Leseprobe
Eine Kindheit in Tschagguns - Burtscher Marketing
Eine Kindheit in Tschagguns - Burtscher Marketing
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Das Ganzenahl<br />
Das Ganzenahl ist der Ortsteil, der direkt an die<br />
Zelfen angrenzt. Er beginnt auf der Höhe vom<br />
Junkersboden und reicht bis zum Gampadelsbach.<br />
Es ist ein sonniger, schöner Flecken Erde. Die<br />
leichte Hanglage gibt im oberen Teil den Blick frei<br />
auf Schruns, Bartholomäberg und das Hochjoch.<br />
Dreht man den Kopf, steht über einem stolz die<br />
Mittagspitze, der Hausberg der Tschaggunser.<br />
Gotthard Sandrell, ein Freund meines Vaters und<br />
der Besitzer des Campingplatzes in der Zelfen, hatte<br />
hier seine Ländereien, und an der Grenze zum<br />
Ganzenahl lebten die Familien Tschohl und Konzett.<br />
Während die Jugend bei Tschohls schon älter<br />
war, gehörte der Erich Konzett zum erweiterten<br />
Kreis der Zelfner Kinder. Seine Mutter Paulina war<br />
eine Tante meines Freundes Heli Präg.<br />
Im Haus von Tschohls habe ich als Kind das erste<br />
Mal den Tod erlebt. In einer Kammer im oberen<br />
Stock lag die Großmutter vom Armin Tschohl und<br />
seinen Geschwistern aufgebahrt. Um sie herum<br />
saßen alte Frauen in dunklen Trachten, die mit ei-<br />
nem Rosenkranz in der Hand Gebete murmelten<br />
und lautstark wehklagten.<br />
Der Gotthard Sandrell beeindruckte mich immer<br />
wieder durch seine Großzügigkeit und Gelassenheit.<br />
Bei ihm lernte ich das Melken und das Traktor<br />
fahren, und er redete mit mir wie mit einem<br />
Erwachsenen.<br />
Er gab mir Raum für meine ersten künstlerischen<br />
Versuche, indem er mir erlaubte, die Hinweisschilder<br />
zum Campingplatz nach meinem Geschmack<br />
neu zu gestalten, und er unterstützte mich bei meinen<br />
ersten Schritten als junger Unternehmer, indem<br />
er mir den Campingplatz und seinen Kiosk<br />
als Versuchsfeld für einen von mir konzipierten<br />
Frühstücksservice überließ.<br />
Die Familie Mangard wohnte im unteren Stock<br />
des Sandrellhauses, eines denkmalgeschützten,<br />
wunderschönen Altbaus aus dem 15. Jahrhundert.<br />
Über ihnen, im ersten Stock, wohnte die Viktoria<br />
Salzgeber mit ihren Kindern Karl Morscher und<br />
seiner schönen Schwester Margot. Der Karl und<br />
die Buben von Mangards sind mit mir in die Schule<br />
gegangen, aber in der Freizeit sahen wir uns eher<br />
selten.<br />
Unterhalb der heutigen Zelfenstraße wohnte die<br />
Familie Lorenzin mit einer Schar Buben und<br />
einer Tochter. Der Emil Lorenzin war<br />
meistens dabei, wenn wir uns in der Au,<br />
in der Nähe seines Elternhauses herumtrieben.<br />
Hier hatte das Bächli, ein kleiner<br />
Bach, der auf geradem Weg durch<br />
die Zelfen fließt, Lust auf ein paar Kur-<br />
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