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Eifel aktuell Oktober 2015 Final

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Ausgabe 030 Nordeifel - <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong><br />

kostenlos<br />

zum Mitnehmen<br />

<strong>Eifel</strong><br />

Simonskall<br />

Perle der <strong>Eifel</strong><br />

125 Jahre<br />

Restaurant Fringshaus<br />

Herbst in der<br />

Drover Heide<br />

Das Lokalmagazin für Monschau, Roetgen, Simmerath,<br />

Nideggen, Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau und Umgebung


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Wenn die Stare sich zu<br />

Hunderten für ihre<br />

Abreise in den Süden auf<br />

den Überlandleitungen<br />

versammeln, dann verwöhnt die <strong>Eifel</strong><br />

seine Bewohner mit einem großartigen<br />

Farbtheater. So weit das Auge reicht,<br />

winken die Bäume mit grandiosen Farben,<br />

und die Kinder freuen sich über Kastanien<br />

und Hasel- und Wallnüssen die verschwenderisch<br />

verstreut sind. Die zahlreichen<br />

Veranstaltungen in der <strong>Eifel</strong> werden<br />

nun immer mehr nach Innen verlegt und<br />

jeder Kamin- und Holzofenbesitzer freut<br />

sich über die vielen Stapel Holz, die sie<br />

übers Jahr für den Winter aufgeschichtet haben.<br />

Doch in die große Vorfreude auf den gemütlichen Herbst mischen sich auch<br />

in jedem Jahr auf Allerheiligen und Allerseelen Gefühle des Abschieds und der<br />

Erinnerung. Die Bestattungskultur scheint in den letzten Jahren im Umbruch.<br />

Doch einen Platz zu haben, an dem man sich der lieben Verstorbenen in<br />

aller Ruhe erinnern kann ist nach wie vor wichtig für die Menschen. Wenn<br />

zu Allerheiligen tausende Ewige Lichter die Friedhöfe in roten Lichtschimmer<br />

tauchen, spürt man eindrucksvoll, wie sehr.<br />

Simonskall, gerne die Perle der <strong>Eifel</strong> genannt, ist im Herbst ein wahres Eldorado<br />

für Naturbegeisterte. Der 50-Seelenort inmitten des reizvollen Kalltals bietet<br />

<strong>Eifel</strong><br />

nicht nur viele wundervolle Wanderwege, sondern steckt auch voller geschichtlicher<br />

Besonderheiten, die entdeckt werden wollen. In Schmidt kümmern<br />

sich Frauen und Männer ganz selbstverständlich und mit viel Engagement<br />

um die vielen aufgenommenen Asylanten. Zusammen mit der katholischen<br />

Kirchengemeinde St. Hubertus (St. Mokka) veranstaltete das Integrationsteam<br />

kürzlich ein großes Willkommensfest am Zimmel.<br />

Ein Aushängeschild <strong>Eifel</strong>er Gastronomie, das Restaurant Fringshaus, feiert in<br />

diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Für <strong>Eifel</strong> <strong>aktuell</strong> Grund genug, das<br />

Traditionshaus und seine Geschichte vorzustellen. Das Kunst- und Kulturzentrum<br />

der Städteregion Aachen in Monschau (KuK) präsentiert augenblicklich – und<br />

wieder kostenfrei - einen Einblick in die Welt der international renommierten<br />

Künstler Jürgen Klauke und Gina Lee Felber. Der Initiator des Musik- und<br />

Kultursamplers „<strong>Eifel</strong>gefühl“, Horst Hültenschmidt, besuchte Nideggen. <strong>Eifel</strong><br />

<strong>aktuell</strong> nutzte die Gelegenheit, sich mit ihm über das Projekt zu unterhalten.<br />

Spätestens ab dem 11.11. startet in der Region die 5. Jahreszeit. Die KG<br />

„Schmedter Grieläächer“ feiern in der kommenden Session ein jeckes Jubiläum:<br />

6 x 11 Jahre. Warum es wichtig ist, Zeit für andere Menschen aufzubringen, zeigt<br />

das ehrenamtliche Engagement im Helena-Stollenwerk-Haus in Simmerath. Im<br />

Herbst zeigt sich die Drover Heide von ihrer spektakulärsten Seite. Wir nehmen<br />

Sie, liebe Leserinnen und Leser, mit auf unsere Wanderung.<br />

Ab sofort ist „<strong>Eifel</strong> <strong>aktuell</strong>“ auch bequem im Internet nachzulesen. Unter<br />

www.lokalmagazine.wordpress.com fi nden Sie jede bislang erschienene<br />

Ausgabe.<br />

Wir wünschen Ihnen wieder viel Vergnügen bei der Lektüre unserer Berichte<br />

und inspirierende Anregungen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Bert van Londen<br />

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2


<strong>Eifel</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Titelseite: Simonskall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1<br />

Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

Inhaltsverzeichnis & Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

Simonskall - Perle der <strong>Eifel</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-6<br />

Cafe Löwenherz - Kreuzau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Engagement Flüchtlinge in Schmidt . . . . . . . . . . . . . . 8-9<br />

Fringshaus - Seit vier Generationen ein<br />

Symbol für Gaumenfreuden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-11<br />

Weltpremiere im KUK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12-13<br />

Das Beste, was die <strong>Eifel</strong> an Kunst zu bieten hat . . . . . . 14<br />

Kloster-Kultur-Keller -<br />

Puppenspiel und Figurentheater im Herbst <strong>2015</strong> . . . . 15<br />

Schmedter Grieläächer – 6 x 11 jecke Jahre . . . . . . . . . 16<br />

Fressnapf Roetgen/ Vorwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Ehrenamtliches Engagement<br />

im Helena-Stollenwerk-Haus/Simmerath . . . . . . . . . 18-19<br />

Herbst – Zeit des Abschieds und Erinnerns . . . . . . . 20-21<br />

Kurz und Gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

Herbst in der Drover Heide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Proxy . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Impressum<br />

Erscheinungsweise: monatlich, jeweils ab der 2. Monatswoche<br />

Auflage: 6.000 Stück<br />

Verteilung: Kostenlose Verteilung über Auslegestellen Raum Monschau,<br />

Roetgen, Simmerath, Nideggen, Heimbach, Kreuzau, Hürtgenwald und Umgebung.<br />

(in Geschäften und öffentlichen Gebäuden, sowie Banken und Sparkassen).<br />

Redaktions- und Anzeigenschluss: um den 30. eines jeden Monats<br />

Herausgeber und V.i.S.d.P.:<br />

Euregio Marketing UG<br />

Hartmut Hermanns<br />

Marc André Mainz<br />

Süsterfeldstraße 83, 52072 Aachen<br />

Mail: hermanns@euregio-marketing.com<br />

Web: www.lokalmagazine.wordpress.com<br />

www.euregio-marketing.com<br />

Chefredakteur <strong>Eifel</strong>: Bert van Londen<br />

Redaktion & Anzeigenleitung:<br />

Froitscheidter Str. 94, 52385 Nideggen<br />

Tel.: 02474-998665, Mobil: 0171-5760915<br />

info@agentur-wortundbild.de<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Manfred Schmitz (ms), Heike Tischer (ht),<br />

Franz Tiedtke, Stephan Geißer<br />

Mediaberater:<br />

Bert van Londen, Tel. 02474 – 998 665, Mobil. 0171 – 576 09 15<br />

Fotografie & Copyright: by Bert van Londen, agentur Wort und Bild<br />

Layout/ Gestaltung: Euregio Marketing UG<br />

Druck: Druck & Verlagshaus Mainz GmbH Aachen<br />

www.druckservice-aachen.de<br />

3


<strong>Eifel</strong><br />

Simonskall – Perle der <strong>Eifel</strong><br />

Wenn der Herbst seinen wunderschönen Einzug hält, dann<br />

machen sich naturbegeisterte Menschen einmal mehr<br />

auf den Weg in die <strong>Eifel</strong>. Idyllisch im Kalltal am Rande des<br />

Monschauer Landes und des Kreises Düren gelegen, erwartet<br />

der 50-Seelenort Simonskall seine Gäste mit einem unglaublich erlebenswerten<br />

Querschnitt von allem, wofür die <strong>Eifel</strong> steht. Herrlichste Natur und unbegrenzte<br />

Möglichkeiten zum aktiven Naturerleben, einer ganz besonders interessanten<br />

Historie, einem herausragenden, kleinen Kulturbetrieb, der weit über die<br />

Grenzen des kleinen Ortes hinaus Aufmerksamkeit erfährt, freundlichen und aufgeschlossenen<br />

Menschen – und natürlich – einer kundenfreundlichen Hotellerie<br />

und Gastronomie. Vor allem aber überzeugt Simonskall mit seiner herrlichen,<br />

beinnahe unberührten Natur. Wo die Kall in Millionen von Jahren das Gestein<br />

des Rheinischen Schiefergebirges abgetragen hat, ist ein Tal entstanden, das sehr<br />

unterschiedliche Gesichter hat. Mal fl ießt die Kall in einer lieblichen Landschaft<br />

aus Feldern und Wiesen dahin, dann wieder verengt sich das Tal zur Schlucht,<br />

deren Hänge schroffe Felsformationen zeigen, die die Spuren der in Äonen von<br />

Jahren stattgefundenen Erosion aufweisen. Die Wälder - Buchen, Eichen und<br />

Fichten - sind weitgehend unberührt, abgestorbene oder umgestürzte Bäume<br />

bleiben da, wo sie gefallen sind und bieten Flora und Fauna neue Nahrung zu<br />

neuem Wachstum. Hochwild, Schwarzwild, Muffl on, Wildkatzen und Biber, sie<br />

alle sind in diesen Wäldern zu Hause, ebenso wie Feuersalamander, Eidechse,<br />

viele Frosch- und Krötenarten, und natürlich Fledermäuse. Das Zwitschern der<br />

Singvögel im Frühjahr und Sommer, die Schreie von Bussard und Milan, der<br />

elegante Flug des Schwarzreihers oder auch das aufgeregte Quaken einer Ente,<br />

die sich voller Lebensfreude die Kall hinuntertreiben lässt, all dies begeistert<br />

nicht nur Ornithologen. Zahlreiche wunderschöne Wanderwege warten darauf,<br />

erwandert zu werden. Links zu Kartenmaterialien oder GPS-Wanderungen<br />

fi nden Interessierte im Internet unter: www.vossenack.nrw/Simonskall. Ein<br />

neuer Bikepark bietet bestes Terrain und ideale Bedingungen, um das Kalltal mit<br />

dem Mountainbike zu erkunden.<br />

vor den Unwägbarkeiten des heraufziehenden 30-jährigen Krieges zu schützen.<br />

Die von Simon Kremer im Jahre 1651 hinzugefügte linke Gebäudehälfte wird<br />

heute als „Junkerhaus“ bezeichnet.<br />

Bereits im Jahre 1612 wurden Glashütte und Seifensiederei wegen Unrentabilität<br />

in eine Eisenhütte umgewandelt, deren neuer Besitzer was der bereits erwähnte<br />

Simon Kremer, ein aus Zweifall zugewanderter Hüttenmeister, „Simon op der<br />

Geschichte des Junkerhauses<br />

Berühmtestes Aushängeschild Simonskalls ist das Junkerhaus. Seine Geschichte ist<br />

eng verbunden mit der Geschichte des Ortes, dessen Gründung – wie urkundlich<br />

belegt – auf das Jahr 1608 zurückgeht. Angelockt von den großen Holzvorräten<br />

und Quarzitvorkommen sowie der Wasserkraft des Kallbachs, errichtete der<br />

Schweizer Kaufmann Bartholomäus Schobinger aus St. Gallen hier im Gebiet „op<br />

der Callen“ eine Glashütte und eine Seifensiederei. In unmittelbarer Nähe baute<br />

er ein massives Wohnhaus mit Wehrturm, den er vorsorglich mit Schießschachten<br />

ausstattete, um sich und seine große Familie mit Ehefrau, 13 Kindern und Gesinde<br />

