Falstaff Magazin Deutschland 8/2018
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dez–feb 2019<br />
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
CHAMPAGNER<br />
DER PRICKELNDE<br />
JAHRGANG 2008<br />
ORLANDO & CO<br />
EINE REISE INS<br />
ANDERE FLORIDA<br />
STERNEKÜCHE<br />
LOHNT SICH DIE<br />
HAUTE CUISINE?<br />
SPANIEN/ITALIEN € 11,–; BELGIEN/LUXEMBURG/FRANKREICH € 9,90<br />
Lebe das Leben<br />
DELIKATESSEN, DIE SIE JETZT GENIESSEN SOLLTEN<br />
08<br />
DEUTSCHLAND-AUSGABE 08/<strong>2018</strong><br />
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AUS DER<br />
CHEFREDAKTION<br />
LEBE DAS LEBEN<br />
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!<br />
Das Jahresende ist die Zeit des Bilanzierens, man<br />
schaut zurück ins alte Jahr und voraus ins neue.<br />
Für uns bei <strong>Falstaff</strong> ist dies auch der Moment, das<br />
Schaffen unserer Winzer Revue passieren zu lassen. Für<br />
den gerade erschienenen <strong>Falstaff</strong> Weinguide <strong>Deutschland</strong><br />
haben wir gemeinsam mit angesehenen Experten 3700<br />
Weine verkostet. Ab Seite 38 ziehen wir Bilanz: Dabei<br />
geben wir einen Überblick über die höchstbewerteten<br />
Weine, feiern die »Kollektion des Jahres« – und benennen<br />
die Kandidaten für den Titel »Winzer des Jahres«, den<br />
<strong>Falstaff</strong> im Februar 2019 vergeben wird.<br />
Lassen Sie sich aber auch mitreißen vom vermutlich besten<br />
Champagnerjahrgang der vergangenen Dekade (2008)<br />
und füllen Sie diese Köstlichkeiten am besten gleich in jene<br />
Gläser, die wir für Sie ausgesucht haben. Gönnen Sie sich<br />
etwas Besonderes und probieren Sie jene köstlichen Rezepte<br />
aus, die wir für Sie vorbereitet haben und welche fest liche<br />
Geflügel-Klassiker in ein völlig neues Licht setzen. Wenn<br />
Ihnen die Lust jedoch nicht nach Kochen steht, weisen wir<br />
Ihnen den Weg durch das vielfältige Catering-Angebot<br />
<strong>Deutschland</strong>s.<br />
WOLFGANG M. ROSAM<br />
Chefredakteur und Herausgeber<br />
wolfgang.rosam@falstaff.com<br />
@RosamWolfgang<br />
Crédits : François Joret , Domaine de Murtoli - Corse - France<br />
Zurück zum Bilanzieren des Jahresendes. In diese<br />
Stimmung hat uns auch das Gespräch mit Köchen<br />
gebracht, die – wie etwa jüngst Thomas Bühner aus dem<br />
»La Vie« in Osnabrück – das Ende eines Sterne-Restaurants<br />
erleben mussten. Lohnt sich Haute Cuisine nicht<br />
mehr? Auf diese Frage haben auch wir bei unseren Recherchen<br />
(ab S. 110) keine abschließende Antwort gefunden.<br />
Doch eines haben wir bei der Suche nach der Wahrheit<br />
ganz gewiss mitgenommen: den Vorsatz, es nicht als Selbstverständlichkeit<br />
anzusehen, wenn uns Köche, Sommeliers<br />
und Winzer mit ihrer Arbeit Glücksgefühle bescheren.<br />
DR. ULRICH SAUTTER<br />
Chefredakteur Wein<br />
ulrich.sautter@falstaff.com<br />
Foto: Manfred Klimek<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen für die kommenden<br />
Feiertage, den Jahreswechsel und das kommende Jahr eine<br />
wunderbare Zeit. Bleiben Sie uns treu und vor allem:<br />
Leben Sie das Leben!<br />
PHILIPP ELSBROCK<br />
Chefredakteur Gourmet<br />
philipp.elsbrock@falstaff.com<br />
dez-feb 2019 falstaff 9<br />
GRAND CRU SELECT Weinhandelsgesellschaft mbH<br />
Geisenheimer Str. 61 ∙ 65385 Rüdesheim am Rhein<br />
Fon: +49 (0)6722-7109-0 ∙ Fax: +49 (0)6722-7109-29<br />
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08<br />
08<br />
DEZEMBER–FEBRUAR<br />
120<br />
Event-Catering hat eine neue Stufe<br />
erreicht: Die besten Anbieter müssen<br />
den Vergleich mit Sterneköchen nicht<br />
scheuen. Wir stellen <strong>Deutschland</strong>s<br />
erste Garde vor.<br />
/ dez–feb 2019<br />
WEINGUIDE 2019<br />
DEUTSCHLANDS<br />
TOP-WINZER<br />
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />
CHAMPAGNER<br />
DER PRICKELNDE<br />
JAHRGANG 2008<br />
STERNEKÜCHE<br />
LOHNT SICH DIE<br />
HAUTE CUISINE?<br />
COVER<br />
FOTO: SIMON EMMETT/<br />
TRUNK ARCHIVE<br />
SPANIEN/ITALIEN € 11,–; BELGIEN/LUXEMBURG/FRANKREICH € 9,90<br />
Lebe das Leben<br />
DELIKATESSEN, DIE SIE JETZT GENIESSEN SOLLTEN<br />
DEUTSCHLAND-AUSGABE 08/<strong>2018</strong><br />
€ 8,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />
36<br />
Zwei von <strong>Deutschland</strong>s<br />
besten Winzern: Fritz (r.) und<br />
Friedrich Keller aus Baden.<br />
64<br />
Zu Prinz Robert von Luxemburgs exklusivem<br />
Imperium zählen zahlreiche Top-Châteaus.<br />
WEIN & MEHR<br />
14 WEIN-NOTIZEN<br />
Wein-Chefredakteur Ulrich Sautter<br />
präsentiert Trends und Neuigkeiten<br />
16 KLASSISCHE FINESSE<br />
Lange wurde kein Champagner so<br />
sehr erwartet wie der Jahrgang 2008<br />
24 20 GLÄSER FÜR VOLLEN GENUSS<br />
Schale, Flöte, Kelch oder doch lieber<br />
Universalglas? Champagnergläser im Test<br />
36 FURIOS IN WEISS UND ROT<br />
Die Besten aus dem neuen Wein Guide<br />
52 EIN SPITZENJAHR<br />
MIT FRAGEZEICHEN<br />
Brachte der Rekordsommer wirklich<br />
einen Jahrhundertjahrgang?<br />
56 RIOJA DE LUXE<br />
In der baskischen Region Rioja Alavesa<br />
werden erstklassige Weine erzeugt<br />
64 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />
Prinz Robert von Luxemburg<br />
im Porträt<br />
76 RUM-REICHE KARIBIK<br />
Auf der Spur einer der<br />
vielfältigsten Spirituosen<br />
84 LET’S HAVE A DRINK<br />
Vorschau auf den neuen<br />
<strong>Falstaff</strong> Bar- und Spiritsguide<br />
86 BARKULTUR<br />
Cachaça – die Unbekannte<br />
9 AUS DER CHEFREDAKTION<br />
155 BUCHTIPPS<br />
195 IMPRESSUM<br />
266 TISCHGESPRÄCH<br />
16<br />
Gerade auf den Markt<br />
gekommen und schon<br />
umjubelt: Champagner aus<br />
dem Jahrgang 2008.<br />
Fotos: 2015 Stefan Randlkofer, www.medienagenten.de, beigestellt<br />
10<br />
falstaff dez–feb 2019
COLLECTION<br />
Villeret<br />
©Photograph: patriceschreyer.com<br />
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DEZEMBER–FEBRUAR<br />
92<br />
Gefüllte Ente mit Sellerie, Nüssen<br />
und Bratäpfeln.<br />
GOURMET<br />
90 GOURMET-NOTIZEN<br />
Gourmet-Chefredakteur Philipp<br />
Elsbrock stellt kulinarische News vor<br />
92 GANS FROHES FEST!<br />
Weihnachtszeit ist Bratenzeit<br />
102 EINER FÜR ALLES<br />
Das Multitalent: Gusseisen-Bräter<br />
106 GUT GEKAUT IST HALB VERDAUT<br />
Was hinter der Weisheit steckt<br />
110 EINMAL STERNE UND ZURÜCK<br />
Haute Cuisine – Fluch oder Segen?<br />
120 GROSSE BÜHNE, KLEINE GERICHTE<br />
Die Big Player im aufwendigen<br />
Catering-Business<br />
134 SAY CHEESE!<br />
Das echte Schweizer Käsefondue<br />
144 »LAGOM« ODER DIE KUNST,<br />
EINFACH ZU GENIESSEN<br />
Essay von Patrizia Debski<br />
146 SERIE: CORTIS KÜCHENZETTEL<br />
Kanonenofen im Bauch<br />
149 SIXPACK<br />
Sechs Restaurants im Test<br />
154 INTERNATIONAL HOTSPOT<br />
Kerridge’s Bar & Grill, London<br />
156 LUXUS ZEIT: MARC A. HAYEK<br />
Der CEO über die digitale Welt,<br />
das Tauchen und echten Genuss<br />
EXTRA: LIVING<br />
167 INTRO<br />
168 EDITOR’S NOTEBOOK<br />
Angelika Rosam präsentiert die<br />
Highlights aus dem Design-Kosmos<br />
170 BEDTIMES STORIES<br />
Welche Betten liegen im Trend?<br />
176 LICHTPUNKTE<br />
Round-up der schönsten Rundlampen<br />
178 FUTURE KITCHEN<br />
Die Küchen der Zukunft<br />
186 KÜCHENPROFIS<br />
Die besten Accessoires für den Herd<br />
188 TABLEDECOR DE LUXE<br />
Das Schönste für die Tischkultur<br />
190 TIEF LUFT HOLEN<br />
Statussymbol Dekanter<br />
192 IT’S TEA SEASON<br />
Stilvolle Designerkannen<br />
194 HEISS BEGEHRT<br />
Die Teesorten der Connaisseure<br />
REISE<br />
196 TRAVEL-NOTIZEN<br />
Online-Chefredakteur Bernhard Degen<br />
präsentiert seine Reise-Highlights<br />
198 DAS ETWAS ANDERE FLORIDA<br />
Eine Reise durch den Sunshine State<br />
210 LONG WEEKEND JERUSALEM<br />
JOURNAL<br />
220 MIT BESTER EMPFEHLUNG<br />
226 VINOTHEKEN<br />
260 EVENTS<br />
TASTINGS<br />
228 SHORTLIST<br />
230 CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />
236 WEIN GUIDE 2019<br />
248 RIOJA TROPHY<br />
254 TOSKANISCHE KÜSTE<br />
DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 20. 02. 2019<br />
110<br />
Ist Sterneküche<br />
profitabel? Der Report.<br />
134<br />
Tipps fürs echte<br />
Schweizer Käsefondue.<br />
210<br />
Jerusalem: ein langes Wochenende<br />
in der Heiligen Stadt im Nahen Osten.<br />
Fotos: Shutterstock, Stockfood/Jalag/Hoersch Julia, beigestellt<br />
12<br />
falstaff dez–feb 2019
UNZÄHMBARE SCHÖNHEIT – JETZT AB 1.427 € IM MONAT LEASEN*<br />
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Martin Händler. **Gebunden für die gesamte Vertragslaufzeit.<br />
Offizieller Kraftstoffverbrauch innerorts: 14,2 l/100km, außerorts: 8,0 l/100km, kombiniert 10,3 l/100 km; offizielle<br />
CO2-Emission kombiniert: 236 g/km. Effizienzklasse: G. Die Angaben zu Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen wurden nach dem<br />
vorgeschriebenen NEFZ Messverfahren VO(EU)2007/715 in der jeweils geltenden Fassung ermittelt. Bei diesem Fahrzeug können<br />
für die Bemessung von Steuern und anderen fahrzeugbezogenen Angaben, die auch auf den CO2-Ausstoß abstellen, andere als<br />
die hier angegebenen Werte gelten. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen<br />
CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem “Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch<br />
neuer Personenkraftwagen” entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei DAT unentgeltlich erhältlich ist.
Wein-Chefredakteur<br />
ULRICH SAUTTER<br />
WEIN<br />
PARZELLENKÜRZEL ZULÄSSIG<br />
Erfolg für Fritz und Friedrich Becker aus Schweigen an der deutsch-französischen Grenze: Wie das<br />
Verwaltungs gericht Trier entschied, ist die Verwendung der Buchstabenkürzel »K.B.« und »S.P.« auf<br />
den Etiketten zulässig. Das Gericht wertet die Kürzel als Fantasiebezeichnungen, die Aufsichts- und<br />
Dienstleistungs direktion des Landes Rheinland-Pfalz indes sah in ihnen eine Irreführung der Kunden, da für<br />
Beckers Weinberge auf Elsäßer Boden (»Kammerberg« und »Sankt Paul«) einzig die deutsche Lagenbezeichnung<br />
»Schweigen Sonnenberg« zulässig sei. Becker strebt nun eine grenzüberschreitende »g.U.« (»garantierte Ursprungsbezeichnung«)<br />
an: Dann dürften die Parzellennamen in voller Länge aufs Etikett. www.friedrichbecker.de<br />
EMIRATES HAT EINE<br />
MILLIARDE IM KELLER<br />
Die Fluggesellschaft des Emirats Dubai<br />
hält Weinbestände in Wert von einer Milliarde<br />
Euro. Alleine in einem Lagerhaus in Burgund,<br />
so Bloomberg News, ruhen annähernd<br />
vier Millionen Flaschen – gedacht für<br />
den späteren Ausschank an Bord von First<br />
und Business Class.<br />
»CÔTE-RÔTIE« IN SAINT-<br />
VÉRAN NICHT ZULÄSSIG<br />
Obwohl der Lagenname »La Côte-Rôtie« in<br />
Saint-Véran seit über 100 Jahren im Weinbaukataster<br />
steht, hat nun die I.N.A.O., die<br />
französische Behörde zum Schutz von Herkunftsbezeichnungen,<br />
die Verwendung des<br />
von der Rhône-AOC bekannten Namens für<br />
den Chardonnay aus Saint-Véran untersagt.<br />
ITALIEN DOMINIERT<br />
DEUTSCHE IMPORTE<br />
Nahezu 5 Millionen Hektoliter Wein im Wert<br />
von 884 Millionen Euro kamen von August<br />
2017 bis Juli <strong>2018</strong> aus Italien nach<br />
<strong>Deutschland</strong>. Platz zwei nach Menge nimmt<br />
Spanien ein (3,7 Mio. hl), nach Wert Frankreich<br />
(661 Mio. Euro). Nach Preis pro Liter<br />
belegt Frankreich Platz eins (3,16 €/l).<br />
14<br />
falstaff dez–feb 2019
NOTIZEN<br />
»103 Oechsle, reife Sortenaromen,<br />
super Säure – ein<br />
Gewinner des Klimawandels.«<br />
WERNER KNIPSER über die Sorte Gelber Orleans<br />
ALTE SORTE MIT ZUKUNFT<br />
Früher wuchs der Gelbe Orleans in Top-Lagen<br />
wie dem Rüdesheimer Berg, doch späte Reife<br />
und niedriger Ertrag brachten ihn fast zum Verschwinden.<br />
1989 begann Wer ner Knip ser aus<br />
Laumersheim, die alte Sorte zu rekultivieren:<br />
Im Jahrhundertsommer <strong>2018</strong> ist der Wein ein<br />
Volltreffer! www.weingut-knipser.de<br />
PROSECCO I: FAKE-PROSECCO<br />
AUS MOLDAWIEN<br />
Der Betrugskommission der italienischen<br />
Steuerpolizei gelang Mitte Oktober ein<br />
Schlag gegen einen korrupten Prosecco-<br />
Abfüller: Sie beschlagnahmte 114.700<br />
Flaschen und 111.500 Liter Grundwein<br />
bei der Firma »Contarini Vini«. Die Weine<br />
waren als Prosecco deklariert, stammten<br />
aber aus Moldawien.<br />
LAFON-ROCHET<br />
NICHT MEHR BIO<br />
Basile Tesseron, Direktor<br />
des Quatrième Cru<br />
Classé Lafon-Rochet aus<br />
St-Estèphe, hat bekannt<br />
gegeben, dass er die Bio-<br />
Bewirtschaftung seiner<br />
41 Hektar aufgeben wird.<br />
Der Grund: Man benötige<br />
beim Bio-Pflanzenschutz<br />
zu viel Kupfer und verbrenne<br />
zu viel Diesel bei<br />
den häufigen Durchfahrten<br />
durch den Weinberg.<br />
www.lafon-rochet.com<br />
PROSECCO II: STEUERBETRUG<br />
UND ILLEGALE ANREICHERUNG<br />
Bei Erntekontrollen beschlagnahmten<br />
Carabinieri in einer Kellerei in Valdobbiadene<br />
440 hl Most, eine Tonne Zucker<br />
sowie drei nicht im Kellerbuch verzeichnete<br />
Tanks mit über 100.000 Liter Inhalt.<br />
In einem zweiten Betrieb in Refontolo<br />
wurden sogar 630.000 Liter sichergestellt,<br />
die nicht in den Büchern standen.<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
KEIN CHÂTEAU GUIRAUD <strong>2018</strong><br />
Das prominente Sauternes-Weingut mit deutscher Beteiligung<br />
(Stephan Graf Neipperg) hat angekündigt, keinen <strong>2018</strong>er-Grand-Vin<br />
zu erzeugen. Hauptgrund ist ein verheerender Hagelschlag Mitte<br />
Juli. Die schwache Entwicklung von Botrytis im verbliebenen<br />
Ertrag während der letzten Wochen machte nun die letzte Hoffnung<br />
zunichte, doch noch wenigstens ein paar Barriques mit<br />
Cru-Classé-würdigem Süßwein in den Keller zu bekommen.<br />
www.chateauguiraud.com<br />
DIE BRÜDER BOUYGUES<br />
EXPANDIEREN NACH BURGUND<br />
Die Brüder Martin und Olivier Bouygues<br />
aus der Pariser Unternehmerfamilie werden<br />
sich in unbekannter Höhe am Weingut<br />
Henri Rebourseau in Gevrey-Chambertin<br />
beteiligen. Der Familie gehören<br />
bereits Château Montrose in St-Estèphe<br />
sowie der Clos Rougeard an der Loire.<br />
dez–feb 2019 falstaff 15
wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />
JAHRGANG 2008<br />
KLASSISCHE<br />
FINESSE<br />
Schon lange wurde kein Champagner-Jahrgang mit so viel Sehnsucht erwartet<br />
wie der 2008er. Jetzt ist er erhältlich und lässt die Vorfreude voll berechtigt<br />
erscheinen. Ein besonderer Wetterverlauf legte die Basis für diese Top-Vintage mit<br />
unverwechselbarem Charakter. <strong>Falstaff</strong> präsentiert Ihnen die Favoriten.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
S<br />
eit die ersten repräsentativen<br />
Cuvées aus 2008 den Markt<br />
erreicht haben, schwelgen<br />
Champagner-Liebhaber in aller<br />
Welt fasziniert über die Qualität<br />
dieses Jahres. Tyson Stelzer, der renommierte<br />
Champagner-Kenner und -Kritiker,<br />
hat eine schöne Definition für diesen herausragenden<br />
Jahrgang gefunden: »Es ist ein<br />
Jahrgang von klassischer Finesse, kristallklarer<br />
Reinheit, eng verzurrter Säurestruktur<br />
und monumentaler Langlebigkeit.«<br />
Langsam, aber sicher reift nun auch bei<br />
den weniger Champagner-Kundigen die<br />
Erkenntnis heran, dass es sich bei 2008 um<br />
einen Jahrgang handelt, der möglicherweise<br />
auch den gigantischen 1996er überholen<br />
könnte. Für Richard Geoffroy, den scheidenden<br />
Kellermeister von Dom Pérignon,<br />
war dies ein ganz und gar wundersames<br />
Jahr. »Die erste Hälfte des Jahres sah noch<br />
alles andere als vielversprechend aus, auf<br />
einen feuchten, stürmischen Frühling mit<br />
eher später Blüte folgte ein eher kühler, son-<br />
nenarmer und eigentlich niederschlagsarmer<br />
Sommer. Gegen Ende des Sommers<br />
stellten sich aber sonnige Tage ein, denen<br />
recht kühle Nächte folgten, der Frühherbst<br />
brachte dann fabelhafte Erntebedingungen.<br />
Im Nachhinein kann man sagen: Einen besseren<br />
Ablauf hätte man sich eigentlich gar<br />
nicht wünschen können, alle Faktoren passten<br />
optimal für die perfekte Champagnertraube<br />
zusammen.« Perfekte Zuckerreife,<br />
gute aromatische Konzentration und tolle<br />
Säurewerte ließen die Winzer bereits im folgenden<br />
März bei der Verkostung der Vins<br />
Clairs erkennen, dass sie hier perfekt balancierte<br />
Grundweine mit großem Potenzial im<br />
Keller hatten. Bei Pol Roger ist man felsenfest<br />
überzeugt, mit 2008 den größten »Sir<br />
Winston Churchill« seit dem legendären<br />
1988er erzeugt zu haben. »Das ist der<br />
Wein, in den es unbedingt zu investieren<br />
gilt, denn den wird kein Pol-Roger-Fan auslassen<br />
wollen.« Und da kommt nun ein<br />
veritables Problem auf den privaten Champagner-Freund<br />
zu. Die Häuser werden nicht<br />
nur ihre Preise anheben, auch die Allokationen<br />
für den Handel werden knapper<br />
bemessen. Es wird damit wohl schwieriger<br />
werden als sonst, an die gewünschten Top-<br />
Champagner heranzukommen. Klar ist aber<br />
auch: Es wird eine doppelt lohnende Investition,<br />
denn entweder genießt man selbst<br />
oder man darf mittelfristig mit einer ziemlich<br />
sicheren Preissteigerung rechnen.<br />
Gewiefte Weinhändler werden zunächst<br />
selbst einen Teil der Lieferungen einbunkern,<br />
denn der nächste wirklich sehr gute<br />
Jahrgang wird wohl erst 2012 sein, der<br />
bereits mit dem feinen 2002er verglichen<br />
wird. Wer also Hand an den wirklich großen<br />
Jahrgang 2008 legen will, muss mit<br />
dem Händler seines Vertrauens ein ernstes<br />
Wort reden, speziell, wenn man in rarere<br />
Cuvées und Formate investieren möchte.<br />
<strong>Falstaff</strong> stellt Ihnen eine erste Auswahl an<br />
Favoriten aus dem Jahrgang 2008 vor, die<br />
bereits verfügbar sind. Im Laufe der kommenden<br />
Monate und Jahre werden noch<br />
weitere Top-Champagner folgen.<br />
><br />
Fotos: beigestellt Craig Dillon<br />
16<br />
falstaff dez–feb 2019
Alle von <strong>Falstaff</strong><br />
verkosteten und bewerteten<br />
Champagner unter<br />
www.falstaff.com/champagner<br />
dez–feb 2019 falstaff 17
wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />
100<br />
2008 DOM PÉRIGNON LEGACY EDITION<br />
Champagne Dom Pérignon<br />
Dieser Jahrgang von Dom Pérignon wird<br />
mit Sicherheit in die Geschichte eingehen.<br />
Er markiert das Ende der Wirkensperiode<br />
von Richard Geoffroy, dem Spiritus<br />
Rector dieser unverwechselbaren<br />
Weine über die beiden letzten Dekaden.<br />
Das goldene Ausnahme-Etikett der<br />
»Legacy Edition«, das die Namen des<br />
neuen und des alten Kellermeisters ziert,<br />
macht diesen Dom Pérignon zu einem<br />
Stück Champagner-Geschichte.<br />
Helles Goldgelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Mit zartem Hauch von Brioche<br />
unterlegte Nuancen von gelber Tropenfrucht, ein<br />
Hauch von Pfirsich und Ananas, dezenter Blütenhonig,<br />
nussige Röstnuancen, mineralischer<br />
Touch. Komplex, saftig, angenehme Extraktsüße,<br />
angenehme Fruchtnoten, gewürzige Nuancen,<br />
finessenreiche, straffe Säurestruktur, salziger<br />
Touch, verfügt über große Länge und tolles Entwicklungspotenzial,<br />
einfach große Klasse.<br />
www.weinemotionen.de, € 159,–<br />
100<br />
2008 LOUIS ROEDERER CRISTAL<br />
Champagne Louis Roederer<br />
Roederers Cristal wurde ab 1876<br />
ursprünglich exklusiv für den russischen<br />
Zarenhof erzeugt. Cristal wird aus bestem<br />
Traubenmaterial von Grands Crus<br />
im Montagne de Reims, dem Vallée de la<br />
Marne und der Côte de Blancs zusammengestellt.<br />
Da der Jahrgang 2008 von<br />
Beginn an eine so eindrucksvolle Persönlichkeit<br />
zeigte, entschied sich der Kellermeister<br />
Jean-Baptiste Lécaillon, die Hefereifedauer<br />
dieses Weines auf zehn Jahre<br />
auszudehnen.<br />
Mittleres Gelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Feines Biskuit, frischer weißer Apfel,<br />
Limettenzesten, mineralischer Touch, zart nach<br />
Walnuss. Rassig, elegante Textur, zarter Holztouch,<br />
feine weiße Frucht, zart nach Pfirsich und<br />
Apfel, lebendige, finessenreiche Struktur, mineralisch<br />
und anhaltend, präziser Stil, feine Nuancen<br />
von Birnen im Abgang, sicheres Entwicklungspotenzial,<br />
trockener Abgang, lange anhaftend.<br />
www.millesma.de, ca. € 210,–<br />
100<br />
2008 POL ROGER<br />
CUVÉE SIR WINSTON CHURCHILL<br />
Champagne Pol Roger<br />
Pol Roger in Épernay ist eines der wenigen<br />
bedeutenden Champagner-Häuser,<br />
die nach wie vor in Familienbesitz sind.<br />
Die persönliche Bekanntschaft von Odette<br />
Pol-Roger mit dem englischen Premier<br />
führte zu der legendären Hommage mit<br />
der Spitzencuvée des Hauses, die seit<br />
dem Jahrgang 1975 den Namen »Cuvée<br />
Sir Winston Churchill« trägt. Eines ist<br />
gewiss: Mit dem Jahrgang 2008 hätte der<br />
Namensgeber seine helle Freude gehabt.<br />
Leuchtendes Goldgelb, Silberreflexe, feines, gut<br />
anhaltendes Mousseux. Feine Nuancen von Backwerk<br />
und Karamell umrahmen einen Korb mit<br />
reifen gelben Früchten, zarter Hauch von Lemongras<br />
und Bourbonvanille unterlegt. Straffe, engmaschige<br />
Textur, reifer Pfirsich, gelber Apfel,<br />
finessenreicher Strukturkern, elegant und nahtlos,<br />
stoffiger, mineralischer Abgang, salziger<br />
Nachhall, großes Reifepotenzial.<br />
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98<br />
2008 DEUTZ AMOUR DE DEUTZ<br />
Champagne Deutz<br />
Das Haus Deutz in Aÿ wurde 1983 von<br />
der Familie Rouzaud übernommen, die<br />
auch Louis Roederer besitzt. Seither<br />
wird mit großem Erfolg daran gearbeitet,<br />
die Marke im Spitzenfeld der Champagne<br />
fest zu etablieren. Der reinsortige<br />
Amour de Deutz wird nur in Spitzenjahren<br />
erzeugt und zählt unter Blanc-de-<br />
Blancs-Liebhabern zum Besten, was diese<br />
Kategorie zu bieten hat. Mit 2008<br />
wurde das einmal mehr bewiesen.<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe, feines anhaltendes<br />
Mousseux. Zarte hefige Biskuitnuancen,<br />
