Dezember_2015
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7. Jahrgang Nummer 75<br />
Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />
Dies ist<br />
die 75.<br />
Ausgabe<br />
Ihrer<br />
Kunst- und<br />
Kulturzeitung<br />
Der Bierstädter
Seite 2<br />
<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
eine besondere Zeitung liegt vor Ihnen. Es ist dies die 75. Ausgabe der Kunst- und Kultur -<br />
zeitung, welche seit Oktober 2009 als monatliches Printmedium den Großraum Kulmbach und<br />
Bayreuth, sowie etwas darüber hinaus, bereichert: Der Bierstädter.<br />
Für mich als Herausgeber und Initiator dieses Projektes, das von Null auf Hundert, quasi<br />
über Nacht, aus dem Boden gestampft wurde, ein Grund, auch für Sie, zurück zu blicken. Eine<br />
Handvoll interessierter, neugieriger und vielleicht auch etwas euphorischer Freunde und Be -<br />
kannte befanden sich an meiner Seite. Sämtlich presse-unerfahrene Enthusiasten waren wir.<br />
Zugegeben, der zukünftige Chefredakteur glänzte durch eine kurzzeitige Karriere als nebenberuflicher<br />
Berichterstatter für Tageszeitungen. Der andere Kollege sonnte sich noch im vergangenen<br />
Ruhm eines Humorkolumnisten, während wieder ein anderer eher durch ausgefallene<br />
Leserbriefe aufgefallen war. Ich selbst hatte lediglich Erfahrungen als Anzeigenverkäufer<br />
gesammelt, als ich, in jungen Jahren, zwar sehr erfolgreich, aber dennoch nur kurz, für einen<br />
Bayreuther Verlag diesbezüglich tätig war. Meine, über die Jahre erschienenen wöchentlichen<br />
„Zohleith’n Oskar“-Geschichten als hilfreich für den Aufbau einer Zeitung anzuführen, wä re<br />
mehr als lächerlich gewesen. Aber – der Duft der Schweiß durchtränkten Redaktionen hatte<br />
mich erwischt – und trotz 25-jähriger anderer beruflicher Tätigkeit nie losgelassen. Der Traum<br />
einer eigenen Zeitung ließ uns im Sommer 2009 nicht zur Ruhe kommen. Warnungen und<br />
Hinweise namhafter und erfahrener Redakteure ließen uns, also zunächst mich, nur noch mehr<br />
anstacheln, zu beweisen, dass es auch hier in der oberfränkischen Provinz möglich sein musste,<br />
eine Kulturzeitung zu veröffentlichen. Der Plan, im Januar 2010 die neue Monats zei tung,<br />
die noch gar keinen Titel trug, erstmals erscheinen zu lassen, lag auf dem Tisch. Vier Monate<br />
Vorlaufzeit, um genügend Inserate zu sammeln, damit die Kosten gedeckt sind und etwas<br />
Gewinn anfällt, sollten genügen. Bekanntermaßen ist in Kulmbach, wie in vielen anderen überschaubaren<br />
Städten, so etwas wie Geheimhaltung unmöglich. Urplötzlich auftretende Ge -<br />
rüchte, welche Printschandtaten hier von meiner Seite geplant werden, schreckten mich zu -<br />
nächst auf. Als die zu Ohren kommenden Meldungen immer erdrückender wurden, entschlossen<br />
wir uns kurzfristig umzudenken, den Start vor zu verlegen und schon im Oktober zu be -<br />
weisen: Kunst und Kultur tun niemandem weh.<br />
2009 – Der Bierstädter erscheint<br />
Der Oktober rückte näher, Satz und Druck standen an und die erste Belastungsprobe ebenfalls.<br />
Sechzehn Seiten mit unterschiedlichen Berichten, Fotos und bunten Anzeigen zu einem<br />
rundum Ganzen zu gestalten, schien zunächst einfach, zeigte aber deutlich meine persönlichen<br />
Grenzen auf. Während sich unsere „Kollegen“ nach getanem Schreiben zurücklehnten,<br />
kochte mir der Schädel und platzte dem „Satz“ fast der Kragen. Als nach vielen Stunden eine<br />
druckfertige Zeitung als PDF vorlag, wurde ich von meiner besseren Hälfte, die zunächst absolut<br />
gegen das Projekt war, zurückgepfiffen. Mit der Warnung, nach solch einer Zeitung eine<br />
Zweite nie mehr veröffentlichen zu brauchen, wurde der Satz komplett umgeworfen. Dies wä -<br />
re nicht so schlimm gewesen, hätte es sich nicht um die Nacht vor Druckbeginn gehandelt, die<br />
schon sehr späte Nacht. Aber! Als der nächste Tag anbrach, wurde die fertig gesetzte Zeitung<br />
an die Druckerei versandt. Ein stundenlanges Unterfangen, das keine Minute Schlaf zuließ.<br />
Von der heutigen Technik und dem nötigen Knowhow waren wir plumpe Amateure noch meilenweit<br />
entfernt. Aber es klappte dann doch alles und wenige Tage später lag „unser Baby“<br />
druckfrisch vor uns. Die erste Ausgabe der Kunst- und Kulturzeitung „Der Bierstädter“ war<br />
geglückt.<br />
Der Stadtführer Hermann Bergmann aus Kauernburg, vielen Kulmbachern auch als ehemaliger<br />
BSC-Vorstand und Versicherungsagent bekannt, überließ uns eines seiner vielen Kulm -<br />
bachfotos als Titelbild: Den Zinsfelder Brunnen. Das Foto nahm ich gerne, denn das Rathaus<br />
als Foto wäre uns zu politisch erschienen und die Burg zunächst als eh allgegenwärtig. Neben<br />
uns arbeitete eine andere Gruppierung, ohne dass wir voneinander wussten, an einem Projekt.<br />
Der Kulmbacher Kunstverein stand zur Gründung an. Natürlich waren wir, als wir es erfuhren,<br />
vor Ort und berichteten. Der ersterwählte Vorstand erschien mit einem halbseitigen Foto im<br />
BS. Als erste, eher unbekannte Künstlerin der Region fand Erika Haupt in den Bierstädter. Nach<br />
einem oft harten und entbehrungsreichen Leben hatte sie zur Malerei gefunden. Die heuer im<br />
Sommer überraschend Verstorbene stand damals noch am Beginn ihrer erfolgreichen, aber viel<br />
zu kurzen Karriere.<br />
Die erste Ausgabe des Bierstädter zeigte zwar noch kleine Schwächen, kam aber dennoch<br />
sehr gut bei den Kulmbacher Lesern an und der Erfolg ließ uns neue Kräfte erwachsen.<br />
Enttäuscht über die erste Ausgabe waren wir bereits zwei Mitarbeiter weniger. Dem Einen<br />
fehlte die mit Lokalkolorit gefüllte Politik, dem anderen missfiel die Art und Weise der gründlichen<br />
Recherchen.<br />
Einen Monat später lag erneut ein Bierstädter, diese Zeitung mit dem auffälligen schwarzen<br />
Titelbalken und der bunten Titelleiste in den Briefkästen und an Auslagestellen. Leuchtete<br />
die Erstausgabe in strahlendem Rot, präsentierten wir den zweiten Bierstädter in Blau. „Wie<br />
ein Paukenschlag ging es los“, beim Kunstverein, der schon zwei Wochen nach seiner Grün -<br />
dung eine erste Jahresausstellung organisiert hatte. Auf zwei Seiten berichteten wir „satt“ und<br />
farbenfroh.<br />
Der Bayreuther Unternehmer Udo Schmidt-Steingraeber (Steingraeber & Söhne, Klavier -<br />
manu faktur) stand unserem damals noch sehr engagierten Jürgen Linhardt zum Exklusiv inter -<br />
view zur Verfügung. Eine kleine Sensation für ein völlig neues Medium, das sich erst etablieren<br />
wollte.<br />
Weihnachten stand vor der Tür und, wir konnten es kaum glauben, es gab den Bierstädter,<br />
den früh totgesagten, immer noch. Die vielen Altarfotos der verschiedenen evangelischen und<br />
katholischen Kirchen in unserem Gebiet um Kulmbach erfreuten die vor allem älteren Leser,<br />
die aus gesundheitlichen Gründen keinen Gottesdienst mehr besuchen konnten. Wie deren<br />
Got tes häuser von außen aussahen, das konnten sie zumeist noch aus dem Fenster sehen,<br />
aber den Altar, das wollten viele nochmal und da hatten wir doch eine sehr gute Idee, die wir<br />
ein Jahr später wiederholten. Jürgen Linhardt blickte bei Kommunwirt Peter Stübinger über die<br />
Schulter und präsentierte dessen Weihnachtsgansrezeptur und -fertigstellung. Die Kulmbocher<br />
Stollmusikanten und Roland Schaller fanden in diesen Tagen zum Bierstädter und manch ei -<br />
nem Skeptiker wurde bewusst, handgemachte, mundgeblasene Volksmusik hat ihren Reiz.<br />
Eine Buchidee, die nie verwirklicht wurde, trug unser Wolfram mit sich herum. Im Bierstädter<br />
konnte er zumindest eine mehrteilige Fotoserie mit „seinen“ Kulmbacher Brunnen vorweisen.<br />
Das Jahr 2009 ging zu Ende, 2010 stand vor der Tür und für uns kleine Gruppierung eine<br />
erste große Herausforderung: Man wollte den Bierstädter auch außerhalb Kulmbachs, in<br />
Stadtsteinach, Neudrossenfeld, Himmelkron lesen.<br />
2010 – Der Bierstädter erweitert<br />
sein Gebiet<br />
Inhaltlich startete der Bierstädter mit der sehr erfolgreichen Reihe „Kultur nach dem Bayeri -<br />
schen Reinheitsgebot“. Die echte, wochenlang recherchierte, auf aktuellem Stande befindliche<br />
Historie der Braukunst begann. Auch unsere beliebte Serie der Museumstour durch die Räum -<br />
lichkeiten der Plassenburg fand über Jahre viele Leser und einen Burgkastellan, der den Bier -<br />
städter als geeignetes Medium für sich entdeckte, selbst seine interessanten Artikel ungekürzt<br />
und reich bebildert zu veröffentlichen. Michael Asad, in London geborener, in Berlin aufgewachsener<br />
und in Helmbrechts lebender Schriftsteller, der sich als Film, TV- und Musikfreak<br />
entpuppte, startete eine Kolumne bei uns, die über viele, viele Monate immer wieder begei-
Seite 3<br />
sterte. Das Jahr hatte gut begonnen und der Bekanntheitsgrad des Bierstädters nahm mehr<br />
und mehr zu. Längst hatten wir einen eigenen Verteilservice gegründet. Die ersten sechs<br />
Monate wurde viel Geld bezahlt, um monatlich die Zeitung in die Briefkästen bringen zu lassen.<br />
Leider gab es Leu te in Stadtteilen, die uns als Personen kannten, aber von der Existenz<br />
eines BS nichts wuss ten. So wurde also teilweise eine Verteilung bezahlt, die gar nicht stattfand.<br />
Da auch wir nicht überall Austräger finden konnten, ging es selbst auf Tour. Lange Wege,<br />
lange drei Tage und Nächte waren das Resultat. Mit der Zeit wurde es aber besser und da wir<br />
unseren Aus trä gern das zahlten, was ansonsten der Service bekommen hätte, um davon<br />
einen Teil an seine Mitarbeiter weiter zu geben, fanden wir relativ schnell gute und zuverlässige<br />
„Läu fer“. Im Juni stellten wir einige Weichen: Jürgen Linhardt stellte den Vollblutmusiker<br />
Hecy Ju nold vor und ich verpflichtete ihn, seine „Pophistory Oberfranken“, welche im Internet<br />
Ober frankens Altro cker vereinte, auch als Serie im Bierstädter zu veröffentlichen. Natürlich<br />
berichteten wir vom „Tag der Franken“, der in Kulmbach stattfand und mit Thomas Gottschalk<br />
ein Zugpferd sondergleichen bot. Wolfram, der mit Thomas das Gymnasium besucht hatte und<br />
von diesem früher und jetzt sogleich wieder „Der Blitz von der Basteigasse“ genannt wurde<br />
(mit 30 Jahren unterbot unser „Blitz“ barfuß, auf geschottertem Weg rund um den Trebgaster<br />
See, handgestoppt, den deutschen Jugendrekord von 1983) holte sich auf dem Titelbild des<br />
BS ein Auto gramm.<br />
Im Juli 2010 verabschiedeten wir den beliebten Lehrer des CVG, Stefan Pitterling, dessen<br />
Aktivitäten wir sowohl als „Theaterleiter“ der Oberstufe begleiteten, als auch mit dessen<br />
Hobbyband „The Garage“, nach Portugal. Daraus entstand Pitty’s monatliche PPP-Pitty’s Post<br />
aus Portugal, später dann „Pitty’s Pop-Perlen“. Immer wieder pünktlich geliefert und auch<br />
gerne gelesen, war dies ein kleines Highlight, das den Bierstädter über Jahre begleitete.<br />
Ebenso entstanden unsere Kulmbacher Musikerstammtische. Zunächst spärlich, dann immer<br />
mehr Kulmbacher Altmusiker der Beat-Ära fanden sich, nach Bayreuther Vorbild, im Schwa nen -<br />
bräukeller, dann im Bockela und zuletzt in der Mönchshof zusammen und musizierten.<br />
Selbstverständlich waren die benachbarten „Paten“ aus der Wagnerstadt immer vollzählig da -<br />
bei. Daraus entstanden enge Beziehungen, die bis heute anhalten und mit dem ehemaligen<br />
Stadtrat Werner Moritz, der in den 60ern mit den „Lazy Bones“ vom MGFG aus startete und<br />
Gerhard Frankenberger („Stone Age Men“), der sich rühmen darf, die erste Kulmbacher<br />
Beatband gegründet zu haben, erwuchs eine gute Freundschaft. Durch Moritz fanden wir zu<br />
den Kulmbacher Akkordeonfreunden und dessen Tochter zu einer gerade am Markt erschienenen<br />
Beatles-Seltenheit, die wir exklusiv vorstellen durften und in ihrer Art einzigartig ist und<br />
offiziell längst ausverkauft. Eine, in einem Albumcover steckende, CD mit dem WDR-Interview<br />
zur BRAVO-Beatles-Blitztournee von 1966, einem Fotobuch des Essener Konzertes der Fab -<br />
Four und..und..und...<br />
Im August trafen wir Michael Lerchenberg, den Leiter der Luisenburg-Festspiele, für ein<br />
Exklusiv-Interview. Er empfing in seinem privaten „Kämmerchen“, plauderte freudig und hoffnungsvoll<br />
drauf los. Der bekannte Film- und TV-Star aus München, dessen Stoiber-Parodien<br />
von den Nokherbergveranstaltungen wohl jedem bekannt sind, hatte Riesenpläne mit der<br />
wunderschönen Freilichtbühne.<br />
Ehe wir unseren ersten Geburtstag feierten, wurde der junge Nachwuchskünstler Nicky<br />
Lang im Bierstädter vorgestellt. Der gelernte Glasmaler verfügt über ein genaues Auge und<br />
eine sehr ruhige Hand. Nach seinem Bericht war er zwar nicht unbedingt in aller Munde, aber<br />
zumindest fanden seine Bilder Anklang und seitdem hängen unter anderem zwei Fahnen mit<br />
Lang-Motiven in der Kulmbacher Stadthalle und sein aufwendig erarbeiteter Stadtplan auch<br />
Abnehmer.<br />
Ein Titelfoto sollte es werden, das vom Hocker reißt. Monatelang hatten wir uns Gedanken<br />
