Gründerboom in Deutschland
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→ Management & Recht Onl<strong>in</strong>e-Markenschutz <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a<br />
von Stefan Moritz<br />
Wie sich Unternehmen vor Fälschern<br />
aus Fernost schützen können<br />
Bildquelle: © AllebaziB - Fotolia<br />
Ch<strong>in</strong>a hat sich zu e<strong>in</strong>em Zentrum der Markenpiraterie entwickelt. Betroffen von den krim<strong>in</strong>ellen Machenschaften<br />
s<strong>in</strong>d heute nahezu alle Branchen. Doch Unternehmen s<strong>in</strong>d den Fälschern nicht schutzlos ausgeliefert.<br />
Gefälschte Produkte machen heute<br />
zwischen fünf und sieben Prozent des<br />
Welthandels aus. Alle<strong>in</strong> deutschen Unternehmen<br />
entsteht durch den Handel mit illegal<br />
kopierten Markenprodukten jährlich<br />
e<strong>in</strong> Schaden von 50 Milliarden Euro. Vor<br />
allem Anbieter aus Ch<strong>in</strong>a zeigen wenig<br />
Scheu, auf Kosten anderer Geschäfte zu<br />
machen. Mehr als 70 Prozent der gefälschten<br />
Produkte, die 2013 <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
beschlagnahmt wurden, stammen<br />
aus Ch<strong>in</strong>a. Weitere 19 Prozent wurden <strong>in</strong><br />
der Sonderverwaltungszone Hongkong<br />
gefertigt.<br />
Onl<strong>in</strong>e-Handel als Katalysator<br />
E<strong>in</strong>e Schlüsselrolle spielt der Onl<strong>in</strong>e-Handel.<br />
Denn durch die rasante Verbreitung<br />
des Internets ist die Situation erst eskaliert,<br />
weil der Verkauf gefälschter Waren<br />
statt an der Straßenecke mittlerweile auf<br />
globaler Ebene möglich ist. Und dies <strong>in</strong><br />
täuschend echt aussehendem Marken-<br />
Design. Inzwischen hat sich um den Handel<br />
mit gefälschten Markenartikeln e<strong>in</strong>e<br />
professionelle Onl<strong>in</strong>e-Supply-Cha<strong>in</strong> etabliert,<br />
die durchaus mit legitimen Distributionskanälen<br />
vergleichbar ist. Neben E-<br />
Commerce-Websites werden gefälschte<br />
Waren vor allem auf B2B-Platt formen und<br />
Marktplätzen angeboten. Diese Seiten<br />
werden häufig über soziale Netzwerke<br />
weiterempfohlen und s<strong>in</strong>d über Suchmasch<strong>in</strong>en<br />
problemlos zu f<strong>in</strong>den. H<strong>in</strong>zu<br />
kommt, dass die betrügerische Nutzung<br />
bewährter Market<strong>in</strong>gtechniken wie Inbound-L<strong>in</strong>ks<br />
und andere Techniken aus<br />
dem Bereich der Suchmasch<strong>in</strong>enoptimierung<br />
heute wichtige Bestandteile dieses<br />
illegalen Ökosystems s<strong>in</strong>d. Dabei betrifft<br />
Markenmissbrauch nicht nur Onl<strong>in</strong>e-<br />
Anbieter – das Risiko besteht auch für<br />
Unternehmen, die ihre Produkte nicht<br />
über das Netz vermarkten. Denn Krim<strong>in</strong>elle<br />
können trotzdem Billigkopien von Markenprodukten<br />
onl<strong>in</strong>e bewerben und <strong>in</strong><br />
Web-Shops oder auf eigenen Websites<br />
zum Verkauf anbieten. Hersteller s<strong>in</strong>d daher<br />
gut beraten, ihre Marken zu schützen.<br />
Wie Unternehmen ihre Marken<br />
erfolgreich schützen<br />
Grundsätzlich ist e<strong>in</strong> proaktives, globales<br />
Vorgehen gegen Cyber-Krim<strong>in</strong>elle erforderlich.<br />
Im Gegensatz zu den Strategien<br />
zur Bekämpfung von Fälschern <strong>in</strong> der realen<br />
Welt muss im Internet jedoch zweigleisig<br />
gefahren werden: Dafür s<strong>in</strong>d die<br />
Aktivitäten der Fälscher auf der werblichen<br />
Seite ebenso abzuwürgen wie an<br />
den Vertriebspunkten.<br />
E<strong>in</strong>e erste Maßnahme, um die eigene<br />
Marke zu sichern, ist e<strong>in</strong>e Warenzeichenregistrierung<br />
<strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Ländern.<br />
Denn nur dadurch können Markenhersteller<br />
Ansprüche gegenüber Fälschern <strong>in</strong><br />
dem jeweiligen Land geltend machen.<br />
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