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Newsletter <strong>01</strong>/<strong>16</strong> (Nr. 353) Januar 2<strong>01</strong>6<br />

Dienstag, 12. Januar 2<strong>01</strong>6<br />

Zwei Väter und ein Schiffbrüchiger<br />

Mit dem Zweiten sieht man besser:<br />

nachdem sich der erste Film als bisheriger<br />

Jahrestiefstpunkt entpuppte, war<br />

der zweite Film umso erfreulicher.<br />

DADDY’S HOME – EIN VATER ZU<br />

VIEL (1:1.85, DD 5.1)<br />

OT: Daddy’s Home<br />

Verleih: Paramount<br />

Land/Jahr: USA 2<strong>01</strong>5<br />

Regie: Sean Anders, John Morris<br />

Darsteller: Mark Wahlberg, Will Ferrell,<br />

Linda Cardellini<br />

Kinostart: 21.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>6<br />

Wie gerne würde Brad seinen Stiefkindern<br />

ein richtiger Daddy sein. Er tut<br />

alles dafür, dass ihn die beiden Kinder<br />

seiner Frau als solchen akzeptieren.<br />

Just in dem Moment, als sich Brad am<br />

Ziel glaubt, taucht der wahre Vater auf.<br />

Von Stund an buhlen die beiden Männer<br />

mit allen erdenklichen Tricks um die<br />

Gunst der Kleinen... Relativ lieblos<br />

bemüht sich diese amerikanische Komödie<br />

um die Gunst der Zuschauer, die<br />

einmal mehr mit dem Vergleich von<br />

Penislänge und Klötengröße zu Punkten<br />

versucht. Das ist freilich nicht nur<br />

ziemlich peinlich, sondern auch geschmacklos.<br />

Besonders dann, wenn auf<br />

Biegen und Brechen versucht wird, den<br />

vermeintlichen Gag in die Länge zu<br />

ziehen. Jeder weiß: in der Kürze liegt<br />

die Würze. Doch Sean Anders und<br />

John Morris, Regisseure dieses primitiven<br />

Machwerks, haben davon offenbar<br />

noch nichts gehört. Fazit: der erste<br />

Tiefpunkt des neuen Filmjahres.<br />

ROBINSON CRUSOE (1:2.35, 3D, DD<br />

5.1)<br />

OT: Robinson Crusoe<br />

Verleih: Studiocanal<br />

Land/Jahr: Belgien, Frankreich 2<strong>01</strong>5<br />

Regie: Vincent Kesteloot<br />

Kinostart: 04.02.2<strong>01</strong>6<br />

Robinson Crusoes Geschichte ist ja<br />

hinlänglich bekannt. Weit weniger bekannt<br />

ist aber die Geschichte, die die<br />

Inselbewohner zu erzählen haben –<br />

nämlich die Tiere. Allen voran der farbenprächtige<br />

Papagei Dienstag, der<br />

Wolfram Hannemanns<br />

Film-Blog<br />

schon immer vermutete, dass es da<br />

draußen noch mehr gibt als nur diese<br />

eine Insel, auf der er lebt. Gemeinsam<br />

mit seinen anderen zwei- und vierbeinigen<br />

animalischen Freunde hilft er dem<br />

Engländer zu überleben. Und das ist<br />

weiß Gott auch nötig! - Warum richtig<br />

gute 3D-Filme fast nur aus Belgien<br />

stammen, bleibt ein Rätsel. Fakt ist,<br />

dass Vincent Kesteloots computeranimierter<br />

Filmspaß mit beeindruckenden<br />

Effekten aufwartet, die für das Tragen<br />

der schweren 3D-Brillen entschädigt.<br />

Aber auch sonst unterhält<br />

Kesteloots Film vorzüglich und dürfte<br />

vor allem Kindern großen Spaß bereiten.<br />

Ein weiterer Beweis dafür, dass<br />

gute Animationsfilme nicht unbedingt<br />

aus den USA kommen müssen.<br />

Mittwoch, 13. Januar 2<strong>01</strong>6<br />

Kunst in schweren Zeiten<br />

Zur Wochenmitte wurden wir heute in<br />

der Presse mit einem ungewöhnlichen<br />

Dokumentarfilm konfrontiert<br />

FRANCOFONIA (1:1.78, 5.1)<br />

OT: Francofonia<br />

Verleih: Piffl<br />