4


<strong>Eifel</strong><br />

Advertorial<br />

Historische Fotos: Sammlung Franz Scholl<br />

Callen“ genannt, wovon der Ortsname „Simonskall“ abgeleitet ist.<br />

In der Folgezeit diente das Junkerhaus über zweieinhalb Jahrhunderte vielen<br />

Generationen als Wohnstatt und überstand so manchen Sturm der Zeit bis im<br />

Jahre 1919 der Kunsthistoriker und Publizist Carl Oskar Jatho und seine Frau, die<br />

Schriftstellerin Käthe Jatho-Zimmermann, das Haus von den damaligen Besitzern<br />

Scholl anmietete, um hier zusammen mit einer Gruppe junger avantgardistischer<br />

Künstler aus der Kölner Szene eine Art Landkommune zu errichten, die sich<br />

Kalltalgemeinschaft nannte. Das Junkerhaus wurde nun zu einem wichtigen<br />

Begegnungs- und Zufl uchtsort für Künstler und Intellektuelle, bis sich im Herbst<br />

1921 die Kalltalgemeinschaft aus wirtschaftlichen Gründen wieder aufl öste.<br />

Der 2. Weltkrieg und die erbitterten Kampfhandlungen der so genannten<br />

„Schlacht im Hürtgenwald“ hinterließen auch in Simonskall deutliche Spuren<br />

der Verwüstung durch Bomben- und Granateinschläge. Davon betroffen war<br />

auch das Junkerhaus, das teilweise zerstört wurde und ausbrannte. Spätestens<br />

hierbei dürften wohl auch die Bilder zu Szenen des Gilgamesch-Epos zerstört<br />

worden sein, die Franz Wilhelm Seiwert, Mitglied der Kalltalgemeinschaft, an<br />

die Wände des Junkerhauses gemalt hatte.<br />

Sein heutiges Äußeres mit dem prachtvollen Fachwerkgiebel und den<br />

zierlichen Sprossenfenstern, wie aber auch das stilvolle Innere mit gediegener<br />

Blausteintreppe und eichenen Wandvertäfelungen, verdankt es dem<br />

Lammersdorfer Industriellen Otto Junker, der das stark beschädigte Gebäude<br />

1958 erwarb, aufwändig renovierte und als Werksmuseum einrichtete. Nach<br />

ihm wurde es im Volksmund „Junkerhaus“ genannt, so lautet auch sein offi -<br />

zieller Name. Heute befi ndet sich das denkmalgeschütze Gebäude im Besitz<br />

der Gemeinde Hürtgenwald und dient als Museum sowie als bedeutender<br />

Erinnerungsort der Moderne im Rheinland.<br />

Weitere Informationen unter: www.junkerhaus-simonskall.de<br />

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Event -<br />

Café Kern in Simonskall<br />

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Café Kern<br />

Simonskall 25<br />

52393 Hürtgenwald<br />

5


<strong>Eifel</strong><br />

Die Burg Simonskall<br />

In der an Burgen durchaus nicht armen Nordeifel nimmt die Burg Simonskall<br />

eine Sonderstellung ein. Neben Nideggen, Heimbach, Satzvey oder gar der<br />

„Ordensburg Vogelsang“ wirkt der Simonskaller Bau doch recht bescheiden.<br />

Dennoch erfüllt er die Kriterien eines solchen Bauwerks, ist eine wehrhafte und<br />

verteidigungsfähige Wohn- und Wirtschaftsanlage, die ihren Bewohnern Schutz<br />

vor Angriffen von außen bietet. Ob diese Schutzfunktion jemals gefordert war,<br />

ist aber nicht bekannt. Was die Burg von Simonskall vor allem von anderen<br />

Burgen unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie nicht etwa von mächtigen<br />

Adelsgeschlechtern, sondern von einem Handwerksmeister – dem schon<br />

erwähnten Reidmeister (=Hüttenmeister) Simon aufgeführt wurde, sozusagen<br />

eine „bürgerliche Burg“. Der Herzog von Jülich, dem das gesamte Land gehörte,<br />

dürfte sich auch weniger für die Sicherheit seiner Pächter als für die beiden<br />

Goldtaler interessiert haben, die ihm die Wasserrechte an der Kall Jahr für Jahr<br />

einbrachten. Schon die Gründung von Simonskall war anders: In einer durch und<br />

durch katholischen Gegend kamen zwei protestantische Schweizer ins Kalltal,<br />

um hier ihr Glück noch einmal zu versuchen, die (Halb-) Brüder Schobinger,<br />

immerhin schon 60 und 69 Jahre alt!<br />

Die Marienkapelle<br />

Ausgerechnet in einer Zeit, in der das Christliche Glaubensbekenntnis kaum<br />

mehr galt als die Religion, der es entstammte, und in welcher die Deutschen<br />

auf eine tausendjährige, glorreiche Zukunft eingestimmt wurden, ausgerechnet<br />

in dieser Zeit beschlossen die Simonskaller, ein eigenes Gotteshaus zu errichten.<br />

Ein Einwohner stiftete das Grundstück am Hang, und mit Mitteln, die zum Teil<br />

aus der Gemeinde und zum anderen Teil von der Kirche aufgebracht wurden,<br />

entstand 1935 die Marienkapelle Simonskall. Anders als die große Schwester in<br />

Vossenack blieb diese kleine Kirche weitgehend von den Kriegseinwirkungen<br />

verschont. Dennoch und trotz der soliden Bauweise blieben altersbedingte<br />

Verschleißerscheinungen nicht aus. So war es ein großer Segen für die Kapelle,<br />

dass sich im Jahre ihres 75-jährigen Bestehens ein Verein gründete, der die<br />

Mittel zusammenbrachte, die zur Renovierung des Daches erforderlich waren.<br />

Heute ist die Marienkapelle wieder in einem Zustand, der eine Nutzung nicht<br />

allein für kirchlich-rituelle Zwecke, sondern auch zur Setzung kultureller Impulse<br />

für die Gemeinde und darüber hinaus erlaubt.<br />

Eine Glockengeburt<br />

Eine der Glocken der 1935 erbauten Marienkapelle zeigte unüberhörbare<br />

Verschleißerscheinungen und war an gleich drei Stellen defekt. Wieder bewies<br />

der Förderverein der Marienkapelle e.V. großen Einsatz. Eine neue Glocke musste<br />

her. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und Interessierter erfolgte der<br />

Guss der großen Marien-Glocke öffentlich durch den Glockengießer Simon<br />

Laudy. Die Marien-Glocke hatte die Klangprüfung erfolgreich bestanden und die<br />

neue Läuteanlage wurde installiert. Weihbischof Bündgens weihte feierlich die<br />

große Marien-Glocke und die kleinere Josef-Glocke ein.<br />

6


<strong>Eifel</strong><br />

Advertorial<br />

Mit Charme und allerlei Leckereien –<br />

Café Löwenherz in Kreuzau<br />

Mit dem Cafe Löwenherz ist seit<br />

Februar dieses Jahres Kreuzau um<br />

einen liebenswerten Treffpunkt reicher.<br />

„Die Liebe zur Gastronomie,<br />

habe ich schon als Kind entdeckt“, antwortet<br />

Desireé Kupsch auf die Frage, was Sie an Ihrer<br />

Arbeit im Café so liebt. „Ich habe bereits lange<br />

Zeit vorher in Cafés gearbeitet und liebe es,<br />

Menschen kulinarisch zu verwöhnen. Ich möchte<br />

da sein für meine Gäste“. „Mein Vater Erich<br />

Jansen, Eigentümer des Cafés Löwenherz, hat mir<br />

einen großen Traum mit dem Café erfüllt“, erklärt<br />

die junge Geschäftsführerin. Durch aufwändige<br />

Renovierungsarbeiten und mit viel Liebe zum Detail<br />

- hier im Herzen von Kreuzau - ist ein modernes<br />

Café mit gemütlicher Atmosphäre entstanden ist.<br />

Neben Büchern und Spielen, die vor Ort gelesen<br />

oder gespielt werden können, kann man diese<br />

auch tauschen – eben alles ganz individuell. Eine<br />

gemütliche Spielecke lässt die Herzen der kleinen<br />

Gäste höher schlagen. Direkt neben der historischen<br />

Burg Kreuzau kann man im Innenraum des<br />

Cafés Löwenherz sowie auf der wunderbar gelegenen<br />

Außenterrasse eine schöne Auszeit vom Alltag<br />

nehmen<br />

Desireé Kupsch versteht es, mit ihrem fünfköpfi gen<br />

Team ihre Gäste rund um zu verwöhnen. Neben<br />

einem üppigen Frühstück, das aus verschiedenen<br />

Brötchen und Broten sowie einer großen Auswahl<br />

an Aufschnitt und Beilagen bis hin zu Müsli, Joghurt<br />

und frischem Obst besteht, wird hier der Kaffee aus<br />

ganzen Bohnen frisch gemahlen und aufgebrüht.<br />

Ein weiteres Angebot ist das Frühstücksbuffet<br />

(um Reservierung wird gebeten) am Sonntag. Zur<br />

Mittagszeit stehen den Gästen allerlei Gerichte<br />

zur Verfügung. Das Angebot reicht von Salat,<br />

Suppen, Reibekuchen und durch die Erweiterung<br />

der Speisekarte auch verschiedene Fleischgerichte<br />

mit den entsprechenden Beilagen. „Bei uns ist es<br />

selbstverständlich, dass wir unsere Speisen frisch<br />

und selbst zubereiten, damit unsere Gäste zufrieden<br />

sind. Das ist mir und meinem Team ganz besonders<br />

wichtig“, verspricht Desireé Kupsch.<br />

Nachmittags können die Gäste zwischen verschiedenen<br />

Kuchen und Torten wie gedeckter Apfel,<br />

Sahnenusstorte - um nur einige zu nennen - wählen.<br />

„Die Kuchen und Torten werden von Herrn Keutgen<br />

aus Obermaubach, der ein hervorragender Konditor<br />

ist, geliefert“, so Desireé Kupsch. Eine schöne<br />

Eistheke lässt besonders die Kinderherzen höher<br />

schlagen. Auch besondere Anlässe wie ein runder<br />

Geburtstag, Hochzeiten oder auch Dienstjubiläen<br />

können im Löwenherz gefeiert werden.<br />

Das gute Klima im Team und die gemeinsame<br />

Leidenschaft für die Gastronomie, die auch die<br />

Gäste spüren, machen einen Besuch im Café<br />

Löwenherz zu einem unvergesslichen Erlebnis.<br />

7<br />

Café Löwenherz<br />

An Burg Kreuzau 1<br />

52372 Kreuzau<br />

Tel.: 02422 – 9594435<br />

Mobil: 01575 – 8436405<br />

Mail:<br />

Internet:<br />

info@cafelöwenherz.de<br />

www.cafelöwenherz.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.: Ruhetag<br />

Di. – Sa.: 08:00 – 18:00 Uhr<br />

So.: 09:00 – 18:00 Uhr


<strong>Eifel</strong><br />

Wunden brauchen Zeit um zu heilen<br />

Willkommensfest für Asylanten in Schmidt<br />

Schmidt.<br />

UAziz, Isfahak, Ali, Khero und Ahmad sind fünf junge Männer, die<br />

stellvertretend für die insgesamt 50 Asylanten – inklusive ihrer<br />

Familien – nach einer lange Odyssee in Schmidt angekommen<br />

sind. Die meist jungen, allein stehenden Männer, Mütter mit Kind<br />

und Familien haben eines gemeinsam: hinter ihnen liegen tausende Kilometer<br />

voller Entbehrungen, auf dem langen Weg aus ihren krisengeschüttelten<br />

Heimatländern. Sie kommen aus Afghanistan, Pakistan, Ghana, Indien, Irak,<br />

Syrien und Eritrea. Je ein Drittel der Angekommenen sind gut ausgebildet, mit<br />

