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Pharmaceutical Tribune 06/2018

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2 AKTUELL | POLITIK | WIRTSCHAFT<br />

<strong>Pharmaceutical</strong> <strong>Tribune</strong> | Nr. 6 | 4. April <strong>2018</strong><br />

kurz gemeldet<br />

Budget: Biach sieht<br />

Reformauftrag<br />

Der Vorsitzende des Hauptverbandes<br />

der österreichischen Sozialversicherungsträger,<br />

Dr. Alexander<br />

Biach, sieht das Budget der Regierung<br />

als Auftrag für Reformen. Die<br />

wirtschaftliche Entwicklung bedeute<br />

auch eine Steigerung auf der<br />

Beitragsseite, sagte er Ende März<br />

im Klub der Wirtschaftspublizisten.<br />

Auf die geplante Senkung der<br />

Lohnnebenkosten wolle er mit einer<br />

Weiterentwicklung der Strukturen<br />

reagieren. <br />

APA<br />

„Zur Rose“ machte<br />

2017 erneut Verlust<br />

Die Schweizer Online-Apotheke<br />

und Ärztezulieferin „Zur Rose“<br />

konnte ihren Wachstumskurs im<br />

Vorjahr erneut fortsetzen. So stieg<br />

der Umsatz um zwölf Prozent auf<br />

983 Millionen Franken (838,7 Millionen<br />

Euro). Allerdings schlugen<br />

die hohen Kosten der Expansion<br />

erneut mit roten Zahlen zu Buche.<br />

So machte die Zur-Rose-Gruppe<br />

2017 einen Verlust von 36,3 Millionen<br />

Franken (2016 Verlust von<br />

12,8 Millionen Franken). Für <strong>2018</strong><br />

erwartet die Gruppe ein weiteres<br />

starkes Wachstum von mehr als<br />

20 Prozent. APA<br />

mitgezählt<br />

569 Tuberkulose-Fälle<br />

wurden 2017 in<br />

Österreich gemeldet,<br />

das entspricht einem Rückgang<br />

um 65 Fälle im Vergleich zu 2016.<br />

64<br />

Millionen Männer<br />

schluckten seit dem<br />

27. März 1998 (Markteinführung)<br />

über drei Milliarden<br />

Tabletten Viagra. Der Durchbruch<br />

war den Pfizer-Forschern allerdings<br />

schon fünf Jahre zuvor geglückt –<br />

1993 entdeckten sie auf der Suche<br />

nach einem Medikament gegen<br />

Blut hochdruck zufällig die bekannte<br />

„Nebenwirkung“ von Sildenafil.<br />

„Die Medikationsanalyse soll bald in allen<br />

Apothekerkammer ■ Die Reform des Apothekenhonorarsystems, die Medikationsanalyse<br />

von Mag. Raimund Podroschko, 1. Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer und<br />

