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<strong>LogisticsPeople</strong><br />

DAS UNTERNEHMENSMAGAZIN <strong>DE</strong>R <strong>RHENUS</strong>-GRUPPE<br />

2-2015<br />

FLEXI-<br />

BILITÄT<br />

MO<strong>DE</strong>RNITÄT<br />

VERTRAUEN<br />

LANG -<br />

FRISTIG-<br />

KEIT<br />

UNTER-<br />

NEHMER-<br />

TUM<br />

BO<strong>DE</strong>N-<br />

STÄNDIG-<br />

KEIT<br />

WACHSTUM<br />

AGILITÄT<br />

VIEL-<br />

FÄLTIG-<br />

KEIT<br />

WAS DIE <strong>RHENUS</strong>-WELT<br />

ZUSAMMENHÄLT


EDITORIAL<br />

INHALT<br />

„ WIR BRAUCHEN ZEIT<br />

FÜR DAS WESENTLICHE.<br />

DAS SIND UNSERE<br />

KUN<strong>DE</strong>N.“<br />

Klemens<br />

Rethmann,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

WAS DIE <strong>RHENUS</strong>-WELT<br />

ZUSAMMENHÄLT<br />

Kunden überzeugen,<br />

Mitarbeiter fördern<br />

BAHN FREI<br />

Rhenus baut ihr Angebot auf<br />

der Schiene deutlich aus<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>LogisticsPeople</strong><br />

Unternehmensmagazin der<br />

Rhenus-Gruppe<br />

Ausgabe 2-2015<br />

Herausgeber:<br />

Rhenus SE & Co. KG<br />

Rhenus-Platz 1<br />

59439 Holzwickede<br />

Deutschland<br />

Kontakt:<br />

Telefon +49 2301 29-0<br />

Telefax +49 2301 29-1215<br />

E-Mail logistics.people@de.rhenus.com<br />

www.rhenus.com<br />

06<br />

24<br />

Verantwortlich für Konzept<br />

und Redaktion:<br />

Verena Schäfers, Marketing & PR<br />

Redaktion:<br />

Medienbüro am Reichstag GmbH<br />

Matthias Arnhold<br />

André Spangenberg<br />

Astrid Unverricht<br />

Gestaltung:<br />

atelier 14 GmbH<br />

www.atelier-14.de<br />

AUF ZU NEUEN UFERN<br />

KOG Worldwide wickelt<br />

innerhalb der Rhenus-Gruppe<br />

Projektgeschäfte ab<br />

04 Rhenus in Kürze<br />

06 Was die Rhenus-Welt zusammenhält<br />

10 „Wer will, der kann!“<br />

14 Auf zu neuen Ufern<br />

18 Gemeinsam in Vielfalt<br />

22 Silbergrau in Rhenus-Blau<br />

24 Bahn frei<br />

28 Technik für Terminals<br />

30 Europastadt Straßburg<br />

34 Impressionen<br />

Bilder:<br />

Rhenus SE & Co. KG<br />

Rhenus Midi Data<br />

CFND A.D. Beograd<br />

dataserv GmbH<br />

KOG Transport AG<br />

Frank Elschner<br />

André Spangenberg<br />

bigstockphoto.com<br />

fotolia.com<br />

istockphoto.com<br />

thinkstockphotos.de<br />

14<br />

Erscheinungsweise:<br />

Zweimal im Jahr<br />

Sprachen:<br />

Deutsch, Englisch, Spanisch,<br />

Französisch<br />

Online-Version:<br />

www.de.rhenus.com/logistics-people<br />

Auszüge oder inhaltliche Wiedergaben<br />

aus dieser Publikation sind nur nach<br />

vorheriger Genehmigung durch die<br />

Redaktion sowie ausschließlich mit<br />

Quellenangabe und Belegexemplar<br />

gestattet.<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Struktur der Rhenus-Gruppe in wenigen Sätzen zu erklären,<br />

fällt nicht so leicht. Zu vielfältig ist das Unternehmen mit<br />

seinen einzelnen Aktivitäten. Eine Doktrin, wie sich die Unternehmens<br />

einheiten zu Geschäftsbereichen und Geschäftsfeldern<br />

zu organi sieren haben, gibt es bei uns nicht. Wir sortieren<br />

nicht zwingend nach Regionen oder Ländern. Auch nicht nach<br />

Dienstleistungsarten. Sobald eine genügende Anzahl ähnlicher<br />

Kundenbedürfnisse eine neue fokussierte Einheit rechtfertigt,<br />

kümmern wir uns in ihr um diese Kunden.<br />

Für die Darstellung der Strukturen in Form von Diagrammen<br />

und mittels Tabellen mag dies schwierig sein. In diesen Kategorien<br />

soll bei Rhenus aber auch nicht gedacht und gehandelt<br />

werden. Denn das verschlingt in aller Regel unnötig Ressourcen.<br />

Im schlimmsten Fall behindert es rasch entwickelte und zügig<br />

umgesetzte Lösungen für die logistischen Aufgabenstellungen,<br />

mit denen unsere Kunden uns konfrontieren.<br />

Wichtig ist uns bei Rhenus etwas anderes. Abseits von möglichen<br />

Synergieeffekten für die Gruppe und anspruchsvollen<br />

Organisationsplänen muss jede unserer Einheiten aus sich<br />

selbst heraus handlungs- und leistungsfähig sein. Damit sie Zeit<br />

und Kraft dafür hat, sich auf die wesentlichste Aufgabe konzentrieren<br />

zu können: für die Kunden einen Mehrwert zu schaffen.<br />

Selbstverständlich nutzen wir auch innerhalb der Rhenus<br />

Kapazitäten gemeinsam, standardisieren Prozesse und vereinheitlichen<br />

Abläufe. Aber auch hier liegt die Absicht zuvorderst<br />

darin, den Unternehmenseinheiten nützliche Werkzeuge an die<br />

Hand zu geben, damit diese selbstbestimmt und zielgerichtet<br />

im Sinne ihrer Kunden agieren können.<br />

Deshalb sind wir von flacher Hierarchie und Fokussierung<br />

überzeugt. Für die dienstleistende Unternehmenseinheit muss<br />

es einfache und eindeutige Entscheidungswege geben. Mit<br />

unserem pragmatischen Ansatz reduzieren wir Komplexität,<br />

indem wir so wenig wie möglich davon zulassen.<br />

Letztlich definieren unsere Mitarbeiter das Wesen der Rhenus<br />

und darüber das Bild, dass diese in den jeweiligen Märkten<br />

abgibt. Resultierend aus unserer hohen Dienstleistungsorientierung<br />

gegenüber den Kunden beschäftigen wir deshalb<br />

enga gierte Mitarbeiter und fördern Führungspersönlichkeiten,<br />

die unser Motto „Together with passion“ mit Leben füllen<br />

und sich stetig verbessern wollen.<br />

Um unserem Anspruch nach kontinuierlicher Leistungssteigerung<br />

unserer Services gerecht zu werden, erscheint mir eine<br />

Eigenschaft als zentral: das Zuhören. Nur dann, wenn unsere<br />

Mitarbeiter den Wünschen unserer Kunden und den Ideen ihrer<br />

Kollegen immer wieder aufmerksam Gehör schenken, bewahren<br />

wir uns die Fähigkeit, auch künftig innovative Lösungs ansätze<br />

zu realisieren.<br />

Einige Beispiele aus der Rhenus-Welt, wie uns das gelungen<br />

ist, finden Sie in dieser Ausgabe unseres Kundenmagazins.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre.<br />

