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Falstaff Magazin Deutschland 8/2018

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dez–feb 2019<br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

CHAMPAGNER<br />

DER PRICKELNDE<br />

JAHRGANG 2008<br />

ORLANDO & CO<br />

EINE REISE INS<br />

ANDERE FLORIDA<br />

STERNEKÜCHE<br />

LOHNT SICH DIE<br />

HAUTE CUISINE?<br />

SPANIEN/ITALIEN € 11,–; BELGIEN/LUXEMBURG/FRANKREICH € 9,90<br />

Lebe das Leben<br />

DELIKATESSEN, DIE SIE JETZT GENIESSEN SOLLTEN<br />

08<br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE 08/<strong>2018</strong><br />

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AUS DER<br />

CHEFREDAKTION<br />

LEBE DAS LEBEN<br />

LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!<br />

Das Jahresende ist die Zeit des Bilanzierens, man<br />

schaut zurück ins alte Jahr und voraus ins neue.<br />

Für uns bei <strong>Falstaff</strong> ist dies auch der Moment, das<br />

Schaffen unserer Winzer Revue passieren zu lassen. Für<br />

den gerade erschienenen <strong>Falstaff</strong> Weinguide <strong>Deutschland</strong><br />

haben wir gemeinsam mit angesehenen Experten 3700<br />

Weine verkostet. Ab Seite 38 ziehen wir Bilanz: Dabei<br />

geben wir einen Überblick über die höchstbewerteten<br />

Weine, feiern die »Kollektion des Jahres« – und benennen<br />

die Kandidaten für den Titel »Winzer des Jahres«, den<br />

<strong>Falstaff</strong> im Februar 2019 vergeben wird.<br />

Lassen Sie sich aber auch mitreißen vom vermutlich besten<br />

Champagnerjahrgang der vergangenen Dekade (2008)<br />

und füllen Sie diese Köstlichkeiten am besten gleich in jene<br />

Gläser, die wir für Sie ausgesucht haben. Gönnen Sie sich<br />

etwas Besonderes und probieren Sie jene köstlichen Rezepte<br />

aus, die wir für Sie vorbereitet haben und welche fest liche<br />

Geflügel-Klassiker in ein völlig neues Licht setzen. Wenn<br />

Ihnen die Lust jedoch nicht nach Kochen steht, weisen wir<br />

Ihnen den Weg durch das vielfältige Catering-Angebot<br />

<strong>Deutschland</strong>s.<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

Chefredakteur und Herausgeber<br />

wolfgang.rosam@falstaff.com<br />

@RosamWolfgang<br />

Crédits : François Joret , Domaine de Murtoli - Corse - France<br />

Zurück zum Bilanzieren des Jahresendes. In diese<br />

Stimmung hat uns auch das Gespräch mit Köchen<br />

gebracht, die – wie etwa jüngst Thomas Bühner aus dem<br />

»La Vie« in Osnabrück – das Ende eines Sterne-Restaurants<br />

erleben mussten. Lohnt sich Haute Cuisine nicht<br />

mehr? Auf diese Frage haben auch wir bei unseren Recherchen<br />

(ab S. 110) keine abschließende Antwort gefunden.<br />

Doch eines haben wir bei der Suche nach der Wahrheit<br />

ganz gewiss mitgenommen: den Vorsatz, es nicht als Selbstverständlichkeit<br />

anzusehen, wenn uns Köche, Sommeliers<br />

und Winzer mit ihrer Arbeit Glücksgefühle bescheren.<br />

DR. ULRICH SAUTTER<br />

Chefredakteur Wein<br />

ulrich.sautter@falstaff.com<br />

Foto: Manfred Klimek<br />

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen für die kommenden<br />

Feiertage, den Jahreswechsel und das kommende Jahr eine<br />

wunderbare Zeit. Bleiben Sie uns treu und vor allem:<br />

Leben Sie das Leben!<br />

PHILIPP ELSBROCK<br />

Chefredakteur Gourmet<br />

philipp.elsbrock@falstaff.com<br />

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GRAND CRU SELECT Weinhandelsgesellschaft mbH<br />

Geisenheimer Str. 61 ∙ 65385 Rüdesheim am Rhein<br />

Fon: +49 (0)6722-7109-0 ∙ Fax: +49 (0)6722-7109-29<br />

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08<br />

08<br />

DEZEMBER–FEBRUAR<br />

120<br />

Event-Catering hat eine neue Stufe<br />

erreicht: Die besten Anbieter müssen<br />

den Vergleich mit Sterneköchen nicht<br />

scheuen. Wir stellen <strong>Deutschland</strong>s<br />

erste Garde vor.<br />

/ dez–feb 2019<br />

WEINGUIDE 2019<br />

DEUTSCHLANDS<br />

TOP-WINZER<br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

CHAMPAGNER<br />

DER PRICKELNDE<br />

JAHRGANG 2008<br />

STERNEKÜCHE<br />

LOHNT SICH DIE<br />

HAUTE CUISINE?<br />

COVER<br />

FOTO: SIMON EMMETT/<br />

TRUNK ARCHIVE<br />

SPANIEN/ITALIEN € 11,–; BELGIEN/LUXEMBURG/FRANKREICH € 9,90<br />

Lebe das Leben<br />

DELIKATESSEN, DIE SIE JETZT GENIESSEN SOLLTEN<br />

DEUTSCHLAND-AUSGABE 08/<strong>2018</strong><br />

€ 8,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

36<br />

Zwei von <strong>Deutschland</strong>s<br />

besten Winzern: Fritz (r.) und<br />

Friedrich Keller aus Baden.<br />

64<br />

Zu Prinz Robert von Luxemburgs exklusivem<br />

Imperium zählen zahlreiche Top-Châteaus.<br />

WEIN & MEHR<br />

14 WEIN-NOTIZEN<br />

Wein-Chefredakteur Ulrich Sautter<br />

präsentiert Trends und Neuigkeiten<br />

16 KLASSISCHE FINESSE<br />

Lange wurde kein Champagner so<br />

sehr erwartet wie der Jahrgang 2008<br />

24 20 GLÄSER FÜR VOLLEN GENUSS<br />

Schale, Flöte, Kelch oder doch lieber<br />

Universalglas? Champagnergläser im Test<br />

36 FURIOS IN WEISS UND ROT<br />

Die Besten aus dem neuen Wein Guide<br />

52 EIN SPITZENJAHR<br />

MIT FRAGEZEICHEN<br />

Brachte der Rekordsommer wirklich<br />

einen Jahrhundertjahrgang?<br />

56 RIOJA DE LUXE<br />

In der baskischen Region Rioja Alavesa<br />

werden erstklassige Weine erzeugt<br />

64 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

Prinz Robert von Luxemburg<br />

im Porträt<br />

76 RUM-REICHE KARIBIK<br />

Auf der Spur einer der<br />

vielfältigsten Spirituosen<br />

84 LET’S HAVE A DRINK<br />

Vorschau auf den neuen<br />

<strong>Falstaff</strong> Bar- und Spiritsguide<br />

86 BARKULTUR<br />

Cachaça – die Unbekannte<br />

9 AUS DER CHEFREDAKTION<br />

155 BUCHTIPPS<br />

195 IMPRESSUM<br />

266 TISCHGESPRÄCH<br />

16<br />

Gerade auf den Markt<br />

gekommen und schon<br />

umjubelt: Champagner aus<br />

dem Jahrgang 2008.<br />

Fotos: 2015 Stefan Randlkofer, www.medienagenten.de, beigestellt<br />

10<br />

falstaff dez–feb 2019


COLLECTION<br />

Villeret<br />

©Photograph: patriceschreyer.com<br />

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DEZEMBER–FEBRUAR<br />

92<br />

Gefüllte Ente mit Sellerie, Nüssen<br />

und Bratäpfeln.<br />

GOURMET<br />

90 GOURMET-NOTIZEN<br />

Gourmet-Chefredakteur Philipp<br />

Elsbrock stellt kulinarische News vor<br />

92 GANS FROHES FEST!<br />

Weihnachtszeit ist Bratenzeit<br />

102 EINER FÜR ALLES<br />

Das Multitalent: Gusseisen-Bräter<br />

106 GUT GEKAUT IST HALB VERDAUT<br />

Was hinter der Weisheit steckt<br />

110 EINMAL STERNE UND ZURÜCK<br />

Haute Cuisine – Fluch oder Segen?<br />

120 GROSSE BÜHNE, KLEINE GERICHTE<br />

Die Big Player im aufwendigen<br />

Catering-Business<br />

134 SAY CHEESE!<br />

Das echte Schweizer Käsefondue<br />

144 »LAGOM« ODER DIE KUNST,<br />

EINFACH ZU GENIESSEN<br />

Essay von Patrizia Debski<br />

146 SERIE: CORTIS KÜCHENZETTEL<br />

Kanonenofen im Bauch<br />

149 SIXPACK<br />

Sechs Restaurants im Test<br />

154 INTERNATIONAL HOTSPOT<br />

Kerridge’s Bar & Grill, London<br />

156 LUXUS ZEIT: MARC A. HAYEK<br />

Der CEO über die digitale Welt,<br />

das Tauchen und echten Genuss<br />

EXTRA: LIVING<br />

167 INTRO<br />

168 EDITOR’S NOTEBOOK<br />

Angelika Rosam präsentiert die<br />

Highlights aus dem Design-Kosmos<br />

170 BEDTIMES STORIES<br />

Welche Betten liegen im Trend?<br />

176 LICHTPUNKTE<br />

Round-up der schönsten Rundlampen<br />

178 FUTURE KITCHEN<br />

Die Küchen der Zukunft<br />

186 KÜCHENPROFIS<br />

Die besten Accessoires für den Herd<br />

188 TABLEDECOR DE LUXE<br />

Das Schönste für die Tischkultur<br />

190 TIEF LUFT HOLEN<br />

Statussymbol Dekanter<br />

192 IT’S TEA SEASON<br />

Stilvolle Designerkannen<br />

194 HEISS BEGEHRT<br />

Die Teesorten der Connaisseure<br />

REISE<br />

196 TRAVEL-NOTIZEN<br />

Online-Chefredakteur Bernhard Degen<br />

präsentiert seine Reise-Highlights<br />

198 DAS ETWAS ANDERE FLORIDA<br />

Eine Reise durch den Sunshine State<br />

210 LONG WEEKEND JERUSALEM<br />

JOURNAL<br />

220 MIT BESTER EMPFEHLUNG<br />

226 VINOTHEKEN<br />

260 EVENTS<br />

TASTINGS<br />

228 SHORTLIST<br />

230 CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />

236 WEIN GUIDE 2019<br />

248 RIOJA TROPHY<br />

254 TOSKANISCHE KÜSTE<br />

DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 20. 02. 2019<br />

110<br />

Ist Sterneküche<br />

profitabel? Der Report.<br />

134<br />

Tipps fürs echte<br />

Schweizer Käsefondue.<br />

210<br />

Jerusalem: ein langes Wochenende<br />

in der Heiligen Stadt im Nahen Osten.<br />

Fotos: Shutterstock, Stockfood/Jalag/Hoersch Julia, beigestellt<br />

12<br />

falstaff dez–feb 2019


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Martin Händler. **Gebunden für die gesamte Vertragslaufzeit.<br />

Offizieller Kraftstoffverbrauch innerorts: 14,2 l/100km, außerorts: 8,0 l/100km, kombiniert 10,3 l/100 km; offizielle<br />

CO2-Emission kombiniert: 236 g/km. Effizienzklasse: G. Die Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen wurden nach dem<br />

vorgeschriebenen NEFZ Messverfahren VO(EU)2007/715 in der jeweils geltenden Fassung ermittelt. Bei diesem Fahrzeug können<br />

für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Angaben, die auch auf den CO2-Ausstoß abstellen, andere als<br />

die hier angegebenen Werte gelten. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen<br />

CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem “Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch<br />

neuer Personenkraftwagen” entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei DAT unentgeltlich erhältlich ist.


Wein-Chefredakteur<br />

ULRICH SAUTTER<br />

WEIN<br />

PARZELLENKÜRZEL ZULÄSSIG<br />

Erfolg für Fritz und Friedrich Becker aus Schweigen an der deutsch-französischen Grenze: Wie das<br />

Verwaltungs gericht Trier entschied, ist die Verwendung der Buchstabenkürzel »K.B.« und »S.P.« auf<br />

den Etiketten zulässig. Das Gericht wertet die Kürzel als Fantasiebezeichnungen, die Aufsichts- und<br />

Dienstleistungs direktion des Landes Rheinland-Pfalz indes sah in ihnen eine Irreführung der Kunden, da für<br />

Beckers Weinberge auf Elsäßer Boden (»Kammerberg« und »Sankt Paul«) einzig die deutsche Lagenbezeichnung<br />

»Schweigen Sonnenberg« zulässig sei. Becker strebt nun eine grenzüberschreitende »g.U.« (»garantierte Ursprungsbezeichnung«)<br />

an: Dann dürften die Parzellennamen in voller Länge aufs Etikett. www.friedrichbecker.de<br />

EMIRATES HAT EINE<br />

MILLIARDE IM KELLER<br />

Die Fluggesellschaft des Emirats Dubai<br />

hält Weinbestände in Wert von einer Milliarde<br />

Euro. Alleine in einem Lagerhaus in Burgund,<br />

so Bloomberg News, ruhen annähernd<br />

vier Millionen Flaschen – gedacht für<br />

den späteren Ausschank an Bord von First<br />

und Business Class.<br />

»CÔTE-RÔTIE« IN SAINT-<br />

VÉRAN NICHT ZULÄSSIG<br />

Obwohl der Lagenname »La Côte-Rôtie« in<br />

Saint-Véran seit über 100 Jahren im Weinbaukataster<br />

steht, hat nun die I.N.A.O., die<br />

französische Behörde zum Schutz von Herkunftsbezeichnungen,<br />

die Verwendung des<br />

von der Rhône-AOC bekannten Namens für<br />

den Chardonnay aus Saint-Véran untersagt.<br />

ITALIEN DOMINIERT<br />

DEUTSCHE IMPORTE<br />

Nahezu 5 Millionen Hektoliter Wein im Wert<br />

von 884 Millionen Euro kamen von August<br />

2017 bis Juli <strong>2018</strong> aus Italien nach<br />

<strong>Deutschland</strong>. Platz zwei nach Menge nimmt<br />

Spanien ein (3,7 Mio. hl), nach Wert Frankreich<br />

(661 Mio. Euro). Nach Preis pro Liter<br />

belegt Frankreich Platz eins (3,16 €/l).<br />

14<br />

falstaff dez–feb 2019


NOTIZEN<br />

»103 Oechsle, reife Sortenaromen,<br />

super Säure – ein<br />

Gewinner des Klimawandels.«<br />

WERNER KNIPSER über die Sorte Gelber Orleans<br />

ALTE SORTE MIT ZUKUNFT<br />

Früher wuchs der Gelbe Orleans in Top-Lagen<br />

wie dem Rüdesheimer Berg, doch späte Reife<br />

und niedriger Ertrag brachten ihn fast zum Verschwinden.<br />

1989 begann Wer ner Knip ser aus<br />

Laumersheim, die alte Sorte zu rekultivieren:<br />

Im Jahrhundertsommer <strong>2018</strong> ist der Wein ein<br />

Volltreffer! www.weingut-knipser.de<br />

PROSECCO I: FAKE-PROSECCO<br />

AUS MOLDAWIEN<br />

Der Betrugskommission der italienischen<br />

Steuerpolizei gelang Mitte Oktober ein<br />

Schlag gegen einen korrupten Prosecco-<br />

Abfüller: Sie beschlagnahmte 114.700<br />

Flaschen und 111.500 Liter Grundwein<br />

bei der Firma »Contarini Vini«. Die Weine<br />

waren als Prosecco deklariert, stammten<br />

aber aus Moldawien.<br />

LAFON-ROCHET<br />

NICHT MEHR BIO<br />

Basile Tesseron, Direktor<br />

des Quatrième Cru<br />

Classé Lafon-Rochet aus<br />

St-Estèphe, hat bekannt<br />

gegeben, dass er die Bio-<br />

Bewirtschaftung seiner<br />

41 Hektar aufgeben wird.<br />

Der Grund: Man benötige<br />

beim Bio-Pflanzenschutz<br />

zu viel Kupfer und verbrenne<br />

zu viel Diesel bei<br />

den häufigen Durchfahrten<br />

durch den Weinberg.<br />

www.lafon-rochet.com<br />

PROSECCO II: STEUERBETRUG<br />

UND ILLEGALE ANREICHERUNG<br />

Bei Erntekontrollen beschlagnahmten<br />

Carabinieri in einer Kellerei in Valdobbiadene<br />

440 hl Most, eine Tonne Zucker<br />

sowie drei nicht im Kellerbuch verzeichnete<br />

Tanks mit über 100.000 Liter Inhalt.<br />

In einem zweiten Betrieb in Refontolo<br />

wurden sogar 630.000 Liter sichergestellt,<br />

die nicht in den Büchern standen.<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

KEIN CHÂTEAU GUIRAUD <strong>2018</strong><br />

Das prominente Sauternes-Weingut mit deutscher Beteiligung<br />

(Stephan Graf Neipperg) hat angekündigt, keinen <strong>2018</strong>er-Grand-Vin<br />

zu erzeugen. Hauptgrund ist ein verheerender Hagelschlag Mitte<br />

Juli. Die schwache Entwicklung von Botrytis im verbliebenen<br />

Ertrag während der letzten Wochen machte nun die letzte Hoffnung<br />

zunichte, doch noch wenigstens ein paar Barriques mit<br />

Cru-Classé-würdigem Süßwein in den Keller zu bekommen.<br />

www.chateauguiraud.com<br />

DIE BRÜDER BOUYGUES<br />

EXPANDIEREN NACH BURGUND<br />

Die Brüder Martin und Olivier Bouygues<br />

aus der Pariser Unternehmerfamilie werden<br />

sich in unbekannter Höhe am Weingut<br />

Henri Rebourseau in Gevrey-Chambertin<br />

beteiligen. Der Familie gehören<br />

bereits Château Montrose in St-Estèphe<br />

sowie der Clos Rougeard an der Loire.<br />

dez–feb 2019 falstaff 15


wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />

JAHRGANG 2008<br />

KLASSISCHE<br />

FINESSE<br />

Schon lange wurde kein Champagner-Jahrgang mit so viel Sehnsucht erwartet<br />

wie der 2008er. Jetzt ist er erhältlich und lässt die Vorfreude voll berechtigt<br />

erscheinen. Ein besonderer Wetterverlauf legte die Basis für diese Top-Vintage mit<br />

unverwechselbarem Charakter. <strong>Falstaff</strong> präsentiert Ihnen die Favoriten.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

S<br />

eit die ersten repräsentativen<br />

Cuvées aus 2008 den Markt<br />

erreicht haben, schwelgen<br />

Champagner-Liebhaber in aller<br />

Welt fasziniert über die Qualität<br />

dieses Jahres. Tyson Stelzer, der renommierte<br />

Champagner-Kenner und -Kritiker,<br />

hat eine schöne Definition für diesen herausragenden<br />

Jahrgang gefunden: »Es ist ein<br />

Jahrgang von klassischer Finesse, kristallklarer<br />

Reinheit, eng verzurrter Säurestruktur<br />

und monumentaler Langlebigkeit.«<br />

Langsam, aber sicher reift nun auch bei<br />

den weniger Champagner-Kundigen die<br />

Erkenntnis heran, dass es sich bei 2008 um<br />

einen Jahrgang handelt, der möglicherweise<br />

auch den gigantischen 1996er überholen<br />

könnte. Für Richard Geoffroy, den scheidenden<br />

Kellermeister von Dom Pérignon,<br />

war dies ein ganz und gar wundersames<br />

Jahr. »Die erste Hälfte des Jahres sah noch<br />

alles andere als vielversprechend aus, auf<br />

einen feuchten, stürmischen Frühling mit<br />

eher später Blüte folgte ein eher kühler, son-<br />

nenarmer und eigentlich niederschlagsarmer<br />

Sommer. Gegen Ende des Sommers<br />

stellten sich aber sonnige Tage ein, denen<br />

recht kühle Nächte folgten, der Frühherbst<br />

brachte dann fabelhafte Erntebedingungen.<br />

Im Nachhinein kann man sagen: Einen besseren<br />

Ablauf hätte man sich eigentlich gar<br />

nicht wünschen können, alle Faktoren passten<br />

optimal für die perfekte Champagnertraube<br />

zusammen.« Perfekte Zuckerreife,<br />

gute aromatische Konzentration und tolle<br />

Säurewerte ließen die Winzer bereits im folgenden<br />

März bei der Verkostung der Vins<br />

Clairs erkennen, dass sie hier perfekt balancierte<br />

Grundweine mit großem Potenzial im<br />

Keller hatten. Bei Pol Roger ist man felsenfest<br />

überzeugt, mit 2008 den größten »Sir<br />

Winston Churchill« seit dem legendären<br />

1988er erzeugt zu haben. »Das ist der<br />

Wein, in den es unbedingt zu investieren<br />

gilt, denn den wird kein Pol-Roger-Fan auslassen<br />

wollen.« Und da kommt nun ein<br />

veritables Problem auf den privaten Champagner-Freund<br />

zu. Die Häuser werden nicht<br />

nur ihre Preise anheben, auch die Allokationen<br />

für den Handel werden knapper<br />

bemessen. Es wird damit wohl schwieriger<br />

werden als sonst, an die gewünschten Top-<br />

Champagner heranzukommen. Klar ist aber<br />

auch: Es wird eine doppelt lohnende Investition,<br />

denn entweder genießt man selbst<br />

oder man darf mittelfristig mit einer ziemlich<br />

sicheren Preissteigerung rechnen.<br />

Gewiefte Weinhändler werden zunächst<br />

selbst einen Teil der Lieferungen einbunkern,<br />

denn der nächste wirklich sehr gute<br />

Jahrgang wird wohl erst 2012 sein, der<br />

bereits mit dem feinen 2002er verglichen<br />

wird. Wer also Hand an den wirklich großen<br />

Jahrgang 2008 legen will, muss mit<br />

dem Händler seines Vertrauens ein ernstes<br />

Wort reden, speziell, wenn man in rarere<br />

Cuvées und Formate investieren möchte.<br />

<strong>Falstaff</strong> stellt Ihnen eine erste Auswahl an<br />

Favoriten aus dem Jahrgang 2008 vor, die<br />

bereits verfügbar sind. Im Laufe der kommenden<br />

Monate und Jahre werden noch<br />

weitere Top-Champagner folgen.<br />

><br />

Fotos: beigestellt Craig Dillon<br />

16<br />

falstaff dez–feb 2019


Alle von <strong>Falstaff</strong><br />

verkosteten und bewerteten<br />

Champagner unter<br />

www.falstaff.com/champagner<br />

dez–feb 2019 falstaff 17


wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />

100<br />

2008 DOM PÉRIGNON LEGACY EDITION<br />

Champagne Dom Pérignon<br />

Dieser Jahrgang von Dom Pérignon wird<br />

mit Sicherheit in die Geschichte eingehen.<br />

Er markiert das Ende der Wirkensperiode<br />

von Richard Geoffroy, dem Spiritus<br />

Rector dieser unverwechselbaren<br />

Weine über die beiden letzten Dekaden.<br />

Das goldene Ausnahme-Etikett der<br />

»Legacy Edition«, das die Namen des<br />

neuen und des alten Kellermeisters ziert,<br />

macht diesen Dom Pérignon zu einem<br />

Stück Champagner-Geschichte.<br />

Helles Goldgelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />

Mousseux. Mit zartem Hauch von Brioche<br />

unterlegte Nuancen von gelber Tropenfrucht, ein<br />

Hauch von Pfirsich und Ananas, dezenter Blütenhonig,<br />

nussige Röstnuancen, mineralischer<br />

Touch. Komplex, saftig, angenehme Extraktsüße,<br />

angenehme Fruchtnoten, gewürzige Nuancen,<br />

finessenreiche, straffe Säurestruktur, salziger<br />

Touch, verfügt über große Länge und tolles Entwicklungspotenzial,<br />

einfach große Klasse.<br />

www.weinemotionen.de, € 159,–<br />

100<br />

2008 LOUIS ROEDERER CRISTAL<br />

Champagne Louis Roederer<br />

Roederers Cristal wurde ab 1876<br />

ursprünglich exklusiv für den russischen<br />

Zarenhof erzeugt. Cristal wird aus bestem<br />

Traubenmaterial von Grands Crus<br />

im Montagne de Reims, dem Vallée de la<br />

Marne und der Côte de Blancs zusammengestellt.<br />

Da der Jahrgang 2008 von<br />

Beginn an eine so eindrucksvolle Persönlichkeit<br />

zeigte, entschied sich der Kellermeister<br />

Jean-Baptiste Lécaillon, die Hefereifedauer<br />

dieses Weines auf zehn Jahre<br />

auszudehnen.<br />

Mittleres Gelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />

Mousseux. Feines Biskuit, frischer weißer Apfel,<br />

Limettenzesten, mineralischer Touch, zart nach<br />

Walnuss. Rassig, elegante Textur, zarter Holztouch,<br />

feine weiße Frucht, zart nach Pfirsich und<br />

Apfel, lebendige, finessenreiche Struktur, mineralisch<br />

und anhaltend, präziser Stil, feine Nuancen<br />

von Birnen im Abgang, sicheres Entwicklungspotenzial,<br />

trockener Abgang, lange anhaftend.<br />

www.millesma.de, ca. € 210,–<br />

100<br />

2008 POL ROGER<br />

CUVÉE SIR WINSTON CHURCHILL<br />

Champagne Pol Roger<br />

Pol Roger in Épernay ist eines der wenigen<br />

bedeutenden Champagner-Häuser,<br />

die nach wie vor in Familienbesitz sind.<br />

Die persönliche Bekanntschaft von Odette<br />

Pol-Roger mit dem englischen Premier<br />

führte zu der legendären Hommage mit<br />

der Spitzencuvée des Hauses, die seit<br />

dem Jahrgang 1975 den Namen »Cuvée<br />

Sir Winston Churchill« trägt. Eines ist<br />

gewiss: Mit dem Jahrgang 2008 hätte der<br />

Namensgeber seine helle Freude gehabt.<br />

Leuchtendes Goldgelb, Silberreflexe, feines, gut<br />

anhaltendes Mousseux. Feine Nuancen von Backwerk<br />

und Karamell umrahmen einen Korb mit<br />

reifen gelben Früchten, zarter Hauch von Lemongras<br />

und Bourbonvanille unterlegt. Straffe, engmaschige<br />

Textur, reifer Pfirsich, gelber Apfel,<br />

finessenreicher Strukturkern, elegant und nahtlos,<br />

stoffiger, mineralischer Abgang, salziger<br />

Nachhall, großes Reifepotenzial.<br />

www.gourmondo.de, ca. € 179,90<br />

98<br />

2008 DEUTZ AMOUR DE DEUTZ<br />

Champagne Deutz<br />

Das Haus Deutz in Aÿ wurde 1983 von<br />

der Familie Rouzaud übernommen, die<br />

auch Louis Roederer besitzt. Seither<br />

wird mit großem Erfolg daran gearbeitet,<br />

die Marke im Spitzenfeld der Champagne<br />

fest zu etablieren. Der reinsortige<br />

Amour de Deutz wird nur in Spitzenjahren<br />

erzeugt und zählt unter Blanc-de-<br />

Blancs-Liebhabern zum Besten, was diese<br />

Kategorie zu bieten hat. Mit 2008<br />

wurde das einmal mehr bewiesen.<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe, feines anhaltendes<br />

Mousseux. Zarte hefige Biskuitnuancen,<br />

unterlegt mit frischen Akzenten von gelbem<br />

Apfel, Mango, weißen floralen Nuancen, einem<br />

Hauch von Limetten, facettenreiches Bukett.<br />

Straff, komplexe Textur, glockenklare Kernobstfrucht,<br />

intensive Säurestruktur, mineralisch und<br />

anhaltend, verfügt über enorme Länge, ein Wein<br />

von beeindruckendem Potenzial. Ein Blanc de<br />

Blancs der Extraklasse.<br />

www.millesma.de, ca. € 155,–<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

18<br />

falstaff dez–feb 2019


Die Jahrgangs-Champagner aus<br />

2008 besitzen sowohl Finesse wie<br />

Komplexität. Ihre Vielschichtigkeit<br />

lädt zum sofortigen Genuss ein,<br />

sie haben auch das Zeug für<br />

eine lange Reife.<br />

dez–feb 2019 falstaff 19


wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />

Wer sich einmal in<br />

großen Champagner<br />

verliebt hat, der hat keine<br />

Alternative. 2008 einzukaufen<br />

darf man nicht versäumen.<br />

20<br />

falstaff dez–feb 2019


98<br />

2008 TAITTINGER COMTES DE CHAMPAGNE<br />

Blanc de Blancs, Champagne Taittinger<br />

Der Comtes de Champagne wurde in<br />

den Fünfzigerjahren von Taittinger eingeführt<br />

und ist heute längst eine der Ikonen<br />

unter den Spitzen-Champagnern.<br />

Die Trauben für diesen stoffigen Blanc<br />

de Blancs kommen ausschließlich aus<br />

Grand-Cru-Lagen an der Côte de Blancs,<br />

ein kleiner Teil des Grundweines wurde<br />

in neuen Barriques ausgebaut, was dem<br />

Wein noch zusätzliche Struktur und<br />

Langlebigkeit verleihen sollte.<br />

Mittleres Goldgelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />

Mousseux. Mit feinen Hefenuancen und<br />

Biskuit unterlegte reife gelbe Apfelfrucht, Nuancen<br />

von Birnen, aber auch weiße Blüten und Zesten<br />

im Bukett. Sehr saftig, extraktsüß und cremig<br />

in der Textur, getragen von einem straffen Säurerückgrat,<br />

das für entsprechende Länge sorgt, feiner<br />

Blütenhonig im Nachhall, dunkle Mineralität<br />

im Rückgeschmack, großes Reife- und weiteres<br />

Steigerungspotenzial.<br />

www.hawesko.de, € 129,–<br />

96<br />

2008 AGRAPART VÉNUS GRAND CRU<br />

BLANC DE BLANCS BRUT NATURE<br />

Champagne Agrapart & Fils<br />

Die Cuvée wird aus Chardonnay einer<br />

1959 bepflanzten Parzelle im berühmten<br />

Grand Cru Avize an der Côte de Blancs<br />

komponiert, die seit vielen Jahren ausschließlich<br />

mit dem Pferd bearbeitet<br />

wird. Der Ausbau erfolgt komplett in<br />

Barriques. Fünf Jahre Hefelager, keinerlei<br />

Dosage und sehr zurückhaltender<br />

Schwefeleinsatz ergeben einen der komplexesten<br />

und feinsten Blanc de Blancs<br />

der Champagne.<br />

Mittleres Gelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />

Mousseux. Feines Biskuit, frischer weißer Apfel,<br />

Limettenzesten, mineralischer Touch, zart nach<br />

Walnuss. Rassig, elegante Textur, zarter Holztouch,<br />

feine weiße Frucht, zart nach Pfirsich und<br />

Apfel, lebendige, finessenreiche Struktur, mineralisch<br />

und anhaltend, präziser Stil, feine Nuancen<br />

von Birnen im Abgang, sicheres Entwicklungspotenzial,<br />

trockener Abgang, lange anhaftend.<br />

www.kierdorfwein.de, ca. € 155,–<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

96<br />

2008 AR LENOBLE GRAND CRU BLANC DE<br />

BLANCS BRUT CHOUILLY<br />

Champagne A. R. Lenoble, Damery<br />

A. R. Lenoble ist eines der wenigen<br />

Champagner-Häuser, das während seiner<br />

fast 100-jährigen Geschichte in Familienbesitz<br />

war. Die Eigentümer Anne und<br />

Antoine Malassagne sind die Urenkel des<br />

Firmengründers Armand-Raphael Graser<br />

und die vierte Generation der Familie,<br />

die das Haus eigenständig führt. A. R.<br />

Lenoble ist einer der wenigen Produzenten,<br />

der 100 % Grand Cru Chardonnay<br />

in jedem einzelnen Wein verwendet.<br />

Mittleres Gelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />

Mousseux. Feine Kräuterwürze, mineralisch<br />

unterlegte reife gelbe Apfelnote, ein Hauch von<br />

Orangenzesten, Nuancen von Biskuit, tabakige<br />

Nuancen. Komplexe, reife Kernobstnuancen, sehr<br />

rassige Säurestruktur, Limettenzesten, nussiger<br />

Touch im Abgang, salzig-mineralisch, sehr lebendiger<br />

Stil, der diesen Wein zu einem vielseitig einsetzbaren<br />

Speisenbegleiter macht.<br />

www.gute-weine.de, € 55,–<br />

95<br />

2008 DRAPPIER<br />

CUVÉE GRANDE SENDRÉE BRUT N<br />

Champagne Drappier<br />

Das Haus Drappier hat seinen Sitz in der<br />

Côte des Bar, wo es über eine beachtliche<br />

eigene Rebfläche von 188 Hektar verfügt.<br />

Eine der besten Einzellagen liegt<br />

direkt im Ort Urville, wo Drappier seine<br />

Kellerei hat. Diese Parzelle namens<br />

Grande Sendrée bezieht sich in ihrem<br />

Namen auf einen verheerenden Brand,<br />

der den Ort 1838 zerstörte und die<br />

Umgebung mit Asche, die auf Französisch<br />

»cendrée« heißt, bedeckte. Daher<br />

rührt der Name dieser Prestige-Cuvée.<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe, feines lebendiges<br />

Mousseux. Zarte Nuancen von weißer Birne, ein<br />

Hauch von Orangenzesten und Blütenhonig, zart<br />

nach Haselnuss, attraktives Bukett. Saftig, komplex,<br />

feine Fruchtsüße, unterlegt mit finessenreicher<br />

Säurestruktur, mineralisch, ein Hauch von<br />

gelber Tropenfrucht im Abgang, sehr gute Länge,<br />

sicheres weiteres Entwicklungspotenzial.<br />

www.exquisite-weine.de, € 53,50<br />

dez–feb 2019 falstaff 21


wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />

Der Jahrgang 2008 ist ein<br />

heißer Tipp zur Investition. Die<br />

Preise gereifter Prestige-Champagner<br />

stiegen zuletzt stets schnell an.<br />

95 95<br />

2008 PERRIER-JOUËT<br />

BELLE EPOQUE BRUT<br />

Champagne Perrier-Jouët<br />

Dieses bereits 1811 gegründete Champagnerhaus<br />

blickt auf eine lange und<br />

höchst erfolgreiche Vergangenheit<br />

zurück. Mit der Cuvée »Belle Epoque«<br />

und deren 1902 geschaffener, unverwechselbarer<br />

Flaschendekoration mit<br />

den Anemonen des weltberühmten<br />

Jugendstilkünstlers Emile Gallé hat sich<br />

Perrier-Jouët mit seiner hocheleganten<br />

Prestige-Cuvée einen Fixplatz in der Reihe<br />

der großen Champagner gesichert.<br />

Leuchtendes Goldgelb mit Grünreflexen, feines,<br />

anhaltendes Mousseux. Feine weiße Blüten, floral<br />

unterlegter Pfirsichtouch, zart nach Mango,<br />

ein Hauch von Biskuit und Limettenzesten, zarter<br />

Honig. Saftig, zarte weiße Tropenfrucht, cremige<br />

Textur, dezente Süße klingt an, lebendiger Säurebogen,<br />

anregende Frische und Mineralität, leichtfüßiges,<br />

salziges Finale, zeigt gute Länge, ein<br />

finessenreicher Speisenbegleiter.<br />

www.tesdorpf.de, € 139,90<br />

VEUVE CLICQUOT VINTAGE<br />

Champagne Veuve Clicquot Ponsardin, Reims<br />

Das Traditionshaus erzeugte mit dem superben<br />

2008er bereits den dritten Vintage in<br />

dieser Dekade und damit den 65. Jahrgangs-<br />

Champagner seit der ersten Weinlese der<br />

Marke im Jahr 1810. Neu an diesem Wein<br />

ist, dass man sich zum ersten Mal in der<br />

Geschichte von Veuve Clicquot dazu entschieden<br />

hat, einen kleinen Teil des Grundweines<br />

in Holzfässern aus Allier- und Vogeseneiche<br />

zu reifen, was die Aromatik und<br />

Komplexität des Vintage 2008 zusätzlich<br />

bereichert hat.<br />

Helles Gelbgrün, Silberreflexe, feines lebendiges<br />

Mousseux. Ein Hauch von Walnuss, mit feinem Blütenhonig<br />

unterlegte reife Birnenfrucht, feine hefige<br />

Nuancen und zarter Honig im Hintergrund. Stoffig,<br />

zart nach Honigmelone, finessenreiche Säurestruktur,<br />

sehr gute Rasse, süßer Pfirsich im Nachhall,<br />

gute Länge, sehr cremiger Stil, reife Orangenfrucht<br />

im Finish, zitronig-mineralisch im Abgang, noch sehr<br />

jugendlich, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

www.millesima.de, ca. € 66,67<br />

Fotos: beigestellt<br />

22 22 falstaff falstaff dez–feb dez–feb 2019<strong>2018</strong>


Exklusives Anbaugebiet Holsthum bei Bitburg im Naturpark Südeifel<br />

So gut kann<br />

Bier schmecken.<br />

Andreas Dick,<br />

Hopfenbauer für Bitburger<br />

Kennen Sie das Geheimnis des Bitburger Siegelhopfens?<br />

Heimischer Hopfen aus Holsthum bei Bitburg!<br />

Bei Bitburger verpflichten wir uns seit über 200<br />

Jahren zu bester Qualität. Das Einlösen dieses<br />

Qualitätsversprechens macht unser Bier<br />

unverwechselbar und seinen Geschmack<br />

einzigartig. Deshalb kaufen wir<br />

ausschließlich Rohhopfen aus der<br />

Hallertau in Bayern, eines der<br />

größten zusammenhägenden<br />

Hopfenanbaugebiete der Welt<br />

und aus Holsthum bei Bitburg<br />

im Naturpark Südeifel. Diese<br />

Siegelhopfen wählen wir nach<br />

unseren Qualitätsanforderungen aus<br />

und unterziehen sie einer anspruchsvollen<br />

Güteprüfung vor Ort. Denn für unsere<br />

Bitburger Hopfenrezeptur verwenden wir<br />

nur die für uns besten Hopfensorten. Ganz<br />

besonders stolz sind wir auf den Bitburger<br />

Siegelhopfen, der nur wenige Kilometer<br />

von der Brauerei entfernt von der<br />

Hopfenbauerfamilie Dick mit großer<br />

Sorgfalt und jahrzehntelanger<br />

Erfahrung angepflanzt wird<br />

und ausschließlich von uns<br />

für unsere Biere verwendet<br />

wird. Die besondere Komposition<br />

aus Hallertauer und<br />

Bitburger Siegelhopfen, unserer<br />

Naturhefe und unserem Tiefenwasser<br />

verleiht Bitburger seinen feinherben<br />

Charakter und seinen einzigartigen<br />

Geschmack. Und deshalb: Bitte ein Bit.<br />

Erfahren Sie, was den Bitburger Geschmack so einzigartig macht: www.bitburger.de


wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />

20 GLÄSER<br />

FÜR VOLLEN<br />

GE<br />

Schaumwein- und Champagnergläser gibt<br />

es in Hülle und Fülle. Angeboten werden<br />

für die sprudelnden Weine Schalen, Flöten,<br />

Kelche, aber auch Universalgläser und<br />

Spezialformen in allen Preisklassen.<br />

<strong>Falstaff</strong> hat sich auf die Suche nach<br />

empfehlenswerten Produkten gemacht.<br />

TEXT PETER MOSER FOTOS CRAIG DILLON<br />

Fotos: beigestellt<br />

24<br />

falstaff dez–feb 2019


NUSS<br />

<<br />

dez–feb 2019 falstaff 25


wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />

E<br />

ines gleich vorweg: Das »eine«<br />

beste Champagnerglas gibt es<br />

nicht! Da es eine enorme Vielfalt<br />

an unterschiedlichen sprudelnden<br />

Weinen gibt, ist auch<br />

die Anzahl an einsetzbaren Gläserformen<br />

entsprechend groß. Wobei – eine Produktgruppe<br />

haben wir a priori von unseren<br />

Überlegungen ausgeschlossen: die Champagner-Schale.<br />

Erstaunlich genug, wie hartnäckig<br />

sich diese Erzfeinde des Schaumweingenusses<br />

in vielen Schränken bis heute gehalten<br />

haben. Meist in unmittelbarer Nähe<br />

ihres boshaften Komplizen – des Sektquirls.<br />

Da machen sich die Champagnerproduzenten<br />

die Mühe, durch jahrelange Reife eine<br />

möglichst fein eingebundene Kohlensäure<br />

in den Wein zu implementieren, und<br />

dann wird diese durch die breite<br />

Oberfläche der Trinkschalen wieder<br />

schnellstmöglich entfernt. Daher<br />

ganz klar: Ein Schaumwein hat<br />

in Schalen noch nie etwas verloren<br />

– abgesehen von seiner<br />

Kohlensäure.<br />

Auch die beim Sekt beliebte<br />

Flötenform hat es im Champagnereignungstest<br />

nicht ganz<br />

nach vorne geschafft. Die hohe<br />

schlanke Form ist aus Sicht des<br />

Personals sinnvoll, das mit Tabletts<br />

voll Schaumwein durch die<br />

Menge pflügt. Aus Sicht des Genießers<br />

haben sich die meisten Flöten<br />

aber eher als Pfeifen und echte Spaßbremsen<br />

entpuppt.<br />

Aus Sicht des<br />

Genießers haben sich<br />

die meisten Flöten<br />

eher als Pfeifen<br />

und absolute<br />

Spaßbremsen<br />

entpuppt.<br />

Hand wäscht, sollte man auf warmes Wasser<br />

achten, ein paar Tropfen Geschirrspülmittel<br />

können durchaus verwendet werden<br />

(ohne fruchtige oder florale Zusätze), allerdings<br />

muss danach entsprechend gespült<br />

werden. Wichtig: auch beim Klarspülen auf<br />

die gleich warme Wassertemperatur achten,<br />

wenn die Gläser nicht springen sollen. Sind<br />

handgemachte Gläser einmal zwischen dem<br />

Gebrauch und dem Reinigen längere Zeit<br />

herumgestanden, kann man sie auch über<br />

Wasserdampf vorreinigen, um einer eventuellen<br />

Veresterung in den mikroskopischen<br />

Rauheiten der Innenseite der Gläser entgegenzuarbeiten,<br />

die à la longue dazu führen<br />

könnten, dass das Glas einen unwillkommenen<br />

Eigengeruch entwickelt und<br />

unbrauchbar wird. Sollte es aufgrund von<br />

zu kalkreichem Wasser in den Gläsern<br />

zu Ablagerungen kommen, kann<br />

man diese mit weißem Essig gut<br />

entfernen (ein Spritzer davon<br />

reicht) – dieser kann übrigens<br />

auch statt des Geschirrspülmittels<br />

beim Waschen eingesetzt<br />

werden. Ein sauberes Mikrofasertuch<br />

oder ein fusselfreies<br />

Baumwolltuch sind zum Polieren<br />

ideal. Wichtig ist, das Glas<br />

niemals bei der Standplatte zu<br />

halten und dann mit der anderen<br />

Hand zu drehen, denn dann ist der<br />

Stiel schnell ab.<br />

DIE BESTEN GLÄSER AUS DEM<br />

DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM<br />

GRETCHENFRAGE: HANDARBEIT<br />

ODER MASCHINE?<br />

Beim Einkauf eines guten Schaumweinglases<br />

ist die erste Frage eine kategorische:<br />

Will ich ein mundgeblasenes, in Handarbeit<br />

erzeugtes Glas oder wähle ich ein Produkt,<br />

das maschinell hergestellt wurde? Das ist<br />

letztlich eine Budgetfrage, für den optimalen<br />

Trinkgenuss gibt es weit wesentlichere<br />

Kriterien. Manche Kunden scheuen sich<br />

vor dem Kauf von handgemachten Gläsern,<br />

weil sie sich Sorgen wegen der praktischen<br />

Seite – speziell die Reinigung betreffend –<br />

machen. Grundsätzlich sind alle handelsüblichen<br />

Gläser spülmaschinenfest, aber je<br />

dünner das Glas, desto vorsichtiger sollte<br />

man sein. Der wichtigste Unterschied ist die<br />

Maschinell vs. mundgeblasen:<br />

Für den optimalen Trinkgenuss<br />

gibt es wesentlichere Kriterien.<br />

Tatsache, dass mundgeblasenes Glas dem<br />

Wein eine deutlich größere Oberfläche zur<br />

Aromenentfaltung bietet, denn dieses ist<br />

unter dem Mikroskop betrachtet rau, während<br />

maschinell gefertigtes Glas fast spiegelglatt<br />

ist. Das bedeutet, dass sich durch<br />

die minimalen Unebenheiten des handgefertigten<br />

Glases die flüchtigen Duftstoffe besser<br />

lösen können.<br />

Für den optimalen Schaumweingenuss<br />

sind sowohl ein blitzsauberes Glas als auch<br />

die richtige Temperatur des Champagners<br />

Voraussetzung. Wenn man die Gläser von<br />

Beim aktuellen <strong>Falstaff</strong> Champagnerglas-<br />

Test wurden die führenden Hersteller und<br />

Anbieter im deutschsprachigen Raum um<br />

Mustergläser gebeten. Diese wurden in<br />

zwei Gruppen – mundgeblasen und maschinell<br />

gefertigt – aufgeteilt und mit verschiedenen<br />

Champagnerstilen getestet, um herauszufinden,<br />

wie gut das einzelne Glas die<br />

spezifischen Charaktereigenschaften des<br />

jeweiligen Weins unterstützt. Aber auch<br />

Optik und Haptik sind in die Gesamtbewertung<br />

eingeflossen, ebenso wie praktische<br />

Überlegungen. Von fünfzehn Firmen<br />

wurden mehr als fünfzig ausgewählte Gläser<br />

nach dem 100-Punkte-System bewertet,<br />

besonders empfehlenswerte Exemplare<br />

möchten wir Ihnen auf den folgenden<br />

Seiten präsentieren.<br />

26<br />

falstaff dez–feb 2019


4 1 2 3<br />

5<br />

94<br />

Punkte<br />

96<br />

Punkte<br />

95<br />

Punkte<br />

95<br />

Punkte<br />

94<br />

Punkte<br />

BEST OF MUNDGEBLASEN<br />

1 RIEDEL SOMMELIERS JAHRGANGS-CHAMPAGNER. Dieses Glas vereint sämtliche Tugenden, die ein tolles Champagnerglas aufweisen sollte. Es ist nicht zu<br />

hoch und nicht zu voluminös, verfügt über optimale Linienführung des Kelches sowie Mündungsbreite. Es liegt balanciert in der Hand, fördert den Facettenreichtum<br />

des Buketts, sorgt für Frische und Länge am Gaumen. www.riedel.com, € 65,–. 2 GLASS & CO BARON. Recht hohes Glas, aber mit guter Standfestigkeit, elegante,<br />

schlanke elliptische Kelchform, bringt sehr feine, gut anhaltende Mousseuxfäden, optisch sehr gut, in der Nase gute Fruchtbetonung, sorgt am Gaumen für eingebundene<br />

Säure, Cremigkeit und Harmonie. Sorgt für ein facettenreiches Bukett, unterstreicht Biskuit- und Nougatnoten, fördert Frische im Nachhall und die Länge.<br />

Trotz seiner Höhe ein gut ausgewogenes Glas. Eine Zierde für jeden festlichen Tisch. www.glass-co.com, € 31,80. 3 LEHMANN JAMESSE PRESTIGE GRAND<br />

CHAMPAGNE 45. Mittelhohes, sehr elegantes Glas mit weitem elliptischen Kelch mit guter Mündungsbreite, leicht in der Hand, zeigt eine feine Mousseux-Säule,<br />

gute Balance, gute Konzentration im Bukett, gebündelte Aromatik, bringt die Würze in den Vordergrund, technisch wie optisch ein tolles Glas. www.lehmannglas.de,<br />

€ 28,–. 4 ZIEHER WEINGLAS FRESH VISION. Ein leichtfüßiges, standfestes Glas mit eingestochenem Boden beim Stielansatz, unverwechselbares Design.<br />

Der leicht konische Kelch zentralisiert die Aromen sehr gut, die Kohlensäure im Bukett wird durch eine gute Weite der Mündung gedämpft. www.zieher-shop.de,<br />

€ 39,– . 5 EISCH UNITY SENSISPLUS CHAMPAGNER WEIN GLAS MIT MOUSSIERPUNKT. Ein federleichtes Glas mit sehr breitem Standteller, hochgezogenem<br />

Stiel und ansprechender elliptischer Kelchform. Das Glas liegt trotz seiner Höhe mit guter Balance in der Hand, befördert die Aromatik gut und ist auch sonst eine<br />

Zierde für einen schön gedeckten Tisch. Junge Jahrgangschampagner und Blanc de Blancs fühlen sich hier daheim. www.eisch.de, € 45,–.<br />

dez–feb 2019 falstaff 27


wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />

8 9<br />

93<br />

Punkte<br />

93<br />

Punkte<br />

10<br />

93<br />

Punkte<br />

6 7<br />

95<br />

Punkte<br />

94<br />

Punkte<br />

BEST OF MUNDGEBLASEN<br />

6 RIEDEL SUPERLEGGERO CHAMPAGNER WEINGLAS. Ein sehr hohes, formschönes Glas mit elliptischem Kelch, das trotz seiner Leichtigkeit und Filigranität sehr<br />

imposant wirkt. Bevorzugt für junge Prestige-Cuvées und Blanc de Blancs einzusetzen, denn gereiftere Produkte brauchen weniger Lautsprecher und Duftverstärker<br />

als Dosierer. Ein Topglas und eine tolle Bereicherung für jeden Champagnerliebhaber. (SKU 4425/28) www.riedel.com, € 69,90. 7 SOPHIENWALD COLLECTION<br />

PHOENIX CHAMPAGNER-GLAS CRU. Betont die Frucht in der Nase und am Gaumen die Frische. Sehr gut auch für Prosecco bis Rieslingsekt einsetzbar. Für gereifte,<br />

komplexe Champagner wäre das größere »Balanced«-Glas der Serie zu bevorzugen. www.sophienwald.com, € 39,90. 8 SOPHIENWALD COLLECTION PHOENIX<br />

CHAMPAGNER-GLAS. Elegantes, mittelgroßes Kelchglas mit Mittelknick, sehr guter Standfestigkeit und sehr guter Balance, angenehme Proportion. Bringt florale,<br />

aber rauchig-reduktive Nuancen im Bukett zur Geltung, unterstützt die Säureharmonie und Länge und ist sehr vielseitig einsetzbar. www.sophienwald.com, € 29,90.<br />

9 MARKTHOMAS DOUBLE BEND WHITE. Unverwechselbares Design dank Doppelknick im Kelch. Klarer Fruchtausdruck im Bukett, nuanciert am Gaumen die<br />

Säurestruktur gut, unterstreicht die Mineralität und Würze, bevorzugt für Blanc de Blancs und Jahrgangschampagner einzusetzen, verleiht Länge und Eleganz.<br />

www.markthomas.at, € 29,–. 10 STÖLZLE CHAMPAGNERKELCH Q1. Recht hohes Glas mit langem Kelch, der tief in den Stiel reicht, gute Standfestigkeit und<br />

Balance, wirkt federleicht in der Hand, moderne Linienführung, Mündungsbreite gerade groß genug. Trotz relativ geringem Durchmesser wird die Aromatik gut nach<br />

oben transportiert, die Säureempfindung ist etwas gezügelt. Ein feines Glas für fruchtbetonte und weniger komplexe Schaumweine, für Prestige-Cuvées und reifen<br />

Champagner nicht so optimal, um alle Facetten auszukosten. Aufgrund der Form viel Aufwand beim Polieren. stoelzle-lausitz.com, € 25,–.<br />

28 falstaff dez–feb 2019


Das älteste Weinhaus der Champagne: Aÿ 1584<br />

www.champagne-gosset.com


wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />

1 5 2<br />

3<br />

4<br />

93<br />

Punkte<br />

92<br />

Punkte<br />

93<br />

Punkte<br />

93<br />

Punkte<br />

93<br />

Punkte<br />

BEST OF MASCHINELL<br />

1 RIEDEL VINUM VINTAGE CHAMPAGNER GLAS. Relativ voluminöses Kelchglas mit konischem Verlauf und breiter Öffnung. Ideal für kraftvolle, gereifte Produkte,<br />

die viel Luft vertragen und eine sehr gut eingebundene Kohlensäure aufweisen. Ist der Wein zu klein, dann wird er in diesem Glas nicht wachsen. Ist er aber aussagekräftig<br />

genug, dann verdient er sich diesen Rahmen, www.riedel.com, € 24,50. 2 LEHMANN JAMESSE GRAND CHAMPAGNE 41. Dem mundgeblasenen Prestige-Glas<br />

in der Form sehr nahe, etwas weniger Volumen, noch mehr Mündungsbreite. Mittelhohes, elegantes Glas mit weitem elliptischen Kelch mit großer Mündungsbreite,<br />

spürbar mehr Gewicht, breiterer Stil, weniger Distanz zur Weinoberfläche, gute Konzentration im Bukett, vermittelt florale, hellere Nuancen, tolle Optik, großartiges<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. www.lehmannglas.de, € 10,–. 3 RIEDEL VERITAS CHAMPAGNER WEINGLAS. Ziemlich großes Glas mit eiförmigem Kelch und schönen<br />

Proportionen. Transportiert die flüchtigen Aromen des Champagners sehr gut, fördert florale Nuancen, verfügt über eine sehr gute Balance, ein vielseitiges Glas, das<br />

auch für manche Stillweine sehr gut eingesetzt werden kann. Prädikat: Universal-Glas mit klarer Champagner-Affinität, www.riedel.com, € 24,50.<br />

4 RIEDEL PERFORMANCE CHAMPAGNER WEINGLAS. Optisch ansprechendes Kelchglas mit zentralem Knick und breitem Standteller. Wirkt trotz seiner ansehnlichen<br />

Größe relativ leicht in der Hand. Fördert dank seiner perfekten Proportionen Frische und mineralische Aspekte sowie die Harmonie des Produkts, ideal für Blanc de<br />

Blancs und jüngere Prestige-Cuvées. Einer unserer Favorites. www.riedel.com, € 22,45. 5 SPIEGELAU NOVO CHAMPAGNER. Mittelhohes Glas mit Kelch in Ei-Form<br />

mit guter Mündungsweite. Funktioniert wie eine Art Schalldämpfer für übermütige Schaumweine, fördert die zarten und filigraneren Nuancen und Mineralität zutage.<br />

Gehobene Preisklasse für ein maschinell gefertigtes Glas, ist dafür aber in der Funktion manch handgemachtem Produkt überlegen, shop-spiegelau.de, € 22,45.<br />

30 falstaff dez–feb 2019


AROMA: SÌ!<br />

QUALITÄT: JA!


wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />

7 8 9<br />

91<br />

Punkte<br />

91<br />

Punkte<br />

91<br />

Punkte<br />

6<br />

92<br />

Punkte<br />

10<br />

91<br />

Punkte<br />

BEST OF MASCHINELL<br />

Weitere getestete<br />

Champagner-Gläser<br />

finden Sie online unter<br />

falstaff.com/glaesertest<br />

6 ROSENTHAL STUDIO-LINE TAC 02 GLATT CHAMPAGNER. Hohe schlanke flötenartige Kelchform, gut proportioniert, mit sehr enger Mündung, die Form<br />

bringt reife Aromen in den Vordergrund. Die Balance des Glases ist gut, beim Trinken selbst ist die enge Form nicht wirklich optimal, dennoch war der Gesamteindruck<br />

sehr gut. www.rosenthal.de, € 28,–. 7 ARTNER DECO CHAMPAGNER. Kelchform mit Innenknick im oberen Drittel, gute Form, mittlere Aromenausbildung, zeigt<br />

eine gute Mousseux-Säule, gute Haptik trotz breiterem Stiel, sehr guter Trinkwinkel, ein gelungenes Champagnerglas mit uneingeschränkter Gastrotauglichkeit.<br />

www.artner.or.at, € 5,90. 8 STÖLZLE CHAMPAGNERKELCH PRESTIGE. Ein mittelhohes, elliptisch angelegtes Kelchglas mit breiter Mündung, nimmt die Kohlensäure<br />

im Bukett gut aus dem Spiel und lässt Frucht und Würze zur Geltung kommen, befördert am Gaumen die Frische und Harmonie, kann gut für stoffigere und<br />

reifere Schaumweine eingesetzt werden. Ein echter Preis-Leistungs-Hit. stoelzle-lausitz.com, € 5,–. 9 GLASS & CO VINOPHIL. Eher kleines, robust wirkendes<br />

Glas, Kelchform mit Knick im oberen Viertel, braucht weniger Füllmenge, lebendiges, etwas gröberes Mousseux. Gute Balance und Haptik, fördert Dörrobstnuancen<br />

und süßere Elemente. www.glass-co.com, € 7,90 . 10 STÖLZLE CHAMPAGNERKELCH QUATROPHIL. Hohes Kelchglas mit zentralem Knick, zeigt sehr gute<br />

Proportionen, die Mündung ein klein wenig zu schmal, um das Bukett optimal zu erfassen, ein insgesamt ausgewogenes, formschönes Glas, das vielseitig einsetzbar<br />

ist und optisch was hermacht. stoelzle-lausitz.com, € 6,70.<br />

32<br />

falstaff dez–feb 2019


www.menger-krug.de<br />

IST UNSER HANDWERK<br />

Im Fokus von Menger-Krug steht die Herstellung von exzellenten Sekten aus hochwertigen deutschen Weinen<br />

in traditioneller Flaschengärung. Somit ist jede Flasche Menger-Krug durch etliche Handgriffe und viel Leidenschaft geprägt.<br />

Besuchen Sie uns in der Sektmanufaktur und erleben Sie puren Sektgenuss.


promotion / HENNESSY<br />

Unerwartete<br />

Interpretation<br />

Ob auf der Rantumer Düne im »Söl’ring Hof«, im »Grand Hotel Miramar« oder in den<br />

Bars von »Severin*s« – hier wird der Cognac-Klassiker Hennessy X.O neuerdings auf Eis serviert!<br />

Begleiten Sie uns auf eine Genussreise durch Sylt.<br />

Fotos: Hennessy massvoll-geniessen.de<br />

34<br />

falstaff dez–feb 2019


Unendliche Dünen. Gräser,<br />

die im Wind wehen. Bilder<br />

wie diese erscheinen<br />

vor unserem inneren<br />

Auge, wenn wir an Sylt denken.<br />

Doch die Nordseeinsel hat mehr<br />

zu bieten als reine Naturromantik:<br />

Nicht nur Gourmetgenuss und<br />

Weinvielfalt werden auf dem<br />

18.000 Einwohner zählenden<br />

Eiland zelebriert, die besten Restaurant-<br />

und Hotelbars beweisen<br />

auch, wie man den Geschmack<br />

von einem der edelsten Cognacs<br />

am besten auf den Gaumen bringt:<br />

Denn hier wird der Hennessy X.O<br />

neuerdings auf Eis serviert!<br />

Im Jahr 1870 leistete Maurice<br />

Hennessy, Urenkel des Firmengründers,<br />

mit seiner ersten X.O-<br />

Kreation Pionierarbeit und<br />

schrieb gleichzeitig Geschichte: Er<br />

bereicherte die Tradition des Hauses<br />

mit der kühn-modernen Kreation,<br />

einer Kombination aus mehreren<br />

Eaux de Vie, die aus vorausgegangenen<br />

Generationen ausgewählt<br />

und gelagert worden waren.<br />

Heute, knapp eineinhalb Jahrhunderte<br />

später, ist der legendäre<br />

Blend unverändert, verblüfft Kenner<br />

aber gerne aufs Neue. Auf Sylt<br />

gilt es, den Hennessy X.O (»extra<br />

old«) in einer neuen Form wiederzuentdecken.<br />

Serviert wird er<br />

beispielsweise im »Grand Hotel<br />

Miramar«, das bei Besuchern<br />

schnell ein heimeliges Gefühl auslöst<br />

und inmitten der Dünen wie<br />

zu einem zweiten Zuhause wird.<br />

In der hauseigenen Bar kredenzen<br />

die Barkeeper den Hennessy X.O<br />

entweder auf einem großen Eiswürfel<br />

(on a rock) oder mit drei<br />

Eiswürfeln (on three rocks). Denn<br />

so ergeben sich neue Nuancen für<br />

den Genießer, und zwar: großzügige<br />

Gewürznoten mit Andeutungen<br />

von schwarzem Pfeffer und<br />

kandierten Trockenfrüchten.<br />

Am »Söl’ring Hof« spielt der<br />

Hennessy X.O inmitten von<br />

exzellenten Champagnern und<br />

Weinen ebenfalls eine tragende<br />

Rolle. Während man an der<br />

Kaminbar genüsslich am Glas<br />

nippt, entfalten sich durch den<br />

wachsenden Schmelzwasseranteil<br />

weitere Geschmackswelten. Die<br />

Bar des Hotels »Severin*s Resort<br />

& Spa«, inmitten des bezaubernden<br />

Kapitänsdorfs Keitum gelegen,<br />

lässt die internationale Barkultur<br />

auf Sylt aufleben und ist<br />

auch für sein stets wechselndes<br />

Sortiment erlesener Spirituosen<br />

bekannt – da darf der Hennessy<br />

X.O nicht fehlen! Wer Lust auf<br />

perfekten Genuss mit Ausblick<br />

auf das Weltnaturerbe Wattenmeer<br />

hat, lässt sich am besten für<br />

ein langes Wochenende im Fährhaus<br />

bei Munkmarsch nieder. Im<br />

Westerland erwartet den Sylt-Entdecker<br />

dann in edel-urbanem<br />

Style das »Hardy’s« im Hotel<br />

»Stadt Hamburg« mit exzellenter<br />

Getränkeauswahl. Sylt ahoi!<br />

Der weltweit renommierte Künstler Mark Newson gab der<br />

Hennessy X.O Limited Edition ein neues Gesicht.<br />

HENNESSY X.O LIMITED EDITION<br />

VON MARC NEWSON<br />

Normalerweise kann man<br />

Marc Newsons Werke im<br />

MoMa in New York, im<br />

Victoria & Albert in London<br />

oder im Centre Pompidou<br />

in Paris bewundern.<br />

Das »Time Maga zine«<br />

setzte den Australier<br />

auf die Liste der 100<br />

einflussreichsten<br />

Menschen der<br />

Welt. Für das<br />

Design des<br />

Hennessy X.O<br />

verzichtete<br />

Newson, der<br />

heute London<br />

seine Heimat<br />

nennt, auf die traditionell verwendeten<br />

Motive von Trauben und<br />

Blättern. Er wählte kühne Designelemente<br />

in Wellenform, gepaart<br />

mit leichtem Gold-Rosé-Ton, die<br />

Form, Licht und Assemblage<br />

perfekt miteinander vereinen.<br />

»Die parallel verlaufenden<br />

geriffelten Linien<br />

verstärken den bekannten<br />

Umriss des Hennessy X.O<br />

Dekanters. Im Licht<br />

konzentrieren sich<br />

Farbe und Sensorik«,<br />

erklärt Newson.<br />

Er gestaltete<br />

aber nicht nur<br />

die Flasche<br />

neu, sondern<br />

auch die Verpackung.<br />

Eine<br />

innovative Hülle<br />

aus transparentem<br />

Kunststoff,<br />

die auf den ersten Blick einfach<br />

gestaltet wirkt, aber in der Fertigung<br />

höchste Präzision erfordert.<br />

Die Hennessy X.O Limited Edition<br />

von Marc Newson ist ab sofort unter<br />

www.CLOS19.com erhältlich.<br />

dez–feb 2019 falstaff 35


wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

FURIOS IN<br />

WEISS UND ROT<br />

Zum sechsten Mal erscheint dieser Tage der <strong>Falstaff</strong> Wein Guide <strong>Deutschland</strong>.<br />

Auf dem Probentisch standen vor allem die Weißweine des Jahrgangs 2017 und<br />

die Rotweine aus 2016. Für beide Jahrgänge und beide Weintypen griff die<br />

Verkostungsjury zu hohen und höchsten Bewertungen.<br />

Foto: Shutterstock<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

36<br />

falstaff dez–feb 2019


Nicht weniger als 63 Verkostungstage<br />

und fast 4000 Weine:<br />

Die Verkostungen für den<br />

<strong>Falstaff</strong> Wein Guide waren ein<br />

Marathon. Im Rekordsommer<br />

<strong>2018</strong> mit seinen Hitzewellen verlangte er<br />

den 13 Verkostern und ebenso den drei Probenassistentinnen<br />

und -assistenten besonders<br />

viel Durchhaltevermögen ab. Am letzten<br />

Probentag waren dann 32 Kisten Mineralwasser<br />

geleert. So gut die verkosteten Weine<br />

auch waren – das kühle Nass war das einzige<br />

Getränk, das die Verkoster auch wirklich<br />

durch ihre Kehlen hinabfließen ließen.<br />

Qualitativ, das wurde schon während der<br />

ersten Probentage klar, stand ein ausgesprochen<br />

attraktives Jahrgangspaar auf dem Probentisch:<br />

Die Weißweine aus dem Jahrgang<br />

2017 wurden zwar fast überall in <strong>Deutschland</strong><br />

von Spätfrost getroffen, doch unter<br />

qualitativem Aspekt hatte die Ertragsreduzierung<br />

durch die Frostschäden durchwegs<br />

positive Folgen: Vor allem in den südlichen<br />

Anbaugebieten sowie in warmen (Steil-)<br />

Lagen addierten sich die Klimabedingungen<br />

zu einer raren Kombination von Dichte,<br />

Frische und Leichtigkeit. Zudem legten die<br />

saftigen, aber dennoch in aller Regel feinen<br />

Säuren der 2017er-Weine eine ideale Basis<br />

für fruchtsüße Weine. Vor allem an der<br />

Mosel sind rassige Kabinettweine und<br />

packend mineralische Spätlesen entstanden.<br />

Bei den Rotweinen standen überwiegend<br />

die Weine des Jahrgangs 2016 auf dem<br />

Probentisch – und auch hier kann man ein<br />

höchst befriedigtes Fazit der Verkostungen<br />

ziehen: Der Jahrgang hat Balance und Eleganz,<br />

gegenüber dem Jahrgangsvorgänger<br />

fallen die Weine vielleicht etwas weniger<br />

stoffig aus, dafür zeigen sich die 2016er<br />

allerdings auch im Alkohol moderater.<br />

Ansonsten bringen sie alle Bedingungen<br />

für ein langes Leben mit.<br />

Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie<br />

die Listen der höchstbewerteten Weine aus<br />

dem <strong>Falstaff</strong> Wein Guide. Weiterhin eine<br />

Würdigung der »Kollektion des Jahres«, die<br />

diesmal an das Weingut Franz Keller nach<br />

Oberbergen in Baden geht. Und zuletzt die<br />

Vorstellung unserer Kandidaten für die Titel<br />

»Newcomer des Jahres«, »Winzer des Jahres«,<br />

»Sommelier des Jahres« und für den<br />

»Publikumswein«. Über die drei erstgenannten<br />

Titel wird eine Fachjury in geheimer<br />

Wahl entscheiden. Zur Wahl des Publikumsweins<br />

sind Sie, verehrte Leserinnen und Leser,<br />

aufgerufen (Details siehe Seite 46).<br />

WEIN GUIDE<br />

DEUTSCHLAND 2019<br />

Der <strong>Falstaff</strong> Wein Guide <strong>Deutschland</strong><br />

2019 enthält rund 3700 Weintipps von<br />

mehr als 480 Produzenten. Unterhaltsam<br />

geschriebene Texte führen in jedes<br />

der 13 deutschen Anbaugebiete ein.<br />

Der Guide kostet € 19,90 und ist im<br />

Buchhandel oder direkt erhältlich unter<br />

www.falstaff.de/guides.<br />

Der Zweiklang aus Lössterrassen und Vulkangestein<br />

bestimmt den Kaiserstuhl in Südbaden: Von hier<br />

kommt die »Kollektion des Jahres«.<br />

dez–feb 2019 falstaff 37


wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

TOP 10<br />

EDELSÜSS<br />

100<br />

2017 ESCHERNDORF LUMP SILVANER<br />

TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Horst Sauer (Franken)<br />

100<br />

2017 KIEDRICH GRÄFENBERG<br />

RIESLING TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Robert Weil (Rheingau)<br />

99<br />

2017 ESCHERNDORF LUMP RIESLING<br />

TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Horst Sauer (Franken)<br />

98<br />

2017 RÜDESHEIM BERG ROSENECK<br />

RIESLING TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Weingut Leitz (Rheingau)<br />

98<br />

2017 KIEDRICH TURMBERG RIESLING<br />

TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Robert Weil (Rheingau)<br />

97<br />

2017 RÜDESHEIM BERG SCHLOSS-<br />

BERG RIESLING<br />

TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Hessische Staatsweingüter<br />

Kloster Eberbach (Rheingau)<br />

97<br />

2017 »BLAULACK»<br />

SCHLOSS JOHANNISBERG RIESLING<br />

TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Domäne Schloss Johannisberg (Rheingau)<br />

97<br />

2017 OESTRICH LENCHEN RIESLING<br />

TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Josef Spreitzer (Rheingau)<br />

97<br />

2017 WEHLEN SONNENUHR RIESLING<br />

TROCKENBEERENAUSLESE<br />

Weingüter Wegeler,<br />

Gutshaus Bernkastel (Mosel)<br />

97<br />

2017 KIEDRICH GRÄFENBERG<br />

RIESLING BEERENAUSLESE<br />

Robert Weil (Rheingau)<br />

TOP 12<br />

RIESLING TROCKEN<br />

97<br />

2015 »RESERVE» PÜNDERICH MARI-<br />

ENBURG ROTHENPFAD RIESLING GG<br />

Clemens Busch (Mosel)<br />

96<br />

2016 FORST JESUITENGARTEN<br />

RIESLING GG<br />

Reichsrat Buhl (Pfalz)<br />

96<br />

2017 NACKENHEIM ROTHENBERG<br />

RIESLING GG<br />

Gunderloch (Rheinhessen)<br />

96<br />

2017 NACKENHEIM ROTHENBERG<br />

RIESLING GG WURZELECHT<br />

Kühling Gillot (Rheinhessen)<br />

95<br />

2017 RÜDESHEIM BERG<br />

SCHLOSSBERG RIESLING TROCKEN<br />

Georg Breuer (Rheingau)<br />

95<br />

2017 RÜDESHEIM BERG<br />

SCHLOSSBERG RIESLING SPÄTLESE<br />

TROCKEN<br />

Dr. Corvers-Kauter (Rheingau)<br />

95<br />

2017 NIEDERHAUSEN<br />

HERMANNSHÖHLE RIESLING GG<br />

Dönnhoff (Nahe)<br />

95<br />

2013 «STÜCKFASS» WINKEL<br />

HASENSPRUNG RIESLING LANDWEIN<br />

TROCKEN<br />

Goziewski (Rheingau)<br />

95<br />

2016 OESTRICH DOOSBERG<br />

RIESLING GG<br />

Peter Jakob Kühn (Rheingau)<br />

95<br />

2017 NIERSTEIN PETTENTHAL<br />

RIESLING GG<br />

Kühling Gillot (Rheinhessen)<br />

95<br />

2016 «VON 1000 ALTEN REBEN»<br />

SORENTBERG RIESLING<br />

Sorentberg GbR (Mosel)<br />

95<br />

2017 WINKEL JESUITENGARTEN<br />

RIESLING GG<br />

Wegeler Weingüter Oestrich (Rheingau)<br />

TOP 15<br />

SPÄTBURGUNDER<br />

96<br />

2015 SCHWEIGEN HEYDENREICH<br />

SPÄTBURGUNDER GG<br />

Becker (Pfalz)<br />

96<br />

2016 BÜRGSTADT<br />

CENTGRAFENBERG HUNDSRÜCK<br />

SPÄTBURGUNDER GG<br />

Fürst Rudolf (Franken)<br />

96<br />

2016 IHRINGEN VORDERER<br />

WINKLERBERG<br />

SPÄTBURGUNDER GG<br />

Dr. Heger (Baden)<br />

96<br />

2015 KIRCHBERG<br />

SPÄTBURGUNDER GG<br />

Salwey (Baden)<br />

95<br />

2016 LÄMMLER FELLBACH<br />

SPÄTBURGUNDER GG<br />

Gerhard Aldinger (Württemberg)<br />

95<br />

2015 SCHWEIGEN SANKT PAUL<br />

SPÄTBURGUNDER GG<br />

Becker (Pfalz)<br />

95<br />

2015 LORCH SCHLOSSBERG<br />

PINOT NOIR TROCKEN<br />

Chat Sauvage (Rheingau)<br />

95<br />

2015 «ROUGE DE SCHULZ NR. 1»<br />

PINOT NOIR TROCKEN<br />

Chat Sauvage (Rheingau)<br />

Fotos: beigestellt<br />

38<br />

falstaff dez–feb 2019


95<br />

2016 IHRINGEN HÄUSLEBODEN GG<br />

Dr. Heger (Baden)<br />

95<br />

2016 ACHKARREN SCHLOSSBERG GG<br />

Franz Keller, Schwarzer Adler (Baden)<br />

95<br />

2013 «RDP» SPÄTBURGUNDER TR.<br />

Knipser (Pfalz)<br />

95<br />

2016 NEIPPERG SCHLOSSBERG<br />

SPÄTBURGUNDER GG<br />

Graf Neipperg (Württemberg)<br />

95<br />

2016 INGELHEIM PARES GG<br />

J. Neus (Rheinhessen)<br />

95<br />

2016 HERBOLZHEIM<br />

KAISERBERG SPÄTBURGUNDER TR.<br />

Fritz Waßmer (Baden)<br />

95<br />

2015 »JASPIS» PINOT NOIR<br />

LANDWEIN TROCKEN<br />

Hanspeter Ziereisen (Baden)<br />

TOP 7<br />

BURGUNDER WEISS<br />

96<br />

2016 MALTERDINGEN BIENENBERG<br />

CHARDONNAY GG<br />

Bernhard Huber (Baden)<br />

95<br />

2016 CHARDONNAY RESERVE<br />

Albrecht Schwegler (Württemberg)<br />

94<br />

2017 ZELL KÖNIGSWEG CHARDONNAY<br />

Weingut Bremer (Pfalz)<br />

94<br />

2017 »OPUS OSKAR« CHARDONNAY<br />

Weingut Jülg (Pfalz)<br />

94<br />

2015 OBERROTWEIL EICHBERG<br />

GRAUBURGUNDER GG<br />

Weingut Salwey (Baden)<br />

94<br />

2015 OBERROTWEIL KIRCHBERG<br />

WEISSBURGUNDER GG<br />

Weingut Salwey (Baden)<br />

95<br />

2017 BISSERSHEIM GEISBERG<br />

CHARDONNAY TROCKEN<br />

Weingut Wageck (Pfalz)<br />

TOP 5<br />

SILVANER<br />

96<br />

2017 WÜRZBURG STEIN-HARFE GG<br />

Bürgerspital (Franken)<br />

94<br />

2016 FRICKENHAUSEN<br />

KAPELLENBERG MÖNCHSHOF GG<br />

Weingut Bickel-Stumpf (Franken)<br />

94<br />

2017 RETZSTADT LANGENBERG<br />

HIMMELSPFAD GG<br />

Rudolf May (Franken)<br />

94<br />

2017 ESCHERNDORF<br />

AM LUMPEN 1655 GG<br />

Rainer Sauer (Franken)<br />

94<br />

2016 IPHOFEN<br />

JULIUS-ECHTER-BERG GG<br />

Hans Wirsching (Franken)<br />

TOP 7<br />

LEMBERGER<br />

95<br />

2015 »ROTHE BACH«<br />

BLAUFRÄNKISCH TROCKEN<br />

Weingut St. Antony (Rheinhessen)<br />

95<br />

2016 STETTEN MÖNCHBERG<br />

BERGE LEMBERGER GG<br />

Karl Haidle (Württemberg)<br />

94<br />

2016 FELLBACH LÄMMLER GG<br />

Gerhard Aldinger (Württemberg)<br />

94<br />

2016 »LANGE BERG«<br />

BLAUFRÄNKISCH TROCKEN<br />

Weingut St. Antony (Rheinhessen)<br />

94<br />

2016 STETTEN MÖNCHBERG<br />

GEHRNHALDE LEMBERGER GG<br />

Karl Haidle (Württemberg)<br />

94<br />

2016 NEIPPERG SCHLOSSBERG<br />

LEMBERGER GG<br />

Graf Neipperg (Württemberg)<br />

94<br />

2016 FELLBACH LÄMMLER<br />

LEMBERGER GG<br />

Rainer Schnaitmann (Württemberg)<br />

TOP 7<br />

ORANGE WINE<br />

94<br />

2016 »KVEVRI GS«<br />

Manfred Rothe (Franken)<br />

93<br />

2017 »ALIA VIA« RIESLING<br />

Weingut Pieper (Mittelrhein)<br />

93<br />

2015 KVEVRI SILVANER<br />

Manfred Rothe (Franken)<br />

93<br />

2016 »CK KEUPER« SILVANER<br />

Stefan Vetter (Franken)<br />

92<br />

2016 »HAUTNAH« SAUVIGNON BLANC<br />

Weingut Espenhof (Rheinhessen)<br />

92<br />

2017 »VOGELFREI« GRAUBURGUNDER<br />

Weingut Poss (Nahe)<br />

92<br />

2016 »SCHALE, STIEL & STENGEL«<br />

SILVANER<br />

Stefan Vetter (Franken)<br />

dez–feb 2019 falstaff 39


wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

Fritz Keller (auf dem Fass sitzend) und<br />

Sohn Friedrich stehen für kulinarische<br />

Weine mit frankophilem Einschlag.<br />

KOLLEKTION DES JAHRES<br />

F<br />

ünf Jahre ist es gerade einmal<br />

her, dass Fritz Keller von <strong>Falstaff</strong><br />

mit der Wein Trophy 2013<br />

für sein Lebenswerk geehrt<br />

wurde. Eine Auszeichnung für<br />

den Winzer und Gastronomen aus Oberbergen<br />

am Kaiserstuhl, die nach oben<br />

kaum noch Spielraum zu lassen schien.<br />

Lebenswerk, das klingt nach Höhepunkt<br />

und nach: Was soll jetzt noch<br />

kommen? Von wegen, heute wissen<br />

wir: Es sollte noch viel besser werden.<br />

Nachdem die Verkostungsjury die Rotweine<br />

aus 2016 und Weißweine aus 2017<br />

verkostet hatte, die »Saft, Bündelung und<br />

mineralische Definition« zeigen, war sie<br />

sich einig darüber, dass es aus dem Hause<br />

Keller »vermutlich die beste Kollektion ist,<br />

die wir je probiert haben«.<br />

Die ist auch Ausdruck des Generationswechsels<br />

im Weingut Franz Keller. Denn als<br />

Dirigent hinter dieser famosen Leistung<br />

steht Friedrich Keller, Jahrgang 1990, der<br />

Das Restaurant »Schwarzer Adler« –<br />

die Keimzelle des Weinguts – besitzt<br />

seit 1969 ununterbrochen einen<br />

Michelin-Stern.<br />

älteste Sohn von Fritz Keller. Als sein Vater<br />

2013 den »Wein-Oscar« für sein Lebenswerk<br />

entgegennahm, bereitete sich Friedrich<br />

Keller bereits auf die Neuausrichtung<br />

des Weinguts vor – im Kopf schon viele<br />

Ideen, die er heute nach und nach umsetzt.<br />

Bevor der Juniorchef aber die Regie<br />

in Oberbergen übernahm, wollte er<br />

noch dazulernen und einen differenzierteren<br />

Blick auf die Materie bekommen:<br />

Er lernte bei Joachim Heger in Ihringen,<br />

schaute bei Daniel Gantenbein in<br />

Graubünden vorbei und immer wieder<br />

im Burgund, weil man, so sagt er, nirgendwo<br />

mehr über Pinot Noir und Chardonnay<br />

lernen könne; das sind die Rebsorten,<br />

die Friedrich Keller besonders am Herzen<br />

liegen. Oft war er dort gemeinsam mit<br />

seinem Winzerfreund Julian Huber aus<br />

Malterdingen unterwegs, der zeitgleich in<br />

Geisenheim Weinbau studierte – ein starkes<br />

Duo, das inzwischen in Baden prägnante<br />

Akzente setzt.<br />

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Fotos: www.medienagenten.de<br />

40<br />

falstaff dez–feb 2019


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wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

><br />

Nachdem Friedrich Keller das Studium<br />

2015 abgeschlossen hatte, begann er konsequent,<br />

aber ohne Aktionismus die Stilistik<br />

der Weine zu verändern. Plumpe, schwerfällige<br />

Weine waren schon Fritz Keller ein<br />

Gräuel, jetzt aber fallen die Adler-Gewächse<br />

noch straffer und sehniger aus, ohne an<br />

Dichte zu verlieren. Im Weinberg lässt<br />

Friedrich Keller noch früher lesen, alles Fette<br />

und Überkonzentrierte ist verpönt und<br />

wird vermieden. »Ich will frische und elegante<br />

Weine haben«, betont er. Kein einfaches<br />

Unterfangen am Kaiserstuhl, dieser<br />

Sonnenbank mit mediterranen Verhältnissen.<br />

Schwungvolle Weine aus warmen<br />

Lagen, das ist scheinbar ein Paradoxon, das<br />

Friedrich Keller aber bestens gelingt. Auch<br />

der Grauburgunder, der Symbolwein für<br />

Kaiserstühler Opulenz und Betulichkeit,<br />

darf bei ihm »nicht bräsig sein«. Schon<br />

im Weinberg wird durch aufwendiges<br />

Arbeiten das Wachstum gezügelt und<br />

auf dieses Weinideal hin ausgerichtet.<br />

Diese Strategie verdeutlicht exemplarisch<br />

das Große Gewächs 2016 vom Spätburgunder<br />

aus dem Achkarrer Schlossberg, einem<br />

der wärmsten Weinberge in <strong>Deutschland</strong>.<br />

»Die Wärme der Lage zeigt sich im viskoscremigen<br />

Fond, nicht aber in Alkohol«, lobt<br />

die Jury diesen großen Pinot Noir mit sublimer<br />

Maskulinität. Gerieten die Weine früher<br />

in warmen Jahren manchmal zu voluminös<br />

und zu breitschultrig, so bewahren sie jetzt<br />

Maß und Kontur. »Fette Weine wird es bei<br />

uns nicht mehr geben«, sagt Friedrich Keller<br />

kategorisch, burgundische Balance vor<br />

Augen. Ins Burgund wallfahren inzwischen<br />

viele deutsche Winzer, aber nur wenige kommen<br />

mit so viel Erkenntnisgewinn zurück,<br />

den sie auch noch so maßgerecht auf die<br />

heimischen Verhältnisse übertragen können<br />

wie Keller: Seine Weine wirken nie, als habe<br />

er ein erfolgreiches Rezept kopiert.<br />

Die »Kollektion des Jahres« ist eine Auszeichnung,<br />

die gleichermaßen an Vater und<br />

Sohn geht. Denn Fritz Keller legte die Grundlagen<br />

für den aktuellen Erfolg: Er baute ein<br />

großartiges Lagen-Portfolio auf und war<br />

schon in den 1990er-Jahren regelmäßig in<br />

Frankreich unterwegs, um geeignetes Rebmaterial<br />

zu besorgen, das nicht auf Ertrag,<br />

sondern auf Qualität ausgerichtet ist. Seinem<br />

Vater, sagt Friedrich Keller, sei er dafür<br />

enorm dankbar. Vor allem gebührt Fritz<br />

Keller auch das Verdienst, seinem begabten<br />

Sohn die Freiräume zuzugestehen, die<br />

dieser nun eindrucksvoll nützt.<br />

<<br />

»Fette Weine wird es bei uns<br />

nicht mehr geben. Ich will<br />

Frische und Eleganz.«<br />

FRIEDRICH KELLER Juniorchef im Weingut<br />

Fotos: www.medienagenten.de, Lehmann<br />

42<br />

falstaff dez–feb 2019


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Breuninger Düsseldorf | 1. OG Kö-Bogen | Königsallee 2 | 40212 Düsseldorf<br />

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wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

DIE KANDIDATEN DER<br />

FALSTAFF WEINTROPHY<br />

Diese neun Persönlichkeiten sind für einen der drei Titel Sommelier/Newcomer/Winzer des Jahres<br />

nominiert: Die Sieger werden im Februar auf einer Gala in Schloss Hugenpoet ausgezeichnet.<br />

NOMINIERT IN DER KATEGORIE<br />

WINZER DES JAHRES<br />

FRITZ WASSMER<br />

Weingut Fritz Waßmer, Schlatt (Baden)<br />

Vor genau 20 Jahren, 1998, begann sich Fritz<br />

Waßmer, damals erfolgreicher Spargelbauer,<br />

dem Wein zuzuwenden. Schnell gewann Waßmer<br />

Ansehen für seine kraftvollen Weine.<br />

Dabei galt und gilt seine Hingabe den Burgundersorten.<br />

Sie sind es auch, die seine Nominierung<br />

begründen: Vor allem mit seinen neuen<br />

Lagen- und parzellenreinen Spätburgunder-<br />

Kelterungen schreibt Waßmer ein neues Kapitel<br />

in Badens Burgunder-Geschichte.<br />

MATHIEU KAUFFMANN<br />

Weingut Reichsrat von Buhl, Deidesheim (Pfalz)<br />

Der gebürtige Elsäßer war Chef de Cave beim<br />

Champagnerhaus Bollinger, als ihn Achim Niederberger<br />

in die Pfalz und zu Reichsrat von<br />

Buhl holte. Seit Kauffmanns erstem Jahrgang<br />

2013 sorgen seine Weine und Sekte in der Fachwelt<br />

für Gesprächsstoff. Mit ruhiger Hand und<br />

großem Geschick legt Kauffmann den Terroir-<br />

Charakter der Forster und Deidesheimer Spitzenlagen<br />

frei. Dabei sind seine stillen Rieslinge<br />

genauso aufregend wie seine Sekte.<br />

DR. MATTHIAS CORVERS<br />

Weingut Corvers-Kauter, Oestrich-Winkel (Rheingau)<br />

Die Familien Corvers und Kauter blicken<br />

beide auf mehr als 200 Jahre Weinbautradition<br />

zurück. Wichtiger ist Dr. Matthias Corvers indes<br />

der Blick nach vorn. So überlässt er nicht nur<br />

seinem Sohn Philipp viel Verantwortung, sondern<br />

er konnte nun auch die Rebflächen des<br />

Weinguts Langwerth von Simmern hinzupachten.<br />

Befindet sich Corvers-Kauter seit Jahren<br />

im Aufwind, so lockt nun mit Lagen wie Marcobrunn<br />

und Baiken noch mehr Prestige.<br />

NOMINIERT IN DER KATEGORIE<br />

NEWCOMER DES JAHRES<br />

JÖRN GOZIEWSKI<br />

Weingut Joern Wein, Geisenheim (Rheingau)<br />

Jörn Goziewski, Jahrgang 1981, wuchs in<br />

Erfurt auf und trank bis zum 18. Lebensjahr gar<br />

keinen Alkohol. Doch dann packte ihn das<br />

Weinvirus: Praktikum im Rheingau, Studium in<br />

Geisenheim, Aufenthalte in Südtirol, Spanien<br />

und Neuseeland. 2015 machte sich Goziewski<br />

selbstständig, seit 2016 lässt er alle Trauben<br />

auf der Maische vergären. Doch auch Orange<br />

Wine, so Goziewskis Credo, soll »bei aller Dichte<br />

und Komplexität maximale Feinheit zeigen«.<br />

MORITZ HAIDLE<br />

Weingut Karl Haidle, Stetten (Württemberg)<br />

Moritz Haidle musste früher, so sagt er,<br />

»gezwungenermaßen« zu Hause im Weingut<br />

anpacken, damals aber sprühte er lieber Graffiti<br />

und träumte davon, als Designer zu arbeiten.<br />

Erst als er ein Praktikum bei Paul Fürst absolvierte,<br />

habe er die »Faszination von Wein verstanden«.<br />

Nach Stationen in Australien, Kalifornien,<br />

in Burgund und Baden kam das Studium in<br />

Geisenheim. Und heute? Lässt Haidle mit kompromisslosen<br />

Weinen aufhorchen.<br />

JONAS SECKINGER,<br />

Weingut Seckinger, Niederkirchen (Pfalz)<br />

An der Mittelhaardt haben die großen Namen<br />

das Sagen – doch auch hier gibt es ambitionierte<br />

Familienbetriebe und eine ehrgeizige Jugend.<br />

So wie das Weingut der Familie Seckinger und<br />

den 26-jährigen Jonas Seckinger. Seinen ersten<br />

Wein erzeugte Seckinger mit 17, anfangs experimentierte<br />

er mit einer alten Holzkelter in der<br />

elterlichen Garage. Inzwischen ist er Profi – und<br />

mit großem Erfolg auf der Suche nach dem<br />

»kühlen Pfälzer Stil«.<br />

Fotos: beigestellt<br />

44<br />

falstaff dez–feb 2019


Genuss mit<br />

Mehr Liebe.<br />

Mehr Wein.<br />

Mehr Leben.<br />

Philipp Heine & Anna Koller,<br />

Gastgeber und Inhaber & Gastgeberin<br />

„Weinbar Weimar” Weimar.<br />

Mitglied bei Gerolsteiner WeinPlaces -<br />

eine Initiative für unkomplizierten und<br />

hervorragenden Wein-Genuss.<br />

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HAMMERS – BERLIN WEINSTEIN – BERLIN LIVINGROOM – BOCHUM LEOPOLD – DEIDESHEIM WEINKULTURBAR – DRESDEN<br />

EISKELLER – DÜSSELDORF EMMA 2 – ESSEN HEIMAT – FRANKFURT OMONIA – FRANKFURT DREXLERS – FREIBURG<br />

KLEINES JACOB – HAMBURG VINEYARD – HAMBURG WITWENBALL – HAMBURG ESSERS – KÖLN WEINHAUS GUT SÜLZ – KÖNIGSWINTER<br />

WEINKONTOR NULL41 – LANDAU SEKTSTUUF ST.LAURENTIUS – LEIWEN FISCHERKLAUSE – LÜTJENSEE<br />

LADENDORFS WEINHAUS – MAINZ LAURENZ – MAINZ WINELIVE – MEERBUSCH VINTAGE SELECTION – MÜNCHEN GEISEL’S VINOTHEK – MÜNCHEN<br />

ESELSBURG – NEUSTADT WEINSTOCKWERK – NÜRNBERG WEINHANDLUNG KREIS – STUTTGART SCHACHNER – SYLT<br />

ALTE KANZLEI – WANGEN WEINBAR WEIMAR – WEIMAR WEINGUT BALTHASAR RESS – WIESBADEN REISER’S WEINBAR – WÜRZBURG


wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

NOMINIERT IN DER KATEGORIE<br />

SOMMELIER DES JAHRES<br />

IRIS GIESSAUF<br />

Gasthaus Essers, Köln<br />

Seit 2004 führt die gebürtige Steirerin<br />

gemeinsam mit ihrem Mann Andreas das<br />

»Essers Gasthaus« in Köln. In dieser Zeit<br />

ist das Lokal zur Institution geworden. Zum<br />

einen seiner österreichisch inspirierten,<br />

handfesten und dennoch auch verfeinerten<br />

Küche wegen. Zum zweiten aber auch,<br />

weil man hier so exzellent Wein trinken kann.<br />

Iris Giessaufs Auswahl mischt Bewährtes<br />

und Bekanntes mit überraschenden Entdeckungen,<br />

flankiert reife Jahrgänge mit jugendlich-frischen<br />

Genüssen. Die vielen Stammgäste<br />

des »Essers« wissen es überdies zu schätzen,<br />

dass die Schätze des Kellers ausgesprochen<br />

trinkfreundlich kalkuliert sind.<br />

BENJAMIN BIRKHOLZ<br />

Restaurant JM, Westerland/Sylt<br />

»Wein ist das älteste Kulturgut der Welt, Wein<br />

ist Geselligkeit, Wein bringt Leute zusammen,<br />

dabei geht es niemals darum, sich zu betrinken,<br />

sondern Spaß zu haben«, so lautet das Credo<br />

von Benjamin Birkholz. Und Spaß haben die<br />

Gäste im Hotel und Restaurant von Jörg Müller<br />

in Westerland auf Sylt ganz gewiss, wenn sie<br />

sich Birkholz’ Obhut anvertrauen. Seine Fähigkeit,<br />

die Nuancen in den kulinarischen Kompositionen<br />

seines Schwiegervaters durch die geeignete<br />

Weinauswahl in Szene zu setzen, zeigt<br />

Birkholz als Meister seines Fachs. Standards<br />

setzt er nicht zuletzt auch im Umgang mit<br />

gereiften Weinen – nicht erstaunlich angesichts<br />

einer Weinkarte mit 1700 Positionen.<br />

BERND KREIS<br />

Weinhandlung Bernd Kreis, Stuttgart<br />

Bernd Kreis, geboren 1963, gehört zu jener<br />

Generation von Sommeliers, die das deutsche<br />

Wein- und Gastronomiewunder der 1990er-<br />

Jahre geprägt haben. Von 1991 bis 2001 wirkte<br />

Kreis als Chefsommelier in der Stuttgarter<br />

»Wielandshöhe«, in diese Zeit fällt auch seine<br />

Auszeichnung als »meilleur sommelier<br />

d’Europe« 1992. 1996 eröffnete Kreis seine<br />

eigene Weinhandlung, die er heute mit großem<br />

Erfolg an zwei Standorten in Stuttgart führt.<br />

Kreis interpretiert den Sommelierberuf weit: So<br />

ist er immer wieder als Förderer junger Talente<br />

in Erscheinung getreten, zudem bewirtschaftet<br />

er selbst einen 20 Ar großen Weinberg im Steilhang<br />

des Degerlocher Scharrenberg..<br />

PUBLIKUMSTROPHY:<br />

NOMINIERT IN DER KATEGORIE<br />

DER »LIEBLINGSWEIN«<br />

90<br />

2017 GUNTERSBLUM GEWÜRZTRAMINER<br />

TROCKEN, Hiestand, Rheinhessen<br />

Der im großen Holzfass ausgebaute Gewürztraminer<br />

aus Guntersblum im Herzen Rheinhessens<br />

zeigt üppige Aromen von Rose, Rauch<br />

und kandiertem Pfirsich und ebenso einen steinig-mineralischen<br />

Ton. Am Gaumen überzeugt<br />

er mit der Harmonie seines Baus. Seine unverkitscht<br />

trockene Abstimmung (nur 3,5 g/l Restzucker)<br />

empfiehlt ihn als aromatischen, aber<br />

unaufdringlichen Begleiter bei Tisch, etwa zu<br />

orientalischen Speisen oder milden Currys.<br />

91<br />

2017 ASTHEIM KARTHÄUSER SCHEUREBE<br />

TROCKEN, Zehnthof Weickert, Franken<br />

Im Jahr 1916 kreuzte Georg Scheu Riesling und<br />

Bukettraube. Ein gutes Jahrhundert später<br />

gehört Familie Weickert aus Sommerach in<br />

Franken zu den größten Experten dieser Züchtung.<br />

Unter dem halben Dutzend Scheureben,<br />

die im Zehnthof entstehen, ragt die aus der Lage<br />

Astheimer Karthäuser hervor: in den Aromen<br />

ganz Scheurebe mit Grapefruit-Noten. Doch am<br />

Gaumen hat der Wein eine burgunderhafte Seidigkeit,<br />

die aus dem Muschelkalk kommt.<br />

90<br />

2017 GELBER MUSKATELLER FEINHERB<br />

Herbert Meßmer, Pfalz<br />

Der feinherbe Muskateller aus dem namhaften<br />

Südpfälzer Familienbetrieb ist ein verspielter<br />

Sortentyp: Süße und Säure sind so raffiniert<br />

ineinander gewoben, dass der Wein zwar etwas<br />

süßer als »trocken« wirkt, aber zugleich auch<br />

deutlich trockener als »feinherb«. Die Süße<br />

(13,5 g/l) geht nur gerade so weit, wie es der zitrischen<br />

Frucht als Resonanzboden dienlich ist.<br />

Ein Wein, der sich als Aperitif trinken lässt, oder<br />

zu scharf gewürzten asiatischen Speisen.<br />

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Fotos: Wilhelm Betz, beigestellt<br />