Mag. Tanja Beck<br />

Herr Mag. Podroschko, was<br />

steht im Kammerpräsidium<br />

<strong>2018</strong> auf der Agenda?<br />

Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen<br />

ist, so viele für uns Apotheker<br />

wichtige Themen im aktuellen<br />

Regierungsprogramm zu verankern.<br />

Diese müssen wir jetzt abarbeiten.<br />

Die für mich wichtigsten Themen<br />

sind die Ausarbeitung eines neuen<br />

Honorarsystems, die Medikationsanalyse<br />

und die klinische Pharmazie.<br />

Sie sprechen von Medikationsanalyse,<br />

im Regierungsprogramm<br />

steht Medikationsmanagement.<br />

Was ist der Unterschied?<br />

Medikationsmanagement ist das,<br />

was z.B. in Deutschland von unserem<br />

Kollegen Olaf Rose gemeinsam<br />

mit Ärzten, Sozialarbeitern usw. gemacht<br />

wird. Dort arbeiten verschiedene<br />

Berufsgruppen zusammen,<br />

analysieren die Medikation unter Berücksichtigung<br />

aller Laborparameter<br />

und begleiten die Patienten über einen<br />

längeren Zeitraum. Bei der von<br />

uns geplanten Medikationsanalyse<br />

gehen wir pragmatischer vor, indem<br />

wir schauen: Welche Daten werden<br />

uns zur Verfügung gestellt und wie<br />

können wir damit arbeiten? So war<br />

in einem ersten Entwurf vom Medikationsmanagement<br />

vonseiten der<br />

Apothekerkammer vorgesehen, dass<br />

die Menschen mit einem sogenannten<br />

„Brown Bag“ in die Apotheke<br />

kommen, dort alle Medikamente<br />

ausgepackt werden und notiert wird,<br />

was jemand einnimmt etc. Das dauert<br />

alles viel zu lange. Wir müssen so<br />

vorgehen, indem wir hinterfragen,<br />

was wird auch von der Sozialversicherung<br />

bezahlt? Und bezahlt wird<br />

nur, was der Sozialversicherung auch<br />

etwas bringt und finanziell in einem<br />

vernünftigen Rahmen abläuft.<br />

Wie sieht der Fahrplan aus?<br />

Der Kammervorstand hat beschlossen,<br />

dass wir bis zur Klausur im April<br />

ein Konzept zum „MM neu“ erstellen.<br />

Danach werden noch einige<br />

„Wir freuen uns sehr, dass es uns<br />

gelungen ist, so viele für uns Apotheker<br />

wichtige Themen im aktuellen<br />

Regierungsprogramm zu verankern.“<br />

Dinge zu klären sein, wie z.B., ob wir<br />

dafür auf das E-Medikationssystem<br />

zugreifen dürfen usw. Offen ist auch<br />

noch, mit welchen Medikationsanalyseprogrammen<br />

wir arbeiten werden.<br />

Hier haben wir uns weltweit<br />

Systeme angeschaut und dabei hat<br />

sich herausgestellt, dass sich die<br />

meisten Länder dafür entscheiden,<br />

solche Programme selbst zu programmieren.<br />

Sehr interessante Ansätze<br />

gibt es hier u.a. in den USA.<br />

Zum Glück gibt es auch im Apothekerverlag<br />

großes Know-how, um<br />

solche Aufgaben umzusetzen.<br />

Mag. Raimund Podroschko<br />

Wie soll die Medikationsanalyse<br />

in der Apotheke ablaufen?<br />

Mir ist wichtig, dass die Medikationsanalyse<br />

in allen Apotheken angeboten<br />

werden kann. Dabei ist der<br />

Schlüssel zum Erfolg bei der Medikationsanalyse,<br />

dass der Zugriff auf alle<br />

dafür benötigten Daten gewährleistet<br />

ist. Im Idealfall passiert das alles<br />

im Rahmen von ELGA/E-Medikation.<br />

Natürlich müssen dafür auch die<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

geschaffen werden.<br />

Dazu kommt, dass ich, so sehr<br />

ich Konsilium-Teams schätze, der<br />

Meinung bin, dass das in der Apotheke<br />

gemacht gehört. Es geht<br />

nicht, dass man jeden, der mehr<br />

als sechs Medikamente einnimmt,<br />

an ein Konsilium-Team weiterleitet.<br />

Da wäre ein Konsilium-Team<br />

von 50 Leuten notwendig, um das<br />

alles abzuarbeiten. Und ich benötige<br />

die richtigen Programme, die<br />

mir helfen und die mich so unterstützen,<br />

dass ich das mit einer normalen<br />

Zusatzausbildung schaffe<br />

und auch rechtlich abgesichert bin.<br />

Also eine tiefgehende Zusatzausbildung<br />

mit den entsprechenden<br />

Wiederholungen?<br />

foto: Oesterreichische Apothekerkammer/Foto Wilke

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