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mittlerem Bildungsstand oder ohne Ausbildung. Sie alle fanden in Schmidt nicht<br />

nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch tatkräftige Unterstützung, ihr Leben<br />

neu zu ordnen.<br />

Ihre Schicksale sind kaum vorstellbar. So wie das des 23-jährigen Achmad aus<br />

Syrien. Nach Abschluss seines Studiums in Damaskus wurde auch er vom syrischen<br />

Militär eingezogen. Was das in Syrien bedeutet, braucht nicht viel Fantasie.<br />

Seine Mutter fl ehte ihn an, wenigstens als einigstes ihrer Kinder zu fl iehen,<br />

denn wenn das Militär nicht die jungen Syrer einzieht, dann aber bestimmt<br />

die Jihadisten. In Syrien kämpfen laut Experten inzwischen 60 verschiedene<br />

Gruppierungen gegeneinander. So legte seine ganze Familie Geld für seine<br />

Flucht zusammen. Da oftmals die Flucht misslingt, müssen viele Flüchtlinge<br />

mehrmals Anlauf nehmen. Die schrecklichen Bilder von Flüchtlingsbooten aus<br />

Nachrichtensendungen sind auch für Achmad noch sehr lebendig. Auch er war<br />

an Bord eines Bootes, das völlig überbesetzt war. Er erinnert sich, wie er bei<br />

hohem Wellengang stundenlang links ein Kleinkind auf dem Arm hatte und<br />

mit der rechten Hand das GPS umklammerte. Die meisten seiner Freunde und<br />

Bekannten, die auch auf der Flucht waren, leben bereits nicht mehr. Sein Weg<br />

führte ihn nach der Schiffsüberfahrt nach Griechenland. Sein Versuch, dort Asyl<br />

zu beantragen, scheiterte. Von der Idee, zu Fuß in die Türkei zu gelangen, riet<br />

ihm sein Vater dringend ab. Achmad war wochenlang ohne Essen unterwegs. Er<br />

trank aus Bächen, schlief an Straßenrändern und morgens lief er einfach weiter<br />

die Straße entlang. Wie ernst die Situation wirklich ist, dokumentieren gleich<br />

fünf Einschüsse in seinem Körper.<br />

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Das Integrationsteam<br />

Von der Arbeit des Sozialen Netzwerkes Nideggen inspiriert und teilweise<br />

daraus hervorgegangen ist das Schmidter Integrationsteam. Den inzwischen<br />

12 engagierten Schmidter Bürgerinnen und Bürgern schlagen bei ihren<br />

Begrüßungsbesuchen vor allem Dankbarkeit, aber auch Ungläubigkeit entgegen.<br />

Für viele der Asylanten ist es einfach unvorstellbar, dass ihr langer Weg der<br />

Flucht nun zu Ende sein soll. Die Hilfen des Integrationsteams sind vielfältig.<br />

Sie sorgen für die nötigen Erstausstattungen, auch gerade mit Kleidung. Da<br />

8


<strong>Eifel</strong><br />

ist die Kooperation mit der Kleiderkammer des Sozialen Netzwerkes Nideggen<br />

in Rath sehr hilfreich. Auch mit dem Sozialamt wird eng zusammen gearbeitet.<br />

Viel Zeit und Energie fl ießt darüber hinaus in den Deutschunterricht, denn ohne<br />

Verständigung wird alles noch viel schwerer. Das Schmidter Team begleitet die<br />

Asylanten bei Fahrten, wie beispielsweise zu Ärzten nach Nideggen und Düren,<br />

sammelt Spielsachen, Fahrräder, Hausrat, Möbel, Putz- und Waschmittel und<br />

Hygieneartikel. Doch nicht alleine die Versorgung steht im Vordergrund. Für ein<br />

gutes Miteinander, aber vor allem auch für das eigene Selbstwertgefühl, brauchen<br />

die Menschen eine sinnvolle Beschäftigung. So startete das Integrationsteam<br />

inzwischen für die Schmidter Asylanten einige Aktionen wie das Säubern des<br />

Dorfplatzes. Weitere Möglichkeiten der Beschäftigungen werden augenblicklich<br />

diskutiert und angegangen.<br />

Willkommensfest<br />

Wer sich gut angekommen fühlen möchte, der braucht auch ein Zeichen dafür,<br />

dass man willkommen ist. Unter großer Beteiligung organisierten die Schmidter<br />

unter Federführung des Integrationsteams und der katholischen Kirchengemeinde<br />

Vielfältig, faszinierend und kreativ!<br />

Wir haben die besten Foodtrucks aus NRW!<br />

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Jubiläum in Nideggen-Embken,<br />

Liebergstr. 66-68<br />

JUBILÄUM!<br />

5<br />

Feiern Sie mit uns!<br />

Fünf Jahre<br />

Mercedes-Benz Autohaus<br />

Herten Nideggen-Embken<br />

St. Hubertus ein Fest in der Grillanlage am Zimmel. Leckere Köstlichkeiten vom<br />

Grill und als Buffet, die auch den unterschiedlichen Essgewohnheiten der vielen<br />

Nationalitäten Rechnung trugen, ausgelassene Ballspiele der Kinder und viele<br />

Geschichten, die ausgetauscht wurden – das Willkommensfest war ein verheißungsvoller<br />

Start und ein hoffnungsvolles Zeichen.<br />

„Die Menschen haben ein ungeheuer große Hilfs- und Spendenbereitschaft“,<br />

wissen die Damen und Herren des Integrationsteams. „Was wir nun brauchen,<br />

ist Geld und Wohnraum. In Sachen Kleider- oder Möbelspende sind wir gut<br />

aufgestellt und haben Probleme, alles richtig lagern zu können. In dieser Hinsicht<br />

sind unsere neuen Freunde bestens versorgt. Die vielen Aktionen, wie z. B. die<br />

Arztfahrten kosten jedoch Geld, die bislang von den Ehrenamtlern selbst getragen<br />

werden. Da würden wir uns auch Solidarität der anderen Schmidter wünschen.“<br />

Wer sich im Integrationsteam engagieren möchte oder Kontakt wünscht, kann<br />

das telefonisch unter Tel.: 0163 – 15 29 506 (Getrud Breuer, ab 14 Uhr) tun.<br />

Weitere informationen gibt es im Internet unter: www.nideggen.de (Soziales<br />

Netzwerk Nideggen).<br />

Frisch aufgetischt!<br />

Gewinnen Sie ein<br />

Wochenende mit einem<br />

Mercedes-Benz SL!<br />

Essen auf Rädern - Ein kulinarischer Trend feiert<br />

Premiere erstmals in der Voreifel, in Nideggen-<br />

Embken. Wo die Food Trucks anrollen, gibt’s<br />

viel mehr als nur Currywurst und Pommes -<br />

zum Beispiel frische Bio-Küche und richtig<br />

gute Hausmannskost.<br />

Sie finden uns auch auf Facebook!<br />

9


<strong>Eifel</strong><br />

Seit vier Generationen ein Symbol für<br />

Gaumenfreuden, Gastlichkeit und euregionales Miteinander<br />

Das Restaurant „Fringshaus“ begeht sein 125-jähriges Bestehen – Ein Gütebegriff und<br />

historisches Kleinod im „Land ohne Grenzen“<br />

Das „große Haus Europa“ ist längst noch nicht für alle<br />

27 EU-Mitgliedsstaaten zu gleich fairen Konditionen bewohnbar.<br />

Und das jahrzehntelangen Anstrengungen und<br />

gutem Willen seiner Bürger wie politisch verantwortlichen<br />

„Bauherren“ zum Trotz. Die Euregionalier leben schon<br />

seit Generationen im einträchtigen und „grenzenlosen“<br />

Distrikt-Miteinander der Römerstädte Aachen, Maastricht und Lüttich. Vielleicht<br />

sollten deshalb Delegationen Europa-Parlamentarier aus Brüssel, Straßburg<br />

oder Luxemburg einmal Station im Restaurant „Fringshaus“ machen. Dort<br />

sieht man, wie selbstverständlich das vereinte Europa funktionieren kann. Das<br />

Anwesen im gediegenen Landgasthofstil liegt auf der fast 600 Meter ansteigenden<br />

Lammersdorfer Höhe, entlang der B 258. Hier, im Süden der Städteregion<br />

Aachen, jedoch auf Staatsgebiet des belgischen Königreiches, beginnt, empfi n-<br />

den aus Richtung Aachen kommende Reisende, „die richtig urige <strong>Eifel</strong>“. Und<br />

die zu besuchen, lohnt sich zu jeder Jahreszeit. Die in dieser geschichtsträchtigen<br />

Herberge mit naturnahem Panorama schaffenden Inhaber-Familien Ursula<br />

und Doris Lentz samt ihren Ehemännern Luc Van Winckel und Philippe Mullaert<br />

demonstrieren tagtäglich, wie harmonisch „Europa im Kleinen“ zum Wohle<br />

aller Beteiligten gedeihen kann. „König Gast“ bekommt´s bestens! Ursula und<br />

Doris sind Kinder der „Deutschsprachigen Gemeinschaft“ des Königreiches,<br />

Luc stammt aus dem fl andrischen Welthafen Antwerpen und Philippes Wiege<br />

stand in Lüttich, der wallonischen Maasmetropole. Dieses Quartett ist ein<br />

Paradebeispiel für den Unterhalt einer fl orierenden Begegnungs- und interregionalen<br />

Tagungsstätte guter Nachbarn diesseits: jenseits nur noch imaginären,<br />

volksnahen Grenze.<br />

Das dem Wohlergehen ihrer Gäste verschriebene Familienunternehmen Lentz/<br />

Van Winckel/Mullaert begeht in diesem Jahr das 125-jährige Restaurant-<br />

Jubiläum. Ausgeprägtes Qualitäts-Bewusstsein der Betreiber und die individuelle<br />

Note ihres Lokals sind Garanten für ein Angebot konstant guter und<br />

ehrlicher belgisch-französischer Gerichte. Zu ihnen zählt auch der beliebte<br />

Speisen-Klassiker „Forelle blau“ oder „Müllerin Art“. Die munteren Fischlein<br />

tummeln sich, bevor sie als Hochgenuss auf Gästetellern landen, in einem<br />

Bassin mit sprudelndem Frischwasser. Delikate Hummer und Austern werden<br />

bis zu ihrem Verzehr in Salzwasserbecken gehalten.<br />

Arnold Frings, der laut Bürgermeister beurkundete „Ackerer aus Konzen“,<br />

hätte es sich 1825 gewiss nicht träumen lassen, dass sein Name einmal zum<br />

Inbegriff für klassisch-bodenständige Kochkunst, Wohlfühl-Ambiente und<br />

gastorientierten Service werden sollte. Frings´ Antrag auf Genehmigung,<br />

„ein Haus zur Anlegung einer Herberge zu erbauen“, beschieden Rat und<br />

Verwaltung positiv. 1890 verkaufte Arnold Frings sein bis dato als Landgut<br />

geführtes Domizil an Friedrich August Esser aus Reinartzhof. Nach dem<br />

Inferno des Ersten Weltkrieges wurden Gaststätte und Landwirtschaftsbetrieb<br />