46<br />

falstaff dez–feb 2019


ROCCA DI MONTEGROSSI / promotion<br />

Marco Ricasoli-Firidolfi weiß, dass großartige<br />

Weine nur im Einklang mit der Natur entstehen<br />

können. Deshalb führt er sein Weingut<br />

nach biologischen Richtlinien.<br />

Große Weine<br />

aus dem<br />

Chianti Classico<br />

Auf seinem Weingut Rocca di Montegrossi im südlichen<br />

Chianti erzeugt Marco Ricasoli-Firidolfi herausragende Weine.<br />

Das zeigte sich auch bei einem exklusiven Tasting in London.<br />

D<br />

ie Erde von Monti gibt unseren<br />

Weinen einen ganz besonderen<br />

Ausdruck. Sie sind tiefgründig und<br />

zeigen erst nach einigen Jahren<br />

Lagerung ihre volle Pracht«, stellt Marco<br />

Ricasoli-Firidolfi stolz fest. In einem Extrazimmer<br />

des noblen »Club 67 Pall Mall« im<br />

Herzen von London lauschen ausgewählte<br />

Sommeliers und Journalisten andächtig den<br />

Worten – und zeigen sich sichtlich beeindruckt<br />

von den Weinen. Im kleinen Rahmen<br />

präsentiert Marco Ricasoli-Firidolfi<br />

eine Vertikalverkostung seiner beiden Spitzenweine,<br />

Chianti Classico Gran Selezione<br />

San Marcellino und Geremia.<br />

Frankreich. Er besteht aus Merlot mit einer<br />

kräftigen Beigabe von Cabernet Sauvignon«,<br />

erklärt Marco Ricasoli-Firidolfi die<br />

beiden Weine. Die Jahrgänge reichen von<br />

2006 bis 2015. Der San Marcellino zeigt<br />

sich geprägt von saftiger Frucht und Noten<br />

nach Teer und Tabak. Highlights sind die<br />

Jahrgänge 2007, 2010 und 2013. Vom<br />

Geremia können vor allem die jüngeren<br />

Jahrgänge 2015 und 2014 begeistern. Was<br />

erstaunt: Mit zunehmendem Alter wird<br />

nicht etwa der Geremia besser, wie man<br />

d as von der Sorte her vielleicht erwarten<br />

würde, sondern der Chianti Classico. Wieder<br />

einmal zeigt sich, dass hervorragender<br />

Sangiovese sehr gut altern kann.<br />

Rocca di Montegrossi liegt in Monti in<br />

Chianti etwa sieben Kilometer südlich von<br />

Gaiole in Chianti. Marco Ricasoli-Firidolfi<br />

entstammt einer Familie, die eine zentrale<br />

Rolle in der Geschichte des Chianti Classico<br />

und dessen Region spielt. Das Anwe sen<br />

erstreckt sich über eine Fläche von 100 Hektar,<br />

davon sind 20 mit Reben bepflanzt, weitere<br />

20 sind Olivenhaine und der Rest ist<br />

Wald. Die primäre Rebsorte ist Sangiovese<br />

auf einer Anbaufläche von circa 13 Hektar,<br />

gefolgt von Merlot auf 2,5 Hektar und den<br />

Sorten Canaiolo, Colorino, Cabernet Sauvignon,<br />

Pugnitello und Malvasia Bianca del<br />

Chianti, die sich auf die restlichen 4,5 Hektar<br />

verteilen. Hauptwein von Rocca di Montegrossi<br />

ist der Chianti Classico, der immer<br />

zu den besten »Annata« zählt. Ein besonderes<br />

Anliegen ist Marco Ricasoli-Firidolfi sein<br />

Vinsanto. Die Trauben werden dafür auf<br />

mobilen Netzen zum Trocknen aufgehängt.<br />

Ende Februar wird gepresst und der Most in<br />

die typischen kleinen Caratelli (Holzfässer)<br />

gefüllt, die aus verschiedenen Holzarten<br />

(Eiche, Kirsche und Maulbeere) hergestellt<br />

werden. Das Ergebnis ist ein köstliches,<br />

goldgelbes Elixier!<br />

LANGLEBIGKEIT<br />

Fotos: beigestellt<br />

»Der San Marcellino ist unser Top-Chianti<br />

Classico. Er besteht aus Sangiovese mit<br />

einer kleinen Beigabe von Pugnitello. Geremia<br />

hingegen ist unsere Hommage an<br />

dez-feb 2019 falstaff 47


wein / FALSTAFF SELEKTION<br />

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Das Château de Lussac liegt<br />

zwischen Bordeaux und Libourne.<br />

Fotos: beigestellt<br />

48<br />

falstaff dez–feb 2019


SELEKTION<br />

W<br />

enig toppt Bordeaux, wenn es<br />

um die Welt der Weine geht.<br />

Schon der bloße Anblick der<br />

Region im Südwesten Frankreichs<br />

ist eine Wonne, wie jeder Besucher<br />

bestätigen wird. Pittoreske Dörfer wie<br />

Saint-Emilion wechseln sich ab mit ex trem<br />

gepflegten Weingärten, in denen jeder Rebstock<br />

in Reih und Glied steht. Hier wachsen<br />

Merlot, Cabernet Sauvignon und<br />

Cabernet Franc: der Dreiklang für den<br />

magischen Rotwein, der die Herzen von<br />

Weinliebhabern schneller schlagen lässt.<br />

Bordeaux ist seit Jahrhunderten ein Synonym<br />

für die edelsten Weine, für gewonnene<br />

Zeit, für anekdotenreiche Geschichte und<br />

immense Werte. Das spiegelt sich bisweilen<br />

auch in den Weingütern selbst, die historischen<br />

Schlössern ähneln und nicht umsonst<br />

als Châteaux bezeichnet werden.<br />

PITTORESKES CHÂTEAU DE LUSSAC<br />

Ein wunderschönes Schloss befindet sich in<br />

der Gemeinde Lussac, eine knappe Stunde<br />

von Bordeaux entfernt. Ein zweistöckiges<br />

Château aus dem 19. Jahrhundert, das den<br />

gleichen Namen trägt wie die Gemeinde:<br />

Château de Lussac. Der typische helle<br />

Sandstein gibt dem zweiflügeligen Schloss<br />

die Farbe, eine gepflegte Gartenanlage rundet<br />

das Ensemble ab.<br />

Die geschmackvolle Anlage gehört seit<br />

diesem Jahr Jean-Pierre Savare, der die<br />

Tradition des angesehenen Weinguts mit ><br />

IHRE VORTEILE DER<br />

FALSTAFF-SELEKTION<br />

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PAKET 1:<br />

BORDEAUX KLASSIK<br />

6 Flaschen Château de Lussac in der Holzkiste<br />

93 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />

2010 Château de Lussac, Appellation Lussac St.-Emilion AC<br />

14,5 Vol.-%, DK. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Mit rauchiger Kräuterwürze unterlegtes Beerenkonfit, tabakige<br />

Nuancen, kandierte Orangenzesten, ein Hauch von Dörrobst. Kraftvoll,<br />

mittlere Komplexität, dezente Extraktsüße, präsente, reife Tannine, zeigt eine<br />

gute Frische, bereits gut antrinkbar, Herzkirschen im Abgang, ein vielseitiger<br />

Speisenbegleiter, verfügt über weiteres Entwicklungspotenzial.<br />

FALSTAFF »BEST BUY«-SELEKTION:<br />

6 WEINE FÜR NUR € 119,– *<br />

*inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />

93<br />

Punkte<br />

TASTING<br />

<strong>2018</strong><br />

dez–feb 2019 falstaff 49


wein / FALSTAFF SELEKTION<br />

SELEKTION<br />

94<br />

Punkte<br />

95<br />

Punkte<br />

96<br />

Punkte<br />

TASTING<br />

<strong>2018</strong><br />

TASTING<br />

<strong>2018</strong><br />

TASTING<br />

<strong>2018</strong><br />

PAKET 2: BORDEAUX LUXUS<br />

94 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />

2015 Château Léoville Poyferré,<br />

2. Cru Classé, St. Julien<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung, feine Brombeerfrucht,<br />

zart nach Lakritze und Edelholz, feine<br />

Orangenzesten unterlegt. Saftige Kirschen,<br />

elegant, feine Tannine, frisch und balanciert,<br />

dezente Fruchtsüße im Abgang,<br />

charmanter, zart salziger Nachhall,<br />

überraschend delikater Stil.<br />

95 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />

2015 Château Certan de May, Pomerol<br />

Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />

zarte Randaufhellung, zart nach Gewürznelken,<br />

feines rotes Waldbeerkonfit, ein Hauch<br />

von eingelegten Kirschen, angenehmer<br />

Edelholztouch. Mittlere Komplexität, elegant,<br />

feine Fruchtsüße, integrierte Tannine,<br />

charmant und bereits zugänglich,<br />

feiner Nougat im Abgang, ein facettenreicher<br />

Speisenbegleiter.<br />

96 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />

2015 Château Lynch-Bages<br />

5. Cru Classé, Pauillac<br />

Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung, feine schwarze<br />

Beerenfrucht, ein Hauch von Cassis und Minze,<br />

einladende Herzkirschenfrucht, feine Röstaromen,<br />

facettenreiches Bukett. Komplex, saftig, dunkle<br />

Beerenfrucht, feine Tannine, die dem Wein Länge<br />

geben, frisch und anhaltend, Brombeeren im<br />

Nachhall, sicheres Potenzial, ein Klasse-Pauillac.<br />

FALSTAFF »LUXUS«-SELEKTION:<br />

3 WEINE FÜR NUR € 375,– *<br />

*inkl. MwSt. und Versandkosten. Preis für Nicht-<strong>Falstaff</strong>-Abonnenten und Gormetclub-Mitglieder: € 403,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

3<br />

EINFACHE SCHRITTE<br />

ZUM WEINGENUSS:<br />

1.<br />

FALSTAFF-WEINSELEKTION<br />

AUSWÄHLEN


seiner hohen Klasse fortsetzt. Viele<br />

Jahrgänge von Château de Lussac holten<br />

hohe Bewertungen in der internationalen<br />

Weinkritik, auch die <strong>Falstaff</strong>-Tester waren<br />

von der konstanten Qualität der Jahrgänge<br />

angetan.<br />

Bekannt und berühmt ist das Château insbesondere<br />

für seine Cuvée aus 80 Prozent<br />

Merlot und 20 Prozent Cabernet Franc. Aus<br />

dem mit 93 <strong>Falstaff</strong>-Punkten bewerteten<br />

Jahrgang 2010 haben wir für Sie ein Einsteigerpaket<br />

zusammengestellt, das hohe Weinqualität<br />

mit einem reizvollen Preis verbindet<br />

(Paket 1). Für die sechs Flaschen der »Best<br />

Buy«-Kollektion zahlen Sie nur 119 Euro.<br />

MÉDOC<br />

SAINT-ESTÈphe<br />

PAUILLAC<br />

SAINT-JULIEN<br />

LISTRAC-MÉdoc<br />

MOULIS<br />

MARGAUX<br />

HAUT-mÉdoc<br />

BORDEAUX<br />

PESSAC-LEOGNAN<br />

GRAVES<br />

FRONSAC<br />

CANON FRONSAC<br />

LALANDE-DE-POMEROL<br />

POMEROL<br />

LUSSAC SAINT-EMILION<br />

SAINT-ÉMILION<br />

SAINT-ÉMILION GRAND<br />

CRU<br />

ENTRE-DEUX-MERS<br />

TOP-JAHRGANG 2015<br />

Ein ganz besonderer Jahrgang ist der Jahrgang<br />

2015, der für seine Harmonie und<br />

Balance gerühmt wird. Hier können Sie ein<br />

»Luxus«-Paket erwerben, das drei Weine<br />

von traditionsreichen Chateaux vereint.<br />

Den Anfang macht die mit 94 Punkten<br />

bewertete Deuxième Cru Classé von Château<br />

Léoville-Poyferré, einem der bekanntesten<br />

Güter von Bordeaux. Als zweiter<br />

Wein des Pakets empfiehlt sich ein mit<br />

95 Punkten bewerteter Wein von Château<br />

Certan de May aus Pomerol, das seit jeher<br />

für volle, konzentrierte Weine steht. An der<br />

Spitze des »Luxus«-Pakets steht ein Wein<br />

des legendären Château Lynch-Bages aus<br />

Pauillac. Mit 96 <strong>Falstaff</strong>-Punkten gehört<br />

SWEET WHITE<br />

RED<br />

DRY WHITE<br />

Der Jahrgang 2015 gilt in Bordeaux als Musterbeispiel für<br />

Harmonie und Balance. Die ausgewählten Weine von drei<br />

exzellenten Châteaux bestätigen das eindrucksvoll.<br />

dieser Wein zu den ganz Großen des Jahrgangs,<br />

was sich im hochkomplexen, facettenreichen<br />

Bukett widerspiegelt. Für diese<br />

drei langlebigen Weine aus dem potenzialreichen<br />

2015er-Jahrgang zah len Sie einen<br />

Paketpreis von 375 Euro.<br />

BARSAC<br />

SAUTERNES<br />

Egal, ob Sie schon Sammler sind oder<br />

den Einstieg in die spannende Welt der<br />

großen Bordeaux-Weine wagen wollen –<br />

die sorgsam kuratierten Pakete bieten<br />

die ideale Gelegenheit für langfristigen<br />

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2.<br />

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3.<br />

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wein / AUSBLICK<br />

Die typische Verteilung: in der Ebene Getreide,<br />

am Hang der Wein (hier in der Lage Naumburg Steinmeister<br />

an der Saale). Im Jahr <strong>2018</strong> litt der Weizen deutlich mehr<br />

unter der Trockenheit als die Reben.<br />

Fotos: Deutsches Weininstitut, www.fotostudio-Merseburg.de<br />

52<br />

falstaff dez–feb 2019


EIN<br />

SPITZENJAHR<br />

MIT FRAGEZEICHEN<br />

Brachte der Rekordsommer <strong>2018</strong> auch einen Jahrhundertjahrgang?<br />

Auch wenn es für eine wirklich hieb- und stichfeste Beurteilung<br />

noch zu früh ist: Vermutlich wird der Jahrgang janusgesichtiger,<br />

als man im ersten Moment glaubt.<br />

TEXT ULRICH SAUTTER<br />

W<br />

as für ein exzellen tes<br />

Jahr«, schwärmt<br />

Udo Lützkendorf<br />

aus Bad Kösen<br />

an der Saale –<br />

ein Winzer also, der ziemlich genau<br />

auf dem 51. Breitengrad lebt, der oft<br />

als nördliche Grenze für den Weinbau<br />

genannt wird. »Ich lese Ihnen einmal<br />

unsere aktuellen Mostgewichte vor:<br />

Blauer Zweigelt 100 Grad, Spätburgunder<br />

120 Grad, Portugieser 130 Grad, Dunkelfelder<br />

100 Grad, Weißburgunder 113 Grad,<br />

Silvaner 110 Grad, Traminer 115 Grad,<br />

Riesling 113 Grad. Nichts unter 100! Und<br />

alles reine Natur!« Der 81-Jährige hat in<br />

seinem Leben viele Ernten gesehen, aber<br />

der Jahrgang <strong>2018</strong> stellt alles in den Schatten.<br />

Udo Lützkendorfs Sohn Uwe, der den<br />

ostdeutschen Weinbaubetrieb schon 1996<br />

in den VDP brachte, also in Rekordzeit<br />

nach der Wende, sieht das Ganze etwas<br />

differenzierter: »Mein Vater ist ganz stolz<br />

dieses Jahr, aber es hat natürlich alles eine<br />

Kehrseite. Nach Pfingsten <strong>2018</strong> hatten wir<br />

drei Monate keinen Regen. Unsere Reben<br />

in Karsdorf sind 1992 gepflanzt, die waren<br />

mit ihren tiefen Wurzeln gut versorgt und<br />

blieben satt dunkelgrün bis zur Lese. Aber<br />

»Mein 81-jähriger Vater ist<br />

ganz stolz auf die hohen<br />

Mostgewichte dieses Jahr.<br />

Aber es hat natürlich alles<br />

eine Kehrseite.«<br />

UWE LÜTZKENDORF Winzer in Bad Kösen<br />

man konnte trotzdem nicht beliebig früh<br />

lesen. Wenn man sich Mitte August die<br />

Kerne angeschaut hat, dann waren die<br />

nicht reif. Wer da schon die Silvaner<br />

und Portugieser runtergenommen hat<br />

mit 80 oder 85 Oechsle – also meiner<br />

Meinung nach kannste das vergessen.<br />

<strong>2018</strong> war ein Jahrgang für Leute, die<br />

was können. Es wird Spitzenweine geben<br />

– aber bestimmt auch Betriebe, die ein<br />

Riesenproblem mit ihren Weinen haben.<br />

Wer die Moste hau ruck in drei Tagen vergoren<br />

hat, der hat kein Aroma mehr und<br />

dafür diesen enormen Alkohol.«<br />

DAS FÜR UND WIDER<br />

Besser als mit den Aussagen von Vater und<br />

Sohn Lützkendorf lässt sich das Für und<br />

Wider kaum umreißen, das den Jahrgang<br />

<strong>2018</strong> umgibt: In der Tat brachte der Sommer<br />

<strong>2018</strong> mit seinem nicht enden wollenden<br />

Sonnenschein Reifegrade in einem nur<br />

selten zu beobachtenden Ausmaß. Allerdings<br />

war der Sonnenschein von lang anhaltender<br />

Trockenheit begleitet. Und auch<br />

wenn der Rebstock besser mit Dürre klarkommt<br />

als beispielsweise Getreide: Für<br />

die Aufnahme von Nährstoffen aus dem<br />

><br />

dez–feb 2019 falstaff 53


wein / AUSBLICK<br />

Im Ihringer Winklerberg in<br />

Südbaden war der Pinot<br />

schon Ende August reif.<br />

><br />

Boden benötigt auch er ein gewisses<br />

Mindestmaß an Feuchtigkeit. Ein zusätzlicher<br />

Belastungsfaktor waren auch die<br />

hohen Temperaturen vor und während<br />

der Lese, begleitet von warmem Wind, der<br />

die Trauben auszutrocknen drohte. »Wir<br />

haben am 21. August angefangen zu lesen«,<br />

berichtet Horst Konstanzer aus <strong>Deutschland</strong>s<br />

wärmstem Ort, Ihringen am Kaiserstuhl.<br />

»Anfangs haben wir uns kaum getraut,<br />

die Trauben schon zu holen, weil<br />

wir hier am ganzen Kaiserstuhl fast die einzigen<br />

waren, zusammen mit Joachim Heger,<br />

Konrad Salwey und Josef Michel, mit denen<br />

wir immer im Kontakt stehen. Aber es<br />

war die richtige Entscheidung. In den ersten<br />

Septembertagen waren wir schon mit dem<br />

Spätburgunder fertig, die Mostgewichte<br />

lagen zwischen 92 und 98 Oechsle, und die<br />

Beeren waren noch knackig und frisch.«<br />

FAST ALLES ZEITGLEICH REIF<br />

Auch in Franken ging die Lese früh los.<br />

»Wir haben am 27. August mit der Lese<br />

angefangen«, berichtet Daniel Sauer vom<br />

Weingut Rainer Sauer aus Escherndorf. Erst<br />

haben wir zwei Tage Müller-Thurgau gelesen,<br />

aber dann den Müller erst mal wieder<br />

sein lassen, weil der Silvaner auf den Punkt<br />

gepasst hat, am 22. September waren wir<br />

komplett fertig, irgendwie war dieses Jahr<br />

alles fast gleichzeitig reif. Selbst den Riesling,<br />

der bei uns oft erst Ende Oktober reif<br />

ist, haben wir Anfang September komplett<br />

geholt.« Sauer berichtet zudem, dass die<br />

Alkoholgehalte nur moderat über denen<br />

des Vorjahrs liegen: »Ortswein 12,5, im<br />

Lagenbereich bei 13 oder 13,5«, und auch<br />

die Säurewerte seien gut: »Beim Silvaner<br />

zwischen 6,3 und 6,6.«<br />

GUTE ERTRAGSMENGEN<br />

Während sich bei Alkohol- und Säurewerten<br />

also durchaus größere Unterschiede zwischen<br />

einzelnen Regionen andeuten, so ist<br />

der Ertrag fast überall zufriedenstellend bis<br />

reichlich. Nach dem Frostjahr 2017 mit seinen<br />

herben Ertragsverlusten sehen es die<br />

Winzer als ausgleichende Gerechtigkeit an,<br />

dass die Erntemengen durchwegs über dem<br />

langjährigen Mittel liegen, laut vorläufigen<br />

Zahlen des deutschen Weinbauverbands im<br />

bundesweiten Schnitt um 23 Prozent.<br />

So äußert sich auch Egon Müller vom<br />

Scharzhof an der Saar ȟberaus zufrieden.<br />

Qualität und Menge sind super. Ich vergleiche<br />

den Jahrgang mit 2011, vielleicht werden<br />

die <strong>2018</strong>er-Weine sogar etwas rassiger<br />

sein. Die Säurewerte sind gut, vor allem der<br />

pH-Wert ist niedrig, daher denke ich, dass<br />

das knackige Weine geben sollte. Botrytis<br />

war insgesamt sehr wenig, aber bei der guten<br />

Menge hat es sich dann doch geläppert. Wir<br />

haben ordentlich Auslese, und auch Trockenbeerenauslesen,<br />

es ist alles da. Bei der guten<br />

Menge konnte man es sich zudem leisten,<br />

noch etwas für Eiswein hängen zu lassen.«<br />

Auch viele andere Betriebe warten noch<br />

auf den Wintereinbruch, um die letzten<br />

Trauben zu lesen. Es könnte also sein, dass<br />

die ersten <strong>2018</strong>er-Weine in den Verkauf<br />

gelangen, noch bevor die letzten geerntet<br />

sind. So kündigt etwa Alexandra Prinzessin<br />

zur Lippe an, dass der erste <strong>2018</strong>er des sächsischen<br />

Weinguts Schloss Proschwitz, ein<br />

fruchtbetonter Rosé, bereits Ende November<br />

in den Verkauf gelangen werde. »Die unheimlich<br />

frühe Lese, vier bis sechs Wochen<br />

früher als sonst, macht es möglich.«<br />

Die Eiswein-Winzer hoffen derweil auf<br />

einen baldigen, ausreichend harten Frost.<br />

Da der Gesundheitszustand der Trauben bis<br />

zuletzt ausgezeichnet war, könnte ausgerechnet<br />

der Hitzejahrgang <strong>2018</strong> mit Eiswein<br />

höchster Qualität seinen Abschluss finden.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

54<br />

falstaff dez–feb 2019


© Antoine Kralik<br />

DOMAINE d’AUSSIÈRES<br />

Die Eleganz Südfrankreichs<br />

www.aussieres.com<br />

Exklusiv Importeur für <strong>Deutschland</strong>: www.cwdwein.de


wein / WEINROUTE ALAVESA<br />

Das Hotel »Marqués de Riscal« in<br />

Elciego wurde vom Star-Architekten<br />

Frank Gehry konzipiert.<br />

RIOJA DE LUXE<br />

In Rioja Alavesa liegen die besten Tempranillo-Lagen der Welt. Kühles Klima und beste Böden<br />

sorgen für Weine, die mehr als nur Ausdruck eines Stils sind. Die Autorenweine von Alavesa sind<br />

Vorreiter der neuen Einzellagenweine aus der Rioja – und die Architektur hier beeindruckt.<br />

TEXT DOMINIK VOMBACH<br />

Foto: beigestellt<br />

56<br />

falstaff dez–feb 2019


Beschreiben lässt sich das Hotel<br />

»Marqués de Riscal« nur schwer.<br />

Man muss den schwebenden Bau<br />

mit eigenen Augen sehen. Da<br />

winden sich metallene, bunte<br />

Bänder wie vom Wind getragen in der Landschaft,<br />

schimmern unwirklich im Sonnenlicht,<br />

alles ähnelt einer riesigen Skulptur. Es<br />

ist das Erkennungszeichen des Hotels und<br />

auch des Stils des Architekten, der für das<br />

Haus verantwortlich ist: Frank Gehry.<br />

Wir befinden uns im kleinen Dörfchen<br />

Elciego im nördlichen, baskischen Teil der<br />

Region Rioja mit dem Namen Alavesa. Hier<br />

steht der futuristische Bau des amerikanischen<br />

Stararchitekten Gehry, der unter anderem<br />

auch das Wahrzeichen Bilbaos, das dortige<br />

Guggenheim-Museum, entwarf. Ein<br />

Coup für den Tourismus der Hauptstadt des<br />

Baskenlandes, denn bis heute strömen Besucher<br />

genau wegen dieses Gebäudes nach Bilbao.<br />

Alleine in den ersten zwölf Monaten<br />

nach der Eröffnung vor knapp zwanzig Jahren<br />

zog der Museums tempel 1,3 Millionen<br />

Touristen an.<br />

Gehrys Hotel in Elciego ist sicherlich weit<br />

entfernt von derartigen Besucherzahlen,<br />

schließlich ist das Haus luxuriös, die Zimmerpreise<br />

nicht für jedermann erschwinglich,<br />

ein Wahrzeichen ist es dennoch. Nicht<br />

zuletzt auch, weil es zum weltbekannten,<br />

Rioja-Weingut Marqués de Riscal gehört.<br />

Die Keller des Traditionshauses befinden<br />

sich in direkter Umgebung. Und Riscal ist<br />

unmittelbar mit der Geschichte der gesamten<br />

Region verknüpft, ist eines der ältesten<br />

Weingüter am Platz. Hier begann man<br />

unter anderem, den Geschmack des Rioja<br />

mit seiner vom Barriquefass geprägten ><br />

dez–feb 2019<br />

falstaff<br />

57


wein / WEINROUTE ALAVESA<br />

Fast wie ein japanischer Tempel schmiegt<br />

sich das Kellereigebäude der Bodegas<br />

Baigorri in die Landschaft.<br />

><br />

Reifung zu formen. Die Weine des Guts<br />

sind weltbekannt und stehen fast exemplarisch<br />

für einen Stil, eine Region.<br />

ALAVESA = TEMPRANILLO<br />

Sprechen wir von der Unterregion Alavesa,<br />

geht es bei den Weinen um die Rebsorte<br />

Tempranillo. Im kühlen Klima von Alavesa,<br />

gepaart mit den vielfältigen Böden von<br />

Kalk bis Sandstein, gedeiht die Reb sorte<br />

besonders gut. Müsste man die Lagen der<br />

Unterregion einstufen, lägen sie auf einer<br />

Skala von null bis zehn sicherlich bei einer<br />

Sieben oder Acht. In Jahrgängen mit besonders<br />

guter Weinqualität verwenden viele<br />

Rioja-Winzer einen Teil der Trauben, um<br />

einen limitierten Wein neben ihrer herkömmlichen<br />

Produktion zu keltern – die<br />

sogenannten Vinos de autor, Autorenweine.<br />

In Alavesa stammen diese häufig von einer<br />

oder mehreren Kleinst parzellen. Wie bei<br />

der Architektur in der Gegend macht man<br />

hier keine Kompromisse, nur das Beste<br />

ist gut genug. Besonders interessant<br />

wird die Entwicklung in den nächsten<br />

Jahren zu beobachten sein, denn der<br />

Kon trollrat des Rioja hat im letzten<br />

Jahr eine Einzellagenklassifikation verabschiedet.<br />

Seither dürfen Weingüter in<br />

der ganzen Region Weine mit der Lage<br />

ausweisen, solange bestimmte Bedingungen<br />

hinsichtlich Erntemenge, Alter der Reben<br />

und anderem erfüllt sind. Damit folgt der<br />

Kon trollrat einem Bedürfnis, das man seit<br />

ge raumer Zeit unter den Weinliebhabern<br />

nach eigener Aussage spürt. »Es wird spannend<br />

zu sehen, wie die Produzenten hier in<br />

Alavesa mit diesen neuen Bedingungen um -<br />

gehen, schließlich ist die Region geprägt<br />

Bei den Bodegas Pujanza<br />

hat man sich voll und ganz<br />

dem Terroirausdruck des<br />

Tempranillo verschrieben.<br />

von Kleinstparzellen. In welche Weine das<br />

Lesegut, also die besten Trauben, der Vinos<br />

de autor künftig fließen wird, ist jetzt noch<br />

nicht abzuschätzen«, berichtet der deutsche<br />

Rioja-Experte David Schwarzwälder. Seiner<br />

Einschätzung nach liegt der Anteil der Einzellagen<br />

in Alavesa bei knapp 60 Prozent,<br />

demnach dürften von hier in Zu kunft auch<br />

die meisten Einzellagenweine der gesamten<br />

Region Rioja kommen.<br />

KATHEDRALEN DES WEINS<br />

Einer der sogenannten Autorenweine,<br />

produziert von mehreren Kleinstparzellen,<br />

ist der B70 von Baigorri, ein reinsortiger<br />

Tempranillo, der zur absoluten Spitze des<br />

58<br />

falstaff dez–feb 2019


Eine der architektonischen Ikonen der Region<br />

Alavesa: das imposante Kellereigebäude der<br />

Bodegas Ysios in Laguardia.<br />

Foto: shutterstock, beigestellt<br />

Alavesa gehört und von dem nur knapp<br />

1200 Flaschen produziert werden. Die<br />

Bodegas Baigorri selbst, nördlich von<br />

Elciego in Samaniego gelegen, sind ein<br />

weiteres architektonisches Highlight der<br />

Region Alavesa – ein imposanter Glaskasten,<br />

entworfen vom bekannten Architekten<br />

Iñaki Aspiazu, der sich fast wie ein japanischer<br />

und Metall wirkt äußerst futuristisch und<br />

gehört sicherlich zu den beeindruckendsten<br />

Kellereigebäuden auf unserem Planeten.<br />

Natürlich machen die Bodegas Ysios nicht<br />

nur visuell einen hervorragenden Eindruck,<br />

sondern glänzen auch mit modernen,<br />

fruchtgetriebenen Weinen aus der Rebsorte<br />

Tempranillo.<br />

Tempel in die Landschaft schmiegt.<br />

Aspiazus Ziel bei der Konzipierung des TERROIR-TEMPRANILLO<br />

Kellergebäudes war es, Funktionalität –<br />

schließlich handelt es sich um ein Weingut –<br />

und perfektes Design zu verbinden. Durch<br />

die spezielle Architektur des Gebäudes<br />

können alle Produktionsschritte mittels<br />

Schwerkraft vorgenommen werden, so werden<br />

die Trauben besonders schonend verarbeitet,<br />

und das ist eine Grundvoraussetzung,<br />

wenn es um höchste Qualität geht.<br />

Eine weitere architektonische Ikone der<br />

Region Alavesa sind die Bodegas Ysios.<br />

Das imposante Kellereigebäude in Laguardia<br />

wurde vom berühmten spanischschweize<br />

rischen Architekten Santiago<br />

Calatrava konzipiert, der unter anderem<br />

für die PATH-Station am New Yorker<br />

Ground Zero und den Zürcher Bahnhof<br />

Stadelhofen verantwortlich ist. Für die<br />

Bodegas Ysios wählte Calatrava einen Entwurf,<br />

der das Gebäude nahezu perfekt in<br />

das dahinter liegende Kantabrische Gebirge<br />

einbettet. Es wirkt wie ein modernes Gotteshaus,<br />

eine Kathe drale, deren zentrales<br />

Element mit einer Prise Fantasie einer<br />

Reihe überdimensionierter Orgelpfeifen<br />

Einer der leuchtenden Sterne der Rioja<br />

Alavesa sind sicherlich die Bodegas Pujanza.<br />

Weinmacher Carlos San Pedro gehört zu<br />

den führenden Köpfen des modernen Rioja<br />

und begeistert Kritiker und Weinliebhaber<br />

mit seinen Gewächsen weltweit. Das angesprochene<br />

Einzellagenprinzip gehört bei<br />

ihm zum Konzept. Seine Aushängeschilder,<br />

Pujanza Norte, gekeltert aus Trauben von<br />

den höchsten Weinbergen in Laguardia, wo<br />

das Weingut ansässig ist, und Cisma, ein<br />

Tempranillo aus wurzelechten Reben, also<br />

aus der Zeit der Reblauskatastrophe, sollen<br />

das einzigartige Terroir der Alavesa auf die<br />

Flasche transportieren – und das schaffen<br />

sie auch.<br />

Auch visuell unterstützt San Pedro den<br />

Einzellagencharakter seiner Weine und verwendet<br />

anstelle der Bordeaux-Flasche die<br />

Burgunderform, schließlich stammt dieses<br />

Konzept des Weinmachens aus jener Weinregion<br />

in Frankreich. Für Tempranillo-Liebhaber<br />

und Weingenießer mit architektonischem<br />

Interesse ist Rioja Alavesa »the place<br />

gleicht. Die wellige Komposition aus Holz to be« und immer eine Reise wert. <<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

BODEGAS BAIGORRI<br />

Ausgezeichnete Weine und eine Bodega, die<br />

dem Auge schmeichelt.<br />

www.bodegasbaigorri.com<br />

BODEGAS YSIOS<br />

Das beeindruckende Kellereigebäude der Bodegas<br />

Ysios ist ein Highlight für Architekturfans.<br />

www.clubysios.com<br />

HOTEL CASTILLO EL COLLADO<br />

Kleines, schmuckes Boutique-Hotel im altehrwürdigen<br />

Gemäuer mit hervorragender Küche.<br />

www.hotelcollado.com<br />

HOTEL MARQUÉS DE RISCAL<br />

Beeindruckendes, von Frank Gehry entworfenes<br />

Hotel mit ausgezeichnetem Restaurant.<br />

www.marquesriscal.grandluxuryhotels.com<br />

HOTEL POSADA MAYOR DE MIGUELOA<br />

Historisches, authentisches Hotel, direkt in der<br />

Altstadt von Laguardia gelegen.<br />

www.mayordemigueloa.com<br />

HOTEL VIURA<br />

Hier werden Wein und Design großgeschrieben.<br />

Moderne Architektur und baskische Küche.<br />

www.hotelviura.com<br />

HÉCTOR ORIBE<br />

Etwas außerhalb von Laguardia begeistert<br />

Héctor Oribe Gómez mit authentischer Küche.<br />

www.hectororibe.es<br />

dez–feb 2019<br />

falstaff<br />

59


wein / RIOJA ALAVESA<br />

BEST OF<br />

RIOJA ALAVESA<br />

97<br />

95<br />

93<br />

PUJANZA<br />

CISMA 2012<br />

Komplexes Bukett mit Noten<br />

von dunklen Beeren, Pflaume,<br />

dazu etwas Grafit und ein Hauch<br />

Trüffel. Am Gaumen dicht gewobene<br />

Struktur, viel Kraft und Saft,<br />

mineralische und balsamische<br />

Noten. Ein edler, komplexer Tropfen<br />

aus über 80-jährigen Reben.<br />

www.vinos.de<br />

€ 297,95<br />

LUIS CAÑAS<br />

HIRU 3 RACIMOS 2006<br />

Wunderbares Bouquet mit<br />

Noten von Blaubeere, Cassis,<br />

dazu rauchige Noten und mediterrane<br />

Kräuter. Dichte, konzentrierte<br />

Struktur, viel Frucht und<br />

perfekt ausbalancierte Tannine.<br />

Bleibt sehr lange und schmeichelnd<br />

am Gaumen.<br />

www.lieblings-weine.de<br />

€ 89,–<br />

IZADI<br />

EL REGALO 2014<br />

In der Nase Aroma von roten<br />

und dunklen Früchten, fein eingebundenes<br />

Holz und würzige<br />

sowie balsamische Anklänge.<br />

Am Gaumen reife Kirsche, Vanille<br />

und Zimt, dazu ein komplexer<br />

Körper mit viel Schmelz und fein<br />

geschliffenem Tannin.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 18,30<br />

96<br />

94<br />

92<br />

VIÑEDOS DEL CONTINO<br />

VIÑA DEL OLIVO 2015<br />

Temperamentvolle, intensive<br />

Nase mit Cassis, dunklen und<br />

roten Beeren, dazu süßliche Gewürze<br />

und dezent eingebun de nes Holz.<br />

Am Gaumen kräftig, mit runden<br />

Tanninen und fleischigem, kraftvollem,<br />

aber dennoch<br />

elegantem Körper.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 68,45<br />

VIÑA REAL<br />

PAGOS DE VIÑAS REAL 2015<br />

Zunächst etwas verschlossen,<br />

dann konzentrierte dunkle<br />

und rote Frucht in der Nase,<br />

dazu würzige Anklänge und<br />

feine Röstaromatik. Am Gaumen<br />

dicht und elegant, mit viel Frucht<br />

und geschliffenem, feinkörnigem<br />

Tannin.<br />

www.vinos.de<br />

€ 59,90<br />

VALSERRANO<br />

NICO 2016<br />

In der Nase schwarze und rote<br />

Beeren, würzige Anklänge von Zimt,<br />

Muskat und Cumin. Dazu balsamische<br />

Anklänge und etwas Zedernholz.<br />

Kraftvoller, würziger Charakter<br />

am Gaumen, mit viel Cassis und<br />

gut eingebundenem Tannin sowie<br />

mineralischem Abgang.<br />

www.riegger.ch<br />

ca. € 52,80<br />

95<br />

94<br />

92<br />

OLIVIER RIVIÈRE VINOS<br />

POZO ALTO 2016<br />

Verführerisches, tiefgründiges<br />

Bouquet mit Noten von roter und<br />

dunkler Frucht, dazu Lakritze, Unterholz<br />

und etwas Rauch. Am Gaumen<br />

leicht, dunkle Aromatik, feines Tannin<br />

und eleganter, von einer gewissen<br />

Herbe getriebener Eindruck.<br />

www.smithandsmith.ch<br />

ca. € 110,–<br />

BODEGAS BAIGORRI<br />

B70 2011<br />

Komplexes Bouquet mit Noten<br />

von Kakao, Backpflaume, Tabak<br />

und Lakritze sowie Brombeere.<br />

Am Gaumen seidig, kraft- und<br />

druckvoll mit feinen, gut eingebundenen<br />

Tanninen und viel Fülle.<br />

Langer, impressiver Abgang.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 104,50<br />

AGRICOLA LA BASTIDA<br />

EL BELISARIO TINTO 2014<br />

Üppige Nase mit Noten von<br />

reifen und gedörrten roten und<br />

dunklen Früchten. Kraftvoller,<br />

voluminöser Tropfen, der mit viel<br />

konzentrierter Frucht, samtigen<br />

Tanninen und einem langen<br />

Abgang besticht.<br />

www.ideavinos.com<br />

€ 43,50<br />

Fotos: beigestellt<br />

60<br />

falstaff dez-feb 2019


GROSSE KUNST.<br />

OHNE ALLÜREN.<br />

Schenken Sie Österreichische<br />

Kultur: herkunftstypischen Qualitätswein<br />

mit der rot-weiß-roten Kapsel.<br />

Denn ein großer Wein ist ein Geschenk,<br />

von bleibendem Wert, weil man seinen<br />

Geschmack ein Leben lang nicht mehr<br />

vergisst.<br />

österreichwein.at


promotion / WEINGUT SCHEIBLHOFER<br />

Scheiblhofer in Weiß<br />

Erich Scheiblhofer ist berühmt für seine mächtigen Rotweine. Schon vor einigen Jahren hat<br />

er aber ganz gegen den Trend im Burgenland auch wieder vermehrt Weißweinreben<br />

ausgepflanzt. Ein Investment, dessen Früchte jetzt geerntet werden.<br />

Am Weingut Scheiblhofer<br />

kann man an 360 Tagen<br />

im Jahr das hochklassige<br />

Sortiment verkosten.<br />

62<br />

falstaff dez–feb 2019


Fotos: beigestellt<br />

Anfang der 90er-Jahre<br />

standen im Burgenland,<br />

das heute eng mit Rotwein<br />

verbunden wird,<br />

noch vorwiegend Weißweinsorten<br />

im Ertrag. Auch bei Erichs<br />

Vater, Johann Scheiblhofer, war<br />

das nicht anders. Er war wie viele<br />

seiner Kollegen auf Weiß- und<br />

Süßwein spezialisiert. Als Erich<br />

dann Ende der 90er-Jahre von<br />

seinem Praktikum aus Amerika<br />

zurückkam, legte er den Fokus<br />

am Weingut Schritt für Schritt<br />

auf Rotwein, speziell auf die autochthonen<br />

Sorten Zweigelt und<br />

Blaufränkisch sowie mit Merlot,<br />

Cabernet Sauvignon und Shiraz<br />

auf das internationale Portfolio.<br />

Mit diesen Sorten konnte er in<br />

der letzten Dekade bei verschiedensten<br />

Verkostungen immer<br />

wieder reüssieren.<br />

Auf den Spuren der Geschichte<br />

des Weinguts beschloss Erich<br />

Scheiblhofer vor ein paar Jahren,<br />

die Weißweine seiner Region<br />

wieder stärker ins Rampenlicht<br />

zu stellen. Frei nach dem<br />

Motto »die Weine unserer<br />

Elterngeneration trafen schließlich<br />

auch den Geschmack sehr<br />

vieler Weinfreunde« wurde vorerst<br />

natürlich analysiert, warum<br />

das so war. Schnell lag die Antwort<br />

darauf auf dem Tisch:<br />

Weißweine aus wärmeren<br />

Zonen sind deutlich säureärmer<br />

und dadurch für viele Menschen<br />

auch bekömmlicher.<br />

Keine Frage, für perfekten<br />

Riesling ist Andau, der sonnenreichste<br />

Ort Österreichs, eher<br />

nichts. Aber Weißweine, die<br />

besonders durch ihre Aromatik<br />

brillieren, finden auch in wärmeren<br />

Zonen ein passendes<br />

Mikroklima. Gerade die internationalen<br />

Sorten Sauvignon<br />

Blanc und Chardonnay stehen<br />

in vielen Ländern der Welt auch<br />

an Orten, die durchaus mit dem<br />

milden Klima im Burgenland zu<br />

vergleichen sind.<br />

Ähnlich wie Erich Scheiblhofer<br />

vor 20 Jahren mit der Rotweincuvée<br />

»Big John« einen neuen<br />

Weinstil auf den Markt brachte<br />

und etablieren konnte, so gelingt<br />

ihm dies nun auch mit seinen<br />

Weißweinen. »Vor ein paar Jahren<br />

noch verlangten unsere Kunden<br />

fast ausschließlich Rotwein.<br />

Die Nachfrage bei unseren Weißweinen<br />

steigt jetzt aber Jahr für<br />

Jahr. Irgendetwas machen wir<br />

anscheinend richtig«, freut sich<br />

der sympathische Winzer.<br />

Noch ist das Weißweinsortiment<br />

überschaubar. Neben dem<br />

Jungwein »Youngstar«, einem<br />

klassischen Grünen Veltliner<br />

und einem Welschriesling keltern<br />

Erich und sein Team noch<br />

einen Gelben Muskateller, einen<br />

im Stahltank ausgebauten Sauvignon<br />

Blanc und einen klassischen<br />

Chardonnay. Die beiden<br />

letztgenannten Sorten finden in<br />

der Cuvée »Big John White« zu<br />

einem harmonischen Miteinander,<br />

wobei der Chardonnayanteil<br />

auch für ein halbes Jahr ins<br />

neue Holz darf. Acht Monate in<br />

neuen Barriques darf hingegen<br />

»The Chardonnay«, die Spitze<br />

des Scheiblhofer’schen Weißweinsortiments,<br />

reifen, weshalb<br />

er immer erst ein Jahr nach der<br />

Lese auf den Markt kommt.<br />

Die außerordentliche<br />

Bekömmlichkeit der Weine liegt<br />

aber nicht nur an den niedrigen<br />

Säurewerten. Der Histamingehalt<br />

aller Weißweine liegt unter<br />

der Bestimmungsgrenze der<br />

HBLA Klosterneuburg von 1<br />

mg/l. Dieses Ergebnis erzielten<br />

übrigens auch die Premiumrotweine<br />

aus dem Hause Scheiblhofer<br />

und die restlichen Rotweine<br />

weisen ebenso deutlich<br />

unterdurchschnittliche Histaminwerte<br />

auf. Wohl bekomms!<br />

INFO<br />

Weingut Scheiblhofer<br />

Halbturner Straße 1a<br />

7163 Andau<br />

T: +43 2176 2610<br />

office@scheiblhofer.at<br />

www.scheiblhofer.at<br />

Erich Scheiblhofer<br />

setzt verstärkt auch<br />

auf Weißwein.<br />

The Chardonnay 2017<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Nuancen von kandierten<br />

Orangenzesten, Noten von Steinobst,<br />

mineralischer Touch unterlegt. Saftig,<br />

kernige Textur, feine Fruchtsüße,<br />

integrierter Säurebogen, ein Hauch von<br />

Birnen im Abgang, bleibt haften, verfügt<br />

über Entwicklungspotenzial.<br />

Sauvignon Blanc Classic <strong>2018</strong><br />

12,5 Vol.-%, DV. Helles Grün, Silberreflexe.<br />

Frische weiße Tropenfruchtnuancen,<br />

ein Hauch von Guaven, weißem Pfirsich<br />

und Litschi, dezent nach Wiesenkräutern,<br />

einladendes Bukett. Mittlere Komplexität,<br />

feine Würze, reife Ananasfrucht,<br />

angenehmer Säurebogen, mineralischer<br />

Nachhall.<br />

Chardonnay Classic <strong>2018</strong><br />

12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />

Mit feiner Kräuterwürze unterlegte<br />

gelbe Apfelfrucht, etwas Mango, ein<br />

Hauch von Blütenhonig. Gute Komplexität,<br />

ausgewogen, feine Fruchtsüße, gelbe<br />

Tropenfruchtnuancen im Abgang, vielseitig<br />

einsetzbar.<br />

Gelber Muskateller Classic <strong>2018</strong><br />

12,5 Vol.-%, DV. Helles Grün, Silberreflexe.<br />

Zart nach Grapefruitzesten, Nuancen von<br />

Holunderblüten, weißer Apfel unterlegt.<br />

Lebendig, frische Birnenfrucht, präsente<br />

Säurestruktur, salziger Touch im Abgang,<br />

zitroniger Rückgeschmack.<br />

dez–feb 2019 falstaff 63


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

DER WEIN DES<br />

Seit 2008 ist Prinz Robert von Luxemburg der Herrscher über die Familien-Weingüter in Bordeaux.<br />

Zum diesem exklusiven Imperium zählen Top-Châteaux wie Haut-Brion, La Mission und Quintus. Prinz<br />

Robert sieht seine Rolle als Botschafter, der Weinfreunden in aller Welt diese Qualitäten näherbringt.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

64<br />

falstaff dez–feb 2019<br />

Fotos: www.deepix.com Fotos: beigestellt 2008, beigestellt


Eigentlich wollte Prinz<br />

Robert von Luxemburg,<br />

Jahrgang 1968, ja<br />

Künstler werden. Die<br />

Weinwelt dankt,<br />

dass es anders<br />

gekommen ist.<br />

PRINZEN<br />

dez–feb 2019 falstaff 65


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

In den Tagen der En Primeur-<br />

Verkostungen herrscht in<br />

den Degustationsräumen von<br />

Haut-Brion stets reger Andrang.<br />

Niemand sonst hat ein derartig<br />

umfangreiches Kostangebot.<br />

Um das Jahr 1750 nannte man<br />

Nicolas-Alexandre, Marquis<br />

de Ségur, in Bordeaux respektvoll<br />

»Prince de Vignes«.<br />

Denn neben anderen Gütern<br />

hatte er die rund 100 Jahre später als Premiers<br />

Grands Crus klassifizierten Weingüter<br />

Château Lafite und Latour, dazu Mouton<br />

und Calon-Segur in seiner Hand vereinigt.<br />

Auf Château Haut-Brion, dem legendären<br />

Erstgewächs, das direkt in der Großstadt<br />

Bordeaux seine Reben pflegt, regiert<br />

seit zehn Jahren jedoch ein waschechter<br />

Prinz – nämlich Seine Königliche Hoheit<br />

Prinz Robert de Luxembourg.<br />

Die Geschichte seiner Weinberge geht bis zu<br />

den Römern zurück, der Name Haut-Brion<br />

ist einer der weltweit am längsten Nachweisbaren.<br />

Und das Gut selbst sah im Laufe<br />

der Jahre auch schon eine Reihe an illustren<br />

Besitzern: Da waren Äbte und Admirale. Ein<br />

Feldmarschall, ein Gouverneur sowie einige<br />

Bürgermeister. Und dann wären da noch<br />

Fürst Talleyrand, der legendäre Außenminister<br />

Napoleons, und schließlich Clarence<br />

Douglas Dillon, US-Finanzminister unter<br />

JFK – und Großvater von Prinz Robert.<br />

KÖNIGLICHE HOHHEIT<br />

LIEBT WEIN UND KUNST<br />

vierungsarbeiten und Neumöblierungen<br />

durchführen ließ. Im Juli 1977 verlor Prinz<br />

Robert im Alter von nicht einmal neun Jahren<br />

seinen Vater, der auf seinem Anwesen<br />

unweit von Florenz einer Herzattacke erlag.<br />

Nachdem sich seine Mutter in den USA<br />

erneut verheiratet hatte (mit Philippe de<br />

Noailles, dem siebenten Duc de Mouchy),<br />

übersiedelte der elfjährige Prinz vom Großherzogtum<br />

nach England in das Benediktiner-Internat<br />

Worth School in Sussex. In weiterer<br />

Folge belegte er grundlegende Kurse in<br />

Philosophie und Literatur in Oxford.<br />

Gut gerüstet reiste er im Alter von siebzehn<br />

Jahren weiter nach Washington DC, wo er<br />

sich an der University of Georgetown für<br />

zwei Jahre der Kunstgeschichte, namentlich<br />

der Bildhauerei und Plastik, zuwandte.<br />

Schließlich folgten drei Jahre des Reisens,<br />

um seine Ausbildung abzurunden. Ebenda<br />

führte sein Weg über Florenz in den Mittleren<br />

Osten und nach Nordafrika. Sieben<br />

Monate verbrachte er in Südamerika, ein<br />

halbes Jahr in Indien und Nepal, ehe es nach<br />

Zentral-Amerika und New Mexico ging.<br />

Prinz Robert: »Hätte mir damals jemand<br />

gesagt, ich würde später einmal Weingüter in<br />

Bordeaux leiten, hätte ich ihn auslacht. Ich<br />

wollte Künstler sein, vielleicht Musiker. In<br />

meinen Zwanzigern saß ich mit meiner späteren<br />

Frau in Hollywood am Pool und<br />

schrieb an Drehbüchern.» Allein. Denn derder<br />

ersehnte Erfolg blieb aus, keines der<br />

Scripts wurde produziert. Ein Glück für die<br />

Weinwelt allemal.<br />

1994 heiratete Prinz Robert in Boston<br />

Juli Ongaro, die ihm drei Kinder schenkte:<br />

Charlotte, Alexander und Frederik. Seine<br />

Frau und die Kinder tragen nach einem<br />

großherzöglichen Erlass von 2004 den Titel<br />

einer Königlichen Hoheit und der Prinzen<br />

und Prinzessinnen von Nassau. Mit der<br />

Rückkehr nach Europa Anfang der 1990er<br />

übernahm Prinz Robert die Leitung des<br />

Bordelaiser Besitzes, dessen Aufsichtsrat er<br />

bereits seit dem Alter von 18 Jahren angehörte.<br />

Im Jahr 1997 wurde ihm die Leitung<br />

des Betriebes übertragen, 2002 wurde er<br />

hochoffiziell als Directeur Général in Nachfolge<br />

seines Stiefvaters, dem Duc de<br />

Mouchy, bestellt. Drei Jahre später wurde<br />

das Maison de Négoce namens Clarence<br />

Dillon Wines quasi als Dachfirma für die<br />

diversen Weinaktivitäten gegründet und<br />

auch der neue Super-Premium Markenbor-<br />

Fotos: F.poicet@Occit media, Alain benoit, beigestellt<br />

66<br />

Prinz Robert wurde im August 1968 auf<br />

Château de Fischbach in Luxemburg geboren.<br />

Sein Vater war Prinz Charles de Luxembourg,<br />

seine Mutter Joan Clarence Dillon,<br />

Tochter und Erbin des US-Politikers C. Douglas<br />

Dillon, deren frankophiler Großvater,<br />

ein Bankier, im Jahr 1935 das legendäre<br />

Château Haut-Brion in Bordeaux erworben<br />

hatte. Seinen ersten persönlichen Kontakt<br />

mit dem stattlichen Weingut hatte der junge<br />

Prinz anlässlich von Besuchen im Sommer<br />

1972 und 1973, als seine Mutter dort Renofalstaff<br />

dez–feb 2019


Stets an Prinz<br />

Roberts Seite:<br />

Weingutsdirektor<br />

Jean-Philippe<br />

Delmas.<br />

deaux »Clarendelle“ lanciert. Weiters wurden<br />

die umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />

auf dem Nachbarweingut Château La<br />

Mission Haut-Brion eingeleitet, das die<br />

Mutter des Prinzen 1983 erworben und<br />

dessen Leitung Prinz Robert ebenso übernommen<br />

hatte wie jene aller anderen Weingüter<br />

im Familienbesitz (Château Laville<br />

Haut-Brion, Château La Tour Haut-Brion).<br />

Seit 2008 ist der Prinz Präsident des<br />

Gesamtunternehmens, zu dem mittlerweile<br />

auch ein neues Weingut am Rechten Ufer in<br />

Bordeaux gehört – das Château Quintus,<br />

welches durch den Kauf und die Umbenennung<br />

von Château Têrtre Daugay 2011 entstanden<br />

war und durch die Miteinbeziehung<br />

von Château L’Arrosée 2013 weiter<br />

gewachsen ist. 2015 wurde in Paris in der<br />

Avenue Franklin Roosevelt ein »Hôtel particulier«<br />

eröffnet, das der Domaine Clarence<br />

Dillon SAS nun als Headquarter dient<br />

– und auch ein feines Restaurant (»Le Clarence«),<br />

eine Boutique-Vinothek und Empfangsräumlichkeiten<br />

beherbergt, in denen<br />

die Produkte der Güter in entsprechendem<br />

Rahmen präsentiert werden können. Prinz<br />

Robert de Luxembourg hat seinen Wohnsitz<br />

in Genf in der Schweiz, ist aber durchaus<br />

regelmäßig auf den Châteaux in Bordeaux<br />

anzutreffen. Wenn er nicht gerade<br />

durch die weite Weinwelt reist, um seine<br />

edlen Weine zu repräsentieren ...<br />

GUTSLEITUNG IN DRITTER GENERATION<br />

Wenige Weingüter können bei ihrem Spit-<br />

zenpersonal auf eine derartige Kontinuität<br />

verweisen, wie das bei Château Haut-Brion<br />

der Fall ist. Mit Jean-Philippe Delmas als<br />

Generaldirektor der Domaine steht Prinz<br />

Robert ein langjähriger Weggefährte zur Seite,<br />

mit dem er schon in Kinderjahren in der<br />

sprichwörtlichen gemeinsamen Sandkiste<br />

spielte. Dessen Vater, Jean Delmas, hatte<br />

bereits das wichtige Amt des »Regisseurs«<br />

oder Gutdirektors auf Haut-Brion inne, dieser<br />

hatte seinerseits diese Funktion 1961,<br />

einem der größten Jahrgänge dieses Weines,<br />

von seinem Vater übernommen. Dabei war<br />

das für Jean-Philippe ursprünglich nicht der<br />

Traumjob: Vielmehr wollte er Pilot bei der<br />

französischen Armee werden. »Nachdem<br />

sich dieser Traum nicht erfüllt hat, hörte ich<br />

eben auf meine Gene. Und dann war klar,<br />

><br />

dez–feb 2019 falstaff<br />

67


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

><br />

><br />

dass ich eben mit Haut-Brion und La<br />

Mission Haut-Brion zu Höhenflügen ansetzen<br />

werde. Und in dritter Generation als<br />

Winemaker auf diesem begnadeten Terroir<br />

kann ich mit nichts weniger als großem<br />

Wein zufriedengeben.« Was aber macht diesen<br />

Haut-Brion unter den fünf Premiers<br />

Grands Crus am Linken Ufer so besonders?<br />

Es ist mit Sicherheit die ungemeine Flexibilität<br />

beim Zusammenstellen der Cuvée. Während<br />

die großen Pauillacs immer klar von<br />

Cabernet Sauvignon geprägt sind und der<br />

Anteil der restlichen Sorte dem Jahrgang<br />

entsprechend etwas schwankt, so kann es<br />

bei Haut-Brion durchaus sein, dass der<br />

Anteil von Cabernet einmal 70% beträgt<br />

und im Jahr darauf 70% vom Merlot<br />

gestellt wird, denn der Anteil der Sorten<br />

wird ständig verändert. Und doch wird der<br />

Wein immer eine klare DNA, einen wieder<br />

erkennbaren »Roten Faden« aufweisen.<br />

Nicht weniger historisch bedeutend und als<br />

Herkunft großer Weine berühmt sind jene<br />

vom Nachbargut Château La Mission<br />

Haut-Brion, das im Jahre 1983 erworben<br />

werden konnte. Trotz der Nähe der beiden<br />

Lagen bringen beide Weingüter ihren<br />

unverwechselbaren Stil auf die Flasche.<br />

Klar ist auch, dass La Mission dem Haut-<br />

Brion in großen Jahren um nichts nachsteht<br />

– ganz im Gegenteil: es gibt durchaus auch<br />

Jahre, wo es den großen Bruder übertrifft.<br />

Im Idealfall darf man sie nebeneinander<br />

genießen, was in Jahrgängen wie 1990,<br />

1989 oder 1961 zu den unvergesslichsten<br />

»Ich treffe heute noch auf<br />

Weinfreunde, die denken, La<br />

Mission wäre der Zweitwein<br />

von Haut Brion. Darum<br />

bereise ich ganze Welt.«<br />

PRINZ ROBERT VON LUXEMBURG<br />

Weinerlebnissen zählt, die man haben kann.<br />

»Und dennoch treffe ich auch heute noch<br />

auf Weinfreude, die denken, La Mission<br />

wäre der Zweitwein von Haut-Brion. Darum<br />

reise ich durch die Welt, um dem interessierten<br />

Publikum zu zeigen, das wir in<br />

Wahrheit nicht einen Premier Grand Cru<br />

haben, sondern mit »The Mish« sogar<br />

gleich zwei«, so Prinz Robert augenzwinkernd.<br />

Im 1983 ebenfalls von der Dillon-<br />

Familie erworbene kleine Nachbarweingut<br />

von La Mission wurde 2005 zum letzten<br />

Mal selbstständiger Wein erzeugt, seither<br />

werden die Trauben für La Mission Haut-<br />

Brion verwendet. Zunächst für den Zweitwein<br />

La Chapelle de La Mission Haut-Brion,<br />

mit zunehmenden Alter der Reben auch<br />

für den Grand Vin. Das vierte Weingut, das<br />

den Namenszusatz Haut-Brion trug, war<br />

das für seine ausgezeichneten Weißweine<br />

gerühmte dreieinhalb Hektar große Château<br />

Laville Haut-Brion, das die Familie<br />

Dillon ebenfalls seit 1983 im Besitz hat. Im<br />

Frühling 2010 wurde bekannt gegeben,<br />

dass dieser Wein beginnend mit dem Jahrgang<br />

2009 unter dem Namen Château La<br />

Mission Haut-Brion Blanc auf den Markt<br />

kommen wird. Beginnend mit dem Jahrgang<br />

2007 kam es auch beim Zweitwein<br />

von Haut-Brion zu einem Namenswechsel<br />

von Bahans Haut-Brion auf Le Clarence de<br />

Haut-Brion, der Zweitwein von La Mission<br />

heißt seit seiner Einführung mit dem Jahrgang<br />

1991 La Chapelle de la Mission.<br />

Und weil bei Haut-Brion alles so erfrischend<br />

anders ist als bei den sonstigen<br />

Berühmtheiten aus Bordeaux, so leistet man<br />

sich hier gleich zwei Spitzenweißweine –<br />

wenn auch in kleinen Mengen. Der mineralische<br />

Haut-Brion Blanc besteht meist aus<br />

etwa zwei Drittel Semillon und einem Drittel<br />

Sauvignon Blanc, beim würzig-nervigen<br />

La Mission Haut-Brion Blanc ist der Semillion-Anteil<br />

meist noch um eine Spur höher.<br />

Dieses Duo zählt zu den besten Weißweinen<br />

der Welt, da sind sich die Kritiker Jahr für<br />

Jahr auf Neue einig. Und weil sie rar sind,<br />

zahlen Kenner dafür einen stolzen Preis von<br />

vielen hundert Euro. Aber wie heißt es so<br />

schön – »Noblesse oblige«...<br />

<<br />

Fotos: www.deepix.com 2008, beigestellt<br />

68 falstaff dez–feb 2019


ENJOY OUR WINES RESPONSIBLY<br />

w w w . b a r t o n - g u e s t i e r . c o m


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Château La Mission<br />

Haut-Brion erstrahlt nach<br />

unfassender Renovierung<br />

wieder in vollem Glanz<br />

BEST OF<br />

HAUT-BRION & CO<br />

100<br />

100<br />

100<br />

2010 CHÂTEAU HAUT-BRION<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung, dunkelbeerig<br />

unterlegte schokoladige<br />

Nuancen, reife Zwetschgen, ein<br />

Hauch von Dörrobst, zartes Karamell<br />

und Honig, ein Hauch von Trockenkräutern<br />

im Hintergrund. Elegant, seidig<br />

und weich, extraktsüße Textur,<br />

delikat und leichtfüßig, man spürt<br />

kaum etwas von der innewohnenden<br />

Kraft dieses Weines, feiner Nougat im<br />

Abgang, nahtloser Stil, sehr lange<br />

anhaltend, großes Potenzial<br />

www.koelner-weinkeller.de, € 950,–<br />

1989 CHÂTEAU HAUT-BRION<br />

Mittleres Karmingranat, Ockerreflexe,<br />

breitere Randaufhellung. Würzig<br />

unterlegte Nuancen, feiner Nougat,<br />

reife rote Konfitnoten, Anklänge von<br />

Brombeeren und Kirschen. Kraftvoll<br />

und komplex, feste Tannine, saftige<br />

und extraktsüße Textur, schokoladiger<br />

Touch im Abgang, feine Mineralik<br />

im Finish, zeigt große Länge und<br />

Balance, sicheres weiteres Reifepotenzial.<br />

Einfach zum Hinknien. Eines<br />

der großen Weindenkmäler aus Bordeaux<br />

mit weiterer Zukunft.<br />

www.ungerweine.de, € 2.796,50<br />

1989 CHÂTEAU<br />

LA MISSION HAUT-BRION<br />

Mittleres Karmingranat, Ockerreflexe,<br />

breitere Randaufhellung. Zunächst<br />

rauchige Nuancen, ein Hauch von<br />

Velours und Spuren von Jod, mit<br />

erdig-tabakigen Noten sowie mit<br />

Anklängen von Brombeeren und Heidelbeeren<br />

unterlegt. Saftig und kraftvoll.<br />

Süße Tannine, Anklänge von<br />

Orangen und etwas Nougat, frisch<br />

strukturiert, etwas Cassis im Nachhall,<br />

ein echter Charakterkopf, schokoladiger<br />

Nachhall.<br />

www.ungerweine.de, € 1.451,80<br />

100<br />

100<br />

100<br />

1990 CHÂTEAU HAUT-BRION<br />

Kräftiges Rubingranat, zarte Ockerreflexe,<br />

dezente Randaufhellung.<br />

Attraktives Bukett, feine Edelholzwürze<br />

unterlegt mit reifen Pflaumen<br />

und schwarzem Beerenkonfit, Nuancen<br />

von Trockenkräutern, etwas<br />

Havanna-Tabak, vielschichtige Aromatik.<br />

Sehr stoffig und kraftvoll, die<br />

würzige Textur mit einem Hauch von<br />

Karamell unterlegt, dicht und mit<br />

extraktsüßem Kern ausgestattet, elegant,<br />

tragende Tannine, bleibt lange<br />

haften, verfügt über weiteres Reifepotenzial<br />

für Jahrzehnte.<br />

Fachhandel, ca. ab € 760,–<br />

2010 CHÂTEAU<br />

LA MISSION HAUT-BRION<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung. Etwas<br />

verhalten, zarte Zwetschkenfrucht,<br />

dunkle Beeren, ein Hauch von Cassis,<br />

zarte Edelholzwürze im Hintergrund,<br />

ein Hauch von Nougat und Karamell.<br />

Saftig, extraktsüß und delikat am<br />

Gaumen, kraftvoll, aber nicht üppig,<br />

perfekte Tannine, schokoladiger Ton<br />

im Abgang, mineralisch und anhaltend,<br />

feine dunkle Beerenfrucht im<br />

Abgang, große Länge, riesiges<br />

Zukunftspotenzial. Genial..<br />

www.wein-bastion.de, € 696,–<br />

1961 CHÂTEAU<br />

LA MISSION HAUT-BRION<br />

Kräftiges Karmingranat, breiter<br />

Ockerrand, Orangereflexe. Feine<br />

Anklänge von schokoladige Nuancen,<br />

unterlegt mit einem Hauch von Ätherik,<br />

reife Brombeerennote, schwarze<br />

Trüffeln, dezente Kräuternote. Am<br />

Gaumen extraktsüß und komplex,<br />

zeigt eine sehr gute Frische, mineralisch<br />

und zitronig, angenehme Schokonote<br />

im Abgang, feine mineralische<br />

Nuancen, verfügt noch über Länge<br />

und nach wie vor sicheres<br />

weiteres Reifepotenzial.<br />

In Auktion, ca. € 2.500,–/3.500,–<br />

Foto: www.deepix.com 2008<br />

70<br />

falstaff dez–feb 2019


Beste Tropfen<br />

zum Anstoßen<br />

86 von 100 Punkten<br />

89 von 100 Punkten<br />

87 von 100 Punkten<br />

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Ob rot oder weiß, trocken oder prickelnd, regionaler Spitzenwein aus <strong>Deutschland</strong> oder namhafte<br />

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Verhältnis. Kosten Sie das vielfältige Weinsortiment von ALDI SÜD und lassen Sie sich von den<br />

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ALDI SÜD


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Fürstlich<br />

feiern<br />

Zu keiner Zeit des Jahres dürfen wir derart schlemmen<br />

wie zu Weihnachten – denn das Fest der Liebe ist auch<br />

eines der Gaumenfreuden. Genießen Sie einen großartigen<br />

Abend mit diesen edlen Tropfen von ALDI SÜD.<br />

G<br />

roßen Genuss kann man auf ganz<br />

unterschiedliche Art erleben. Die<br />

Bandbreite reicht dabei von ziemlich<br />

einfach bis richtig opulent.<br />

Mal tut es eine Scheibe frisches Sauerteigbrot<br />

mit gesalzener Butter, mal darf es<br />

etwas mehr sein: edle Fische, die besten<br />

Fleischstücke, gereifter Käse. Da es auf das<br />

Jahresende und die großen Feste zugeht,<br />

wollen wir einmal in die Vollen greifen und<br />

schwelgen in edlen Zutaten sowie feinen<br />

Weinen.<br />

Klar, dass Champagner dabei nicht fehlen<br />

darf. Kein Getränk symbolisiert Luxus besser<br />

und sorgt für eine so prickelnde Stimmung.<br />

Zum Aperitif reichen wir einen<br />

Champagner »Veuve Monsigny« Premier<br />

Cru, der nach Beeren duftet, fein perlt und<br />

wunderbar elegant ist. Danach freuen wir<br />

uns auf die Vorspeise: Thunfischtatar mit<br />

geröstetem Weißbrot. Den sehr frischen<br />

Fisch in ganz kleine Würfel schneiden,<br />

ebenso eine halbe Schalotte und etwas<br />

Ingwer und Koriander. Mit Olivenöl,<br />

Li monensaft, Salz, Pfeffer sowie etwas<br />

Sojasauce abschmecken und vorsichtig<br />

nachwürzen! Zu diesem Tatar passt die<br />

Rosé-Variante von »Veuve Monsigny« perfekt:<br />

Sie duftet nach roten Früchten, unterlegt<br />

mit Hagebutte und Rauch. Der fein<br />

strukturierte Champagner ergänzt die<br />

würzige Vorspeise perfekt.<br />

WILDER GENUSS<br />

Zum Hauptgang gibt es einen ausgelösten<br />

Hirschrücken – das gleiche Stück vom Reh<br />

geht genauso gut, aber auch ein Rücken<br />

vom Frischling ist delikat. Wildfleisch verfügt<br />

über besonders feinen Geschmack und<br />

Schmelz – den wollen wir maximal zur Geltung<br />

bringen. Deshalb das Fleisch nur kurz<br />

anbraten, salzen, pfeffern und bei 150 Grad<br />

etwa 10 bis 15 Minuten in den Backofen<br />

stellen. Die Kerntemperatur sollte etwa 52<br />

bis 55 Grad betragen, das ist mehr oder<br />

weniger rot bis rosa. Danach noch einmal<br />

in schäumender Butter mit Thymian und<br />

Rosmarin schwenken. Das sorgt für Glanz.<br />

Dazu gibt es ein Selleriepüree, das wir –<br />

falls vorhanden – mit ein paar Trüffelscheiben<br />

adeln können. Schließlich geht es heute<br />

um Genuss! Die Weine sollten entsprechend<br />

edel sein: Mit seinem Duft nach Rosenblättern,<br />

feiner Würze und geschliffenen Gerb-<br />

Fotos: beigestellt<br />

XXX<br />

falstaff xxx


stoffen passt der 2011er Barolo Riserva<br />

DOCG wunderbar zum Wild. Sein älterer<br />

Bruder aus dem Jahr 2010 wirkt eine Spur<br />

kompakter, zupackender – am besten probiert<br />

man aus, welcher von beiden den persönlichen<br />

Geschmack am besten trifft. Wer<br />

es fruchtiger mag, bewegt sich vom Piemont,<br />

der Heimat des Barolo, gen Westen<br />

ins Rhônetal. Dort wurde unser 2017er<br />

Châteauneuf-du-Pape gekeltert: Der französische<br />

Klassiker duftet nach reifen Pflaumen<br />

und Brombeeren, am Gaumen überzeugt<br />

er durch reife Gerbstoffe und Länge.<br />

SÜSSE VERSUCHUNG<br />

Vor dem süßen Abschluss servieren wir<br />

noch ein Stück alten Comté. Der nussigaromatische<br />

Hartkäse aus Frankreich passt<br />

exzellent zu einem Stück Früchtebrot und<br />

dem 2013er Rioja DOCa Reserva »Baron<br />

de Escal«, der uns mit reifer Frucht und<br />

geschmeidigen Gerbstoffen ein klassisches<br />

Rioja-Erlebnis beschert. Die Alternative<br />

aus Italien ist der 2016 Fossalto Rosso Toscana<br />

IGT, der Kraft mit feinem Schmelz<br />

verbindet.<br />

Nun fehlt nur noch ein süßer Ausklang.<br />

Aber bitte keine Umstände: Also am besten<br />

ein paar Cantuccini und ein Gläschen Süßwein.<br />

Nein, dieses Mal keine Riesling-Auslese<br />

aus <strong>Deutschland</strong>. Stattdessen gibt es<br />

einen De Bortoli Dessertwein Family Reserve<br />

Australien, der nach Trockenfrüchten,<br />

Honig und reifer Zitrusfrucht duftet. Ja, es<br />

stimmt: In Down Under können sie auch<br />

Dessertwein!<br />

EXKLUSIV IN IHRER ALDI-SÜD-FILIALE<br />

»Veuve Monsigny« Champagner Premier Cru<br />

91 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Sehr feine Beerenfrucht, dezente Hefe, sehr feines<br />

Mousseux, feingliedrige Säure, hintergründige, leichte<br />

Cremigkeit, nicht zu süß abgestimmt, sehr feines Glas,<br />

auch zum Essen trinkbar.<br />

»Veuve Monsigny« Champagner Rosé<br />

90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Rauchig, Hagebutte, gute Frische am Gaumen, leicht<br />

stoffig, rote Frucht, leicht gerbig, feines Mousseux,<br />

recht explosiv.<br />

»Fossalto« Rosso Toscana IGT 2016<br />

Miró – »Baron de Escal«, Rioja DOCa Reserva 2013<br />

89 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Dezentes Holz, Zeder, kräuterwürzige Noten. Süße<br />

Frucht, geschmeidiger Ansatz, seidiger Tannindruck,<br />

kompakt, ein fast schon archaisches Rioja-Feeling,<br />

schöne Würze im Abgang, sehr gute Länge. Guter Speisenbegleiter:<br />

gegrillte Chorizo oder Lammkoteletts.<br />

Châteauneuf-du-Pape AOP 2017<br />

90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

In der Nase reife Pflaumen, Brombeere, Amarenakirsche,<br />

etwas Pfeifentabak. Am Gaumen satte, reife<br />

Gerbstoffe, Nelke, Zimt, dunkle Frucht, belebende<br />

Säure dabei, viel Stoff, gute Länge, perfekt zum<br />

gebratenen Fleisch.<br />

Barolo Riserva DOCG 2011<br />

90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

In der Nase etwas Rosenblätter, reife Kirsche, etwas<br />

kandiert. Am Gaumen reife Gerbstoffe, gut eingebunden,<br />

geschliffen, rote, reife Frucht, Tabak. Charmanter<br />

Klassiker, würzig, zum Festtagsbraten.<br />

INFO<br />

Weitere Infos zum<br />

exklusiven Weinsortiment<br />

von ALDI SÜD gibt<br />

es online unter:<br />

www.aldi-sued.de<br />

www.meine-weinwelt.de<br />

Barolo Riserva DOCG 2010<br />

90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />

Teer, Herbstlaub, ein Hauch Marsala, Süßkirsche. Am<br />

Gaumen mit trockenem Tannin in mittelhoher Menge,<br />

mittelgewichtige Frucht, eher milde Säure, wirkt noch<br />

kompakt und weiter reifebedürftig. Gute, würzige<br />

Länge.<br />

»De Bortoli« Dessertwein – Family Reserve<br />

Australien 2016<br />

* Alles zu den Weinen finden Sie unter<br />

falstaff.com/aldi-sued<br />

dez-feb 2019 falstaff 73


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D<br />

ie Haare sind noch zerzaust, auf<br />

der Schürze Spuren von Rotwein<br />

und Schwarzwurzeln. Erschöpft,<br />

aber überglücklich hat Eva Wagner<br />

den Preis als Gewinnerin des diesjährigen<br />

GenussDuells Rheinland-Pfalz entgegengenommen.<br />

Der 5. November war ein<br />

wahrlich spannender Wettbewerbstag, bei<br />

dem sich die Siegerin mit ihrem kulinarischen<br />

Geschick nur haarscharf gegen ihren<br />

Konkurrenten durchsetzen konnte. Hinter<br />

den beiden Teilnehmern liegt ein ereignisreicher<br />

Tag.<br />

Es zischt laut. Dampf steigt auf. Eva<br />

Wagner startet mit der Vorspeise. Ganz vorsichtig<br />

und mit Bedacht legt sie die Lachsforelle<br />

auf Backpapier in die heiße Pfanne.<br />

Wie das duftet – sofort erfüllt ein herrlicher<br />

Geruch die Profiküche des Guts Leben am<br />

Morstein in Westhofen, Rheinhessen. Die<br />

Region Rheinhessen in Rheinland-Pfalz ist<br />

das größte Weinanbaugebiet <strong>Deutschland</strong>s.<br />

An diesem Montag dient das Gut als Veranstaltungsort<br />

für das GenussDuell der<br />

Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH. Dieser<br />

Kochwettbewerb hat etwas Besonderes: Die<br />

lokale und traditionelle Küche, kombiniert<br />

mit Weinen von rheinland-pfälzischen Winzern,<br />

steht im Mittelpunkt. Eva Wagner und<br />

Jürgen Kaufmann, zwei Hobbyköche aus<br />

Rheinland-Pfalz, treten mit eigenen Rezepten<br />

gegeneinander an. Was sie beide vereint,<br />

ist die Liebe zu regionalen Zutaten. Jeweils<br />

mit Hilfe eines Profikochs kreieren sie beim<br />

GenussDuell ihre Köstlichkeiten.<br />

Jürgen Kaufmann wird von Sternekoch<br />

Benjamin Peifer des Restaurants »Intense« in<br />

Kallstadt unterstützt. Während Kaufmann<br />

zum Hauptgang die Maronenkruste für das<br />

Rinderfilet mit Liebe zum Detail vorbereitet,<br />

schaut Peifer ihm Rat gebend über die<br />

Schulter. Das Rinderfilet mit Maronenkrus-<br />

te und Röstkartoffeln ist das Rezept, mit<br />

dem er sich beworben hat. »Ich probiere<br />

immer wieder neue Ideen in der Küche<br />

aus«, erzählt Jürgen Kaufmann begeistert.<br />

Zwischenzeitlich stehen auch die Zutaten<br />

für den Nachtisch von Eva Wagner bereit:<br />

Pfannenkuchen mit Ziegenquark, Rotweinsirup,<br />

Trauben und Vanillesauce. Es ist ihr<br />

besonderes Rezept für den Wettbewerb. An<br />

der Seite von Küchenchef Bernhard Tintemann,<br />

»Hotel Moselschlösschen« Traben-<br />

Trarbach, tritt sie gegen Jürgen Kaufmann<br />

an. »Ich lege viel Wert auf hochwertige<br />

Zutaten, exklusive Gerichte und berichte in<br />

meinem Blog evchenkocht.de darüber«,<br />

sagt Eva Wagner.<br />

KREATIVITÄT IST GEFRAGT<br />

Beide Kontrahenten haben die kulinarisch<br />

anspruchsvollen Rezepte des Drei-Gänge-<br />

Menüs in dieser Konstellation nur wenige<br />

Stunden vor Beginn des GenussDuells zum<br />

ersten Mal gesehen. Während sich die beiden<br />

Teilnehmer mit Hauptgang und Dessert<br />

für den Wettbewerb qualifiziert haben,<br />

kommen Idee und Rezept für die Vorspeise<br />

Fotos: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH<br />

74<br />

falstaff dez–feb 2019


FOLGENDE REZEPTE WURDEN WÄHREND DES<br />

GENUSSDUELLS GEKOCHT:<br />

VORSPEISE (REZEPT VON DEM FOODBLOGGER<br />

CHRISTIAN LERSCH):<br />

Lachsforelle auf Schwarzwurzeln in Beurre blanc<br />

de Noir mit Orangen und Pistazien<br />

HAUPTSPEISE (REZEPT VON DEM HOBBY-<br />

KOCH JÜRGEN KAUFMANN):<br />

Rinderfilet mit Maronenkruste und bunten Röstkartoffeln<br />

DESSERT (REZEPT VON DER HOBBYKÖCHIN<br />

EVA WAGNER):<br />

Pfannenkuchen mit Ziegenquark, Rotweinsirup,<br />

Trauben und Vanillesauce<br />

von Hobbykoch und Foodblogger Christian<br />

Lersch. Als »Küchenjunge« gibt der<br />

Rheinland-Pfälzer auf seinem erfolgreichen<br />

Blog regelmäßig wertvolle Inspirationen an<br />

Kulinarik-Fans und Follower weiter. »Ich<br />

liebe es, Gerichte im Kopf zusammenzustellen<br />

und dann zu probieren, ob sie auch tatsächlich<br />

so gut schmecken, wie ich es mir<br />

vorgestellt habe«, erzählt Lersch.<br />

PERFEKTE PAARUNG<br />

Ein gutes Essen ohne Wein? Das kann sich<br />

Christian Lersch nicht vorstellen. Entsprechend<br />

sind auch alle Weinregionen aus<br />

Rheinland-Pfalz mit edlen Tropfen aus traditionell<br />

geführten Weingütern beim<br />

GenussDuell vertreten: Rheinhessen, die<br />

Mosel, das Ahrtal, die Nahe, der romantische<br />

Rhein und die Pfalz. Serviert werden<br />

unter anderem traumhafter Riesling vom<br />

Weingut Wittmann und Weingut Nik Weis,<br />

vollmundiger Grauburgunder vom Weingut<br />

Poss und Weingut Sebastian Schneider,<br />

erfrischender Blanc de Noir vom Weingut<br />

Maibachfarm sowie ein feinperliger Winzersekt<br />

Rosé vom Weingut Kore.<br />

Die schwierigste Aufgabe des Abends lag<br />

bei der fachkundigen Jury: Ursula Haslauer,<br />

Herausgeberin von <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>,<br />

Andrea Natschke-Hofmann, Food-<br />

Bloggerin und Autorin des Buches<br />

»Backen aus dem Obstgarten«, Katharina<br />

Staab, ehemalige Deutsche Weinkönigin<br />

2017/18, und dem Chefkoch des »Deidesheimer<br />

Hofs«, Stefan Neugebauer. Sie<br />

kürten Eva Wagner zur stolzen Gewinnerin<br />

des GenussDuells <strong>2018</strong>. Moderiert<br />

wurde die Veranstaltung von Alexander<br />

Kohnen. Er gehört zu <strong>Deutschland</strong>s<br />

Top-Sommeliers und leitet das International<br />

Wine Institute in Bad Neuenahr-<br />

Ahrweiler. Gemeinsam haben Moderator,<br />

Jury, Hobby- und Spitzenköche an<br />

diesem schönen Tag letztlich deutlich<br />

gemacht, wie attraktiv hohe Kochkunst<br />

in der regionalen Küche sein kann.<br />

INFO<br />

Weitere Informationen<br />

finden Sie unter:<br />

www.gastlandschaften.de<br />

INFO<br />

Hier finden Sie die vollständigen Rezepte<br />

des GenussDuells:<br />

www.magazin.gastlandschaften.de<br />

dez–feb 2019 falstaff 75


spirits / RUM<br />

RUM-REICHE<br />

KARIBIK<br />

Rum wird heute in vielen Ländern der Welt hergestellt. Als Ursprungsland<br />

aber gilt die ehemalige britische Kolonie Barbados in der Karibik. <strong>Falstaff</strong><br />

hat sich dort und auf einigen Nachbarinseln umgesehen.<br />

TEXT REINHARD POHOREC<br />

Die Plantation-<br />

Reihe der<br />

West Indies Rum<br />

Distillery sorgen<br />

seit Jahren<br />

für Furore.<br />

Blutrot lehnt sich die Sonne an den Horizont.<br />

Aus den Boxen dröhnt laute Reggae-Musik,<br />

in der Luft der süßlich würzige<br />

Duft bajanischer Köstlichkeiten, die<br />

zum Abendessen aufgetragen werden.<br />

»Son, we lives a long and happy lives here in Barbados«,<br />

sagt Frank verschmitzt grinsend, während er<br />

das Steuerrad hin und her dreht. Aus der Ruhe<br />

scheint den Skipper hier nichts zu bringen. Zur See<br />

fährt er erst seit einigen Jahren, davor war er so<br />

ziemlich alles: Farmer, Military Officer, er arbeitete<br />

in der Finanzbranche und in der Autoindustrie und<br />

stand lange Zeit als Koch hinterm Herd. Das spicy<br />

Chicken, die Bohnen und Salate, die auf dem Boot<br />

hier serviert werden, hat diesmal allerdings seine<br />

Frau zubereitet. Auch sie hat mit ihren fast 90 Lenzen<br />

an Lebenserfahrung so manche Geschichte zu<br />

erzählen.<br />

In der Tat erreichen auf Barbados erstaunlich viele<br />

Frauen und Männer nahezu biblisches Alter. Für die<br />

Centenarians, jene, die stolz die 100er Marke knacken,<br />

gibt es gar eine Briefmarke mit dem eigenen<br />

Konterfei.<br />

Während der Katamaran friedlich auf und ab<br />

schaukelt, meint man in Ansätzen antizipieren zu<br />

können, was den Menschen hier zum lebensverlängernden<br />

Elixir gereicht.<br />

»It’s the rum, son! It’s the sea, the sun, the climate!<br />

We’re happy people here!«<br />

Wie in die türkisblaue Brandung taucht man in<br />

eine fremde Welt ein – fernab von hektischem Alltagswahnsinn,<br />

dem Lärm der Großstadt, den Erwar-<br />

Fotos: shutterstock<br />

76<br />

falstaff dez–feb 2019


dez–feb 2019 falstaff 77


spirits / RUM<br />

Das temperierte,<br />

sonnige Klima auf<br />

Barbados schafft<br />

perfekte Bedingungen<br />

für Zuckerrohr.<br />

><br />

tungen des daily business. Das Handy<br />

ruht stumm irgendwo im Seesack, die Zeit<br />

verschwimmt mit den Gezeiten.<br />

Barbados gilt als die Wiege des Rums.<br />

Angeblich wurde hier schon im 17. Jahrhundert<br />

Rum hergestellt. Zuerst für den Eigengebrauch<br />

der Insulaner, später wurde er exportiert.<br />

Und zwar in so rauen Mengen, dass die<br />

Hauptstadt Bridgetown damals reicher und<br />

größer war als Manhattan.<br />

SHINE BRIGHT LIKE A DIAMOND<br />

Wie gut, dass Frank auch der Barkeeper an<br />

Board ist. Und wie es sich für einen guten<br />

Barmann gehört, serviert er knackige Stories<br />

zu seinen steifen Drinks. Jede Ecke der<br />

Insel, jeder Straßenstand erzählt seine<br />

Geschichte – von kolonialer Historie bis zu<br />

Nationalheldin Rihanna.<br />

Die elektrisierende Kraft von Frank’s<br />

»Special« – eine tänzelnd-brüllende<br />

Mischung aus Overproof Rum, Limette<br />

und Zucker verfeinert mit ein paar seiner<br />

lange gehegten »Würzgeheimnisse« – saugt<br />

die Gedanken zurück ins Hier und Jetzt.<br />

Für die Locals gibt es de facto nur eine<br />

Variante von Zuckerrohr-Schnaps: weiß<br />

und stark. Funky, grünliche Noten von<br />

Kochbanane, grasig frischem Zuckerrohr<br />

und tropischer Würze, getragen von alkoholisch<br />

muskulösen Schultern. Der gereifte<br />

Rum, mit seinen gezähmten Noten von<br />

Kaffee, Nougat und röstig-rauchiger Vanille<br />

ist hingegen ein eher junges Phänomen. Wie<br />

Auf St. Lucia gibt es<br />

mehr als 1300 Bars<br />

– eine stattliche Zahl für<br />

eine Insel mit gerade mal<br />

165.000 Einwohnern.<br />

überhaupt die Kategorie des so genannten<br />

Premium Rums als europäisierter, für den<br />

Export gedachter Geistesblitz anmutet.<br />

Einen ebensolchen hatte Alexandre Gabriel,<br />

der Kopf hinter Maison Ferrand, als er die<br />

West Indies Rum Distillery gekauft und<br />

deren Geschicke übernommen hat. Die Rums<br />

seiner Plantation Reihe sorgen seit Jahren für<br />

Furore, mit der Übernahme der wichtigsten<br />

Destillerie auf Barbados entscheidet er endgültig<br />

über alle Produktionsschritte selbst.<br />

Doch neben dem eigenen Business steht<br />

ein größeres Ganzes hinter Gabriels Treiben.<br />

Der Geschichts- und Qualitätsfanatiker<br />

hat jede Menge Aufarbeitungsarbeit<br />

betrieben, alte Schriftstücke, Listen und<br />

Aufzeichnungen aus den Annalen der West<br />

Indies Rum Company ausgegraben. Kostbare<br />

Informationen, die nicht nur der innerbetrieblichen<br />

Ahnenforschung sondern der<br />

ganzen Insel zum Segen gereichen.<br />

MELASSE AUS GUYANA<br />

Rund 80 Prozent der Gesamtproduktion<br />

der Insel laufen nun aus Gabriel’s Brennkessel.<br />

Die Miete zahlt dennoch nach wie<br />

vor Malibu, erzeugt man hier doch den<br />

Basisrum für die Likör Weltmarke.<br />

Ausgangsmaterial dafür, wie auch alle eigenen<br />

Produkte, ist Melasse aus Guyana sowie<br />

Asien, wenngleich man vermehrt mit lokalen<br />

Bauern kooperiert um heimisches Zuckerrohr<br />

zu fördern. Langfristig will man auf<br />

Eigenanbau-Melasse zurückgreifen können.<br />

Ein Garant für Vielfalt und kreativen<br />

Entfaltungsraum der Brennerei sind die verschiedensten<br />

Kupferkessel, die man zur Verfügung<br />

hat. Teils neues Gerät, teils alte,<br />

irgendwo am Gelände ausgegrabene Relikte,<br />

die zu neuem Leben aufpoliert werden,<br />

teils kleine Potstills, teils industriell wirkende<br />

Kolonnen-Monstrositäten: sie alle werden<br />

getestet und befeuert, um unterschiedlichste<br />

Rum Stile herstellen, selektionieren<br />

und anschließend in derlei Kompositionen<br />

verblenden zu können.<br />

Barbados als eine flache Insel mit kalkreichem<br />

Boden bietet damit ideale Bedingungen<br />

für die Produktion von bestem Rum –<br />

und damit für Handel und Wohlstand.<br />

Das Zuckerrohr kam der Legende nach<br />

über Dutch Brazil, genannt Neu Holland,<br />

an Land. Rasch wurde Barbados zur Speerspitze<br />

der Zuckerindustrie, jede Zuckerplantage<br />

befeuerte freilich ihren eigenen<br />

still. Wenngleich nur mehr eine Handvoll<br />

Destillerien übrig ist, werden deren flüssige<br />

Schätze bis heute auf der ganzen Welt<br />

genossen. Nur die aus Barbados stammende<br />

Pop-Sängerin Rihanna ist vielleicht welt-<br />

Fotos: Andreas Bornstein, beigestellt<br />

78<br />

falstaff dez–feb 2019


weit noch bekannter.<br />

Das Elixir, der Sound, die wie ein Diamant<br />

schimmernde karibische Sonne: sie<br />

alle verschmelzen zum lebensverlängernden<br />

Geheimnis der Bajans.<br />

1300 BARS AUF ST.LUCIA<br />

Arbeiter auf einer Plantage der<br />

West Indies Rum Distillery.<br />

Mount Gay Rum Black Barrel ist ein<br />

Blend, der in ausgebrannten<br />

Eichenfässern reift.<br />

Knapp 170 Kilometer weiter westlich, auf<br />

St. Lucia gibt es gar nur eine einzige Destillerie.<br />

Doch die Herzenswärme und überbordende<br />

Freundlichkeit der Locals ist so einladend<br />

wie in der gesamten Karibik. Vielleicht<br />

liegt es ja an den mehr als 1.300 Bars auf St.<br />

Lucia, eine stattliche Zahl für eine Insel mit<br />

gerade einmal 165.000 Einwohnern. 138<br />

Kneipen pro Kopf – Frauen und Kinder<br />

selbstverständlich miteingerechnet.<br />

Hier wird gearbeitet, gefeiert, getrunken<br />

und ausgelassen das Leben genossen. Nur<br />

beim sakrosankten Nationalgetränk kennt<br />

man keinen Spaß. Der lokale Schnaps ist<br />

natürlich der Beste – wie auf jeder Insel.<br />

Doch wen kümmern derlei Spitzfindigkeiten,<br />

wenn der Blick über saftige grüne<br />

Tropenwälder, türkisblaue Buchten und<br />

idyllische Paradiesvegetation schweift?<br />

Dazu offeriert St.Lucia’s einzige Brennerei<br />

eine beachtliche Vielfalt hochprozentiger<br />

Preziosen. Die St. Lucia Distillers befeuern<br />

ein buntes Potpourri an Brennkesseln, die<br />

allesamt unterschiedliche Qualitäten hervor<br />

zu bringen verstehen. John Dore I und II<br />

sowie Vendome sind Kupferkessel klassischer<br />

Bauart, die für schwere, komplexkräftige<br />

Destillate sorgen, während Column<br />

und Patent Still nebenan den 96-prozentigen<br />

Unterbau liefern.<br />

Zur Ruhe gebettet werden die verschiedenen<br />

klaren Rums traditionell in ehemaligen<br />

Bourbonfässern, ergänzt durch Port-,<br />

Sherry-, Weiß- sowie Rotweinfässer. Selbst<br />

ausgediente Brandy Gebinde weiß man<br />

geschickt einzusetzen. Sorgsam verschneidet<br />

der Master Blender all diese Bausteine nach<br />

der Lagerung zu Admiral Rodney und<br />

Chairman’s Reserve Rum.<br />

En gros verlassen jährlich rund eine<br />

Million Liter puren Alkohols die Brennerei.<br />

Wie viel davon die 1.300 Bars der Insel<br />

ausschenken, ist nicht dokumentiert.<br />

Die Gastfreundschaft ist von rührender<br />

Herzlichkeit. Die kleinen Kneipen, oft nicht<br />

mehr als eine bessere Veranda mit zwei<br />

Plastikstühlen, kennen weder behördliche<br />

><br />

dez–feb 2019<br />

falstaff<br />

79


spirits / RUM<br />

Die Destillerie RHUM JM liegt in<br />

Macouba an der Nordspitze von<br />

Martinique und wurde im Jahr 1790<br />

gegründet.<br />

><br />

Abnahmen, noch Registrierkassen oder<br />

Allergeneverordnungen. Hier bekommt<br />

man weißen Overproof Rum und ein freudiges<br />

Lächeln serviert. Ein kaltes Bier aus<br />

dem Freezer, warmer Bass aus den Boxen.<br />

Abschalten, ankommen.<br />

Eine kurze und abenteuerliche Fährüberfahrt<br />

später steht man plötzlich wieder mitten<br />

in Europa. Die nördlich von St. Lucia<br />

gelegene Insel Martinique ist als Überseedepartement<br />

Teil des französischen Staatsgebiets<br />

und der Europäischen Union. Umringt<br />

von Palmen, die sich schwer unter der Last<br />

prall gefüllter Kokosnüsse beugen, scheint<br />

die Champs-Elysées Lichtjahre entfernt.<br />

Sattes Grün überzieht die hügelige Landschaft,<br />

ehe es jäh abbricht in das türkisblaue<br />

Tief der Meeresbrandung. Die Menschen<br />

tragen auch auf Martinique ein gelassenes<br />

Lächeln auf den Lippen und strahlen<br />

eine lebendige Ruhe und inhärente Zufriedenheit<br />

aus.<br />

Vieles wirkt aufgeräumter, etwas braver<br />

und polierter als auf den Nachbarinseln,<br />

die ein oder andere EU-Förderungspritze<br />

scheint hier ihre monetäre Bestimmung<br />

gefunden zu haben. Der pulsierende Rhythmus<br />

aber ist unverwechselbar karibisch,<br />

ohne steifer Formalität, aufgelockert von<br />

einem »Glas ’ti« Punch, der Geist und Körper<br />

in Schwingung versetzt.<br />

So niedlich das sprachlich-gustatorische<br />

Diminutiv des Punch klingen mag, so faustdick<br />

hat es die Mischung aus Zucker,<br />

Rhum J.M. ist ein<br />

Spitzenprodukt aus<br />

Martinique. Seit 1845 wird<br />

dort Premium Rum Agricole<br />

aus frisch gepresstem<br />

Zuckerrohrsaft produziert.<br />

Limette und Rhum hinter den Ohren.<br />

Rhum agricole – den französischen Inseln<br />

entstammend stets mit »h« geschrieben –<br />

wird im Glas mit lokalem Rohrzucker<br />

sowie einem kleinen Spritzer Limettensaft<br />

verrührt und direkt genossen.<br />

Der kleine Punch ist hochheiliges Kulturgut<br />

auf Martinique, und jeder hat seine<br />

eigene Misch-Philosophie. Konsequenterweise<br />

bekommt man in Bars und Restau-<br />

rants oft schlicht die einzelnen Komponenten<br />

separat vorgesetzt, jeder bestimmt selbst<br />

die idealen Proportionen - ein ebenso geselliger<br />

wie charmanter Zug. Der Rhum ist<br />

weiß, ungelagert und von schmetternd<br />

alkoholischer Kraft. Unter 50 Prozent geht<br />

hier nichts.<br />

Um ebendiesen herzustellen braucht es<br />

inseleigenes Zuckerrohr, direkt in der Destillerie<br />

ausgepresst, der Saft vergoren, die<br />

Maische kontinuierlich destilliert. Eine<br />

AOC Regulierung, wie sie in Frankreich<br />

nun einmal Gang und Gebe ist, setzt klare<br />

Richtlinien für Herkunft und Produktion<br />

des geschützten Guts.<br />

Stressen lässt sich hier niemand von derlei<br />

Politik. Dafür ist man viel zu sehr damit<br />

beschäftig, das Leben zu genießen – mit dieser<br />

ansteckenden Gelassenheit.<br />

Während sich langsam die späte Sonne<br />

ihre langen Schatten über die Hügel und<br />

Buchten wirft, schweifen die Gedanken in<br />

die Weite. Wie losgelöst von Zeit und Ort,<br />

ohne Druck, ohne Erwartung.<br />

Die Menschen der Karibikinseln scheinen<br />

eine innere Ruhe und Frieden gefunden zu<br />

haben. Mit dem Moment, mit den Umständen<br />

– gleichgültig ihrer Herkunft oder Hürden<br />

– mit einer Freude, Freundlichkeit und<br />

Offenheit, die infiziert.<br />

»Son, we lives a happy lifes here«,<br />

schwingt die Erinnerung, zusammen mit<br />

dem unvergesslichen bajan Klang und den<br />

Geschmäckern des Paradieses.<br />

<<br />

Fotos: Andreas Bornstein, beigestellt<br />

80<br />

falstaff dez–feb 2019


Weil Genuss Geschmackssache ist<br />

Original SELTERS – empfohlen als idealer Weinbegleiter<br />

Zu einem „2013er Chat Sauvage,<br />

Pinot Noir, Rüdesheimer Drachenstein“<br />

empfehle ich Original SELTERS Naturell.<br />

Hagen Hoppenstedt<br />

Hotel Adlon Berlin<br />

Maître d´Hotel<br />

Sommelier<br />

Der Ursprung guten Geschmacks<br />

Zu im Barrique ausgebauten, kraftvollen, körperreichen Rotweinen, mit teils charakteristischen<br />

