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Newsletter <strong>01</strong>/<strong>16</strong> (Nr. 353) Januar 2<strong>01</strong>6<br />

einsteiger ein paar nette Plot-Twists,<br />

die uns “Alte” natürlich nicht mehr<br />

vom Hocker reissen. Trotzdem wird das<br />

Spektakel nie langweilig – auch nicht<br />

nach über zwei Stunden Spielzeit. Das<br />

gilt zumindest für die IMAX WITH<br />

LASER Version, die ich mir angesehen<br />

habe. Der Gag dabei: es gibt eine längere<br />

Sequenz im Film, die in originärem<br />

IMAX 15/70 aufgenommen wurde und<br />

die in der für laserbasierte IMAX-Kinos<br />

angefertigten Digitalfassung nicht<br />

nur ein sogenanntes “Letterbox”-Bild<br />

im Format 1:2.35 bietet, sondern die<br />

ganze Bildwand im Format 1:1.44 ausfüllt.<br />

Was für ein Unterschied! Man<br />

gebe J.J. Abrams genügend Geld, damit<br />

er den nächsten Film komplett in IMAX<br />

dreht! Fazit: STAR WARS: DAS ER-<br />

WACHEN DER MACHT ist bestes Popcorn-Kino.<br />

Mittwoch, 06. Januar 2<strong>01</strong>6<br />

Ein Mann in der Wildnis<br />

Weil ich aus terminlichen Gründen letztes<br />

Jahr auf die Pressevorführung verzichten<br />

musste, habe ich mal wieder<br />

einen Film “nachgesessen”.<br />

THE REVENANT – DER RÜCK-<br />

KEHRER (1:2.35, DD 5.1 + 7.1 + Atmos)<br />

OT: The Revenant<br />

Verleih: Fox<br />

Land/Jahr: USA 2<strong>01</strong>5<br />

Regie: Alejandro González Iñárritu<br />

Darsteller: Leonardo DiCaprio, Tom<br />

Hardy, Will Poulter<br />

Kinostart: 06.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>6<br />

Durch einen Grizzly schwer verletzt<br />

wird der Fährtensucher Hugh Glass<br />

von seinen Gefährten in der winterlichen<br />

Kälte Montanas zurückgelassen.<br />

Alleine der Gedanke daran sich an dem<br />

Mann zu rächen, der seinen Sohn, ein<br />

Halbblut, getötet hat, verleiht ihm einen<br />

extrem starken Überlebenswillen...<br />

Die schier unglaublichen Bilder, die<br />

Alejandro González Iñárritus Kameramann<br />

Emmanuel Lubezki liefert, schreien<br />

geradezu nach der größtmöglichen<br />

zur Verfügung stehenden Bildwand. Sie<br />

sind so klar, dass hier kein 3D benötigt<br />

wird, um grandiose Tiefenwirkung sowie<br />

maximalen Realismus zu erzeugen.<br />

Diese Bilder sind es auch, die den Betrachter<br />

zweieinhalb Stunden lang in<br />

Wolfram Hannemanns<br />

Film-Blog<br />

ihren Bann schlagen und damit storymäßige<br />

Unstimmigkeiten vergessen<br />

lassen. Lubezki ist damit Oscar-Kandidat<br />

par excellence. Oscar-verdächtig<br />

auch das extrem plastisch angelegte<br />

Sounddesign des Films, das alle zur<br />

Verfügung stehenden Mittel einsetzt,<br />

um den Zuschauer mitten ins Geschehen<br />

zu ziehen. Wie bereits in seinem<br />

Vorgängerfilm BIRDMAN setzt Regisseur<br />

Iñárritu auch in THE REVENANT<br />

auf viele Einstellungen, die ohne<br />

Schnitt auskommen und steigert dadurch<br />

den Realismus des Films. Mit<br />

dem unter extrem schwierigen Bedingungen<br />

entstandenen Film schuf er ein<br />

wahrhaftes Meisterwerk, das existentielles<br />

Drama und Rachegeschichte zugleich<br />

ist. Leonardo DiCaprios ungleicher<br />

Zweikampf mit einem Grizzly lässt<br />

keinen kalt und dürfte in die Filmgeschichte<br />

eingehen. So geht Kino.<br />

Unbedingt anschauen! Aber eine Warnung<br />

an zart Besaitete: der Film ist<br />

nichts für Euch!<br />

Donnerstag, 07. Januar 2<strong>01</strong>6<br />