gemacht und dann, unter technischer Mithilfe von Fotografin Petra Meile, den 03. Oktober<br />
(weil Feiertag) ausgesucht und versammelten uns in entsprechender Kleidung, um am Zebra -<br />
s treifen an der Hofer Straße (einem der wenig noch echten und auch sehr gut geeigneten),<br />
um in Beatles Manier denselbigen zu überqueren. Unser Abbey Road-Titelbild, zu dem ein<br />
Leser mit seinem VW-Käfer extra ankam, fiel total gut aus. Hätten wir noch Sekunden gewartet,<br />
wäre sogar ein Original Austin Mini Cooper über die Berliner Brücke gekommen, aber da<br />
war das Foto schon im Kasten. Noch heute müssen wir gelegentlich Ausgaben mit diesem Foto<br />
an Le ser weiter reichen.<br />
Der Marktschorgaster Kunstmaler Andreas Oppel beeindruckt durch seine Fähigkeit Ori gi -<br />
nalgemälde der „alten Meister“ detail- und farbgetreu, jeder Pinselstrich passt, nach zu malen.<br />
Dass Oppel in den 50ern vom Sportmagazin Kicker zu einem der besten bayerischen Torhüter<br />
gewählt worden war, erfuhren wir erst im Gespräch. Eine tolle Geschichte für den Bierstädter,<br />
dessen Titelbild den Weihnachtsmann Bernd Meile präsentierte. Meile, das Kulmbacher Ori -<br />
ginal, zu jedem Spaß bereit, brachte zum Shooting sogar sein Saxophon mit.<br />
2011 – Es geht voran<br />
Im Januar 2011 wurden wir von der Jugendredaktion auf den englischen Singer-Songwriter<br />
Ryan O’Reilly aufmerksam gemacht. Der junge Mann präsentierte seine Eigenkompositionen<br />
in der „Sohle“ und hatte dafür eine phantastische Begleitband von der Insel mit herüber<br />
gebracht. Seit jener Zeit sind wir mit Ryan gut befreundet und holten ihn sogar für ein Sonder -<br />
konzert ins Bockela. Richard Wagner aus Bayreuth, zugegeben, da kannten wir einen, zumindest<br />
von dessen Musik. Der Richard Wagner, den wir im BS vorstellten, kannten nur die Musik -<br />
freunde der 60er und 70er Jahre, sofern sie im Bayreuther Keller und anderen Diskotheken<br />
unterwegs waren, wo DJ Rich, wie er sich nannte, Platten auflegte. Der STERN hatte lange<br />
vorher über ihn und seine „Beziehungen“ zum Opern-Wagner berichtet und Joachim Fuchs ber -<br />
ger begrüßte den Bayreuther Spaßbold in einer seiner Sendungen. „Rich“ war begeistert über<br />
den Bierstädter und fortan kümmerte er sich um den Vertrieb im südwestlichen Bayreuther<br />
Umland...<br />
Im Mai stellten wir die Katakomben des Schwanenbräukellers vor. Längst vergessen wa -<br />
ren diese Wandzeichnungen der Kulmbacher Jazz-Ära, ehe uns Bernd Meile, Gast beim Musi -<br />
ker stammtisch, darauf aufmerksam machte. Ende der 50er, zu Beginn der 60er Jahre mussten<br />
diese, sehr gut erhaltenen Bilder und Texte angebracht worden sein. Herrlich der Schaufel -<br />
raddampfer, die gekennzeichnete Getränkebar, an der es hoch her gegangen sein soll und<br />
Meile wäre nicht der Bernd, hätte er nicht wort- und gestenreich aufgezeigt, wie und wo die<br />
vor her an der Bar eingenommenen Drinks wieder ihren menschlichen Ausgang fan -<br />
den....„Zuständ!“<br />
Im Juni wurde uns eine besondere Ehre zuteil. Zum Verbandstag der bayerischen Bäcker -<br />
innung lud uns der Kulmbacher Innungsmeister Ralf Groß in die große und festlich geschmückte<br />
Mönchshofshalle. Für die zu diesem Anlass extra erstellte Festschrift durften wir verantwortlich<br />
zeigen und präsentiertem dem „Grünwehrbeck“ und seinen unzähligen Kolleginnen und<br />
Kollegen aus Bayern ein absolutes Fest-Highlight. Natürlich hatten wir, für unseren Teil, kostenfrei<br />
gearbeitet, denn Groß hatte sich schon vorher für den Bierstädter als treuer Anzeigenkunde<br />
gezeigt und als „Fan“ geoutet.<br />
Zugegeben, man muss zwar Augen und Ohren stets offen halten, leider oft auch für<br />
„andere“ mit, trotzdem sind es zunehmend die kleinen Tipps, die von Lesern kommen. Auf<br />
diese Art und Weise fand manche tolle Geschichte zu uns. Immer wieder zeigte sich dabei,<br />
wie viele heimliche Talente es in unserer Region gibt. Natürlich waren wir auch stets auf der<br />
Suche nach dem Außergewöhnlichen, einer Kuriosität. Im Herbst 2011 entdeckten wir, unter<br />
Mithilfe einer Leserin, einen Sportsfreund, der seine Liebe zum Fußballverein recht eindeutig<br />
präsentierte. Heinz Hildner, „Clubberer“ durch und durch, hatte sich ein eigenes FCN-<br />
Traummobil gebaut.
Seite 4<br />
<br />
Tatsächlich – wieder stand ein Bierstädter-Geburtstag an und die Frage: Was kommt auf<br />
das Titelbild? Unsere Abbey-Road-Aktion vom Vorjahr war ja kaum zu toppen. Dann fiel mein<br />
Blick eines Abends auf ein Schallplattencover der Rolling Stones... Die Engländer boten damals<br />
zu ihrer großen Zeit in den 60ern ein Foto, das einen Schallplattenspieler, einen sogenannten<br />
Wechsler, zeigte, mit dem mehrere LPs nacheinander abgespielt werden konnten. Allerdings<br />
hatten die Fotokünstler alles was kreisrund und Plattengröße besaß aufeinander gepackt und<br />
krönten diesen Turm mit einer Torte, auf der die fünf „Stones“ als Zuckerpüppchen standen.<br />
„Das können wir auch!“ Einen alten Plattenspieler besaß ich noch, eine nicht mehr zu benutzende<br />
LP auch und der Rest wurde besorgt: Ein Hundefutternapf, eine gefrorene Pizza, ge -<br />
stick te Untersetzer, ein alter Reifen, ein geflochtener Untersetzer und eine, ebenfalls tiefgefrorene<br />
Torte. Zuckerzeugfiguren fanden sich ebenso. Wie im Jahr zuvor, half uns Profi-Fotografin<br />
Petra Meile. Diesmal in ihrem Studio, damals noch in der Grabenstraße. Petra und ich bauten<br />
also auf und wir stellten noch zwei Kerzen auf die Torte und zwei Sektgläser (vorsichtshalber<br />
aus Plastik, daneben. Was nicht von mir bedacht wurde, eine tiefgefrorene Pizza neigt im be -<br />
heizten Raum zum Auftauen und eine Sahnetorte zeigt ebenso wenig Lust, dauerhaft als Eis -<br />
block zu erscheinen, nur weil ein hektischer Redakteur, ausgestattet mit zwei linken Händen,<br />
beim Gegenstände Stapeln leichte Unfähigkeiten zeigte. Doch das Bild gelang, leider gleichzeitig<br />
mit dem – Beinaheeinsturz. Petra Meile’s Sohn, zufällig zugegen, wurde als dritte<br />
Stütze für den mittlerweile sehr „verweichlichten“ Kunstturm engagiert. Er legte sich hinter<br />
den Turm auf den Boden und stützte vorsichtig nach oben ab. Klasse – Das Foto war im<br />
Kasten und Sekunden später der junge Mann slapsticklike mit der Sahnetorte im Gesicht. Der<br />
Turm hatte das Klicken der Kamera zum Anlass genommen, sich zu verabschieden. Das<br />
Titelbild hatte geklappt.<br />
2012<br />
Der Januar 2012 stand bei uns im Zeichen des Sports. Der ATS Kulmbach startete mit einer<br />
eigenen Eishockeyabteilung. Das gabs in den 70ern schon mal, jetzt also erneut. Selbst -<br />
verständlich stand ich mir bei geradezu unmenschlichen Temperaturen (so was gab es tatsächlich<br />
auch in Kulmbach mal!) die Füße ins Eis. Aber nicht allzu lange, denn plötzlich lief ein<br />
Goalie vom Eis, öffnete sein Visier und eine bildhübsche junge Dame blickte in die Runde. So -<br />
fort war eine dritte Story eingeplant. Nach der Vorstellung des neuen ATS-Teams und seines<br />
Trainers, wollte ich den Lesern zeigen, was ein Eishockeytorhüter alles anziehen muss, bis er<br />
in sein kleines Torgehäuse rutschen kann. Diese Fotoserie kam sehr gut bei den Lesern an.<br />
Die blutjunge Pegnitzerin Julia Wittmann hatte hierfür leider nicht Positur gestanden, sie, die<br />
bereits mit etwa sechs Jahren diesem Sport schon gefrönt hatte, konnte der Öffentlichkeit nun<br />
anderweitig zeigen, mit welchem Engagement sie sich ins Zeug legte. Zweimal wöchentlich<br />
sechzig Kilometer einfache Fahrstrecke, von Pegnitz nach Kulmbach, spät nachts wieder zu -<br />
rück, bei Schnee, Eis, glatten Fahrbahnen, nur um zu trainieren und an den Wochenenden<br />
ihrem Team, das Hunderte von Kilometern zurücklegen musste, im Tor zu helfen.<br />
Im Frühjahr, eingeladen vom Kulmbacher Oberbürgermeister, ging es in die Rathaus bau -<br />
stelle. Henry Schramm, trotz Grippe eisern voran, ging es bis unter die Dachspitzen des ehrwürdigen<br />
Gebäudes. Das Stadtoberhaupt nahm sich für diese Exkursion sehr viel Zeit und wir<br />
berichteten mit einer reich bebilderten Seite über die Renovierungen. Dass wir das Glück hatten,<br />
an diesem Tage exklusiv geführt zu werden, führte zu unserem kleinen „Sensations arti -<br />
kelchen“. Beinahe wären einige Bodenträger, die aus der Erde gezogen wurden, als Schrott<br />
verschwunden gewesen. Doch der als Fachmann für Denkmalspflege an der Baustelle befindliche<br />
Restaurator Uwe Franke ließ die Teile umgehend nach Bamberg schicken und – siehe<br />
da, das Alter des Kulmbacher Rathauses musste neu angesetzt werden. Dies bewies aber auch<br />
unser Chronist und Historiker Harald Stark, der an einem sehr alten Kupferstich das Kulmba -<br />
cher Rathaus, noch ohne Türmchen, entdeckt hatte. In Bad Berneck hatte sich eine Künstler -<br />
kolonie gegründet. Der ehemalige Kurort zog in den letzten Jahren mehr und mehr Musiker,<br />
Maler, Bildhauer an. Nunmehr schlossen diese sich zu einem gemeinnützigen Verein zusammen<br />
und recht bald erkannte auch das bayerische Landesoberhaupt lobend, welche Vorteile<br />
diese Hilfe zur Selbsthilfegruppierung der gesamten ostoberfränkischen Region bringen konnte.<br />
Uns brachte die Aktion viele neue Freunde sowie einen hohen Bekanntheitsgrad, binnen<br />
weniger Monate stieg die Auflagenzahl von kärglichen 25 Exemplaren auf bis zu ein tau send<br />
Zeitungen. Und – wir entdeckten den jungen Kilian Roßkopf. War es zu Anfangs zei ten der<br />
Cartoonist und Schnellzeichner Bernd Hering, der dem Bierstädter etwas Humor einflößte, hatten<br />
wir nun einen gänzlich unbekannten Zeichner gefunden, der in der Art der Peanuts-Serien<br />
seinen „Cillian“ bei uns veröffentlichte.<br />
Im Herbst hieß es: Der Bierstädter wird „Drei“ – und erneut: „Wos kummd denn aufs<br />
Diddlbild?“ Partout fiel uns kein Plattencover ein, das einen hohen Bekanntheitsgrad besitzt<br />
und in Folge der ersten beiden Fotos mithalten könnte. Es kam zum Filmthema. Da der Bier -<br />
städter in seiner Existenz mittlerweile gut auf den Füßen stand, unserer Meinung nach, und<br />
auch nicht mehr aus der hiesigen Medienwelt wegzudenken war, unserer Meinung nach, blieb<br />
nur der filmische Sinnspruch: „Es kann nur Einen geben!“. Natürlich ergänzten wir diesen<br />
Satz mit: „Und der ist 3!“ So trafen wir uns also an einem Samstagvormittag auf der Haber -<br />
stumpfschen Wiese am Rehberg, gegenüber der Plassenburg. Wolfram und ich kleideten uns<br />
typisch schottisch („A....kalt war das – so untenrum“). Jugendredakteur Nils mimte einen<br />
„Highländer“ in Zivil am Fahrzeug. Diesmal war es Bernd Meile, der das Foto schoss und<br />
dabei mit seinen typischen Kommentaren zur Szenerie selbst der uns begleitenden „Chefin“<br />
manche Lachträne ins Auge trieb.<br />
2013 – ein schicksalhaftes Jahr<br />
Die anfängliche Euphorie war längst der stressigen Routine gewichen und der Bierstädter breitete<br />
sich dennoch mehr und mehr aus. Unser Pitty sandte regelmäßig seine Post aus Portugal.<br />
Längst hatten wir einen eigenen „Korrespondenten“ in Rio sitzen, der uns monatlich von seinem<br />
Domizil, hinter der Copa Cabana gleich hinten links erzählte, wie sein und das Leben seiner<br />
Familie in der neuen Heimat verlief. Auch die Freunde der klassischen Musik konnten wir<br />
seit einigen Monaten erfreuen, hatte sich doch die Musikpädagogin Barbara Fries bereit er -<br />
klärt, für uns diesbezüglich aktiv zu werden. Ihre fundierten Berichte fanden und finden bis<br />
heute Anklang bei Lesern und auch den entsprechenden Veranstaltern. Nebenbei bewies sie<br />
mit ihrem neuen Hobby, der Fotografie, soviel Geschick und Talent, dass sie inzwischen bereits<br />
einige Preise einheimsen durfte. Auch von dieser Kunst profitierte Bierstädter immer wieder.<br />
Im Januar präsentierte Frau Fries uns Besonderheiten aus dem Ökologisch-Botanischen Garten<br />
in Bayreuth. Apropos Fotografie.<br />
Oftmals wurden wir auf unsere Bilder angesprochen. Weshalb wir nur sehr selten Bild -<br />
unter schriften abdrucken würden? Weil diese einfach nur dazu verleiten, den Text zu übergehen.<br />
Meist sind es eh die Personen, die abgebildet sind, die im Text vorkommen und bei Aus -<br />
stellungen soll der Leser ja Lust bekommen, animiert werden, sich selbst dort einen Eindruck<br />
zu verschaffen. Dass manche Veranstaltungsfotos eher dunkel wirken, liegt am Licht, das dort<br />
herrschte. Wir möchten die Atmosphäre die herrschte nahezu real widerspiegeln. Und so<br />
schlecht konnten unsere Bilder auch nicht sein, denn immerhin war es der FAC Mainleus, der<br />
sein Jubiläum mit uns feierte, indem wir monatlich über die Ausstellungen des rührigen und<br />
erfolgreichen Fotoclubs berichten durften.<br />
Durch unsere „Jugendredaktion“ gelang es immer mehr, auch Berichte von Großkonzerten<br />
abdrucken zu können. So freuten sich die Nachwuchsschreiber bereits im Februar auf das dreitägige<br />
Summer Breeze in Dinkelsbühl.