Vanillinkomponenten und hohem Tanninanteil, empfiehlt sich Dank seiner eleganten Stille SELTERS NATURELL.<br />

Als Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie der Hochschule Geisenheim University, bei der europäische Premium-Mineralwässer getestet<br />

wurden, erhält Original SELTERS ein Zertifikat, das eine ideale Mineralisation und eine sehr gute Eignung beim Genuss von Wein bestätigt.<br />

Weitere Informationen zu der Studie sowie zum erteilten Zertifikat finden Sie unter www.selters.de/selters-wein


spirits / KARIBIK-RUM<br />

BEST OF<br />

KARIBIK-RUM<br />

100<br />

94<br />

92<br />

APPLETON ESTATE<br />

Aged 30 Years<br />

Unglaubliche Vielfalt mit<br />

getrockneten Marillen,<br />

heller Schokolade, salzigem<br />

Manzanilla-Sherry und<br />

zartem Tabak. Am Gaumen<br />

weich mit Toffee und gerösteten<br />

Haselnüssen.<br />

Im fast endlosen Abgang<br />

etwas grüner Pfeffer<br />

www.whiskyworld.de, € 97,–<br />

PLANTATION<br />

Barbados XO<br />

Eine schier endlose<br />

Fülle von Banane, Schokolade,<br />

Vanille und Kokos.<br />

Das weiche Mundgefühl<br />

spiegelt die Eindrück des<br />

Geruchss perfekt wider.<br />

Im Abgang leichte Würze<br />

und wieder Kokos.<br />

www.le-gourmet24.de<br />

€ 41,90<br />

HAVANA CLUB<br />

Selección de Maestros<br />

Durchaus kräftige Nase<br />

mit würziger Gewichtung,<br />

Kakao und Dörrobst. Kompakt<br />

und griffig im Mundgefühl,<br />

trockene Holzigkeit<br />

erzeugt Spannung im<br />

Abgang. Kräftiges Nougat<br />

bildet den Ausklang.<br />

www.decantalo.com<br />

€ 42,40<br />

97<br />

93<br />

92<br />

RHUM JM,<br />

CUVÉE PRESTIGE CARAFE<br />

CRISTAL / MARTINIQUE<br />

Würzig nach frisch geschnittenem<br />

Gras, grünlich akzentuiert<br />

von Kardamom, etwas<br />

Koriandersaat und Paradieskörnern.<br />

Pfefferwürze, nebst<br />

zartem Schmelz. Ein Rhum<br />

voller Tiefe, Eleganz, Reife,<br />

verführerischer Sanftheit.<br />

www.excellencerhum.com<br />

€ 590,–<br />

APPLETON ESTATE<br />

Aged 21 Years<br />

Das Duftbild braucht Luft<br />

für die Entwicklung, dann<br />

sind dunkle Früchte,<br />

gebranntes Karamell und<br />

Kakao voll da. Am Gaumen<br />

dicht würzig mit enormen,<br />

reifen Fass noten und<br />

frischem Pfeffer.<br />

Bleibt sehr lange.<br />

www.masterofmalt.com<br />

€ 171,06<br />

BACARDI<br />

Añejo 4 Años<br />

Eine angenehme Mischung<br />

aus Sandelholz, Trockenfrüchten,<br />

Honig und gerösteten<br />

Mandeln zieht sich<br />

feingliedrig in die Nase.<br />

Das Geschmacksprofil<br />

fällt nicht zu üppig aus,<br />

die Duftnoten sind fein<br />

miteinander verwoben.<br />

www.weinquelle.com<br />

€ 17,40<br />

95<br />

93<br />

92<br />

HAVANA CLUB<br />

Unión<br />

Im sehr dichten Duftbild<br />

finden sich saftige Orangen<br />

und sehr reife Exotikfrüchte,<br />

dazu dunkle Schokolade.<br />

Die Komplexität setzt sich<br />

am Gaumen fort, reife<br />

Tabaknoten und etwas<br />

süßlicher Kakao bieten ein<br />

sehr langes Finish.<br />

www.masterofmalt.com<br />

€ 457,–<br />

MOUNT GAY<br />

Black Barrel<br />

Ein dichtes, aromatisches<br />

Duftbild legt Anklänge von<br />

Fudge, Vanille und Mandelsirup<br />

nahe. Am Gaumen<br />

ebenso eng verwoben, die<br />

Süße ist leicht ausgeprägt,<br />

zum Finish hin ist heller<br />

Tabak im Vordergrund.<br />

www.masterofmalt.com<br />

€ 36,–<br />

SANTA TERESA 1796<br />

Der Duft ist von dunklen<br />

Noten geprägt, Zuckersirup,<br />

Pfeifentabak und Kakaobohnen.<br />

Am Gaumen<br />

sherryartige Nussnoten,<br />

die Struktur ist weich und<br />

angenehm. Im langen<br />

Finish Spuren von Holzrauch<br />

und feinherber<br />

Dunkelschokolade.<br />

www.tastillery.com<br />

€ 39,90<br />

Fotos: beigestellt<br />

82<br />

falstaff dez–feb 2019


SO SERVIERT DAS CHUTNIFY<br />

DAS ORIGINAL.<br />

Coca-Cola, Coke, die Konturflasche und das rote Rundlogo sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company.<br />

Aparna Aurora serviert original südindische<br />

Dosas und dazu eine Coke Zero Sugar aus<br />

der klassischen Glasflasche.<br />

Entdecke ihre Geschichte auf:<br />

YOUTUBE.COM/ORIGINALWAY


spirits / BARS UND BARTENDER<br />

AMERICAN BAR DES JAHRES<br />

LES FLEURS DU MAL, München<br />

Persönliche, fast schon intime Atmosphäre, ein geschmackvolles<br />

Interieur (inklusive neun Meter langem<br />

Tisch) und Barkeeper, die ihr Handwerk verstehen: Mit<br />

diesen Elementen gewinnt Charles Schumanns zurückgenommene<br />

Bar in der Bar am Odeonsplatz. Der dunkelschöne<br />

Name rührt übrigens von einem Gedichtband Baudelaires.<br />

FALSTAFF BAR- &<br />

SPIRITSGUIDE 2019<br />

LET’S HAVE A<br />

DRINK!<br />

Mehr als 2300 Bars standen zur Wahl,<br />

23.000 Votings gingen ein. 600 Bars aus<br />

Österreich, <strong>Deutschland</strong> und der Schweiz<br />

schafften es in den Guide – die Top-Locations<br />

auf einen Blick. Weiters stellen wir<br />

520 Spirituosen mit Bewertung und Beschreibung<br />

vor. Der Guide ist im Handel<br />

(€ 9,90) und unter www.falstaff.com erhältlich.<br />

Für unterwegs: die kostenlose<br />

»<strong>Falstaff</strong> Barguide«-App!<br />

Wo gibt’s die besten Cocktails,<br />

welche Barkeeper<br />

gehören zu den besten? Eine<br />

exklusive Vorschau auf die<br />

Gewinner des neuen <strong>Falstaff</strong><br />

Bar- und Spiritsguide 2019.<br />

Es gibt in der Gastronomie kaum einen<br />

Bereich, der in den vergangenen<br />

Jahren so viel an Relevanz gewonnen<br />

hat wie die Welt der gehobenen<br />

Drinks und Bars. Im gleichen Maße wie urige<br />

Kneipen langsam aussterben, schießen in jedem<br />

Ballungsraum (und mittlerweile auch abseits<br />

der Metropolen) neue Bars aus dem Boden.<br />

Die Qualität der Barkeeper ist so gut wie<br />

noch nie, »Mixologen« haben ein ganz neues<br />

Standing gewonnen. Was zum Teil damit zu<br />

tun hat, dass Techniken aus der Haute Cuisine<br />

hinter den Tresen gewandert sind, dass<br />

Säfte selbst gepresst und Sirupe eigenhändisch<br />

gezogen werden. In den neuen Bars findet<br />

man herrlich abgeschirmte »cozy spots«, in<br />

denen sich stundenlang diskutieren lässt. Mit<br />

dem <strong>Falstaff</strong> Bar- und Spiritsguide haben Sie<br />

jetzt neue Adressen zur Hand, die Sie unbedingt<br />

ausprobieren sollten. Let’s have a drink!<br />

Fotos: beigestellt<br />

84<br />

falstaff dez–feb 2019


NEUERÖFFNUNG<br />

DES JAHRES<br />

VELVET, Berlin<br />

In kurzer Zeit so hoch zu steigen, das<br />

zeugt von Willen und einem genauen<br />

Plan. Tatsächlich wissen die drei Macher<br />

vom »Velvet« genau, was sie wollen:<br />

Drinks auf höchstem Niveau kredenzen, nach<br />

ihren eigenen Ideen. Das schaffen sie auf kreativen<br />

Wegen, wie selbst gezogener Pilzschnaps<br />

und weitere regionale Zutaten beweisen.<br />

BARFRAU<br />

DES JAHRES<br />

MARIE RAUSCH, Rotkehlchen (Münster)<br />

Mancher Sommelier könnte<br />

von ihr lernen: Marie<br />

Rausch stimmt im Münsteraner<br />

»Rotkehlchen« ihre<br />

Drink-Kreationen so passgenau und geschmackssicher<br />

auf die Küche von Partner<br />

Nicklas ab, dass am Gaumen regelmäßig<br />

Aromenfeuerwerke zünden. Kreativität<br />

und Beherztheit helfen ihr dabei, vermeintliche<br />

Grenzen zu überwinden und neue<br />

Kombinationen zu schaffen. Dies gilt übrigens<br />

nicht nur für die (fast schon klassisch<br />

zu nennende) Cocktailbegleitung, sondern<br />

auch für alkoholfreie Drinks.<br />

1. Les Fleurs du Mal<br />

80539 München 97 Punkte<br />

2. Le Lion<br />

20095 Hamburg 96 Punkte<br />

3. Schumann’s Bar am Hofgarten<br />

80539 München 96 Punkte<br />

4. Seiberts<br />

50672 Köln 96 Punkte<br />

5. Bar am Steinplatz<br />

10623 Berlin 95 Punkte<br />

6. Becketts Kopf<br />

10119 Berlin 95 Punkte<br />

7. Buck and Breck<br />

10119 Berlin 95 Punkte<br />

8. Die goldene Bar<br />

80538 München 95 Punkte<br />

9. Fragrances<br />

10785 Berlin 95 Punkte<br />

Fotos: beigestellt<br />

BARTEAM<br />

DES JAHRES<br />

SPIRITS, Köln<br />

Dominique Simon schafft es<br />

nicht nur seit Jahren, auf beständig<br />

hohem Niveau Drinks<br />

zu mixen. Er hat sich zur Unterstützung<br />

auch eine höchst motivierte<br />

und top eingespielte Mannschaft zusammengestellt,<br />

die sich im wahrsten Sinne des<br />

Wortes auf die Gäste im »Spirits« einlässt.<br />

Im sympathischen Dialog mit ihnen finden<br />

Simon und sein Team frei von Mixologen-<br />

Eitelkeit Vorlieben und Wünsche heraus,<br />

und am Ende gelangt hier tatsächlich<br />

jede(r) zum passenden Getränk – und das<br />

gerne auch immer wieder neu.<br />

10. Imperii Bar<br />

04109 Leipzig 95 Punkte<br />

11. One Trick Pony<br />

79098 Freiburg 95 Punkte<br />

12. Roomers Bar<br />

76530 Baden-Baden 95 Punkte<br />

13. Velvet<br />

12043 Berlin 95 Punkte<br />

Die Reihung ergibt sich aus der<br />

Gesamtpunktezahl. Bei Gleichstand entscheidet<br />

die Bewertung der Drinks.<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte<br />

85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

dez–feb 2019 falstaff 85


SPIRITS<br />

BARKULTUR<br />

ANDERSRUM<br />

Sie gehört zu den meistgetrunkenen Spirituosen im deutschsprachigen Raum,<br />

doch kaum einer kennt sie: die Cachaça, ein brasilianischer Zuckerrohrbrand.<br />

Caipirinha funktioniert nicht ohne, aber noch spannender ist unsere Empfehlung.<br />

TEXT ANGELO PEER<br />

FOTOS OLIVER HARDT<br />

Im Gegensatz zu Rum, für<br />

dessen Herstellung Zuckerrohrmelasse<br />

verwendet<br />

wird, kommt das Destillat<br />

für Premium-Cachaça zu vollen<br />

100 Prozent aus frischem Zu -<br />

cker rohrsaft. Es darf lediglich<br />

im Bereich zwischen 38 und<br />

48 Volumenprozent abgefüllt<br />

werden, bei Rum hingegen kann<br />

das deutlich höher sein. Ungefähr<br />

30.000 Cachaça-Brennereien gibt<br />

es in Brasilien, mit einem jährlichen<br />

Ausstoß von über einer Milliarde<br />

Liter. Das gleiche Grundprodukt<br />

wie der »Cachaça artesanal«<br />

verwendet der »Rhum<br />

agricole« aus der französischen<br />

Karibik. Sie sind sich auch im<br />

Geschmack sehr ähnlich: rustikal,<br />

erdig, ungeschliffen, im<br />

Gegensatz zum eleganten, fast<br />

möchte man sagen dekadenten<br />

»normalen« Rum. Dazu passt<br />

auch der Name Caipirinha als<br />

»der vom Land kommende«. Der<br />

Leib- und Magenschnaps Brasiliens<br />

ist vor allem zum Mixen von<br />

Longdrinks, Batidas, da. Dabei<br />

werden frische Säfte oder Früchte<br />

(Kokos, Maracuja, Mango,<br />

Honig) gepresst oder püriert und<br />

mit viel Eis vermengt. Eine Shortdrink-Variation<br />

sehen Sie rechts.<br />

JETZT<br />

GRATIS<br />

BARGUIDE<br />

APP<br />

Die Hamburger »Le Lion Bar« gehört<br />

zu den besten Bars der Welt. Und<br />

Patron JÖRG MEYER zu den besten<br />

Barfachleuten. Wer könnte besser<br />

mixologisches Neuland betreten?<br />

BRAZIL BASIL SMASH<br />

ZUTATEN<br />

6 cl Cachaça<br />

2 cl Rohrzuckersirup<br />

3 cl Zitronensaft<br />

1 Handvoll Basilikum<br />

Garnitur: Basilikumblätter<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Basilikum stark mit einem Stößel<br />

zerdrücken. Mit den restlichen<br />

Zutaten shaken.<br />

– In einen Tumbler mit Eiswürfeln<br />

doppelt abseihen und mit Basilikumblättern<br />

garnieren.<br />

Gekonnte Abwandlung eines<br />

modernen Klassikers: »Brazil<br />

Basil Smash«, mit Cachaça<br />

statt Gin als Spirituose.<br />

86<br />

falstaff dez–feb 2019


VIER JAHRE GEREIFT<br />

UNTER DER<br />

KARIBISCHEN SONNE<br />

DO WHAT MOVES YOU<br />

VERANTWORTUNGSVOLLER GENUSS AB 18 JAHREN.<br />

BACARDÍ, ITS TRADE DRESS AND THE BAT DEVICE ARE TRADEMARKS OF BACARDI & COMPANY LIMITED.


Ungarn,<br />

die QUelle<br />

der WUnder.<br />

Lass dich treiben<br />

und lass zu, dass dich<br />

jeder Weg zu einem<br />

neuen Wunder führt.<br />

Atme mit der Natur und<br />

koste ungarische Gerichte!


Gourmet-<br />

Chefredakteur<br />

PHILIPP<br />

ELSBROCK<br />

GOURMET<br />

GOURMET-FESTIVAL IM RHEINGAU<br />

GENUSS-ELITE ZU<br />

GAST IM SCHLOSS<br />

Zum Ende des Winters kommt im<br />

Rheingau eine kulinarische Elite<br />

zusammen, die ihresgleichen sucht.<br />

Vom 21. Februar bis zum 10. März laden<br />

zweimal täglich internationale Spitzenköche<br />

zu eindrucksvollen Menüs ins Hattenheimer<br />

»Kronenschlösschen«, begleitet von<br />

Weinen und Winzern der obersten Liga.<br />

Gäste des Rheingauer Gourmet & Wein<br />

Festivals sind unter anderem die Drei-Sterne-Köche<br />

Christian Bau und Roberto Cerea<br />

(Lombardei), der Südafrikaner Reuben<br />

Riffel und Toni Möhrwald aus<br />

Österreich. Aus der Weinwelt<br />

haben sich unter anderem<br />

Gaia Gaja angekündigt,<br />

Roederer und die Do -<br />

maine Faveley. Der Vorverkauf<br />

hat begonnen.<br />

www.rheingau-gourmetfestival.de<br />

GÖTTINGEN MIT NEUEM SZENE-SPOT<br />

Göttingen war bislang eher nicht als<br />

Hotspot für Szene-Foodies bekannt: Die<br />

Eröffnung des Designhotels »FREIgeist«<br />

bringt nun in mehrerer Hinsicht frischen<br />

Wind in die Universitätsstadt. Zum einen<br />

gehört mit dem »Intuu« ein Restaurant<br />

dazu, das sich der angesagten Nikkei-<br />

Küche verschrieben hat. Noch bemerkenswerter<br />

ist aber die Bar »Herbarium«:<br />

Das Konzept hierfür stammt von<br />

einer irischen Designagentur, die auch<br />

den Auftritt der weltberühmten Bar<br />

»The Dead Rabbit« in New York entwickelte.<br />

Das Hotel selbst bietet 118<br />

in dividuell eingerichtete Zimmer.<br />

www.freigeist-göttingen.de<br />

Neu in Göttingen:<br />

angesagte Nikkei-Küche<br />

und eine Bar nach<br />

New Yorker Vorbild.<br />

90<br />

falstaff<br />

dez–feb 2019


NOTIZEN<br />

MASSIMO BOTTURA PLANT<br />

ABLEGER IN LOS ANGELES<br />

SÜSSER ABSCHIED<br />

Er hat etliche Schüler geprägt, bahnbrechende Desserts entworfen und backt einen Stollen,<br />

der zu den besten <strong>Deutschland</strong>s gehört – jetzt verlässt Ausnahme-Patissier Pierre<br />

Lingelser (Foto), 57, das Drei-Sterne-Haus »Schwarzwaldstube« in Baiersbronn. Der<br />

gebürtige Elsässer kehrt zurück in seine Heimat, aus der er bislang immer einpendelte.<br />

Der italienischen Starkoch Massimo Bottura<br />

plant, eine Dépendance in Los<br />

Angeles zu eröffnen. Botturas Stammhaus<br />

»Osteria Francescana« befindet<br />

sich in Modena, die Filiale in den Vereinigten<br />

Staaten ist bislang als Kooperation<br />

mit dem Modelabel »Gucci« gedacht.<br />

GLÜHWEIN-<br />

ELIXIER<br />

Fotos: P.Stumpf, Dr. Jaglas, Paolo Terzi Fotografo, Modena, beigestellt<br />

GRÜNES GOLD, FRISCH GEPRESST<br />

In den Wintermonaten bringen die Olivenbauern rund ums<br />

Mittelmeer wieder ihre Ernte ein: Von teils uralten, knorrigen<br />

Bäumen gelangt dann der Rohstoff für eine flüssige<br />

Delikatesse zu den Ölmühlen. Ein gutes Öl aus den Sorten<br />

Morisca und Manzanilla Sevillana stammt aus der Extremadura,<br />

wo sich zwei ehemalige deutsche Sport-Manager<br />

eine Finca zugelegt haben. Ihr Bio-Öl schmeckt grünlichscharf<br />

und würzt delikat. www.gold-of-extremadura.com<br />

Ein winterliches Multitalent<br />

hat die von der Apothekerin<br />

zur Schnapsverkäuferin aufgestiegene<br />

Christina Jagla<br />

auf den Markt gebracht.<br />

Ihr Dr. Jaglas Glühweinkräuter-Elixier<br />

mit Winterkräutern<br />

lässt sich auf verschiedenste<br />

Weise nutzen: aufgewärmt<br />

und pur, als Dreingabe<br />

zum Sekt oder kombiniert<br />

mit trockenem Tonic. Frohes<br />

Fest! www.dr-jaglas.de<br />

REGIONALE SPEZIALITÄTEN<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Woher stammt Chartreuse, wer isst am<br />

liebsten Ratatouille, in welcher Ecke liebt<br />

man Cochinillo? Ein Blick auf die Landkarte<br />

der neuen Internetseite Tasteatlas<br />

reicht, und schon sieht man, welche<br />

regionale Spezialität in welchem Teil<br />

des Landes populär ist.<br />

www.tasteatlas.com<br />

DEUTSCHLAND ZWEIMAL UNTER<br />

DEN TOP 50 WORLD’S BEST BARS<br />

Zwei deutsche Vertreter haben es<br />

auf die Liste der World’s 50 Best Bars<br />

geschafft. Das Schumann’s in München<br />

landete auf Platz 43, das Berliner<br />

»Buck and Breck« kam knapp dahinter<br />

auf Rang 48. Platz 1 belegte das<br />

»Dandelyan« in London.<br />

dez–feb 2019 falstaff 91


gourmet / REZEPTE<br />

92<br />

falstaff dez–feb 2019


GANS<br />

FROHES<br />

FEST!<br />

Weihnachtszeit ist Bratenzeit. Wir haben vier<br />

köstliche Geflügel-Rezepte für Sie herausgesucht,<br />

die Ihre Feiertage noch schöner machen.<br />

Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch, Julia<br />

<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />

Rezeptideen kostenlos<br />

via E-Mail erhalten<br />

www.falstaff.com/rezept-newsletter<br />

dez–feb 2019 falstaff 93


gourmet / REZEPTE<br />

94<br />

falstaff dez–feb 2019


GEFÜLLTE ENTE MIT SELLERIE,<br />

NÜSSEN UND BRATÄPFELN<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MIN<br />

GARZEIT: 4 STD<br />

ZUTATEN<br />

1 Ente, (ca. 2,5 kg)<br />

Salz<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

FÜR DIE FÜLLUNG<br />

1 Zwiebel<br />

1 EL Butter<br />

200 g Staudensellerie<br />

300 g Äpfel<br />

200 g Krustenbauernbrot<br />

2 Eier<br />

100 g Schlagsahne<br />

1 EL Haselnussblättchen<br />

4 Zweige Thymian<br />

FÜR DIE SERVIETTENKNÖDEL<br />

2 Schalotten<br />

2 EL Butter<br />

1 Handvoll glatte Petersilie<br />

300 g altbackene Brötchen oder Brötchenwürfel<br />

200 ml Milch<br />

2 Eier<br />

Salz<br />

Pfeffer, aus der Mühle<br />

Muskat, frisch gerieben<br />

AUSSERDEM<br />

6 kleine Äpfel (à ca. 100 g)<br />

50 g Marzipan<br />

1 EL Haselnussblättchen,<br />

zerkleinert<br />

4 Zweige Thymian, klein<br />

Cayennepfeffer<br />

1 EL Preiselbeerkompott, aus dem Glas<br />

– Die Ente mit Holzspießchen und Küchengarn verschlie<br />

ßen. Auf die Fettpfanne setzen und im heißen<br />

Ofen auf der zweiten Schiene von unten ca. 3 Stunden<br />

garen. Anschließend die Temperatur auf 220° C<br />

hochschalten und die Ente ca. 1 Stunde fertig braten.<br />

– Zwischendurch mit dem ausgelaufenen Bratfett<br />

bepinseln.<br />

– Nach dem Hochschalten der Backofentemperatur<br />

für die Knödel die Schalotten schälen und hacken.<br />

In der zerlassenen Butter andünsten.<br />

– Die Petersilie waschen, trocken schütteln und<br />

hacken. Die Brötchen würfeln, mit der heißen<br />

Milch übergießen und mit Schalotten und<br />

Petersilie vermischen.<br />

– Die Eier unterkneten. Mit Salz, Pfeffer und<br />

Muskat kräftig würzen. Die Brötchenmasse zu einer<br />

Rolle formen und erst in Frischhaltefolie und<br />

dann in Alufolie einwickeln und die Enden fest<br />

zusammendrehen.<br />

– Die Rolle in einem breiten Topf ca. 30 Minuten<br />

knapp siedend gar ziehen lassen. Herausnehmen,<br />

auswickeln und in Scheiben schneiden.<br />

– Das Kerngehäuse der Äpfel ausstechen.<br />

– Die Marzipanflöckchen mit den Nüssen, Thymianblättchen,<br />

Cayennepfeffer und Preiselbeeren<br />

mischen. Die Äpfel damit füllen und in den letzten<br />

15–20 Minuten zur Ente auf die Fettpfanne geben.<br />

– Kurz vor dem Servieren die Serviettenknödel<br />

in der zerlassenen Butter anbraten.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch, Julia<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Backofen auf 100° C vorheizen.<br />

– Die Ente waschen, trocken tupfen. Innen und<br />

außen salzen und pfeffern.<br />

– Für die Füllung die Zwiebel schälen und fein<br />

würfeln. Den Sellerie ebenso fein würfeln.<br />

Die Zwiebelwürfel in der heißen Butter andünsten.<br />

Die Selleriewürfel kurz mitdünsten, salzen und<br />

pfeffern. In eine Schüssel umfüllen.<br />

– Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und würfeln.<br />

Das Brot ebenfalls in Würfel schneiden.<br />

– Äpfel, Brot, Sellerie und Zwiebeln mischen und<br />

Brot, die Eier, Sahne, Nüsse und Thymianblättchen<br />

unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />

und die Ente mit der Masse füllen.<br />

Quinta do Vesuvio Vintage<br />

Port 1994, Vila Nova de Gaia,<br />

Portugal<br />

Das würzige Entenfleisch mit<br />

seiner frischen Füllung und den<br />

weihnachtlichen Beigaben<br />

bringt die kulinarischen Qualitäten<br />

eines Vintage Ports<br />

mittlerer Reife zum Klingen,<br />

so etwa den kraftvollen und<br />

dennoch nuancierten 1994er<br />

der Quinta do Vesuvio.<br />

www.weineausportugal.berlin<br />

€ 110,–<br />

dez–feb 2019 falstaff 95


gourmet / REZEPTE<br />

ASIA-GÄNSEKEULEN<br />

MIT PAK CHOI<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MIN, GARZEIT CA. 2 STD 20 MIN<br />

MARINIERZEIT CA. 12 STD<br />

ZUTATEN<br />

4 Gänsekeulen<br />

2 rote Chilischoten<br />

3 cm Ingwer<br />

3 Frühlingszwiebeln<br />

2 Knoblauchzehen<br />

4 EL Sojasauce<br />

50 ml Mirin<br />

100 ml Pflaumenwein<br />

Salz<br />

4 kleine Pak Choi<br />

Pfeffer, aus der Mühle<br />

1 Handvoll Shisokresse<br />

legen, 50 ml Marinadenflüssigkeit und 50 ml<br />

Wasser angießen und die Keulen im Ofen ca.<br />

2 Stunden braten, dabei die Haut wiederholt<br />

mit Salzwasser bestreichen. Bei Bedarf noch<br />

etwas Wasser angießen.<br />

– Den Pak Choi waschen, putzen und halbieren.<br />

Die Hälften mit in den Bräter legen, salzen,<br />

pfeffern, mit etwas Garfond beträufeln und<br />

noch ca. 20 Minuten mitbraten.<br />

– Den Bräter herausnehmen, den Pak Choi mit<br />

Shisokresse bestreuen und mit den Keulen<br />

servieren.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Die Gänsekeulen waschen, von allem sichtbaren<br />

Fett befreien und trockentupfen.<br />

– Die Chilischoten waschen, putzen und klein würfeln.<br />

Den Ingwer schälen und fein reiben. Die Frühlingszwiebeln<br />

waschen, putzen und klein würfeln.<br />

– Den Knoblauch schälen und in feine Würfel<br />

schneiden.<br />

– Die Gänsekeulen in eine flache Form legen, mit<br />

Chili, Ingwer, Frühlingszwiebeln und Knoblauch<br />

bestreuen und mit der Sojasauce, dem Mirin und<br />

dem Pflaumenwein übergießen. Die Form mit<br />

Folie bedecken und die Keulen über Nacht im<br />

Kühlschrank durchziehen lassen.<br />

– Am nächsten Tag die Gänsekeulen aus der<br />

Marinade nehmen, trockentupfen und<br />

Raumtemperatur annehmen lassen.<br />

– Den Backofen auf 180° C Ober- und Unterhitze<br />

vorheizen. Die Keulen in einen großen Bräter<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

Shiragiku Junmai Weiße<br />

Chrysantheme, Shiragiku Sake<br />

Brewery, Ibaraki<br />

Dieses Gericht mit seinen intensiven<br />

Reizen benötigt ein<br />

Getränk, das Süße, Schärfe<br />

und Würze einbinden kann:<br />

so etwa einen Sake wie den<br />

Junmai »weiße Chrysantheme«<br />

der Shiragiku Sake Brewery.<br />

Dieser Sake kann bei<br />

Zimmertemperatur oder<br />

lauwarm genossen werden.<br />

www.sake-kontor.de<br />

€ 33,50<br />

Fotos: Stockfood/Jalag/Hoersch, Julia<br />

96<br />

falstaff dez–feb 2019


dez–feb jun <strong>2018</strong> 2019 falstaff 97 97


gourmet / REZEPTE<br />

98<br />

falstaff dez–feb 2019


ORANGENHUHN<br />

MIT VANILLEKAROTTEN<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STD 30 MIN<br />

GARZEIT: 1 STD 10 MIN<br />

ZUTATEN<br />

1 Poularde, ca. 1,4 kg<br />

Salz<br />

6 Zweige Zitronenthymian<br />

1 Bio-Orange<br />

2 EL Butter<br />

1 Msp. Paprikapulver, edelsüß<br />

1 Msp. Curry<br />

Pfeffer, aus der Mühle<br />

500 g bunte Möhren<br />

1 EL Puderzucker<br />

1 Vanilleschote, Mark<br />

200 g Maronen, gegart, geschält, vakuumverpackt<br />

50 ml trockener Rotwein<br />

150 ml Gemüsefond<br />

100 ml Orangensaft<br />

50 g eiskalte Butter, in Stücken<br />

immer wieder mit Bratensaft bepinseln.<br />

– Die Möhren schälen und längs vierteln. Den<br />

Puderzucker in einem Topf schmelzen, den Rest<br />

der Butter, Vanillemark und die Möhren zugeben<br />

und unter Rühren andünsten. Die Maronen zugeben,<br />

den Rotwein angießen und alles ca. 7 Minuten<br />

dünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

– Die Poularde aus dem Ofen nehmen. Den<br />

Bratensatz mit dem Fond und dem Orangensaft<br />

ablöschen. Anschließend durch ein feines Sieb<br />

in einen Topf passieren und etwas einreduzieren,<br />

abschmecken und nach Belieben mit der Butter<br />

zu einer cremigen Sauce aufmontieren.<br />

– Das Orangenhuhn auf den Vanillekarotten<br />

anrichten und servieren.<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Backofen auf 200° C Ober- und Unterhitze<br />

vorheizen. Die Poularde waschen, trocken tupfen,<br />

innen und außen salzen.<br />

– Die Thymianzweige unter die Haut stecken. Hierfür<br />

die Haut vorsichtig mit den Fingern anheben<br />

und leicht vom Fleisch lösen. Dann den Thymian<br />

zwischen Haut und Fleisch schieben.<br />

– Die Orange waschen, in grobe Stücke schneiden<br />

und die Poularde damit füllen. Die Poularde mit<br />

Holzspießchen und Küchengarn verschließen.<br />

– 1 EL Butter in einer Pfanne schmelzen.<br />

Mit Paprika, Curry, Salz und Pfeffer würzen.<br />

– Die Poularde auf ein Blech oder in einen flachen<br />

Bräter legen und mit der Würzbutter bepinseln.<br />

– Im heißen Ofen auf der zweiten Schiene von unten<br />

ca. 60 bis 70 Minuten braten, zwischendurch<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

2017 »Ur-Alte Reben«<br />

Zeltingen Sonnenuhr<br />

Riesling Spätlese<br />

feinherb, Weingut<br />

Selbach-Oster, Mosel<br />

Die feinherbe Spätlese<br />

trägt eigene Zitrusfrucht<br />

zu den Orangen des<br />

Ge-richts bei und bindet<br />

mit ihrer dezenten Süße<br />

die Pikanz von Paprika<br />

und Curry ein.<br />

www.selbach-oster.de<br />

€ 22,–<br />

Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch Julia<br />

dez–feb 2019 falstaff 99


gourmet / REZEPTE<br />

Rezept von Seite 92.<br />

GÄNSEBRUST MIT<br />

KÜRBIS-SCHALOTTEN-GEMÜSE<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MIN<br />

GARZEIT: 30 MIN<br />

FÜR DIE GÄNSEBRUST<br />

2 Gänsebrüste, à ca. 220 g<br />

30 g Butterschmalz<br />

Salz<br />

Pfeffer, aus der Mühle<br />

1 TL flüssiger Honig<br />

FÜR DAS GEMÜSE<br />

4 Schalotten<br />

600 g Kürbisfruchtfleisch, Hokkaido<br />

2 EL Butter<br />

100 ml Geflügelfond<br />

75 ml trockener Weißwein<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Den Ofen auf 140° C Unter- und Oberhitze<br />

vorheizen.<br />

– Die Gänsebrüste abbrausen, trocken tupfen<br />

und die Haut mehrfach einschneiden.<br />

Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />

– Das Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen<br />

und die Gänsebrüste auf der Hautseite darin<br />

ca. 5 Minuten goldbraun braten, dann wenden und<br />

auf der Fleischseite nur kurz anbraten.<br />

– Die Haut mit dem Honig bepinseln und die<br />

Gänsebrüste auf dem Gitter im Ofen über<br />

einer Fettpfanne 20–25 Minuten rosa garen.<br />

– Inzwischen für das Gemüse die Schalotten<br />

schälen und in Spalten schneiden. Den Kürbis<br />

ebenfalls in mundgerechte Spalten schneiden.<br />

– Die Kürbisspalten zusammen mit den Schalotten<br />

in einem heißen Topf in der Butter 4–5 Minuten<br />

leicht goldbraun braten.<br />

– Mit dem Fond und dem Wein ablöschen, salzen,<br />

pfeffern und zugedeckt ca. 20 Minuten gar dünsten.<br />

– Die Gänsebrust in Streifen schneiden und<br />

zum Gemüse servieren.<br />

GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />

2015 Roussanne Vieilles<br />

Vignes, Château de<br />

Beaucastel, Rhône<br />

Der in diesem Rezept recht<br />

prominente Kürbis lässt die<br />

klassische Begleitung der<br />

Gänsebrust mit einem roten<br />

Châteauneuf-du-Pape eher<br />

problematisch erscheinen –<br />

aber ein weißer Châteauneufdu-Pape<br />

hat die Kraft und<br />

vor allem auch den Schmelz,<br />

um die Gans zu begleiten<br />

und ebenso das Gemüse.<br />

Eine ideale Wahl.<br />

www.weingrube.com<br />

€ 155,–<br />

Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch Julia<br />

100<br />

falstaff dez–feb 2019


Weihnachtsgeflügel<br />

Wir liefern Ihr<br />

aus artgerechter Haltung innerhalb von 24 Stunden<br />

Entdecken Sie zum Beispiel unsere Stoppelgans<br />

aus dem Münsterland. Die neun Wochen alte<br />

Gans ist besonders zart und saftig.<br />

Art.: 5502 | ca. 2,2 - 2,8 kg | 25,- €/kg<br />

www.otto-gourmet.de


gourmet / BRÄTER<br />

GUSSEISENBRÄTER:<br />

EINER FÜR ALLES<br />

Von Kupfer bis Teflon, von Eisen bis Email: Die Welt ist voller<br />

Töpfe und Pfannen, die wir alle wollen sollen – dabei reicht meist ein einziges<br />

Kochbehältnis. Wir sagen Ihnen, welches.<br />

TEXT TOBIAS MÜLLER<br />

Der beste aller Bräter ist aus<br />

dickem Gusseisen, emailliert<br />

und rund. Er hat nicht zu kleine<br />

Griffe links, rechts und am<br />

Deckel und einen Durchmesser<br />

von etwa 24 cm. So, jetzt wissen Sie das.<br />

Wenn Sie einfach nur gut kochen und bis<br />

zum Ende Ihres Lebens glücklich mit ihrem<br />

Bräter sein wollen und außerdem ein paar<br />

hundert Euro übrig haben, verschwenden Sie<br />

hier nicht weiter Ihre Zeit. Ziehen Sie jetzt<br />

einfach los und kaufen sich einen Le­ Creuset-<br />

Topf. Er ist nicht billig, dafür wunderschön,<br />

und wird Sie sicher nicht enttäuschen. Besser<br />

werden Bräter nicht. Für alle anderen, die es<br />

doch noch genauer wissen oder sparen wollen,<br />

holen wir hier weiter aus.<br />

Ein Bräter ist das vielleicht vielseitigste<br />

Küchengerät. Sie können in ihm Fleisch und<br />

Gemüse scharf anbraten und gleich danach<br />

zu einem Eintopf schmoren, in ihm lassen<br />

sich Suppen genauso kochen wie Reis oder<br />

ganze Hühner. Er ist der perfekte Brotbackofen,<br />

funktioniert auf dem Herd als Pfanne,<br />

im Rohr als Topf, und wenn Sie es geschickt<br />

anstellen, dann wird aus ihm selbst auf<br />

einem Lagerfeuer mit ein paar Kohlen eine<br />

Art Backrohr – kurz, wenn Sie ein einziges<br />

Kochgerät mit auf die Insel nehmen müssten,<br />

es sollte ein Bräter sein.<br />

Gusseisen ist für ihn das beste Material,<br />

weil es Hitze sehr gut speichert – das heißt,<br />

selbst wenn die Temperatur Ihres Ofens<br />

oder Ihres Herds schwankt (was sie bei den<br />

allermeisten Heimgeräten tut), sorgt Ihr Bräter<br />

dafür, dass es in ihm ziemlich gleichmäßig<br />

warm ist und es keine heißen oder kalten<br />

Stellen gibt. Je dicker das Gusseisen, desto<br />

besser – zumindest, solange Sie den Bräter<br />

noch heben können. Gleichzeitig ist Gusseisen<br />

fast unzerstörbar und hält auch sehr<br />

hohe, sehr plötzliche Hitze aus, was es an ­<br />

genehm von einem Römertopf aus Keramik<br />

unterscheidet. Nur fallen dürfen Sie es nicht<br />

lassen, weil er erstaunlich leicht zerbricht.<br />

Bräter, die nicht emailliert sind – etwa die<br />

günstigen Modelle von Ikea – müssen vor<br />

dem Gebrauch eingebrannt werden, ganz<br />

genauso wie eine Gusseisenpfanne. Das ist<br />

nicht schlimm, aber etwas mehr Arbeit.<br />

Außerdem kann blankes Gusseisen an<br />

Gerichte mit viel Säure, etwa Eintöpfe auf<br />

Tomatenbasis, mit der Zeit einen leicht<br />

metallischen Geschmack abgeben. Email<br />

verhindert das und ist außerdem eine ganz<br />

wunderbare Anti-Haft-Beschichtung. Nachteile?<br />

Mir nicht bekannt.<br />

Rund ist in den allermeisten Fällen schlicht<br />

die praktischste Form, weil Herdplatten nun<br />

einmal rund sind und sich Dinge wie Krautrouladen<br />

oder Fleischbällchen ideal hineinschlichten<br />

lassen. 24 cm ist meiner Erfahrung<br />

nach schlicht die ideale Haushaltsgröße für<br />

zwei bis vier Personen und Hobby-Brotbä­<br />

cker. Wenn Sie fünf Kinder haben, nehmen<br />

sie das nächstgrößere Modell, wenn sie allein<br />

leben, eine Nummer kleiner.<br />

Zahlreiche Firmen bieten gute Gusseisenbräter<br />

an. Die schwedische Firma Skeppshult<br />

etwa erzeugt besonders massive Gusseisenbräter<br />

(und sehr gute Pfannen), die Firma<br />

Staub ist ein französischer Qualitätsbetrieb.<br />

Selbst Ikea hat sehr günstige Gusseisenbräter<br />

im Angebot, von denen mir einer viele Jahre<br />

sehr gute Dienste geleistet hat. Die Firma<br />

Riess baut eine österreichische, etwas leichtere<br />

Eisenbräter-Version. Und Le Creuset?<br />

Die Firma ist wohl für die letzte Gusseisenbräter-Revolution<br />

verantwortlich: Die Bräter<br />

wurden einst meist mit kleinen Füßen hergestellt,<br />

damit sie über Kohlenfeuer gestellt<br />

werden konnten, und hatten flache Deckel<br />

mit Rand, auf die man glühende Kohlen für<br />

Oberhitze legen konnte.<br />

1925, im Gründungsjahr der Firma, brachte<br />

Le Creuset als Erste einen Topf ohne Füßchen<br />

und mit dem klassischen gewölbten Kuppeldeckel<br />

heraus. Das hat sich als schwer verbesserbar<br />

erwiesen. Jeder der Töpfe, die im<br />

Le-Creuset-Werk in Fresnoy-le-Grand nahe<br />

der französisch-belgischen Grenze produziert<br />

werden, wird von einem eigenen Team kontrolliert,<br />

bevor er verkauft wird. Sie sind dick<br />

sowie emailliert und rund zu haben.<br />

Womit wir wieder beim Anfang und dem<br />

besten aller Bräter wären.<br />

102<br />

falstaff dez–feb 2019


1. CHASSEUR – DE BUYER<br />

Casserole<br />

Gesehen um: € 179,–<br />

Mit einem Durchmesser von 28 cm<br />

lässt sich mit dieser Kasserolle nicht<br />

nur perfekter Braten zubereiten, sie ist<br />

auch für Schmorgemüse und Suppen<br />

bestens geeignet.<br />

www.debuyer-brandshop.com<br />

5. FISSLER special arcana<br />

Bauernpfanne<br />

Gesehen für € 169,–<br />

Die Emaillierung der Innenflächen<br />

unterstützt die Bildung einer Patina,<br />

die für den traditionellen Schmorgeschmack<br />

sorgt. Der dicke, glatte<br />

Boden eignet sich für alle Herdformen.<br />

www.fissler.com<br />

2. LE CREUSET Gourmet-Profitopf<br />

Gesehen für € 255,–<br />

Der Gourmet-Profitopf mit 30 cm<br />

Durchmesser ist ein gusseiserner Allrounder,<br />

der auch als Pfanne einsetzbar<br />

ist. Er ist ideal für Gerichte, die<br />

zuerst scharf angebraten und anschließend<br />

im Backofen gegart werden.<br />

www.lecreuset.de<br />

6. MAUVIEL M’Heritage Bratentopf<br />

Gesehen für € 439,90<br />

Der Kupfertopf ist 2,5 mm dick,<br />

passt sich Temperaturunterschieden<br />

schnell an und verteilt die Wärme<br />

gleichmäßig. Die gusseisernen Griffe<br />

machen den Bräter auch optisch<br />

äußerst attraktiv.<br />

www.mauviel.com<br />

3. SCHULTE-UFER Rustika<br />

Multi-Bräter<br />

Gesehen für € 99,–<br />

Großer Bräter mit 5 l Fassungsvermögen.<br />

Besonderer Reiz: Der Deckel ist ebenfalls<br />

aus emailliertem Gusseisen und kann<br />

auch als Pfanne verwendet werden.<br />

www.schulte-ufer-kg.de<br />

7. WMF Ovaler Gusseisen<br />

Bräter ProfiSelect<br />

Gesehen für € 169,–<br />

Der 30 cm breite Bräter aus emailliertem<br />

Gusseisen läuft vor allem bei<br />

großen Portionen wie ganzem Geflügel<br />

oder Rinderbraten zu Höchstform auf.<br />

www.wmf.com<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

4. SPRING Escale<br />

Gesehen für € 179,–<br />

Der ovale Bräter bringt es auf eine<br />

maximale Breite von 31 cm und<br />

ermöglicht eine extrem schnelle und<br />

gleichmäßige Hitzeverteilung.<br />

www.spring-brandshop.eu<br />

8. STAUB Bräter mit Glasdeckel<br />

Gesehen für € 179,–<br />

Brat- und Röstaromen können sich in<br />

diesem Bräter perfekt entfalten. Der<br />

Glasdeckel macht den Bräter etwas<br />

leichter als seine Kollegen.<br />

www.zwilling-shop.com<br />

dez–feb 2019 falstaff 103


Das Zeichen für<br />

höchsten Käsegenuss.<br />

Die Schweiz kann auf eine einzigartige, fast 1.000-jährige Käsetradition<br />

zurückblicken. Auch heute noch wird die große Vielfalt an Sorten nach<br />

überlieferten Rezepturen handwerklich gefertigt. Aus tagesfrischer Schweizer<br />

Milch, die zur besten weltweit gehört. Die Käsermeister verzichten freiwillig<br />

auf Zusatzstoffe und Gentechnik, so dass jeder Laib ein reines Naturprodukt<br />

ist und selbst höchste Qualitätsansprüche von Käsegenießern erfüllt.


promotion / KÄSE AUS DER SCHWEIZ<br />

KÄSE AUS DER SCHWEIZ / promotion<br />

Foto: Brigitte Sporrer<br />

QR-Code scannen und<br />

Rezept entdecken<br />

Schweizer Lebensart:<br />

Klassiker mit Schweizer Käse!<br />

Naturbelassener Schweizer Käse – eine jahrhundertealte Leidenschaft. Auch in Klassikern der Schweizer<br />

Küche ist Schweizer Käse ein wichtiger Bestandteil. Ob z.B. im Käsefondue oder Raclette: Beide Nationalgerichte<br />

sind auch hierzulande ein Highlight, für das sich Genießer zusammen mit Freunden oder Familie<br />

gerne viel Zeit nehmen.<br />

SCHWEIZER RACLETTE-<br />

GENUSS<br />

Bei einem Raclette-Abend ist es<br />

ganz einfach, den Alltag hinter sich<br />

zu lassen und die Schweizer Lebensart<br />

zu genießen. Die praktischen<br />

Raclette-Pfännchen lassen sich<br />

vielfältig füllen: Granatapfel oder<br />

Feigen passen beispielsweise hervorragend<br />

zu Schweizer Raclette.<br />

Auch Fleisch und Schinken sowie<br />

viele Gemüsesorten harmonieren<br />

wunderbar mit der zartschmelzenden<br />

Käsespezialität. Wer es ganz<br />

klassisch liebt, genießt dazu nur<br />

Pellkartoffeln und Cornichons.<br />

Übrigens: Die Rinde vom original<br />

Schweizer Raclette ist zum Mitessen.<br />

Denn im Gegensatz zu vielen<br />

anderen Raclettesorten ist diese<br />

nicht mit dem Konservierungsstoff<br />

Natamycin (E235) behandelt.<br />

WELTBEKANNT UND<br />

HÖCHST BELIEBT<br />

Über 600 Käsesorten werden heute<br />

in der Schweiz produziert. Zu den<br />

berühmtesten gehört echter<br />

Schweizer Emmentaler AOP. Im<br />

Gegensatz zu den vielen Kopien hat<br />

nur das nussig-würzige Original<br />

seinen Ursprung im Schweizer<br />

Emmental. Genießer schätzen auch<br />

würzigen Appenzeller ® Käse, der<br />

während der Reife mit der geheimnisvollen<br />

Kräutersulz gepflegt wird.<br />

Und fruchtig-kräftiger Le Gruyère<br />

AOP entsteht seit 1115 nach überlieferter<br />

Rezeptur in Dorfkäsereien.<br />

Ein weltweit einzigartiger Käse ist<br />

Tête de Moine AOP – übersetzt<br />

Mönchskopf – der zu hocharomatischen<br />

Rosetten gedreht wird.<br />

ORIGINAL SCHWEIZER<br />

KÄSEFONDUE<br />

Die Mutter aller Käsefondues ist das<br />

„Moitié-Moitié“: Es besteht je zur<br />

Hälfte aus Le Gruyère AOP und<br />

Vacherin Fribourgeois AOP. Je<br />

nach Schweizer Region werden<br />

verschiedene Käsemischungen fürs<br />

Fondue verwendet – z.B. auch<br />

Appenzeller ® Käse und echter<br />

Schweizer Emmentaler AOP.<br />

Neben Baguettewürfeln und Gewürzgurken<br />

lässt das Käsefondue<br />

viel Raum für kreative Interpretationen:<br />

mit Bündnerfleisch, Pilzen,<br />

Gemüse oder auch Obst wie Birnen<br />

und Weintrauben.<br />

Die abgebildeten Rezepte sowie viele weitere abwechslungsreiche Ideen<br />

finden Sie auf www.schweizerkaese.de<br />

SCHWEIZER KÄSETRADITION<br />

Seit vielen Jahrhunderten werden in der Schweiz die zahlreichen<br />

Käsesorten nach überlieferten Rezepturen aus bester Schweizer Milch<br />

noch von Hand gefertigt. Jeder Laib ist von höchster Qualität und gänzlich<br />

naturbelassen, denn die Käsermeister verzichten bis heute freiwillig<br />

auf jegliche Zusatzstoffe sowie auf Gentechnik.<br />

Jetzt Rezept<br />

entdecken<br />

HEISSE FONDUE-TIPPS:<br />

Pro Person rechnet man ca. 200 g Schweizer Käse. Lassen Sie sich<br />

den Käse frisch an der Theke reiben. Baguette vom Vortag eignet<br />

sich besser zum Eintunken als ganz frisches. Als Getränk passt ein<br />

trockener Weißwein oder schwarzer Tee.<br />

Jetzt Schweizer Käse auf<br />

Facebook und Instagram folgen<br />

dez–feb 112019 / 17 falstaff<br />

105 61


gourmet / WISSENSCHAFT<br />

106<br />

falstaff jun dez–feb <strong>2018</strong>2019


GUT GEKAUT<br />

IST HALB VERDAUT<br />

Eine der grundlegenden Regeln beim Essen lautet: gut kauen, nicht schlingen!<br />

Wer hat das nicht in seiner Kindheit oftmals gehört? Lass dir Zeit! Aber warum?<br />

Macht es satter, macht es schlank? Hilft es, zu verdauen?<br />

Die Antwort ist dreimal Ja! Lesen Sie, was dahintersteckt.<br />

TEXT MARLIES GRUBER ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />

dez–feb jun <strong>2018</strong> 2019 falstaff 107 107


gourmet / WISSENSCHAFT<br />

Jeder, der schon einmal eine F.X.-<br />

Mayr-Kur gemacht hat, kennt das:<br />

Jeden Bissen gründlich kauen und<br />

einspeicheln, bevor man ihn<br />

schluckt. So macht sogar eine Semmel<br />

mit etwas Milch richtig satt. Sie zu verputzen<br />

dauert nämlich eine halbe Ewigkeit<br />

im Gegensatz zur üblichen Hektik. Und das<br />

ist auch schon ein Clou an der Sache: die<br />

Zeit. Schließlich setzt das Sättigungsgefühl<br />

erst etwa 15 bis 20 Minuten, nachdem wir<br />

zu essen begonnen haben, ein. Isst man hastig,<br />

hat man in einer Viertelstunde bereits<br />

viele Kalorien intus, die für ein Sättigungsgefühl<br />

gar nicht nötig gewesen wären. Lässt<br />

man sich hingegen Zeit, spürt man sogar<br />

eher, wann es reicht. Die Sättigungssignale<br />

gehen ans Gehirn. Langsam-Esser essen daher<br />

oft auch weniger als Schnell-Esser. Und<br />

Langsam-Esser zählen oft auch zu jenen<br />

Menschen, die es verstehen, zu genießen.<br />

Nicht nur, dass sie sich mehr Zeit zum Essen<br />

nehmen, sie kosten es im wahrsten Sinne des<br />

Wortes mehr aus. Sie konzentrieren sich auf<br />

den Duft, den Geschmack, die Textur, die Synergien<br />

der einzelnen Komponenten oder der<br />

flüssigen Begleitung. Sie stellen ihre Sinne<br />

»scharf« und erfreuen sich am Gaumenspiel<br />

weitaus mehr als an der schlichten Menge.<br />

Durch das mehrmalige Kauen werden die<br />

Speisen auch gründlicher zerkleinert und mit<br />

dem Speichel vermischt. Damit ergibt sich<br />

die Chance, besser hinzuschmecken. Denn in<br />

der Wechselwirkung mit dem Speichel lösen<br />

sich schon manche Nahrungsbausteine auf,<br />

die dann andere Geschmackskomponenten<br />

aufweisen. So schmeckt die Semmel nach vielem<br />

Kauen eindeutig süßer. Das liegt daran,<br />

dass das stärkeabbauende Enzym Amylase<br />

im Speichel bereits die Semmel in Arbeit<br />

nimmt und die Stärke beginnt, sich in einzelne<br />

Zuckerbausteine zu zergliedern. Außerdem<br />

machen die Schleimstoffe im Speichel die Bissen<br />

erst richtig schlüpfrig und damit schluckfähig.<br />

Etwa 0,5 bis 1,5 Liter Speichel produzieren<br />

wir pro Tag, je nach Wasserstand im<br />

Körper. Trinkt man zu wenig, werden Mund<br />

und Rachen schnell trocken. Das spart einerseits<br />

Wasser ein, andererseits führt es zum<br />

Durstgefühl, und daraufhin wird im Regelfall<br />

das Flüssigkeitsmanko ausgeglichen.<br />

Gut kauen verzögert also nicht nur die Kalorienaufnahme,<br />

sondern ist bereits der erste<br />

108<br />

falstaff<br />

dez–feb 2019


w<br />

DAS SÄTTIGUNGSGEFÜHL SETZT ERST ETWA<br />

15 BIS 20 MINUTEN, NACHDEM WIR ZU ESSEN<br />

BEGONNEN HABEN, EIN. ISST MAN HASTIG, HAT<br />

MAN IN EINER VIERTELSTUNDE BEREITS VIELE<br />

KALORIEN INTUS, DIE FÜR EIN SÄTTIGUNGS-<br />

GEFÜHL GAR NICHT NÖTIG GEWESEN WÄREN.<br />

Schritt bei der Verdauung. Diese Vorarbeit<br />

macht es dann dem Magen leichter, die Speisen<br />

zu verdauen. Sodbrennen, Magenbeschwerden,<br />

Blähungen und Verstopfungen<br />

sind bei gutem Kauen seltener. Im Magen<br />

wird durch Kontraktionen die Nahrung mit<br />

der Magensäure vermischt, zermahlen und<br />

»angedaut«. Feste Speisen verweilen etwa<br />

ein bis vier Stunden im Magen, Wasser etwa<br />

zehn bis 20 Minuten. Dann wandert der<br />

Nahrungsbrei in den Dünndarm weiter, wo<br />

er zu Ende verdaut wird. Welche Vorarbeit<br />

ordentliches Kauen leistet, zeigt sich manches<br />

Mal, wenn man es nicht schafft. Erbsen<br />

oder auch Maiskörner kann man mitunter<br />

am Ende unverdaut wiederentdecken. Das<br />

MYTHOS<br />

Der Verdauungsschnaps ist<br />

übrigens eine Mär. Hochprozentiges<br />

vermittelt zwar ein wohliges Gefühl<br />

nach deftigem Essen. Das liegt<br />

jedoch daran, dass Alkohol die<br />

Blutgefäße erweitert und die Muskeln<br />

entspannt. Demnach ist auch der<br />

Magen relaxt, die bessere Verdauung<br />

aber nur ein trügerisches Gefühl.<br />

Tatsächlich verzögert sich mit<br />

hochprozentigem Alkohol die Verdauung<br />

sogar. Nach einer üppigen Mahlzeit<br />

helfen dagegen Kaffee und Tee<br />

oder Alkohol bis zu etwa 5 Vol.-% wie<br />

Bier, gespritzter Wein oder Most.<br />

Sie sorgen dafür, dass mehr<br />

Magensäure gebildet wird und bringen<br />

so die Verdauung eher in Schwung.<br />

liegt daran, dass die Magensäure die äußeren<br />

Hüllen von Erbsen oder Maiskörnern<br />

nicht knacken kann. Wurden sie nicht zerbissen,<br />

kann das Innere nicht erschlossen<br />

und verwertet werden.<br />

MAN KANN KAUEN AUCH TRAINIEREN<br />

Empfehlungen zum Kauen reichen von 20-<br />

bis 50-mal pro Bissen. Man muss im Alltag<br />

wohl nicht genau mitzählen, darauf kommt<br />

es nicht an. Die Aufmerksamkeit aufs Kauen<br />

und Schmecken zu lenken, ist bereits ein erster<br />

wichtiger Schritt. Will man »mehr kauen«<br />

trainieren, bieten sich harte Kandidaten<br />

an, also eher Brot als Weichkäse. Auch das<br />

Besteck zwischen den einzelnen Bissen beiseite<br />

zu legen kann eine Hilfe sein, um achtsamer<br />

zu sein, etwas Ruhe und Gelassenheit<br />

beim Essen zu üben und seine kulinarische<br />

Wahrnehmung zu steigern. Denn entscheidend<br />

ist eben nicht nur, was wir essen, sondern<br />

WIE wir essen. Und damit landen wir<br />

einmal mehr bei dem Schluss: Genießen Sie!<br />

Dass sich positive Effekte davon auch auf<br />

der Waage ablesen lassen, zeigen übrigens<br />

Umfragen zum Thema Genuss: Unter den<br />

Genießern war der Anteil jener mit Normalgewicht<br />

am höchsten. Umgekehrt wurden<br />

unter denen, die schnell essen und sich nichts<br />

aus Genuss machen, die meisten (stark)<br />

Übergewichtigen verzeichnet. Gut kauen und<br />

damit langsamer essen kann also durchaus<br />

ein figurfreundlicher Weg sein.<br />

Weitere Food-Facts<br />

aus der Welt der<br />

Wissenschaft:<br />

www.falstaff.com/science<br />

<<br />

dez–feb 2019 falstaff 109


gourmet / STERNEKÖCHE<br />

EINMAL<br />

STERNE<br />

..<br />

UND ZURUCK<br />

Gutes Essen boomt, der Trend zur hochwertigen Ernährung ist ungebrochen,<br />

noch nie gab es in <strong>Deutschland</strong> so viele Spitzenrestaurants. Doch profitieren<br />

die Köche davon? Ein Report darüber, ob sich Haute Cuisine noch lohnt.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

110<br />

falstaff dez–feb 2019


Fotos: Thomas Samson/AFP/picturedesk, StockFood/<br />

Blend Images, Getty Images<br />

Thomas Bühner<br />

gestaltete im<br />

»La Vie« kleine<br />

Kunstwerke wie<br />

»Dorade, Bohne,<br />

Birne«, bis sein<br />

Restaurant im<br />

Sommer abrupt<br />

geschlossen<br />

wurde.<br />

A<br />

n einem sommerlichen Samstagnachmittag<br />

um kurz nach<br />

12 war es still im Restaurant<br />

»La Vie«. High Noon in<br />

Osnabrück. Soeben hatte<br />

Geschäftsführer und Küchenchef Thomas<br />

Bühner, 56, seinem Team eine traurige<br />

Nachricht verkündet: Das »La Vie« macht<br />

nach mehr als zwölf Jahren zu. Ohne Galgenfrist,<br />

ohne Zeit, sich zu verabschieden,<br />

sondern mit sofortiger Wirkung. Schon am<br />

gleichen Abend wurden keine Gäste mehr<br />

bewirtet. Die Entscheidung traf nicht Bühner<br />

selbst, sondern der Investor im Hintergrund,<br />

ein deutsches Schwerindustrieunternehmen.<br />

Man wolle sich im Zuge einer<br />

organisatorischen Neuausrichtung auf die<br />

Stahlherstellung und -verarbeitung konzentrieren,<br />

hieß es in der Pressemitteilung.<br />

Auf einen Schlag erloschen drei Michelin-<br />

Sterne über <strong>Deutschland</strong>. Das mag vernachlässigbar<br />

wirken, betrachtet man den reichlich<br />

bestirnten deutschen Gourmethimmel,<br />

an dem noch immer knapp 300 Michelin-<br />

Sterne leuchten. Dennoch war der Tag im<br />

Sommer ein Tiefschlag für die internationale<br />

Gourmetszene. Und ein symbolischer<br />

Vorgang, der zeigt, wie es um die Rentabilität<br />

der Haute Cuisine bestellt ist. Oder<br />

nicht? <strong>Falstaff</strong>-Autoren aus Österreich,<br />

<strong>Deutschland</strong> und der Schweiz sind der Frage<br />

nachgegangen, ob sich mit einem Restaurant<br />

der obersten Liga wirklich Geld<br />

verdienen lässt. Sie haben mit vielen<br />

Köchen gesprochen und wollten wissen:<br />

Wie geht es der Spitzengastronomie? Spielen<br />

die Sterne noch immer eine große Rolle?<br />

Was ist die Alternative? Die Bilanz, so<br />

viel sei an dieser Stelle schon verraten, fällt<br />

ernüchternd aus: Schwarze Zahlen schreibt<br />

kaum jemand, der auf höchstem Niveau<br />

kocht. Und das, obwohl hochklassiges<br />

Essen so boomt wie noch nie – und seine<br />

OPFER DES HOHEN DRUCKS IN DER KÜCHE<br />

BERNARD LOISEAU<br />

Einer der erfolgreichsten<br />

Köche<br />

in der Geschichte<br />

Frankreichs<br />

nahm sich<br />

2003 das<br />

Leben, kurz<br />

nachdem<br />

»Gault&Millau«<br />

sein Restaurant<br />

um zwei Punkte<br />

herabgestuft hatte.<br />

Urheber in <strong>Deutschland</strong> erstmals die Anerkennung<br />

bekommen, die sie verdienen.<br />

Anfang Oktober im Schloss Bellevue,<br />

Berlin. Die Stühle im Großen Saal stehen<br />

dicht an dicht, in der ersten Reihe sitzen<br />

Koryphäen aus der Kunstwelt: Filmmusik-<br />

Komponist Hans Zimmer ist aus Hollywood<br />

gekommen, Schauspielerin Julia<br />

Jentsch aus der Schweiz, Fotokünstler Wolfgang<br />

Tillmans aus London. Ganz links sitzt<br />

ein weiterer Ausnahmekönner: Christian<br />

Bau, 47 – seit 20 Jahren kocht er auf<br />

»Schloss Berg« im Saarland, seit 2005<br />

hält er seine drei Sterne. An diesem<br />

BENOÎT VIOLIER<br />

Anfang 2016 erschütterte<br />

der<br />

Selbstmord des<br />

damals besten<br />

Kochs der Welt<br />

die Gourmetszene.<br />

Sein<br />

Res taurant im<br />

»L‘Hôtel de Ville«<br />

in der Schweiz<br />

hatte in sämtlichen<br />

Führern Höchstnoten.<br />

<<br />

dez–feb 2019 falstaff 111


gourmet / STERNEKÖCHE<br />

Der Schweizer<br />

Drei-Sterne-Koch<br />

Andreas Caminada<br />

erfindet Gerichte<br />

wie Lammbauch<br />

mit Sanddorn und<br />

Topinambur. Auch<br />

er hat sich nun ein<br />

zweites Standbein<br />

geschaffen.<br />

<<br />

Vormittag bekommt er von Bundespräsident<br />

Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz<br />

verliehen. »Kunst kann man<br />

nicht nur sehen oder hören, bei Christian<br />

Bau kann man sie vor allem schmecken.<br />

Christian Bau ist ein Koch von Weltrang«,<br />

heißt es in der Laudatio. Eine Ehrung von<br />

höchster Stelle, endlich, doch wirtschaftliche<br />

Sicherheit garantiert auch das nicht.<br />

Einer, der offen darüber spricht, ist der<br />

Hamburger Koch Boris Kasprik, 34. Er<br />

führt sein mit einem Stern ausgezeichnetes<br />

Restaurant »Petit Amour« ohne großen<br />

Geldgeber im Hintergrund. Um die 80<br />

Stunden arbeitet er jede Woche, in schlechten<br />

Zeiten, wenn gerade jemand aus dem<br />

Team krank ist oder gekündigt hat, können<br />

Boris Kasprik, 34,<br />

hat für sein<br />

Restaurant in<br />

Hamburg einen<br />

Stern erkocht.<br />

»Eine Familie kann<br />

ich damit nicht<br />

ernähren«, sagt er.<br />

Arbeitszeiten von 80 Stunden in der Woche sind nicht<br />

ungewöhnlich in der Spitzenküche. Trotzdem bleibt am<br />

Ende oft nur wenig übrig. Viele Angestellte und ein hoher<br />

Wareneinsatz zehren die Gewinne auf.<br />

es auch 120 Stunden werden. Er kommt nie<br />

vor Mitternacht ins Bett, häufig erst gegen<br />

3 Uhr in der Früh, und spätestens am Vormittag<br />

steht er wieder im Laden. Denn<br />

Kasprik gibt ja nicht nur den Takt in der<br />

Küche vor, er ist auch Personalleiter, oberster<br />

Buchhalter und Hausmeister in Personalunion.<br />

Ob er wenigstens gutes Geld verdient<br />

für solch einen Aufwand? »Eine<br />

Familie kann ich damit nicht ernähren«,<br />

sagt Kasprik nüchtern.<br />

Zwar kocht nicht jeder Küchenchef so<br />

produktorientiert wie der Hamburger, der<br />

eine klassisch französische Ausbildung bei<br />

Top-Stars wie Jean-Claude Bourgueil und<br />

Alain Ducasse absolvierte und unter dem<br />

Japaner Seiji Yamamoto arbeitete. Kasprik<br />

kalkuliert mit hohem Wareneinsatz und<br />

sagt: »Für mich ist das wie Weihnachten,<br />

wenn ich einen 12-Kilo-Steinbutt in der<br />

Küche ausnehme und filetiere.« Solche teuren<br />

Edelprodukte gehören eben dazu, auch<br />

wenn sie nicht allein ausschlaggebend sind<br />

für einen Stern. Dazu kommt ein immenser<br />

Personalaufwand – unter Thomas Bühner<br />

arbeiteten zu Spitzenzeiten für 40 Gäste<br />

mehr als 30 Leute im »La Vie«, in fast jeder<br />

Küche eines hochdekorierten Kochs sieht es<br />

ähnlich aus. Zu Recht, meint Bühner:<br />

»Luxus definiert sich auch darüber, in welchem<br />

Grad ich umsorgt werde. Das geht<br />

nicht mit wenigen Mitarbeitern.«<br />

Das Problem: Man muss sie auch bezahlen.<br />

Wer nicht gerade ein Hotel im Rücken<br />

hat, für das ein Haute-Cuisine-Restaurant<br />

Prestigeobjekt ist – meist von anderen<br />

Abteilungen quersubventioniert –, auf dem<br />

lastet der wirtschaftliche Druck schwer.<br />

Etliche Köche, auch bekannte Namen,<br />

reden über Burn-out, psychische Probleme<br />

und stressbedingte Zusammenbrüche, wenn<br />

man sie nicht zitiert. Alkohol und Drogen<br />

sind häufig ein Ventil in der Szene, doch<br />

auch darüber sprechen die wenigsten. Traurige<br />

Zeichen, die die Öffentlichkeit wahrnimmt,<br />

sind Suizide: Der Franzose Benoît<br />

Violier verübte 2016 Selbstmord, nur<br />

<<br />

Fotos: Nils Hasenau, Nina Struve, beigestellt<br />

112<br />

falstaff dez–feb 2019


WILTMANN.<br />

SIEHT MAN.<br />

SCHMECKT<br />

MAN.<br />

www.wiltmann.de


gourmet / STERNEKÖCHE<br />

<<br />

Wo liegt beim Wareneinsatz die magische<br />

Grenze?<br />

Bis 30 Prozent, so lautet die Schulversion, ist<br />

alles noch im grünen Bereich. Darüber wird<br />

es heikel, heißt es. Demgegenüber steht aber<br />

die Sache mit der Qualität. Spitzenprodukte<br />

werden immer rarer und damit auch teurer.<br />

Deswegen gehe ich eher vom Deckungsbeiwenige<br />

Monate, nachdem sein 3-Sterne-<br />

Restaurant im »L’Hôtel de Ville« in Crissier<br />

auf Platz 1 der besten Restaurants gewählt<br />

worden war. Bernard Loiseau, ein anderer<br />

Spitzenkoch aus Frankreich, nahm sich<br />

2003 das Leben – angeblich, weil ein Gourmetführer<br />

die Bewertung seines Restaurants<br />

deutlich herabgestuft hatte.<br />

Mit dem Erfolgsdruck muss man umgehen<br />

können, will man ganz nach oben.<br />

Zusätzlich verdient man kein Geld. Was die<br />

Alternative wäre? Das Konzept ändern, den<br />

Wareneinsatz zurückfahren und auf eine<br />

einfachere Küche setzen. Oder wie Juan<br />

Amador sagt, der früher in Mannheim<br />

kochte und jetzt in Wien auf Weltklasse-<br />

Niveau arbeitet: »Ich kann mir überlegen:<br />

Will ich ein erfolgreicher Geschäftsmann<br />

sein oder will ich ein ganz besonderes Restaurant<br />

haben, eines, das zur Spitze gehört?<br />

Ich und viele meiner Kollegen entscheiden<br />

uns meist für die zweite Variante. Wir müssen<br />

uns aber dann auch irgendwann mit der<br />

Frage der Wirtschaftlichkeit befassen. Denn<br />

diese Frage taucht in jedem Fall irgendwann<br />

auf.« (s. nebenstehendes Interview).<br />

Mit TV-Verträgen zusätzliches Geld zu<br />

verdienen, wie es etwa Szenegastronomen<br />

wie Tim Mälzer machen, dafür haben die<br />

echten Haute-Cuisine-Profis keine Zeit.<br />

»Haben Sie einen von meinen Kollegen<br />

schon mal im Fernsehen gesehen?«, fragt<br />

Thomas Bühner rhetorisch. Der Nachteil<br />

folgt sogleich, denn logischerweise können<br />

diese Köche auch keine Werbegelder verdienen,<br />

weil sie kaum jemand kennt – wer<br />

Mit ständigem Erfolgsdruck muss man umgehen können,<br />

will man ganz nach oben. Manche zerbrechen daran.<br />

<<br />

»DU DENKST,<br />

Juan Amador erhielt 2008 in<br />

<strong>Deutschland</strong> zum ersten Mal<br />

drei Sterne. Jahre später<br />

folgte die Insolvenz. Heute<br />

hat er ein Restaurant in Wien<br />

– und will wieder drei Sterne.<br />

INTERVIEW HERBERT HACKER<br />

FALSTAFF Sie kennen alle Seiten der<br />

Sterne-Gastronomie. Sie haben drei Sterne<br />

bekommen, waren ganz oben, dann die<br />

Insolvenz. Jetzt wieder auf der Jagd nach<br />

dem dritten Stern. Kann sich ein Drei-<br />

Sterne-Restaurant heutzutage überhaupt<br />

noch rechnen?<br />

JUAN AMADOR Das ist nicht einfach zu<br />

beantworten, denn egal, was man tut, wenn<br />

man ein Spitzenprodukt auf den Markt<br />

bringen will, dann ist einem oft die Wirtschaftlichkeit<br />

im Weg. Nehmen wir den<br />

Einkauf in der Küche. Ich kann Forellen um<br />

sechs Euro das Kilo kaufen oder Rotbarben,<br />

die kosten 49 Euro das Kilo. Und dann<br />

kann ich mir überlegen: Will ich ein erfolgreicher<br />

Geschäftsmann sein oder will ich<br />

ein ganz besonderes Restaurant haben, eines,<br />

das zur Spitze gehört? Ich und viele<br />

meiner Kollegen entscheiden uns meist für<br />

die zweite Variante. Wir müssen uns aber<br />

dann auch irgendwann mit der Frage der<br />

Wirtschaftlichkeit befassen, denn sie taucht<br />

in jedem Fall irgendwann auf.<br />

Im »Nobelhart & Schmutzig«<br />

kommen auf 40 Gäste elf<br />

Angestellte – bewusst<br />

wenig im Vergleich zu<br />

anderen Restaurants.<br />

Gerichte wie Rotwild<br />

mit Meerrettich senken<br />

den Wareneinsatz.<br />

Wo entstehen in der Spitzengastronomie<br />

die größten Kosten?<br />

Beim Einkauf, also beim Wareneinsatz, und<br />

beim Personal. Das sind die zwei größten<br />

Killer.<br />

114<br />

falstaff dez–feb 2019


ES K ANN DIR NICHTS PASSIEREN«<br />

Fotos: Photography Marko Seifert, Lukas Ilgner, beigestellt<br />

trag aus (Betrag zur Deckung der Fixkosten,<br />

Anm.). Ich versuche eher einen höheren Umsatz<br />

zu machen, um daraus den Deckungsbeitrag<br />

zu generieren. Ein Beispiel: Wenn<br />

ich jetzt am Tag 1000 Euro Umsatz<br />

mache und einen Wareneinsatz von<br />

25 Prozent habe, dann habe ich einen<br />

Deckungsbeitrag von 750 Euro.<br />

Mache ich aber 5000 Euro Umsatz<br />

am Tag bei 50 Prozent Wareneinsatz,<br />

dann habe ich zwar einen extrem<br />

hohen Wareneinsatz, aber immerhin<br />

2500 Euro Deckungsbeitrag.<br />

Deshalb kann ich mit dem Begriff<br />

Wareneinsatz wenig anfangen,<br />

ich halte das auch nicht mehr für zeitgemäß.<br />

Wenn wir eine gute Auslastung<br />

und einen guten Pro-Kopf-Umsatz haben,<br />

dann werden wir zwar nicht reich, aber es<br />

kann sich ausgehen. Vor allem, wenn dann<br />

noch Werbeverträge und Kochauftritte hinzukommen.<br />

Um wirtschaftlich auf einen grünen Zweig<br />

zu kommen, haben viele Spitzenköche auch<br />

ein Zweitlokal, meistens eine Art Bistro oder<br />

Gasthaus mit wesentlich niedrigeren Preisen.<br />

Sie hatten hier in Wien am Anfang auch<br />

zwei Lokalversionen mit verschiedenen<br />

Preisklassen. Jetzt nicht mehr. Warum?<br />

Das mit dem »einfachen« Zweitlokal hat<br />

bei uns überhaupt nicht funktioniert. Der<br />

Name »Amador« suggeriert offenbar etwas<br />

anderes als eine einfache Küche. Ich liebe<br />

ein gutes Schnitzel, aber man bringt es<br />

nicht mit mir in Verbindung. Gäste sagten<br />

uns oft, ein Gulasch oder ein Beuschl, das<br />

Juan Amador mit <strong>Falstaff</strong>-Autor Herbert Hacker.<br />

Juan Amador: ein Ausnahmekoch,<br />

der alle Höhen und<br />

Tiefen kennt.<br />

ist doch keine Sterne-Küche, da haben wir<br />

uns schon mehr erwartet. Deshalb haben<br />

wir im Vorjahr damit radikal aufgehört<br />

und konzentrieren uns jetzt nur noch auf<br />

unser Hauptrestaurant, mit einer größeren<br />

Küche und einem klaren Ziel.<br />

Dem dritten Stern?<br />

Ja, gar nicht so sehr aus Ego-Gründen, sondern<br />

– das wird Sie vielleicht überraschen –<br />

auch aus wirtschaftlichen Gründen. Denn<br />

wie schon gesagt ist es ein Unterschied, ob<br />

uns ein Restaurant-Tisch pro Person 250<br />

bis 300 Euro Umsatz bringt oder ein Bistro-Tisch<br />

im Schnitt nur 30 bis 50 Euro.<br />

Nun hatten Sie aber schon mal ein Drei-<br />

Sterne-Restaurant in <strong>Deutschland</strong> – mit<br />

dem Ergebnis einer Insolvenz. Was wollen<br />

Sie jetzt besser machen?<br />

Nachdem das damals in Mannheim schiefgegangen<br />

ist, wollte ich eigentlich aus dem<br />

ganzen Sterne-Zirkus aussteigen. Ich hatte<br />

keine Lust mehr. Mir hing dieser ganze Sterne-Wahnsinn<br />

zum Hals raus. Ich habe mich<br />

dann aus privaten Gründen entschieden,<br />

nach Wien zu gehen, um dort eigentlich eine<br />

etwas einfachere Geschichte zu machen. Ein<br />

eher einfaches Wirtshaus, aber doch auch<br />

mit einem Fine-Dining-Bereich. Nur hat<br />

man mir das leider nicht abgekauft. Schon<br />

im ersten Jahr hat uns Michelin zwei<br />

Sterne gegeben. So komisch das<br />

klingt, aber das hat uns nicht geholfen.<br />

Ein Stern wäre okay gewesen,<br />

das hätte auch mein Ego verkraftet.<br />

Aber zwei? Das ist irgendwo<br />

in der Mitte, da willst du doch sofort<br />

den dritten. Vor allem, da ich<br />

ja schon einmal drei Sterne hatte.<br />

Gut, die wollen Sie jetzt wieder.<br />

Bleibt dennoch die Frage nach dem<br />

Unterschied. Wenn es einmal schon<br />

nicht funktioniert hat, warum soll es<br />

jetzt funktionieren? Was haben Sie damals<br />

falsch gemacht?<br />

Wir haben ja in <strong>Deutschland</strong> recht rasch drei<br />

Sterne bekommen, obwohl das gar nicht unser<br />

Ziel war. Aber sie waren plötzlich da. Du<br />

kommst dann in so ein Ding rein, alle wollen<br />

plötzlich was von dir, alle wollen Interviews,<br />

es gibt sogar einen Bericht in der »New York<br />

Times«, du bist plötzlich der Superstar, die<br />

Leute kommen von überall in dein kleines<br />

Fachwerkhaus am Arsch der Welt. Ein halbes<br />

Jahr ausgebucht, du denkst, es kann dir<br />

sowieso nichts passieren, und dann wächst<br />

du, es kommen weitere Restaurants dazu<br />

und eine Kochschule, die viel zu groß ist.<br />

Alles wird dir vor die Füße geworfen. Und du<br />

denkst nie, was passiert, wenn das Ding wackelt.<br />

Und es hat irgendwann gewackelt …<br />

Und genau in dieser Zeit kam auch noch<br />

die Finanzkrise hinzu.<br />

Ganz genau. Ende 2008 ging es los. Unsere<br />

Hauptklientel ist uns damals über Nacht<br />

völlig weggebrochen. Die Frankfurter Banker<br />

waren plötzlich nicht mehr da. Da haben<br />

wir viel Geld verloren. Heute bin ich<br />

wesentlich vorsichtiger. Ich schaue jetzt viel<br />

mehr nach einem Plan B, ich hab immer im<br />

Hinterkopf, dass mir das nicht noch mal<br />

passieren darf. Diese Gedanken hatte ich ja<br />

damals nicht. Heute plane ich viel genauer,<br />

viel enger. Ich war ja damals von mir selbst<br />

geblendet.<br />

dez–feb 2019 falstaff 115


gourmet / STERNEKÖCHE<br />

Konstantin Filippou, einer von Österreichs besten<br />

Köchen, führt neben seinem Wiener Sternerestaurant<br />

das Bistro »O Boufés«. Eine Garantie für höhere<br />

Wirtschaftlichkeit sei das nicht, sagt er.<br />

»Wenn du zu viele<br />

Ausgaben hast und zu<br />

wenige Ein nahmen, dann ist<br />

dein Produkt nicht gut.«<br />

BILLY WAGNER Inhaber »Nobelhart & Schmutzig«<br />

<<br />

außerhalb der Gourmetszene kann<br />

schon den Namen eines Drei-Sterne-Kochs<br />

nennen?<br />

Es braucht also andere Ideen, um die<br />

Wirtschaftlichkeit eines kulinarischen Verwöhntempels<br />

sicherzustellen. Der Klassiker<br />

ist, sich ein zweites Standbein zu erarbeiten.<br />

Etliche Köche, die in der obersten Liga spielen,<br />

betreiben nebenbei noch mindestens ein<br />

Zweitrestaurant oder geben zumindest<br />

ihren Namen für ein solches her. Pierre<br />

Gagnaire, Alain Ducasse, Gordon Ramsay<br />

und andere Stars haben es vorgemacht:<br />

Neben dem Hauptrestaurant gehören zu<br />

ihrem Imperium noch Bistros oder Casual-<br />

Dining-Restaurants, die ihren Namen tragen,<br />

in denen es aber eine etwas schmalspurigere<br />

Küche gibt. Auch der Schweizer Drei-<br />

Sterne-Koch Andreas Caminada hat kürzlich<br />

ein Zweitrestaurant eröffnet.<br />

Eine Subvention fürs Hauptgeschäft? Das<br />

sehen nicht alle so. Konstantin Filippou<br />

etwa, der in der Wiener Innenstadt neben<br />

seinem Zwei-Sterne-Restaurant auch das<br />

Bistro »O Boufés« betreibt, versichert, man<br />

müsse in beiden Betrieben Gewinne erwirtschaften<br />

können, sonst gehe sich die Rechnung<br />

nicht aus. Filippou: »Wir haben zwei<br />

Jahre nur Fine Dining gemacht und es hat<br />

funktioniert. Jetzt haben wir ein Zweitlokal<br />

und verdienen dazu. Aber auch dort muss<br />

streng gerechnet werden, wir haben da keine<br />

Mischkalkulation.«<br />

WIRTSCHAFTLICHKEIT IST MÖGLICH<br />

Deutsche Spitzenköche tun sich schwer<br />

damit; einzig Tim Raue zeigt, wie man mit<br />

mehreren parallelen Konzepten neben dem<br />

Sterne-Restaurant erfolgreich Geld verdienen<br />

kann. »In <strong>Deutschland</strong> wird erwartet,<br />

dass der Koch auch am Herd steht«, sagt<br />

Thomas Bühner. Da ist was dran.<br />

Billy Wagner, 37, in <strong>Deutschland</strong> sicher<br />

einer der klügsten Vordenker in der Gastronomie,<br />

hat eine eigene Meinung zum Thema<br />

– gewohnt radikal. Er betreibt in Berlin das<br />

mit einem Stern prämierte »Nobelhart &<br />

Schmutzig«, für das er stolz als »Komplementär«<br />

fungiert. Das heißt: Im Gegensatz<br />

zu seinen Mitinvestoren haftet er auch mit<br />

seinem Privatvermögen, wenn etwas schiefgeht.<br />

Wagner sagt: »Wenn du zu viele Ausgaben<br />

hast und zu wenige Einnahmen, dann<br />

ist dein Produkt nicht gut! Du musst sicherstellen,<br />

dass sich in deiner Gegend genügend<br />

Leute deine Preise leisten können.«<br />

Das »Nobelhart & Schmutzig« – mit seinem<br />

starken Bezug zu regionalen Produkten<br />

– wurde von Anfang an auf Profitabilität<br />

getrimmt. Die Gäste sitzen an der Theke<br />

rings um die Küche, die Köche reichen die<br />

Teller raus, so spart man Service-Personal.<br />

Statt Steinbutt und Wagyu bekommt man<br />

hier wilde Pfirsiche, von Jägern gesammelt.<br />

Es gibt ein festes Menü, kein à la carte,<br />

»dafür brauchst du einen extra Koch«, sagt<br />

Küchenchef Micha Schäfer. No-Show-<br />

Gebühren und vom Wochentag abhängige<br />

Menüpreise zur besseren Auslastung gehören<br />

ebenfalls dazu. Der Erfolg? Die Belegung<br />

liegt bei nahezu 100 Prozent.<br />

<<br />

Fotos: Per-Anders Jörgensen, beigestellt<br />

116<br />

falstaff dez–feb 2019


KASPERSKIAN / promotion<br />

Natürlich,<br />

einzigartig, rein<br />

Im schönen Wallis hat Kasperskian die ideale Heimat für seine<br />

Störe gefunden. Ihren delikaten Kaviar können Sie nun auch<br />

online bestellen – und gleich am nächsten Tag genießen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

U<br />

nweit des Matterhorns, mitten im<br />

Herzen der Schweiz, liegt Leuk-<br />

Susten. Das sind zwei Dörfer, aber<br />

eine Gemeinde – und auch Heimat<br />

von zahlreichen Stören. Kasperskian hat für<br />

die gefährdete Tierart in dieser atemberaubenden<br />

Region einen neuen Lebensraum geschaffen.<br />

Und nun verbringen die Störe ihr<br />

Leben mit erstklassigem Futter in reinem,<br />

kristallklarem Walliser Wasser. Durch ein patentiertes<br />

Verfahren schenken sie uns ihren<br />

Kaviar während eines langen, gesunden Lebens<br />

auf natürliche Art und Weise – und das<br />

nicht nur einmal, sondern viele Male. Kasperskian<br />

ist übrigens der einzige Produzent<br />

von Caviar with Life nach rechtlich anerkannten<br />

internationalen Standards. Caviar<br />

with Life ist zu 100 Prozent rein, natürlich<br />

und frisch, ohne Zusätze oder Konservie-<br />

rungsstoffe, obendrein sorgfältig mit Wasser<br />

aus den Schweizer Alpen gespült. Reinheit,<br />

Geschmack und Textur des Kasperskian<br />

Caviar with Life sind somit exklusiv<br />

und einzigartig. Jede Perle hat ihren eige nen<br />

Charakter, ihre eigene Farbe, Form und<br />

Größe. Jede Dose stammt jeweils von einem<br />

einzelnen Stör. Diesem vollendeten Naturprodukt<br />

fügen wir nichts weiter bei als ein<br />

wenig Salz.<br />

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Um diesen Hochgenuss allen Kaviar-Liebhabern<br />

ermöglichen zu können, wird der<br />

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Kasperskian AG<br />

Industriestrasse 120, CH-3952 Susten<br />

T: +41 27 4524242<br />

www.kasperskian.com<br />

info@kasperskian.com<br />

dez–feb 2019 falstaff 117


promotion / COCA COLA<br />

Einfacher Luxus<br />

Florian Schramm etablierte mit der »Standard Serious Pizza«<br />

eine original neapolitanische Pizzeria in Berlin.<br />

Was ist das Erfolgsgeheimnis?<br />

Das Ziel klingt erstmal<br />

gar nicht so schwer:<br />

»Wir wollen echte neapolitanische<br />

Pizza<br />

backen, die genau so gut<br />

schmeckt wie in der Heimat der<br />

Pizza, also in Neapel selbst.«<br />

Der Mann, der dieses Ziel verfolgt,<br />

hat sich als Standort aber<br />

Berlin-Mitte ausgesucht, rund<br />

1700 Kilometer von der Heimat<br />

der Pizza entfernt. Was die<br />

Sache etwas komplizierter<br />

macht.<br />

War das ein Problem, Herr<br />

Schramm? »Wenn ich etwas<br />

mache in meinem Leben, dann<br />

will ich es zu 100 Prozent original<br />

und authentisch machen«,<br />

sagt Schramm. Alles klar, also<br />

no problemo. Schramm steht in<br />

einer neapolitanischen Gasse,<br />

einen Espresso neben sich. Für<br />

sein Ziel hat er keine Mühen<br />

gescheut. Zusammen mit seinem<br />

wichtigsten Pizzabäcker ist<br />

er nach Italien geflogen, um von<br />

den großen Meistern zu lernen.<br />

In der Stadt, in der es sogar eine<br />

eigene Akademie für Pizzabäcker<br />

gibt. »Für mich war relevant:<br />

Was machen die besten<br />

Pizzerien in Neapel?«, sagt<br />

Schramm. Nun streifen »Head<br />

Pizzaiolo« Alessandro Leonardi<br />

und er durch die Stadt, führen<br />

lange Gespräche mit neapolitanischen<br />

Pizzaioli und sind auf<br />

der Suche nach den besten<br />

Zutaten!<br />

BESUCHE AUF DEM<br />

WOCHENMARKT<br />

Denn das Geheimnis des Originals<br />

liegt eben genau hier: im<br />

Know How und in der Qualität,<br />

die man extra suchen muss.<br />

Leonardi stoppt am Stand eines<br />

Gemüsehändlers auf dem neapolitanischen<br />

Wochenmarkt<br />

und zeigt auf eine Traube<br />

Tomaten, die etwa beerengroß<br />

sind. »Man kann versuchen, sie<br />

Fotos: beigestellt<br />

118<br />

falstaff dez–feb 2019


Bevor Florian Schramm seine<br />

neapolitanische Pizzeria im Berliner<br />

Kollwitzkiez eröffnete, fuhren er<br />

und sein Küchenchef Alessandro<br />

Leonardi etliche Male nach Neapel.<br />

Ihr Ziel: Lernen vom Original.<br />

in einer anderen Region zu finden,<br />

aber es ist nicht dasselbe«,<br />

sagt er. »Die Kombination aus<br />

dem Meer und der Vulkanerde<br />

macht sie perfekt.«<br />

Ein anderes Beispiel betrifft den<br />

Mozzarella. Wer einmal eine<br />

originale neapolitanische Pizza<br />

gegessen hat, weiß, wie wichtig<br />

die weißen Käsekleckse sind,<br />

die weich und aromatisch im<br />

Mund zerlaufen. Schramm und<br />

Leonardi besuchen einen Hof in<br />

Agerola, einer Gemeinde in der<br />

Nähe von Neapel, die berühmt<br />

ist für ihren Käse. Von hier<br />

stammt der Mozzarella für die<br />

Pizzen, hier entsteht er unter<br />

der Aufsicht von alteingesessenen<br />

Bauern, die das Handwerk<br />

von ihren Vätern lernten, als sie<br />

zwölf oder 13 Jahre alt waren.<br />

Originaler Fior di Latte Mozzarella.<br />

»Wenn du eine echte neapolitanische<br />

Pizza machen<br />

möchtest, musst du bestimmte<br />

Zutaten verwenden. Und diese<br />

Art der Zutaten kommt aus<br />

Neapel«, sagt Leonardi.<br />

Inzwischen findet man sie auch<br />

in Berlin-Mitte, im hippen<br />

Lokal von Florian Schramm:<br />

den Mozzarella aus Agerola,<br />

die zertifizierten San Marzano<br />

Tomaten, die am Hang des<br />

Vesuvs wachsen und etliche<br />

weitere, originale Zutaten aus<br />

der Heimat der Pizza. Bevor<br />

sich die Pizzabäcker daran<br />

bedienen, schaffen sie mit<br />

schneller Hand einen dünnen<br />

Fladen aus dem Teig. Woraus<br />

der besteht? Hauptsächlich aus<br />

100 Prozent reinsortigem Mehl<br />

aus Kampanien, natürlich.<br />

Schramm sagt, eine neapolitanische<br />

Pizza habe fünf Bausteine:<br />

»Wasser, Hefe, Mehl, Salz –<br />

und Leidenschaft.« Natürliche<br />

Fermentation und eine Gehzeit<br />

von mindestens 24 Stunden<br />

machen den Teig am Ende so<br />

bekömmlich.<br />

Einmal fertig belegt, wandert<br />

die dünne Pizza in den Ofen,<br />

natürlich in einen Original-Kuppelofen<br />

aus Neapel, in dem die<br />

Fladen in nur 60 bis 90 Sekunden<br />

und bei knapp 500 Grad<br />

Celsius fertig gebacken werden.<br />

EIN KLASSIKER,<br />

DER ZUM ORIGINAL PASST<br />

»Wenn man nach einem Standard<br />

arbeitet, dann wird dieser<br />

Standard zu etwas Originalem«,<br />

sagt Schramm. In seinem<br />

vollbesetzten Restaurant, das er<br />

konsequent »Standard Serious<br />

Pizza« genannt hat, sieht man,<br />

wie richtig er damit liegt. Was<br />

trinkt man zu einer solchen Pizza,<br />

die der Pizzaiolo mit der<br />

Schaufel frisch aus dem Ofen<br />

hebt? Zu einem einfachen<br />

Stück Luxus, mit ein paar<br />

Tropfen Olivenöl, zerschmolzenem<br />

Käse und einem Rand, der<br />

Blasen wirft? Keine Frage: eine<br />

eiskalte Coca-Cola aus der originalen<br />

Glasflasche.<br />

Buon appetito!<br />

INFO<br />

Eine Webserie, die sich auf die<br />

Spuren von Originalgerichten<br />

begibt, findet man auf<br />

www.youtube.com/originalway<br />

dez–feb 2019 falstaff 119


gourmet / CATERING<br />

KÄFER<br />

Münchner Branchengröße<br />

Als renommierte Pioniere des Event-<br />

Caterings haben die Käfers, heute<br />

unter der Leitung von Michael Käfer,<br />

wohl schon Hunderttausende Gäste<br />

glücklich gemacht. Mit einem Jahresumsatz<br />

von mehr als 140 Millionen<br />

Euro zählt Käfer heute zu den Branchenführern<br />

in <strong>Deutschland</strong>.<br />

GROSSE ..<br />

BUHNE<br />

FÜR KLEINE<br />

GERICHTE<br />

Spektakuläre Auftritte, Food-Shows und wahnwitzige Logistik<br />

im Hintergrund: Das Geschäft rund ums Catering wird immer<br />

pompöser und aufwendiger. Aber wer sind heute die<br />

Big Player und wohin gehen die Trends? Eine Analyse.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK MITARBEIT MICHAEL PECH<br />

Fotos: thorsten jochim, beigestellt<br />

120<br />

falstaff dez–feb 2019


dez–feb 2019 falstaff<br />

121


gourmet / CATERING<br />

BROICH<br />

Rheinischer Traditionalist<br />

Auf mehr als 125 Jahre Familientradition<br />

blickt das Unternehmen<br />

von Georg W. Broich<br />

zurück. Neben dem Stammsitz<br />

in Meerbusch verfügen die<br />

Rheinländer über etliche Partner-Locations,<br />

die für Hochzeiten,<br />

Firmen-Events und andere<br />

Großveranstaltungen genutzt<br />

werden.<br />

e<br />

»DURCH DIE BRILLE DES GASTS SEHEN«<br />

Catering-Papst Michael Käfer über bayerisches Bier in Marokko und den perfekten Gastgeber.<br />

