Create successful ePaper yourself
Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.
Ausgabe 030 Nordeifel - <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />
kostenlos<br />
zum Mitnehmen<br />
<strong>Eifel</strong><br />
Simonskall<br />
Perle der <strong>Eifel</strong><br />
125 Jahre<br />
Restaurant Fringshaus<br />
Herbst in der<br />
Drover Heide<br />
Das Lokalmagazin für Monschau, Roetgen, Simmerath,<br />
Nideggen, Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau und Umgebung
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Wenn die Stare sich zu<br />
Hunderten für ihre<br />
Abreise in den Süden auf<br />
den Überlandleitungen<br />
versammeln, dann verwöhnt die <strong>Eifel</strong><br />
seine Bewohner mit einem großartigen<br />
Farbtheater. So weit das Auge reicht,<br />
winken die Bäume mit grandiosen Farben,<br />
und die Kinder freuen sich über Kastanien<br />
und Hasel- und Wallnüssen die verschwenderisch<br />
verstreut sind. Die zahlreichen<br />
Veranstaltungen in der <strong>Eifel</strong> werden<br />
nun immer mehr nach Innen verlegt und<br />
jeder Kamin- und Holzofenbesitzer freut<br />
sich über die vielen Stapel Holz, die sie<br />
übers Jahr für den Winter aufgeschichtet haben.<br />
Doch in die große Vorfreude auf den gemütlichen Herbst mischen sich auch<br />
in jedem Jahr auf Allerheiligen und Allerseelen Gefühle des Abschieds und der<br />
Erinnerung. Die Bestattungskultur scheint in den letzten Jahren im Umbruch.<br />
Doch einen Platz zu haben, an dem man sich der lieben Verstorbenen in<br />
aller Ruhe erinnern kann ist nach wie vor wichtig für die Menschen. Wenn<br />
zu Allerheiligen tausende Ewige Lichter die Friedhöfe in roten Lichtschimmer<br />
tauchen, spürt man eindrucksvoll, wie sehr.<br />
Simonskall, gerne die Perle der <strong>Eifel</strong> genannt, ist im Herbst ein wahres Eldorado<br />
für Naturbegeisterte. Der 50-Seelenort inmitten des reizvollen Kalltals bietet<br />
<strong>Eifel</strong><br />
nicht nur viele wundervolle Wanderwege, sondern steckt auch voller geschichtlicher<br />
Besonderheiten, die entdeckt werden wollen. In Schmidt kümmern<br />
sich Frauen und Männer ganz selbstverständlich und mit viel Engagement<br />
um die vielen aufgenommenen Asylanten. Zusammen mit der katholischen<br />
Kirchengemeinde St. Hubertus (St. Mokka) veranstaltete das Integrationsteam<br />
kürzlich ein großes Willkommensfest am Zimmel.<br />
Ein Aushängeschild <strong>Eifel</strong>er Gastronomie, das Restaurant Fringshaus, feiert in<br />
diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Für <strong>Eifel</strong> <strong>aktuell</strong> Grund genug, das<br />
Traditionshaus und seine Geschichte vorzustellen. Das Kunst- und Kulturzentrum<br />
der Städteregion Aachen in Monschau (KuK) präsentiert augenblicklich – und<br />
wieder kostenfrei - einen Einblick in die Welt der international renommierten<br />
Künstler Jürgen Klauke und Gina Lee Felber. Der Initiator des Musik- und<br />
Kultursamplers „<strong>Eifel</strong>gefühl“, Horst Hültenschmidt, besuchte Nideggen. <strong>Eifel</strong><br />
<strong>aktuell</strong> nutzte die Gelegenheit, sich mit ihm über das Projekt zu unterhalten.<br />
Spätestens ab dem 11.11. startet in der Region die 5. Jahreszeit. Die KG<br />
„Schmedter Grieläächer“ feiern in der kommenden Session ein jeckes Jubiläum:<br />
6 x 11 Jahre. Warum es wichtig ist, Zeit für andere Menschen aufzubringen, zeigt<br />
das ehrenamtliche Engagement im Helena-Stollenwerk-Haus in Simmerath. Im<br />
Herbst zeigt sich die Drover Heide von ihrer spektakulärsten Seite. Wir nehmen<br />
Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit auf unsere Wanderung.<br />
Ab sofort ist „<strong>Eifel</strong> <strong>aktuell</strong>“ auch bequem im Internet nachzulesen. Unter<br />
www.lokalmagazine.wordpress.com fi nden Sie jede bislang erschienene<br />
Ausgabe.<br />
Wir wünschen Ihnen wieder viel Vergnügen bei der Lektüre unserer Berichte<br />
und inspirierende Anregungen.<br />
Herzliche Grüße<br />
Bert van Londen<br />
peugeot.de<br />
PEUGEOT KOMPLETTPREIS-ANGEBOTE<br />
ALLZEIT SICHER<br />
UNTERWEGS<br />
PEUGEOT WARTUNG<br />
Mit allen vorgeschriebenen Kontrollen<br />
und PEUGEOT Langzeitmobilität.<br />
PEUGEOT ORIGINAL<br />
GEPRÜFTE QUALITÄT<br />
T EIL E U N D<br />
Z U B E H Ö R<br />
79€ ab *<br />
* Komplettpreis inkl. MwSt. für viele PEUGEOT Modelle inkl. aller vorgeschriebenen Kontrollen<br />
und PEUGEOT Langzeitmobilität. Über das entsprechende Komplettpreis- Angebot für Ihren<br />
PEUGEOT informieren wir Sie gerne.<br />
IHR PEUGEOT SERVICE<br />
MIT UNS KOMMEN SIE EINFACH WEITER!<br />
Autohaus Müllejans GmbH<br />
52385 Nideggen-Schmidt · Heimbacher Straße 17 ·<br />
Tel.: 02474/93010<br />
www.peugeot-muellejans.de<br />
2
<strong>Eifel</strong><br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Titelseite: Simonskall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
Inhaltsverzeichnis & Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Simonskall - Perle der <strong>Eifel</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-6<br />
Cafe Löwenherz - Kreuzau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Engagement Flüchtlinge in Schmidt . . . . . . . . . . . . . . 8-9<br />
Fringshaus - Seit vier Generationen ein<br />
Symbol für Gaumenfreuden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-11<br />
Weltpremiere im KUK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-13<br />
Das Beste, was die <strong>Eifel</strong> an Kunst zu bieten hat . . . . . . 14<br />
Kloster-Kultur-Keller -<br />
Puppenspiel und Figurentheater im Herbst <strong>2015</strong> . . . . 15<br />
Schmedter Grieläächer – 6 x 11 jecke Jahre . . . . . . . . . 16<br />
Fressnapf Roetgen/ Vorwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Ehrenamtliches Engagement<br />
im Helena-Stollenwerk-Haus/Simmerath . . . . . . . . . 18-19<br />
Herbst – Zeit des Abschieds und Erinnerns . . . . . . . 20-21<br />
Kurz und Gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
Herbst in der Drover Heide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Proxy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Impressum<br />
Erscheinungsweise: monatlich, jeweils ab der 2. Monatswoche<br />
Auflage: 6.000 Stück<br />
Verteilung: Kostenlose Verteilung über Auslegestellen Raum Monschau,<br />
Roetgen, Simmerath, Nideggen, Heimbach, Kreuzau, Hürtgenwald und Umgebung.<br />
(in Geschäften und öffentlichen Gebäuden, sowie Banken und Sparkassen).<br />
Redaktions- und Anzeigenschluss: um den 30. eines jeden Monats<br />
Herausgeber und V.i.S.d.P.:<br />
Euregio Marketing UG<br />
Hartmut Hermanns<br />
Marc André Mainz<br />
Süsterfeldstraße 83, 52072 Aachen<br />
Mail: hermanns@euregio-marketing.com<br />
Web: www.lokalmagazine.wordpress.com<br />
www.euregio-marketing.com<br />
Chefredakteur <strong>Eifel</strong>: Bert van Londen<br />
Redaktion & Anzeigenleitung:<br />
Froitscheidter Str. 94, 52385 Nideggen<br />
Tel.: 02474-998665, Mobil: 0171-5760915<br />
info@agentur-wortundbild.de<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Manfred Schmitz (ms), Heike Tischer (ht),<br />
Franz Tiedtke, Stephan Geißer<br />
Mediaberater:<br />
Bert van Londen, Tel. 02474 – 998 665, Mobil. 0171 – 576 09 15<br />
Fotografie & Copyright: by Bert van Londen, agentur Wort und Bild<br />
Layout/ Gestaltung: Euregio Marketing UG<br />
Druck: Druck & Verlagshaus Mainz GmbH Aachen<br />
www.druckservice-aachen.de<br />
3
<strong>Eifel</strong><br />
Simonskall – Perle der <strong>Eifel</strong><br />
Wenn der Herbst seinen wunderschönen Einzug hält, dann<br />
machen sich naturbegeisterte Menschen einmal mehr<br />
auf den Weg in die <strong>Eifel</strong>. Idyllisch im Kalltal am Rande des<br />
Monschauer Landes und des Kreises Düren gelegen, erwartet<br />
der 50-Seelenort Simonskall seine Gäste mit einem unglaublich erlebenswerten<br />
Querschnitt von allem, wofür die <strong>Eifel</strong> steht. Herrlichste Natur und unbegrenzte<br />
Möglichkeiten zum aktiven Naturerleben, einer ganz besonders interessanten<br />
Historie, einem herausragenden, kleinen Kulturbetrieb, der weit über die<br />
Grenzen des kleinen Ortes hinaus Aufmerksamkeit erfährt, freundlichen und aufgeschlossenen<br />
Menschen – und natürlich – einer kundenfreundlichen Hotellerie<br />
und Gastronomie. Vor allem aber überzeugt Simonskall mit seiner herrlichen,<br />
beinnahe unberührten Natur. Wo die Kall in Millionen von Jahren das Gestein<br />
des Rheinischen Schiefergebirges abgetragen hat, ist ein Tal entstanden, das sehr<br />
unterschiedliche Gesichter hat. Mal fl ießt die Kall in einer lieblichen Landschaft<br />
aus Feldern und Wiesen dahin, dann wieder verengt sich das Tal zur Schlucht,<br />
deren Hänge schroffe Felsformationen zeigen, die die Spuren der in Äonen von<br />
Jahren stattgefundenen Erosion aufweisen. Die Wälder - Buchen, Eichen und<br />
Fichten - sind weitgehend unberührt, abgestorbene oder umgestürzte Bäume<br />
bleiben da, wo sie gefallen sind und bieten Flora und Fauna neue Nahrung zu<br />
neuem Wachstum. Hochwild, Schwarzwild, Muffl on, Wildkatzen und Biber, sie<br />
alle sind in diesen Wäldern zu Hause, ebenso wie Feuersalamander, Eidechse,<br />
viele Frosch- und Krötenarten, und natürlich Fledermäuse. Das Zwitschern der<br />
Singvögel im Frühjahr und Sommer, die Schreie von Bussard und Milan, der<br />
elegante Flug des Schwarzreihers oder auch das aufgeregte Quaken einer Ente,<br />
die sich voller Lebensfreude die Kall hinuntertreiben lässt, all dies begeistert<br />
nicht nur Ornithologen. Zahlreiche wunderschöne Wanderwege warten darauf,<br />
erwandert zu werden. Links zu Kartenmaterialien oder GPS-Wanderungen<br />
