Vipassana-Meditation-Anleitung
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Vorwort<br />
Es ist eine Binsenwahrheit, dass niemand leiden will und alle nach<br />
Glück streben. In dieser unserer Welt machen die Menschen alle nur<br />
möglichen Anstrengungen um Leid zu vermeiden und zu lindern und<br />
um Glück zu genießen. Trotzdem sind ihre Anstrengungen<br />
hauptsächlich darauf gerichtet, durch materielle Mittel physisches<br />
Wohlbefinden zu erreichen. Glück ist aber von der Geisteshaltung<br />
abhängig und dennoch denken nur wenige Leute ernsthaft über<br />
mentale Entwicklung nach und noch weniger betreiben wirkliche<br />
Geistesschulung.<br />
Um das zu veranschaulichen, braucht man die Aufmerksamkeit nur<br />
auf die täglichen Gewohnheiten zu richten, wie Reinigung und Pflege<br />
des Körpers, das endlose Bemühen um Nahrung, Kleidung und<br />
Unterkunft, den ungeheuren technischen Fortschritt der erreicht wurde<br />
um den materiellen Lebensstandard zu erhöhen, die Transportmittel<br />
und die Kommunikation zu verbessern und um Krankheiten und<br />
Gebrechen zu heilen. All diese Bestrebungen betreffen in der<br />
Hauptsache die Versorgung und Ernährung des Körpers, wobei<br />
anerkannt werden muss, dass diese wesentlich sind. Diese<br />
menschlichen Bemühungen und Errungenschaften können aber wohl<br />
kaum das mit dem Altern und Tod verbundene Leid, häusliches<br />
Unglück und wirtschaftliche Schwierigkeiten, kurz die<br />
Nichtbefriedigung der Wünsche und Sehnsüchte, lindern oder<br />
auslöschen. Leiden dieser Art lässt sich mit materiellen Mitteln nicht<br />
beikommen; es kann nur durch Geistesschulung und<br />
Weiterentwicklung des Geistes überwunden werden.<br />
Damit wird klar, dass der zu suchende, richtige Weg derjenige ist, den<br />
Geist zu trainieren, zu stabilisieren und zu läutern. Dieser Weg ist in<br />
der Maha Satipatthana Sutta zu finden, einer wohlbekannten Rede des<br />
Buddha, die er vor gut 2500 Jahren gehalten hat. Der Buddha gab<br />
darin folgende Erklärung ab:<br />
Dies ist der einzige Weg zur Läuterung der Wesen, um Gram und<br />
Wehklagen zu überwinden, um Schmerz und Kümmernis<br />
III-iv