Seite 5<br />
Eine Serie schlug seltsamerweise besonders gut ein, unser Rückblick auf 50 Jahre Fußball-<br />
Bundesliga. Etliche Bierstädter-Exemplare mussten hier noch Monate später an die Leser geliefert<br />
werden.<br />
Inzwischen auch im Internet präsent, mit einem Archiv und der stets aktuellen Ausgabe,<br />
kostenfrei zu lesen, wuchs der Bierstädter-Bekanntheitsgrad auch da. Es ging flott voran.<br />
Ideen waren genügend vorhanden und oft erlaubten wir uns den einen oder anderen Scherz:<br />
Manfred Stop fer lieferte seine witzigen „Augenstopfereien“ und die kabarettistisch-satirischen<br />
Brüsseler Spit zen unserer „Chefin“ forderten immer wieder Lachtränen...<br />
Am Freitag, dem ersten März, traf uns, wie aus heiterem Himmel, der plötzliche Tod unserer<br />
„Chefin“. Die nächsten Wochen und Monate vergingen wie in Trance. Der Bierstädter, mit<br />
dem sie sich längst arrangiert hatte und dem sie, bei vollem Einsatz eines jeden Mitarbeiters,<br />
auch Zukunftschancen prophezeit hatte, musste weiter gehen. Zunächst fiel eine Rubrik weg:<br />
Unsere Buchbesprechung. Jeden Monat war ein Buch gelesen worden, über Inhalt, Autoren<br />
und Verlag recherchiert. Oftmals standen die Haare zu Berge, wenn die Inhalte im Buch mit<br />
denen des gekürzten Buchdeckeltextes nicht übereinstimmten. Der Clou unserer Besprechung<br />
war, dass über der Überschrift ein bestimmtes Original-Zitat aus dem Buch platziert wurde.<br />
Hier konnte der Leser schon feststellen, ob ihn die Handlung des Romanes interessiert, oder<br />
nicht. Der Text der Beschreibung wurde im Stile des jeweiligen Autors verfasst, auch ein<br />
Schach zug, um zu zeigen: „Hier liebe Leser, dies erwartet Euch!“ Doch nicht nur das Buch<br />
fiel weg. Die mehrteilige Kabarett-Serie musste unvollendet verschwinden – und das<br />
Schlimms te für den Bierstädter: Unser professionelles, mit sämtlichen Rechtschreibreformen<br />
„gewaschenes“ Lektorat war weg. Dies waren die schwärzesten Stunden des Bierstädters und<br />
so wie er war, wird er wohl noch sehr lange nicht sein – gleichwohl sich vor einigen Monaten<br />
endlich eine ebenbürtige, hilfreiche Hand gefunden hat.<br />
Seltsamerweise gelang mit der Nummer 42 eine der schönsten Ausgaben, die der Bier -<br />
städter je geboten hatte. Frau Fries und ihr Axolotl (den Namen hatte ich vorher noch nie ge -<br />
hört), unsere Osterseite, Wolframs Filmseite...beinahe jede Seite dieser Ausgabe war ein optischer<br />
Genuss und inhaltlich sowieso ganz besonders.<br />
Waren es bislang eher weniger Prominente, die Einzug in den Bierstädter gefunden hatten,<br />
ging es fortan recht populär zu. Rainer Ludwig, der Radio Plassenburg-Moderator, der<br />
deutschlandweit bekannte Komponist, Musiker, Sänger und Kabarettist „Frankensima“ Goletz<br />
und Ole Ohlendorff beehrten unser Blatt.<br />
Auch unsere Musikerstammtische nahmen an aktiven und passiven, aber nicht weniger be -<br />
geisterten Gästen zu. Erklangen bis dato die Hits der 60 und 70er Jahre, erweiterten wir nun<br />
das Programm und ließen auch den Nachwuchs ran. „Riding The Scree“ aus Rugendorf/Bay -<br />
reuth und das (damals noch) Duo „The Young Guns“ sorgten für Furore. Letztere fanden<br />
Gefallen bei Urgestein Gerhard „Schdone“ Frankenberger, der sich technisch und beratend fürsorglich<br />
um die „Newcomer“ kümmerte, stets mit Ohr und Haustür offen, unendlich Zeit für<br />
die Jungs bot. Leider war dann mit dem Sommer-Open-Air-Stammtisch Schluss mit den<br />
Musikertreffen (es soll aweng laud geweesn sa...).<br />
Natürlich wurde auch wieder ein Geburtstagstitelbild gebraucht. Wir entschieden uns für<br />
eine eher vage Anlehnung an das Pink Floyd-Cover „Ummagumma“. Lustig war es trotzdem.<br />
2014 – Ein Wellental der Gefühle<br />
Es traf uns erneut ein schwerer Schlag. Gleich zu Beginn des Jahres erfuhren wir vom überraschenden<br />
Ableben des Kulmbacher Künstlers Manfred Stopfer. Er hatte sich in den letzten Jah -<br />
ren intensiv um den Bierstädter mit gekümmert. Er galt als unser Berlin-Fachmann und ohne<br />
ihn wäre das Gebiet des östlichen Lichtenfelser Landkreises für uns Niemandsland geblieben.<br />
Doch das Leben des Bierstädters musste auch hier weiter gehen.<br />
Wenige Tage später ging es morgens um 7 Uhr nach Winsen an der Luhe, kurz vor den<br />
Toren Hamburgs, Gemälde für eine Ausstellung in Kulmbach abholen. Abends um kurz vor Acht<br />
Uhr waren wir zurück. Ein paar Tage später war dann offiziell die kleine Sensation perfekt.<br />
Erstmals stellte der weltbekannte Künstler Ole Ohlendorff in Süddeutschland aus. Nicht in<br />
Frankfurt, nicht in München oder Stuttgart, nein, im beschaulichen oberfränkischen Kulmbach<br />
landeten die DEAD ROCK HEADS (sämtlich 80 x 140cm) des Malers, der seine Originale im<br />
hohen fünfstelligen Bereich veräußert. Bürgermeister Schaffranek, in der Kunst durchwegs<br />
bewandert, hielt die Lautatio und das Design-Möbelhaus, in dem die Bilder mehrere Wochen<br />
hängen sollten, war voll von Gästen.<br />
Wesentlich kleinere Kunstwerke, liebevoll gestaltete Miniaturen, gab es im Frühjahr im<br />
Bierstädter zu bewundern. Die Fingerhutsammlung der Schneiderin Tanja (Nomen est Omen)<br />
Schneider war einen besonders schönen Bildbericht wert.<br />
Die Fußball-Weltmeisterschaft rückte näher und auch der BS präsentierte einen WM-Song.<br />
Friedel Geratsch, durch unsere Homepage zum guten Freund geworden, hatte sich mit seinen<br />
Freunden von Geier Sturzflug ins Studio begeben und seinen künstlerischen Teil zum Fußball<br />
Mega-Event in Südamerika geliefert. Schon länger lieferte unser „Brasilianer“ teils Horrormel -<br />
dungen über die herrschenden wirtschaftlichen Zustände vor der WM. Er war als Normalo so<br />
nah dran an Volkes Stimme, so dass wir mit unseren Artikeln doch ganz anders berichten<br />
konnten, als andere, auch Fachblätter.<br />
Im Sommer ging es nach Mainz. Neil Young und Crazy Horse waren auf Tour. Kürzlich<br />
erschien bei uns der Artikel zum 70. Geburtstags des Weltstars, vor einem Jahr ein seitenlanger<br />
Konzertbericht aus der Feder unseres Nils.<br />
Trainer Heiko Seidel und die Mädels des BSC Kulmbach fanden ebenso, in origineller<br />
Seiten aufmachung in unser Monatsblatt. Hatten wir schon vorher von der Gründung der Da -<br />
men abteilung in Kulmbachs Nordosten berichtet, stellten wir nun das „neue“ Team vor.<br />
Sportlich ging es im Herbst weiter. Unser inzwischen lieb gewordener Gastautor Manfred<br />
Schlo ßer, inzwischen Pensionär, aber noch immer auch Romanautor, begann seine Reihe:<br />
„Sport im Westen“.<br />
Die Kultgruppierung Waldschrat, im ersten Bierstädter anhand eines Konzertberichtes<br />
intensiv beschrieben, feierte nun ihr 35-jähriges Bestehen. Natürlich waren wir in Brücklein,<br />
beim traditionellen Kerwaauftritt der Schräte wieder mit dabei.<br />
Ach ja – und 2014 spielten wir Paul McCartneys „Band On The Run“ nach. Vor einer<br />
düsteren Ziegelsteinmauer, im Scheinwerferlicht, lauter schwarz gekleidete Typen – Auf der<br />
Flucht. Unser Dino schoss das Bild an der Pestalozzistraße und schaffte es, noch vor dem<br />
Auslösen seiner Kamera, selbst in Positur zu stehen.<br />
Eine ganz enge Beziehung besteht seit dieser Zeit zur Rockband „Shawn James and the<br />
Shapeshifters“ aus dem Süden der USA, aus Arkansas. Die fünf urigen Typen waren erstmalig<br />
auf Deutschlandtour und dermaßen begeistert vom Bayreuth-Auftritt besuchten wir die Mu -<br />
si ker auch noch zu deren Abschlusskonzert in Plauen.<br />
Manch einer unserer Leser hatte bestimmt schon vom legendären Räuber Kneissl gehört.<br />
Ihm wird ja der Ausspruch zugeschrieben: „Die Woch fängt scho guat on“. Diesen tat er kund,<br />
als er am frühen Montagmorgen zum Henker geführt wurde. Aber weniger die Kneissl-Story<br />
war das Besondere in dieser 62. Ausgabe des Bierstädters. Vielmehr die Tatsache, dass ein<br />
Kulmbacher Bürgermeister, von Pannwitz, als Strafverteidiger für den Gauner antrat. Gerade<br />
Schauprozesse waren die geeignete Bühne für diesen Anwalt, der sogar mit Kaiser Wilhelm<br />
befreundet war und nach 1918 dessen Exil in den Niederlanden teilte.