fi nden Interessierte im Internet unter: www.vossenack.nrw/Simonskall. Ein<br />
neuer Bikepark bietet bestes Terrain und ideale Bedingungen, um das Kalltal mit<br />
dem Mountainbike zu erkunden.<br />
vor den Unwägbarkeiten des heraufziehenden 30-jährigen Krieges zu schützen.<br />
Die von Simon Kremer im Jahre 1651 hinzugefügte linke Gebäudehälfte wird<br />
heute als „Junkerhaus“ bezeichnet.<br />
Bereits im Jahre 1612 wurden Glashütte und Seifensiederei wegen Unrentabilität<br />
in eine Eisenhütte umgewandelt, deren neuer Besitzer was der bereits erwähnte<br />
Simon Kremer, ein aus Zweifall zugewanderter Hüttenmeister, „Simon op der<br />
Geschichte des Junkerhauses<br />
Berühmtestes Aushängeschild Simonskalls ist das Junkerhaus. Seine Geschichte ist<br />
eng verbunden mit der Geschichte des Ortes, dessen Gründung – wie urkundlich<br />
belegt – auf das Jahr 1608 zurückgeht. Angelockt von den großen Holzvorräten<br />
und Quarzitvorkommen sowie der Wasserkraft des Kallbachs, errichtete der<br />
Schweizer Kaufmann Bartholomäus Schobinger aus St. Gallen hier im Gebiet „op<br />
der Callen“ eine Glashütte und eine Seifensiederei. In unmittelbarer Nähe baute<br />
er ein massives Wohnhaus mit Wehrturm, den er vorsorglich mit Schießschachten<br />
ausstattete, um sich und seine große Familie mit Ehefrau, 13 Kindern und Gesinde<br />
4
<strong>Eifel</strong><br />
Advertorial<br />
Historische Fotos: Sammlung Franz Scholl<br />
Callen“ genannt, wovon der Ortsname „Simonskall“ abgeleitet ist.<br />
In der Folgezeit diente das Junkerhaus über zweieinhalb Jahrhunderte vielen<br />
Generationen als Wohnstatt und überstand so manchen Sturm der Zeit bis im<br />
Jahre 1919 der Kunsthistoriker und Publizist Carl Oskar Jatho und seine Frau, die<br />
Schriftstellerin Käthe Jatho-Zimmermann, das Haus von den damaligen Besitzern<br />
Scholl anmietete, um hier zusammen mit einer Gruppe junger avantgardistischer<br />
Künstler aus der Kölner Szene eine Art Landkommune zu errichten, die sich<br />
Kalltalgemeinschaft nannte. Das Junkerhaus wurde nun zu einem wichtigen<br />
Begegnungs- und Zufl uchtsort für Künstler und Intellektuelle, bis sich im Herbst<br />
1921 die Kalltalgemeinschaft aus wirtschaftlichen Gründen wieder aufl öste.<br />
Der 2. Weltkrieg und die erbitterten Kampfhandlungen der so genannten<br />
„Schlacht im Hürtgenwald“ hinterließen auch in Simonskall deutliche Spuren<br />
der Verwüstung durch Bomben- und Granateinschläge. Davon betroffen war<br />
auch das Junkerhaus, das teilweise zerstört wurde und ausbrannte. Spätestens<br />
hierbei dürften wohl auch die Bilder zu Szenen des Gilgamesch-Epos zerstört<br />
worden sein, die Franz Wilhelm Seiwert, Mitglied der Kalltalgemeinschaft, an<br />
die Wände des Junkerhauses gemalt hatte.<br />
Sein heutiges Äußeres mit dem prachtvollen Fachwerkgiebel und den<br />
zierlichen Sprossenfenstern, wie aber auch das stilvolle Innere mit gediegener<br />
Blausteintreppe und eichenen Wandvertäfelungen, verdankt es dem<br />
Lammersdorfer Industriellen Otto Junker, der das stark beschädigte Gebäude<br />
1958 erwarb, aufwändig renovierte und als Werksmuseum einrichtete. Nach<br />
ihm wurde es im Volksmund „Junkerhaus“ genannt, so lautet auch sein offi -<br />
zieller Name. Heute befi ndet sich das denkmalgeschütze Gebäude im Besitz<br />
der Gemeinde Hürtgenwald und dient als Museum sowie als bedeutender<br />
Erinnerungsort der Moderne im Rheinland.<br />
Weitere Informationen unter: www.junkerhaus-simonskall.de<br />
veTanztee<br />
vTanztee<br />
Event -<br />
Café Kern in Simonskall<br />
v<br />
Tanzteeo<br />
mo<br />
Tanzteeon<br />
Tanzteen<br />
Tanzteens<br />
Tanztees<br />
Tanzteek<br />
Tanzteesk<br />
Tanzteea<br />
Tanzteeka<br />
Tanzteeal<br />
Tanzteeall<br />
en<br />
- C<br />
C f<br />
fé<br />
f<br />
Jeden Freitag von<br />
14 - 18 Uhr<br />
im Café Kern<br />
Simonskall<br />
S<br />
Si<br />
im<br />
i Simon<br />
l<br />
DJ Lothar sorgt für Musik und gute Stimmung<br />
Telefon: 0 24 29 - 24 85<br />
Fax: 0 24 29 - 90 22 72<br />
info@cafe-kern.de<br />
Café Kern<br />
Simonskall 25<br />
52393 Hürtgenwald<br />
5
<strong>Eifel</strong><br />
Die Burg Simonskall<br />
In der an Burgen durchaus nicht armen Nordeifel nimmt die Burg Simonskall<br />
eine Sonderstellung ein. Neben Nideggen, Heimbach, Satzvey oder gar der<br />
„Ordensburg Vogelsang“ wirkt der Simonskaller Bau doch recht bescheiden.<br />
Dennoch erfüllt er die Kriterien eines solchen Bauwerks, ist eine wehrhafte und<br />
verteidigungsfähige Wohn- und Wirtschaftsanlage, die ihren Bewohnern Schutz<br />
vor Angriffen von außen bietet. Ob diese Schutzfunktion jemals gefordert war,<br />
ist aber nicht bekannt. Was die Burg von Simonskall vor allem von anderen<br />
Burgen unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie nicht etwa von mächtigen<br />
Adelsgeschlechtern, sondern von einem Handwerksmeister – dem schon<br />
erwähnten Reidmeister (=Hüttenmeister) Simon aufgeführt wurde, sozusagen<br />
eine „bürgerliche Burg“. Der Herzog von Jülich, dem das gesamte Land gehörte,<br />
dürfte sich auch weniger für die Sicherheit seiner Pächter als für die beiden<br />
Goldtaler interessiert haben, die ihm die Wasserrechte an der Kall Jahr für Jahr<br />
einbrachten. Schon die Gründung von Simonskall war anders: In einer durch und<br />
durch katholischen Gegend kamen zwei protestantische Schweizer ins Kalltal,<br />
um hier ihr Glück noch einmal zu versuchen, die (Halb-) Brüder Schobinger,<br />
immerhin schon 60 und 69 Jahre alt!<br />
Die Marienkapelle<br />
Ausgerechnet in einer Zeit, in der das Christliche Glaubensbekenntnis kaum<br />
mehr galt als die Religion, der es entstammte, und in welcher die Deutschen<br />
auf eine tausendjährige, glorreiche Zukunft eingestimmt wurden, ausgerechnet<br />
in dieser Zeit beschlossen die Simonskaller, ein eigenes Gotteshaus zu errichten.<br />
Ein Einwohner stiftete das Grundstück am Hang, und mit Mitteln, die zum Teil<br />
aus der Gemeinde und zum anderen Teil von der Kirche aufgebracht wurden,<br />
entstand 1935 die Marienkapelle Simonskall. Anders als die große Schwester in<br />
Vossenack blieb diese kleine Kirche weitgehend von den Kriegseinwirkungen<br />
verschont. Dennoch und trotz der soliden Bauweise blieben altersbedingte<br />
Verschleißerscheinungen nicht aus. So war es ein großer Segen für die Kapelle,<br />
dass sich im Jahre ihres 75-jährigen Bestehens ein Verein gründete, der die<br />
Mittel zusammenbrachte, die zur Renovierung des Daches erforderlich waren.<br />
Heute ist die Marienkapelle wieder in einem Zustand, der eine Nutzung nicht<br />
allein für kirchlich-rituelle Zwecke, sondern auch zur Setzung kultureller Impulse<br />
für die Gemeinde und darüber hinaus erlaubt.<br />
Eine Glockengeburt<br />
Eine der Glocken der 1935 erbauten Marienkapelle zeigte unüberhörbare<br />
Verschleißerscheinungen und war an gleich drei Stellen defekt. Wieder bewies<br />
der Förderverein der Marienkapelle e.V. großen Einsatz. Eine neue Glocke musste<br />
her. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und Interessierter erfolgte der<br />
Guss der großen Marien-Glocke öffentlich durch den Glockengießer Simon<br />
Laudy. Die Marien-Glocke hatte die Klangprüfung erfolgreich bestanden und die<br />
neue Läuteanlage wurde installiert. Weihbischof Bündgens weihte feierlich die<br />
große Marien-Glocke und die kleinere Josef-Glocke ein.<br />
6
<strong>Eifel</strong><br />
Advertorial<br />
Mit Charme und allerlei Leckereien –<br />
Café Löwenherz in Kreuzau<br />
Mit dem Cafe Löwenherz ist seit<br />
Februar dieses Jahres Kreuzau um<br />
einen liebenswerten Treffpunkt reicher.<br />
„Die Liebe zur Gastronomie,<br />
habe ich schon als Kind entdeckt“, antwortet<br />
Desireé Kupsch auf die Frage, was Sie an Ihrer<br />
Arbeit im Café so liebt. „Ich habe bereits lange<br />
Zeit vorher in Cafés gearbeitet und liebe es,<br />
Menschen kulinarisch zu verwöhnen. Ich möchte<br />
da sein für meine Gäste“. „Mein Vater Erich<br />
Jansen, Eigentümer des Cafés Löwenherz, hat mir<br />
einen großen Traum mit dem Café erfüllt“, erklärt<br />
die junge Geschäftsführerin. Durch aufwändige<br />
Renovierungsarbeiten und mit viel Liebe zum Detail<br />
- hier im Herzen von Kreuzau - ist ein modernes<br />
Café mit gemütlicher Atmosphäre entstanden ist.<br />
Neben Büchern und Spielen, die vor Ort gelesen<br />
oder gespielt werden können, kann man diese<br />
auch tauschen – eben alles ganz individuell. Eine<br />
gemütliche Spielecke lässt die Herzen der kleinen<br />
Gäste höher schlagen. Direkt neben der historischen<br />
Burg Kreuzau kann man im Innenraum des<br />
Cafés Löwenherz sowie auf der wunderbar gelegenen<br />
Außenterrasse eine schöne Auszeit vom Alltag<br />
nehmen<br />
Desireé Kupsch versteht es, mit ihrem fünfköpfi gen<br />
Team ihre Gäste rund um zu verwöhnen. Neben<br />
einem üppigen Frühstück, das aus verschiedenen<br />
Brötchen und Broten sowie einer großen Auswahl<br />
an Aufschnitt und Beilagen bis hin zu Müsli, Joghurt<br />
und frischem Obst besteht, wird hier der Kaffee aus<br />
ganzen Bohnen frisch gemahlen und aufgebrüht.<br />
Ein weiteres Angebot ist das Frühstücksbuffet<br />
(um Reservierung wird gebeten) am Sonntag. Zur<br />
Mittagszeit stehen den Gästen allerlei Gerichte<br />
zur Verfügung. Das Angebot reicht von Salat,<br />
Suppen, Reibekuchen und durch die Erweiterung<br />
der Speisekarte auch verschiedene Fleischgerichte<br />
mit den entsprechenden Beilagen. „Bei uns ist es<br />
selbstverständlich, dass wir unsere Speisen frisch<br />
und selbst zubereiten, damit unsere Gäste zufrieden<br />
sind. Das ist mir und meinem Team ganz besonders<br />
wichtig“, verspricht Desireé Kupsch.<br />