10


<strong>Eifel</strong><br />

Advertorial<br />

„Gut Fringshaus“ aufgrund<br />

des Versailler Vertrages dem<br />

Königreich Belgien übertragen.<br />

Friedrich August Esser nahm<br />

die Staatsbürgerschaft des<br />

Königreiches an, auf dessen<br />

Hoheitsgebiet sein Gasthof<br />

wie die landwirtschaftliche<br />

Existenz ruhten. Exponierter<br />

Publikumsmagnet dank seiner<br />

Lage an einer Straße, die<br />

quer durch das einzigartige<br />

Naturschutzgebiet Hohes Venn<br />

führt.<br />

1924 übernahm Hubert August<br />

Esser den elterlichen Betrieb.<br />

Zwei Jahre später heiratete er Anna Langer aus „Relais Königsberg“. Ihre<br />

Bewirtungsstätte entwickelte sich derweil zum beliebten Ausfl ugsziel mit<br />

Einkaufsmöglichkeit. Dann rotierender Wechsel oft unseliger Zeitläufe: Mit dem<br />

Einmarsch deutscher Truppen ins Königreich (1940) wird das Landgut Fringshaus<br />

zwangsweise deutsch und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in belgisches<br />

Staatsgebiet integriert. Als amerikanische Truppen kurz vor Kriegsende auf<br />

Aachen vorrückten, erfüllten sie per ungeschriebenes Gesetz ein familiäres<br />

Vermächtnis Friedrich August Essers und verschonten dessen Zuhause und<br />

Lebenswerk von jeglicher Kampfhandlung, weil Bürger belgischer Nationalität<br />

als Verbündete der Alliierten galten.<br />

1946 dann eine schreckliche Katastrophe. Bauernhof und Gaststätte werden<br />

durch einen verheerenden Brand bis auf die Grundmauern zerstört. Glück im<br />

Unglück: Menschen kamen nicht zu Schaden, auch ein stattlicher Viehbestand<br />

konnte in Sicherheit gebracht werden. Nun war beherzt zupackende und<br />

lebensbejahende Inhabertugend gefragt! Die seit 1936 verwitwete Anna Esser<br />

wandelte „Gut Fringshaus“ mit eisernem Willen, enormer Tatkraft und pfi ffi gen<br />

Ideen in ein großzügiges, modernes „Hotel-Restaurant Fringshaus“. Anna Esser,<br />

Köchin aus Leidenschaft und passionierte Jägerin mit großem Freundeskreis,<br />

machte aus dem buchstäblich aus Asche neu entstandenen Familiensitz Schritt<br />

für Schritt ein attraktives Ziel für Vennwanderer, <strong>Eifel</strong>urlauber, Naturfreunde und<br />

Liebhaber regionaler Gaumenfreuden.<br />

Kundenorientiertes Gastro-Ensemble<br />

1967 übertrug Anna Esser ihrer jüngsten Tochter Elfriede und deren Ehemann<br />

Alfons Lentz die Verantwortung über den längst weithin bekannten und beliebten<br />

Komplex aus feiner Küche, gepfl egtem Getränkekeller und Dienstleistung. Über<br />

50 Jahre wirkte Agnes Flohr aus Schmidt als „guter Hausgeist“ in der traditionsreichen<br />

Herberge und prägte deren Image deutlich spürbar mit. Alfons Lentz<br />

gründete seinerseits ein fl orierendes Grenzgeschäft. So gedieh unter seiner und<br />

Elfriedes Ägide aus einem zuvor reinen Ausfl ugslokal ein Ensemble vollendeter<br />

Gastlichkeit mit Übernachtungs- und Warensortiment.<br />

Seit 1990 führen, als stets um das Wohl ihrer Kundschaft bemühte Fachkräfte,<br />

Anna Essers Enkelinnen, die Geschwister Ursula und Doris Lentz, an der Seite<br />

ihrer Ehemänner Luc und Philippe, das Erbe ihrer Vorfahren fort und entwickeln<br />

es ständig positiv weiter. Ihre Philosophie und Wurzeln des Erfolges ruhen auf<br />

den Säulen liebevoller Gastlichkeit: Küche, Ambiente und Service. „Wenn Fremde<br />

unser Haus erstmals besuchen und als Freunde gehen, sind wir zufrieden!“ Der<br />

Beruf Gastronom aus Berufung – das Team von Fringshaus zelebriert dieses<br />

anspruchsvolle Anliegen täglich aufs Neue.<br />

(ms)<br />

Restaurant Fringshaus<br />

Fringshaus 2, 4730 Raeren<br />

Tel. 02471-3113<br />

Web: www.fringshaus.com<br />

11


<strong>Eifel</strong><br />

von l. n. r.: Dr. Nina Mika-Helfmeier, Prof. Klaus Honnef, Gina Lee Felber, Jürgen Klauke, Hans-Josef Hilsenbeck<br />

und Axel Hartmann, allgemeiner Vertreter des Städteregionsrates. Foto: van Londen<br />

„Zeigen, was man<br />

nur zu fühlen vermag“<br />

Weltpremiere im KuK<br />

Gemeinsame Ausstellung von Jürgen Klauke und Gina Lee Felbere<br />

Monschau.<br />

„Kunst ist ein kritisches und laterales Instrument, das uns die Möglichkeit<br />

bietet, nicht nur unsere Identität zu stören, sondern auch andere Welten und<br />

Sichtweisen kennzulernen“, erklärte der ehemalige Direktor der Dokumenta<br />

Jan Hoet, 2013 bei seinem letzten Auftritt vor seinem Tod anlässlich einer<br />

Vernissage im Kunst- und Kulturzentrum der Städteregion Aachen in Monschau<br />

(KuK). Ein Zitat, das wunderbar auf die <strong>aktuell</strong>e Ausstellung zutrifft. Mit Jürgen<br />

Klauke und Gina Lee Fleber, gelang es Kuratorin Dr. Nina Mika-Helfmeier einmal<br />

mehr, großartige Künstler mit Weltformat nach Monschau zu holen.<br />

Neben großformatigen Fotografi en seines artigen Werkkomplexes „Ästhetische<br />

Paranoia“ präsentiert das KuK Jürgen Klaukes Zeichnungen aus der Reihe<br />

„KörperzeichenZeichenkörper“ und „Entlang der Cioran Linien“. Jürgen Klauke<br />

gehört zu den bedeutendsten deutschen Künstlern der Gegenwart. Seine<br />

Arbeiten genießen weltweit Aufmerksamkeit. Das lebenslange Thema des<br />

Künstlers ist die persönliche geschlechtliche Identität des Menschen und seine<br />

Wahlmöglichkeiten. Ein weiteres Thema ist die Zeit und ihr ständiges Verrinnen.<br />

„Der Diskurs über Identität und Geschlechterrollen überschlägt sich geradezu<br />

in der heutigen Zeit des permanenten Wandels. Besonders Jürgen Klauke stieß<br />

diesen Diskurs in der Kunst bereits vor etwa 40 Jahren an“, so Dr. Nina Mika-<br />

Helfmeier bei Ihrer Begrüßungsrede. „Ich hatte das Privileg die Ausstellung<br />

bereits im Vorfeld der Ausstellung in Augenschein nehmen zu können. Dabei<br />

drang sich mir die Frage auf: Wer bin ich, wenn ja, wie viele.“<br />

Gina Lee Felbers Kunstwerke führen den Betrachter in eine mystische Welt,<br />

die durch ein Spiel von Licht und Schatten, sowie Unschärfe der Konturen<br />

entsteht. Es sind atmosphärische Momentaufnahmen, die sich mit Anwesenheit<br />

und Abwesenheit, Vergänglichkeit, Verdichtung und Aufl ösung befassen.<br />

Auf das Vermögen - was Formen und zeichnerische Erzählstrukturen angeht<br />

aus dem Vollen schöpfen zu können – vertrauend, lässt sich G.L. Felber in<br />

manchen Werkreihen assoziativ leiten – etwa in ihrer jüngsten Zeichnungsserie<br />

„Weltensammlerin“, in deren Rahmen sie feine Mikrokosmen entstehen lässt,<br />

die an Comic, Höhlenmalerei oder auch Schattentheater erinnern.<br />

„Dass wir in Monschau Zeugen der Weltpremiere, nämlich der ersten gemeinsamen<br />

Ausstellung des Paares Klauke/Felber sein können und wie man auf<br />

Internationale<br />

KUNSTAKADEMIE<br />

Heimbach I <strong>Eifel</strong><br />

GESPENSTERTREFFEN am 21. November <strong>2015</strong> in der Burg<br />

Nideggen. Lustige und gruselige Geister, merkwürdige Wesen und<br />

komische Gespenster begegnen sich bei Sang und Klang.<br />

Zur Vorbereitung dieses Festes kommt<br />

der bekannte Puppenbauer,<br />

Figurenspieler und Kabarettist Josef<br />

Pretterer aus München vom 13.-15.<br />

November in die Kunstakademie<br />

Heimbach. Es werden leichte<br />

körpergroße Puppen geschaffen und<br />

Spieltechniken eingeübt. Der Künstler<br />

ist ein Meister seines Fachs und stets<br />

zu Späßen aufgelegt. Das wird ein toller<br />

Kurs!<br />

Kurs und Gespenstertreffen sind<br />

kostenlos, eine Anmeldung ist<br />

erforderlich.<br />

Eine Veranstaltung im Rahmen von<br />

“Kulturrucksack NRW” für alle Kinder und<br />

Jugendliche (10-14 Jahre)<br />

Infos über:<br />

Internationale Kunstakademie Heimbach<br />

Tel. 02446/80970-0 und<br />

Email: info@kunstakademie-heimbach.de<br />

sowie<br />

Burgenmuseum Nideggen<br />

Tel. 02427/6340 und<br />

Burgenmuseum@kreis-dueren.de<br />

Internationale Kunstakademie Heimbach, Hengebachstr. 48, 52396 Heimbach<br />

12


<strong>Eifel</strong><br />

Grund ihrer weltweiten Anerkennung annehmen könnte nicht in Museen in<br />

Paris, Wien oder New York, das ist ein Verdienst von Dr. Nina Mika-Helfmeier<br />

und dem gesamten KuK-Team. Das KuK hat sich – mit 35.000 Besuchern im<br />

vergangenen Jahr – zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Das liegt zum<br />

einen daran, dass das Team ein feines Gespür für Qualität und gesellschaftsrelevante<br />

Strömungen hat. Außerdem weiß es Regionalität mit Internationalität<br />

zu verbinden. Zum anderen schafft de kluge Vermittlungsarbeit des Hauses<br />

die Gratwanderung zwischen der anspruchsvollen, inspirierenden und unterhaltsamen<br />

Strategie, ohne die der langfristige Erfolg eines Ausstellungshauses<br />

undenkbar wäre“, bedankte sich Hans-Josef Hilsenbeck, stellvertretender<br />

Städteregionsrat. Professor Klaus Honnef stellte den vielen interessierten<br />

Vernissage-Besuchern die Arbeit der beiden Künstler vor. „In den Werken von<br />

Jürgen Klauke zerfallen die Motive vor den Augen des Betrachters. Schwarz<br />

und Weiß scheinen ihre Plätze zu tauschen. Positiv und Negativ streiten förmlich<br />

miteinander und dennoch hält er eine fein austarierte Balance. Er lässt<br />

uns am Prozess wachsender Erkenntnis teilhaben – kraftvoll, markant und mit<br />

ungeheuerer Präzision.<br />

Die Bilder von G.L. Felber offenbaren eine andere Welt. Mit subtiler<br />

Pinselführung entwickelt sie Geschichten voller ständiger Veränderungen. Ihre<br />

Arbeiten, die an Modelbilder erinnern, sind spielerisch, lebensbejahend und<br />

doch zerbrechlich. Metamorphosen, die zeigen, dass etwas zerbricht, um Neues<br />

zu schaffen. Gerade bei ihren schwarzen Bildern wird deutlich, wie meisterhaft<br />

ihre Auseinandersetzungen mit dem Thema gelungen sind. Sie verdeutlicht<br />

Emotionen wie beispielsweise Ängste, die den Betrachter auf sich selbst zurückwerfen.<br />