Seite 6<br />
<br />
<strong>2015</strong> – es gibt uns noch!<br />
Musiklastig waren teilweise die Ausgaben in diesem Jahr. Einerseits lag dies an dem Riesen -<br />
an gebot an Veranstaltungen, die wir besuchten, und andererseits an der Tatsache, dass nur<br />
wenige Autoren (außer unseren treuen Kolumnisten), an der Redaktionstätigkeit beteiligt<br />
waren. Bob Dylan, die Ikone des Folk, gastierte in Bamberg. Manfred Mann, über 70 Jahre<br />
alt und seit den 60ern erfolgreich im Geschäft, ebenfalls. Immerhin starteten wir mit unserer,<br />
zur Zeit pausierenden, Serie: „Bierologische Spezialitätenreise“ und Wolframs geschichtlichem<br />
Dauerbrenner „Die Kelten“. Sehr gefragt ist in den letzten Monaten auch unser Bilderbogen<br />
über deutsche Städte, die nicht unbedingt täglich in aller Munde sind. Starteten wir damit in<br />
Goslar, waren wir inzwischen auch in den niedersächsischen Orten Leer und Emden, sowie im<br />
thüringischen Schmalkalden.<br />
Im Frühsommer kam unser Manfred Schloßer für eine Lesung aus seinen Büchern nach<br />
Kulmbach.<br />
Im Café Schoberth, das allmählich zum Galerie-Café mutiert, seit der Bierstädter zusammen<br />
mit der Besitzerin Ingeborg Düreth monatlich wechselnde Bilderausstellungen darin veranstaltet,<br />
traf sich eine Gruppe Interessierter, die dem humorvollen Westfalen gerne zuhörten.<br />
Selbst redend stellten wir ihm unsere fränkische Heimat gerne vor und Schloßer zeigte sich von<br />
Burgen, Bier und Bratwürsten begeistert.<br />
Und wieder viel Musik: Bob Geldof gastierte im Schönen Hof der Plassenburg, ebenso die<br />
Prinzen. Das Neudrossenfelder Bräuwerck veranstaltete zum Straßenfest ein Rockfestival, und<br />
das persönliche Highlight: Das Reunion-Konzert von „The Young Guns“ in der Bayreuther<br />
Schoko.<br />
Neil Young wurde 70 und der Bierstädter sechs Jahre alt. Dieses Mal gab es kein nachgestelltes<br />
Cover, sondern ein Märchen. Das Märchen von den sieben Zwergen. Ein klein wenig<br />
manipulierten wir allerdings an dem Grimmschen Kulturschatz. Sieben Zwerge – aber wir wa -<br />
ren doch nur sechs! Kurzerhand ließen wir einen der kleinen bemützten Trolle ins grüne Gras<br />
beißen, dann passte auch unser Titel wieder. Wir sind halt doch etwas anders als An dere.<br />
Jetzt, mit der 75. Ausgabe, haben wir allen (hoffentlich ist niemand vergessen) ehemaligen<br />
und aktuellen Mitarbeitern, Helfern und engen Begleitern ein kleines Denkmal in Form<br />
unseres Titelkunstwerks gesetzt. Wie es nun mit der Geschichte des Bierstädter weiter geht,<br />
das kann niemand voraussagen. Zunächst folgt der Jahreswechsel. Dann – schau’n mer mal...<br />
Roland Hermsdörfer<br />
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„Leben ist Fleisch“<br />
Im November standen gleich drei Lokalmatadoren auf der Bühne der Kleinkunstbühne in<br />
Untersteinach. Stefan Eichner alias „Das Eich“ legte gegen 20 Uhr mit seiner Motörhead-<br />
Coverband „Motörcock“ gleich am Anfang ordentlich vor und bereitete die zahlreichen Fans<br />
mit einer Interpretation des Refrains „Leben ist Fleisch“ auf die nachfolgenden Punk-Rocker<br />
von „Euroschäck“ vor. Die legten ein Set hin, das selbst die größten Kritker restlos überzeugte.<br />
Ein genialer Mix aus den Klassikern und ihren unbekannteren Liedern. Als Headliner beendeten<br />
„Shark“ den Abend, mit einem bewusst als Jam gehaltenen Programm, das einige Zu -<br />
ga ben erforderte. Mit vielen Interpretationen und Instrumentensoli gaben sie ihren Southern<br />
Rock zum Besten. Das gut gefüllte „Gaudibrettla“ eignete sich perfekt für eine Veranstaltung<br />
dieser Art, und auch am Sound gab es nichts zu beanstanden.<br />
N.H.<br />
Fipsens Rock- und Pop-Olymp<br />
Von Michael Fips Meier Issakidis<br />
Glück auf,meine fränkischen Freunde, Nachbarn und Laubenpieper. Nach technischen Proble -<br />
men inne Verkabelung, bin ich wieder da.<br />
Heute möchte ich euch die Groundhogs vorstelln, alter Britischer Bluesadel, die Kapelle gibt`s<br />
schon seit 1963 und die Bengels touren heute noch fleißig inne Welt rum. Ich kann euch<br />
unmöglich hier,alle Alben der Band vorstelln, dass würde den Rahmen sprengen. Die Band<br />
erspielte sich im Königreich einen Namen und wurde schon im ersten Jahr,von Champion Jack<br />
Durpree, als Begleitband für seine Englandtour gebucht. 1964 nahm sie kein Geringerer als<br />
John Lee Hooker, für seine Tournee!!! Hooker verhalf den Jungs auch zu einer Single, die in<br />
den USA veröffentlicht wurde, aber absolut floppte. Als der Blues Boom in England etwas ab -<br />
flaute, wollte man sich als Soulband mit Bläsern versuchen, was ganz in die Hose ging. Letzt -<br />
endlich,löste sich die Band 1965 auf!!! Die Musiker machten als Sessionmusiker weiter.<br />
1968 gründete Tony McPhee,die Band neu, nun als Power Trio und sie brachten, mehrere<br />
erfolgreiche Alben raus. Die Gruppe wurde aber leider nie so erfolgreich, wie damalige<br />
Supergroups ala Cream oder Taste. Tony McPhee gilt aber als einer der besten britischen<br />
Gitarristen ever, leider hatte er nie die Lobby, wie Clapton, Page usw. 1971 wurden die Stones<br />
auf die Band aufmerksam und engagierten die Truppe als Vorband für ihre Tour durch England.<br />
Folgende Alben kann euch der Fips aber ans Herz legen und ich verspreche euch, ihr werdet<br />
es nicht bereuen. Ruhrpott Ehrenwort!!! „Split“, „Thank Christ for the bomb“, „Crosscut<br />
saw“, „Blues Obituary“, „The Groundhogs with John Lee Hooker & John Mayall“, „Hogwash“<br />
usw. Das sind für mich die wichtigsten und besten Alben. Hört einfach mal auf den bekannten<br />
Portalen rein ….<br />
So ich hoffe, ich konnte euch ma wieder nen kleinen Eindruck, in dem Fips seine Musikwelt<br />
geben. I wish you very schöne Feiertage und keept gesund, wonnich!?! We see us in the<br />
nächstes Jahr wieder. Knick Knack, wissta Bescheid.<br />
MFG Fips<br />
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Den Bierstädter gibt es jetzt auch<br />
in Pottenstein, Gößweinstein und<br />
Leupoldstein.
Seite 7<br />
Die Metropolregion New York zählt mit 18,9 Millionen Einwohnern zu einem der bedeutendsten<br />
Wirtschaftsräume und Handelsplätze der Welt und dient als Sitz internationaler Konzerne<br />
und Organisationen, wie beispielsweise den UN, den Vereinten Nationen. Die Stadt selbst führt<br />
mit über acht Millionen Einwohnern die Liste der größten nordamerikanischen Städte an.<br />
Giovanni da Verrazano war mit seiner Schiffsbesatzung einer der ersten Europäer, der das<br />
Gebiet der heutigen Weltstadt New York entdeckte und erkundete. Der französische König<br />
Franz I. hatte den italienischen Seefahrer, dessen Familienburg Castello Verrazano südlich von<br />
Florenz in Greve (Chianti) zu finden ist, beauftragt, eine nördlich gelegene Passage nach Asien<br />
zu suchen. Verrazano kam am 1. März 1524 bei Cape Fear (North Carolina) an. Von dort se -<br />
gelte er gen Norden, die Küste entlang, vorbei an den vielen vorgelagerten Inseln, den Outer<br />
Banks. Hier vermutete er, mit dem Pamlico<br />
Sound sein Ziel gefunden zu haben, weshalb<br />
New York – Erleben Sie die Stadt, die niemals schläft!<br />
5-tägige Städtereise mit umfangreichem Besichtigungsprogramm<br />
• Nonstop Linienflug mit Singapore Airlines<br />
• Hinflug: 08:20 – 12:15Uhr, Rückflug: 20:55 – 10:45Uhr (Folgetag)<br />
• alle Steuern, Sicherheitsgebühren und Luftverkehrssteuer Stand Juli <strong>2015</strong><br />
• Transfer Flughafen – Hotel – Flughafen • Reisebegleitung durch unser Büro<br />
• 3 Nächte im 4* Millennium Broadway Hotel in spektakulärer Lage – 150 m vom Times Square<br />
• 4-stündige Stadtrundfahrt mit deutschsprachigem Guide<br />
• Gepäckträger im Hotel • Ausführliche Reiseunterlagen<br />
• Infostunde vor der Reise<br />
Reisetermin: 24.03. bis 28.03.2016<br />
Bei Buchung bis 17.12.<strong>2015</strong> Preis pro Person im Doppelzimmer ab 1.398,– €<br />
Bei Buchung ab 18.12.<strong>2015</strong> Preis pro Person im Doppelzimmer ab 1.488,– €<br />
NEW YORK, NEW YORK<br />
Von Roland Hermsdörfer, Fotos ReiseCenter Schaffranek<br />
lange Zeit auf den ersten Seekarten der nordamerikanische Kontinent zweigeteilt abgedruckt<br />
war. Verrazano segelte weiter und erreichte das spätere New Jersey. Er fuhr diese Küste entlang<br />
in Richtung Lower New York Bay, ankerte zwischen Long Island und Staten Island.<br />
Zwischen den heutigen Staten Island und Manhattan fand er die Upper New York Bay. Auch<br />
der Fluss, der später nach seinem Entdecker von 1609, Hudson, benannt worden war, wurde<br />
von Verrazano besegelt. Weiter ging seine Fahrt nach Long Island, Block Island und Narra gan -<br />
sett in Rhode Island. Über Maine, Neuschottland und Neufundland kehrte der Italiener zurück<br />
nach Frankreich. Noch zweimal steuerte Verrazano den amerikanischen Kontinent an.<br />
Zunächst war Brasilien sein Ziel, ehe er bei seiner dritten Überfahrt, 1528, den Tod fand. Unter<br />
welchen Umständen, ist bis heute unklar. Einerseits wird behauptet, er sei von Spaniern festgenommen<br />
und in Cadiz als Freibeuter am Galgen hingerichtet worden. Andere Quellen berichten,<br />
wie auch von Lawrence C. Wroth beschrieben, Kannibalen auf Guadeloupe hätten dem<br />
Leben des Kapitäns ein Ende gesetzt. Der Mythos der mittel- und südamerikanischen Kanni -<br />
balen wurde von Humboldt später entkräftet. Er glaubte, die Seeleute hätten diese gefährlichen<br />
Eingeborenen nur erfunden, um vom Papst die Erlaubnis zu erhalten, diese als Sklaven<br />
benutzen zu können.<br />
Giovanni Verrazanos Name ist in New York noch heute gängig. Die dort befindliche<br />
Verrazano-Brücke erinnert ebenso an den Entdecker, wie die James Verrazano-Brücke in Rhode<br />
Island.<br />
Das Geheimnis der Pharaonen<br />
Seit Jahren vertraut Andreas Stübinger, der Kulmbacher Friseurmeister, auf<br />
die Haarpflegemittel der Firma Gebr. Ewald GmbH. Nun hat das Thüringer<br />
Unternehmen aus Nahetal-Waldau eine neue Serie von Produkten auf den<br />
Markt gebracht: Die „Professor Cehko-Haarkosmetik“.<br />
Anzeigen<br />
Dabei unterstreicht der Hersteller, dass von der Entwicklung, über die Pro -<br />
duktion, bis zur Abfüllung, sämtlich und ausschließlich in Deutsch land<br />
gearbeitet wird.<br />
Die neue Serie, für Sie und Ihn, besteht aus mehr als 40 Produkten.<br />
Beeinflusst von den Rezepturen der Pharaonen in Verbindung mit<br />
den Kräften natürlicher Pflanzen, entstanden neue Formulie run -<br />
gen, basierend auf vier natürlichen Inhaltsstoffen (Kokosnuss<br />
für die Reinigung, Aloe Vera für die Feuchtigkeit, Weizen -<br />
protein für den Aufbau und Schwarzkümmel für die Nah -<br />
rung). Das Unternehmen entwickelte mit Leiden schaft<br />
und deutscher Perfektion Resultate, die dem Haar nachhaltig<br />
Schutz, Glanz und Pflege zuführen.<br />
Beeinflusst von den Pharaonen – ein Geschenk von<br />
Pro fessor Cehko und dem Hause Ewald...<br />
Ihr Inserat im Internet: www.bierstaedter.de<br />
Danke, Danke, Danke!<br />
Dank allen Freunden, die an unserer 75. Ausgabe des Bierstädters<br />
mitgearbeitet haben. Dank allen Anzeigenpartnern,<br />
ohne die diese Jubiläumszeitungnicht möglich gewesen wäre.