FALSTAFF Lieber Herr Käfer, Sie sind Profi.<br />

Was zeichnet einen guten Gastgeber aus?<br />

MICHAEL KÄFER Ein guter Gastgeber freut<br />

sich erst einmal wahnsinnig, dass seine Gäste<br />

kommen, und zeigt das auch. Bei Geburtstagsfeiern<br />

sage ich oft: Mach es doch andersrum<br />

und schenk deinen Gästen eine Kleinigkeit.<br />

Eine Lieblings-CD oder irgendwas Kleines, das<br />

nicht teuer, aber persönlich ist. Dann spielt die<br />

Sitzordnung natürlich eine wichtige Rolle. Die<br />

richtigen Gäste muss man nebeneinandersetzen,<br />

um die Kommunikation zu steuern. Wir<br />

machen neuerdings die Tische so schmal wie<br />

möglich, dann sitzen die Gäste extrem nebeneinander<br />

und unterhalten sich mehr.<br />

Was ist Ihr Eindruck, was essen die Leute<br />

momentan am liebsten?<br />

Es gibt den Trend zum normalen Essen, aber<br />

das richtig perfekt gemacht. Ohne viel Chichi,<br />

gar nicht kompliziert. Es dürfen ruhig Karotten<br />

oder Wirsing sein, nicht unbedingt exotisch.<br />

Aber die Karotten müssen dann auch nach<br />

Karotten schmecken, und das Fleisch darf keine<br />

beliebige Massenware sein.<br />

Wie gelingen aufwendige Inszenierungen?<br />

Man braucht eine genaue Planung bis ins letzte<br />

Detail. Ein Beispiel: Ich habe letztens ein<br />

wunderschönes Fest in Marrakesch gemacht<br />

für eine bayerische Runde. Mit Kamelreiten<br />

und so weiter. Eine Viertelstunde später stand<br />

ein bayerisches Festzelt mitten in der Wüste.<br />

Da war das größte Problem, bayerisches Bier<br />

ins Land zu bringen, weil es so schwierig ist,<br />

das einzuführen. Umgekehrt könnten wir auch<br />

in München das perfekte marokkanische Essen<br />

organisieren.<br />

Sie sind seit 23 Jahren allein verantwortlich<br />

fürs Catering, sind Sie noch aufgeregt<br />

vor Veranstaltungen?<br />

Ja, vor jeder! Es gibt keine Veranstaltung, bei<br />

der ich vorher nicht leicht nervös bin – wie ein<br />

Schauspieler, der Lampenfieber hat. Wir haben<br />

eine Irrsinns-Verantwortung. Für unsere Gäste<br />

ist es ja ein ganz besonderer Tag, egal ob für<br />

Privatpersonen oder für Unternehmen. Hochzeit,<br />

Taufe, das macht man nicht so oft. Oder<br />

es wird ein neues Produkt vorgestellt oder ein<br />

Firmenjubiläum – da stecken viel Mühe und<br />

Geld dahinter. Mir ist ganz wichtig, dass man<br />

die Themen durch die Brille des Gastes sieht.<br />

122<br />

falstaff dez–feb 2019


Fotos: Broich Premium catering GmbH, daniel Sommer, Christian Wittmann,beigestellt<br />

M<br />

it großem Reichtum lassen<br />

sich verrückte Dinge<br />

anstellen. Man kann<br />

wieder spielen wie ein<br />

Kind. Zum Beispiel am<br />

Geburtstag. Ein krachendes Fest feiern,<br />

seine besten, sagen wir, 200 Freunde einladen<br />

und ein ganzes Wochenende Spaß<br />

haben. Für den Abend lässt man sich ein<br />

Motto einfallen, zum Beispiel Spanien.<br />

Dann kommt Ulrich Dahlmann ins Spiel.<br />

Er schickt sein Team zum Geburtstagskind<br />

und lässt im Garten kleine spanische Bars<br />

aufbauen, in denen es frisch zubereitete, originale<br />

kleine Tapas gibt. Am Morgen danach<br />

steht ein Hendlwagen bereit, für den deftigen<br />

Brunch gegen den Kater. Ein solcher<br />

Geburtstagsspaß kostet dann vielleicht so<br />

viel wie ein Reihenhaus, aber warum nicht?<br />

TRÄUME WAHR MACHEN<br />

Ulrich Dahlmann, 47, erfüllt Träume –<br />

auch ein Szenario wie im Einstieg hat er<br />

bereits erlebt. Manchmal ist es ein romantisches<br />

Dinner für zwei, mit Tellerkreationen,<br />

die locker mit denen von Sterneköchen mithalten<br />

können. Mal ist es eine Hochzeit für<br />

500 Leute, bei der das Paar mit dem ><br />

DAHLMANN<br />

Fine Dining im großen Stil<br />

Vor elf Jahren gründete Ulrich Dahlmann<br />

(r.) in München sein eigenes<br />

Catering-Unternehmen, nachdem er<br />

bei anderen Branchengrößen Erfahrungen<br />

gesammelt hatte. Inzwischen<br />

betreut er mehr als 560 Veranstaltungen<br />

im Jahr und hat sich insbesondere<br />

auf Highend-Eventcatering spezialisiert<br />

– vom Candlelight-Dinner mit<br />

Fine Dining bis zu Großveranstaltungen<br />

mit mehreren tausend Gästen.<br />

dez–feb 2019 falstaff<br />

123


gourmet / CATERING<br />

KIRBERG<br />

Musikalische Grundlagen<br />

Mit der Bewirtung der Rolling Stones<br />

ging es für Gründerin Jutta Kirberg los –<br />

seit sie 1982 für die Rockstars im Müngersdorfer<br />

Stadion in Köln caterte, ist sie<br />

enorm gewachsen. Mittlerweile zählen<br />

auch andere Klienten als Musiker zu<br />

ihrer Kundschaft, gleich geblieben ist<br />

hingegen der Fokus auf gute Zutaten.<br />

Mehr als 100 Mitarbeiter arbeiten in der<br />

Kölner Zentrale, zum Portfolio gehören<br />

auch Messen und Restaurants.<br />

><br />

Hubschrauber eingeflogen wird. Ein<br />

Kunde besitzt ein Chalet in den Alpen und<br />

wünscht sich eine Party mit Kitzbühel-<br />

Atmosphäre? Kein Problem, Dahlmann<br />

schickt seine Mannschaft hin und organisiert<br />

ein Winter-BBQ. Kellner mit Fellmützen<br />

servieren kleine Häppchen auf Holzscheiben,<br />

dazu legt ein DJ auf. Weitere<br />

Extrawünsche? Jederzeit möglich.<br />

Selbst in der verrückten Welt des Event-<br />

Caterings ist der Job von Dahlmann nicht<br />

alltäglich. Er hat Karl Lagerfeld bewirtet,<br />

Top-Manager mit ihren Gattinnen, er hat<br />

ein Bühnendinner in der Bayerischen<br />

Staatsoper ausgerichtet und kennt sämtliche<br />

Luxusfirmen zwischen Bugatti und Bulgari.<br />

Für das 24-Stunden-Rennen von Le<br />

Mans baut er mit seiner Mannschaft ein<br />

temporäres VIP-Restaurant auf der Strecke<br />

auf, das jeden Tag sechs Vorspeisen, acht<br />

Hauptgänge und fünf Desserts anbietet.<br />

><br />

Fotos: Johannes Dreuw Photography, beigestellt<br />

124<br />

falstaff dez–feb 2019


Große Festtagsverkostung<br />

mittwoch, 5.<br />

bis samstag,<br />

8. dezember <strong>2018</strong><br />

mittwoch bis freitag<br />

bis 20.00 uhr<br />

samstag bis 18.00 uhr<br />

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Kundin einlösbar; nicht kumulierbar. Gilt nicht für Spirituosen und Subskriptionsangebote.


gourmet CATERING<br />

gourmet / CATERING<br />

»Gutes Essen braucht kein<br />

Chichi. Aber dann müssen<br />

Karotten auch nach<br />

Karotten schmecken.«<br />

MICHAEL KÄFER Chef von Käfer Catering<br />

KUFFLER<br />

Vielseitiger Familienbetrieb<br />

Bekannt ist der Fullservice-Caterer<br />

vor allem durch das Weinzelt auf dem<br />

Oktoberfest. Stammgeschäft ist aber<br />

nach wie vor das Catering im Premium-Segment,<br />

das von diversen<br />

Standorten aus betrieben wird.<br />

Gegründet von Roland Kuffler, führen<br />

heute die beiden Söhne Stephan und<br />

Sebastian das Unternehmen, zu dem<br />

auch einige Restaurants in München,<br />

Frankfurt und Wiesbaden gehören.<br />

KOFLER & KOMPANIE<br />

Spezialist für ausgefallene Konzepte und internationale Einsätze<br />

In mittlerweile sechster Generation führt CEO Klaus Peter Kofler den Caterer – seine Vorfahren<br />

belieferten den deutschen Kaiser. Mit seinem Prêt-à-diner-Konzept war der gelernte<br />

Konditor und studierte Wirtschaftswissenschaftler Vorreiter der Pop-up-Restaurants, die heute<br />

in vielen Großstädten beliebt sind. Kofler & Kompanie zählt zu den Größten der Branche.<br />

><br />

Und zwar auf einem Niveau, um das ihn<br />

manche Sterneköche beneiden würden.<br />

In den vergangenen Jahren hat sich ein<br />

extrem spezialisiertes Catering-Segment<br />

entwickelt, das insbesondere auf die Oberschicht<br />

abzielt. Dahlmann ist so gut, dass er<br />

auf seinem Terrain kaum jemanden fürchten<br />

muss. Durchschnittlich betreute er im<br />

vergangenen Jahr mehr als zehn Veranstaltungen<br />

pro Jahr, sein Umsatz betrug 10<br />

Millionen Euro. Das ist wenig im Vergleich<br />

zu anderen deutschen Größen wie Käfer,<br />

Kofler & Kompanie oder Kuffler, die teilweise<br />

Umsätze im dreistelligen Millionenbereich<br />

machen. Für Dahlmann ist die<br />

Sache trotzdem klar. Auf die Frage, ob er<br />

weiter wachsen will, sagt er: »Blödsinn, wir<br />

brauchen kein Office in Berlin.«<br />

Bevor er 2007 zusammen mit seiner Frau<br />

Evelyn seine eigene Firma gründete, hatte<br />

Dahlmann Erfahrung bei einem anderen<br />

großen Spieler der Branche gesammelt: Er<br />

arbeitete als <strong>Deutschland</strong>-Chef für den<br />

österreichischen Catering-Giganten Do &<br />

Co, der in <strong>Deutschland</strong> nur noch für Großkunden<br />

catert, etwa in der Münchner Allianz-Arena<br />

oder beim Springreit-Turnier<br />

Aachen.<br />

»Kochen ist auch bei großen Mengen<br />

kein Fließbandjob, man schmeckt die Leidenschaft<br />

heraus, das ist eine Tatsache«,<br />

sagt Attila Dogudan, der Vorstandsvorsitzende<br />

von Do & Co. Das börsennotierte<br />

Cateringunternehmen mit Sitz in Wien<br />

zählt mit einem Umsatz von rund 900 Millionen<br />

Euro pro Jahr international zu den<br />

Größen der Branche. Weltweit sind 11.000<br />

Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Einer davon ist Gerit Quintus. Als Do&-<br />

Co-Küchenchef ist der Salzburger unter<br />

anderem für die Formel-1-Caterings verantwortlich.<br />

Shanghai, Melbourne, Montreal –<br />

gute 150 Tage im Jahr ist er im Auftrag des<br />

perfekten Genusserlebnisses unterwegs.<br />

><br />

Fotos: beigestellt<br />

126<br />

falstaff dez–feb 2019


MITSPIELEN UND<br />

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gourmet / CATERING<br />

»Standards sind nicht mehr<br />

gefragt, es geht darum, das<br />

Besondere zu erschaffen.«<br />

JUTTA KIRBERG Gründerin von Kirberg Catering<br />

DALLMAYR<br />

Feinkost-Expertise<br />

Eine gute Basis für das schnelllebige Event-Catering-Geschäft<br />

bietet das Münchner Feinkostgeschäft.<br />

Von hier aus werden Köche eingesetzt, die Zutaten<br />

stammen auch aus dem Sortiment. Vor zehn Jahren<br />

kam eine Dependance in Berlin dazu, mittlerweile<br />

betreut man mehr als 800 Veranstaltungen im Jahr.<br />

><br />

»Egal, wo auf der Welt wir ein Event<br />

becatern dürfen, unsere Ansprüche sind<br />

immer dieselben: qualitativ höchstwertige<br />

Ware, jedes Essen wird von null weg frisch<br />

produziert. Und das weltweit«, sagt Quintus,<br />

der zuvor etwa im »Carpe Diem« in<br />

der Salzburger Getreidegasse werkte. Köche<br />

wie er, sind längst heiß begehrt am hart<br />

umkämpf ten Markt der Caterer.<br />

Insbesondere im absoluten Premium-<br />

Bereich macht ein Koch den Unterschied –<br />

Essen ist in diesen Kreisen zu einem Statussymbol<br />

geworden. So wundert es nicht, dass<br />

Kooperationen mit Sterneköchen geläufig<br />

sind: Der Frankfurter Anbieter FPS Catering<br />

kooperiert mit Klaus Erfort, bei Dahlmann<br />

kommen häufig Spitzenköche zu Inhouse-<br />

Workshops, um das Kochteam auf den<br />

aktuellsten Stand zu bringen. Anderswo<br />

nehmen die Küchenchefs es gleich selbst in<br />

die Hand: Der Hamburger Zwei-Sterne-<br />

Koch Karlheinz Hauser oder Harald Rüssel<br />

von der Mosel haben neben ihrem Stammgeschäft<br />

mit dem Catering noch ein weiteres<br />

Standbein erschaffen. Rüssel setzt dann seine<br />

Vorstellung von produktorientierter<br />

Regionalküche um, Hauser fliegt auf<br />

Wunsch sogar ins Ausland.<br />

CELEBRATE<br />

STREETFOOD<br />

Mit Foodtrucks zum Erfolg<br />

Zwei ehemalige Unternehmensberater<br />

orientierten sich neu und<br />

verwirklichten als Streetfood-<br />

Caterer ihre Ziele. Zum Portfolio<br />

gehören 14 Foodtrucks, weshalb<br />

sich das zeitgemäße Angebot vor<br />

allem an ein junges, hippes Publikum<br />

richtet. Die Bandbreite reicht<br />

von BBQ und mexikanischen Burritos<br />

über Pizza und Pasta bis hin<br />

zu einem mobilen Weihnachtsmenü<br />

– auf Wunsch auch für<br />

Indoor-Veranstaltungen.<br />

TREND ZUR NACHHALTIGKEIT<br />

Immer geht es darum, in einem hochindividuellen<br />

Markt einen eigenständigen Auftritt<br />

zu absolvieren. »Mit einer Veranstaltung<br />

unterstützen wir die Persönlichkeit des<br />

Gastgebers«, sagt Jutta Kirberg, deren<br />

Unternehmen in Köln ebenfalls zu den großen<br />

Spielern gehört. »Standards sind nicht<br />

mehr gefragt, sondern es geht darum, das<br />

Besondere zu erschaffen.« Die Herkunft der<br />

Zutaten sei deshalb enorm in den Vordergrund<br />

gerückt, bestätigt auch Richard<br />

Schmitz, Vertriebsleiter von Kuffler Catering:<br />

»Nachhaltigkeit ist ein großes Thema geworden.«<br />

Ulrich Dahlmann bringt deshalb<br />

manchmal Schnaps und aromatischen Saft<br />

vom Obsthof seiner Eltern zu Veranstaltungen<br />

mit. Mehr Bio geht nicht.<br />

<<br />

Fotos: 2015 stefan randlkofer, felix.sehr@gmail.com, beigestellt<br />

128<br />

falstaff dez–feb 2019


gourmet / CATERING<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

ÜBERREGIONALE<br />

ANBIETER<br />

CELEBRATE STREETFOOD<br />

Insbesondere eine jüngere Foodie-Zielgruppe interessiert<br />

sich für das Angebot von »Celebrate Streetfood«:<br />

Mit ihren individuellen Foodtrucks bedienen<br />

die Frankfurter unkonventionelle Wünsche zwischen<br />

Hot Dog, BBQ und Pizza.<br />

T: +49 69 348774986<br />

www.celebratestreetfood.de<br />

BROICH<br />

Eines der traditionsreichsten Catering-Unternehmen<br />

in <strong>Deutschland</strong>. Georg W. Broich hat viel<br />

Erfahrung mit Businesscatering gesammelt, bietet<br />

seine Dienste aber auch für private Feiern an. Das<br />

Food-Angebot ist divers und reicht von rheinischer<br />

Küche bis hin zu asiatisch inspirierten Tellern.<br />

Böhlerstraße 1, 40667 Meerbusch<br />

T:+49 211 602030, www.broich.catering<br />

DAHLMANN<br />

Für das, was Ulrich Dahlmann macht, gibt es nur<br />

eine Bezeichnung: absolutes Top-Niveau. Der erfahrene<br />

Caterer richtet sich an eine Premium-Kundschaft<br />

und bringt bundesweit Haute Cuisine in Privathäuser<br />

und zu Großveranstaltungen.<br />

Mies-van-der-Rohe-Straße 4, 80807 München<br />

T: +49 89 30658980, www.dahlmann-catering.de<br />

DALLMAYR<br />

Wichtiges Standbein neben dem Feinkostgeschäft<br />

und dem Gourmetrestaurant bildet das Catering.<br />

Mehr als 800 Veranstaltungen im Jahr liefern<br />

einen reichen Erfahrungsschatz.<br />

Dienerstr. 14–15, 80331 München<br />

T: +49 89 2135 383, www.dallmayr.com<br />

KÄFER<br />

Vermutlich <strong>Deutschland</strong>s bekanntester Caterer:<br />

Käfer ist nach wie vor eine solide Anlaufstelle für<br />

Feiern aller Art. Vor mehr als 50 Jahren als Partyservice<br />

gegründet, ist das Unternehmen mittlerweile<br />

einer der größten Spieler am Markt.<br />

Trogerstraße 48, 81675 München<br />

T: +49 89 4168235<br />

www.feinkost-kaefer.de/catering<br />

KIRBERG<br />

Von Köln aus steuert Jutta Kirberg die Geschicke<br />

des Premium-Caterers, der sich sowohl an Privatleute<br />

wie auch an Unternehmen richtet. Regelmäßige<br />

Kochworkshops mit Koryphäen wie Nils Henkel<br />

schulen die eigene Mannschaft.<br />

Deutz-Mülheimer-Str. 109, 51063 Köln<br />

T: +49 221 2848200, www.kirberg-catering.de<br />

KOFLER & KOMPANIE<br />

Der ehemalige Springreiter Klaus Peter Kofler entwickelte<br />

sein Unternehmen zu einem der Branchenführer,<br />

immer wieder fällt er mit spektakulären<br />

Veranstaltungen auf. Die Zusammenarbeit mit<br />

renommierten Köchen gehört zum Ablauf.<br />

Linkstraße 12, 10785 Berlin<br />

T: +49 30 2592890, www.koflerkompanie.com<br />

KUFFLER<br />

Der Fullservice-Anbieter hat Standorte in München,<br />

Wiesbaden und Frankfurt, von denen aus er bundesweit<br />

agiert. Privat- und Geschäftskunden zählen<br />

gleichermaßen zur Klientel.<br />

Residenzstraße 12, 80333 München<br />

T: +49 89 2907050, www.kuffler.de<br />

SÜLLBERG – KARLHEINZ HAUSER<br />

Wenn gewünscht, fliegt Sternekoch Karlheinz Hauser<br />

für Caterings auch ins Ausland. Üblicher sind<br />

Veranstaltungen hierzulande, die mit einer großen<br />

kulinarischen Bandbreite abgedeckt werden.<br />

Süllbergterrasse 12, 22587 Hamburg<br />

T: +49 40 86625235, www.suellberg-hamburg.com<br />

REGIONALE<br />

ANBIETER<br />

BEAN & BELUGA<br />

Für Dresden und Umgebung ist das Catering von<br />

Spitzenkoch Stefan Hermann erste Wahl, auch weitere<br />

Anfahrten nimmt man in Kauf. Das Angebot<br />

reicht von Gourmet-Catering bis zu klassischer<br />

gutbürgerlicher Küche.<br />

Bautzner Landstr. 32, 01324 Dresden<br />

T: +49 351 44008800, www.bean-and-beluga.de<br />

ESSKULTUR<br />

Die Stuttgarter Spezialisten für Fingerfood richten<br />

sich an ein Publikum »zwischen fünf und 5000 Personen«.<br />

Auf Wunsch bringen sie Cocktail-Experten<br />

oder Spitzenköche mit auf Veranstaltungen.<br />

Kranstr. 8, 70499 Stuttgart<br />

T: +49 711 76100520, www.esskultur.biz<br />

FPS CATERING<br />

Das Frankfurter Unternehmen bietet seine Services<br />

für den Großraum Rhein-Main an. Auf Anfrage<br />

arbeitet man hier mit dem Drei-Sterne-Koch Klaus<br />

Erfort zusammen.<br />

Ferdinand-Porsche-Straße 17–19, 60386 Frankfurt<br />

T: +49 69 678 305732, www.fps-catering.de<br />

HOBENKÖÖK<br />

Ähnlich wie in der namensgebenden Markthalle<br />

bieten Thomas Sampl und sein Team für den Großraum<br />

Hamburg auch im Catering eine regionale<br />

Produkteküche an. Sampl ist bei Bedarf auch bei<br />

den Veranstaltungen präsent.<br />

Eiffestraße 80, 20537 Hamburg<br />

T: +49 40 22865538, www.catering.hobenkoeoek.de<br />

JANTE<br />

Eigentlich steht Sternekoch Tony Hohlfeld nur in<br />

seinem eigenen Restaurant, für exklusive Anfragen<br />

kocht er aber in Hannover für bis zu 100 Personen.<br />

Marienstraße 116, 30171 Hannover<br />

T: +49 511 54555606, www.jante-restaurant.de<br />

KAISERWETTER<br />

Für den Raum Hamburg ist der kleinere Anbieter<br />

ein beliebter Partner. Auf der Karte stehen rustikale<br />

Stullen genauso wie mediterran geprägte<br />

Arrangements.<br />

Bleichenbrücke 11, 20354 Hamburg<br />

T: +49 40 342902, www.kaiserwetter-catering.de<br />

RÜSSELS LANDHAUS<br />

Harald Rüssel bietet für sein Catering eine<br />

Mischung aus Spitzenküche und Bistroküche an, die<br />

Wert auf exzellente Zutaten legt.<br />

Büdlicherbrück 1, 54426 Naurath/Wald<br />

T: +49 6509 91400, www.ruessels-landhaus.de<br />

Illustration: florence Stoiber<br />

130<br />

falstaff dez–feb 2019


Das macht Bio-Milchprodukte so besonders<br />

Bio-Milchprodukte aus der Andechser Molkerei schmecken natürlicher und besser, da in<br />

Andechs konsequent auf Nachhaltigkeit gesetzt wird. Ein Verfahren macht den Unterschied.<br />

Ein Fußballfeld<br />

für jede Kuh<br />

... ist gut für die Tiere. Eine in <strong>Deutschland</strong><br />

einzigartige Weideprämie von Andechser<br />

Natur sorgt mit dafür, dass pro Kuh mehr<br />

als ein Fußballfeld als Weidefläche zur Verfügung<br />

steht. Die Tiere leben in Herden-<br />

Gemeinschaften, finden natürliches Futter<br />

und genießen den großzügigen Auslauf.<br />

Die Weiden selbst sind saftig und kräftig.<br />

Sie haben im Vergleich zu normalen<br />

Wiesen eine stärkere Humusschicht, mehr<br />

Artenvielfalt und mehr Pflanzenarten,<br />

was wichtig für den Nährstoffgehalt ist.<br />

Bio-Bauern arbeiten ganz im Sinn der nachhaltigen<br />

Kreislaufwirtschaft. Sie pflegen ihre<br />

Wiesen ökologisch und schon immer ohne<br />

chemische Pflanzenschutzmittel oder synthetische<br />

Dünger. Das ist gut für die Kühe<br />

und gut für den Geschmack der Milch.<br />

Alles was<br />

Vertrauen braucht<br />

... ist Verantwortung und Transparenz.<br />

Verantwortungsvolle Produktion geht<br />

nur mit fairen Preisen. Die Bio-Molkerei<br />

Andechser verhandelt alle zwei Monate die<br />

Preise mit den Bio-Bauern neu. Persönlich<br />

und auf Augenhöhe. Der partnerschaftliche<br />

Umgang erfolgt ebenso mit allen Mitarbeitern,<br />

die allesamt für Andechser Natur<br />

stehen und täglich die Kunden durch ihre<br />

Arbeit begeistern wollen. Die Andechser<br />

Natur Familie.<br />

Wenn<br />

630 Bio-Bauern<br />

Familienbetriebe<br />

... aus Überzeugung nach strengen Richtlinien<br />

zertifiziert sind, aus einem Umkreis von<br />

150 km in der Region kommen und beste<br />

Bio-Milch besonders nachhaltig erzeugen,<br />

dann sind es Andechser Natur Bio-Bauern.<br />

Sie alle folgen der Andechser Natur Philosophie<br />

„Natürliches natürlich belassen“.<br />

Schon die Struktur der Betriebe sagt viel<br />

aus: ausschließlich Familienbetriebe, im<br />

Schnitt mit 35 Kühen. Hier kennt der Bauer<br />

seine Kühe noch mit Namen.<br />

100 Prozent<br />

natürliche Zutaten<br />

... kommen in Andechser Natur Produkte.<br />

Hochwertige Bio-Milch von saftigen Weiden<br />

und sonnengereifte echte Frucht für<br />

köstlichen Fruchtgeschmack. Natürliche<br />

Produkte brauchen keine künstlichen Aromen,<br />

Zusatzstoffe oder Gentechnik, deshalb<br />

verzichtet Andechser Natur völlig darauf.<br />

Die schonend zubereiteten Bio-Produkte<br />

entfalten so ihren besonders aromatischen<br />

und vollen natürlichen Geschmack.<br />

3 mal<br />

länger reifen<br />

... als die meisten anderen Jogurts darf<br />

Bio-Jogurt von Andechser Natur. Das<br />

ruhige Reifeverfahren ist die kostbarste<br />

Zutat, die es gibt: Zeit. Erst durch<br />

die Reife erreicht der Jogurt seine einzigartige<br />

Qualität mit der typischen<br />

Geschmacksausprägung: cremig, frisch,<br />

vollmundig, mild und unverwechselbar.<br />

Mehr Bio.<br />

Mehr Natur.<br />

Andechser Natur.<br />

Mehr Informationen unter<br />

www.andechser-natur.de


gourmet / KÄSEFONDUE<br />

DAS ECHTE KÄSEFONDUE<br />

SAY CHEESE!<br />

Käsefondue gehört zur Schweiz wie das Schnitzel zu Österreich<br />

und der Schweinebraten zu <strong>Deutschland</strong>. Um das Gericht<br />

ranken sich einige Mythen und Geschichten.<br />

Unsere Schweizer Redaktion ist dem<br />

Phänomen auf den Grund gegangen.<br />

TEXT BENJAMIN HERZOG<br />

134<br />

falstaff dez–feb 2019


Weniger kompliziert,<br />

als man annimmt:<br />

Käse fondue ist ein<br />

einfaches Gericht aus<br />

hochwer tigen Zutaten.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

dez–feb 2019 falstaff 135


gourmet / KÄSEFONDUE<br />

Moitié-moitié« – »Halbhalb«<br />

lautet das klassische<br />

Rezept für ein Käsefondue.<br />

Gemeint ist damit die<br />

Zusammensetzung der<br />

Käsemischung. Ein Teil Gruyère-Käse soll<br />

es sein und ein Teil Vacherin. »Der harte<br />

Gruyère sorgt für viel Geschmack und der<br />

weiche Vacherin für die benötigte Cremigkeit«,<br />

sagt der Schweizer Maître Fromager<br />

Rolf Beeler gegenüber <strong>Falstaff</strong>. »Dann<br />

braucht es noch Wein und ein wenig Speisestärke.<br />

Fondue ist eigentlich ein Convenience-Gericht<br />

– einfach, mit erstklassigen<br />

Zutaten.«<br />

Dass die Schweizerinnen und Schweizer<br />

verrückt nach Käsefondue sind, ist definitiv<br />

kein Vorurteil. In keinem Land der Welt<br />

wird mehr von dem Gericht gegessen als<br />

hier. Logisch, könnte man jetzt sagen,<br />

schließlich wurde das Käsefondue auch von<br />

Sennern in den Schweizer Alpen erfunden.<br />

Stimmt aber nicht ganz! »Fondue ist keine<br />

reine Schweizer Spezialität«, erklärt Rolf<br />

Beeler, der sein Fondue aus der Schweiz<br />

auch bei Feinkost Käfer in München anbietet.<br />

»Es ist ein Gericht des gesamten Alpenraums«,<br />

sagt er. Entstanden ist es in den<br />

Westalpen – also irgendwo in der französischsprachigen<br />

Schweiz, in Savoyen oder<br />

dem Piemont. In Norditalien als Fonduta<br />

bekannt, wird das Gericht dort nicht mit<br />

Gruyère und Vacherin, sondern mit dem<br />

lokalen Fontina-Käse und Eiern zubereitet<br />

– und gerne mit Trüffeln verfeinert.<br />

BELIEBT DANK MARKETING<br />

Der Klassiker ist und bleibt aber das<br />

Schweizer Käsefondue. Die unbändige Lust<br />

darauf haben die Schweizerinnen und<br />

Schweizer aber nicht etwa im Blut, sie ist<br />

das Resultat einer geschickt angelegten Werbekampagne<br />

ab den 1950er-Jahren. Die<br />

Schweizer Käseunion – eine Marketing- und<br />

Handelsorganisation für die Käsesorten<br />

Emmentaler, Gruyère und Sbrinz – war es,<br />

die damals den Slogan »Fondue isch guet<br />

und git e gueti Luune« aus der Taufe hob.<br />

»Fondue ist gut und macht gute Laune«<br />

oder »Figugegl«, wie es später hieß, sollte in<br />

die Geschichte eingehen. Das gemeinsame<br />

Fondueessen wurde dank wirkungsvollem<br />

Marketing zum Inbegriff nationaler Identität.<br />

In den 60er-Jahren sponserte die Käseunion<br />

die Zutaten für Fondue für die Truppen<br />

der Schweizer Armee und machte es so<br />

zum Heimwehgericht Nr. 1 für eine ganze<br />

Generation. Noch für viele Jahre war das<br />

Fonduekochen in Schweizer Haushalten den<br />

Männern vorbehalten – das winterliche Pendant<br />

zum Grillen im Sommer quasi.<br />

KEIN REINHEITSGEBOT FÜR FONDUE<br />

Fabien Rouxel arbeitet im Hotel »Chalet de<br />

Gruyères« im gleichnamigen Ort im<br />

Schweizer Kanton Freiburg – der Heimat<br />

des Gruyère-Käses und damit der Hochburg<br />

der Schweizer Fonduekultur. Seit einigen<br />

Monaten bietet Rouxel in der Fondue<br />

Academy Kurse an, um den Leuten die richtige<br />

Zubereitung beizubringen. »Das dürfen<br />

Sie nicht zu ernst nehmen«, sagt er darauf<br />

angesprochen. »Wir pflegen einen lockeren<br />

Umgang mit dem Rezept.« So etwas wie ein<br />

Reinheitsgebot für Fondue gibt es nämlich<br />

nicht. Auch wenn Fondue ein einfaches<br />

Gericht ist, ist dessen Vielfalt groß. Nicht<br />

nur die Käsesorten werden je nach Region<br />

variiert. Während Fabien Rouxel in Gruyère<br />

natürlich Gruyère-Käse, Vacherin und<br />

Weißwein für sein Fondue verwendet,<br />

benutzt man in der Ostschweiz gerne<br />

Appenzeller-Käse, verfeinert das Fondue je<br />

nach Region auch mal mit Apfelwein – und<br />

sogar Bierfondue findet auch in der<br />

Schweiz immer mehr Anhänger.<br />

EIN GERICHT EINT EINE NATION<br />

Jürg Wyss von Jumi Käse bietet verschiedene,<br />

bereits vorgemischte Fonduekreationen<br />

in seinen Läden und auf den Märkten in<br />

Bern, Wien und London an. Darunter auch<br />

ein Bierfondue und eines mit Schaum- statt<br />

Stillwein. Im Ausland sei der Verbrauch von<br />

Fondue zwar noch überschaubar, sagt er,<br />

doch wer Käse möge, sei auch dem Fondue<br />

nicht abgeneigt. Speziellste Kreation aus<br />

dem Hause Jumi ist sicher das Suurchabis-<br />

Fondue – ein Fondue, das mit Sauerkraut<br />

aus der Region Bern, wo auch der Käse<br />

dafür herkommt, verfeinert wird. Laut<br />

Wyss schmeckt dieses Fondue besonders<br />

gut, wenn man es mit Kartoffeln anstelle ><br />

Fotos: Gruyere<br />

SO WIRD DER GRUYÈRE D’ALPAGE AOP HERGESTELLT<br />

136<br />

falstaff dez–feb 2019


»Käse, Wein und etwas<br />

Speisestärke: Käsefondue<br />

ist eigentlich ein Convenience-<br />

Gericht – einfach, aus<br />

erstklassigen Zutaten.«<br />

ROLF BEELER Maître Fromager<br />

Der Gruyère d’Alpage AOP wird ausschließlich<br />

im Sommer in der Region Gruyère hergestellt.<br />

Die Kühe werden auf die Almen getrieben und<br />

ernähren sich vom üppigen Weidegras. In<br />

dieser Zeit geben sie besonders aromatische<br />

Milch, was zu erstklassigem Käse führt. Wenn<br />

der Herbst kommt, treiben die Älpler ihre<br />

Kühe wieder ins Tal.<br />

dez–feb 2019 falstaff 137


gourmet / KÄSEFONDUE<br />

Die richtige Gesellschaft<br />

ist wichtig für das<br />

Gelingen eines Käsefondues.<br />

Es ist kein Gericht für<br />

Singlehaushalte, sondern<br />

für gesellige Runden.<br />

mittels Zugabe von sogenannten Schmelzsalzen<br />

sämiger gemacht werden soll.<br />

DIE KÄSEQUALITÄT<br />

IST ENTSCHEIDEND<br />

K ÄSEFONDUE-<br />

VARIATIONEN<br />

Fondue »moitié-moitié«<br />

Das klassische Käsefondue – je zur Hälfte aus<br />

Gruyère und Vacherin fribourgeois sowie Weißwein<br />

und Speisestärke hergestellt.<br />

Fondue fribourgeoise<br />

Besonders cremige Variante aus dem<br />

Schweizer Kanton Freiburg, zu 100 Prozent<br />

aus Vacherin fribourgeois hergestellt.<br />

Statt Wein wird Wasser verwendet.<br />

Appenzeller-Fondue<br />

Betont würzige Variation, aus bis zu 70 Prozent<br />

Appenzellerkäse, Vacherin, Speisestärke und<br />

Weißwein hergestellt.<br />

Ostschweizer Fondue<br />

Meist mit Tilsiter und Appenzeller, gerne aber<br />

auch mit Gruyère hergestellt, anstelle von<br />

Wein wird aber Apfelwein verwendet.<br />

Fondue savoyarde<br />

Französische Fondue-Variation aus Savoyen.<br />

Zum Einsatz kommen je ein Drittel Comté,<br />

Gruyère und Emmentaler und lokaler Weißwein.<br />

Fonduta<br />

Das norditalienische Pendant zum französischen<br />

Fondue – auf Basis des lokalen Fonduta,<br />

Eigelb und Milch hergestellt. Wird gerne mit<br />

Trüffeln verfeinert.<br />

Champagner-Fondue<br />

Leichter anmutende, edle Variation: Statt<br />

Weißwein wird Champagner verwendet. Jeder<br />

andere Schaumwein funktioniert auch.<br />

><br />

von Brot isst. Die Schweizer sind sich in<br />

wenigen Dingen einig. Gerade über die<br />

Sprachregionen hinaus fällt es oft schwer,<br />

einen Konsens zu finden. Beim Fondue<br />

scheint das aber möglich zu sein – kein<br />

Gericht eint die Schweizer mehr als das<br />

Käsefondue. Die von <strong>Falstaff</strong> befragten<br />

Käser und Fondueexperten wollen auch alle<br />

kein Patentrezept für Fondue nennen, sondern<br />

streichen heraus, dass die regionalen<br />

Unterschiede den Reiz ausmachen.<br />

MEHR ALS BROT UND KÄSE<br />

»Fondue ist per se ein vielfältiges Gericht«,<br />

sagt der Käsespezialist Rolf Beeler. »Ich<br />

zum Beispiel esse es auch gerne ohne Brot<br />

oder Kartoffeln, sondern einfach mit<br />

gedämpftem Gemüse, so wird aus Fondue<br />

ein viel leichteres, verträglicheres Gericht.«<br />

Dass Fondue manchmal schwer im Magen<br />

liegt, kann wohl niemand abstreiten, vielleicht<br />

aber liegt das ja einfach daran, dass<br />

man gerne auch mal ein Brot zu viel in den<br />

Topf hält. »Die schwere Verträglichkeit von<br />

Fondue ist ein Vorurteil«, sagt Rolf Beeler.<br />

»Wenn man guten, gereiften Rohmilchkäse<br />

verwendet, ist Käsefondue gut verträglich,<br />

und dann stinkt es auch nicht.« Beeler<br />

spricht damit einen weiteren Punkt an, der<br />

viele davon abhält, zu Hause Käsefondue<br />

auszuprobieren. Laut dem Käseexperten<br />

kommt der unangenehme Geruch vor allem<br />

zustande, wenn minderwertiger Käse verwendet<br />

wird, und besonders, wenn dieser<br />

Bei aller Liebe zur Vielfalt des Käsefondues,<br />

weder Rolf Beeler noch Jürg Wyss von Jumi<br />

oder Fabien Rouxel von der Fondue Academy<br />

machen Abstriche bei der Qualität der<br />

Grundprodukte. Industrielle Methoden wie<br />

die Zugabe der erwähnten Schmelzsalze<br />

sind für sie tabu, bei den Herstellern sogenannter<br />

Fertigfondues aber durchaus verbreitet.<br />

Auch Beeler und Jumi bieten solche<br />

vorgemischten Fondues an, diese enthalten<br />

neben bestem Käse bereits den benötigten<br />

Wein und Speisestärke – ansonsten aber gar<br />

nichts. Rolf Beeler verwendet für sein Fondue<br />

einen 18 Monate gereiften Gruyère und<br />

einen Vacherin fribourgeois aus Rohmilch<br />

– mittlerweile eine rare Delikatesse. Jumi<br />

dagegen setzt auf lokale Käsesorten – ihre<br />

Grundmischung besteht aus Appenberger<br />

und Schlossberger, einem Weich- und einem<br />

Hartkäse, das Jumi-Fondue ist also eigentlich<br />

auch eine Moitié-moitié-Variation.<br />

Während man beim Käse variieren kann,<br />

sollte man bei dessen Reife keine Abstriche<br />

machen, ist diese doch entscheidend für das<br />

Gelingen eines Fondues, und da ist es sicher<br />

keine schlechte Idee, die Auswahl dem Profi<br />

zu überlassen. »Der Käse darf nicht zu<br />

stark gereift sein«, sagt Jürg Wyss von<br />

Jumi, »ansonsten läuft man Gefahr, dass<br />

sich auf dem geschmolzenen Käse ein unappetitlicher<br />

Fettfilm bildet.« Zu jung sollte<br />

der Käse allerdings auch nicht sein, gibt<br />

Rolf Beeler zu bedenken. »Wenn das Fondue<br />

allzu starke Fäden zieht und am Gaumen<br />

fast gummiartig ist, dann war der Käse<br />

zu jung«, sagt er. Gerade der Hartkäse darf<br />

durchaus ein Jahr oder älter sein, da sind<br />

sich die Fondueexperten einig.<br />

><br />

Fotos: getty Images<br />

138<br />

falstaff dez–feb 2019


gourmet / KÄSEFONDUE<br />

K ÄSEFONDUE – SO WIRD’S GEMACHT<br />

Rezept von der Fondue Academy, Gruyère<br />

Für 4 Personen<br />

Das Caquelon (Fonduegeschirr) mit einer Knoblauchzehe ausreiben (dieser Schritt ist optional,<br />

je nach Geschmack).<br />

Erhitzen Sie 240 cl Weißwein in Ihrem Caquelon.<br />

400 g Gruyère AOP und 400 g Vacherin fribourgeois AOP reiben und in das Caquelon geben.<br />

16 g Speisestärke zugeben.<br />

Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren schmelzen.<br />

Mit Brot oder Kartoffeln in netter Runde genießen.<br />

FONDUEZUBEREITUNG –<br />

KEIN HEXENWERK<br />

Die optimale Zubereitung wird in der Fondue<br />

Academy in Gruyère gelehrt. Je nach<br />

Geschmack reibt man das sogenannte<br />

Caquelon – das Fonduegeschirr – mit einer<br />

Knoblauchzehe aus, gibt den Wein hinein,<br />

kocht diesen auf, fügt den Käse hinzu,<br />

anschließend die Speisestärke und schmilzt<br />

dann das Ganze bei mittlerer Hitze. Weit<br />

verbreitet ist der Glaube, dass man dabei<br />

den Käse in Form einer Acht umrühren<br />

muss, was eigentlich ganz einfach dazu<br />

dient, ein Festsitzen zu verhindern. Wie bei<br />

der Rezeptur folgt man auch bei der Zubereitung<br />

verschiedenen Methoden, für einige<br />

gehört Kirschwasser in ein Fondue, andere<br />

würzen es gerne. Wer gewisse Grundregeln<br />

beachtet, kann bei Käsefondue eigentlich<br />

nicht viel falsch machen.<br />

EINE GESELLIGE ANGELEGENHEIT<br />

Wie die Zubereitung von Käsefondue ist<br />

auch das anschließende Verspeisen einigen<br />

Regeln unterworfen, die man in Wirklichkeit<br />

nicht allzu ernst nehmen sollte. Dass<br />

einem etwa eine Strafe droht, wenn man<br />

sein Brot im Topf verliert, wissen viele aus<br />

dem französischen Comic »Asterix bei den<br />

Schweizern«, der 1970 erschienen ist. Der<br />

arme Gaius Infarctus, der im Comic sein<br />

Brot verliert, wird mit einem Gewicht an<br />

den Füßen im Genfersee versenkt, aus dem<br />

er jedoch von Asterix und Obelix gerettet<br />

wird – eine Anspielung auf den bei Käsefondue<br />

üblichen Brauch, einen Verlust des<br />

Brotes im Käse zu bestrafen. Die wirklichen<br />

Regeln sind allerdings weit weniger ernsthafter<br />

Natur. Für ein verlorenes Stück muss<br />

der Mann eine Flasche Wein oder eine Runde<br />

Schnaps bezahlen. Die Frau muss dagegen<br />

alle anwesenden Männer küssen.<br />

Fondueessen ist keine bierernste Angelegenheit,<br />

ganz im Gegenteil. Und natürlich<br />

soll dabei auch niemand auf dem Trockenen<br />

sitzen. Der Klassiker zum Fondue ist<br />

der Schweizer Chasselas, je nach<br />

Geschmack werden aber auch gerne leichte<br />

Rotweine dazu getrunken. Ebenso verbreitet<br />

ist der Genuss von Schwarztee und,<br />

natürlich darf ein Gläschen Schnaps bei<br />

keinem Fondueplausch fehlen.<br />

Ein besonderes Ritual zum Ende des Fonduegenusses<br />

ist das gemeinsame Verspeisen<br />

der sogenannten Großmutter, auf Französisch<br />

»réligieuse« genannt. Gemeint ist<br />

damit die Kruste am Boden des Fonduegeschirrs,<br />

die nach dem Genuss übrig bleibt<br />

und die man herauskratzen und verspeisen<br />

kann. »Wenn man gut rührt, gibt es diese<br />

nicht«, sagt Rolf Beeler vergnügt. »Besonders<br />

schmeckt sie aber, wenn man ein Ei ins<br />

leere Geschirr gibt, bevor man die Kruste<br />

rauskratzt und das darunter befindliche<br />

Feuer ausmacht« – ein weiterer, weit verbreiteter<br />

Brauch rund ums Fondueessen in<br />

vielen Schweizer Familien.<br />

Das Wichtigste beim Fondueessen ist laut<br />

den Experten allerdings weder der richtig<br />

gereifte Käse noch der Wein oder das<br />

Umrühren, sondern einfach die Menschen,<br />

mit denen man dieses genießt. Fondue ist<br />

definitiv kein Gericht für Singlehaushalte,<br />

sondern vielmehr für gesellige Stunden in<br />

der kalten Jahreszeit.<br />

FONDUE K AUFEN<br />

Die fixfertig gemischten Fondues<br />

von Jumi und Rolf Beeler finden<br />

Sie unter folgenden Adressen.<br />

Jumi Käse<br />

Lange Gasse 28<br />

A-1080 Wien<br />

T: +43 1 9619868<br />

www.jumi.lu<br />

<<br />

Feinkost Käfer<br />

Prinzregentenstraße 73<br />

D-81675 München<br />

T: +49 89 4168310<br />

www.feinkost-kaefer.de<br />

Fotos: beigestellt<br />

140<br />

falstaff dez–feb 2019


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gourmet / FONDUE-WEINE<br />

BEST OF<br />

FONDUE-WEINE<br />

96<br />

93<br />

92<br />

2016 ST. JOSEPH BLANC<br />

»LIEU DIT« BLANC<br />

Guigal, Ampuis, Rhône, Frankreich<br />

Merkliches Neuholz, floraler Hintergrund,<br />

sehr mineralisch: Funkenschlag.<br />

Kompakter Gaumen, seidig<br />

und homogen, dezente, aber dennoch<br />

im Zusammenspiel mit der<br />

intensiven Mineralität Kraft entfaltende<br />

Säure. Im Abgang noch verschlossen,<br />

jedoch merklich würzig.<br />

Lang und fein, sehr mineralisch.<br />

www.koelner-weinkeller.de<br />

€ 39,–<br />

2017 FENDANT CHANDRA KURT<br />

Provins Valais, Sion<br />

Schweiz<br />

Einladendes, recht kühl wirkendes<br />

Bouquet mit feiner Zitrusaromatik<br />

und Noten von reifem Kernobst,<br />

sowie exotischen Früchten.<br />

Am Gaumen saftig, mit feiner,<br />

präsenter und frischer Säure.<br />

Langer, aromatischer Abgang<br />

mit mineralischen Anklängen.<br />

Klassischer Käsefondue-Begleiter.<br />

www.bergwein-shop.com<br />

€ 19,90<br />

2017 ZWEIGELT ALTE REBEN<br />

Weingut Paul Achs, Gols<br />

Burgenland, Österreich<br />

Dunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Dunkle Waldbeeren, schwarze<br />

Kirschen, ein Hauch von Kräutern<br />

und Nougat, attraktives Bouquet.<br />

Stoffig, elegant, reife Herzkirschen,<br />

lebendiger Säurebogen, rotbeeriger<br />

Touch, etwas Orangen<br />

und Schokolade im Nachhall.<br />

www.gute-weine.de<br />

€ 16,50<br />

94<br />

92<br />

92<br />

2017 DÉZALEY GRAND CRU<br />

CHEMIN DE FER<br />

Luc Massy, Dézaley, Waadt<br />

Schweiz<br />

Mittleres Strohgelb; verhaltenes<br />

Bukett mit angetönter Kraft,<br />

dezente Noten von Honig, exotischen<br />

Früchten, tiefgründig; im<br />

Gaumen breiter Auftakt, getragen<br />

von saftiger Säure, vollmundig,<br />

Aromen noch wenig entwickelt,<br />

Zitrus; endet lang auf mineralischen<br />

Noten. Chasselas mit Potenzial.<br />

www.weingood.de<br />

ca. € 33,60<br />

2017 »PFERD WILLI«<br />

SILVANER*** TROCKEN<br />

Joachim Heger, Ihringen<br />

Kaiserstuhl, <strong>Deutschland</strong><br />

Aus einer Parzelle im Mirabelle,<br />

Weinbergspfirsich, brenzligmineralische<br />

Untertöne. Kraftvoller<br />

Gaumen, eine Schicht<br />

Viskosität, reife Säure. Ein hintergründiger<br />

Wein, der trotz der<br />

fast schon wuchtigen Anlage<br />

im Lot ist: Extrakt und taktile<br />

Mineralität tarieren alles aus.<br />

www.heger-weine.de<br />

€ 21,50<br />

2016 THE ZWEIGELT 2016<br />

Weingut Scheiblhofer, Andau<br />

Burgenland, Österreich<br />

Tiefdunkles Rubingranat, schwarzer<br />

Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />

Feines dunkles Waldbeerkonfit,<br />

ein Hauch von Zartbitterschokolade,<br />

rauchige Noten, Edelholzwürze,<br />

zarte Brombeerfrucht.<br />

Saftig, elegant, tragende Tannine,<br />

schwarze Kirschennuancen, tabakig<br />

unterlegte Kräuterwürze, fruchtsüß<br />

im Nachhall, guter Speisenbegleiter.<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

€ 25,90<br />

94<br />

92<br />

92<br />

2016 RUBATSCH<br />

Manincor, Südtirol, Kaltern<br />

Italien<br />

Noch recht verschlossen. Reife<br />

Pflaumen, gemuste Blaubeere,<br />

etwas Minze und Thymian. Am<br />

Gaumen weiches, aber dennoch<br />

Struktur gebendes Tannin, reife<br />

Säure, ganz homogen und unforciert,<br />

ausgezeichneter Stil: reich<br />

und dennoch zurückgenommen.<br />

www.superiore.de<br />

€ 24,90<br />

2016 CHASSELAS RÉSERVE<br />

Weingut Lämmlin-Schindler<br />

Mauchen (Markgräflerland)<br />

Bio. Traubig, blattgrün, balsamische<br />

Obertöne, Feuerstein. Präzise hochreif,<br />

aber nicht überreif gelesen. Am<br />

Gaumen eine Wonne: mineralische<br />

Frische, Körper, Nerv – alles nobel<br />

ausgeprägt und aufs Innigste ineinandergewoben.<br />

Ein Gutedel auf<br />

GG-Niveau!<br />

www.laemmlin-schindler.de<br />

€ 9,80<br />

2016 ROSSO DI VALTELLINA DOC<br />

ArPePe, Sondrio, Veltlin, Italien<br />

Ein leichter, alpiner Nebbiolo-Typus.<br />

In der Nase angenehm rotfruchtig<br />

mit Kirschtönen, dazu warmes Holz.<br />

Am Gaumen leicht und überaus elegant<br />

mit bereits gut integriertem<br />

Tannin aber genügend Biss, um auch<br />

starken Speisen standzuhalten.<br />

Herbes und zugleich frisches,<br />

trinkanimierendes Finale.<br />

www.italvinus.de<br />

€ 22,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

142<br />

falstaff dez–feb 2019


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VON


gourmet / ESSAY<br />

»LAGOM« ODER DIE KUNST,<br />

EINFACH ZU GENIESSEN<br />

Es gibt Studien, die jährlich aufs Neue feststellen, dass der Schwede ein durch und durch<br />

glücklicher Mensch ist. Das mag auch ein wenig an »Lagom är bäst« liegen – so nennt man<br />

im Norden diese Lebenseinstellung, die besagt, dass man maßvoll mit sich selbst und den Dingen<br />

des Alltags umgehen soll. Gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit lohnt es sich, diesem<br />

Hype mal auf den Grund zu gehen.<br />

Ganz so einfach machen sie es<br />

uns ja nicht, die Schweden:<br />

Nicht einmal das Wörterbuch<br />

spuckt eine Übersetzung für<br />

»Lagom är bäst« aus, die trendige<br />

Glücksformel aus dem Norden, welche<br />

offenbar schon das ganze Land verinnerlicht<br />

hat. »Lagom« steht für genau richtig,<br />

moderat, mittig. Für angenehm und gut.<br />

Und vereint man diese Adjektive mit dem<br />

Rest der Phrase, kommt der Schwede zu<br />

folgender glücksstiftenden Essenz: »Am<br />

besten ist alles im richtigen Maß!«<br />

DAS CHRISTKIND IM NACKEN<br />

Gerade jetzt, wo mit dem ersten Schnee<br />

schon der Weihnachtstress Einzug hält, uns<br />

das Christkind im Nacken sitzt, sich Einladungen<br />

zu unaufschiebbaren Pre-X-mas-<br />

Events auf dem Schreibtisch türmen und<br />

wir den Reizüberflutungen auf Einkaufsstraßen<br />

zu trotzen suchen – gerade jetzt<br />

scheint dieses urtraditionelle Gedankengut<br />

wie Balsam für Körper, Geist und Seele.<br />

Andersrum ausgedrückt: Weniger ist mehr.<br />

Etwas mehr Nachhaltigkeit im Handeln<br />

und Tun schafft mehr Ressourcen in Form<br />

von Energie, Zeit und Geld etc., um in<br />

andere Dinge zu investieren. Zum Beispiel<br />

in Genuss, in Reisen, in Kunst oder Kultur.<br />

Oder einfach nur in sich selbst – genießen Sie<br />

den Feierabend, wie es für Sie am besten ist.<br />

Am Ende des Tages ist das eine Win-win-<br />

Situation: zurückschrauben, einen Gang<br />

runterschalten, innehalten, durchatmen,<br />

öfter mal entspannt zurücklehnen und<br />

zufrieden sein mit dem, was ist. Eine Offenbarung<br />

für die tendenziell immer öfter<br />

144<br />

falstaff dez–feb 2019


DR. PATRIZIA<br />

DEBSKI,<br />

1984 in Wien<br />

geboren, ist<br />

Allgemein- und<br />

Komplementärmedizinerin<br />

bei<br />

VIVAMAYR in<br />

Maria Wörth.<br />

Illustration: Gina Mueller, Foto: Shutterstock<br />

überreizten Gemüter, gestressten und ausgelaugten<br />

Seelen. Ein guter und zugleich<br />

enorm wichtiger Ansatz in unserer immer<br />

kurzlebigeren, gehetzten Gesellschaft.<br />

QUALITÄT VOR QUANTITÄT<br />

Auch wenn vieles seine Berechtigung hat, so<br />

fordert diese unsere Art der Lebensführung<br />

einen hohen Tribut: den der eigenen<br />

Gesundheit. Das Leben ist vergänglich und<br />

mitunter oft auch viel zu kurz. Obwohl wir<br />

uns dessen im Grunde völlig bewusst sind,<br />

besteht leider viel zu oft die Tendenz, genau<br />

diese Tatsache der Vergänglichkeit auszublenden<br />

und einem Leben hinterherzujagen,<br />

anstatt es bewusst voll und ganz zu leben<br />

und zu genießen. Aus »Lagom’scher« Sicht<br />

geht es einfach um mehr Aufmerksamkeit<br />

und Wertschätzung sich selbst und dem<br />

jeweiligen Moment gegenüber, um dafür<br />

mehr Zufriedenheit in das Leben, in das<br />

Hier und Jetzt einzubringen.<br />

Kleine Pausen als Inseln der Glückseligkeit<br />

im Rausche des Alltags können somit<br />

schon wahre Wunder bewirken.<br />

Probieren Sie es doch aus.<br />

Ein Espresso, ein paar Weihnachtskekse<br />

oder der Spaziergang in der Mittagspause<br />

wollen und sollen zelebriert und genossen<br />

werden. Qualität vor Quantität. Genuss<br />

statt Kompensation aufgestauter Defizite.<br />

Es bedarf keiner großen Lebensumstellung,<br />

um eine Kurskorrektur hin zu mehr<br />

Zufriedenheit und Gelassenheit zu vollziehen.<br />

Zu Beginn reicht es schon vollkommen,<br />

öfter an das »Weniger ist mehr« zu<br />

denken und danach zu handeln. Den Wind<br />

kann man nicht beeinflussen, mit diesem<br />

DIE NATUR<br />

STREBT NACH<br />

GLEICHGEWICHT –<br />

SO AUCH KÖRPER<br />

UND GEIST.<br />

inneren Stressfaktoren wohl schwerwiegender<br />

als der vermeintlich von außen auferlegte<br />

Druck. Bevor uns in der Atemlosigkeit<br />

der Arbeitskultur oder Geschäftigkeit<br />

des Privatlebens viel zu oft oder zu früh<br />

die Luft ausgeht, lohnt es sich, immer wieder<br />

Pausen einzulegen, um den triebhaften<br />

Prozess zu unterbrechen – je öfter das<br />

gelingt, desto geringer ist der ermüdende<br />

Leerlauf. Und desto kleiner wiederum das<br />

Risiko, Löcher und Defizite aufzureißen,<br />

die in weiterer Folge nicht mehr gefüllt<br />

werden können.<br />

Unter uns Ästheten und Gourmets können<br />

Auszeiten in Verbindung mit kulinarischem<br />

Genuss ganz schön hilfreich sein<br />

oder zumindest eine der vielen Möglichkeiten<br />

darstellen, das Ungleichgewicht auszubalancieren.<br />

Nehmen wir kleine Zeremonien<br />

doch als besagte Auszeiten wahr, um die<br />

Routine des Alltags bewusst zu durchbrechen.<br />

Achtsamkeit durch Training im Kleinen<br />

sozusagen. Oder wie es Frank Berzbach<br />

in seinem Buch »Die Kunst, ein kreatives<br />

Leben zu führen« so schön formuliert:<br />

»Nur eine Sache zu tun, ist für unseren<br />

unmutigen Geist Entlastung und Übung<br />

zugleich.«<br />

In anderen Worten: Sehen wir doch jeden<br />

Tag ein bisschen mehr vom Weniger, als<br />

Schlüssel zu mehr Selbstwirksamkeit,<br />

Gesundheit und Genuss. Raus aus den Extremen,<br />

hinein ins Moderate. Nehmen wir<br />

doch den Mittelweg zwischen der von Extremen<br />

geprägten Welt, vor allem jetzt in<br />

der Vorweihnachtszeit. Machen Sie sich das<br />

Geschenk und finden Sie Ihre Mitte.<br />

kleinen Kurswechsel jedoch große Effekte<br />

erzielen …<br />

Und da ist das sogenannte »Lagom’sche<br />

Ressourcen-Management« ein unabdingbares<br />

Werkzeug, um das eigene Wohl, die<br />

eigene Gesundheit aufrechtzuerhalten. Und<br />

um regelrechte Psychohygiene zu betreiben.<br />

Die Natur strebt nach Gleichgewicht, so<br />

auch Körper und Geist.<br />

Die Schlichtheit der Dinge, die Reduktion<br />

auf das Wesentliche, Konsumdistanz und<br />

vermehrte Achtsamkeit – all diese Fakten<br />

lassen uns für kurze Zeit den Umgebungslärm<br />

der Welt vergessen, schärfen den vernebelten<br />

Blick und stabilisieren unser<br />

Gleichgewicht auf der Welle der Reizüberflutung.<br />

Auch wenn im geschäftigen Alltag<br />

vieles – wie bereits erwähnt – seine Berechtigung<br />

hat, so sind am Ende des Tages die Punkt.<br />

Lagom eben.<br />

<<br />

dez–feb 2019 falstaff 145


KÜCHENZETTEL<br />

<strong>Falstaff</strong>-<br />

Gourmet-Autor<br />

SEVERIN CORTI<br />

KANONENOFEN<br />

IM BAUCH<br />

Erste Hilfe gegen den ersten Frost: Mit diesem Rezept wird es auch ohne<br />

Heizung warm. Hat allerdings hohes Suchtpotenzial!<br />

Da sind sie also, die Tage, wo<br />

einem die Kälte trotz dickem<br />

Schal in die Knochen kriecht.<br />

Wobei: Es gibt schon eine<br />

effektive Möglichkeit, sich<br />

gegen den unbarmherzigen, feuchtkalten<br />

Hauch des herannahenden Winters zu<br />

wappnen. Nur muss die Wärme in dem<br />

Fall halt von innen kommen.<br />

Weil wir bekanntlich nur geben können,<br />

was zuerst einmal den Weg in uns hinein<br />

gefunden hat, muss eben anständig heiß<br />

gegessen werden, und zwar im doppelten<br />

Wortsinn. Chili und Pfeffer sind jetzt nötiger<br />

denn je, um körpereigene Energien zu aktivieren<br />

und die von Kälte wie eingerosteten<br />

Gelenke zu schmieren – und sei es nur, weil<br />

der köstliche Schmerz von anderen Befindlichkeiten<br />

ablenkt. Die Chinesen sind aber<br />

überzeugt, dass bei großer Hitze gebratene<br />

Speisen auch die Kraft in sich bergen, diese<br />

Hitze an ihren Genießer weiterzugeben.<br />

Nicht zufällig sprechen sie von »Wok Hay«,<br />

dem Feuer des Woks, der auf großer Flamme<br />

im Einsatz ist und kurz Gebratenem auf<br />

geheimnisvolle Weise den Geschmack dieser<br />

Flamme – und angeblich auch ihre Kraft –<br />

zu übertragen weiß. Das geht bei einem Wok<br />

am offenen Feuer natürlich besonders gut,<br />

wenn Öl oder alkoholische Zutaten beim<br />

Schwenken schnell einmal mit einer Stichflamme<br />

über dem Bratgut züngeln. Funktioniert<br />

aber auch zu Hause!<br />

Es ist ein Irrtum, dass Speisen, die uns<br />

richtig einheizen, vorzugsweise aus reichlich<br />

Fleisch bestehen sollten. Im Gegenteil:<br />

Schweres Essen bindet die Energie auf Stunden<br />

im Magen, wo wir sie eigentlich in den<br />

Gliedern brauchen. Auf ganz besonders<br />

köstliche Art lässt sich das anhand dieser –<br />

noch dazu komplett veganen – Auberginen<br />

nach Szechuan-Art demonstrieren, die vor<br />

Geschmack und glutvollen Aromen buchstäblich<br />

übergehen.<br />

Die Kombination aus Süße, Säure, Schärfe<br />

und den fermentierten Umami-Aromen von<br />

Bohnenpaste und Sojasauce birgt an sich<br />

schon hohes Suchtpotenzial. Gepaart mit der<br />

unerhört sinnlichen Konsistenz seidig weich<br />

gebratener Auberginen kann es aber richtig<br />

schwerfallen, nach dem ersten Bissen nicht<br />

den einen oder anderen Lustseufzer fahren<br />

zu lassen – im Zweifel bitte nur in vertrauter<br />

Gesellschaft zu genießen.<br />

Dass Auberginen die Hitze des Woks oder<br />

der Pfanne darüber hinaus besonders gut<br />

speichern (Achtung, nicht die Lippen verbrennen!),<br />

macht sie in dieser Zubereitung<br />

zu nachgerade idealen Gefährten für das<br />

Überstehen feuchtkalter Herbsttage.<br />

Noch eine Warnung zum Schluss: Die im<br />

Rezept angegebene Menge reicht nur nominell<br />

für zwei. Nicht etwa, weil von allem<br />

zu wenig wäre, sondern nur, weil man von<br />

diesen leichten, scharfen, heißen Auberginen<br />

ganz ungewöhnlich viel essen kann und will.<br />

Mehr aber hat in einem Wok-Durchgang<br />

schlicht nicht Platz.<br />

GEBRATENE AUBERGINEN<br />

NACH SZECHUAN-ART<br />

»YU XIANG QIEZI« (für 2 Personen)<br />

ZUTATEN<br />

700 g Aubergine<br />

2 EL Wasser<br />

2 EL Chili-Bohnen-Paste »Chan Lao« (Asialaden)<br />

2 EL Sojasauce<br />

2 EL schwarzer Reisessig/Balsamico<br />

2 EL Reiswein oder Sherry<br />

2 EL Zucker<br />

2 EL Pflanzenöl<br />

3 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />

1 EL gehackter Ingwer<br />

1 EL Maismehl<br />

1/2 EL Szechuan-Pfeffer, gemörsert<br />

1 Frühlingszwiebel<br />

1 TL Sesam, geröstet<br />

ZUBEREITUNG<br />

Die Auberginen in Stifte von 5 cm Länge und 1 cm<br />

Breite schneiden. Die Sauce vorbereiten: In einer<br />

kleinen Schüssel Wasser mit der Chili-Bean-Paste,<br />

Sojasauce, Essig, Reiswein oder Sherry, Zucker und<br />

Stärke vermengen. Das Öl in einem Wok oder einer<br />

großen Pfanne erhitzen, die Auberginen zugeben<br />

und bei hoher Hitze anbraten, bis sie gleichmäßig<br />

braun sind – gut 3 Minuten. Häufig umrühren. Knoblauch<br />

und Ingwer sowie die gemörserten Szechuan-<br />

Pfefferkörner (ersatzweise rote, entkernte und<br />

gehackte Chilischoten) zugeben und eine knappe<br />

Minute mitbraten. Die vorab fertig vermengte Sauce<br />

zugeben und gut umrühren. Noch etwa 4 Minuten<br />

weiterschmurgeln lassen, bis die Auberginen seidig<br />

weich sind und die Sauce so eingedickt ist, dass<br />

sie an der Rückseite eines Löffels haften bleibt.<br />

Frühlingszwiebel in feine Scheiben schneiden und<br />

mit Sesam das fertige Gericht garnieren.<br />

Fotos: Stine Christiansen<br />

146 falstaff dez–feb 2019


FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Markus Altenburger, Neuburger<br />

betont 2016, € 16,90 bei<br />

www.wagners-weinshop.com<br />

Gesammelte Rezepttipps<br />

von Severin Corti unter:<br />

www.falstaff.com/corti<br />

dez–feb 2019 falstaff 147


promotion / GOURMETREISE DURCH DAS IAC-NETZWERK<br />

Winzer-Ikone: Miguel A. Torres<br />

zu Gast im Berlin Capital Club<br />

WINE & DINE auf den Spuren des<br />

spanischen Weinpioniers.<br />

Der Berlin Capital Club<br />

prägt mit seinen Mitgliedern<br />

und deren<br />

Netzwerken das<br />

gesellschaftliche Leben der<br />

Hauptstadt. Als Club der Entscheider<br />

zählt er auch zu den<br />

besten Gourmet-Adressen<br />

Berlins. Mitglieder und Gäste<br />

werden im Restaurant »Capital<br />

Grill« mit internationalen<br />

Köstlichkeiten und regionalen<br />

Speisen auf Sterneniveau verwöhnt.<br />

Vom Champagner-<br />

Frühstück, Business Lunch<br />

bis hin zum romantischen<br />

Dinner vorm Kamin – das<br />

Team kennt die Vorlieben von<br />

Feinschmeckern.<br />

Im Oktober <strong>2018</strong> war Winzerikone<br />

Miguel A. Torres zu<br />

Gast beim Dinnerabend »Wine<br />

& Dine«. In Zusammenarbeit<br />

mit dem Partner Wein Wolf<br />

GmbH wurden Spitzenweine<br />

der Familie Torres zu einem<br />

erlesenen 4-Gänge-Menü degustiert.<br />

Zu »Milmanda &<br />

Fransola«, »Perpetual &<br />

Purgatori«, »Mas Las Plana &<br />

Grans Muralles« und »Floralis«<br />

kredenzte Küchenchef<br />

Malte Schreiber confierten<br />

Heilbutt, Risotto mit Parmesan,<br />

Kalbsrücken und Panna<br />

Cotta Vanille. Zwischen den<br />

einzelnen Gängen erfuhren die<br />

Mitglieder und Gäste Wissenswertes<br />

und Kurioses über das<br />

Weingut und die Familiengeschichte<br />

von Miguel A. Torres.<br />

Miguel Torres ist der Weinpionier<br />

Spaniens in der vierten<br />

Generation. Niemand sonst<br />

ist für den spanischen Weinbau<br />

der letzten Jahre so bedeutend<br />

gewesen wie Miguel A. Torres.<br />

Seine Familie betreibt bereits<br />

seit dem 17. Jahrhundert ihren<br />

eigenen Weinanbau im Penedès,<br />

dem berühmten Anbaugebiet<br />

in Katalonien. Pionierarbeit,<br />

Innovation und der unermüdliche<br />

Einsatz der Familie<br />

Torres für Qualität und ökologischen<br />

Weinbau sorgen dafür,<br />

dass die Torres-Weine seit Jahren<br />

Weltruf genießen.<br />

Der Berlin Capital Club ist<br />

stolz auf seine vielen Weinliebhaber<br />

unter den Mitgliedern.<br />

Die Genießer und Sammler<br />

von Premiumweinen können<br />

seit <strong>2018</strong> Mitglied im BERLIN<br />

CAPITAL CLUB Weinclub<br />

werden.<br />

Der Berlin Capital Club wird von<br />

der CCA Gruppe gemanagt und<br />

gehört dem internationalen IAC-<br />

Netzwerk an. Die 330.000 IAC-<br />

Mitglieder in über 40 Ländern<br />

haben Zugang zu fast 250<br />

Business-, Golf- und Country-<br />

Clubs weltweit.<br />

INFO<br />

Berlin Capital Club<br />

Mohrenstraße 30<br />

10117 Berlin<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

T: +49 30 2062976<br />

info@berlincapitalclub.de<br />

www.berlincapitalclub.de<br />

Fotos: CCA Projekt GmbH<br />

148<br />

falstaff dez–feb 2019


SIXPACK<br />

RESTAURANTS IM TEST<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

RESTAURANT ALOIS<br />

Dienerstraße 14–15<br />

80331 München<br />

KOCHZIMMER<br />

Am Neuen Markt 10<br />

Gaststätte zur Ratswaage<br />

14467 Potsdam<br />

ALPENHOF MURNAU<br />

Ramsachstraße 8<br />

82418 Murnau am Staffelsee<br />

PFAUEN<br />

Höllgasse 7<br />

73614 Schorndorf<br />

POTTKIND<br />

Darmstädter Str. 9<br />

50678 Köln<br />

SE7EN OCEANS<br />

Europapassage 2. OG<br />

Ballindamm 40<br />

20095 Hamburg<br />

UNSERE TESTER<br />

DETLEF BERG (DB) berichtet<br />

seit mehr als 20 Jahren über<br />

Essen und Trinken in aller Welt.<br />

PETER EICHHORN (PE)<br />

ist Autor und freier Food- und Spirits-<br />

Journalist in Berlin.<br />

PHILIPP ELSBROCK (ELS)<br />

ist <strong>Falstaff</strong>-Chefredakteur Gourmet<br />

in <strong>Deutschland</strong>.<br />

JULIAN PREUTEN (JP)<br />

begleitet als Journalist seit Jahren<br />

die Gastronomieszene im Westen.<br />

MATTHIAS RING (MRI) schreibt<br />

seit vielen Jahren für <strong>Magazin</strong>e,<br />

Tageszeitungen und Gourmetführer.<br />

Makrele, Dill und Tomate,<br />

serviert im »Alois«<br />

in München.<br />

NEU EINGEDECKT<br />

Foto: <strong>2018</strong> stefan randlkofer<br />

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Evolution statt Revolution in München, Bistronomie in Köln, feine<br />

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ein Gourmetzimmer in Schwaben und Preußenküche in neuem<br />

Gewand: unsere Restaurantbewertungen in <strong>Deutschland</strong>.<br />

dez–feb 2019 falstaff 149


gourmet / SIXPACK<br />

ALOIS<br />

München<br />

1Im »Dallmayr« tut sich was. Zum<br />

einen heißt das Gourmetrestaurant<br />

von Münchens bekanntem Feinkosthändler<br />

gar nicht mehr so – es trägt nun<br />

den Namen »Alois«. Auch innen sieht es<br />

anders aus: Bunte Tapeten zieren die Wände,<br />

die Tischdecken sind verschwunden,<br />

insgesamt wirken die Räume luftiger. Zum<br />

neuen Chef in der Küche wurde Christoph<br />

Kunz befördert, der seit 2014 unter Diethard<br />

Urbansky als Sous-Chef gearbeitet<br />

hatte. Urbanskys Abschied im Sommer<br />

nahm man zum Anlass für die behutsamen<br />

Veränderungen. Geblieben ist der charmante<br />

Julien Morlat, der mit einer grandiosen<br />

Weinkarte (800 Positionen) arbeitet.<br />

In diesem Sinne sind in der Küche keine<br />

Umstürze zu erwarten, und Revolutionen<br />

im (neu angebotenen) Mittagsmenü bleiben<br />

tatsächlich aus. Der erste Gang besteht aus<br />

einem Tatar – klingt unspannend, doch<br />

das handgeschnittene Fleisch bekommt<br />

unter der Haube einen mächtigen Umami-<br />

Boost: Sojagelee, delikater Tofuschaum,<br />

hauchdünner Soja-Chip und Edamame, die<br />

Biss geben. Der zweite Gang ist puristisch:<br />

zur saftigen, sous-vide gegarten Brust vom<br />

Schwarzfederhuhn gießt der Chef persönlich<br />

eine Jus aus den Knochen an, dazu finden<br />

sich Pürée aus Senfsaat verschnitten<br />

mit ebensolchem von der Macadamia-<br />

Nuss. Abgerundet wird der cremige Teller<br />

mit einem Knusper-Chip von der Haut.<br />

Das spannende, komplexe Dessert kombiniert<br />

Lorbeer mit Pflaumen und Cashew-<br />

Nüssen, ein toller Gang. Fazit: Wirkt<br />

schon sehr rund alles, allein es fehlt die<br />

Überraschung. Mehr Mut!<br />

ELS<br />

Behutsame Erneuerung<br />

im Münchner »Alois«,<br />

ehemals »Dallmayr«.<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

19 von 20<br />

19 von 20<br />

8 von 10<br />

91 von 100<br />

RESTAURANT ALOIS<br />

Dienerstraße 14–15<br />

80331 München<br />

T: +49 89 2135100<br />

www.dallmayr.com/de/delikatessenhaus/restaurant/<br />

KOCHZIMMER<br />

Potsdam<br />

2<br />

Das »Kochzimmer« zog vor einem<br />

knappen Jahr von Beelitz nach<br />

Potsdam um, in eines der ältesten<br />

Gebäude der Innenstadt aus dem Jahre<br />

1752. Der Innenraum selbst bietet klassisch<br />

modernen Chic unter eindrucksvollen<br />

Leuchtern im 50er-Jahre-Stil. Ganz bezaubernd<br />

der urige Hinterhofgarten rings um<br />

den historischen Brunnen. Ringsum sind<br />

die Spuren der Hohenzollern allgegenwärtig,<br />

da überrascht es kaum, dass Küchenchef<br />

David Schubert in solch historischem<br />

Ambiente den Begriff »neue preußische<br />

Küche« für seinen Kochstil ersann. Traditionsprodukte<br />

der Region vermählt er pfiffig<br />

mit internationalen Einflüssen. Einen herrlichen<br />

Einstieg bietet »Fritzens Stulle« mit<br />

Roter Bete, Meerrettich und eingelegter<br />

Gurke auf Pumpernickel. Danach zelebriert<br />

die Küche ein Aromenfeuerwerk mit<br />

speziellem Pfiff, wobei insbesondere die<br />

Saucen hervorstechen. Die Schulter vom<br />

Weiderind erhält durch Mohn eine individuelle<br />

Note, die gezupfte Entenkeule beeindruckt<br />

mit balancierter Süße und Würze<br />

aus Mais, Okra und Curry. Die Nachspeise,<br />

ein Mix aus Käse und klassischem Dessert,<br />

betört Auge und Gaumen gleichermaßen.<br />

Kunstvoll aufgebaut und hübsch<br />

geraspelt zeigt sich der Comté de Grand<br />

Garde, die Würze des Käses verbindet sich<br />

mit der Frische von Granny Smith Äpfeln.<br />

Dazu eine elegante süße Note im Jus von<br />

Portwein und Marone. 99 Euro kostet das<br />

große Menü mit sechs Gängen, vier Gänge<br />

starten bei 74 Euro. Der Service bereichert<br />

den Abend durch Charme und genaue<br />

Kenntnisse zu den Gerichten und berät<br />

überdies hervorragend aus der Weinkarte,<br />

die deutsch-französisch gehalten ist. PE<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

46 von 50<br />

18 von 20<br />

17 von 20<br />

9 von 10<br />

90 von 100<br />

Geschmackvolles Interieur in historischem<br />

Umfeld: »Kochzimmer« in Potsdam.<br />

KOCHZIMMER<br />

Am Neuen Markt 10<br />

14467 Potsdam<br />

T: +49 331 20090666<br />

restaurant-kochzimmer.de<br />

Fotos: redpear/Andreas kermann, David Maupile, room numbers-Tiberio Sorvillo-luca guadagnini, beigestellt<br />

150<br />

falstaff dez–feb 2019<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte


ALPENHOF<br />

Murnau<br />

3<br />

Auch in der kalten Jahreszeit lohnt<br />

ein Besuch im nur 60 Kilometer südlich<br />

von München gelegenen Murnau.<br />

Die Wanderwege, die um Seen und<br />

durch Europas größtes Hochmoor führen,<br />

sind begehbar. Kunstfreunde können auf<br />

den Spuren bekannter Maler wandern und<br />

zahlreiche Museen besuchen. Mit dem neuen<br />

»Alpenhof« steht eine luxuriöse Herberge<br />

zur Verfügung, die Gästen alle Annehmlichkeiten<br />

bietet. Hotelier Christian Bär<br />

hat den Eingangs- und Lobbybereich entstaubt<br />

und dem Zeitgeist angepasst. Auch<br />

das Restaurant zeigt sich jetzt auf das<br />

Wesentliche reduziert und überlässt der<br />

durch die Panoramafenster präsenten<br />

Landschaft eine Hauptrolle. Authentische<br />

bayerische Gerichte auf hohem Niveau,<br />

inszeniert mit den besten Produkten der<br />

Region – das ist der Anspruch von Küchenchef<br />

Claus Gromotka. Vier bis acht Gänge<br />

stehen zur Auswahl. Grandios ist gleich<br />

zum Auftakt das Carpacchio vom Werdenfelser<br />

Kalb, verfeinert mit fruchtiger Papaya,<br />

Rucola und frischen Steinpilzen. Auch<br />

mit dem Riegsee-Bio-Ochsen-Filet mit Portweinschalotten,<br />

Polenta-Espuma und Fontina-Cannelloni<br />

überzeugt Gromotka. Das<br />

erstklassige Fleisch zeichnet sich durch eine<br />

leichte Süße und feine Aromen von Wiesenkräutern<br />

aus. Bei den zusätzlich zum<br />

Menü angebotenen klassischen Momenten<br />

wie dem zarten Filet von der Kochelsee-<br />

Forelle macht sich die Qualität der eingesetzten<br />

Zutaten ebenfalls bemerkbar. In<br />

Sachen Wein kann man Sommelier Guarino<br />

Tugnoli vertrauen, dessen Sammlung<br />

mehr als 900 Positionen umfasst. DB<br />

Große Panoramafenster<br />

mit Blick auf die Berge:<br />

»Alpenhof« in Murnau.<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

18 von 20<br />

19 von 20<br />

8 von 10<br />

90 von 100<br />

ALPENHOF MURNAU<br />

Ramsachstraße 8<br />

82418 Murnau am Staffelsee<br />

T: +49 8841 4910<br />

www.alpenhof-murnau.com<br />

PFAUEN<br />

Schorndorf<br />

4<br />

Nico Burkhardt, der in seinen sieben<br />

Jahren im »Olivo« im Stuttgarter<br />

Steigenberger zeitweise bester<br />

Koch der Region war, hat 30 Kilometer<br />

außerhalb den »Pfauen« übernommen. Im<br />

beschaulichen Schorndorf direkt neben der<br />

Geburtsstätte Gottlieb Daimlers ist er nun<br />

auch Hotelier in einem Fachwerkhaus mit<br />

sieben Gästezimmern. Aus einer Küche<br />

heraus werden zwei Bereiche bespielt: oben<br />

ein Lokal mit 50 Plätzen, in dem der Rostbraten<br />

nicht fehlen darf. Unten hat er das<br />

»Gourmetrestaurant Nico Burkhardt«, na,<br />

sagen wir: ein Gourmetzimmer eingerichtet,<br />

das in intimer Atmosphäre acht Plätze<br />

zwischen altem Holz an blanken Tischen<br />

bietet. Kurz nach der Eröffnung zeigt das<br />

Menü (vier bis sechs Gänge, 89 bis 124<br />

Euro) vorne und hinten noch kleine<br />

Schwächen: Bei der Wachtelbrust mit<br />

gebratenen Blumenkohlscheiben, konfier-<br />

tem Eigelb und Brunnenkresse in einer<br />

Trüffel-Vinaigrette fehlt – auch optisch –<br />

die klare Kante, bei der Ivoire Schokolade<br />

mit geeister Crème fraîche und Nougat<br />

trotz annoncierter Yuzu die Säure. Am<br />

spannendsten ist die Aromenrundreise<br />

des glasigen Kabeljaus in einer milchigen<br />

Zitronensauce, der mit Butternusskürbis<br />

erdig-süße, mit Granny Smith frisch-säuerliche<br />

und mit Boudin noir streng-herzhafte<br />

Begleiter hat. Auch sehr gut: der zarte<br />

Rehrücken mit Variationen von Sellerie<br />

und Staude, gebackenen und frittierten<br />

Zwiebeln sowie einem Brezelknödel, auf<br />

dem ein Petersilienpesto thront. Die Weinkarte<br />

mit 100 Positionen kommt ohne<br />

großes Gehabe aus und bietet etliches<br />

im schwabenfreundlichen Preissegment<br />

von 35 Euro.<br />

MRI<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

18 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

88 von 100<br />

PFAUEN<br />

Höllgasse 7<br />

73614 Schorndorf<br />

T: +49 7181 6699010<br />

www.pfauen-schorndorf.de<br />

Überschaubar und intim:<br />

»Pfauen« in Schorndorf.<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte dez–feb 2019 falstaff 151


gourmet / SIXPACK<br />

POTTKIND<br />

Köln<br />

Gelungenes Beispiel für moderne<br />

Gastronomie: »Pottkind« in Köln.<br />

5Dass gute Küche die Summe aus<br />

harter Arbeit und großer Begeisterung<br />

ist, kann man mitunter schmecken<br />

und neuerdings sogar sehen. Im<br />

»Pottkind«, Kölns neuestem Beispiel für<br />

moderne Gastronomie, sitzt, wer einen<br />

Platz an der Theke wählt, nur Zentimeter<br />

vom kulinarischen Geschehen entfernt und<br />

kommt fast automatisch mit Küchenchef<br />

Enrico Sablotny ins Gespräch. Ohnehin<br />

haben sich Sablotny (zuvor im Szene-Spot<br />

»Acht«) und Mitinhaber Lukas Winkelmann,<br />

beide Anfang 30 und gebürtig aus<br />

dem Ruhrgebiet (was den Restaurantnamen<br />

erklärt), in ihrem gehobenen Bistro<br />

der zeitgemäßen Übersichtlichkeit verpflichtet.<br />

Für etwa 20 Gäste (im Sommer<br />

ein paar mehr) sorgt im hellen, gemütlichen<br />

Gastraum ein sympathisches vierköp-<br />

figes Team. Auf der Karte stehen drei Vorspeisen<br />

(ab 10 Euro), drei Hauptgerichte<br />

(ab 20 Euro), zwei Desserts (10 Euro) und<br />

eine kleine, aber kluge Weinauswahl mit<br />

deutschem Schwerpunkt. Das Überraschungsmenü<br />

(vier Gänge, 50 Euro)<br />

beginnt am Testabend mit dem jahreszeitlich<br />

anscheinend unvermeidlichen Kürbis,<br />

dessen Süße Sablotny wirkungsvoll einzusetzen<br />

versteht. Begeistern kann der<br />

bodenständige rheinische Klassiker »Himmel<br />

un Ääd« in einer lässigen, dezent abgeschmeckten<br />

Variante. Gleichfalls stimmig<br />

und aromenstark die Scholle mit Kartoffelwürfeln<br />

und Speck als herzhafter Hauptgang,<br />

der im Kontext eines Menüs etwas<br />

zu deftig ausfällt. Den insgesamt überzeugenden<br />

Auftritt untermauern Frischkäse,<br />

bissfester Fenchel und Quitte. JP<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

43 von 50<br />

17 von 20<br />

17 von 20<br />

9 von 10<br />

86 von 100<br />

RESTAURANT POTTKIND<br />

Darmstädter Str. 9<br />

50678 Köln<br />

T: +49 221 42318030<br />

www.pottkind-restaurant.de/<br />

SE7EN<br />

OCEANS<br />

Hamburg<br />

6<br />

Das momentan noch mit einem<br />

Stern bewertete Gourmetrestaurant<br />

»Se7en Oceans« im zweiten Stock<br />

einer Einkaufspassage ist nicht nur beliebter<br />

Treffpunkt für Geschäftsleute, sondern<br />

wegen der zentralen Lage auch Ziel für<br />

Touristen aus dem Ausland. Der Blick auf<br />

Jungfernstieg und Binnenalster vermittelt<br />

einen guten Eindruck hanseatischer<br />

Geschäftigkeit. Seit wenigen Wochen<br />

kocht hier ein neuer Küchenchef: André<br />

Stolle ist in Hamburg kein Unbekannter,<br />

der gebürtige Thüringer machte schon in<br />

etlichen renommierten Häusern Station.<br />

Zuletzt arbeitete er im Hotel »Navigare«<br />

in Buxtehude, wo er das Restaurant »Seabreeze«<br />

verantwortete. Geerbt von seinem<br />

Vorgänger im »Se7en Oceans« hat Stolle<br />

das Mittagsmenü, das er zu einem Kampfpreis<br />

von 55 Euro anbietet (vier Gänge),<br />

weniger Gänge sind ebenfalls möglich. Das<br />

Essen beginnt spannend mit zwei Amuses,<br />

von denen insbesondere Stolles Interpretation<br />

vom Labskaus überzeugt. Die gepökelte<br />

Rinderbrust verpackt er in einer Praline<br />

mit Rote-Bete-Glasur, obenauf liegt<br />

ein Stück vom geräucherten Lachs – ein<br />

feiner Aromenmix. Rauchige Elemente ziehen<br />

sich fortan durchs Menü, bisweilen<br />

wirken sie allerdings recht lieblos, wie die<br />

groben Stücke von der geräucherten Roten<br />

Bete, die den Fischgang begleiteten. Der<br />

Bretonische Pollack selbst war gut gebraten,<br />

die grüne Curry-Sauce erschien diffus<br />

und nicht gut abgestimmt. Besser macht’s<br />

das Dessert, eine Luftschokolade mit Quittengelee<br />

und Johannisbeeren – ziemlich<br />

oldschool, aber gut. Fast 20 offene Weine<br />

stehen schon mittags zur Auswahl. ELS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

42 von 50<br />

17 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

84 von 100<br />

Beliebt bei Touristen:<br />

der Ausblick im<br />

»Se7en Oceans«.<br />

SE7EN OCEANS<br />

Europapassage 2. OG<br />

Ballindamm 40<br />

20095 Hamburg<br />

T: +49 40 32507944<br />

www.se7en-oceans.de<br />

Fotos: Bernhard Winkelmann, beigestellt<br />

152<br />

falstaff<br />

dez–feb 2019<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte


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Genuss lieben. Eine Sortimentsauswahl<br />

von Süßem und Herzhaftem,<br />

feinste Schokoladenprodukte,<br />

erlesene Weine, Spirituosen von<br />

leidenschaftlichen Brennmeistern,<br />

regionale Spezialitäten von familiengeführten<br />

Manufakturen krönen das<br />

Angebot feiner Tischkultur. Hausgemachte<br />

Kuchen laden zum Genießen<br />

im Schatten des Doms in unmittelbarer<br />

Nähe zu Frankfurts Altstadt ein.<br />

www.naschmarktamdom.de<br />

®<br />

PLZ 7<br />

AROMAKOST<br />

Eberhardstraße 10<br />

71634 Ludwigsburg<br />

www.aromakost.de<br />

PLZ 8<br />

SCHAUT – Zeit für das B’sondere<br />

Holzbachstraße 10<br />

88515 Andelfinden<br />

www.schauts.de<br />

PLZ 9<br />

SCHLEGELS GENUSS-MANUFAKTUR UG<br />

(HAFTUNGSBESCHRÄNKT) & CO. KG<br />

»DIE WURSCHTLER«<br />

Am Haller 39<br />

91462 Dachsbach<br />

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DIRSCHERL NATUR & GENUSS<br />

Hafnerstraße 16<br />

93413 Cham<br />

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WÜRZBAR<br />

Oberkasseler Straße 79<br />

40545 Düsseldorf<br />

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POTT AU CHOCOLAT GMBH<br />

Berliner Straße 22<br />

60311 Frankfurt<br />

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BARROSSI CAFFÈ ESPRESSO<br />

Wilhelmstraße 1<br />

97070 Würzburg<br />

www.barrossi.de<br />

GENUSTO<br />

Homberger Straße 9<br />

47441 Moers<br />

www.genusto.de<br />

PETERSEN GUTES ESSEN<br />

Eppsteiner Straße 26<br />

60323 Frankfurt am Main<br />

www.petersen-gutes-essen.de<br />

BARROSSI DELI<br />

Otto-Wels-Straße 3<br />

97070 Würzburg<br />

www.barrossi.de<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

NUR GUTES<br />

Bosinks Kamp 10<br />

48531 Nordhorn<br />

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POTT AU CHOCOLAT GMBH<br />

In den Stämmen 2<br />

44265 Dortmund<br />

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PLZ 6<br />

NASCHMARKT AM DOM<br />

Domstraße 4<br />

60311 Frankfurt am Main<br />

www.naschmarktamdom.de<br />

CRUNCHY QUEEN<br />

Nassauer Straße 2<br />

60439 Frankfurt am Main<br />

www.crunchyqueen.de<br />

KÄSE-MÜHLUM<br />

Weine – Feinkost – Spezialitäten<br />

Gerbergasse 7<br />

64625 Bensheim<br />

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MIORI GMBH<br />

Saarbrücker Straße 148–158<br />

66130 Saarbrücken<br />

www.miori.de<br />

BESTES VOM SCHWEIN<br />

DIE WURSCHTLER –<br />

MOMENTE DES<br />

GENUSSES<br />

Schlegels Genuss-Manufaktur stellt<br />

nicht alltägliche Produkte mit intensiven,<br />

natürlichen Geschmacksaromen<br />

her. Genießen Sie Spezialitäten<br />

wie Bierhäxle, Kümmelfleisch, Bratwurstgehäck,<br />

Silvanerleberwurst,<br />

geräucherte Bockbier- oder Craft-<br />

Bier-Bratwurst sowie Salamis.<br />

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ONLINE<br />

GENUSSLAND<br />

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HANDCRAFT COFFEE<br />

www.handcraft-coffee.com<br />

STILVOL. GMBH<br />

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Informationen zur deli-genusspartnerschaft<br />

erhalten Sie telefonisch<br />

unter T: +49 211 966629-94 oder<br />

per E-Mail an: info@ falstaff.de<br />

dez–feb 2019 falstaff 153


gourmet / INTERNATIONAL HOTSPOT<br />

LONDON ROTIERT<br />

Die Rotisserie von Englands neuem Superstar Tom Kerridge gilt gerade als<br />

heißeste Adresse der Hauptstadt – nicht zu Unrecht.<br />

TEXT SEVERIN CORTI<br />

London ist dem Gutesser immer eine<br />

Reise wert, das Chaos um den bevorstehenden<br />

»Brexit« aber lässt einen<br />

Trip in die britische Metropole noch dringlicher<br />

erscheinen als sonst: Was weiß man,<br />

wie mühsam die Einreisebestimmungen<br />

werden, wenn sich die Insel erst einmal<br />

vom Mutterkontinent abnabelt?<br />

Vor allem aber ist mit Tom Kerridge der<br />

neue Stern unter den britischen Top-Köchen<br />

endlich nach London gelockt worden. Kerridge<br />

hat in Südengland eine Reihe von Pubs,<br />

die allesamt mit mindestens einem Michelin-<br />

Stern ausgezeichnet sind, er gilt als Publikumsliebling<br />

verschiedener BBC-Kochshows<br />

und als längst fälliger Nachfolger Gordon<br />

Ramsays am britischen Küchenthron.<br />

DER GESCHMACK DES FEUERS<br />

Dass er jetzt im ultranoblen »Corinthia<br />

Hotel«, gleich ums Eck von Trafalgar Square,<br />

eine Rotisserie aufgemacht hat, ist laut der<br />

hymnischen Kritik in der »Financial Times«<br />

dem österreichischen F&B-Manager des<br />

Hotels, Ben Hofer, zu verdanken. Hofer<br />

(zuvor »Fera at Claridge’s«) wollte unbedingt<br />

eine Küche mit offenem Feuer – der einzigartigen<br />

Atmosphäre ebenso wie des unverwechselbaren<br />

Geschmacks wegen. Damit konnte<br />

er Kerridge locken. Man sitzt in Clubatmosphäre,<br />

die Wände sind in klassischem Racing<br />

Green, und ordert durchwegs maskuline<br />

Gerichte vom Grill: gefüllte Wachteln etwa,<br />

mit rauchig knuspriger Haut und köstlich<br />

zarter Boudin blanc, oder Lammsattel mit<br />

feuergegrillten Auberginen und grüner Olivensalsa.<br />

Gerichte, die nicht aus dem Feuer<br />

kommen, dürfen sich feingliedriger präsentieren:<br />

ein fantastisches Pilz risotto mit<br />

knusprigem, weichem Ei etwa, ein wunderbar<br />

altmodisches Vol-au-vent mit wolkengleicher<br />

Krabben-Avocadofülle oder wunderbar<br />

butterschwangere Seezunge mit<br />

Shrimps und knusprigen Algen.<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