Nachmittags können die Gäste zwischen verschiedenen<br />
Kuchen und Torten wie gedeckter Apfel,<br />
Sahnenusstorte - um nur einige zu nennen - wählen.<br />
„Die Kuchen und Torten werden von Herrn Keutgen<br />
aus Obermaubach, der ein hervorragender Konditor<br />
ist, geliefert“, so Desireé Kupsch. Eine schöne<br />
Eistheke lässt besonders die Kinderherzen höher<br />
schlagen. Auch besondere Anlässe wie ein runder<br />
Geburtstag, Hochzeiten oder auch Dienstjubiläen<br />
können im Löwenherz gefeiert werden.<br />
Das gute Klima im Team und die gemeinsame<br />
Leidenschaft für die Gastronomie, die auch die<br />
Gäste spüren, machen einen Besuch im Café<br />
Löwenherz zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />
7<br />
Café Löwenherz<br />
An Burg Kreuzau 1<br />
52372 Kreuzau<br />
Tel.: 02422 – 9594435<br />
Mobil: 01575 – 8436405<br />
Mail:<br />
Internet:<br />
info@cafelöwenherz.de<br />
www.cafelöwenherz.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo.: Ruhetag<br />
Di. – Sa.: 08:00 – 18:00 Uhr<br />
So.: 09:00 – 18:00 Uhr
<strong>Eifel</strong><br />
Wunden brauchen Zeit um zu heilen<br />
Willkommensfest für Asylanten in Schmidt<br />
Schmidt.<br />
UAziz, Isfahak, Ali, Khero und Ahmad sind fünf junge Männer, die<br />
stellvertretend für die insgesamt 50 Asylanten – inklusive ihrer<br />
Familien – nach einer lange Odyssee in Schmidt angekommen<br />
sind. Die meist jungen, allein stehenden Männer, Mütter mit Kind<br />
und Familien haben eines gemeinsam: hinter ihnen liegen tausende Kilometer<br />
voller Entbehrungen, auf dem langen Weg aus ihren krisengeschüttelten<br />
Heimatländern. Sie kommen aus Afghanistan, Pakistan, Ghana, Indien, Irak,<br />
Syrien und Eritrea. Je ein Drittel der Angekommenen sind gut ausgebildet, mit<br />
A<br />
Klasse<br />
Energieeffizienz<br />
279. 99<br />
Boden-Staubsauger DC 33C Stubborn<br />
• beutelloser Betrieb • Root Cyclone Technologie für konstante<br />
Saugkraft • Ball Technologie (zentraler Lenkmechanismus) • max. 2 l<br />
Behältervolumen • 10m Aktionsradius • Bodendüse umschaltbar<br />
• Kombidüse • Polsterdüse • Teleskoprohr • Teppichreinigungsklasse<br />
D • 840 Watt • Art.-Nr.: 824096<br />
mittlerem Bildungsstand oder ohne Ausbildung. Sie alle fanden in Schmidt nicht<br />
nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch tatkräftige Unterstützung, ihr Leben<br />
neu zu ordnen.<br />
Ihre Schicksale sind kaum vorstellbar. So wie das des 23-jährigen Achmad aus<br />
Syrien. Nach Abschluss seines Studiums in Damaskus wurde auch er vom syrischen<br />
Militär eingezogen. Was das in Syrien bedeutet, braucht nicht viel Fantasie.<br />
Seine Mutter fl ehte ihn an, wenigstens als einigstes ihrer Kinder zu fl iehen,<br />
denn wenn das Militär nicht die jungen Syrer einzieht, dann aber bestimmt<br />
die Jihadisten. In Syrien kämpfen laut Experten inzwischen 60 verschiedene<br />
Gruppierungen gegeneinander. So legte seine ganze Familie Geld für seine<br />
Flucht zusammen. Da oftmals die Flucht misslingt, müssen viele Flüchtlinge<br />
mehrmals Anlauf nehmen. Die schrecklichen Bilder von Flüchtlingsbooten aus<br />
Nachrichtensendungen sind auch für Achmad noch sehr lebendig. Auch er war<br />
an Bord eines Bootes, das völlig überbesetzt war. Er erinnert sich, wie er bei<br />
hohem Wellengang stundenlang links ein Kleinkind auf dem Arm hatte und<br />
mit der rechten Hand das GPS umklammerte. Die meisten seiner Freunde und<br />
Bekannten, die auch auf der Flucht waren, leben bereits nicht mehr. Sein Weg<br />
führte ihn nach der Schiffsüberfahrt nach Griechenland. Sein Versuch, dort Asyl<br />
zu beantragen, scheiterte. Von der Idee, zu Fuß in die Türkei zu gelangen, riet<br />
ihm sein Vater dringend ab. Achmad war wochenlang ohne Essen unterwegs. Er<br />
trank aus Bächen, schlief an Straßenrändern und morgens lief er einfach weiter<br />
die Straße entlang. Wie ernst die Situation wirklich ist, dokumentieren gleich<br />
fünf Einschüsse in seinem Körper.<br />
Mehr Technik auf medimax.de<br />
ÜBER 120x IN DEUTSCHLAND.<br />
MEDIMAX Electronic Objekt Monschau GmbH, Fachmarktzentrum<br />
Imgenbroich, Auf Beuel 5, 52156 Monschau-Imgenbroich,<br />
Telefon 02472/80254-0<br />
Das Integrationsteam<br />
Von der Arbeit des Sozialen Netzwerkes Nideggen inspiriert und teilweise<br />
daraus hervorgegangen ist das Schmidter Integrationsteam. Den inzwischen<br />
12 engagierten Schmidter Bürgerinnen und Bürgern schlagen bei ihren<br />
Begrüßungsbesuchen vor allem Dankbarkeit, aber auch Ungläubigkeit entgegen.<br />
Für viele der Asylanten ist es einfach unvorstellbar, dass ihr langer Weg der<br />
Flucht nun zu Ende sein soll. Die Hilfen des Integrationsteams sind vielfältig.<br />
Sie sorgen für die nötigen Erstausstattungen, auch gerade mit Kleidung. Da<br />
8
<strong>Eifel</strong><br />
ist die Kooperation mit der Kleiderkammer des Sozialen Netzwerkes Nideggen<br />
in Rath sehr hilfreich. Auch mit dem Sozialamt wird eng zusammen gearbeitet.<br />
Viel Zeit und Energie fl ießt darüber hinaus in den Deutschunterricht, denn ohne<br />
Verständigung wird alles noch viel schwerer. Das Schmidter Team begleitet die<br />
Asylanten bei Fahrten, wie beispielsweise zu Ärzten nach Nideggen und Düren,<br />
sammelt Spielsachen, Fahrräder, Hausrat, Möbel, Putz- und Waschmittel und<br />
Hygieneartikel. Doch nicht alleine die Versorgung steht im Vordergrund. Für ein<br />
gutes Miteinander, aber vor allem auch für das eigene Selbstwertgefühl, brauchen<br />
die Menschen eine sinnvolle Beschäftigung. So startete das Integrationsteam<br />
inzwischen für die Schmidter Asylanten einige Aktionen wie das Säubern des<br />
Dorfplatzes. Weitere Möglichkeiten der Beschäftigungen werden augenblicklich<br />
diskutiert und angegangen.<br />
Willkommensfest<br />
Wer sich gut angekommen fühlen möchte, der braucht auch ein Zeichen dafür,<br />
dass man willkommen ist. Unter großer Beteiligung organisierten die Schmidter<br />
unter Federführung des Integrationsteams und der katholischen Kirchengemeinde<br />
Vielfältig, faszinierend und kreativ!<br />
Wir haben die besten Foodtrucks aus NRW!<br />
Foodtruck Festival<br />
Voreifel<br />
10.00 - 22.00 Uhr<br />
24.10.<strong>2015</strong><br />
Bei schlechtem Wetter findet<br />
das Festival Indoor statt<br />
Feiern Sie mit uns! Zahlreiche<br />
Foodtrucks, Live-Band und viel<br />
mehr für die ganze Familie!<br />
Präsentiert von:<br />
Autohaus Herten zum 5-jährigen<br />
Jubiläum in Nideggen-Embken,<br />
Liebergstr. 66-68<br />
JUBILÄUM!<br />
5<br />
Feiern Sie mit uns!<br />
Fünf Jahre<br />
Mercedes-Benz Autohaus<br />
Herten Nideggen-Embken<br />
St. Hubertus ein Fest in der Grillanlage am Zimmel. Leckere Köstlichkeiten vom<br />
Grill und als Buffet, die auch den unterschiedlichen Essgewohnheiten der vielen<br />
Nationalitäten Rechnung trugen, ausgelassene Ballspiele der Kinder und viele<br />
Geschichten, die ausgetauscht wurden – das Willkommensfest war ein verheißungsvoller<br />
Start und ein hoffnungsvolles Zeichen.<br />
„Die Menschen haben ein ungeheuer große Hilfs- und Spendenbereitschaft“,<br />
wissen die Damen und Herren des Integrationsteams. „Was wir nun brauchen,<br />
ist Geld und Wohnraum. In Sachen Kleider- oder Möbelspende sind wir gut<br />
aufgestellt und haben Probleme, alles richtig lagern zu können. In dieser Hinsicht<br />
sind unsere neuen Freunde bestens versorgt. Die vielen Aktionen, wie z. B. die<br />
Arztfahrten kosten jedoch Geld, die bislang von den Ehrenamtlern selbst getragen<br />
werden. Da würden wir uns auch Solidarität der anderen Schmidter wünschen.“<br />
Wer sich im Integrationsteam engagieren möchte oder Kontakt wünscht, kann<br />
das telefonisch unter Tel.: 0163 – 15 29 506 (Getrud Breuer, ab 14 Uhr) tun.<br />
Weitere informationen gibt es im Internet unter: www.nideggen.de (Soziales<br />
Netzwerk Nideggen).<br />
Frisch aufgetischt!<br />
Gewinnen Sie ein<br />
Wochenende mit einem<br />
Mercedes-Benz SL!<br />
Essen auf Rädern - Ein kulinarischer Trend feiert<br />
Premiere erstmals in der Voreifel, in Nideggen-<br />
Embken. Wo die Food Trucks anrollen, gibt’s<br />
viel mehr als nur Currywurst und Pommes -<br />
zum Beispiel frische Bio-Küche und richtig<br />
gute Hausmannskost.<br />
Sie finden uns auch auf Facebook!<br />
9
<strong>Eifel</strong><br />
Seit vier Generationen ein Symbol für<br />
Gaumenfreuden, Gastlichkeit und euregionales Miteinander<br />
Das Restaurant „Fringshaus“ begeht sein 125-jähriges Bestehen – Ein Gütebegriff und<br />
historisches Kleinod im „Land ohne Grenzen“<br />
Das „große Haus Europa“ ist längst noch nicht für alle<br />
27 EU-Mitgliedsstaaten zu gleich fairen Konditionen bewohnbar.<br />
Und das jahrzehntelangen Anstrengungen und<br />
gutem Willen seiner Bürger wie politisch verantwortlichen<br />
„Bauherren“ zum Trotz. Die Euregionalier leben schon<br />
seit Generationen im einträchtigen und „grenzenlosen“<br />
Distrikt-Miteinander der Römerstädte Aachen, Maastricht und Lüttich. Vielleicht<br />
sollten deshalb Delegationen Europa-Parlamentarier aus Brüssel, Straßburg<br />
oder Luxemburg einmal Station im Restaurant „Fringshaus“ machen. Dort<br />
sieht man, wie selbstverständlich das vereinte Europa funktionieren kann. Das<br />
Anwesen im gediegenen Landgasthofstil liegt auf der fast 600 Meter ansteigenden<br />
Lammersdorfer Höhe, entlang der B 258. Hier, im Süden der Städteregion<br />
Aachen, jedoch auf Staatsgebiet des belgischen Königreiches, beginnt, empfi n-<br />
den aus Richtung Aachen kommende Reisende, „die richtig urige <strong>Eifel</strong>“. Und<br />
die zu besuchen, lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Die in dieser geschichtsträchtigen<br />
