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Newsletter <strong>01</strong>/<strong>16</strong> (Nr. 353) Januar 2<strong>01</strong>6<br />

Das Jahr hat bekanntlich vier Jahreszeiten, doch für<br />

alle, die mit Film und Fernsehen zu tun haben, gibt es<br />

noch eine fünfte: Awards Season.<br />

So wie manche im Frühjahr mit den Fitnessübungen anfangen,<br />

um im Sommer die perfekte Bikinifigur zu haben,<br />

drehen die Hollywood-Stars bereits ab November<br />

ihre PR-Runden und führen so regelrechte Wahlkämpfe<br />

um die begehrten Trophäen im neuen Jahr zu ergattern.<br />

Der Trend zum sogenannten Campaigning wird seit circa<br />

zehn Jahren immer stärker. Es zählt nicht mehr so sehr,<br />

wer tatsächlich die goldenen Statuetten – seien es Golden<br />

Globes oder Oscars – verdient hat durch seine Leistung,<br />

sondern wer die erfolgreichste Campaign (Wahlkampf)<br />

veranstaltet. Jeder geht da etwas anders heran.<br />

Manche betonen gerne wie unglaublich schwierig es<br />

physisch war, eine Rolle zu füllen. Charlize Theron in<br />

Monster, Anne Hathaway für Les Misérables, dieses<br />

Jahr Leonardo DiCaprio in The Revenant. Andere nutzen<br />

die politischen Messages ihres Films um auf heutige<br />

Missstände hinzuweisen und spielen gerne mit den<br />

Emotionen und dem schlechten Gewissen des Publikums<br />

und der Academy, um sich einen politisch besonders<br />

korrekten Preis zu sichern.<br />

Spätestens seit The Return of the King, der letzte Film<br />

der Lord of the Rings Trilogie, nervt es mich tierisch,<br />

wie Hollywood mittlerweile seine Oscars verteilt. Oft<br />

geht es nun nicht mehr um die einzelne Leistung, sondern<br />

es wird ein Gesamtkunstwerk geehrt oder jemand,<br />

der ständig nominiert wurde, aber nie die Statuette bekam,<br />

kriegt sie irgendwann endlich mal hinterhergeworfen,<br />

meistens für eine eher mittlere Performance.<br />

The Return of the King bekam unfassbare elf Oscars für<br />

einen Film, der weder besser noch schlechter war als<br />

seine zwei Vorgänger, definitiv aber qualitativ nichts gemein<br />

hatte mit seinen Mitnominierten, wie Mystic River<br />

oder Seabiscuit.<br />

Wieso also gewann der letzte Teil der Trilogie so viele<br />

Oscars, darunter sogar Best Film? Meiner Meinung<br />

nach, weil hier nicht der Film selbst gepriesen wurde,<br />

sondern die gigantische, zeitaufwändige logistische<br />

The Trouble with Oscar<br />

LASER HOTLINE Seite 3

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