Land/Jahr: Deutschland, Frankreich,<br />

Niederlande 2<strong>01</strong>5<br />

Regie: Alexander Sokurow<br />

Darsteller: Louis-Do de Lencquesaing,<br />

Benjamin Utzerath, Johanna Korthals<br />

Altes<br />

Kinostart: 25.02.2<strong>01</strong>6<br />

Mit unterschiedlichen filmischen und<br />

erzählerischen Mitteln entwirft Regisseur<br />

Alexander Sokurow eine Collage<br />

über den Louvre während der deutschen<br />

Besatzungszeit. Im Mittelpunkt<br />

seiner oft eigenwilligen Mischung aus<br />

Dokumentarmaterial und inszenierter<br />

Szenen stehen der damalige Direktor<br />

des französischen Nationalmuseums,<br />

Jacques Jaujard, und der Leiter des<br />

sogenannten “Kunstschutzes” der<br />

Wehrmacht, Franziskus Graf Wolff-<br />

Metternich. Anfangs sind die beiden<br />

Männer ganz klar Kontrahenten, doch<br />

das Fortschreiten der Geschichte lässt<br />

sie zu Komplizen werden. Ihr<br />

vorrangigstes Ziel: die Kunstschätze<br />

des Louvre vor der Vernichtung zu retten.<br />

Dem renommierten Kameramann<br />

Bruno Delbonnel gelingen faszinierende<br />

Bilder, die kaum von Archivmaterial<br />

zu unterscheiden sind. Die Tonspur<br />

offenbart eine Vielzahl von Geräuschen,<br />

die die orchestrale Filmmusik<br />

ergänzen. Ganz sicher kein Film für die<br />

breite Masse, aber einer für Kunstinteressierte.<br />

Donnerstag, 14. Januar 2<strong>01</strong>6<br />

Familienbande und Mobbingopfer<br />

Dass nicht alles immer so ist wie es<br />

scheint zog sich wie ein roter Faden<br />

durch unser heutiges Pressedoppel<br />

EL CLAN (1:2.35, 5.1)<br />

OT: El Clan<br />

Verleih: Prokino (Fox)<br />

Land/Jahr: Argentinien, Spanien 2<strong>01</strong>5<br />

Regie: Pablo Trapero<br />

Darsteller: Guillermo Francella, Peter<br />

Lanzani, Lili Popovich<br />

Kinostart: 03.03.2<strong>01</strong>6<br />

Buenos Aires zu Beginn der 1980er<br />

Jahre. Nach außen hin gibt sich Familie<br />

Puccio als ganz gewöhnliche, fast<br />

schon spießige Familie. Doch im Untergrund<br />

brodelt es gewaltig. Denn in<br />

Wirklichkeit entführen sie gemeinschaftlich<br />

gut betuchte Menschen und<br />

erpressen Lösegelder – und schrecken<br />

dabei auch keine Sekunde vor einem<br />

Mord zurück... Die interessantesten<br />

Geschichten schreibt das Leben selbst.<br />

Und so ist es schier unglaublich, dass<br />

Pablo Traperos Thriller-Drama auf einer<br />

wahren Geschichte beruht, die sich<br />

Anfang der 1980er Jahre in Argentinien<br />

zugetragen hat. Man könnte fast darüber<br />

lachen, mit welcher Gemütsruhe<br />

Vater Puccio jener Arbeit nachgeht, die<br />

ihm und seiner Großfamilie den Lebensunterhalt<br />

sichert: das Entführen von<br />

Menschen mit erpresserischer Absicht.<br />

Guillermo Francella verkörpert den<br />

Fiesling, der sich keiner Schuld<br />

bewusst ist. Denn was in der Diktatur<br />

ganz normal war, das sollte auch in der<br />

Demokratie kein Problem darstellen –<br />

wenn man nur die richtigen Leute<br />

kennt. Wie sehr sein Sohn Alejandro,<br />

der Rugby-Star, darunter leidet, verkennt<br />

bzw. ignoriert er komplett. Immer<br />

wieder setzt Trapero fetzige Songs aus<br />

jener Zeit als sarkastischen Kommentar<br />

zu den ungeheuren Geschehnissen ein<br />

und schneidet einmal sogar zwischen<br />

LASER HOTLINE Seite 13

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