Herberge mit naturnahem Panorama schaffenden Inhaber-Familien Ursula<br />
und Doris Lentz samt ihren Ehemännern Luc Van Winckel und Philippe Mullaert<br />
demonstrieren tagtäglich, wie harmonisch „Europa im Kleinen“ zum Wohle<br />
aller Beteiligten gedeihen kann. „König Gast“ bekommt´s bestens! Ursula und<br />
Doris sind Kinder der „Deutschsprachigen Gemeinschaft“ des Königreiches,<br />
Luc stammt aus dem fl andrischen Welthafen Antwerpen und Philippes Wiege<br />
stand in Lüttich, der wallonischen Maasmetropole. Dieses Quartett ist ein<br />
Paradebeispiel für den Unterhalt einer fl orierenden Begegnungs- und interregionalen<br />
Tagungsstätte guter Nachbarn diesseits: jenseits nur noch imaginären,<br />
volksnahen Grenze.<br />
Das dem Wohlergehen ihrer Gäste verschriebene Familienunternehmen Lentz/<br />
Van Winckel/Mullaert begeht in diesem Jahr das 125-jährige Restaurant-<br />
Jubiläum. Ausgeprägtes Qualitäts-Bewusstsein der Betreiber und die individuelle<br />
Note ihres Lokals sind Garanten für ein Angebot konstant guter und<br />
ehrlicher belgisch-französischer Gerichte. Zu ihnen zählt auch der beliebte<br />
Speisen-Klassiker „Forelle blau“ oder „Müllerin Art“. Die munteren Fischlein<br />
tummeln sich, bevor sie als Hochgenuss auf Gästetellern landen, in einem<br />
Bassin mit sprudelndem Frischwasser. Delikate Hummer und Austern werden<br />
bis zu ihrem Verzehr in Salzwasserbecken gehalten.<br />
Arnold Frings, der laut Bürgermeister beurkundete „Ackerer aus Konzen“,<br />
hätte es sich 1825 gewiss nicht träumen lassen, dass sein Name einmal zum<br />
Inbegriff für klassisch-bodenständige Kochkunst, Wohlfühl-Ambiente und<br />
gastorientierten Service werden sollte. Frings´ Antrag auf Genehmigung,<br />
„ein Haus zur Anlegung einer Herberge zu erbauen“, beschieden Rat und<br />
Verwaltung positiv. 1890 verkaufte Arnold Frings sein bis dato als Landgut<br />
geführtes Domizil an Friedrich August Esser aus Reinartzhof. Nach dem<br />
Inferno des Ersten Weltkrieges wurden Gaststätte und Landwirtschaftsbetrieb<br />
10
<strong>Eifel</strong><br />
Advertorial<br />
„Gut Fringshaus“ aufgrund<br />
des Versailler Vertrages dem<br />
Königreich Belgien übertragen.<br />
Friedrich August Esser nahm<br />
die Staatsbürgerschaft des<br />
Königreiches an, auf dessen<br />
Hoheitsgebiet sein Gasthof<br />
wie die landwirtschaftliche<br />
Existenz ruhten. Exponierter<br />
Publikumsmagnet dank seiner<br />
Lage an einer Straße, die<br />
quer durch das einzigartige<br />
Naturschutzgebiet Hohes Venn<br />
führt.<br />
1924 übernahm Hubert August<br />
Esser den elterlichen Betrieb.<br />
Zwei Jahre später heiratete er Anna Langer aus „Relais Königsberg“. Ihre<br />
Bewirtungsstätte entwickelte sich derweil zum beliebten Ausfl ugsziel mit<br />
Einkaufsmöglichkeit. Dann rotierender Wechsel oft unseliger Zeitläufe: Mit dem<br />
Einmarsch deutscher Truppen ins Königreich (1940) wird das Landgut Fringshaus<br />
zwangsweise deutsch und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in belgisches<br />
Staatsgebiet integriert. Als amerikanische Truppen kurz vor Kriegsende auf<br />
Aachen vorrückten, erfüllten sie per ungeschriebenes Gesetz ein familiäres<br />
Vermächtnis Friedrich August Essers und verschonten dessen Zuhause und<br />
Lebenswerk von jeglicher Kampfhandlung, weil Bürger belgischer Nationalität<br />
als Verbündete der Alliierten galten.<br />
1946 dann eine schreckliche Katastrophe. Bauernhof und Gaststätte werden<br />
durch einen verheerenden Brand bis auf die Grundmauern zerstört. Glück im<br />
Unglück: Menschen kamen nicht zu Schaden, auch ein stattlicher Viehbestand<br />
konnte in Sicherheit gebracht werden. Nun war beherzt zupackende und<br />
lebensbejahende Inhabertugend gefragt! Die seit 1936 verwitwete Anna Esser<br />
wandelte „Gut Fringshaus“ mit eisernem Willen, enormer Tatkraft und pfi ffi gen<br />
Ideen in ein großzügiges, modernes „Hotel-Restaurant Fringshaus“. Anna Esser,<br />
Köchin aus Leidenschaft und passionierte Jägerin mit großem Freundeskreis,<br />
machte aus dem buchstäblich aus Asche neu entstandenen Familiensitz Schritt<br />
für Schritt ein attraktives Ziel für Vennwanderer, <strong>Eifel</strong>urlauber, Naturfreunde und<br />
Liebhaber regionaler Gaumenfreuden.<br />
Kundenorientiertes Gastro-Ensemble<br />
1967 übertrug Anna Esser ihrer jüngsten Tochter Elfriede und deren Ehemann<br />
Alfons Lentz die Verantwortung über den längst weithin bekannten und beliebten<br />
Komplex aus feiner Küche, gepfl egtem Getränkekeller und Dienstleistung. Über<br />
50 Jahre wirkte Agnes Flohr aus Schmidt als „guter Hausgeist“ in der traditionsreichen<br />
Herberge und prägte deren Image deutlich spürbar mit. Alfons Lentz<br />
gründete seinerseits ein fl orierendes Grenzgeschäft. So gedieh unter seiner und<br />
Elfriedes Ägide aus einem zuvor reinen Ausfl ugslokal ein Ensemble vollendeter<br />
Gastlichkeit mit Übernachtungs- und Warensortiment.<br />
Seit 1990 führen, als stets um das Wohl ihrer Kundschaft bemühte Fachkräfte,<br />
Anna Essers Enkelinnen, die Geschwister Ursula und Doris Lentz, an der Seite<br />
ihrer Ehemänner Luc und Philippe, das Erbe ihrer Vorfahren fort und entwickeln<br />
es ständig positiv weiter. Ihre Philosophie und Wurzeln des Erfolges ruhen auf<br />
den Säulen liebevoller Gastlichkeit: Küche, Ambiente und Service. „Wenn Fremde<br />
unser Haus erstmals besuchen und als Freunde gehen, sind wir zufrieden!“ Der<br />
Beruf Gastronom aus Berufung – das Team von Fringshaus zelebriert dieses<br />
anspruchsvolle Anliegen täglich aufs Neue.<br />
(ms)<br />
Restaurant Fringshaus<br />
Fringshaus 2, 4730 Raeren<br />
Tel. 02471-3113<br />
Web: www.fringshaus.com<br />
11
<strong>Eifel</strong><br />
von l. n. r.: Dr. Nina Mika-Helfmeier, Prof. Klaus Honnef, Gina Lee Felber, Jürgen Klauke, Hans-Josef Hilsenbeck<br />
und Axel Hartmann, allgemeiner Vertreter des Städteregionsrates. Foto: van Londen<br />
„Zeigen, was man<br />
nur zu fühlen vermag“<br />
Weltpremiere im KuK<br />
Gemeinsame Ausstellung von Jürgen Klauke und Gina Lee Felbere<br />
Monschau.<br />
„Kunst ist ein kritisches und laterales Instrument, das uns die Möglichkeit<br />
bietet, nicht nur unsere Identität zu stören, sondern auch andere Welten und<br />
Sichtweisen kennzulernen“, erklärte der ehemalige Direktor der Dokumenta<br />
Jan Hoet, 2013 bei seinem letzten Auftritt vor seinem Tod anlässlich einer<br />
Vernissage im Kunst- und Kulturzentrum der Städteregion Aachen in Monschau<br />
(KuK). Ein Zitat, das wunderbar auf die <strong>aktuell</strong>e Ausstellung zutrifft. Mit Jürgen<br />
Klauke und Gina Lee Fleber, gelang es Kuratorin Dr. Nina Mika-Helfmeier einmal<br />
mehr, großartige Künstler mit Weltformat nach Monschau zu holen.<br />
Neben großformatigen Fotografi en seines artigen Werkkomplexes „Ästhetische<br />
Paranoia“ präsentiert das KuK Jürgen Klaukes Zeichnungen aus der Reihe<br />
„KörperzeichenZeichenkörper“ und „Entlang der Cioran Linien“. Jürgen Klauke<br />
gehört zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Gegenwart. Seine<br />
Arbeiten genießen weltweit Aufmerksamkeit. Das lebenslange Thema des<br />
Künstlers ist die persönliche geschlechtliche Identität des Menschen und seine<br />
Wahlmöglichkeiten. Ein weiteres Thema ist die Zeit und ihr ständiges Verrinnen.<br />
„Der Diskurs über Identität und Geschlechterrollen überschlägt sich geradezu<br />
in der heutigen Zeit des permanenten Wandels. Besonders Jürgen Klauke stieß<br />
diesen Diskurs in der Kunst bereits vor etwa 40 Jahren an“, so Dr. Nina Mika-<br />
Helfmeier bei Ihrer Begrüßungsrede. „Ich hatte das Privileg die Ausstellung<br />
bereits im Vorfeld der Ausstellung in Augenschein nehmen zu können. Dabei<br />
drang sich mir die Frage auf: Wer bin ich, wenn ja, wie viele.“<br />
Gina Lee Felbers Kunstwerke führen den Betrachter in eine mystische Welt,<br />
die durch ein Spiel von Licht und Schatten, sowie Unschärfe der Konturen<br />
entsteht. Es sind atmosphärische Momentaufnahmen, die sich mit Anwesenheit<br />
und Abwesenheit, Vergänglichkeit, Verdichtung und Aufl ösung befassen.<br />
Auf das Vermögen - was Formen und zeichnerische Erzählstrukturen angeht<br />
aus dem Vollen schöpfen zu können – vertrauend, lässt sich G.L. Felber in<br />
manchen Werkreihen assoziativ leiten – etwa in ihrer jüngsten Zeichnungsserie<br />
„Weltensammlerin“, in deren Rahmen sie feine Mikrokosmen entstehen lässt,<br />
die an Comic, Höhlenmalerei oder auch Schattentheater erinnern.<br />
„Dass wir in Monschau Zeugen der Weltpremiere, nämlich der ersten gemeinsamen<br />
Ausstellung des Paares Klauke/Felber sein können und wie man auf<br />
Internationale<br />
KUNSTAKADEMIE<br />
Heimbach I <strong>Eifel</strong><br />
GESPENSTERTREFFEN am 21. November <strong>2015</strong> in der Burg<br />
Nideggen. Lustige und gruselige Geister, merkwürdige Wesen und<br />
komische Gespenster begegnen sich bei Sang und Klang.<br />
Zur Vorbereitung dieses Festes kommt<br />
der bekannte Puppenbauer,<br />
Figurenspieler und Kabarettist Josef<br />
Pretterer aus München vom 13.-15.<br />
November in die Kunstakademie<br />
Heimbach. Es werden leichte<br />
körpergroße Puppen geschaffen und<br />
Spieltechniken eingeübt. Der Künstler<br />
ist ein Meister seines Fachs und stets<br />
zu Späßen aufgelegt. Das wird ein toller<br />
Kurs!<br />
Kurs und Gespenstertreffen sind<br />
kostenlos, eine Anmeldung ist<br />
erforderlich.<br />
Eine Veranstaltung im Rahmen von<br />
“Kulturrucksack NRW” für alle Kinder und<br />
Jugendliche (10-14 Jahre)<br />
Infos über:<br />
Internationale Kunstakademie Heimbach<br />
Tel. 02446/80970-0 und<br />
Email: info@kunstakademie-heimbach.de<br />
sowie<br />
Burgenmuseum Nideggen<br />
Tel. 02427/6340 und<br />