Ihr Klemens Rethmann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

2 LOGISTICS PEOPLE 2-2015<br />

LOGISTICS PEOPLE 2-2015 3


<strong>RHENUS</strong> IN KÜRZE<br />

<strong>RHENUS</strong> IN KÜRZE<br />

Liniendienst verbindet Cuxhaven mit Norwegen<br />

Im Mai 2015 ist ein neuer Schiffsliniendienst an den Start<br />

ge gangen, der Cuxport mit einer Vielzahl norwegischer Häfen<br />

verbindet. Der neue RoRo- Verkehr mit wöchentlicher Abfahrt<br />

ist insbesondere für schwere Güter und Produkte der Konsumgüter<br />

industrie eine echte Transportalternative. Der Liniendienst<br />

ist besonders umweltfreundlich, denn beide Transportschiffe<br />

wer den mit Flüssiggas (LNG) betrieben.<br />

Logistischer Hub in Nordafrika<br />

Der Geschäftsbereich Freight Logistics ist nun auch auf<br />

dem afrikanischen Kontinent mit einer Niederlassung vertreten.<br />

In der marokkanischen Küstenstadt Tanger entwickelt<br />

Rhenus für ihre Kunden seit April Warehousing-Lösungen<br />

und bietet Transporte per Landverkehr, Luft- sowie Seefracht<br />

von und nach Marokko an. Auch die KOG Worldwide ist im<br />

Maghreb aktiv – zunächst mit einem Büro in Tunesien und<br />

seit Ende 2014 auch mit einer Niederlassung in Algerien.<br />

Rhenus stärkt Binnenschifffahrt durch Zukäufe<br />

Die Rhenus-Gruppe hat ihre Binnenschifffahrtsaktivitäten<br />

ausgebaut. Im Februar 2015 kaufte sie den serbischen<br />

Terminalbetreiber CFND A.D. Beograd, der auf Donauverkehre<br />

spezialisiert ist. Im Mai folgte dann der Erwerb<br />

der Binnenschifffahrtsaktivitäten von dessen französischer<br />

Muttergesellschaft CFNR, deren Fokus auf Transporten<br />

entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse liegt.<br />

Hersteller von Outdoor-Produkten setzt auf Lyon<br />

Campingzelt, Kühlbox oder Kanu: In ihrem Logistikzentrum<br />

in Lyon übernimmt Rhenus Logistics France seit April für<br />

die Coleman-Tochter ADG die Lagerung, Kommissionierung<br />

und Verladung von Outdoor-Produkten. Die Waren der Marken<br />

Campingaz®, Coleman® und Sevylor® werden sowohl in<br />

Frankreich als auch international vertrieben.<br />

Umzug in neue Frachthalle am EuroAirport<br />

Im Januar konnte Cargologic in die neu gebaute Frachthalle<br />

am EuroAirport in Basel umziehen. Der führende Schweizer<br />

Anbieter für Luftfrachtabfertigung ist größter Mieter des<br />

neuen Cargo Terminals. Die moderne temperaturkontrollierte<br />

Infrastruktur zwischen 15 und 25 Grad ist besonders für die<br />

Pharmaindustrie und temperatursensible Güter interessant.<br />

Als erster Luftfrachthandler am EuroAirport erhielt Cargologic<br />

zudem die Betriebsbewilligung zum Groß handel mit<br />

Arzneimitteln und dadurch die Good- Distribution-Practices-<br />

Zertifizierung (GDP).<br />

Neues Joint Venture zur Wiedervermarktung von IT-Systemen<br />

Unter dem Namen Rhenus dataserv bietet das zu Jahresbeginn<br />

neu gegründete Joint Venture der Rhenus Data Office und der<br />

dataserv-Gruppe Dienstleistungen zur Wiederverwertung<br />

und Entsorgung von IT-Systemen an. Ob PC, Notebook, Server<br />

oder Tablet – der Sicherheitsaspekt steht immer an oberster<br />

Stelle und wird mit ökologischem Vorteil ideal verbunden.<br />

4 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 5


TITEL<br />

BO<strong>DE</strong>N-<br />

STÄNDIG-<br />

KEIT<br />

FLEXI-<br />

BILITÄT<br />

TOGETHER WITH PASSION<br />

Unter diesem Leitmotiv des Unternehmens wurde<br />

in diesem Jahr von Rhenus eine neue Unternehmensbroschüre<br />

herausgegeben. „Die Broschüre macht<br />

Lust, mehr über die Rhenus zu erfahren. Anhand<br />

spannender Case Studies zeigen wir dem Leser unsere<br />

ganze Leidenschaft für Logistik. Die ist es schließlich,<br />

die uns als Rhenus ausmacht!“, so Verena Schäfers,<br />

Leiterin des Servicecenters Marketing & PR<br />

bei Rhenus.<br />

WACHSTUM<br />

AGILITÄT<br />

UNTER-<br />

NEHMER-<br />

TUM<br />

WAS DIE <strong>RHENUS</strong>-WELT<br />

ZUSAMMENHÄLT<br />

KUN<strong>DE</strong>N ÜBERZEUGEN, MITARBEITER FÖR<strong>DE</strong>RN<br />

VIELFALT GIBT ES IN <strong>DE</strong>R <strong>RHENUS</strong>-GRUPPE AN ALLEN ECKEN UND EN<strong>DE</strong>N. IN NAHEZU ALLEN<br />

BRANCHEN, IN <strong>DE</strong>NEN TRANSPORT-, LAGER- UND UMSCHLAGSSERVICES BENÖTIGT WER<strong>DE</strong>N,<br />

IST <strong>DE</strong>R LOGISTIKDIENSTLEISTER TÄTIG. DAS FAMILIENGEFÜHRTE UNTER NEHMEN GIBT SEINEN<br />

MITARBEITERN DABEI GENÜGEND RAUM, SICH SELBST ZU VERWIRK LICHEN, UND FÖR<strong>DE</strong>RT<br />

SIE NACH ALLEN KRÄFTEN.<br />

6 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 7


TITEL<br />

„WIR BAUEN AUF MITARBEITER, DIE <strong>DE</strong>N<br />

<strong>RHENUS</strong>-ANSPRUCH, EINE AUSGEZEICHNETE<br />

DIENSTLEISTUNG FÜR <strong>DE</strong>N KUN<strong>DE</strong>N ERBRINGEN<br />

ZU WOLLEN, DURCH IHR ENGAGEMENT UND<br />

IHRE ZIELGERICHTETE HERANGEHENSWEISE<br />

IN DIE TAT UMSETZEN.“<br />

VIEL-<br />

FÄLTIG-<br />

KEIT<br />

> Es ist in allen Unternehmen so, die Rhenus-<br />

Gruppe aber lebt explizit davon: Die Menschen,<br />

die hier arbeiten, geben dem Unternehmen<br />

sei ne Persönlichkeit, formen den Charakter –<br />

und das über geografische Grenzen hinweg.<br />

Neun Eigenschaften sind es, die die Rhenus-<br />

Welt gemein hat und die sie zusammenhalten:<br />

WACHSTUM // UNTERNEHMERTUM<br />

BO<strong>DE</strong>NSTÄNDIGKEIT // AGILITÄT<br />

VIELFÄLTIGKEIT // MO<strong>DE</strong>RNITÄT<br />

VERTRAUEN // LANGFRISTIGKEIT<br />

FLEXIBILITÄT.<br />

Diese Charakteristika sind das Ergebnis eines<br />

engen Austauschs mit Mitarbeitern und Kun den<br />

und finden sich in allen Unternehmensaktivitäten<br />

wieder. Der Fokus liegt dabei auf harter<br />

Arbeit, unternehmerischem Denken auf allen<br />

Ebenen und einer starken Orientierung an den<br />

Bedürfnissen der Kunden.<br />

ÜBER GRENZEN HINWEG <strong>DE</strong>NKEN<br />

Contargo, das große Container-Logistiknetzwerk innerhalb der Rhenus-Gruppe,<br />

kooperiert mit anderen Marktteilnehmern aus der Logistikwelt. Durch die<br />

Planungsgesellschaft Gateway Basel Nord, die in diesem Sommer in der Schweiz<br />

gegründet wurde, soll die Pro jektierung eines neuen Containerterminals an<br />

der Rheinschiene vorangetrieben werden. Holger Bochow, Geschäftsführer von<br />

Contargo, dazu: „Unsere Partner und wir möchten einen effizienten Güter umschlag<br />

zur Versorgung der Schweiz und der Nachbarregionen. Dazu bedarf es dieser<br />

neuen Kapazitäten in Basel. Hier sehen wir in einem Schulterschluss über Firmengrenzen<br />

hinweg eine gute Möglichkeit, dieses notwendige Vorhaben zu forcieren.“<br />

MO<strong>DE</strong>RNITÄT<br />

VIELFÄLTIGKEIT // FLEXIBILITÄT<br />

UNTERNEHMERTUM<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Die Flexibilität, die Rhenus auszeichnet, basiert<br />

auf drei wichtigen Grundsätzen:<br />

Erstens diktiert nicht die Aufstellung des Dienstleisters<br />

die Art und Weise, wie die lo gis tischen<br />

Services geplant und durchgeführt werden,<br />

sondern sie hängen von den Anforderungen ab,<br />

die der Kunde formuliert. Er steht bei der mittelständisch<br />

geprägten Rhenus im Mittelpunkt<br />

des täglichen Handelns.<br />

Zweitens führen die Gesellschafter das Unternehmen<br />

so, dass erzielte Gewinne in diesem<br />

verbleiben. Mit den daraus resultierenden<br />

Investitionen werden die personellen und infra<br />

strukturellen Voraussetzungen geschaffen,<br />

damit die Rhenus-Gruppe gemeinsam mit<br />

ihren Kunden wachsen kann.<br />

Drittens wird den einzelnen Unternehmenseinheiten<br />

und den dortigen Führungsmannschaften<br />

die notwendige Autonomie gewährt, wenn es<br />

um ihre Organisationsstrukturen geht. Übersichtlich<br />

und damit jederzeit beherrschbar sollen<br />

diese sein, um schnell auf Veränderungen in<br />

den Märkten der Kunden reagieren zu können.<br />

„Ein Dienstleister, der sich erst sortieren muss,<br />

wenn der Kunde nach anderen Lösungen als<br />

den bisherigen verlangt, wird über kurz oder<br />

lang scheitern“, begründet Michael Brockhaus,<br />

Vorstand der Rhenus, diesen Ansatz.<br />

Mareen Asmuth, Leiterin Personalentwicklung bei Rhenus<br />

MO<strong>DE</strong>RNITÄT // WACHSTUM // VERTRAUEN<br />

Die besten Ideen und Konzepte nutzen aber<br />

niemandem, wenn sie nicht konsequent<br />

verwirklicht werden. Für die Durchführung<br />

der Dienstleistungen, seien es IT-Services im<br />

florierenden Online-Handel oder beim Hafenumschlag<br />

von Maschinen mit einem Gewicht<br />

von mehreren Hundert Tonnen, setzt das<br />

Unternehmen auf motivierte und fachlich<br />

bestens qualifizierte Mitarbeiter.<br />

„Wir bauen auf Mitarbeiter, die den Rhenus-<br />

Anspruch, eine ausgezeichnete Dienstleistung<br />

für den Kunden erbringen zu wollen, durch<br />

ihr Engagement und ihre zielgerichtete Herangehensweise<br />

in die Tat umsetzen. Bei Rhenus<br />

darf und soll jeder Verantwortung übernehmen,<br />

um zum Gelingen von Projekten beizutragen“,<br />

betont Mareen Asmuth, Leiterin Personalentwicklung<br />

bei Rhenus. „Wir fordern und fördern<br />

Eigeninitiative. Denn aus ihr erwächst neben<br />

den Anreizen, die wir als Unternehmen unseren<br />

Mitarbeitern bieten, nicht zuletzt der Wunsch,<br />

sich stetig zu verbessern.“<br />

Leistungsfähige, dezentral geprägte Strukturen<br />

einerseits und ein geschlossenes Auftreten der<br />

Marke Rhenus andererseits – um beides mit -<br />

einander zu verbinden, organisiert die Personalentwicklung<br />

regelmäßig Schulungen, die als<br />

Ziel ein einheitliches Führungs- und Vertriebsverständnis<br />

verfolgen. So vermitteln die Trainer<br />

in den Weiterbildungsmaßnahmen, zu denen<br />

unter anderem das Rhenus-Management-<br />

Training und das Sales Competence Training<br />

zählen, Kompetenzen für die per sönliche<br />

und berufliche Weiterentwicklung.<br />

Zusätzlich eröffnet das Zusammentreffen in<br />

den Schulungen die Möglichkeit, dass die<br />

Rhenus-Mitarbeiter voneinander lernen und<br />

ihre Erfahrungen austauschen. Von dieser<br />

guten internen, geschäftsfeldübergreifenden<br />

Vernetzung profitieren die Kunden. Ihnen<br />

kann für die Bewältigung ihrer logistischen<br />

Aufgaben so die gesamte Servicepalette der<br />

Rhenus-Gruppe nähergebracht werden.<br />

LANGFRISTIGKEIT // AGILITÄT //<br />

BO<strong>DE</strong>NSTÄNDIGKEIT<br />

Ebenfalls gewinnbringend für den logistischen<br />

Dienstleister und dessen Auftraggeber stellen<br />

sich langfristige Geschäftsbeziehungen dar.<br />

„Sie bringen einen spürbaren Mehrwert für<br />

beide Seiten. Leistungskriterien wie Qualität,<br />

Transparenz, Variabilität und Flexibilität<br />

verbessern sich messbar in einer langjährigen<br />

Partnerschaft“, erklärt Michael Brockhaus.<br />

„Auch auf Volumenschwankungen oder Notfälle<br />

kann in einer fest verankerten Kundenbeziehung<br />

schneller und professioneller reagiert werden.<br />

Gemeinsame Investitionen in Infrastruktur<br />

und IT senken Kosten, vereinfachen Prozesse<br />

und minimieren die Anzahl von Schnittstellen,<br />

an denen Informationen oder Waren hängen<br />

bleiben können“, so Michael Brockhaus weiter.<br />

LANG -<br />

FRISTIG-<br />

KEIT<br />

VERTRAUEN<br />

8 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 9


INTERVIEW<br />

„WER WILL, <strong>DE</strong>R KANN!“<br />

MIT QUALITÄT, EFFIZIENZ UND INNOVATION ÜBERZEUGEN<br />

GLEICH ZWEI NEUE <strong>RHENUS</strong>-VORSTÄN<strong>DE</strong> BERIEF <strong>DE</strong>R AUFSICHTSRAT IM HERBST VERGANGENEN JAHRES:<br />