unterlegt mit frischen Akzenten von gelbem<br />
Apfel, Mango, weißen floralen Nuancen, einem<br />
Hauch von Limetten, facettenreiches Bukett.<br />
Straff, komplexe Textur, glockenklare Kernobstfrucht,<br />
intensive Säurestruktur, mineralisch und<br />
anhaltend, verfügt über enorme Länge, ein Wein<br />
von beeindruckendem Potenzial. Ein Blanc de<br />
Blancs der Extraklasse.<br />
www.millesma.de, ca. € 155,–<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
18<br />
falstaff dez–feb 2019
Die Jahrgangs-Champagner aus<br />
2008 besitzen sowohl Finesse wie<br />
Komplexität. Ihre Vielschichtigkeit<br />
lädt zum sofortigen Genuss ein,<br />
sie haben auch das Zeug für<br />
eine lange Reife.<br />
dez–feb 2019 falstaff 19
wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />
Wer sich einmal in<br />
großen Champagner<br />
verliebt hat, der hat keine<br />
Alternative. 2008 einzukaufen<br />
darf man nicht versäumen.<br />
20<br />
falstaff dez–feb 2019
98<br />
2008 TAITTINGER COMTES DE CHAMPAGNE<br />
Blanc de Blancs, Champagne Taittinger<br />
Der Comtes de Champagne wurde in<br />
den Fünfzigerjahren von Taittinger eingeführt<br />
und ist heute längst eine der Ikonen<br />
unter den Spitzen-Champagnern.<br />
Die Trauben für diesen stoffigen Blanc<br />
de Blancs kommen ausschließlich aus<br />
Grand-Cru-Lagen an der Côte de Blancs,<br />
ein kleiner Teil des Grundweines wurde<br />
in neuen Barriques ausgebaut, was dem<br />
Wein noch zusätzliche Struktur und<br />
Langlebigkeit verleihen sollte.<br />
Mittleres Goldgelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Mit feinen Hefenuancen und<br />
Biskuit unterlegte reife gelbe Apfelfrucht, Nuancen<br />
von Birnen, aber auch weiße Blüten und Zesten<br />
im Bukett. Sehr saftig, extraktsüß und cremig<br />
in der Textur, getragen von einem straffen Säurerückgrat,<br />
das für entsprechende Länge sorgt, feiner<br />
Blütenhonig im Nachhall, dunkle Mineralität<br />
im Rückgeschmack, großes Reife- und weiteres<br />
Steigerungspotenzial.<br />
www.hawesko.de, € 129,–<br />
96<br />
2008 AGRAPART VÉNUS GRAND CRU<br />
BLANC DE BLANCS BRUT NATURE<br />
Champagne Agrapart & Fils<br />
Die Cuvée wird aus Chardonnay einer<br />
1959 bepflanzten Parzelle im berühmten<br />
Grand Cru Avize an der Côte de Blancs<br />
komponiert, die seit vielen Jahren ausschließlich<br />
mit dem Pferd bearbeitet<br />
wird. Der Ausbau erfolgt komplett in<br />
Barriques. Fünf Jahre Hefelager, keinerlei<br />
Dosage und sehr zurückhaltender<br />
Schwefeleinsatz ergeben einen der komplexesten<br />
und feinsten Blanc de Blancs<br />
der Champagne.<br />
Mittleres Gelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Feines Biskuit, frischer weißer Apfel,<br />
Limettenzesten, mineralischer Touch, zart nach<br />
Walnuss. Rassig, elegante Textur, zarter Holztouch,<br />
feine weiße Frucht, zart nach Pfirsich und<br />
Apfel, lebendige, finessenreiche Struktur, mineralisch<br />
und anhaltend, präziser Stil, feine Nuancen<br />
von Birnen im Abgang, sicheres Entwicklungspotenzial,<br />
trockener Abgang, lange anhaftend.<br />
www.kierdorfwein.de, ca. € 155,–<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
96<br />
2008 AR LENOBLE GRAND CRU BLANC DE<br />
BLANCS BRUT CHOUILLY<br />
Champagne A. R. Lenoble, Damery<br />
A. R. Lenoble ist eines der wenigen<br />
Champagner-Häuser, das während seiner<br />
fast 100-jährigen Geschichte in Familienbesitz<br />
war. Die Eigentümer Anne und<br />
Antoine Malassagne sind die Urenkel des<br />
Firmengründers Armand-Raphael Graser<br />
und die vierte Generation der Familie,<br />
die das Haus eigenständig führt. A. R.<br />
Lenoble ist einer der wenigen Produzenten,<br />
der 100 % Grand Cru Chardonnay<br />
in jedem einzelnen Wein verwendet.<br />
Mittleres Gelb, Silberreflexe, feines, anhaltendes<br />
Mousseux. Feine Kräuterwürze, mineralisch<br />
unterlegte reife gelbe Apfelnote, ein Hauch von<br />
Orangenzesten, Nuancen von Biskuit, tabakige<br />
Nuancen. Komplexe, reife Kernobstnuancen, sehr<br />
rassige Säurestruktur, Limettenzesten, nussiger<br />
Touch im Abgang, salzig-mineralisch, sehr lebendiger<br />
Stil, der diesen Wein zu einem vielseitig einsetzbaren<br />
Speisenbegleiter macht.<br />
www.gute-weine.de, € 55,–<br />
95<br />
2008 DRAPPIER<br />
CUVÉE GRANDE SENDRÉE BRUT N<br />
Champagne Drappier<br />
Das Haus Drappier hat seinen Sitz in der<br />
Côte des Bar, wo es über eine beachtliche<br />
eigene Rebfläche von 188 Hektar verfügt.<br />
Eine der besten Einzellagen liegt<br />
direkt im Ort Urville, wo Drappier seine<br />
Kellerei hat. Diese Parzelle namens<br />
Grande Sendrée bezieht sich in ihrem<br />
Namen auf einen verheerenden Brand,<br />
der den Ort 1838 zerstörte und die<br />
Umgebung mit Asche, die auf Französisch<br />
»cendrée« heißt, bedeckte. Daher<br />
rührt der Name dieser Prestige-Cuvée.<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe, feines lebendiges<br />
Mousseux. Zarte Nuancen von weißer Birne, ein<br />
Hauch von Orangenzesten und Blütenhonig, zart<br />
nach Haselnuss, attraktives Bukett. Saftig, komplex,<br />
feine Fruchtsüße, unterlegt mit finessenreicher<br />
Säurestruktur, mineralisch, ein Hauch von<br />
gelber Tropenfrucht im Abgang, sehr gute Länge,<br />
sicheres weiteres Entwicklungspotenzial.<br />
www.exquisite-weine.de, € 53,50<br />
dez–feb 2019 falstaff 21
wein / JAHRGANGS-CHAMPAGNER 2008<br />
Der Jahrgang 2008 ist ein<br />
heißer Tipp zur Investition. Die<br />
Preise gereifter Prestige-Champagner<br />
stiegen zuletzt stets schnell an.<br />
95 95<br />
2008 PERRIER-JOUËT<br />
BELLE EPOQUE BRUT<br />
Champagne Perrier-Jouët<br />
Dieses bereits 1811 gegründete Champagnerhaus<br />
blickt auf eine lange und<br />
höchst erfolgreiche Vergangenheit<br />
zurück. Mit der Cuvée »Belle Epoque«<br />
und deren 1902 geschaffener, unverwechselbarer<br />
Flaschendekoration mit<br />
den Anemonen des weltberühmten<br />
Jugendstilkünstlers Emile Gallé hat sich<br />
Perrier-Jouët mit seiner hocheleganten<br />
Prestige-Cuvée einen Fixplatz in der Reihe<br />
der großen Champagner gesichert.<br />
Leuchtendes Goldgelb mit Grünreflexen, feines,<br />
anhaltendes Mousseux. Feine weiße Blüten, floral<br />
unterlegter Pfirsichtouch, zart nach Mango,<br />
ein Hauch von Biskuit und Limettenzesten, zarter<br />
Honig. Saftig, zarte weiße Tropenfrucht, cremige<br />
Textur, dezente Süße klingt an, lebendiger Säurebogen,<br />
anregende Frische und Mineralität, leichtfüßiges,<br />
salziges Finale, zeigt gute Länge, ein<br />
finessenreicher Speisenbegleiter.<br />
www.tesdorpf.de, € 139,90<br />
VEUVE CLICQUOT VINTAGE<br />
Champagne Veuve Clicquot Ponsardin, Reims<br />
Das Traditionshaus erzeugte mit dem superben<br />
2008er bereits den dritten Vintage in<br />
dieser Dekade und damit den 65. Jahrgangs-<br />
Champagner seit der ersten Weinlese der<br />
Marke im Jahr 1810. Neu an diesem Wein<br />
ist, dass man sich zum ersten Mal in der<br />
Geschichte von Veuve Clicquot dazu entschieden<br />
hat, einen kleinen Teil des Grundweines<br />
in Holzfässern aus Allier- und Vogeseneiche<br />
zu reifen, was die Aromatik und<br />
Komplexität des Vintage 2008 zusätzlich<br />
bereichert hat.<br />
Helles Gelbgrün, Silberreflexe, feines lebendiges<br />
Mousseux. Ein Hauch von Walnuss, mit feinem Blütenhonig<br />
unterlegte reife Birnenfrucht, feine hefige<br />
Nuancen und zarter Honig im Hintergrund. Stoffig,<br />
zart nach Honigmelone, finessenreiche Säurestruktur,<br />
sehr gute Rasse, süßer Pfirsich im Nachhall,<br />
gute Länge, sehr cremiger Stil, reife Orangenfrucht<br />
im Finish, zitronig-mineralisch im Abgang, noch sehr<br />
jugendlich, sicheres Entwicklungspotenzial.<br />
www.millesima.de, ca. € 66,67<br />
Fotos: beigestellt<br />
22 22 falstaff falstaff dez–feb dez–feb 2019<strong>2018</strong>
Exklusives Anbaugebiet Holsthum bei Bitburg im Naturpark Südeifel<br />
So gut kann<br />
Bier schmecken.<br />
Andreas Dick,<br />
Hopfenbauer für Bitburger<br />
Kennen Sie das Geheimnis des Bitburger Siegelhopfens?<br />
Heimischer Hopfen aus Holsthum bei Bitburg!<br />
Bei Bitburger verpflichten wir uns seit über 200<br />
Jahren zu bester Qualität. Das Einlösen dieses<br />
Qualitätsversprechens macht unser Bier<br />
unverwechselbar und seinen Geschmack<br />
einzigartig. Deshalb kaufen wir<br />
ausschließlich Rohhopfen aus der<br />
Hallertau in Bayern, eines der<br />
größten zusammenhägenden<br />
Hopfenanbaugebiete der Welt<br />
und aus Holsthum bei Bitburg<br />
im Naturpark Südeifel. Diese<br />
Siegelhopfen wählen wir nach<br />
unseren Qualitätsanforderungen aus<br />
und unterziehen sie einer anspruchsvollen<br />
Güteprüfung vor Ort. Denn für unsere<br />
Bitburger Hopfenrezeptur verwenden wir<br />
nur die für uns besten Hopfensorten. Ganz<br />
besonders stolz sind wir auf den Bitburger<br />
Siegelhopfen, der nur wenige Kilometer<br />
von der Brauerei entfernt von der<br />
Hopfenbauerfamilie Dick mit großer<br />
Sorgfalt und jahrzehntelanger<br />
Erfahrung angepflanzt wird<br />
und ausschließlich von uns<br />
für unsere Biere verwendet<br />
wird. Die besondere Komposition<br />
aus Hallertauer und<br />
Bitburger Siegelhopfen, unserer<br />
Naturhefe und unserem Tiefenwasser<br />
verleiht Bitburger seinen feinherben<br />
Charakter und seinen einzigartigen<br />
Geschmack. Und deshalb: Bitte ein Bit.<br />
Erfahren Sie, was den Bitburger Geschmack so einzigartig macht: www.bitburger.de
wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />
20 GLÄSER<br />
FÜR VOLLEN<br />
GE<br />
Schaumwein- und Champagnergläser gibt<br />
es in Hülle und Fülle. Angeboten werden<br />
für die sprudelnden Weine Schalen, Flöten,<br />
Kelche, aber auch Universalgläser und<br />
Spezialformen in allen Preisklassen.<br />
<strong>Falstaff</strong> hat sich auf die Suche nach<br />
empfehlenswerten Produkten gemacht.<br />
TEXT PETER MOSER FOTOS CRAIG DILLON<br />
Fotos: beigestellt<br />
24<br />
falstaff dez–feb 2019
NUSS<br />
<<br />
dez–feb 2019 falstaff 25
wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />
E<br />
ines gleich vorweg: Das »eine«<br />
beste Champagnerglas gibt es<br />
nicht! Da es eine enorme Vielfalt<br />
an unterschiedlichen sprudelnden<br />
Weinen gibt, ist auch<br />
die Anzahl an einsetzbaren Gläserformen<br />
entsprechend groß. Wobei – eine Produktgruppe<br />
haben wir a priori von unseren<br />
Überlegungen ausgeschlossen: die Champagner-Schale.<br />
Erstaunlich genug, wie hartnäckig<br />
sich diese Erzfeinde des Schaumweingenusses<br />
in vielen Schränken bis heute gehalten<br />
haben. Meist in unmittelbarer Nähe<br />
ihres boshaften Komplizen – des Sektquirls.<br />
Da machen sich die Champagnerproduzenten<br />
die Mühe, durch jahrelange Reife eine<br />
möglichst fein eingebundene Kohlensäure<br />
in den Wein zu implementieren, und<br />
dann wird diese durch die breite<br />
Oberfläche der Trinkschalen wieder<br />
schnellstmöglich entfernt. Daher<br />
ganz klar: Ein Schaumwein hat<br />
in Schalen noch nie etwas verloren<br />
– abgesehen von seiner<br />
Kohlensäure.<br />
Auch die beim Sekt beliebte<br />
Flötenform hat es im Champagnereignungstest<br />
nicht ganz<br />
nach vorne geschafft. Die hohe<br />
schlanke Form ist aus Sicht des<br />
Personals sinnvoll, das mit Tabletts<br />
voll Schaumwein durch die<br />
Menge pflügt. Aus Sicht des Genießers<br />
haben sich die meisten Flöten<br />
aber eher als Pfeifen und echte Spaßbremsen<br />
entpuppt.<br />
Aus Sicht des<br />
Genießers haben sich<br />
die meisten Flöten<br />
eher als Pfeifen<br />
und absolute<br />
Spaßbremsen<br />
entpuppt.<br />
Hand wäscht, sollte man auf warmes Wasser<br />
achten, ein paar Tropfen Geschirrspülmittel<br />
können durchaus verwendet werden<br />
(ohne fruchtige oder florale Zusätze), allerdings<br />
muss danach entsprechend gespült<br />
werden. Wichtig: auch beim Klarspülen auf<br />
die gleich warme Wassertemperatur achten,<br />
wenn die Gläser nicht springen sollen. Sind<br />
handgemachte Gläser einmal zwischen dem<br />
Gebrauch und dem Reinigen längere Zeit<br />
herumgestanden, kann man sie auch über<br />
Wasserdampf vorreinigen, um einer eventuellen<br />
Veresterung in den mikroskopischen<br />
Rauheiten der Innenseite der Gläser entgegenzuarbeiten,<br />
die à la longue dazu führen<br />
könnten, dass das Glas einen unwillkommenen<br />
Eigengeruch entwickelt und<br />
unbrauchbar wird. Sollte es aufgrund von<br />
zu kalkreichem Wasser in den Gläsern<br />
zu Ablagerungen kommen, kann<br />
man diese mit weißem Essig gut<br />
entfernen (ein Spritzer davon<br />
reicht) – dieser kann übrigens<br />
auch statt des Geschirrspülmittels<br />
beim Waschen eingesetzt<br />
werden. Ein sauberes Mikrofasertuch<br />
oder ein fusselfreies<br />
Baumwolltuch sind zum Polieren<br />
ideal. Wichtig ist, das Glas<br />
niemals bei der Standplatte zu<br />
halten und dann mit der anderen<br />
Hand zu drehen, denn dann ist der<br />
Stiel schnell ab.<br />
DIE BESTEN GLÄSER AUS DEM<br />
DEUTSCHSPRACHIGEN RAUM<br />
GRETCHENFRAGE: HANDARBEIT<br />
ODER MASCHINE?<br />
Beim Einkauf eines guten Schaumweinglases<br />
ist die erste Frage eine kategorische:<br />
Will ich ein mundgeblasenes, in Handarbeit<br />
erzeugtes Glas oder wähle ich ein Produkt,<br />
das maschinell hergestellt wurde? Das ist<br />
letztlich eine Budgetfrage, für den optimalen<br />
Trinkgenuss gibt es weit wesentlichere<br />
Kriterien. Manche Kunden scheuen sich<br />
vor dem Kauf von handgemachten Gläsern,<br />
weil sie sich Sorgen wegen der praktischen<br />
Seite – speziell die Reinigung betreffend –<br />
machen. Grundsätzlich sind alle handelsüblichen<br />
Gläser spülmaschinenfest, aber je<br />
dünner das Glas, desto vorsichtiger sollte<br />
man sein. Der wichtigste Unterschied ist die<br />
Maschinell vs. mundgeblasen:<br />
Für den optimalen Trinkgenuss<br />
gibt es wesentlichere Kriterien.<br />
Tatsache, dass mundgeblasenes Glas dem<br />
Wein eine deutlich größere Oberfläche zur<br />
Aromenentfaltung bietet, denn dieses ist<br />
unter dem Mikroskop betrachtet rau, während<br />
maschinell gefertigtes Glas fast spiegelglatt<br />
ist. Das bedeutet, dass sich durch<br />
die minimalen Unebenheiten des handgefertigten<br />
Glases die flüchtigen Duftstoffe besser<br />
lösen können.<br />
Für den optimalen Schaumweingenuss<br />
sind sowohl ein blitzsauberes Glas als auch<br />
die richtige Temperatur des Champagners<br />
Voraussetzung. Wenn man die Gläser von<br />
Beim aktuellen <strong>Falstaff</strong> Champagnerglas-<br />
Test wurden die führenden Hersteller und<br />
Anbieter im deutschsprachigen Raum um<br />
Mustergläser gebeten. Diese wurden in<br />
zwei Gruppen – mundgeblasen und maschinell<br />
gefertigt – aufgeteilt und mit verschiedenen<br />
Champagnerstilen getestet, um herauszufinden,<br />
wie gut das einzelne Glas die<br />
spezifischen Charaktereigenschaften des<br />
jeweiligen Weins unterstützt. Aber auch<br />
Optik und Haptik sind in die Gesamtbewertung<br />
eingeflossen, ebenso wie praktische<br />
Überlegungen. Von fünfzehn Firmen<br />
wurden mehr als fünfzig ausgewählte Gläser<br />
nach dem 100-Punkte-System bewertet,<br />
besonders empfehlenswerte Exemplare<br />
möchten wir Ihnen auf den folgenden<br />
Seiten präsentieren.<br />
26<br />
falstaff dez–feb 2019
4 1 2 3<br />
5<br />
94<br />
Punkte<br />
96<br />
Punkte<br />
95<br />
Punkte<br />
95<br />
Punkte<br />
94<br />
Punkte<br />
BEST OF MUNDGEBLASEN<br />
1 RIEDEL SOMMELIERS JAHRGANGS-CHAMPAGNER. Dieses Glas vereint sämtliche Tugenden, die ein tolles Champagnerglas aufweisen sollte. Es ist nicht zu<br />
hoch und nicht zu voluminös, verfügt über optimale Linienführung des Kelches sowie Mündungsbreite. Es liegt balanciert in der Hand, fördert den Facettenreichtum<br />
des Buketts, sorgt für Frische und Länge am Gaumen. www.riedel.com, € 65,–. 2 GLASS & CO BARON. Recht hohes Glas, aber mit guter Standfestigkeit, elegante,<br />
schlanke elliptische Kelchform, bringt sehr feine, gut anhaltende Mousseuxfäden, optisch sehr gut, in der Nase gute Fruchtbetonung, sorgt am Gaumen für eingebundene<br />
Säure, Cremigkeit und Harmonie. Sorgt für ein facettenreiches Bukett, unterstreicht Biskuit- und Nougatnoten, fördert Frische im Nachhall und die Länge.<br />
Trotz seiner Höhe ein gut ausgewogenes Glas. Eine Zierde für jeden festlichen Tisch. www.glass-co.com, € 31,80. 3 LEHMANN JAMESSE PRESTIGE GRAND<br />
CHAMPAGNE 45. Mittelhohes, sehr elegantes Glas mit weitem elliptischen Kelch mit guter Mündungsbreite, leicht in der Hand, zeigt eine feine Mousseux-Säule,<br />
gute Balance, gute Konzentration im Bukett, gebündelte Aromatik, bringt die Würze in den Vordergrund, technisch wie optisch ein tolles Glas. www.lehmannglas.de,<br />
€ 28,–. 4 ZIEHER WEINGLAS FRESH VISION. Ein leichtfüßiges, standfestes Glas mit eingestochenem Boden beim Stielansatz, unverwechselbares Design.<br />
Der leicht konische Kelch zentralisiert die Aromen sehr gut, die Kohlensäure im Bukett wird durch eine gute Weite der Mündung gedämpft. www.zieher-shop.de,<br />
€ 39,– . 5 EISCH UNITY SENSISPLUS CHAMPAGNER WEIN GLAS MIT MOUSSIERPUNKT. Ein federleichtes Glas mit sehr breitem Standteller, hochgezogenem<br />
Stiel und ansprechender elliptischer Kelchform. Das Glas liegt trotz seiner Höhe mit guter Balance in der Hand, befördert die Aromatik gut und ist auch sonst eine<br />
Zierde für einen schön gedeckten Tisch. Junge Jahrgangschampagner und Blanc de Blancs fühlen sich hier daheim. www.eisch.de, € 45,–.<br />
dez–feb 2019 falstaff 27
wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />
8 9<br />
93<br />
Punkte<br />
93<br />
Punkte<br />
10<br />
93<br />
Punkte<br />
6 7<br />
95<br />
Punkte<br />
94<br />
Punkte<br />
BEST OF MUNDGEBLASEN<br />
6 RIEDEL SUPERLEGGERO CHAMPAGNER WEINGLAS. Ein sehr hohes, formschönes Glas mit elliptischem Kelch, das trotz seiner Leichtigkeit und Filigranität sehr<br />
imposant wirkt. Bevorzugt für junge Prestige-Cuvées und Blanc de Blancs einzusetzen, denn gereiftere Produkte brauchen weniger Lautsprecher und Duftverstärker<br />
als Dosierer. Ein Topglas und eine tolle Bereicherung für jeden Champagnerliebhaber. (SKU 4425/28) www.riedel.com, € 69,90. 7 SOPHIENWALD COLLECTION<br />
PHOENIX CHAMPAGNER-GLAS CRU. Betont die Frucht in der Nase und am Gaumen die Frische. Sehr gut auch für Prosecco bis Rieslingsekt einsetzbar. Für gereifte,<br />
komplexe Champagner wäre das größere »Balanced«-Glas der Serie zu bevorzugen. www.sophienwald.com, € 39,90. 8 SOPHIENWALD COLLECTION PHOENIX<br />
CHAMPAGNER-GLAS. Elegantes, mittelgroßes Kelchglas mit Mittelknick, sehr guter Standfestigkeit und sehr guter Balance, angenehme Proportion. Bringt florale,<br />
aber rauchig-reduktive Nuancen im Bukett zur Geltung, unterstützt die Säureharmonie und Länge und ist sehr vielseitig einsetzbar. www.sophienwald.com, € 29,90.<br />
9 MARKTHOMAS DOUBLE BEND WHITE. Unverwechselbares Design dank Doppelknick im Kelch. Klarer Fruchtausdruck im Bukett, nuanciert am Gaumen die<br />
Säurestruktur gut, unterstreicht die Mineralität und Würze, bevorzugt für Blanc de Blancs und Jahrgangschampagner einzusetzen, verleiht Länge und Eleganz.<br />
www.markthomas.at, € 29,–. 10 STÖLZLE CHAMPAGNERKELCH Q1. Recht hohes Glas mit langem Kelch, der tief in den Stiel reicht, gute Standfestigkeit und<br />
Balance, wirkt federleicht in der Hand, moderne Linienführung, Mündungsbreite gerade groß genug. Trotz relativ geringem Durchmesser wird die Aromatik gut nach<br />
oben transportiert, die Säureempfindung ist etwas gezügelt. Ein feines Glas für fruchtbetonte und weniger komplexe Schaumweine, für Prestige-Cuvées und reifen<br />
Champagner nicht so optimal, um alle Facetten auszukosten. Aufgrund der Form viel Aufwand beim Polieren. stoelzle-lausitz.com, € 25,–.<br />
28 falstaff dez–feb 2019
Das älteste Weinhaus der Champagne: Aÿ 1584<br />
www.champagne-gosset.com
wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />
1 5 2<br />
3<br />
4<br />
93<br />
Punkte<br />
92<br />
Punkte<br />
93<br />
Punkte<br />
93<br />
Punkte<br />
93<br />
Punkte<br />
BEST OF MASCHINELL<br />
1 RIEDEL VINUM VINTAGE CHAMPAGNER GLAS. Relativ voluminöses Kelchglas mit konischem Verlauf und breiter Öffnung. Ideal für kraftvolle, gereifte Produkte,<br />
die viel Luft vertragen und eine sehr gut eingebundene Kohlensäure aufweisen. Ist der Wein zu klein, dann wird er in diesem Glas nicht wachsen. Ist er aber aussagekräftig<br />
genug, dann verdient er sich diesen Rahmen, www.riedel.com, € 24,50. 2 LEHMANN JAMESSE GRAND CHAMPAGNE 41. Dem mundgeblasenen Prestige-Glas<br />
in der Form sehr nahe, etwas weniger Volumen, noch mehr Mündungsbreite. Mittelhohes, elegantes Glas mit weitem elliptischen Kelch mit großer Mündungsbreite,<br />
spürbar mehr Gewicht, breiterer Stil, weniger Distanz zur Weinoberfläche, gute Konzentration im Bukett, vermittelt florale, hellere Nuancen, tolle Optik, großartiges<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis. www.lehmannglas.de, € 10,–. 3 RIEDEL VERITAS CHAMPAGNER WEINGLAS. Ziemlich großes Glas mit eiförmigem Kelch und schönen<br />
Proportionen. Transportiert die flüchtigen Aromen des Champagners sehr gut, fördert florale Nuancen, verfügt über eine sehr gute Balance, ein vielseitiges Glas, das<br />
auch für manche Stillweine sehr gut eingesetzt werden kann. Prädikat: Universal-Glas mit klarer Champagner-Affinität, www.riedel.com, € 24,50.<br />
4 RIEDEL PERFORMANCE CHAMPAGNER WEINGLAS. Optisch ansprechendes Kelchglas mit zentralem Knick und breitem Standteller. Wirkt trotz seiner ansehnlichen<br />
Größe relativ leicht in der Hand. Fördert dank seiner perfekten Proportionen Frische und mineralische Aspekte sowie die Harmonie des Produkts, ideal für Blanc de<br />
Blancs und jüngere Prestige-Cuvées. Einer unserer Favorites. www.riedel.com, € 22,45. 5 SPIEGELAU NOVO CHAMPAGNER. Mittelhohes Glas mit Kelch in Ei-Form<br />
mit guter Mündungsweite. Funktioniert wie eine Art Schalldämpfer für übermütige Schaumweine, fördert die zarten und filigraneren Nuancen und Mineralität zutage.<br />
Gehobene Preisklasse für ein maschinell gefertigtes Glas, ist dafür aber in der Funktion manch handgemachtem Produkt überlegen, shop-spiegelau.de, € 22,45.<br />
30 falstaff dez–feb 2019
AROMA: SÌ!<br />
QUALITÄT: JA!