KERRIDGE’S BAR & GRILL<br />

No. 10 Northumberland Avenue<br />

London WC2N 5AE<br />

T: +44 20 73213244<br />

www.kerridgesbarandgrill.co.uk<br />

47 von 50<br />

19 von 20<br />

19 von 20<br />

10 von 10<br />

95 von 100<br />

An der Bar werden raffinierte Snacks<br />

wie Pilzrisotto mit knusprigem Ei gereicht.<br />

FAZIT: Fine Dining in smarter Pub-Atmosphäre –<br />

das ist ein Twist, auf den die so raffinierte aufgestellte<br />

Restaurantszene Londons bislang noch gewartet hat.<br />

Im »Kerridge’s« kommt eine Rotisserie mit offenem<br />

Feuer dazu – und Star-Chef Tom Kerridge, der darauf<br />

wahre Wunderdinge gart.<br />

Fotos: beigestellt<br />

154<br />

falstaff dez–feb 2019


ücher<br />

DAS ORIGINAL SACHER KOCHBUCH<br />

Hotel Sacher<br />

Nach dem erfolgreichen Sacher-<br />

Backbuch hält das weltberühmte<br />

Hotel nun das nächste<br />

Schmankerl bereit: Das Traditionshaus<br />

öffnet seine Türen und<br />

lädt den Leser auf eine Reise<br />

durch seine Küchen ein. Die<br />

besten Köche des Hauses<br />

präsentieren ihre Rezepte,<br />

die man dank präziser Erklärungen<br />

problemlos zu Hause<br />

nachkochen kann. Neben<br />

traditionellen österreichischen<br />

Rezepten findet man auch<br />

moderne Kompositionen von<br />

Zutaten und Zubereitungsweisen.<br />

Als besonderes Highlight<br />

wirft das Buch einen Blick<br />

hinter die Kulissen der kulinarischen<br />

Wirkungsstätten des<br />

luxuriösen Hotels.<br />

Umfang: 264 Seiten<br />

Verlag/Jahr: GU Verlag, <strong>2018</strong><br />

ISBN: 978-3-8383-6521-3<br />

Preis: € 29,99<br />

MODERN BAKING<br />

Torten, Kuchen, Cookies<br />

und mehr<br />

Donna Hay<br />

SPEISEKAMMER<br />

Vorräte einfach selbst<br />

gemacht. Über 350 Rezepte<br />

Lisa Eisenman Frisk,<br />

Monica Eisenman<br />

SUPRA<br />

Ein Fest der georgischen Küche<br />

Tiko Tuskadze<br />

SIMPLE<br />

Das Kochbuch<br />

Yotam Ottolenghi<br />

Süß, süßer, Donna Hay. In ihrem<br />

neuesten Werk präsentiert die erfolgreiche<br />

Kochbuchautorin ihre<br />

besten Rezepte mit Schokolade,<br />

Karamell, Kaffee etc. Das Herzstück<br />

bilden ihre Klassiker und<br />

Lieblingsrezepte, modern und<br />

stylish umgesetzt. Mürbe Kekse,<br />

saftige Brownies, zarte Meringue<br />

und cremige Eisdesserts lassen<br />

keine Wünsche offen.<br />

Ob Milchprodukte, Würzsaucen<br />

oder Brot: Selbst gemacht<br />

liegt voll im Trend. Lisa Eisenman<br />

Frisk und Monica Eisenman<br />

zeigen in ihrem Buch, wie<br />

man Lebensmittel des täglichen<br />

Bedarfs ganz einfach zu Hause<br />

herstellen kann. Mithilfe der<br />

über 350 Rezepte verwandelt<br />

sich jede Speisekammer in eine<br />

wahre Schatzkammer.<br />

In diesem Buch entführt<br />

Autorin Tiko Tuskadze den<br />

Leser auf ein titelgebendes<br />

»Supra«, ein georgisches<br />

Festessen. Typische Gerichte<br />

wie Matzvnis (Sauerrahmsuppe)<br />

oder Khinkali (Teigtäschchen<br />

mit Hackfleischfüllung)<br />

bringen den Genuss der georgischen<br />

Küche in die eigenen<br />

vier Wände.<br />

Das neue Kochbuch von Yotam<br />

Ottolenghi zaubert mit minimalem<br />

Aufwand maximalen<br />

Geschmack auf den Teller. In<br />

120 einfachen und zeitsparenden<br />

Rezepten interpretiert der<br />

Bestsellerautor in seinem typischen<br />

Style Gerichte aus der<br />

orientalischen Küche komplett<br />

neu und verleiht ihnen gleichzeitig<br />

das gewisse Etwas.<br />

Umfang: 400 Seiten<br />

Verlag/Jahr: at Verlag, <strong>2018</strong><br />

ISBN: 978-3-03800-068-6<br />

Preis: € 39,90<br />

Umfang: 336 Seiten<br />

Verlag/Jahr: Hölker, <strong>2018</strong><br />

ISBN: 978-3-88117-182-3<br />

Preis: € 36,–<br />

Umfang: 208 Seiten<br />

Verlag/Jahr: ars vivendi, <strong>2018</strong><br />

ISBN: 978-3-86913-978-4<br />

Preis: € 24,–<br />

Umfang: 320 Seiten<br />

Verlag/Jahr: DK Verlag, <strong>2018</strong><br />

ISBN: 978-3-8310-3583-0<br />

Preis: € 28,–<br />

dez–feb 2019 falstaff 155


luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />

»JE WENIGER<br />

TAMTAM,<br />

DESTO BESSER«<br />

Er dirigiert die Luxusmarken der Swatch Group: Und wer wie Marc<br />

Alexander Hayek Herr über so viele Zeitmessinstrumente ist, hat die Zeit<br />

fest im Griff, möchte man meinen. Wir trafen den charismatischen<br />

Unternehmer am Stammsitz von Blancpain zum Gespräch.<br />

TEXT ALEXANDER LINZ<br />

Marc A. Hayek repräsentiert<br />

als Mitglied der Konzernleitung<br />

der Swatch Group<br />

die dritte Generation der<br />

Hayeks. Großvater Nicolas<br />

G. Hayek – er starb 2010 – hatte 1983<br />

inmitten der Quarzkrise, als die Asiaten mit<br />

Billig-Quarz-Uhren die Märkte überschwemmten<br />

und es keine Nachfrage mehr<br />

nach mechanischen Uhren gab, durch die<br />

strategische Bündelung der Kräfte und<br />

Gründung der SMH (Société de Microélectronique<br />

et d’Horlogerie SA) viele der heute<br />

zur Gruppe gehörenden Uhrenmarken vor<br />

dem Untergang bewahrt. 1998 änderte man<br />

den Namen des SMH-Konzerns auf Swatch<br />

Group. Marc Hayeks Mutter Nayla fungiert<br />

als Präsidentin des Verwaltungsrates,<br />

sein Onkel Nick als Präsident der Konzernleitung<br />

und Mitglied des Verwaltungsrates.<br />

Ab 1992 arbeitete Marc Hayek bei Certina<br />

und Swatch, wollte dann aber etwas Eigenes<br />

aufbauen. 1996 wurde der heute<br />

47-Jährige Vater eines neunjährigen Sohnes<br />

Gastronom in Zürich, in seinem Szenerestaurant<br />

»Colors« setzte er auf eine variantenreiche<br />

Küche, erlesene Weine und Zigarren.<br />

Es war Großvater Hayek, der seinen<br />

Enkel 2001 in die Swatch Group zurückholte.<br />

Mit Blancpain übertrug er ihm die<br />

Verantwortung der Führung einer Luxusmarke,<br />

die die Gruppe im Jahr 1992 von<br />

Jean-Claude Biver gekauft hatte. Nach dem<br />

Tod seines Großvaters übernahm Marc<br />

Hayek die Leitung der Luxusmarken Blancpain,<br />

Breguet und Jaquet Droz der Swatch<br />

Group – und neuerdings kümmert er sich<br />

auch um Glashütte Original.<br />

><br />

156<br />

falstaff dez–feb 2019


LUXUSZEIT<br />

ALEXANDER LINZ<br />

Der renommierte Uhrenfachjournalist<br />

schreibt<br />

in <strong>Falstaff</strong> über aktuelle<br />

Zeitströmungen auf dem<br />

Uhrensektor.<br />

»So ein tickendes Kleinod<br />

ist für mich definitiv ein<br />

Speicher von Emotionen,<br />

Leben und Personen.«<br />

MARC A. HAYEK<br />

Mitglied Konzernleitung Swatch Group<br />

Fotos: fred Merz/Rezo.ch<br />

dez–feb 2019 falstaff 157


luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />

TICKENDE TRADITION<br />

Blancpain, Breguet, Glashütte Original und Jaquet Droz bilden neben<br />

Harry Winston und Omega die Speerspitze. Marc A. Hayek lenkt die<br />

Geschicke der vier Luxusuhrenmarken.<br />

Es sind vier altehrwürdige, waschechte Manufakturen: Zusammen<br />

sind Blancpain (seit 1735), Breguet (1775), Glashütte Original<br />

(1845) und Jaquet Droz (1738) 979 Jahre alt. Blancpain und<br />

Breguet sind im Jura beheimatet, Jaquet Droz in La Chaux-de-Fonds;<br />

Glashütte Original – nomen est omen – in Glashütte in Sachsen. Die<br />

Fertigungstiefe der Betriebe ist enorm, das Angebot an hauseigenen<br />

Uhrwerken entsprechend groß. Während man in Mittelpreislagen mit<br />

zugekauften Uhrwerken das Auslangen finden kann, definiert sich das<br />

Prestige- und Luxussegment über seine Uhrwerkevielfalt und die Art<br />

und Weise, wie sie gefertigt werden. Dabei steht die manuelle Arbeit im<br />

Vordergrund. Eine Automatisierung der Fertigung macht bei diesen<br />

Marken keinen Sinn, zu sehen ist der kleine, feine Unterschied am Glasboden<br />

der Gehäuse. Man stößt hier auf einen Mikrokosmos, der einen<br />

sofort in seinen Bann zieht – und nichts ist beeindruckender, als so<br />

einen Zeitmesser einmal aus der Nähe gesehen und ihn am Handgelenk<br />

Probe getragen zu haben.<br />

Die Blancpain »FIFTY FATHOMS« gilt als<br />

U(h)rmutter moderner Taucheruhren. Sie<br />

wird in zahlreichen Varianten angeboten,<br />

so zum Beispiel auch in der historisch<br />

authentischen mit dem weiß-orangen<br />

Feuchtigkeitsindikator am Zifferblatt.<br />

2001 wurde Marc Hayek<br />

von seinem Großvater<br />

zurück in den Konzern<br />

geholt. Heute leitet er<br />

die Luxusmarken.<br />

Fotos: Fred merz/Rezo.ch, Josschmid.com, beigestellt<br />

158<br />

falstaff<br />

dez–feb 2019 2019


Breguet zelebriert mit dem »CLASSIQUE EXTRA­<br />

FLACHEN TOURBILLON« die feine Uhrmacherkunst. Das<br />

42-mm-Rotgoldgehäuse ist 7,45 mm dick, das Automatikuhrwerk<br />

misst gar nur 3 mm. Die Zeit wird von einem<br />

strahlend weißen Email-Grand-Feu-Zifferblatt abgelesen.<br />

Das Automatikwerk der Jaquet Droz »GRANDE<br />

SECONDE MOON« gewährleistet eine Genauigkeit<br />

der Mondphasenanzeige von 122 Jahren. Würde man<br />

sie in dem Zeitraum unentwegt tragen, so müsste die<br />

Anzeige erst dann um einen Tag korrigiert werden.<br />

><br />

FALSTAFF Herr Hayek, wir können<br />

heute so gut wie alles verändern – die Zeit<br />

aber nicht. Eine Minute ist immer eine<br />

Minute. Gleichzeitig gibt es nichts Subjektiveres<br />

als das Empfinden von Zeit, oder?<br />

MARC A. HAYEK Zeit übt eine unglaubliche<br />

Faszination auf mich aus. Ich denke da<br />

spontan an meinen Sohn und wie auch er<br />

schon den Lauf der Zeit unterschiedlich<br />

wahrnimmt. Vor Kurzem sagte er zu mir:<br />

»Papa, am Wochenende, wenn ich noch<br />

eine Stunde spielen darf, dann vergeht die<br />

Zeit so furchtbar schnell, und in der Schule,<br />

da dauert die gleiche Stunde so ewig lang.<br />

Das kann doch nicht die gleiche Stunde<br />

sein!« Uns Erwachsenen geht es doch nicht<br />

anders – nur glauben wir, die Zeit mit präzisen<br />

Messinstrumenten unter Kontrolle zu<br />

bringen. In Wahrheit ist sie jedoch unkontrollierbar<br />

und unabänderlich.<br />

Eine Armbanduhr misst nicht nur fortlaufend<br />

die Zeit, sie ist ebenso unser ständiger<br />

Begleiter und demnach ein sehr persönlicher<br />

Speicher von Emotionen und Momenten …<br />

In unserer Kultur ist sie der symbolischste<br />

Gegenstand, den wir weitervererben oder<br />

bereits vererbt bekommen haben. Die Uhr<br />

der Mutter, des Vaters – mit ihr leben sie<br />

für uns weiter. Patina und Tragespuren<br />

erzählen zudem ihre eigene Geschichte, und<br />

die darf man im Rahmen eines Services<br />

nicht einfach wegpolieren. Da wird es sehr<br />

persönlich, das hat dann nichts mehr mit<br />

einer ordnungsgemäßen Instandsetzung<br />

oder technischen Wartung des Uhrwerks zu<br />

tun. Um dem gerecht zu werden, habe ich<br />

unsere Serviceuhrmacher angewiesen, stets<br />

genau zu hinterfragen, in welchen optischen<br />

Zustand eine Armbanduhr gebracht werden<br />

darf und soll. So ein tickendes Kleinod ist<br />

für mich definitiv ein Speicher von Emotionen,<br />

Leben und Personen.<br />

Der Glashütte Original »SENATOR COSMOPOLITE« ist die mechanisch intelligenteste<br />

und zugleich am einfachsten zu bedienende Weltzeitzonenuhr. Das ultimative Tool für<br />

den Weltenbummler, der stets wissen will, wo wem die Stunde geschlagen hat.<br />

Geht diese Tradition nicht zusehends<br />

verloren?<br />

Wir sollten der Jugend die Faszination, dass<br />

etwas Bestand hat, wieder viel stärker vermitteln.<br />

Eine Smartwatch ist bereits nach<br />

einem Jahr obsolet, da technisch überholt,<br />

man legt sie einfach ab und vergisst sie.<br />

Eine mechanische Armbanduhr überdauert<br />

indes Generationen, ihr Wert nimmt zu,<br />

und man passt gut darauf auf. ><br />

dez–feb 2019 falstaff 159


luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />

SWATCH GROUP – DER<br />

GRÖSSTE UHRENKONZERN<br />

><br />

An Schulen in England ersetzt man analoge<br />

Uhren mit digitalen, da die Schüler die<br />

Uhrzeit nicht mehr ablesen können …<br />

Das ist traurig, da geht ein Teil unserer Kultur<br />

verloren! Das Ablesen der Uhrzeit von<br />

einem klassischen Zifferblatt sollte jeder<br />

beherrschen. Warum schaffen wir nicht auch<br />

gleich das Lesen und Schreiben ab und überlassen<br />

es künftig »Alexa« und »Siri«. Es liegt<br />

an uns, es ist unsere Verantwortung, unseren<br />

Kindern Werte zu vermitteln. Wir wären<br />

nicht da, wo wir heute sind, deshalb darf<br />

keine schleichende digitale Entmündigung<br />

stattfinden – und das sage ich nicht nur, weil<br />

wir analoge Messinstrumente herstellen.<br />

Nicolas G. Hayek legte im Jahr 1983<br />

unter geradezu extremen Rahmenbedingungen<br />

den Grundstein für<br />

den heute weltgrößten Uhrenkonzern.<br />

Damals überfluteten die Asiaten die Märkte<br />

mit billigen Quarzuhren, mechanische Uhren<br />

waren nicht mehr gefragt, und die Schweiz<br />

schlitterte in ihre bis dato größte Uhrenkrise.<br />

Heute gehören die Uhrenmarken<br />

Breguet, Harry Winston, Blancpain, Glashütte<br />

Original, Jaquet Droz, Léon Hatot, Omega,<br />

Longines, Rado, Union Glashütte, Tissot,<br />

Calvin Klein, Balmain, Certina, Mido, Hamilton,<br />

Swatch und Flik Flak zum Portfolio. Das<br />

ist aber nur die eine Seite des anhaltenden<br />

Erfolgs der Swatch Group. Die andere Seite<br />

sind deren unglaubliche Fertigungstiefe und<br />

nachhaltige Innovationskraft. Die 150 Produktionszentren<br />

von ETA, Nivarox-FAR, CHH<br />

Microtechnique, Comadur, Rubattel et Weyermann,<br />

MOM Le Prélet, Universo, Manufacture<br />

Ruedin, Simon Et Membrez, Lascor,<br />

Novi, Swatch Group Assembly, DYB, EM Microelectronic,<br />

Renata und Micro Crystal<br />

repräsentieren die vertikale Produktion der<br />

Swatch Group. Die Swiss Timing ist der<br />

weltführende Anbieter im Bereich der Sportzeitmessung<br />

und Visualisierung von Ergebnissen.<br />

Ohne das Know-how könnte Omega<br />

Bescheidener Bau, wuchtige Erfolge: Der Sitz<br />

der Swatch Group, 1983 von Nicolas G. Hayek<br />

(u.) gegründet, befindet sich in Biel, Schweiz.<br />

nicht offizieller Zeitmesser der Olympischen<br />

Spiele sowie Longines jener der FIS sein.<br />

Weltweit beschäftigt die Swatch Group<br />

etwas mehr als 35.000 Mitarbeiter und<br />

erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von<br />

7960 Millionen Schweizer Franken (Gewinn:<br />

755 Millionen Schweizer Franken). Der klassische<br />

Fachhandel ist noch der wichtigste<br />

Partner im Vertrieb der Uhren. Mehr und<br />

mehr eigene Boutiquen und ein stärker werdendes<br />

Engagement im Online-Vertrieb werden<br />

dieses Bild in den kommenden Jahren<br />

etwas verändern.<br />

Sie sind ein ambitionierter Hobbytaucher<br />

und verbringen viel Zeit unter Wasser.<br />

Viel zu wenig Zeit! Tauchen ist für mich die<br />

ultimative Auszeit und das Eintauchen in<br />

eine Welt, die mich ungemein fasziniert.<br />

Das Zeitgefühl geht mir dabei stets verloren,<br />

und da bin ich dann froh, wenn ich auf<br />

meine Taucheruhr blicken kann und wieder<br />

in der Realität ankomme. Ich merke mit<br />

zunehmendem Alter, dass mir die Natur<br />

generell immer wichtiger wird. Ich will sie<br />

viel intensiver erleben und nehme mir aktiv<br />

Zeit dafür. Tauchen ist aber meine große<br />

Leidenschaft. Das langjährige und ebenso<br />

erfolgreiche Engagement von Blancpain für<br />

den Erhalt und den Schutz der Ozeane ist<br />

demnach kein Zufall.<br />

Könnten Sie sich vorstellen, die Seiten zu<br />

wechseln und da mitzuarbeiten, wofür Sie<br />

sich mit Blancpain aktiv engagieren?<br />

Sofort! Ich würde das leidenschaftlich<br />

gerne tun und obendrein beginnen,<br />

Meeresbiologie zu studieren. Meine Begeisterung<br />

ist bereits auf meinen Sohn übergegangen,<br />

er hat seinen ersten Tauchschein<br />

gemacht, interessiert sich für die Welt<br />

Neptuns und wird zusehends mein Tauch-<br />

Buddy.<br />

Als ehemaliger Gastronom können Sie sich<br />

bestimmt für gutes Essen und einen ebenso<br />

guten Wein begeistern.<br />

Absolut!<br />

Haben Sie heute noch den gleichen Zugang<br />

zum Thema wie anno dazumal?<br />

Nein! Wir durften/mussten jetzt jahrelang<br />

zusehen, dass gutes Essen stets mit insze- ><br />

Fotos: beigestellt<br />

160<br />

falstaff dez–feb 2019


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FÜR<br />

VON


luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />

Das Tauchen ist die große<br />

Leidenschaft von Marc<br />

Hayek. Kein Wunder, dass<br />

er sich mit Blancpain für<br />

den Erhalt und Schutz<br />

der Ozeane engagiert.<br />

><br />

nierter Kreativität und jeder Menge<br />

Tamtam einhergeht. Das beeindruckte<br />

mich früher, heute schätze ich einfach gute<br />

Nahrungsmittel und eine ehrliche, unprätentiöse<br />

Art, wie sie zubereitet und präsentiert<br />

werden. Die Qualität steht im Vordergrund!<br />

Ein »einfaches« Stück Wurst oder<br />

Käse sind manchmal mehr als ein opulent<br />

inszeniertes Menü. Da unterscheide ich<br />

mittlerweile zwischen gut und interessant<br />

essen.<br />

Was schmeckt Ihnen am besten?<br />

Geschmortes! Das Ossobuco meiner Großmutter,<br />

es war und ist für mich etwas ganz<br />

Besonderes. Alleine schon der Geruch, der<br />

sich im Haus verbreitet, wenn es stundenlang<br />

schmort, ist einzigartig.<br />

Probieren Sie auch gerne Neues?<br />

Ich bin extrem neugierig und koste ständig.<br />

Die thailändische Küche finde ich zum Beispiel<br />

grandios. Zuletzt habe ich im Rahmen<br />

einer China-Reise ein auf tibetanische Art<br />

zubereitetes Lamm gegessen. Das wird mit<br />

Holzkohle vom Kirschbaum in einer Art<br />

Steinofen gegrillt und geräuchert. Das<br />

Lamm ist butterweich und schmeckt außergewöhnlich.<br />

Jede Art der Küche sagt viel<br />

über die Kultur eines Landes aus, dem darf<br />

man sich nicht verschließen.<br />

Tauchen ist für mich die<br />

ultimative Auszeit und<br />

das Eintauchen in eine Welt,<br />

die mich ungemein fasziniert.<br />

Das Zeitgefühl geht mir<br />

dabei stets verloren, und ich<br />

bin dann froh, wenn ich auf<br />

meine Taucheruhr blicken<br />

kann und wieder in der<br />

Realität ankomme.<br />

Marc A. Hayek (r.) empfing Alexander Linz in<br />

seinem Büro bei Blancpain in Paudex, Schweiz.<br />

Ich nehme mal an, in Sachen Wein sehen<br />

Sie die Dinge jetzt ähnlich.<br />

Ich bin eigentlich ein großer Freund der<br />

Burgunder, aber die Schweiz punktet bei<br />

mir immer öfter. Kosten Sie den Syrah von<br />

Denis Mercier und die Weine von Nicolas<br />

Zufferey aus dem Wallis oder den Pinot<br />

Noir von Martha und Daniel Gantenbein<br />

aus dem Graubünden. Das sind ehrliche,<br />

richtig gute Weine, die auch zu einem fairen<br />

Preis verkauft werden. Je weniger Tamtam,<br />

desto besser, ich tendiere da immer mehr in<br />

die gleiche Richtung wie beim Essen.<br />

Der Genussmensch Marc Hayek – was tut<br />

er am liebsten?<br />

Sich nach getaner Arbeit Zeit nehmen für<br />

ein richtig gutes Essen mit der Familie, mit<br />

Freunden. Dazu darf der passende Wein<br />

einfach nicht fehlen, das gehört für mich<br />

zusammen. In solchen Momenten vergeht<br />

die Zeit immer viel zu schnell, aber zumeist<br />

speichert meine Uhr dann wieder einen<br />

ganz besonderen Moment, an den ich mich<br />

gerne zurückerinnere.<br />

Mehr über die besten<br />

Uhrenmarken der Welt unter<br />

www.falstaff.com/uhren<br />

<<br />

Fotos: Mark Strickland, beigestellt<br />

162<br />

falstaff<br />

dez–feb 2019


PLANETA / promotion<br />

Exploring Nero d’Avola<br />

Fotos: beigestellt<br />

Sie ist die bekannteste und<br />

am meisten verbreitete rote<br />

Rebsorte Siziliens, hat aber<br />

noch nicht den Platz eingenommen,<br />

den sie sich unter den Sorten<br />

des Südens verdient. Aus diesem<br />

Grund entschied Planeta, dem Nero<br />

d’Avola ein spezielles Projekt zu<br />

widmen, das dessen Verbreitung und<br />

Wertschätzung steigert. Ziel ist es,<br />

Nero d’Avola im Kontext der Top-<br />

Rebsorten zu positionieren. Dieses<br />

Projekt führte Planeta <strong>2018</strong> auf eine<br />

internationale Tour, vollgepackt mit<br />

informationsreichen Seminaren und<br />

der Möglichkeit, die Weine dieser<br />

Rebsorte aus verschiedenen Anbaugebieten,<br />

Jahrgängen und mit unterschiedlichen<br />

Stilistiken zu verkosten.<br />

Eine Erforschung, die die großen sizilianischen<br />

Anbaugebiete umfasst.<br />

Planeta ist in jedem wichtigen<br />

Gebiet der Insel mit Weingütern vertreten<br />

und hat sich zum Ziel gesetzt,<br />

Die unterschätzte, rote Rebsorte aus dem<br />

Süden Italiens positioniert sich neu.<br />

mit einer eigenen »Reise durch Sizilien«<br />

jedem Gebiet einen eigenständigen<br />

Wein zu widmen. Besonderer<br />

Wert wurde hierbei auf Nero<br />

d’Avola gelegt. Mit Ausnahme des<br />

Betriebes am Ätna beteiligen sich alle<br />

anderen Planeta-Weingüter in Menfi,<br />

Noto, Vittoria und Capo Milazzo<br />

an der Weiterentwicklung dieser<br />

antiken und noblen Rebsorte.<br />

Das Privileg, Nero d’Avola in vier<br />

verschiedenen Gebieten produzieren<br />

zu können, gibt Planeta die Möglichkeit,<br />

dessen Charaktereigenschaften<br />

von Gebiet zu Gebiet zu studieren.<br />

Menfi ist der Ursprungsort der Familie<br />

Planeta und Firmenhauptsitz. Die<br />

kalkhaltigen Lehmböden bringen<br />

dort lebhafte und saftige Weine mit<br />

Aromen von Pflaume, Schokolade<br />

und Minze hervor. Völlig verschieden<br />

ist das Ergebnis auf dem roten<br />

Sand von Vittoria, wo der Nero<br />

d’Avola im Cerasuolo di Vittoria<br />

DOCG einen Blend mit dem Frappato<br />

eingeht und spielerisch-fruchtige<br />

Ausprägungen wie frische Kirschen<br />

oder Erdbeeren hervorbringt.<br />

Ein besonderer Fall ist die nordöstliche<br />

Spitze der Insel um das Gebiet<br />

von Capo Milazzo, wo Schwemmböden<br />

und die Nähe zum Meer dem<br />

Wein Frische und Samtigkeit verleihen<br />

und deutliche Noten von Algen,<br />

Tamarinden und Zitrusfrüchten<br />

erkennbar sind. Und es gibt noch<br />

Noto, die wahre Wiege des Nero<br />

d’Avola, wo kalkhaltige Böden den<br />

Weinen eine noble, balsamische<br />

Struktur verleihen, mit Noten von<br />

schwarzen Johannisbeeren, Karobe<br />

und Weihrauch. Diese Nuancen<br />

findet man im Santa Cecilia wieder,<br />

jenem Rotwein, den Planeta zum<br />

hervorragendsten Vertreter der eigenen<br />

Nero-d’Avola-Weine auserkoren<br />

hat. Er trägt Namen und Wappen<br />

der Familie Planeta.<br />

Der Santa Cecilia<br />

Noto DOC ist<br />

ein Highlight der<br />

sizilianischen<br />

Rotweine.<br />

INFO<br />

Weiterführende Information<br />

finden Sie unter<br />

www.exploringnerodavola.com<br />

dez–feb 2019 falstaff 163


Frohe<br />

Weihnachten!<br />

Leise rieselt der Schnee …<br />

und Weihnachten nähert sich<br />

mit Riesenschritten. In den<br />

Einkaufsstraßen tummeln sich die<br />

Menschen – sie sind auf der Suche<br />

nach den perfekten Geschenken für<br />

Freunde und Familie. Eine Krawatte<br />

für Papa, Socken für Oma und ein<br />

Seidenschal für die Liebste?<br />

Die Geschenke-Klassiker stehen<br />

nach wie vor hoch im Kurs. Für die<br />

große Freude unter dem Weihnachtsbaum<br />

empfiehlt sich aber<br />

etwas mehr Einfallsreichtum. Wir<br />

stellen Ihnen auf diesen Seiten<br />

Geschenk ideen vor, die das Gesicht<br />

eines jeden Genießers vor Freude<br />

strahlen lassen.<br />

FÜR LIEBHABER<br />

DEUTSCHEN WEINS<br />

Der druckfrische <strong>Falstaff</strong> Weinguide<br />

<strong>Deutschland</strong> 2019 beschreibt die<br />

deutschen Weinanbaugebiete und<br />

enthält rund 3700 Weinempfehlungen<br />

von mehr als 480 Produzenten,<br />

bewertet nach dem 100-Punkte-<br />

System. Zahlreiche Gasthaus-Tipps<br />

helfen bei der Planung des nächsten<br />

Aufenthalts in einer Weinbauregion.<br />

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AUS DER FALSTAFF-EDITION:<br />

DAS »12 GOURMET-WEEKENDS«-BUCH<br />

Die »12 Gourmet-Weekends« Bände 1 + 2 aus der <strong>Falstaff</strong>-Edition entfüh -<br />

ren in jeweils zwölf der schönsten Städte Europas. Egal, ob Paris oder<br />

London, San Sebastián oder Kopenhagen oder Wien. Auf über 200 Seiten<br />

finden sich für jede Stadt die besten Hotels, die wichtigsten Restaurants und<br />

spannende Tipps, wie das Wochenend-Zeitbudget in der jeweiligen Metropole<br />

optimal genutzt werden kann. Shoppen in Rom, Kaffee in Venedig, Smørrebrød<br />

in Stockholm – lassen Sie sich vom Spirit und Flair der vorgestellten<br />

Städte einfangen und inspirieren.<br />

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FASSLAGERUNG<br />

TONKA GIN<br />

Für die limitierte Edition haben wir<br />

unseren TONKA GIN für sechs Monate<br />

in einem Rum-Fass aus Barbados<br />

reifen lassen.<br />

Durch die junge Reifung erreichen<br />

wir die perfekte Balance zweier<br />

Geschmackswelten: die herbsüßliche<br />

Tonkabohne und das<br />

Heublumige aus unserem Ursprungsdestillat,<br />

in Harmonie<br />

vereint mit Holznoten wie Kara -<br />

mell und Nuss aus dem Fass.<br />

www.tonka-gin.com<br />

MARTINI<br />

WINTER-APERITIVO<br />

»La Dolce Vita« gibt es nicht nur<br />

im Sommer: mit dem perfekten<br />

Aperitivo von MARTINI. Einfach ein<br />

Ballonglas mit viel Eis füllen, mit<br />

50 Prozent MARTINI Fiero und<br />

5 0 Prozent Tonic Water auffüllen,<br />

mit einer Blutorangen- oder Orangenscheibe<br />

garnieren.<br />

Heraus kommt ein erfrischend,<br />

fruchtig-bitteres Geschmackserlebnis,<br />

das bei keinem<br />

Weihnachtsmenü fehlen darf.<br />

Probieren Sie es aus!<br />

www.martini.com<br />

Fotos: beigestellt, Shutterstock<br />

164 falstaff dez–feb 2019


X-MAS / promotion<br />

BOAR GIN<br />

BOAR, sauleckerer Gin!<br />

Es ist eine echte Sensation:<br />

Auf der ganzen Welt wird der<br />

BOAR Gin (BOAR, engl. Keiler) aus<br />

dem Schwarzwald mit Goldmedaillen<br />

überhäuft, wird sogar beim<br />

Global Spirits Award in Las Vegas<br />

zum besten Gin und zur besten<br />

klaren Spirituose der Welt gekürt,<br />

und auch die deutsche DLG verleiht<br />

Gold und bescheinigt dem edlen<br />

Tropfen, der beste Gin unter den<br />

deutschen zu sein.<br />

Woher kommt’s?<br />

Vielleicht daher, dass der Brennmeister<br />

Markus Kessler und seine<br />

Vorfahren in Familien tradition schon<br />

seit 1844 edelste Brände herstellen?<br />

Vielleicht vom berühmten Peterstaler<br />

Gebirgsquellwasser? Oder<br />

aber auch von der Zugabe der<br />

Schwarzwälder Trüffel, die dem<br />

Gin im Herstellungsprozess Bitterstoffe<br />

und Schärfe entzieht und ihn<br />

so wunderbar mild macht?<br />

Wahrscheinlich ist es eine Mischung<br />

aus allem, die diesen Gin weltweit<br />

einzigartig macht.<br />

BOAR Blackforest<br />

Premium Dry Gin/0,5 l/43 Vol.-%<br />

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LESEGENUSS<br />

Ein besonderes Geschenk für alle<br />

Genussmenschen: das <strong>Falstaff</strong>-<br />

Jahresabonnement.<br />

Machen Sie anderen eine Freude und<br />

verschenken Sie acht Ausgaben<br />

Lesevergnügen.<br />

Unser Service für Sie: Geschenkgutschein<br />

zum Ausdrucken.<br />

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falstaff.de/abo<br />

BACKVERGNÜGEN<br />

MIT 1845-ÖLEN<br />

Auch die Weihnachtszeit stellt<br />

viele Verbraucher vor die Frage,<br />

wie sie auf tierisches Fett verzichten<br />

können. Ein guter Tipp für alle, die<br />

dabei Wert auf Genuss legen,<br />

ist das Backen mit Pflanzenöl.<br />

Entscheidend ist, dass die Ölmenge<br />

beim Austausch richtig berechnet<br />

wird. Grundsätzlich gilt: Statt<br />

100 Gramm Butter/Margarine<br />

verwenden Sie 80 Milliliter Pflanzenöl.<br />

Wichtig ist natürlich auch das<br />

richtige Öl. Eine feine Alter native<br />

ist das Kokos-Rapsöl von 1845.<br />

Es vereint das besonders bekömmliche<br />

Rapsöl mit nativ kaltgepresstem<br />

Kokosöl, enthält viel Vitamin E,<br />

zeichnet sich durch sein mildes<br />

Kokosaroma aus und hat einen<br />

höheren Anteil an ungesättigten<br />

Fettsäuren als reines Kokosfett.<br />

Wer es nussiger mag, greift zum<br />

feinen 1845-Walnussöl, das aus<br />

den Kernen kalifornischer Walnüsse<br />

gewonnen wird.<br />

Weitere Informationen zu den<br />

Produkten gibt es unter:<br />

www.1845-oel.de<br />

FINEST BARREL<br />

CHOCOLATE – EIN<br />

UNFASSBARER GENUSS<br />

Wir sind die erste Manufaktur, die<br />

ihre Schokolade ausschließlich in<br />

verschiedenen Holzfässern lagert.<br />

Die Grundidee ist einfach und genial:<br />

Wir machen uns die Aromen z. B.<br />

von entleerten Whisk(e)yfässern<br />

oder wertvollen Naturprodukten<br />

zunutze, indem wir unsere dunkle<br />

Schoko lade in diesen lagern und »reifen«<br />

lassen.<br />

Jetzt bestellen unter:<br />

www.finest-barrel.de<br />

dez–feb 2019 falstaff 165


SMELL THE SCENT<br />

FEEL THE PLACE<br />

Luxury Candles<br />

MARRAKECH SAINT-TROPEZ LECH FORTE DEI MARMI<br />

AVAILABLE ONLINE NOVEMBER 30 TH WWW.FALSTAFF.COM/LIVING-KERZEN


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186<br />

Ab jetzt in<br />

jeder Ausgabe:<br />

<strong>Falstaff</strong> präsentiert<br />

spannende<br />

LIVING-Themen<br />

für Genießer!<br />

170<br />

188<br />

BEDTIME STORIES<br />

Aktuelle Bettentrends und welche<br />

kreativen Köpfe dahinterstecken.<br />

(S. 170)<br />

FUTURE KITCHEN<br />

Welche Upgrades auf die Küche von<br />

morgen warten. (S. 178)<br />

KÜCHENPROFIS<br />

Neue Kitchen-Accessoires in der<br />

Trendfarbe Kupfer. (S. 186)<br />

TABLE-DECOR DE LUXE<br />

Wie die richtige Tischdekoration Festen<br />

den letzten Schliff verleiht. (S. 188)<br />

TIEF LUFT HOLEN<br />

Mit diesen Dekantern tun Sie Ihrem<br />

Wein Gutes. (S. 190)<br />

Fotos: beigestellt<br />

194<br />

178<br />

HEISS BEGEHRT<br />

It’s tea season: Die neuesten Sorten<br />

und limitierte Editionen. (S. 194)<br />

dez–feb 2019 falstaff 167


editor’s notebook<br />

Körbchen-Effekt<br />

Die Rattan-Coffee-Table-Stücke von<br />

Vincent Sheppard dienen dank ihres<br />

Korbs auch perfekt als Storage für<br />

<strong>Falstaff</strong>-LIVING-<strong>Magazin</strong>e.<br />

www.vincentsheppard.com<br />

Versial-genial<br />

Dieses Lampendesign hat<br />

es in sich: Gleich zwei auf<br />

einen Schlag kreierte das<br />

Londoner Designstudio Vitamin<br />

Living für die Heal’s-<br />

Sommerkollektion <strong>2018</strong>.<br />

www.heals.com<br />

Safari-Service<br />

Strauß, Elefant, Giraffe und<br />

Jaguar zieren das vierteilige<br />

Tellerset aus dem Hause<br />

Marks & Spencer und<br />

sorgen für Exotik auf<br />

dem Esstisch.<br />

www.marksandspencer.com<br />

Spieglein, Spieglein<br />

Wieder en vogue: Der Schminktisch<br />

aus der Serie »Piet« im<br />

Mid-Century-Style präsentiert<br />

sich in edlem Mangoholz.<br />

www.swooneditions.com<br />

Fashion Hour<br />

Ob das kleine Schwarze zum<br />

Chanel Nr. 5 oder das Alexander-<br />

McQueen-Kleid zum Totenkopf-Schal<br />

passt? Sammeln Sie die chic illustrierten<br />

Karten zu einem Fashionhouse of Fun.<br />

www.papercutshop.se<br />

Detox me beautiful<br />

Die neue Grünteemischung »The Green<br />

Vibe« von Makronen-König Ladurée.<br />

Erfolgseffekt ist garantiert mit Noten<br />

von Zitrone, Ingwer, Wildrose, Gurke,<br />

Koriander und Gurkensamen.<br />

www.laduree.fr<br />

Fotos: beigestellt<br />

168<br />

falstaff dez–feb 2019


Porzellan-Paradies<br />

Italienisches Decor, handgemacht:<br />

Das edle Service »Las Palmas« von<br />

Designer Vito Nesta ist prädestiniert<br />

für den persönlichen Collectors-Club.<br />

www.artemest.com<br />

Die originellsten News und<br />

Highlights aus dem Design-<br />

Kosmos – was uns gefällt, was<br />

uns bewegt und welche Objekte<br />

Kultcharakter garantieren.<br />

Der letzte Schrei<br />

Der dänische Designer Rasmus<br />

Larsson ist bekannt für seine<br />

kreativen Kunstwerke im Interiorund<br />

Lampendesign. Mit dem<br />

Modell »Damn Fashionista« hat er<br />

erneut sein Können bewiesen.<br />

www.wattalamp.com<br />

ANGELIKA ROSAM ist Herausgeberin<br />

und Miteigentümerin des <strong>Falstaff</strong>-Verlags<br />

sowie Chefredakteurin von <strong>Falstaff</strong><br />

LIVING. Mit einem großen Faible für die<br />

schönen Dinge des Lebens präsentiert sie<br />

ihre Lieblings-Items aus der Designwelt.<br />

Flower-Power<br />

Orla Kiely macht mit<br />

ihrem fröhlichen<br />

Schlüsselanhänger<br />

in 70er-Jahre-<br />

Optik Schluss mit<br />

mühseliger Schlüsselsuche.<br />

Gesehen bei<br />

www.amara.com<br />

Kristallrausch<br />

Handgemachte Spiegel und<br />

Kristallinnovationen sind stets<br />

attraktiv im Interior-Bereich.<br />

Der schicke Flakon »Long Island«<br />

ist Kult. Aus dem Hause<br />

www.reflections-copenhagen.com<br />

Muschel-Look<br />

Komplett aus Messing<br />

hergestellt ist die<br />

extravagante Tischlampe<br />

aus dem<br />

dänischen Haus<br />

Gubi. Gesehen bei<br />

www.moodings.com<br />

Color me beautiful<br />

»Normanna« kann sich<br />

sehen lassen: Die bunten<br />

Tischleuchten aus Murano -<br />

glas sind echte Eyecatcher<br />

im Wohnbereich. Gesehen bei<br />

www.archiproducts.com<br />

dez–feb 2019 falstaff 169


LIVING / DESIGNERBETTEN<br />

Sweet dreams<br />

Modell »Stella« besticht<br />

durch das Kontrastprogramm<br />

aus strenger Geometrie und<br />

weichen Materialien.<br />

www.savoirbeds.de<br />

BEDTIME STORIES<br />

Welche Betten-Designs liegen im Trend, welche Innovationen machen den Melatonin-Support<br />

obsolet, und welche Kooperationen rütteln den Markt wach – LIVING ging auf Spurensuche und<br />

befragte internationale Designer zur Magie der »Traum«-Oasen. TEXT CHRISTOPH STEINER<br />

Fotos: Nicole Fuller, beigestellt<br />

170<br />

falstaff dez–feb 2019


NICOLE FULLER/SAVOIR BEDS<br />

»Mein Style ist bekannt dafür, Vintage mit zeitgenössischen Stücken<br />

zu mischen«, erklärt die Interior-Designerin. Auch bei ihrer Arbeit für<br />

das Londoner Unternehmen Savoir Beds schöpft die New Yorkerin aus<br />

der Vergangenheit: »Einer meiner liebsten amerikanischen Künstler aller<br />

Zeiten hat mich dazu inspiriert: Frank Stella – und die Art und Weise, wie er mit<br />

Farben, Formen und Mustern umgeht.« Im Kontrast zu dem strengen geometrischen<br />

Kopfteil des Bettes steht dabei das Material: »Teddy Mohair – der pure Luxus! Ich<br />

wollte ein Material auswählen, das gleichermaßen weich und romantisch, aber auch<br />

unglaublich sexy ist.«<br />

Alle Räume in einem Haus sind<br />

wichtig, aber das Schlafzimmer<br />

bleibt das Heiligtum«, so die New<br />

Yorker Interior-Expertin Nicole<br />

Fuller, die mit dieser Meinung keineswegs die<br />

Einzelgängerin mimt. In der heutigen Zeit,<br />

die ohnehin in jeder Hinsicht knapp bemessen<br />

ist, ist Schlaf zum Luxusgut avanciert –<br />

oder, wie Fuller meint, »zum ultimativen Genuss«.<br />

Dazu braucht es das perfekte Bett,<br />

kreativ inszeniert, vielseitig, gemütlich, umweltfreundlich,<br />

mit allen Raffinessen neuester<br />

Design-Technologien ausgestattet und optisch<br />

»The Art of Sleep«, ein individuell gestaltetes<br />

Bettenerlebnis eben, das zum Träumen<br />

inspiriert. Mit dementsprechend viel<br />

Aufmerksamkeit widmen sich die Größten<br />

aus der Design-Branche dem begehrten Möbel,<br />

um mit viel Gefühl einen Platz der ganz<br />

persönlichen Entschleunigung zu schaffen.<br />

»Das Bett ist der Ort, an<br />

dem man sich ausruhen,<br />

verjüngen, meditieren kann<br />

und an dem man einfach<br />

ganz bei sich selbst ist.«<br />

NICOLE FULLER Interior-Designerin<br />

RODOLFO DORDONI/MINOTTI<br />

»Das Bett ›Curtis‹ verdankt seinen originellen Charakter dem<br />

kostbar wirkenden Design«, so die Design-Ikone über ihre neueste<br />

Schöpfung. Seit 20 Jahren entwirft Dordoni bereits für Minotti.<br />

Sein markanter »italienischer Stil« manifestiert sich im Steppmuster:<br />

ein Kreis, der von einer Linie durchzogen ist, entworfen von Minotti<br />

Studio zur Dekoration der Wände bei der Präsentation <strong>2018</strong>. Eine weiche<br />

Note wird den Stoffen und Lederarten, die für die Bezüge zum Einsatz<br />

kommen, durch eine besondere Bearbeitung verliehen. Damit verbindet der<br />

Architekt und Star-Designer den Glamour des Art déco mit der Gegenwart.<br />

Die Competition ist es, die beflügelt. Man<br />

rittert um Optik, Bequemlichkeit, Hightech-<br />

Spielchen und auch darum, den Raum für<br />

Repräsentationszwecke mehr zu öffnen – das<br />

perfekte Lifestyle-Erlebnis im Schlafzimmer<br />

soll kreiert werden. Man will Avantgardist<br />

sein oder Klassiker – passt die Idee ins Unternehmenskonzept,<br />

so ist man auf dem richtigen<br />

Weg. Traditionelle Manufakturen möbeln ihr<br />

Markenimage mittels Kooperationen mit<br />

spannenden, bekannten Designern auf. Internationale<br />

Brands wiederum bestehen auf ihre<br />

Tradition oder erfinden sich gern auch neu,<br />

spielen mit Materialien und verschiedenen<br />

Stilrichtungen. LIVING hat sich umgesehen<br />

und neue Trends, Kundenwünsche und Innovationen<br />

aufgespürt. ><br />

Schlafmuster<br />

Farbe, Material und<br />

Textur – bei »Curtis« sind<br />

sie im perfekten Zusammenspiel.<br />

Ein starkes<br />

Statement setzt dabei<br />

das Muster.<br />

www.minotti.com<br />

dez–feb 2019 falstaff 171


LIVING / DESIGNERBETTEN<br />

Aufgeweckt<br />

Trotz geringer Bauhöhe überzeugt der<br />

Entwurf durch ein Zwei-Matratzen-System.<br />

Und natürlich durch das starke Design!<br />

www.schramm-werkstaetten.com<br />

><br />

ANGELA SCHRAMM/<br />

SCHRAMM WERKSTÄTTEN<br />

Weniger ist mehr, rät Designerin Angela Schramm, die<br />

gemeinsam mit ihrem Mann die gleichnamige Bettenmanufaktur<br />

führt: »Beim Bett sollte man lieber zurückhaltende und eher neutrale<br />

Farben wählen und diese dann mit farbigen Accessoires aufpeppen.«<br />

Ansonsten setzt die Unternehmerin ganz auf die Verbindung aus<br />

Design und Funktion und meint weiter zu dem Modell »Origins Complete<br />

Brace«: »Das leicht gebogene Kopfteil bietet etwas Schutz und vermittelt ein<br />

Gefühl der Geborgenheit, ohne einzuengen.«<br />

Beginnen wir beim italienischen Platzhirsch<br />

Minotti – allein der Name steht für<br />

zeitloses und elegantes Design. Verantwortlich<br />

dafür ist Rodolfo Dordoni, seit 20 Jahren<br />

Chef-Designer des Sofa-Imperiums, der<br />

meisterlich »italienischen Style mit globalen<br />

Bedürfnissen in Balance hält«. Sein Modell<br />

»Curtis« ist dabei eine Punktlandung: vom<br />

hohen Kopfteil bis zum abgehobenen Sommier<br />

ein stringentes Bild. Wie eben jene Linien,<br />

die das kreisrunde Steppmuster brechen<br />

und damit das klassische Art-déco-Element<br />

wieder in die Gegenwart holen.<br />

Geometrie bindet auch Nicole Fuller bei<br />

der Gestaltung des Kopfteils ein. Für Savoir<br />

Beds mischt sie ihren opulenten Stil mit modernem<br />

Minimalismus. Der findet sich auch<br />

in der Arbeit der beiden Designer-Duos Soda<br />

Designers und Quaglio Simonelli sowie bei<br />

Angela Schramm wieder. Ihr Anspruch beim<br />

Modell »Brace« war es, »ein leichtes Bett zu<br />

gestalten, das trotzdem den Komfort eines<br />

Boxspringbetts bietet«.<br />

WIE MAN SICH BETTET<br />

»In puncto Matratze gilt: Funktion, Funktion und nochmals<br />

Funktion! Nahezu jeder Mensch hat Beschwerden mit der<br />

Wirbelsäule, somit muss unser Körper nachts bestmöglich<br />

gelagert werden, um regenerieren zu können.«<br />

»Die Modelle werden leichter, viele Kunden<br />

möchten nicht mehr diese großen und hohen<br />

Betten«, meint Schramm in puncto Marktentwicklung.<br />

Das sei zu einem Großteil<br />

auch den kleiner werdenden Wohnungen<br />

geschuldet. »Bislang war das Schlafzimmer<br />

eher Rückzugs- als Repräsentationsraum.<br />

ANGELA SCHRAMM Designerin und Unternehmerin, Schramm Werkstätten ><br />

Fotos: Probis rent, beigestellt<br />

172<br />

falstaff dez–feb 2019


SMART<br />

WINTER<br />

alberto-pants.com


LIVING / DESIGNERBETTEN<br />

><br />

Diese Haltung scheint sich zu ändern.<br />

Zum einen, weil Wohnräume offener werden,<br />

und zum anderen, weil in den Schlafbereich<br />

neue Funktionen wie etwa ein Home-Office<br />

aufgenommen werden«, erklären Nada<br />

Nasrallah und Christian Horner von Soda<br />

Designers. Design mit Technik und Komfort<br />

zu verbinden, bleibt laut Angela Schramm<br />

dabei die größte Herausforderung, denn:<br />

»Richtig neu erfinden kann man das Bett<br />

nicht – es gibt Grundbedürfnisse, die immer<br />

zu berücksichtigen sind.« Dem stimmt auch<br />

das Designer-Duo zu: »So gesehen gibt es<br />

kein idealtypisches Möbel, sondern immer<br />

nur einen zeitgemäßen Entwurf.«<br />

DESIGNERTRÄUME<br />

Dabei setzen die Designer mehrheitlich auf<br />

eine klare Formensprache. Extravagante Ausreißer<br />

bleiben in der Minderheit! Augenscheinlich<br />

sind Kopfteile zu einem absoluten<br />

»Must« geworden – gerne gepolstert und in<br />

Ruhezone<br />

»Ruhe und Geborgenheit« soll das<br />

Modell »Portofino« ausstrahlen.<br />

Très chic: der zarte Grauton!<br />

www.treca-interiors-paris.com<br />

QUAGLIO & SIMONELLI/<br />

TRECA INTERIORS PARIS<br />

»Das Schlafzimmer ist der intime Raum par excellence«, so<br />

Manuela Simonelli und Andrea Quaglio, die nach ihrem Debüt<br />

bei Philippe Starck seit 1996 als eigenes Designstudio für unterschiedlichste<br />

Unternehmen von L’Oréal bis Alessi tätig sind. Ihre<br />

Inspiration in der Kollaboration mit dem Bettenprofi Treca Paris:<br />

»Mit ›Portofino‹ wollten wir eine Rückenlehne schaffen, die<br />

schlicht und elegant ist. Das Design verbindet zugleich weiche<br />

Formen und strenge, geradlinige Architektur.«<br />

Traumhaft<br />

Der Entwurf von Soda Designers<br />

für Wittmann möchte Geborgenheit<br />

und Leichtigkeit miteinander<br />

verbinden. www.wittmann.at<br />

SODA DESIGNERS/WITTMANN<br />

»Der Anspruch war es, ein Bett mit perfektem Komfort, aber<br />

minimiertem Volumen zu entwerfen«, so der Leitgedanke hinter<br />

dem Entwurf »Joyce Niche Bed«, den das Duo Soda Designers für<br />

das österreichische Traditionsunternehmen Wittmann kreiert hat. Wie<br />

sich das in der Umsetzung manifestiert? »Formale Leichtigkeit wird<br />

durch die schlanken Füße und den filigranen Bettrahmen erzielt. Das<br />

Hauptteil sollte weich und schützend, aber keinesfalls zu üppig sein. Eine klare<br />

und präzise Formensprache von außen und gleichzeitig einladend und komfortabel<br />

von innen«, so die Vision von Nada Nasrallah und Christian Horner.<br />

exklusiven Ausführungen. Wie bei Soda<br />

De signers für Wittmann. »Die Kissenoptik lädt<br />

zum dauerhaften Verweilen ein«, meint auch<br />

das Kreativ-Duo Quaglio und Simonelli, die<br />

für Treca Paris das Modell »Portofino« kreiert<br />

haben. Beide setzen auf eine elegante Farbpalette<br />

und hochwertige Materialien. Akzente<br />

kommen oft erst mit der Bettwäsche oder mit<br />

Zierkissen ins Spiel, die für noch mehr Cosiness<br />

sorgen. Was könnte man sich sonst noch<br />

für die Nacht wünschen? Darauf heißt es von<br />

der Design-Elite übrigens unisono: »Ein gutes<br />

Buch als Bettlektüre.« Wir sind uns sicher:<br />

Ein spannendes <strong>Magazin</strong> tut es auch!<br />

<<br />

Fotos: yasmina Haddad, michel gibert, beigestellt<br />

174<br />

falstaff dez–feb 2019


LIVING / LICHTTRENDS<br />

Seilschaft<br />

Die Pendelleuchten der<br />

Serie »Les Acrobates de<br />

Gras« sind dank unterschiedlicher<br />

Kabellängen<br />

wahre Showpieces.<br />

www.dcw-editions.fr<br />

Im goldenen Käfig<br />

Mit dem Modell<br />

»Contrast« schlägt<br />

LEDS C4 die Brücke<br />

zwischen charmanter<br />

Vintage-Optik und<br />

Moderne.<br />

www.leds-c4.com<br />

Hell & dunkel<br />

Modell »Lens Flair«<br />

von Lee Broom gibt es<br />

sowohl in gebürstetem<br />

Kupfer als auch in<br />

mattem Schwarz.<br />

www.leebroom.com<br />

LICHT-<br />

PUNKTE<br />

Perfekt gespiegelt<br />

Die Tischlampe »Queen B«<br />

kann mit Retro-Chic und<br />

besonders sanftem Licht<br />

gleich doppelt punkten.<br />

www.nvgallery.com<br />

Runde Sache: Lampen in Kugel- und Kreisformen<br />

strahlen besonders viel Harmonie<br />

aus und stellen damit die Konkurrenz<br />

in den Schatten. LIVING zeigt ein<br />

Round-up der schönsten<br />

Modelle.<br />

Auf den Punkt gebracht<br />

Das ist dem dänischen Label<br />

Woud geglückt, immerhin<br />

liefert es mit »dot«<br />

Skandi-Chic in<br />

Perfektion ab.<br />

www.woud.dk<br />

Herrschaftlich<br />

Designer Pierre Gonalons<br />

beweist Humor und nennt die<br />

Stehlampe aus Messing und<br />

Plexiglas w»Sun King«.<br />

www.pierregonalonsstudio.com<br />

Glow to go<br />

Die portable LED-Leuchte<br />

»Cloche« von Lexon strahlt bei<br />

vollem Akku bis zu zwölf Stunden.<br />

www.lexon-design.com<br />

Lichterloh<br />

Entzückend: Die Tischlampe<br />

»Journey Shy1« von Designerin<br />

Signe Hytte macht trotz kleinem<br />

Format großen Eindruck.<br />

www.andtradition.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

176<br />

falstaff dez–feb 2019


Bubble Pop<br />

Die Leichtigkeit von<br />

Seifenschaum wird beim<br />

Leuchter »Bolle« in Glas und<br />

Kupfer verewigt. Cool!<br />

www.gallerybensimon.com<br />

Go east<br />

Für die Lampe »Kokeshy«<br />

von Laurie Lumière hat<br />

sich Designer Olivier<br />

Desbordes von japanischen<br />

Laternen inspirieren lassen.<br />

www.laurielumiere.com<br />

Elegant geneigt<br />

Hat das gewisse Etwas:<br />

Die Lampe »Shera«<br />

von Brilliant setzt auf<br />

puristisches Design<br />

mit schickem Knick.<br />

www.illumination.co.uk<br />

Balanceakt<br />

Designer Victor Casterna<br />

verdanken wir diesen perfekt<br />

ausbalancierten Entwurf aus<br />

Marmor und Milchglas.<br />

Ein Kunststück!<br />

www.oblure.com<br />

Rundlicht<br />

Sphärisches Design in Perfektion<br />

gibt es von Occhio. Die drehbare<br />

Wandleuchte »io verticale« vereint<br />

Eleganz mit innovativer<br />

Lichttechnik. www.occhio.de<br />

Standpunkt<br />

Designer Patrick Zulauf<br />

setzt bei der Stehlampe<br />

»Calot« ganz auf einen<br />

minimalistischen Look.<br />

www.ligne-roset.com<br />

Aufgeblasen<br />

Aus mundgeblasenem<br />

Glas gefertigt: Bei<br />

»Legier« von Tooy hatte<br />

Designer Corrado Dotti<br />

klassische Murano-<br />

Leuchten im Sinn.<br />

www.tooy.it<br />

dez–feb 2019 falstaff 177


LIVING / KÜCHEN-HIGHLIGHTS<br />

FUTURE<br />

KITCHEN<br />

Fotos: b_architecture, BORA, beigestellt<br />

178<br />

falstaff dez–feb 2019


Am (Ab-)Zug<br />

»Innovationen gepaart mit Freundlichkeit in der<br />

Bedienung« sind laut BORA-Gründer Willi Bruckbauer<br />

auf dem Vormarsch. Bestes Beispiel? Sein<br />

patentiertes Kochfeldabzugssystem als Alternative<br />

zu klassischen Dunstabzugshauben. www.bora.com<br />

Außen clean, innen clever: Die Küche der Zukunft überzeugt<br />

nicht nur optisch, sondern wird möglicherweise das Denken<br />

und vielleicht auch das Kochen übernehmen. LIVING zeigt Ideen<br />

und stilsichere Neuheiten auf dem Markt und verrät, ob schon<br />

bald eine App das Eierkochen übernimmt. TEXT CHRISTOPH STEINER<br />

Die Kaffeemaschine wird noch vom<br />

Bett aus via App angeworfen, und<br />

während man zum Duft des frisch<br />

Aufgebrühten in die Küche kommt,<br />

zeigt der Kühlschrank schon Wetter und<br />

Nachrichten an. Selbst an die Milch muss man<br />

keinen Gedanken mehr verschwenden, denn<br />

der Mülleimer denkt mit und scannt die leeren<br />

Milchkartons und andere Abfälle, um Fehlendes<br />

gleich wieder auf die virtuelle Einkaufsliste<br />

zu setzen – ganz schön smart! Und das ist<br />

auch das Stichwort, denn am vernetzten Leben<br />

kommt bald keiner mehr vorbei – schon gar<br />

nicht in der Küche. »Die digitalisierte Welt<br />

schenkt uns viel neuen Freiraum. Abläufe automatisieren<br />

sich, per Mausklick ist praktisch<br />

alles und in kürzester Zeit erreichbar«, heißt<br />

es etwa bei Bulthaup. Das eben beschriebene<br />

Szenario ist vielleicht noch Wunschdenken,<br />

dennoch zielt der technische Fortschritt genau<br />

darauf ab, derlei Abläufe in einem Haushalt<br />

zu standardisieren. »Das kann theoretisch<br />

heute schon sein«, erklärt Willi Bruckbauer,<br />

Gründer von BORA Lüftungstechniken, der<br />

durch die Entwicklung von patentierten Kochfeldabzugssystemen<br />

selbst zur Innovation in<br />

der Küche beigetragen hat.<br />

SIMPLY CLEVER<br />

Bruckbauer sieht großes Potenzial für »einfache<br />

Lösungen auf hohem Niveau« und bringt ><br />

Ab auf die Insel<br />

Bulthaup präsentierte in Mailand eine Neuinterpretation<br />

der »b3«-Insel, die mehr denn<br />

je auf Kommunikation und Gemeinschaft<br />

ausgerichtet sein soll. www.bulthaup.com<br />

Safety First<br />

Der Sicherheitsgedanke war Beweggrund für dieses<br />

smarte Gadget des chinesischen Innovators Orvibo.<br />

Der »Smart WiFi CO Sensor« misst und warnt via App<br />

bei erhöhten Kohlenmonoxid-Werten.<br />

www.orvibo.com<br />

dez–feb 2019 falstaff 179


LIVING / KÜCHEN-HIGHLIGHTS<br />

Weniger ist mehr<br />

»Die Perfektion der Reduktion«,<br />

titelt SieMatic und überzeugte<br />

bei der EuroCucina <strong>2018</strong> das<br />

Publikum mit der Linie »Pure«.<br />

www.siematic.com<br />

><br />

damit vielleicht auch den Leitgedanken<br />

der diesjährigen EuroCucina, der wohl größten<br />

Fachmesse für Küchen, auf den Punkt.<br />

Denn bei all den unterschiedlichen Herstellern<br />

lässt sich doch ein Trend als gemeinsamer<br />

Nenner orten: außen clean, innen clever! Was<br />

das in der Designsprache bedeutet? Offene<br />

Konzepte mit Kochinseln sind weiterhin auf<br />

dem Vormarsch, die Integration der Küche in<br />

Smartes Design<br />

»SensorControl Blue« nennt sich die neueste<br />

Errungenschaft von Blanco. Ein einfacher Knopfdruck<br />

genügt, und der »InFino«-Ablauf öffnet<br />

oder schließt sich. www.blanco-germany.com<br />

den Wohnbereich ist dabei längst keine Überraschung<br />

mehr. Ursache dafür ist laut Bruckbauer<br />

die aktuelle Immobilien-Entwicklung<br />

mit steigenden Mietpreisen und geringerem<br />

Platz angebot: »Es wird eng in den Städten.«<br />

Mehr denn je zählt daher »die Verbindung<br />

authentischer Materialien mit einer zeitlos<br />

reduzierten, eleganten Formensprache«, wie<br />

Thomas Pfister, Head of Product Design bei<br />

next125, erklärt. »Weniger ist mehr – wenn<br />

es gut durchdacht und designt ist«, meint<br />

auch Bruckbauer. Viele Finessen kommen so<br />

erst bei genauerem Hinsehen zum Tragen:<br />

verschiebbare Arbeitselemente bei Bulthaup,<br />

höhenverstellbare Kochinseln bei Team 7,<br />

Oberflächen aus Keramik und grifflose<br />

Küchendetails dank Tip-on-Technik beim<br />

Hersteller next125 – Flexibilität ist Trumpf.<br />

REZEPT FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Während das Design also auf Understatement<br />

setzt und mit cooler Eleganz überzeugt, spielt<br />

die Ausstattung längst alle Stücke. Hightech-<br />

Geräte sind nicht mehr nur den Profiköchen<br />

vorbehalten, auch der Endverbraucher profitiert<br />

enorm – allerdings bei unterschiedlichen<br />

Ansprüchen. Gesundheit oder besser die vermeintliche<br />

Optimierung derselben ist dabei<br />

Kühler Kopf<br />

Der »InstaView ThinQ« von LG hält<br />

nicht nur Lebensmittel frisch, er<br />

verfügt auch über einen Touchscreen<br />

und ist mit Sprachassistentin Alexa<br />

verbunden. www.lg.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

180<br />

falstaff dez–feb 2019


V I S I O N<br />

”So haben Sie Wein<br />

noch nie gesehen!“<br />

Silvio Nitzsche WEIN | KULTUR | BAR, Dresden<br />

WWW.ZIEHER.COM<br />

VISION


Design-Update<br />

Edelstahlkorpus und puristisches Design:<br />

Die kaminlose Umlufthaube aus der Serie<br />

»Smartline« von Berbel ist seit Kurzem<br />

in noch mehr Optionen erhältlich.<br />

www.berbel.de<br />

Abfallkontrolle<br />

Die »GeniCan« scannt<br />

automatisch alle Abfälle mit<br />

Barcode und setzt Fehlendes für<br />

den nächsten Einkauf auf die Liste.<br />

www.genican.com<br />

einer der größten Antriebsfaktoren. Teller,<br />

die Kalorien zählen, Trinkgefäße, die jeden<br />

Schluck erfassen – alles wird in Echtzeit getrackt<br />

und ausgewertet. Bei Ausreißern in der<br />

Statistik kommt da schon mal eine mahnende<br />

Nachricht der App als Erinnerung. Ob und<br />

wie viel das dabei hilft, die eigenen Gewohnheiten<br />

zu verbessern, ist noch unbekannt,<br />

beeindruckend sind die Möglichkeiten aber<br />

allemal – und einfach in der Handhabung.<br />

Das bringt auch das zweite Argument für die<br />

smarte Küche ins Spiel: die Bequemlichkeit! ><br />

»Der Trend zur Individualität bedeutet auch eine stärkere<br />

Fragmentierung. Und ich erlebe mehr Experimentierfreude<br />

und Offenheit für Neues beim Konsumenten.«<br />

WILLI BRUCKBAUER Gründer von BORA Lüftungstechnik<br />

Zeitlos schön<br />

Musterbeispiel für einen klassischen<br />

Anspruch ist die Küche »Artex« von R&D<br />

Poliform, bei der die edlen Materialien<br />

Hauptprotagonisten sind. www.poliform.it<br />

182<br />

falstaff dez–feb 2019


Daheim sein.<br />

Das können wir einrichten!<br />

Ihr Martin Wetscher<br />

PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />

Zillertal | Fügen, Austria | www.wetscher.com


LIVING / KÜCHEN-HIGHLIGHTS<br />

Nachhaltiges Design<br />

Wie modern Holz interpretiert werden kann,<br />

zeigt Team 7 vor. Bei der Serie »filigno« wird<br />

ein fließender Übergang zwischen Küche und<br />

Wohn-Ess-Bereich geschaffen. www.team7.de<br />

><br />

»Technologie und künstliche Intelligenz<br />

im Speziellen machen unser Leben deutlich<br />

effizienter, indem viele Abläufe automatisiert<br />

werden«, schwärmt etwa Sarah Pieters, die<br />

als Head of Marketing bei Smarter Einblicke<br />

in die Zukunft der Küchen hat. Die steigende<br />

Nachfrage nach Produkten wie Kühlschrankkameras<br />

und WiFi-gesteuerten Kaffeemaschinen<br />

hat den britischen Technik hersteller zum<br />

am schnellsten wachsenden Unternehmen auf<br />

dem heiß umkämpften »Connected Home«-<br />

Markt gemacht. Vor allem die automatisierte<br />

Nachbestellung von Lebensmitteln sieht Pieters<br />

dabei als Innovation, die das Konsumverhalten<br />

nachhaltig ändern wird: »Schon<br />

Kaffee-Bestellung<br />

Das Must-have für<br />

Morgenmuffel und<br />

Koffein-Junkies: Die<br />

Kaffeemaschine des<br />

britischen Herstellers<br />

Smarter lässt sich via<br />

App schon vom Bett<br />

aus einschalten.<br />

www.smarter.am<br />

jetzt sehen wir beispielsweise einen Umschwung<br />

von einem Groß- zu mehrfachen<br />

kleineren Einkäufen. Dank künstlicher Intelligenz<br />

werden dazu noch Rezepte geliefert –<br />

je nachdem, was sonst noch im Kühlschrank<br />

wartet.«<br />

Das Ziel – und spätestens an dieser Stelle<br />

dürfen auch weniger technikaffine Köche<br />

aufatmen – ist: mehr Zeit gewinnen! Nämlich<br />

für das »Wesentliche«, heißt es bei Bulthaup.<br />

Und deshalb machen laut Bruckbauer<br />

nur Produkte Sinn, »die ohne Bedienungsanleitung<br />

vom Umfang einer Doktorarbeit auch<br />

im Alltag kompromisslos überzeugen«. Ähnlich<br />

sieht es Pieters: »All diese Innovationen<br />

werden in den Alltag einfließen. Nicht als<br />

Gadgets, sondern als Teil unseres Lifestyles.«<br />

Auf die Frage, ob wir in Zukunft selbst für<br />

simple Aufgaben wie das Kochen eines Eis<br />

eine App benötigen, meint Pieters: »Wahrscheinlich<br />

werden wir es einfach via Voice-<br />

Botschaft abrufen.« Wir sind begeistert.<br />

Clean-Chic<br />

Design trifft Funktion: Oberflächen aus Keramik, wie<br />

sie bei der Serie »NX 950« von next125 zum Einsatz<br />

kommen, überzeugen nicht nur optisch, sondern sind<br />

auch robust und hygienisch. www.next125.com<br />

<<br />

Ernährungscoach<br />

Was auf den Teller kommt, wird bei dem<br />

mittels Kickstarter lanciertem »Smartplate«<br />

automatisch erkannt, gewogen und per App<br />

erfasst. www.getsmartplate.com<br />

Fotos: Team 7, beigestellt<br />

184<br />

falstaff dez–feb 2019


LIVING / KÜCHENACCESSOIRES<br />

Kupfer ist das neue Gold<br />

So lautet zumindest die neue<br />

Design-Devise in puncto<br />

Kücheneinrichtung. Am besten<br />

investiert man dabei in einzelne<br />

Accessoires und setzt sonst auf<br />

eine schlichte Designästhetik.<br />

So gesehen beim italie ni schen<br />

Hersteller Smeg.<br />

www.smeg.com<br />

Saubermann<br />

Der Langschlitztoaster »Luna<br />

Copper Accents« überzeugt<br />

durch praktische Funktionen wie<br />

fingerabdruckresistente Lackierung<br />

und Krümelschublade.<br />

www.russellhobbs.com<br />

Klare Sache<br />

Weil heute ohne den richtigen<br />

Filter gar nichts geht, hat<br />

Lobmeyr die Serie »Still«<br />

entwickelt. Dabei wird mittels<br />

Aktivkohle das Wasser aufgebessert.<br />

www.lobmeyr.at<br />

Coffee to stay<br />

Für perfekten Kaffee auch in<br />

den eigenen vier Wänden: Der<br />

neue Stand-Kaffeevollautomat<br />

»CM 5500« überzeugt mit individuellen<br />

Profilen, integriertem<br />

Milch schäumer und natürlich<br />

seinem Design. www.miele.de<br />

Grundsteine<br />

Designerin Cecilia Valentine<br />

hat den Untersetzer für Puik<br />

ersonnen. Die Serie »Sico«<br />

lässt sich dabei ganz nach<br />

Bedarf zusammensetzen.<br />

www.puikdesign.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

186<br />

falstaff dez–feb 2019


Perfekt versteckt<br />

Mehr Ordnung in der Küche: Das<br />

Dosen-Trio »Peili« von Zone sorgt<br />

dabei für einen cleanen Look – egal,<br />

wie chaotisch der Inhalt auch sein<br />

mag. www.westwingnow.de<br />

Sonderklasse<br />

Das Luxusmodell unter den<br />

Toastern stammt von De’Longhi, hat<br />

vier Schlitze, sechs unterschiedliche<br />

Programme und ein mattes Finish.<br />

Beeindruckend! www.argos.co.uk<br />

Traditionsreich<br />

Seit 1830 steht Mauviel für edelstes<br />

Geschirr und liefert damit den<br />

Beweis, dass Stücke wie diese<br />

Sauté-Pfanne nicht aus der Mode<br />

kommen. www.mauviel.com<br />

KÜCHEN-<br />

PROFIS<br />

Ganz schön praktisch: Wer am Herd glänzen möchte,<br />

setzt neuerdings auf Statement-Pieces in Kupfer und<br />

würzt mit Accessoires in Mattschwarz.<br />

Heiß begehrt<br />

Der Wasserkocher von Dualit<br />

darf sich über ein optisches<br />

Update freuen. Unter den neuen<br />

Farben ist die Variante in Kupfer<br />

besonders gefragt.<br />

www.dualit.com<br />

Highlight<br />

Konkurrenz für die ikonische<br />

Bialetti-Mokkakanne. Mit seinem<br />

Espressokocher hat Tom Dixon<br />

einen neuen Klassiker geschaffen.<br />

www.tomdixon.net<br />

Neue Maßnahme<br />

Wie ausgesprochen<br />

modern ein Messbecher<br />

interpretiert<br />

werden kann, zeigt<br />

der Hersteller Umbra<br />

mit dem Barutensil<br />

»Trophy«.<br />

www.umbra.com<br />

Der Schein trügt<br />

Das sechsteilige Set besteht<br />

eigentlich aus Edelstahl und nicht<br />

etwa Kupfer. Für den Look wurden<br />

die Messer mit anodisiertem Titan<br />

überzogen. www.viners.co.uk<br />

Siegerpokal<br />

Die Obstschale von Alessi hat schon alleine<br />

wegen des integrierten Siebs die Herzen von<br />

Design-Liebhabern gewonnen. www.alessi.com<br />

dez–feb 2019 falstaff 187


LIVING / TABLEWARE<br />

1.<br />

TABLEDECOR DE LUXE<br />

Geben Sie der Festtagstafel den letzten Schliff.<br />

LIVING hat die schönsten Glanzleistungen aus<br />

der Welt der Tischkultur für Sie recherchiert.<br />

2.<br />

3.<br />

5.<br />

4.<br />

Fotos: Sieger, beigestellt<br />

188<br />

falstaff dez–feb 2019


8.<br />

7.<br />

9.<br />

6.<br />

10.<br />

12.<br />

1. Goldfinger Auf den Innenflächen des<br />

anthrazitfarbenen Sets »Omnia Ritual«<br />

wird eine 24-karätige Goldauflage von<br />

Hand aufgetragen und feinpoliert. Jedes<br />

Teil des Sets ist somit ein echtes Unikat.<br />

www.fuerstenberg-porzellan.com<br />

8. Platzhalter Das mutige neue Design<br />

des Tischsets von Chilewich wurde von<br />

japanischen Holzschnitten inspiriert und<br />

ist der Bewegung von Wasser nachempfunden.<br />

Perfekt für Tischinszenierungen<br />

aller Art. www.chilewich.com<br />

11.<br />

2. It’s Teatime Das Teeset »Form« von<br />

Tom Dixon ist ein wahres Glanzstück<br />

aus poliertem Messing, das nicht nur<br />

beim Fünf-Uhr-Tee große optische Freude<br />

bereitet. Das Set besteht aus sechs<br />

Teilen. www.tomdixon.net<br />

9. Ägyptisches Licht Das alte Ägypten<br />

stand Pate für das Design der Vase<br />

»Louxor« von Baccarat. Diamant- und<br />

Fasenschliffe sorgen dafür, dass jedes<br />

Blumenbukett noch schöner wird.<br />

www.baccarat.com<br />

3. Spritzige Symbiose Ein wahres<br />

Meisterstück sind die Martinigläser der<br />

französischen Glaskünstlerin Vanessa<br />

Mitrani. Der goldene Kegel als Stiel<br />

verzaubert wie ein Hütchenspiel.<br />

www.vanessamitrani.com<br />

10. Stylisch zum Quadrat Dank der<br />

Untersetzer aus 100 % Leder von<br />

Versace haben Kratzer auf dem Tisch<br />

keine Chance mehr. Natürlich ist auch<br />

das ikonische Medusa-Logo integriert.<br />

www.amara.com<br />

13.<br />

14.<br />

4. Rough Style Diesel verschönert<br />

unsere Tische jetzt auch mit Besteck<br />

wie dem Set »Quasar«, das aus Messing<br />

gefertigt ist. Es punktet vor allem mit<br />

seinem wohl dosierten Industrial Look.<br />

www.diesel.com<br />

11. Kleine Stichelei Diese Cocktail-Pins<br />

verleihen jeder Party einen Hauch Glamour.<br />

Die Metallnadeln sind in einem<br />

glänzenden Goldton gehalten, mit einer<br />

eleganten Kristallkugel als Krönung.<br />

www.amara.com<br />

5. Balance-Akt Die Schale »Échasse«<br />

steht, wie ihr französischer Name bereits<br />

andeutet, auf Stelzen. Sie wurde<br />

von Theresa Arns entworfen, die hierbei<br />

der Eleganz einer Bowl eine verspielte<br />

Note verleiht. www.connox.de<br />

12. Gut behütet Der »Pergament Check<br />

Mesh Dome« ist aus Edelstahl und hat<br />

ein Bronze-Finish. Der Blickfang für den<br />

Tisch hält definitiv Fliegen fern, die an<br />

Speisen nichts zu suchen haben.<br />

www.mackenzie-childs.com<br />

6. Shine a Light Die transparente Vase<br />

»I Shine« wurde von Eugeni Quitllet für<br />

Kartell gestaltet und erinnert an wertvolles<br />

Kristallglas. Das Dekor der Blumenvase<br />

interpretiert den Stil des Art<br />

déco modern. www.kartell.com<br />

13. Evergreen Im Jahr 2011 wurden die<br />

Gläser »Splendid« von Moser 100 Jahre<br />

alt. Das aufwendigste und bekannteste<br />

Design der Kristallerie wird mit edlem<br />

Facettenschliff in Szene gesetzt.<br />

www.moser–glass.com<br />

7. Schlichter Chic Aus massivem<br />

Messing gegossen sind diese grafischen<br />

Flaschenöffner. Perfekt als Küchenschmuck<br />

oder als funktionales Dekoobjekt<br />

auf dem Tisch.<br />

www.fortstandard.com<br />

14. Paradiesisch Das Besteck »Jardin<br />

d’Eden« von Christofle entführt in einen<br />

verschlungenen Paradiesgarten aus<br />

Blättern, Blumen und Schnörkeln, die<br />

sich über die gesamte Besteckfläche<br />

ziehen. www.christofle.com<br />

dez–feb 2019 falstaff 189


LIVING / KARAFFEN<br />

Von Hahnes Stolz Der Dekanter Kikeriki<br />

»Ayam Der Dekanter Magnum »Ayam rot« von Magnum« Riedel ist<br />

eine ist von Hommage einem Hahn an das inspiriert. Jahr des<br />

Hahns. Die Doppelkantierfunktion<br />

www.riedel.com<br />

entlockt jungen Weinen ihr volles<br />

Potenzial. riedel.com<br />

TIEF LUFT<br />

HOLEN<br />

Zeig mir, wie du dekantierst, und ich sage<br />

dir, wer du bist. Dekanter sind längst zum<br />

Statussymbol bei Tisch geworden. Hier finden<br />

Sie Karaffen, die Wein mit Stil beatmen.<br />

Flaschengeist<br />

Dramatisch. Der<br />

»John Rocha Black<br />

Cut Decanter« vereint<br />

schwarzes Hochglanzglas<br />

mit einem<br />

Band aus markanten<br />

Schnitten, welche die<br />

klare Brillanz feinen<br />

Kristalls durchscheinen<br />

lassen.<br />

www.waterford.eu<br />

Alles im Fluss Mit seiner beinahe<br />

flüssig wirkenden Erscheinung zieht die<br />

»COBRA Carafe« von Georg Jensen bei<br />

Tisch gekonnt alle Blicke auf sich.<br />

www.georgjensen.com<br />

Designerstück<br />

Mit Schlichtheit und<br />

müheloser Eleganz bringt<br />

die Bande-Kollektion<br />

von Stardesignerin<br />

Vera Wang modernes<br />

Flair in jedes Zuhause.<br />

www.wedgwood.co.uk<br />

Rauchzeichen Dieses<br />

dreiteilige Set von Tom<br />

Dixon ist das perfekte<br />

Geschenk für jeden Weinliebhaber.<br />

Die rauchigen<br />

Farbakzente in Verbindung<br />

mit den geometrischen<br />

Formen bilden ein<br />

einzigartiges Gesamtbild.<br />

www.tomdixon.net<br />

Twist Dank der einzigartigen<br />

Form des Dekanters von<br />

Conundrum fließt der Wein in<br />

sanften Kaskaden hinab und<br />

erreicht dadurch ein besseres<br />

Geschmacksergebnis mit feinen<br />

Aromen. www.johnlewis.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

190<br />

falstaff dez–feb 2019


Katalog und Händler unter www.next125.de<br />

Küchen made in Germany – next125.<br />

Ausgezeichnetes, internationales Design. Nachhaltig produziert.<br />

Und das zu einem überraschend angenehmen Preis.


LIVING / KANNEN & CO.<br />

IT’S TEA<br />

Pures Design<br />

Minimalistisch gestaltet – die Marke<br />

Muuto lässt lieber Formen statt Farben<br />

sprechen. Bei der Linie »Bulky« sind es<br />

faszinierende Rundungen.<br />

www.muuto.com<br />

SEASON<br />

Von rustikalem Chic bis zu moderner<br />

Opulenz: Stilvolle Designerkannen,<br />

die das Teeritual auch optisch<br />

zum Genuss machen.<br />

Goldener Herbst<br />

Matter Glanz und eine spannende Oberflächenstruktur<br />

– die Serie »Ecume Or«<br />

verkörpert moderne Opulenz.<br />

www.bernardaud.com<br />

Garden Party<br />

Die verspielte Porzellanserie<br />

von Hermès<br />

trägt den passenden<br />

Titel »A walk in the<br />

garden«. Chic!<br />

www.hermes.com<br />

Heavy Metall<br />

Das asiatisch inspirierte<br />

Modell »Kyoto« von Nambé<br />

ist aus Gusseisen gefertigt.<br />

www.nambe.com<br />

Handgemacht<br />

Made in France: Das<br />

Service aus Steingut<br />

von Sarah Lavoine<br />

wird in Südfrankreich<br />

von Hand hergestellt.<br />

www.maisonsarahlavoine.com<br />

Cheeky<br />

Gewohnt originell: Die Kanne aus<br />

weißer Keramik mit unverkennbarem<br />

Design stammt natürlich<br />

von Kultlabel Fornasetti.<br />

www.fornasetti.com<br />

192<br />

falstaff dez–feb 2019<br />

Hoch die Tassen<br />

US-Label Ralph Lauren<br />

feiert aktuell sein 50-jähriges<br />

Bestehen. Neben Mode versteht<br />

sich der Designer auch vorzüglich<br />

auf edles Geschirr, wie hier<br />

mit der Kollektion »Gwyneth«.<br />

www.ralphlauren.de<br />

Fotos: beigestellt Fotos: beigestellt


LIVING / TEE<br />

Streng limitiert<br />

Die Produkte der Designer-Kooperationen<br />

von Ladurée sind stets<br />

besonders schnell vergriffen. Das<br />

dürfte auch für das wild gestaltete<br />

Packaging von Charlotte Olympia<br />

gelten. Also, ran an den<br />

Leoparden! www.laduree.fr<br />

Detox mit Genuss<br />

Der Mix »Detox<br />

Japonaise« verbindet<br />

Gegensätze: ein sanfter<br />

Sencha-Grüntee mit<br />

Spirulina und beruhigender<br />

Nashi-Birne.<br />

www.palaisdesthes.com<br />

En vogue<br />

Kultig: Nicht nur Supermodels<br />

schwören auf den belebenden<br />

Matcha-Tee vom Trendlabel<br />

Kissa. www.kissatea.com<br />

HEISS BEGEHRT<br />

From Russia with Love<br />

Kusmi widmet dem Zarenreich<br />

den limitierten Schwarztee<br />

»Tsarevna« mit winterlichen<br />

Gewürzen wie Ingwer, Anis und<br />

Zimt. www.kusmitea.com<br />

Akkorde von Hibiskus, ein Hauch Jasmin oder sanfte<br />

Zimtaromen? Tee ist nicht gleich Tee! Auf welche<br />

exklusiven Mischungen Connaisseure aktuell schwören.<br />

Winterzauber<br />

Den wollte Luxuskaufhaus<br />

Harrods einfangen. Das<br />

Ergebnis ist ein würziger<br />

Rooibostee mit Noten von<br />

Hibiskus und Kardamom.<br />

www.harrods.com<br />

Leichte Noten<br />

Ein ganz besonderer<br />

Earl Grey hat das<br />

Label Paper and Tea<br />

populär gemacht:<br />

»Golden Earl« besticht<br />

durch Aromen von<br />

Bergamotte und Honig.<br />

www.paperandtea.de<br />

Chices Souvenir<br />

Die exklusiven Teekreationen<br />

von Guerlain gibt es leider<br />

nur in dem Pariser Flagship-<br />

Store. Der Schwarztee<br />

»Winter Delice« ist die Reise<br />

wert! www.guerlain.com<br />

Zarte Mischung<br />

Süße Jasminblüten treffen<br />

auf eine sanfte Grüntee-<br />

Mischung – kein Wunder,<br />

dass der Hersteller<br />

The Wolseley aktuell<br />

in aller Munde ist.<br />

www.thewolseley.com<br />

Weit gereist<br />

Der handgerollte<br />

Tee mit süßlich-milden<br />

Akzenten von Ronnefeldt<br />

stammt aus dem<br />

Himalaya-Gebiet.<br />

www.teeshop-ronnefeldt.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

194<br />

falstaff dez–feb 2019


DEZEMBER–FEBRUAR<br />

IMPRESSUM<br />

INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />

FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck,<br />

Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind<br />

ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.<br />

MEDIENINHABER<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> GmbH<br />

VERLAGSORT<br />

Carlsplatz 18, D-40213 Düsseldorf<br />

T: +49 211 9666299-0, F: +49 211 9666299-9<br />

info@falstaff.de, redaktion@falstaff.de<br />

www.falstaff.com<br />

ANSCHRIFT DER REDAKTION<br />

Führichgasse 8, A-1010 Wien<br />

T: +43 1 9042141, www.falstaff.com<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe,<br />

der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften und Druckwerken<br />

aller Art unter der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />

EIGENTÜMER FALSTAFF DEUTSCHLAND<br />

<strong>Falstaff</strong> Verlags GmbH (95 %)<br />

Ursula Haslauer (5 %)<br />

Mitglieds-Nr. 06850<br />

HERAUSGEBER<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Ursula Haslauer, Dr. Ulrich Sautter<br />

CHEFREDAKTION<br />

Philipp Elsbrock (Gourmet), Ursula Macher,<br />

Wolfgang M. Rosam, Dr. Ulrich Sautter (Wein)<br />

SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />

CVD Sandra Keplinger, Julia Vacca<br />

REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster<br />

CREATIVE DIRECTOR Wolfgang Lackinger (alaki-design)<br />

ARTDIRECTION Sabrina Meyer<br />

PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser<br />

FOTOASSISTENZ Katharina Woschny<br />

PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid<br />

GRAFIK Milena Hammerschmied<br />

HERAUSGEBERIN & CHEFREDAKTION LIVING<br />

Angelika Rosam<br />

CVD LIVING Christoph Steiner<br />

ARTDIRECTION LIVING Klaus Rauch<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION DE Philipp Elsbrock<br />

CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />

KORRESPONDENTIN NEW YORK Angelika Ahrens<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN Detlef Berg, Severin Corti, Patrizia Debski,<br />

Peter Eichhorn, Marlies Gruber, Benjamin Herzog,<br />

Alex. Hesse, Othmar Kiem, Alexander Linz, Peter<br />

Moser, Tobias Müller, Angelo Peer, Reinhard Pohorec,<br />

Julian Preuten, Sascha Rettig, Matthias Ring,<br />

Dominik Vombach<br />

FOTOGRAFEN Thomas Martin<br />

ILLUSTRATOREN Gina Mueller, Ana Popescu<br />

LEKTOREN Sandra Bak, Wolfgang Dorninger, Mario<br />

Palaschke, Sabine Schmidt, Petra Schwaiger, Monika<br />

Redlin, Marjeta Wakounig<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Elisabeth Kamper<br />

VERLAGSLEITUNG<br />

Claudia Roman Navarro<br />

ANZEIGEN<br />

Susanne Förster, susanne.foerster@falstaff.com<br />

Rita Kühn, rita.kuehn@falstaff.com<br />

T: +49 211 9666299-3<br />

ANZEIGEN- & PROMOTIONKONTAKTE<br />

WEIN & WEINHANDEL Christian Schwert<br />

Leitung Marketing & Kooperationen<br />

T: +49 9364 816880, falstaff@corporatesales.de<br />

NIELSEN 3b: Simone Quill, T: +49 711 6574466,<br />

M: +49 170 1624430, simone.quill@falstaff.com<br />

NIELSEN 4: Martin Schaible, T: +49 89 1730070<br />

martin.schaible@medienpartner.net<br />

Markus Piendl, T: +49 89 1730070<br />

markus.piendl@qm-medienpartner.net<br />

DIRECT SALES Timotheus Lamberg (Leitung)<br />

INTERNATIONAL<br />

BENELUX: Mediacontact International<br />

T: +32 2 3434371, j.mineur@mediacontact.net<br />

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martina.kummer@falstaff.com<br />

SPANIEN: AIM, About International Media<br />

T: +34 91 3203770, olga.martinez@aboutim.es<br />

ÖSTERREICH: Michaela Cholewa<br />

T: +43 1 9042141-432, michaela.cholewa@falstaff.com<br />

ITALIEN: Wineline, Othmar Kiem<br />

T: +39 0473 292 370, info@wineline.it<br />

VERTRIEB UND MARKETING<br />

Dagmar Sebold<br />

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Leserservice <strong>Falstaff</strong> PressUp GmbH<br />

Postfach 70 13 11, D-22013 Hamburg<br />

T: +49 40 386666-307, F: DW 299<br />

abo@falstaff.de<br />

JUNIOR AD MARKETING & SALES<br />

Lena Manfredini<br />

HERSTELLER<br />

Druckerei Berger, Wiener Straße 80, A-3580 Horn<br />

VERTRIEB Partner Medienservices GmbH<br />

Julius-Hölder-Straße 47, D-70597 Stuttgart<br />

DRUCKAUFLAGE<br />

<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>: 67.629 Exemplare (IVW III/<strong>2018</strong>)<br />

<strong>Falstaff</strong> Österreich: 43.950 Exemplare<br />

<strong>Falstaff</strong> Schweiz: 28.000 Exemplare<br />

Nicht gekündigte Abonnements gelten<br />

automatisch als verlängert.<br />

Jahresabonnement (8 Hefte): € 59,–<br />

Abo-Preis ab 5 Abos: € 47,–<br />

Abo-Preis ab 100 Abos: € 45,– (statt € 59,–)<br />

(8 Ausgaben jährlich; Ausland auf Anfrage)<br />

Halbjahresabopreis ab 100 Abos: € 22,50<br />

Studentenabo (gegen Nachweis; 8 Hefte): € 32,–<br />

BIO?<br />

„ICH WILL EIN HAUS,<br />

DAS GARANTIERT GESUND IST,<br />

ABER NICHT SO AUSSIEHT.“<br />

NACHWEISLICH<br />

UNERREICHTE WOHN-<br />

GESUNDHEIT UND PREIS-<br />

GEKRÖNTES DESIGN – DAS<br />

KANN NUR BAUFRITZ.<br />

www.baufritz-ff.de


Online-<br />

Chefredakteur<br />

BERNHARD<br />

DEGEN<br />

TRAVEL<br />

OMAN<br />

AL BUSTAN PALACE<br />

Der ehemalige Königspalast wurde nach 30-jähriger Hotelgeschichte<br />

aufwendig renoviert und an anspruchsvolle Bedürfnisse der Gäste<br />

angepasst. Bis Ende April kann man im Haus der Ritz-Carlton-<br />

Gruppe bei traumhaftem Wetter relaxen. Danach wird es richtig heiß, im<br />

Sommer bis zu 50 Grad. Es gibt drei Restaurants, ein chinesisches, eines am<br />

Pool und eines direkt am Strand, sowie zwei Bars internationalen Formats.<br />

www.ritzcarlton.com/albustanpalace<br />

KAMBODSCHA<br />

NEUES ALILA-HOTEL<br />

50 Pavillons und 13 Villen auf einer kleinen<br />

Privatinsel im Koh-Rong-Archipel warten<br />

ab sofort auf verwöhnte Reisende, um ihnen<br />

einen traumhaften Urlaub zu gewähren.<br />

Dem anerkannten Architekten Chioh-Hui<br />

Goh war es bei der Gestaltung des Resorts<br />

ein besonderes Anliegen, traditionelle kambodschanische<br />

Elemente zu integrieren. Für<br />

Gourmets gibt es zwei Restaurants: Das<br />

»Horizon« ist von der französischen Fusionsküche<br />

geprägt und serviert à la carte Frühstück<br />

sowie Dinner, während der »Beach-<br />

Shack« den Gästen lokale kambodschanische<br />

Köstlichkeiten direkt am Strand bietet.<br />

www.alilahotels.com/kohrussey<br />

SÜDAFRIKA<br />

MORUKURU BEACH<br />

Nur Sanddünen trennen die Morukuru Beach<br />

Lodge vom Indischen Ozean. Die fünf neuen<br />

Suiten befinden sich in einem Naturschutzgebiet<br />

und bieten jeglichen erdenklichen<br />

Komfort. Die Gäste entspannen im Pool, im<br />

Jacuzzi oder auf den Dachterrassen.<br />

www.morukuru.com<br />

196 falstaff dez–feb 2019


NOTIZEN<br />

USA – LAS VEGAS<br />

DESIGN AWARD<br />

FÜR ROSINA BAR<br />

Die opulente Cocktail-Bar im<br />

Hotel »The Venetian« in Las<br />

Vegas wurde von einer Fachjury<br />

zur Best Overall-Winners Bar<br />

gekürt. Zum Gesamtsieger beim<br />

Restaurant-Designpreis wurde<br />

das »Sean Connolly« bei der<br />

Oper von Dubai ernannt. Es verfügt<br />

über eine Rooftop-Terrasse<br />

mit Blick auf den Burj Khalifa.<br />

www.venetian.com<br />

MANDARIN ORIENTAL AM<br />

HYDE PARK IN LONDON<br />

Pünktlich zum Christmas-Shopping<br />

öffnet das Mandarin Oriental Hyde Park<br />

nach umfangreicher Renovierung seine<br />

Türen: Mit Anfang Dezember können<br />

Gäste die komplett neu gestaltete Bar,<br />

die Restaurants und den vergrößerten<br />

Spa-Bereich in Augenschein nehmen.<br />

www.mandarinoriental.de<br />

BALI<br />

KUNG-FU-<br />

TEA-MASTER<br />

Fotos: George Apostolidis, nathan Kirkman, beigestellt<br />

DÄNEMARK<br />

KOPENHAGEN<br />

Der berühmte Reiseführer »Lonely Planet«<br />

sieht Kopenhagen im kommenden Jahr als<br />

Trendstadt Nummer eins. Schreiber und Leser<br />

begründeten dies vor allem mit dem kulinarischen<br />

Angebot. Bemerkenswert ist, dass in der<br />

Länderwertung <strong>Deutschland</strong> an zweiter Stelle<br />

liegt. Alle Trend-Destinationen auf:<br />

www.falstaff.com/reisetrends<br />

Hier kommt die Teebestellung<br />

tatsächlich im Flug: Das<br />

» Table8«-Restaurant im Luxusresort<br />

»The Mulia Bali« ist für<br />

seine erlesene Teekollektion<br />

landesweit bekannt und sorgt<br />

mit einer Innovation für Aufsehen.<br />

Ein Kampfsport-Akrobat<br />

füllt die Teetassen mit einer<br />

speziell dafür entwickelten,<br />

langstieligen Messingkanne auf<br />

spektakuläre Art und Weise.<br />

www.themulia.com<br />

NEUER SHOPPING-TEMPEL IN<br />

LONDON: COAL DROPS YARD<br />

Über 50 Geschäfte, Cafés und Restaurants<br />

in King’s Cross’ neuem Shopping-<br />

Viertel wurden eben eröffnet. Die Bausubstanz<br />

stammt aus dem Jahr 1850 und<br />

funktionierte als Handelsdrehscheibe für<br />

Kohle. Die viktorianische Basis wurde mit<br />

moderner Architektur verschmolzen.<br />

www.coaldropsyard.com<br />

LANSERHOF, SYLT<br />

Die Verträge für <strong>Deutschland</strong>s wohl kostspieligstes<br />

Hotelbauprojekt sind unterzeichnet.<br />

Bis Ende 2020 soll ein hochwertiges<br />

Medical Resort mit 69 Zimmern entstehen.<br />

Gebaut wird auf 20.000 m2 auf<br />

einer Anhöhe im Nordosten der Insel.<br />

www.lanserhof.com<br />

dez–feb 2019 falstaff 197


eise / FLORIDA<br />

DAS ETWAS ANDERE<br />

FLORIDA<br />

Was die Kulinarik betrifft, galten weite Teile Floridas lange Zeit nicht gerade als aufregendes<br />

Reiseziel. Doch im Sunshine State und in dessen Restaurant-Szene tut sich mittlerweile einiges<br />

– in einstmals vergessenen Innenstädten genauso wie am Rande der touristischen Hotspots.<br />

TEXT & FOTOS SASCHA RETTIG<br />

Nicht nur die Florida Keys genießen einen<br />

kulinarischen Aufschwung: Auch Großstädte<br />

wie Orlando und Tampa florieren.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