Diese Bilder atmen.“<br />

Die Ausstellung „Ästhetische Paranoia & andere Desaster“ mit Fotoarbeiten<br />

und Zeichnungen von Jürgen Klauke und „Weltensammlerin“ mit Fotoarbeiten<br />

und Zeichnungen von Gina Lee Felber sind noch bis Sonntag, 20.12.<strong>2015</strong> im<br />

KuK, Austraße 9 in Monschau zu sehen.<br />

Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr und samstags<br />

und sonntags zwischen 11 und 17 Uhr. Das KuK bleibt montags geschlossen.<br />

Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.kuk-monschau.de.<br />

In Roetgen ganz fein<br />

gibt‘s Printen bei Klein<br />

Bundesstraße 18, direkt am Grenzübergang Belgien<br />

NEU!<br />

Unsere<br />

Printen-Adventskalender<br />

auch als Geschenktipp<br />

Der Knabberspaß im -Format Roetgen, Tel. 02471 - 24 64<br />

Aachen, Tel. 0241 - 47 43 50<br />

13


<strong>Eifel</strong><br />

Das Beste, was die <strong>Eifel</strong> an<br />

Kunst zu bieten hat<br />

„<strong>Eifel</strong>gefühl 2“ steht in den Startlöchern<br />

Region/Nideggen.<br />

von links nach rechts: Barbara und Horst Hültenschmidt und Malerin Muna Götze<br />

Maler, Schriftsteller oder Musiker<br />

– die <strong>Eifel</strong> ist voller kreativer<br />

Köpfe. Für den Musikverleger<br />

Horst Hültenschmidt und seine<br />

Frau Barbara Grund genug, einen qualitativ<br />

hoch wertigen Querschnitt der Kunst, die in der<br />

<strong>Eifel</strong> entsteht, einem großen Publikum vorzustellen.<br />

In Form eines aufwändigen Musik- und<br />

Kultursamplers, der mehr bereithält als lediglich<br />

Musik. Im wunderschön gestalteten 24- seitigen<br />

Booklet präsentierte Horst Hültenschmidt von der<br />

Produktionsfi rma Gallery Art of Musik (GAM), auch<br />

Künstler wie die Schriftsteller Jacques Berndorf und<br />

Wolfgang Leonhard, den Autor und Fotografen<br />

Hans-Jürgen Sittig, aus der malenden Zunft Walter<br />

Wilde, Fritz von Wille und Conrad Franz und aus<br />

dem Handwerk, den Metallbildhauer Hubert Kruft.<br />

„Meine Intention neben der Qualität der präsentierten<br />

Künstler und Künstlerinnen ist es, die<br />

<strong>Eifel</strong>, die in viele unterschiedliche Landschaften<br />

und Verwaltungskreise unterteilt ist, als Ganzes<br />

in Szene zu setzten. Motto: Musik und Kultur als<br />

verbindendes Element der ganzen! <strong>Eifel</strong>. Denn gemeinsam<br />

ist die <strong>Eifel</strong> stark und hat so mehr Gewicht<br />

in der unübersichtlichen Kunstszene“, erklärte<br />

Horst Hültenschmidt bei Erscheinen des Musikund<br />

Kultursamplers „<strong>Eifel</strong>gefühl“. Im Mittelpunkt<br />

jedoch steht die Musik. Auch hier gelang dem<br />

gebürtigen <strong>Eifel</strong>er und Kölner Musikproduzenten,<br />

der sich an den Wochenenden gerne in seinem<br />

Haus in der <strong>Eifel</strong> erholt, eine überaus gelungene<br />

Melange unterschiedlichster Musikstile. So sind auf<br />

der CD Stücke von Wolfgang Niedecken, Brings,<br />

Achim Weinzen, auch mit Sylvia Nels, <strong>Eifel</strong>jungs,<br />

Wibbelstetz, Heaven a Beer, Andy Houscheid und<br />

instrumental <strong>Eifel</strong>prinzessin zu hören.<br />

Seit Erscheinen des Samplers, schlagen die<br />

Wellen in den unterschiedlichsten Medien hoch.<br />

Zahlreiche Artikel quer durch die <strong>Eifel</strong>, aber auch<br />

in anderen Regionen von Rheinland-Pfalz, viele<br />

Interviews bei Radio und Fernsehsendern – Horst<br />

Hültenschmidts Gespür für Themen, die Menschen<br />

interessieren, gab ihm auch diesmal recht. Der<br />

Erfolg von „<strong>Eifel</strong>gefühl“ war und ist enorm und<br />

macht ihm Lust auf mehr. „<strong>Eifel</strong>gefühl 2“ steht<br />

bereits in den Startlöchern. „<strong>Eifel</strong> <strong>aktuell</strong>“ traf<br />

Horst Hültenschmidt und seine Frau Barbara in<br />

Nideggen im Atelierhaus Götze, einem Ort, der den<br />

tollen Kunstsampler auch zum Verkauf anbietet und<br />

stellte ihm einige Fragen.<br />

Herr Hültenschmidt. Neben all’ dem Erfolg,<br />

den ihr Projekt inzwischen erfahren durfte<br />

– gibt es denn auch negative Erfahrungen in<br />

diesem Zusammenhang?<br />

Allgemein waren die (medialen) Reaktionen<br />

sehr sehr positiv. Nicht als negativ sondern als<br />

Ignoranz kann man vielleicht die Akzeptanz des<br />

Samplers eines Landteils (Cover / Hohes Venn)<br />

bezeichnen. Interessenten werden hier den Sampler<br />

in Buchhandlungen oder Touristikinformationen<br />

vergeblich suchen. Bei einer persönlichen<br />

Begegnung mit dem Ministerpräsidenten sorgte<br />

die Gratulation zu „<strong>Eifel</strong>gefühl“ bei uns doch für<br />

Irritation.<br />

Was würden sie sich für die Zukunft<br />

wünschen, um den Sampler besser zu den<br />

Menschen bringen zu können?<br />

Dass die gewisse „Burgherrenmentalität“ auch<br />

einen Blick über den Tellerrand hinaus zulässt.<br />

Damit meine ich, dass auch außerhalb deren<br />

Grenzen ein Querschnitt der Musik und Kultur<br />

als Qualität eine höchste Akzeptanz hat. Wenn<br />

das Motto: „Musik- und Kultur als verbindendes<br />

Element der ganzen! <strong>Eifel</strong>“ gefestigt und Bestand<br />

haben soll, so kann dies natürlich nur geschehen,<br />

in dem sich die verschiedenen Region der <strong>Eifel</strong> auch<br />

gegenseitig akzeptieren!<br />

Was können sie uns jetzt schon über<br />

die Inhalte und Erscheinungstermin von<br />

„<strong>Eifel</strong>gefühl 2“ verraten?<br />

„<strong>Eifel</strong>gefühl“ war zunächst von uns nur als eine<br />

Hommage an die <strong>Eifel</strong> gedacht. Bedingt durch das<br />

große mediale Interesse sind uns natürlich schon<br />

sehr viele interessante Angebote aus den verschiedenen<br />

Bereichen zugetragen worden. Subjektiv und<br />

objektiv ist es sehr schwer, eine Auswahl zu treffen.<br />

Einige Themen haben sich schon herauskristallisiert.<br />

Viel möchten wir noch nicht verraten, wir sind<br />

uns aber sehr sicher, dass „<strong>Eifel</strong>gefühl 2“ der<br />

Erwartungshaltung mehr als gerecht werden wird.<br />

14


Puppenspiel und Figurentheater<br />

im Herbst/Winter <strong>2015</strong> in Hürtgenwald-Vossenack<br />

Aus dem spirituellen Geist der Franziskaner heraus präsentiert der „Kloster-Kultur-Keller“ mit regelmäßigen und zahlreichen Puppen- und<br />

Marionettenaufführungen fantastischer Stücke. Ob die hauseigene Marionettenspielgruppe „De Strippkes Trekker“ oder unterschiedlichste Ensembles<br />

aus nah und fern: Die Aufführungen in Vossenack gehören sicher zu den großartigsten der ganzen Zunft von Puppen- und Marionettenspielern. Auch<br />

in diesem Jahr lockt die Bühne des Kloster-Kultur-Kellers des Franziskanerklosters Fans mit ausgesucht sehenswerten Aufführungen.<br />

PROGRAMM IM NOVEMBER <strong>2015</strong><br />

Fr. 06.11.15<br />

15.00 Uhr / ca.50 Min.<br />

/ 5,-€ / ab 4 Jahre /<br />

Palazzo Puppazzi im<br />

Kloster-Kultur-Keller<br />

20.00 Uhr / ca. 90 Min.<br />

/ 12,50 € / ab 14 Jahre<br />

/ Palazzo Puppazzi im<br />

Kloster-Kultur-Keller<br />

22.herbst-specispectacel<br />

Mäxchen kleine<br />

Bühnenschau mit einem<br />

Blick hinter die Kulissen<br />

22.herbst-speci-spectacel<br />

NUDO Franz von Assisi<br />

Marionettentheater De<br />

Strippkes Trekker<br />

Unsere kleine Bü hnenschau zeigt eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Figuren- und Puppentypen, die in unserem Theater beheimatet sind. Von der<br />

einfachen Bewegung bis zu poesievollen Begegnungen zweier Figuren reicht<br />

die Bandbreite dieser fetzigen und rasanten Schau.<br />

Marionettentheater De Strippkes Trekker Hü rtgenwald-Vossenack Das<br />

Marionettentheater DE STRIPPKES TREKKER zeigt eine Rü ckschau auf das<br />

Leben des Hl. Franziskus in sehr eindringlichen Szenen und Bildern. Br.<br />

Wolfgang Mauritz ofm schrieb den Text und Gerd Hachmer komponierte die<br />

einfü hlsame und stimmige Musik.<br />

Michel, fünf Jahre alt und stark wie ein kleiner Ochse. Mit seinen runden<br />

blauen Augen und dem hellen wolligen Haar konnte man ihn zwar für einen<br />

Engel halten - wenn er schlief, aber wenn er nicht schlief, dann hatte er<br />

mehr Unsinn im Kopf als irgendein anderer Junge in ganz Lönneberga oder<br />

in ganz Schweden oder vielleicht sogar auf der ganzen Welt.<br />

Auf dem Kattulthof gab es einen Schuppen. In ihm wurden Holz und<br />

Werkzeug aufbewahrt. Die Schuppentür hatte innen und außen einen<br />

Riegel. In diesen Tischlerschuppen musste Michel immer hinein, wenn er<br />

wieder etwas angestellt hatte.<br />

Spiel, Figuren und Bühne: Volker Schrills, Regie: Anne Swoboda, Musik: H.-P.<br />

Katzenburg<br />

U. Behren: „HARALD AND MAUDE ist eine Parabel über das Leben und den<br />

Tod als unzertrennliche Zwillinge menschlichen Daseins.“<br />

Der australische Theaterautor Colin Higgins lässt in seinem Werk „Harold<br />

and Maude“ seine gleichnamigen Protagonisten bis zum Ende ein Stück<br />

Lebensweg gehen und benutzt dazu Elemente der schwarzen Komödie<br />

ebenso wie die einer Romanze der skurrilen Art.<br />

Bei der Umsetzung für das Figurentheater sind die beiden Puppen-<br />

Darsteller Eleen Dorner und Volker Schrills die Begleiter von „Harold and<br />

Maude“, erwecken diese als Figuren zum Leben, lassen IHN zu Anfang<br />

höchst amüsant „selbstmorden“ und SIE zum Ende überzeugend sterben.<br />

Treffpunkt von Spielern, Puppen und Publikum zum ungewöhnlichen<br />

Theater- abend ist dabei eine 70er-Jahre-Kellerbar. Dort werden kultige<br />

Klamotten angelegt und Schallplatten von Früher aufgelegt. Harold and<br />

Maude sind zwei Außenseiter, die das Leben suchen. Harold ist jung,<br />

verwöhnt und todtraurig. Maude ist arm, alt und voller Lebensfreude.<br />

Ort ihrer ersten Begegnung ist bezeichnenderweise ein Friedhof und schon<br />

beginnt bis dahin öde Alltag des achtzehnjährigen Harolds lebendig zu<br />

werden. Es ist für ihn allemal interessanter mit einer neunundsiebzigjährigen<br />