Burgenmuseum@kreis-dueren.de<br />
Internationale Kunstakademie Heimbach, Hengebachstr. 48, 52396 Heimbach<br />
12
<strong>Eifel</strong><br />
Grund ihrer weltweiten Anerkennung annehmen könnte nicht in Museen in<br />
Paris, Wien oder New York, das ist ein Verdienst von Dr. Nina Mika-Helfmeier<br />
und dem gesamten KuK-Team. Das KuK hat sich – mit 35.000 Besuchern im<br />
vergangenen Jahr – zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Das liegt zum<br />
einen daran, dass das Team ein feines Gespür für Qualität und gesellschaftsrelevante<br />
Strömungen hat. Außerdem weiß es Regionalität mit Internationalität<br />
zu verbinden. Zum anderen schafft de kluge Vermittlungsarbeit des Hauses<br />
die Gratwanderung zwischen der anspruchsvollen, inspirierenden und unterhaltsamen<br />
Strategie, ohne die der langfristige Erfolg eines Ausstellungshauses<br />
undenkbar wäre“, bedankte sich Hans-Josef Hilsenbeck, stellvertretender<br />
Städteregionsrat. Professor Klaus Honnef stellte den vielen interessierten<br />
Vernissage-Besuchern die Arbeit der beiden Künstler vor. „In den Werken von<br />
Jürgen Klauke zerfallen die Motive vor den Augen des Betrachters. Schwarz<br />
und Weiß scheinen ihre Plätze zu tauschen. Positiv und Negativ streiten förmlich<br />
miteinander und dennoch hält er eine fein austarierte Balance. Er lässt<br />
uns am Prozess wachsender Erkenntnis teilhaben – kraftvoll, markant und mit<br />
ungeheuerer Präzision.<br />
Die Bilder von G.L. Felber offenbaren eine andere Welt. Mit subtiler<br />
Pinselführung entwickelt sie Geschichten voller ständiger Veränderungen. Ihre<br />
Arbeiten, die an Modelbilder erinnern, sind spielerisch, lebensbejahend und<br />
doch zerbrechlich. Metamorphosen, die zeigen, dass etwas zerbricht, um Neues<br />
zu schaffen. Gerade bei ihren schwarzen Bildern wird deutlich, wie meisterhaft<br />
ihre Auseinandersetzungen mit dem Thema gelungen sind. Sie verdeutlicht<br />
Emotionen wie beispielsweise Ängste, die den Betrachter auf sich selbst zurückwerfen.<br />
Diese Bilder atmen.“<br />
Die Ausstellung „Ästhetische Paranoia & andere Desaster“ mit Fotoarbeiten<br />
und Zeichnungen von Jürgen Klauke und „Weltensammlerin“ mit Fotoarbeiten<br />
und Zeichnungen von Gina Lee Felber sind noch bis Sonntag, 20.12.<strong>2015</strong> im<br />
KuK, Austraße 9 in Monschau zu sehen.<br />
Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr und samstags<br />
und sonntags zwischen 11 und 17 Uhr. Das KuK bleibt montags geschlossen.<br />
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.kuk-monschau.de.<br />
In Roetgen ganz fein<br />
gibt‘s Printen bei Klein<br />
Bundesstraße 18, direkt am Grenzübergang Belgien<br />
NEU!<br />
Unsere<br />
Printen-Adventskalender<br />
auch als Geschenktipp<br />
Der Knabberspaß im -Format Roetgen, Tel. 02471 - 24 64<br />
Aachen, Tel. 0241 - 47 43 50<br />
13
<strong>Eifel</strong><br />
Das Beste, was die <strong>Eifel</strong> an<br />
Kunst zu bieten hat<br />
„<strong>Eifel</strong>gefühl 2“ steht in den Startlöchern<br />
Region/Nideggen.<br />
von links nach rechts: Barbara und Horst Hültenschmidt und Malerin Muna Götze<br />
Maler, Schriftsteller oder Musiker<br />
– die <strong>Eifel</strong> ist voller kreativer<br />
Köpfe. Für den Musikverleger<br />
Horst Hültenschmidt und seine<br />
Frau Barbara Grund genug, einen qualitativ<br />
hoch wertigen Querschnitt der Kunst, die in der<br />
<strong>Eifel</strong> entsteht, einem großen Publikum vorzustellen.<br />
In Form eines aufwändigen Musik- und<br />
Kultursamplers, der mehr bereithält als lediglich<br />
Musik. Im wunderschön gestalteten 24- seitigen<br />
Booklet präsentierte Horst Hültenschmidt von der<br />
Produktionsfi rma Gallery Art of Musik (GAM), auch<br />
Künstler wie die Schriftsteller Jacques Berndorf und<br />
Wolfgang Leonhard, den Autor und Fotografen<br />
Hans-Jürgen Sittig, aus der malenden Zunft Walter<br />
Wilde, Fritz von Wille und Conrad Franz und aus<br />
dem Handwerk, den Metallbildhauer Hubert Kruft.<br />
„Meine Intention neben der Qualität der präsentierten<br />
Künstler und Künstlerinnen ist es, die<br />
<strong>Eifel</strong>, die in viele unterschiedliche Landschaften<br />
und Verwaltungskreise unterteilt ist, als Ganzes<br />
in Szene zu setzten. Motto: Musik und Kultur als<br />
verbindendes Element der ganzen! <strong>Eifel</strong>. Denn gemeinsam<br />
ist die <strong>Eifel</strong> stark und hat so mehr Gewicht<br />
in der unübersichtlichen Kunstszene“, erklärte<br />
Horst Hültenschmidt bei Erscheinen des Musikund<br />
Kultursamplers „<strong>Eifel</strong>gefühl“. Im Mittelpunkt<br />
jedoch steht die Musik. Auch hier gelang dem<br />
gebürtigen <strong>Eifel</strong>er und Kölner Musikproduzenten,<br />
der sich an den Wochenenden gerne in seinem<br />
Haus in der <strong>Eifel</strong> erholt, eine überaus gelungene<br />
Melange unterschiedlichster Musikstile. So sind auf<br />
der CD Stücke von Wolfgang Niedecken, Brings,<br />
Achim Weinzen, auch mit Sylvia Nels, <strong>Eifel</strong>jungs,<br />
Wibbelstetz, Heaven a Beer, Andy Houscheid und<br />
instrumental <strong>Eifel</strong>prinzessin zu hören.<br />
Seit Erscheinen des Samplers, schlagen die<br />
Wellen in den unterschiedlichsten Medien hoch.<br />
Zahlreiche Artikel quer durch die <strong>Eifel</strong>, aber auch<br />
in anderen Regionen von Rheinland-Pfalz, viele<br />
Interviews bei Radio und Fernsehsendern – Horst<br />
Hültenschmidts Gespür für Themen, die Menschen<br />
interessieren, gab ihm auch diesmal recht. Der<br />
Erfolg von „<strong>Eifel</strong>gefühl“ war und ist enorm und<br />
macht ihm Lust auf mehr. „<strong>Eifel</strong>gefühl 2“ steht<br />
bereits in den Startlöchern. „<strong>Eifel</strong> <strong>aktuell</strong>“ traf<br />
Horst Hültenschmidt und seine Frau Barbara in<br />
Nideggen im Atelierhaus Götze, einem Ort, der den<br />
tollen Kunstsampler auch zum Verkauf anbietet und<br />
stellte ihm einige Fragen.<br />
Herr Hültenschmidt. Neben all’ dem Erfolg,<br />
den ihr Projekt inzwischen erfahren durfte<br />
– gibt es denn auch negative Erfahrungen in<br />
diesem Zusammenhang?<br />
Allgemein waren die (medialen) Reaktionen<br />
sehr sehr positiv. Nicht als negativ sondern als<br />
Ignoranz kann man vielleicht die Akzeptanz des<br />
Samplers eines Landteils (Cover / Hohes Venn)<br />
bezeichnen. Interessenten werden hier den Sampler<br />
in Buchhandlungen oder Touristikinformationen<br />
vergeblich suchen. Bei einer persönlichen<br />
Begegnung mit dem Ministerpräsidenten sorgte<br />
die Gratulation zu „<strong>Eifel</strong>gefühl“ bei uns doch für<br />
Irritation.<br />
Was würden sie sich für die Zukunft<br />
wünschen, um den Sampler besser zu den<br />
Menschen bringen zu können?<br />
Dass die gewisse „Burgherrenmentalität“ auch<br />
einen Blick über den Tellerrand hinaus zulässt.<br />
Damit meine ich, dass auch außerhalb deren<br />
Grenzen ein Querschnitt der Musik und Kultur<br />
als Qualität eine höchste Akzeptanz hat. Wenn<br />
das Motto: „Musik- und Kultur als verbindendes<br />
Element der ganzen! <strong>Eifel</strong>“ gefestigt und Bestand<br />
haben soll, so kann dies natürlich nur geschehen,<br />
in dem sich die verschiedenen Region der <strong>Eifel</strong> auch<br />
gegenseitig akzeptieren!<br />
Was können sie uns jetzt schon über<br />
die Inhalte und Erscheinungstermin von<br />
„<strong>Eifel</strong>gefühl 2“ verraten?<br />
„<strong>Eifel</strong>gefühl“ war zunächst von uns nur als eine<br />
Hommage an die <strong>Eifel</strong> gedacht. Bedingt durch das<br />
große mediale Interesse sind uns natürlich schon<br />
sehr viele interessante Angebote aus den verschiedenen<br />
Bereichen zugetragen worden. Subjektiv und<br />
objektiv ist es sehr schwer, eine Auswahl zu treffen.<br />
Einige Themen haben sich schon herauskristallisiert.<br />
Viel möchten wir noch nicht verraten, wir sind<br />
uns aber sehr sicher, dass „<strong>Eifel</strong>gefühl 2“ der<br />
Erwartungshaltung mehr als gerecht werden wird.<br />
14
Puppenspiel und Figurentheater<br />
im Herbst/Winter <strong>2015</strong> in Hürtgenwald-Vossenack<br />
Aus dem spirituellen Geist der Franziskaner heraus präsentiert der „Kloster-Kultur-Keller“ mit regelmäßigen und zahlreichen Puppen- und<br />
Marionettenaufführungen fantastischer Stücke. Ob die hauseigene Marionettenspielgruppe „De Strippkes Trekker“ oder unterschiedlichste Ensembles<br />
aus nah und fern: Die Aufführungen in Vossenack gehören sicher zu den großartigsten der ganzen Zunft von Puppen- und Marionettenspielern. Auch<br />
in diesem Jahr lockt die Bühne des Kloster-Kultur-Kellers des Franziskanerklosters Fans mit ausgesucht sehenswerten Aufführungen.<br />
PROGRAMM IM NOVEMBER <strong>2015</strong><br />
Fr. 06.11.15<br />
15.00 Uhr / ca.50 Min.<br />
/ 5,-€ / ab 4 Jahre /<br />
Palazzo Puppazzi im<br />
Kloster-Kultur-Keller<br />
20.00 Uhr / ca. 90 Min.<br />
/ 12,50 € / ab 14 Jahre<br />
/ Palazzo Puppazzi im<br />
Kloster-Kultur-Keller<br />
22.herbst-specispectacel<br />
Mäxchen kleine<br />
Bühnenschau mit einem<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
22.herbst-speci-spectacel<br />
NUDO Franz von Assisi<br />
Marionettentheater De<br />
Strippkes Trekker<br />
Unsere kleine Bü hnenschau zeigt eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Figuren- und Puppentypen, die in unserem Theater beheimatet sind. Von der<br />
einfachen Bewegung bis zu poesievollen Begegnungen zweier Figuren reicht<br />
die Bandbreite dieser fetzigen und rasanten Schau.<br />
Marionettentheater De Strippkes Trekker Hü rtgenwald-Vossenack Das<br />
Marionettentheater DE STRIPPKES TREKKER zeigt eine Rü ckschau auf das<br />