198<br />

falstaff dez–feb 2019


Mehr Travelguides<br />

von <strong>Falstaff</strong> auf<br />

www.falstaff.com/travelguides<br />

dez–feb 2019 falstaff 199


eise / FLORIDA<br />

N<br />

ach dem Hauptgang werden<br />

die Schätze besichtigt. Die<br />

erste Schatzkammer in<br />

»Bern’s Steak House« ist der<br />

Kühlraum, in dem das Prime<br />

Beef reift. Chef de Cuisine Habteab Hamde<br />

holt eines der zahlreichen Stücke aus dem<br />

Regal und zeichnet fast verliebt die feine<br />

Maserung nach. Gleich darauf setzt Sommelier<br />

Gregory Mayer die kurze Tour fort<br />

und führt in den Weinkeller. Der soll – so<br />

wird kolportiert – der größte private Weinkeller<br />

der Welt sein. Wenn man beim Dinner<br />

die Weinliste überreicht bekommt,<br />

Chef de Cuisine<br />

Habteab Hamde<br />

und Sommelier<br />

Gregory Mayer<br />

präsentieren ihre<br />

Schätze.<br />

glaubt man das gern: Sie ist so dick wie das<br />

Telefonbuch einer Kleinstadt. Das Restaurant<br />

mit seinem außergewöhnlichen »Harry<br />

Waugh Dessert Room« ist ein Fine-Dining-<br />

Klassiker, exzentrisch nicht nur wegen der<br />

Inneneinrichtung, und dabei auch ein Relikt<br />

aus einer Zeit, als Tampa und im Grunde<br />

weite Teile Floridas kulinarisch noch längst<br />

nicht so spannend waren.<br />

Doch es regt sich mittlerweile einiges im<br />

Sunshine State und in dessen Küchen –<br />

ganz gleich, ob man spannende Alternativen<br />

in den touristischen Hotspots sucht<br />

oder das andere Florida in Städten wie<br />

Tampa an der Westküste erkundet.<br />

Mit dem Fahrrad kann man dort gemütlich<br />

am neuen Riverwalk entlang des Tampa<br />

River radeln, vorbei am wuchtigen<br />

Kunstmuseum, an moderner Architektur, an<br />

Jachten, Tretbooten und einem alten Piratenschiff,<br />

bis man irgendwann am »Ulele«<br />

landet. Das Restaurant befindet sich in<br />

einem ehemaligen Wasserwerk und auf<br />

einer Quelle, die für die indianischen Ureinwohner<br />

bereits eine wichtige Rolle spielte.<br />

»Unsere Gerichte sind inspiriert von den<br />

Zutaten der Ureinwohner«, berichtet Koch<br />

Keith Williamson. Dazu gehört Seafood<br />

genauso wie Alligator und die Säulen der<br />

indianischen Küche, die »drei Schwestern«:<br />

Kürbis, Mais, Bohnen.<br />

Auf der anderen Seite des Ballungsgebietes<br />

um die Tampa-Bucht liegt St. Petersburg.<br />

Die Urlauber zieht es vor allem wegen<br />

der langen, weißen Traumsandstrände in<br />

die Stadt. Downtown hingegen galt als<br />

etwas heruntergekommen, ruhig und langweilig.<br />

»Das Zentrum wurde auch Gottes<br />

Wartezimmer genannt«, sagt Derek Donnelly,<br />

der in der Stadt mit seinen Wand-<br />

Spray-Gemälden zu den Künstlern der ersten<br />

Stunde gehört. Mit den Kunstwerken,<br />

von denen es in St. Petersburg mittlerweile<br />

über 500 geben soll, kam das Leben zurück<br />

in die Viertel – und im Zuge dieser Entwicklung<br />

auch zahlreiche Restaurants, die<br />

St. Pete mittlerweile zu einem Foodie-<br />

Geheimtipp machen.<br />

Das breite Angebot umfasst das »Sushi<br />

Sho Rexley« mit Omakase-Konzept genauso<br />

wie den gehobenen »Locale Market« der<br />

bekannten Koch-Persönlichkeiten Michael<br />

Mina und Don Pintabona. Auch der deutschstämmige<br />

Roland Strobel und Johan Everstijn<br />

mit ihrem veganen »Cider Press Café«<br />

gehören zu den Wiederbelebern – seit 2015<br />

bereits. Ursprünglich war es als reines Veganroh-Restaurant<br />

konzipiert, wofür die Zeit in<br />

St. Petersburg aber offenbar noch nicht reif<br />

war. Seit einiger Zeit wird daher auch<br />

gekocht: einfallsreiches Vegan-Comfort-Food<br />

mit Karnivoren-Konvertierungspotential.<br />

DISNEY SPRINGS<br />

Orlando, nur knapp 90 Minuten Autofahrt<br />

ins Landesinnere, ist noch einmal eine ganz<br />

andere Welt. Im Themenpark-Mekka gab es<br />

nämlich vor allem Themenparkessen –<br />

><br />

Fotos: beigestellt<br />

200<br />

falstaff dez–feb 2019


Das Gelände des »Ulele« war früher ein Wasserkraftwerk,<br />

in dem von den Ureinwohnern Amerikas inspirierte<br />

Gerichte serviert werden.<br />

dez–feb 2019 falstaff 201


eise / FLORIDA<br />

Neben Sushi<br />

wird u.a. auch<br />

Peking Ente und<br />

eine Variante<br />

vom Bibimbab<br />

kredenzt.<br />

»Iron Chef«<br />

Masaharu<br />

Morimoto sorgt<br />

im »Morimoto<br />

Asia« dafür, dass<br />

Sushi genau<br />

wie in Japan<br />

schmeckt.<br />

><br />

also Massenspeisungen, Fast Food, amerikanisches<br />

Fritten-Futter in Ketten-Restaurants.<br />

Viele Gourmets bekamen beim<br />

Gedanken an das Restaurant-Angebot dort<br />

eher Bauchschmerzen. Doch die Essgewohnheiten<br />

von Einheimischen und Besuchern<br />

ändern sich und damit auch das<br />

Angebot. Auch bei Disney setzt man inzwischen<br />

einiges daran, kulinarisch anspruchsvollere<br />

Gäste während ihres Aufenthalts im<br />

Parkkosmos zu halten. Vor nicht allzu langer<br />

Zeit entstand dafür Disney Springs, ein<br />

Unterhaltungsviertel, wo es neben dem<br />

erwartbaren Fast Food auch hochkarätige<br />

Restaurants und ungewöhnliche Bars gibt:<br />

Im »Boathouse« schlemmt man sich mit<br />

Seeblick und einem Hauch von Jachtclub-<br />

Atmosphäre durch Seafood-Spezialitäten<br />

und eine eindrucksvolle Auswahl an Austern,<br />

bevor man auf dem Wasser eine Runde<br />

in einem der alten Amphibien-Fahrzeuge<br />

drehen kann.<br />

Mit dem »Morimoto Asia« hingegen<br />

hat der japanische »Iron Chef« Masaharu<br />

Morimoto zudem einen stilvoll designten<br />

Palast für pan-asiatische Küche eröffnet.<br />

Unter den hohen, perlenbesetzten Kronleuchtern<br />

werden Sake-gedämpfter Snapper,<br />

Morimotos Bibimbap-Variante Buri-Bop<br />

und Peking-Ente serviert – und das Sushi<br />

hier schmeckt so wie in Japan.<br />

Mit dem »Homecomin‘« gleich gegenüber<br />

gehört Art Smith sicher zu den schillerndsten<br />

Persönlichkeiten auf dem Areal<br />

und kehrt mit dem Südstaaten-Restaurant<br />

in seinen Heimatstaat Florida zurück, wo<br />

er auch die ersten beruflichen Schritte<br />

><br />

Fotos: beigestellt<br />

202<br />

falstaff dez–feb 2019


seiner spannenden Karriere tat. Smith<br />

war schließlich unter anderem Privatkoch<br />

für Floridas Gouverneur und die TV-Legende<br />

Oprah Winfrey, hat seine Gerichte für<br />

die Obamas und zahllose andere Berühmtheiten<br />

zubereitet und wurde mit zwei James<br />

Beard Awards ausgezeichnet.<br />

Im »Homecomin‘« taucht er immer mal<br />

wieder persönlich auf und macht Fotos mit<br />

seinen Gästen. Außerdem geht er für kleine<br />

Plaudereien von Tisch zu Tisch und erzählt<br />

Anekdoten aus seiner bewegten Laufbahn.<br />

Dabei kommen die deftig-kalorienbombigen<br />

und gern frittierten Klassiker aus dem<br />

tiefen Süden auf den Tisch. Als Verdauungsunterstützung<br />

für »Shrimp & Grits« oder<br />

»Deviled Eggs« wird der hauseigene<br />

Moonshine-Schnaps ausgeschenkt.<br />

Wer den künstlichen Entertainment-Welten<br />

entkommen will, kann einen Abstecher<br />

ins wohlhabende Winter Park machen.<br />

Dort, am Rande Orlandos, stößt man auf<br />

ein beschauliches Kleinstadt-Idyll am See,<br />

das auf wenigen Blocks um die von Lebenseichen<br />

gesäumte Park Avenue individuelles<br />

Shopping, Galerien, einen Farmer’s Market<br />

und gehobenes Dining bietet. Im »Luma<br />

><br />

Art Smith ist<br />

Starkoch zum<br />

Anfassen. Im<br />

Südstaaten-<br />

Restaurant<br />

»Homecomin’«<br />

mischt er sich<br />

für kleine Plaudereien<br />

unter<br />

die Gäste. (u.)<br />

Die Edison-Bar in<br />

Disney Springs.<br />

(o.)<br />

Brandon McGlamery hebt im »Luma on Park« das Küchenniveau in Florida<br />

und wurde bereits mehrfach für den James Beard Award nominiert.<br />

dez–feb 2019 falstaff 203


eise / FLORIDA<br />

Im »DoveCote« trifft französische Küche auf New American Cuisine.<br />

Eine besondere Spezialität sind die lokalen Ostküsten-Austern.<br />

einer erstklassigen Restaurant-Szene.«<br />

Das will auch die exklusive, kulinarische<br />

Tour mit Holly Spears zeigen, die ebenfalls<br />

in Winter Park beginnt, im rustikalen<br />

»Ravenous Pig«, wo es zum eigenen Craft-<br />

Bier jeden Tag ein neues Menü gibt.<br />

Schweinebauch mit hausgemachtem Kimchi.<br />

Gefüllte Kartoffel mit Avocado-Scheiben<br />

und Koriander. Shrimp & Grits mit<br />

Ziegenkäse. Wegen des Erfolgs holte Disney<br />

die Betreiber 2016 nach Disney Springs, wo<br />

sie noch das »Polite Pig« eröffneten.<br />

Auch Holly arbeitet sich auf der Tour nach<br />

Orlando vor – allerdings nach Downtown,<br />

wo es mittlerweile mehr als nur billige Kneipen<br />

gibt. Im Zuge der Wiederbelebung hat<br />

sich dort etwa die schicke Brasserie »Dove-<br />

Cote« im ehemaligen Bank-of-America-<br />

Gebäude einer Mischung aus französischer<br />

Küche und New American Cuisine verschrieben<br />

und öffnet Ostküsten-Austern. »Diese<br />

Gegend tut sich noch etwas schwer, eine<br />

Fine-Dining-Szene zu entwickeln«, sagt Chef<br />

de Cuisine Anthony Baita. Angestoßen wurden<br />

die ersten Veränderungen aber vor wenigen<br />

Jahren mit dem vielfach ausgezeichneten<br />

Farm-to-Table-Restaurant »Rusty Spoon«<br />

ganz in der Nähe. Der Abend endet schließlich<br />

bei einem Blaubeer-Basilikum-Gimlet im<br />

versteckten »Mathers Social Gathering«,<br />

einer geschmackvollen Bar im Stil einer<br />

exklusiven Flüsterkneipe, die man durch eine<br />

Tür in einem Bücherregal betritt.<br />

KULINARISCHES MULTIKULTI<br />

Wir sind auf dem<br />

besten Wege zu einer<br />

erstklassigen Restaurantszene.<br />

Die Klientel, die<br />

Zutaten, all das stimmt<br />

hier für mich.«<br />

BRANDON McGLAMERY Koch<br />

><br />

on Park« ist mit Brandon McGlamery<br />

ein Koch am Werk, der bereits mehrfach für<br />

den prestigeträchtigen James Beard Award<br />

nominiert war. Als er vor über zehn Jahren<br />

in das Restaurant in Winter Park kam,<br />

wollte er eigentlich nur aushelfen, blieb<br />

aber – inzwischen schon über zehn Jahre.<br />

Saisonale Küche mit regionalen Zutaten<br />

lautet wie vielerorts das Mantra: »Die Klientel,<br />

die Zutaten, all das stimmt hier für<br />

mich.« Erwartet habe er das bei Orlando<br />

nicht. »Wir sind hier aber auf dem Weg zu<br />

Wie man in Orlando schnell merkt: Eine Florida-Küche<br />

an sich gibt es nicht. Die Gerichte<br />

ändern sich mit der Region. Stattdessen bietet<br />

Florida ein Kulinarik-Multikulti, beeinflusst<br />

durch die vielen Einwanderer, die den<br />

Bundesstaat so vielfältig machen. Welche<br />

Geschmäcker in Key West, am Ende der tropischen<br />

Keys-Inselkette im Südwesten Floridas,<br />

eine Rolle spielen? Darüber verschafft<br />

eine sehr aufschlussreiche Food-Tour mit<br />

dem enthusiastischen Guide Robert Tracy<br />

einen ersten Überblick. Die Bissen reichen<br />

von authentischen Kuba-Spezialitäten im »El<br />

Siboney Restaurant« bis zu Key-Lime-Pies zu<br />

Live-Musik im »Blue Heaven«, wo Hühner<br />

und Hähne zwischen den Gästetischen herumstolzieren.<br />

Das touristische Epizentrum,<br />

die Duval Street, und die umliegenden Blocks<br />

streift die Tour nur kurz. Voll, laut, etwas ><br />

204<br />

falstaff dez–feb 2019


Auf einer eigenen Privatinsel fernab vom Trubel<br />

kümmert sich Chefkoch Jerry Crocker im »Latitudes«<br />

um das kulinarische Wohl seiner Gäste.<br />

Paul Menta rückt die Fischer von Key West auch auf<br />

der Speisekarte in den Mittelpunkt.<br />

greller geht es dort zu, irgendwo zwischen<br />

Partytourismus, ritueller Sonnenuntergangsfeier<br />

und Hemingway-Kult.<br />

Das »Latitudes« ist von diesem Rummel<br />

ganz weit weg. Denn mit einem kleinen<br />

Fährboot setzt man zehn Minuten über, um<br />

exklusiv auf der ruhigen Privatinsel Sunset<br />

Key zu dinieren: am Strand unter Palmen in<br />

einem eleganten Ambiente, aber trotzdem<br />

angenehm zurückgelehnt, wie es so typisch<br />

ist für die Keys. Chefkoch Jerry Crocker<br />

richtet dort seit fast fünf Jahren seine feinen<br />

Gerichte an, die sich auf Fisch und Meeresfrüchte,<br />

oft mit karibischem oder asiatischem<br />

Twist, konzentrieren.<br />

Im »The Stoned Crab« außerhalb des<br />

Key-West-Zentrums spielt das ebenfalls<br />

eine entscheidende Rolle. Mit der Speisekarte<br />

landen in der lockeren Atmosphäre<br />

auch Baseballkarten auf dem Tisch. Allerdings<br />

sind keine Sportler darauf. »Das sind<br />

unsere Fischer aus Key West«, sagt Paul<br />

Menta – und macht mit seiner Initiative die<br />

einheimischen Männer hinter dem Fang zu<br />

den Stars des Abendessens.<br />

Lange Zeit wurden die hiesigen Fänge<br />

nach Miami oder noch weiter nördlich verkauft,<br />

während in den meisten lokalen Restaurants<br />

Tiefkühlfisch oder Importe aus<br />

dem Ausland auf den Tisch kamen. Nicht<br />

so bei Menta, dem 51-jährigen Tausendsassa<br />

mit den langen Haaren: Er ist Kite-<br />

Boarding-Rekordhalter, Koch, Produzent<br />

des ersten legalen Rums auf Key West und<br />

selber ein Speerfischer.<br />

Im »Stoned Crab« kommt nach einem<br />

exzellenten Mojito die Hausspezialität auf<br />

den Tisch: die vorgeknackten, steinharten<br />

Klauen der Stone Crabs, in denen ein zartes,<br />

gedämpftes Stück Krebsfleisch steckt.<br />

»Früher galten die Tiere nur als Beifang,<br />

dabei sind sie das einzig wirklich nachhaltige<br />

Meeresfrüchte-Essen der Welt, denn die<br />

gefangenen Tiere bleiben am Leben. Ihnen<br />

wird nur ein Arm abgetrennt, der wieder<br />

nachwächst«, erklärt Menta, dessen<br />

Seafood-Restaurant noch so ein kulinarischer<br />

Florida-Schatz ist, der abseits der ausgetretenen<br />

Pfade einfach nur gefunden werden<br />

muss.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

dez–feb 2019 falstaff 205


eise / FLORIDA<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

JACKSONVILLE<br />

TAMPA<br />

ORLANDO<br />

KEY WEST<br />

HOTEL<br />

MARQUESA HOTEL<br />

Das in der Altstadt von Key West gelegene »Marquesa«<br />

ist für Ruhesuchende ideal und verfügt über<br />

einen exotischen Garten inklusive preisgekröntem<br />

Café. DZ ab 263 Euro.<br />

600 Fleming St, Key West, FL 33040<br />

T: +1 305 2921919, www.marquesa.com<br />

MIAMI<br />

RESTAURANTS<br />

LATITUDES<br />

Romantische Stimmung und Spitzenküche machen<br />

das »Latitudes« zum absoluten Gourmethighlight.<br />

245 Front St, Key West, FL 33040<br />

T: +1 305 2925394, www.sunsetkeycottages.com<br />

THE STONED CRAB<br />

Lokale Fischer beliefern das direkt am Wasser<br />

gelegene Restaurant täglich mit dem Besten,<br />

was das Meer zu bieten hat.<br />

3101 N Roosevelt Blvd, Key West, FL 33040<br />

T: +1 305 4339431, www.stonedcrab.com<br />

RUSTY SPOON<br />

Das »Farm to Table«-Restaurant liegt im<br />

Church Street Historic District. Chefköchin<br />

Kathleen Blake wurde 2015 für den<br />

James-Beard-Award nominiert.<br />

55 W Church St, Orlando, FL 32801<br />

www.therustyspoon.com<br />

SAINT PETERSBURG<br />

TAMPA<br />

HOTEL<br />

EPICURIAN<br />

Das im pulsierenden Stadtteil Soho gelegene<br />

Hotel legt großen Wert auf perfekt auf die Küche<br />

abgestimmte Weine. DZ ab 223 Euro.<br />

1207 S Howard Ave, Tampa, FL 33606<br />

T: +1 813 9998700<br />

www.epicureanhotel.com<br />

ORLANDO<br />

HOTEL<br />

GRAND BOHEMIAN HOTEL<br />

Die edlen Zimmer und Suiten sind in dunklen Farben<br />

gehalten, die »Bösendorfer Lounge« setzt auf<br />

Live-Jazz und exquisite Spirits. DZ ab 244 Euro.<br />

325 S Orange Ave, Orlando, FL 32801<br />

T: +1 407 3139000<br />

www.kesslercollection.com/bohemian-orlando<br />

RESTAURANTS<br />

BERN’S STEAK HOUSE<br />

Exzellentes Prime-Beef trifft auf einen der größten<br />

privaten Weinkeller der Welt.<br />

1208 S Howard Ave, Tampa, FL 33606<br />

T: +1 813 2512421, www.bernssteakhouse.com<br />

KADENCE<br />

Die mit neun Sitzen ausgestattete Sushi-Bar gilt<br />

als der Geheimtipp schlechthin in der aufstrebenden<br />

Independent-Szene Floridas.<br />

1809 E Winter Park Rd, Orlando, FL 32803<br />

T: +1 352 3970009, www.kadenceorlando.com<br />

RESTAURANTS<br />

AVALON<br />

Art déco trifft auf Interieur im Stil der 60er-Jahre.<br />

In der Bar werden 21 verschiedene Craft Beers<br />

ausgeschenkt. DZ ab 96 Euro.<br />

443 4th Ave N, St. Petersburg, FL 33701<br />

T: +1 727 3175508<br />

www.avalonstpetersburg.com<br />

THE BIRCHWOOD<br />

Das Inn liegt in Downtown und ist nur einen<br />

kurzen Spaziergang von der Bay entfernt, dem<br />

Zentrum für Kultur, Live-Musik und Kulinarik.<br />

DZ ab 272 Euro.<br />

340 Beach Dr NE, St. Petersburg, FL 33701<br />

T: +1 727 8961080<br />

www.thebirchwood.com<br />

CIDER PRESS CAFÉ<br />

Veganes Fine Dining in entspanntem Flair.<br />

Die Speisen werden großteils roh serviert, um<br />

wertvolle Nährstoffe zu erhalten.<br />

601 Central Ave, St. Petersburg, FL 33701<br />

T: +1 727 9147222<br />

www.ciderpresscafe.com<br />

RESTAURANTS<br />

ULELE<br />

Traditionelle Küche nach Art der lokalen Ureinwohner,<br />

zubereitet auf einem Barbacoa-Grill.<br />

1810 N Highland Ave, Tampa, FL 33602<br />

T: +1 813 9994952, www.ulele.com<br />

HALL ON FRANKLIN<br />

Sieben Kulinarikexperten schließen sich in diesem<br />

Restaurantkollektiv zusammen, um neue<br />

Geschmackserlebnisse zu kreieren.<br />

1701 N Franklin St, Tampa, FL 33602<br />

T: +1 813 4054008, www.thehallonfranklin.com<br />

WINTER PARK<br />

HOTEL<br />

THE ALFOND INN<br />

Das Boutique-Hotel ist Teil des privaten Liberal Arts<br />

College Rollins und serviert im Restaurant »Ha milton’s«<br />

hervorragende Steaks. DZ ab 218 Euro.<br />

300 E New England Ave, Winter Park, FL 32789<br />

T: +1 407 2788159, www.thealfondinn.com<br />

DISNEY SPRINGS<br />

Das in Disney World gelegene Unterhaltungsviertel<br />

überrascht mit Haute Cuisine und hochkarätigen<br />

Restaurants, die von Stars wie Art Smith und »Iron<br />

Chef« Morimoto geleitet werden.<br />

1486 Buena Vista Dr, Orlando, FL 32830<br />

www.disneysprings.com<br />

LOCALE MARKET<br />

Im kuratierten Feinkostladen werden unter der<br />

Aufsicht von Michael Mina und Don Pintabona<br />

experimentelle Gerichte serviert.<br />

179 2nd Ave N, St. Petersburg, FL 33701<br />

T: +1 727 5236300<br />

www.localegourmetmarket.com<br />

RESTAURANT<br />

LUMA ON PARK<br />

Hier wird bodenständige amerikanische Küche<br />

serviert – zubereitet ausschließlich mit feinsten<br />

Zutaten aus der Region.<br />

290 S Park Ave, Winter Park, FL 32789<br />

T: +1 407 5994111, www.lumaonpark.com<br />

Foto: Ana Popescu<br />

206<br />

falstaff dez–feb 2019


Weinfühlige Gastgeber<br />

in den besten Lagen<br />

29 erlesene Hotels für Weinliebhaber<br />

Vinum Hotels Südtirol sind eine Cuvèe aus Weinerlebnis und Genuss,<br />

Wohlbefinden, Kultur, Architektur – so frisch wie die Alpen, so fruchtig<br />

wie der Süden, so harmonisch wie die Menschen, so spannend wie die<br />

2500-jährige Weinbaugeschichte, so kontrastreich wie die Landschaft.<br />

www.vinumhotels.com · info@vinumhotels.com


promotion / CANUSA TOURISTIK<br />

Magische Abendstimmung im Hafen von Québec City.<br />

Québec – Kulinarik,<br />

Kultur und traumhafte<br />

Landschaften<br />

Die französischsprachige und größte Provinz Kanadas lockt<br />

jedes Jahr viele Reisende aus aller Welt an und verzaubert durch<br />

ihre Vielseitigkeit und die Gastfreundschaft ihrer Einwohner.<br />

Die kanadische Provinz Québec zieht<br />

Reisende in ihren Bann. Hier vermischen<br />

sich unterschiedliche Kulturen<br />

und Traditionen, aufregende Festivals<br />

in pulsierenden Städten sorgen für eine<br />

ausgelassene Atmosphäre, kulinarische Routen<br />

führen zu Genussmomenten, und zahlreiche<br />

Outdoor-Aktivitäten inmitten schönster<br />

Natur verhelfen zu innerer Balance.<br />

KULINARISCHE HIGHLIGHTS<br />

Ob süße Ahorn-Produkte, die berühmte<br />

»Poutine« oder köstlicher Wein und Cidre,<br />

hier kommt jeder Feinschmecker auf seine<br />

Kosten. Diverse Schlemmerrouten führen zu<br />

kulinarischen Leckereien. Genussmenschen<br />

dürfen sich auf der »Route des saveurs« in<br />

der Region Charlevoix verwöhnen lassen.<br />

Mit 23 Produzenten und 14 Restaurants hält<br />

sie schmackhaften Apfelwein, feine Käsesorten,<br />

eine erlesene Auswahl an feinen Pralinen<br />

sowie viele weitere Delikatessen bereit.<br />

Montréal, die weltoffene Metropole und<br />

größte Stadt Québecs, führt Urlauber in ein<br />

multikulturelles Kulinarik-Paradies. Bei<br />

einem Spaziergang über die Bauernmärkte<br />

Marché Jean-Talon und Atwater präsentieren<br />

Traumhafte Ausblicke auf der<br />

Gaspésie-Halbinsel am Sankt-Lorenz-Strom.<br />

lokale Händler ihre saisonalen und frischen<br />

Produkte. Ein faszinierendes Lichterspektakel<br />

erleben Kunstinteressierte in der Basilika<br />

Notre-Dame, die bei den beliebten Aura-Aufführungen<br />

mit spektakulären Lichtinstallationen<br />

ausge- und mystischen Klängen untermalt<br />

wird. Die Altstadt Vieux-Montréal entführt<br />

Reisende mit ihrem alten Hafen in die<br />

Geschichte dieser lebhaften Stadt, während<br />

das »Festival International de Jazz de Montréal«<br />

ein Highlight für Musikliebhaber ist.<br />

OUTDOOR-PARADIES<br />

Naturliebhaber und Sportbegeisterte zieht es in<br />

die 27 Nationalparks, die Wildlife Reserve und<br />

zahlreichen Ferienzentren unweit der Großstädte.<br />

Im Sommer kann die Umgebung mit<br />

dem Fahrrad, Kajak oder während eines Hiking-Trips<br />

erkundet werden, während zur Win-<br />

Fotos: Québec © TQ / JF. Frenette, Gaspésie © TQ / Image Nomade Production Inc., Montréal© TQ / JF. Hamelin,<br />

Manicouagan © TQ / M. Loiselle<br />

208<br />

falstaff dez–feb 2019


terzeit aufregende Motor- und Hundeschlittenfahrten,<br />

Schneeschuhwanderungen und Ausflüge<br />

zum Eisfischen angeboten werden.<br />

Mit seinen sechs großen Flüssen und 400<br />

Seen und Bächen ist der »Mont-Tremblant«<br />

der größte und älteste Nationalpark in der<br />

Provinz Québec und zugleich ein Paradies für<br />

Wassersportler. Eine Vielzahl diverser Tier- und<br />

Pflanzenarten, darunter 40 Säugetierarten wie<br />

Wölfe und Schwarzbären, 194 Vogelarten und<br />

eine je nach Höhe sich ändernde Flora, machen<br />

ihn zu einem einzigartigen Ökosystem. Außerdem<br />

befindet sich im Nationalpark die »Via<br />

ferrata du Diable«, ein Weg mit Wander- und<br />

Kletterelementen für jedes Fitnesslevel.<br />

Der »Parc national du Fjord-du-Saguenay-<br />

Lac-Saint-Jean« befindet sich am Ufer der<br />

beiden Fjorde. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad,<br />

auf dem Schiff oder im Hochseekajak, die<br />

235 Kilometer lange Fjord-Route offenbart<br />

eine prächtige Umgebung voller Wildtiere.<br />

An der Mündung des Rivière Saguenay können<br />

sogar Belugas und 12 weitere Walarten<br />

beobachtet werden. Sandstrände, Campingplätze<br />

und malerische Dörfer laden zu einer<br />

Erholungspause ein.<br />

MEHR ALS NUR EIN FLUSS<br />

Der 2000 Kilometer lange Sankt-Lorenz-<br />

Strom, der sich vom Ontariosee bis zum<br />

Atlantik erstreckt, ist viel mehr als nur ein<br />

Fluss. Die Ureinwohner nennen ihn liebevoll<br />

»Magtogoek« – laufender Weg. Das an den<br />

Nationalparks »Saguenay-St. Lawrence<br />

Marine Park« und »Parc national du Fjorddu-Saguenay«<br />

gelegene Tadoussac ist ein<br />

Feinschmecker und Weinliebhaber werden die Schlemmerroute »Route des saveurs« in Charlevoix lieben.<br />

charmantes Örtchen, das unter Walspottern<br />

sehr beliebt ist.<br />

Zu guter Letzt ist ein Besuch in Québec-<br />

City angesagt. Die Weltkulturerbe-Stadt hält<br />

das ganze Jahr über aufregende Veranstaltungen<br />

bereit, z. B. den Winterkarneval oder die<br />

fünftägigen »Fêtes de la Nouvelle-France«,<br />

auf dem sich die Besucher auf eine Zeitreise<br />

durch Neufrankreich begeben. Wer nach diesen<br />

spannenden Festivals noch seinen Hunger<br />

stillen möchte, den zieht es in angesagte Viertel<br />

wie auf die Grande Allée, die Avenue Cartier<br />

oder die Rue Saint-Jean. Québec ist ein<br />

Traumreiseziel für Genießer und Freunde des<br />

französischen Savoir-vivre!<br />

Mit CANUSA TOURISTIK nach Québec:<br />

PREISBEISPIEL »KULINARISCHES QUÉBEC«<br />

Erkunden Sie das bezaubernde Québec in Kanadas<br />

Osten auf einer unvergesslichen Autorundreise.<br />

Sie starten in Montréal und besuchen u. a. Mont-<br />

Tremblant, Québec-City sowie die Charlevoix-Region<br />

und Trois-Rivières. Eine Traumreise für Genießer!<br />

12 Hotelübernachtungen sowie der Mietwagen,<br />

die erste Tankfüllung, unbegrenzte Freikilometer<br />

und die Vollkaskoversicherung sind inkludiert.<br />

Ab 1.049 Euro p. P. im Doppelzimmer.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.canusa.de/quebec-entdecken<br />

Exklusiver Gutscheincode über 50 Euro für<br />

FALSTAFF-Leser: XCFS2019<br />

Das farbenfrohe<br />

»Just for laughs<br />

Comedy Festival«<br />

in Montréal.<br />

Am Sankt-Lorenz-Strom kann man 13<br />

verschiedene Walarten beobachten.<br />

Anrechenbar auf den Reisepreis einer komplett bei CANUSA gebuchten Reise in 2019. Maximal 50 Euro pro Buchung. Nicht mit anderen Gutscheinen oder Rabatten kombinierbar.<br />

Gültig bei Buchung bis zum 31. März 2019.<br />

dez–feb 2019 falstaff 209


eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />

SABBAT IN DER<br />

Ein Wochenende in Jerusalem ist ein einzigartiges Erlebnis: Von<br />

Freitag- bis Samstagabend ist Sabbat und die Stadt im Ausnahmezustand.<br />

Mit dem richtigen Insiderwissen ist das genau die richtige<br />

Zeit, um die neue Foodszene in der heiligen Stadt kennenzulernen.<br />

TEXT BENJAMIN HERZOG<br />

Foto: Shutterstock<br />

210 falstaff dez–feb 2019


HEILIGEN STADT<br />

Viel Geschichte auf<br />

engstem Raum: Blick auf<br />

die Klagemauer; im<br />

Hintergrund die goldene<br />

Kuppel des Felsendoms.<br />

dez–feb 2019 falstaff 211


eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />

Der Ausblick von der Terrasse des »Rooftop Cheese & Wine« gehört zu den besten von<br />

ganz Jerusalem. Käse und Wein gibt es sowohl aus dem In- wie auch aus dem Ausland.<br />

FREITAG<br />

Am ersten Tag verschaffen wir uns einen ersten<br />

Überblick über Jerusalem, um dann bei Sonnenuntergang<br />

den Sabbat willkommen zu heißen.<br />

Speisen über dem Herzen der heiligen Stadt:<br />

das »Rooftop Cheese & Wine« im Notre Dame.<br />

Von Freitag- bis Samstagabend ist in<br />

Jerusalem Sabbat – der wöchentlich<br />

wiederkehrende Feiertag der Juden.<br />

In dieser Zeit fahren in der heiligen Stadt<br />

keine Straßenbahnen und keine Busse, die<br />

meisten Geschäfte und alle jüdischen Restaurants<br />

bleiben geschlossen. Was auf den<br />

ersten Moment abschreckend wirkt, ist tatsächlich<br />

ein einzigartiges Erlebnis – wenn<br />

man denn weiß, wo man am Ruhetag einkehren<br />

kann. Zum Einstimmen gönnen wir<br />

uns einen späten Lunch im »Rooftop<br />

Cheese &Wine«, das sich zuoberst im Notre<br />

Dame Center von Jerusalem befindet. Von<br />

der Terrasse des Lokals genießt man einen<br />

wunderschönen Blick über die Altstadt. Die<br />

lokalen und importierten Käsespezialitäten<br />

und Weine schmecken vorzüglich. Zu Fuß<br />

– oder wahlweise auch mit der Straßenbahn<br />

– bewegen wir uns zunächst weg von der<br />

Altstadt und die Jaffa Road hoch. Wir erreichen<br />

den legendären Mahane-Yehuda-<br />

Markt. Die üppigen Auslagen mit lokalen<br />

Produkten muss man gesehen haben. Als<br />

schließlich der Sabbat beginnt, wird es<br />

merklich ruhiger in der Stadt, es fahren<br />

weniger Autos, und bald stellt auch die<br />

Straßenbahn ihren Dienst ein. Unser Restaurant<br />

für den Abend erreichen wir innerhalb<br />

weniger Minuten zu Fuß. Umgeben<br />

von einem Garten in einem prunkvollen<br />

Gebäude, ehemals Teil der Bezalel Akademie<br />

für Kunst und Design, liegt das<br />

»Mona«. Das Ambiente ist elegant und das<br />

Servicepersonal jung, fröhlich und hip. Die<br />

beiden Chefs Moshe Gamlieli und Itamar<br />

Navon verzaubern uns geradezu mit ihrer<br />

Verschmelzung von europäischen und nahöstlichen<br />

Einflüssen. Das Menü wechseln<br />

die beiden je nach Verfügbarkeit der Produkte<br />

auf dem quasi benachbarten Markt.<br />

Für einen Absacker sei das Speakeasy »Bar<br />

Gatsby« empfohlen – eine originelle Cocktailbar<br />

gleich ums Eck. ><br />

Fotos: Mounir Hodaly, igor Farberov, david delgado<br />

212 falstaff dez–feb 2019


Auf den Tellern des »Mona« verschmelzen europäische<br />

mit nahöstlichen Einflüssen. Das Lokal ist<br />

Teil der aufstrebenden israelischen Foodszene.<br />

Für Barfans ein Must: Die »Bar Gatsby« ist ein<br />

Speakeasy – wer den unauffälligen Eingang einmal<br />

gefunden hat, wird mit Cocktailkultur auf höchstem<br />

Niveau belohnt.<br />

dez–feb 2019<br />

falstaff 213


eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />

Im Israel-Museum haben archäologische Artefakte<br />

ebenso Platz wie moderne Kunstwerke und Mode.<br />

Perfekt für einen Besuch am Sabbat: Das »Menza« bietet am Freitag und am<br />

Samstag jeweils spezielle, teils ausgefallene Brunch-Gerichte an.<br />

Am Tag werden auf dem Mahane-Yehuda-Markt lokale Erzeugnisse angeboten (o.),<br />

am Abend kommen diese im »Machneyuda« auf die Teller (r.).<br />

SAMSTAG<br />

Heute besuchen wir das Israel-Museum sowie<br />

die legendäre Altstadt und speisen am Abend<br />

in einer der angesagtesten Adressen Israels.<br />

Den Samstag sollte ein Jerusalem-<br />

Besucher gemütlich angehen: Die<br />

Stadt befindet sich noch immer im<br />

Sabbat-Modus. Wer nicht im Hotel frühstückt,<br />

dem sei das Restaurant »Menza«<br />

empfohlen – berühmt für seine modern interpretierten<br />

Brunchgerichte. Den Vormittag verbringen<br />

wir im Israel-Museum in der Nähe<br />

der Knesset, des israelischen Regierungsgebäudes.<br />

Im Nationalmuseum Israels treffen<br />

archäologische Artefakte auf zeitgenössische<br />

Kunst – nur im heiligen Land kann das so<br />

selbstverständlich wirken. Zum Lunch fahren<br />

wir zurück in die Altstadt. Das gut einen<br />

Quadratkilometer große, ummauerte Gebiet<br />

ist in vier Viertel eingeteilt: das armenische,<br />

das muslimische, das christliche und das jüdische.<br />

Nur im jüdischen Gebiet herrscht am<br />

Sabbat Ausnahmezustand, die restlichen Viertel<br />

sind wie gewohnt belebt und die Geschäfte<br />

und Restaurants geöffnet. Das »Österreichische<br />

Hospiz zur Heiligen Familie« befindet<br />

sich inmitten des arabischen Teils der Altstadt.<br />

Ein Besuch des dazugehörigen »Wiener<br />

Kaffeehauses« verdeutlicht die Realität in<br />

dem engen Gebiet deutlich. Ein Wiener<br />

Schnitzel würde man hier freilich nicht erwarten,<br />

dieses wird aber genauso angeboten wie<br />

Apfelstrudel oder Gulaschsuppe. Das Österreichische<br />

Hospiz ist der ideale Ausgangspunkt<br />

für die Erforschung der Altstadt – wir<br />

besichtigen die Klagemauer, gehen entlang der<br />

Via Dolorosa und halten auch immer wieder<br />

bei den Marktständen inne, die vor allem im<br />

arabischen Viertel Köstlichkeiten und Souvenirs<br />

aller Art anbieten. Als die Sonne untergeht,<br />

kommt wieder Leben in die Stadt. Wir<br />

nehmen die erste Tram und fahren nochmals<br />

hoch zum Mahane-Yehuda-Markt. In dem<br />

Viertel rund um den Markt befindet sich auch<br />

das Restaurant »Machneyuda«, eine der derzeit<br />

gefeiertsten Adressen Israels. In dem israelisch-arabischen<br />

Lokal scheinen die Probleme,<br />

die in dem Land herrschen, schnell vergessen.<br />

Hier geht es laut, fröhlich und ausgelassen<br />

zu und her. Der Qualität der servierten<br />

Gerichte tut dies keinen Abbruch.<br />

Fotos: Shutterstock,beigestellt<br />

214 falstaff dez–feb 2019


SONNTAG<br />

Wir entdecken<br />

gastronomische Perlen und<br />

besuchen eines der besten<br />

Weingüter des Landes vor<br />

den Toren Jerusalems.<br />

Das Restaurant<br />

»Adom« befindet<br />

sich in einem alten<br />

Bahnhofsgebäude.<br />

Elegante Gerichte<br />

treffen auf<br />

Spitzenweine.<br />

Im »Satya« serviert Küchenchef Ilan Grossi<br />

exzellente Fisch- und Seafoodgerichte.<br />

Ein gemütliches Lokal für lange Abende.<br />

Wer am Sonntag wieder abreist,<br />

sollte sich einen letzten Lunch<br />

in einem der Restaurants im<br />

ausgedienten und modern umgebauten<br />

Bahnhof von Jerusalem nicht entgehen lassen.<br />

Wir entscheiden uns für das Restaurant<br />

»Adom«, das über eine der besten<br />

Weinkarten der Stadt verfügt. Die Köche<br />

Moti Davis und Elran Buzaglo haben sich<br />

mit ihren klassisch-eleganten Kreationen<br />

längst einen Namen gemacht. Neben den<br />

erstklassigen Fleisch- und Seafoodgerichten<br />

sollte man sich die Desserts nicht entgehen<br />

lassen – das Tahini-Eis hat uns besonders<br />

geschmeckt. Auf der Karte des »Adom«<br />

sind auch die Weine der Domaine du Castel<br />

zu finden, die zu den besten Weingütern<br />

Israels gehört. Die Castel-Weine sind auch<br />

ohne Weingut-Besuch ein echter Tipp –<br />

wer aber Zeit dafür hat, sollte diesen einplanen<br />

und sich unbedingt vorher anmelden.<br />

Wir entscheiden uns für einen Abstecher<br />

zum israelischen Winzer-Altmeister Eli<br />

Ben Zaken auf dem Weg zum Flughafen.<br />

Neben den von Bordeaux inspirierten Rotweinen,<br />

die sich bei Blindverkostungen<br />

nicht verstecken müssen, haben wir uns<br />

vom Chardonnay nach Burgunder Vorbild<br />

sogar eine Flasche in den Koffer packen<br />

<<br />

müssen. Ein fein ausbalanciertes Gewächs<br />

mit einer für Israel überdurchschnittlichen<br />

Frische. Von der Domaine du Castel bringt<br />

uns das Taxi direkt zurück zum Flughafen<br />

Ben Gurion. Wer noch eine Nacht bleibt,<br />

hat die Qual der Wahl. Der legendäre<br />

Küchenchef Ilan Grossi, der lange im ebenso<br />

legendären »Chakra« kochte, serviert in<br />

seinem eigenen Lokal »Satya« frischen<br />

Fisch und Seafood. Wer es ungezwungen<br />

mag, sollte im Restaurant »Culinary Workshop«<br />

reservieren. Das Lokal ist in einer<br />

großen Gewerbehalle untergebracht, serviert<br />

wird modernes, einfaches Essen, das<br />

nicht nur uns, sondern vermutlich so ziemlich<br />

jeden glücklich macht.<br />

Vor den Toren Jerusalems befindet sich die Domaine<br />

du Castel, eines der besten Weingüter Israels.<br />

dez–feb 2019 falstaff 215


eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

WESTJERUSALEM<br />

GE’ula<br />

EZRAT YISRAEL<br />

OSTJERUSALEM<br />

BAB A-ZAHARA<br />

GERSHON AGRON ST.<br />

HOTELS<br />

ALTSTADT<br />

THE ORIENT JERUSALEM HOTEL***** (1)<br />

Luxushotel im Herzen der Stadt – von hier erreicht<br />

man die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß.<br />

DZ ab ca. 218 Euro.<br />

Emek Refaim Street 3, Jerusalem, 9310402<br />

T: +972 2 5699090, www.isrotel.com/orient<br />

THE AMERICAN COLONY HOTEL***** (2)<br />

Kleines, zentrumsnahes Luxushotel mit langer,<br />

bewegter Geschichte. Hier nächtigten schon Winston<br />

Churchill und Bob Dylan. DZ ab ca. 195 Euro.<br />

1 Louis Vincent Street, Jerusalem, 97200<br />

T: +972 2 6279777, www.americancolony.com<br />

NAVE SHA’ANAN<br />

HOTELS<br />

RESTAURANTS<br />

BARS<br />

GENUSS UND KULTUR<br />

KIRYAT SHMUEL<br />

MAMILLA HOTEL***** (3)<br />

Modernes, großzügiges Luxushotel mit viel Komfort<br />

und einem atemberaubenden Blick von der<br />

Dachterrasse über die Altstadt. DZ ab ca. 279 Euro.<br />

Shlomo Ha-Melekh 11 Street, Jerusalem, 94182<br />

T: +972 2 5482222, www.mamillahotel.com<br />

WALDORF ASTORIA JERUSALEM***** (4)<br />

Das Gebäude beherbergte bis 1935 das renommierte<br />

»Palace Hotel«, erst 2014 wurde es als<br />

Waldorf Astoria wiedereröffnet. DZ ab ca. 390 Euro.<br />

Gershon Agron Street 26–28, Jerusalem, 9419008<br />

T: +972 2 5423333, www.waldorfastoria3.hilton.com<br />

KING DAVID***** (5)<br />

Der Klassiker in Jerusalem – mit Blick über die Altstadt<br />

und den Berg Zion. DZ ab ca. 450 Euro.<br />

King David Street 23, Jerusalem, 94101<br />

T: +972 2 620 8888<br />

RESTAURANTS<br />

NOTRE DAME WINE AND CHEESE ROOFTOP (1)<br />

Auch während des Sabbat geöffnet – große Weinkarte<br />

und atemberaubende Aussicht auf die Stadt.<br />

HaTsanhanim #3, Jerusalem, 9120402<br />

T: +972 2 6279111, www.notredamecenter.org<br />

MACHNEYUDA (2)<br />

Dieses Lokal muss man erlebt haben: Typisch israelische,<br />

ausgelassene Stimmung trifft auf moderne<br />

israelisch-arabische Küche der Spitzenklasse.<br />

Beit Ya’akov Street 10, Jerusalem, 9432316<br />

T: +972 2 5333442, www.machneyuda.co.il<br />

ADOM (3)<br />

Befindet sich im alten, renovierten Bahnhof. Mediterranes<br />

Menü, einzigartige Weinselektion.<br />

David Remez Street 4, Jerusalem, 9354102<br />

T: +972 2 6246242, www.adom.rest/en<br />

MENZA (4)<br />

Neues, modernes Speiselokal – besonders am Freitag<br />

und Samstag zum Brunch zu empfehlen.<br />

Betsal’el Street 10, Jerusalem<br />

T: +972 2 6255222, www.menza.today<br />

MONA (5)<br />

Zunächst als Bar eröffnet, entwickelte sich das<br />

»Mona« zu einem der Hotspots für Fans der ungezwungenen<br />

Kulinarik in Jerusalem.<br />

Shmu‘el ha-Nagid Street 12, Jerusalem, 94592<br />

T: +972 2 622 2283, www.monarest.co.il<br />

SATYA (6)<br />

Angesagtes Lokal mit modernem Ambiente und<br />

frischer, mediterraner Küche aus den besten lokalen<br />

Produkten.<br />

Keren HaYesod Street 36, Jerusalem<br />

T: +972 2 6506808<br />

BARS<br />

GATSBY COCKTAIL ROOM (1)<br />

Beste American Bar in der heiligen Stadt.<br />

Auf der Karte stehen Klassiker und Neukreationen<br />

auf Spitzenniveau.<br />

Hillel Street 18, Jerusalem, 99875<br />

T: +972 54 8147143<br />

ANDALUCIA COCKTAIL BAR (2)<br />

Moderne Cocktail- und Tapasbar. Die Küche vereint<br />

Einflüsse aus Nordafrika und Spanien.<br />

Ma’avar Beit HaKnesset 12, Kikar Hamusica,<br />

Jerusalem, T: + 972 53 936 7360<br />

www.andalucia.rest.co.il/en<br />

GENUSS UND KULTUR<br />

MAHANE YEHUDA MARKET (1)<br />

Am Tag ein Markt für die lokale Bevölkerung, am<br />

Abend Restaurant- und Barbetrieb.<br />

Agripas Street 90, Jerusalem, 94302<br />

en.machne.co.il<br />

CULINARY WORKSHOP (2)<br />

Das Restaurant ist in einer alten Gewerbehalle<br />

untergebracht und zieht vor allem jüngere Gäste<br />

an. Beste, schmackhafte Küche, gute Stimmung.<br />

Hebron Road 28, Jerusalem<br />

T: +972 2 5672265, www.sdnrest.com<br />

ÖSTERREICHISCHES HOSPIZ ZUR HEILIGEN<br />

FAMILIE, WIENER CAFÉ (3)<br />

Bester Ort für eine Übernachtung in der Altstadt<br />

oder einen Imbiss nach Wiener Art.<br />

Via Dolorosa 37, Jerusalem, 91194<br />

T: +972 2 6265800, www.austrianhospice.com<br />

ISRAEL-MUSEUM (4)<br />

Das Nationalmuseum Israels. Archäologie und<br />

Modernismus werden hier zusammengeführt.<br />

Ruppin Boulevard, Jerusalem, 91710<br />

T: +972 2 6708811, www.imj.org.il/en/node<br />

DOMAINE DU CASTEL (5)<br />

Nur 20 Minuten Autofahrt von Jerusalem entfernt<br />

befindet sich eines der besten Weingüter des<br />

Landes. Degustationen bei Anmeldung.<br />

Shvil Israel, 9089500<br />

T: +972 2 5358555, www.castel.co.il<br />

Mehr Städtereise-Tipps<br />

für lange Wochenenden:<br />

www.falstaff.com/longweekend<br />

Illustration: Ana Popescu<br />

216<br />

falstaff dez–feb 2019


Unser Tipp:<br />

Food Tours<br />

Verbinden Sie doch mal<br />

eine Rundreise mit<br />

kulinarischer Stadtführung:<br />

In verschiedenen Food Tours<br />

können Sie beispielsweise<br />

Washington, DC, Baltimore<br />

oder Virginia Beach zu Fuß<br />

und mit dem Gaumen<br />

kennenlernen.<br />

MEIERS WELTREISEN · Eine Marke der DER Touristik <strong>Deutschland</strong> GmbH · 60424 Frankfurt · AN-2673/18<br />

Ein Genuss<br />

für den<br />

Gaumen<br />

Von den Monumenten in Washington, DC über die beeindruckenden<br />

Berglandschaften Virginias bis hin zu den malerischen Wasserwegen<br />

Marylands: Die Capital Region USA ist eine der aufregendsten Reiseziele<br />

an der US-Ostküste und hat auch für den Gaumen eine Menge zu bieten.<br />

Über 350 Weingüter, zahlreiche Craft-Beer-Brauereien, Destillerien,<br />

Weltklasse-Restaurants und frisches Seafood laden Besucher in der<br />

Capital Region USA dazu ein, die Region genussvoll zu erkunden.<br />

Washington, DC mit eigenem Michelin Guide<br />

In den Restaurants der US-Hauptstadtregion stehen vor allem kulinarische<br />

Köstlichkeiten auf der Speisekarte, die direkt von den umliegenden<br />

Farmen oder aus dem Wasser frisch auf den Tisch kommen. Im aktuellen<br />

Michelin Guide erhielten 15 Restaurants in Washington, DC mindestens<br />

einen Michelin-Stern und 39 den Bib-Gourmand für hochwertige Küche.<br />

Marylands köstliche Blaukrabbe<br />

Die Chesapeake Bay, die größte Flussmündung in den USA, ist Heimat<br />

der bekannten Blaukrabbe. Es gleicht fast schon einem Ritual, wenn die<br />

Einheimischen die gut gewürzten, dampfenden Schalentiere über den<br />

mit Zeitungspapier belegten Tischen aufbrechen. Verschiedenste Restaurants<br />

bieten die köstlichen Blaukrabben am Stück, als Crab Cakes oder in<br />

einer leckeren Maissuppe an.<br />

Virginia Oyster Trail<br />

Virginia ist der größte Produzent frischer, gezüchteter Austern an der<br />

Ostküste der USA. Die Chesapeake Bay und ihre Zuflüsse bieten eine<br />

Mischung aus Salz- und Süßwasser, wodurch die vielen verschiedenen<br />

Geschmacksrichtungen der Virginia-Austern entstehen. Virginia-Austern<br />

wachsen in acht Regionen, und Besucher können entlang des Virginia<br />

Oyster Trails alle geschmacklich erkunden.<br />

Anreisen können Besucher täglich mit Nonstop-Flügen aus Frankfurt/Main<br />

und München zum Washington Dulles International Airport.<br />

Selbstfahrer-Rundreise<br />

Die Wiege der Vereinigten Staaten<br />

Highlights: Metropolen Washington, DC, New York und Philadelphia,<br />

Shenandoah Nationalpark, Virginia Beach, Ocean City und Annapolis.<br />

14 Nächte<br />

Flug ab/bis <strong>Deutschland</strong> mit United, Rail&Fly, Rundreise von<br />

Washington, DC nach New York, Mietwagen<br />

Pro Person im DZ ab € 2.058<br />

Weitere Informationen und Buchung in Ihrem<br />

Reisebüro und auf www.meiers-weltreisen.de<br />

DER SPEZIALIST FÜR ALLES FERNE.


promotion / QL HOTELS & RESTAURANTS<br />

Kulinarische<br />

Aufenthalte bei QL<br />

QL Hotels & Restaurants in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg,<br />

<strong>Deutschland</strong>, Österreich, Schweiz, Norwegen und Schweden.<br />

Kulinarische Genüsse und ganz individuelle Übernachtungsmöglichkeiten<br />

gehen bei den QL angeschlossenen Spitzenhotels Hand in Hand.<br />

Sehen Sie sich die QL Hotels & Restaurants an – und genießen Sie.<br />

QL Hotels & Restaurants, all handpicked by Quality Lodgings –<br />

charming by nature – qlhotels.com<br />

ALPIN LIFESTYLE HOTEL LÖWEN STRAUSS<br />

22 Zimmer, 1 Michelin-Stern in den Allgäuer Alpen.<br />

BIJ JEF RESTAURANT<br />

12 Zimmer, 1 Michelin-Stern auf Watteninsel, Strand.<br />

OBERSTDORF (D)<br />

MODERN IM ELEGAN-<br />

TEN OBERSTDORF<br />

In dem mondänen Oberstdorf<br />

1 schuf Peter A. Strauss sein eigenes<br />

»Löwen Strauss«, ein modernes Hotel<br />

& Restaurant mit einem eleganten<br />

Ambiente. Ein gastlicher Ort für Jung<br />

und Alt, Feriengast und Dorfbewohner.<br />

Es gibt zwei Restaurants. »Ess Atelier<br />

Strauss« ist das Sternerestaurant mit<br />

einer exquisiten Karte, einem etwa 18<br />

Quadratmeter großen Weinschrank<br />

und einem großen Fenster, durch das<br />

in die Küche geschaut werden kann.<br />

Die »Löwenwirtschaft« ist eine trendige<br />

Alpenbrasserie. Der große Tisch, an<br />

dem 20 Leute Platz haben, ist der Mittelpunkt<br />

des gemütlichen Restaurants.<br />

In beiden Restaurants werden<br />

regionale Produkte verwendet, in jedem<br />

auf seine Weise. Dazu lockt die<br />

Wellnessoase Casa Alp, mit Panoramasauna<br />

und Tepidarium.<br />

ALPIN LIFESTYLE HOTEL<br />

LÖWEN STRAUSS<br />

Kirchstraße 1<br />

D-87561 Oberstdorf<br />

T: +49 8322 800080<br />

willkommen@loewen-strauss.de<br />

qlhotels.com/de/lowenstrauss<br />

TEXEL (NL)<br />

KULINARISCHES INSEL-<br />

ABENTEUER MIT FLAIR<br />

2Bei Jef und Nadine Schuur auf<br />

der Insel Texel kann man nicht<br />

nur ganz ausgezeichnet essen, sondern<br />

wird auch frisch und ausgeruht<br />

wach. Das moderne Design passt<br />

perfekt zum überraschenden und eigenwilligen<br />

Charakter des Restaurants.<br />

Die moderne und kreative Gastronomie<br />

von Jef hat eine klassische<br />

Grundlage. Für die frischen und eleganten<br />

Gerichte verwendet er vorwiegend<br />

regionale Qualitätsprodukte.<br />

Nadine schenkt großzügig Weine<br />

der gut sortierten Weinkarte ein. Alle<br />

Suiten sind individuell eingerichtet<br />

und mit doppelten Regenduschen sowie<br />

Boxspring-Betten mit den berühmten<br />

Texeler Bettdecken aus heimischer<br />

Schafwolle ausgestattet.<br />

Die Suiten bieten einen schönen Blick<br />

auf die grünen Wiesen der Insel.<br />

BIJ JEF HOTEL-RESTAURANT<br />

Herenstraat 34<br />

NL-1797 AJ Den Hoorn Texel<br />

T: +31 222 319623<br />

info@bijjef.nl<br />

qlhotels.com/de/bijjef<br />

Fotos: beigestellt<br />

218<br />

falstaff dez–feb 2019


DOMAINE LA BUTTE AUX Bois<br />

59 Zimmer, 2 Michelin-Sterne, Natur, Maastricht.<br />

RESTAURANT & HOTEL MERLET<br />

28 Zimmer, 1 Michelin-Stern, Nordsee-Strand.<br />

LANAKEN (B)<br />

BESCHWINGT FRANZÖ-<br />

SISCH, EXQUISITES SPA<br />

3Inmitten der grünen Landschaft<br />

des Nationalparks De Hoge Kempen<br />

befindet sich die »Domaine La Butte<br />

aux Bois«. Das 2-Sterne-Restaurant<br />

»La Source« steht für Reinheit, Leidenschaft<br />

und Perfektion. Auch im »Le<br />

Bistrot« arbeitet man vorwiegend mit<br />

regionalen Produkten. Die großzügigen,<br />

eleganten Gästezimmer befinden<br />

sich im Herrenhaus, in der gegenüberliegenden<br />

Villa oder im La Fôret. Dort<br />

hat man das Gefühl, sich auf einem<br />

großen französischen Landgut mit einer<br />

umwerfend schönen Gartenanlage<br />

und Terrasse zu befinden. Mit dem Spa-<br />

Retreat »La Fôret« bietet »Domaine La<br />

Butte aux Bois« eine beispiellose, 1350<br />

m2 große Spa-Landschaft inkl. Fitness-<br />

Club, die das Wort Wellness auf ein<br />

neues Niveau hebt.<br />

DOMAINE LA BUTTE AUX BOIS<br />

Paalsteenlaan 90<br />

B-3620 Lanaken<br />

Belgien<br />

T: +32 89 739770<br />

info@labutteauxbois.be<br />

qlhotels.com/de/labutteauxbois<br />

SCHOORL (NL)<br />

KOMBINATION AUS<br />

ENGLISCH UND<br />

FRANZÖSISCH<br />

4<br />

»Merlet« befindet sich im<br />

weitflächigsten Dünengebiet der<br />

Niederlande. Vom Hotel aus können<br />

die Dünen, die Wälder und der Strand<br />

zu Fuß erkundet werden. Das Bistro-<br />

Restaurant »Grand Café Bourgogne«<br />

ist das Wohnzimmer des »Merlet«.<br />

Das kulinarische Herz jedoch ist das<br />

mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete<br />

Restaurant, das eine beschwingte<br />

und mediterrane Atmosphäre aus-<br />

strahlt. Auf der saisonalen Speisekarte<br />

stehen klassische und innovative<br />

Gerichte. Die luxuriösen Zimmer verfügen<br />

über einen Balkon und sind unterschiedlich<br />

eingerichtet. Im Untergeschoss<br />

befinden sich ein beheizter<br />

Pool, ein Spa & Beauty Salon, eine<br />

Sauna, eine Dampfkabine und ein Fitnessraum.<br />

Zahlreiche Möglichkeiten<br />

für Radfahrer, Wanderer und Reiter.<br />

MERLET<br />

Restaurant & Hotel Merlet<br />

Duinweg 15<br />

NL-1871 AC Schoorl<br />

T: +31 72 5093644, info@merlet.nl<br />

qlhotels.com/de/merlet<br />

REBER’S PFLUG<br />

19 Zimmer, 1 Michelin Stern, Flüsse und sanfte Hügel.<br />

HOTEL VILLA RUIMZICHT<br />

42 Zimmer, zahlreiche Kulturstätten und reiche Natur. Vespas!<br />

SCHWÄBISCH HALL (D)<br />

HOCHWERTIGE<br />

SPEZIALITÄTEN<br />

Das Reber’s Pflug (1805) liegt am<br />

5 Rande des historischen Städtchens<br />

Schwäbisch Hall, gerade einmal<br />

zehn Gehminuten von der Altstadt<br />

entfernt. Die Natur ringsherum<br />

ist grün und idyllisch. Chefkoch Hans-<br />

Harald Reber ist ein Meister der edlen<br />

Kochkunst. Mit Leichtigkeit bereitet er<br />

unvergessliche kulinarische Spezialitäten<br />

aus der Region und weit darüber<br />

hinaus zu. Vorzugsweise arbeitet er<br />

mit feinen, saisonalen Produkten aus<br />

dem eigenen Garten oder der näheren<br />

Umgebung. Im historischen Weinkeller<br />

liegen ausgezeichnete Weine mit<br />

großen Namen aus der Region, Italien,<br />

Frankreich und der übrigen Weinwelt.<br />

Die Täler mit Flüssen und die sanft gewellten<br />

Hügelketten um Schwäbisch<br />

Hall bilden eine liebliche Landschaft.<br />

REBER‘S PFLUG,<br />

RESTAURANT MIT HOTEL<br />

Weckriedener Strasse 2,<br />

D-74523 Schwäbisch Hall<br />

T: +49 791 931 230<br />

info@rebers-pflug.de<br />

qlhotels.com/de/reberspflug<br />

DOETINCHEM (NL)<br />

DEVOT UND MODERN<br />

6Die »Villa Ruimzicht« wurde im<br />

Jahr 1853 als stattliches Landgut<br />

errichtet. Im Restaurant werden saisonabhängige<br />

Überraschungsmenüs<br />

serviert. Auch für High Wine ist man<br />

hier an der richtigen Adresse. »Think<br />

global, eat local« ist das Motto. Frische<br />

Produkte und erlesene Weine<br />

stehen hier im Fokus. Die hellen Gästezimmer<br />

sind thematisch gestaltet.<br />

Für Geschäftsreisende empfiehlt sich<br />

ein Businesszimmer mit einem Konferenztisch<br />

und einem separaten<br />

Schlafbereich. Die Region Achterhoek<br />

ist reich an Rad-, Spazier- und<br />

Reiterwegen, die an vielen Kulturstätten<br />

entlangführen. Tipp: Die<br />

Highlights dieser Region erkunden<br />

sich besonders gut mit einer Vespa<br />

vom Hotel aus.<br />

HOTEL VILLA RUIMZICHT<br />

Ruimzichtlaan 150<br />

NL-7001 KG Doetinchem<br />

T: +31 314 320680<br />

info@hotelvillaruimzicht.nl<br />

qlhotels.com/de/villaruimzicht<br />

dez–feb 2019 falstaff 219


promotion / GASTRONOMIE<br />

Mit bester<br />

Empfehlung<br />

Schermbeck 5 1<br />

14<br />

Bielefeld<br />

3<br />

Bad Segeberg<br />

2<br />

4 Berlin<br />

Wolfsburg<br />

An dieser Stelle heißen wir Sie herzlich willkommen.<br />

Wir, das sind Spitzenrestaurants und<br />

-hotels in <strong>Deutschland</strong>, die sich dem <strong>Falstaff</strong>-<br />

Leser als exquisite Adressen für ein ganz<br />

besonderes Genuss erlebnis vorstellen wollen.<br />

Wir präsentieren Ihnen unser Ambiente und<br />

unsere Neuigkeiten. Wir möchten, dass Sie<br />

sich bei uns wohlfühlen, und laden Sie ein,<br />

unser Gast zu sein.<br />

Buchungsinfos zu dieser Rubrik erhalten Sie telefonisch unter:<br />

+49 211 96662-997 oder per E-Mail an: sales@falstaff.de<br />

9<br />

Köln<br />

6<br />

Königswinter<br />

9<br />

Baden-Baden<br />

10<br />

Hinterzarten<br />

DEUTSCHLAND<br />

8<br />

Pliezhausen<br />

7<br />

Trechtingshausen<br />

Starnberg 11<br />

bei München 12<br />

Oberjoch Prien am Chiemsee<br />

13<br />

Tannheim<br />

ÖSTERREICH<br />

TANNHEIM<br />

GENUSSVOLLE AUSSICH-<br />

TEN IM TANNHEIMER TAL<br />

1<br />

Im Hotel Hohenfels im Tannheimer<br />

Tal steht Genuss an erster<br />

Stelle. In der Küche sind Haubenkoch<br />

Markus Pichler und sein Team um<br />

Sous-Chef Christoph Krabichler am<br />

Werk und kümmern sich um die Verwöhnpension<br />

der Hohenfels-Gäste<br />

und die mit drei Hauben ausgezeichnete<br />

Tannheimer Stube.Das exklusive<br />

Wellnessangebot im Hohenfels<br />

lässt keine Wünsche offen. Blockhaussauna,<br />

Dampfbad, ganzjährig<br />

beheizter Outdoor-Pool, Beauty-Behandlungen<br />

und Massagen sorgen<br />

für körperlichen Genuss. Und dazu<br />

der riesige Garten mit herrlichem<br />

Bergpanorama und die traumhafte<br />

Alpenlandschaft für den Naturgenuss!<br />

HOHENFELS –<br />

DAS GENIESSERHOTEL<br />

Kreuzgasse 8<br />

6675 Tannheim, Österreich<br />

T: +43 5675 686<br />

info@hohenfels.at<br />

www.hohenfels.at<br />

BERLIN<br />

DIETER MÜLLER IM THE<br />

RITZ-CARLTON<br />

2<br />

Ab sofort bereichert der mehrfach<br />

vom Gault Millau ausgezeichnete<br />

Dieter Müller das The<br />

Ritz-Carlton, Berlin mit seiner Küchenexpertise<br />

und nimmt die Position<br />

als impulsgebender Patron im<br />

neuen Restaurant ein. Eine hochwertige<br />

Küche aus nachhaltigen<br />

Quellen mit Besinnung auf deutsche<br />

Spezialitäten wird im Restaurant<br />

des Grandhotels Einzug halten.<br />

Die Ausrichtung der Küche<br />

wird mit Ideengeber Dieter Müller<br />

unter der Leitung von Küchenchef<br />

Frederik Grieb den Ansatz des<br />

Foodsharings verfolgen, welches<br />

punktuell um neue, kreative Einflüsse<br />

ergänzt wird. Als Certified<br />

Sommelier der Court of Master<br />

Sommelier-Vereinigung ergänzt<br />

Mathias Brandweiner das Restaurantteam<br />

mit seiner Expertise.<br />

THE RITZ-CARLTON, BERLIN<br />

Potsdamer Platz 3<br />

10785 Berlin<br />

T: +49 30 337777<br />

www.ritzcarlton.com<br />

Fotos: beigestellt<br />

220<br />

falstaff dez–feb 2019


BAD SEGEBERG<br />

SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

GOURMET-FESTIVAL ZU<br />

GAST IM VITALIA<br />

SEEHOTEL<br />

3<br />

Das VITALIA Seehotel, ein<br />

4-Sterne Tagungs-, Golf-, und<br />

Wellnesshotel, liegt idyllisch am<br />

Großen Segeberger See im Herzen<br />

Schleswig-Holsteins. Am 1. und 2.<br />

Februar 2019 ist das Hotel Gastgeber<br />

des Schleswig-Holstein Gourmet<br />

Festivals. Sternekoch Marcello Fabbri<br />

kreiert für Sie ein spannendes<br />

5-Gang-Menü. Lassen Sie sich zudem<br />

im großzügigen SPA- und<br />

Wellnessbereich verwöhnen oder<br />

runden Sie Ihren Aufenthalt mit einem<br />

Besuch auf dem nahegelegenen<br />

Golfplatz ab.<br />

Menü € 140,– p.P.<br />

ÜN im DZ für € 100,– inkl. Frühstück<br />

und Nutzung Wellnessbereich.<br />

VITALIA SEEHOTEL<br />

Am Kurpark 3<br />

23795 Bad Segeberg<br />

T: +49 4551 80280<br />

F: +49 4551 8029888<br />

info@vitaliaseehotel.de<br />

www.vitaliaseehotel.de<br />

WOLFSBURG<br />

#DIE KÜCHENPARTY<br />

4<br />

Zum ersten Mal laden wir unsere<br />

Freunde und Lieferanten ein, um<br />

mit uns den Ausklang des Jahres zu<br />

feiern. Sie wollten schon immer einmal<br />

einen Blick in die Sterneküche<br />

werfen? Bei diesem kulinarischen<br />

Event verbringen Sie den Abend direkt<br />

an den Kochtöpfen … Nein, Sie<br />

müssen nicht selbst kochen. Das machen<br />

unsere Köche für Sie, aber Sie<br />

dürfen Ihnen dabei gern mal über die<br />

Schulter schauen, wenn Gerichte<br />

frisch zubereitet werden.<br />

Genießen dürfen Sie die kulinarischen<br />

Highlights in unserem Kochatelier<br />

sowie im Wintergarten unseres<br />

Veranstaltungszentrums. Unsere<br />

Küchenteams vom Saphirs und Weber<br />

GrillAcademy werden an diesem<br />

Abend prominent von Sterneköchen<br />

unterstützt.<br />

HOTEL AN DER WASSERBURG<br />

An der Wasserburg 2<br />

38446 Wolfsburg<br />

T: +49 5363 9400<br />

info@an-der-wasserburg.de<br />

SCHERMBECK<br />

WINTERZEIT AM NIEDER-<br />

RHEIN<br />

5<br />

Das Landhotel Voshövel ist ein<br />

modernes, familiengeführtes<br />

4****superior -Haus mit 80 stilvollen<br />

Zimmern und Suiten. Der Livingroom<br />

SPA mit 2 Pools, 4 Saunen, 2 Dampfbädern,<br />

großzügigen Ruheräumen,<br />

einem Private Hammam und einem<br />

SPA-Kino laden zur vollkommenen<br />

Erholung ein. Das junge Küchenteam<br />

überzeugt mit ausgefallener und regionaler<br />

Küche.<br />

Unser Weihnachtsgeschenk:<br />

Sichern Sie sich 10% Nachlass.<br />

• 2 Übernachtungen<br />

• Verpflegung im Rahmen unserer<br />

3/4 Pension<br />

• Wellnesstasche für Ihren Aufenthalt<br />

mit Bademantel und Slipper<br />

• Eintritt in den Livingroom SPA<br />

Reisetermine: 18.12. - 23.12.<strong>2018</strong> /<br />

26.12. - 28.12.<strong>2018</strong> / 06.01. -<br />

11.01.2019, ab EUR 268,00 p.P./DZ.<br />

LANDHOTEL VOSHÖVEL<br />

Am Voshövel 1, 46514 Schermbeck<br />

T: +49 2856 91400<br />

post@land hotel.de<br />

www.landhotel.de<br />

KÖNIGSWINTER<br />

WEIHNACHTEN AUF DEM<br />

PETERSBERG<br />

6<br />

Die schönste Zeit des Jahres:<br />

Weihnachten. Das Grandhotel<br />

Petersberg ist festlich geschmückt.<br />

Der Heilige Abend beginnt mit einem<br />

Champagner-Empfang, bevor in Bill’s<br />

Restaurant & Grill bei weihnachtlichen<br />

Klängen das 4-Gang-Menü serviert<br />

wird. Um 22:00 Uhr wird die Heilige<br />

Christmette in der Bergkapelle gefeiert.<br />

Bei Glühwein klingt der Abend<br />

aus. Nach den Feiertagen freuen sich<br />

alle auf den Jahreswechsel. „Black &<br />

White“ lautet das Motto der Gala. Gönnen<br />

Sie sich zum Jahreswechsel<br />

feinste kulinarische Höhepunkte und<br />

Unterhaltung in der Rotunde bei einem<br />

6-Gang-Menü mit Weinreise.<br />

Neben der Live-Musik gehört die Silvestertombola<br />

mit attraktiven Gewinnen,<br />

wie Aufenthalte in verschiedenen<br />

Steigenberger Hotels, zum Höhepunkt<br />

des Festes.<br />

STEIGENBERGER GRANDHOTEL<br />

Petersberg<br />

53639 Königswinter<br />

T: +49 2223 740<br />

www.steigenberger.com<br />

dez–feb 2019 falstaff<br />

221


promotion / GASTRONOMIE<br />

TRECHTINGSHAUSEN<br />

WEIHNACHTSMENÜ AUF<br />

DER BURG<br />

25. + 26. Dezember <strong>2018</strong> //<br />

7 12 – 15 Uhr + 18 – 21 Uhr //<br />

€ 62,– p. P.<br />

Festliches Genießen im außergewöhnlichem<br />

Ambiente.<br />

Die Burg Reichenstein hat sich für die<br />

Feiertage ein erlesenes Weihnachtsmenü<br />

ausgedacht und bietet wie immer<br />

feine Speisen á la carte.<br />

Vom gebeiztem Gewürzlachs bis<br />

zum Spekulatius-Törtchen ist für jeden<br />

anspruchsvollen Geschmack etwas<br />

dabei.<br />

Um rechtzeitige Reservierung wird<br />

gebeten.<br />

BURG REICHENSTEIN<br />

Burgweg 24<br />

55413 Trechtingshausen<br />

T: +49 6721 6117<br />

info@burg-reichenstein.com<br />

www.burg-reichenstein.com/events<br />

PLIEZHAUSEN<br />

GRENZENLOSE AUSSICH-<br />

TEN – VERBLÜFFENDE<br />

ERLEBNISSE UND<br />

ERHOLUNG GARANTIERT<br />

8<br />

Mit unzähligen kreativen Konzept<br />

ideen unterstützt das Erlebnishotel<br />

»Schönbuch« mit herrlichem<br />

Albblick Firmen bei ihren Seminarzielen:<br />

ob Adrenalinkick und<br />

spaßhaltige Aktionen oder auch eher<br />

ruhige oder kommunikative Abende.<br />

Die Ver an stal tungs ziele richtet das<br />

Hotel genau auf die Anforderung der<br />

Kunden aus. Planung und Durchfüh-<br />

rung stehen immer unter dem Motto:<br />

»Emotion sorgt für begeisterte Gäste!«<br />

Eine familiäre Atmosphäre, eine<br />

ausgezeichnete Lage, motiviertes<br />

Personal und gelebte Kulinarik machen<br />

das Erlebnis im »Hotel Schönbuch«<br />

einzigartig – vom Wochenende<br />

bis zur Tagung.<br />

HOTEL SCHÖNBUCH<br />

Lichtensteinstraße 45<br />

72124 Pliezhausen<br />

T: +49 7127 56070<br />

F: +49 7127 5607100<br />

info@hotel-schoenbuch.de<br />

www.hotel-schoenbuch.de<br />

BADEN-BADEN<br />

FRITZ & FELIX – URBAN,<br />

WELTOFFEN UND LÄSSIG<br />

9<br />

Im Fritz & Felix, der neuen Food-<br />

Location im Brenners Park-Hotel<br />

& Spa, stehen Ambiente und<br />

Kommunikation im Mittelpunkt. Das<br />

moderne Food- und Barkonzept aus<br />

der Feder des Schweizer Starkochs<br />

Nenad Mlinarevic animiert, sich auf<br />

neue Genusserlebnisse einzulassen<br />

und die kulinarische Neugier zu stillen.<br />

Seine Küche versteht Küchenchef<br />

Sebastian Mattis als »Comfort<br />

Food im besten Sinne«. Sie orientiert<br />

sich an den Jahreszeiten und setzt<br />

vorrangig auf saisonales Obst und<br />

Gemüse mit dem Fokus auf Authentizität,<br />

Ehrlichkeit und starke Aromen.<br />

Für das Barkonzept standen die<br />

Roaring Twenties Pate. In stylishem<br />

Ambiente kreiert Barchef Jean-<br />

Pierre Muyombano eigene Drinks<br />

und interpretiert Klassiker auf<br />

moderne Weise.<br />

BRENNERS PARK-HOTEL & SPA<br />

Schillerstraße 4/6<br />

76530 Baden-Baden<br />

T: +49 7221 900999<br />

restaurant@fritzxfelix.com<br />

HINTERZARTEN<br />

WEIHNACHTSESSEN IM<br />

SCHWARZWALDHAUS<br />

VON 1639<br />

10<br />

In diesem historischen Gebäude<br />

auf dem Anwesen des<br />

Parkhotel Adler trägt schon alleine<br />

das warme Ambiente dazu bei, dass<br />

sich Restaurantbesucher rundum<br />

weihnachtlich fühlen. In den täglich<br />

ab mittags geöffneten »Adler Stuben«<br />

können Sie sich zwischen drei<br />

unterschiedlich gestalteten Räumen<br />

entscheiden. Das Restaurant ist neu,<br />

die Wandverkleidung und manche<br />

Möbel sind dennoch schon 379 Jahre<br />

alt. Die Speisekarte umfasst 35 Gerichte<br />

– von badischen Spezialitäten<br />

bis zu international Beliebtem. Alles<br />

mit einem gewissen Etwas an Würze<br />

zubereitet, denn Küchendirektor<br />

Bernhard König ist auch Gewürz-<br />

Sommelier. Große Kinderkarte!<br />

Nachmittags: Vesperkarte.<br />

RESTAURANT ADLER STUBEN<br />

Adlerplatz 3<br />

79856 Hinterzarten<br />

T: +49 7652 1270<br />

restaurant@parkhoteladler.de<br />

www.parkhoteladler.de/adlerstuben<br />

222<br />

falstaff dez–feb 2019


STARNBERG BEI MÜNCHEN<br />

STARNBERG BEI MÜN-<br />

CHEN GOURMETRESTAU-<br />

RANT AUBERGINE<br />

Im Sternerestaurant Aubergine,<br />

ausgezeichnet mit ei-<br />

11<br />

nem Michelin Stern, erwarten Sie<br />

erstaunliche Geschmackserlebnisse<br />

in entspannter Atmosphäre. Alle<br />

vier bis sechs Wochen inszenieren<br />

Maximilian Moser und sein Team<br />

neue außergewöhnliche Menükreationen.<br />

Die Leidenschaft für hochwertige<br />

Zutaten und die harmonische<br />

Kombination von Aromen, Texturen<br />

und Farben gehören zur Handschrift<br />

des jungen Sternekochs.<br />

Freuen Sie sich auf ein kulinarisches<br />

Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.<br />

Reservierung:+49 8151 4470290<br />

oder per E-Mail an aubergine@vierjahreszeiten-starnberg.de<br />

Highlights und Events auf<br />

www.aubergine-starnberg.de<br />

HOTEL VIER JAHRESZEITEN<br />

STARNBERG<br />

Münchner Str. 17<br />

82319 Starnberg bei München<br />

www.vier-jahreszeiten-starnberg.de<br />

PRIEN AM CHIEMSEE<br />

WINTER-PANORAMA<br />

DIREKT AM CHIEMSEE<br />

12<br />

Zur herbstlichen Stimmung<br />

am Chiemsee, mit Blick auf<br />

die Herreninsel und die Chiemgauer<br />

Alpen bietet das Restaurant SEE-<br />

HAUS in Prien saisonale Menüs und<br />

weihnachtliche Überraschungen.<br />

SEEHAUS-Chef Dominik Krauß und<br />

sein Team laden zu wilden Wochen,<br />

Wintergrillen, und Weihnachts-<br />

Brunch ein, sowie einem »Captains-<br />

Dinner« mit Rahmenprogramm zum<br />

Jahreswechsel. Karten für Silvester<br />

sind im Vorverkauf unter www.<br />

chiemseehaus.com erhältlich.<br />

Direkt am Ufer auf dem Seegrundstück<br />

des Chiemsee Yacht Club kann<br />

diese exklusive Location auch für<br />

Veranstaltungen gebucht werden.<br />

Reservierung empfehlenswert, Winterschlaf<br />

vom 07. bis 23.01.2019<br />

SEEHAUS<br />

Seglerweg 8<br />

83209 Prien am Chiemsee<br />

T: +49 8051 6610797<br />

service@chiemseehaus.com<br />

www.chiemseehaus.com<br />

OBERJOCH<br />

NATUR TRIFFT LUXUS<br />

Mit ihren niedrigen Dächern<br />

13 schmiegen sich die 14 »Alpin<br />

Chalets« an den Hochsattel des mit<br />

bis zu 1200 Metern höchstgelegenen<br />

Bergdorfs <strong>Deutschland</strong>s. Die umliegenden<br />

Allgäugipfel scheinen die<br />

Schmuckstücke traditioneller alpenländischer<br />

Baukunst zu behüten.<br />

Sie sind die Perlen des »Panoramahotel<br />

Oberjoch«. Die »Alpin Chalets«<br />

machen das Allgäu greifbar – so<br />

zweisam oder gemeinsam wie möglich,<br />

so einsam wie nötig, urgemütlich<br />

und bequem. Traditionelles Ambiente,<br />

moderne Ausstattung und perfekter<br />

Service sorgen für unvergesslichen<br />

Erholungsurlaub in den Bergen.<br />

Chalet-Tage 4 = 3 ab 676,– Euro p. P.<br />

ALPIN CHALETS<br />

Paßstraße 39<br />

87541 Oberjoch<br />

T: +49 8324 93330<br />

info@alpin-chalets.de<br />

www.alpin-chalets.de<br />

Betreiber: Panoramahotel Oberjoch<br />

Paßstraße 41, 87541 Oberjoch<br />

BIELEFELD- QUELLE<br />

WILLKOMMEN BEIM<br />

GUTEN GESCHMACK!<br />

14<br />

»Büscher's Hotel und<br />

Restaurant« liegt am Rande<br />

des Teutoburger Waldes und doch<br />

nur wenige Minuten von der City entfernt.<br />

Lokale Köstlichkeiten und ein<br />

sti lsicheres Ambiente sind die Erfolgsgaranten<br />

für eine feine und dabei<br />

ehrliche Gastronomie. In Verbindung<br />

mit der exzellenten Küche wird im<br />

»Büscher's« Gastlichkeit tatsächlich<br />

gelebt. Andreas und Patrick Büscher<br />

haben es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

bewährte Familientraditionen und<br />

-rezepte modern und zeitgemäß zu<br />

interpretieren. Das Haus wurde<br />

schon oft gewürdigt u.a. im Michelin<br />

mit dem Bib Gourmand und dem<br />

Qualitätssiegel. Weiters ist das<br />

»Büscher's Restaurant« auch<br />

Mitglied bei »Chaine des Rotisseurs«.<br />

BÜSCHER'S HOTEL UND<br />

RESTAURANT<br />

Carl-Severing-Straße 136<br />

33649 Bielefeld<br />

T: +49 521 946140<br />

www.hotel-buescher@t-online.de<br />

www.hotel-buescher.de<br />

dez–feb 2019 falstaff<br />

223


DIE WUNDERBARE WELT<br />

DER FALSTAFF GUIDES!<br />

DIREKT<br />

BESTELLEN:<br />

FALSTAFF.DE/<br />

GUIDES<br />

<strong>Falstaff</strong> Weinguide<br />

<strong>Deutschland</strong> 2019<br />

640 Seiten, € 19,90<br />

ISBN: 978-39817794-7-9<br />

<strong>Falstaff</strong> Bar- & Spiritsguide<br />

<strong>Deutschland</strong> 2019<br />

336 Seiten, € 9,90<br />

ISBN: 978-39817794-8-6<br />

<strong>Falstaff</strong> Weinguide <strong>Deutschland</strong> 2019<br />

Die besten deutschen Weingüter und die vielversprechendsten Neu ent deckungen, beschrieben<br />

und nach dem 100-Punkte-System bewertet.<br />

<strong>Falstaff</strong> Bar- & Spiritsguide <strong>Deutschland</strong> 2019<br />

Die besten Bars in <strong>Deutschland</strong>, Österreich und der Schweiz – getestet und bewertet von der <strong>Falstaff</strong>-Community.<br />

Plus: 170 Spirituosen im Test<br />

Ab sofort im ausgewählten Buch- und Zeitschriftenhandel erhältlich.<br />

Oder direkt bestellen: www.falstaff.de/guides, T: 0 40 38 6666-307 oder unter abo@falstaff.de<br />

Folgen Sie uns auch auf<br />

facebook.com/falstaff.magazin


TOURISMUS NRW / promotion<br />

Pils.<br />

Kölsch.<br />

Altbier.<br />

Biergenuss im Dreistromland<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Fotos: Tourismus NRW e.V., Tourismus NRW T. Walck, Tourismus NRW R. Sondermann, Copyright für Freisteller: M. Kliemt<br />

Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Diese vier<br />

Zutaten zeigen, wie wenig im Grunde nötig<br />

ist, um etwas Besonderes zu erschaffen.<br />

Mit diesen Rohstoffen wird im Genussland<br />

NRW Großartiges gebraut.<br />

Kölner Brauhauskultur.<br />

Nordrhein-Westfalen ist<br />

nicht umsonst das<br />

deutsche Bundesland<br />

mit der größten Vielfalt<br />

an Bierspezialitäten. Egal<br />

ob dunkel oder hell, ober- oder<br />

untergärig, fruchtig oder herb –<br />

der hiesige Biermarkt wird<br />

immer facettenreicher und hält<br />

für jeden Gaumen den passenden<br />

Gerstensaft bereit. Welches<br />

Bier getrunken wird, ist für viele<br />

Menschen mehr als eine Frage<br />

des Geschmacks. Bier schafft<br />

Identität und ist ein Bekenntnis<br />

zur Region oder Stadt. Im<br />

Dreistromland Nordrhein-<br />

Westfalen fließen vor allem<br />

Pils, Alt und Kölsch. Und die<br />

Anzahl an Braustätten wächst.<br />

Allein in NRW gibt es über<br />

130 aktive Brauereien, womit<br />

es auf Platz drei der Bundesländer<br />

mit den meisten Biererzeugern<br />

liegt. Dieser Anstieg liegt<br />

unter anderem am Trend zu<br />

kleinen Spezialitätenbrauereien,<br />

die verstärkt auf exklusive,<br />

besonders aromaintensive<br />

Craft-Beer-Kreationen setzen.<br />

DIE NRW-BIERROUTEN<br />

»Erfahrbar« werden das Kult-<br />

Getränk und die tief verwurzelte<br />

Bierkultur in Nordrhein-<br />

Westfalen auf drei verschiedenen<br />

Bierrouten. In Südwestfalen,<br />

im Rheinland und im<br />

Teutoburger Wald laden die<br />

Touren ein, historische Brauereien,<br />

außergewöhnliche Braumeister<br />

und feine Bierspezialitäten<br />

kennenzulernen.<br />

INFO<br />

Eine Übersicht der schönsten Brauhäuser<br />

und Brauereibesichtigungen,<br />

die geschmackvollen Bierrouten,<br />

das ungewöhnliche Porträt des<br />

kölschen Köbes Timo, »bierige«<br />

Rezepte sowie ein ausführliches<br />

Interview mit NRW-Bier-<br />

Botschafter Matthias Kliemt<br />

(siehe Foto) unter<br />

www.dein-nrw.de/<br />

biergenuss-in-nrw<br />

Gefördert durch:<br />

dez–feb 2019 falstaff 225


vinotheken<br />

PLZ 0...<br />

VINELLO.STORE IN DER CENTRUM GALERIE<br />

DRESDEN Prager Straße 15, 01069 Dresden<br />

www.vinello.de<br />

KAMA WINE & SPIRIT(S) Florian-Geyer-Str. 58<br />

01309 Dresden, www.kamawine.de<br />

AMBIENTE K UG Marktstraße 2, 08523 Plauen<br />

www.ambiente-k.de<br />

PLZ 1...<br />

BAUER GMBH + CO. KG<br />

Gartenstr. 102, 10115 Berlin, www.vinothek-berlin.de<br />

PLANET WEIN<br />

Mohrenstr. 30 (Eingang Charlottenstr.), 10117 Berlin<br />

www.planet-weinhandel.de<br />

BARRIO WEINE Dircksenstr. 42–44, 10178 Berlin<br />

www.barrio-weine.de<br />

GRÜNBERGER WEINHANDLUNG<br />

Grünberger Str. 18, 10243 Berlin<br />

www.gruenberger- weinhandlung.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-PRENZLAUER BERG<br />

Hermann-Blankenstein-Str. 48, 10249 Berlin<br />

www.frischeparadies.de<br />

FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-CHARLOTTENBURG<br />

Morsestr. 2, 10587 Berlin, www.frischeparadies.de<br />

KOPENHAGENER WEINHANDLUNG<br />

Kopenhagener Str. 72, 10437 Berlin<br />

www.nixwiewein.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Knesebeckstraße 86<br />

10623 Berlin, www.vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Westfälische Straße 52<br />

10711 Berlin, www.vinos.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Nassauische Straße 36<br />

10717 Berlin, www.vinos.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER BERLIN<br />

Lietzenburger Str. 93–95, 10719 Berlin-Wilmersdorf<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

ANDRÉ MACIONGA CUVÉE GMBH<br />

Bülowstraße 66, Aufgang C<br />

10783 Berlin, www.andremaciongacuvee.com<br />

WEIN & VINOS GMBH Mittenwalder Straße 16<br />

10961 Berlin, www.vinos.de<br />

NOT ONLY RIESLING<br />

Schleiermacherstr. 25, 10961 Berlin-Kreuzberg<br />

www.not-only-riesling.de<br />

ALTROVINO<br />

Grimmstraße 17, 10967 Berlin-Kreuzberg<br />

www.altrovino.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Ludolfinger Platz 1–3<br />

13465 Berlin, www.vinos.de<br />

VINUM SPEZIALITÄTENKONTOR<br />

Danckelmannstr. 29, 14059 Berlin<br />

www.vinumberlin.de<br />

WEIN & VINOS GMBH<br />

Clayallee 326, 14169 Berlin, www.vinos.de<br />

VINOSCOUT GMBH Albert-Einstein-Ring 24<br />

14532 Berlin, www.vinoscout.de<br />

WSD WEIN U. SPIRITUOSEN DISTRIBUTIONS GMBH<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Hasestraße 19, 18182 Bentwisch<br />

www.harms-steder.de<br />

PLZ 2...<br />

CA IM PÖSELDORF CENTER<br />

Mittelweg 130–138, 20148 Hamburg<br />

www.enoteca.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG EPPENDORF<br />

Christoph-Probst-Weg 3, 20251 Hamburg<br />

www.rindchen.de<br />

ENOTECA IM HANSE-VIERTEL GMBH<br />

Große Bleiche 36, 20354 Hamburg, www.enoteca.de<br />

DAS WEINKONZEPT Moisburger Str. 4<br />

21279 Hollenstedt, www.das-weinkonzept.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG UHLENHORST<br />

Hofweg 62, 22085 Hamburg, www.rindchen.de<br />

ENOTECA IM AEZ<br />

Heegbarg 31, 22391 Hamburg, www.enoteca.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-SASEL<br />

Stadtbahnstr. 2, 22393 Hamburg-Sasel<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

RAVENBORG PAN Y VINO Elbchaussee 520<br />

22587 Hamburg, www.ravenborg.de<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG GROSS FLOTTBEK<br />

Osdorfer Landstraße 33, 22607 Hamburg<br />

www.rindchen.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-BAHRENFELD<br />

Theodorstr. 42, 22761 Hamburg-Bahrenfeld<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

WEINOUTLET WEINHANDEL Stresemannstr. 375<br />

22761 Hamburg, www.wein-outlet.com<br />

RINDCHEN’S WEINKONTOR RELLINGEN<br />

Hauptstraße 96, 25462 Rellingen, www.rindchen.de<br />

EIDERSTEDTER WEINDEPOT<br />

Norderring 46, 25836 Garding<br />

www.eiderstedter-weindepot.de<br />

VINO-VIN WEINHANDELSGESELLSCHAFT<br />

Mittelweg 5, 25980 Tinnum/Sylt<br />

www.vinovin-sylt.de<br />

VINESHOP24 GMBH & CO. KG<br />

Dieselstr. 4, 26899 Rhede (Ems), www.vineshop24.de<br />

ALLGEIER WEIN & GENUSS<br />

Hauptstraße 38, 27111 Osterholz- Scharmbeck<br />

www.weinallgeier.de<br />

WEINKONTOR ALLGEIER<br />

Hauptstr. 50, 27711 Osterholz- Scharmbeck<br />

www.weinallgeier.de<br />

GUTE WEINE – LOBENBERG GMBH & CO. KG<br />

Tiefer 10, 28195 Bremen, www.gute-weine.de<br />

EWINE »DER LADEN«<br />

Neustadt 36/37, 29225 Celle, www.ewine.eu<br />

PLZ 3...<br />

MÖVENPICK WEINKELLER HANNOVER<br />

Podbielskistr. 168, 30177 Hannover<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

FEINKOST PLINKE Marktstr. 31<br />

31535 Neustadt, www.plinke-catering.de<br />

WEINZEICHEN Kirchenplatz 13, 31737 Rinteln<br />

www.weinzeichen.de<br />

WEIN IM FACHWERK Lange Str. 91<br />

33378 Rheda- Wiedenbrück<br />

www.lieblingsweinladen.de<br />

WEINKONTOR FREUND<br />

Nienkamp 17, 33829 Borgholzhausen<br />

www.weinkontor-freund.de<br />

VINEXUS DEUTSCHLAND GMBH<br />

Perchstetten 5, 35428 Langgöns<br />

www.vinexus.eu<br />

PLZ 4...<br />

ANDERWEINIG Hohe Straße 29, 40213 Düsseldorf<br />

www.anderweinig.de<br />

CONCEPT RIESLING OHG Stand A5 Carlsplatz<br />

40213 Düsseldorf<br />

www.conceptriesling.com<br />

MÖVENPICK WEINKELLER, DÜSSELDORF<br />

Herzogstr. 29–31, 40215 Düsseldorf<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

LORENC DUDAS WEINHANDEL E.K.<br />

Achenbachstr. 72, 40237 Düsseldorf,<br />

www.vinlorenc.de<br />

SAITTA IMPORT GMBH<br />

Luegallee 79, 40545 Düsseldorf, www.saittavini.de<br />

GÉRARDS WEIN-MARKT<br />

Bergische Landstr. 618, 40629 Düsseldorf<br />

www.gerards-weinmarkt.de<br />

WEINE & FEINKOST Friedrich-Engels-Allee 58<br />

42285 Wuppertal, www.weine-feinkost.de<br />

FABBRICA WEINHANDEL GMBH An der Bergbahn 21<br />

42289 Wuppertal, www.fabbrica.one<br />

WEINSTEIN NEUMANN GBR Westfalenweg 11<br />

42111 Wuppertal, www.weinstein24.de<br />

INTABA-WEINE KERSTIN BECKMANN<br />

Schallbruch 59, 42781 Haan, www.intaba-weine.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER DORTMUND<br />

Brennaborstr. 5 (Indupark), 44149 Dortmund<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

Sind Sie auf der Suche<br />

nach tollen Weinen?<br />

Dann sind Sie hier<br />

genau richtig!<br />

DER WEINHANDEL BÜRGERHEIM GMBH<br />

Hohenzollernstr. 40, 45128 Essen<br />

www.derweinhandel.de<br />

VINO GRANDE Von-Schmoller-Str. 8<br />

45128 Essen, www.vino-grande.de<br />

CB-WEINHANDEL Am Ardey 3<br />

45134 Essen, www.cb-weinhandel.de<br />

KETTWIGER WEINKELLER E. K. Hauptstr. 82<br />

45219 Essen, www.kettwiger-weinkeller.de<br />

WEINHANDEL HAUSCHILD Moltkestr. 36<br />

47058 Duisburg, www.weinhandel- hauschild.de<br />

WEINHAUS FALLNIT<br />

Martinistr. 61, 48268 Greven, www.fallnit.de<br />

NUR GUTES<br />

Bosinks Kamp 10, 48531 Nordhorn<br />

www.nurgutes.de<br />

WEINHAUS A. G. DIENINGHOFF<br />

Süringstr. 39, 48653 Coesfeld<br />

PLZ 5...<br />

WEINHAUS PETER WOLF<br />

Venloer Straße 93, 50259 Pulheim<br />

www.weinhauspeterwolf.de<br />

WEINPUNKT Antwerpener Str. 9–11<br />

50672 Köln, www.weinpunktonline.de<br />

ZWÖLFGRAD SEKT & WEIN Martin-Luther-Platz 1<br />

50677 Köln, www.zwoelfgrad.de<br />

FRISCHMARKT ZICKUHR GMBH<br />

Dürener Str. 199–203, 50931 Köln<br />

www.edeka-zickuhr.com<br />

KÖLNER WEINKELLER Stolberger Str. 92<br />

50933 Köln, www.koelner-weinkeller.de<br />

BAYER GASTRONOMIE GMBH WEINKELLER<br />

Kaiser-Wilhelm-Allee 3, 51373 Leverkusen<br />

www.bayer-gastronomie.de<br />

CHAMPA VINS FRANÇAIS GMBH<br />

Am Glasofen 9, 52222 Stolberg, www.champa.de<br />

DAGERNOVA WEINMANUFAKTUR<br />

Heerstr. 91–93, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />

www.dagernova.de<br />

WEINHAUS GUT SÜLZ GMBH Bachstr. 157<br />

53639 Königswinter, www.weinhaus-gutsuelz.de<br />

WEINGUT – WEINHANDEL JOHANN HILD E. K.<br />

Bahnhofstr. 33, 54457 Wicheringen, www.hild-wein.de<br />

WEINGUT DANIEL MATTERN Am Römer 4–6<br />

55234 Monzernheim, www.danielmattern.de<br />

WEINGUT BERNHARD-RÄDER Langgasse 41<br />

55234 Flomborn, www.bernhardraeder.de<br />

WEINGUT BRAUNEWELL Am Römerberg 34<br />

55270 Essenheim, www.weingut- braunewell.de<br />

WEINGUT WOLF-DEISS Obergasse 11<br />

55278 Uelversheim, www.weingut-wolf-deiss.de<br />

HOFGUT DONNERSBERG Außerhalb 2<br />

55578 Vendersheim, www.hofgut-donnersberg.de<br />

GENUSSZIMMER REGIONAL VERFÜHRT<br />

Ferdinand-Sauerbruch- Str. 36, 56073 Koblenz<br />

www.genusszimmer.de<br />

WEIN KELLER Triftstr. 30, 57258 Freudenberg<br />

www.wein-keller-freudenberg.de<br />

WEINHANDEL MÜNDELEIN Bischof-Henninghaus-<br />

Str. 4, 58706 Menden<br />

FRÖHLIG WEIN & GETRÄNKE-THERME<br />

Oelder Str. 1, 59320 Ennigerloh<br />

www.getraenke-therme.de<br />

REWE BUSCHKÜHLE<br />

Quellenstraße 17, 59556 Lippstadt<br />

www.rewe-buschkuehle.de<br />

FEINKOST SCHOLZ GMBH Potsdamer Platz 3<br />

59797 Soest, www.wein-direktimport.de<br />

PLZ 6...<br />

MÖVENPICK WEINKELLER FRANKFURT<br />

Hanauer Landstr. 204–206, 60314 Frankfurt a. M.<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