wein / CHAMPAGNERGLAS-TEST<br />
7 8 9<br />
91<br />
Punkte<br />
91<br />
Punkte<br />
91<br />
Punkte<br />
6<br />
92<br />
Punkte<br />
10<br />
91<br />
Punkte<br />
BEST OF MASCHINELL<br />
Weitere getestete<br />
Champagner-Gläser<br />
finden Sie online unter<br />
falstaff.com/glaesertest<br />
6 ROSENTHAL STUDIO-LINE TAC 02 GLATT CHAMPAGNER. Hohe schlanke flötenartige Kelchform, gut proportioniert, mit sehr enger Mündung, die Form<br />
bringt reife Aromen in den Vordergrund. Die Balance des Glases ist gut, beim Trinken selbst ist die enge Form nicht wirklich optimal, dennoch war der Gesamteindruck<br />
sehr gut. www.rosenthal.de, € 28,–. 7 ARTNER DECO CHAMPAGNER. Kelchform mit Innenknick im oberen Drittel, gute Form, mittlere Aromenausbildung, zeigt<br />
eine gute Mousseux-Säule, gute Haptik trotz breiterem Stiel, sehr guter Trinkwinkel, ein gelungenes Champagnerglas mit uneingeschränkter Gastrotauglichkeit.<br />
www.artner.or.at, € 5,90. 8 STÖLZLE CHAMPAGNERKELCH PRESTIGE. Ein mittelhohes, elliptisch angelegtes Kelchglas mit breiter Mündung, nimmt die Kohlensäure<br />
im Bukett gut aus dem Spiel und lässt Frucht und Würze zur Geltung kommen, befördert am Gaumen die Frische und Harmonie, kann gut für stoffigere und<br />
reifere Schaumweine eingesetzt werden. Ein echter Preis-Leistungs-Hit. stoelzle-lausitz.com, € 5,–. 9 GLASS & CO VINOPHIL. Eher kleines, robust wirkendes<br />
Glas, Kelchform mit Knick im oberen Viertel, braucht weniger Füllmenge, lebendiges, etwas gröberes Mousseux. Gute Balance und Haptik, fördert Dörrobstnuancen<br />
und süßere Elemente. www.glass-co.com, € 7,90 . 10 STÖLZLE CHAMPAGNERKELCH QUATROPHIL. Hohes Kelchglas mit zentralem Knick, zeigt sehr gute<br />
Proportionen, die Mündung ein klein wenig zu schmal, um das Bukett optimal zu erfassen, ein insgesamt ausgewogenes, formschönes Glas, das vielseitig einsetzbar<br />
ist und optisch was hermacht. stoelzle-lausitz.com, € 6,70.<br />
32<br />
falstaff dez–feb 2019
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IST UNSER HANDWERK<br />
Im Fokus von Menger-Krug steht die Herstellung von exzellenten Sekten aus hochwertigen deutschen Weinen<br />
in traditioneller Flaschengärung. Somit ist jede Flasche Menger-Krug durch etliche Handgriffe und viel Leidenschaft geprägt.<br />
Besuchen Sie uns in der Sektmanufaktur und erleben Sie puren Sektgenuss.
promotion / HENNESSY<br />
Unerwartete<br />
Interpretation<br />
Ob auf der Rantumer Düne im »Söl’ring Hof«, im »Grand Hotel Miramar« oder in den<br />
Bars von »Severin*s« – hier wird der Cognac-Klassiker Hennessy X.O neuerdings auf Eis serviert!<br />
Begleiten Sie uns auf eine Genussreise durch Sylt.<br />
Fotos: Hennessy massvoll-geniessen.de<br />
34<br />
falstaff dez–feb 2019
Unendliche Dünen. Gräser,<br />
die im Wind wehen. Bilder<br />
wie diese erscheinen<br />
vor unserem inneren<br />
Auge, wenn wir an Sylt denken.<br />
Doch die Nordseeinsel hat mehr<br />
zu bieten als reine Naturromantik:<br />
Nicht nur Gourmetgenuss und<br />
Weinvielfalt werden auf dem<br />
18.000 Einwohner zählenden<br />
Eiland zelebriert, die besten Restaurant-<br />
und Hotelbars beweisen<br />
auch, wie man den Geschmack<br />
von einem der edelsten Cognacs<br />
am besten auf den Gaumen bringt:<br />
Denn hier wird der Hennessy X.O<br />
neuerdings auf Eis serviert!<br />
Im Jahr 1870 leistete Maurice<br />
Hennessy, Urenkel des Firmengründers,<br />
mit seiner ersten X.O-<br />
Kreation Pionierarbeit und<br />
schrieb gleichzeitig Geschichte: Er<br />
bereicherte die Tradition des Hauses<br />
mit der kühn-modernen Kreation,<br />
einer Kombination aus mehreren<br />
Eaux de Vie, die aus vorausgegangenen<br />
Generationen ausgewählt<br />
und gelagert worden waren.<br />
Heute, knapp eineinhalb Jahrhunderte<br />
später, ist der legendäre<br />
Blend unverändert, verblüfft Kenner<br />
aber gerne aufs Neue. Auf Sylt<br />
gilt es, den Hennessy X.O (»extra<br />
old«) in einer neuen Form wiederzuentdecken.<br />
Serviert wird er<br />
beispielsweise im »Grand Hotel<br />
Miramar«, das bei Besuchern<br />
schnell ein heimeliges Gefühl auslöst<br />
und inmitten der Dünen wie<br />
zu einem zweiten Zuhause wird.<br />
In der hauseigenen Bar kredenzen<br />
die Barkeeper den Hennessy X.O<br />
entweder auf einem großen Eiswürfel<br />
(on a rock) oder mit drei<br />
Eiswürfeln (on three rocks). Denn<br />
so ergeben sich neue Nuancen für<br />
den Genießer, und zwar: großzügige<br />
Gewürznoten mit Andeutungen<br />
von schwarzem Pfeffer und<br />
kandierten Trockenfrüchten.<br />
Am »Söl’ring Hof« spielt der<br />
Hennessy X.O inmitten von<br />
exzellenten Champagnern und<br />
Weinen ebenfalls eine tragende<br />
Rolle. Während man an der<br />
Kaminbar genüsslich am Glas<br />
nippt, entfalten sich durch den<br />
wachsenden Schmelzwasseranteil<br />
weitere Geschmackswelten. Die<br />
Bar des Hotels »Severin*s Resort<br />
& Spa«, inmitten des bezaubernden<br />
Kapitänsdorfs Keitum gelegen,<br />
lässt die internationale Barkultur<br />
auf Sylt aufleben und ist<br />
auch für sein stets wechselndes<br />
Sortiment erlesener Spirituosen<br />
bekannt – da darf der Hennessy<br />
X.O nicht fehlen! Wer Lust auf<br />
perfekten Genuss mit Ausblick<br />
auf das Weltnaturerbe Wattenmeer<br />
hat, lässt sich am besten für<br />
ein langes Wochenende im Fährhaus<br />
bei Munkmarsch nieder. Im<br />
Westerland erwartet den Sylt-Entdecker<br />
dann in edel-urbanem<br />
Style das »Hardy’s« im Hotel<br />
»Stadt Hamburg« mit exzellenter<br />
Getränkeauswahl. Sylt ahoi!<br />
Der weltweit renommierte Künstler Mark Newson gab der<br />
Hennessy X.O Limited Edition ein neues Gesicht.<br />
HENNESSY X.O LIMITED EDITION<br />
VON MARC NEWSON<br />
Normalerweise kann man<br />
Marc Newsons Werke im<br />
MoMa in New York, im<br />
Victoria & Albert in London<br />
oder im Centre Pompidou<br />
in Paris bewundern.<br />
Das »Time Maga zine«<br />
setzte den Australier<br />
auf die Liste der 100<br />
einflussreichsten<br />
Menschen der<br />
Welt. Für das<br />
Design des<br />
Hennessy X.O<br />
verzichtete<br />
Newson, der<br />
heute London<br />
seine Heimat<br />
nennt, auf die traditionell verwendeten<br />
Motive von Trauben und<br />
Blättern. Er wählte kühne Designelemente<br />
in Wellenform, gepaart<br />
mit leichtem Gold-Rosé-Ton, die<br />
Form, Licht und Assemblage<br />
perfekt miteinander vereinen.<br />
»Die parallel verlaufenden<br />
geriffelten Linien<br />
verstärken den bekannten<br />
Umriss des Hennessy X.O<br />
Dekanters. Im Licht<br />
konzentrieren sich<br />
Farbe und Sensorik«,<br />
erklärt Newson.<br />
Er gestaltete<br />
aber nicht nur<br />
die Flasche<br />
neu, sondern<br />
auch die Verpackung.<br />
Eine<br />
innovative Hülle<br />
aus transparentem<br />
Kunststoff,<br />
die auf den ersten Blick einfach<br />
gestaltet wirkt, aber in der Fertigung<br />
höchste Präzision erfordert.<br />
Die Hennessy X.O Limited Edition<br />
von Marc Newson ist ab sofort unter<br />
www.CLOS19.com erhältlich.<br />
dez–feb 2019 falstaff 35
wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
FURIOS IN<br />
WEISS UND ROT<br />
Zum sechsten Mal erscheint dieser Tage der <strong>Falstaff</strong> Wein Guide <strong>Deutschland</strong>.<br />
Auf dem Probentisch standen vor allem die Weißweine des Jahrgangs 2017 und<br />
die Rotweine aus 2016. Für beide Jahrgänge und beide Weintypen griff die<br />
Verkostungsjury zu hohen und höchsten Bewertungen.<br />
Foto: Shutterstock<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
36<br />
falstaff dez–feb 2019
Nicht weniger als 63 Verkostungstage<br />
und fast 4000 Weine:<br />
Die Verkostungen für den<br />
<strong>Falstaff</strong> Wein Guide waren ein<br />
Marathon. Im Rekordsommer<br />
<strong>2018</strong> mit seinen Hitzewellen verlangte er<br />
den 13 Verkostern und ebenso den drei Probenassistentinnen<br />
und -assistenten besonders<br />
viel Durchhaltevermögen ab. Am letzten<br />
Probentag waren dann 32 Kisten Mineralwasser<br />
geleert. So gut die verkosteten Weine<br />
auch waren – das kühle Nass war das einzige<br />
Getränk, das die Verkoster auch wirklich<br />
durch ihre Kehlen hinabfließen ließen.<br />
Qualitativ, das wurde schon während der<br />
ersten Probentage klar, stand ein ausgesprochen<br />
attraktives Jahrgangspaar auf dem Probentisch:<br />
Die Weißweine aus dem Jahrgang<br />
2017 wurden zwar fast überall in <strong>Deutschland</strong><br />
von Spätfrost getroffen, doch unter<br />
qualitativem Aspekt hatte die Ertragsreduzierung<br />
durch die Frostschäden durchwegs<br />
positive Folgen: Vor allem in den südlichen<br />
Anbaugebieten sowie in warmen (Steil-)<br />
Lagen addierten sich die Klimabedingungen<br />
zu einer raren Kombination von Dichte,<br />
Frische und Leichtigkeit. Zudem legten die<br />
saftigen, aber dennoch in aller Regel feinen<br />
Säuren der 2017er-Weine eine ideale Basis<br />
für fruchtsüße Weine. Vor allem an der<br />
Mosel sind rassige Kabinettweine und<br />
packend mineralische Spätlesen entstanden.<br />
Bei den Rotweinen standen überwiegend<br />
die Weine des Jahrgangs 2016 auf dem<br />
Probentisch – und auch hier kann man ein<br />
höchst befriedigtes Fazit der Verkostungen<br />
ziehen: Der Jahrgang hat Balance und Eleganz,<br />
gegenüber dem Jahrgangsvorgänger<br />
fallen die Weine vielleicht etwas weniger<br />
stoffig aus, dafür zeigen sich die 2016er<br />
allerdings auch im Alkohol moderater.<br />
Ansonsten bringen sie alle Bedingungen<br />
für ein langes Leben mit.<br />
Auf den nachfolgenden Seiten finden Sie<br />
die Listen der höchstbewerteten Weine aus<br />
dem <strong>Falstaff</strong> Wein Guide. Weiterhin eine<br />
Würdigung der »Kollektion des Jahres«, die<br />
diesmal an das Weingut Franz Keller nach<br />
Oberbergen in Baden geht. Und zuletzt die<br />
Vorstellung unserer Kandidaten für die Titel<br />
»Newcomer des Jahres«, »Winzer des Jahres«,<br />
»Sommelier des Jahres« und für den<br />
»Publikumswein«. Über die drei erstgenannten<br />
Titel wird eine Fachjury in geheimer<br />
Wahl entscheiden. Zur Wahl des Publikumsweins<br />
sind Sie, verehrte Leserinnen und Leser,<br />
aufgerufen (Details siehe Seite 46).<br />
WEIN GUIDE<br />
DEUTSCHLAND 2019<br />
Der <strong>Falstaff</strong> Wein Guide <strong>Deutschland</strong><br />
2019 enthält rund 3700 Weintipps von<br />
mehr als 480 Produzenten. Unterhaltsam<br />
geschriebene Texte führen in jedes<br />
der 13 deutschen Anbaugebiete ein.<br />
Der Guide kostet € 19,90 und ist im<br />
Buchhandel oder direkt erhältlich unter<br />
www.falstaff.de/guides.<br />
Der Zweiklang aus Lössterrassen und Vulkangestein<br />
bestimmt den Kaiserstuhl in Südbaden: Von hier<br />
kommt die »Kollektion des Jahres«.<br />
dez–feb 2019 falstaff 37
wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
TOP 10<br />
EDELSÜSS<br />
100<br />
2017 ESCHERNDORF LUMP SILVANER<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Horst Sauer (Franken)<br />
100<br />
2017 KIEDRICH GRÄFENBERG<br />
RIESLING TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Robert Weil (Rheingau)<br />
99<br />
2017 ESCHERNDORF LUMP RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Horst Sauer (Franken)<br />
98<br />
2017 RÜDESHEIM BERG ROSENECK<br />
RIESLING TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Weingut Leitz (Rheingau)<br />
98<br />
2017 KIEDRICH TURMBERG RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Robert Weil (Rheingau)<br />
97<br />
2017 RÜDESHEIM BERG SCHLOSS-<br />
BERG RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Hessische Staatsweingüter<br />
Kloster Eberbach (Rheingau)<br />
97<br />
2017 »BLAULACK»<br />
SCHLOSS JOHANNISBERG RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Domäne Schloss Johannisberg (Rheingau)<br />
97<br />
2017 OESTRICH LENCHEN RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Josef Spreitzer (Rheingau)<br />
97<br />
2017 WEHLEN SONNENUHR RIESLING<br />
TROCKENBEERENAUSLESE<br />
Weingüter Wegeler,<br />
Gutshaus Bernkastel (Mosel)<br />
97<br />
2017 KIEDRICH GRÄFENBERG<br />
RIESLING BEERENAUSLESE<br />
Robert Weil (Rheingau)<br />
TOP 12<br />
RIESLING TROCKEN<br />
97<br />
2015 »RESERVE» PÜNDERICH MARI-<br />
ENBURG ROTHENPFAD RIESLING GG<br />
Clemens Busch (Mosel)<br />
96<br />
2016 FORST JESUITENGARTEN<br />
RIESLING GG<br />
Reichsrat Buhl (Pfalz)<br />
96<br />
2017 NACKENHEIM ROTHENBERG<br />
RIESLING GG<br />
Gunderloch (Rheinhessen)<br />
96<br />
2017 NACKENHEIM ROTHENBERG<br />
RIESLING GG WURZELECHT<br />
Kühling Gillot (Rheinhessen)<br />
95<br />
2017 RÜDESHEIM BERG<br />
SCHLOSSBERG RIESLING TROCKEN<br />
Georg Breuer (Rheingau)<br />
95<br />
2017 RÜDESHEIM BERG<br />
SCHLOSSBERG RIESLING SPÄTLESE<br />
TROCKEN<br />
Dr. Corvers-Kauter (Rheingau)<br />
95<br />
2017 NIEDERHAUSEN<br />
HERMANNSHÖHLE RIESLING GG<br />
Dönnhoff (Nahe)<br />
95<br />
2013 «STÜCKFASS» WINKEL<br />
HASENSPRUNG RIESLING LANDWEIN<br />
TROCKEN<br />
Goziewski (Rheingau)<br />
95<br />
2016 OESTRICH DOOSBERG<br />
RIESLING GG<br />
Peter Jakob Kühn (Rheingau)<br />
95<br />
2017 NIERSTEIN PETTENTHAL<br />
RIESLING GG<br />
Kühling Gillot (Rheinhessen)<br />
95<br />
2016 «VON 1000 ALTEN REBEN»<br />
SORENTBERG RIESLING<br />
Sorentberg GbR (Mosel)<br />
95<br />
2017 WINKEL JESUITENGARTEN<br />
RIESLING GG<br />
Wegeler Weingüter Oestrich (Rheingau)<br />
TOP 15<br />
SPÄTBURGUNDER<br />
96<br />
2015 SCHWEIGEN HEYDENREICH<br />
SPÄTBURGUNDER GG<br />
Becker (Pfalz)<br />
96<br />
2016 BÜRGSTADT<br />
CENTGRAFENBERG HUNDSRÜCK<br />
SPÄTBURGUNDER GG<br />
Fürst Rudolf (Franken)<br />
96<br />
2016 IHRINGEN VORDERER<br />
WINKLERBERG<br />
SPÄTBURGUNDER GG<br />
Dr. Heger (Baden)<br />
96<br />
2015 KIRCHBERG<br />
SPÄTBURGUNDER GG<br />
Salwey (Baden)<br />
95<br />
2016 LÄMMLER FELLBACH<br />
SPÄTBURGUNDER GG<br />
Gerhard Aldinger (Württemberg)<br />
95<br />
2015 SCHWEIGEN SANKT PAUL<br />
SPÄTBURGUNDER GG<br />
Becker (Pfalz)<br />
95<br />
2015 LORCH SCHLOSSBERG<br />
PINOT NOIR TROCKEN<br />
Chat Sauvage (Rheingau)<br />
95<br />
2015 «ROUGE DE SCHULZ NR. 1»<br />
PINOT NOIR TROCKEN<br />
Chat Sauvage (Rheingau)<br />
Fotos: beigestellt<br />
38<br />
falstaff dez–feb 2019
95<br />
2016 IHRINGEN HÄUSLEBODEN GG<br />
Dr. Heger (Baden)<br />
95<br />
2016 ACHKARREN SCHLOSSBERG GG<br />
Franz Keller, Schwarzer Adler (Baden)<br />
95<br />
2013 «RDP» SPÄTBURGUNDER TR.<br />
Knipser (Pfalz)<br />
95<br />
2016 NEIPPERG SCHLOSSBERG<br />
SPÄTBURGUNDER GG<br />
Graf Neipperg (Württemberg)<br />
95<br />
2016 INGELHEIM PARES GG<br />
J. Neus (Rheinhessen)<br />
95<br />
2016 HERBOLZHEIM<br />
KAISERBERG SPÄTBURGUNDER TR.<br />
Fritz Waßmer (Baden)<br />
95<br />
2015 »JASPIS» PINOT NOIR<br />
LANDWEIN TROCKEN<br />
Hanspeter Ziereisen (Baden)<br />
TOP 7<br />
BURGUNDER WEISS<br />
96<br />
2016 MALTERDINGEN BIENENBERG<br />
CHARDONNAY GG<br />
Bernhard Huber (Baden)<br />
95<br />
2016 CHARDONNAY RESERVE<br />
Albrecht Schwegler (Württemberg)<br />
94<br />
2017 ZELL KÖNIGSWEG CHARDONNAY<br />
Weingut Bremer (Pfalz)<br />
94<br />
2017 »OPUS OSKAR« CHARDONNAY<br />
Weingut Jülg (Pfalz)<br />
94<br />
2015 OBERROTWEIL EICHBERG<br />
GRAUBURGUNDER GG<br />
Weingut Salwey (Baden)<br />
94<br />
2015 OBERROTWEIL KIRCHBERG<br />
WEISSBURGUNDER GG<br />
Weingut Salwey (Baden)<br />
95<br />
2017 BISSERSHEIM GEISBERG<br />
CHARDONNAY TROCKEN<br />
Weingut Wageck (Pfalz)<br />
TOP 5<br />
SILVANER<br />
96<br />
2017 WÜRZBURG STEIN-HARFE GG<br />
Bürgerspital (Franken)<br />
94<br />
2016 FRICKENHAUSEN<br />
KAPELLENBERG MÖNCHSHOF GG<br />
Weingut Bickel-Stumpf (Franken)<br />
94<br />
2017 RETZSTADT LANGENBERG<br />
HIMMELSPFAD GG<br />
Rudolf May (Franken)<br />
94<br />
2017 ESCHERNDORF<br />
AM LUMPEN 1655 GG<br />
Rainer Sauer (Franken)<br />
94<br />
2016 IPHOFEN<br />
JULIUS-ECHTER-BERG GG<br />
Hans Wirsching (Franken)<br />
TOP 7<br />
LEMBERGER<br />
95<br />
2015 »ROTHE BACH«<br />
BLAUFRÄNKISCH TROCKEN<br />
Weingut St. Antony (Rheinhessen)<br />
95<br />
2016 STETTEN MÖNCHBERG<br />
BERGE LEMBERGER GG<br />
Karl Haidle (Württemberg)<br />
94<br />
2016 FELLBACH LÄMMLER GG<br />
Gerhard Aldinger (Württemberg)<br />
94<br />
2016 »LANGE BERG«<br />
BLAUFRÄNKISCH TROCKEN<br />
Weingut St. Antony (Rheinhessen)<br />
94<br />
2016 STETTEN MÖNCHBERG<br />
GEHRNHALDE LEMBERGER GG<br />
Karl Haidle (Württemberg)<br />
94<br />
2016 NEIPPERG SCHLOSSBERG<br />
LEMBERGER GG<br />
Graf Neipperg (Württemberg)<br />
94<br />
2016 FELLBACH LÄMMLER<br />
LEMBERGER GG<br />
Rainer Schnaitmann (Württemberg)<br />
TOP 7<br />
ORANGE WINE<br />
94<br />
2016 »KVEVRI GS«<br />
Manfred Rothe (Franken)<br />
93<br />
2017 »ALIA VIA« RIESLING<br />
Weingut Pieper (Mittelrhein)<br />
93<br />
2015 KVEVRI SILVANER<br />
Manfred Rothe (Franken)<br />
93<br />
2016 »CK KEUPER« SILVANER<br />
Stefan Vetter (Franken)<br />
92<br />
2016 »HAUTNAH« SAUVIGNON BLANC<br />
Weingut Espenhof (Rheinhessen)<br />
92<br />
2017 »VOGELFREI« GRAUBURGUNDER<br />
Weingut Poss (Nahe)<br />
92<br />
2016 »SCHALE, STIEL & STENGEL«<br />
SILVANER<br />
Stefan Vetter (Franken)<br />
dez–feb 2019 falstaff 39
wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
Fritz Keller (auf dem Fass sitzend) und<br />
Sohn Friedrich stehen für kulinarische<br />
Weine mit frankophilem Einschlag.<br />
KOLLEKTION DES JAHRES<br />
F<br />
ünf Jahre ist es gerade einmal<br />
her, dass Fritz Keller von <strong>Falstaff</strong><br />
mit der Wein Trophy 2013<br />
für sein Lebenswerk geehrt<br />
wurde. Eine Auszeichnung für<br />
den Winzer und Gastronomen aus Oberbergen<br />
am Kaiserstuhl, die nach oben<br />
kaum noch Spielraum zu lassen schien.<br />
Lebenswerk, das klingt nach Höhepunkt<br />
und nach: Was soll jetzt noch<br />
kommen? Von wegen, heute wissen<br />
wir: Es sollte noch viel besser werden.<br />
Nachdem die Verkostungsjury die Rotweine<br />
aus 2016 und Weißweine aus 2017<br />
verkostet hatte, die »Saft, Bündelung und<br />
mineralische Definition« zeigen, war sie<br />
sich einig darüber, dass es aus dem Hause<br />
Keller »vermutlich die beste Kollektion ist,<br />
die wir je probiert haben«.<br />
Die ist auch Ausdruck des Generationswechsels<br />
im Weingut Franz Keller. Denn als<br />
Dirigent hinter dieser famosen Leistung<br />
steht Friedrich Keller, Jahrgang 1990, der<br />
Das Restaurant »Schwarzer Adler« –<br />
die Keimzelle des Weinguts – besitzt<br />
seit 1969 ununterbrochen einen<br />
Michelin-Stern.<br />
älteste Sohn von Fritz Keller. Als sein Vater<br />
2013 den »Wein-Oscar« für sein Lebenswerk<br />
entgegennahm, bereitete sich Friedrich<br />
Keller bereits auf die Neuausrichtung<br />
des Weinguts vor – im Kopf schon viele<br />
Ideen, die er heute nach und nach umsetzt.<br />
Bevor der Juniorchef aber die Regie<br />
in Oberbergen übernahm, wollte er<br />
noch dazulernen und einen differenzierteren<br />
Blick auf die Materie bekommen:<br />
Er lernte bei Joachim Heger in Ihringen,<br />
schaute bei Daniel Gantenbein in<br />
Graubünden vorbei und immer wieder<br />
im Burgund, weil man, so sagt er, nirgendwo<br />
mehr über Pinot Noir und Chardonnay<br />
lernen könne; das sind die Rebsorten,<br />
die Friedrich Keller besonders am Herzen<br />
liegen. Oft war er dort gemeinsam mit<br />
seinem Winzerfreund Julian Huber aus<br />
Malterdingen unterwegs, der zeitgleich in<br />
Geisenheim Weinbau studierte – ein starkes<br />
Duo, das inzwischen in Baden prägnante<br />
Akzente setzt.<br />
><br />
Fotos: www.medienagenten.de<br />
40<br />
falstaff dez–feb 2019
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know the value of time.<br />
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wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
><br />
Nachdem Friedrich Keller das Studium<br />
2015 abgeschlossen hatte, begann er konsequent,<br />
aber ohne Aktionismus die Stilistik<br />
der Weine zu verändern. Plumpe, schwerfällige<br />
Weine waren schon Fritz Keller ein<br />
Gräuel, jetzt aber fallen die Adler-Gewächse<br />
noch straffer und sehniger aus, ohne an<br />
Dichte zu verlieren. Im Weinberg lässt<br />
Friedrich Keller noch früher lesen, alles Fette<br />
und Überkonzentrierte ist verpönt und<br />
wird vermieden. »Ich will frische und elegante<br />
Weine haben«, betont er. Kein einfaches<br />
Unterfangen am Kaiserstuhl, dieser<br />
Sonnenbank mit mediterranen Verhältnissen.<br />
Schwungvolle Weine aus warmen<br />
Lagen, das ist scheinbar ein Paradoxon, das<br />
Friedrich Keller aber bestens gelingt. Auch<br />
der Grauburgunder, der Symbolwein für<br />
Kaiserstühler Opulenz und Betulichkeit,<br />
darf bei ihm »nicht bräsig sein«. Schon<br />
im Weinberg wird durch aufwendiges<br />
Arbeiten das Wachstum gezügelt und<br />
auf dieses Weinideal hin ausgerichtet.<br />
Diese Strategie verdeutlicht exemplarisch<br />
das Große Gewächs 2016 vom Spätburgunder<br />
aus dem Achkarrer Schlossberg, einem<br />
der wärmsten Weinberge in <strong>Deutschland</strong>.<br />
»Die Wärme der Lage zeigt sich im viskoscremigen<br />
Fond, nicht aber in Alkohol«, lobt<br />
die Jury diesen großen Pinot Noir mit sublimer<br />
Maskulinität. Gerieten die Weine früher<br />
in warmen Jahren manchmal zu voluminös<br />
und zu breitschultrig, so bewahren sie jetzt<br />
Maß und Kontur. »Fette Weine wird es bei<br />
uns nicht mehr geben«, sagt Friedrich Keller<br />
kategorisch, burgundische Balance vor<br />
Augen. Ins Burgund wallfahren inzwischen<br />
viele deutsche Winzer, aber nur wenige kommen<br />
mit so viel Erkenntnisgewinn zurück,<br />
den sie auch noch so maßgerecht auf die<br />
heimischen Verhältnisse übertragen können<br />
wie Keller: Seine Weine wirken nie, als habe<br />
er ein erfolgreiches Rezept kopiert.<br />
Die »Kollektion des Jahres« ist eine Auszeichnung,<br />
die gleichermaßen an Vater und<br />
Sohn geht. Denn Fritz Keller legte die Grundlagen<br />
für den aktuellen Erfolg: Er baute ein<br />
großartiges Lagen-Portfolio auf und war<br />
schon in den 1990er-Jahren regelmäßig in<br />
Frankreich unterwegs, um geeignetes Rebmaterial<br />
zu besorgen, das nicht auf Ertrag,<br />
sondern auf Qualität ausgerichtet ist. Seinem<br />
Vater, sagt Friedrich Keller, sei er dafür<br />
enorm dankbar. Vor allem gebührt Fritz<br />
Keller auch das Verdienst, seinem begabten<br />
Sohn die Freiräume zuzugestehen, die<br />
dieser nun eindrucksvoll nützt.<br />
<<br />
»Fette Weine wird es bei uns<br />
nicht mehr geben. Ich will<br />
Frische und Eleganz.«<br />
FRIEDRICH KELLER Juniorchef im Weingut<br />
Fotos: www.medienagenten.de, Lehmann<br />
42<br />
falstaff dez–feb 2019