Leben des Hl. Franziskus in sehr eindringlichen Szenen und Bildern. Br.<br />
Wolfgang Mauritz ofm schrieb den Text und Gerd Hachmer komponierte die<br />
einfü hlsame und stimmige Musik.<br />
Michel, fünf Jahre alt und stark wie ein kleiner Ochse. Mit seinen runden<br />
blauen Augen und dem hellen wolligen Haar konnte man ihn zwar für einen<br />
Engel halten - wenn er schlief, aber wenn er nicht schlief, dann hatte er<br />
mehr Unsinn im Kopf als irgendein anderer Junge in ganz Lönneberga oder<br />
in ganz Schweden oder vielleicht sogar auf der ganzen Welt.<br />
Auf dem Kattulthof gab es einen Schuppen. In ihm wurden Holz und<br />
Werkzeug aufbewahrt. Die Schuppentür hatte innen und außen einen<br />
Riegel. In diesen Tischlerschuppen musste Michel immer hinein, wenn er<br />
wieder etwas angestellt hatte.<br />
Spiel, Figuren und Bühne: Volker Schrills, Regie: Anne Swoboda, Musik: H.-P.<br />
Katzenburg<br />
U. Behren: „HARALD AND MAUDE ist eine Parabel über das Leben und den<br />
Tod als unzertrennliche Zwillinge menschlichen Daseins.“<br />
Der australische Theaterautor Colin Higgins lässt in seinem Werk „Harold<br />
and Maude“ seine gleichnamigen Protagonisten bis zum Ende ein Stück<br />
Lebensweg gehen und benutzt dazu Elemente der schwarzen Komödie<br />
ebenso wie die einer Romanze der skurrilen Art.<br />
Bei der Umsetzung für das Figurentheater sind die beiden Puppen-<br />
Darsteller Eleen Dorner und Volker Schrills die Begleiter von „Harold and<br />
Maude“, erwecken diese als Figuren zum Leben, lassen IHN zu Anfang<br />
höchst amüsant „selbstmorden“ und SIE zum Ende überzeugend sterben.<br />
Treffpunkt von Spielern, Puppen und Publikum zum ungewöhnlichen<br />
Theater- abend ist dabei eine 70er-Jahre-Kellerbar. Dort werden kultige<br />
Klamotten angelegt und Schallplatten von Früher aufgelegt. Harold and<br />
Maude sind zwei Außenseiter, die das Leben suchen. Harold ist jung,<br />
verwöhnt und todtraurig. Maude ist arm, alt und voller Lebensfreude.<br />
Ort ihrer ersten Begegnung ist bezeichnenderweise ein Friedhof und schon<br />
beginnt bis dahin öde Alltag des achtzehnjährigen Harolds lebendig zu<br />
werden. Es ist für ihn allemal interessanter mit einer neunundsiebzigjährigen<br />
Frau namens Maude in ihre ungewöhnliche Welt einzutauchen, als sich von<br />
seiner Mutter mittels Heiratsagentur standesgemäß vermählen zu lassen.<br />
Harold and Maud – am Ende steht der Tod der Einen als das Tor zum Leben<br />
für den Anderen. Harold bleibt bereichert zurück! Maude: „Schließlich<br />
wurde uns das Leben gegeben, um es zu entdecken“.<br />
Regie: Anne Swoboda<br />
Spiel: Eleen Dorner und Volker Schrills<br />
Figuren und Bühne: Volker Schrills<br />
Musik: Peter Dirkmann<br />
Fr. 06.11.15<br />
Marionettentheater De<br />
Strippkes Trekker<br />
Sa. 07.11.15 15.00 Uhr / ca. 50 Min. /<br />
5,- € / ab 5 Jahre/ Aula des<br />
Franziskusgymnasiums<br />
22.herbst-speci-specatcel<br />
Michel aus Lönneberga<br />
Theater Blaues Haus,<br />
Krefeld „Kindertheater<br />
des Monats“ in<br />
Schleswig Holstein 2007<br />
Sa. 07.11.15<br />
20.00 Uhr / ca. 105 Min.<br />
12,50 € / ab 15 Jahre / Aula<br />
des Franziskusgymnasiums<br />
22.herbst-speci-spectacel<br />
Harold and Maude<br />
COPRODUKTION Theater<br />
Blaues Haus / Krefeld<br />
Dornerei Theater mit<br />
Puppen / Neustadt an<br />
der Weinstraße<br />
15
<strong>Eifel</strong><br />
6 x 11 jecke Jahre<br />
Festkommers der Schmedter Grieläächer<br />
Schmidt.<br />
Als Festkommers wird üblicherweise eine Jubiläumsveranstaltung<br />
von Vereinen genannt, in dem in abendlicher Atmosphäre ein<br />
Umtrunk in feierlichem Rahmen stattfi ndet.<br />
Dieses Jahr feiert die Schmidter Karnevalsgesellschaft ihr Jubiläum:<br />
6 x 11 Jahre KG Schmedter Grieläächer.<br />
Ursprünglich fanden sich die Sportler des TUS Schmidt zusammen, um neben<br />
ihren sportlichen Aktivitäten auch der „Fünften Jahreszeit“ zu huldigen. Sie<br />
waren es dann auch, die den Karnevalsverein 1950 gründeten. Seit dem organisieren<br />
die Karnevallisten jährlich die karnevalistische Session. Neben Besuchen<br />
in Altenheim, Kindergärten und Schulen werden auch Karnevalssitzungen und<br />
ein Karnevalszug organisiert.<br />
Hierzu greifen die Schmedter Grieläächer auf eine Vielzahl von eigenen<br />
Programmpunkten zurück. Fester Bestandteil sind die vielen Kinder und<br />
Jugendlichen, die in dem Verein schon früh aktiv in den Garden tanzen. Ob<br />
Minis, Jugendgarde, Juniorengarde, Aktivengarde oder die Showtanzgruppe<br />
„No limits“ - alle tragen zum Fortbestand des Brauchtums Karneval bei.<br />
Seit einigen Jahren sind auch die Männer zu einem festen Programmpunkt<br />
geworden. Sie haben sich als Herrengedeck formiert.<br />
Der Verein blickt voller Stolz auf 66 Jahre Vereinsarbeit zurück und freut sich<br />
bereits riesig auf die kommende Session.<br />
Unter dem diesjährigen Motto - galaktisch in die Zukunft- startet die Session<br />
für die Karnevalisten bereits am 13.11.<strong>2015</strong> mit einem Festkommers im<br />
Schützenhof in Schmidt.<br />
Bei Live Musik wird die KG einen fröhlichen Abend mit befreundeten<br />
Karnevalsgesellschaften, ehemaligen Tollitäten, Vertretern aus Politik und<br />
anderen Ortsvereinen verbringen und das Jubiläum feiern. Jeder ist herzlich<br />
eingeladen, mit zu feiern. Der Eintritt ist frei und für ein kurzweiliges und unterhaltsames<br />
Programm ist gesorgt.<br />
Wem es im November zu früh ist, in die närrische Session einzusteigen, der<br />
kann auch an weiteren Terminen mit der KG feiern.<br />
So fi ndet die Städtische Sessionseröffnung der Stadt Nideggen am 02.01.2016<br />
statt. Die Kostümsitzung ist für den 30.01.2016 geplant und beinahe ausverkauft.<br />
16
<strong>Eifel</strong><br />
Advertorial<br />
Die ideale Zusammenarbeit:<br />
Fressnapf und Vorwerk, für Sie und Ihre besten Freunde<br />
Gibt es etwas Schöneres für Sie, als dass Ihr Haustier fröhlich und<br />
ausgelassen spielen kann? Ist es nicht ein unglaublich beruhigendes<br />
Gefühl, zu wissen dass Sie für Ihren Vierbeiner die beste<br />
Ernährung bereithalten und ein schönes Zuhause schaffen?<br />
Um dieses Zuhause und die Ernährung für Sie und Ihren Vierbeiner künftig noch<br />
schöner zu gestalten, haben sich Fressnapf und Vorwerk etwas Besonderes<br />
einfallen lassen.<br />
An drei Terminen im November (7., 14., und am 21.11 jeweils von 10 bis 15<br />
Uhr) werden Ihnen Ruth Greeven von Vorwerk-Kobold und Nicola Schwenner vom<br />
Fressnapf Roetgen mit dem Vorwerk Thermomix ® mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />
Ruth Greeven wird Ihnen zeigen, wie Sie den Tierhaaren in den eigenen<br />
vier Wänden an den Pelz gehen. Die neuen und vom TÜV ausgezeichneten<br />
Staubsauger halten mit ihrem Premium-Filtersystem Tierhaare und Allergene<br />
zuverlässig zurück. Hausstauballergiker sowie Tierhaarallergiker werden hier<br />
rundum glücklich sein und sich nach unserer Informationsveranstaltung nichts<br />
anderes mehr für Ihr Heim wünschen.<br />
Nicola Schwenner, ebenfalls Inhaberin der Fressnapf-Filiale weiß zu gut, was<br />
ihr Tier und Sie glücklich macht. Sie wird Ihnen zeigen, wie man mit Hilfe des<br />
Thermomix ® das ideale Tierfutter herstellen kann. Sie wird sie in die Geheimnisse<br />
des Barfen einweihen. Barfen nennt man die Ernährung Fleischfressender<br />
Haustiere. „Es entspricht der natürlichsten, ursprünglichsten und artgerechtesten<br />
Ernährung für Hund und Katze, hierbei werden keine Vitamine zerstört“,<br />
so die Fachfrau.<br />
Fressnapf bietet so mit seinem umfangreichen Sortiment alles, was Sie und Ihr<br />
Vierbeiner benötigen, um glücklich, gesund und vital zu bleiben.<br />
Sprechen Sie uns an<br />
Ihre Nicola Schwenner und Ruth Greeven<br />
Hier noch mal alle wichtigen Daten und Fakten<br />
auf einen Blick:<br />
WER: Vorwerk Thermomix Vorwerk Kobold<br />
Nicola Schwenner Ruth Greeven<br />
Mobil: 0170 3408891 Mobil: 0151 22955755<br />
WO:<br />
Fressnapf Filiale Roetgen<br />
Bundestrasse 49<br />
52156 Roetgen<br />
WANN: 7., 14. und 21. 11. <strong>2015</strong><br />
17
<strong>Eifel</strong><br />
Freude verdoppeln,<br />
indem man sie mit anderen teilt<br />
Ehrenamtliches Engagement im Helena-Stollenwerk-Haus<br />
Simmerath.<br />
Ein gutes Stück Lebensqualität für Behinderte dank Nordeifeler Ehrenamtlern: Andrea Mießen-Comuth, Leiterin des Helena-Stollenwerk-Hauses,<br />
und ihre beispielhaft betreuten Schützlinge (v.l.) Deborah Kearns, Angelika Kazanowska und Lea Radermacher. Foto: Manfred Schmitz<br />
Das kostbarste Gut, das Menschen einander zu schenken vermögen,<br />
ist Zeit. Zeit, das Leben sonniger und liebenswerter zu machen.<br />
Und genügend Zeit und Mußestunden sollen sein, sich gemeinsam<br />
des Lebens zu freuen. „Wer Zeit verschenkt, ist reich und<br />
gewinnt dafür Glück!“ So lautet ein Sprichwort gleich mehrerer Naturvölker.<br />
Eine Erkenntnis, die Andrea Mießen-Comuth aus täglich hierzulande gesammelter<br />
Erfahrung nur bestätigen kann. Die Leiterin des Simmerather Helena-<br />
Stollenwerk-Hauses: „Drei meiner ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen sind<br />
reich an ideellen Werten und teilen ihren Schatz großherzig mit vom Schicksal<br />
benachteiligten Erdenbürgern unserer Einrichtung , sie möchten ihren freiwilligen,<br />
effektvollen Einsatz zu Gunsten behinderter Mitmenschen nie missen.“<br />
Die drei praxiserfahrenen Frauen versehen stundenweise ihren Dienst im<br />
Behindertenwohnheim Helena-Stollenwerk als Patinnen dreier Bewohnerinnen<br />
(von insgesamt 24 Frauen und Männern). Die gehandicapten Mittdreißigerinnen<br />
Debbie Kearns, Lea Radermacher und Angelika Kazanowska werden mit viel<br />