KUNSTMUSEUM BAYREUTH:<br />
BAROCK TRIFFT MODERNE<br />
2000 Werke umfasst die Kunstsammlung des Mediziners und Malers Francesco Martani (geb 1931) aus Mantua. Sie befindet sich im Museum<br />
Ca´la Ghironda bei Bologna, eingebettet in einen Skulpturengarten. Sie bildet einen Spannungsbogen von den Bildern großer Meister der<br />
Renaissance bis zur Avantgarde der Moderne. 90 Arbeiten wählte die Städtische Galerie Paderborn aus, um sie erstmals in Deutschland zu präsentieren.<br />
Da es zwischen ihr und dem Kunstmuseum Bayreuth sehr gute Kontakte gibt, wurde Bayreuth der zweite Ort, an dem diese Werke<br />
überhaupt in Deutschland gezeigt werden. Bis zum 31. Januar sind sie in den Räumen des Kunstmuseums Bayreuth zu sehen.<br />
„Guido Reni trifft Andy Warhol“ ist die Ausstellung betitelt. Besser hätte man das nicht beschreiben können, was den Betrachter erwartet.<br />
Lässt man beim Gang durch die Ausstellung die Blicke schweifen, erkennt man plötzlich den Sinn hinter allem künstlerischem Ausdruck, ganz<br />
gleich ob es sich um ein hoch detailliertes Bild handelt wie „Brustbild eines Greises“ von Handrik van Somer (1615-1685, Amsterdam) oder<br />
die comic-artige Plakativität von Andy Warhol: Es geht immer darum, die Wahrheit hinter der Wirklichkeit zu finden. Sichtbar zu machen, was<br />
unsichtbar ist. Dazu dient der zum Himmel gerichtete Blick der Heiligen auf den Bildern von Guido Reni (1575-1642, Bologna) genauso wie<br />
das Weglassen von immer mehr Details, bis nur noch Farbe und Strukturen übrig sind, wie bei Asger Jorn (1914-1973, Dänemark). Da -<br />
zwischen gibt es viele Spielarten, zu denen auch das Weglassen von Farbe gehört, sodass nur der schwarze Pinselstrich übrig bleibt.<br />
Die Ausstellung bietet einen faszinierenden Gang durch die Kunstgeschichte und zeigt, dass jede Anwort der Kunst auf die Frage nach der<br />
Wahrheit eine wichtige und richtige ist, auch die, deren Sinn sich nicht sofort erschließt. Man sollte sie nicht verpassen. Die Ausstellung ist<br />
Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 Uhr – 17 Uhr geöffnet.<br />
WOG
Anzeigen<br />
Impressum: „Der Bierstädter“ Erscheinung monatlich. Herausgeber: Roland Hermsdörfer.<br />
Chefredakteur: Wolf Gittel (V. i. S. d. P.). Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die<br />
Meinung der Redaktion wieder. Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugs weise, nur mit<br />
Genehmigung der Redaktion möglich. Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie ge -<br />
geben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />
Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de · www.bierstaedter.de<br />
Telefon: 0 92 21 / 6 74 95<br />
Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />
In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />
Druck: MegaDruck.de<br />
In Memoriam: Vera Hermsdörfer (V.H.)<br />
Ihr Inserat im Internet: www.bierstaedter.de
Seite 10<br />
<br />
Die im Stadtarchiv verwahrten handschriftlichen Chroniken führten den Leser in der 74. Ausga -<br />
be des Bierstädters in das Kulmbach des 17. Jahrhunderts. Nun werden die Abschriften aus<br />
Hs. 22 Streiflichter auf die Nöte der Kulmbacher und besondere Ereignisse in der zweiten<br />
Hälfte des 18. Jahrhunderts werfen.<br />
1760 und 1761 kostete das Meeß (1 Mees Korn fasste in Kulmbach 34,81 Liter) Korn einen<br />
Laubthaler (bei den Laubtalern handelte es sich um zwischen 1726 und 1790 in Frankreich<br />
geprägte Silbermünzen, die einen Wert von etwa 2 Gulden und 45 Kreuzern hatten) und war<br />
damals eine große Noth, daß die Leute vor den Becken Öffen gestanden und das Brod brühwarm<br />
wegenommen.<br />
Ao. 1769, Im Monat August hat sich ein Comet-Stern 3 Wochen lang sehen laßen. Er gieng<br />
um 11 Uhr auf und wurde gesehen bis zu früh um 4 Uhr, doch um 2 Uhr früh wurde er am<br />
stärcksten gesehen. Er hatte ein sehr großen Schweif und (war) zimlich bleich.<br />
1769 kostete das Meeß Korn 14 gute Groschen (20 Groschen = 1 frk. Gulden), das Mees<br />
Gersten 9 Groschen, das Meeß Weitzen 1 fl. (= Gulden) und war in allen ein gutes und gesegnetes<br />
Jahr. Das Obst ist in großen Überfluß gewachsen, man kaufte die schönsten Äpfel das<br />
Meeß vor 3 gl. (= Groschen) auch 4 gl: das Meeß Zwetschen 4 gl.<br />
Ao. 1769, den 8. October hat es schon starck geschneyet. Hat sehr viel Schaden (angerichtet),<br />
sowohl an Obst-Bäumen - weil das Obst noch an denselben hieng, hat es die schönsten<br />
Bäume zerschlitzet - als anderen Bäumen. Dieser Schnee blieb aber nicht länger denn 3 Tag<br />
liegen.<br />
Ao. 1770, den 18. Januarius, zu Abend und fast die ganze Nacht hat sich ein Nordschein<br />
(=Polarlicht) gezeiget. Viele sagten, es wäre ein Wunderzeichen, weil es so erschrecklich rot<br />
war und sich darinnen weiße Streifen zeigten, es ist auch in vielen Jahren kein solches gesehen<br />
worden. Es leuchtete auch so blut roth auf den Schnee, so daß man glaubte, es hätte Blut<br />
auf den Schnee geregnet oder es stünde alles in Feuer.<br />
1770, den 15. Merz hat es schon gedonnert und im November wurde an dem Fichtelberg<br />
und den umliegenden Orten bis nach Eger ein Erdbeben verspühret, so daß sich die Leute von<br />
Oberstockwerken herunter begeben mußten.<br />
Kulmbachs STARKe Geschichte<br />
Aus Kulmbacher Chroniken – mitgeteilt von Harald Stark –<br />
1770 kostet das Mees Korn 1 fl. 9 gl. auch 10 gl. Es ist im vergangenen Winter starck ausgewindert.<br />
Es war aller Orten ein Mißwachs am Gedrait, das Meeß Gersten 16 gl. Obst hat es<br />
nicht viel bedeut. Es war in allen eine Theuerung, die Maaß (1 Kulmbacher Maß = 1,487<br />
Liter!) Schmalz 10 gl. In diesen Jahr wurde auch das Holz theuer, auch wurde Burgermeister<br />
u. Rath das Flöß-Holz abgesprochen.<br />
1771, am Pfingstheiligenabend war ein solches Donner- und Kieselwetter (= Hagel), so daß<br />
der Wetterschlag um Culmbach gegen den Mayenhof das Getreit fast alles zu schanden<br />
schlug. Kiesel hat es an manchen Orten wie die großen Haßelnüsse geworfen. Die Leute mussten<br />
die Läden zumachen, sonst hätten sie (die) Fenster hineingeschmissen.<br />
Anno 1771 Anfänglich des Christ-Monats (= <strong>Dezember</strong>) hat das Mees Korn kost 3 fl., der<br />
Weitz auch vor 3 fl., das Meeß Gersten kost 2 fl.<br />
Anno 1772 hat das Meeß Korn kost, bis es zeitig worden ist, 40 Crl. (= Kreuzer, 60 Kreuzer<br />
= 1 Gulden) bis 3 fl. Aber von Holland ist viel Korn hergeschafft worden, da hat man das<br />
Meeß Korn kriegt vor 2 fl. 10 grl., aber man kriegte nicht so viel, wie man brauchte. Wann<br />
aus Vorsicht der hohen Obrigkeit das fremde Getraidt nicht wäre hergeschafft worden, so hätten<br />
viele Menschen in unsern Lande Hunger sterben müssen.<br />
Anno 1773 im Monat September hat Gott wieder eine reiche Ernde beschert, kauft man das<br />
Mees Korn um 15 bis 16 grl., die Gersten das Meeß vor 11 grl. und das Obst war auch nicht<br />
theuer. Den 16. October, an einen Sonnabend, ist ein Schäffer von Feillen (= Feuln) gerädert<br />
worden, welcher einen Schäffer erstochen hat in Eyfang (Neufang bei Wirsberg).<br />
Anno 1774 hat das Meeß Korn 14 grl. bis 12 groschen golten, das Meeß Gersten 9 Grl. bis<br />
10 Groschen, das Mees Weitzen 22 Groschen, die Maaß Bier 10 d.<br />
Anno 1774, den 16. December ist das Hohe Gericht (= Galgen) mit Kallch beworfen (= verputzt)<br />
worden und sind Balken darauf gelegt worden. Ist die ganße Borgerschafft<br />
(=Bürgerschaft) mit Fahnen und klingenden Spiel mit hinaus gezogen. Der ganz Rath ist mit<br />
Pferden voraus geriethen, hernach die Borgerschafft. Darnach sind die Mauer Mstr. (=<br />
Meister) mit ihren Gesellen und Lehren (= Lehrlingen) gezogen kommen, sambt Ihren<br />
Handwercks Zeug und ein ietweder hat eine helblaue Maschen (= Schleife) von seiden<br />
Bändern auf den Hut gehabt. Hernach ist das Zimmerhandwerck kom(m)en, mit Trumel (=<br />
Trommeln) und Fahnen und ein ietweder eine blau und weise Maschen auf den Hut gehabt,<br />
auch von Seiden Bändern. Hernach ist kom(m)en das Schreiner Handwerck mit einen hölznern<br />
Fahnen kom(m)en, welche von Rot und weisen Hoffelspenen (= Hobelspänen) geflogten<br />
(= geflochten) war. Meister und Gesellen mit sambt ihren Meisterkindern bey 6. 7. Jahr<br />
sind mit gezogen und ein ietweder Meister, Gesell, Lehr(junge) und Kinder ein Stück<br />
Handwerck Zeug in Händen gehabt. Hernach sind kom(m)en die Schmidt mit gelben<br />
Scherzfellen (= Lederschürzen). Meister und Gesellen mit Ihren Handwerck Zeug, welche blau<br />
und rot Maschen auf den Hut gehabt. Danach sind kom(m)en, die Schlosser, auch mit Ihren<br />
Handwerck Zeug, Meister und Gesellen. Hernach ist wieder eine Compernih (= Kompanie)<br />
Burger hindendrein gezogen.<br />
Anno 1777, den 26. Februarius ist 18 Mann von der Vestung Plaßenburch zu der Atolerie (=<br />
Artillerie) abgemarschirt auf Bayreuth. Den 21. Februarius ist die ganze Barttallion (=<br />
Bataillon) in Bayreuth abmarschirt auf Anspach, den 7. Merz seyn die zwey Barttalion von<br />
Anspach wieder Abmarschirt nach America. Markgraf Christian Friedrich Carl Alexander zu<br />
Brandenburg-Kulmbach hatte 1777 einen Vertrag mit König Georg II. von England geschlossen,<br />
nach welchem er zwei Infanterie-Bataillone, eine Jägerkompanie und eine Artillerie-<br />
Batterie - zusammen 1.644 Mann - auf Seiten der Engländer in den Amerikanischen<br />
Unabhängigkeitskrieg schickte. Da während des Krieges Verstärkung angefordert wurde und<br />
ein Verlust von 461 Mann ausgeglichen werden musste, zählte man am Ende des Krieges<br />
zusammen 2.353 Soldaten aus den beiden fränkischen Fürstentümern, die nach Amerika<br />
geschickt worden waren.<br />
Markgraf Alexander schickte 1777 mehr als 2000 fränkische Soldaten<br />
auf Seiten der Engländer in den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Kupferstich von<br />
Johann Christoph Berdt (1707-1798) in Nürnberg. (Stadtarchiv Kulmbach)<br />
Blick vom Buchwald auf Kulmbach und die Plassenburg. Kolorierte Federzeichnung eines<br />
unbekannten Künstlers aus dem späten 18. Jahrhundert. (Stadtarchiv Kulmbach)<br />
Schiedsrichterleistungen gewürdigt<br />
Kulmbach. Die Ehrung zahlreicher Aktiver stand im Mittelpunkt der Weihnachtsfeier der Schieds -<br />
richtervereinigung Kulmbach in der Gaststätte Geuther. Obmann Udo Konstantopoulos würdigte<br />
die Leistung der Geehrten und der anderen Schiedsrichter, von denen manche dreimal am<br />
Wochenende pfeifen. „Ohne euch wäre der Spielbetrieb nicht aufrecht zu erhalten“, lobte er.<br />
Der Obmann hob zunächst den Zusammenhalt der Funktionäre im Fußballkreis 1, dem<br />
Bam berg, Bayreuth und Kulmbach angehören, hervor. Bei den Schiedsrichtern gebe es eine<br />
gute Mischung zwischen Alt und Jung, jeder könne sich auf den Anderen verlassen und jeder<br />
setze sich zu hundert Prozent ein. Lehrwart Dominik Haas habe seinen Worten zufolge wieder<br />
eine hervorragende Ausbildungsarbeit geleistet. Kopfzerbrechen bereite aber die ansteigende<br />
Gewalt im Fußball, auch gegen Schiedsrichter. Er hoffe auf härtere Strafen der Gerichte.<br />
Thomas Stammberger, Mitglied im oberfränkischen Bezirksschiedsrichterausschuss, hob die<br />
tolle und harmonische Zusammenarbeit in der Schiedsrichtervereinigung Kulmbach hervor. Der<br />
Spielleiter des Kreises Bamberg/Bayreuth/Kulmbach, Manfred Neumeister, verwies auf das<br />
gute Miteinander der Schiedsrichter und der Vereine in der Region. Er freute sich vor allem über<br />
den großen Anteil an jungen Schiedsrichtern. Der Obmann der Schiedsrichter-Gruppe Bamberg/<br />
Bayreuth/Kulmbach, Günther Reitzner, sah die Gewalt im Fußball ebenfalls als großes Problem<br />
an. Kritik übte er auch am BFV (Bayerischer Fußball-Verband), was die Unterstützung der<br />
Schieds richter durch das Präsidium betrifft. Lobend über die gute Arbeit in der Schieds richter -<br />
Blick vom Patersberg bei Veitlahm auf Kulmbach und die Plassenburg.<br />
Kolorierte Federzeichnung eines unbekannten Künstlers aus dem späten<br />
18. Jahrhundert. (Stadtarchiv Kulmbach)<br />
Anno 1774, den 16. December, wurde(n) 3 Zigeuners Leuth zu Gericht geführet, Friederich<br />
Gerner wurde an den Galgen gehencket, Adam Gerner und Catharina Gernerin wurde Ihnen<br />
der Kopf abgehauet, wegen der Diebstähle durch einbrechen.<br />
Anno 1775 und 76 Kostet das Meeß Korn 12 Groschen und die Gersten 8 Groschen und das<br />
Meeß Weiz 17 Groschen.<br />
ver einigung Kulmbach äußerte sich der Kreisvorsitzende des BLSV (Bayerischer Landes sport -<br />
verband), Stadtrat Lothar Seyfferth.<br />
Danach standen die Ehrungen auf dem Programm. Die silberne Nadel der Schiedsrichter -<br />
vereinigung Kulmbach für zehnjährige Tätigkeit als Schiedsrichter erhielten Karina Johne, Oktay<br />
Sakar und Gregor Spiewok, die goldene für 15-jährige bekam Jan Riedel. Mit dem BFV-<br />
Ehrenzeichen in Silber für 20-jährige Schiedsrichter-Tätigkeit zeichneten die Funktionäre Rainer<br />
Hempfling, Erich Lochner und Jörg Träder aus, mit dem BFV-Ehrenzeichen in Gold für 30-jährige<br />
Hans Feulner. Bereits 40 Jahre fungieren Robert Fiedler, Heinz Hofmann und Gerhard Wen -<br />
de als Schiedsrichter. Sie konnten sich über die BFV-Ehrenmedaille in Silber freuen.<br />
Seit einigen Jahren zeichnet die Schiedsrichtervereinigung Kulmbach jeweils einen Schieds -<br />
richter aus, der sich in besonderer Weise engagiert und immer da ist, wenn er gebraucht wird.<br />
Die Goldene Pfeife erhielt dieses Jahr Heinz Hofmann. Die gleiche Auszeichnung bei den Jung -<br />
schiedsrichtern, die Silberne Pfeife, ging an Andreas Muhr.<br />
Zahlreiche Ehrungen gab es bei der Weihnachtsfeier der Schiedsrichter-Vereinigung Kulm -<br />
bach. Unser Bild zeigt Gerhard Wende (vordere Reihe, von links), Heinz Hofmann und Robert<br />
Fiedler sowie (dahinter von links) Jörg Träder, Hans Feulner, den stellvertretenden Obmann der<br />
Schiedsrichter-Vereinigung Kulmbach, Marco Wolf, BLSV-Kreisvorsitzenden Lothar Seyfferth,<br />
Andreas Muhr, Erich Lochner, Thomas Stammberger, Oktay Sakar, Jan Riedel, Karina Johne und<br />
Obmann Udo Konstantopoulos.<br />
Text u. Foto: Rainer Unger<br />
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Anno 1777, den 28. November zu Nacht um 8 Uhr hat sich ein große Röth am Himmel sehen<br />
laßen, auch biß 9 Uhr, 10 Uhr, auch zu Früh um 1 Uhr.<br />
Anno 1778, den 8. Junius, den Pfingst Mondag zu Nacht gegen 9 Uhr ist ein großes<br />
Donnerwetter entstanden, das es in vielen Orten den Erdbotten gar mit weg geführet hat, doch<br />
hat es nicht eingeschlagen bey uns. Aber von Droßenfeld an biß Bayreuth gegen Greißen<br />
(=Creussen) und Wunsiedel, auch in Erlang sehr großen Schaden gethan. Das Korn hat es meisten<br />
Theil ein geschlagen, das sie es haben gar weggemeht und Gersten hinein geseht, und<br />
in den Gärtten sah man nicht mehr, was da gestanden ist. Der Schaden, der überall an<br />
Fenstern geschen ist, der war unschätzbar.<br />
Anno 1778, den 15. August hat sich um Culmbach ein Donner Wetter erhoben, welches<br />
starcke Kießel geworffen hat, da es viel Obst von Bäumen runter geschlagen hat. Und die<br />
Frucht, die noch auf dem Feld gestanden und gelegen ist, hat es auch sehr ausgeschlagen.<br />
Anno 1778 hat das Mees Korn 14 Groschen gekost und das Meeß Gersten 15 Groschen, das<br />
Meeß Weitzen 1 Thlr. (= Taler, 1 Taler = 1 ½ Gulden = 90 Kreuzer), auch haben wir das Jahr<br />
einen hitzigen Sommer wie in viel Jahr nicht gehabt.<br />
Anno 1779 war ein reichlig Jahr.<br />
Anno 1780, welches ein Schalt Jahr ist, hat ein naßes Frühjahr und einen dürren Sommer darauf.<br />
Das Korn ist schön gestanden, aber die Gersten ist nicht viel worden und Obst das wenigste.<br />
In diesen Jahr, den 18. Septembris ist die Stadt Gera abgebrandt. 744 Häußer sind in 1<br />
1/2 Stund völlig in Feuer gestanden da keine Rettung da war.<br />
1830, den 25. May war ein solches großes Donnerwetter, daß hat von Bamberg bis Eger alles<br />
verhert und verzehrt. Das hat bey uns die Bäume um gerießen, und was stehen geblieben ist,<br />
hat es die Rienden herunter geschlagen. Der Weizen kostet 3 d, das Korn 2 d, die Gerste 1<br />
fl. 30 Xr. Die Kießel (=Hagelkörner) waren wie die Hüner-Eyer so groß. Die Lohmühle hat es<br />
eingeschmießen und ein Mädgen (= Mädchen) erschlagen.
