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Gerinnungsanamnese!) Spinalanästhesie neuroaxialen Therapiepause

Checkliste: Spinalanästhesie unter ASS • Akute ... - Gerinnung

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C. Kölblinger<br />

6. Anästhesie<br />

Checkliste: <strong>Spinalanästhesie</strong> unter ASS<br />

• Akute Indikationsstellung<br />

• Sorgfältige Risiko-Nutzen-Analyse<br />

• Kontrolle von <strong>Gerinnungsanamnese</strong> und Labor<br />

• KI beachten: aPTT > 45s, Quick< 60%, INR> 1,4,<br />

Thrombozyten < 100.000/μl [111]<br />

• RMNLA in der Geburtshilfe hat ein eigenes Vorgehen.<br />

• Keine Katheterverfahren<br />

• Kein ASS-Hyperresponder (Detektion in der <strong>Gerinnungsanamnese</strong>!)<br />

• Achte auf mögliche Medikamenten-Interaktion (insbes. NSAR,<br />

Thrombozytenaggregationshemmer, NMH, ASS, HAES,<br />

Phytopharmaka)<br />

Explizites Fragen nach Medikamenteneinnahme (welches<br />

Präparat? welche Menge? Zeitpunkt der letzten Einnahme?)<br />

• Bei ASS in Kombination mit NMH bzw. einer auffälligen<br />

Blutungsanamnese:<br />

NMH einmalig pausieren, kein NMH 36–42 h vor Punktion<br />

bzw. Katheterentfernung. [11]<br />

ASS-Pause von 48 h unter NMH vor single shot <strong>Spinalanästhesie</strong><br />

mit atraumatischer Nadel, 72 h vor allen anderen <strong>neuroaxialen</strong><br />

Kathetern.<br />

• Bei jenen PatientInnen, die ASS nach Koronarstentimplantation<br />

perioperativ weiterhin erhalten sollen, erscheint es sicherer vor<br />

der Punktion unter ASS die NMH-Thromboseprophylaxe zu<br />

pausieren (z.B. NMH-Pause am OP-Vorabend = 11h vor OP<br />

oder NMH-Prophylaxe-Beginn erst postoperativ)<br />

• Bei Trauma und i.v. Heparin 5.000 IE bei Aufnahme ist bei<br />

dringlicher Indikation zur Regionalanästhesie (Aspirationsgefahr)<br />

eine single shot <strong>Spinalanästhesie</strong> vor Ablauf der 3h <strong>Therapiepause</strong><br />

vertretbar. Die nächste prophylaktische Heparindosis kann<br />

1–2h nach Punktion erfolgen.<br />

6<br />

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• Bei Trauma unter ThromboASS-Therapie und i.v. Heparin<br />

5.000 IE bei Aufnahme dann individuelle Risiko-Nutzen-Stratifizierung.<br />

Bei hohem Thromboembolierisiko Heparinisierung<br />

und auf blutungsriskante Blockade verzichten.<br />

• Bei Gefäßchirurgie kann eine intraoperative Heparinisierung<br />

ca. 2 h nach PDA-Katheteranlage sicher sein. (Keine Empfehlung<br />

der AGPG/ÖGARI da zu wenige Studiendaten). Vollheparinisisierung<br />

erst nach 6–12h. Wenn möglich PDA-Katheteranlage<br />

am OP-Vortag anstreben. [107]<br />

• Bei blutiger Punktion sollte ein low dose Heparinbolus<br />

(5.000IE) für 1–2h und eine Vollheparinisierung für 6–12h<br />

vermieden werden. [109]<br />

• Empfohlene Zeitintervalle vor und nach RMNLA-Punktion/<br />

Katheterentfernung einhalten. siehe Tabelle 6.11 und Tab. 6.12<br />

• Bei therapeutischer NMH-Dosierung RMNLA nur unter<br />

sorgfältiger Nutzen-Risiko-Analyse (Anti-Xa-Spiegel unter<br />

Nachweisgrenze!)<br />

• Keine RMNLA und keine blutungsriskante periphere Regionalanästhesie<br />

unter Clopidogrel.<br />

• Dokumentation und Patientenaufklärung<br />

• Atraumatische Punktion durch erfahrenen Anästhesisten<br />

• Atraumatische Nadel z.B. 25 Gauge Pencil-Point-Nadel<br />

• Keine tiefen Mehrfachpunktionen<br />

• Eine traumatische, blutige Punktion verlängert die <strong>Therapiepause</strong><br />

und intensiviert die Nachkontrollen. [107]<br />

• Information an Chirurgen und Station bezüglich<br />

NMH-Applikation<br />

• Sorgfältige neurologische Nachkontrollen (1x täglich)<br />

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