Zuwendung und Sachverstand von drei Helferinnen „im besten Frauenalter“<br />
gezielt betreut, die ihre sozial wertvolle Arbeit selbstlos im Stillen verrichten<br />
möchten. Deshalb werden sie im Folgenden allein mit ihren Namensinitialen<br />
erwähnt. Warum opfern „W“, „G“ und „S“ ihre knapp bemessene Freizeit,<br />
um unentgeltlich sinnvolle Dinge auf sozialem Sektor zu tun, Aktionen zu initiieren,<br />
für die Andere bezahlt werden? Warum bekleide ich ein Ehrenamt zum<br />
Wohle der Allgemeinheit, statt mit Freunden beim Plausch im Café zu sitzen?<br />
Die Antwort auf diese im Bekanntenkreis häufi g gestellte Frage erscheint<br />
den drei Betreuerinnen simpel: „Ich möchte in meiner Freizeit mit Menschen<br />
zusammen sein, die hilfsbedürftig sind, weil sie in ihrem Alltag nicht so unbekümmert<br />
zurechtkommen wie ich selbst.“ Es seien die „kleinen gemeinsamen<br />
Aktivitäten“, erläutern W, G. und S. übereinstimmend, „wie Spazierengehen,<br />
Ausfl üge und wohltuender Aufenthalt in herrlicher <strong>Eifel</strong>natur, Vorlesen,<br />
Erzählen, Spielen, Ansprechpartner und aufmerksamer Zuhörer sein, welche<br />
den Alltag benachteiligter Menschen hoch willkommen ein Stück aufl ockert<br />
und erhellt.“ Zeit mit Behinderten zu gestalten, bedeute zugleich eigene sinnvolle<br />
und inhaltsreiche Freizeitgestaltung zu kreieren, für beide Partner also ein<br />
echter Gewinn. „W“ bringt die Motivation für ihr Engagement im Sinne ihrer<br />
Schützlinge auf den Punkt: „Ich nehme mir Zeit und bekomme das Vertrauen<br />
der Heimbewohner dafür zurück. Ich lerne durch sie, auf neue Weise die Welt<br />
zu sehen. Dabei staune ich über den bewundernswert offenen Umgang mit<br />
Themen des Lebens, auch Konfl ikten. Bei jedem persönlichen Kontakt lerne ich<br />
Dankbarkeit hinzu und besinne mich auf das, was mir im Leben wichtig ist.<br />
Ich danke allen mir nahestehenden, nicht gerade vom Geschick bevorzugten,<br />
Bettenausstattung<br />
& Möbel nach Maß<br />
Oberforstbacher Straße 390<br />
52076 Aachen - Oberforstbach<br />
Telefon: 0 24 08 - 47 82<br />
www.bettenhaus-schmitz.de<br />
18
<strong>Eifel</strong><br />
wunderbaren Menschen für unsere gemeinsame Zeit. Die Behinderten sind<br />
liebenswert und ein wichtiger, vollwertiger Bestandteil unserer Gesellschaft.“<br />
Den besten Beweis dafür bietet Lea. Sie lernte unter sachkundiger Anleitung<br />
fl ießend lesen! „G“ begann vor drei Jahren ihren Dienst im Helena-Stollenwerk-<br />
Haus. Seither werde ihr „durch diese Tätigkeit immer wieder aufs Neue<br />
bewusst, wie froh und dankbar ich sein darf, weil ich gesund bin. Es bereichert<br />
meinen Alltag, durch mein Eintauchen in das Wohnheim eröffnet sich mir eine<br />
andere Welt. Mir macht es große Freunde, benachteiligten Menschen zur Seite<br />
zu stehen“. „S“ hadert mit dem Begriff „Ehrenamt“. Der klinge nach Regel,<br />
behördlicher Pfl icht, sturer Vorschrift. Das habe „rein gar nichts“ mit ihrem<br />
Einsatz im Helena-Stollenwerk-Haus zu tun. Da für sie „Arbeit ohne Bezahlung<br />
ganz normal“ sei, träfen Worte aus dem Französischen („Benevolar, - die gute<br />
Arbeit“) oder „Benefi z- beide Seiten profi tieren, es fl ießt kein Geld“), den Kern<br />
der guten Sache. „S“ appelliert an die Gesellschaft, lebensertüchtigende Paten<br />
für HSH-Bewohner/innen zu werden: „Nur Mut! Raus aus dem mystischen<br />
Bereich! Der Anfang ist gar nicht so schwer…“<br />
Das fi ndet auch Leiterin Andrea Mießen-Comuth. Sie bedauert, „dass sich bislang<br />
noch kein ehrenamtlich tätiger Mann zur Mitarbeit traute“. Sie stehe unter der<br />
Rufnummer 02473/ 92820 gern auch „Herren der Schöpfung“ mit Auskünften<br />
über Wesen und Kriterien freiwilliger Tätigkeit zur Verfügung. Die Ehrenamtler<br />
stünden in Anerkennung ihrer willkommenen Unterstützung nicht mir leeren<br />
Händen da: „Sie sind versichert, erhalten eine Aufwandsentschädigung (etwa<br />
für entstandene Fahrtkosten). Bei uns herrscht gutes Betriebsklima, es geht bunt<br />
und lustig zu. Deshalb gehört ein abwechslungsreiches Programm zu unserem<br />
Alltag. Ausfl üge, Zirkus-, Konzert- und Ausstellungsbesuche, Gespräche und<br />
Meinungsaustausch bestimmen den Tagesablauf.“ Nach dem Motto „Ich habe<br />
Zeit und will in dieser Spanne etwas für euch wie auch mich tun“, gelte es,<br />
miteinander viel Spaß und vitale Freude zu erleben. Bekanntlich verdoppelt sich<br />
die, teilt man sie nur durch zwei…<br />
(m.s.)<br />
19
<strong>Eifel</strong><br />
Herbst – Zeit des Abschieds und Erinnerns<br />
Region.<br />
Der nahende November gilt als der<br />
traurigste Monat des Jahres. Zeit des<br />
Abschieds vom warmen Sommer.<br />
Draußen wird es grau, nass und kalt.<br />
Trübe Stimmungen machen sich breit, niederdrückende<br />
Gedanken an Verluste und Versäumnisse,<br />
an Trennung und Tod. Der Anfang des Monats<br />
November ist markiert durch zwei Erinnerungstage:<br />
Allerheiligen und Allerseelen. Beides sind Feste, die<br />
der Toten gedenken.<br />
Allerheiligen ist ein Tag, an dem unsere Gedanken<br />
ganz besonders bei den Menschen sind, die<br />
nicht mehr unter uns weilen. Man denkt an seine<br />
Eltern, Geschwister, Großeltern liebe Verwandte<br />
und Freunde, die nun schon einige Zeit von uns<br />
gegangen sind. Abschied nehmen ist das eine,<br />
Aufbruch das andere. Wir müssen fortgehen, um<br />
heimzukommen. Weggeben, um zu gewinnen.<br />
Loslassen, um Halt zu gewinnen. Ankommen in der<br />
Ewigkeit, die ewige Ruhe fi nden an der Seite Gottes.<br />
Friedhof – Ort des Erinnern und<br />
der Stille<br />
Wenn ein Mensch stirbt, hinterlässt er bei seiner<br />
Familie und Freunden eine große Lücke. Ein Grab<br />
hilft, den Verlustschmerz zu verarbeiten, an diesem<br />
Ort kann man dem Verstorbenen immer wieder<br />
ganz nah sein.<br />
Wenn ein Mensch stirbt, ist die Trauer bei seinen<br />
Hinterbliebenen meist sehr groß. In dieser schweren<br />
Zeit, müssen Sie dann auch noch wichtige<br />
Entscheidungen treffen wie z.B. eine Abschiedsfeier,<br />
wie und wo soll der Verstorbene bestattet werden,<br />
wie soll die Erinnerung an ihn wach gehalten werden.<br />
Oft ist es so, dass man im Leben nicht über den Tod<br />
gesprochen hat und nun viele Fragen aufgeworfen<br />
werden, auf die schnell eine Antwort gefunden<br />
werden muss. Viele ältere Menschen betonen noch<br />
zu Lebzeiten, dass sie im Tod keine Last mehr für die<br />
Anverwandten sein wollen. Damit gemeint ist meist<br />
ein Grab, das gepfl egt werden muss. Aber gerade das<br />
Grab, mit einem Grabmal, das Namen, Lebensdaten<br />
und persönliche Inschriften trägt, ist der einzige greifbare<br />
Ort der Erinnerung. Auch wenn viele Trauernde<br />
den Verstorbenen in ihren Herzen tragen, brauchen<br />
Sie einen fest defi nierten Ort, zu dem sie gehen<br />
können. Einen Ort auf dem Friedhof, der abgeschirmt<br />
vom Alltag, Ruhe und Kraft gibt, weil man dem Toten<br />
noch einmal in Gedanken ganz nah sein kann und<br />
sich seiner bewusst erinnert.<br />
20
<strong>Eifel</strong><br />
Es ist dabei für viele Menschen wichtig, dass dieser Ort schnell und problemlos<br />
erreicht werden kann, um regelmäßig den Verstorbenen zu besuchen, ihm vom<br />
Leben zu erzählen, sein Grab zu schmücken, um einfach etwas für den geliebten<br />
Menschen auch noch im Tod tun zu können. Für viele Hinterbliebene hat daher<br />
ein Grab eine wichtige Funktion in der Trauer, denn am Grab auf dem Friedhof<br />
sind diese Handlungen des Gedenkens in besonderer Weise möglich. Und nicht<br />
zuletzt hilft das Grab, sich langsam und Stück für Stück von dem Verstorbenen zu<br />
verabschieden, was in der Kürze der Zeit bis zur Beisetzung oft nicht möglich ist.<br />
Immer öfter wird aus rationalen Gründen eine Entscheidung gegen ein Grab<br />
getroffen. Die Argumente sind dann meist: zu teuer oder pfl egeintensiv. Aber das<br />
muss nicht sein, denn viele Friedhöfe bieten heute unterschiedliche Grabformen<br />
an, die über viele Jahre regelmäßig von Gärtnern gepfl egt werden und auf denen<br />
ein individuelles Grab mit einem persönlichen Grabmal möglich ist. In solchen<br />
„Orten, die gut tun“, Ruhegemeinschaften oder Memoran-Gärten bleibt die<br />
Erinnerung an jeden Menschen ganz individuell lebendig, denn auch persönliche<br />
Mitbringsel oder kleine Handreichungen an der Grabstelle sind möglich. Ein Grab<br />
- ob als Einzel- oder Familiengrab oder in einer Ruhegemeinschaft - ist immer ein<br />
Ort, der den Hinterbliebenen gut tut. Dieser Ort ist nicht nur für die Familie wichtig,<br />
sondern auch für Freunde, Bekannte und Kollegen, denen damit eine Möglichkeit<br />
gegeben wird, ihre Erinnerung an den Verstorbenen Ausdruck zu geben.<br />
Das Grab ist für die Menschen, mit denen der Verstorbene sein Leben geteilt<br />
hat, ein Ort des Gedenkens. Es gibt dem Andenken an den geliebten Menschen<br />
einen Raum und festen Platz.<br />
Eine große Rolle auf dem Grab spielt das Grabmal. Hier setzen sich individuelle<br />
vom Steinmetz gearbeitete Steine aus deutschen oder europäischen<br />
Steinbrüchen, gerne auch Materialkombinationen, immer mehr durch. Ein<br />
solches Grabmal entsteht oft in enger Abstimmung zwischen dem Steinmetz<br />
und den Hinterbliebenen. Für sie ist es ein wichtiger Teil der Trauerarbeit. Hier<br />
können persönliche Erinnerungen und Nachrichten im wahrsten Sinne des<br />
Wortes für die Ewigkeit „in Stein gemeißelt“ werden.<br />
Ganz persönliche Bilder und- Symbole aus dem Leben spiegeln den Bezug zur<br />
Heimat wieder. Hier werden zum Beispiel Wanderziele, Wallfahrtsorte oder<br />
ortstypische Bilder als Ausdruck der Verbundenheit ausgewählt. Die Symbolkraft<br />
des Steins und seiner individuellen Gestaltung gibt vielen Trauernden Halt und<br />