Frau namens Maude in ihre ungewöhnliche Welt einzutauchen, als sich von<br />

seiner Mutter mittels Heiratsagentur standesgemäß vermählen zu lassen.<br />

Harold and Maud – am Ende steht der Tod der Einen als das Tor zum Leben<br />

für den Anderen. Harold bleibt bereichert zurück! Maude: „Schließlich<br />

wurde uns das Leben gegeben, um es zu entdecken“.<br />

Regie: Anne Swoboda<br />

Spiel: Eleen Dorner und Volker Schrills<br />

Figuren und Bühne: Volker Schrills<br />

Musik: Peter Dirkmann<br />

Fr. 06.11.15<br />

Marionettentheater De<br />

Strippkes Trekker<br />

Sa. 07.11.15 15.00 Uhr / ca. 50 Min. /<br />

5,- € / ab 5 Jahre/ Aula des<br />

Franziskusgymnasiums<br />

22.herbst-speci-specatcel<br />

Michel aus Lönneberga<br />

Theater Blaues Haus,<br />

Krefeld „Kindertheater<br />

des Monats“ in<br />

Schleswig Holstein 2007<br />

Sa. 07.11.15<br />

20.00 Uhr / ca. 105 Min.<br />

12,50 € / ab 15 Jahre / Aula<br />

des Franziskusgymnasiums<br />

22.herbst-speci-spectacel<br />

Harold and Maude<br />

COPRODUKTION Theater<br />

Blaues Haus / Krefeld<br />

Dornerei Theater mit<br />

Puppen / Neustadt an<br />

der Weinstraße<br />

15


<strong>Eifel</strong><br />

6 x 11 jecke Jahre<br />

Festkommers der Schmedter Grieläächer<br />

Schmidt.<br />

Als Festkommers wird üblicherweise eine Jubiläumsveranstaltung<br />

von Vereinen genannt, in dem in abendlicher Atmosphäre ein<br />

Umtrunk in feierlichem Rahmen stattfi ndet.<br />

Dieses Jahr feiert die Schmidter Karnevalsgesellschaft ihr Jubiläum:<br />

6 x 11 Jahre KG Schmedter Grieläächer.<br />

Ursprünglich fanden sich die Sportler des TUS Schmidt zusammen, um neben<br />

ihren sportlichen Aktivitäten auch der „Fünften Jahreszeit“ zu huldigen. Sie<br />

waren es dann auch, die den Karnevalsverein 1950 gründeten. Seit dem organisieren<br />

die Karnevallisten jährlich die karnevalistische Session. Neben Besuchen<br />

in Altenheim, Kindergärten und Schulen werden auch Karnevalssitzungen und<br />

ein Karnevalszug organisiert.<br />

Hierzu greifen die Schmedter Grieläächer auf eine Vielzahl von eigenen<br />

Programmpunkten zurück. Fester Bestandteil sind die vielen Kinder und<br />

Jugendlichen, die in dem Verein schon früh aktiv in den Garden tanzen. Ob<br />

Minis, Jugendgarde, Juniorengarde, Aktivengarde oder die Showtanzgruppe<br />

„No limits“ - alle tragen zum Fortbestand des Brauchtums Karneval bei.<br />

Seit einigen Jahren sind auch die Männer zu einem festen Programmpunkt<br />

geworden. Sie haben sich als Herrengedeck formiert.<br />

Der Verein blickt voller Stolz auf 66 Jahre Vereinsarbeit zurück und freut sich<br />

bereits riesig auf die kommende Session.<br />

Unter dem diesjährigen Motto - galaktisch in die Zukunft- startet die Session<br />

für die Karnevalisten bereits am 13.11.<strong>2015</strong> mit einem Festkommers im<br />

Schützenhof in Schmidt.<br />

Bei Live Musik wird die KG einen fröhlichen Abend mit befreundeten<br />

Karnevalsgesellschaften, ehemaligen Tollitäten, Vertretern aus Politik und<br />

anderen Ortsvereinen verbringen und das Jubiläum feiern. Jeder ist herzlich<br />

eingeladen, mit zu feiern. Der Eintritt ist frei und für ein kurzweiliges und unterhaltsames<br />

Programm ist gesorgt.<br />

Wem es im November zu früh ist, in die närrische Session einzusteigen, der<br />

kann auch an weiteren Terminen mit der KG feiern.<br />

So fi ndet die Städtische Sessionseröffnung der Stadt Nideggen am 02.01.2016<br />

statt. Die Kostümsitzung ist für den 30.01.2016 geplant und beinahe ausverkauft.<br />

16


<strong>Eifel</strong><br />

Advertorial<br />

Die ideale Zusammenarbeit:<br />

Fressnapf und Vorwerk, für Sie und Ihre besten Freunde<br />

Gibt es etwas Schöneres für Sie, als dass Ihr Haustier fröhlich und<br />

ausgelassen spielen kann? Ist es nicht ein unglaublich beruhigendes<br />

Gefühl, zu wissen dass Sie für Ihren Vierbeiner die beste<br />

Ernährung bereithalten und ein schönes Zuhause schaffen?<br />

Um dieses Zuhause und die Ernährung für Sie und Ihren Vierbeiner künftig noch<br />

schöner zu gestalten, haben sich Fressnapf und Vorwerk etwas Besonderes<br />

einfallen lassen.<br />

An drei Terminen im November (7., 14., und am 21.11 jeweils von 10 bis 15<br />

Uhr) werden Ihnen Ruth Greeven von Vorwerk-Kobold und Nicola Schwenner vom<br />

Fressnapf Roetgen mit dem Vorwerk Thermomix ® mit Rat und Tat zur Seite stehen.<br />

Ruth Greeven wird Ihnen zeigen, wie Sie den Tierhaaren in den eigenen<br />

vier Wänden an den Pelz gehen. Die neuen und vom TÜV ausgezeichneten<br />

Staubsauger halten mit ihrem Premium-Filtersystem Tierhaare und Allergene<br />

zuverlässig zurück. Hausstauballergiker sowie Tierhaarallergiker werden hier<br />

rundum glücklich sein und sich nach unserer Informationsveranstaltung nichts<br />

anderes mehr für Ihr Heim wünschen.<br />

Nicola Schwenner, ebenfalls Inhaberin der Fressnapf-Filiale weiß zu gut, was<br />

ihr Tier und Sie glücklich macht. Sie wird Ihnen zeigen, wie man mit Hilfe des<br />

Thermomix ® das ideale Tierfutter herstellen kann. Sie wird sie in die Geheimnisse<br />

des Barfen einweihen. Barfen nennt man die Ernährung Fleischfressender<br />

Haustiere. „Es entspricht der natürlichsten, ursprünglichsten und artgerechtesten<br />

Ernährung für Hund und Katze, hierbei werden keine Vitamine zerstört“,<br />

so die Fachfrau.<br />

Fressnapf bietet so mit seinem umfangreichen Sortiment alles, was Sie und Ihr<br />

Vierbeiner benötigen, um glücklich, gesund und vital zu bleiben.<br />

Sprechen Sie uns an<br />

Ihre Nicola Schwenner und Ruth Greeven<br />

Hier noch mal alle wichtigen Daten und Fakten<br />

auf einen Blick:<br />

WER: Vorwerk Thermomix Vorwerk Kobold<br />

Nicola Schwenner Ruth Greeven<br />

Mobil: 0170 3408891 Mobil: 0151 22955755<br />

WO:<br />

Fressnapf Filiale Roetgen<br />

Bundestrasse 49<br />

52156 Roetgen<br />

WANN: 7., 14. und 21. 11. <strong>2015</strong><br />

17


<strong>Eifel</strong><br />

Freude verdoppeln,<br />

indem man sie mit anderen teilt<br />

Ehrenamtliches Engagement im Helena-Stollenwerk-Haus<br />

Simmerath.<br />

Ein gutes Stück Lebensqualität für Behinderte dank Nordeifeler Ehrenamtlern: Andrea Mießen-Comuth, Leiterin des Helena-Stollenwerk-Hauses,<br />

und ihre beispielhaft betreuten Schützlinge (v.l.) Deborah Kearns, Angelika Kazanowska und Lea Radermacher. Foto: Manfred Schmitz<br />

Das kostbarste Gut, das Menschen einander zu schenken vermögen,<br />

ist Zeit. Zeit, das Leben sonniger und liebenswerter zu machen.<br />

Und genügend Zeit und Mußestunden sollen sein, sich gemeinsam<br />

des Lebens zu freuen. „Wer Zeit verschenkt, ist reich und<br />

gewinnt dafür Glück!“ So lautet ein Sprichwort gleich mehrerer Naturvölker.<br />

Eine Erkenntnis, die Andrea Mießen-Comuth aus täglich hierzulande gesammelter<br />

Erfahrung nur bestätigen kann. Die Leiterin des Simmerather Helena-<br />

Stollenwerk-Hauses: „Drei meiner ehrenamtlich tätigen Mitarbeiterinnen sind<br />

reich an ideellen Werten und teilen ihren Schatz großherzig mit vom Schicksal<br />

benachteiligten Erdenbürgern unserer Einrichtung , sie möchten ihren freiwilligen,<br />

effektvollen Einsatz zu Gunsten behinderter Mitmenschen nie missen.“<br />

Die drei praxiserfahrenen Frauen versehen stundenweise ihren Dienst im<br />

Behindertenwohnheim Helena-Stollenwerk als Patinnen dreier Bewohnerinnen<br />

(von insgesamt 24 Frauen und Männern). Die gehandicapten Mittdreißigerinnen<br />

Debbie Kearns, Lea Radermacher und Angelika Kazanowska werden mit viel<br />

Zuwendung und Sachverstand von drei Helferinnen „im besten Frauenalter“<br />

gezielt betreut, die ihre sozial wertvolle Arbeit selbstlos im Stillen verrichten<br />

möchten. Deshalb werden sie im Folgenden allein mit ihren Namensinitialen<br />

erwähnt. Warum opfern „W“, „G“ und „S“ ihre knapp bemessene Freizeit,<br />

um unentgeltlich sinnvolle Dinge auf sozialem Sektor zu tun, Aktionen zu initiieren,<br />

für die Andere bezahlt werden? Warum bekleide ich ein Ehrenamt zum<br />

Wohle der Allgemeinheit, statt mit Freunden beim Plausch im Café zu sitzen?<br />

Die Antwort auf diese im Bekanntenkreis häufi g gestellte Frage erscheint<br />

den drei Betreuerinnen simpel: „Ich möchte in meiner Freizeit mit Menschen<br />

zusammen sein, die hilfsbedürftig sind, weil sie in ihrem Alltag nicht so unbekümmert<br />

zurechtkommen wie ich selbst.“ Es seien die „kleinen gemeinsamen<br />

Aktivitäten“, erläutern W, G. und S. übereinstimmend, „wie Spazierengehen,<br />

Ausfl üge und wohltuender Aufenthalt in herrlicher <strong>Eifel</strong>natur, Vorlesen,<br />