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e-breuninger.de/sansibar-stuttgart<br />
Breuninger Düsseldorf | 1. OG Kö-Bogen | Königsallee 2 | 40212 Düsseldorf<br />
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wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
DIE KANDIDATEN DER<br />
FALSTAFF WEINTROPHY<br />
Diese neun Persönlichkeiten sind für einen der drei Titel Sommelier/Newcomer/Winzer des Jahres<br />
nominiert: Die Sieger werden im Februar auf einer Gala in Schloss Hugenpoet ausgezeichnet.<br />
NOMINIERT IN DER KATEGORIE<br />
WINZER DES JAHRES<br />
FRITZ WASSMER<br />
Weingut Fritz Waßmer, Schlatt (Baden)<br />
Vor genau 20 Jahren, 1998, begann sich Fritz<br />
Waßmer, damals erfolgreicher Spargelbauer,<br />
dem Wein zuzuwenden. Schnell gewann Waßmer<br />
Ansehen für seine kraftvollen Weine.<br />
Dabei galt und gilt seine Hingabe den Burgundersorten.<br />
Sie sind es auch, die seine Nominierung<br />
begründen: Vor allem mit seinen neuen<br />
Lagen- und parzellenreinen Spätburgunder-<br />
Kelterungen schreibt Waßmer ein neues Kapitel<br />
in Badens Burgunder-Geschichte.<br />
MATHIEU KAUFFMANN<br />
Weingut Reichsrat von Buhl, Deidesheim (Pfalz)<br />
Der gebürtige Elsäßer war Chef de Cave beim<br />
Champagnerhaus Bollinger, als ihn Achim Niederberger<br />
in die Pfalz und zu Reichsrat von<br />
Buhl holte. Seit Kauffmanns erstem Jahrgang<br />
2013 sorgen seine Weine und Sekte in der Fachwelt<br />
für Gesprächsstoff. Mit ruhiger Hand und<br />
großem Geschick legt Kauffmann den Terroir-<br />
Charakter der Forster und Deidesheimer Spitzenlagen<br />
frei. Dabei sind seine stillen Rieslinge<br />
genauso aufregend wie seine Sekte.<br />
DR. MATTHIAS CORVERS<br />
Weingut Corvers-Kauter, Oestrich-Winkel (Rheingau)<br />
Die Familien Corvers und Kauter blicken<br />
beide auf mehr als 200 Jahre Weinbautradition<br />
zurück. Wichtiger ist Dr. Matthias Corvers indes<br />
der Blick nach vorn. So überlässt er nicht nur<br />
seinem Sohn Philipp viel Verantwortung, sondern<br />
er konnte nun auch die Rebflächen des<br />
Weinguts Langwerth von Simmern hinzupachten.<br />
Befindet sich Corvers-Kauter seit Jahren<br />
im Aufwind, so lockt nun mit Lagen wie Marcobrunn<br />
und Baiken noch mehr Prestige.<br />
NOMINIERT IN DER KATEGORIE<br />
NEWCOMER DES JAHRES<br />
JÖRN GOZIEWSKI<br />
Weingut Joern Wein, Geisenheim (Rheingau)<br />
Jörn Goziewski, Jahrgang 1981, wuchs in<br />
Erfurt auf und trank bis zum 18. Lebensjahr gar<br />
keinen Alkohol. Doch dann packte ihn das<br />
Weinvirus: Praktikum im Rheingau, Studium in<br />
Geisenheim, Aufenthalte in Südtirol, Spanien<br />
und Neuseeland. 2015 machte sich Goziewski<br />
selbstständig, seit 2016 lässt er alle Trauben<br />
auf der Maische vergären. Doch auch Orange<br />
Wine, so Goziewskis Credo, soll »bei aller Dichte<br />
und Komplexität maximale Feinheit zeigen«.<br />
MORITZ HAIDLE<br />
Weingut Karl Haidle, Stetten (Württemberg)<br />
Moritz Haidle musste früher, so sagt er,<br />
»gezwungenermaßen« zu Hause im Weingut<br />
anpacken, damals aber sprühte er lieber Graffiti<br />
und träumte davon, als Designer zu arbeiten.<br />
Erst als er ein Praktikum bei Paul Fürst absolvierte,<br />
habe er die »Faszination von Wein verstanden«.<br />
Nach Stationen in Australien, Kalifornien,<br />
in Burgund und Baden kam das Studium in<br />
Geisenheim. Und heute? Lässt Haidle mit kompromisslosen<br />
Weinen aufhorchen.<br />
JONAS SECKINGER,<br />
Weingut Seckinger, Niederkirchen (Pfalz)<br />
An der Mittelhaardt haben die großen Namen<br />
das Sagen – doch auch hier gibt es ambitionierte<br />
Familienbetriebe und eine ehrgeizige Jugend.<br />
So wie das Weingut der Familie Seckinger und<br />
den 26-jährigen Jonas Seckinger. Seinen ersten<br />
Wein erzeugte Seckinger mit 17, anfangs experimentierte<br />
er mit einer alten Holzkelter in der<br />
elterlichen Garage. Inzwischen ist er Profi – und<br />
mit großem Erfolg auf der Suche nach dem<br />
»kühlen Pfälzer Stil«.<br />
Fotos: beigestellt<br />
44<br />
falstaff dez–feb 2019
Genuss mit<br />
Mehr Liebe.<br />
Mehr Wein.<br />
Mehr Leben.<br />
Philipp Heine & Anna Koller,<br />
Gastgeber und Inhaber & Gastgeberin<br />
„Weinbar Weimar” Weimar.<br />
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hervorragenden Wein-Genuss.<br />
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WEINKONTOR NULL41 – LANDAU SEKTSTUUF ST.LAURENTIUS – LEIWEN FISCHERKLAUSE – LÜTJENSEE<br />
LADENDORFS WEINHAUS – MAINZ LAURENZ – MAINZ WINELIVE – MEERBUSCH VINTAGE SELECTION – MÜNCHEN GEISEL’S VINOTHEK – MÜNCHEN<br />
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ALTE KANZLEI – WANGEN WEINBAR WEIMAR – WEIMAR WEINGUT BALTHASAR RESS – WIESBADEN REISER’S WEINBAR – WÜRZBURG
wein / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
NOMINIERT IN DER KATEGORIE<br />
SOMMELIER DES JAHRES<br />
IRIS GIESSAUF<br />
Gasthaus Essers, Köln<br />
Seit 2004 führt die gebürtige Steirerin<br />
gemeinsam mit ihrem Mann Andreas das<br />
»Essers Gasthaus« in Köln. In dieser Zeit<br />
ist das Lokal zur Institution geworden. Zum<br />
einen seiner österreichisch inspirierten,<br />
handfesten und dennoch auch verfeinerten<br />
Küche wegen. Zum zweiten aber auch,<br />
weil man hier so exzellent Wein trinken kann.<br />
Iris Giessaufs Auswahl mischt Bewährtes<br />
und Bekanntes mit überraschenden Entdeckungen,<br />
flankiert reife Jahrgänge mit jugendlich-frischen<br />
Genüssen. Die vielen Stammgäste<br />
des »Essers« wissen es überdies zu schätzen,<br />
dass die Schätze des Kellers ausgesprochen<br />
trinkfreundlich kalkuliert sind.<br />
BENJAMIN BIRKHOLZ<br />
Restaurant JM, Westerland/Sylt<br />
»Wein ist das älteste Kulturgut der Welt, Wein<br />
ist Geselligkeit, Wein bringt Leute zusammen,<br />
dabei geht es niemals darum, sich zu betrinken,<br />
sondern Spaß zu haben«, so lautet das Credo<br />
von Benjamin Birkholz. Und Spaß haben die<br />
Gäste im Hotel und Restaurant von Jörg Müller<br />
in Westerland auf Sylt ganz gewiss, wenn sie<br />
sich Birkholz’ Obhut anvertrauen. Seine Fähigkeit,<br />
die Nuancen in den kulinarischen Kompositionen<br />
seines Schwiegervaters durch die geeignete<br />
Weinauswahl in Szene zu setzen, zeigt<br />
Birkholz als Meister seines Fachs. Standards<br />
setzt er nicht zuletzt auch im Umgang mit<br />
gereiften Weinen – nicht erstaunlich angesichts<br />
einer Weinkarte mit 1700 Positionen.<br />
BERND KREIS<br />
Weinhandlung Bernd Kreis, Stuttgart<br />
Bernd Kreis, geboren 1963, gehört zu jener<br />
Generation von Sommeliers, die das deutsche<br />
Wein- und Gastronomiewunder der 1990er-<br />
Jahre geprägt haben. Von 1991 bis 2001 wirkte<br />
Kreis als Chefsommelier in der Stuttgarter<br />
»Wielandshöhe«, in diese Zeit fällt auch seine<br />
Auszeichnung als »meilleur sommelier<br />
d’Europe« 1992. 1996 eröffnete Kreis seine<br />
eigene Weinhandlung, die er heute mit großem<br />
Erfolg an zwei Standorten in Stuttgart führt.<br />
Kreis interpretiert den Sommelierberuf weit: So<br />
ist er immer wieder als Förderer junger Talente<br />
in Erscheinung getreten, zudem bewirtschaftet<br />
er selbst einen 20 Ar großen Weinberg im Steilhang<br />
des Degerlocher Scharrenberg..<br />
PUBLIKUMSTROPHY:<br />
NOMINIERT IN DER KATEGORIE<br />
DER »LIEBLINGSWEIN«<br />
90<br />
2017 GUNTERSBLUM GEWÜRZTRAMINER<br />
TROCKEN, Hiestand, Rheinhessen<br />
Der im großen Holzfass ausgebaute Gewürztraminer<br />
aus Guntersblum im Herzen Rheinhessens<br />
zeigt üppige Aromen von Rose, Rauch<br />
und kandiertem Pfirsich und ebenso einen steinig-mineralischen<br />
Ton. Am Gaumen überzeugt<br />
er mit der Harmonie seines Baus. Seine unverkitscht<br />
trockene Abstimmung (nur 3,5 g/l Restzucker)<br />
empfiehlt ihn als aromatischen, aber<br />
unaufdringlichen Begleiter bei Tisch, etwa zu<br />
orientalischen Speisen oder milden Currys.<br />
91<br />
2017 ASTHEIM KARTHÄUSER SCHEUREBE<br />
TROCKEN, Zehnthof Weickert, Franken<br />
Im Jahr 1916 kreuzte Georg Scheu Riesling und<br />
Bukettraube. Ein gutes Jahrhundert später<br />
gehört Familie Weickert aus Sommerach in<br />
Franken zu den größten Experten dieser Züchtung.<br />
Unter dem halben Dutzend Scheureben,<br />
die im Zehnthof entstehen, ragt die aus der Lage<br />
Astheimer Karthäuser hervor: in den Aromen<br />
ganz Scheurebe mit Grapefruit-Noten. Doch am<br />
Gaumen hat der Wein eine burgunderhafte Seidigkeit,<br />
die aus dem Muschelkalk kommt.<br />
90<br />
2017 GELBER MUSKATELLER FEINHERB<br />
Herbert Meßmer, Pfalz<br />
Der feinherbe Muskateller aus dem namhaften<br />
Südpfälzer Familienbetrieb ist ein verspielter<br />
Sortentyp: Süße und Säure sind so raffiniert<br />
ineinander gewoben, dass der Wein zwar etwas<br />
süßer als »trocken« wirkt, aber zugleich auch<br />
deutlich trockener als »feinherb«. Die Süße<br />
(13,5 g/l) geht nur gerade so weit, wie es der zitrischen<br />
Frucht als Resonanzboden dienlich ist.<br />
Ein Wein, der sich als Aperitif trinken lässt, oder<br />
zu scharf gewürzten asiatischen Speisen.<br />
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Fotos: Wilhelm Betz, beigestellt<br />
46<br />
falstaff dez–feb 2019
ROCCA DI MONTEGROSSI / promotion<br />
Marco Ricasoli-Firidolfi weiß, dass großartige<br />
Weine nur im Einklang mit der Natur entstehen<br />
können. Deshalb führt er sein Weingut<br />
nach biologischen Richtlinien.<br />
Große Weine<br />
aus dem<br />
Chianti Classico<br />
Auf seinem Weingut Rocca di Montegrossi im südlichen<br />
Chianti erzeugt Marco Ricasoli-Firidolfi herausragende Weine.<br />
Das zeigte sich auch bei einem exklusiven Tasting in London.<br />
D<br />
ie Erde von Monti gibt unseren<br />
Weinen einen ganz besonderen<br />
Ausdruck. Sie sind tiefgründig und<br />
zeigen erst nach einigen Jahren<br />
Lagerung ihre volle Pracht«, stellt Marco<br />
Ricasoli-Firidolfi stolz fest. In einem Extrazimmer<br />
des noblen »Club 67 Pall Mall« im<br />
Herzen von London lauschen ausgewählte<br />
Sommeliers und Journalisten andächtig den<br />
Worten – und zeigen sich sichtlich beeindruckt<br />
von den Weinen. Im kleinen Rahmen<br />
präsentiert Marco Ricasoli-Firidolfi<br />
eine Vertikalverkostung seiner beiden Spitzenweine,<br />
Chianti Classico Gran Selezione<br />
San Marcellino und Geremia.<br />
Frankreich. Er besteht aus Merlot mit einer<br />
kräftigen Beigabe von Cabernet Sauvignon«,<br />
erklärt Marco Ricasoli-Firidolfi die<br />
beiden Weine. Die Jahrgänge reichen von<br />
2006 bis 2015. Der San Marcellino zeigt<br />
sich geprägt von saftiger Frucht und Noten<br />
nach Teer und Tabak. Highlights sind die<br />
Jahrgänge 2007, 2010 und 2013. Vom<br />
Geremia können vor allem die jüngeren<br />
Jahrgänge 2015 und 2014 begeistern. Was<br />
erstaunt: Mit zunehmendem Alter wird<br />
nicht etwa der Geremia besser, wie man<br />
d as von der Sorte her vielleicht erwarten<br />
würde, sondern der Chianti Classico. Wieder<br />
einmal zeigt sich, dass hervorragender<br />
Sangiovese sehr gut altern kann.<br />
Rocca di Montegrossi liegt in Monti in<br />
Chianti etwa sieben Kilometer südlich von<br />
Gaiole in Chianti. Marco Ricasoli-Firidolfi<br />
entstammt einer Familie, die eine zentrale<br />
Rolle in der Geschichte des Chianti Classico<br />
und dessen Region spielt. Das Anwe sen<br />
erstreckt sich über eine Fläche von 100 Hektar,<br />
davon sind 20 mit Reben bepflanzt, weitere<br />
20 sind Olivenhaine und der Rest ist<br />
Wald. Die primäre Rebsorte ist Sangiovese<br />
auf einer Anbaufläche von circa 13 Hektar,<br />
gefolgt von Merlot auf 2,5 Hektar und den<br />
Sorten Canaiolo, Colorino, Cabernet Sauvignon,<br />
Pugnitello und Malvasia Bianca del<br />
Chianti, die sich auf die restlichen 4,5 Hektar<br />
verteilen. Hauptwein von Rocca di Montegrossi<br />
ist der Chianti Classico, der immer<br />
zu den besten »Annata« zählt. Ein besonderes<br />
Anliegen ist Marco Ricasoli-Firidolfi sein<br />
Vinsanto. Die Trauben werden dafür auf<br />
mobilen Netzen zum Trocknen aufgehängt.<br />
Ende Februar wird gepresst und der Most in<br />
die typischen kleinen Caratelli (Holzfässer)<br />
gefüllt, die aus verschiedenen Holzarten<br />
(Eiche, Kirsche und Maulbeere) hergestellt<br />
werden. Das Ergebnis ist ein köstliches,<br />
goldgelbes Elixier!<br />
LANGLEBIGKEIT<br />
Fotos: beigestellt<br />
»Der San Marcellino ist unser Top-Chianti<br />
Classico. Er besteht aus Sangiovese mit<br />
einer kleinen Beigabe von Pugnitello. Geremia<br />
hingegen ist unsere Hommage an<br />
dez-feb 2019 falstaff 47
wein / FALSTAFF SELEKTION<br />
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Das Château de Lussac liegt<br />
zwischen Bordeaux und Libourne.<br />
Fotos: beigestellt<br />
48<br />
falstaff dez–feb 2019
SELEKTION<br />
W<br />
enig toppt Bordeaux, wenn es<br />
um die Welt der Weine geht.<br />
Schon der bloße Anblick der<br />
Region im Südwesten Frankreichs<br />
ist eine Wonne, wie jeder Besucher<br />
bestätigen wird. Pittoreske Dörfer wie<br />
Saint-Emilion wechseln sich ab mit ex trem<br />
gepflegten Weingärten, in denen jeder Rebstock<br />
in Reih und Glied steht. Hier wachsen<br />
Merlot, Cabernet Sauvignon und<br />
Cabernet Franc: der Dreiklang für den<br />
magischen Rotwein, der die Herzen von<br />
Weinliebhabern schneller schlagen lässt.<br />
Bordeaux ist seit Jahrhunderten ein Synonym<br />
für die edelsten Weine, für gewonnene<br />
Zeit, für anekdotenreiche Geschichte und<br />
immense Werte. Das spiegelt sich bisweilen<br />
auch in den Weingütern selbst, die historischen<br />
Schlössern ähneln und nicht umsonst<br />
als Châteaux bezeichnet werden.<br />
PITTORESKES CHÂTEAU DE LUSSAC<br />
Ein wunderschönes Schloss befindet sich in<br />
der Gemeinde Lussac, eine knappe Stunde<br />
von Bordeaux entfernt. Ein zweistöckiges<br />
Château aus dem 19. Jahrhundert, das den<br />
gleichen Namen trägt wie die Gemeinde:<br />
Château de Lussac. Der typische helle<br />
Sandstein gibt dem zweiflügeligen Schloss<br />
die Farbe, eine gepflegte Gartenanlage rundet<br />
das Ensemble ab.<br />
Die geschmackvolle Anlage gehört seit<br />
diesem Jahr Jean-Pierre Savare, der die<br />
Tradition des angesehenen Weinguts mit ><br />
IHRE VORTEILE DER<br />
FALSTAFF-SELEKTION<br />
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WEINKOMPETENZ<br />
Die <strong>Falstaff</strong>-Selektion vereint das<br />
geballte Fachwissen des größten<br />
Weinmagazins mit purem Genuss.<br />
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PAKET 1:<br />
BORDEAUX KLASSIK<br />
6 Flaschen Château de Lussac in der Holzkiste<br />
93 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
2010 Château de Lussac, Appellation Lussac St.-Emilion AC<br />
14,5 Vol.-%, DK. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Mit rauchiger Kräuterwürze unterlegtes Beerenkonfit, tabakige<br />
Nuancen, kandierte Orangenzesten, ein Hauch von Dörrobst. Kraftvoll,<br />
mittlere Komplexität, dezente Extraktsüße, präsente, reife Tannine, zeigt eine<br />
gute Frische, bereits gut antrinkbar, Herzkirschen im Abgang, ein vielseitiger<br />
Speisenbegleiter, verfügt über weiteres Entwicklungspotenzial.<br />
FALSTAFF »BEST BUY«-SELEKTION:<br />
6 WEINE FÜR NUR € 119,– *<br />
*inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />
93<br />
Punkte<br />
TASTING<br />
<strong>2018</strong><br />
dez–feb 2019 falstaff 49
wein / FALSTAFF SELEKTION<br />
SELEKTION<br />
94<br />
Punkte<br />
95<br />
Punkte<br />
96<br />
Punkte<br />
TASTING<br />
<strong>2018</strong><br />
TASTING<br />
<strong>2018</strong><br />
TASTING<br />
<strong>2018</strong><br />
PAKET 2: BORDEAUX LUXUS<br />
94 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
2015 Château Léoville Poyferré,<br />
2. Cru Classé, St. Julien<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung, feine Brombeerfrucht,<br />
zart nach Lakritze und Edelholz, feine<br />
Orangenzesten unterlegt. Saftige Kirschen,<br />
elegant, feine Tannine, frisch und balanciert,<br />
dezente Fruchtsüße im Abgang,<br />
charmanter, zart salziger Nachhall,<br />
überraschend delikater Stil.<br />
95 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
2015 Château Certan de May, Pomerol<br />
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe,<br />
zarte Randaufhellung, zart nach Gewürznelken,<br />
feines rotes Waldbeerkonfit, ein Hauch<br />
von eingelegten Kirschen, angenehmer<br />
Edelholztouch. Mittlere Komplexität, elegant,<br />
feine Fruchtsüße, integrierte Tannine,<br />
charmant und bereits zugänglich,<br />
feiner Nougat im Abgang, ein facettenreicher<br />
Speisenbegleiter.<br />
96 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten<br />
2015 Château Lynch-Bages<br />
5. Cru Classé, Pauillac<br />
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung, feine schwarze<br />
Beerenfrucht, ein Hauch von Cassis und Minze,<br />
einladende Herzkirschenfrucht, feine Röstaromen,<br />
facettenreiches Bukett. Komplex, saftig, dunkle<br />
Beerenfrucht, feine Tannine, die dem Wein Länge<br />
geben, frisch und anhaltend, Brombeeren im<br />
Nachhall, sicheres Potenzial, ein Klasse-Pauillac.<br />
FALSTAFF »LUXUS«-SELEKTION:<br />
3 WEINE FÜR NUR € 375,– *<br />
*inkl. MwSt. und Versandkosten. Preis für Nicht-<strong>Falstaff</strong>-Abonnenten und Gormetclub-Mitglieder: € 403,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
3<br />
EINFACHE SCHRITTE<br />
ZUM WEINGENUSS:<br />
1.<br />
FALSTAFF-WEINSELEKTION<br />
AUSWÄHLEN
seiner hohen Klasse fortsetzt. Viele<br />
Jahrgänge von Château de Lussac holten<br />
hohe Bewertungen in der internationalen<br />
Weinkritik, auch die <strong>Falstaff</strong>-Tester waren<br />
von der konstanten Qualität der Jahrgänge<br />
angetan.<br />
Bekannt und berühmt ist das Château insbesondere<br />
für seine Cuvée aus 80 Prozent<br />
Merlot und 20 Prozent Cabernet Franc. Aus<br />
dem mit 93 <strong>Falstaff</strong>-Punkten bewerteten<br />
Jahrgang 2010 haben wir für Sie ein Einsteigerpaket<br />
zusammengestellt, das hohe Weinqualität<br />
mit einem reizvollen Preis verbindet<br />
(Paket 1). Für die sechs Flaschen der »Best<br />
Buy«-Kollektion zahlen Sie nur 119 Euro.<br />
MÉDOC<br />
SAINT-ESTÈphe<br />
PAUILLAC<br />
SAINT-JULIEN<br />
LISTRAC-MÉdoc<br />
MOULIS<br />
MARGAUX<br />
HAUT-mÉdoc<br />
BORDEAUX<br />
PESSAC-LEOGNAN<br />
GRAVES<br />
FRONSAC<br />
CANON FRONSAC<br />
LALANDE-DE-POMEROL<br />
POMEROL<br />
LUSSAC SAINT-EMILION<br />
SAINT-ÉMILION<br />
SAINT-ÉMILION GRAND<br />
CRU<br />
ENTRE-DEUX-MERS<br />
TOP-JAHRGANG 2015<br />
Ein ganz besonderer Jahrgang ist der Jahrgang<br />
2015, der für seine Harmonie und<br />
Balance gerühmt wird. Hier können Sie ein<br />
»Luxus«-Paket erwerben, das drei Weine<br />
von traditionsreichen Chateaux vereint.<br />
Den Anfang macht die mit 94 Punkten<br />
bewertete Deuxième Cru Classé von Château<br />
Léoville-Poyferré, einem der bekanntesten<br />
Güter von Bordeaux. Als zweiter<br />
Wein des Pakets empfiehlt sich ein mit<br />
95 Punkten bewerteter Wein von Château<br />
Certan de May aus Pomerol, das seit jeher<br />
für volle, konzentrierte Weine steht. An der<br />
Spitze des »Luxus«-Pakets steht ein Wein<br />
des legendären Château Lynch-Bages aus<br />
Pauillac. Mit 96 <strong>Falstaff</strong>-Punkten gehört<br />
SWEET WHITE<br />
RED<br />
DRY WHITE<br />
Der Jahrgang 2015 gilt in Bordeaux als Musterbeispiel für<br />
Harmonie und Balance. Die ausgewählten Weine von drei<br />
exzellenten Châteaux bestätigen das eindrucksvoll.<br />
dieser Wein zu den ganz Großen des Jahrgangs,<br />
was sich im hochkomplexen, facettenreichen<br />
Bukett widerspiegelt. Für diese<br />
drei langlebigen Weine aus dem potenzialreichen<br />
2015er-Jahrgang zah len Sie einen<br />
Paketpreis von 375 Euro.<br />
BARSAC<br />
SAUTERNES<br />
Egal, ob Sie schon Sammler sind oder<br />
den Einstieg in die spannende Welt der<br />
großen Bordeaux-Weine wagen wollen –<br />
die sorgsam kuratierten Pakete bieten<br />
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wein / AUSBLICK<br />
Die typische Verteilung: in der Ebene Getreide,<br />
am Hang der Wein (hier in der Lage Naumburg Steinmeister<br />
an der Saale). Im Jahr <strong>2018</strong> litt der Weizen deutlich mehr<br />
unter der Trockenheit als die Reben.<br />
Fotos: Deutsches Weininstitut, www.fotostudio-Merseburg.de<br />
52<br />
falstaff dez–feb 2019
EIN<br />
SPITZENJAHR<br />
MIT FRAGEZEICHEN<br />
Brachte der Rekordsommer <strong>2018</strong> auch einen Jahrhundertjahrgang?<br />
Auch wenn es für eine wirklich hieb- und stichfeste Beurteilung<br />
noch zu früh ist: Vermutlich wird der Jahrgang janusgesichtiger,<br />
als man im ersten Moment glaubt.<br />
TEXT ULRICH SAUTTER<br />
W<br />
as für ein exzellen tes<br />
Jahr«, schwärmt<br />
Udo Lützkendorf<br />
aus Bad Kösen<br />
an der Saale –<br />
ein Winzer also, der ziemlich genau<br />
auf dem 51. Breitengrad lebt, der oft<br />
als nördliche Grenze für den Weinbau<br />
genannt wird. »Ich lese Ihnen einmal<br />
unsere aktuellen Mostgewichte vor:<br />
Blauer Zweigelt 100 Grad, Spätburgunder<br />
120 Grad, Portugieser 130 Grad, Dunkelfelder<br />
100 Grad, Weißburgunder 113 Grad,<br />
Silvaner 110 Grad, Traminer 115 Grad,<br />
Riesling 113 Grad. Nichts unter 100! Und<br />
alles reine Natur!« Der 81-Jährige hat in<br />
seinem Leben viele Ernten gesehen, aber<br />
der Jahrgang <strong>2018</strong> stellt alles in den Schatten.<br />
Udo Lützkendorfs Sohn Uwe, der den<br />
ostdeutschen Weinbaubetrieb schon 1996<br />
in den VDP brachte, also in Rekordzeit<br />
nach der Wende, sieht das Ganze etwas<br />
differenzierter: »Mein Vater ist ganz stolz<br />
dieses Jahr, aber es hat natürlich alles eine<br />
Kehrseite. Nach Pfingsten <strong>2018</strong> hatten wir<br />
drei Monate keinen Regen. Unsere Reben<br />
in Karsdorf sind 1992 gepflanzt, die waren<br />
mit ihren tiefen Wurzeln gut versorgt und<br />
blieben satt dunkelgrün bis zur Lese. Aber<br />
»Mein 81-jähriger Vater ist<br />
ganz stolz auf die hohen<br />
Mostgewichte dieses Jahr.<br />
Aber es hat natürlich alles<br />
eine Kehrseite.«<br />
UWE LÜTZKENDORF Winzer in Bad Kösen<br />
man konnte trotzdem nicht beliebig früh<br />
lesen. Wenn man sich Mitte August die<br />
Kerne angeschaut hat, dann waren die<br />
nicht reif. Wer da schon die Silvaner<br />
und Portugieser runtergenommen hat<br />
mit 80 oder 85 Oechsle – also meiner<br />
Meinung nach kannste das vergessen.<br />
<strong>2018</strong> war ein Jahrgang für Leute, die<br />
was können. Es wird Spitzenweine geben<br />