WÄHREND TOBIAS BARTZ SOWOHL DAS WELTWEITE SEE- UND LUFTFRACHT- ALS AUCH DAS <strong>RHENUS</strong>-<br />

ASIENGESCHÄFT AUS SINGAPUR HERAUS STEUERT, VERANTWORTET ANDREAS STÖCKLI DIE SCHWEIZER<br />

AKTIVITÄTEN <strong>DE</strong>R GRUPPE, DIE <strong>RHENUS</strong> EONOVA UND <strong>RHENUS</strong> OFFICE SYSTEMS, WELTWEIT. WAS SIE<br />

VERBIN<strong>DE</strong>T? BEI<strong>DE</strong> SIND JUNG, HOCHMOTIVIERT UND ARBEITEN BEREITS SEIT JAHREN FÜR <strong>RHENUS</strong>.<br />

ASTRID UNVERRICHT IM GESPRÄCH MIT <strong>DE</strong>N NEUEN VORSTÄN<strong>DE</strong>N.<br />

Wie geht es Ihnen in Ihrer neuen Funktion als<br />

Rhenus-Vorstand, Herr Stöckli?<br />

Stöckli: Für mich ist das eine komplett neue<br />

Aufgabe, eine intensive und spannende Zeit.<br />

Ich lerne viele interessante Leute kennen,<br />

die mich inspirieren.<br />

Herr Bartz, wie haben Sie sich auf Ihre neue<br />

Position in Asien vorbereitet?<br />

Bartz: Ich habe vorab an diversen asiatischen<br />

Meetings teilgenommen, um mich inhaltlich einzuarbeiten,<br />

und mein Vorgänger Uwe Oemmelen<br />

unterstützt mich mit seinem Wissen und seinen<br />

Kontakten.<br />

Stöckli: Ich tausche mich ebenfalls regelmäßig mit meinem Vorgänger Peter<br />

Widmer aus. Er hat natürlich hier in der Schweiz ein riesiges Know-how aufgebaut,<br />

und ein Generations wechsel gelingt nicht, indem auf die Erfahrung<br />

der Vorgänger verzichtet wird.<br />

Wie beurteilen Sie denn die Geschäftsentwicklung der Rhenus in der Schweiz?<br />

Stöckli: Von einem Wachstum wie in Asien können wir natürlich nur träumen,<br />

aber die Wertschöpfung ist stabil geblieben im letzten Jahr.<br />

Allerdings geht auch in Asien in einigen Ländern das Wachstum zurück …<br />

Bartz: Im letzten Jahr lagen die Wachstumsraten in China bei über sechs Prozent.<br />

Das ist immer noch mehr als ordentlich. Wir sind ja in Asien mit über 60 Büros<br />

vertreten. Von der Größe her haben wir aber noch viel Potenzial.<br />

Hand aufs Herz: Haben Sie sich manche Aufgabe leichter vorgestellt?<br />

Bartz: Die Arbeit entspricht schon meinen Vorstellungen. Spannend ist die<br />

Lernkurve, die noch einmal steil nach oben gegangen ist. Ich durfte in den zehn<br />

Jahren zuvor schon in vielen Bereichen Erfahrungen sammeln. Aber die Vielfalt,<br />

die ich jetzt erlebe, fasziniert mich.<br />

TOBIAS BARTZ<br />

Seine Laufbahn innerhalb der Rhenus startete Tobias Bartz<br />

vor zehn Jahren als Trainee. Zum Jahresbeginn 2015 wurde er<br />

in den Vorstand berufen und ist nun für die Aktivitäten des<br />

Air- & Ocean-Geschäftes der Rhenus zuständig. Dafür zog der<br />

38-Jährige mit seiner Familie im Sommer nach Singapur.<br />

Tobias Bartz<br />

Rhenus-Vorstand<br />

Stöckli: Ich nehme gerne Herausforderungen an. Sicher gibt<br />

es Aufgaben, die sich als schwerer entpuppen als ursprünglich<br />

gedacht. Mit der Entkopplung des Franken vom Euro hat sich<br />

vom einen auf den anderen Moment eine kom plette Markt -<br />

situation gedreht.<br />

Mit welchen Maßnahmen steuern Sie gegen?<br />

Stöckli: Wir haben sofort unsere Mitarbeiter sensibilisiert.<br />

Wichtig ist, dass wir wettbewerbsfähig bleiben. Das können<br />

wir aber nur, indem wir nochmals einen Schub geben durch<br />

Qualität, Effizienz und Innovation.<br />

Welche Ideen haben Sie, um Ihre Bereiche weiterzuentwickeln?<br />

Bartz: Wir bauen derzeit viele neue Landesorganisationen auf –<br />

vor allem in Asien. Denn wir stellen fest, dass die Produkte, die<br />

wir im dortigen Markt anbieten, sehr gut angenommen werden.<br />

Dafür müssen wir kompetente Mitarbeiter rekrutieren. Ziel ist<br />

das weltweite Wachstum unserer See- und Luftfrachtorganisation<br />

und der Ausbau der Asienpräsenz der Unternehmensgruppe. ><br />

10 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 11


INTERVIEW<br />

ANDREAS STÖCKLI<br />

Seit Oktober 2014 verantwortet Andreas Stöckli als Vorstand<br />

der Rhenus und CEO der Rhenus Alpina die Schweiz-Aktivitäten<br />

des Logistikdienstleisters. Zuvor war er zwölf Jahre lang in<br />

verschiedenen Funktionen bei Rhenus tätig. Der 41-Jährige<br />

ist verheiratet, hat eine Tochter und wohnt im Dreiländereck<br />

bei Basel.<br />

> Womit kann Rhenus in der See- und Luftfracht<br />

überzeugen?<br />

Bartz: Ein großer Vorteil von uns ist, dass wir in<br />

Europa eine sehr starke eigene Struktur haben.<br />

Wir verfügen über 65 eigene europäische Landverkehrs-Hubs,<br />

mit denen wir – in Kombination<br />

mit unseren See- und Luftfrachtprodukten –<br />

unsere Kunden von Tür bis Tür bedienen können.<br />

Herr Stöckli, welche Projekte möchten Sie in<br />

nächster Zeit umsetzen?<br />

Stöckli: Auch für uns gilt: Wachstum ist wichtig.<br />

Wesentlich ist auch die Transformation ins<br />

digitale Zeitalter. Wir sind in allen Bereichen<br />

ein Informationsmanager für unsere Kunden,<br />

müssen uns dem digitalen Wandel stellen und<br />

unsere Produkte darauf ausrichten.<br />

An welche Produkte denken Sie?<br />

Stöckli: Innovativ ist zum Beispiel das Projekt<br />

Basel-Nord, bei dem wir mit intelligenten<br />

Lösungen qualitativ wie quantitativ den kombinierten<br />

Verkehr im trimodalen Transport<br />

und Umschlag verbessern.<br />

Es gibt aber auch eine Vielzahl von Produkten<br />

in der Kontraktlogistik im Bereich E-Commerce<br />

oder in der Informationslogistik. Innovation<br />

bedeutet auch, Waren- und Finanzströme<br />

unserer Kunden zu erkennen und darauf frühzeitig<br />

zu reagieren.<br />

Wo sehen Sie das größte Potenzial und die größten Herausforderungen?<br />

Stöckli: Ich sehe das größte Potenzial in unseren Mitarbeitern. Die größte<br />

Schwierigkeit besteht darin, Auftragsspitzen abzudecken. Hinzu kommen<br />

politische Krisen und ein volatiler Rohstoffmarkt. Und schlussendlich auch<br />

die Schuldenkrise.<br />

Herr Bartz, der asiatische Markt ist sehr schnelllebig. Was tun Sie, um den<br />

Anschluss nicht zu verlieren?<br />

Bartz: Es geht nicht um Anschluss, wir müssen vorweg gehen. Die Verfügbarkeit<br />

von Informationen wird uns in den nächsten Jahren noch sehr beschäftigen.<br />

Deshalb haben wir ein internationales Team zusammengestellt, das sich zur<br />

Weiterentwicklung der Produkte austauscht, allgemeine Standards weiterentwickelt<br />

und sich fragt: Wie sieht denn die Welt in zwei, drei oder fünf Jahren aus?<br />

Wohin wird sich die Logistikbranche Ihrer Meinung nach denn in Zukunft<br />

entwickeln?<br />

Stöckli: Sicherlich wird die Automatisation zunehmen, weil auch die Technik<br />

immer günstiger wird. Der 3D-Druck ist ein Thema, ebenso die Drohnentechnik.<br />