ULI’S WEINDEPOT Untertor 9, 63707 Wächtersbach<br />

VINOCENTRAL GMBH Platz der deutschen Einheit 21,<br />

64293 Darmstadt, www.vinocentral.de<br />

WEINGALERIE SPUNDLOCH<br />

Drusustr. 17, 64625 Bensheim-Auerbach<br />

www.weingalerie- spundloch.de<br />

Fotos: iStock<br />

226<br />

falstaff dez–feb 2019


partner<br />

WEINHÄNDLER<br />

UND WINZER<br />

WEINKISTE MARKETING & VERSANDHANDELS GMBH<br />

Grund 33, 65366 Johannisberg/Rhg.<br />

www.wein-kiste.com<br />

WEINGUT BERNHARD MEHRLEIN Urbanstr. 29<br />

65375 Oestrich-Winkel, www.weingut-mehrlein.de<br />

VINO D’ITALIA Eddersheimer Str. 2<br />

65719 Hofheim, www.vinoditalia.eu<br />

AMC WEIN-IMPORT Straße des 13. Januar 10<br />

66121 Saarbrücken, www.amcweinimport.de<br />

WÄINGWINO – LÖWWEINE S. À R. L.<br />

Am Campus 3, 66287 Quierschied- Göttelborn<br />

www.waeingwino.com<br />

JACOVIN WEINHANDEL BERNHARD JACOB GMBH<br />

Am Sandberg, 66333 Völklingen, www.jacovin.de<br />

VIF WEINHANDEL GMBH<br />

Kreppstr. 7, 66333 Völklingen, www.vif.de<br />

FEINE WEINE BACKES Obere Kaiserstr. 43<br />

66386 St. Ingbert- Rohrbach, www.backes-weine.de<br />

JACOPINI IMPORT GMBH Am Gneisenauflöz 1<br />

66538 Neunkirchen, www.jacopini.de<br />

W. SPIES & CO. GMBH Am Steil 1, 66679 Losheim<br />

am See, www.weine-spirituosen-spies.de<br />

PINARD DE PICARD GMBH & CO. KG<br />

Campus Nobel, Alfred-Nobel-Allee 28<br />

66793 Saarwellingen, www.pinard.de<br />

WEINGUT AUGUST ZIEGLER Bahnhofstr. 5<br />

67487 Maikammer, www.august-ziegler.de<br />

WEINGUT BOSSERT Hauptstr. 15<br />

67598 Gundersheim, www.bossert-gundersheim.de<br />

IRMGARD’S WEIN-CAPINET Richard-Lenel-Str. 17<br />

68259 Mannheim, www.wein-capinet.de<br />

GRANDS VINS EUROPE Hauptstr. 12<br />

69221 Dossenheim, www.grands-vins-europe.de<br />

PLZ 7...<br />

FISCHER + TREZZA IMPORT GMBH<br />

Ulmer Str. 150, 70118 Stuttgart, www.fischer-trezza.de<br />

LE ROCHER WEIN- UND GENUSSKONTOR<br />

Schlosserstr. 23, 70180 Stuttgart, www.le-rocher.de<br />

WEINHANDLUNG JOACHIM SCHMID<br />

Bauernwaldstr. 22, 70195 Stuttgart<br />

www.weinhandlung-schmid-stuttgart.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER STUTTGART Rotenwaldstr.<br />

132, 70197 Stuttgart, www.moevenpick-wein.de<br />

CHARLES’ VINOTHEK GMBH<br />

Gartenstr. 14/1, 70771 Leinfelden- Echterdingen<br />

www.charles-vinothek.de<br />

WEINHAUS HAAR Obere Bahnhofstr. 10<br />

71522 Backnang, www.weinhaus-haar.de<br />

WEINGUT SONNENHOF<br />

MARTIN & JOACHIM FISCHER GBR<br />

Sonnenhof 2, 71665 Vaihingen/Enz-Gündelbach<br />

www.weingutsonnenhof.de<br />

VINO VINO BODEGA Schlossgartenstr. 10<br />

72622 Nürtingen, www.vinovino-bodega.com<br />

CANTINA ADORNETTO<br />

Teckstraße 12, 73230 Kirchheim/Teck<br />

www.cantinaadornetto.de<br />

VINOTHEK AM SCHWEINEMARKT<br />

Turmstr. 10, 73230 Kirchheim/Teck<br />

www.vinothek-am-schweinemarkt.de<br />

VINOTECK GMBH<br />

Neue Str. 45, 73277 Owen/Teck, www.vinoteck.de<br />

MACK UND SCHÜHLE AG – WEINWELT<br />

Neue Str. 45, 73277 Owen/Teck, www.weinwelt.de<br />

KESSLER SEKT Georg-Christian-von- Kessler-<br />

Platz 12–16, 73728 Esslingen, www.kessler-sekt.de<br />

ITALFOOD GMBH<br />

Salzstr. 106–110, 74076 Heilbronn, www.italvino.de<br />

CITY AND MORE Am Markbach 13, 76547 Sinzheim<br />

www.cityandmore.de<br />

WEINGUT SVEN NIEGER Gartenstr. 21<br />

76534 Baden-Baden<br />

www.sven-nieger.de<br />

WEINHAUS TINA PFAFFMANN GMBH<br />

Am Stahlbühl, 76833 Frankweiler<br />

www.wein-pfaffmann.de<br />

WEINGUT SANKT ANNABERG<br />

Sankt-Anna-Str. 203, 76835 Burrweiler<br />

www.sankt-annagut.com<br />

PROHOGA ORTENAU GMBH & CO. KG<br />

Gewerbestr. 11, 77749 Hohberg-Niederschopfheim<br />

www.prohoga.de<br />

PROHOGA GMBH & CO. KG Salinenstr. 56<br />

78054 Villingen-Schwenningen, www.prohoga.de<br />

RIEGEL WEINIMPORT Steinäcker 12<br />

78359 Orsingen, www.riegel.de<br />

WEIN HAAS An der Steige 16, 78713 Schramberg<br />

www.wein-haas.de<br />

FRANZ KELLER SCHWARZER ADLER Badbergstr. 23<br />

79235 Vogtsburg- Oberbergen, www.franz-keller.de<br />

WEINHAUS HEGER Bachenstr. 21<br />

79241 Ihringen, www.heger-weine.de<br />

WEINHANDLUNG GROSS Cornelia-Passage<br />

79312 Emmendingen, www.weinhandlung-gross.de<br />

WEINGUT ZIMMERMANN Bürgelnblick 1<br />

79418 Schliengen, www.zimmermann-wein.eu<br />

WEINCENTER LÖRRACH<br />

Weinbrennerstr. 2b, 79539 Lörrach<br />

www.weincenterloerrach.de<br />

WEINGUT CLAUSS Obere Dorfstr. 39<br />

79807 Nack, www.weingutclauss.de<br />

PLZ 8...<br />

FRISCHEPARADIES KG NL MÜNCHEN<br />

Zenettistr. 10, 80337 München<br />

www.frischeparadies.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-NORD<br />

Nymphenburgerstr. 81, 80636 München<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

GARIBALDI Frohschammerstr. 14, 80807 München<br />

www.garibaldi.de<br />

MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-SÜD<br />

Boschetsrieder Str. 60, 81379 München<br />

www.moevenpick-wein.de<br />

OESIWEIN<br />

Falkenstr. 29, 81541 München, www.oesiwein.de<br />

WEIN & VINOS GMBH Wörthstraße 36<br />

81667 München, www.vinos.de<br />

KALEA AUSGEWÄHLTE WEINE Amberger Str. 18<br />

81679 München, www.kalea-weine.de<br />

ANTON GROISS WEINE<br />

Rambaldistr. 27, 81927 München<br />

www.groiss-weine.de<br />

DER WEINLADEN Carl-Benz-Str. 14<br />

82205 Gilching, www.derweinladen.de<br />

DER WEINLADEN IM WIRTSHAUS AM KURPARK<br />

Parkweg 8, 82491 Grainau<br />

www.wirtshausamkurpark.de<br />

MANUFAKTUR BEIM FISCHER RESTAURANT<br />

AMMERSEE Landsberger Str. 80, 82266 Stegen<br />

am Ammersee, www.fischer-ammersee.com<br />

VINICULTI Klepperstr. 18 f, 83026 Rosenheim<br />

www.viniculti.de<br />

WEINFACHHANDEL RESI ENGLHART Mailling 6,<br />

83104 Tuntenhausen, www.wein-resi-englhart.de<br />

UNGER WEINE KG Aschauer Str. 3–5<br />

83112 Frasdorf, www.ungerweine.de<br />

WELTKLASSEWEINE<br />

Aufhamer Str. 41b, 83299 Aschau<br />

www.weltklasseweine.de<br />

TEE & WEINKOST IRNSPERGER<br />

Ludwigstr. 14, 83435 Bad Reichenhall<br />

www.genusswelt-irnsperger.de<br />

WEINFREUNDE BEI REWE GRUBER<br />

Bahnhofstraße 9, 83543 Rott am Inn<br />

www.weinfreunde.de/weinfreunde-bei-rewe-gruber<br />

WEIN-BLÜTE Seestr. 3, 83700 Rottach-Egern<br />

www.wein-bluete.de<br />

GETRÄNKE KONDRASCHIN<br />

Altdorfer Str. 47, 84032 Landshut<br />

WEINKABINETT VIEHBECK<br />

Ludwigstraße 85/87, 84524 Neuötting<br />

www.weinkabinett-viehbeck.de<br />

WEINSCHMECKER GMBH<br />

Friedrichshofener Str. 1, 85049 Ingolstadt<br />

www.weinschmecker-ingolstadt.de<br />

WEINZIERL’S WEINKISTL Schulstr. 9<br />

85276 Pfaffenhofen, www.wein-weinzierl.de<br />

KOSTBAR IM REWE MARTIN GRUBER<br />

Leonhardstr 5a, 85567 Grafing<br />

www.rewe-gruber.de/kostbar<br />

DER WEINPHILOSOPH Wendelsteinstr. 4<br />

85591 Vaterstetten, www.weinphilosoph.de<br />

VINOPOLIS GMBH & CO. KG Curt-Frenzel-Str. 10a<br />

86167 Augsburg, www.vinopolis.de<br />

CIBI & BONTÁ CANTATORE GMBH<br />

Bürgermeister-Müller-Str. 13<br />

86663 Asbach-Bäumenheim, www.cantatore.de<br />

WEINHAUS DANTONELLO<br />

Hofgasse 5, 86732 Oettingen, www.dantonello.de<br />

VITEX WEIN & FEINES<br />

Mollenberg 38, 88138 Hergensweiler<br />

WEINZENTRALE EBERLE Berblinger Str. 20<br />

88471 Laupheim, www.weinzentrale.de<br />

SELECTION WEIN UND DESIGN Ravensburger Str. 28<br />

88677 Markdorf, www.selection-weine.de<br />

PLZ 9...<br />

FRUCHTECKE SCHLOSSER E. K. Schieräckerstr. 44<br />

90431 Nürnberg, www.fruchtecke.de<br />

BRAKHOFF GETRÄNKE UND MEHR GMBH<br />

Erlanger Str. 8, 91056 Erlangen- Frauenaurach<br />

www.brakhoff.de<br />

WEINHANDLUNG LINDENKELLER<br />

Sebastianstraße 20, 91058 Erlangen<br />

www.lindenkeller.net<br />

APROPOS WEIN Seilerberg 6 c<br />

94086 Bad Griesbach, www.aproposwein.com<br />

WEIN-OERTEL GMBH Große Johannisgasse/Zeughaus<br />

96450 Coburg, www.wein-oertel.com<br />

DIVINO NORDHEIM THÜNGERSHEIM EG<br />

Langgasse 33, 97334 Nordheim / Main<br />

www.divino-wein.de<br />

FÜRSTLICH CASTELL’SCHES DOMÄNENAMT<br />

Schlossplatz 5, 97355 Castell, www.castell.de<br />

BECKSTEINER WINZER Weinstr. 30, 97922 Lauda<br />

www.becksteiner-winzer.de<br />

Online<br />

BAUER GMBH & CO. KG www.bauer-vinothek.de<br />

BELVINI.DE WEINVERSAND www.belvini.de<br />

BREMER WEINKOLLEG www.bremer-weinkolleg.de<br />

CARL TESDORPF GMBH www.tesdorpf.de<br />

FRANKREICHS WEINE www.frankreichsweine.de<br />

GENUSS7.DE GMBH www.genuss7.de<br />

JÜRGEN LANG WEINE www.probiowein.de<br />

LUDWIG VON KAPFF GMBH www.ludwig-von-kapff.de<br />

NUR GUTES www.nurgutes.de<br />

NUSSBAUM-WEINE WEINGENUSS<br />

www.nussbaum-weine.de<br />

REWE WEIN ONLINE GMBH www.weinfreunde.de<br />

SUPERIORE.DE GMBH – ITALIENS BESTE SEITEN<br />

www.superiore.de<br />

VINELLO WEINVERSAND & WEINHANDEL<br />

www.vinello.de<br />

WEINVORTEIL www.weinvorteil.de<br />

WEINSHOP EBROSIA www.ebrosia.de<br />

WEIN & VINOS GMBH www.vinos.de<br />

WINE & WATERS www.wineandwaters.de<br />

Bei diesen ausgewählten<br />

Weinhändlern<br />

und Winzern finden<br />

Sie <strong>Falstaff</strong>!<br />

Buchungsinfos zu dieser Rubrik<br />

erhalten Sie telefonisch unter<br />

+49 211 966629-97 oder per<br />

E-Mail an: sales@ falstaff.de<br />

dez–feb 2019 falstaff 227


shortlist<br />

WEINE AUS ALLER WELT<br />

AKTUELL IM HANDEL<br />

Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />

Flaschenpost von Weinhändlern,<br />

die neue Produkte aus aller Welt vorstellen<br />

möchten. Diese Weine verschiedenster Preiskategorien<br />

sind von höchst unterschiedlicher Stilistik und<br />

Herkunft. Wir haben uns entschieden, die interessantesten<br />

Produkte in der Rubrik »Shortlist« vorzustellen, wobei das<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis eine wesentliche Rolle spielt. Auf<br />

diesen zwei Seiten geht es um Weine, die wir für besonders<br />

empfehlenswert halten – aus verschiedenen Gründen. Deshalb<br />

haben wir die »Shortlist« in drei Kategorien gegliedert:<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mind. 88 von<br />

100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten erreichen, also ein »Sehr gut«. Mit einem<br />

Endverbraucher-Preis von unter 10 Euro empfiehlt er sich für den<br />

Alltagsgebrauch nach dem Motto: viel Wein für wenig Geld.<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

In der Preiskategorie zwischen 10 und 20 Euro muss ein Wein<br />

schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme liegt<br />

daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />

Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss<br />

ein Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktezahl<br />

liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich<br />

zu den allerbesten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser<br />

Luxus kategorie kein Limit.<br />

LEGENDE PUNKTE:<br />

95–100 Klassiker<br />

93–94 ausgezeichnet<br />

91–92 exzellent<br />

88–90 sehr gut<br />

BEST BUY<br />

90<br />

2015 Rioja Crianza<br />

Hacienda Lopez de Haro<br />

Rioja, Spanien<br />

Verschlossen, etwas Holz, Zimt, reife<br />

Schwarzkirsche. Geschmeidiger Ansatz, sandiges<br />

Tannin in durchaus markanter Dosis,<br />

gute Dichte, aber keine Adstringenz, milde<br />

Säure, noch verschlossen, mit besten Anlagen<br />

für eine Entfaltung hin zur Eleganz. Erste<br />

würzige Andeutungen im Abklang.<br />

www.weinkontor-freund.de<br />

€ 8,99<br />

89<br />

2017 Landlese Pfalz<br />

Grauburgunder trocken<br />

Weingut Bremer, Pfalz, <strong>Deutschland</strong><br />

Kastanienhonig, Birne, deutlich Pinot-beerige,<br />

aber auch nussige Noten. Am Gaumen<br />

rank und schlank, aber das mit viel Extrakt<br />

und Hintergrund, moderater Alkohol, gut<br />

eingebundene Säure, salzige Komponenten.<br />

Ein herzhafter Genuss mit Drive und ganz<br />

ohne die übliche Breite der Sorte.<br />

www.koelner-weinkeller.de<br />

€ 9,50<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

90<br />

2017 Granbeau GSM Grande Réserve<br />

Cellier d’Eole<br />

Languedoc, Frankreich<br />

Buttrig, rahmig im Duft, etwas Karamell,<br />

aber auch trockenes Gestrüpp, eher Outback<br />

als Macchia, Sauerkirsche, Milchschokolade,<br />

Rosine, am Gaumen viel Saft und Frucht,<br />

mittelgewichtiger Extrakt, cremiger Hintergrund,<br />

mürbes, aber nicht weichgespültes<br />

Tannin, fruchtiger und würziger Abklang.<br />

Recht komplett, exzellente Assemblage.<br />

www.weinfreunde.com, € 6,95<br />

89<br />

2017 Gran Appasso bianco Puglia Bianco<br />

Femar Vini<br />

Apulien, Italien<br />

Zitrusfrucht und blumige, an Fiano erinnernde<br />

Noten. Schlank und dabei seidig am Gaumen,<br />

mit milder, aber ausreichend Frische<br />

spendender Säure, ausgewogen und recht<br />

appetitlich in seiner würzigen Art, ein unkomplizierter,<br />

aber nicht banaler Weißer,<br />

ideal zu einfacher mediterraner Kost.<br />

www.belvini.de<br />

€ 7,50<br />

Fotos: beigestellt<br />

228 falstaff dez–feb 2019


TASTINGS<br />

EMPFEHLUNGEN<br />

89<br />

2016 Umbria Sangiovese<br />

La Carraia, Umbrien, Italien<br />

Blaubeere und Bitterschokolade, Amarenakirsche<br />

und ein Hauch von Kräutern. Am<br />

Gaumen mit guter Proportion: viel Saft und<br />

Frucht, geschmeidige Grundierung, eher<br />

milde Säure, präsentes, aber nicht hartes<br />

Tannin, gut integrierter Alkohol. Zeigt<br />

Italianità in einem schönen Alltagsformat,<br />

zur Salami und zum Prosciutto.<br />

www.weinfreunde.com<br />

€ 6,30<br />

88<br />

2017 Gran Appasso Blush Puglia Rosato<br />

Femar Vini<br />

Apulien, Italien<br />

Pastellfarben rosa. Im Duft Erdbeere<br />

und Hagebuttentee. Weich ansetzend,<br />

dann erstaunlich stoffig, kraftvoller Alkohol,<br />

gut eingebundene, nicht zu milde<br />

Säure, ein fest gebündelter Rosé, der<br />

unbedingt eine Speise zur Begleitung<br />

verlangt.<br />

www.belvini.de<br />

€ 7,50<br />

90<br />

2017 Gavi DOCG<br />

Ottosoldi<br />

Piemont, Italien<br />

Sehr duftig mit Noten von Veilchenpastille<br />

und Gariguette-Erdbeere, fast Lavendel.<br />

Am Gaumen körperreich, dabei linear<br />

gebaut, mit einem festen, noch verschlossenen<br />

Kern, reife, gut integrierte Säure,<br />

ein Weißer mit Statur und gutem Reifepotenzial.<br />

www.tesdorpf.de<br />

€ 14,90<br />

90<br />

2017 Terlaner Classico Alto Adige DOC<br />

Cantina Terlan, Südtirol, Italien<br />

Heublumen, Calendula, Sesamöl, am Gaumen<br />

sehr klassisch gebaut, reife Säure, stoffige<br />

und geschmeidige Noten, aber das völlig<br />

ohne Fettpölsterchen, grundsolides Handwerk,<br />

benötigt noch ein, zwei Jahre zur vollen<br />

Entfaltung, und wird dann ein formidabler<br />

Speisenbegleiter zu Geflügel, oder<br />

Schlutzkrapfen.<br />

www.tesdorpf.de<br />

€ 13,90<br />

FAVORITE<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

93<br />

2014 Lula Toscana rosso<br />

Collosorbo, Toskana, Italien<br />

Minze, Johannisbeerblätter, Brennnessel,<br />

Menthol, Kakaobohne, am Gaumen ein saftiges,<br />

sehr frisches Tannin, gut extrahiert,<br />

spannungsvoll, aber nicht grün, integrierter<br />

Alkohol, drahtige Säure, fulminante Dichte,<br />

aber das ohne Massivität – ein Wein, der<br />

nach einem großen Stück geschmorten<br />

Rindfleischs verlangt.<br />

www.weinkontor-freund.de<br />

€ 33,60<br />

TOP VALUE<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

91<br />

2015 Biskero Chianti Riserva<br />

Salcheto<br />

Toskana, Italien<br />

Etwas Cocktailkirsche, weißer Pfeffer,<br />

Ricola-Kräuterzucker, Menthol Durchaus<br />

vielschichtig, aber noch nicht offen. Trockenes<br />

Tannin, gute Dichte, noch jung, milde,<br />

aber ausreichende Säure, hat Präsenz und<br />

Tiefe, braucht noch mindestens drei, vier<br />

Jahre, um sich ganz zu zeigen.<br />

www.koelner-weinkeller.de<br />

€ 11,–<br />

dez–feb 2019<br />

falstaff 229


tasting / CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />

Fotos: beigestellt<br />

230<br />

falstaff dez–feb 2019


Die malerischen Hügel zwischen<br />

Florenz und Siena sind die<br />

Heimat des Chianti Classico.<br />

CHIANTI<br />

CLASSICO<br />

EIN GENUSS!<br />

In der Bastflasche war er vor langer Zeit der<br />

Inbegriff italienischen Lebensstils; dann war er<br />

viele Jahre verpönt, nun ist er wieder zurück.<br />

Chianti Classico zeigt beachtliche Qualitäten: saftig<br />

und mit feinem Tannin bietet er tollen Trinkfluss.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />

PLATZ<br />

QUERCIABELLA<br />

2016 Chianti Classico<br />

Die Hügel zwischen Florenz und<br />

Siena sind das Anbaugebiet des<br />

Chianti Classico. 2015 und<br />

2016 waren hier zwei hervorragende<br />

Jahrgänge. Vom Jahrgang<br />

2015 präsentieren sich die Weine füllig und<br />

rund, Weine aus 2016 zeigen sich etwas frischer,<br />

haben kernigeres Tannin und mehr<br />

Spannung. Der einfache Chianti Classico, im<br />

Fachjargon auch als »Annata« bezeichnet,<br />

wurde bei Feintrinkern, die auf sich hielten,<br />

lange Zeit wenig beachtet. Sie konzentrierten<br />

sich vielmehr auf Chianti Classico Riserva<br />

oder Weine aus dem neuen Top-Segment<br />

Chianti Classico Gran Selezione. Klammheimlich<br />

aber hat sich der einfache Chianti<br />

Classico herausgeputzt. Ein Chianti Classico<br />

besteht zu mindestens 80 Prozent aus Sangiovese,<br />

den Rest können die lokalen Sorten<br />

Colorino oder Canaiolo oder auch Cabernet,<br />

Merlot oder Syrah bestreiten. Immer häufiger<br />

findet man auch reinsortige Sangiovese.<br />

Ein Chianti Classico kommt im zweiten Jahr<br />

nach der Ernte in den Handel. Guter Chianti<br />

Classico duftet nach Kirschen, zeigt sich am<br />

Gaumen frisch und saftig, mit spürbarem,<br />

aber gut eingebundenem Tannin.<br />

Alle drei Siegerweine erhielten 94 Punkte.<br />

Im Stechen wurden die Ränge ermittelt.<br />

Gewinner unserer Chianti Classico Trophy<br />

ist der Chianti Classico 2016 von Querciabella.<br />

Das Weingut in Greve zählt zu den<br />

Qualitätspionieren im Chianti. Seit Jahren<br />

schon werden die Weinberge nach biodynamischen<br />

Richtlinien bearbeitet. Der 2016er<br />

ist ein Bilderbuch-Chianti: dicht und mit voller<br />

Frucht, mit feinem Schmelz und guter Frische.<br />

Carpineta Fontalpino liegt im äußersten<br />

Südosten des Anbaugebietes. Das Bio-<br />

Weingut gehört der Familie der bekannten<br />

Önologin Gioia Cresti. Ab dem Jahrgang<br />

2015 wurden hier erstmals auch drei Lagen-<br />

Chianti Classico rein aus Sangiovese erzeugt.<br />

Der nun vorliegende Chianti Classico Montaperto<br />

2016 gefiel uns am besten, er belegte<br />

den zweiten Rang. Seit einem Vierteljahrhundert<br />

baut das Ehepaar Gaffuri-Lazarides im<br />

malerischen Weiler Rietine bei Gaiole Wein<br />

an, mittlerweile große Klassiker. Der Chianti<br />

Classico 2015 von Rietine ist unser drittplatzierter<br />

Wein. Neben diesen drei Gewinnern<br />

gibt es noch eine ganze Menge an hervorragenden<br />

Chianti Classico, die darauf warten<br />

genossen zu werden.<br />

dez–feb 2019 falstaff 231


tasting / CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />

94<br />

•<br />

BIO Chianti Classico DOCG 2016<br />

Querciabella Società Agricola<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin mit<br />

leuchtendem Kern. Elegante und ausdrucksstarke<br />

Nase nach satten Kirschen<br />

und Brombeeren, erinnert im Nachhall an<br />

frische Feigen. Am Gaumen sehr fein,<br />

schmelzig, mit eng gewobenem Tannin,<br />

baut sich in vielen Schichten auf, tolle<br />

Frucht und Frische im Finale.<br />

Wagner, Laakirchen; Wein & Co., Wien;<br />

Vergani, Zürich; Transgourmet Österreich,<br />

Traun, € 25,–<br />

•<br />

BIO Montaperto Chianti Classico<br />

DOCG 2016<br />

Fattoria Carpineta Fontalpino di Cresti<br />

13 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit feinem<br />

Granatrand. Tolle, einprägsame<br />

Nase, satt nach Brombeeren und dunklen<br />

Kirschen, etwas Schokolade. Saftig und<br />

präsent in Ansatz und Verlauf, viel Frucht,<br />

öffnet sich mit griffigem, gut eingebundenem<br />

Tannin, lange, im Finale leicht harzige<br />

Noten. Rieger Weine, Salzburg; Divo,<br />

Penthalaz; Weinhandlung am Küferweg,<br />

Seon; Wine in Black, Berlin, € 33,–<br />

LEGENDE<br />

• Rotwein<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

DV<br />

KK<br />

NK<br />

VL<br />

Drehverschluss<br />

Kunststoffkork<br />

Naturkork<br />

Vinolok<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2015<br />

Rietine<br />

13,5 Vol.-%, NK. Intensiv-dunkles Rubinrot.<br />

Würzige Nase mit Anflügen von reifen<br />

Brombeeren und Cassis, leicht harzig, mit<br />

feiner Lakritze untermalt. Am Gaumen<br />

dunkelbeerig und feingliedrig, wirkt sehr<br />

tief und finster, insgesamt sehr stimmig,<br />

ein dunkelfruchtiger Zeitgenosse, der mit<br />

seiner Harmonie gar schöne Stunden bescheren<br />

kann.<br />

Weinhandlung Mario Gaffuri, Riehen<br />

€ 12,–<br />

93<br />

•<br />

I Colombi Chianti Classico DOCG<br />

2016, Castello di Querceto<br />

13 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

hellem Rand. Duftende und einladende<br />

Nase nach frischen Himbeeren, saftigen<br />

Erdbeeren und reifem Cassis. Am Gaumen<br />

sehr fruchtig und saftig, auch leicht salzig,<br />

entwickelt sich mit toller Frische und knackigem<br />

Zug, pfeilgerade und endet im Abgang<br />

lange und klar.<br />

Döllerer, Golling; Schenk, Baden<br />

Baden; Schenk S.A., Rolle, € 11,–<br />

•<br />

I Sodi Chianti Classico DOCG 2016<br />

I Sodi<br />

14,5 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin.<br />

Dichte Nase mit satten Noten nach Brombeere<br />

und Holunderbeere, etwas Lakritze.<br />

Am Gaumen dicht und konzentriert, dunkle<br />

Beerenfrucht, gut eingebundenes Tannin,<br />

baut sich lange auf, satter Druck.<br />

Rindchens Weinkontor, Hamburg; Bremer,<br />

Braunschweig; Evino, Graz; Bottega<br />

del Vino, Romanshorn; Herbig Weinimport,<br />

Gelting; Savardi Vini Tipici,<br />

Meilen, € 12,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2014<br />

Rietine<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Rubin-Granat.<br />

Fein gezeichnete Nase mit satten<br />

Noten nach reifen Waldhimbeeren, etwas<br />

Lorbeerblatt. Rund und geschmeidig,<br />

viel reife Frucht, zeigt sich mit feinen gereiften<br />

Beerennoten, weiches Tannin, lange<br />

und geradlinig. Weinhandlung Mario<br />

Gaffuri, Riehen, € 12,–<br />

•<br />

BIO Badia a Coltibuono Chianti<br />

Classico DOCG 2016<br />

Badia a Coltibuono<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, elegantes Rubinrot.<br />

Duftende und offene Nase nach frischen<br />

Johannisbeeren, saftigen Himbeeren<br />

und etwas Lavendel. Knackig und sehr<br />

fein am Gaumen, getragen von süßem<br />

Schmelz und eng gewobenem Tannin, toller<br />

Holzeinsatz, sehr ausgewogen und<br />

feinfüßig, prächtiges Finale.<br />

Wein & Co., Wien; Saro Wine Spirits and<br />

Food, Obersteckholz; Delinat Schweiz,<br />

St. Gallen, € 15,30<br />

PLATZ<br />

CARPINETA FONTALPINO<br />

2016 Chianti Classico<br />

Montaperto<br />

•<br />

BIO Chianti Classico DOCG 2016<br />

Rocca di Montegrossi<br />

13,5 Vol.-%, NK. Intensives Rubinrot mit<br />

leuchtendem Purpur-Stich. In der Nase<br />

feinste Noten von satten Brombeeren, reifer<br />

Cassis untermalt mit feinstem Rumtopf.<br />

Saftig und elegant am Gaumen, breitet<br />

sich aus wie ein samtiges Tuch, engmaschiges<br />

Tannin, zieht sich rund und geschmeidig<br />

über die Zunge, tolle Harmonie<br />

im Abgang. Superiore, Dresden; Burde,<br />

Wien; Vinovum, Salzburg; Jacopini,<br />

Neunkirchen; Fohringer, Spitz; Studer,<br />

Luzern; Vinarium, Bühl; Vinoverum,<br />

Arlesheim; Adivinum, Lufingen; Toscana<br />

Squisita, Solothurn; Das Kontor,<br />

Norden; LUCA PISATI WEINHÄNDLER –<br />

CAVE SECRÈTE, Nürnberg; 1870 VINS<br />

& CONSEIL Sàrl, Monthey, € 16,–<br />

•<br />

Primocolle Chianti Classico DOCG<br />

2015, Villa Cerna<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dichtes, leuchtendes Rubin.<br />

Sehr intensive und ansprechende<br />

Nase, satt nach Brombeeren und reifen<br />

Zwetschgen, etwas dunkle Johannisbeere.<br />

Am Gaumen gehaltvoll, geschmeidiges,<br />

dichtes Tannin, im Finale guter Druck.<br />

Obrist, Vevey, € 16,–<br />

•<br />

Chianti Classico 2016<br />

Castello di Radda<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkles, kraftvolles Rubin.<br />

Intensive Nase, zeigt ausgeprägte Noten<br />

nach Brombeeren, frischen Pflaumen, im<br />

Hintergrund feine Gewürznelken. Saftige,<br />

sehr schön herausgearbeitete Frucht, feinmaschiges<br />

Tannin, baut sich lange auf.<br />

Rauhe und Ridolfi Handelsberatung,<br />

München; Caravel Trading, Lugano<br />

€ 18,–<br />

•<br />

Tenuta Perano Chianti Classico<br />

DOCG 2015, Tenuta Perano<br />

13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit<br />

leichtem Granatschimmer. Fein gezeichnete<br />

Nase mit viel süßer Frucht, satt nach<br />

Himbeeren und Zwetschgen. Feinmaschiges,<br />

sehr gut eingebundenes Tannin am<br />

Gaumen, viel saftige Frucht, süßer<br />

Schmelz. Schlumberger, Wien; Reidemeister<br />

& Ulrichs, Bremen; Mövenpick,<br />

Zürich, € 20,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2015<br />

Vecchie Terre di Montefili<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin. Spannende<br />

Nase mit Noten nach Brombeeren<br />

und reifen Zwetschgen, im Hintergrund<br />

nach Granatapfel. Rund und geschmeidig<br />

im Ansatz, zeigt viel reife Frucht, öffnet<br />

sich mit feinmaschigem Tannin, salzig und<br />

lange. Caratello, St. Gallen, € 24,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2016<br />

Panzanello<br />

15 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin. Nach<br />

Flieder und eingelegten Zwetschgen, im<br />

Hintergrund etwas Lakritze. Dichte, sehr<br />

Fotos: beigestellt<br />

232 falstaff dez–feb 2019


gut herausgearbeitete Frucht, Brombeere<br />

und Zwetschgen, kerniges, gut eingebundenes<br />

Tannin, langer Nachhall, etwas<br />

Schokolade. Rindchens Weinkontor,<br />

Hamburg; Vino Veritalia, Berlin; Viacampo,<br />

Mainz, € 25,–<br />

92<br />

•<br />

Il Palei Annata Chianti Classico<br />

DOCG 2015, Villa a Sesta<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

leicht aufhellendem Rand. Nur leicht expressive<br />

Nase, schüchtern. Am Gaumen<br />

straff in Ansatz und Verlauf, zieht zu Beginn<br />

mächtig an, im zweiten Bereich bestimmende<br />

Säure, endet im Finale mit ordentlichem<br />

Druck. Berthaudin, Carouge;<br />

Veritable Vin & Domaines, Eltville am<br />

Rhein, € 9,80<br />

•<br />

Banfi Chianti Classico DOCG 2016<br />

Banfi<br />

13 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

funkelndem Kern. In der Nase nach reifen<br />

Himbeeren, getrockneten Tomaten und<br />

leichte Töne von Rauch. Am Gaumen ausgewogen<br />

und fruchtsüß, schöne Balance,<br />

endet im Finale saftig und klar.<br />

Bindella, Zürich; Brand Compendium,<br />

Delmenhorst, € 10,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2015<br />

Fattoria dell’Aiola<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, brillantes<br />

Rubinrot. Reife Nase mit würzigen Nuancen,<br />

leicht nach Siegellack, ansprechend.<br />

Sehr stimmig in Harmonie und Ausgleich,<br />

ausgesprochen kompakt, präsent in Würze<br />

und Frucht, keine Kanten, im Finale angenehmer<br />

Druck.<br />

Televino, Langenargen, € 11,–<br />

•<br />

Viticcio Chianti Classico DOCG 2016<br />

Fattoria Viticcio<br />

13,5 Vol.-%, NK. Sattes Rubin mit leichtem<br />

Granatschimmer. Sehr kompakte Nase,<br />

viel dunkle Beeren, Kirsche und Himbeere,<br />

etwas Lakritze. Sehr saftig am Gaumen,<br />

baut sich gut auf, salzig, feinmaschiges<br />

Tannin. Gastrovin, Dübendorf, € 12,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2015<br />

Castello di Albola<br />

13 Vol.-%, NK. Funkelnd-leuchtendes<br />

Rubinrot. Kompakte und fruchtsüße Nase,<br />

reife Erdbeeren, Süßholz, Zuckerwatte,<br />

leicht nach Vanille im Nachhall. Ausgewogen<br />

im Trunk und im Schmelz, wirkt leicht<br />

cremig, ein betont rotbeeriger Chianti<br />

Classico, gut integrierter Holzeinsatz.<br />

Del Fabro, Wien; Spar, St. Gallen;<br />

Zonin1821, München, € 12,–<br />

•<br />

Albóre Chianti Classico DOCG 2015<br />

Terre di Perseto<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, helles Rubinrot.<br />

Feine, reife Nase nach getrockneten<br />

Walderdbeeren, Himbeeren, Cassis und etwas<br />

weißem Pfeffer. Am Gaumen sehr<br />

stimmig mit kompakter Fruchtsüße, ausgewogen,<br />

zeigt sich in guter Form, packt<br />

gewissenhaft zu und zieht sich in einem<br />

weiten Bogen über die Zunge.<br />

www.terrediperseto.com<br />

€ 12,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2016<br />

Castagnoli<br />

14 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit<br />

aufhellendem Rand. Sehr intensive und<br />

ansprechende Nase, nach vielen reifen<br />

Kirschen, etwas Blutorangen. Sehr saftig<br />

und klar am Gaumen, entfaltet sich mit<br />

viel feinmaschigem Tannin, schöner<br />

Trinkfluss. Fischer & Trezza, Stuttgart<br />

€ 13,–<br />

•<br />

BIO Le Corti Chianti Classico DOCG<br />

2016, Villa Le Corti Principe Corsini<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Rubinrot.<br />

Knackig-frische Nase nach satten Kirschen<br />

und reifen Pflaumen, saftig. Am<br />

Gaumen sehr saftig, gar salzig, konzentrierte<br />

Frucht im mittleren Bereich, noch<br />

jung, zeigt tolles Potenzial, im Abgang langes<br />

Finish. Wagner, Laakirchen; Casa<br />

Molina, Darmstadt; Victoria Weine, Bad<br />

Mergentheim; Stoppervini, Lugano;<br />

Divo, Penthalaz; Hofer, Zürich; La Carta<br />

dei Vini, München; Canetti – Tivinum,<br />

Losone, € 13,–<br />

•<br />

Castellare Chianti Classico DOCG<br />

2016, Castellare di Castellina<br />

13,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin<br />

mit feinem Granatschimmer. Eröffnet mit<br />

Noten nach Gewürznelken und Zimtstangen,<br />

dann feine Brombeere. Klar und geradlinig<br />

am Gaumen, zeigt viel saftige Kirsche,<br />

feiner Trinkfluss.<br />

Di Gennaro, Stuttgart; Caratello, St.<br />

Gallen; Bevanda, Dornbirn, € 13,50<br />

•<br />

Volpaia Chianti Classico DOCG 2016<br />

Castello di Volpaia<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

leicht aufhellendem Rand. Elegante und<br />

duftende Nase nach reifen, roten Beeren<br />

und satten Kirschen. Am Gaumen ausgewogen<br />

und fruchtig, zieht mit toll ausbalancierter<br />

Säure ordentlich an, endet im<br />

Finale lange mit gutem Druck.<br />

Weinkontor Freund, Borgholzhausen;<br />

Schelte, Köln; Francimport, Mannheim;<br />

Bataillard, Rothenburg, € 14,–<br />

•<br />

BIO Chianti Classico DOCG 2016<br />

Poggio al Sole<br />

14 Vol.-%, NK. Kraftvolles Rubinrot. Elegante<br />

Nase, die an reife dunkle Beeren und<br />

Unterholz erinnert. Am Gaumen sehr saftig<br />

und zupackend, leicht salzig, breitet<br />

sich kraftvoll aus, im Finale griffiges<br />

Tannin mit festem Druck.<br />

Deuna, Augsburg; Wedl, Innsbruck;<br />

Von Salis, Landquart, € 14,–<br />

dez–feb 2019 falstaff 233<br />

EDUARD GOSSNER, SHUTTERSTOCK.COM, GRÖMEDIA, CALVISIUS CAVIAR, KÄRNTEN WERBUNG, KITZBÜHEL TOURISMUS - MICHAEL WERLBERGER<br />

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HANDEL


tasting / CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />

•<br />

Rubiolo Chianti Classico DOCG 2016<br />

Gagliole<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes, dunkles Rubin.<br />

Zeigt zunächst leicht rauchige Noten, etwas<br />

Leder, dann nach Brombeere und Flieder.<br />

Feinmaschiges Tannin, zeigt im hinteren<br />

Bereich feinen süßen Schmelz, strömt<br />

ruhig dahin, salzig. Vinovum, Salzburg;<br />

Brogsitter, Grafschaft-Gelsdorf; Von<br />

Salis, Landquart; Riegger, Birrhard;<br />

Vogel, Zürich; Globus, St. Wendel<br />

€ 14,–<br />

•<br />

BIO Chianti Classico DOCG 2015<br />

Il Molino di Grace<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes, leuchtendes<br />

Rubinrot. Zurückhaltende und schüchterne<br />

Nase, gibt nur zögernd rote Beerennoten<br />

von sich preis. Am Gaumen sehr zupackend<br />

und straff, zieht sich mit kernigem<br />

Tannin über die Zunge, hat Power und endet<br />

im Finale mit festem Druck.<br />

Wille, Landeck; Baur au Lac, Zürich;<br />

Wein & More, Velburg, € 15,–<br />

•<br />

Lornano Chianti Classico DOCG<br />

2015, Lornano<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot.<br />

Duftend-blumige Nase nach reifem Cassis<br />

und nassen roten Rosen. Im Trunk sehr<br />

ausgewogen, Säure, Tannin und Frucht<br />

spielen sehr gut miteinander, getragen<br />

von süßem Schmelz, baut sich lange und<br />

weit auf, tolles Finale. Wein-Konzept,<br />

Köln; Vipino GmbH, Krailling, € 15,–<br />

•<br />

Brolio Chianti Classico DOCG 2016<br />

Ricasoli<br />

13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

leicht aufhellendem Rand. Duftig-frische<br />

Nase nach Himbeeren und Geranien, im<br />

Nachhall nach roten Johannisbeeren. Am<br />

Gaumen kecke Säure mit konzentrierter<br />

Frucht, leicht spürbare Süße durch den<br />

Holzeinsatz, nicht störend, in sich stimmig,<br />

ein frischer Chianti Classico.<br />

Smart Wines, Köln; Ullrich, Zürich<br />

€ 15,35<br />

•<br />

Berardegna Chianti Classico DOCG<br />

2016, Fèlsina<br />

13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit Granatrand.<br />

Sehr einladende, offene Nase mit<br />

ausgeprägten Noten nach Zwetschgen<br />

und Brombeeren, im Hintergrund feine Lakritze.<br />

Feinmaschiges Tannin, entwickelt<br />

sich klar, feine Frucht, im hinteren Bereich<br />

feiner Druck. Wein Wolf, Salzburg; Wein<br />

& Glas Compagnie, Berlin; Garibaldi,<br />

München; Global Wine, Zürich, € 16,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2015<br />

PLATZ<br />

RIETINE<br />

2015 Chianti Classico<br />

Tenuta Carobbio<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

leicht aufhellendem Rand. Fruchtsüße<br />

Nase mit kompaktem Kern, sehr reife<br />

Amarenakirschen. Am Gaumen sehr ausgewogen<br />

mit feinstem Saft, ausgeprägter<br />

Frucht und kräftigem Zug, baut sich langsam<br />

und in Schichten auf, tolle Gesamtharmonie.<br />

www.tenutacarobbio.com, € 16,–<br />

•<br />

Guado Alto Chianti Classico DOCG<br />

2016, Vicchiomaggio<br />

14 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin<br />

mit leichtem Granatrand. Intensive und<br />

klare Nase, nach Himbeeren, etwas Tabak.<br />

Am Gaumen klar und geschliffen in Ansatz<br />

und Verlauf, viel feinmaschiges Tannin,<br />

zeigt gute Spannung, im Finale leider<br />

noch etwas Holzüberhang.<br />

Gottardi, Innsbruck; Fischer Weine,<br />

Sursee; Witt, Bremen, € 17,–<br />

•<br />

BIO Casa di Colombo Chianti Classico<br />

DOCG 2016, Tenuta la Novella<br />

13,5 Vol.-%, NK. Intensiv leuchtendes Rubinrot.<br />

Einladende Nase nach reifen Erdbeeren,<br />

Süßholz und etwas Kaffeesatz.<br />

Ausgewogen und saftig am Gaumen, kompaktes<br />

Mittelfeld, baut sich in mehreren<br />

Schichten auf, feinster süßer Schmelz,<br />

endet im Finale saftig, lange und klar.<br />

Schenk, Baden Baden, € 19,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2016<br />

Stomennano<br />

13 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

leicht aufhellendem Rand. In der Nase<br />

nach getrockneten Rosenblättern, satten<br />

Himbeeren und im Nachhall nach getrockneten<br />

Tomaten. Ausgewogen und rund am<br />

Gaumen, geschmeidiges Tannin mit feinem<br />

Schmelz, baut sich schön auf, endet<br />

im Finale lange und klar.<br />

stomennano.it, € 19,–<br />

•<br />

Brolio Bettino Chianti Classico<br />

DOCG 2016, Ricasoli<br />

13 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubinrot mit<br />

hellem Rand. In der Nase nach frischen<br />

Kirschen und Preiselbeeren. Knackiger<br />

Gaumen mit ausgewogenem Frucht-Säure-Spiel,<br />

im mittleren Bereich kernig mit<br />

feinem Schmelz, sehr stimmig in Ansatz<br />

und Verlauf, hoher Trinkspaß!<br />

Smart Wines, Köln; Ullrich, Zürich<br />

€ 19,50<br />

•<br />

Clemente VII Chianti Classico DOCG<br />

2016, Castelli del Grevepesa<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubinrot. Duftende,<br />

offene Nase nach satten Pflaumen, reifen<br />

Brombeeren, etwas Bitterschokolade, einladend.<br />

Im Trunk weit und fein mit frischer<br />

Frucht, weitet sich elegant aus, beweist<br />

sich durch ausgeprägte Säure, langes Finale.<br />

Vinum, München; Derksen,<br />

Leobendorf, € 20,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2015<br />

Lecci e Brocchi<br />

13,5 Vol.-%, NK. Schimmerndes Rubin mit<br />

funkelndem Kern. Einladende Nase nach<br />

reifen Erdbeeren, Süßholz, Staubzucker<br />

und gezuckerten Blaubeeren. Frisch anmutend,<br />

am Gaumen mit ausgesprochener<br />

Harmonie, saftig und klar, ein schnörkelloser<br />

Chianti Classico von vorne bis hinten!<br />

www.vinolecciebrocchi.it, € 20,–<br />

•<br />

Fontodi Chianti Classico DOCG 2015<br />

Fontodi<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, vibrierendes Rubin.<br />

Eröffnet mit leicht erdigen Noten, etwas<br />

Tabak und Lakritze, dann viel Zwetschge.<br />

Viel griffiges, herzhaftes Tannin, kernig<br />

und dicht, zeigt im hinteren Bereich viel<br />

Druck, noch sehr jung. Rieger Weine,<br />

Salzburg; Caratello, St. Gallen; Weibel,<br />

Thun, € 20,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2015, La Sala<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot<br />

mit leicht aufhellendem Rand. Elegante,<br />

einladende Nase nach reifen, satten<br />

Kirschen, reifen Johannisbeeren und<br />

Waldfrüchten. Im Trunk sehr gut ausbalanciert,<br />

viel von allem, tolle knackige<br />

Säure, saftiges Tannin, ausgeprägte<br />

Fruchtsüße, komprimiert sich feinstens<br />

zusammen, langes Finale.<br />

House of Wines, Kaltenkirchen;<br />

Marcellino, Herisau; Messeritsch,<br />

Wien, € 20,–<br />

•<br />

Filetta di Lamole Chianti Classico<br />

DOCG 2015, Fontodi<br />

13,5 Vol.-%, VL. Leuchtendes Rubin mit<br />

leichtem Granatschimmer. Eröffnet mit<br />

leicht rauchig-würzigen Noten, nach Tabak<br />

und Roter Rübe, im Hintergrund nach<br />

Brombeere. Am Gaumen viel feinmaschiges<br />

Tannin, spannt einen weiten Bogen,<br />

salzig und erdig im Finale, sehr lange.<br />

Rieger Weine, Salzburg; Caratello,<br />

St. Gallen; Weibel, Thun, € 23,–<br />

•<br />

Casaloste Chianti Classico DOCG<br />

2016, Casaloste<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, tiefdunkles Rubin. Intensive<br />

und einprägsame Nase, nach Veilchen,<br />

reifen Zwetschgen und Brombeeren.<br />

Saftig und klar in Ansatz und Verlauf, zeigt<br />

feine erdige Noten, kerniges Tannin, im Finale<br />

leicht harzig. Vinovum, Salzburg;<br />

Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen;<br />

Dani Matter Weine, Samaden<br />

€ 25,–<br />

•<br />

Chianti Classico DOCG 2015<br />

Tenuta Casenuove<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin.<br />

Einprägsame Nase mit Noten nach reifen<br />

Himbeeren und eingelegten Kirschen. Geschmeidig<br />

am Gaumen, viel reife Frucht,<br />

dunkle Beeren, straffes, gut eingebundenes<br />

Tannin, saftig und sehr lange.<br />

€ 25,–<br />

Tasting-Info<br />

Weitere aktuell verkostete<br />

Chianti finden Sie unter<br />

falstaff.com/chiantitrophy18<br />

Fotos: beigestellt<br />

234<br />

falstaff dez–feb 2019


tasting / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

Über <strong>Deutschland</strong>s Weinbergen<br />

– hier in der Pfalz –<br />

scheint gleich in mehrerlei<br />

Hinsicht die Sonne.<br />

DIE BESTEN<br />

DER BESTEN<br />

<strong>Deutschland</strong>s Winzer haben weiter einen Lauf: Die Routiniers glänzen – und<br />

die Jugend verfügt über Biss und Ehrgeiz wie selten zuvor. Auf den folgenden<br />

Seiten finden Sie alle Weine des aktuellen <strong>Falstaff</strong> Wein Guides <strong>Deutschland</strong>,<br />

die 95 Punkte oder mehr erreicht haben.<br />

TEXT & NOTIZEN VON ULRICH SAUTTER, RAINER SCHÄFER UND TEAM WEIN GUIDE<br />

Fotos: beigestellt<br />

236<br />

falstaff dez–feb 2019


Der Jahrhundertsommer <strong>2018</strong><br />

brachte auch in Hamburg, am<br />

Ort der Verkostungen zum<br />

<strong>Falstaff</strong> Wein Guide 2019,<br />

Dutzende Tage mit Temperaturen<br />

über 30 Grad Celsius. Doch weder die<br />

Hitzewelle noch die dieses Jahr besonders<br />

zahlreich auftretenden Wespen konnten die<br />

Jury von ihrem konzentrierten Tun abhalten:<br />

Nicht zuletzt war die Arbeit aufgrund der<br />

Güte der zu verkostenden Weine auch viel<br />

zu spannend, als dass man sich von ihr hätte<br />

ablenken lassen können.<br />

Als die Proben in den ersten Oktobertagen<br />

zu Ende gingen, hatte das <strong>Falstaff</strong>-Team<br />

nach 3700 probierten Weinen einen weitgehend<br />

vollständigen Überblick darüber, was<br />

<strong>Deutschland</strong>s Winzer aktuell im Keller und<br />

auf ihren Preislisten haben: vor allem brillante<br />

2017er-Weißweine und fruchtgetragene,<br />

von reifem Tannin bestimmte rote 2016er.<br />

Drei Dinge sind dabei besonders bemerkenswert:<br />

Zum einen stoßen die trockenen<br />

Weine immer stärker in Punkteregionen vor,<br />

die man früher nur bei edelsüßen Weinen für<br />

denkbar gehalten hätte. Dabei ist nicht etwa<br />

eine Verschiebung der Bewertungsskala die<br />

Ursache – sondern die trockenen Weine werden<br />

einfach immer besser.<br />

Zweitens sind die Nischen immer stärker<br />

besetzt: Silvaner, Lemberger, Orange – alles<br />

Kategorien, die inzwischen für höchste Noten<br />

gut sind. Und bei den weißen Burgundersorten<br />

beginnt der Chardonnay Weiß- und<br />

Grauburgunder zu überflügeln.<br />

Drittens ist der Spätburgunder dabei, in<br />

internationale Sphären vorzudringen. Qualitativ<br />

ohnehin – aber es ist abzusehen, dass<br />

dies auch bald fürs Preisgefüge gelten wird.<br />

dez–feb 2019 falstaff 237


tasting / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

LEGENDE<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

• Süßwein<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

100<br />

•<br />

2017 Escherndorf Lump<br />

Silvaner Trockenbeerenauslese<br />

Weingut Horst Sauer<br />

Franken<br />

Lässt bei aller Botrytisfrucht auch<br />

die kräuterige Silvanerwürze erkennen,<br />

Frühlingswiese, grüne Banane.<br />

Getrocknete Aprikose. Packende<br />

Säure, aber auch cremig und geschmeidig,<br />

immense Konzentration,<br />

brillante Klarheit und Frische.<br />

Schier endlos.<br />

www.weingut-horst-sauer.de<br />

€ 70,–<br />

•<br />

2017 Kiedrich Gräfenberg<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Weingut Robert Weil<br />

Rheingau<br />

Extrem fein nuancierte Botrytis, und<br />

dazu schieferwürzige Noten. Birnbrot.<br />

Mit Luftkontakt Assampfeffer. Seidig,<br />

fast understated im Ansatz, am Gaumen<br />

immens taktil-mineralisch, Viskosität<br />

und Süße bleiben hiergegen fast in der<br />

Defensive – groß, groß, groß.<br />

www.weingut-robert-weil.com<br />

€ 325,–<br />

99<br />

•<br />

2017 Escherndorf Lump Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Weingut Horst Sauer<br />

Franken<br />

Mango, Passionsfrucht und kandierter<br />

Pfirsich, Banane. Ganz auf die Frucht fokussiert.<br />

Am Gaumen sehr viskos, mit einer<br />

fast schmerzhaften Konzentration,<br />

mineralisch, bissig, bleibt bei aller Dichte<br />

höchst elegant.<br />

www.weingut-horst-sauer.de<br />

€ 70,–<br />

98<br />

•<br />

2017 Kiedrich Turmberg Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Weingut Robert Weil, Rheingau<br />

Eine markante Botrytis, ein Hauch medizinal,<br />

Lindenblüte, Heu, Aprikose. Seidig<br />

und druckvoll, bei aller Dichte unbeschwerlich,<br />

ungemein fein gewoben,<br />

Eleganz und fast schon Leichtfüßigkeit<br />

bei einer Trockenbeerenauslese, alles<br />

aus einem Guss.<br />

www.weingut-robert-weil.com<br />

€ 325,–<br />

•<br />

2017 Rüdesheim Berg Roseneck<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Weingut Leitz, Rheingau<br />

Honigsüße Botrytis, kandierte Früchte,<br />

Cassata, am Gaumen eine extreme Visko-<br />

Eine Burgunderregion mit Spitzenweinen<br />

beider Farben: der Kaiserstuhl<br />

(hier der Ort Achkarren mit<br />

seiner Spitzenlage Schlossberg).<br />

sität, enorm konzentriert in allem, kräftig<br />

stoffig in der Gaumenmitte, dann wieder<br />

komplex auffächernd, kandierte Mandarine,<br />

Orangenzeste und deutlich mineralische<br />

Noten. www.leitz-wein.de<br />

Versteigerungswein<br />

97<br />

•<br />

2017 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Weingüter Wegeler – Gutshaus<br />

Bernkastel, Mosel<br />

Golden. Dattel, Quitte, Korinthe. Enor -<br />

me Viskosität, immense Dichte, knackige<br />

Säure, kräftige Süße, dezente Stoffigkeit,<br />

exzellente traditionelle Stilistik, mit<br />

Reichtum und einer fast schon breit anmutenden<br />

Fülle. Schieferwürzig zuletzt.<br />

www.wegeler.com<br />

€ 220,–<br />

•<br />

2015 »Reserve« Pünderich Marienburg<br />

Rothenpfad Riesling GG<br />

Weingut Clemens Busch, Mosel<br />

Balsamisch und schieferwürzig mit Nebentönen<br />

von Apfelsine, Purple Curry<br />

und Ingwer. Eine faszinierende Frische!<br />

Am Gaumen ein markanter Säurebogen,<br />

dezent phenolisch getragen, muskulös<br />

und sehr dicht und reich, aber noch komplett<br />

verschlossen, ein Monument.<br />

www.clemens-busch.de<br />

€ 38,–<br />

•<br />

2017 Kiedrich Gräfenberg<br />

Riesling Beerenauslese<br />

Weingut Robert Weil<br />

Rheingau<br />

Rosine, floral, Weißdorn, kräuterwürzig,<br />

Kamille, unmittelbar salzig im Gaumen,<br />

pikante Säure, feine Süße, nichts Beschwerliches,<br />

immens dicht und fest gefügt,<br />

dabei zugleich feingliedrig und tänzelnd.<br />

Mineralisch. Unglaubliche Länge.<br />

www.weingut-robert-weil.com<br />

€ 160,–<br />

•<br />

2017 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Kloster Eberbach, Hessische<br />

Staatsweingüter, Rheingau<br />

Rotgolden. Sehr floral, ätherisch, Rose,<br />

Hagebutte, Backobst, am Gaumen mit<br />

mächtiger Süße, fast karamellig, dabei<br />

auch stoffig, sehr oldschool, großer Extrakt,<br />

sehr schieferwürzig, eine Terroirtrockenbeerenauslese.<br />

www.kloster-eberbach.de<br />

Versteigerungswein<br />

•<br />

2017 Oestrich Lenchen<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Weingut Josef Spreitzer<br />

Rheingau<br />

Ungemein klare Botrytis, roter Apfel.<br />

Am Gaumen nicht extrem viskos, dabei<br />

aber kernig und stoffig, sehr saftig, ganz<br />

homogen in der Eleganz des Gaumenverlaufs,<br />

lang und in seiner zurückhal-<br />

Fotos: beigestellt<br />

238<br />

falstaff dez–feb 2019


tenden, fein ziselierten Art dennoch von enormer<br />

Strahlkraft.<br />

www.weingut-spreitzer.de<br />

€ 93,–<br />

•<br />

2017 »Blaulack« Schloss Johannisberg Riesling<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Domäne Schloss Johannisberg, Rheingau<br />

Getrocknete Aprikose. Löwenzahnhonig. Am Gaumen immens<br />

stoffig, fest zusammengeballt, langsam anrollende,<br />

schließlich stahlige Säure, sehr würzig, derzeit komplett<br />

unnahbar. Geradezu monströs. Die nächsten zwanzig<br />

Jahre nicht anfassen!<br />

www.schloss-johannisberg.de<br />

€ 630,–<br />

96<br />

•<br />

2015 Kirchberg Spätburgunder GG<br />

Weingut Salwey, Baden<br />

Im Duft Süßkirsche und geriebenes Vulkangestein,<br />

Asche. Dann setzt der Wein den Gaumen unter Starkstrom:<br />

Saftigkeit, taktile Mineralität und Säure in rarer<br />

Eindringlichkeit und zudem in rarer Harmonie. Das wird<br />

ganz groß – und in dreißig Jahren noch leben.<br />

www.salwey.de<br />

€ 49,–<br />

•<br />

2016 Ihringen, Vorderer Winklerberg<br />

Spätburgunder GG, Weingut Dr. Heger, Baden<br />

Rote Beeren, Rosenblatt, Wacholder – eigentlich noch<br />

verschlossen, aber trotzdem schon komplex. Am Gaumen<br />

mit dem Dampf, der Dichte und der hintergründigen<br />

Öligkeit der Steillage, aber zugleich frisch und gebündelt<br />

ohne Breite. Durchdringend mineralisch.<br />

www.heger-weine.de<br />

€ 50,–<br />

•<br />

2016 Malterdingen Bienenberg Chardonnay GG<br />

Weingut Bernhard Huber, Baden<br />

Würziges Holz und leicht balsamische Sortenaromen.<br />

Orangenblüte, Anisbrötchen, weich und weit im Ansatz,<br />

fester, auf mürbe Weise phenolischer Kern, mineralisch<br />

grundiert, im Abgang dann immer fester zupackend, in<br />

Statur und Potenzial ein wahrer Grand Cru.<br />

www.weingut-huber.com<br />

€ 45,–<br />

•<br />

2016 Bürgstadt Centgrafenberg Hundsrück<br />

Spätburgunder GG, Rudolf Fürst, Franken<br />

Viel Würze, Preiselbeere, rote Johannisbeere. Entfaltet<br />

am Gaumen mit feinen Mitteln viel Druck: Feinkörniger<br />

Gerbstoff, eine Schicht Cremigkeit, saftige Frucht und<br />

reife Säure bilden eine kompakt zusammengeballte Einheit.<br />

Subtile Kraft, große Zukunft.<br />

www.weingut-rudolf-fuerst.de<br />

€ 125,–<br />

•<br />

2017 Würzburg Stein Riesling<br />

Trockenbeerenauslese,<br />

Weingut Juliusspital, Franken<br />

Schwarztee, rauchig, sehr feine Botrytis, kandierter Ingwer,<br />

Zitrus, Weiße Johannisbeere, Vogelbeere, florale<br />

Untertöne. Feine Viskosität und feines Spiel, insgesamt<br />

nicht mit der Brechstange, sondern delikat – und auf faszinierende<br />

Weise mineralisch geprägt.<br />

www.juliusspital.de<br />

€ 85,–<br />

•<br />

2017 Würzburg Stein-Harfe Silvaner GG<br />

Bürgerspital zum Hl. Geist - Weingut, Franken<br />

Duftig mit floralen Noten. Etwas Orangenblüte, Rose.<br />

Am Gaumen Ladungen von sehr fein verpacktem Extrakt,<br />

viskose Schichten, weit gefasst, reife Säure, seidig und<br />

sehr intensiv kalkmineralisch. Ein schier endloses taktiles<br />

Oszillieren im Mund.<br />

www.buergerspital.de<br />

€ 26,–<br />

•<br />

2017 »48« Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />

Auslese, Weingut von Hövel, Mosel<br />

Delikate Botrytis, schieferwürzig und balsamisch, am<br />

Gaumen ein stilles Feuerwerk: Geschmeidigkeit grundiert<br />

extrem verdichtete Mineralität, Süße und Säure<br />

sind aufgehoben in Extrakt, über allem eine immense<br />

Feinheit, ein Wein für 30 Jahre und mehr, subtil, groß.<br />

www.weingut-vonhoevel.de<br />

€ 48,–<br />

•<br />

2017 »Goldkapsel« Kanzem Altenberg Riesling<br />

Auslese, Weingut von Othegraven, Mosel<br />

Delikate Botrytis, Gesteinsmehl, fast schon Pulverdampf.<br />

Am Gaumen eine Quadratur des Kreises: immense Dichte<br />

und Spannung, aber auch sehr, sehr fein aufgelöst.<br />

Die Botrytis-Viskosität bleibt unauffällig im Hintergrund<br />

angesichts des immensen Extrakts. Fulminant!<br />

www.von-othegraven.de<br />

€ 60,–<br />

•<br />

2017 »Goldkapsel« Bockenau Felseneck<br />

Riesling Trockenbeerenauslese,<br />

Weingut Schäfer-Fröhlich, Nahe<br />

Auflösende Nase, getrocknete Quitte, Birne, eingelegte<br />

Rosinen, dazu Honig. Extreme Viskosität, wie fließender<br />

Honig, brillante Säure, sehr seidige Textur, perfekter Bau,<br />

enorme Länge. Ein Wein für die Ewigkeit – mindestens.<br />

www.weingut-schaefer-froehlich.de<br />

Versteigerungswein<br />

•<br />

2016 Forst Jesuitengarten Riesling GG<br />

Weingut Reichsrat von Buhl, Pfalz<br />

Etwas Holz und Hefe, aber auch kräuterwürzig, Lakritze,<br />

Mandel, mit Luftkontakt Gesteinsmehl. Am Gaumen wie<br />

Samt und Seide, immens fein auflösend, fast schwerelos,<br />

mit einem subtilen Druck aus zarten Phenolen, der früh<br />

ansetzt und immens lange anhält.<br />

www.von-buhl.de<br />

€ 45,–<br />

•<br />

2015 Schweigen Heydenreich Spätburgunder GG<br />

Weingut Friedrich Becker, Pfalz<br />

Mineralisch getönte Süßkirsche, Moos, Minze, Assampfeffer,<br />

am Gaumen dann eine dichte Zusammenballung<br />

aus Tannin höchster Feinheit, Saftigkeit, reifer Säure und<br />

mineralischen Sensationen. Wird zu genialer Eleganz reifen<br />

und hat sie eigentlich jetzt schon.<br />

www.friedrichbecker.de<br />

€ 125,–<br />

•<br />

2017 Nackenheim Rothenberg Riesling GG<br />

wurzelecht, Weingut Kühling Gillot, Rheinhessen<br />

In der Nase Rauch, Schiefer, Feuerstein, Mineralik pur.<br />

Dazu satte Zitrusfrucht und Papaya, ungemein klar und<br />

präzise. Am Gaumen immense Fülle, phenolisch, Steine,<br />

Rauch, enorme Tiefe. Ein Rieslingmonument, das erst<br />

ganz am Anfang seiner Entwicklung steht.<br />

www.kuehling-gillot.de<br />

€ 100,–<br />

dez–feb 2019 falstaff 239


tasting / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

Die meisten Spitzenweine<br />

kommen aus Steillagen oder<br />

aus Terrassenweinbergen.<br />

•<br />

2017 Nackenheim Rothenberg<br />

Riesling GG<br />

Weingut Gunderloch, Rheinhessen<br />

Extrem terroirgeprägt im Duft, kräuterwürzig,<br />

Kümmel und Anis, eingelegtes<br />

Kraut, noch »wild«, aber mit ungemeiner<br />

Vielschichtigkeit. Dicht und fokussiert<br />

am Gaumen, sehnige Athletik, mineralische<br />

Energie, selbstbewusste Säure,<br />

enormes Potenzial.<br />

www.gunderloch.de, € 37,–<br />

95<br />

•<br />

2015 Oberrotweil Henkenberg<br />

Henkenberg Grauburgunder GG<br />

Weingut Salwey, Baden<br />

Erste Öffnung im Duft: Honigmelone,<br />

nussige Untertöne, und in Untertönen etwas<br />

nachgerade Maritimes wie Alge und<br />

Seetang. Weicher, großzügiger Hintergrund<br />

und darauf eine gewaltige Extraktfüllung.<br />

Das ist ein verkappter Rotwein!<br />

Endlose taktile Mineralität.<br />

www.salwey.de<br />

€ 29,–<br />

•<br />

2016 Achkarren Schlossberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Franz Keller – Schwarzer Adler<br />

Baden<br />

Vanille und Süßkirsche, Kirschkern, doch<br />

in die fast liebliche Anmutung mischen<br />

sich rauchig-tuffige Untertöne. Die Wärme<br />

der Lage zeigt sich im viskos-cremigen<br />

Fond, nicht aber in Alkohol. Sehr<br />

hochwertiges Velours-Tannin, reife Säure,<br />

großer Pinot.<br />

www.franz-keller.de<br />

€ 60,–<br />

•<br />

2016 Ihringen Winklerberg Wanne<br />

Häusleboden Spätburgunder GG<br />

Weingut Dr. Heger<br />

Baden<br />

Wie stets Hegers subtilster Winklerberg-<br />

Pinot: mit einer Finesse in der Anlage und<br />

im Tannin, die Dichte hat und dennoch<br />

ganz locker hingeworfen wirkt. Im Duft<br />

deutliches Neuholz, aber auch sehr feine<br />

Pinotbeeren. Dabei mineralisch durchdrungen,<br />

groß.<br />

www.heger-weine.de<br />

€ 78,5<br />

•<br />

2016 Herbolzheim Kaiserberg<br />

Spätburgunder trocken<br />

Weingut Fritz Waßmer<br />

Baden<br />

Feine würzige, rotbeerige Nase, Schlehe,<br />

Sauerkirsche, Rauch und Feuerstein, vielschichtig,<br />

elegant. Am Gaumen geschliffene<br />

Gerbstoffe in großer Menge, reif und<br />

satt. Dunkle Frucht, Schmelz, große Anlagen,<br />

jetzt schon eine Freude: Saft, Kraft<br />

und Geschmeidigkeit.<br />

www.weingutfritzwassmer.de<br />

€ 126,–<br />

•<br />

2015 »Jaspis« Pinot Noir<br />

Landwein trocken,<br />

Weingut Hanspeter Ziereisen<br />

Baden<br />

Hefe und Wildkirsche, noch verschlossen.<br />

Am Gaumen ist ein weit gefasster Körper<br />

bis zum Rand pickepacke mit feinkörnigem<br />

Tannin ausgefüllt. Dennoch bleibt<br />

der Wein entspannt, mit fruchtiger Wärme<br />

und ohne jede Adstringenz. Große<br />

Länge, mineralische Tiefe.<br />

www.ziereisen.de<br />

€ 45,–<br />

•<br />

2015 Escherndorf Lump Silvaner<br />

Beerenauslese 24 Monate im<br />

Barriquefass gereift,<br />

Weingut Horst Sauer<br />

Franken<br />

Deutliches Neuholz, Kokos, dahinter ein<br />

würziger Silvanerduft. Am Gaumen mit<br />

kerniger Säure, spektakuläre Dichte,<br />

wirkt in der Süße fast schon zurückgenommen,<br />

in der Struktur beeindruckend,<br />

das Holz muss sich einbinden. Spannendes<br />

Potenzial.<br />

www.weingut-horst-sauer.de<br />

€ 46,–<br />

•<br />

2017 Escherndorf Lump Riesling<br />

Beerenauslese<br />

Weingut Horst Sauer<br />

Franken<br />

Kräftige Botrytis, kandierte Ananas,<br />

Mango, am Gaumen mit fast elektrisierender<br />

Säure und dadurch defensiver<br />

Süße, nachgerade bissig in seiner<br />

Verdichtung, intensiver Gaumen,<br />

lang und packend,<br />

www.weingut-horst-sauer.de<br />

€ 36,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

240<br />

falstaff dez–feb 2019


ZASSENHAUS / promotion<br />

•<br />

2017 Sommerhausen Steinbach Rieslaner<br />

Beerenauslese<br />

Weingut Schloss Sommerhausen, Franken<br />

Passionsfrucht, getrocknete Zitronenschale, Mandarine,<br />

delikate Botrytis dabei, am Gaumen cremig im Ansatz,<br />

ölig, dann von atemberaubender Säure durch die dichte<br />

Gaumenmitte geleitet, aromatisch noch geradezu verschlossen,<br />

doch mit der Ahnung kommender Opulenz.<br />

www.sommerhausen.com<br />

Preis auf Anfrage<br />

•<br />

2017 Randersacker Marsberg<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Weingut Günther Bardorf, Franken<br />

Golden. Im Duft ein aufs Intensivste verdichtetes Rieslingkaleidoskop:<br />

Aprikose, gedörrte Birne, Rosine, Blutorange.<br />

Am Gaumen fast schmerzhaft dicht, stahlige<br />

Säure, viskose Süße, karamellisierte Fruchtaromen,<br />

in hoher Intensität lange anhaltend.<br />

www.weingut-bardorf.com<br />

€ 139,–<br />

•<br />

2009 Randersacker Sonnenstuhl Spätburgunder<br />

Trockenbeerenauslese<br />

Weingut Störrlein J. & Krenig, Franken<br />

Im Glas ein Rotwein in der Farbe eines reifen alten Burgunders!<br />

Hagebutte, Malz, Feige, am Gaumen seidig und<br />

cremig ansetzend, dann langsam einen Kern aus Säure<br />

und Gerbstoff aufbauend, der Frische und Spannung gibt,<br />

ohne die Süße zu übertönen. Ein Geniestreich!<br />

www.stoerrlein.de<br />

Preis auf Anfrage<br />

•<br />

2017 Randersacker Sonnenstuhl<br />

Rieslaner Beerenauslese<br />

Weingut Schmitt’s Kinder, Franken<br />

Rhabarber, Bratapfel und Blütenhonig im Bukett, sehr<br />

feine Botrytis. Am Gaumen seidig, diskret, saftige Säure,<br />

kräftige Gaumenmitte, intensive Viskosität, feinwürziger<br />

Abklang. Gekonnt und stilvoll, hochdifferenziert. Mit<br />

trefflicher Länge und Ausdruck.<br />

www.schmitts-kinder.de, € 25,–<br />

•<br />

2016 Iphofen Kronsberg Riesling Eiswein<br />

Weingut Hans Wirsching, Franken<br />

Im Duft Ananas, kandierte Mandarine, Bergamotte,<br />

Amalfizitrone. Mit Luftkontakt Kalk und Gesteinsmehl.<br />

Am Gaumen mit Süße und Viskosität im Stil einer Beerenauslese,<br />

sehr feiner, prägnanter Säure und einem Abgang<br />

von kandierten Früchten. Endet sehr clean.<br />

www.wirsching.de<br />

€ 75,–<br />

•<br />

2016 Würzburg Pfaffenberg<br />

Silvaner Eiswein<br />

Weingut Bürgerspital zum Hl. Geist, Franken<br />

Anfangs etwas laktisch, dann extrem dicht in Frucht und<br />

Würze: Banane, Maracuja, Grüntee, Roibusch, Menthol,<br />

am Gaumen zum Schneiden dickflüssig, der pure Balsam,<br />

enorme Viskosität, erstaunlich milde Säure, endet,<br />

wie er beginnt: cremig. Beste Anlagen.<br />

www.buergerspital.de<br />

€ 80,–<br />

•<br />

2002 »Goldkapsel #26« Kasel Nies’chen<br />

kos, aber dabei nicht ölig, von einer brillanten Säure gegliedert,<br />

milde, abgebaute Süße, eine Auslese ganz und<br />

gar auf der mineralischen Seite.<br />

www.kesselstatt.de, € 65,–<br />

•<br />

2017 Ockfen Bockstein<br />

Riesling Spätlese<br />

Weingut von Othegraven, Mosel<br />

Balsamisch, hefewürzig. Wirkt am Gaumen intensiv und<br />

dabei präzise, recht kräftig süß, kräftige Säure, ungekünstelte<br />

Frische, aber auch sehr fein balanciert, hat<br />

Kraft und Spannung. Lange am Gaumen und ganz<br />

gewiss auch langlebig.<br />

www.von-othegraven.de, € 20,–<br />

•<br />

2017 Kanzem Altenberg<br />

Riesling Auslese<br />

Weingut von Othegraven, Mosel<br />

Fast schon röstige Überreifearomen, floral, beerig. Am<br />

Gaumen ein Klotz: in Säure und Stoffigkeit extrem verdichtet,<br />

Süße und Botrytis-Viskosität bleiben defensiv,<br />

eine Auslese mit Frische und geradezu mundwässernder<br />

Spannung, große Zukunft.<br />

www.von-othegraven.de<br />

€ 30,–<br />

•<br />

2017 Zeltingen Sonnenuhr Riesling Auslese ***<br />

Weingut Selbach-Oster<br />

Mosel<br />

In der Nase frisch geschleuderter Honig, kandierte<br />

Frucht, Rosinen, auch frische Gelbfrucht. Am Gaumen<br />

mit schöner Viskosität, cremig und üppig in seinem Extrakt,<br />

von enormer Klarheit, Großzügigkeit und Länge.<br />

Großartige Auslese mit bester Perspektive.<br />

www.selbach-oster.de<br />

€ 25,50<br />

•<br />

2017 Brauneberg Juffer<br />

Riesling Auslese ***<br />

Weingut Paulinshof, Mosel<br />

Blütenhonig, Rosine, frisch gekochtes Apfelkompott,<br />

sehr feine Botrytis. Am Gaumen ganz transparent, verdichtete<br />

und dennoch feine Säure, zarte Süße, mineralisch<br />

getragen, delikater Wein, trotz aller Konzentration<br />

auch fein ziseliert, saftig, präzise.<br />

www.paulinshof.de<br />

€ 17,50<br />

•<br />

2015 «von 1000 alten Reben»<br />

Sorentberg Riesling<br />

Sorentberg GbR, Mosel<br />

In der Nase flambierte Mango, Karamell, Schiefer, Menthol<br />

und Tannenzapfen. Am Gaumen etwas malzig, dann<br />

Mangochutney, feiner und prägnanter Säurefluss auf mineralischem<br />

Grund, dicht und eng verwoben, Schiefernoten<br />

zeigen sich, viel Energie und Eleganz.<br />

www.sorentberg-riesling.de<br />

€ 65,–<br />

•<br />

2016 »von 1000 alten Reben«<br />

Sorentberg Riesling<br />

Sorentberg GbR, Mosel<br />

Akazienhonig, Harz, Mango, Hopfen, Dotterblume und<br />

Barbecuesoße in der Nase. Am Gaumen zunächst weicher<br />

Fond und harmonisch erscheinend, dann baut sich<br />

Spannung auf, dicht, stoffig und doch von ungemeiner<br />

Finesse. Das nennt man wohl Rieslingerotik.<br />

www.sorentberg-riesling.de<br />

€ 65,–<br />

Auf das Mahlwerk<br />

kommt es an<br />

lles eine Frage der Einstellung. Genuss<br />

A und Lebensqualität sind mehr denn je<br />

mit Küche und Kochen verbunden. Duftende<br />

Körner oder würziger Pfeffer erinnern<br />

an alte Traditionen. In diesem Kontext<br />

steht Zassenhaus seit jeher mit seinen<br />

Gewürzmühlen. Wer Zassenhaus kennt,<br />

weiß, dass Leidenschaft und handwerkliches<br />

Geschick sich in den Produkten<br />

widerspiegeln. Kenner schätzen die Schönheit<br />

und Robustheit der Zassenhaus-Produkte,<br />

Köche die Präzision und das Aroma,<br />

welches Gewürze entfalten, wenn sie<br />

damit zubereitet wurden.<br />

Denn eine Mühle ist nur so gut wie ihr<br />

Mahlwerk. Das original Zassenhaus-<br />

Mahlwerk aus deutscher Hochleistungskeramik<br />

bietet dank des patentierten<br />

Mahlwerkaufbaus absolute Verschleißund<br />

Korrosionsfreiheit. Es ist sechsfach<br />

einstellbar, von pulverfein (1) bis grob<br />

gemörsert (6) und behält auch beim Nachfüllen<br />

exakt den gewünschten Mahlgrad.<br />

Besonders praktisch: Der Mahlgrad ist<br />

jederzeit auf der Ring-Skala ablesbar.<br />

INFO<br />

Was 1867 als Exportgeschäft für<br />

Kleineisenwaren begann, ist zum Inbegriff für<br />

hochwertige Gewürz- und Kaffeemühlen<br />

geworden. Bereits 20 Jahre später<br />

startete die Produktion von Kaffee-<br />

Schoßmühlen. 1904 wurde mit den ersten<br />

Pfeffermühlen der Grundstein zum Erfolg<br />

gelegt. Später wurde die Kollektion mit<br />

Accessoires aus Holz erweitert. 2000 erfand<br />

Zassenhaus das erste stufenlos einstellbare,<br />

patentierte Mahlwerk aus deutscher<br />

Hochleistungskeramik, welches höchste<br />

Qualitätsansprüche erfüllt.<br />

www.zassenhaus.com<br />

Riesling Auslese<br />

Weingut Reichsgraf von Kesselstatt, Mosel<br />

Goldfarben. Kandierte Frucht, Birnbrot, Dörrfeige, Wachs,<br />

Ingwer. Im Mund fast schwerelos, geschmeidig und vis-<br />

dez–feb 2019 falstaff 241


tasting / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />

•<br />

2017 »Goldene Kapsel« Zeltingen<br />

Sonnenuhr Riesling Auslese ***<br />

Weingut Markus Molitor, Mosel<br />

Kandierte Zitronenschale, Ananas, Blutorange.<br />

Enorme Dichte am Gaumen, viskos<br />

und zugleich auch mineralisch grundiert,<br />

eindringliche Säure und eine Süße,<br />

die unaufdringlich bleibt durch den Extrakt<br />

und die exzellente Frische des<br />

Weins. Für dreißig Jahre und mehr.<br />

www.markusmolitor.com, € 78,–<br />

•<br />

2017 Piesport Goldtröpfchen<br />

Riesling Spätlese<br />

Weingut Schloss Lieser, Mosel<br />

Hefewürziger Duft, Bouillon, Gesteinsmehl,<br />

frische Mandarine. Am Gaumen getragen,<br />

fein texturiert, seidige Phenole,<br />

intensiver mineralischer Extrakt, Saftigkeit,<br />

Süße und Säure sind bereits zu einem<br />

Amalgam verschmolzen, wird zu<br />

spektakulärer Würze reifen.<br />

www.weingut-schloss-lieser.de<br />

€ 18,50<br />

•<br />

2017 Bad Kreuznach Paradies<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Weingut Korrell Johanneshof, Nahe<br />

Sehr klare und sehr frisch wirkende<br />

Frucht im Bukett: kandierter Pfirsich,<br />

Ananas, Mango. Etwas Blütenhonig. Am<br />

Gaumen ein Ebenmaß in allen Komponenten:<br />

Viskosität, aber auch Saftigkeit,<br />

feiner Säurenerv und seidige Süße, viel<br />

Balance und hohe Präzision.<br />

www.korrell.com, € 98,–<br />

•<br />

2017 Niederhausen<br />

Hermannshöhle Riesling Auslese<br />

Weingut Dönnhoff, Nahe<br />

Druckvolle, vielschichtige Nase mit sehr<br />

mineralischen Zügen, der Schiefer<br />

kommt durch, dazu getrocknete Früchte.<br />

Am Gaumen extrem kompakt und fest,<br />

dabei ausgewogen. Süße und Säure im<br />

Spiel, der ganz große Dialog kommt aber<br />

noch – ist jetzt beeindruckend, wird ganz<br />

groß.<br />

www.doennhoff.com, € 24,50<br />

•<br />

2017 Niederhausen Hermannshöhle<br />

Riesling GG, Weingut Dönnhoff<br />

Nahe<br />

Amalfizitrone und Gesteinsmehl, klar<br />

und puristisch. Saftig ansetzend, dann<br />

langsam mit einem Extrakt anrollend:<br />

zunächst leicht phenolisch, dann immer<br />

stärker (und sehr lange anhaltend) taktilmineralisch.<br />

Bleibt bei aller Intensität<br />

sehr fein.<br />

www.doennhoff.com<br />

€ 47,–<br />

•<br />

2017 »Goldkapsel« Schlossböckelheim<br />

Felsenberg<br />

Riesling Beerenauslese<br />

Weingut Dr. Crusius<br />

Feine Konzentration im Duft, Williams<br />

Christbirne, Kumquat, seidiger Ansatz,<br />

saftige Säure, gut dagegengesetzte<br />

Süße, sehr klar, hohe Frische, mineralischer<br />

Unterton, Klarheit, Spiel und eine<br />

Cremigkeit, die die Struktur mit Volumen<br />

ausstattet.<br />

www.weingut-crusius.de<br />

€ 45,–<br />

•<br />

2017 »Goldkapsel«<br />

Bockenau Felseneck, Riesling Auslese<br />

Weingut Schäfer-Fröhlich<br />

Nahe<br />

In der Nase noch etwas verschlossen,<br />

hochkonzentrierte Frucht, animierend,<br />

Trockenfrucht, vielschichtig. Am Gaumen<br />

seidige Eleganz und ganz viel Spiel zwischen<br />

Süße und Säure. Sehr lebendig,<br />

viel helle Frucht, dazu aber tänzelnde<br />

Frische. Tolle Länge, irres Potenzial.<br />

www.weingut-schaefer-froehlich.de<br />

Versteigerungswein<br />

•<br />

2013 »RdP«<br />

Spätburgunder trocken<br />

Weingut Knipser, Pfalz<br />

Rauchiges Neuholz, verschlossene, aber<br />

die kommende Komplexität ankündigende<br />

rotbeerige Frucht. Am Gaumen immens<br />

dicht, feine Gerbstoffpixel, reife<br />

Säure, Frucht, alles eng ineinander gewoben,<br />

beeindruckend, wie dicht und wie<br />

unforciert der Wein wirkt.<br />

www.weingut-knipser.de<br />

€ 98,–<br />

•<br />

2017 Burrweiler Schäwer<br />

Riesling GG<br />

Minges, Pfalz<br />

Mandarine und Blutorange, sehr klar,<br />

ganz zart vom Holzfassausbau beeinflusst.<br />

Mit Luftkontakt immer deutlicher<br />

schieferwürzig. Am Gaumen eine Dichte,<br />

die ungemein fein in Szene gesetzt ist,<br />

druckvoll, aber auch filigran, sehr jung.<br />

Großes Potenzial.<br />

www.weingut-minges.com, € 24,–<br />

•<br />

2015 Schweigen Sankt Paul<br />

Spätburgunder GG<br />

Becker, Pfalz<br />

Edles Neuholz, kräuterwürzig, Kirschkern,<br />

Marzipan, Sauerkirsche, Wacholder.<br />

Am Gaumen die Idealmaße eines stoffigen<br />

Burgunders: Ein kraftvoller Bau trifft<br />

auf festes Tannin und viel Saft, kalkmineralisch<br />

unterlegt. Lang, tiefgründig, enormes<br />

Potenzial.<br />

www.friedrichbecker.de<br />

€ 58,–<br />

•<br />

2017 Winkel Jesuitengarten<br />

Riesling GG<br />

Wegeler Weingüter Gutshaus Oestrich<br />

Rheingau<br />

Feine Pfirsichfrucht, warmer Weinberg<br />

am Morgen. Aprikose, frisch aufgeschnitten.<br />

Saftig und klar im Mund, feine<br />

Frucht, die unterlegt wird von einer reifen,<br />

delikaten Säure, mit Zitrus-Topping<br />

geht es in ein langes Finale, raffiniert und<br />

etwas geheimnisvoll.<br />

www.wegeler.com, € 33,–<br />

•<br />

2017 Geisenheim Rothenberg<br />

Riesling Auslese<br />

Weingüter Wegeler Gutshaus Oestrich<br />

Rheingau<br />

Üppige Nase mit viel Trockenfrucht, Rosine,<br />

reife Mirabelle, Birne, Honig, feine<br />

Würze, komplex und sich langsam aufblätternd.<br />

Am Gaumen druckvoll, sehr<br />

viel Extrakt, Säure und Süße beide sehr<br />

präsent, schönes Spiel, Zitrus und Honig<br />

im Wechsel, sehr lang. Lagern!<br />

www.wegeler.com<br />

€ 32,–<br />

•<br />

2017 Geisenheim Rothenberg<br />

Riesling Beerenauslese<br />

Weingüter Wegeler Gutshaus Oestrich<br />

Rheingau<br />

Sehr nuancierte Botrytis, Ananas, Kirsche,<br />

Rosmarin und Apfel. Cremig, sehr<br />

viskos, dabei aber auch fein und pur, dezent<br />

stoffig, kultivierte und fast zurückhaltende<br />

Säure, im Abgang wieder ein<br />

Aromenfeuerwerk wie schon im Duft.<br />

Aus einem Guss.<br />

www.wegeler.com<br />

€ 88,–<br />

•<br />

2017 Geisenheim Rothenberg<br />

Riesling Trockenbeerenauslese<br />

Weingüter Wegeler Gutshaus Oestrich<br />

Rheingau<br />

Im Duft zunächst tresterig, dann Apfel<br />

und Birne. Eine gigantische Süße am Gaumen,<br />

sehr wuchtig, hintergründige Säure,<br />

in Dichte und Konzentration absolut außergewöhnlich,<br />

fast etwas massiv in seiner<br />

Kraft, Trockenfrüchte im Abklang.<br />

www.wegeler.com, € 310,–<br />

•<br />

2013 »Stückfass« Winkel Hasensprung<br />

Riesling Landwein trocken<br />

Goziewski, Rheingau<br />

Im einladenden Duft getrocknete Aprikose,<br />

Granny Smith, Quitte, Vanilleschote<br />

und auch Holz, etwas Feuerstein. Am<br />

Gaumen dicht und eng auf hohem energetischem<br />

Status vorgehend, die Säure<br />

ist straff und präsent, viel Frische und Mineralität,<br />

hallt lange nach.<br />

www.joernwein.de, € 29,90<br />

•<br />

2017 Kiedrich Turmberg<br />

Riesling Auslese<br />

Weingut Robert Weil , Rheingau<br />

Reichhaltige, frische Nase, exotische<br />

Frucht, aber vor allem Trockenobst, Aprikose,<br />

Mirabelle, Rosine, dazu eine sehr pikante<br />

Würze, Melisse. Am Gaumen perfektes<br />

Spiel zwischen Säure und Süße,<br />

extrem aromatisch, delikat fließende<br />

Struktur, viel Druck, sehr elegant.<br />

Tolles Potenzial.<br />

www.weingut-robert-weil.com<br />

€ 41,90<br />

•<br />

2017 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />

Auslese, Weingut Robert Weil<br />

Rheingau<br />

Lebendig-frische Nase mit Druck, kandierter<br />

Frucht, aber auch ein feiner Zitrusnerv.<br />

Ein paar Röstaromen, Mandel,<br />

unterlegt mit viel Würze. Am Gaumen<br />

Struktur, Druck und große aromatische<br />

Vielfalt, Säure und Süße im Spiel, toller<br />

Extrakt, ausgewogen, lang und elegant.<br />

www.weingut-robert-weil.com<br />

€ 41,90<br />

•<br />

2017 Kiedrich Turmberg Riesling<br />

Beerenauslese, Weingut Robert Weil<br />

Rheingau<br />

Hefenoten, Rosine, ein klein wenig Bienenwachs,<br />

Blütenhonig, rotbeerige Aromen.<br />

Am Gaumen fein ziseliert, Süße und<br />

Säure komplett ineinander gewoben, alles<br />

aus einem Guss, im Übergang zum<br />

Abklang stoffig, nobel und delikat.<br />

www.weingut-robert-weil.com<br />

€ 160,–<br />

•<br />

2016 Oestrich Doosberg<br />

Riesling GG<br />

Weingut Peter Jakob Kühn<br />

Rheingau<br />

Auffälliges Duftbild mit Apfel, Cidre,<br />

Pfeffer und Wermutkraut, am Gaumen<br />

selbstbewusst und unkonventionell, athletischer<br />

Körper mit guter Muskulatur,<br />

zielstrebige Säure, dicht und eng verwoben,<br />

unkonventionell und aus einem<br />

Guss, großes Potenzial.<br />

www.weingutpjkuehn.de<br />

€ 44,–<br />

•<br />

2017 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

Riesling Spätlese trocken<br />

Weingut Dr. Corvers-Kauter, Rheingau<br />

Kräuterwürzig, Wermut, Feuerstein, am<br />

Gaumen straff, sehnig, dicht, packend,<br />

kompromisslos, eine Spur Phenole, mit<br />

Zug und Spannung, positiv grüne Anteile,<br />

viel Stoff, hat Drive und eine enorm animierende<br />

Art. Und verspricht Zukunft.<br />

www.corvers-kauter.de, € 31,–<br />

•<br />

2015 Lorch Schlossberg Pinot Noir<br />

trocken, Weingut Chat Sauvage<br />

Rheingau<br />

Ein Duftfeuerwerk: pfeffrig-schieferwürzig,<br />

Cassis, Petrol. Am Gaumen extrem<br />

dicht mit feinkörnigem Stoff besetzt, süß<br />

in der Frucht, gebündelt im Körper, mit<br />

einer Säure, die fast unmerklich bleibt<br />

und dennoch Struktur gibt. Zuletzt dann<br />

noch cremig. Groß!<br />

www.chat-sauvage.de<br />

€ 65,–<br />

•<br />

2015 »Rouge de Schulz Nr.1«<br />

Pinot Noir trocken<br />

Weingut Chat Sauvage, Rheingau<br />

Brombeere, Cassis, dunkle Himbeere, am<br />

Gaumen mit einer immensen Extraktdichte,<br />

die in diesem reichen, fast öligen<br />

Fotos: beigestellt<br />

242<br />

falstaff dez–feb 2019


Fruchtelixier jedoch komplett schwerelos<br />

aufgehoben wirkt. Feiner Säurefaden,<br />

mineralische Noten, dezenter Holzeinsatz.<br />

Enormes Potenzial.<br />

www.chat-sauvage.de, € 150,–<br />

•<br />

2017 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />

Riesling trocken<br />

Weingut Georg Breuer, Rheingau<br />

Sehr still, Lindenblüte, Pfirsich, seidig<br />

und mild, straff und dabei kultiviert, die<br />

hohe Dichte ist komplett in Feinheit aufgelöst,<br />

im Abgang baut sich dann mehr<br />

und mehr die taktile Mineralität auf. Subtil,<br />

fest, lang.<br />

www.georg-breuer.com<br />

€ 58,–<br />

•<br />

2016 «Rothe Bach» Blaufränkisch<br />

trocken, Weingut St. Antony<br />

Rheinhessen<br />

Würzig: Lakritze und Veilchen, dezentes<br />

Holz, Eisen, dunkle Schokolade. Am Gaumen<br />

mit sehr fest zupackendem Tannin,<br />

noble Adstringenz mit einer Spur positiver<br />

Grüntöne. Hintergründig viel Saft und<br />

Feinnervigkeit. Straff wie ein hochwertiger<br />

Burgunder.<br />

www.st-antony.de<br />

€ 42,–<br />

•<br />

2017 Nierstein Pettenthal Riesling<br />

GG, Weingut Kühling Gillot<br />

Rheinhessen<br />

In der Nase Schiefer und Feuerstein, Mineralik<br />

pur, dazu Minze und Kräuter, sehr<br />

vielschichtig, etwas Rauch. Am Gaumen<br />

Kräuter, phenolisch, den Mund auskleidend<br />

mit feiner Frucht und Schiefernoten,<br />

toller Extrakt, geschliffene Säure,<br />

ein Gigant, dazu hat er noch Charme.<br />

www.kuehling-gillot.de, € 48,–<br />

•<br />

2016 Ingelheim Pares<br />

Spätburgunder GG<br />

Weingut J. Neus, Rheinhessen<br />

Eine Pinot-beerige Frucht wie unter dem<br />

Vergrößerungsglas, Assampfeffer, Kardamom,<br />

am Gaumen ein fester, lange anhaltender<br />

Strukturteil, mehliges Tannin,<br />

lebendige Säure. Alles sehr dicht, aber<br />

dennoch nicht forciert wirkend. Hat Tiefe,<br />

Länge, Mineralität. Groß.<br />

www.weingut-neus.de<br />

€ 36,90<br />

•<br />

2016 Neipperg Schlossberg<br />

Spätburgunder GG<br />

Weingut Graf Neipperg<br />

Württemberg<br />

Aromen von Rauch, Sandelholz und Eichenlaub<br />

umgeben die erst erwachende<br />

Kirschfrucht. Am Gaumen ist die leichte<br />

Könnerhand spürbar: absolute Ausgewogenheit,<br />

aromatische Reinheit, feinste<br />

Tannine. Nein, nicht Kraft, sondern Eleganz<br />

gibt den Ton an.<br />

www.graf-neipperg.de<br />

€ 30,–<br />

•<br />

2016 Lämmler Fellbach<br />

Spätburgunder GG<br />

Weingut Gerhard Aldinger<br />

Württemberg<br />

Vielversprechende Reduktion benebelt<br />

noch die Nase. Am Gaumen kommt frische,<br />

pfeffrige, wunderbar intensive rote<br />

Johannisbeerfrucht zum Vorschein. Ein<br />

festes, feines Tanningewebe knistert geradezu.<br />

Voller Struktur, Festigkeit und<br />

schlanker Frische.<br />

www.weingut-aldinger.de<br />

€ 42,–<br />

•<br />

2016 Chardonnay Reserve trocken<br />

Weingut Albrecht Schwegler<br />

Württemberg<br />

Buttrig und sehr würzig, kräftiges Holz.<br />

Am Gaumen körperreich, aber auch<br />

dicht mit Stoff gefüllt, reife Säure, enormer<br />

Druck, O-Ton eines Verkosters: »Das<br />

ist ein Tier.« Kein Understatement, aber<br />

viel Noblesse. Ein Corton-Charlemagne<br />

aus dem Remstal.<br />

www.albrecht-schwegler.de<br />

auf Anfrage<br />

•<br />

2016 Stetten Mönchberg Berge<br />

Lemberger GG<br />

Weingut Karl Haidle<br />

Württemberg<br />

Duft nach Blaubeere, Blutorange,<br />

Schwarzkirsche und Holznoten. Saftig<br />

und fruchtbetont am Gaumen, guter<br />

Extrakt, betont trocken mit selbstbewusster<br />

Säure und einer wohlgeformten<br />

Statur, das hochwertige Tannin pelzt<br />

noch, fordernd mit viel Zug, enormes<br />

Reifepotenzial.<br />

www.weingut-karl-haidle.de<br />

€ 45,–<br />

Tasting-Info<br />

Alle Infos und die<br />

Bewertungen aus dem<br />

neuen Weinguide unter<br />

falstaff.com/wgde19<br />

NEU! Weinkeller Einrichtung FUMO<br />

Weinregal-Systeme<br />

ZiegelElement Gewölbekeller und Weinkeller Einrichtung<br />

Weinkellerbau<br />

Weinlounge proWIN Akademie<br />

Barriquekeller<br />

Barriquekeller Weingut Ziereisen<br />

Neuschwander GmbH Gewölbe · Weinkellerbau · Weinregale<br />

74336 Brackenheim I Telefon 07135.961090<br />

www.neuschwander.de


Beste Weine<br />

aus besten Lagen<br />

Die vielseitigen Lagen der deutschen<br />

Weinbauregionen bieten hervorragenden<br />

Untergrund für den Anbau grandioser<br />

Weine mit regionalem Charakter.<br />

Bereits seit über zweitausend<br />

Jahren wird in <strong>Deutschland</strong><br />

Wein angebaut. Getrunken<br />

wurde er schon<br />

vorher, als noch die Kelten auf dem<br />

Gebiet heimisch waren. An den<br />

Ufern von Mosel, Rhein und Neckar<br />

befinden sich die ältesten Weinberge<br />

<strong>Deutschland</strong>s. Auch heute sind diese<br />

lang gestreckten Täler und ihre Nebenläufe<br />

die klassischen Anbaugebiete.<br />

Sie gehören aufgrund ihrer<br />

Lage zu den nördlichsten der Welt,<br />

zwischen dem feuchtwarmen Golfstromklima<br />

im Westen und dem trockenen<br />

Kontinentalklima im Osten.<br />

Die dortigen Böden sind sehr unterschiedlich<br />

und bestehen aus Fels,<br />

Löss, Muschelkalk, Schiefer, Porphyr,<br />

Basalt, Vulkangestein und<br />

Buntsandstein. Das Besondere am<br />

deutschen Wein ist seine Leichtigkeit,<br />

Fruchtigkeit und Spritzigkeit.<br />

Dank der nicht zu stark ausgeprägten<br />

Sommerhitze sowie der langen<br />

Vegetationszeit entstehen filigrane<br />

Weine mit einem angenehmen Alkoholgehalt.<br />

Die gute Ausgewogenheit<br />

von Süße und Säure tut ihr Übriges.<br />

Offiziell sind über 140 Rebsorten<br />

zugelassen, wirklich bedeutend für<br />

den Markt ist aber nur etwa ein<br />

Dutzend davon. Die häufigste Sorte<br />

in <strong>Deutschland</strong> ist nach wie vor der<br />

Riesling, zu den Aufsteigern zählen<br />

die roten Neuzüchtungen wie Regent,<br />

St. Laurent und Dornfelder.<br />

Die führenden Burgundersorten<br />

sind Weißer Burgunder, Spätburgunder,<br />

Chardonnay, Auxerrois<br />

sowie Grauer Burgunder. Hinzu<br />

kommen noch die neuen Sorten<br />

aus Frankreich, nämlich Cabernet<br />

Franc, Cabernet Sauvignon, Sauvignon<br />

Blanc und Merlot.<br />

WEINGUT EISELE<br />

AUS LIEBE ZUR NATUR<br />

Der Wein ist ein Kunstwerk der<br />

Natur! Der Muschelkalkboden, das<br />

Neckartalklima und die Lage gestalten<br />

den Geschmack der Traube.<br />

Mit Hingabe, Geduld und viel Handarbeit<br />

geerntet und durch unsere<br />

persönliche Handschrift im Keller<br />

machen wir ihn zu einem »Eisele«.<br />

Nach dem Motto »Mit und nicht<br />

gegen die Natur« bewirtschaften<br />

wir rund 10 Hektar Rebfläche. Die<br />

Natur macht es uns nicht immer<br />

leicht, doch mit Ehrgeiz und Leidenschaft<br />

bringen wir das Maximum an<br />

Geschmack in die Flasche. Wir<br />

bewirtschaften unsere Weinberge<br />

als Ökosystem im Kreislauf. Wie<br />

im gesamten Biolandbau verzichten<br />

wir auf den Einsatz von chemischsynthetischen<br />

Düngern und Pesti ­<br />

ziden. Ab dem Jahrgang <strong>2018</strong><br />

tragen auch unsere Flaschen das<br />

BIOLAND-Siegel.<br />

WEINGUT EISELE<br />

Steinbeisweg 1<br />

74394 Hessigheim<br />

T: +49 7143 272399<br />

info@weingut-eisele.de<br />

www.weingut-eisele.de<br />

Fotos: beigestellt, Shutterstock<br />

244<br />

falstaff dez–feb 2019


TOP-WINZER / promotion<br />

Die Geschwister<br />

Christiane Lambrich-Henrich<br />

und Matthias Lambrich.<br />

WEINGUT GOSWIN LAMBRICH<br />

WEINBAU IM EINKLANG<br />

MIT DER NATUR<br />

Das Weingut Goswin Lambrich besteht<br />

mittlerweile in der dritten Generation.<br />

Die Geschwister Christiane<br />

und Matthias bewirtschaften insgesamt<br />

16 Hektar in den Steil lagen<br />

des Mittelrheintals. Auf den Schieferverwitterungsböden<br />

werden<br />

hauptsächlich Rieslingreben angebaut.<br />

Weitere Sorten sind Spätburgunder,<br />

Weißer Burgunder, Gewürztraminer<br />

und Sauvignon Blanc. Der<br />

Weinbau im Einklang mit der Natur<br />

sollte selbstverständlich sein. Diese<br />

Philosophie haben sie sich zu eigen<br />

gemacht und setzen sie in ihrer täglichen<br />

Arbeit um. Die größte Motivation<br />

ist ihre Liebe zur Heimat.<br />

Mit der Bewirtschaftung der Steillage<br />

leisten sie ihren Beitrag zum<br />

Erhalt der einmaligen Kulturlandschaft<br />

des Mittelrheintals.<br />

WEINGUT GOSWIN LAMBRICH<br />

Auf der Kripp 3<br />

55430 Oberwesel-Dellhofen<br />

T: +49 6744 8066<br />

info@weingut-lambrich.de<br />

www.weingut-lambrich.de<br />

ILSFELD<br />

NATURNAH –<br />

NACHHALTIG – GOLTER<br />

Reinhard und Christoph Golter<br />

sind Winzer, Landwirte und Jäger<br />

zugleich, weshalb naturnahes und<br />

nachhaltiges Arbeiten für sie an<br />

erster Stelle steht. Dicht gefolgt<br />

von dem Bestreben, die Qualität<br />

ihrer Weine stets zu verbessern.<br />

GOLTER – WEINGUT IM KLEE<br />

Klee 1, 74360 Ilsfeld<br />

T: +49 7062 978940<br />

www.weingut-golter.de<br />

RHEINTERRASSENHOF<br />

300 JAHRE<br />

WEINTRADITION<br />

Unsere Philosophie ist es, Weine im<br />

Einklang mit der Natur zu erzeugen.<br />

Weine des Rheinterrassenhofs sind<br />

glyphosatfrei, vegan und reifen in<br />

den vom Terroir geprägten Hügeln<br />

rund um Guntersblum. Sie sind so<br />

vielfältig wie Ihre Genießer.<br />

WEINGUT RHEINTERRASSENHOF<br />

Eimsheimer Straße 54, 67583 Guntersblum;<br />

T: +49 6249 670547<br />

www.rheinterrassenhof.de<br />

HIESTAND<br />

GUTE TRAUBEN – GUTE<br />

WEINE<br />

Für Gunther Hiestand ist der respektvolle<br />

Umgang mit der Schöpfung<br />

und der Erhalt der natürlichen<br />

Bodenfruchtbarkeit die Grundlage<br />

zur Produktion gesunder Trauben.<br />

Hiestands Weine nehmen sich Zeit,<br />

um dann einen eigenständigen Stil<br />

vollständig zur Geltung zu bringen.<br />

HIESTAND<br />

Nordhöfer Straße 19<br />

67583 Guntersblum<br />

www.hiestand-weingut.de<br />

WEINGUT ANDRES<br />

FEINE TROPFEN AUS<br />

DEIDESHEIM<br />

Naturbelassenes Arbeiten sowie<br />

ein absoluter Fokus auf Qualität<br />

stehen bei den Brüdern Michael und<br />

Thomas im Vordergrund. Sei es bei<br />

den Gutsweinen oder den Lagenweinen,<br />

die sich durch ihre Mineralität<br />

von den verschiedenen Böden<br />

der Mittelhaardt auszeichnen.<br />

WEINGUT ANDRES<br />

Weinstraße 6, 67146 Deidesheim<br />

T: +49 6326 7708<br />

www.andres-deidesheim.de<br />

WEINGUT HANS WIRSCHING<br />

TROCKENE SILVANER,<br />

RIESLINGE UND<br />

SCHEUREBEN<br />

Das familiengeführte Weingut Hans<br />

Wirsching aus Franken zählt zu den<br />

großen und renommierten VDP-Gütern<br />

<strong>Deutschland</strong>s. Dr. Heinrich<br />

Wirsching wurde 2015 vom <strong>Falstaff</strong><br />

für sein Lebenswerk ausgezeichnet.<br />

WEINGUT HANS WIRSCHING<br />

Ludwigstraße 16, 97346 Iphofen<br />

T: +49 9323 87330<br />

info@wirsching.de, www.wirschingde,<br />

www.wirsching-shop.de<br />

WEINHAUS ADELSECK<br />

QUALITÄT UND<br />

TRADITION<br />

Moderne, elegante Ausstattung –<br />

neue Sortimentsstruktur in Anlehnung<br />

an die Qualitätspyramide des<br />

VDP, einige der besten Rieslingweine<br />

der Welt (Best of Riesling) und weitere<br />

Spitzenweine mit erstklassigem<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