– aber bestimmt auch Betriebe, die ein<br />
Riesenproblem mit ihren Weinen haben.<br />
Wer die Moste hau ruck in drei Tagen vergoren<br />
hat, der hat kein Aroma mehr und<br />
dafür diesen enormen Alkohol.«<br />
DAS FÜR UND WIDER<br />
Besser als mit den Aussagen von Vater und<br />
Sohn Lützkendorf lässt sich das Für und<br />
Wider kaum umreißen, das den Jahrgang<br />
<strong>2018</strong> umgibt: In der Tat brachte der Sommer<br />
<strong>2018</strong> mit seinem nicht enden wollenden<br />
Sonnenschein Reifegrade in einem nur<br />
selten zu beobachtenden Ausmaß. Allerdings<br />
war der Sonnenschein von lang anhaltender<br />
Trockenheit begleitet. Und auch<br />
wenn der Rebstock besser mit Dürre klarkommt<br />
als beispielsweise Getreide: Für<br />
die Aufnahme von Nährstoffen aus dem<br />
><br />
dez–feb 2019 falstaff 53
wein / AUSBLICK<br />
Im Ihringer Winklerberg in<br />
Südbaden war der Pinot<br />
schon Ende August reif.<br />
><br />
Boden benötigt auch er ein gewisses<br />
Mindestmaß an Feuchtigkeit. Ein zusätzlicher<br />
Belastungsfaktor waren auch die<br />
hohen Temperaturen vor und während<br />
der Lese, begleitet von warmem Wind, der<br />
die Trauben auszutrocknen drohte. »Wir<br />
haben am 21. August angefangen zu lesen«,<br />
berichtet Horst Konstanzer aus <strong>Deutschland</strong>s<br />
wärmstem Ort, Ihringen am Kaiserstuhl.<br />
»Anfangs haben wir uns kaum getraut,<br />
die Trauben schon zu holen, weil<br />
wir hier am ganzen Kaiserstuhl fast die einzigen<br />
waren, zusammen mit Joachim Heger,<br />
Konrad Salwey und Josef Michel, mit denen<br />
wir immer im Kontakt stehen. Aber es<br />
war die richtige Entscheidung. In den ersten<br />
Septembertagen waren wir schon mit dem<br />
Spätburgunder fertig, die Mostgewichte<br />
lagen zwischen 92 und 98 Oechsle, und die<br />
Beeren waren noch knackig und frisch.«<br />
FAST ALLES ZEITGLEICH REIF<br />
Auch in Franken ging die Lese früh los.<br />
»Wir haben am 27. August mit der Lese<br />
angefangen«, berichtet Daniel Sauer vom<br />
Weingut Rainer Sauer aus Escherndorf. Erst<br />
haben wir zwei Tage Müller-Thurgau gelesen,<br />
aber dann den Müller erst mal wieder<br />
sein lassen, weil der Silvaner auf den Punkt<br />
gepasst hat, am 22. September waren wir<br />
komplett fertig, irgendwie war dieses Jahr<br />
alles fast gleichzeitig reif. Selbst den Riesling,<br />
der bei uns oft erst Ende Oktober reif<br />
ist, haben wir Anfang September komplett<br />
geholt.« Sauer berichtet zudem, dass die<br />
Alkoholgehalte nur moderat über denen<br />
des Vorjahrs liegen: »Ortswein 12,5, im<br />
Lagenbereich bei 13 oder 13,5«, und auch<br />
die Säurewerte seien gut: »Beim Silvaner<br />
zwischen 6,3 und 6,6.«<br />
GUTE ERTRAGSMENGEN<br />
Während sich bei Alkohol- und Säurewerten<br />
also durchaus größere Unterschiede zwischen<br />
einzelnen Regionen andeuten, so ist<br />
der Ertrag fast überall zufriedenstellend bis<br />
reichlich. Nach dem Frostjahr 2017 mit seinen<br />
herben Ertragsverlusten sehen es die<br />
Winzer als ausgleichende Gerechtigkeit an,<br />
dass die Erntemengen durchwegs über dem<br />
langjährigen Mittel liegen, laut vorläufigen<br />
Zahlen des deutschen Weinbauverbands im<br />
bundesweiten Schnitt um 23 Prozent.<br />
So äußert sich auch Egon Müller vom<br />
Scharzhof an der Saar ȟberaus zufrieden.<br />
Qualität und Menge sind super. Ich vergleiche<br />
den Jahrgang mit 2011, vielleicht werden<br />
die <strong>2018</strong>er-Weine sogar etwas rassiger<br />
sein. Die Säurewerte sind gut, vor allem der<br />
pH-Wert ist niedrig, daher denke ich, dass<br />
das knackige Weine geben sollte. Botrytis<br />
war insgesamt sehr wenig, aber bei der guten<br />
Menge hat es sich dann doch geläppert. Wir<br />
haben ordentlich Auslese, und auch Trockenbeerenauslesen,<br />
es ist alles da. Bei der guten<br />
Menge konnte man es sich zudem leisten,<br />
noch etwas für Eiswein hängen zu lassen.«<br />
Auch viele andere Betriebe warten noch<br />
auf den Wintereinbruch, um die letzten<br />
Trauben zu lesen. Es könnte also sein, dass<br />
die ersten <strong>2018</strong>er-Weine in den Verkauf<br />
gelangen, noch bevor die letzten geerntet<br />
sind. So kündigt etwa Alexandra Prinzessin<br />
zur Lippe an, dass der erste <strong>2018</strong>er des sächsischen<br />
Weinguts Schloss Proschwitz, ein<br />
fruchtbetonter Rosé, bereits Ende November<br />
in den Verkauf gelangen werde. »Die unheimlich<br />
frühe Lese, vier bis sechs Wochen<br />
früher als sonst, macht es möglich.«<br />
Die Eiswein-Winzer hoffen derweil auf<br />
einen baldigen, ausreichend harten Frost.<br />
Da der Gesundheitszustand der Trauben bis<br />
zuletzt ausgezeichnet war, könnte ausgerechnet<br />
der Hitzejahrgang <strong>2018</strong> mit Eiswein<br />
höchster Qualität seinen Abschluss finden.<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
54<br />
falstaff dez–feb 2019
© Antoine Kralik<br />
DOMAINE d’AUSSIÈRES<br />
Die Eleganz Südfrankreichs<br />
www.aussieres.com<br />
Exklusiv Importeur für <strong>Deutschland</strong>: www.cwdwein.de
wein / WEINROUTE ALAVESA<br />
Das Hotel »Marqués de Riscal« in<br />
Elciego wurde vom Star-Architekten<br />
Frank Gehry konzipiert.<br />
RIOJA DE LUXE<br />
In Rioja Alavesa liegen die besten Tempranillo-Lagen der Welt. Kühles Klima und beste Böden<br />
sorgen für Weine, die mehr als nur Ausdruck eines Stils sind. Die Autorenweine von Alavesa sind<br />
Vorreiter der neuen Einzellagenweine aus der Rioja – und die Architektur hier beeindruckt.<br />
TEXT DOMINIK VOMBACH<br />
Foto: beigestellt<br />
56<br />
falstaff dez–feb 2019
Beschreiben lässt sich das Hotel<br />
»Marqués de Riscal« nur schwer.<br />
Man muss den schwebenden Bau<br />
mit eigenen Augen sehen. Da<br />
winden sich metallene, bunte<br />
Bänder wie vom Wind getragen in der Landschaft,<br />
schimmern unwirklich im Sonnenlicht,<br />
alles ähnelt einer riesigen Skulptur. Es<br />
ist das Erkennungszeichen des Hotels und<br />
auch des Stils des Architekten, der für das<br />
Haus verantwortlich ist: Frank Gehry.<br />
Wir befinden uns im kleinen Dörfchen<br />
Elciego im nördlichen, baskischen Teil der<br />
Region Rioja mit dem Namen Alavesa. Hier<br />
steht der futuristische Bau des amerikanischen<br />
Stararchitekten Gehry, der unter anderem<br />
auch das Wahrzeichen Bilbaos, das dortige<br />
Guggenheim-Museum, entwarf. Ein<br />
Coup für den Tourismus der Hauptstadt des<br />
Baskenlandes, denn bis heute strömen Besucher<br />
genau wegen dieses Gebäudes nach Bilbao.<br />
Alleine in den ersten zwölf Monaten<br />
nach der Eröffnung vor knapp zwanzig Jahren<br />
zog der Museums tempel 1,3 Millionen<br />
Touristen an.<br />
Gehrys Hotel in Elciego ist sicherlich weit<br />
entfernt von derartigen Besucherzahlen,<br />
schließlich ist das Haus luxuriös, die Zimmerpreise<br />
nicht für jedermann erschwinglich,<br />
ein Wahrzeichen ist es dennoch. Nicht<br />
zuletzt auch, weil es zum weltbekannten,<br />
Rioja-Weingut Marqués de Riscal gehört.<br />
Die Keller des Traditionshauses befinden<br />
sich in direkter Umgebung. Und Riscal ist<br />
unmittelbar mit der Geschichte der gesamten<br />
Region verknüpft, ist eines der ältesten<br />
Weingüter am Platz. Hier begann man<br />
unter anderem, den Geschmack des Rioja<br />
mit seiner vom Barriquefass geprägten ><br />
dez–feb 2019<br />
falstaff<br />
57
wein / WEINROUTE ALAVESA<br />
Fast wie ein japanischer Tempel schmiegt<br />
sich das Kellereigebäude der Bodegas<br />
Baigorri in die Landschaft.<br />
><br />
Reifung zu formen. Die Weine des Guts<br />
sind weltbekannt und stehen fast exemplarisch<br />
für einen Stil, eine Region.<br />
ALAVESA = TEMPRANILLO<br />
Sprechen wir von der Unterregion Alavesa,<br />
geht es bei den Weinen um die Rebsorte<br />
Tempranillo. Im kühlen Klima von Alavesa,<br />
gepaart mit den vielfältigen Böden von<br />
Kalk bis Sandstein, gedeiht die Reb sorte<br />
besonders gut. Müsste man die Lagen der<br />
Unterregion einstufen, lägen sie auf einer<br />
Skala von null bis zehn sicherlich bei einer<br />
Sieben oder Acht. In Jahrgängen mit besonders<br />
guter Weinqualität verwenden viele<br />
Rioja-Winzer einen Teil der Trauben, um<br />
einen limitierten Wein neben ihrer herkömmlichen<br />
Produktion zu keltern – die<br />
sogenannten Vinos de autor, Autorenweine.<br />
In Alavesa stammen diese häufig von einer<br />
oder mehreren Kleinst parzellen. Wie bei<br />
der Architektur in der Gegend macht man<br />
hier keine Kompromisse, nur das Beste<br />
ist gut genug. Besonders interessant<br />
wird die Entwicklung in den nächsten<br />
Jahren zu beobachten sein, denn der<br />
Kon trollrat des Rioja hat im letzten<br />
Jahr eine Einzellagenklassifikation verabschiedet.<br />
Seither dürfen Weingüter in<br />
der ganzen Region Weine mit der Lage<br />
ausweisen, solange bestimmte Bedingungen<br />
hinsichtlich Erntemenge, Alter der Reben<br />
und anderem erfüllt sind. Damit folgt der<br />
Kon trollrat einem Bedürfnis, das man seit<br />
ge raumer Zeit unter den Weinliebhabern<br />
nach eigener Aussage spürt. »Es wird spannend<br />
zu sehen, wie die Produzenten hier in<br />
Alavesa mit diesen neuen Bedingungen um -<br />
gehen, schließlich ist die Region geprägt<br />
Bei den Bodegas Pujanza<br />
hat man sich voll und ganz<br />
dem Terroirausdruck des<br />
Tempranillo verschrieben.<br />
von Kleinstparzellen. In welche Weine das<br />
Lesegut, also die besten Trauben, der Vinos<br />
de autor künftig fließen wird, ist jetzt noch<br />
nicht abzuschätzen«, berichtet der deutsche<br />
Rioja-Experte David Schwarzwälder. Seiner<br />
Einschätzung nach liegt der Anteil der Einzellagen<br />
in Alavesa bei knapp 60 Prozent,<br />
demnach dürften von hier in Zu kunft auch<br />
die meisten Einzellagenweine der gesamten<br />
Region Rioja kommen.<br />
KATHEDRALEN DES WEINS<br />
Einer der sogenannten Autorenweine,<br />
produziert von mehreren Kleinstparzellen,<br />
ist der B70 von Baigorri, ein reinsortiger<br />
Tempranillo, der zur absoluten Spitze des<br />
58<br />
falstaff dez–feb 2019
Eine der architektonischen Ikonen der Region<br />
Alavesa: das imposante Kellereigebäude der<br />
Bodegas Ysios in Laguardia.<br />
Foto: shutterstock, beigestellt<br />
Alavesa gehört und von dem nur knapp<br />
1200 Flaschen produziert werden. Die<br />
Bodegas Baigorri selbst, nördlich von<br />
Elciego in Samaniego gelegen, sind ein<br />
weiteres architektonisches Highlight der<br />
Region Alavesa – ein imposanter Glaskasten,<br />
entworfen vom bekannten Architekten<br />
Iñaki Aspiazu, der sich fast wie ein japanischer<br />
und Metall wirkt äußerst futuristisch und<br />
gehört sicherlich zu den beeindruckendsten<br />
Kellereigebäuden auf unserem Planeten.<br />
Natürlich machen die Bodegas Ysios nicht<br />
nur visuell einen hervorragenden Eindruck,<br />
sondern glänzen auch mit modernen,<br />
fruchtgetriebenen Weinen aus der Rebsorte<br />
Tempranillo.<br />
Tempel in die Landschaft schmiegt.<br />
Aspiazus Ziel bei der Konzipierung des TERROIR-TEMPRANILLO<br />
Kellergebäudes war es, Funktionalität –<br />
schließlich handelt es sich um ein Weingut –<br />
und perfektes Design zu verbinden. Durch<br />
die spezielle Architektur des Gebäudes<br />
können alle Produktionsschritte mittels<br />
Schwerkraft vorgenommen werden, so werden<br />
die Trauben besonders schonend verarbeitet,<br />
und das ist eine Grundvoraussetzung,<br />
wenn es um höchste Qualität geht.<br />
Eine weitere architektonische Ikone der<br />
Region Alavesa sind die Bodegas Ysios.<br />
Das imposante Kellereigebäude in Laguardia<br />
wurde vom berühmten spanischschweize<br />
rischen Architekten Santiago<br />
Calatrava konzipiert, der unter anderem<br />
für die PATH-Station am New Yorker<br />
Ground Zero und den Zürcher Bahnhof<br />
Stadelhofen verantwortlich ist. Für die<br />
Bodegas Ysios wählte Calatrava einen Entwurf,<br />
der das Gebäude nahezu perfekt in<br />
das dahinter liegende Kantabrische Gebirge<br />
einbettet. Es wirkt wie ein modernes Gotteshaus,<br />
eine Kathe drale, deren zentrales<br />
Element mit einer Prise Fantasie einer<br />
Reihe überdimensionierter Orgelpfeifen<br />
Einer der leuchtenden Sterne der Rioja<br />
Alavesa sind sicherlich die Bodegas Pujanza.<br />
Weinmacher Carlos San Pedro gehört zu<br />
den führenden Köpfen des modernen Rioja<br />
und begeistert Kritiker und Weinliebhaber<br />
mit seinen Gewächsen weltweit. Das angesprochene<br />
Einzellagenprinzip gehört bei<br />
ihm zum Konzept. Seine Aushängeschilder,<br />
Pujanza Norte, gekeltert aus Trauben von<br />
den höchsten Weinbergen in Laguardia, wo<br />
das Weingut ansässig ist, und Cisma, ein<br />
Tempranillo aus wurzelechten Reben, also<br />
aus der Zeit der Reblauskatastrophe, sollen<br />
das einzigartige Terroir der Alavesa auf die<br />
Flasche transportieren – und das schaffen<br />
sie auch.<br />
Auch visuell unterstützt San Pedro den<br />
Einzellagencharakter seiner Weine und verwendet<br />
anstelle der Bordeaux-Flasche die<br />
Burgunderform, schließlich stammt dieses<br />
Konzept des Weinmachens aus jener Weinregion<br />
in Frankreich. Für Tempranillo-Liebhaber<br />
und Weingenießer mit architektonischem<br />
Interesse ist Rioja Alavesa »the place<br />
gleicht. Die wellige Komposition aus Holz to be« und immer eine Reise wert. <<br />
TIPPS &<br />
ADRESSEN<br />
BODEGAS BAIGORRI<br />
Ausgezeichnete Weine und eine Bodega, die<br />
dem Auge schmeichelt.<br />
www.bodegasbaigorri.com<br />
BODEGAS YSIOS<br />
Das beeindruckende Kellereigebäude der Bodegas<br />
Ysios ist ein Highlight für Architekturfans.<br />
www.clubysios.com<br />
HOTEL CASTILLO EL COLLADO<br />
Kleines, schmuckes Boutique-Hotel im altehrwürdigen<br />
Gemäuer mit hervorragender Küche.<br />
www.hotelcollado.com<br />
HOTEL MARQUÉS DE RISCAL<br />
Beeindruckendes, von Frank Gehry entworfenes<br />
Hotel mit ausgezeichnetem Restaurant.<br />
www.marquesriscal.grandluxuryhotels.com<br />
HOTEL POSADA MAYOR DE MIGUELOA<br />
Historisches, authentisches Hotel, direkt in der<br />
Altstadt von Laguardia gelegen.<br />
www.mayordemigueloa.com<br />
HOTEL VIURA<br />
Hier werden Wein und Design großgeschrieben.<br />
Moderne Architektur und baskische Küche.<br />
www.hotelviura.com<br />
HÉCTOR ORIBE<br />
Etwas außerhalb von Laguardia begeistert<br />
Héctor Oribe Gómez mit authentischer Küche.<br />
www.hectororibe.es<br />
dez–feb 2019<br />
falstaff<br />
59
wein / RIOJA ALAVESA<br />
BEST OF<br />
RIOJA ALAVESA<br />
97<br />
95<br />
93<br />
PUJANZA<br />
CISMA 2012<br />
Komplexes Bukett mit Noten<br />
von dunklen Beeren, Pflaume,<br />
dazu etwas Grafit und ein Hauch<br />
Trüffel. Am Gaumen dicht gewobene<br />
Struktur, viel Kraft und Saft,<br />
mineralische und balsamische<br />
Noten. Ein edler, komplexer Tropfen<br />
aus über 80-jährigen Reben.<br />
www.vinos.de<br />
€ 297,95<br />
LUIS CAÑAS<br />
HIRU 3 RACIMOS 2006<br />
Wunderbares Bouquet mit<br />
Noten von Blaubeere, Cassis,<br />
dazu rauchige Noten und mediterrane<br />
Kräuter. Dichte, konzentrierte<br />
Struktur, viel Frucht und<br />
perfekt ausbalancierte Tannine.<br />
Bleibt sehr lange und schmeichelnd<br />
am Gaumen.<br />
www.lieblings-weine.de<br />
€ 89,–<br />
IZADI<br />
EL REGALO 2014<br />
In der Nase Aroma von roten<br />
und dunklen Früchten, fein eingebundenes<br />
Holz und würzige<br />
sowie balsamische Anklänge.<br />
Am Gaumen reife Kirsche, Vanille<br />
und Zimt, dazu ein komplexer<br />
Körper mit viel Schmelz und fein<br />
geschliffenem Tannin.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 18,30<br />
96<br />
94<br />
92<br />
VIÑEDOS DEL CONTINO<br />
VIÑA DEL OLIVO 2015<br />
Temperamentvolle, intensive<br />
Nase mit Cassis, dunklen und<br />
roten Beeren, dazu süßliche Gewürze<br />
und dezent eingebun de nes Holz.<br />
Am Gaumen kräftig, mit runden<br />
Tanninen und fleischigem, kraftvollem,<br />
aber dennoch<br />
elegantem Körper.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 68,45<br />
VIÑA REAL<br />
PAGOS DE VIÑAS REAL 2015<br />
Zunächst etwas verschlossen,<br />
dann konzentrierte dunkle<br />
und rote Frucht in der Nase,<br />
dazu würzige Anklänge und<br />
feine Röstaromatik. Am Gaumen<br />
dicht und elegant, mit viel Frucht<br />
und geschliffenem, feinkörnigem<br />
Tannin.<br />
www.vinos.de<br />
€ 59,90<br />
VALSERRANO<br />
NICO 2016<br />
In der Nase schwarze und rote<br />
Beeren, würzige Anklänge von Zimt,<br />
Muskat und Cumin. Dazu balsamische<br />
Anklänge und etwas Zedernholz.<br />
Kraftvoller, würziger Charakter<br />
am Gaumen, mit viel Cassis und<br />
gut eingebundenem Tannin sowie<br />
mineralischem Abgang.<br />
www.riegger.ch<br />
ca. € 52,80<br />
95<br />
94<br />
92<br />
OLIVIER RIVIÈRE VINOS<br />
POZO ALTO 2016<br />
Verführerisches, tiefgründiges<br />
Bouquet mit Noten von roter und<br />
dunkler Frucht, dazu Lakritze, Unterholz<br />
und etwas Rauch. Am Gaumen<br />
leicht, dunkle Aromatik, feines Tannin<br />
und eleganter, von einer gewissen<br />
Herbe getriebener Eindruck.<br />
www.smithandsmith.ch<br />
ca. € 110,–<br />
BODEGAS BAIGORRI<br />
B70 2011<br />
Komplexes Bouquet mit Noten<br />
von Kakao, Backpflaume, Tabak<br />
und Lakritze sowie Brombeere.<br />
Am Gaumen seidig, kraft- und<br />
druckvoll mit feinen, gut eingebundenen<br />
Tanninen und viel Fülle.<br />
Langer, impressiver Abgang.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 104,50<br />
AGRICOLA LA BASTIDA<br />
EL BELISARIO TINTO 2014<br />
Üppige Nase mit Noten von<br />
reifen und gedörrten roten und<br />
dunklen Früchten. Kraftvoller,<br />
voluminöser Tropfen, der mit viel<br />
konzentrierter Frucht, samtigen<br />
Tanninen und einem langen<br />
Abgang besticht.<br />
www.ideavinos.com<br />
€ 43,50<br />
Fotos: beigestellt<br />
60<br />
falstaff dez-feb 2019
GROSSE KUNST.<br />
OHNE ALLÜREN.<br />
Schenken Sie Österreichische<br />
Kultur: herkunftstypischen Qualitätswein<br />
mit der rot-weiß-roten Kapsel.<br />
Denn ein großer Wein ist ein Geschenk,<br />
von bleibendem Wert, weil man seinen<br />
Geschmack ein Leben lang nicht mehr<br />
vergisst.<br />
österreichwein.at
promotion / WEINGUT SCHEIBLHOFER<br />
Scheiblhofer in Weiß<br />
Erich Scheiblhofer ist berühmt für seine mächtigen Rotweine. Schon vor einigen Jahren hat<br />
er aber ganz gegen den Trend im Burgenland auch wieder vermehrt Weißweinreben<br />
ausgepflanzt. Ein Investment, dessen Früchte jetzt geerntet werden.<br />
Am Weingut Scheiblhofer<br />
kann man an 360 Tagen<br />
im Jahr das hochklassige<br />
Sortiment verkosten.<br />
62<br />
falstaff dez–feb 2019
Fotos: beigestellt<br />
Anfang der 90er-Jahre<br />
standen im Burgenland,<br />
das heute eng mit Rotwein<br />
verbunden wird,<br />
noch vorwiegend Weißweinsorten<br />
im Ertrag. Auch bei Erichs<br />
Vater, Johann Scheiblhofer, war<br />
das nicht anders. Er war wie viele<br />
seiner Kollegen auf Weiß- und<br />
Süßwein spezialisiert. Als Erich<br />
dann Ende der 90er-Jahre von<br />
seinem Praktikum aus Amerika<br />
zurückkam, legte er den Fokus<br />
am Weingut Schritt für Schritt<br />
auf Rotwein, speziell auf die autochthonen<br />
Sorten Zweigelt und<br />
Blaufränkisch sowie mit Merlot,<br />
Cabernet Sauvignon und Shiraz<br />
auf das internationale Portfolio.<br />
Mit diesen Sorten konnte er in<br />
der letzten Dekade bei verschiedensten<br />
Verkostungen immer<br />
wieder reüssieren.<br />
Auf den Spuren der Geschichte<br />
des Weinguts beschloss Erich<br />
Scheiblhofer vor ein paar Jahren,<br />
die Weißweine seiner Region<br />
wieder stärker ins Rampenlicht<br />
zu stellen. Frei nach dem<br />
Motto »die Weine unserer<br />
Elterngeneration trafen schließlich<br />
auch den Geschmack sehr<br />
vieler Weinfreunde« wurde vorerst<br />
natürlich analysiert, warum<br />
das so war. Schnell lag die Antwort<br />
darauf auf dem Tisch:<br />
Weißweine aus wärmeren<br />
Zonen sind deutlich säureärmer<br />
und dadurch für viele Menschen<br />
auch bekömmlicher.<br />
Keine Frage, für perfekten<br />
Riesling ist Andau, der sonnenreichste<br />
Ort Österreichs, eher<br />
nichts. Aber Weißweine, die<br />
besonders durch ihre Aromatik<br />
brillieren, finden auch in wärmeren<br />
Zonen ein passendes<br />
Mikroklima. Gerade die internationalen<br />
Sorten Sauvignon<br />
Blanc und Chardonnay stehen<br />
in vielen Ländern der Welt auch<br />
an Orten, die durchaus mit dem<br />
milden Klima im Burgenland zu<br />
vergleichen sind.<br />
Ähnlich wie Erich Scheiblhofer<br />
vor 20 Jahren mit der Rotweincuvée<br />
»Big John« einen neuen<br />
Weinstil auf den Markt brachte<br />
und etablieren konnte, so gelingt<br />
ihm dies nun auch mit seinen<br />
Weißweinen. »Vor ein paar Jahren<br />
noch verlangten unsere Kunden<br />
fast ausschließlich Rotwein.<br />
Die Nachfrage bei unseren Weißweinen<br />
steigt jetzt aber Jahr für<br />
Jahr. Irgendetwas machen wir<br />
anscheinend richtig«, freut sich<br />
der sympathische Winzer.<br />
Noch ist das Weißweinsortiment<br />
überschaubar. Neben dem<br />
Jungwein »Youngstar«, einem<br />
klassischen Grünen Veltliner<br />
und einem Welschriesling keltern<br />
Erich und sein Team noch<br />
einen Gelben Muskateller, einen<br />
im Stahltank ausgebauten Sauvignon<br />
Blanc und einen klassischen<br />
Chardonnay. Die beiden<br />
letztgenannten Sorten finden in<br />
der Cuvée »Big John White« zu<br />
einem harmonischen Miteinander,<br />
wobei der Chardonnayanteil<br />
auch für ein halbes Jahr ins<br />
neue Holz darf. Acht Monate in<br />
neuen Barriques darf hingegen<br />
»The Chardonnay«, die Spitze<br />
des Scheiblhofer’schen Weißweinsortiments,<br />
reifen, weshalb<br />
er immer erst ein Jahr nach der<br />
Lese auf den Markt kommt.<br />
Die außerordentliche<br />
Bekömmlichkeit der Weine liegt<br />
aber nicht nur an den niedrigen<br />
Säurewerten. Der Histamingehalt<br />
aller Weißweine liegt unter<br />
der Bestimmungsgrenze der<br />
HBLA Klosterneuburg von 1<br />
mg/l. Dieses Ergebnis erzielten<br />
übrigens auch die Premiumrotweine<br />
aus dem Hause Scheiblhofer<br />
und die restlichen Rotweine<br />
weisen ebenso deutlich<br />
unterdurchschnittliche Histaminwerte<br />
auf. Wohl bekomms!<br />
INFO<br />
Weingut Scheiblhofer<br />
Halbturner Straße 1a<br />
7163 Andau<br />
T: +43 2176 2610<br />
office@scheiblhofer.at<br />
www.scheiblhofer.at<br />
Erich Scheiblhofer<br />
setzt verstärkt auch<br />
auf Weißwein.<br />
The Chardonnay 2017<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Nuancen von kandierten<br />