Erzählen, Spielen, Ansprechpartner und aufmerksamer Zuhörer sein, welche<br />

den Alltag benachteiligter Menschen hoch willkommen ein Stück aufl ockert<br />

und erhellt.“ Zeit mit Behinderten zu gestalten, bedeute zugleich eigene sinnvolle<br />

und inhaltsreiche Freizeitgestaltung zu kreieren, für beide Partner also ein<br />

echter Gewinn. „W“ bringt die Motivation für ihr Engagement im Sinne ihrer<br />

Schützlinge auf den Punkt: „Ich nehme mir Zeit und bekomme das Vertrauen<br />

der Heimbewohner dafür zurück. Ich lerne durch sie, auf neue Weise die Welt<br />

zu sehen. Dabei staune ich über den bewundernswert offenen Umgang mit<br />

Themen des Lebens, auch Konfl ikten. Bei jedem persönlichen Kontakt lerne ich<br />

Dankbarkeit hinzu und besinne mich auf das, was mir im Leben wichtig ist.<br />

Ich danke allen mir nahestehenden, nicht gerade vom Geschick bevorzugten,<br />

Bettenausstattung<br />

& Möbel nach Maß<br />

Oberforstbacher Straße 390<br />

52076 Aachen - Oberforstbach<br />

Telefon: 0 24 08 - 47 82<br />

www.bettenhaus-schmitz.de<br />

18


<strong>Eifel</strong><br />

wunderbaren Menschen für unsere gemeinsame Zeit. Die Behinderten sind<br />

liebenswert und ein wichtiger, vollwertiger Bestandteil unserer Gesellschaft.“<br />

Den besten Beweis dafür bietet Lea. Sie lernte unter sachkundiger Anleitung<br />

fl ießend lesen! „G“ begann vor drei Jahren ihren Dienst im Helena-Stollenwerk-<br />

Haus. Seither werde ihr „durch diese Tätigkeit immer wieder aufs Neue<br />

bewusst, wie froh und dankbar ich sein darf, weil ich gesund bin. Es bereichert<br />

meinen Alltag, durch mein Eintauchen in das Wohnheim eröffnet sich mir eine<br />

andere Welt. Mir macht es große Freunde, benachteiligten Menschen zur Seite<br />

zu stehen“. „S“ hadert mit dem Begriff „Ehrenamt“. Der klinge nach Regel,<br />

behördlicher Pfl icht, sturer Vorschrift. Das habe „rein gar nichts“ mit ihrem<br />

Einsatz im Helena-Stollenwerk-Haus zu tun. Da für sie „Arbeit ohne Bezahlung<br />

ganz normal“ sei, träfen Worte aus dem Französischen („Benevolar, - die gute<br />

Arbeit“) oder „Benefi z- beide Seiten profi tieren, es fl ießt kein Geld“), den Kern<br />

der guten Sache. „S“ appelliert an die Gesellschaft, lebensertüchtigende Paten<br />

für HSH-Bewohner/innen zu werden: „Nur Mut! Raus aus dem mystischen<br />

Bereich! Der Anfang ist gar nicht so schwer…“<br />

Das fi ndet auch Leiterin Andrea Mießen-Comuth. Sie bedauert, „dass sich bislang<br />

noch kein ehrenamtlich tätiger Mann zur Mitarbeit traute“. Sie stehe unter der<br />

Rufnummer 02473/ 92820 gern auch „Herren der Schöpfung“ mit Auskünften<br />

über Wesen und Kriterien freiwilliger Tätigkeit zur Verfügung. Die Ehrenamtler<br />

stünden in Anerkennung ihrer willkommenen Unterstützung nicht mir leeren<br />

Händen da: „Sie sind versichert, erhalten eine Aufwandsentschädigung (etwa<br />

für entstandene Fahrtkosten). Bei uns herrscht gutes Betriebsklima, es geht bunt<br />

und lustig zu. Deshalb gehört ein abwechslungsreiches Programm zu unserem<br />

Alltag. Ausfl üge, Zirkus-, Konzert- und Ausstellungsbesuche, Gespräche und<br />

Meinungsaustausch bestimmen den Tagesablauf.“ Nach dem Motto „Ich habe<br />

Zeit und will in dieser Spanne etwas für euch wie auch mich tun“, gelte es,<br />

miteinander viel Spaß und vitale Freude zu erleben. Bekanntlich verdoppelt sich<br />

die, teilt man sie nur durch zwei…<br />

(m.s.)<br />

19


<strong>Eifel</strong><br />

Herbst – Zeit des Abschieds und Erinnerns<br />

Region.<br />

Der nahende November gilt als der<br />

traurigste Monat des Jahres. Zeit des<br />

Abschieds vom warmen Sommer.<br />

Draußen wird es grau, nass und kalt.<br />

Trübe Stimmungen machen sich breit, niederdrückende<br />

Gedanken an Verluste und Versäumnisse,<br />

an Trennung und Tod. Der Anfang des Monats<br />

November ist markiert durch zwei Erinnerungstage:<br />

Allerheiligen und Allerseelen. Beides sind Feste, die<br />

der Toten gedenken.<br />

Allerheiligen ist ein Tag, an dem unsere Gedanken<br />

ganz besonders bei den Menschen sind, die<br />

nicht mehr unter uns weilen. Man denkt an seine<br />

Eltern, Geschwister, Großeltern liebe Verwandte<br />

und Freunde, die nun schon einige Zeit von uns<br />

gegangen sind. Abschied nehmen ist das eine,<br />

Aufbruch das andere. Wir müssen fortgehen, um<br />

heimzukommen. Weggeben, um zu gewinnen.<br />

Loslassen, um Halt zu gewinnen. Ankommen in der<br />

Ewigkeit, die ewige Ruhe fi nden an der Seite Gottes.<br />

Friedhof – Ort des Erinnern und<br />

der Stille<br />

Wenn ein Mensch stirbt, hinterlässt er bei seiner<br />

Familie und Freunden eine große Lücke. Ein Grab<br />

hilft, den Verlustschmerz zu verarbeiten, an diesem<br />

Ort kann man dem Verstorbenen immer wieder<br />

ganz nah sein.<br />

Wenn ein Mensch stirbt, ist die Trauer bei seinen<br />

Hinterbliebenen meist sehr groß. In dieser schweren<br />

Zeit, müssen Sie dann auch noch wichtige<br />

Entscheidungen treffen wie z.B. eine Abschiedsfeier,<br />

wie und wo soll der Verstorbene bestattet werden,<br />

wie soll die Erinnerung an ihn wach gehalten werden.<br />

Oft ist es so, dass man im Leben nicht über den Tod<br />

gesprochen hat und nun viele Fragen aufgeworfen<br />

werden, auf die schnell eine Antwort gefunden<br />

werden muss. Viele ältere Menschen betonen noch<br />

zu Lebzeiten, dass sie im Tod keine Last mehr für die<br />

Anverwandten sein wollen. Damit gemeint ist meist<br />

ein Grab, das gepfl egt werden muss. Aber gerade das<br />

Grab, mit einem Grabmal, das Namen, Lebensdaten<br />

und persönliche Inschriften trägt, ist der einzige greifbare<br />

Ort der Erinnerung. Auch wenn viele Trauernde<br />

den Verstorbenen in ihren Herzen tragen, brauchen<br />

Sie einen fest defi nierten Ort, zu dem sie gehen<br />

können. Einen Ort auf dem Friedhof, der abgeschirmt<br />

vom Alltag, Ruhe und Kraft gibt, weil man dem Toten<br />

noch einmal in Gedanken ganz nah sein kann und<br />

sich seiner bewusst erinnert.<br />

20


<strong>Eifel</strong><br />

Es ist dabei für viele Menschen wichtig, dass dieser Ort schnell und problemlos<br />

erreicht werden kann, um regelmäßig den Verstorbenen zu besuchen, ihm vom<br />

Leben zu erzählen, sein Grab zu schmücken, um einfach etwas für den geliebten<br />

Menschen auch noch im Tod tun zu können. Für viele Hinterbliebene hat daher<br />

ein Grab eine wichtige Funktion in der Trauer, denn am Grab auf dem Friedhof<br />

sind diese Handlungen des Gedenkens in besonderer Weise möglich. Und nicht<br />

zuletzt hilft das Grab, sich langsam und Stück für Stück von dem Verstorbenen zu<br />

verabschieden, was in der Kürze der Zeit bis zur Beisetzung oft nicht möglich ist.<br />

Immer öfter wird aus rationalen Gründen eine Entscheidung gegen ein Grab<br />

getroffen. Die Argumente sind dann meist: zu teuer oder pfl egeintensiv. Aber das<br />

muss nicht sein, denn viele Friedhöfe bieten heute unterschiedliche Grabformen<br />

an, die über viele Jahre regelmäßig von Gärtnern gepfl egt werden und auf denen<br />

ein individuelles Grab mit einem persönlichen Grabmal möglich ist. In solchen<br />

„Orten, die gut tun“, Ruhegemeinschaften oder Memoran-Gärten bleibt die<br />

Erinnerung an jeden Menschen ganz individuell lebendig, denn auch persönliche<br />

Mitbringsel oder kleine Handreichungen an der Grabstelle sind möglich. Ein Grab<br />

- ob als Einzel- oder Familiengrab oder in einer Ruhegemeinschaft - ist immer ein<br />

Ort, der den Hinterbliebenen gut tut. Dieser Ort ist nicht nur für die Familie wichtig,<br />

sondern auch für Freunde, Bekannte und Kollegen, denen damit eine Möglichkeit<br />

gegeben wird, ihre Erinnerung an den Verstorbenen Ausdruck zu geben.<br />

Das Grab ist für die Menschen, mit denen der Verstorbene sein Leben geteilt<br />

hat, ein Ort des Gedenkens. Es gibt dem Andenken an den geliebten Menschen<br />

einen Raum und festen Platz.<br />

Eine große Rolle auf dem Grab spielt das Grabmal. Hier setzen sich individuelle<br />

vom Steinmetz gearbeitete Steine aus deutschen oder europäischen<br />

Steinbrüchen, gerne auch Materialkombinationen, immer mehr durch. Ein<br />

solches Grabmal entsteht oft in enger Abstimmung zwischen dem Steinmetz<br />

und den Hinterbliebenen. Für sie ist es ein wichtiger Teil der Trauerarbeit. Hier<br />

können persönliche Erinnerungen und Nachrichten im wahrsten Sinne des<br />

Wortes für die Ewigkeit „in Stein gemeißelt“ werden.<br />

Ganz persönliche Bilder und- Symbole aus dem Leben spiegeln den Bezug zur<br />

Heimat wieder. Hier werden zum Beispiel Wanderziele, Wallfahrtsorte oder<br />

ortstypische Bilder als Ausdruck der Verbundenheit ausgewählt. Die Symbolkraft<br />

des Steins und seiner individuellen Gestaltung gibt vielen Trauernden Halt und<br />

wird zum Zeichen ihrer Wertschätzung für den Verstorbenen.<br />

21


Kurz & Gut<br />

Autorenlesung und regelmäßiger Lesekreis in<br />

Nideggen<br />

Nideggen.<br />

In Zusammenarbeit der Nideggener Buchhandlung „Bücher an der Burg“<br />

und Jansen Wohnkonzept, findet Freitag, 13.11.<strong>2015</strong>, eine Autorenlesung mit<br />

Majella Lenzen statt. Die Autorin liest aus ihrem Buch „Von Fesseln befreit –<br />

Wie mir mein Glaube innere Freiheit schenkt“. Einlass ist um 19.30 Uhr; Beginn<br />

20 Uhr. Die Lesung findet in den Räumlichkeiten von Jansen Wohnkonzept,<br />

Markt 3, 52385 Nideggen statt. Der Eintritt beträgt 17,50 €, inklusive köstlicher<br />