Es gibt viele Chancen. Die Frage ist nur: Wie setzt man seine Mitarbeiter am<br />

besten ein?<br />

Arbeiten Sie auch gemeinsam an Projekten?<br />

Bartz: Eine Zusammenarbeit gibt es in erster Linie über wichtige Kunden mit<br />

internationaler Ausrichtung. Wir sind da in der Vermittlerrolle und stimmen<br />

uns eng ab.<br />

Sie sind beide seit vielen Jahren für die Rhenus-Gruppe tätig. Was gefällt<br />

Ihnen hier so gut, dass Sie dem Unternehmen die Treue halten?<br />

Stöckli: Was mich motiviert, ist, dass man ein Unternehmer im Unternehmen<br />

sein darf. Wenn man gute Ideen hat, darf man diese vorbringen und dann wird<br />

auch schnell gehandelt.<br />

Bartz: Da kann ich nur zustimmen. Die Möglichkeiten, die man hier hat, um<br />

sich zu verwirklichen, sind einzigartig. Innerhalb der Rhenus-Gruppe gilt:<br />

Wer will, der kann.<br />

12 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 13


TRENDS<br />

AUFZU<br />

NEUEN<br />

UFERN<br />

KOG WORLDWI<strong>DE</strong> WICKELT INNERHALB <strong>DE</strong>R <strong>RHENUS</strong>-GRUPPE PROJEKTGESCHÄFTE AB<br />

AN 21 STANDORTEN IN 18 LÄN<strong>DE</strong>RN SIND DIE PROJEKTS PEZIALISTEN <strong>DE</strong>R <strong>RHENUS</strong> SEIT<br />

DIESEM JAHR AKTIV. DURCH <strong>DE</strong>N ZUSAMMENSCHLUSS VON <strong>RHENUS</strong> PROJECT LOGISTICS<br />

UND KOG WORLDWI<strong>DE</strong> UNTER EINEM DACH WIRD DIE GLOBALE AUSRICHTUNG FORCIERT.<br />

Videos, in denen zu hohe Lkw-Aufbauten an<br />

Brücken zerschellen oder in denen zu schwer<br />

beladene Kräne unter der Last ihrer Ladung<br />

zusammenbrechen, gehören zu Klassikern bei<br />

YouTube oder in TV-Pannenshows. Unerfahrenheit<br />

und fehlende Planung haben schon manchen<br />

Transport vor seinem Ziel enden lassen.<br />

Damit solche Zwischenfälle bei Rhenus ausgeschlossen<br />

sind, werden die Schwergut- und<br />

Übermaßprojekte mit einem Höchstmaß an<br />

Akribie geplant. „Es wird bei länderüberschreitenden<br />

und interkontinentalen Transporten mit<br />

den verschiedensten Verkehrsträgern immer<br />

wieder Überraschungen geben. Unsere Arbeitsweise<br />

ist aber darauf ausgerichtet, den Zufall<br />

weitestgehend auszuschließen, also möglichst<br />

alle Eventualitäten schon vorher zu bedenken“,<br />

sagt Roger Kuendig, Geschäftsführer der KOG<br />

Transport in der Schweiz. ><br />

14 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 15


TRENDS<br />

<strong>DE</strong>ZENTRALE STRUKTUREN<br />

Analog zur Arbeitsweise innerhalb von Rhenus sind auch bei<br />

der vergrößerten KOG Transport die Verantwortlichen dezentral<br />

ausgerichtet. Die einzelnen Landesgesellschaften arbeiten<br />

autonom bei der Umsetzung des jeweiligen Projektes, können<br />

aber jederzeit auf die infrastrukturellen Möglichkeiten der gesamten<br />

Rhenus-Gruppe zurückgreifen. „Die nahezu identische<br />

Organisationsidee erleichtert selbstverständlich die Integrationsprozesse<br />

und ließ uns schnell in der Rhenus-Welt<br />

ankommen“, erzählt Roger Kuendig von der Schweizer KOG.<br />

NACH VORNE<br />

Wie viele in die Alltagssprache übergegangene Fremdwörter<br />

ist auch die Vokabel „Projekt“ aus dem Lateinischen<br />

ent lehnt. Prōiectum bedeutet so viel wie „das nach vorne<br />

Geworfene“. Passend also auch zum Transportcharakter<br />

des Projektgeschäftes, bei dem sehr schwere und vielfach<br />

jegliche Standards sprengende Industriegüter auf dem<br />

Globus von A nach B gebracht werden.<br />

><br />

Expertise stark vergrößert<br />

vor Ort unser Projektgeschäft effizient zu orga-<br />

„Jede in den Vor- und Nachläufen neu gebaute<br />

Im Kontakt steht der KOG-Worldwide-Geschäfts-<br />

Die in Cham sitzende Schweizer und 15 weitere<br />

nisieren und durchzuführen“, ergänzt Tobias<br />

Straße oder jeder erstmals angelaufene Hafen<br />

führer auch immer wieder mit den unterschied-<br />

320 TONNEN<br />

wiegen die Antriebsmaschinen,<br />

seit diesem Februar Teil der Rhenus-Gruppe.<br />

In ihr arbeiten die neu hinzugekommenen Mitarbeiter<br />

nun gemeinsam mit den Projektspezia-<br />

KOG Worldwide.<br />

Motoren für Bangladesch<br />

eine große, in der Form noch nicht dagewesene<br />

Herausforderung darstellen. Mit der in unserem<br />

Hause vorhandenen Expertise und der aus den<br />

sowie nicht zuletzt den Hafenterminals des<br />

Logistikdienstleisters. Auf die Services sowie<br />

Umschlags- und Lagerkapazitäten der Unter-<br />

Landesgesellschaften der KOG Worldwide sind<br />

König, mit Carsten Schröter Geschäftsführer der<br />

kann, in dieser Spezialdisziplin der Logistik<br />

lichen „fahrenden Einheiten“ der Rhenus-Gruppe<br />

die über den französischen<br />

listen der Rhenus Project Logistics weiter als<br />

Immer wieder beeindruckend sind das Gewicht<br />

bisherigen Aufträgen gewonnenen Erfahrung<br />

nehmenseinheiten greifen die Projektspezialisten<br />

Hafen Saint-Nazaire nach Süd-<br />

KOG Transport. Rhenus hatte Anfang 2011 das<br />

und die (Über-)Maße, die im Projektgeschäft<br />

können wir uns aber auf die unterschiedlichsten<br />

gerne zurück und umgekehrt stellen die dortigen<br />

asien verschifft wurden<br />

Geschäft mit den internationalen Projekttrans-<br />

sicher und schadensfrei bewegt werden müssen.<br />

Ladungen und Ziele in der gesamten Welt zügig<br />

Verantwortlichen Fahrzeuge, Schiffe, Flächen,<br />

porten in einer eigenen Unternehmenseinheit<br />

Eines der letzten noch unter Rhenus-Project-<br />

einstellen“, betont Carsten Schröter.<br />

Kranequipment und ihr Können für das Handling<br />

gebündelt. Um noch breiter aufgestellt zu<br />

Logistics-Flagge durchgeführten Vorhaben<br />

der schweren Güter zur Verfügung. Peter van der<br />

sein, hatte die Rhenus Project Logistics in den<br />

beinhaltete in diesem Jahr den Transport von<br />

Informationen für Kunden zentrales Element<br />

Steen, Geschäftsführer der Rhenus Logistics B.V.,<br />

vergangenen beiden Jahren neben den beste-<br />

drei Motoren nach Bangladesch. Die in West-<br />

Immer wieder zu spüren ist das starke Interesse<br />

erklärt: „Unser Rhenus Deep Sea Terminal auf<br />

henden Standorten in Deutschland neue Büros<br />

europa produzierten Antriebsmaschinen eines<br />

der Kunden, über den Verlauf der Transporte<br />

der Maasvlakte in Rotterdam ist prädestiniert für<br />

in Nordafrika und in China eröffnet.<br />

deutschen Herstellers mit einem Gewicht von<br />

stets in Kenntnis gesetzt zu werden. „Diesem<br />

die Lagerung und den Umschlag sehr großer und<br />

mehr als 320 Tonnen wurden über den französi-<br />

Anspruch, den wir selbst auch haben, möchten<br />

schwerer Motoren, Maschinen, Komponenten von<br />

„Mit der Verschmelzung von KOG Worldwide<br />

schen, an der Loiremündung gelegenen Hafen<br />

wir mit unserer Informationsarbeit gerecht<br />

Windenergieanlagen, Kraftwerksbauteilen und<br />

und Rhenus Project Logistics haben wir unser<br />

Saint-Nazaire nach Südasien verschifft. Auch in<br />

werden. Wir sind in aller Regel, auch wenn wir<br />

anderer Ladungen. Die Anlieferung von europä-<br />

Know-how und die geografische Abdeckung<br />

Mongla, Zielort der Schiffsreise im Gangesdelta<br />

mit Partnern arbeiten, selbst mit einem Mitar-<br />

ischen Herstellern kann dann zum Beispiel in<br />

erheblich vergrößert“, weist Carsten Schröter,<br />

und Hauptseehafen des Südwestens von Bang-<br />

beiter bei der Durchführung des Transportes<br />

mehreren Tranchen über die Binnenwasserstraßen<br />

Geschäftsführer der neuen KOG Worldwide,<br />

ladesch, musste angesichts einer Höhe von<br />

vor Ort. Dort aufgenommene Fotos senden wir<br />

erfolgen. Sind die Lieferungen, die wir auf unserer<br />

auf die Vor teile des Zusammenschlusses hin.<br />

6,40 Metern, einer Breite von 4,75 Metern und<br />

per Mail oder mit dem Mobiltelefon an unsere<br />

Terminalfläche zwischenlagern können, komplett,<br />

„Gerade die KOG-Niederlassungen in Nord-<br />

einer Länge von 12,75 Metern große Sorg falt<br />

Kontakte beim Kunden, um über den Fort-<br />

werden sie auf Hochsee- oder Short-Sea-Schiffe<br />

amerika und im Fernen Osten erlauben uns,<br />

beim Umschlag jedes einzelnen Motors aufge-<br />

schritt des Projektes zeitnah zu informieren“,<br />

verladen und mit diesen zu ihrem Zielhafen<br />

mit der hinzugewonnenen lokalen Expertise<br />

wendet werden.<br />

beschreibt Carsten Schröter beispielhaft den<br />

transportiert.“<br />

Austausch mit seinen Auftraggebern.<br />

16 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 17


NACHGEFRAGT<br />

GEMEINSAM IN<br />

VIELFALT<br />

UNTERSCHIEDLICHE KULTUREN IM INTERNATIONALEN UMFELD <strong>DE</strong>R <strong>RHENUS</strong><br />