Orangenzesten, Noten von Steinobst,<br />
mineralischer Touch unterlegt. Saftig,<br />
kernige Textur, feine Fruchtsüße,<br />
integrierter Säurebogen, ein Hauch von<br />
Birnen im Abgang, bleibt haften, verfügt<br />
über Entwicklungspotenzial.<br />
Sauvignon Blanc Classic <strong>2018</strong><br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Grün, Silberreflexe.<br />
Frische weiße Tropenfruchtnuancen,<br />
ein Hauch von Guaven, weißem Pfirsich<br />
und Litschi, dezent nach Wiesenkräutern,<br />
einladendes Bukett. Mittlere Komplexität,<br />
feine Würze, reife Ananasfrucht,<br />
angenehmer Säurebogen, mineralischer<br />
Nachhall.<br />
Chardonnay Classic <strong>2018</strong><br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Gelbgrün, Silberreflexe.<br />
Mit feiner Kräuterwürze unterlegte<br />
gelbe Apfelfrucht, etwas Mango, ein<br />
Hauch von Blütenhonig. Gute Komplexität,<br />
ausgewogen, feine Fruchtsüße, gelbe<br />
Tropenfruchtnuancen im Abgang, vielseitig<br />
einsetzbar.<br />
Gelber Muskateller Classic <strong>2018</strong><br />
12,5 Vol.-%, DV. Helles Grün, Silberreflexe.<br />
Zart nach Grapefruitzesten, Nuancen von<br />
Holunderblüten, weißer Apfel unterlegt.<br />
Lebendig, frische Birnenfrucht, präsente<br />
Säurestruktur, salziger Touch im Abgang,<br />
zitroniger Rückgeschmack.<br />
dez–feb 2019 falstaff 63
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />
DER WEIN DES<br />
Seit 2008 ist Prinz Robert von Luxemburg der Herrscher über die Familien-Weingüter in Bordeaux.<br />
Zum diesem exklusiven Imperium zählen Top-Châteaux wie Haut-Brion, La Mission und Quintus. Prinz<br />
Robert sieht seine Rolle als Botschafter, der Weinfreunden in aller Welt diese Qualitäten näherbringt.<br />
TEXT PETER MOSER<br />
64<br />
falstaff dez–feb 2019<br />
Fotos: www.deepix.com Fotos: beigestellt 2008, beigestellt
Eigentlich wollte Prinz<br />
Robert von Luxemburg,<br />
Jahrgang 1968, ja<br />
Künstler werden. Die<br />
Weinwelt dankt,<br />
dass es anders<br />
gekommen ist.<br />
PRINZEN<br />
dez–feb 2019 falstaff 65
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
In den Tagen der En Primeur-<br />
Verkostungen herrscht in<br />
den Degustationsräumen von<br />
Haut-Brion stets reger Andrang.<br />
Niemand sonst hat ein derartig<br />
umfangreiches Kostangebot.<br />
Um das Jahr 1750 nannte man<br />
Nicolas-Alexandre, Marquis<br />
de Ségur, in Bordeaux respektvoll<br />
»Prince de Vignes«.<br />
Denn neben anderen Gütern<br />
hatte er die rund 100 Jahre später als Premiers<br />
Grands Crus klassifizierten Weingüter<br />
Château Lafite und Latour, dazu Mouton<br />
und Calon-Segur in seiner Hand vereinigt.<br />
Auf Château Haut-Brion, dem legendären<br />
Erstgewächs, das direkt in der Großstadt<br />
Bordeaux seine Reben pflegt, regiert<br />
seit zehn Jahren jedoch ein waschechter<br />
Prinz – nämlich Seine Königliche Hoheit<br />
Prinz Robert de Luxembourg.<br />
Die Geschichte seiner Weinberge geht bis zu<br />
den Römern zurück, der Name Haut-Brion<br />
ist einer der weltweit am längsten Nachweisbaren.<br />
Und das Gut selbst sah im Laufe<br />
der Jahre auch schon eine Reihe an illustren<br />
Besitzern: Da waren Äbte und Admirale. Ein<br />
Feldmarschall, ein Gouverneur sowie einige<br />
Bürgermeister. Und dann wären da noch<br />
Fürst Talleyrand, der legendäre Außenminister<br />
Napoleons, und schließlich Clarence<br />
Douglas Dillon, US-Finanzminister unter<br />
JFK – und Großvater von Prinz Robert.<br />
KÖNIGLICHE HOHHEIT<br />
LIEBT WEIN UND KUNST<br />
vierungsarbeiten und Neumöblierungen<br />
durchführen ließ. Im Juli 1977 verlor Prinz<br />
Robert im Alter von nicht einmal neun Jahren<br />
seinen Vater, der auf seinem Anwesen<br />
unweit von Florenz einer Herzattacke erlag.<br />
Nachdem sich seine Mutter in den USA<br />
erneut verheiratet hatte (mit Philippe de<br />
Noailles, dem siebenten Duc de Mouchy),<br />
übersiedelte der elfjährige Prinz vom Großherzogtum<br />
nach England in das Benediktiner-Internat<br />
Worth School in Sussex. In weiterer<br />
Folge belegte er grundlegende Kurse in<br />
Philosophie und Literatur in Oxford.<br />
Gut gerüstet reiste er im Alter von siebzehn<br />
Jahren weiter nach Washington DC, wo er<br />
sich an der University of Georgetown für<br />
zwei Jahre der Kunstgeschichte, namentlich<br />
der Bildhauerei und Plastik, zuwandte.<br />
Schließlich folgten drei Jahre des Reisens,<br />
um seine Ausbildung abzurunden. Ebenda<br />
führte sein Weg über Florenz in den Mittleren<br />
Osten und nach Nordafrika. Sieben<br />
Monate verbrachte er in Südamerika, ein<br />
halbes Jahr in Indien und Nepal, ehe es nach<br />
Zentral-Amerika und New Mexico ging.<br />
Prinz Robert: »Hätte mir damals jemand<br />
gesagt, ich würde später einmal Weingüter in<br />
Bordeaux leiten, hätte ich ihn auslacht. Ich<br />
wollte Künstler sein, vielleicht Musiker. In<br />
meinen Zwanzigern saß ich mit meiner späteren<br />
Frau in Hollywood am Pool und<br />
schrieb an Drehbüchern.» Allein. Denn derder<br />
ersehnte Erfolg blieb aus, keines der<br />
Scripts wurde produziert. Ein Glück für die<br />
Weinwelt allemal.<br />
1994 heiratete Prinz Robert in Boston<br />
Juli Ongaro, die ihm drei Kinder schenkte:<br />
Charlotte, Alexander und Frederik. Seine<br />
Frau und die Kinder tragen nach einem<br />
großherzöglichen Erlass von 2004 den Titel<br />
einer Königlichen Hoheit und der Prinzen<br />
und Prinzessinnen von Nassau. Mit der<br />
Rückkehr nach Europa Anfang der 1990er<br />
übernahm Prinz Robert die Leitung des<br />
Bordelaiser Besitzes, dessen Aufsichtsrat er<br />
bereits seit dem Alter von 18 Jahren angehörte.<br />
Im Jahr 1997 wurde ihm die Leitung<br />
des Betriebes übertragen, 2002 wurde er<br />
hochoffiziell als Directeur Général in Nachfolge<br />
seines Stiefvaters, dem Duc de<br />
Mouchy, bestellt. Drei Jahre später wurde<br />
das Maison de Négoce namens Clarence<br />
Dillon Wines quasi als Dachfirma für die<br />
diversen Weinaktivitäten gegründet und<br />
auch der neue Super-Premium Markenbor-<br />
Fotos: F.poicet@Occit media, Alain benoit, beigestellt<br />
66<br />
Prinz Robert wurde im August 1968 auf<br />
Château de Fischbach in Luxemburg geboren.<br />
Sein Vater war Prinz Charles de Luxembourg,<br />
seine Mutter Joan Clarence Dillon,<br />
Tochter und Erbin des US-Politikers C. Douglas<br />
Dillon, deren frankophiler Großvater,<br />
ein Bankier, im Jahr 1935 das legendäre<br />
Château Haut-Brion in Bordeaux erworben<br />
hatte. Seinen ersten persönlichen Kontakt<br />
mit dem stattlichen Weingut hatte der junge<br />
Prinz anlässlich von Besuchen im Sommer<br />
1972 und 1973, als seine Mutter dort Renofalstaff<br />
dez–feb 2019
Stets an Prinz<br />
Roberts Seite:<br />
Weingutsdirektor<br />
Jean-Philippe<br />
Delmas.<br />
deaux »Clarendelle“ lanciert. Weiters wurden<br />
die umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />
auf dem Nachbarweingut Château La<br />
Mission Haut-Brion eingeleitet, das die<br />
Mutter des Prinzen 1983 erworben und<br />
dessen Leitung Prinz Robert ebenso übernommen<br />
hatte wie jene aller anderen Weingüter<br />
im Familienbesitz (Château Laville<br />
Haut-Brion, Château La Tour Haut-Brion).<br />
Seit 2008 ist der Prinz Präsident des<br />
Gesamtunternehmens, zu dem mittlerweile<br />
auch ein neues Weingut am Rechten Ufer in<br />
Bordeaux gehört – das Château Quintus,<br />
welches durch den Kauf und die Umbenennung<br />
von Château Têrtre Daugay 2011 entstanden<br />
war und durch die Miteinbeziehung<br />
von Château L’Arrosée 2013 weiter<br />
gewachsen ist. 2015 wurde in Paris in der<br />
Avenue Franklin Roosevelt ein »Hôtel particulier«<br />
eröffnet, das der Domaine Clarence<br />
Dillon SAS nun als Headquarter dient<br />
– und auch ein feines Restaurant (»Le Clarence«),<br />
eine Boutique-Vinothek und Empfangsräumlichkeiten<br />
beherbergt, in denen<br />
die Produkte der Güter in entsprechendem<br />
Rahmen präsentiert werden können. Prinz<br />
Robert de Luxembourg hat seinen Wohnsitz<br />
in Genf in der Schweiz, ist aber durchaus<br />
regelmäßig auf den Châteaux in Bordeaux<br />
anzutreffen. Wenn er nicht gerade<br />
durch die weite Weinwelt reist, um seine<br />
edlen Weine zu repräsentieren ...<br />
GUTSLEITUNG IN DRITTER GENERATION<br />
Wenige Weingüter können bei ihrem Spit-<br />
zenpersonal auf eine derartige Kontinuität<br />
verweisen, wie das bei Château Haut-Brion<br />
der Fall ist. Mit Jean-Philippe Delmas als<br />
Generaldirektor der Domaine steht Prinz<br />
Robert ein langjähriger Weggefährte zur Seite,<br />
mit dem er schon in Kinderjahren in der<br />
sprichwörtlichen gemeinsamen Sandkiste<br />
spielte. Dessen Vater, Jean Delmas, hatte<br />
bereits das wichtige Amt des »Regisseurs«<br />
oder Gutdirektors auf Haut-Brion inne, dieser<br />
hatte seinerseits diese Funktion 1961,<br />
einem der größten Jahrgänge dieses Weines,<br />
von seinem Vater übernommen. Dabei war<br />
das für Jean-Philippe ursprünglich nicht der<br />
Traumjob: Vielmehr wollte er Pilot bei der<br />
französischen Armee werden. »Nachdem<br />
sich dieser Traum nicht erfüllt hat, hörte ich<br />
eben auf meine Gene. Und dann war klar,<br />
><br />
dez–feb 2019 falstaff<br />
67
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
><br />
><br />
dass ich eben mit Haut-Brion und La<br />
Mission Haut-Brion zu Höhenflügen ansetzen<br />
werde. Und in dritter Generation als<br />
Winemaker auf diesem begnadeten Terroir<br />
kann ich mit nichts weniger als großem<br />
Wein zufriedengeben.« Was aber macht diesen<br />
Haut-Brion unter den fünf Premiers<br />
Grands Crus am Linken Ufer so besonders?<br />
Es ist mit Sicherheit die ungemeine Flexibilität<br />
beim Zusammenstellen der Cuvée. Während<br />
die großen Pauillacs immer klar von<br />
Cabernet Sauvignon geprägt sind und der<br />
Anteil der restlichen Sorte dem Jahrgang<br />
entsprechend etwas schwankt, so kann es<br />
bei Haut-Brion durchaus sein, dass der<br />
Anteil von Cabernet einmal 70% beträgt<br />
und im Jahr darauf 70% vom Merlot<br />
gestellt wird, denn der Anteil der Sorten<br />
wird ständig verändert. Und doch wird der<br />
Wein immer eine klare DNA, einen wieder<br />
erkennbaren »Roten Faden« aufweisen.<br />
Nicht weniger historisch bedeutend und als<br />
Herkunft großer Weine berühmt sind jene<br />
vom Nachbargut Château La Mission<br />
Haut-Brion, das im Jahre 1983 erworben<br />
werden konnte. Trotz der Nähe der beiden<br />
Lagen bringen beide Weingüter ihren<br />
unverwechselbaren Stil auf die Flasche.<br />
Klar ist auch, dass La Mission dem Haut-<br />
Brion in großen Jahren um nichts nachsteht<br />
– ganz im Gegenteil: es gibt durchaus auch<br />
Jahre, wo es den großen Bruder übertrifft.<br />
Im Idealfall darf man sie nebeneinander<br />
genießen, was in Jahrgängen wie 1990,<br />
1989 oder 1961 zu den unvergesslichsten<br />
»Ich treffe heute noch auf<br />
Weinfreunde, die denken, La<br />
Mission wäre der Zweitwein<br />
von Haut Brion. Darum<br />
bereise ich ganze Welt.«<br />
PRINZ ROBERT VON LUXEMBURG<br />
Weinerlebnissen zählt, die man haben kann.<br />
»Und dennoch treffe ich auch heute noch<br />
auf Weinfreude, die denken, La Mission<br />
wäre der Zweitwein von Haut-Brion. Darum<br />
reise ich durch die Welt, um dem interessierten<br />
Publikum zu zeigen, das wir in<br />
Wahrheit nicht einen Premier Grand Cru<br />
haben, sondern mit »The Mish« sogar<br />
gleich zwei«, so Prinz Robert augenzwinkernd.<br />
Im 1983 ebenfalls von der Dillon-<br />
Familie erworbene kleine Nachbarweingut<br />
von La Mission wurde 2005 zum letzten<br />
Mal selbstständiger Wein erzeugt, seither<br />
werden die Trauben für La Mission Haut-<br />
Brion verwendet. Zunächst für den Zweitwein<br />
La Chapelle de La Mission Haut-Brion,<br />
mit zunehmenden Alter der Reben auch<br />
für den Grand Vin. Das vierte Weingut, das<br />
den Namenszusatz Haut-Brion trug, war<br />
das für seine ausgezeichneten Weißweine<br />
gerühmte dreieinhalb Hektar große Château<br />
Laville Haut-Brion, das die Familie<br />
Dillon ebenfalls seit 1983 im Besitz hat. Im<br />
Frühling 2010 wurde bekannt gegeben,<br />
dass dieser Wein beginnend mit dem Jahrgang<br />
2009 unter dem Namen Château La<br />
Mission Haut-Brion Blanc auf den Markt<br />
kommen wird. Beginnend mit dem Jahrgang<br />
2007 kam es auch beim Zweitwein<br />
von Haut-Brion zu einem Namenswechsel<br />
von Bahans Haut-Brion auf Le Clarence de<br />
Haut-Brion, der Zweitwein von La Mission<br />
heißt seit seiner Einführung mit dem Jahrgang<br />
1991 La Chapelle de la Mission.<br />
Und weil bei Haut-Brion alles so erfrischend<br />
anders ist als bei den sonstigen<br />
Berühmtheiten aus Bordeaux, so leistet man<br />
sich hier gleich zwei Spitzenweißweine –<br />
wenn auch in kleinen Mengen. Der mineralische<br />
Haut-Brion Blanc besteht meist aus<br />
etwa zwei Drittel Semillon und einem Drittel<br />
Sauvignon Blanc, beim würzig-nervigen<br />
La Mission Haut-Brion Blanc ist der Semillion-Anteil<br />
meist noch um eine Spur höher.<br />
Dieses Duo zählt zu den besten Weißweinen<br />
der Welt, da sind sich die Kritiker Jahr für<br />
Jahr auf Neue einig. Und weil sie rar sind,<br />
zahlen Kenner dafür einen stolzen Preis von<br />
vielen hundert Euro. Aber wie heißt es so<br />
schön – »Noblesse oblige«...<br />
<<br />
Fotos: www.deepix.com 2008, beigestellt<br />
68 falstaff dez–feb 2019
ENJOY OUR WINES RESPONSIBLY<br />
w w w . b a r t o n - g u e s t i e r . c o m
wein / WORLD CHAMPIONS<br />
Château La Mission<br />
Haut-Brion erstrahlt nach<br />
unfassender Renovierung<br />
wieder in vollem Glanz<br />
BEST OF<br />
HAUT-BRION & CO<br />
100<br />
100<br />
100<br />
2010 CHÂTEAU HAUT-BRION<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung, dunkelbeerig<br />
unterlegte schokoladige<br />
Nuancen, reife Zwetschgen, ein<br />
Hauch von Dörrobst, zartes Karamell<br />
und Honig, ein Hauch von Trockenkräutern<br />
im Hintergrund. Elegant, seidig<br />
und weich, extraktsüße Textur,<br />
delikat und leichtfüßig, man spürt<br />
kaum etwas von der innewohnenden<br />
Kraft dieses Weines, feiner Nougat im<br />
Abgang, nahtloser Stil, sehr lange<br />
anhaltend, großes Potenzial<br />
www.koelner-weinkeller.de, € 950,–<br />
1989 CHÂTEAU HAUT-BRION<br />
Mittleres Karmingranat, Ockerreflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Würzig<br />
unterlegte Nuancen, feiner Nougat,<br />
reife rote Konfitnoten, Anklänge von<br />
Brombeeren und Kirschen. Kraftvoll<br />
und komplex, feste Tannine, saftige<br />
und extraktsüße Textur, schokoladiger<br />
Touch im Abgang, feine Mineralik<br />
im Finish, zeigt große Länge und<br />
Balance, sicheres weiteres Reifepotenzial.<br />
Einfach zum Hinknien. Eines<br />
der großen Weindenkmäler aus Bordeaux<br />
mit weiterer Zukunft.<br />
www.ungerweine.de, € 2.796,50<br />
1989 CHÂTEAU<br />
LA MISSION HAUT-BRION<br />
Mittleres Karmingranat, Ockerreflexe,<br />
breitere Randaufhellung. Zunächst<br />
rauchige Nuancen, ein Hauch von<br />
Velours und Spuren von Jod, mit<br />
erdig-tabakigen Noten sowie mit<br />
Anklängen von Brombeeren und Heidelbeeren<br />
unterlegt. Saftig und kraftvoll.<br />
Süße Tannine, Anklänge von<br />
Orangen und etwas Nougat, frisch<br />
strukturiert, etwas Cassis im Nachhall,<br />
ein echter Charakterkopf, schokoladiger<br />
Nachhall.<br />
www.ungerweine.de, € 1.451,80<br />
100<br />
100<br />
100<br />
1990 CHÂTEAU HAUT-BRION<br />
Kräftiges Rubingranat, zarte Ockerreflexe,<br />
dezente Randaufhellung.<br />
Attraktives Bukett, feine Edelholzwürze<br />
unterlegt mit reifen Pflaumen<br />
und schwarzem Beerenkonfit, Nuancen<br />
von Trockenkräutern, etwas<br />
Havanna-Tabak, vielschichtige Aromatik.<br />
Sehr stoffig und kraftvoll, die<br />
würzige Textur mit einem Hauch von<br />
Karamell unterlegt, dicht und mit<br />
extraktsüßem Kern ausgestattet, elegant,<br />
tragende Tannine, bleibt lange<br />
haften, verfügt über weiteres Reifepotenzial<br />
für Jahrzehnte.<br />
Fachhandel, ca. ab € 760,–<br />
2010 CHÂTEAU<br />
LA MISSION HAUT-BRION<br />
Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung. Etwas<br />
verhalten, zarte Zwetschkenfrucht,<br />
dunkle Beeren, ein Hauch von Cassis,<br />
zarte Edelholzwürze im Hintergrund,<br />
ein Hauch von Nougat und Karamell.<br />
Saftig, extraktsüß und delikat am<br />
Gaumen, kraftvoll, aber nicht üppig,<br />
perfekte Tannine, schokoladiger Ton<br />
im Abgang, mineralisch und anhaltend,<br />
feine dunkle Beerenfrucht im<br />
Abgang, große Länge, riesiges<br />
Zukunftspotenzial. Genial..<br />
www.wein-bastion.de, € 696,–<br />
1961 CHÂTEAU<br />
LA MISSION HAUT-BRION<br />
Kräftiges Karmingranat, breiter<br />
Ockerrand, Orangereflexe. Feine<br />
Anklänge von schokoladige Nuancen,<br />
unterlegt mit einem Hauch von Ätherik,<br />
reife Brombeerennote, schwarze<br />
Trüffeln, dezente Kräuternote. Am<br />
Gaumen extraktsüß und komplex,<br />
zeigt eine sehr gute Frische, mineralisch<br />
und zitronig, angenehme Schokonote<br />
im Abgang, feine mineralische<br />
Nuancen, verfügt noch über Länge<br />
und nach wie vor sicheres<br />
weiteres Reifepotenzial.<br />
In Auktion, ca. € 2.500,–/3.500,–<br />
Foto: www.deepix.com 2008<br />
70<br />
falstaff dez–feb 2019
Beste Tropfen<br />
zum Anstoßen<br />
86 von 100 Punkten<br />
89 von 100 Punkten<br />
87 von 100 Punkten<br />
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Fürstlich<br />
feiern<br />
Zu keiner Zeit des Jahres dürfen wir derart schlemmen<br />
wie zu Weihnachten – denn das Fest der Liebe ist auch<br />
eines der Gaumenfreuden. Genießen Sie einen großartigen<br />
Abend mit diesen edlen Tropfen von ALDI SÜD.<br />
G<br />
roßen Genuss kann man auf ganz<br />
unterschiedliche Art erleben. Die<br />
Bandbreite reicht dabei von ziemlich<br />
einfach bis richtig opulent.<br />
Mal tut es eine Scheibe frisches Sauerteigbrot<br />
mit gesalzener Butter, mal darf es<br />
etwas mehr sein: edle Fische, die besten<br />
Fleischstücke, gereifter Käse. Da es auf das<br />
Jahresende und die großen Feste zugeht,<br />
wollen wir einmal in die Vollen greifen und<br />
schwelgen in edlen Zutaten sowie feinen<br />
Weinen.<br />
Klar, dass Champagner dabei nicht fehlen<br />
darf. Kein Getränk symbolisiert Luxus besser<br />
und sorgt für eine so prickelnde Stimmung.<br />
Zum Aperitif reichen wir einen<br />
Champagner »Veuve Monsigny« Premier<br />
Cru, der nach Beeren duftet, fein perlt und<br />
wunderbar elegant ist. Danach freuen wir<br />
uns auf die Vorspeise: Thunfischtatar mit<br />
geröstetem Weißbrot. Den sehr frischen<br />
Fisch in ganz kleine Würfel schneiden,<br />
ebenso eine halbe Schalotte und etwas<br />
Ingwer und Koriander. Mit Olivenöl,<br />
Li monensaft, Salz, Pfeffer sowie etwas<br />
Sojasauce abschmecken und vorsichtig<br />
nachwürzen! Zu diesem Tatar passt die<br />
Rosé-Variante von »Veuve Monsigny« perfekt:<br />
Sie duftet nach roten Früchten, unterlegt<br />
mit Hagebutte und Rauch. Der fein<br />
strukturierte Champagner ergänzt die<br />
würzige Vorspeise perfekt.<br />
WILDER GENUSS<br />
Zum Hauptgang gibt es einen ausgelösten<br />
Hirschrücken – das gleiche Stück vom Reh<br />
geht genauso gut, aber auch ein Rücken<br />
vom Frischling ist delikat. Wildfleisch verfügt<br />
über besonders feinen Geschmack und<br />
Schmelz – den wollen wir maximal zur Geltung<br />
bringen. Deshalb das Fleisch nur kurz<br />
anbraten, salzen, pfeffern und bei 150 Grad<br />
etwa 10 bis 15 Minuten in den Backofen<br />
stellen. Die Kerntemperatur sollte etwa 52<br />
bis 55 Grad betragen, das ist mehr oder<br />
weniger rot bis rosa. Danach noch einmal<br />
in schäumender Butter mit Thymian und<br />
Rosmarin schwenken. Das sorgt für Glanz.<br />
Dazu gibt es ein Selleriepüree, das wir –<br />
falls vorhanden – mit ein paar Trüffelscheiben<br />
adeln können. Schließlich geht es heute<br />
um Genuss! Die Weine sollten entsprechend<br />
edel sein: Mit seinem Duft nach Rosenblättern,<br />
feiner Würze und geschliffenen Gerb-<br />
Fotos: beigestellt<br />
XXX<br />
falstaff xxx
stoffen passt der 2011er Barolo Riserva<br />
DOCG wunderbar zum Wild. Sein älterer<br />
Bruder aus dem Jahr 2010 wirkt eine Spur<br />
kompakter, zupackender – am besten probiert<br />
man aus, welcher von beiden den persönlichen<br />
Geschmack am besten trifft. Wer<br />
es fruchtiger mag, bewegt sich vom Piemont,<br />
der Heimat des Barolo, gen Westen<br />
ins Rhônetal. Dort wurde unser 2017er<br />
Châteauneuf-du-Pape gekeltert: Der französische<br />
Klassiker duftet nach reifen Pflaumen<br />
und Brombeeren, am Gaumen überzeugt<br />
er durch reife Gerbstoffe und Länge.<br />
SÜSSE VERSUCHUNG<br />
Vor dem süßen Abschluss servieren wir<br />
noch ein Stück alten Comté. Der nussigaromatische<br />
Hartkäse aus Frankreich passt<br />
exzellent zu einem Stück Früchtebrot und<br />
dem 2013er Rioja DOCa Reserva »Baron<br />
de Escal«, der uns mit reifer Frucht und<br />
geschmeidigen Gerbstoffen ein klassisches<br />
Rioja-Erlebnis beschert. Die Alternative<br />
aus Italien ist der 2016 Fossalto Rosso Toscana<br />
IGT, der Kraft mit feinem Schmelz<br />
verbindet.<br />
Nun fehlt nur noch ein süßer Ausklang.<br />
Aber bitte keine Umstände: Also am besten<br />
ein paar Cantuccini und ein Gläschen Süßwein.<br />
Nein, dieses Mal keine Riesling-Auslese<br />
aus <strong>Deutschland</strong>. Stattdessen gibt es<br />
einen De Bortoli Dessertwein Family Reserve<br />
Australien, der nach Trockenfrüchten,<br />
Honig und reifer Zitrusfrucht duftet. Ja, es<br />
stimmt: In Down Under können sie auch<br />
Dessertwein!<br />
EXKLUSIV IN IHRER ALDI-SÜD-FILIALE<br />
»Veuve Monsigny« Champagner Premier Cru<br />
91 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Sehr feine Beerenfrucht, dezente Hefe, sehr feines<br />
Mousseux, feingliedrige Säure, hintergründige, leichte<br />
Cremigkeit, nicht zu süß abgestimmt, sehr feines Glas,<br />
auch zum Essen trinkbar.<br />
»Veuve Monsigny« Champagner Rosé<br />
90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Rauchig, Hagebutte, gute Frische am Gaumen, leicht<br />
stoffig, rote Frucht, leicht gerbig, feines Mousseux,<br />
recht explosiv.<br />
»Fossalto« Rosso Toscana IGT 2016<br />
Miró – »Baron de Escal«, Rioja DOCa Reserva 2013<br />
89 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Dezentes Holz, Zeder, kräuterwürzige Noten. Süße<br />
Frucht, geschmeidiger Ansatz, seidiger Tannindruck,<br />
kompakt, ein fast schon archaisches Rioja-Feeling,<br />