Kleinigkeiten und gutem Wein. Kartenreservierung erforderlich bei „Bücher an<br />

der Burg“ , Tel.: 02427 – 90 20 96.<br />

Darüber hinaus veranstaltet „Bücher an der Burg“ jeden ersten Dienstag im<br />

Monat einen Lesekreis in der Buchhandlung. Der Lesekreis findet immer von<br />

19 – 20 Uhr statt. Der Kostenbeitrag beträgt 3,00 €.<br />

Trödelmarkt der Sekundarschule<br />

Nordeifel Standort Kleinhau<br />

Am 18.10.<strong>2015</strong> ist es wieder so weit und der Trödelmarkt für Jedermann lockt<br />

mit typischen Trödelmarkt-Artikeln nach Kleinhau. Gesucht werden noch Kinder<br />

(mit Eltern), Schüler, Erwachsene, Bauer, Maurer – eben kurz: ein Trödelmarkt für<br />

Jedermann. „Jeder ist hier gerne gesehen. Die einzige Bedingung ist, dass keine<br />

Neuware angeboten werden soll“, so der Initiator Udo Esser. „Also los, räumt eure<br />

Garagen, Dachböden und Rumpelkammern leer. Die Standgebühr kommt dem<br />

Förderverein der Sekundarschule Nordeifel zu Gute, denn es gibt ja immer etwas,<br />

das die Kinder der Schule noch brauchen. „Dieser Trödelmarkt soll sich genau<br />

so etablieren, wie der am Standort Simmerath. Also Trödler und Privatpersonen<br />

der Region gebt euch einen Ruck“, erklärt Udo Esser. Angeboten werden sollen:<br />

antike Sachen, handgemachte Sachen, Kinderkleider und –Zubehör, Werkzeuge,<br />

CDs und DVDs, Spiele und Spielzeug, Autoteile, Tiersachen, Bücher, alles rund<br />

um den Garten und Küche. Einlass für Verkäufer ist ab 8 Uhr. Einlass für Käufer<br />

ab 10 Uhr. Ende des Marktes wird 16 Uhr sein. Der nächste Trödelmarkt in der<br />

Sekundarschule Nordeifel am Standort Kleinhau ist für den 08.11.<strong>2015</strong> geplant.<br />

Tolle Veranstaltungen in Nideggen<br />

Samstag, 17.10.<strong>2015</strong> | ab 15:30 |<br />

Burg Nideggen<br />

Mord(s)-Vergnügen im Bergfried for Kids!<br />

Marc Beck liest aus „Museumsmeute: Köln – den Entführern auf der Spur“,<br />

Dix-Verlag<br />

3 € | Person | Kartenvorverkauf im Burgen museum Nideggen und unter<br />

02427|6340 | weitere Informationen hier<br />

Samstag, 17.10.<strong>2015</strong> | 20:00 - 21:30 | Zülpicher-Tor<br />

Stadtführung durch die dunkle Nideggener Altstadt<br />

Neben vielen Informationen rund um die Herzogstadt, gibt er sicherlich auch die<br />

ein oder andere Anekdote zum Besten<br />

3 € | Person | Anmeldung unter 02427 330 1 150<br />

Fahrzeugsegnung bei der DLRG<br />

Ortsgruppe Heimbach<br />

<strong>Eifel</strong><br />

<strong>Eifel</strong>kabarett<br />

Hubert vom Venn – solo – und Duo Achim Konejung<br />

& Hubert vom Venn<br />

November <strong>2015</strong>:<br />

Freitag, 13. November, 20 Uhr, Achim<br />

Konejung und Hubert vom Venn, „Scher dich<br />

zur <strong>Eifel</strong>“, Schleiden, Salon „Kulturschock“,<br />

Am Markt 32, VVK: Kulturschock, Bäckerei<br />

Friedrichs, AB 02445-852285<br />

Freitag, 20. November <strong>2015</strong>, 16 Uhr,<br />

Hubert vom Venn „Vorlesetag“, Monschau,<br />

Stadtbücherei, Laufenstr. 42,. Tel.: 02472 /<br />

8035807<br />

Sonntag, 22. Nov. <strong>2015</strong>, 18 Uhr, Achim Konejung und Hubert vom Venn,<br />

„Scher Dich zur <strong>Eifel</strong>“, Vettweiß, „Bei Hämmer“, Gereonstraße 5, Kontakt:<br />

0171-7054194<br />

Montag, 23. Nov, <strong>2015</strong>, 20 Uhr, Achim Konejung und Hubert vom Venn, „Scher<br />

Dich zur <strong>Eifel</strong>“, Düren, KOMM“, August-Klotz-Str. 21, Kontakt: 02421-189307<br />

Heimbach.<br />

Die Ortsgruppe Heimbach hat in<br />

einer feierlichen Stunde ihr neues<br />

Einsatzfahrzeug gesegnet und offiziell<br />

in Betrieb genommen. Nun ist die DLRG<br />

Heimbach gerüstet für die nächsten<br />

Einsätze und anstehenden Fahrten. Nur<br />

durch langjähriges Sparen und großzügige<br />

Spenden, vor allem von der Stadt Heimbach, ist es der Ortsgruppe Heimbach<br />

möglich gewesen ein „neues“ Einsatzfahrzeug zu erwerben. „Unser Dank geht<br />

an den Bürgermeister Peter Cremer und auch seinen Vorgänger Bert Züll. Da das<br />

alte Fahrzeug in die Jahre gekommen ist, wurde die Anschaffung eines neuen<br />

Gefährts erforderlich“, so der Vorsitzende Dr. Roland Reddelien. Bei dem „neuen“<br />

Einsatzfahrzeug handelt es sich um einen 5 Jahre alten Ford Transit Tourneo,<br />

welcher zuvor von einer anderen Organisation im Behindertentransport eingesetzt<br />

wurde. Mit viel handwerklichem Geschick und jede Menge fleißiger Hände konnte<br />

das Fahrzeug für eine optimale Nutzung ausgebaut und hergerichtet werden. Es<br />

ist jetzt mit allen notwendigen Rettungsutensilien für einen Bootstrupp ausgestattet.<br />

Eingesetzt wird das Fahrzeug bei Einsätzen des Bootstrupps im Stadtgebiet<br />

Heimbach, im Bereich des Rursees, im Katastrophenschutz, zur Unterstützung der<br />

Feuerwehr, für Transportfahrten und vieles mehr.<br />

Konzert mit dem Gdg Maranatha Chor<br />

Monschau.<br />

Der GdG singt mitten in der Evangelischen<br />

Stadtkirche Monschau am 14.11.<strong>2015</strong> und<br />

15.11.<strong>2015</strong> jeweils ab 17 Uhr. Einlass ist an<br />

beiden Tagen um 16:30 Uhr. Der Eintritt ist<br />

frei. Der Maranatha-Chor stellt einen Auszug<br />

aus seinem Musikprogramm vor. Zu hören gibt<br />

es eine Mischung aus sakralen Tönen, Traditionellem, Rock- und Popballaden bis<br />

hin zu chorisch veränderten Metallklängen begleitet von Instrumenten.<br />

22


<strong>Eifel</strong><br />

Herbst in der Drover Heide<br />

Drove.<br />

Sie sagen jetzt: Noch nie gehört?! Das<br />

wird sich bestimmt ändern, denn die<br />

Drover Heide ist ein wunderbares<br />

Naherholungsgebiet. Ein Juwel direkt vor<br />

Ihrer Haustür.<br />

Die Heidelandschaft – ein idyllisches, 670 Hektar<br />

großes Naturschutzgebiet – erstreckt sich auf<br />

Teile der Gemeinden Kreuzau und Vettweiß. Seine<br />

militärische Vergangenheit merkt man dem Terrain<br />

heute kaum noch an. Ab 1914 war das Gebiet<br />

Exerzierplatz und diente der Rekrutenausbildung.<br />

Ab 1951 nutzten belgische Streitkräfte das<br />

Gelände als Truppenübungsplatz. Nach dem Abzug<br />

der Divisionen kann die hiesige Bevölkerung die<br />

Heidelandschaft als Erholungsgebiet genießen,<br />

allerdings nur auf markierten Wegen, die teilweise<br />

mit dem Rollstuhl befahrbar sind.<br />

Nachdem der Höhepunkt der Heideblüte nun schon<br />

überschritten ist, lockt der Herbst in die Drover<br />

Heide, denn auch jetzt setzen die vielen Sträucher<br />

der Besenheide mit ihren violetten Blüten schöne<br />

Akzente, besonders leuchtend bei Sonnenschein.<br />

Aufmerksame Beobachter können in den zahlreichen<br />

Pfützen und Furchen, die das frühere<br />

Militärgelände prägen, Urzeit-Krebsarten entdecken:<br />

Den Fehenkrebs und den bis zu vier Zentimeter<br />

großen Triops. Hinweisschilder geben dem Besucher<br />

genauere Auskunft über die seit Jahrmillionen<br />

unveränderte Lebensweise dieser Tiere.<br />

An sonnigen Tagen kann man auch jetzt noch<br />

ein Zirpkonzert der Heuschrecken und Grillen<br />

hören. Sie nutzen die letzten warmen Tage für ihre<br />

Fortpfl anzung. Anhand der Abfolge der Zirplaute<br />

lässt sich sogar die Temperatur erkennen, da einige<br />

Heuschrecken die Schnelligkeit ihrer Laute der<br />

Wetterlage anpassen. An kühleren Tagen sind sie<br />

weniger aktiv. Auch kalte Nächte haben ihr Gutes.<br />

Ein Tauteppich hüllt viele Sträucher ein. Nun können<br />

Sie Spinnennetze bewundern, an denen unzählige<br />

Wasserperlchen glitzern. Kunstwerke der Natur.<br />

Zu den größten Spinnenarten der Drover Heide<br />

gehört die Wespenspinne, die man leicht an ihrem<br />

wespenartig gefärbten Hinterleib erkennen kann.<br />

Eine Kamera mitzunehmen, ist an solchen Tagen<br />

sicher zu empfehlen und macht den Gang durch die<br />

Heide zu einem noch intensiveren Erlebnis.<br />

Die Drover Heide ist ein wertvolles<br />

Naturschutzgebiet, besonders für die Vögel.<br />

Viele Vogelarten sind nun schon zu ihren<br />

Winterquartieren aufgebrochen, kommen in<br />

diesen geschützten Lebensraum aber sicher<br />

wieder zurück: Wespenbussard, Schwarzkehlchen,<br />

Ziegenmelker und Neuntöter fi ndet man anderswo<br />

nur noch selten. Interessant sind volkstümliche<br />

Überlieferungen, wie manche Vögel zu ihren<br />

Namen kamen, zum Beispiel der Ziegenmelker.<br />

Er ist ein gut getarnter, nachtaktiver Vogel, auch<br />

Nachtschwalbe genannt. Er fl iegt bevorzugt da, wo<br />

es Insekten gibt. In der Nähe von Nutztieren wird<br />

er bei seiner Futtersuche schnell fündig, denn hier<br />

gibt es besonders viele Insekten. Zu Unrecht wurde<br />

der Ziegenmelker früher verdächtigt, die Euter der<br />

Ziegen zu „melken“. Er war einfach nur auf der<br />

Jagd nach Insekten.<br />

Auch vom Neuntöter gibt es eine interessante<br />

Anekdote. Bei seiner Nahrungssuche, das können<br />

Insekten, Frösche oder sogar Mäuse sein, spießt<br />

er die Beute auf einen Dorn oder Stachel. Die<br />

Menschen glaubten früher, dass der Vogel erst nach<br />

dem Aufspießen von neun Beutetieren mit dem<br />

Fressen beginnt. Daher der Name Neuntöter.<br />

(r.m.)<br />

23

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