AUF WAS KOMMT ES AN, DAMIT AUS KULTURELLEN UNTERSCHIE<strong>DE</strong>N UND<br />

<strong>DE</strong>R VIELFALT <strong>DE</strong>R MENSCHEN UND KULTUREN INNOVATION UND MEHRWERTE<br />

FÜR EIN UNTERNEHMEN ENTSTEHEN? VERSCHIE<strong>DE</strong>NE <strong>RHENUS</strong>-MITARBEITER<br />

UND EINE KULTURWISSENSCHAFTLERIN ÜBER CHANCEN UND RISIKEN.<br />

MÜNCHEN<br />

Lola Bonet, Leiterin Sales Südeuropa bei Rhenus, berichtet<br />

über ihre Arbeit im internationalen Rhenus-Umfeld.<br />

Prof. Dr. Irene Götz ist Professorin für Europäische Ethnologie an der Ludwig-Maximilians-<br />

Universität in München. Sie hat zum Thema Unternehmenskultur promoviert.<br />

Profitieren Sie bei Ihrer Arbeit von der<br />

multinationalen Arbeitsgruppen ermöglicht<br />

Wie wichtig ist es für ein Unternehmen, bei<br />

Arbeits traditionen vor Ort kollidieren. Oft ist<br />

internationalen Aufstellung?<br />

es uns, neue Sichtweisen zu erlangen, die sonst<br />

einem Markteintritt in einem neuen Land<br />

es besser, die Firmenkulturen an die jeweiligen<br />

Kulturelle Vielfalt bietet uns einzigartige<br />

bei der rein lokalen Herangehensweise nicht<br />

die jeweilige Kultur zu kennen und diese zu<br />

lokalen Standorte anzupassen. Dies verlangt<br />

Möglichkeiten, unsere Entscheidungsfindung<br />

berücksichtigt worden wären.<br />

respektieren?<br />

Fingerspitzengefühl, Erfahrung und viel Wissen<br />

zu verbessern. Die aktive Beteiligung von<br />

Für international agierende Unternehmen ist<br />

über den Standort.<br />

Welchen Ansatz verfolgt Rhenus, um kulturelle<br />

es längst ein grundlegender Erfolgsfaktor, sich<br />

Unterschiede auszubalancieren?<br />

mit den lokalen Gegebenheiten in dem Ziel -<br />

Welche Herausforderungen begegnen einem<br />

Unser Ziel ist es, die Meinung unserer Mitar-<br />

land rechtzeitig auseinanderzusetzen. Werden<br />

Mitarbeiter bei einem Auslandsaufenthalt?<br />

beiter und ihre Argumente einzubeziehen. Wir<br />

kulturelle Besonderheiten nicht beachtet, dann<br />

Der Preis der Mobilität wird oft unterschätzt.<br />

SÜD<br />

EUROPA<br />

sind davon überzeugt, dass das internationale<br />

Engagement uns bei Entscheidungen für die<br />

einzelnen Märkte bereichert.<br />

Die Rhenus ist seit April auch in Marokko aktiv.<br />

droht der Verlust von Akzeptanz. Interkulturelle<br />

Konflikte im Arbeitsleben zwischen den Beschäftigten<br />

sind so vorprogrammiert. Deshalb ist es<br />

beispielsweise wichtig, dass Vorgesetzte wissen,<br />

bevor sie in ein neues Land gehen, was die<br />

Häufig tritt nämlich nach einer anfänglichen<br />

Euphorie ein Kulturschock ein und die Beschäftigten<br />

werden unzufrieden. Diese negative<br />

Haltung, die Mitarbeiter ohne Vorbe reitung an<br />

den Tag legen, wird von den Firmen inzwischen<br />

Wie sehen Sie die Unterschiede zwischen der<br />

Beschäftigten dort von ihrer Führung erwarten.<br />

meist antizipiert und sie erhalten im günstigsten<br />

Arbeit in Südeuropa und im Maghreb?<br />

Fall interkulturelle Trainings. Gute interkulturelle<br />

Die oft noch fehlende Akzeptanz von Frauen in<br />

Wie kann es multinationalen Firmen gelingen,<br />

Trainings vermitteln weniger Fakten zur Landes -<br />

den nordafrikanischen Ländern ist eine markante<br />

eine gemeinsame Unternehmenskultur über<br />

kunde, die neue Stereotype produ zieren, sondern<br />

Differenz. Durch multinationale Unternehmen<br />

kulturelle Grenzen hinweg zu etablieren, und<br />

kulturallgemeines Basiswissen.<br />

><br />

erfolgt ein wichtiger Schritt, um die Position<br />

sollte das überhaupt das Ziel sein?<br />

weiblicher Mitarbeiter und Führungskräfte in<br />

Inzwischen wissen die meisten Firmen aus<br />

der Region zu stärken und eine Modernisierung<br />

Erfahrung, dass es für beides plausible Gründe<br />

des Frauenbildes zu erlangen.<br />

gibt: Die starken Unternehmenskulturen der<br />

Global Player können durchaus auf andere<br />

Länder übertragen werden und dort eine Be-<br />

Prof. Dr. Irene Götz<br />

triebsidentität aufbauen helfen, weil sie sich<br />

Professorin für Europäische Ethnologie<br />

von landesüblichen Konkurrenten abheben.<br />

an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

Allerdings dürfen die Werte und Praktiken<br />

in München<br />

der Unternehmenskultur der „Mutter“ nicht<br />

mit den lokalen Firmenkulturen und den<br />

18 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 19


NACHGEFRAGT<br />

><br />

Die Russin Svetlana Kochetkova aus der in der GUS beheimateten Rhenus Revival wechselte in<br />

diesem Sommer für ein Jahr nach Spanien.<br />

Welches Motiv verbindet sich mit<br />

diesem Umzug?<br />

Rhenus möchte ihre Geschäfte zwischen Südeuropa<br />

und Russland sowie anderen GUS-Staaten<br />

ausbauen. Für deren Abwicklung in den Ländern<br />

der ehemaligen Sowjetunion ist lokales Knowhow<br />

unerlässlich. Meine über Jahre in Russland<br />

und den Nachbarregionen gesammelten Erfahrungen<br />

kann ich für Kunden mit diesen Zielmärkten<br />

nun direkt aus Barcelona einbringen.<br />

Sind dafür vor allem Sprach- und logistische<br />

Fachkenntnisse entscheidend?<br />

Die sind natürlich die Grundvoraussetzung.<br />

Genauso wichtig sind aus meiner Sicht aber<br />

auch die Soft Skills. Die auftretenden Herausforderungen<br />

bei grenzüberschreitenden<br />

Projekten lassen sich am besten lösen, indem<br />

man offen aufeinander zugeht und tolerant ist.<br />

Fühlen Sie sich dabei ausreichend unterstützt?<br />

Auf jeden Fall. Ich kann alle Fachexperten der<br />

Rhenus in die Ausgestaltung unserer Dienstleistungen<br />

einbeziehen. Hinzu kommt, dass wir<br />

uns innerhalb der Rhenus durch Trainings und<br />

andere interne Veranstaltungen gut kennen. Das<br />

erleichtert das schnelle, gemeinsame Agieren<br />

anhand der Kundenbedarfe und -wünsche.<br />

Sandeep Pingle ist Country Manager (International Freight) der Rhenus-Gruppe in Indien,<br />

aber weit über die Grenzen des Subkontinents hinaus interessiert und engagiert.<br />

INDIEN<br />

SPANIEN<br />

Herr Pingle, Sie sind seit fast einem Vierteljahrhundert<br />

sowohl für indische Logistiker<br />

als auch internationale Unternehmen tätig.<br />

Gibt es überhaupt große Differenzen?<br />

Die Hauptaufgabe für jedes Unternehmen ist<br />

es, Geschäft zu generieren und Gewinne zu<br />

erzielen. Dabei können sich aber selbstverständlich<br />

der Ansatz, die Methodik und die<br />

Prozessabläufe unterscheiden.<br />

Wie funktioniert die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

mit globalen Kunden und internationalen<br />

Kollegen?<br />

Jeder globale Kunde sollte in gleicher Weise<br />

behandelt werden. Dazu ist es sinnvoll, Prozesse<br />

zu standardisieren, um eine gleichbleibend<br />

hohe Qualität zu erzielen. Darauf aufbauend<br />

adaptieren wir unsere Produkte für den indischen<br />

Markt und dessen lokale Bedingungen.<br />

Der wichtigste Grundsatz für Teamwork ist<br />

es, an einem Strang zu ziehen. Dafür ist es<br />

entscheidend, kooperativ zu handeln.<br />

Sie reisen gerne. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />

der Kulturen überraschen Sie?<br />

Ob Inder, Chinese, Deutscher oder Niederländer<br />

– wir sind alle Menschen und haben viel<br />

gemeinsam. Gegenseitiges Verständnis und<br />

Respekt kultureller Unterschiede sind für eine<br />

erfolgreiche Kooperation wesentlich.<br />

Die Rhenus mit ihren deutschen Wurzeln und<br />

Ihre indische Mentalität. Wie funktioniert das?<br />

Wir verbinden das Beste aus beiden Welten,<br />

also den deutschen Wurzeln der Rhenus und der<br />

indischen Kultur. So werden wir zum Partner<br />

erster Wahl für unsere Kunden.<br />

Sandeep Pingle<br />

Country Manager (International Freight)<br />

der Rhenus-Gruppe in Indien<br />

20 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 21


REPORTAGE<br />

SILBERGRAU<br />

IN <strong>RHENUS</strong>-BLAU<br />

EIN BESUCH AM <strong>RHENUS</strong> <strong>DE</strong>EP SEA TERMINAL ROTTERDAM<br />

ROTTERDAM WIRBT MIT SUPERLATIVEN. GRÖSSTER TIEFSEE-<br />

HAFEN EUROPAS O<strong>DE</strong>R DRITTGRÖSSTER HAFEN <strong>DE</strong>R WELT<br />