schöne Würze im Abgang, sehr gute Länge. Guter Speisenbegleiter:<br />
gegrillte Chorizo oder Lammkoteletts.<br />
Châteauneuf-du-Pape AOP 2017<br />
90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
In der Nase reife Pflaumen, Brombeere, Amarenakirsche,<br />
etwas Pfeifentabak. Am Gaumen satte, reife<br />
Gerbstoffe, Nelke, Zimt, dunkle Frucht, belebende<br />
Säure dabei, viel Stoff, gute Länge, perfekt zum<br />
gebratenen Fleisch.<br />
Barolo Riserva DOCG 2011<br />
90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
In der Nase etwas Rosenblätter, reife Kirsche, etwas<br />
kandiert. Am Gaumen reife Gerbstoffe, gut eingebunden,<br />
geschliffen, rote, reife Frucht, Tabak. Charmanter<br />
Klassiker, würzig, zum Festtagsbraten.<br />
INFO<br />
Weitere Infos zum<br />
exklusiven Weinsortiment<br />
von ALDI SÜD gibt<br />
es online unter:<br />
www.aldi-sued.de<br />
www.meine-weinwelt.de<br />
Barolo Riserva DOCG 2010<br />
90 von 100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten*<br />
Teer, Herbstlaub, ein Hauch Marsala, Süßkirsche. Am<br />
Gaumen mit trockenem Tannin in mittelhoher Menge,<br />
mittelgewichtige Frucht, eher milde Säure, wirkt noch<br />
kompakt und weiter reifebedürftig. Gute, würzige<br />
Länge.<br />
»De Bortoli« Dessertwein – Family Reserve<br />
Australien 2016<br />
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D<br />
ie Haare sind noch zerzaust, auf<br />
der Schürze Spuren von Rotwein<br />
und Schwarzwurzeln. Erschöpft,<br />
aber überglücklich hat Eva Wagner<br />
den Preis als Gewinnerin des diesjährigen<br />
GenussDuells Rheinland-Pfalz entgegengenommen.<br />
Der 5. November war ein<br />
wahrlich spannender Wettbewerbstag, bei<br />
dem sich die Siegerin mit ihrem kulinarischen<br />
Geschick nur haarscharf gegen ihren<br />
Konkurrenten durchsetzen konnte. Hinter<br />
den beiden Teilnehmern liegt ein ereignisreicher<br />
Tag.<br />
Es zischt laut. Dampf steigt auf. Eva<br />
Wagner startet mit der Vorspeise. Ganz vorsichtig<br />
und mit Bedacht legt sie die Lachsforelle<br />
auf Backpapier in die heiße Pfanne.<br />
Wie das duftet – sofort erfüllt ein herrlicher<br />
Geruch die Profiküche des Guts Leben am<br />
Morstein in Westhofen, Rheinhessen. Die<br />
Region Rheinhessen in Rheinland-Pfalz ist<br />
das größte Weinanbaugebiet <strong>Deutschland</strong>s.<br />
An diesem Montag dient das Gut als Veranstaltungsort<br />
für das GenussDuell der<br />
Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH. Dieser<br />
Kochwettbewerb hat etwas Besonderes: Die<br />
lokale und traditionelle Küche, kombiniert<br />
mit Weinen von rheinland-pfälzischen Winzern,<br />
steht im Mittelpunkt. Eva Wagner und<br />
Jürgen Kaufmann, zwei Hobbyköche aus<br />
Rheinland-Pfalz, treten mit eigenen Rezepten<br />
gegeneinander an. Was sie beide vereint,<br />
ist die Liebe zu regionalen Zutaten. Jeweils<br />
mit Hilfe eines Profikochs kreieren sie beim<br />
GenussDuell ihre Köstlichkeiten.<br />
Jürgen Kaufmann wird von Sternekoch<br />
Benjamin Peifer des Restaurants »Intense« in<br />
Kallstadt unterstützt. Während Kaufmann<br />
zum Hauptgang die Maronenkruste für das<br />
Rinderfilet mit Liebe zum Detail vorbereitet,<br />
schaut Peifer ihm Rat gebend über die<br />
Schulter. Das Rinderfilet mit Maronenkrus-<br />
te und Röstkartoffeln ist das Rezept, mit<br />
dem er sich beworben hat. »Ich probiere<br />
immer wieder neue Ideen in der Küche<br />
aus«, erzählt Jürgen Kaufmann begeistert.<br />
Zwischenzeitlich stehen auch die Zutaten<br />
für den Nachtisch von Eva Wagner bereit:<br />
Pfannenkuchen mit Ziegenquark, Rotweinsirup,<br />
Trauben und Vanillesauce. Es ist ihr<br />
besonderes Rezept für den Wettbewerb. An<br />
der Seite von Küchenchef Bernhard Tintemann,<br />
»Hotel Moselschlösschen« Traben-<br />
Trarbach, tritt sie gegen Jürgen Kaufmann<br />
an. »Ich lege viel Wert auf hochwertige<br />
Zutaten, exklusive Gerichte und berichte in<br />
meinem Blog evchenkocht.de darüber«,<br />
sagt Eva Wagner.<br />
KREATIVITÄT IST GEFRAGT<br />
Beide Kontrahenten haben die kulinarisch<br />
anspruchsvollen Rezepte des Drei-Gänge-<br />
Menüs in dieser Konstellation nur wenige<br />
Stunden vor Beginn des GenussDuells zum<br />
ersten Mal gesehen. Während sich die beiden<br />
Teilnehmer mit Hauptgang und Dessert<br />
für den Wettbewerb qualifiziert haben,<br />
kommen Idee und Rezept für die Vorspeise<br />
Fotos: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH<br />
74<br />
falstaff dez–feb 2019
FOLGENDE REZEPTE WURDEN WÄHREND DES<br />
GENUSSDUELLS GEKOCHT:<br />
VORSPEISE (REZEPT VON DEM FOODBLOGGER<br />
CHRISTIAN LERSCH):<br />
Lachsforelle auf Schwarzwurzeln in Beurre blanc<br />
de Noir mit Orangen und Pistazien<br />
HAUPTSPEISE (REZEPT VON DEM HOBBY-<br />
KOCH JÜRGEN KAUFMANN):<br />
Rinderfilet mit Maronenkruste und bunten Röstkartoffeln<br />
DESSERT (REZEPT VON DER HOBBYKÖCHIN<br />
EVA WAGNER):<br />
Pfannenkuchen mit Ziegenquark, Rotweinsirup,<br />
Trauben und Vanillesauce<br />
von Hobbykoch und Foodblogger Christian<br />
Lersch. Als »Küchenjunge« gibt der<br />
Rheinland-Pfälzer auf seinem erfolgreichen<br />
Blog regelmäßig wertvolle Inspirationen an<br />
Kulinarik-Fans und Follower weiter. »Ich<br />
liebe es, Gerichte im Kopf zusammenzustellen<br />
und dann zu probieren, ob sie auch tatsächlich<br />
so gut schmecken, wie ich es mir<br />
vorgestellt habe«, erzählt Lersch.<br />
PERFEKTE PAARUNG<br />
Ein gutes Essen ohne Wein? Das kann sich<br />
Christian Lersch nicht vorstellen. Entsprechend<br />
sind auch alle Weinregionen aus<br />
Rheinland-Pfalz mit edlen Tropfen aus traditionell<br />
geführten Weingütern beim<br />
GenussDuell vertreten: Rheinhessen, die<br />
Mosel, das Ahrtal, die Nahe, der romantische<br />
Rhein und die Pfalz. Serviert werden<br />
unter anderem traumhafter Riesling vom<br />
Weingut Wittmann und Weingut Nik Weis,<br />
vollmundiger Grauburgunder vom Weingut<br />
Poss und Weingut Sebastian Schneider,<br />
erfrischender Blanc de Noir vom Weingut<br />
Maibachfarm sowie ein feinperliger Winzersekt<br />
Rosé vom Weingut Kore.<br />
Die schwierigste Aufgabe des Abends lag<br />
bei der fachkundigen Jury: Ursula Haslauer,<br />
Herausgeberin von <strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong>,<br />
Andrea Natschke-Hofmann, Food-<br />
Bloggerin und Autorin des Buches<br />
»Backen aus dem Obstgarten«, Katharina<br />
Staab, ehemalige Deutsche Weinkönigin<br />
2017/18, und dem Chefkoch des »Deidesheimer<br />
Hofs«, Stefan Neugebauer. Sie<br />
kürten Eva Wagner zur stolzen Gewinnerin<br />
des GenussDuells <strong>2018</strong>. Moderiert<br />
wurde die Veranstaltung von Alexander<br />
Kohnen. Er gehört zu <strong>Deutschland</strong>s<br />
Top-Sommeliers und leitet das International<br />
Wine Institute in Bad Neuenahr-<br />
Ahrweiler. Gemeinsam haben Moderator,<br />
Jury, Hobby- und Spitzenköche an<br />
diesem schönen Tag letztlich deutlich<br />
gemacht, wie attraktiv hohe Kochkunst<br />
in der regionalen Küche sein kann.<br />
INFO<br />
Weitere Informationen<br />
finden Sie unter:<br />
www.gastlandschaften.de<br />
INFO<br />
Hier finden Sie die vollständigen Rezepte<br />
des GenussDuells:<br />
www.magazin.gastlandschaften.de<br />
dez–feb 2019 falstaff 75
spirits / RUM<br />
RUM-REICHE<br />
KARIBIK<br />
Rum wird heute in vielen Ländern der Welt hergestellt. Als Ursprungsland<br />
aber gilt die ehemalige britische Kolonie Barbados in der Karibik. <strong>Falstaff</strong><br />
hat sich dort und auf einigen Nachbarinseln umgesehen.<br />
TEXT REINHARD POHOREC<br />
Die Plantation-<br />
Reihe der<br />
West Indies Rum<br />
Distillery sorgen<br />
seit Jahren<br />
für Furore.<br />
Blutrot lehnt sich die Sonne an den Horizont.<br />
Aus den Boxen dröhnt laute Reggae-Musik,<br />
in der Luft der süßlich würzige<br />
Duft bajanischer Köstlichkeiten, die<br />
zum Abendessen aufgetragen werden.<br />
»Son, we lives a long and happy lives here in Barbados«,<br />
sagt Frank verschmitzt grinsend, während er<br />
das Steuerrad hin und her dreht. Aus der Ruhe<br />
scheint den Skipper hier nichts zu bringen. Zur See<br />
fährt er erst seit einigen Jahren, davor war er so<br />
ziemlich alles: Farmer, Military Officer, er arbeitete<br />
in der Finanzbranche und in der Autoindustrie und<br />
stand lange Zeit als Koch hinterm Herd. Das spicy<br />
Chicken, die Bohnen und Salate, die auf dem Boot<br />
hier serviert werden, hat diesmal allerdings seine<br />
Frau zubereitet. Auch sie hat mit ihren fast 90 Lenzen<br />
an Lebenserfahrung so manche Geschichte zu<br />
erzählen.<br />
In der Tat erreichen auf Barbados erstaunlich viele<br />
Frauen und Männer nahezu biblisches Alter. Für die<br />
Centenarians, jene, die stolz die 100er Marke knacken,<br />
gibt es gar eine Briefmarke mit dem eigenen<br />
Konterfei.<br />
Während der Katamaran friedlich auf und ab<br />
schaukelt, meint man in Ansätzen antizipieren zu<br />
können, was den Menschen hier zum lebensverlängernden<br />
Elixir gereicht.<br />
»It’s the rum, son! It’s the sea, the sun, the climate!<br />
We’re happy people here!«<br />
Wie in die türkisblaue Brandung taucht man in<br />
eine fremde Welt ein – fernab von hektischem Alltagswahnsinn,<br />
dem Lärm der Großstadt, den Erwar-<br />
Fotos: shutterstock<br />
76<br />
falstaff dez–feb 2019
dez–feb 2019 falstaff 77
spirits / RUM<br />
Das temperierte,<br />
sonnige Klima auf<br />
Barbados schafft<br />
perfekte Bedingungen<br />
für Zuckerrohr.<br />
><br />
tungen des daily business. Das Handy<br />
ruht stumm irgendwo im Seesack, die Zeit<br />
verschwimmt mit den Gezeiten.<br />
Barbados gilt als die Wiege des Rums.<br />
Angeblich wurde hier schon im 17. Jahrhundert<br />
Rum hergestellt. Zuerst für den Eigengebrauch<br />
der Insulaner, später wurde er exportiert.<br />
Und zwar in so rauen Mengen, dass die<br />
Hauptstadt Bridgetown damals reicher und<br />
größer war als Manhattan.<br />
SHINE BRIGHT LIKE A DIAMOND<br />
Wie gut, dass Frank auch der Barkeeper an<br />
Board ist. Und wie es sich für einen guten<br />
Barmann gehört, serviert er knackige Stories<br />
zu seinen steifen Drinks. Jede Ecke der<br />
Insel, jeder Straßenstand erzählt seine<br />
Geschichte – von kolonialer Historie bis zu<br />
Nationalheldin Rihanna.<br />
Die elektrisierende Kraft von Frank’s<br />
»Special« – eine tänzelnd-brüllende<br />
Mischung aus Overproof Rum, Limette<br />
und Zucker verfeinert mit ein paar seiner<br />
lange gehegten »Würzgeheimnisse« – saugt<br />
die Gedanken zurück ins Hier und Jetzt.<br />
Für die Locals gibt es de facto nur eine<br />
Variante von Zuckerrohr-Schnaps: weiß<br />
und stark. Funky, grünliche Noten von<br />
Kochbanane, grasig frischem Zuckerrohr<br />
und tropischer Würze, getragen von alkoholisch<br />
muskulösen Schultern. Der gereifte<br />
Rum, mit seinen gezähmten Noten von<br />
Kaffee, Nougat und röstig-rauchiger Vanille<br />
ist hingegen ein eher junges Phänomen. Wie<br />
Auf St. Lucia gibt es<br />
mehr als 1300 Bars<br />
– eine stattliche Zahl für<br />
eine Insel mit gerade mal<br />
165.000 Einwohnern.<br />
überhaupt die Kategorie des so genannten<br />
Premium Rums als europäisierter, für den<br />
Export gedachter Geistesblitz anmutet.<br />
Einen ebensolchen hatte Alexandre Gabriel,<br />
der Kopf hinter Maison Ferrand, als er die<br />
West Indies Rum Distillery gekauft und<br />
deren Geschicke übernommen hat. Die Rums<br />
seiner Plantation Reihe sorgen seit Jahren für<br />
Furore, mit der Übernahme der wichtigsten<br />
Destillerie auf Barbados entscheidet er endgültig<br />
über alle Produktionsschritte selbst.<br />
Doch neben dem eigenen Business steht<br />
ein größeres Ganzes hinter Gabriels Treiben.<br />
Der Geschichts- und Qualitätsfanatiker<br />
hat jede Menge Aufarbeitungsarbeit<br />
betrieben, alte Schriftstücke, Listen und<br />
Aufzeichnungen aus den Annalen der West<br />
Indies Rum Company ausgegraben. Kostbare<br />
Informationen, die nicht nur der innerbetrieblichen<br />
Ahnenforschung sondern der<br />
ganzen Insel zum Segen gereichen.<br />
MELASSE AUS GUYANA<br />
Rund 80 Prozent der Gesamtproduktion<br />
der Insel laufen nun aus Gabriel’s Brennkessel.<br />
Die Miete zahlt dennoch nach wie<br />
vor Malibu, erzeugt man hier doch den<br />
Basisrum für die Likör Weltmarke.<br />
Ausgangsmaterial dafür, wie auch alle eigenen<br />
Produkte, ist Melasse aus Guyana sowie<br />
Asien, wenngleich man vermehrt mit lokalen<br />
Bauern kooperiert um heimisches Zuckerrohr<br />
zu fördern. Langfristig will man auf<br />
Eigenanbau-Melasse zurückgreifen können.<br />
Ein Garant für Vielfalt und kreativen<br />
Entfaltungsraum der Brennerei sind die verschiedensten<br />
Kupferkessel, die man zur Verfügung<br />
hat. Teils neues Gerät, teils alte,<br />
irgendwo am Gelände ausgegrabene Relikte,<br />
die zu neuem Leben aufpoliert werden,<br />
teils kleine Potstills, teils industriell wirkende<br />
Kolonnen-Monstrositäten: sie alle werden<br />
getestet und befeuert, um unterschiedlichste<br />
Rum Stile herstellen, selektionieren<br />
und anschließend in derlei Kompositionen<br />
verblenden zu können.<br />
Barbados als eine flache Insel mit kalkreichem<br />
Boden bietet damit ideale Bedingungen<br />
für die Produktion von bestem Rum –<br />
und damit für Handel und Wohlstand.<br />
Das Zuckerrohr kam der Legende nach<br />
über Dutch Brazil, genannt Neu Holland,<br />
an Land. Rasch wurde Barbados zur Speerspitze<br />
der Zuckerindustrie, jede Zuckerplantage<br />
befeuerte freilich ihren eigenen<br />
still. Wenngleich nur mehr eine Handvoll<br />
Destillerien übrig ist, werden deren flüssige<br />
Schätze bis heute auf der ganzen Welt<br />
genossen. Nur die aus Barbados stammende<br />
Pop-Sängerin Rihanna ist vielleicht welt-<br />
Fotos: Andreas Bornstein, beigestellt<br />
78<br />
falstaff dez–feb 2019
weit noch bekannter.<br />
Das Elixir, der Sound, die wie ein Diamant<br />
schimmernde karibische Sonne: sie<br />
alle verschmelzen zum lebensverlängernden<br />
Geheimnis der Bajans.<br />
1300 BARS AUF ST.LUCIA<br />
Arbeiter auf einer Plantage der<br />
West Indies Rum Distillery.<br />
Mount Gay Rum Black Barrel ist ein<br />
Blend, der in ausgebrannten<br />
Eichenfässern reift.<br />
Knapp 170 Kilometer weiter westlich, auf<br />
St. Lucia gibt es gar nur eine einzige Destillerie.<br />
Doch die Herzenswärme und überbordende<br />
Freundlichkeit der Locals ist so einladend<br />
wie in der gesamten Karibik. Vielleicht<br />
liegt es ja an den mehr als 1.300 Bars auf St.<br />
Lucia, eine stattliche Zahl für eine Insel mit<br />
gerade einmal 165.000 Einwohnern. 138<br />
Kneipen pro Kopf – Frauen und Kinder<br />
selbstverständlich miteingerechnet.<br />
Hier wird gearbeitet, gefeiert, getrunken<br />
und ausgelassen das Leben genossen. Nur<br />
beim sakrosankten Nationalgetränk kennt<br />
man keinen Spaß. Der lokale Schnaps ist<br />
natürlich der Beste – wie auf jeder Insel.<br />
Doch wen kümmern derlei Spitzfindigkeiten,<br />
wenn der Blick über saftige grüne<br />
Tropenwälder, türkisblaue Buchten und<br />
idyllische Paradiesvegetation schweift?<br />
Dazu offeriert St.Lucia’s einzige Brennerei<br />
eine beachtliche Vielfalt hochprozentiger<br />
Preziosen. Die St. Lucia Distillers befeuern<br />
ein buntes Potpourri an Brennkesseln, die<br />
allesamt unterschiedliche Qualitäten hervor<br />
zu bringen verstehen. John Dore I und II<br />
sowie Vendome sind Kupferkessel klassischer<br />
Bauart, die für schwere, komplexkräftige<br />
Destillate sorgen, während Column<br />
und Patent Still nebenan den 96-prozentigen<br />
Unterbau liefern.<br />
Zur Ruhe gebettet werden die verschiedenen<br />
klaren Rums traditionell in ehemaligen<br />
Bourbonfässern, ergänzt durch Port-,<br />
Sherry-, Weiß- sowie Rotweinfässer. Selbst<br />
ausgediente Brandy Gebinde weiß man<br />
geschickt einzusetzen. Sorgsam verschneidet<br />
der Master Blender all diese Bausteine nach<br />
der Lagerung zu Admiral Rodney und<br />
Chairman’s Reserve Rum.<br />
En gros verlassen jährlich rund eine<br />
Million Liter puren Alkohols die Brennerei.<br />
Wie viel davon die 1.300 Bars der Insel<br />
ausschenken, ist nicht dokumentiert.<br />
Die Gastfreundschaft ist von rührender<br />
Herzlichkeit. Die kleinen Kneipen, oft nicht<br />
mehr als eine bessere Veranda mit zwei<br />
Plastikstühlen, kennen weder behördliche<br />
><br />
dez–feb 2019<br />
falstaff<br />
79
spirits / RUM<br />
Die Destillerie RHUM JM liegt in<br />
Macouba an der Nordspitze von<br />
Martinique und wurde im Jahr 1790<br />
gegründet.<br />
><br />
Abnahmen, noch Registrierkassen oder<br />
Allergeneverordnungen. Hier bekommt<br />
man weißen Overproof Rum und ein freudiges<br />
Lächeln serviert. Ein kaltes Bier aus<br />
dem Freezer, warmer Bass aus den Boxen.<br />
Abschalten, ankommen.<br />
Eine kurze und abenteuerliche Fährüberfahrt<br />
später steht man plötzlich wieder mitten<br />
in Europa. Die nördlich von St. Lucia<br />
gelegene Insel Martinique ist als Überseedepartement<br />
Teil des französischen Staatsgebiets<br />
und der Europäischen Union. Umringt<br />
von Palmen, die sich schwer unter der Last<br />
prall gefüllter Kokosnüsse beugen, scheint<br />
die Champs-Elysées Lichtjahre entfernt.<br />
Sattes Grün überzieht die hügelige Landschaft,<br />
ehe es jäh abbricht in das türkisblaue<br />
Tief der Meeresbrandung. Die Menschen<br />
tragen auch auf Martinique ein gelassenes<br />
Lächeln auf den Lippen und strahlen<br />
eine lebendige Ruhe und inhärente Zufriedenheit<br />
aus.<br />
Vieles wirkt aufgeräumter, etwas braver<br />
und polierter als auf den Nachbarinseln,<br />
die ein oder andere EU-Förderungspritze<br />
scheint hier ihre monetäre Bestimmung<br />
gefunden zu haben. Der pulsierende Rhythmus<br />
aber ist unverwechselbar karibisch,<br />
ohne steifer Formalität, aufgelockert von<br />
einem »Glas ’ti« Punch, der Geist und Körper<br />
in Schwingung versetzt.<br />
So niedlich das sprachlich-gustatorische<br />
Diminutiv des Punch klingen mag, so faustdick<br />
hat es die Mischung aus Zucker,<br />
Rhum J.M. ist ein<br />
Spitzenprodukt aus<br />
Martinique. Seit 1845 wird<br />
dort Premium Rum Agricole<br />
aus frisch gepresstem<br />
Zuckerrohrsaft produziert.<br />
Limette und Rhum hinter den Ohren.<br />
Rhum agricole – den französischen Inseln<br />
entstammend stets mit »h« geschrieben –<br />
wird im Glas mit lokalem Rohrzucker<br />
sowie einem kleinen Spritzer Limettensaft<br />
verrührt und direkt genossen.<br />
Der kleine Punch ist hochheiliges Kulturgut<br />
auf Martinique, und jeder hat seine<br />
eigene Misch-Philosophie. Konsequenterweise<br />
bekommt man in Bars und Restau-<br />
rants oft schlicht die einzelnen Komponenten<br />
separat vorgesetzt, jeder bestimmt selbst<br />
die idealen Proportionen - ein ebenso geselliger<br />
wie charmanter Zug. Der Rhum ist<br />
weiß, ungelagert und von schmetternd<br />
alkoholischer Kraft. Unter 50 Prozent geht<br />
hier nichts.<br />
Um ebendiesen herzustellen braucht es<br />
inseleigenes Zuckerrohr, direkt in der Destillerie<br />
ausgepresst, der Saft vergoren, die<br />
Maische kontinuierlich destilliert. Eine<br />
AOC Regulierung, wie sie in Frankreich<br />
nun einmal Gang und Gebe ist, setzt klare<br />
Richtlinien für Herkunft und Produktion<br />
des geschützten Guts.<br />
Stressen lässt sich hier niemand von derlei<br />
Politik. Dafür ist man viel zu sehr damit<br />
beschäftig, das Leben zu genießen – mit dieser<br />
ansteckenden Gelassenheit.<br />
Während sich langsam die späte Sonne<br />
ihre langen Schatten über die Hügel und<br />
Buchten wirft, schweifen die Gedanken in<br />
die Weite. Wie losgelöst von Zeit und Ort,<br />
ohne Druck, ohne Erwartung.<br />
Die Menschen der Karibikinseln scheinen<br />
eine innere Ruhe und Frieden gefunden zu<br />
haben. Mit dem Moment, mit den Umständen<br />
– gleichgültig ihrer Herkunft oder Hürden<br />
– mit einer Freude, Freundlichkeit und<br />
Offenheit, die infiziert.<br />
»Son, we lives a happy lifes here«,<br />
schwingt die Erinnerung, zusammen mit<br />
dem unvergesslichen bajan Klang und den<br />
Geschmäckern des Paradieses.<br />
<<br />
Fotos: Andreas Bornstein, beigestellt<br />
80<br />
falstaff dez–feb 2019
Weil Genuss Geschmackssache ist<br />
Original SELTERS – empfohlen als idealer Weinbegleiter<br />
Zu einem „2013er Chat Sauvage,<br />
Pinot Noir, Rüdesheimer Drachenstein“<br />
empfehle ich Original SELTERS Naturell.<br />
Hagen Hoppenstedt<br />
Hotel Adlon Berlin<br />
Maître d´Hotel<br />
Sommelier<br />
Der Ursprung guten Geschmacks<br />
Zu im Barrique ausgebauten, kraftvollen, körperreichen Rotweinen, mit teils charakteristischen<br />
Vanillinkomponenten und hohem Tanninanteil, empfiehlt sich Dank seiner eleganten Stille SELTERS NATURELL.<br />
Als Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie der Hochschule Geisenheim University, bei der europäische Premium-Mineralwässer getestet<br />
wurden, erhält Original SELTERS ein Zertifikat, das eine ideale Mineralisation und eine sehr gute Eignung beim Genuss von Wein bestätigt.<br />
Weitere Informationen zu der Studie sowie zum erteilten Zertifikat finden Sie unter www.selters.de/selters-wein
spirits / KARIBIK-RUM<br />
BEST OF<br />
KARIBIK-RUM<br />
100<br />
94<br />
92<br />
APPLETON ESTATE<br />
Aged 30 Years<br />
Unglaubliche Vielfalt mit<br />
getrockneten Marillen,<br />
heller Schokolade, salzigem<br />
Manzanilla-Sherry und<br />
zartem Tabak. Am Gaumen<br />
weich mit Toffee und gerösteten<br />
Haselnüssen.<br />
Im fast endlosen Abgang<br />
etwas grüner Pfeffer<br />
www.whiskyworld.de, € 97,–<br />
PLANTATION<br />
Barbados XO<br />
Eine schier endlose<br />
Fülle von Banane, Schokolade,<br />
Vanille und Kokos.<br />
Das weiche Mundgefühl<br />
spiegelt die Eindrück des<br />
Geruchss perfekt wider.<br />
Im Abgang leichte Würze<br />
und wieder Kokos.<br />
www.le-gourmet24.de<br />
€ 41,90<br />
HAVANA CLUB<br />
Selección de Maestros<br />
Durchaus kräftige Nase<br />
mit würziger Gewichtung,<br />
Kakao und Dörrobst. Kompakt<br />
und griffig im Mundgefühl,<br />
trockene Holzigkeit<br />
erzeugt Spannung im<br />
Abgang. Kräftiges Nougat<br />
bildet den Ausklang.<br />
www.decantalo.com<br />
€ 42,40<br />
97<br />
93<br />
92<br />
RHUM JM,<br />
CUVÉE PRESTIGE CARAFE<br />
CRISTAL / MARTINIQUE<br />
Würzig nach frisch geschnittenem<br />
Gras, grünlich akzentuiert<br />
von Kardamom, etwas<br />
Koriandersaat und Paradieskörnern.<br />
Pfefferwürze, nebst<br />
zartem Schmelz. Ein Rhum<br />
