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14 WOHNEN & LEBEN // BERLINER MORGENPOST Wenn die Arbeit nach Hause kommt TREND Immer mehr Menschen arbeiten im Homeoffice. Doch das funktioniert nur, wenn Atmosphäre und Ausstattung stimmen DISZIPLIN Wer Zuhause arbeitet, muss sich disziplinieren können um sich nicht ablenken zu lassen TEXT SYLKE HEUN NILS HOLGER MOORMANN; YOMEI; MICHAEL HOLGERS; WERKHAUS (2); ISTOCK Es ist so verlockend. Keine lange Anfahrt mit nervigem Stau, kein Gedrängel in der U-Bahn mit Schnupfengarantie, kein lästiger Kollege mit Quasselwunsch... Ein Homeoffice bietet all dies nicht. Etwa elf Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland genießen es und arbeiten gelegentlich oder sogar überwiegend in den eigenen vier Wänden (Stand 2013). Das sind rund 4,6 Millionen Menschen, die sich alle um Tische und Stühle, Technik und Deko kümmern mussten. Denn eine Grundregel gilt für jeden privaten Arbeitsplatz: Nur wenn Atmosphäre und Ausstattung stimmen, kann auch gut gearbeitet werden. Herzstück eines Homeoffice ist immer der Schreibtisch und die Frage: Wo soll er stehen? Luxuriös ist ein eigenes Arbeitszimmer, es lassen sich aber auch Arbeitsbereiche im Wohnzimmer, im Gästezimmer oder sogar im Schlafzimmer einrichten. Die müssen nicht mal besonders groß sein, 80 x 60 Zentimeter Arbeitsfläche reichen bereits. Je kleiner ein Schreibtisch ist, umso heller und graziler sollte er sein, damit er nicht zu wuchtig wirkt. Die Höhe der Arbeitsplatte muss dem daran arbeitenden Menschen angepasst werden. Bei 1,60 Meter Körperlänge sind es etwa 68 Zentimeter Höhe, bei 1,80 Meter 79 Zentimeter. Aufrecht auf dem Stuhl sitzend, muss es einen rechten Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel und zwischen Ober- und dem aufliegenden Unterarm geben. Die Oberkante des Bildschirms sollte auf Augenhöhe liegen. So geht der Blick leicht nach unten und entspannt den Nacken. Apropos Entspannung: Wer sich zwischendurch erhebt und bewegt, kann konzentrierter weiterarbeiten. Ein Trick ist, den Drucker nicht in Stuhlnähe zu platzieren. Ein anderer, sich zusätzlich zum Schreibtisch ein Stehpult zu gönnen, an dem gelesen oder telefoniert werden kann. Für ein konzentriertes Arbeiten muss der Schreibtisch möglichst leer sein. Dabei helfen Regale oder Sideboards. Sie verstecken viele Aktenordner und das eine, außerordentlich Platz sparende Multifunktionsgerät, das drucken, scannen und kopieren kann. Außerdem sind Regale sehr praktisch als Raumteiler, denn niemand möchte abends beim Entspannen auf die liegen gebliebene Arbeit gucken müssen. Raumwunder Schlicht und elegant ist das „Magic Desk“ von Designer André Schelbach (yomei). Aufgeklappt finden sich im Innenraum zwei kleine Schubkästen und eine Dreifachsteckdose mit verdeckter Kabelführung. Geschlossen passen Hocker und Rollcontainer unter dem Tisch, der mit dem reddot design award ausgezeichnet wurde (ab 2998 Euro) Wer im Schlafzimmer arbeitet, kann seinen Schreibtisch hinter dem hohen Abschluss am Kopfende eines frei stehenden Bettes verstecken. Zur Not tut es überall auch ein Paravent. Von welcher Seite kommt das Licht? Im Idealfall steht der Schreibtisch seitlich zum Fenster. So kann das einfallende Sonnenlicht nicht blenden, der arbeitende Mensch muss sich nicht verrenken und bekommt auch keine Rückenschmerzen. Optimal sind dazu ein weiches Licht von oben und die Punktbeleuchtung einer schwenkbaren Schreibtischlampe. Im Homeoffice gilt: Weniger ist mehr. Es braucht drei Stifte und keine Kulisammlung aus den vergangenen zwanzig Jahren. Dafür darf Platz ausgegeben werden für ein oder zwei private und schöne Dinge, beispielsweise ein Foto der Lieben oder den lustigen Gedönshalter- Bulli von Werkhaus (siehe Foto).
BERLINER MORGENPOST // WOHNEN & LEBEN 15 Homeoffice vs. Coworkingdesk Zwei Welten treffen aufeinander Mal eben noch die Wäsche bügeln und die Post wegbringen... Vergessen Sie es! Nur wer diszipliniert genug ist, private Anrufe zu ignorieren und das lockende Umfeld mit Sofa, Büchern und Fernseher zu vergessen, wird im Homeoffice glücklich. Ein Arbeitsplatz zuhause braucht außerdem eine schnelle und gute Internet- und Telefonverbindung als Draht zur Außenwelt. Dann sind die Ruhe und die kurzen Wege ein Genuss. Besitz belastet. Wer sein Auto teilt, seine Wohnung im eigenen Urlaub vermietet und bei Ebay das Geben und Nehmen seit Jahren trainiert, ist wie gemacht für einen Schreibtisch, der irgendwie allen gehört. Mit dem Laptop unter dem Arm ist ein täglich anderer Arbeitsplatz für flexible Menschen kein Problem, sondern eine Abwechslung. Außerdem hat es den Vorteil, dass man in Gesellschaft anderer Menschen ist... Helfer Stehpult Stifthalter Schmalspur Der Knick hinten ist praktisch. Bücher, Ordner und das Tablet sind runter vom Arbeitstisch und doch schnell greifbar. Als Zubehör gibt es Schubladen, einen Bildschirm- oder einen Buchhalter (Schreibtisch Kant, ca. 1<strong>10</strong>0 Euro). Stundenlanges Sitzen macht Rückenschmerzen. Wer ab und zu im Stehen arbeitet, tut sich etwas Gutes. Dabei hilft das Stehpult von Werkhaus (29,90), das sich auf jedes 12 bis 40 Millimeter dicke Regalbrett stecken lässt. Auf jeden Schreibtisch gehört ein Hingucker. Zum Beispiel der Stifthalter „VW-Bulli“ von Werkhaus (14,90 Euro). Er ist umweltfreundlich, lässt sich leicht zusammenstecken und gut recyceln.Ein Trabbi gehört auch noch zu der Serie. Dieser Sekretär passt sogar in schmale Flure. Eingeklappt hat „Flatmate“ des Berliner Designers Michael Hilgers eine Tiefe von 12,2 Zentimetern. Aufgeklappt gibt es eine stabile Arbeitsplatte, Licht und ein Organisationsboard (1298 Euro).
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