Nagelfluh 2-2017
Herbst/Winterausgabe von Nagelfluh - Das Naturpark-Magazin
Herbst/Winterausgabe von Nagelfluh - Das Naturpark-Magazin
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EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Naturparke sind in Mitteleuropa der vielleicht<br />
modernste Ansatz, der im Naturschutz<br />
und der nachhaltigen Regionalentwicklung<br />
existiert. Schützen und Nützen sind hierbei<br />
kein Gegensatz. Ein partnerschaliches Vorgehen<br />
ist Grundlage, um gemeinsame Lösungen<br />
für o schwierige emen zu finden.<br />
Wie lassen sich z.B. die Bedürfnisse von Freizeitsportlern<br />
und Grundbesitzern unter einen<br />
Hut bringen? Wie können wir unsere Kinder<br />
wieder stärker an die Natur heranführen und<br />
ihnen gleichzeitig mit viel Spaß vermitteln, wie<br />
unsere Kulturlandscha bewirtschaet wird?<br />
Wie können in einer ohnehin schon sehr starken<br />
Tourismusregion naturorientierte Angebote<br />
auf breiter Basis entwickelt werden, damit diese<br />
zur Profilbildung als Naturerlebnisregion beitragen?<br />
Die Aufgaben eines Naturparks sind so<br />
vielfältig wie die Interessen der Menschen, die<br />
hier leben oder ihre Freizeit verbringen.<br />
Um es gleich vorweg zu schicken: Ohne die<br />
Partner aus Land- und Forstwirtscha, Naturschutz,<br />
der Jagd, der Grundbesitzer, der Fachbehörden<br />
sowie der Sportler und Outdooranbieter<br />
können wir nicht viel erreichen. Gleiches gilt für<br />
die finanzielle Ausstattung. Alles, was wir tun,<br />
kostet nun mal Geld. Und weil sich mit Bildung,<br />
Besucherlenkung und Regionalentwicklung<br />
nicht wirklich Geld verdienen lässt und da es<br />
sich um emen dreht, die dem Gemeinwohl<br />
dienen, sind wir auf öffentliche Mittel angewiesen.<br />
Diese kommen von den Gemeinden, dem<br />
Landkreis, dem Land Vorarlberg, dem Freistaat<br />
Bayern und – ohne diese Mittel gäbe es den Naturpark<br />
nicht – von der Europäischen Union, im<br />
Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme.<br />
Nächstes Jahr feiern wir das 10-jährige Bestehen<br />
des Naturparks. Bis dahin sollte die Auauphase<br />
weitgehend abgeschlossen sein. Wir<br />
haben inzwischen alle wichtigen Naturparkthemen<br />
entwickelt und wissen nun ziemlich genau,<br />
was wir brauchen, damit der grenzüberschreitende<br />
Naturpark dauerha den erwarteten Nutzen<br />
für die Region erbringen kann.<br />
Für mich zeichnet sich ein Erfolgsfaktor mehr<br />
als deutlich ab – und zwar das Naturpark-Team.<br />
Unsere Maßnahmen und Projekte werden auch<br />
künig nur möglich sein, wenn gut qualifizierte<br />
Menschen mit viel persönlichem Einsatz über<br />
einen längeren Zeitraum im Naturpark arbeiten<br />
können.<br />
Wir haben bisher noch nie besonderen Wert<br />
auf Selbstdarstellung gelegt. Das entspricht auch<br />
weder dem Allgäuer noch dem Vorderwälder<br />
Selbstverständnis. Dennoch möchten wir in dieser<br />
Ausgabe die Menschen vorstellen, die mit<br />
großem persönlichem Einsatz daran arbeiten,<br />
dass die Naturparkidee Wirklichkeit wird. Ich<br />
denke, das ist nun einfach mal nötig.<br />
Ihr<br />
Rolf Eberhardt<br />
Geschäsführer Naturpark <strong>Nagelfluh</strong>kette e.V.<br />
Mit einer Größe von<br />
405 km 2 ist die <strong>Nagelfluh</strong>kette<br />
im alpen weiten<br />
Vergleich ein Schutz -<br />
gebiet mittlerer Größe.<br />
Während im Bregenzerwald<br />
jeweils die gesamten<br />
Flächen der beteiligten<br />
acht Gemeinden im<br />
Naturpark liegen, gehören<br />
von den sieben Allgäuer<br />
Gemeinden in der<br />
Regel die dünn besiedelten<br />
Berggebiete dazu.<br />
Innerhalb der Naturparkgrenzen<br />
leben etwa<br />
13.000 Menschen, was zu<br />
einer, im dicht besiedelten<br />
Europa, sehr geringen<br />
Siedlungsdichte von<br />
33 Einwohnern je km 2<br />
führt. Ein besonderes<br />
Merkmal ist der sorgsame<br />
Umgang der Bewohner<br />
mit ihrer Heimat.<br />
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