Kollektives Schämen<br />

Neues Jahr, neue Filme. Die erste<br />

Pressevorführung des Jahres war eine<br />

Fantasy-Geschichte<br />

DIE HÜTERIN DER WAHRHEIT –<br />

DINAS BESTIMMUNG (1:2.35, DD 5.1<br />

+ Atmos)<br />

OT: Skammerens Datter<br />

Verleih: Polyband (24 Bilder)<br />

Land/Jahr: Dänemark, Tschechien, Island<br />

2<strong>01</strong>5<br />

Regie: Kenneth Kainz<br />

Darsteller: Rebecca Emilie Sattrup, Jakob<br />

Oftebro, Maria Bonnevie<br />

Kinostart: 18.02.2<strong>01</strong>6<br />

Wenn sie einem Menschen in die Augen<br />

schaut, weiß sie sofort, für welche<br />

Sünden und Schwächen er sich schämt.<br />

Wie bereits ihre Mutter, von Beruf<br />

Beschämerin, so besitzt auch die junge<br />

Dina dieselben übernatürlichen Kräfte.<br />

Diese will sich der Thronfolger Fürst<br />

Drakan zunutze machen, um das Verbrechen,<br />

das er begangen hat, dem<br />

Prinzen Nicodemus in die Schuhe zu<br />

schieben. Doch weder Dinas Mutter<br />

noch Dina selbst gehen auf sein böses<br />

Spiel ein. Damit bringt sich Dina plötzlich<br />

in Lebensgefahr und ist schon<br />

bald ganz allein auf sich gestellt... Das<br />

Setting in dieser Fantasy-Geschichte<br />

ist wirklich nichts Neues: ein kleines<br />

Fürstentum im tiefsten Mittelalter. Erdfarben<br />

und Dunkelheit dominieren hier<br />

die Bilder, Aberglaube und Vorurteile<br />

beherrschen das Leben. Neu allerdings<br />

ist die Tatsache, dass das vornehmlich<br />

an Kinder adressierte Werk recht brutal<br />

zur Sache geht. Fast schon etwas zu<br />

brutal. Der böse Fürst lässt jeden umbringen,<br />

der ihm quer kommt und legt<br />

dabei auch selbst Hand an. Richtig<br />

böse wirkt der aber trotzdem nicht, eher<br />

etwas zurückgeblieben. Mit seinen 96<br />

Minuten fühlt sich der Film länger an.<br />

Das liegt vermutlich an den manchmal<br />

in die Länge gezogenen Szenen, etwa<br />

wenn Dina und ihre Freundin geknebelt<br />

und gefesselt auf einem Wagen liegen<br />

und abwechseln auf eines der beiden<br />

Mädchen geschnitten wird - mehrfach<br />

wohlgemerkt. Was an dem nicht sonderlich<br />

spannenden Film besonders<br />

verstört: sein Ende. Denn das kommt<br />

so überraschend, dass offenbar nicht<br />

einmal genügend Zeit vorhanden war,<br />

sämtliche Konflikte aufzulösen. So<br />

bleibt am Schluss die Frage offen, was<br />

denn mit all den Menschen im Dorf<br />

passiert, denen die Flucht ins Hochland<br />

nicht gelang? Das Drehbuch zumindest<br />

interessiert sich für diese<br />

spannende Frage leider nicht. Eine Frage,<br />

die sich aber ganz bestimmt junge<br />

Zuschauer stellen werden. Laut Presseheft<br />

handelt es sich bei DIE HÜTERIN<br />

DER WAHRHEIT um die teuerste dänische<br />

Filmproduktion aller Zeiten. Doch<br />

wohin ist das viele Geld geflossen?<br />

Ganz sicher nicht in die visuellen Effekte,<br />

die ganz am Schluss des Films das<br />

Dorf im Hochland als Dänemarks preisgünstige<br />

Antwort auf die<br />

Elbenhochburg aus dem HERRN DER<br />

RINGE präsentiert. Immerhin fasziniert<br />

der Film mit einer netten Idee: wenn<br />

sich die Menschen den Dingen stellen,<br />

derer sie sich schämen, kommen sie<br />

schnell wieder zur Vernunft. Und so ist<br />

am Ende kollektives Schämen angesagt.<br />

DILWALE (1:2.35, DD 5.1 + Atmos)<br />

OT: Dilwale<br />

Verleih: Rapid Eye Movies (Rekord-<br />

Film)<br />

LASER HOTLINE Seite 11

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