NACH SCHANGHAI UND SINGAPUR – HIER IST AUCH<br />

DIE <strong>RHENUS</strong> PORT LOGISTICS ROTTERDAM ZU HAUSE.<br />

SCHON DIE FAHRT VOM BISHERIGEN <strong>RHENUS</strong>-<br />

TERMINAL IM WAALHAVEN NAHE <strong>DE</strong>R INNENSTADT<br />

ZUM NEUEN STANDORT AUF <strong>DE</strong>R MAASVLAKTE,<br />

<strong>DE</strong>R KÜNSTLICH AUFGESCHÜTTETEN HAFEN-<br />

INSEL IN <strong>DE</strong>R MÜNDUNG <strong>DE</strong>S RHEIN- MAAS-<br />

<strong>DE</strong>LTAS, VER<strong>DE</strong>UTLICHT MIT FAST EINER<br />

AUTOSTUN<strong>DE</strong> DIE DIMENSION.<br />

„ROTTERDAM IST EUROPAS TOR<br />

ZUR WELT UND WIR SIND EIN<br />

TEIL DAVON.“<br />

Sander Klapwijk, Business Development<br />

Manager, Rhenus Logistics B.V.<br />

geben ihm recht: Von 70.000 Tonnen im Jahr 2002 ist der<br />

Umschlag bis heute auf das Zwanzigfache gestiegen.<br />

Auf dem neuen Rhenus Deep Sea Terminal kann praktisch alles<br />

umgeschlagen werden: Stückgut oder Projektladung, Breakbulk,<br />

Bulk und selbstverständlich auch Container. „Deutschland ist<br />

traditionell unser Hauptpartner. Aber seit letztem Jahr kommt<br />

durch einen großen Neukunden die Karibik immer stärker ins<br />

Geschäft“, sagt Klapwijk. So lagern in einer Halle am 500- Meter-<br />

Kai beispielsweise dunkle Nickel- und Chromerze aus Kuba.<br />

Bereit zur Verladung für die Karibikinsel stehen neben Düngemitteln<br />

und Malz zur Bierherstellung auch gebrauchte Autos<br />

in allen Farben, verschieden glänzende Stahlprodukte oder<br />

verchromte Wasserpumpen. Für ein Projekt in den Niederlanden<br />

lagern nebenan drei riesige Windradflügel in Hellgrau.<br />

1.400.000 TONNEN<br />

Von 2002 bis heute ist der Umschlag<br />

um das Zwanzigfache gestiegen<br />

„Rotterdam ist Europas Tor zur Welt und wir sind ein Teil<br />

davon“, sagt Sander Klapwijk zur Begrüßung. Er ist Business<br />

Development Manager und bereits seit über zehn Jahren<br />

bei Rhenus beschäftigt. Eigentlich sollte der 51-Jährige die<br />

Familienspedition weiterführen. Doch der Wechsel zu Rhenus<br />

sei ihm nicht schwergefallen, weil er hier Großes bewegen<br />

könne, erzählt der Niederländer.<br />

Zwei Standorte, viel Potenzial<br />

Vor einigen Jahren war Rhenus in Rotterdam nur am Terminal<br />

Waalhaven präsent. „Dieser Standort mit insgesamt 65.000<br />

Quadratmetern war aber für die Geschäftsentwicklung zu klein.<br />

So haben wir uns nach einem Areal auf der Maasvlakte umgesehen“,<br />

berichtet Klapwijk. „Heute steht hier unser Tiefsee-<br />

Terminal. Mit einem fast doppelt so großen Tiefgang wie im<br />

Waalhaven bot es uns mit seinen 200.000 Quadratmetern<br />

Fläche deutlich mehr Entwicklungsmöglichkeiten.“ Die Zahlen<br />

Auf Aluminium gebaut<br />

Die vorherrschende Farbe am Deep Sea Terminal aber ist Silbergrau.<br />

Aluminiumrollen gleißen draußen im Sonnenlicht oder<br />

stapeln sich in verschiedenen Größen und Gewichten in den<br />

Lagerhallen bis unters Dach. „Für einen Kunden haben wir in der<br />

Rekordzeit von nur wenigen Wochen diese Hallen mit insgesamt<br />

55.000 Quadratmetern gebaut, während das erste Aluminium<br />

schon an der Hafenkante ankam. Heute werden hier für verschiedene<br />

Kunden zigtausende Tonnen zwischengelagert“, erzählt<br />

Klapwijk bei einem Rundgang.<br />

Doch auch das neue Rhenus-Areal ist bald schon wieder zu klein,<br />

selbst wenn bis 2017 weitere 300 Meter Kailänge hinzukommen<br />

werden. So hat Klapwijk die Hafenerweiterung Maasvlakte 2 im<br />

Blick. Dort will Rotterdam vor allem sein Containerwachstum<br />

auffangen. „Ich würde gern auch die Bereiche Offshore, Stahl<br />

und Verschrottung entwickeln“, sagt der Rhenus-Experte. Den<br />

Flächenbedarf dafür schätzt er grob auf 400.000 Quadratmeter,<br />

das wäre eine Verdoppelung der Maasvlakte-1-Ansiedlung. Mit<br />

einem Lachen fügt der Nieder länder hinzu: „Das Schöne an<br />

meinem Job ist, dass ich bei Rhenus Großes anstoßen und Zukunft<br />

mitgestalten kann.“<br />

22 LOGISTICS PEOPLE 2-2015<br />

LOGISTICS PEOPLE 2-2015<br />

23


BRANCHEN<br />

BAHN<br />

FREI<br />

„ FÜR UNS SIND DREI DINGE VON<br />

ENTSCHEI<strong>DE</strong>N<strong>DE</strong>R BE<strong>DE</strong>UTUNG:<br />

WIR MÜSSEN KUN<strong>DE</strong>NORIENTIERT,<br />

ZUVERLÄSSIG UND REAKTIONS-<br />

STARK SEIN.“<br />

Dr. Martin Neese, verantwortlich für die Bahnaktivitäten<br />

innerhalb der Rhenus-Gruppe<br />

<strong>RHENUS</strong> BAUT IHR ANGEBOT AUF <strong>DE</strong>R SCHIENE <strong>DE</strong>UTLICH AUS<br />

INNERHALB <strong>DE</strong>S VERKEHRSTRÄGERMIX SPIELTEN BAHNVERKEHRE BEI <strong>RHENUS</strong><br />

BEREITS BISHER EINE WICHTIGE ROLLE. MIT <strong>DE</strong>N BETEILIGUNGEN AN CROSSRAIL<br />

UND LTE ERWEITERT <strong>DE</strong>R LOGISTIKDIENSTLEISTER SEINE MÖGLICHKEITEN<br />

INSBESON<strong>DE</strong>RE BEI <strong>DE</strong>R BAHNTRAKTION ERHEBLICH UND STELLT SICH NOCH<br />