WEINHAUS CARL ADELSECK<br />

Saarstraße 41<br />

55424 Münster-Sarmsheim<br />

T: +49 6721 97440<br />

www.adelseck.de<br />

dez–feb 2019 falstaff 245


promotion / TOP-WINZER<br />

Die Winzer: Edgar<br />

und Jochen Eißele.<br />

KERNEN<br />

FAMILIENBETRIEB<br />

MIT TRADITION<br />

VDP-WEINGUT AUGUST ESER<br />

BARON UND BARONIN<br />

DER EINZELLAGE<br />

WEINGUT HERBERT ENGIST<br />

300 JAHRE<br />

WEINTRADITION<br />

WEINGUT WEGNER<br />

RUHE – REIFE –<br />

AUSSPANN(EN)<br />

Da die Weine ihre Herkunft zeigen<br />

sollen, pflegt Familie Eißele jede<br />

Rebsorte anders und ihrem Standort<br />

gemäß. Im Keller entstehen mit<br />

schonenden Verfahren herzhafte<br />

Weine – wie gemacht dafür, in großen<br />

Schlucken genossen zu werden.<br />

WEINGUT EISSELE<br />

Grundäcker 10, 71394 Kernen i. R.<br />

T: +49 7151 42163<br />

www.eissele-weingut.de<br />

Dodo und Désirée zu Knyphausen<br />

führen den Qualitätsbetrieb in<br />

zehnter Generation. Ihre Rheingau-<br />

Rieslinge sollte man kennen, denn<br />

die finessenreichen und aroma tischen<br />

Charaktere stammen aus<br />

17 klassifizierten Einzellagen.<br />

WEINGUT AUGUST ESER<br />

Friedensplatz 19<br />

65375 Oestrich-Winkel<br />

www.eser-wein.de<br />

Burgunder in Perfektion von<br />

Achkarrens Toplage, dem<br />

Achkarrer Schlossberg …<br />

WEINGUT HERBERT ENGIST<br />

Leckere Weine und<br />

Traumferienwohnungen!<br />

Winzerweg 6<br />

79235 Vogtsberg-Achkarren<br />

T: +49 7662 373<br />

www.weingut-engist.de<br />

Gönnen Sie sich Luxus: langlebig,<br />

gereift, genügend Zeit zu ruhen, sich<br />

zu sammeln. Was für uns Menschen<br />

angenehm ist, tut auch dem Wein<br />

gut. Passend zur kuscheligen<br />

Winterzeit: elegant gereifte<br />

Rotweine von Joachim Wegner.<br />

WEINGUT WEGNER<br />

67098 Bad Dürkheim<br />

www.weingut-wegner.de<br />

info@weingut-wegner.de<br />

WINZERHOF STAHL<br />

WEINE MIT<br />

LEIDENSCHAFT<br />

GRÜNSTADT-ASSELHEIM<br />

WEINGUT NEHB<br />

ZWISCHEN HIMMEL<br />

& HÖLLE<br />

In der Pfalz, an der Deutschen<br />

Weinstraße, liegt das Weingut Nehb.<br />

Direkt am Fuß der beiden Gemarkungen<br />

Goldberg und Höllenberg.<br />

Wenn Himmel und Hölle aufeinandertreffen,<br />

entstehen natürlich<br />

auch ganz besondere Weine.<br />

Wenn Himmel und Hölle<br />

mitmischen, entstehen<br />

ganz besondere Weine.<br />

»Klasse statt Masse« – da ist sich<br />

die Winzerfamilie einig. Deshalb<br />

setzt Chef Sascha Nehb auf mengenreduzierten<br />

und umweltfreundlichen<br />

Anbau, Handlese und schonende<br />

Kellertechnik mit temperaturkontrollierter<br />

Gärführung. Viele Weine<br />

reifen auch in Barriquefässern.<br />

Mit viel Herzblut und Know-how<br />

entstehen so himmlisch frische<br />

Weine mit höllisch guten Aromen.<br />

WEINGUT NEHB<br />

Im Auweg 44<br />

67269 Grünstadt-Asselheim<br />

T: +49 6359 6437<br />

info@weingut-nehb.de<br />

www.weingut-nehb.de<br />

Christian Stahl ist Winzer durch<br />

Zufall, aber mit Leidenschaft. Nach<br />

seiner Winzerlehre machte er die<br />

ersten Gehversuche im elterlichen<br />

Zwei-Hektar-Weinberg. Und das mit<br />

Erfolg. In sieben Jahren wuchs der<br />

Betrieb von zwei auf stolze 20 Hektar.<br />

Am Winzerhof Stahl entstehen<br />

Weine mit Handschrift. Mit klarer<br />

Aromatik, angenehmer Mineralität<br />

und Salzigkeit, unverkennbar und<br />

rein. Müller-Thurgau, Silvaner und<br />

Sauvignon Blanc findet man genauso<br />

wie Riesling im Portfolio. Winzer<br />

Christian Stahl folgt nicht jedem<br />

Trend, sondern nur seinem eigenen<br />

Geschmack und seiner Idee. Sein<br />

Credo: Wein ist nicht nur ein Kulturgut.<br />

Er muss auch Freude machen.<br />

WINZERHOF STAHL<br />

Lange Dorfstraße 21<br />

97215 Auernhofen<br />

T: +49 9848 96896<br />

www.winzerhof-stahl.de<br />

mail@winzerhof-stahl.de<br />

Fotos: beigestellt, Shutterstock<br />

246<br />

falstaff dez–feb 2019


TOP-WINZER / promotion<br />

GUTEDEL 2.0<br />

MIT VIEL MUT<br />

UND POTENZIAL<br />

Gutedel aus Baden hat einen ähnlich<br />

guten Ruf wie Tomaten aus Holland.<br />

Da kommt es gerade richtig, dass<br />

Yvonne Kessler und Martin Männer<br />

vom Weingut Blankenhorn wahre<br />

Fanatiker dieser Rebsorte sind.<br />

Seit Mitte 2014 führen der Quereinsteiger<br />

und die Önologin das mehr<br />

als 250 Jahre lang etablierte Traditionsweingut<br />

im Dreiländerdreieck<br />

<strong>Deutschland</strong>-Frankreich-Schweiz.<br />

Gutedel – typisch für das Markgräflerland<br />

– haben sie auf hohes<br />

Niveau gerückt und zeigen mit<br />

ihren Chasselas-Weinen Courage<br />

und Le Clocher eindrucksvoll das<br />

große Potenzial der Rebsorte.<br />

Darüber hinaus baut das Weingut<br />

Chardonnay, Spätburgunder, Cabernet<br />

Sauvignon und Merlot aus.<br />

WEINGUT<br />

FRITZ BLANKENHORN KG<br />

Martin Männer<br />

Basler Straße 2, 79418 Schielingen<br />

T: +49 7635 82000<br />

www.weingut-blankenhorn.de<br />

WEINGUT ROTH<br />

DAS BESTE AUS<br />

DER NATUR<br />

Am Fuße des Schwanenbergs<br />

liegen die Weinberge von Familie<br />

Roth. Das Streben nach höchster<br />

Qualität und authentischen Weinen<br />

steht für uns an erster Stelle.<br />

WEINGUT ROTH<br />

Büttnergasse 11<br />

97355 Wiesenbronn<br />

T: +49 9325 902004<br />

www.weingut-roth.de<br />

WEINGUT NIKOLAUS KÖWERICH<br />

ERLESENES<br />

VON DER MOSEL<br />

Seit der Antike werden an der Mosel<br />

Reben kultiviert, seit 1465 Riesling.<br />

Blauer Devonschiefer macht ihn<br />

einzigartig. »Der Wein erfreue des<br />

Menschen Herz.« (Psalm 104,15) –<br />

»Darum geht es«, sagt Weinbau-<br />

Ingenieur Nick Köwerich.<br />

WEINGUT NIKOLAUS KÖWERICH<br />

Maximinstraße 11, 54340 Leiwen<br />

T: +49 6507 4282<br />

www.weingutkoewerich.de<br />

Heiß auf Kaffee?<br />

Cremiger Milchschaum aus kalter oder warmer Milch!<br />

Der innovative Wirbelmechanismus des<br />

Milchaufschäumers ANTONIO sorgt für eine<br />

feste Schaum-Konsistenz.<br />

Ein echter Kaffeegenuss für Zuhause.<br />

• Behälter aus mundgeblasenem,<br />

hitzebeständigem Borosilikatglas,<br />

auch für die Mikrowelle geeignet<br />

• rutschfester Sockel aus Silikon<br />

Milchaufschäumer<br />

ANTONIO<br />

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lohnt sich!<br />

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CAFFÈ CON YOGHURT<br />

Rezepte unter: www.gefu.com/rezepte


tasting / RIOJA-TROPHY<br />

Die Rioja umfasst drei<br />

Untergebiete: Rioja Alta,<br />

Rioja Baja und Rioja Alavesa.<br />

Fotos: shutterstock, beigestellt<br />

248<br />

falstaff dez–feb 2019


ZEITLOS<br />

ELEGANT<br />

Die Weine aus der Rioja gelten nicht nur<br />

unter Kennern als sicherer Wert.<br />

Kaum irgendwo auf der Welt findet man so<br />

viel Komplexität, Balance und Harmonie<br />

für so kleines Geld. Die größten Weine der<br />

Region sind weder traditionell,<br />

noch betont modern, sondern<br />

von zeitloser Eleganz.<br />

TEXT DOMINIK VOMBACH NOTIZEN BENJAMIN HERZOG, DOMINIK VOMBACH<br />

PLATZ<br />

BODEGA TORRE DE OÑA<br />

Martelo Reserva 2014<br />

Als im Bordeaux des späten 19.<br />

Jahrhunderts die Reblaus und<br />

der Mehltau wüteten, flohen<br />

einige Weinproduzenten über<br />

die Pyrenäen und brachten<br />

ihre Methoden in die Region Rioja. Ein<br />

Glücksfall und ein sehr entscheidender<br />

Moment für die Region im Nordosten Spaniens.<br />

Bis heute prägt die Reifung im traditionellen<br />

Barriquefass die Weine aus der<br />

Rioja und verhilft ihnen zu einem einzigartigen<br />

Geschmacksprofil – egal, ob moderne<br />

oder klassische Interpretationen.<br />

In kaum einer anderen Weinregion auf<br />

unserem Planeten hat man den Umgang mit<br />

dem Barrique derart perfektioniert wie hier.<br />

Man kann getrost soweit gehen und den<br />

Ausbau im Holz zum Terroirausdruck der<br />

spanischen Paraderegion zählen. Denn<br />

schließlich prägen nicht nur der Boden und<br />

das Klima den Wein, sondern vor allem der<br />

Mensch. Es ist der Winzer, der mit seinen<br />

Entscheidungen im Weinberg und im Keller<br />

den Geschmack eines Weines maßgeblich<br />

beeinflusst. Der Umgang mit dem Barriquefass<br />

zählt in der Rioja zu den zentralen<br />

Kompetenzen eines Weinmachers, einige<br />

Bodegas produzieren ihre Fässer dann auch<br />

gleich selbst. Wie hoch die Weinqualität der<br />

riojanischen Gewächse ist, zeigte die erste<br />

<strong>Falstaff</strong> Rioja Trophy eindrücklich auf. Verkostet<br />

wurden Weine, die von Weinhändlern<br />

eingereicht wurden. An der Spitze stehen<br />

drei Bodegas, die sich seit jeher durch<br />

höchste Qualität auszeichnen: Torre de<br />

Oña aus Laguardia in der Rioja Alavesa,<br />

Muga aus Haro in La Rioja und Lopez de<br />

Heredia, ebenfalls aus Haro. Alle drei<br />

bestechen mit Weinen, die es schaffen, die<br />

alten Traditionen sowie modernen Strömungen<br />

in der Region zu vereinen. Diese<br />

Weine gehören zu den zeitlosen Klassikern.<br />

Die klassischen Rebsorten der Region, –<br />

Tempranillo, Garnacha, Mazuelo und Graciano<br />

– bringen zwar viel Kraft und Struktur in<br />

die Weine. Doch das alleine reicht nicht für<br />

einen großen Wein. Harmonie erreicht in Rioja<br />

nur, wer seinen Weinen ihre Zeit lässt.<br />

Dann aber erreicht man einen Zustand der<br />

Perfektion, in dem nichts heraussticht und<br />

nichts zu kurz kommt. Die ersten drei Plätze<br />

der <strong>Falstaff</strong> Rioja Trophy sprechen für sich.<br />

dez–feb 2019 falstaff 249


tasting / RIOJA-TROPHY<br />

LEGENDE<br />

Weißwein, trocken<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

95<br />

•<br />

Martelo Reserva 2014 TE/GN<br />

Bodega Torre de Oña<br />

Paganos<br />

14,5 Vol.-%. Intensive, einnehmende Aromatik<br />

von roten Früchten wie Kirsche,<br />

Pflaume und Himbeere, dazu Noten von<br />

Vanille, Süssholz und Eisen – ein überaus<br />

komplexer Wein, der immer neue Facetten<br />

offenbart. Am Gaumen mundfüllend<br />

aber in keinster Weise süß oder anstrengend.<br />

Präsentes, perfekt reifes Tannin.<br />

Grosser Rioja zwischen Tradition und<br />

Moderne, der viele Jahre reifen kann.<br />

www.torredeona.com<br />

€ 42,70<br />

•<br />

Torre Muga 2014 TE/CR/GC<br />

Bodegas Muga, Haro<br />

14,5 Vol.-%. Tiefdunkle Beerenfrucht, Kaffee,<br />

Lorbeer, Zigarrenasche und<br />

eine Idee frisches Rindfleisch. Überaus<br />

spannend und komplex. Am Gaumen<br />

kraftvoll und von robuster Struktur,<br />

dennoch in keinster Weise unelegant.<br />

Langanhaltend auf Röstaromen.<br />

www.vinopolis.de, € 75,–<br />

94<br />

•<br />

Viña Bosconia Tinto 2005<br />

Bodegas López de Heredia Viña<br />

Tondonia, Haro<br />

13 Vol.-%, NK. Eher verschlossen, nicht<br />

auf den ersten Moment attraktiv, ein<br />

Wein, der Zeit braucht. Pflaumen und<br />

Beeren sind auszumachen sowie kühler<br />

Rauch. Am Gaumen sehr elegant mit<br />

perfekt ausgereiftem Tannin und wunderbarer<br />

Würze. Mit gutem Recht<br />

einer der großen Klassiker.<br />

www.vinos.de, € 24,90<br />

•<br />

Prado Enea Gran Reserva 2010<br />

TE/CR/GN/GC<br />

Bodegas Muga, Haro<br />

14 Vol.-%. Eingekochte und getrocknete<br />

dunkle und rote Beeren in der Nase,<br />

dazu Dörrpflaume und feine Röstnoten.<br />

Am Gaumen vollmundig, kräftig, mit<br />

viel Extraktfülle und feinen Tanninen<br />

ausgestattet. Wunderbare, längeverleihende<br />

Säure.<br />

www.wein.de<br />

€ 50,–<br />

93<br />

•<br />

Selección Especial Cooperation<br />

Wine Cune 2014 TE/CR/GN/GC<br />

Cune, Haro<br />

13,5 Vol.-%, NK. Dunkle Nase mit Schokolade,<br />

Lakritze, dunklen Beeren und feinen,<br />

rauchigen Aromen. Am Gaumen<br />

ausbalanciert, komplex und vollmundig,<br />

PLATZ<br />

BODEGAS MUGA<br />

Torre Muga 2014<br />

mit langem Abgang.<br />

www.decantare.com<br />

€ 12,–<br />

•<br />

Viña Arana Reserva 2009<br />

La Rioja Alta, S.A., Haro<br />

13,5 Vol.-%, NK. Klassische, reife Rioja-<br />

Aromatik mit balsamischen Beerennoten,<br />

süßen Gewürzen und Weihrauch,<br />

dezent jodig. Am Gaumen zeigt der<br />

Wein eine perfekt reife Struktur mit<br />

schön integriertem Tannin und guter<br />

Länge. Jetzt perfekt zu trinken.<br />

www.vinos.de, € 17,95<br />

•<br />

Viña Ardanza Reserva 2009 TE/GN<br />

La Rioja Alta, S.A., Haro<br />

13,5 Vol.-%. Superbe Nase mit Noten von<br />

Cassis, Holunderbeere, Tabak und Schokolade,<br />

außerdem sind würzige Aromen<br />

auszumachen wie die von schwarzem<br />

Pfeffer und Muskat. Am Gaumen kraftvoll,<br />

im Auftakt weich und zum Finale hin<br />

zusehends eleganter. Ein sicherer Wert.<br />

www.riojalta.com, € 29,20<br />

•<br />

Reserva Selección Especial 2012<br />

TE/CR/GN/GC<br />

Bodegas Muga, Haro<br />

14 Vol.-%. Edles Bukett mit Noten von<br />

Cassis, Leder, Zigarrenkiste und auch<br />

floralen Nuancen. Am Gaumen überaus<br />

kräftig aber nie schwer, sondern saftig<br />

und elegant mit großer Klasse. Im<br />

Abgang grüßt noch einmal die<br />

Cassisfrucht. Gute Länge.<br />

www.vinopolis.de<br />

€ 29,90<br />

•<br />

Gran Reserva 2010 TE/GN/GC<br />

Marqués de Cáceres<br />

Cenicero<br />

14 Vol.-%, NK. Angenehm reife Aromatik<br />

in der Nase, mit Aromen von Beerenkompott,<br />

Cocos, Schokolade und Rumrosinen,<br />

genauso wie ätherisch-würzigen Anklängen.<br />

Wirkt auch am Gaumen äußerst<br />

komplex, besitzt eine elegante, spürbare<br />

Säure, die Tannine sind geschliffen und<br />

der Abgang ist weich und langanhaltend.<br />

www.vinexus.de<br />

€ 36,–<br />

•<br />

Barón de Chirel Reserva 2013<br />

Marqués de Riscal<br />

Elciego<br />

14 Vol.-%. Klassische überaus harmonische<br />

und komplexe Nase mit Noten von<br />

dunkler Kirsche, Pflaume, schwarzen<br />

Beeren, Leder, Kräutern und süßen Gewürzen.<br />

Am Gaumen ebenfalls sehr ausgeglichen<br />

und rund mit spürbarem aber<br />

bereits schön integrierten Tanninen und<br />

harmonischem, langem Nachhall.<br />

www.ludwig-von-kapff.de<br />

€ 49,95<br />

•<br />

Lindes de Remelluri 2013 TE/GN/<br />

GC/MC, Granja Nuestra Señora de<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

250<br />

falstaff dez–feb 2019


Ein Wein mit dunkelroter Seele.<br />

Erleben Sie herausragenden<br />

Weingenuss aus Spanien!<br />

Rötlich schimmernde Weinfelder, die<br />

perfekt mit den Pyrenäen am Horizont<br />

harmonieren: Diesen Anblick<br />

kann man nur in La Rioja bewundern.<br />

Die im spanischen Norden gelegene<br />

Provinz zählt zu den bedeutendsten<br />

Weingebieten Europas und ist die<br />

Heimat des gleichnamigen Rotweins<br />

– dem Rioja. Seinen eleganten Charakter<br />

sowie dunkelrote Färbung<br />

verdankt er der Tempranillo-Traube.<br />

Sie verleiht dem trockenen Rotwein<br />

seinen vollmundigen Geschmack mit<br />

fruchtigen Aromen. Noch intensiver<br />

kann man diese übrigens mit einer<br />

stillen Erfrischung wie Gerolsteiner<br />

Naturell genießen.<br />

Tempranillo, Garnacha,<br />

Mazuelo und Graciano<br />

spielen die Hauptrolle in<br />

der Region Rioja.<br />

Remelluri, Labastida<br />

13,5 Vol.-%, NK. Von Waldbeeren geprägtes<br />

Bouquet, dazu eine fein eingebundene<br />

Holzwürze. Wirkt sehr frisch. Am Gaumen<br />

balanciert, geröstete Nüsse, viel Beerenfrucht,<br />

Pflaume und feines Tannin.<br />

www.vinexus.de<br />

Preis: k. A.<br />

92<br />

•<br />

Gran Reserva 2005<br />

Bodegas Faustino, Oion<br />

13,5 Vol.-%, DIAM. Sehr klassische Aromatik<br />

bei der die Frucht eher im Hintergrund<br />

verweilt. Etwas Kaffee ist auszumachen,<br />

Pflaume und Gewürze. Am Gaumen<br />

von mittlerem Gewicht mit guter Länge.<br />

Faustino I aus Spitzenjahr.<br />

www.vinos.de<br />

€ 16,95<br />

•<br />

Viña Arana Reserva 2011 TE/CR<br />

La Rioja Alta, S.A., Haro<br />

13,5 Vol.-%. Auffallend hell in der Farbe.<br />

Feine, rotfruchtige Aromatik mit Nuancen<br />

von Zigarre, Vanille und Zedernholz<br />

Am Gaumen überaus elegant und ein<br />

austariert mit präsenter Frische, reifen<br />

Tanninen und lebendigem Abgang.<br />

www.riojalta.com<br />

€ 25,90<br />

Cune,<br />

•<br />

Gran Reserva 2012 TE/CR/GC<br />

Haro<br />

13,5 Vol.-%, NK. Zunächst etwas<br />

verschlossen, öffnet sich dann hin zu<br />

Pflaumen- und dunklen Beerenaromen,<br />

dazu eine interessante Wildbretaromatik,<br />

samt Kräutersträußchen und Lorbeerblatt.<br />

Am Gaumen sehr präsent aber<br />

elegant ohne an Volumen einzubüßen.<br />

Strammes Tanningerüst, kann noch<br />

lange weiterreifen.<br />

www.vinos.de<br />

€ 27,90<br />

•<br />

Gran Reserva 2009 TE/GN/GC<br />

Granja Nuestra Señora de Remelluri,<br />

Labastida<br />

14,5 Vol.-%. Leicht reduktive Nase mit<br />

würzigem Unterton. Zimt, Pfeffer, Gewürznelken,<br />

dazu Lakritze und<br />

dunkle, gebackene Frucht. Am Gaumen<br />

straffe Struktur, spürbares Tannin, ausgewogener<br />

Eindruck.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 40,–<br />

•<br />

Ganko 2015 CR/GN<br />

Olivier Rivière Vinos, Lardero<br />

13,5 Vol.-%. Zwischen Wärme und Kühle<br />

schwebendes Bouquet mit Noten von<br />

reifer Pflaume, Brombeere und würzigwaldigen<br />

Noten. Am Gaumen äußerst<br />

elegant, saftig, spürbares, aber feines<br />

Tannin. Fleischig-fruchtiger Abgang.<br />

www.wein-kreis.de<br />

Preis: € 29,50<br />

91<br />

•<br />

Reserva 2014<br />

Baron de Ley, Mendavia<br />

13,5 Vol.-%, NK. Dunkle Beerenfrucht<br />

mit Heidelbeer- und Pflaumennoten,<br />

dazu Kaffee, mediterrane Gewürze und<br />

Kräuter. Am Gaumen intensiv und kraftvoll<br />

mit zupackender Struktur und angenehmem,<br />

betont würzigem Finale.<br />

www.vinos.de<br />

€ 11,90<br />

•<br />

BIO Phincas 2014 TE/GN/GC/MC<br />

Bodegas Bhilar, Álava<br />

14,5 Vol.-%, NK. In der Nase viel Minze,<br />

Orange, Zimt und Kakao. Am Gaumen<br />

frisch, saftig. Elegant und ausbalanciert,<br />

mit schöner Frucht ausgestattet und<br />

feinem Tannin.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 18,–<br />

•<br />

Reserva 2014 TE/GN/GC<br />

Marqués de Cáceres<br />

Cenicero<br />

14 Vol.-%, NK. Elegantes und dennoch<br />

kräftiges Bouquet mit Noten von dunklen<br />

Beeren, Lakritze und Kakao, dazu schwarzer<br />

Pfeffer und mineralische Anklänge.<br />

Am Gaumen vollmundig, saftig, geradlinig<br />

und fein geschliffenem Tannin ausgestattet.<br />

Frisch im Abgang.<br />

www.vinexus.de, € 19,80<br />

Das Wasser mit Stern.<br />

Code scannen für weitere<br />

Informationen oder<br />

www.weinplaces.de<br />

dez–feb 2019 falstaff 251


tasting / RIOJA-TROPHY<br />

•<br />

Monte Real Gran Reserva 2010<br />

Bodegas Riojanas<br />

Cenicero<br />

14 Vol.-%, NK. Sehr typische Gran-Reserva-Nase<br />

mit ins Balsamische neigenden<br />

Aromen von Zwetschge und Beeren sowie<br />

Reifenoten wie Kaffee und Tabak.<br />

Am Gaumen nicht etwa schwer, sondern<br />

sehr elegant und angenehm frisch. Gute<br />

Länge. Ein zeitgemäßer Gran Reserve<br />

mit viel Typizität.<br />

www.vinos.de<br />

€ 19,95<br />

•<br />

Gran Reserva 2010 TE/GC<br />

Bodegas Montecillo<br />

Fuenmayor<br />

13,5 Vol.-%. Reife, klassische Rioja-<br />

Aromatik mit Noten von reifer Pflaume,<br />

eingemachten Kirschen, Leder sowie<br />

Nuancen von Kokos. Am Gaumen sehr<br />

rund mit präsentem aber gut eingebundem<br />

Tannin und stimmiger Eleganz.<br />

www.egfra.de<br />

€ 19,99<br />

•<br />

Reserva 2014 TE/GN/CR/GC<br />

Bodegas Muga, Haro<br />

14 Vol.-%, NK. Präzise, reife Beerenfrucht<br />

mit Nuancen von Zwetschge sowie süßen<br />

Gewürzen wie Vanille und Zimt. Am Gaumen<br />

weich und rund mit präsentem aber<br />

angenehmem Tannin und langem, von<br />

Röstaromen dominiertem Abgang.<br />

www.vinopolis.de<br />

€ 21,–<br />

•<br />

Gran Reserva 2008 TE/CR/GC<br />

Marqués de Riscal<br />

Elciego<br />

14 Vol.-%. Reife Beerenfrucht die bereits<br />

ins Balsamische tendiert, Cassis, Heidelbeere,<br />

dazu äußerst elegante, erdige<br />

und röstartige Anklänge. Am Gaumen<br />

harmonisch dank einer perfekten Balance<br />

aus Geschmeidigkeit und Frische.<br />

Langer Abgang.<br />

www.ludwig-von-kapff.de<br />

€ 34,99<br />

•<br />

Blanco 2017 MC/MA2/GB<br />

Bodegas Muga, Haro<br />

13 Vol.-%. In der Nase Ananas, Mango,<br />

Orange und gelbes Steinobst. Am Gaumen<br />

saftig, schöne Länge,<br />

ausbalanciert.<br />

www.vicampo.de<br />

Preis: k. A.<br />

90<br />

•<br />

Reserva 2010 TE/GC<br />

Bodegas Murua<br />

Elciego<br />

14,5 Vol.-%, NK. Von wohlig wärmenden<br />

Röstnoten getragenes Bouquet mit Cocos,<br />

Schokolade, etwas Wachs und kandierten<br />

roten Beeren. Am Gaumen<br />

PLATZ<br />

BODEGAS LOPÉZ DE HERE-<br />

DIA VIÑA TONDONIA<br />

Viña Bosconia Tinto 2005<br />

samtig, geschliffenes Tannin, schönes<br />

Spiel zwischen Fülle und Eleganz. Langer<br />

Abgang auf dunkler Frucht.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 14,–<br />

•<br />

Edición Limitada 2015<br />

Bodegas Ramón Bilbao, Haro<br />

14 Vol.-%, NK. Würzig-fruchtige Nase<br />

mit Noten von getrockneten dunklen<br />

Beeren und Dörrpflaume. Dazu<br />

ätherisch-würzige Anklänge und<br />

ein Hauch Lakritz. Am Gaumen vollmundig,<br />

fruchtig, mit schöner Säure<br />

ausgetattet, die dem Weine eine angenehme<br />

Länge verleiht.<br />

www.vinexus.de<br />

€ 15,–<br />

•<br />

Tempranillo Don Pascual<br />

Rioja 2015<br />

Bodegas Covila<br />

Lapuebla De Labarca<br />

14,5 Vol.-%, NK. Würzig-fruchtiges<br />

Bouquet mit Aromen von reifer Pflaume,<br />

dunklen Beeren, sowie Schuhcréme<br />

und ein Hauch Lakritze. Am Gaumen<br />

ausgewogen, mit viel Würze, feinem<br />

Tannin und geradliniger Säure. Im<br />

Abgang ätherische Noten.<br />

www.schulerweine.de<br />

€ 15,50<br />

•<br />

Cuvée Especial 2012 MA2/GB<br />

Bodegas Murua<br />

Elciego<br />

14 Vol.-%, NK. Feines, elegantes Bouquet<br />

mit kandierter Ananas, rauchigen Anklängen,<br />

Karamell und gelber Frucht.<br />

Am Gaumen vollmundig, elegante Säure,<br />

viel Honig und aromatische Länge.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 16,90<br />

•<br />

Palador Reserva 2012 TE/GC<br />

Bodegas Valdelana<br />

Elciego<br />

14 Vol.-%, NK. Viel Kirsche in der Nase,<br />

etwas Leder und süße Gewürze. Am Gaumen<br />

kraftvoll, jedoch nicht unelegant<br />

mit ausbalancierter Struktur. Könnte<br />

langanhaltender sein.<br />

www.vinos.de, € 18,95<br />

•<br />

Viña Alberdi 2012<br />

La Rioja Alta, S.A., Haro<br />

13,5 Vol.-%. Frischfruchtige Nase mit<br />

Noten von Himbeere, Kirsche und Erdbeere,<br />

dazu würzige Vanilletöne sowie<br />

ein Hauch frisch gemahlener Kaffee. Am<br />

Gaumen weich, elegant und frisch mit<br />

spürbarem aber gut integriertem Tannin<br />

und angenehmen Röstaromen im Finale.<br />

www.riojalta.com<br />

€ 21,60<br />

•<br />

Gran Reserva 2010 TE/GC<br />

Bodegas Valdemar<br />

Oyón (Alava)<br />

14 Vol.-%, NK. Pflaumenartige, reife Frucht<br />

in der Nase, dazu schön integrierte Eichenholz-<br />

und Röstaromen sowie eine Idee Jod.<br />

Am Gaumen angenehm breit mit Noten<br />

von Unterholz und einer angenehmen Frische<br />

im Finale.<br />

www.belvini.de<br />

€ 21,90<br />

•<br />

Tinto Reserva Familiar 2013 GC/TE<br />

Bodega Izadi<br />

Villabuena de Álava<br />

14 Vol.-%. Süßliche Kirscharomatik mit<br />

Gewürznuancen von Nelken und Muskat.<br />

Am Gaumen sehr elegant und bereits angenehm<br />

zu trinken, besitzt aber genügend<br />

Struktur für eine weitere Kellerreife.<br />

www.vinos.de<br />

€ 24,90<br />

•<br />

BIO Phinca Abejera 2013 TE/GN/GC<br />

Bodegas Bhilar<br />

Álava<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensive Noten von<br />

Minze, Orange und Schokolade in der<br />

Nase, dahinter verbirgt sich die Beerenfrucht.<br />

Am Gaumen zart, ausbalanciert,<br />

sehr aromatisch und mit feinem<br />

Tannin ausgestattet.<br />

www.bodeboca.de<br />

€ 58,–<br />

89<br />

•<br />

Blanco 2017 MC/MA2/GB<br />

Bodega Izadi<br />

Villabuena de Álava<br />

13,5 Vol.-%, NK. Reifes Bukett mit<br />

Noten von Honig, Melone, etwas Limette,<br />

Grapefruit, dazu auch exotische Früchte<br />

und ein Hauch Vanille. Am Gaumen<br />

angenehm cremig mit ausgleichender<br />

Säure. Gute Länge.<br />

www.vinos.de<br />

€ 10,95<br />

•<br />

La Montesa Crianza 2015 GN/TE/CR<br />

Bodegas Palacios Remondo<br />

Alfaro<br />

14 Vol.-%, NK. Prägnantes, präzises<br />

Aroma von süßen Kirschen und hellen<br />

Beeren, dazu kreidige Nuancen. Am<br />

Gaumen von mittlerem Gewicht mit<br />

eher zurückhaltendem aber vorhandenem<br />

Tanningerüst. Ein fruchtiger Rioja<br />

für den frühen Genuss.<br />

www.vinos.de, € 12,95<br />

•<br />

Crianza 2014 TE/GN/GC<br />

Marqués de Cáceres<br />

Cenicero<br />

13,5 Vol.-%, NK. In der Nase reife rote<br />

und dunkle Beeren, dazu Beerenkompott<br />

feine Röstaromatik mit einem Hauch<br />

Vanille und Zigarrenkiste. Am Gaumen<br />

mittelkräftig, mit präsenter, längeverleihender<br />

Säure und roter Frucht,<br />

sowie würzigen Anklängen im Abgang.<br />

Fotos: beigestellt<br />

252<br />

falstaff dez–feb 2019


www.vinos.de<br />

€ 13,80<br />

•<br />

Avior Reserva 2013<br />

Bodegas Sonsierra<br />

San Vicente de la Sonsierra<br />

13,5 Vol.-%, NK. Reife helle und dunkle<br />

Beeren, Milchschokolade, verhältnis-mäßig<br />

dezentes Holz. Am Gaumen<br />

zupackend aber in keinster Weise<br />

schwer. Präsenter aber reifer Gerbstoff,<br />

gute Eleganz und Länge.<br />

www.vinos.de<br />

€ 14,95<br />

•<br />

Reserva 2013 TE/CR/GC<br />

Marqués de Riscal<br />

Elciego<br />

14 Vol.-%. Sehr typische, präzise Aromatik<br />

mit Noten von Pflaumen und Kirsche genauso<br />

wie auch präsenten Kokosund<br />

Vanillearomen vom Fassausbau.<br />

Am Gaumen rund und harmonisch mit<br />

dezenter Bitternote im Abgang.<br />

www.ludwig-von-kapff.de<br />

€ 15,49<br />

•<br />

Valdelana Agnus Crianza 2015 TE/<br />

CR, Bodegas Valdelana<br />

Elciego<br />

14 Vol.-%, NK. Die Holzaromatik ist in diesem<br />

Stadium klar im Vordergrund - insbesondere<br />

Kokos, Vanille und Zedernholz,<br />

dahinter Kirsche, Pflaume und kühle<br />

Kräuter. Am Gaumen sehr rund und<br />

geschliffen mit spürbarem Tannin und<br />

Pfefferwürze im Finale. Gute Länge.<br />

www.vinos.de, € 15,95<br />

•<br />

Tempranillo DOC Rioja Riserva<br />

Valdelamillo 2012<br />

Bodegas Hispano Suizas<br />

El Pontón, Valencia<br />

14 Vol.-%, NK. Dezentes Bouquet mit<br />

Noten von reifer Pflaume, dunklen<br />

Beeren und Kakao, sowie einem Hauch<br />

Karamell. Am Gaumen straff, leicht,<br />

mit spürbarer Säure und leicht<br />

anhaftendem Tannin. Im Abgang<br />

ätherische Anklänge.<br />

www.decantare.com<br />

€ 16,90<br />

•<br />

Reserva 2013 TE/GN/GC<br />

Bodegas Tobia,<br />

Cuzcurrita del Río, Tirón<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkelbeerige, fast<br />

kompottartige Nase mit würzigen<br />

Anklängen, viel Cassis und Brombeere.<br />

Am Gaumen angenehm rund und<br />

geschliffen mit stimmiger Frische im<br />

Finale. Stattliche Länge. Etwas herb.<br />

www.vinos.de, € 17,95<br />

•<br />

BIO Bhilar Blanco 2017 MC/GB<br />

Bodegas Bhilar, Álava<br />

12 Vol.-%, NK. In der Nase viel exotische<br />

Frucht, reifer Apfel, ein Hauch Cocos,<br />

Vanille und Karamell. Am Gaumen<br />

saftige Stuktur, angenehm vollmundig,<br />

feine Herbe, Honig im Abgang.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 18,50<br />

•<br />

Ramón Bilbao Gran Reserva 2010<br />

TE/CR/GC<br />

Bodegas Ramón Bilbao, Haro<br />

14 Vol.-%, NK. Zurückhaltendes Bouquet<br />

mit Noten von eingekochten Beeren,<br />

dazu Zimt und ätherische Noten.<br />

Saftige Frische am Gaumen, samtig,<br />

weich und ausgewogen.<br />

www.belvini.de<br />

€ 19,–<br />

•<br />

BIO Bhilar Tinto 2016 TE/GN<br />

Bodegas Bhilar, Álava<br />

13 Vol.-%, NK. Würzig-fruchtiges<br />

Bouquet mit Noten von Aroniabeere,<br />

Brombeere, frisch geschnittenem Holz<br />

und Zimt. Am Gaumen vollmundig<br />

und dennoch elegant, mit leicht spürbarem<br />

Tannin, frischer Säure und<br />

mineralischem Abgang.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 19,50<br />

•<br />

Tempranillo Tahón de Tobelos<br />

Reserva 2012, Tobelos<br />

Briñas<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkelfruchtiges, von<br />

Pflaume und Heidelbeere geprägtes<br />

Bouquet, dazu ein Hauch Rumrosinen<br />

und angenehm eingebundenen Röstaromatik.<br />

Am Gaumen mittelkräftig, mit angenehm<br />

saftiger Säure, feinem Tannin<br />

und fruchtigem Abgang.<br />

www.hispavinus.de<br />

€ 21,–<br />

•<br />

La Locomotora Tinto Crianza 2014<br />

Finca Allende<br />

Briones (La Rioja)<br />

13 Vol.-%, . Leicht reduktive Nase mit<br />

Noten von Sauerkirsche, dunkler Schokolade,<br />

Pflaumenkompott und waldigätherische<br />

Komponenten. Wirkt<br />

sehr frisch, auch am Gaumen, wo er<br />

sich leicht und saftig präsentiert.<br />

Ausgeprägtes Sauerkirscharoma und<br />

leichte Würze im Abgang.<br />

www.vinos.de<br />

Preis: k. A.<br />

Tasting-Info<br />

Weitere aktuell verkostete<br />

Rioja finden Sie unter<br />

falstaff.com/tasting-rioja<br />

28.29.30<br />

JANUARY JANUAR 2019<br />

MONTPELLIER FRANCE<br />

PARC DES EXPOSITIONS KONGRESSZENTRUM<br />

Millésime<br />

WORLD<br />

ORGANIC WINE FAIR<br />

INTERNATIONALE BIOWEINMESSE<br />

Association Interprofessionnelle<br />

www.millesime-bio.com<br />

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en Occitanie<br />

dez–feb 2019 falstaff 253


tasting / TOSKANA MAREMMA<br />

SATTE FRUCHT,<br />

GESCHLIFFENE TANNINE<br />

Früher galt in der Toskana, in Meeresnähe wachse kein guter Wein. Heute kommen<br />

gerade aus diesem Küstenstreifen einige der prachtvollsten Tropfen Italiens.<br />

TEXT & NOTIZEN OTHMAR KIEM UND SIMON STAFFLER<br />

Gleißendes Licht, intensive<br />

Farben: Das ist die Küste<br />

der Maremma, die Heimat<br />

fantastischer Rotweine.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

254<br />

falstaff dez–feb 2019


Über 250 Kilometer erstreckt sich<br />

die Küste der Toskana. Entsprechend<br />

unterschiedlich sind die<br />

Weinbaugebiete. Während im<br />

Norden, um Lucca und Pisa,<br />

sowie im Süden um Grosseto und Scansano<br />

der Weinbau lange Tradition hat, haben die<br />

heute führenden Gebiete um Bolgheri und<br />

Suvereto eine recht junge Geschichte. Allen<br />

gemeinsam aber sind die hohe Lichtintensität<br />

und die klimatisch ausgleichende Wirkung<br />

des Meeres. Im Norden und Süden ist der<br />

Weinbau vom Sangiovese geprägt, in Bolgheri<br />

setzte man von Beginn an auf Cabernet Sauvignon<br />

und Merlot. In den letzten Jahren<br />

wurden auch Cabernet Franc, Syrah und Petit<br />

Verdot verstärkt ausgepflanzt. Und das mit<br />

großem Erfolg! 2015 und 2016 waren beide<br />

herausragende Jahrgänge im Küstengebiet.<br />

2015 war sehr sonnig und heiß, Mitte August<br />

gab es dann Regengüsse genau zur richtigen<br />

Zeit und im richtigen Ausmaß. Trotz hoher<br />

Reife haben die Weine so auch satte, frische<br />

Frucht. Auch 2016 war sonnig, insgesamt<br />

aber etwas weniger heiß. Ab der zweiten<br />

Augusthälfte gab es deutliche Nachtabkühlung.<br />

Insgesamt finden wir so aus dem Jahrgang<br />

2015 eine breite Palette an herausragenden<br />

Weinen, von Merlot über Cabernet<br />

Franc und Sauvignon bis zu Syrah. Vom<br />

Jahrgang 2016 sind gerade die ersten Spitzenweine<br />

auf den Markt gekommen.Tua<br />

Ritas Redigaffi aber ist schon ein hervorragender<br />

Botschafter für 2016. Und dann gibt<br />

es da noch einen Überflieger: Masseto 2015,<br />

ein Traumwein! Genießen Sie die Fülle.<br />

dez–feb 2019 falstaff 255


tasting / TOSKANA MAREMMA<br />

LEGENDE<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

100<br />

•<br />

Masseto – Masseto 2015<br />

Glänzendes, sattes Rubin mit Violettschimmer.<br />

Sehr ansprechende, fast pralle<br />

Nase, satt nach reifen Brombeeren, etwas<br />

Heidelbeeren, dazu Nuancen von dunkler<br />

Schokolade, feines Zedernholz. Zupackend<br />

und stoffig am Gaumen, viel sattes,<br />

dichtmaschiges Tannin, entfaltet sich in<br />

feinen Schichten, viel reife Beerenfrucht,<br />

dazu kommen feine würzige Komponenten,<br />

salzig und mit toller Spannung versehen,<br />

ein Traumwein! Morandell, Wörgl;<br />

Schlumberger <strong>Deutschland</strong>, Meckenheim;<br />

Bindella, Zürich; € 750,–<br />

98<br />

•<br />

Le Macchiole – Paleo Rosso 2015<br />

Sattes, intensives Rubin mit schwarzem<br />

Kern. Eröffnet mit Noten nach Rauch und<br />

Tabak, dann viel Holunderbeere und Heidelbeere,<br />

sehr klare Frucht. Am Gaumen<br />

viel Stoff, entfaltet sich mit viel feinmaschigem,<br />

sehr gut eingebundenem Tannin,<br />

fast seidig, baut sich lange auf, im Finale<br />

satter Druck, im Nachhall Frucht und Tabak.<br />

Pfurtscheller, Neustift; Superiore,<br />

Dresden; Vinum, München; Caratello,<br />

St. Gallen; € 85,–<br />

•<br />

Tenuta San Guido – Sassicaia 2015<br />

Funkelndes, intensives Rubinrot. Sehr intensive<br />

und dichte Nase, klar nach dunkler<br />

Johannisbeere, im Hintergrund feine Minze,<br />

dazu Noten nach Macchiakräutern. Viel<br />

saftige, klare Frucht im Ansatz, öffnet sich<br />

mit viel feinmaschigem Tannin, sehr gut<br />

eingebunden, gute Spannung, präsente,<br />

klare Frucht, im Finale sehr langer Nachhall,<br />

sehr präzise, wie aus einem Block gemeißelt.<br />

Morandell, Wörgl; Alpina,<br />

Buchloe; Bindella, Zürich; € 160,–<br />

•<br />

Tua Rita – Redigaffi 2016<br />

Funkelndes Rubin-Violett. Intensive und<br />

fein gezeichnete Nase mit Noten nach<br />

Brombeere, Sandelholz und Cassis, wie<br />

eine elegante Robe. Baut sich am Gaumen<br />

großartig auf, prall und fest, viel satte<br />

Frucht, öffnet sich dann mit viel feinmaschigem,<br />

weichem und zugleich strukturgebendem<br />

Tannin, salzig und lange, im Finale<br />

nach dunkler Schokolade.<br />

Noitz, Palt; Consigliovini, Düsseldorf;<br />

Vini d'Italia, Carobbio; € 220,–<br />

97<br />

•<br />

Caiarossa – Caiarossa 2015<br />

Funkelndes, sattes Rubin. Sehr intensive<br />

und ansprechende Nase, satt nach Heidelbeeren,<br />

Himbeeren und Maulbeeren,<br />

schokoladig. Sehr präsente, intensive<br />

Frucht, viel Heidelbeeren, samtiges,<br />

dichtes Tannin, breitet sich lange aus, im<br />

hinteren Verlauf gute Frische mit feinem<br />

Trinkfluss, im Finale schöne Würze.<br />

Wein Residenz, Düsseldorf; Wein &<br />

Kunst, Quickborn; Kroll, Murnau;<br />

Smith & Smith, Zürich; Cavetta, Pfäffikon;<br />

First Wine, Hergiswil; € 45,–<br />

•<br />

Le Macchiole –<br />

Messorio Merlot 2015<br />

Funkelndes, intensives Rubin mit Violettschimmer.<br />

Eröffnet mit betont würzigen<br />

Noten, nach Stangensellerie und Kardamom,<br />

dann viel Heidelbeere. Blüht am<br />

Gaumen sehr schön auf, kompakt und<br />

dicht, mit wunderbar süßem Schmelz,<br />

dichtmaschiges Tannin, im Finale sehr<br />

lange. Pfurtscheller, Neustift;<br />

Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />

Caratello, St. Gallen; € 180,–<br />

•<br />

Monteverro – Monteverro 2015<br />

Sattes, dunkles Rubin mit schwarzem<br />

Kern. Ansprechende Mischung, zeigt Noten<br />

von Macchiakräutern, Thymian, Rosmarin<br />

und Currykraut, dann satte Brombeere<br />

und dunkle Johannisbeere, etwas<br />

Schokolade. Baut sich am Gaumen auf wie<br />

ein Pfau, viel feinmaschiges, dichtes Tannin<br />

mit festem Kern, dunkelbeerige<br />

Frucht, füllt den Gaumen satt aus, süßer<br />

Schmelz, wirkt noch sehr jung. WeinArt,<br />

Attersee; Superiore, Dresden; Dallmayr,<br />

München; Unger Weine, Frasdorf;<br />

Alpina, Buchloe; Georg Hack, Meersburg;<br />

Schelte, Köln; Riegger, Birrhard;<br />

Terravigna, Utzendorf; Gerstl Weine,<br />

Zürich; First Wine, Hergiswil; € 120,–<br />

•<br />

Tenuta Argentiera – Argentiera 2015<br />

Leuchtendes Rubin mit Violettschimmer.<br />

Sehr intensive und ansprechende Nase,<br />

nach Cassis, Brombeere und etwas Leder,<br />

angetrocknete Pflaumen, trotzdem sehr<br />

frisch. Sehr stoffig und füllig in Ansatz und<br />

Verlauf, auch am Gaumen viel dunkle Beeren,<br />

öffnet sich mit präsentem, dichtmaschigem<br />

Tannin, baut sich lange auf, eingebettet<br />

in feinem Fruchtschmelz, sehr<br />

langer Nachhall, nach Tabak und Cassis.<br />

Wein Wolf, Salzburg; Superiore, Dresden;<br />

Vinum, München; Garibaldi, München;<br />

Brogsitter, Grafschaft-Gelsdorf;<br />

Selezione Meier, Hünenberg; € 62,–<br />

•<br />

Tenuta di Biserno – Lodovico 2013<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit schwarzem<br />

Kern. Sehr intensive und dichte Nase, eröffnet<br />

mit fleischigen Noten nach Brombeere,<br />

Maulbeere und dunkler Johannisbeere,<br />

im Hintergrund nach Tabak und<br />

dunklem Pfeffer. Geschliffen und samtig<br />

in Ansatz und Verlauf, zeigt viel saftige<br />

Frucht, dunkle Beeren, feinmaschiges,<br />

sehr geschliffenes Tannin, strahlt lange<br />

dahin, satter Nachhall. Morandell, Wörgl;<br />

Wein & Co., Wien; Ariane Abayan, Hamburg;<br />

Bindella, Zürich; € 280,–<br />

96<br />

•<br />

Duemani – Suisassi Syrah 2015<br />

Funkelndes Rubin mit leicht hellem Rand.<br />

Eröffnet mit Noten nach Pfeffer, dunkler<br />

Brotkruste und Tabak, dann viel Zwetschge.<br />

Am Gaumen ein Erlebnis! Schöne reife<br />

Frucht, dazu satte Würze, öffnet sich mit<br />

griffigem, feinem Tannin, baut sich in vielen<br />

Schichten auf, füllig, aber nicht zu üppig,<br />

zeigt auch gute Trinkigkeit, stoffiges<br />

Finale. Gottardi, Innsbruck; Wagner,<br />

Laakirchen; Pfurtscheller, Neustift;<br />

Superiore, Dresden; Vinaturel, Berg;<br />

Boucherville, Zürich; € 110,–<br />

•<br />

Ornellaia – Ornellaia 2015<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit schwarzem<br />

Kern. Kompakte und dichte Nase, nach<br />

dunklem Johannisbeersirup, dazu Heidelbeere<br />

und Minze, im Hintergrund nach Tabak.<br />

Kompakt und dicht auch am Gaumen,<br />

baut sich mächtig auf, viel dichtmaschiges<br />

Tannin, sehr konzentriert, im Finale<br />

Fotos: beigestellt<br />

256<br />

falstaff dez–feb 2019


fester Druck, sehr langer Nachhall.<br />

Morandell, Wörgl; Schlumberger<br />

<strong>Deutschland</strong>, Meckenheim; Bindella,<br />

Zürich; € 180,–<br />

•<br />

Satta Michele – Marianova 2015<br />

Funkelndes Rubin mit feinem Granatrand.<br />

Einladend und verspielt am Gaumen, zeigt<br />

Noten nach Himbeere und Erdbeere, unterlegt<br />

von etwas weißem Pfeffer. Am<br />

Gaumen viel präsente Frucht, reife süße<br />

Kirsche, saftig, kerniges, gut eingebautes<br />

Tannin, zeigt sehr gute Länge, geschmeidig,<br />

aber doch mit Nerv.<br />

Bevanda, Dornbirn; Superiore, Dresden;<br />

Sapori Italiani, München; Fertsch ,<br />

Bad Nauheim; Weinkommissar, Bonn;<br />

Vergani, Zürich; Hischier, Brig; Badaracco,<br />

Spreitenbach; € 160,–<br />

•<br />

Tenuta di Biserno – Biserno 2015<br />

Sattes Rubin mit hohem Violettanteil.<br />

Sehr ansprechende und intensive Nase, eröffnet<br />

mit Noten nach Tabak und Cassis,<br />

im Hintergrund nach schwarzen Nüssen<br />

und Leder, sehr spannend. Stoffig und tiefgründig<br />

am Gaumen, viel dunkelbeerige<br />

Frucht, entfaltet sich mit dichtmaschigem<br />

Tannin, stoffig und voluminös, im Finale<br />

satter Druck, erdig. Morandell, Wörgl;<br />

Wein & Co., Wien; Ariane Abayan, Hamburg;<br />

Bindella, Zürich; € 115,–<br />

•<br />

Tua Rita – Keir Syrah 2016<br />

Glänzendes Rubin mit hellen Nuancen.<br />

Sehr klare Nase mit intensiver Frucht,<br />

nach Himbeere und Erdbeere, charmant,<br />

wie etwas Gutes aus alten Zeiten. Rund<br />

und geschmeidig in Ansatz und Verlauf,<br />

zeigt viel präsente Frucht, dazu feine würzige<br />

Noten, nach Pfeffer und Kardamom,<br />

schöner Trinkfluss, wirkt im ersten Moment<br />

fast etwas zu einfach, zeigt dann<br />

aber immer mehr Komplexität.<br />

Noitz, Palt; Consigliovini, Düsseldorf;<br />

Vini d'Italia, Carobbio; € 100,–<br />

95<br />

•<br />

Castello del Terriccio –<br />

Lupicaia 2014<br />

Funkelndes, sattes Rubin mit leichtem<br />

Granatschimmer. Intensive Nase, eröffnet<br />

mit würzigen Noten nach Kardamom und<br />

dunklem Pfeffer, etwas Tintenblei, dunkle<br />

Beeren, im Hintergrund nach Zedernholz.<br />

Am Gaumen dicht und stoffig, öffnet sich<br />

mit viel dichtmaschigem Tannin, fest und<br />

zupackend, im Finale saftige Frucht.<br />

Gottardi, Innsbruck; Schulz & Partner,<br />

Hinterbrühl; Wein Residenz, Düsseldorf;<br />

Peutler & Aumüller, Regensburg;<br />

Baur au Lac, Zürich; Terravigna, Utzendorf;<br />

€ 120,–<br />

•<br />

Duemani – Duemani 2015<br />

Sattes, undurchdringliches Rubin. Sehr intensive<br />

und duftige Nase, wie ein Korb voll<br />

dunkler Beerenfrucht, von Heidelbeere<br />

über Brombeere zu Johannisbeersirup,<br />

dazu dunkle Schokolade, sehr spannend.<br />

Am Gaumen festes und zupackendes Tannin,<br />

dicht verwoben, zeigt betont erdige<br />

Noten, im Finale satter Druck, ein wenig<br />

grobkörnig. Gottardi, Innsbruck; Wagner,<br />

Laakirchen; Pfurtscheller, Neustift;<br />

Superiore, Dresden; Vinaturel,<br />

Berg; Boucherville, Zürich; € 110,–<br />

•<br />

Grattamacco – L’Alberello 2015<br />

Funkelndes, intensives Rubinviolett. Sehr<br />

intensive und ansprechende Nase, nach<br />

reifen Pflaumen und dunklen Johannisbeeren,<br />

im Hintergrund nach würzigem<br />

Zedernholz und Tabak. Saftig und geschmeidig<br />

im Ansatz, füllt den Mund<br />

schön aus, öffnet sich mit feinmaschigem,<br />

dichtem Tannin, im Finale fester Druck.<br />

Derksen, Leobendorf; Di Gennaro,<br />

Stuttgart; Superiore, Dresden; Garibaldi,<br />

München; Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen;<br />

Vini d'Amato, Basel;<br />

Münsterkellerei, Liebefeld-Bern; Hofer,<br />

Zürich; € 48,50<br />

•<br />

Le Pupille – Saffredi 2016<br />

Sattes Rubin mit feinem Violettschimmer.<br />

Intensive und dichte Nase, zeigt Noten<br />

nach eingelegten Brombeeren, Zwetschgen<br />

und Cassis, viel Kardamom. Zeigt am<br />

Gaumen viel reife Beerenfrucht, rund und<br />

geschmeidig, viel Brombeere und Cassis,<br />

präsentes, gut eingebundenes Tannin,<br />

sehr lange und nachhaltig.<br />

Döllerer, Golling; Wein & Co., Wien;<br />

Consigliovini, Düsseldorf; Terravigna,<br />

Utzendorf; € 79,–<br />

•<br />

Orma – Orma 2016<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />

Intensive und ansprechende<br />

Nase, nach Heidelbeeren, Brombeeren, Zedern-<br />

und etwas Sandelholz. Dicht und<br />

kompakt am Gaumen, wie aus einem<br />

Guss, viel reife Beerenfrucht, vor allem<br />

Heidelbeeren, saftig, sehr gut eingebundenes<br />

Tannin, breitet sich lange aus, fester<br />

Druck im Finale, süßer Schmelz.<br />

Morandell, Wörgl; Wein & Co., Wien;<br />

The heart of Chianti Classico


tasting / TOSKANA MAREMMA<br />

Superiore, Dresden; Imparato Wein, Essen;<br />

Zweifel Vinarium, Uster; Terravigna,<br />

Utzendorf; Lodavin, Echandens;<br />

€ 80,–<br />

•<br />

Principe Corsini – Marsiliana 2013<br />

Sattes, dunkles Rubin mit Violett. Vielschichtige<br />

Nase mit Noten nach Heidelbeere,<br />

Holunderbeere und Zwetschge, im<br />

Hintergrund feine dunkle Schokolade, etwas<br />

Rauch. Breitet sich am Gaumen satt<br />

aus, viel feinmaschiges, dichtes Tannin,<br />

geschmeidig und fest, sehr präsente, dunkelbeerige<br />

Frucht, langer Nachhall.<br />

Wagner, Laakirchen; Kerler, Nürnberg;<br />

Sardo Vino, Ludwigsburg; Ars Vivendi,<br />

Berlin; Jacopini, Neunkirchen; Victoria<br />

Weine, Bad Mergentheim; Wyhus Belp,<br />

Belp; Vini d'Amato, Basel; Hofer, Zürich;<br />

€ 29,50<br />

•<br />

Tua Rita – Per Sempre Syrah 2016<br />

Kraftvolles, funkelndes Rubinviolett. Klare<br />

und präsente Nase, nach Holunderbeeren,<br />

Zwetschgen und getrockneten Küchenkräutern.<br />

Im vorderen Bereich viel satte<br />

Frucht, öffnet sich mit samtigem, dichtem<br />

Tannin, geschmeidig und sehr lange, wie<br />

aus einem Guss, baut sich im hinteren Bereich<br />

satt auf, fester Druck, im Nachhall<br />

dunkle Schokolade, etwas alkoholisch.<br />

Noitz, Palt; Consigliovini, Düsseldorf;<br />

Vini d'Italia, Carobbio; € 160,–<br />

94<br />

•<br />

Campo alla Sughera – Arnione 2015<br />

Intensives und sattes Rubinrot. Fein gezeichnete<br />

Nase mit holzwürzigen Tönen,<br />

reife Himbeeren, satte Waldbeeren und<br />

leicht nach Vanille und Kokos im Nachhall.<br />

Am Gaumen sehr geschmeidig, samtig,<br />

engstes Tannin mit gut eingebundenem<br />

Holz, satt und stoffig, spannt einen weiten<br />

Bogen und bleibt in Ansatz und Verlauf<br />

stets prächtig, eine toller Schluck Wein.<br />

Wille, Landeck; Da Maurizio, Bruck an<br />

der Mur; Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />

Fischer Weine, Sursee; Plozza Wine<br />

Group, Malans; Bluepoint Distribution,<br />

Le Mont Sur Lausanne; € 46,–<br />

•<br />

Chiappini Giovanni –<br />

Lienà Cabernet Franc 2015<br />

Sattes, tiefdunkles Rubinviolett. Konzentrierte<br />

Nase mit Noten nach Teer, etwas<br />

Jod, dann viel reife Beerenfrucht, nach<br />

Brombeere und Maulbeere. Am Gaumen<br />

viel süße Frucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, weich und geschmeidig,<br />

im Finale schöner Schmelz, Nachhall nach<br />

Tabak. Sapori Italiani, München; Wein<br />

von Klein, Kriftel; Sacripanti, Wettingen;<br />

Raeber, Küssnacht am Rigi; € 70,–<br />

•<br />

Fattoria Kappa – Kappa 2016<br />

Leuchtendes, intensives Rubin. Etwas verhalten<br />

zu Beginn nach Cassis und dunklen<br />

Brombeeren, im Hintergrund nach Teer.<br />

Am Gaumen stoffig, mit viel süßer Frucht<br />

ausgestattet, weiches, gut eingebettetes<br />

Tannin, hat schönen Biss. Döllerer, Golling;<br />

Wein & Co., Wien; Superiore, Dresden;<br />

€ 25,–<br />

•<br />

I Giusti & Zanza – Perbruno 2016<br />

Intensives, sattes Rubin. Feine, zurückhaltende<br />

Nase nach reifen schwarzen Beeren.<br />

Am Gaumen tolle Fruchtsüße mit feinem<br />

Schmelz, satt, toll ausgewogen mit engmaschigem<br />

Tannin, kompakt, überragende<br />

Vielschichtigkeit, lange und füllig im<br />

Abgang. Stöger, Weiler; Superiore,<br />

Dresden; Weinlade am Gutenbergplatz,<br />

Karlsruhe; Piero Massi, Köln ; Sacripanti,<br />

Wettingen; Cibus Ars Vivendi, Piobbico;<br />

€ 22,–<br />

•<br />

Le Macchiole – Scrio Syrah 2015<br />

Sattes Rubinviolett. Einladende und intensive<br />

Nase mit ausgeprägten Noten nach<br />

Zwetschgen, Heidelbeeren und Blutorangen.<br />

Griffiges, dichtes Tannin am Gaumen,<br />

zieht schön durch, tiefgründig, deutlich erdige<br />

Töne, im Finale fester Druck, viel Tabak,<br />

es fehlt ein wenig der Glanz der anderen<br />

Jahrgänge. Pfurtscheller, Neustift;<br />

Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />

Caratello, St. Gallen; € 140,–<br />

•<br />

Monteverro – Tinata 2015<br />

Glänzendes Rubin mit Violett. Eröffnet mit<br />

betont erdigen Noten, leicht nach schwarzem<br />

Trüffel, dann nach Pfeffer und Kardamom,<br />

nach reifer Pflaume. Viel klare und<br />

saftige Frucht am Gaumen, nach Heidelbeeren,<br />

feinmaschiges, gut eingebundenes<br />

Tannin, fester Druck im Finale.<br />

WeinArt, Attersee; Superiore, Dresden;<br />

Dallmayr, München; Unger Weine,<br />

Frasdorf; Alpina, Buchloe; Georg Hack,<br />

Meersburg; Schelte, Köln; Riegger,<br />

Birrhard; Terravigna, Utzendorf; Gerstl<br />

Weine, Zürich; First Wine, Hergiswil<br />

€ 79,–<br />

•<br />

Tenuta di Valgiano –<br />

Tenuta di Valgiano 2015<br />

Sattes, dunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />

Sehr ansprechende und intensive<br />

Nase, satt nach Brombeeren, dunklen Kirschen<br />

und Zwetschgen, im Hintergrund<br />

würzig-erdige Noten. Stoffig und dicht in<br />

Ansatz und Verlauf, zeigt viel kerniges,<br />

feinmaschiges Tannin, herzhaft und klar,<br />

zeigt im hinteren Verlauf schönen Biss,<br />

salzig und lange.<br />

Wagner, Laakirchen; Kössler & Ulbricht,<br />

Nürnberg; Smart Wines, Köln;<br />

Käfer, München; Vini d'Amato, Basel;<br />

Divo, Penthalaz; € 70,–<br />

•<br />

Terre del Marchesato –<br />

Marchesale Syrah 2015<br />

Intensives, sattes Rubinrot mit ganz<br />

leicht aufhellendem Rand. Satte und<br />

würzige Nase nach reifen Holunderbeeren,<br />

schwarzen Johannisbeeren, elegante<br />

Würzetöne nach Nelken. Am Gaumen<br />

satt und stoffig, wunderbar ausbalanciert<br />

mit kernigem und dicht gewobenem<br />

Tannin, leicht salzig, spannt einen weiten<br />

Bogen und baut sich in ausgewogenen<br />

Schichten auf, langes Ende.<br />

Walters feine Weine, Neunkirchen; Da<br />

Sabatino, Gelterkinden; Terravigna, Utzendorf;<br />

€ 40,–<br />

•<br />

Tua Rita – Giusto di Notri 2016<br />

Samtiges, intensives Rubin-Violett. Etwas<br />

zurückhaltende Nase, braucht Zeit, nach<br />

Brombeeren und dunklen Johannisbeeren,<br />

etwas Kräuterwürze. Am Gaumen<br />

kompakt, zeigt saftige, dunkle Beerenfrucht,<br />

öffnet sich mit griffigem, dichtem<br />

Tannin, baut sich satt auf, im Finale fester<br />

Druck, viel Tabak. Noitz, Palt; Consigliovini,<br />

Düsseldorf; Vini d'Italia, Carobbio<br />

€ 70,–<br />

93<br />

•<br />

Ampeleia – Ampeleia 2015<br />

Glänzendes, sattes Rubin. Sehr reiche und<br />

ansprechende Nase, satte Noten nach<br />

Zwetschgen, Maulbeeren, Waldhimbeeren,<br />

im Hintergrund feine Würze. Satte<br />

und üppige Frucht, öffnet sich mit kernigem,<br />

zupackendem Tannin, zeigt gute Tiefe,<br />

im Finale nach Oregano und Rosmarin.<br />

Superiore, Dresden; Smart Wines,<br />

Köln; Bindella, Zürich; € 30,–<br />

•<br />

Brancaia – Ilatraia 2015<br />

Samtiges, sattes Rubinviolett. Sehr klare,<br />

fruchtbetonte Nase, mit Noten nach Heidelbeere,<br />

dunkler Johannisbeere und<br />

Waldhimbeere. Rund und geschmeidig im<br />

Ansatz, öffnet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, geschliffen und erstaunlich frisch,<br />

im Nachhall süßer Schmelz. Wagner,<br />

Laakirchen; Wein & Co., Wien; Superiore,<br />

Dresden; Hawesko, Tornesch; CWD,<br />

Hamburg; Vintra, Zürich; € 45,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

258<br />

falstaff dez–feb 2019


Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />

MICHAEL EDLMOSER<br />

DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />

Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />

MICHAEL EDLMOSER<br />

DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />

Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />

MICHAEL EDLMOSER<br />

DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />

Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />

MICHAEL EDLMOSER<br />

DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />

Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />

MICHAEL EDLMOSER<br />

DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />

•<br />

Campo alle Comete – Cabernet Sauvignon 2016<br />

Intensives, leuchtendes Rubinrot. Feine und blumige Nase<br />

nach Veilchen, grünem Pfeffer und frischen Waldbeeren.<br />

Sehr saftig am Gaumen mit toll ausbalancierter Säure,<br />

knackiger Frucht und leichtem Salz, hoher Trinkfluss,<br />

wirkt von vorne bis hinten gut eingestellt, noch ein Glas!<br />

Unger Weine, Frasdorf; Cibus Ars, Vivendi Piobbico<br />

€ 11,50<br />

•<br />

Castello del Terriccio –<br />

Castello del Terriccio 2012<br />

Funkelndes, intensives Rubin. Tiefgründige Nase mit Noten<br />

nach eingelegten Brombeeren und Zwetschgen, viel<br />

Lakritze, etwas Jod. Saftige, sehr ansprechende Frucht<br />

am Gaumen, öffnet sich mit feinmaschigem Tannin, klar<br />

und geradlinig, sehr langer Nachhall. Gottardi, Innsbruck;<br />

Schulz & Partner, Hinterbrühl; Wein Residenz,<br />

Düsseldorf; Peutler & Aumüller, Regensburg; Baur<br />

au Lac, Zürich; Terravigna, Utzendorf; € 69,–<br />

•<br />

Chiappini Giovanni – Felciaino 2016<br />

Leuchtendes, intensives Rubinrot. Intensive Nase nach<br />

satten Waldbeeren, feiner Kardamomwürze und etwas<br />

Leder. Ausgewogen und rund im Trunk mit satter Frucht,<br />

startet sofort durch mit festem Druck, breitet sich schön<br />

und lange aus, salzig, im Finale ausgesprochen saftig<br />

und klar. Sapori Italiani, München; Wein von Klein,<br />

Kriftel; Sacripanti, Wettingen; Raeber, Küssnacht<br />

am Rigi; € 20,–<br />

•<br />

Collemassari – Poggio Lombrone Montecucco<br />

Sangiovese Riserva 2014<br />

Elegantes, leuchtendes Rubinrot. Zarte und vorsichtige<br />

Nase, Erdbeeren, Rosen, im Nachhall Himbeeren, Leder<br />

und Tabak. Am Gaumen straff und salzig, öffnet sich sehr<br />

fein im Mund, spannt sich weit auf, hat viel Zug und Salz,<br />

hoher Trinkfluss. Derksen, Leobendorf; Di Gennaro,<br />

Stuttgart; Superiore, Dresden; Garibaldi, München;<br />

Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen; Vini<br />

d'Amato, Basel; Münsterkellerei, Liebefeld-Bern;<br />

Hofer, Zürich; € 33,–<br />

•<br />

Grattamacco – Grattamacco 2015<br />

Funkelndes Rubin mit leichtem Granatschimmer. Intensive<br />

Nase, zeigt Noten nach Himbeeren, etwas Holunderbeeren,<br />

klar und geradlinig, etwas Tabak. Am Gaumen kernig<br />

und würzig, öffnet sich mit kernigem Tannin, herzhaft,<br />

auch am Gaumen viel Tabak, im Finale leicht nach Trüffel.<br />

Derksen, Leobendorf; Di Gennaro, Stuttgart; Superiore,<br />

Dresden; Garibaldi, München; Riegel Weinimport,<br />

Orsingen-Nenzingen; Vini d'Amato, Basel; Münsterkellerei,<br />

Liebefeld-Bern; Hofer, Zürich; € 65,–<br />

•<br />

Moris Farms – Avvoltore 2013<br />

Dunkles, undurchdringliches Rubin mit Violettschimmer.<br />

Intensive, duftige Nase, nach Zwetschgen und Himbeeren,<br />

im Hintergrund Lakritze, einladend und klar. Zupackendes,<br />

dichtes Tannin am Gaumen, breitet sich satt<br />

aus, fester Druck, im Finale feine Gewürznoten.<br />

La Toscana, Kremsmünster; Massimilla, Linz; Superiore,<br />

Dresden; 50 Second Finish, Falkensee; Drexler,<br />

Freiburg; Dieburger Weinnase, Dieburg; Archetti,<br />

Basserdorf; Weinkellerei Aarau, Aarau; € 33,–<br />

•<br />

Ornellaia – Le Serre Nuove dell’Ornellaia 2016<br />

Dunkles, elegantes Rubinrot. In der Nase viele dunkle<br />

Beeren, reifes Cassis, feine Holzwürze, mittlere Ausdruckskraft.<br />

Tritt sehr entschieden in den Mund ein, entfaltet<br />

sich sogleich mit ausgewogener Frucht und leich-<br />

tem Salz, ausbalanciert, legt sich wie ein feines Tuch über<br />

die Zunge, enges Tannin, im Finale kräftiger Druck am<br />

Gaumen. Morandell, Wörgl; Schlumberger <strong>Deutschland</strong>,<br />

Meckenheim; Bindella, Zürich; € 45,–<br />

•<br />

OT – Lumeo 2016<br />

Intensives, undurchdringliches Rubinrot. In der Nase satte,<br />

reife Holunderbeeren, Cassis, Brombeere, ein kleines Meer<br />

aus schwarzen Beeren, fruchtsüß und einladend. Ausgewogen<br />

und griffig am Gaumen mit tollem Schmelz, eng<br />

gewobenem Tannin, feinsten Würzenoten und ansprechender<br />

Knackigkeit, endet lange und salzig im Finale.<br />

Lobenberg, Bremen; Sansibar, Sylt; Wine & Waters,<br />

Berlin; Global Wine, Zürich; € 30,–<br />

•<br />

Poggio al Tesoro - Dedicato a Walter Cabernet<br />

Franc 2015<br />

Sattes Rubin mit Violettschimmer. Sehr einprägsame<br />

Nase, eröffnet mit Noten nach Zigarrenschachtel und Butterkeksen,<br />

dann viel dunkle Beerenfrucht, etwas Tabak.<br />

Dicht und geschmeidig in Ansatz und Verlauf, breitet sich<br />

mit viel Kraft aus, klar herausgearbeitete Frucht, präsent<br />

und würzig, im Finale dann leider deutliche Holznoten,<br />

wirkt recht hitzig. Morandell, Wörgl; Neururer, Vomp;<br />

Superiore, Dresden; GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />

Mövenpick, Zürich; Ullrich, Zürich; € 75,–<br />

•<br />

Satta Michele – Piastraia 2015<br />

Dunkles, fast schwarzes Rubinrot. Intensiv-würzige Nase,<br />

viel Würze und dunkle Beeren, spannend. Am Gaumen salzig<br />

und saftig, ordentlich Zug mit ausbalancierter Kraft,<br />

hoher Trinkfluss trotz starkem Körper, im Finale sehr ausgewogen,<br />

vielschichtig. Bevanda, Dornbirn; Superiore,<br />

Dresden; Sapori Italiani, München; Fertsch , Bad<br />

Nauheim; Weinkommissar, Bonn; Vergani, Zürich;<br />

Hischier, Brig; Badaracco, Spreitenbach; € 32,–<br />

•<br />

Tenuta L'Impostino –<br />

Impostino Montecucco Rosso 2013<br />

Leuchtendes, elegantes Rubinrot. In der Nase würzig nach<br />

Eukalyptus und Minze, reife Walderdbeeren und im Nachhall<br />

leicht malzig. Sehr fein am Gaumen mit süßem<br />

Schmelz, in sich sehr harmonisch, kompakt in Süße und<br />

Frucht, endet in Finale mit festem Druck auf feinen salzigen<br />

Noten. Walters feine Weine, Neunkirchen; € 12,90<br />

•<br />

Tenuta Monteti – Monteti 2014<br />

Sattes Rubinviolett, fast Purpur. Sehr ansprechende Nase<br />

mit intensiv fruchtigen Noten, nach Maulbeeren und Holunderbeeren,<br />

sehr klar. Geradlinig und fein am Gaumen, präsentiert<br />

sich mit geschliffenem, gut eingebundenem Tannin,<br />

sehr saftig, kein Kraftprotz, aber sehr schöner Trinkfluss.<br />

Noitz, Palt; Superiore, Dresden; Jacopini, Neunkirchen;<br />

Käfer, München; Archetti, Basserdorf; € 35,–<br />

•<br />

Tenute Lunelli – Auritea Cabernet Franc 2015<br />

Sattes, tiefdunkles Rubin mit leichtem Violett. Eröffnet<br />

mit satten Noten nach Tabak und Rauch, dann Holunderbeeren<br />

und Cassis, etwas Lakritze. Kompakt in Ansatz und<br />

Verlauf, breitet sich mächtig aus, viel präsente Frucht und<br />

dichtes Tannin, im Nachhall leider noch etwas Holzüberhang,<br />

dezente Noten nach Milchkaffee.<br />

Wein Wolf, Salzburg; Ariane Abayan, Hamburg; € 45,–<br />

Tasting-Info<br />

Weitere aktuell verkostete Weine von<br />

der toskanischen Küste finden Sie unter<br />

falstaff.com/toskanische-kueste<br />

dez–feb 2019 falstaff 259<br />

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Events<br />

BAR- & SPIRITS-FESTIVAL 260<br />

CHAMPAGNER-GALAS 262<br />

Einer der gefragtesten Drinks des Festivals: die<br />

»Lynchburg Lemonade« von Jack Daniel’s.<br />

PARTYSTIMMUNG IN DER WIENER HOFBURG<br />

Cocktails, Premium-Spirituosen,<br />

Partystimmung:<br />

Für einen Tag verwandelte<br />

sich die Wiener Hofburg in<br />

die wohl größte Cocktailbar<br />

der Welt. Die Besucher des<br />

zweiten Vienna Bar- & Spiritsfestivals<br />

trafen dort am 22. Ok-<br />

tober auf das Who’s Who der<br />

Bar- und Spirituosenszene. Nationale<br />

und interna tionale<br />

Gastbartender, große Marken<br />

und spannende Newcomer verlegten<br />

ihre Tresen kurzerhand<br />

nach Wien und begeisterten die<br />

Gäste mit außergewöhnlichen<br />

Drink-Kreationen und Produktneuheiten.<br />

Geboten wurde ein<br />

spannendes Programm für<br />

Connaisseure, Freunde der Mixology-Kultur<br />

und Genussmenschen.<br />

Stargast des Festivals<br />

war Barkeeper-Legende Charles<br />

Schumann, dessen Münchner<br />

Bar »Les Fleurs du Mal« als<br />

beste American Bar <strong>Deutschland</strong>s<br />

ausgezeichnet wurde.<br />

Weitere Auszeichnungen und<br />

noch mehr zum brandneuen<br />

<strong>Falstaff</strong> Bar- und Spiritsguide<br />

lesen Sie ab Seite 84 in dieser<br />

Ausgabe.<br />

Fotos: Nadine Studeny Photography, Colin Cyruz Michel<br />

260<br />

falstaff dez–feb 2019


NACHBERICHT<br />

Think pink: Insgesamt<br />

16 Auszeichnungen wurden<br />

beim Festival in der Wiener<br />

Hofburg vergeben.<br />

Feine Gespräche in der Campari Secret Bar:<br />

Franz del Fabro (l.) und Top-Koch Harald Brunner.<br />

Herrliche Martinis und köstliche Mules gab es<br />

bei Tom Sipos (l.) und seinem Team an der<br />

Stolichnaya-Bar.<br />

Guter Whiskey<br />

macht gute Laune:<br />

zu sehen bei<br />

der Bar von<br />

Jameson.<br />

Barkeeper, Koch & Model:<br />

Charles Schumanns Bar<br />

»Les Fleurs du Mal« wurde<br />

als beste American Bar<br />

<strong>Deutschland</strong>s ausgezeichnet.<br />

Mittendrin: der mehrfach<br />

ausgezeichnete Cocktail-<br />

Virtuose Kan Zuo<br />

(»The Sign Lounge«).<br />

Eine eigene Zone<br />

für Genießer: die<br />

Whiskey-Area als<br />

Schlaraffenland.<br />

Alle Impressionen<br />

vom Event unter:<br />

www.falstaff.com/vbsf18<br />

Österreichs Barfrau<br />

des Jahres<br />

Kathi Schwaller<br />

(»Heuer«) und<br />

Andreas Trattner<br />

(»Salopp«).<br />

261


Großer Andrang<br />

schon zu Beginn:<br />

Düsseldorf machte<br />

den Auftakt zu drei<br />

exklusiven Galas.<br />

EIN PERLENDES VERGNÜGEN FÜR GENIESSER<br />

Delikatessenreigen:<br />

Comté-Käse und feiner<br />

Kaviar von Adamas ließen<br />

sich bestens mit<br />

Champagner kombinieren.<br />

Den Auftakt der <strong>Falstaff</strong><br />

Champagner-Galas im<br />

Oktober machte auch<br />

<strong>2018</strong> Düsseldorf. Im stilvollen<br />

Ambiente des »Living Hotel De<br />

Medici« kamen 400 Champagner-Aficionados<br />

zusammen,<br />

um die Weine der Champagne-<br />

Winzer und -Häuser zu verkosten.<br />

An jedem Verkostungstisch<br />

wurde gefachsimpelt, die angereisten<br />

Aussteller mischten sich<br />

im Laufe des frühen Abends<br />

ebenfalls unter die Gäste.<br />

Tag zwei führte die <strong>Falstaff</strong><br />

Champagner-Galas nach München.<br />

Im eleganten Ambiente<br />

des »Restaurant Daily« am<br />

Fuße der Highlight Towers verkosteten<br />

350 begeisterte Gäste<br />

die Weine der Champagner-<br />

Häuser und -Winzer, darunter<br />

auch der fränkische Spitzenkoch<br />

Bernhard Reiser. Die der Gala<br />

vorangegangene Business-Hour<br />

wurde von dem Fachpublikum,<br />

darunter auch Münchner Szenegastronomen,<br />

gut angenommen.<br />

Fotos: beigestellt<br />

U.a. diese Häuser präsentierten ihren Champagner:


NACHBERICHT<br />

Für gute Stimmung sorgten<br />

nicht nur die prickelnden Exponate,<br />

auch die kulinarische Begleitmusik<br />

inklusive perfektem<br />

Service von Dahlmann Catering<br />

trug einen wesentlichen Teil zu<br />

der rundum gelungenen Premiere<br />

in der Isarmetropole bei.<br />

Der italienische Feinkosthandel<br />

Di Gennaro präsentierte Adamas<br />

Caviar aus der Lombardei,<br />

Comté versorgte mit Käsehäppchen<br />

in verschiedenen Reife ­<br />

graden.<br />

The Wine Glass Company<br />

Riedel sorgte mit den passenden<br />

Gläsern für optimalen Champagner-Genuss,<br />

Gerolsteiner Mineralwasser<br />

neutralisierte verlässlich<br />

die Gaumen der Aficionados.<br />

Das Finale der <strong>Falstaff</strong><br />

Champagner-Galas <strong>2018</strong> fand<br />

vor der grandiosen Kulisse des<br />

Berliner Gendarmenmarkts mit<br />

Blick auf den Deutschen und<br />

den Französischen Dom statt.<br />

450 Gäste flanierten durch die<br />

Räumlichkeiten des »Berlin<br />

Capital Club«. Auch Hausherr<br />

Manfred Gugerel kostete sich<br />

interessiert durch die Weine der<br />

Häuser und Winzer aus der<br />

Champagne, die in den Verkostungsgläsern<br />

von Riedel<br />

optimal zur Geltung kamen.<br />

Kulinarisch wurden die Gäste<br />

von einem Flying Buffet des<br />

hauseigenen Caterings verwöhnt,<br />

der gewohnt exzellente<br />

Service schwirrte unauffällig<br />

zwischen den Verkostungstischen<br />

hindurch. Zur Neutralisierung<br />

der Gaumen stand<br />

auch in Berlin Gerolsteiner<br />

Mineralwasser verlässlich zur<br />

Seite.<br />

Grandiose Kulisse auch in Berlin: Hier fand die <strong>Falstaff</strong> Champagner-Gala im<br />

»Berlin Capital Club« statt, mit Blick auf den Französischen Dom.<br />

In München begrüßten <strong>Falstaff</strong>-Chefredakteur Gourmet Philipp Elsbrock und<br />

Verlagsleiterin Claudia Roman-Navarro den fränkischen Spitzenkoch Bernhard<br />

Reiser (2. v.r.) mit seiner Lebensgefährtin Silia Rüttiger (r.).<br />

Ausführliche Nachberichte<br />

mit allen Impressionen unter:<br />

www.falstaff.com/champagnergalas<strong>2018</strong><br />

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dez–feb mai 2017 2019 falstaff<br />

265


TISCHGESPRÄCH MIT CHARLES SCHUMANN ÜBER …<br />

DAS RICHTIGE MASS<br />

AN KREATIVITÄT<br />

INTERVIEW URSULA MACHER<br />

FALSTAFF Das »Schumann’s«<br />

ist nicht nur die bekannteste Bar<br />

<strong>Deutschland</strong>s, es gibt dort auch ein<br />

Restaurant, in dem Sie kochen. Sind Sie<br />

in der Küche denn genauso kreativ<br />

wie an der Bar?<br />

CHARLES SCHUMANN Ich bin sowieso<br />

der bessere Koch! Deshalb bin ich auch<br />

wenig an der Bar, die Jungs wissen schon,<br />

was sie da tun. Mich findet man eher in<br />

der Küche, und da habe ich eine klare Linie.<br />

Wir versuchen nicht, uns ständig neu zu<br />

erfinden. Wenn ich sehe, wie vielfältig so<br />

manche Küchen sind, wird mir schlecht<br />

und mir vergeht der Hunger. Viele vergessen<br />

bei all der Überkreativität das Wesentliche – die<br />

einfachen Dinge. Jeder redet davon,<br />

aber am Ende macht’s keiner.<br />

Womit kann man Sie kulinarisch glücklich<br />

machen?<br />

Das ist relativ einfach. Für mich ist Gemüse<br />

sehr wichtig. Aber nicht, weil es gerade trendy<br />

ist, ich mochte das schon immer. Und wenn ich<br />

schnell aufzählen muss, was ich will, dann sind<br />

das Brot, Pasta, Kartoffeln. Ich bin mit Brot<br />

aufgewachsen, Brot ist so vielfältig. Ein dickes<br />

fettes Butterbrot macht mich schon glücklich.<br />

Aber wenn Sie für Gäste kochen, servieren Sie<br />

dann doch wohl etwas anderes, oder?<br />

Klar. Ich schau mir immer die Gäste an und<br />

dann überlege ich, was ich machen<br />

könnte. Dann gehe ich in die Küche<br />

und schaue, ob eh alles da ist, was<br />

ich brauche. Ich bin sehr oft in Japan,<br />

das spielt in meine Küche mit rein. Ich<br />

bereite Gemüse heute ganz anders zu,<br />

schneide das anders als früher, koche sehr<br />

viel mit Eiern. Sogar in meinen Suppen sind<br />

Eier drin. Das wäre dann zum Beispiel eine<br />

CHARLES SCHUMANN<br />

Er gilt als die Legende in der deutschsprachigen<br />

Barszene: 1941 in der<br />

Oberpfalz geboren, geht Schumann in<br />

den 1970ern nach Frankreich, arbeitet<br />

in Bars und Diskotheken. Später wird<br />

er in München Barkeeper in »Harry’s<br />

New York Bar«, 1982 eröffnet er seine<br />

eigene Bar – das »Schumann’s«,<br />

<strong>Deutschland</strong>s bekannteste Bar. Im<br />

reifen Alter modelte Schumann für<br />

Yohji Yamamoto und Boss, auch einen<br />

Film über sein Leben gibt es.<br />

Vorspeise. Danach gibt es Pasta, die liebe ich über<br />

alles. Aber meistens ist zu viel Sauce dran. Es gibt<br />

ja diese Untugend der Köche, dass sie die Pasta dann<br />

immer noch ewig in der Sauce schwenken. Bei mir<br />

braucht es nur Öl, Knoblauch, etwas Speck. Und<br />

dann kommt Huhn oder ein Schweinsbraten – der<br />

so lange gebraten wird, dass man ihn mit dem<br />

Löffel essen kann.<br />

Und wie sieht es mit dem Wein aus? Ist ein Spirituosen-Fachmann<br />

gleichzeitig ein guter Weinkenner?<br />

Nein, ich trinke Bier. Am besten im Sommer, eiskalt,<br />

in einem eiskalten Glas – das ist unschlagbar, wenn<br />

es warm ist. Was den Wein betrifft: Ich bin keiner,<br />

der sich ein Glas bestellt. Wenn ich Wein trinke,<br />

dann immer in Gesellschaft. Ich habe immer Leute<br />

dabei, die mehr wissen als ich. Das ist angenehm.<br />

Sie sind ein Kaffee-Junkie, trinken zehn Tassen<br />

am Tag. Ist ein Dinner erst dann gut, wenn auch<br />

der Espresso stimmt?<br />

Mit dem Espresso ist das so eine Sache. Inzwischen<br />

schafft man es ja in <strong>Deutschland</strong>, einen ordentlichen<br />

auf den Tisch zu bringen. In Frankreich ist es ganz<br />

schlimm, in Japan besser als bei uns. Es gibt kaum<br />

eine Stadt wie Tokio, in der so viele junge Menschen<br />

leben, die wirklich »dedicated« sind.<br />

Die machen’s richtig!<br />

Fotos: Thomas Schauer, Zwiesel Kristallglas AG<br />

266<br />

falstaff dez–feb 2019


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