Seite 11<br />
Besinnung und musikalischer Hochgenuss<br />
Ein Spaziergang durch Kulmbach am 1. Advent<br />
Das Wetter am 1. Adventsonntag wollte so gar nicht auf die vorweihnachtliche Zeit einstimmen: Die kühle und regnerische<br />
Witterung, die unfreundlich graue Farbe des Himmels ließen den Spaziergänger eher frösteln als besinnliche Gedanken fassen.<br />
Dennoch hatten sich viele Besucher aufgemacht, um die Weihnachtsmärkte in der Innenstadt zu besuchen, wobei sich<br />
die Kulmbacher wieder selbst übertroffen hatten. Neben den so festlich geschmückten Ständen wurde auch in den Kirchen<br />
„Unsere liebe Frau“ und „St. Petri“ einiges geboten, was den interessierten Besucher auf das Weihnachtsfest einstimmen<br />
konnte.<br />
So war die Kirche „Unsere liebe Frau“ für eine adventliche Besinnung in ganz besonderer Weise vorbereitet. Die vielen Kerzen<br />
im Altarraum verbreiteten neben der ersten Kerze des Adventkranzes eine gar bezaubernde und „warme“ Atmosphäre. In einer<br />
sehr abwechslungsreich gestalteten Feierstunde wurden dem Besucher zahlreiche Texte über Lichtgestalten wie den heiligen<br />
Josef, die heilige Lucia und über den heiligen Nikolaus vorgelesen, wobei außer Märchen und lustigen Erzählungen auch kritische<br />
Gedanken zum vorweihnachtlichen Trubel zu Gehör kamen. Eine ganz besondere Note verliehen der feierlichen Stunde die<br />
zahlreichen Musikstücke, die einige Kinder und Jugendliche auf ihren Instrumenten darboten. Dabei sorgten die Solisten mit<br />
Akkordeon, Gitarre und Geige sowie ein Streichquartett für ganz unterschiedliche Klangfarben und setzten gekonnt musikalische<br />
Akzente. Dies wurde von den Zuhörern mit einem langen Applaus belohnt.<br />
Weiter ging es in der Kirche St. Petri, in der Dekanatskantor Ingo Hahn in bewährter Weise die Kantaten 4-6 aus dem Weihnachts -<br />
oratorium von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) aufführte. Allein der optische Eindruck des so mächtigen Chors der<br />
Kulmbacher Kantorei mit dem Orchester „musica juventa“ aus Halle an der Saale war für den Konzertbesucher überwältigend, die vielen Stimmen und die disziplinierte Chorkultur beeindruckten den Zuhörer von Anfang an.<br />
Dabei lebt das Werk ganz aus der protestantischen Frömmigkeit, die hohe Wert -<br />
schätzung des biblischen Wortes spiegelt sich in der tiefsinnigen Vertonung Bachs<br />
in Chorälen, Chören, Arien und Rezitativen wider. Vor allem bei den vielstimmigen<br />
Chören in der Begleitung eines so fein instrumentierten Orchesters kann sich der<br />
Hörer kaum der Kraft der Musik entziehen.<br />
Dekanatskantor Ingo Hahn verstand es hier vortrefflich, die stimmlich ausdrucksstarken<br />
Solisten Stephanie Krug (Sopran), Tanja Schaller (Echo-Sopran), Katharina<br />
Heiligtag (Alt), Christoph Rösel (Tenor) und Markus Simon (Bass) in den Gesamt -<br />
klang zu integrieren und der Aufführung eine wohltuende Harmonie zu geben. Her -<br />
vorzuheben ist auch das Orchester, das mit Transparenz und Farbigkeit die ba ro -<br />
cke Musiksprache Bachs exzellent umsetzte.<br />
Die Leistungsbereitschaft, die Initiative und der Ideenreichtum von zahlreichen<br />
„Frei willigen“ hatte es den Besuchern und Spaziergängern an diesem regnerischen<br />
Sonntag ermöglicht: man war in der Adventszeit angekommen. B. Fries<br />
Die leibhaftigen Weltmeister kommen!<br />
Die explosive Show treibt irischen Stepptanz<br />
auf die Spitze: „Magic of the Dance“ ist<br />
das atemberaubende Tanzereignis mit den<br />
besten Tänzerinnen und Tänzern der Welt<br />
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Die Tänzer von „Magic of the Dance“ steppen über Tisch und Stühle, springen, tanzen, dass<br />
die Funken sprühen: „Magic of the Dance“ ist die derzeit wohl rasanteste und mitreißendste<br />
Steppshow, die Irland zu bieten hat. „Magic of the Dance“ vereint die besten Stepptänzer der<br />
Welt, innovative Choreografien des achtmaligen Weltmeisters John Carey, eine spannende Lie -<br />
besgeschichte, die von Hollywoodstar Sir Christopher Lee erzählt wird, zauberhafte Musik,<br />
spektakuläre Pyrotechnik und eine hervorragende Lichtshow mit Filmeinspielungen, die „Ma-<br />
gic of the Dance“ zu einem erstklassigen Show-Erlebnis machen. Der Zauber wirkt ungebrochen,<br />
nach Tausenden ausverkauften Shows und allabendlichen Standing Ovations strömen<br />
die Zuschauer ungebremst in die Theater und Hallen, um das Spektakel hautnah miterleben<br />
zu können. Irish Dance ist seit Riverdance eines der gefragtesten Entertainment-Phänomene<br />
aller Zeiten. Und so steht „Magic of the Dance“ von Paris bis Wien, London bis Zürich und<br />
Toronto bis Rio de Janeiro für furiose Rhythmen, rasante Choreografien und atemberaubende<br />
Beinarbeit, dargeboten von einem hochkarätig besetzten Ensemble von hinreißend schönen<br />
Tänzerinnen und umwerfend agilen Tänzern. Die Wucht der Leidenschaft, mit der diese Tänzer<br />
von der ersten bis zur letzten Minute auf der Bühne agieren, drückt die Zuschauer in den Thea -<br />
tersitz. Scheinbar mühelos leicht tackern die Füße den Rhythmus in die Bühnenbretter, rasant<br />
wie ein Formel-1-Duell, mitreißend wie ein Sturmwind. Der Funke springt unmittelbar über,<br />
der Alltag verblasst. Gänsehaut, es kribbelt in den Zehenspitzen während das Auge kaum den<br />
unfassbar schnellen Fußbewegungen folgen kann. Da bleibt manch einem Zuschauer der<br />
Mund offen stehen vor Staunen.<br />
BS
Seite 12<br />
<br />
Trauer um Dr. Astrid Fick: Ehemalige Chefin der<br />
Städtischen Museen auf der Plassenburg verstorben<br />
Die ehemalige Museumsleiterin Dr. Astrid Fick ist am 12. <strong>Dezember</strong> einer schweren Krank -<br />
heit erlegen. Die Kunsthistorikerin leitete fast vier Jahre die Städtischen Museen auf der<br />
Plassenburg. Zuletzt war Dr. Astrid Fick als Leiterin des Waldmuseums in Zwiesel tätig.<br />
Von September 2010 bis Juni 2014 zeichnete Dr. Astrid Fick für das Landschaftsmuseum<br />
Obermain und das Deutsche Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg verantwortlich.<br />
Neben der täglichen Museumsarbeit betreute Frau Dr. Fick federführend die Durchführung<br />
von Ausstellungen wie z.B. dem Kulmbacher Künstlerherbst oder die Jahresausstellung<br />
des Bundes Fränkischer Künstler. In die Organisation der Internationalen Zinnfigurenbörse<br />
steck te die Kunsthistorikerin stets sehr viel Herzblut.<br />
„Der plötzliche Tod von Dr. Astrid Fick macht uns alle sehr betroffen. Unser tiefes<br />
Mitgefühl in diesen schweren Stunden gilt ihren Angehörigen. Die Stadt Kulmbach wird<br />
Dr. Astrid Fick stets ein ehrendes Gedenken bewahren.“, so der Kulmbacher Oberbürger -<br />
meister Henry Schramm.<br />
BS<br />
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DIE RELIGION DER KELTEN Teil 3<br />
Experten wollen immer alles ganz genau wissen. Doch manchmal ist es schwierig, aus minimalen<br />
Anhaltspunkten die richtigen Ergebnisse zu gewinnen. So weiß keiner, welche Ge bets -<br />
haltung die Kelten eingenommen und welche Rolle Gebete überhaupt im kultischen Ge sche -<br />
hen gespielt haben. Es ist zwar eine Haltung mit erhobenen Armen bezeugt. Doch dies könnte<br />
auch eine Geste der Beschwörung sein. Jedenfalls gibt es Hinweise darauf, dass sie als solche<br />
verwendet wurde.<br />
Breiten Raum nahmen in den keltischen Riten Zaubersprüche ein. Welche Bedeutung sie<br />
hatten, kann man daran erkennen, dass es für einzelne Gattungen von Sprüchen eigene<br />
Bezeichnungen gab. Als Fèth-fiada wurden Zaubersprüche bezeichnet, die die Verwandlung<br />
von Menschen in Tiere oder deren Verschwinden bewirken sollen. Wer Andere geistig und/<br />
oder körperlich schädigen wollte, setzte die rituelle Verwünschung (anghlod) ein.<br />
Extrem wichtig war den Kelten die Wahrsagung. Ohne Vorhersage unternahmen sie nichts.<br />
Cicero berichtete von dem Galaterkönig Deiotaros, der eine begonnene Reise abgebrochen<br />
habe, weil es ungünstige Vorzeichen gegeben habe. Verschiedene Methoden der Wahrsagung<br />
waren bekannt:<br />
Opferschau: Dass Tiere getötet wurden, um aus ihren Eingeweiden die Zukunft zu lesen<br />
war auch bei den Römern üblich. Daher erwähnten die römsichen Zeitzeugen diese Praxis mit<br />
keinem Wort. Anders sah es mit Menschenopfern aus, die nur gebracht wurden, um aus der<br />
Art und Weise, wie der Getötete stürzte, wie das Blut aus ihm floss und welche Bewegungen<br />
er im Todeskampf machte, zu wahrsagen.<br />
Zeichendeutung: große Bedeutung hatte die Deutung des Vogelfluges. Sie wird von antiken<br />
Autoren im Zusammenhang der Wanderung keltischer Stämme nach Süden immer wieder<br />
erwähnt. Dabei spielten Raben als Glücksbringer eine besondere Rolle. Aber auch astronomische<br />
Gegebenheiten (Mondfinsternis!!) und sonstige besondere Ereignisse hatten ihre Be -<br />
deutung.<br />
Totenbeschwörung und Traumdeutung: Die Welt der Toten spielt ja schon im Jahreskreis<br />
der Kelten eine große Rolle. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn sie auch zwischen den<br />
Festen die Toten zu beschwören versuchten. So berichtet Nikandros von Kolophon davon, dass<br />
Kelten neben Gräbern übernachteten, um von den Toten die Zukunft vorhergesagt zu bekommen.<br />
Träume spielten in der Vorstellungswelt der Kelten ebenfalls eine bedeutende Rolle. Es<br />
ist bezeugt, dass der keltische Fürst Catumarandus die Belagerung von Massilia (Marseille)<br />
abbrach, weil ihm eine Göttin im Traum erschienen sei. Sie habe ihm das befohlen.<br />
Wie in allen antiken Kulturen spielten Opfer eine entscheidende Rolle im religiösen<br />
Geschehen. Dass dabei die römischen Autoren die Menschenopfer hervorheben hat nichts mit<br />
ihrer tatsächlichen Bedeutung zu tun. Denn Tier- und Sachopfer gab es auch in großer Zahl bei<br />
den Römern. Das war demnach nicht berichtenswert. Anders sah es mit den Menschopfern<br />
aus. Deshalb nehmen diese in der antiken Berichterstattung einen Raum ein, der ihnen gar<br />
nicht zukommt. Für Opferungen gab es zahlreiche Anlässe. Es sind Bittopfer, Dankopfer und<br />
Sühneopfer beschrieben. Aber es gab auch Bauopfer. Wenn also jemand ein Haus baute,<br />
wurde geopfert, um den Segen der Götter auf das Haus zu legen. Ausgerichtet wurden Men -<br />
schen-, Tier- und Sachopfer.<br />
Die spektakulärste Weise, Menschen zu opfern, war wohl der „Wicked Man“. Er bestand<br />
aus einem mehrere Meter hohen hölzernen Gerüst in Form eines Mannes, in das man Men -<br />
schen steckte. Dann legte man Feuer daran. Im gesamten keltischen Raum war es üblich,<br />
Men schen als Opfer im Moor zu versenken. Allerdings muss nicht jede Moorleiche ein Men -<br />