INTERNATIONALER AUF.<br />

Sehr bunt stellt sich der Eisenbahnmarkt in<br />

Europa dar. In vielen Ländern dominieren, sei<br />

es in der Personenbeförderung oder auch im<br />

Güterverkehr, noch immer die Staatsbahnen<br />

oder die aus ihnen hervorgegangenen, zum Teil<br />

weiterhin in öffentlicher Hand verbliebenen<br />

Nachfolgefirmen. Parallel dazu ergibt sich aus<br />

der von der Europäischen Union vorangetriebenen<br />

Liberalisierung und der damit einhergehenden<br />

Öffnung der Schienenverkehrsmärkte eine<br />

Vielzahl von Chancen für private Unternehmen,<br />

am Bahngeschäft teilzuhaben. Bahnspeditionen,<br />

die Industrie- und Konsumgüter ihrer Kunden<br />

versenden wollen, Bahnoperatoren, die regelmäßige<br />

Ganzzugverkehre betreiben und einzelne<br />

Bahntransporte zusammenstellen, und<br />

Traktionsunternehmen, die die Lokomotiven<br />

und Waggons zwischen Start- und Zielbahnhof<br />

steuern, arbeiten bei der Abwicklung von<br />

Logistikketten auf der Schiene eng zusammen.<br />

Grenzüberschreitend in Bewegung<br />

„Für uns als privater Dienstleister sind drei<br />

Dinge von entscheidender Bedeutung, um mit<br />

den Staatsbahnen konkurrieren zu können.<br />

Wir müssen kundenorientiert, zuverlässig und<br />

reaktionsstark sein“, konstatiert Dr. Martin<br />

Neese, der die Bahnaktivitäten innerhalb der<br />

Rhenus-Gruppe verantwortet. „Bahnverkehre<br />

waren schon immer Teil des Leistungsangebotes<br />

der Rhenus. Mit den erworbenen Beteiligungen<br />

an Crossrail und LTE wollten wir klar<br />

zum Ausdruck bringen, dass wir an die Zukunft<br />

dieses Verkehrsträgers glauben und zu einem<br />

der führenden privaten Bahntraktionsunternehmen<br />

in Europa werden wollen.“<br />

Für die Organisation und Durchführung von<br />

Bahntransporten, die vielfach nicht nur eine,<br />

sondern mehrere Ländergrenzen überschreiten,<br />

profitiert das Geschäftsfeld Rhenus Rail vom ><br />

24 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 25


BRANCHEN<br />

„<strong>DE</strong>R KUN<strong>DE</strong> PROFITIERT VON EINEM<br />

EFFEKTIVEN TRANSPORTSYSTEM.“<br />

<strong>RHENUS</strong> AUCH IM PERSONENVERKEHR TÄTIG<br />

Neben den vielfältigen Aktivitäten im Gütersegment, wie<br />

sie beispielsweise auch von der zur Unternehmensgruppe<br />

gehörenden Niederrheinischen Verkehrsbetriebe AG (NIAG)<br />

im Kohletransport aus dem Rheinhafen Rheinberg-Orsoy für<br />

einen Energieversorger realisiert werden, offeriert Rhenus<br />

ebenfalls Angebote im öffentlichen Personennahverkehr. Der<br />

Betrieb von Bussen sowie Straßen- und Eisenbahnen in vielen<br />

Regionen Deutschlands eröffnet als Geschäftsbereich Public<br />

Transport moderne und umweltfreundliche Alternativen zur<br />

Nutzung des Autos.<br />

> dichten Netzwerk der Rhenus-Standorte auf<br />

dem europäischen Festland und dem dort<br />

vorhandenen Know-how. Hinzu kommt das<br />

Vorhandensein von Bahnlizenzen in Westund<br />

Mitteleuropa. Zu den Genehmigungen<br />

in Deutschland, den Niederlanden, Belgien,<br />

Frankreich, Italien und der Schweiz kommen<br />

durch die Beteiligung an LTE noch Österreich,<br />

die Tschechische Republik, die Slowakei,<br />

Ungarn, Rumänien und Polen hinzu. Der Ausbau<br />

der Marktstellung der Rhenus stärkt auch<br />

die Verhandlungsbasis für den Einkauf von<br />

Dienstleistungen, die das Unternehmen nicht<br />

selbst erbringt.<br />

45<br />

Geschlossenes System<br />

Exemplarisch für das Ziel, die Bahnaktivitäten<br />

über den Aufbau von sogenannten Company<br />

Trains zu stärken, steht das Projekt für ein<br />

Stahlwerk in Norditalien. Für den Kunden wurde<br />

unter Einbindung der im Zuge der Crossrail-<br />

Beteiligung hinzugewonnenen Kapazitäten ein<br />

Ganzzugverkehr zwischen Duisburg und Norditalien<br />

etabliert.<br />

„Die verzweigten Routen, die die Transporte<br />

bisher genommen hatten, waren zum Teil recht<br />

abenteuerlich. Dadurch gab es auch viele zusätzliche<br />

Umschlagsaktivitäten für den Stahlschrott<br />

aus NRW und die in Italien daraus gefertigten<br />

Coils“, sagt Nils van Vliet, Geschäftsführer<br />

Sales & Operations bei Crossrail. „Wir haben<br />

als Partner der Industrie ein geschlossenes<br />

System konzipiert, so dass nun Rohstoffe und<br />

Fertigprodukte innerhalb eines Ganzzugprojektes<br />

in einem stetigen Rundlauf an ihren jeweiligen<br />

Bestimmungsort gebracht werden können. Der<br />

Kunde profitiert somit von schnelleren und<br />

dabei verlässlicheren Laufzeiten sowie einem<br />

effektiveren Transportsystem.“<br />

DIE LETZTE MEILE<br />

Die Zusammenstellung und das Fahren von Zügen, vor allem<br />

auf der letzten Meile, ist die Kernkompetenz der Rhenus Rail<br />

St. Ingbert. Seit knapp zwei Jahrzehnten ist das Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

aus dem Saarland insbesondere in<br />

Süd- und Südwestdeutschland sowie in grenzüberschreitenden<br />

Streckenverkehren zwischen Deutschland und Frankreich<br />

tätig. Montangüter wie Kohle und Stahl, Container, Lebensmittel<br />

sowie Automobile werden dabei von Diesel- und E-Loks<br />

sowie Strecken- und Rangiermaschinen an ihr Ziel gebracht.<br />

Innovationen im Blick<br />

„Um die Schiene für den Güterverkehr noch<br />

attraktiver zu machen, bedarf es eines Zusammenspiels<br />

von Politik, Verladern und Bahnlogistikern.<br />

Wir sehen uns da auch in der Pflicht,<br />

nicht allein nur Forderungen, insbesondere<br />

für den weiteren Ausbau der Infrastruktur, zu<br />

stellen. Wir wollen auch mit eigenen Ideen und<br />

Investitionen das Angebot im Bahngeschäft<br />

verbessern“, betont Dr. Wilfried Schumacher,<br />

Sprecher der Geschäftsführung von Crossrail.<br />

So rüstet Crossrail beispielsweise ihre Lokomo<br />

tiven um, damit sie den Anforderungen des<br />

Europäischen Zugsicherungssystems, international<br />

als ETCS abgekürzt, entsprechen. „In<br />

Italien werben wir bei den verantwortlichen<br />

Stellen dafür, den in anderen Ländern längst<br />

vollzogenen Schritt zu einem statt zwei Lokführern<br />

zu vollziehen. Auch das kann ein weiterer VERSTÄRKUNG DURCH LTE<br />

Beitrag sein, um den Transport von Gütern mit Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden hat die Rhenus-Gruppe im<br />

der Eisenbahn wirtschaftlicher auszugestalten“, Juni 50 Prozent der Anteile am privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen LTE<br />

so Dr. Wilfried Schumacher.<br />

Logistik- und LTE Logistik- & Transport-GmbH erworben. Durch die Beteiligung<br />

können von Rhenus 32 Lo ko motiven und eine Vielzahl von Güterwaggons zu<br />

sätzlich für die Planung und Umsetzung grenzüberschreitender Eisenbahntransporte<br />

eingesetzt werden.<br />

Containerzüge können je nach Beladung<br />

bis zu 45 einzelne Lkw ersetzen<br />

26 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 27


UNTERNEHMEN<br />

TECHNIK FÜR<br />

TERMINALS<br />

BARGELDLOS BEZAHLEN: <strong>RHENUS</strong> UNTERSTÜTZT INGENICO<br />

WIR BENUTZEN SIE FAST TÄGLICH FÜR BARGELDLOSES BEZAHLEN – IM<br />

BAUMARKT, SUPERMARKT O<strong>DE</strong>R RESTAURANT: KARTENLESEGERÄTE. IN <strong>DE</strong>N<br />

TERMINALS STECKT JE<strong>DE</strong> MENGE TECHNIK. SCHLIESSLICH MUSS DIE TRANS-<br />

AKTION SCHNELL UND VOR ALLEM SICHER ABLAUFEN. SEIT 2012 IST <strong>RHENUS</strong><br />

FÜR INGENICO, HERSTELLER UND EINER <strong>DE</strong>R FÜHREN<strong>DE</strong>N DIENSTLEISTER<br />

IM BARGELDLOSEN ZAHLUNGSVERKEHR, TÄTIG.<br />

Hightech-Logistik für Finanzgeschäfte<br />

Doch nicht jedes der 240.000 Terminals, die<br />

jährlich durch die Hände der BSS-Mitarbeiter<br />

gehen, ist neu: Terminals, die nach Ablauf<br />

eines Leasings- oder Mietvertrags zurückkommen,<br />

werden optisch wiederaufbereitet<br />

und neu konfiguriert.<br />

288.000<br />

AKTIVE INGENICO-PAYMENT-<br />

SERVICES-TERMINAL IN<br />

<strong>DE</strong>UTSCHLAND<br />

Ratingen bei Düsseldorf: Hier befindet sich<br />

das Logistikzentrum der Rhenus-Tochter<br />

Banking Solutions & Services (BSS). 600<br />

bis 1.000 Terminals durchlaufen täglich<br />

das Logistiklager. Bei der BSS haben<br />

rund zwei Drittel aller Mitarbeiter einen<br />

technischen Background. Das Lager ist auch<br />

deshalb außergewöhnlich, weil es über<br />

eine spezifische Sicherheitsumgebung mit<br />

Vereinzelungs schleuse verfügt, in der nur<br />

bestimmte Teams arbeiten dürfen.<br />

GRENZENLOS BEZAHLEN<br />

Ingenico ist einer der weltweit führenden Hersteller von<br />

Lösungen für den kartengestützten Zahlungsverkehr. Seine<br />

Tochter Ingenico Payment Services ist für 160.000 Kunden<br />

in Europa tätig, darunter real,-, dm, Obi und ALDI.<br />

Denn hier werden die hochleistungsfähigen<br />

Terminals des Hardware-Herstellers<br />

Ingenico für den bargeldlosen Zahlungsverkehr<br />

zum Leben erweckt. Dafür stehen<br />

bis zu 80 Softwarevarianten zur Verfügung,<br />

die von Rhenus-Mitarbeitern<br />

aufgespielt werden – kundenindividuell<br />

für ihren späteren Einsatzort.<br />

In der speziellen Sicherheitsumgebung<br />

werden die Terminals registriert und<br />

zertifiziert. „Jederzeit ist abrufbar,<br />

wann das Terminal ins Sicherheitslager<br />

kam, wann es die Aktivierungsschleuse<br />

passiert hat und an wen es versendet<br />

wurde“, erklärt Jörg Giesel, Standortleiter<br />

der Banking Solutions & Services.<br />

2012 hat Rhenus die Logistik für Ingenico und<br />

deren Tochter Ingenico Payment Services, damals<br />

noch unter dem Namen easycash bekannt, Während sich die BSS um Warehousing und<br />

gebündelt. Alle Logistikmitarbeiter wurden technische Services kümmert, ist Rhenus Office<br />

im Rahmen eines Betriebsübergangs übernommen.<br />

„Das Engagement von Rhenus am lich. „Damit Ingenico weiter wachsen konnte,<br />

Systems für das Belegmanagement verantwort-<br />

Standort Ratingen war uns sehr wichtig. Hinzu sind wir ins Rhenus-Sicherheitscenter nach<br />

kam, dass die Hightech-Sparte bei Bedarf auch Leverkusen umgezogen“, berichtet Niederlassungsleiterin<br />

Karolina Milczarek. Außer bei<br />

weitergehende technische Leistungen abdecken<br />

kann. Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend“,<br />

bilanziert Ralf Bach, COO der Ingenico auch bei euronationalen Distributionsleistungen<br />

den Standortdienstleistungen kommt Rhenus<br />

Payment Services in Deutschland.<br />

zu Großkunden in den Transporteinsatz.<br />

SAMMELN UND SUCHEN<br />

Unterschriebene Kassenbelege müssen in Deutschland für eine bestimmte Zeit archiviert werden.<br />

Dieses sogenannte Belegmanagement übernimmt Rhenus Office Systems am Standort Leverkusen.<br />

Rund 2.500.000 Belege gehen im Hochsicherheitsarchiv wöchentlich in Sicherheitstaschen<br />

ein. Täglich fordert Ingenico rund 500 Belege an, die innerhalb von 24 Stunden bereitgestellt,<br />

digita lisiert und auf dem elektronischen Weg in das Kundensystem eingespeist werden.<br />

28 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 29


METROPOLE<br />

EUROPASTADT<br />

STRASSBURG<br />

Die Region hat nicht nur hervorragende Weine<br />

zu bieten, sondern auch ausgezeichnetes Bier<br />

FRANKREICHS VIELFALT IM DREILÄN<strong>DE</strong>RECK<br />

„DAS ELSASS IST WIE DIE TOILETTE EUROPAS, IMMER IST ES BESETZT!“,<br />

HAT <strong>DE</strong>R IN STRASSBURG GEBORENE ILLUSTRATOR TOMI UNGERER EIN-<br />

MAL SPÖTTISCH GESAGT. MAL <strong>DE</strong>UTSCH, MAL FRANZÖSISCH: VIERMAL HAT<br />

