsterilisation zu Nutzen und schuf mit ihrer Alpenmilch Bärenmarke eine exportfähige, ungezuckerte Kondensmilch sowie mit ihrer «Berner Alpen Crème» – die heute Stalden-Crème heisst – eine süsse, haltbare Dessertcrème in Büchsen. Bärenmarke etablierte sich als Kleinkindnahrung und Heilmittel in Sanatorien. Schokolade- und Frühstücksgetränke wie Ovomaltine traten als Aufbaunahrung für Kranke und Schwangere ihren Siegeszug vom Ladentisch der Apotheken an. In den Kriegs- und Krisenjahren zwischen 1914 und 1945 punkteten « Notvorrat in den Kriegs- und Kriesenjahren. die Waren der Berner Milch- und Schokoladenindustrie als Notvorrat bei der Armee und in den Haushalten. Die haltbare Bärenmarke sorgte nach der Milchrationierung im Zweiten Weltkrieg für reissenden Absatz. Während die Milch- und Schokoladenspezialitäten bis dahin recht teuer waren, wurden sie in den Wirtschaftswunderjahren der Nachkriegszeit endlich für jedermann erschwinglich. Süsse Erfinder In den Anfangsjahren waren die serienmässig hergestellten Schokoladenprodukte kaum mit den feinen Näschereien von heute zu vergleichen, sondern bestanden aus einer öligen, bitteren Masse, die aus dem Inneren der gerösteten Kakaobohne gewonnen wurde. Zwei der wichtigsten Technologien zur Entwicklung der Tafelschokolade gehen auf Schweizer Pioniere zurück: Daniel Peter, Schwiegersohn des ersten Schokoladenmanufaktur- Besitzers Francois-Louis Caillier und guter Freund des Milchpulver-Erfinders Henri « Die Kühe im Hinterhof lieferten die Milch für die Schokolade. Nestlé, kreierte 1875 mit einem Gemisch aus Kakao, Zucker und Kondensmilch die erste Milchschokoladetafel der Welt. Verfeinert wurde die immer noch etwas brüchige Konsistenz der Tafelschokolade dann von Rudolphe Lindt, der entdeckte, dass das intensive Rühren der zähen Schokoladenmasse in einer Conchiermaschine diese entscheidend verbesserte. Die erste «conchierte» Schokolade fand schnell zahlreiche Liebhaber wie auch Nachahmer auf der ganzen Welt. Die neuen Wirtschaftszweige waren nicht nur das neue Aushängeschild des Kantons Bern, sondern veränderten auch das Gesicht der Bundeshauptstadt: Durch Hochbrücken und die ersten Tramlinien wurden die Aussenquartiere erschlossen, Industriegebäude entstanden, beispielsweise für Wander und Tobler. Vom Hinterhof auf den Weltmarkt Johann Jakob Tobler – der «Vater» der berühmten Toblerone – übernahm 1868 eine kleine «Confiserie Spéciale» an der Länggassstrasse in Bern. Besonders gefragt waren in seinem Laden die zartschmelzenden Schokoladen des Berner Fabrikanten Rudolphe Lindt. 1899 begann Theodor Tobler, der Sohn Toblers, mit der Produktion seiner eigenen Schokolade. Im Hinterhof hielt er ein paar Kühe, die die Milch dafür lieferten. Zusammen mit sei-
nem Cousin Emil Baumann tüftelte er an einer einzigartigen, unverwechselbaren Süssigkeit aus Schokolade, Mandeln und Honig, der Toblerone in Dreiecksform. Schon 1912 war die «Berner Chocoladen- Fabrik Tobler & Co. Cie» mit rund 600 Beschäftigten der grösste Industriebetrieb der Stadt. Der spätere Chocolatier Camille Bloch war einer von ihnen – nach einer kaufmännischen Lehre und seiner Tätigkeit als Handelsvertreter für Tobler gründete er 1926 seine eigene Firma «Chocolats et Bonbons fins Camille Bloch», die den beliebten Schoko-Nuss-Riegel Ragusa und die Praliné-Köstlichkeit Torino auch heute noch in Courtelary im Berner Jura produziert. Die einstige Produktionsstätte der Toblerone in der Berner Innenstadt und der Familienbetrieb Tobler sind längst Geschichte. Aber auch die zwischenzeitliche « Der grösste Industriebetrieb der Stadt Bern im Jahr 1912. Lizenzproduktion im Ausland. Inzwischen ist die Toblerone wieder durch und durch «swiss made». Die köstliche Spezialität wird von der Kraft Foods Schweiz GmbH in Brünnen bei Bern hergestellt. Und das in grösserem Stil als je zuvor: Die aneinander gereihte Tagesproduktion ergibt eine gigantische Schokoladenstrecke von 283 Kilometern. Informationen www.toblerone.ch www.nestle.ch www.wander.ch www.baerenmarke.de www.camillebloch.ch Dunkles TOBLERONE®-Schokoladenmousse 6-8 Portionen Zubereitungszeit: etwa 40 Minuten (plus 3-4 Stunden zum Auskühlen) Zutaten 300g dunkle Toblerone (Zartbitter), 2 Eier, 2 Esslöffel Puderzucker, 4dl Rahm Zubereitung Toblerone in Stücke brechen und in eine Schüssel geben. Im Wasserbad schmelzen; dabei darauf achten, dass das Wasser nicht zu heiss ist (50-60°C). Schüssel aus dem Wasserbad nehmen und die Schokolade glattrühren. Eier und Puderzucker in einer separaten Schüssel schaumig schlagen. Sobald sich eine helle Masse gebildet hat, sofort zur Schokolade geben und alles gut vermischen. Rahm steif schlagen und sorgfältig unter die cremige Schokoladenmasse ziehen. Das Mousse mit Klarsichtfolie zudecken und drei bis vier Stunden kühl stellen, am besten über Nacht bei 1-5°C. Servieren Das Mousse mit zwei Löffeln abstechen, auf Desserttellern anrichten und mit Rahm und Früchten nach Belieben dekorieren. Ä Guetä!
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