schenopfer sein. Die Grenze zur Hinrichtung lässt sich aus den archäologischen Funden oft nur<br />
sehr schwer ziehen.<br />
Wesentlich häufiger als die rituelle Tötung von Menschen war die Opferung von Tieren.<br />
Rinder, Schweine, Hunde und Pferde bevorzugte man als Opfertiere. Viele davon wurden<br />
anschließend in einem rituellen Mahl verspeist.<br />
Gegenstände des täglichen Lebens aber auch Wertgegenstände den Göttern zu weihen<br />
galt den Kelten als Selbstverständlichkeit. Die Opfergaben wurden daher in großen Haufen<br />
gestapelt. Cäsar ließ diese gezielt plündern und verursachte so einen Goldboom in Rom. Bei<br />
Ausgrabungen findet man heute in den Gabenhügeln vor allem metallische Gegenstände. Dies<br />
liegt daran, das alles, was aus Holz, Stoff oder Wachs war, längst verrottet ist. Man muss<br />
davon ausgehen, dass die hauptsächlichen Opfer aus vergänglichen Materialien bestanden,<br />
sodass der Fund ein falsches Bild vom Charakter der Opfergaben vermittelt. Eine besondere<br />
Form der Opfer wurde den Gottheiten zuteil, die für die Heilung zuständig waren. Ihnen wurden<br />
Nachbildungen der erkrankten Körperteile aus Terrakotta oder Wachs geweiht. In den<br />
Votivgaben katholischer Wallfahrtsorte hat sich dies bis heute erhalten.<br />
WOG<br />
DAS HALBE TOR<br />
Fußball ist ein weltweit sehr beliebter<br />
Sport, den es schon sehr lange gibt. Sehr<br />
viele Spiele wurden schon gespielt und<br />
viele Geschichten erzählt. Eine der wunderlichsten<br />
und seltsamsten hat sich in<br />
den 1940iger Jahren in Brasilien zugetragen.<br />
So kurios sich die Begebenheit<br />
auch anhört, sie ist wahr.<br />
Im brasilianischen Bundesstaat Paraíba<br />
wurde damals doch tatsächlich ein halbes<br />
Tor vergeben, weil der genähte Le -<br />
derball (damals gab es noch nichts anderes!)<br />
bei einem Elfmeter platzte und in<br />
zwei Teile zerplatzte. Der innere Teil, die<br />
Luftblase flog in’s Tor, die äußere Hülle<br />
daran vorbei. Nun war guter Rat teuer.<br />
Doch auf Drängen der Zuschauer entschloß<br />
sich der Schiedsrichter, dafür ein<br />
halbes Tor zu vergeben, weil ja nur die<br />
Hälfte vom Ball im Tor war. Da in diesem<br />
Spiel kein weiteres Tor fiel, endete das<br />
Spiel mit 0,5 : 0. M.Ramming<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo. Geschlossen<br />
Di. 9.00 – 19.00 Uhr<br />
Mi. und Fr. 8.00 – 18.00 Uhr<br />
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Es gäbe keine Kunst- und Kultur -<br />
berichte vom Bierstädter, ohne die<br />
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STÄRK’ ANTRINKEN<br />
Am Vorabend des 6. Januars, manchmal<br />
auch am Dreikönigstag selbst, wird in Ober -<br />
franken und den angrenzenden Regionen der<br />
Brauch des „Stärkantrinkens“ geübt. Für<br />
viele Leute aus anderen Gegenden Deutsch -<br />
lands ist er nicht oder nur kaum nachvollziehbar.<br />
Warum soll man sich gemütlich zusammensetzen<br />
und von dem extra stark eingebrauten<br />
Bockbier ein „Seidla“ nach dem an -<br />
deren trinken?<br />
Dabei ist der Brauch schon sehr alt und<br />
war sicherlich überall dort verbreitet, wo<br />
Kelten wohnten. Denn da kommt er her, aus<br />
dem keltischen Jahreskreis. Den Kelten galten<br />
die Nächte zwischen dem 24. <strong>Dezember</strong><br />
und dem 6. Januar als heilig. Man nutzte sie, um die Zukunft vorher zu sagen. Alles war wichtig.<br />
Selbst die kleinsten Kleinigkeiten hatten ihre Bedeutung. Ob es friedlich zuging oder nicht.<br />
Ob es an einem Tag Probleme gab oder nicht. Ob das Essen schmeckte. Aus allem konnte man<br />
die Zukunft des jeweiligen Monats lesen. Denn jede Nacht galt für einen Monat. Da man in<br />
diesen Nächten mit der Begegnung mit Geistern rechnen musste, wurden Gegenmaßnahmen<br />
ergriffen. Mit Lärm und Räuchern sollten sie vertrieben werden und mit dem Stärk’ antrinken.<br />
Dadurch sollten Kraft und Gesundheit beschworen werden. Für jeden Monat musste ein<br />
Seidlein (halber Liter) Bockbier getrunken werden. Dann sah man sich gewappnet für das<br />
neue Jahr, dessen Beginn man früher am 6. Januar feierte.<br />
WOG<br />
Bistro Passion<br />
Ein bewegtes Leben hat das Gebäude Sutte 7 hinter sich gebracht. Die ehemalige Kraft -<br />
fahrzeugwerkstatt des Heinrich Titus wurde zu einem gastronomischen Betrieb umgebaut<br />
und wechselte seitdem mehrfach den Pächter. Anfangs als Pilsbar bekannt geworden,<br />
wurde es zum Steakhaus, zur Sisha-Bar und steht nun seit geraumer Zeit, wie anfangs<br />
schon angedacht, als Bistro-Gaststätte den Freunden gepflegter Biere und „gesundem“<br />
Essen zur Verfügung. Als eine der wenigen<br />
Gaststätten bietet das „Bistro Passion“ ei -<br />
nen eigenen Lieferservice. Zum „Stärk' an -<br />
trinken“ bietet das gemütliche Lokal ver -<br />
schiedene Biere und bietet neben einer um -<br />
fangreichen Speisekarte, wie immer die<br />
beliebten „Schnitzel“.<br />
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Gaststätte Passion · Sutte 7 · 95326 Kulmbach<br />
Tel. 09221-6908000<br />
Öffnungszeiten tägl. ab 10 Uhr<br />
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<br />
Holz bedeutet Leben<br />
Schon seit der Altsteinzeit und eventuell noch länger, dient der pflanzliche Rohstoff Holz als<br />
Wurfgegenstand, Waffe, Werkzeug und zur Energiegewinnung, dem Feuer. Sehr vielseitig einsetzbar<br />
ist Holz als Baustoff. Beim Hausbau für den Rahmen-, Skelett- oder dem traditionellen<br />
Fachwerkbau. Brettschichthölzer dienen der Konstruktion. Heutzutage entstehen dadurch<br />
ungewöhnliche Bauwerke. Deutschlands höchstes Holzgebäude steht in Magdeburg, misst ei -<br />
ne Gesamthöhe von 60 Metern und wurde zur Bundesgartenschau 1999 eröffnet. In Finnland<br />
steht das höchste bewohnte Holzhaus: In Espoo entstand bis 2005 ein fünfstöckiges Mehrfa -<br />
miliengebäude.<br />
Oft wird die Sicherheit eines Holzhauses unterschätzt. Die Brennbarkeit dieses Stoffes er -<br />
scheint vielen Bauwilligen als Nachteil. Wird Holz als Bau- oder Konstruktionswerkstoff ge -<br />
nutzt, dann trifft diese Vermutung auch zu. Allerdings bei erweiterten Querschnitten gilt Holz<br />
als Brand hemmend. Denn bei einem Brand entsteht auf der Oberfläche des Holzes eine Hitze<br />
isolierende Kohleschicht. Diese schützt das Holzinnere. Durch eine entsprechende Bauweise<br />
und zusätzliche Brand hemmende Anstriche steigert sich unwillkürlich die Widerstandsdauer<br />
einer Holzkonstruktion. Während eines Feuers sinkt die Stabilität eines Holzgebäudes sehr<br />
langsam und gleichmäßig überschaubar. Stahlkonstruktionen neigen dagegen zum unkontrollierbaren<br />
Einsturz, welcher dem temperaturabhängigen Genauigkeitsverlust zuzuschreiben ist.<br />
Möbel für alle Verwendungszwecke, aus europäischen, aber auch asiatischen und südamerikanischen<br />
Hölzern sind heute gang und gäbe. Sieht man sich, zum Beispiel im Internet, oder<br />
bei immer wieder stattfindenden Gewerbeausstellungen, die von Designpreisträgern geschaffenen<br />
Objekte an, wird dies glaubhaft. Nichts ist unmöglich. Nicht erst seit dem schwedischen<br />
Günstig-Möbel-Anbieter sind Wohnmöbel für jeden Geldbeutel erschwinglich. Die Holzeigen -<br />
schaften der Ästhetik stehen im Blickpunkt bei Vertäfelungen, als Furnier, oder bei Fußböden<br />
(Parkett). Einer Studie des österreichischen Joanneum-Instituts zufolge zeigte sich ein Stress<br />
reduzierender, die Herzfrequenz mindernder Effekt bei Schülern, die in holzverkleideten Schul -<br />
zimmern sitzen. Auch die Lehrkräfte empfanden die soziale Beanspruchung durch die zu Un -<br />
ter richtenden als geringer.<br />
Holz wird heute vielseitig verwendet und weist als nachwachsender Rohstoff eine gute<br />
ökologische Bilanz auf, wenn es wirtschaftlich nachhaltig und kontrolliert angebaut und ge -<br />
wonnen wird. Ein Gegenbeispiel zeigt uns heute der Mittelmeerraum, der vom Baumwuchs<br />
jäh befreit wurde.<br />
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Seite 15<br />
Die große Amerika-Reise 1978-79 Teil 3<br />
Mexikanisches Chaos<br />
„Mann, ist das ne Hitze hier in Mexico,“ stöhnte Tina unterwegs im Bus, Richtung Golf<br />
von Mexico, „ich könnte glatt mal als Abkühlung ne kalte Dusche gebrauchen oder wenigs -<br />
tens ein lecker Eis.“<br />
Aber Eis essen, ließen sie in Mexico wegen der befürchteten Magen- und Darmprobleme<br />
besser bleiben. Dafür ließen sie sich gerne die köstlichen frisch gepressten Fruchtsäfte schmekken,<br />
die es an jeder Ecke Mexicos in den sogenannten ‚Saftläden’ gab: phantastische Milch -<br />
mixgetränke aus Papaya, Mango, Mamey oder Guayaba = Passionsfrucht, mmm, lecker.<br />
Am Golf von Mexico in Veracruz angekommen konnten sie am nächsten Morgen auf der<br />
Plaza de Constitution, wenn auch mit leichter Erschütterung, eine christlich ‚gute Tat’ tun. Im<br />
weihnachtlich (24.12.78) ‚wildem Westen’ wurde ein Kanadier mit Frau und zweijährigem<br />
Kind von Mexikanern nachts mit Pistolen ausgeraubt und hatten nichts mehr, als was sie am<br />
Körper hatten. Die Polizei tat natürlich auch nichts. Die drei konnten froh sein, dass sie ihr Le -<br />
ben bzw. körperliche Gesundheit behielten und nur ihr materielles Gut verloren. So gaben un -<br />
sere drei Freunde ihnen soviel Geld, damit sie wenigstens nach Mexico City kommen konnten,<br />
um dort eine nicht-geschlossene Botschaft oder eine American-Express-Bank aufzutun.<br />
Denn am Weihnachten war hier in Veracruz der ‚Arsch ab’ mit öffentlicher Hilfe.<br />
Weil das Gespensterhaus, ihr Hotel, in dem sie wohnten, mit baufälligen Geländern, fünf<br />
Zentimeter großen Kakerlaken, verstopften Klo, unheimlich hohen Zimmern, reichlich dreckig<br />
und wegen defekter Elektro-Anlagen ihnen nicht gerade zum behaglichen Wohnen einlud, verbrachten<br />
sie viel Zeit damit, in einem Straßencafe a la Paris am Zocallo bei tropischer Hitze<br />
im Schatten zu sitzen, zu lesen, zu schreiben, Spanisch zu lernen, Marimba-Musik zu lauschen,<br />
das Treiben der exotischen Menschen zu beobachten oder einfach zu relaxen. Das hatte<br />
Danny gerade besonders nötig, da er sich als weihnachtliche Bescherung eine goldene Kotzund<br />
Durchfallserie gefangen hatte. Dabei war er froh, dass sie bei dieser enormen Nachfrage<br />
nach Unterkünften wegen der mexikanischen Feiertage überhaupt ein Zimmer in Veracruz be -<br />
kommen hatten, um seinen von einer Darminfektion ausgelaugten laschen Körper ein bisschen<br />
auszustrecken. Sonst gab’s hier eigentlich nicht viel zu machen, als ein bisschen am<br />
Hafen rumzugehen, der für den größten Hafen Mexicos recht mickrig aussah. Hier an der<br />
Golfküste wie auch an den Küstenstreifen um die anderen Ölhäfen wie Coatzacoalcos (Kotz-<br />
