29.09.2015 Views

Exkursion in den Nationalen GeoPark Ruhrgebiet

Exkursionsführer - Karbonstratigraphie

Exkursionsführer - Karbonstratigraphie

SHOW MORE
SHOW LESS
  • No tags were found...

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

V. Wrede: <strong>Exkursion</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Nationalen</strong> <strong>GeoPark</strong> <strong>Ruhrgebiet</strong><br />

Wurmspuren von Planolites ophthalmoides<br />

(dieser Horizont ist auch im neu aufgewältigten<br />

Dünkelbergstollen aufgeschlossen). Dieser<br />

Horizont belegt e<strong>in</strong>e mar<strong>in</strong>e Überflutung, <strong>in</strong>folgedessen<br />

möglicherweise die Ausbildung des<br />

Kohleflözes Geitl<strong>in</strong>g 2 hier unterblieb. Nach<br />

oben wird die Tonfolge von dem 0,3 m mächtigen<br />

Flöz Mentor (Geitl<strong>in</strong>g 3) mit sandigem<br />

Wurzelbo<strong>den</strong> abgeschlossen. Den obersten<br />

Abschnitt bildet der F<strong>in</strong>efrausandste<strong>in</strong>. Er ist<br />

e<strong>in</strong> konglomeratischer Mittelsandste<strong>in</strong>. Der<br />

Sandste<strong>in</strong> besteht aus Großrippellagen und<br />

erosiven Trögen nach Art von verzweigten<br />

Flusssystemen. Große Treibhölzer s<strong>in</strong>d häufig.<br />

Die Schüttung der Sandste<strong>in</strong>e erfolgte überwiegend<br />

nach Westen.<br />

Der Ablagerung des F<strong>in</strong>efrausandste<strong>in</strong>s g<strong>in</strong>g<br />

<strong>in</strong>folge Meeresspiegeltiefstands e<strong>in</strong>e tiefgreifende<br />

Erosion des Ruhrbeckens voraus, bevor<br />

dann beim erneuten Meeresspiegelanstieg die<br />

e<strong>in</strong>geschnittenen Täler mit San<strong>den</strong> und Kiesen<br />

aufgeschüttet wur<strong>den</strong>. So hat WENDT (1965)<br />

zwischen Bochum und Essen im Niveau des<br />

F<strong>in</strong>efrausandste<strong>in</strong>s e<strong>in</strong> 20 m tief e<strong>in</strong>geschnittenes<br />

und mehrere Kilometer breites Tal nachgewiesen.<br />

Es verläuft etwa parallel der heutigen<br />

Ruhr und hatte sich bis an das Liegende<br />

von Flöz Mentor e<strong>in</strong>geschnitten. Das „F<strong>in</strong>efrau-<br />

Tal“ wurde vollständig mit San<strong>den</strong> und Kiesen<br />

aufgefüllt. Um so erstaunlicher ist, daß das<br />

Flöz Mentor an der Basis des F<strong>in</strong>efrausandste<strong>in</strong>s<br />

nirgendwo im Bereich des Ste<strong>in</strong>bruchs<br />

abgetragen wurde. Vermutlich war die<br />

Zähigkeit des Torfes der Grund, warum trotz<br />

starker Erosionskraft das Torfmoor weitgehend<br />

erhalten blieb.<br />

Der F<strong>in</strong>efrausandste<strong>in</strong>, der im Ste<strong>in</strong>bruch Dünkelberg<br />

die Bergkuppe bildet, liegt am Bergbaumuseum<br />

auf der Nordseite des Berges im<br />

Niveau des Zechenplanums und darunter.<br />

(Abb. 15).<br />

Abb. 15 Schnitt durch die Aufschlüsse im Bereich<br />

der Zeche Nachtigall<br />

Dort ist im Keller des Zechengebäudes auch<br />

das stratigraphisch darüber liegende Flöz F<strong>in</strong>efrau<br />

aufgeschlossen (Abb.16).<br />

Abb. 16: Aufschluss von Flöz F<strong>in</strong>efrau mit darüber<br />

liegen<strong>den</strong> Driftholzhorizont (Baumstamm)<br />

im Keller der Zeche Nachtigall<br />

Schriften<br />

BÄRTLING, R. (1925): Geologisches Wanderbuch<br />

für <strong>den</strong> Niederrhe<strong>in</strong>isch-Westfälischen<br />

Industriebezirk, umfassend das Gebiet vom<br />

nördlichen Teil des Rhe<strong>in</strong>ischen Schiefergebirges<br />

bis zur holländischen Grenze; 2. Aufl.<br />

(1925): 459 S., 123 Abb.; Stuttgart (Enke).<br />

BRAUCKMANN, C., SCHÄFER, A., DROZDZEWSKI,<br />

G. & WREDE, V. (1993): Stratigraphie, Sedimentologie<br />

und Tektonik im Oberkarbon des<br />

Subvariscikums. - Dt. geol. Ges. 145. Hauptvers.,<br />

<strong>Exkursion</strong>sführer, 25-40; Krefeld.<br />

CONZE, R. (1984): Sedimentologische Typisierung<br />

der fe<strong>in</strong>klastischen Geste<strong>in</strong>e des Ruhrkarbons.<br />

- Fortschr. Geol. Rhe<strong>in</strong>ld. u. Westf.,<br />

32: 187-230; Krefeld.<br />

CONZE, R., O. KRAFT & K. STREHLAU (1988):<br />

Typische Sedimentfolgen im südlichen Ruhrkarbon<br />

(Namur C u. Westfal A). - Sediment 88,<br />

Bochum, Exk. A: 57 S.; Bochum.<br />

CRAMM, T. & RÜHL, W. m. Beitr. v. WREDE, V.<br />

(2007): Auf <strong>den</strong> Spuren des Bergbaus <strong>in</strong> Dortmund-Syberg.<br />

Forschungen und Grabungen<br />

am Nordwesthang des Sybergs von 1986 -<br />

2006. - scriptum, 15, 113 S.; Krefeld.<br />

DROZDZEWSKI, G. & KOETTER, G. (2008): Geologie<br />

und Bergbau im südlichen <strong>Ruhrgebiet</strong>:<br />

das Muttental bei Witten. – Jber. Mitt. oberrhe<strong>in</strong>.<br />

geol. Vere<strong>in</strong>., N.F. 90: 287 – 316; Stuttgart.<br />

DROZDZEWSKI, G. & WREDE, V. (1994): Faltung<br />

und Bruchtektonik – Analyse der Tektonik im<br />

Subvaricikum. – Fortschr. Geol. Rhld. u.<br />

Westf., 38: 7 - 187, 101 Abb., 2 Tab., 2 Taf.;<br />

Krefeld.<br />

DROZDZEWSKI, G. & WREDE, V. (2003): The<br />

Silesian <strong>in</strong> the Foreland Bas<strong>in</strong>s of NW-<br />

Germany (Aachen, Ruhr, Osnabrück). – Field<br />

Trip, XVth ICCP Utrecht 2003: 14 S., zahlr.<br />

Anlagen; Utrecht.<br />

Subkommission für Karbonstratigraphie Jahrestagung 2012 <strong>in</strong> Witten 12

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!