STRASSBURG SEINE NATIONALITÄT GEWECHSELT. TROTZ O<strong>DE</strong>R GERA<strong>DE</strong><br />

WEGEN IHRER BEWEGTEN GESCHICHTE HAT DIE STADT IM HERZEN <strong>DE</strong>S<br />

ELSASS IHRE I<strong>DE</strong>NTITÄT IMMER BEWAHRT. SIE IST BUNT, VIELSPRACHIG<br />

UND WELTOFFEN. ELSÄSSISCH MISCHT SICH MIT FRANZÖSISCH, „BIER-<br />

STUB“ REIHT SICH AN „WINSTUB“, DIE AUSGELASSENHEIT <strong>DE</strong>R TOURISTEN<br />

TRIFFT AUF DIE BETRIEBSAMKEIT <strong>DE</strong>R POLITIKER IM EUROPAVIERTEL.<br />

Das historische Gerberviertel „La Petite France“ steht ganz oben auf der<br />

Liste fast jedes Straßburg-Besuchers: Die Kameras der Touristen klicken im<br />

Sekundentakt, um die verwinkelten Gassen und das malerische Fachwerkidyll<br />

einzufangen. Bunte Häuschen, deren geschnitzte Verzierungen und<br />

kleine Erker das Straßburger Fachwerk so besonders machen, spiegeln<br />

sich in den Kanälen.<br />

Die Nähe zum Wasser ist ein Vorteil sowohl für den Besucher, der die<br />

Schönheit der Stadt vom Rhein oder dem Rhein-Marne-Kanal aus ent decken<br />

kann, als auch für die heimische Wirtschaft. Während sich die Touristen<br />

ab dem ersten Sonnenstrahl auf den Ausflugsschiffen tummeln, wird am<br />

Rheinhafen schon fleißig gearbeitet.<br />

NIE<strong>DE</strong>RLASSUNGEN<br />

In Straßburg ist Rhenus mit mehreren Geschäfts -<br />

einheiten vertreten. Im Hafengebiet befinden<br />

sich zwei Niederlassungen der Rhenus Logistics<br />

Alsace. Ebenfalls hier: Standorte der CFNR,<br />

die auf Binnenschifffahrtslogistik spezialisiert<br />

ist, sowie des Containerspezialisten Contargo.<br />

Darüber hinaus bietet Rhenus Transport<br />

die multimodale Organisation von Verkehren<br />

für Breakbulk.<br />

Der Port Autonome de Strasbourg ist nach Paris der zweitgrößte Binnenhafen<br />

Frankreichs und beherbergt ein großes Industrie- und Logistikzentrum.<br />

Über zehn Kilometer erstreckt sich die gesamte Hafenanlage.<br />

Hier ist auch Rhenus vertreten und bietet Kontraktlogistik, Güterumschlag<br />

sowie Transportdienstleistungen an. ><br />

LOGISTICS PEOPLE 2-2015<br />

31


METROPOLE<br />

SEHENSWERT<br />

Als vertrauenswürdiger Logistikpartner ist Rhenus im Elsass<br />

Das Münster ist nicht nur von außen imposant, sondern<br />

insbesondere für die Pharmaindustrie tätig. „Traditionell ist die<br />

beherbergt auch im Inneren kostbare Schätze wie die<br />

Branche zurückhaltend beim Outsourcing von Logistikdienst-<br />

weltbekannte astronomische Uhr, an der im 16. Jahr-<br />

leistungen, denn für Transport und Lagerung von pharmazeuti-<br />

hundert Mathematiker, Uhrmacher, Maler und Stein-<br />

schen Produkten gelten strenge Vorschriften. Wir verfügen über<br />

metze aus ganz Europa 24 Jahre lang gearbeitet haben.<br />

dieses Know-how, temperaturgeführte Lagerkapazitäten und<br />

Tipp: Plastikflaschen recyceln oder Häuser bauen: Im<br />

die notwendige Aufbewahrungserlaubnis“, so Egbert Maagd,<br />

interaktiven Wissenschaftsmuseum „Le Vaisseau“ in<br />

Geschäftsführer der Rhenus Logistics France.<br />

der Rue Philippe Dollinger ist für Kinder von drei bis<br />

15 Jahren Mitmachen angesagt. Das Vaisseau ist zwei-<br />

Zentrallager für VIKING<br />

sprachig – Französisch und Deutsch – konzipiert.<br />

Außer auf Lagerdienstleistungen für Kunden der Pharma- und<br />

Healthcare-Branche ist das Logistikcluster Elsass der Rhenus<br />

auf die Chemie- und Konsumgüterbranche spezialisiert und umfasst<br />

darüber hinaus auch Transportdienstleitungen mit eigenem<br />

„AUFGRUND IHRER<br />

GEOGRAFISCHEN<br />

LAGE BIETET DIE<br />

> Logistikpartner der Pharmabranche<br />

„Aufgrund ihrer geografischen Lage bietet die Stadt einen idealen<br />

Zugang zu den Märkten im Dreiländereck Frankreich, Deutschland<br />

und der Schweiz“, berichtet Arsène Dahl, Geschäfts führer<br />

der Rhenus Logistics Alsace. Auch für Contargo ist der Standort<br />

attraktiv: Seit Jahresbeginn vertreibt der Containerspezial<br />

ist ein Bahnprodukt für Seecontainer zwischen Straßburg und<br />

Rotterdam.<br />

Das Elsass ist wirtschaftlich stark mit einer jungen Bevölkerung,<br />

Fuhrpark sowie Verzollungs- und Umzugsservices. Das im Juni<br />

2004 errichtete Zentrallager in Straßburg wurde 2010 auf<br />

17.000 Quadratmeter Hallenlagerfläche erweitert. Hier arbeitet<br />

Rhenus unter anderem für den Gartengerätehersteller VIKING.<br />

Für das familiengeführte Unternehmen, das zur deutschen<br />

STIHL-Gruppe gehört, übernimmt der Logistikdienstleister die<br />

Bewirtschaftung des europäischen Zentrallagers.<br />

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kunden der Rhenus in Straßburg<br />

ihren Sitz jenseits des Rheins haben. Die Grenze über die Rhein-<br />

ESSEN UND TRINKEN<br />

Elsässische Spezialitäten wie Sauerkraut oder Flammkuchen<br />

kostet man am besten in einer der gemütlichen<br />

„Winstuben“. Tipp: Die Region hat nicht nur hervorragende<br />

Weine zu bieten, sondern auch ausgezeichnetes<br />

Bier: Über die Hälfte des französischen Biers stammt<br />

aus dem Elsass.<br />

STADT EINEN I<strong>DE</strong>-<br />

hohen Zuwachs- und Exportraten sowie vielen ausländischen<br />

Investoren. Eine Vielzahl von internationalen Unternehmen hat<br />

sich in Straßburg angesiedelt: von Bayer über Delphi, Lilly und<br />

brücke zu überschreiten ist sowohl für Straßburger als auch<br />

ihre deutschen Nachbarn völlig selbstverständlich. Gemeinsam<br />

haben Straßburg und Kehl den Naherholungspark „Garten der<br />

ALEN ZUGANG ZU<br />

<strong>DE</strong>N MÄRKTEN IM<br />

Heineken bis hin zu Johnson Controls.<br />

Doch nicht nur für Unternehmen und Touristen ist die Stadt ein<br />

Magnet, auch Politik und Kultur zieht es hierher: Straßburg ist<br />

Sitz des deutsch-französischen Kulturkanals ARTE und beherbergt<br />

das Europäische Parlament, den Europäischen Gerichtshof<br />

für Menschenrechte und den Europarat. Direkt neben dem Sitz<br />

zwei Ufer“ entlang ihrer Rheinufer angelegt. Europa ist hier<br />

keine ferne Institution, sondern gelebte Wirklichkeit.<br />

ABENDPROGRAMM<br />

Ob Kneipe, Weinstube oder Bar – als Studentenstadt<br />

verfügt Straßburg über ein reges Nachtleben. Tipp:<br />

Newcomer und berühmte Künstler tummeln sich in der<br />

„Laiterie“ in der Rue du Hohwald. Pro Saison werden<br />

hier bis zu 200 Konzerte veranstaltet.<br />

DREILÄN<strong>DE</strong>RECK.“<br />

des Europarates kann der Besucher im Parc de l’Orangerie<br />

die Seele abseits des Touristenstroms baumeln lassen und die<br />

zahlreichen Störche beobachten.<br />

Arsène Dahl, Geschäftsführer der Rhenus Logistics Alsac<br />

EINKAUFEN<br />

In der Straßburger Altstadt reiht sich eine Boutique<br />

an die nächste. Wer es größer will, findet in den Shoppingtempeln<br />

Les Halles und Rivetoile zahlreiche weitere<br />

Modemarken. Tipp: Als Mitbringsel aus Straßburg<br />

empfiehlt sich eine hübsche Keramik. Vasen, Schalen<br />

oder Backformen gibt es auch in den kleinen Dörfern<br />

rund um die Stadt.<br />

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IMPRESSIONEN<br />

IMPRESSIONEN<br />

KUN<strong>DE</strong>NEVENT CAFÉ REITSCHULE<br />

Mai 2015<br />

GEWINNER <strong>DE</strong>R RUBBELLOS-<br />

AKTION AUS <strong>DE</strong>R LETZTEN<br />

LOGISTICS PEOPLE ERLEBT<br />

LOGISTIK LIVE:<br />

<strong>RHENUS</strong> AUF <strong>DE</strong>R TRANSPORT LOGISTICS MÜNCHEN<br />

Mai 2015<br />

Bei einer Be sichtigung des<br />

Logistikstandortes Dortmund-<br />

Wambel konnte sich unser<br />

Gewinner selbst ein Bild von<br />

der Rhenus und der Lagerung<br />

der Merchandisingprodukte<br />

von Borussia Dortmund machen.<br />

Da der Tag ganz im Zeichen<br />

des BVB stand, rundete eine<br />

anschließende spannende<br />

Stadiontour durch den Signal<br />

Iduna Park den Tag ab.<br />

Mai 2015<br />

34 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 LOGISTICS PEOPLE 2-2015 35


Rhenus SE & Co. KG<br />

Rhenus-Platz 1<br />

59439 Holzwickede<br />

Deutschland<br />

<strong>DE</strong>-60-02-1015<br />

Telefon: +49 2301 29-0<br />

E-Mail: info@de.rhenus.com<br />

www.rhenus.com

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