KOTZ!) oder bei Villahermosa und überhaupt am gesamten Golf von Mexico war das Meeres -<br />
wasser schon reichlichst verschmutzt, obwohl das Unglück mit dem aufgebrochenen Bohrloch<br />
inmitten des Golfes erst ein halbes Jahr später kam. Überall bunt schillernde Ölflächen auf<br />
dem Wasser. Und die mexikanischen Auto-, LKW- und Busfahrer taten ihr Übriges dazu, wenn<br />
sie mit ihren Fahrzeugen über den Strand entlang fuhren. Tja, überhaupt traf der Reichtum<br />
aus den ‚goldenen’ Ölfunden Mexicos leider nicht das gemeine mexikanische Volk, sondern<br />
blieb an einigen wenigen Auserwählten hängen. Die all übliche Korruption tat das eine dazu.<br />
Und im Übrigen hatte die Finanzoberschicht Mexicos ihre Lektion vom reichen, wenn auch verhasstem,<br />
kapitalistischen Gringo-Nachbarn USA gut gelernt.<br />
Den Dreien machte hier mehr die Hitze zu schaffen und sie ziemlich träge. Das muss man<br />
sich mal vorstellen. In einem der härtesten Winter überhaupt 1978/79 zu Hause in Deutsch -<br />
land fror man sich dort den Arsch ab, während sie vor der Sonne in den Schatten flüchteten.<br />
Obwohl eigentlich Mexico auch noch zur Nordhalbkugel gehört, liegt es halt zwischen den<br />
tro pischen Wendekreisen. Dann hatten sie schließlich am 1. Weihnachtstag doch noch richtig<br />
einen drauf gemacht. Kaum war Danny genesen, wurden sie von Willi, einem Seemann aus<br />
Mülheim/Ruhr, der schon seit 22 Jahren nicht mehr in Deutschland lebte und mittlerweile<br />
seine Residenz in Costa Rica hat, zum Saufen eingeladen: Bacardi-Rum und Fassbier, solange<br />
wie sie wollten. Von da an ging es auch mit Danny wieder bergauf.<br />
Sie verlebten dann noch am Ende der Mexico-Reise die schönste Zeit dort überhaupt: bei<br />
den Mayas auf der Halbinsel Yucatan. Dort speziell gefiel es ihnen besonders gut auf der mexikanischen<br />
Karibikinsel Isla Mujeres, wo sie zwei schöne relaxte Wochen verbrachten. Diese<br />
allerdings endeten mit einer Salmonellenvergiftung von Matthes und Danny, als sie deshalb<br />
sogar im Militärkrankenhaus behandelt werden mussten. Darum fiel es ihnen auch um so<br />
leichter, Mexico zu verlassen, um danach die karibischen Inseln zu erforschen, wo sie eh<br />
gerne bis zum deutschen Frühling überwintern wollten...<br />
Es wurde Zeit für sie, weiter zu reisen: die Inselwelt der Karibik lockte.<br />
Überwintern in der Karibik<br />
Nach 3 ½ Monaten Reisen durch den Südwesten der USA, also Kalifornien, Arizona, Nevada<br />
und Utah, und dann durch Mexiko von Tijuana im Norden an der Baja California bis nach<br />
Süden in Oaxaca und Yucatan, teils getrampt, teils mit Eisenbahn oder Bussen, wollten wir<br />
endlich in Ruhe in der Karibik überwintern.<br />
Erst landeten wir auf St. Thomas, eine der US-amerikanischen Jungferninseln, wo wir auf<br />
Grund des hohen Preisniveaus schon dachten: „Wenn das in dem Preistempo so weitergeht,<br />
dann ist unser Reisebudget in einer Woche aufgebraucht und wir müssen frühzeitig wieder<br />
nach Hause zurück fliegen...!“ Doch dann kamen wir über St. Marteen (NL) nach St. Kitts<br />
(oder auch St. Christopher, frühere englische Kolonie), wo wir schon bei der Einreise dachten:<br />
„Jetzt ist es aus! Schluss mit unserer schönen Karibikreise! Schade eigentlich.“<br />
Und das kam so: mit einem kleinen Flugzeug flogen wir nur ein paar Hundert Meter über<br />
dem türkisblauen karibischen Meer dahin und schauten dabei dem Piloten über die Schulter<br />
bei der Arbeit zu. Dann landeten wir auf dem kleinen Provinzflughafen von St. Kitts.<br />
Der Flieger flog sofort wieder weg und wir Drei standen dort als einzige Gäste, wie be -<br />
stellt und nicht abgeholt. Damals war noch Matthes vorübergehend unser Begleiter, der dann<br />
aber von St. Kitts aus nach Hause flog, während wir mit der Fähre nach Nevis übersetzten.<br />
Also gingen wir mal ins einzig vorhandene Gebäude rein und fragten dort einen Schwarzen in<br />
Zivil, der locker auf nem alten verkratzten Holzpult saß, ob es denn hier überhaupt einen Zoll<br />
oder so was gäbe? Der sagte dann: „Ja. Da seid Ihr genau richtig hier. Ich bin der Zoll.“<br />
„Aha,“ staunten wir. So regelten wir mit ihm die Einreisemodalitäten, bis er auf einmal<br />
fragte: „Wo habt ihr denn Euer Weiterreise- oder Rückreiseticket?“<br />
„Oh, braucht man denn so was hier?“, war meine wirklich überraschte Antwort, „das hat<br />
Hopi Point, Grand Canyon<br />
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uns leider keiner gesagt!“<br />
„Das ist aber schlecht, denn ohne Weiterreise- oder Rückreiseticket kann ich Euch hier<br />
nicht reinlassen.“<br />
„Aber der Flieger ist doch schon wieder weg. Wo sollen wir denn jetzt hin?“, war unsere<br />
verzweifelte Frage. Glücklicherweise war er so unbürokratisch wie er aus sah, gab uns seine<br />
Einreisestempel und drin waren wir in St. Kitts. Noch mal gut gegangen.<br />
Wo er gerade so kooperativ war, fragte ich ihn gleich auch noch im Anschluss, wo man<br />
denn hier auf St. Kitts zelten könne? „Zelten? Was ist das denn!“, war seine entgeisterte<br />
Fra ge. Umständlich erklärte ich ihm, was ein Zelt ist, und was man damit machen kann.<br />
„Aha“, war seine einzige, aber erstaunte Reaktion. Als ich ihm dann erklärte, dass wir<br />
dafür nur einen einsamen Strand bräuchten, schickte er uns zur Frigate Bay, wo wir auch tatsächlich<br />
in einem Gebüsch am Strand wild und einsam für 1 ½ Wochen zelteten. Es gab ein<br />
Restaurant in der Nähe, so dass für Frischwasser und Hygiene gesorgt war. Ansonsten waren<br />
unsere einzigen Besucher dort ein paar wilde Affen, die Tina mal rumlaufen sah.<br />
Von den insgesamt 13 angesteuerten Karibikinseln gefielen Tina und mir am besten die<br />
bei den relativ unbekannten St. Kitts und Nevis: auf letzterer hatten wir auch nach viermonatigen<br />
Reisen endlich den Traum vom ‚Überwintern in der Karibik’ wahr gemacht.<br />
Nach solch einer langen Reise erfuhren wir eine gewisse Reisemüdigkeit und nahmen<br />
nicht mehr alle tollen Eindrücke mit der gebührenden Würdigung wahr.<br />
So kam es uns sehr gelegen, als wir inmitten der Insel Nevis, im Dorf Fig Tree Village, ein<br />
Haus mit Garten fanden, dort ankamen und für fünf Wochen ‚überwinterten’. Es war fast wie<br />
im Paradies: exotische Früchte im Garten, Palmen an türkisblauen Karibikstränden, fröhliche<br />
und lebensfrohe Schwarze, einfaches zeitloses Leben und tropische Drinks zum Sonnen unter -<br />
gang waren unsere Gewohnheit geworden...<br />
Manfred Schloßer<br />
Mismayola, Mexico<br />
MALREISEN 2016<br />
mit Martin Ludwig<br />
Mittwoch, 13. Januar, 19 Uhr<br />
Die zweit LP von Feelsaitig „Folkpiggings“<br />
Im Original erschienen 1985, gibt es jetzt erstmals auf CD.<br />
„30th Anniversary Deluxe Edition“ Remastert, plus Bonus-Tracks (Live und Studio)<br />
Handgemachter, akustischer Folk<br />
Ab dem 1.1.2016 überall als Audio-CD und als Downloadalbum!<br />
Kurzweiliger Infoabend über Ziele<br />
und Inhalte des Malreiseprogramms 2016.<br />
Filmeinspielungen während des Vortrages<br />
runden diesen ergänzend ab.
Das Bierstädter-Gewinnspiel mit VSB GmbH<br />
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Unser Suchbild entstand in Ansbach.<br />
Wieder hat die Technik acht Fehler eingebaut, die<br />
es zu finden gilt.<br />
Zu gewinnen gibt es ein Fan-Package „Magic Of<br />
The Dance“ von Semmel Concerts in Bayreuth.<br />
Senden Sie die richtige Lösung bis zum<br />
11. Januar <strong>2015</strong> an unsere Adresse:<br />
Der Bierstädter<br />
Roland Hermsdörfer,<br />
Kauernburger Platz 4,<br />
95326 Kulmbach<br />
Achtung: Telefonnummer nicht vergessen!<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Eine Barauszahlung der Gewinne ist<br />
nicht möglich.<br />
Gewinner des ABBA-Partner-Fan-Package ist:<br />
Jürgen Hollmann, Weidenberg<br />
Die Gewinn kommt per Post.<br />
Kulmbach:<br />
Buchhandlung Friedrich<br />
Siedlerladen<br />
Lotto Hofmann 2x<br />
Bäckerei Groß 3x<br />
Parfümerie Benker<br />
Metzgerei Meisel<br />
Stadtbücherei<br />
Bäckerei Schwab 2x<br />
Friseur Stübinger<br />
Reiner WohnSinn<br />
Meisterstüberl<br />
Bäckerei Dumler 3x<br />
Gaststätte Weinbrücke<br />
Café Schoberth<br />
Sonnenapotheke<br />
ReiseCenter Schaffranek<br />
Gast. Zur Birke<br />
Sintenis, Blaich<br />
Zunftstube<br />
Untersteinach:<br />
Stadtsteinach:<br />
Neuenmarkt:<br />
Marktleugast:<br />
Marktschorgast:<br />
Rugendorf:<br />
Lotto Rauh<br />
Lotto Goller<br />
Bäck. Groß<br />
Getr. Schübel<br />
Edeka<br />
Lotto – Bäck. Griesenbrock<br />
Eisenbahnmuseum<br />
Bäck. Dumler<br />
Hairstyle<br />
Schreibw. Greim<br />
Bäck. Will<br />
Lotto – Toto<br />
Bäck. Dumler<br />
Kupferberg:<br />
Wirsberg:<br />
Guttenberg:<br />
Himmelkron:<br />
Neudrossenfeld:<br />
Thurnau:<br />
Döllnitz:<br />
Kasendorf:<br />
Fölschnitz:<br />
Grafengehaig:<br />
Trebgast:<br />
Bäck. Dumler<br />
Bäck. Lerner<br />
Bäck. Hutzler<br />
Bäck. Dumler<br />
Edeka Teupert<br />
Tourist-Info<br />
Gast. Opel<br />
Lotto, Ledergasse<br />
Schreibw. Häußinger<br />
Bäck. Vogel<br />
Gast. Fränk. Hof<br />
Fettnäpfchen<br />
Bäck. Müller<br />
Metzgerei Wehner<br />
Unner Lädla<br />
Auto Bauer<br />
Brauerei Haberstumpf<br />
Mainleus:<br />
Schwarzach:<br />
Presseck:<br />
Katschenreuth:<br />
Burgkunstadt:<br />
Kronach:<br />
Lindau:<br />
Helmbrechts:<br />
Harsdorf:<br />
Bayreuth:<br />
Lotto – Toto<br />
Cash – Getränke<br />
Bäck. Dumler<br />
Gast. Oberer Wirt<br />
Café Groß<br />
Getr. Rausch<br />
ReiseCenter Schaffranek<br />
ReiseCenter am Marienplatz<br />
Sternapotheke<br />
Kestel GmbH<br />
Galerie Ambiente<br />
Bäck. Schwab<br />
Lotto Leupold<br />
Bäckerei Wagner<br />
Edeka Schneider Märkte<br />
Jugendkultur-Zentrum<br />
Fahrradscheune<br />
Creussen:<br />
Bindlach:<br />
Weidenberg:<br />
Gößweinstein:<br />
Bäck. Dumler<br />
Rauchhaus<br />
Metzgerei Bursian<br />
Bäckerei Schatz<br />
Gaststätte Porsch<br />
Grüner Baum<br />
Gaststätte Zum Mistelbach<br />
Getränkemarkt Glenk<br />
Tourismus Center<br />
Café del Sol<br />
Schokofabrik<br />
Café Heimathafen<br />
TTL<br />
Edeka Schneider Markt<br />
Edeka Schneider Markt<br />
Markgrafen-Getränkemarkt<br />
Edeka<br />
Pegnitz:<br />
Pottenstein:<br />
Leupoldstein:<br />
Streitau:<br />
Bad Berneck:<br />
Edeka Schneider Markt<br />
Pizz. Orchidea<br />
Shell Tankstelle<br />
Tankstelle<br />
FIAT Polster<br />
Schreibw. Goller<br />
Rheingold<br />
Musikschule<br />
Edeka Mittelberger<br />
Zeitschr. Münch<br />
Tabakw. Frans v. d. Heuvel<br />
Bäckerei Dumler<br />
Rathaus<br />
Lotto Dammberger<br />
Altenplos:<br />
Heinersreuth:<br />
Michelau:<br />
Küps: Musikhaus Benson<br />
Kundenvererteilung durch Brauerei Haberstumpf<br />
und Glenk