wird zum Zeichen ihrer Wertschätzung für den Verstorbenen.<br />
21
Kurz & Gut<br />
Autorenlesung und regelmäßiger Lesekreis in<br />
Nideggen<br />
Nideggen.<br />
In Zusammenarbeit der Nideggener Buchhandlung „Bücher an der Burg“<br />
und Jansen Wohnkonzept, findet Freitag, 13.11.<strong>2015</strong>, eine Autorenlesung mit<br />
Majella Lenzen statt. Die Autorin liest aus ihrem Buch „Von Fesseln befreit –<br />
Wie mir mein Glaube innere Freiheit schenkt“. Einlass ist um 19.30 Uhr; Beginn<br />
20 Uhr. Die Lesung findet in den Räumlichkeiten von Jansen Wohnkonzept,<br />
Markt 3, 52385 Nideggen statt. Der Eintritt beträgt 17,50 €, inklusive köstlicher<br />
Kleinigkeiten und gutem Wein. Kartenreservierung erforderlich bei „Bücher an<br />
der Burg“ , Tel.: 02427 – 90 20 96.<br />
Darüber hinaus veranstaltet „Bücher an der Burg“ jeden ersten Dienstag im<br />
Monat einen Lesekreis in der Buchhandlung. Der Lesekreis findet immer von<br />
19 – 20 Uhr statt. Der Kostenbeitrag beträgt 3,00 €.<br />
Trödelmarkt der Sekundarschule<br />
Nordeifel Standort Kleinhau<br />
Am 18.10.<strong>2015</strong> ist es wieder so weit und der Trödelmarkt für Jedermann lockt<br />
mit typischen Trödelmarkt-Artikeln nach Kleinhau. Gesucht werden noch Kinder<br />
(mit Eltern), Schüler, Erwachsene, Bauer, Maurer – eben kurz: ein Trödelmarkt für<br />
Jedermann. „Jeder ist hier gerne gesehen. Die einzige Bedingung ist, dass keine<br />
Neuware angeboten werden soll“, so der Initiator Udo Esser. „Also los, räumt eure<br />
Garagen, Dachböden und Rumpelkammern leer. Die Standgebühr kommt dem<br />
Förderverein der Sekundarschule Nordeifel zu Gute, denn es gibt ja immer etwas,<br />
das die Kinder der Schule noch brauchen. „Dieser Trödelmarkt soll sich genau<br />
so etablieren, wie der am Standort Simmerath. Also Trödler und Privatpersonen<br />
der Region gebt euch einen Ruck“, erklärt Udo Esser. Angeboten werden sollen:<br />
antike Sachen, handgemachte Sachen, Kinderkleider und –Zubehör, Werkzeuge,<br />
CDs und DVDs, Spiele und Spielzeug, Autoteile, Tiersachen, Bücher, alles rund<br />
um den Garten und Küche. Einlass für Verkäufer ist ab 8 Uhr. Einlass für Käufer<br />
ab 10 Uhr. Ende des Marktes wird 16 Uhr sein. Der nächste Trödelmarkt in der<br />
Sekundarschule Nordeifel am Standort Kleinhau ist für den 08.11.<strong>2015</strong> geplant.<br />
Tolle Veranstaltungen in Nideggen<br />
Samstag, 17.10.<strong>2015</strong> | ab 15:30 |<br />
Burg Nideggen<br />
Mord(s)-Vergnügen im Bergfried for Kids!<br />
Marc Beck liest aus „Museumsmeute: Köln – den Entführern auf der Spur“,<br />
Dix-Verlag<br />
3 € | Person | Kartenvorverkauf im Burgen museum Nideggen und unter<br />
02427|6340 | weitere Informationen hier<br />
Samstag, 17.10.<strong>2015</strong> | 20:00 - 21:30 | Zülpicher-Tor<br />
Stadtführung durch die dunkle Nideggener Altstadt<br />
Neben vielen Informationen rund um die Herzogstadt, gibt er sicherlich auch die<br />
ein oder andere Anekdote zum Besten<br />
3 € | Person | Anmeldung unter 02427 330 1 150<br />
Fahrzeugsegnung bei der DLRG<br />
Ortsgruppe Heimbach<br />
<strong>Eifel</strong><br />
<strong>Eifel</strong>kabarett<br />
Hubert vom Venn – solo – und Duo Achim Konejung<br />
& Hubert vom Venn<br />
November <strong>2015</strong>:<br />
Freitag, 13. November, 20 Uhr, Achim<br />
Konejung und Hubert vom Venn, „Scher dich<br />
zur <strong>Eifel</strong>“, Schleiden, Salon „Kulturschock“,<br />
Am Markt 32, VVK: Kulturschock, Bäckerei<br />
Friedrichs, AB 02445-852285<br />
Freitag, 20. November <strong>2015</strong>, 16 Uhr,<br />
Hubert vom Venn „Vorlesetag“, Monschau,<br />
Stadtbücherei, Laufenstr. 42,. Tel.: 02472 /<br />
8035807<br />
Sonntag, 22. Nov. <strong>2015</strong>, 18 Uhr, Achim Konejung und Hubert vom Venn,<br />
„Scher Dich zur <strong>Eifel</strong>“, Vettweiß, „Bei Hämmer“, Gereonstraße 5, Kontakt:<br />
0171-7054194<br />
Montag, 23. Nov, <strong>2015</strong>, 20 Uhr, Achim Konejung und Hubert vom Venn, „Scher<br />
Dich zur <strong>Eifel</strong>“, Düren, KOMM“, August-Klotz-Str. 21, Kontakt: 02421-189307<br />
Heimbach.<br />
Die Ortsgruppe Heimbach hat in<br />
einer feierlichen Stunde ihr neues<br />
Einsatzfahrzeug gesegnet und offiziell<br />
in Betrieb genommen. Nun ist die DLRG<br />
Heimbach gerüstet für die nächsten<br />
Einsätze und anstehenden Fahrten. Nur<br />
durch langjähriges Sparen und großzügige<br />
Spenden, vor allem von der Stadt Heimbach, ist es der Ortsgruppe Heimbach<br />
möglich gewesen ein „neues“ Einsatzfahrzeug zu erwerben. „Unser Dank geht<br />
an den Bürgermeister Peter Cremer und auch seinen Vorgänger Bert Züll. Da das<br />
alte Fahrzeug in die Jahre gekommen ist, wurde die Anschaffung eines neuen<br />
Gefährts erforderlich“, so der Vorsitzende Dr. Roland Reddelien. Bei dem „neuen“<br />
Einsatzfahrzeug handelt es sich um einen 5 Jahre alten Ford Transit Tourneo,<br />
welcher zuvor von einer anderen Organisation im Behindertentransport eingesetzt<br />
wurde. Mit viel handwerklichem Geschick und jede Menge fleißiger Hände konnte<br />
das Fahrzeug für eine optimale Nutzung ausgebaut und hergerichtet werden. Es<br />
ist jetzt mit allen notwendigen Rettungsutensilien für einen Bootstrupp ausgestattet.<br />
Eingesetzt wird das Fahrzeug bei Einsätzen des Bootstrupps im Stadtgebiet<br />
Heimbach, im Bereich des Rursees, im Katastrophenschutz, zur Unterstützung der<br />
Feuerwehr, für Transportfahrten und vieles mehr.<br />
Konzert mit dem Gdg Maranatha Chor<br />
Monschau.<br />
Der GdG singt mitten in der Evangelischen<br />
Stadtkirche Monschau am 14.11.<strong>2015</strong> und<br />
15.11.<strong>2015</strong> jeweils ab 17 Uhr. Einlass ist an<br />
beiden Tagen um 16:30 Uhr. Der Eintritt ist<br />
frei. Der Maranatha-Chor stellt einen Auszug<br />
aus seinem Musikprogramm vor. Zu hören gibt<br />
es eine Mischung aus sakralen Tönen, Traditionellem, Rock- und Popballaden bis<br />
hin zu chorisch veränderten Metallklängen begleitet von Instrumenten.<br />
22
<strong>Eifel</strong><br />
Herbst in der Drover Heide<br />
Drove.<br />
Sie sagen jetzt: Noch nie gehört?! Das<br />
wird sich bestimmt ändern, denn die<br />
Drover Heide ist ein wunderbares<br />
Naherholungsgebiet. Ein Juwel direkt vor<br />
Ihrer Haustür.<br />
Die Heidelandschaft – ein idyllisches, 670 Hektar<br />
großes Naturschutzgebiet – erstreckt sich auf<br />
Teile der Gemeinden Kreuzau und Vettweiß. Seine<br />
militärische Vergangenheit merkt man dem Terrain<br />
heute kaum noch an. Ab 1914 war das Gebiet<br />
Exerzierplatz und diente der Rekrutenausbildung.<br />
Ab 1951 nutzten belgische Streitkräfte das<br />
Gelände als Truppenübungsplatz. Nach dem Abzug<br />
der Divisionen kann die hiesige Bevölkerung die<br />
Heidelandschaft als Erholungsgebiet genießen,<br />
allerdings nur auf markierten Wegen, die teilweise<br />
mit dem Rollstuhl befahrbar sind.<br />
Nachdem der Höhepunkt der Heideblüte nun schon<br />
überschritten ist, lockt der Herbst in die Drover<br />
Heide, denn auch jetzt setzen die vielen Sträucher<br />
der Besenheide mit ihren violetten Blüten schöne<br />
Akzente, besonders leuchtend bei Sonnenschein.<br />
Aufmerksame Beobachter können in den zahlreichen<br />
Pfützen und Furchen, die das frühere<br />
Militärgelände prägen, Urzeit-Krebsarten entdecken:<br />
Den Fehenkrebs und den bis zu vier Zentimeter<br />
großen Triops. Hinweisschilder geben dem Besucher<br />
genauere Auskunft über die seit Jahrmillionen<br />
unveränderte Lebensweise dieser Tiere.<br />
An sonnigen Tagen kann man auch jetzt noch<br />
ein Zirpkonzert der Heuschrecken und Grillen<br />
hören. Sie nutzen die letzten warmen Tage für ihre<br />
Fortpfl anzung. Anhand der Abfolge der Zirplaute<br />
lässt sich sogar die Temperatur erkennen, da einige<br />
Heuschrecken die Schnelligkeit ihrer Laute der<br />
Wetterlage anpassen. An kühleren Tagen sind sie<br />
weniger aktiv. Auch kalte Nächte haben ihr Gutes.<br />
Ein Tauteppich hüllt viele Sträucher ein. Nun können<br />
Sie Spinnennetze bewundern, an denen unzählige<br />
Wasserperlchen glitzern. Kunstwerke der Natur.<br />
Zu den größten Spinnenarten der Drover Heide<br />
gehört die Wespenspinne, die man leicht an ihrem<br />
wespenartig gefärbten Hinterleib erkennen kann.<br />
Eine Kamera mitzunehmen, ist an solchen Tagen<br />
sicher zu empfehlen und macht den Gang durch die<br />
Heide zu einem noch intensiveren Erlebnis.<br />
Die Drover Heide ist ein wertvolles<br />
Naturschutzgebiet, besonders für die Vögel.<br />
Viele Vogelarten sind nun schon zu ihren<br />
Winterquartieren aufgebrochen, kommen in<br />
diesen geschützten Lebensraum aber sicher<br />
wieder zurück: Wespenbussard, Schwarzkehlchen,<br />
Ziegenmelker und Neuntöter fi ndet man anderswo<br />
nur noch selten. Interessant sind volkstümliche<br />
Überlieferungen, wie manche Vögel zu ihren<br />
Namen kamen, zum Beispiel der Ziegenmelker.<br />
Er ist ein gut getarnter, nachtaktiver Vogel, auch<br />
Nachtschwalbe genannt. Er fl iegt bevorzugt da, wo<br />
es Insekten gibt. In der Nähe von Nutztieren wird<br />
er bei seiner Futtersuche schnell fündig, denn hier<br />
gibt es besonders viele Insekten. Zu Unrecht wurde<br />
der Ziegenmelker früher verdächtigt, die Euter der<br />
Ziegen zu „melken“. Er war einfach nur auf der<br />
Jagd nach Insekten.<br />
Auch vom Neuntöter gibt es eine interessante<br />
Anekdote. Bei seiner Nahrungssuche, das können<br />
Insekten, Frösche oder sogar Mäuse sein, spießt<br />
er die Beute auf einen Dorn oder Stachel. Die<br />
Menschen glaubten früher, dass der Vogel erst nach<br />
dem Aufspießen von neun Beutetieren mit dem<br />
Fressen beginnt. Daher der Name Neuntöter.<br />
(r.m.)<br />
23