voller Tiefe, Eleganz, Reife,<br />
verführerischer Sanftheit.<br />
www.excellencerhum.com<br />
€ 590,–<br />
APPLETON ESTATE<br />
Aged 21 Years<br />
Das Duftbild braucht Luft<br />
für die Entwicklung, dann<br />
sind dunkle Früchte,<br />
gebranntes Karamell und<br />
Kakao voll da. Am Gaumen<br />
dicht würzig mit enormen,<br />
reifen Fass noten und<br />
frischem Pfeffer.<br />
Bleibt sehr lange.<br />
www.masterofmalt.com<br />
€ 171,06<br />
BACARDI<br />
Añejo 4 Años<br />
Eine angenehme Mischung<br />
aus Sandelholz, Trockenfrüchten,<br />
Honig und gerösteten<br />
Mandeln zieht sich<br />
feingliedrig in die Nase.<br />
Das Geschmacksprofil<br />
fällt nicht zu üppig aus,<br />
die Duftnoten sind fein<br />
miteinander verwoben.<br />
www.weinquelle.com<br />
€ 17,40<br />
95<br />
93<br />
92<br />
HAVANA CLUB<br />
Unión<br />
Im sehr dichten Duftbild<br />
finden sich saftige Orangen<br />
und sehr reife Exotikfrüchte,<br />
dazu dunkle Schokolade.<br />
Die Komplexität setzt sich<br />
am Gaumen fort, reife<br />
Tabaknoten und etwas<br />
süßlicher Kakao bieten ein<br />
sehr langes Finish.<br />
www.masterofmalt.com<br />
€ 457,–<br />
MOUNT GAY<br />
Black Barrel<br />
Ein dichtes, aromatisches<br />
Duftbild legt Anklänge von<br />
Fudge, Vanille und Mandelsirup<br />
nahe. Am Gaumen<br />
ebenso eng verwoben, die<br />
Süße ist leicht ausgeprägt,<br />
zum Finish hin ist heller<br />
Tabak im Vordergrund.<br />
www.masterofmalt.com<br />
€ 36,–<br />
SANTA TERESA 1796<br />
Der Duft ist von dunklen<br />
Noten geprägt, Zuckersirup,<br />
Pfeifentabak und Kakaobohnen.<br />
Am Gaumen<br />
sherryartige Nussnoten,<br />
die Struktur ist weich und<br />
angenehm. Im langen<br />
Finish Spuren von Holzrauch<br />
und feinherber<br />
Dunkelschokolade.<br />
www.tastillery.com<br />
€ 39,90<br />
Fotos: beigestellt<br />
82<br />
falstaff dez–feb 2019
SO SERVIERT DAS CHUTNIFY<br />
DAS ORIGINAL.<br />
Coca-Cola, Coke, die Konturflasche und das rote Rundlogo sind eingetragene Schutzmarken der The Coca-Cola Company.<br />
Aparna Aurora serviert original südindische<br />
Dosas und dazu eine Coke Zero Sugar aus<br />
der klassischen Glasflasche.<br />
Entdecke ihre Geschichte auf:<br />
YOUTUBE.COM/ORIGINALWAY
spirits / BARS UND BARTENDER<br />
AMERICAN BAR DES JAHRES<br />
LES FLEURS DU MAL, München<br />
Persönliche, fast schon intime Atmosphäre, ein geschmackvolles<br />
Interieur (inklusive neun Meter langem<br />
Tisch) und Barkeeper, die ihr Handwerk verstehen: Mit<br />
diesen Elementen gewinnt Charles Schumanns zurückgenommene<br />
Bar in der Bar am Odeonsplatz. Der dunkelschöne<br />
Name rührt übrigens von einem Gedichtband Baudelaires.<br />
FALSTAFF BAR- &<br />
SPIRITSGUIDE 2019<br />
LET’S HAVE A<br />
DRINK!<br />
Mehr als 2300 Bars standen zur Wahl,<br />
23.000 Votings gingen ein. 600 Bars aus<br />
Österreich, <strong>Deutschland</strong> und der Schweiz<br />
schafften es in den Guide – die Top-Locations<br />
auf einen Blick. Weiters stellen wir<br />
520 Spirituosen mit Bewertung und Beschreibung<br />
vor. Der Guide ist im Handel<br />
(€ 9,90) und unter www.falstaff.com erhältlich.<br />
Für unterwegs: die kostenlose<br />
»<strong>Falstaff</strong> Barguide«-App!<br />
Wo gibt’s die besten Cocktails,<br />
welche Barkeeper<br />
gehören zu den besten? Eine<br />
exklusive Vorschau auf die<br />
Gewinner des neuen <strong>Falstaff</strong><br />
Bar- und Spiritsguide 2019.<br />
Es gibt in der Gastronomie kaum einen<br />
Bereich, der in den vergangenen<br />
Jahren so viel an Relevanz gewonnen<br />
hat wie die Welt der gehobenen<br />
Drinks und Bars. Im gleichen Maße wie urige<br />
Kneipen langsam aussterben, schießen in jedem<br />
Ballungsraum (und mittlerweile auch abseits<br />
der Metropolen) neue Bars aus dem Boden.<br />
Die Qualität der Barkeeper ist so gut wie<br />
noch nie, »Mixologen« haben ein ganz neues<br />
Standing gewonnen. Was zum Teil damit zu<br />
tun hat, dass Techniken aus der Haute Cuisine<br />
hinter den Tresen gewandert sind, dass<br />
Säfte selbst gepresst und Sirupe eigenhändisch<br />
gezogen werden. In den neuen Bars findet<br />
man herrlich abgeschirmte »cozy spots«, in<br />
denen sich stundenlang diskutieren lässt. Mit<br />
dem <strong>Falstaff</strong> Bar- und Spiritsguide haben Sie<br />
jetzt neue Adressen zur Hand, die Sie unbedingt<br />
ausprobieren sollten. Let’s have a drink!<br />
Fotos: beigestellt<br />
84<br />
falstaff dez–feb 2019
NEUERÖFFNUNG<br />
DES JAHRES<br />
VELVET, Berlin<br />
In kurzer Zeit so hoch zu steigen, das<br />
zeugt von Willen und einem genauen<br />
Plan. Tatsächlich wissen die drei Macher<br />
vom »Velvet« genau, was sie wollen:<br />
Drinks auf höchstem Niveau kredenzen, nach<br />
ihren eigenen Ideen. Das schaffen sie auf kreativen<br />
Wegen, wie selbst gezogener Pilzschnaps<br />
und weitere regionale Zutaten beweisen.<br />
BARFRAU<br />
DES JAHRES<br />
MARIE RAUSCH, Rotkehlchen (Münster)<br />
Mancher Sommelier könnte<br />
von ihr lernen: Marie<br />
Rausch stimmt im Münsteraner<br />
»Rotkehlchen« ihre<br />
Drink-Kreationen so passgenau und geschmackssicher<br />
auf die Küche von Partner<br />
Nicklas ab, dass am Gaumen regelmäßig<br />
Aromenfeuerwerke zünden. Kreativität<br />
und Beherztheit helfen ihr dabei, vermeintliche<br />
Grenzen zu überwinden und neue<br />
Kombinationen zu schaffen. Dies gilt übrigens<br />
nicht nur für die (fast schon klassisch<br />
zu nennende) Cocktailbegleitung, sondern<br />
auch für alkoholfreie Drinks.<br />
1. Les Fleurs du Mal<br />
80539 München 97 Punkte<br />
2. Le Lion<br />
20095 Hamburg 96 Punkte<br />
3. Schumann’s Bar am Hofgarten<br />
80539 München 96 Punkte<br />
4. Seiberts<br />
50672 Köln 96 Punkte<br />
5. Bar am Steinplatz<br />
10623 Berlin 95 Punkte<br />
6. Becketts Kopf<br />
10119 Berlin 95 Punkte<br />
7. Buck and Breck<br />
10119 Berlin 95 Punkte<br />
8. Die goldene Bar<br />
80538 München 95 Punkte<br />
9. Fragrances<br />
10785 Berlin 95 Punkte<br />
Fotos: beigestellt<br />
BARTEAM<br />
DES JAHRES<br />
SPIRITS, Köln<br />
Dominique Simon schafft es<br />
nicht nur seit Jahren, auf beständig<br />
hohem Niveau Drinks<br />
zu mixen. Er hat sich zur Unterstützung<br />
auch eine höchst motivierte<br />
und top eingespielte Mannschaft zusammengestellt,<br />
die sich im wahrsten Sinne des<br />
Wortes auf die Gäste im »Spirits« einlässt.<br />
Im sympathischen Dialog mit ihnen finden<br />
Simon und sein Team frei von Mixologen-<br />
Eitelkeit Vorlieben und Wünsche heraus,<br />
und am Ende gelangt hier tatsächlich<br />
jede(r) zum passenden Getränk – und das<br />
gerne auch immer wieder neu.<br />
10. Imperii Bar<br />
04109 Leipzig 95 Punkte<br />
11. One Trick Pony<br />
79098 Freiburg 95 Punkte<br />
12. Roomers Bar<br />
76530 Baden-Baden 95 Punkte<br />
13. Velvet<br />
12043 Berlin 95 Punkte<br />
Die Reihung ergibt sich aus der<br />
Gesamtpunktezahl. Bei Gleichstand entscheidet<br />
die Bewertung der Drinks.<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte<br />
85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />
dez–feb 2019 falstaff 85
SPIRITS<br />
BARKULTUR<br />
ANDERSRUM<br />
Sie gehört zu den meistgetrunkenen Spirituosen im deutschsprachigen Raum,<br />
doch kaum einer kennt sie: die Cachaça, ein brasilianischer Zuckerrohrbrand.<br />
Caipirinha funktioniert nicht ohne, aber noch spannender ist unsere Empfehlung.<br />
TEXT ANGELO PEER<br />
FOTOS OLIVER HARDT<br />
Im Gegensatz zu Rum, für<br />
dessen Herstellung Zuckerrohrmelasse<br />
verwendet<br />
wird, kommt das Destillat<br />
für Premium-Cachaça zu vollen<br />
100 Prozent aus frischem Zu -<br />
cker rohrsaft. Es darf lediglich<br />
im Bereich zwischen 38 und<br />
48 Volumenprozent abgefüllt<br />
werden, bei Rum hingegen kann<br />
das deutlich höher sein. Ungefähr<br />
30.000 Cachaça-Brennereien gibt<br />
es in Brasilien, mit einem jährlichen<br />
Ausstoß von über einer Milliarde<br />
Liter. Das gleiche Grundprodukt<br />
wie der »Cachaça artesanal«<br />
verwendet der »Rhum<br />
agricole« aus der französischen<br />
Karibik. Sie sind sich auch im<br />
Geschmack sehr ähnlich: rustikal,<br />
erdig, ungeschliffen, im<br />
Gegensatz zum eleganten, fast<br />
möchte man sagen dekadenten<br />
»normalen« Rum. Dazu passt<br />
auch der Name Caipirinha als<br />
»der vom Land kommende«. Der<br />
Leib- und Magenschnaps Brasiliens<br />
ist vor allem zum Mixen von<br />
Longdrinks, Batidas, da. Dabei<br />
werden frische Säfte oder Früchte<br />
(Kokos, Maracuja, Mango,<br />
Honig) gepresst oder püriert und<br />
mit viel Eis vermengt. Eine Shortdrink-Variation<br />
sehen Sie rechts.<br />
JETZT<br />
GRATIS<br />
BARGUIDE<br />
APP<br />
Die Hamburger »Le Lion Bar« gehört<br />
zu den besten Bars der Welt. Und<br />
Patron JÖRG MEYER zu den besten<br />
Barfachleuten. Wer könnte besser<br />
mixologisches Neuland betreten?<br />
BRAZIL BASIL SMASH<br />
ZUTATEN<br />
6 cl Cachaça<br />
2 cl Rohrzuckersirup<br />
3 cl Zitronensaft<br />
1 Handvoll Basilikum<br />
Garnitur: Basilikumblätter<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Basilikum stark mit einem Stößel<br />
zerdrücken. Mit den restlichen<br />
Zutaten shaken.<br />
– In einen Tumbler mit Eiswürfeln<br />
doppelt abseihen und mit Basilikumblättern<br />
garnieren.<br />
Gekonnte Abwandlung eines<br />
modernen Klassikers: »Brazil<br />
Basil Smash«, mit Cachaça<br />
statt Gin als Spirituose.<br />
86<br />
falstaff dez–feb 2019
VIER JAHRE GEREIFT<br />
UNTER DER<br />
KARIBISCHEN SONNE<br />
DO WHAT MOVES YOU<br />
VERANTWORTUNGSVOLLER GENUSS AB 18 JAHREN.<br />
BACARDÍ, ITS TRADE DRESS AND THE BAT DEVICE ARE TRADEMARKS OF BACARDI & COMPANY LIMITED.
Ungarn,<br />
die QUelle<br />
der WUnder.<br />
Lass dich treiben<br />
und lass zu, dass dich<br />
jeder Weg zu einem<br />
neuen Wunder führt.<br />
Atme mit der Natur und<br />
koste ungarische Gerichte!
Gourmet-<br />
Chefredakteur<br />
PHILIPP<br />
ELSBROCK<br />
GOURMET<br />
GOURMET-FESTIVAL IM RHEINGAU<br />
GENUSS-ELITE ZU<br />
GAST IM SCHLOSS<br />
Zum Ende des Winters kommt im<br />
Rheingau eine kulinarische Elite<br />
zusammen, die ihresgleichen sucht.<br />
Vom 21. Februar bis zum 10. März laden<br />
zweimal täglich internationale Spitzenköche<br />
zu eindrucksvollen Menüs ins Hattenheimer<br />
»Kronenschlösschen«, begleitet von<br />
Weinen und Winzern der obersten Liga.<br />
Gäste des Rheingauer Gourmet & Wein<br />
Festivals sind unter anderem die Drei-Sterne-Köche<br />
Christian Bau und Roberto Cerea<br />
(Lombardei), der Südafrikaner Reuben<br />
Riffel und Toni Möhrwald aus<br />
Österreich. Aus der Weinwelt<br />
haben sich unter anderem<br />
Gaia Gaja angekündigt,<br />
Roederer und die Do -<br />
maine Faveley. Der Vorverkauf<br />
hat begonnen.<br />
www.rheingau-gourmetfestival.de<br />
GÖTTINGEN MIT NEUEM SZENE-SPOT<br />
Göttingen war bislang eher nicht als<br />
Hotspot für Szene-Foodies bekannt: Die<br />
Eröffnung des Designhotels »FREIgeist«<br />
bringt nun in mehrerer Hinsicht frischen<br />
Wind in die Universitätsstadt. Zum einen<br />
gehört mit dem »Intuu« ein Restaurant<br />
dazu, das sich der angesagten Nikkei-<br />
Küche verschrieben hat. Noch bemerkenswerter<br />
ist aber die Bar »Herbarium«:<br />
Das Konzept hierfür stammt von<br />
einer irischen Designagentur, die auch<br />
den Auftritt der weltberühmten Bar<br />
»The Dead Rabbit« in New York entwickelte.<br />
Das Hotel selbst bietet 118<br />
in dividuell eingerichtete Zimmer.<br />
www.freigeist-göttingen.de<br />
Neu in Göttingen:<br />
angesagte Nikkei-Küche<br />
und eine Bar nach<br />
New Yorker Vorbild.<br />
90<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019
NOTIZEN<br />
MASSIMO BOTTURA PLANT<br />
ABLEGER IN LOS ANGELES<br />
SÜSSER ABSCHIED<br />
Er hat etliche Schüler geprägt, bahnbrechende Desserts entworfen und backt einen Stollen,<br />
der zu den besten <strong>Deutschland</strong>s gehört – jetzt verlässt Ausnahme-Patissier Pierre<br />
Lingelser (Foto), 57, das Drei-Sterne-Haus »Schwarzwaldstube« in Baiersbronn. Der<br />
gebürtige Elsässer kehrt zurück in seine Heimat, aus der er bislang immer einpendelte.<br />
Der italienischen Starkoch Massimo Bottura<br />
plant, eine Dépendance in Los<br />
Angeles zu eröffnen. Botturas Stammhaus<br />
»Osteria Francescana« befindet<br />
sich in Modena, die Filiale in den Vereinigten<br />
Staaten ist bislang als Kooperation<br />
mit dem Modelabel »Gucci« gedacht.<br />
GLÜHWEIN-<br />
ELIXIER<br />
Fotos: P.Stumpf, Dr. Jaglas, Paolo Terzi Fotografo, Modena, beigestellt<br />
GRÜNES GOLD, FRISCH GEPRESST<br />
In den Wintermonaten bringen die Olivenbauern rund ums<br />
Mittelmeer wieder ihre Ernte ein: Von teils uralten, knorrigen<br />
Bäumen gelangt dann der Rohstoff für eine flüssige<br />
Delikatesse zu den Ölmühlen. Ein gutes Öl aus den Sorten<br />
Morisca und Manzanilla Sevillana stammt aus der Extremadura,<br />
wo sich zwei ehemalige deutsche Sport-Manager<br />
eine Finca zugelegt haben. Ihr Bio-Öl schmeckt grünlichscharf<br />
und würzt delikat. www.gold-of-extremadura.com<br />
Ein winterliches Multitalent<br />
hat die von der Apothekerin<br />
zur Schnapsverkäuferin aufgestiegene<br />
Christina Jagla<br />
auf den Markt gebracht.<br />
Ihr Dr. Jaglas Glühweinkräuter-Elixier<br />
mit Winterkräutern<br />
lässt sich auf verschiedenste<br />
Weise nutzen: aufgewärmt<br />
und pur, als Dreingabe<br />
zum Sekt oder kombiniert<br />
mit trockenem Tonic. Frohes<br />
Fest! www.dr-jaglas.de<br />
REGIONALE SPEZIALITÄTEN<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Woher stammt Chartreuse, wer isst am<br />
liebsten Ratatouille, in welcher Ecke liebt<br />
man Cochinillo? Ein Blick auf die Landkarte<br />
der neuen Internetseite Tasteatlas<br />
reicht, und schon sieht man, welche<br />
regionale Spezialität in welchem Teil<br />
des Landes populär ist.<br />
www.tasteatlas.com<br />
DEUTSCHLAND ZWEIMAL UNTER<br />
DEN TOP 50 WORLD’S BEST BARS<br />
Zwei deutsche Vertreter haben es<br />
auf die Liste der World’s 50 Best Bars<br />
geschafft. Das Schumann’s in München<br />
landete auf Platz 43, das Berliner<br />
»Buck and Breck« kam knapp dahinter<br />
auf Rang 48. Platz 1 belegte das<br />
»Dandelyan« in London.<br />
dez–feb 2019 falstaff 91
gourmet / REZEPTE<br />
92<br />
falstaff dez–feb 2019
GANS<br />
FROHES<br />
FEST!<br />
Weihnachtszeit ist Bratenzeit. Wir haben vier<br />
köstliche Geflügel-Rezepte für Sie herausgesucht,<br />
die Ihre Feiertage noch schöner machen.<br />
Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch, Julia<br />
<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />
Rezeptideen kostenlos<br />
via E-Mail erhalten<br />
www.falstaff.com/rezept-newsletter<br />
dez–feb 2019 falstaff 93
gourmet / REZEPTE<br />
94<br />
falstaff dez–feb 2019
GEFÜLLTE ENTE MIT SELLERIE,<br />
NÜSSEN UND BRATÄPFELN<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 40 MIN<br />
GARZEIT: 4 STD<br />
ZUTATEN<br />
1 Ente, (ca. 2,5 kg)<br />
Salz<br />
Pfeffer aus der Mühle<br />
FÜR DIE FÜLLUNG<br />
1 Zwiebel<br />
1 EL Butter<br />
200 g Staudensellerie<br />
300 g Äpfel<br />
200 g Krustenbauernbrot<br />
2 Eier<br />
100 g Schlagsahne<br />
1 EL Haselnussblättchen<br />
4 Zweige Thymian<br />
FÜR DIE SERVIETTENKNÖDEL<br />
2 Schalotten<br />
2 EL Butter<br />
1 Handvoll glatte Petersilie<br />
300 g altbackene Brötchen oder Brötchenwürfel<br />
200 ml Milch<br />
2 Eier<br />
Salz<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
Muskat, frisch gerieben<br />
AUSSERDEM<br />
6 kleine Äpfel (à ca. 100 g)<br />
50 g Marzipan<br />
1 EL Haselnussblättchen,<br />
zerkleinert<br />
4 Zweige Thymian, klein<br />
Cayennepfeffer<br />
1 EL Preiselbeerkompott, aus dem Glas<br />
– Die Ente mit Holzspießchen und Küchengarn verschlie<br />
ßen. Auf die Fettpfanne setzen und im heißen<br />
Ofen auf der zweiten Schiene von unten ca. 3 Stunden<br />
garen. Anschließend die Temperatur auf 220° C<br />
hochschalten und die Ente ca. 1 Stunde fertig braten.<br />
– Zwischendurch mit dem ausgelaufenen Bratfett<br />
bepinseln.<br />
– Nach dem Hochschalten der Backofentemperatur<br />
für die Knödel die Schalotten schälen und hacken.<br />
In der zerlassenen Butter andünsten.<br />
– Die Petersilie waschen, trocken schütteln und<br />
hacken. Die Brötchen würfeln, mit der heißen<br />
Milch übergießen und mit Schalotten und<br />
Petersilie vermischen.<br />
– Die Eier unterkneten. Mit Salz, Pfeffer und<br />
Muskat kräftig würzen. Die Brötchenmasse zu einer<br />
Rolle formen und erst in Frischhaltefolie und<br />
dann in Alufolie einwickeln und die Enden fest<br />
zusammendrehen.<br />
– Die Rolle in einem breiten Topf ca. 30 Minuten<br />
knapp siedend gar ziehen lassen. Herausnehmen,<br />
auswickeln und in Scheiben schneiden.<br />
– Das Kerngehäuse der Äpfel ausstechen.<br />
– Die Marzipanflöckchen mit den Nüssen, Thymianblättchen,<br />
Cayennepfeffer und Preiselbeeren<br />
mischen. Die Äpfel damit füllen und in den letzten<br />
15–20 Minuten zur Ente auf die Fettpfanne geben.<br />
– Kurz vor dem Servieren die Serviettenknödel<br />
in der zerlassenen Butter anbraten.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch, Julia<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Backofen auf 100° C vorheizen.<br />
– Die Ente waschen, trocken tupfen. Innen und<br />
außen salzen und pfeffern.<br />
– Für die Füllung die Zwiebel schälen und fein<br />
würfeln. Den Sellerie ebenso fein würfeln.<br />
Die Zwiebelwürfel in der heißen Butter andünsten.<br />
Die Selleriewürfel kurz mitdünsten, salzen und<br />
pfeffern. In eine Schüssel umfüllen.<br />
– Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und würfeln.<br />
Das Brot ebenfalls in Würfel schneiden.<br />
– Äpfel, Brot, Sellerie und Zwiebeln mischen und<br />
Brot, die Eier, Sahne, Nüsse und Thymianblättchen<br />
unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken<br />
und die Ente mit der Masse füllen.<br />
Quinta do Vesuvio Vintage<br />
Port 1994, Vila Nova de Gaia,<br />
Portugal<br />
Das würzige Entenfleisch mit<br />
seiner frischen Füllung und den<br />
weihnachtlichen Beigaben<br />
bringt die kulinarischen Qualitäten<br />
eines Vintage Ports<br />
mittlerer Reife zum Klingen,<br />
so etwa den kraftvollen und<br />
dennoch nuancierten 1994er<br />
der Quinta do Vesuvio.<br />
www.weineausportugal.berlin<br />
€ 110,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 95
gourmet / REZEPTE<br />
ASIA-GÄNSEKEULEN<br />
MIT PAK CHOI<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 30 MIN, GARZEIT CA. 2 STD 20 MIN<br />
MARINIERZEIT CA. 12 STD<br />
ZUTATEN<br />
4 Gänsekeulen<br />
2 rote Chilischoten<br />
3 cm Ingwer<br />
3 Frühlingszwiebeln<br />
2 Knoblauchzehen<br />
4 EL Sojasauce<br />
50 ml Mirin<br />
100 ml Pflaumenwein<br />
Salz<br />
4 kleine Pak Choi<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
1 Handvoll Shisokresse<br />
legen, 50 ml Marinadenflüssigkeit und 50 ml<br />
Wasser angießen und die Keulen im Ofen ca.<br />
2 Stunden braten, dabei die Haut wiederholt<br />
mit Salzwasser bestreichen. Bei Bedarf noch<br />
etwas Wasser angießen.<br />
– Den Pak Choi waschen, putzen und halbieren.<br />
Die Hälften mit in den Bräter legen, salzen,<br />
pfeffern, mit etwas Garfond beträufeln und<br />
noch ca. 20 Minuten mitbraten.<br />
– Den Bräter herausnehmen, den Pak Choi mit<br />
Shisokresse bestreuen und mit den Keulen<br />
servieren.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Die Gänsekeulen waschen, von allem sichtbaren<br />
Fett befreien und trockentupfen.<br />
– Die Chilischoten waschen, putzen und klein würfeln.<br />
Den Ingwer schälen und fein reiben. Die Frühlingszwiebeln<br />
waschen, putzen und klein würfeln.<br />
– Den Knoblauch schälen und in feine Würfel<br />
schneiden.<br />
– Die Gänsekeulen in eine flache Form legen, mit<br />
Chili, Ingwer, Frühlingszwiebeln und Knoblauch<br />
bestreuen und mit der Sojasauce, dem Mirin und<br />
dem Pflaumenwein übergießen. Die Form mit<br />
Folie bedecken und die Keulen über Nacht im<br />
Kühlschrank durchziehen lassen.<br />
– Am nächsten Tag die Gänsekeulen aus der<br />
Marinade nehmen, trockentupfen und<br />
Raumtemperatur annehmen lassen.<br />
– Den Backofen auf 180° C Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen. Die Keulen in einen großen Bräter<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
Shiragiku Junmai Weiße<br />
Chrysantheme, Shiragiku Sake<br />
Brewery, Ibaraki<br />
Dieses Gericht mit seinen intensiven<br />
Reizen benötigt ein<br />
Getränk, das Süße, Schärfe<br />
und Würze einbinden kann:<br />
so etwa einen Sake wie den<br />
Junmai »weiße Chrysantheme«<br />
der Shiragiku Sake Brewery.<br />
Dieser Sake kann bei<br />
Zimmertemperatur oder<br />
lauwarm genossen werden.<br />
www.sake-kontor.de<br />
€ 33,50<br />
Fotos: Stockfood/Jalag/Hoersch, Julia<br />
96<br />
falstaff dez–feb 2019
dez–feb jun <strong>2018</strong> 2019 falstaff 97 97
gourmet / REZEPTE<br />
98<br />
falstaff dez–feb 2019
ORANGENHUHN<br />
MIT VANILLEKAROTTEN<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 1 STD 30 MIN<br />
GARZEIT: 1 STD 10 MIN<br />
ZUTATEN<br />
1 Poularde, ca. 1,4 kg<br />
Salz<br />
6 Zweige Zitronenthymian<br />
1 Bio-Orange<br />
2 EL Butter<br />
1 Msp. Paprikapulver, edelsüß<br />
1 Msp. Curry<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
500 g bunte Möhren<br />
1 EL Puderzucker<br />
1 Vanilleschote, Mark<br />
200 g Maronen, gegart, geschält, vakuumverpackt<br />
50 ml trockener Rotwein<br />
150 ml Gemüsefond<br />
100 ml Orangensaft<br />
50 g eiskalte Butter, in Stücken<br />
immer wieder mit Bratensaft bepinseln.<br />
– Die Möhren schälen und längs vierteln. Den<br />
Puderzucker in einem Topf schmelzen, den Rest<br />
der Butter, Vanillemark und die Möhren zugeben<br />
und unter Rühren andünsten. Die Maronen zugeben,<br />
den Rotwein angießen und alles ca. 7 Minuten<br />
dünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
– Die Poularde aus dem Ofen nehmen. Den<br />
Bratensatz mit dem Fond und dem Orangensaft<br />
ablöschen. Anschließend durch ein feines Sieb<br />
in einen Topf passieren und etwas einreduzieren,<br />
abschmecken und nach Belieben mit der Butter<br />
zu einer cremigen Sauce aufmontieren.<br />
– Das Orangenhuhn auf den Vanillekarotten<br />
anrichten und servieren.<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Backofen auf 200° C Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen. Die Poularde waschen, trocken tupfen,<br />
innen und außen salzen.<br />
– Die Thymianzweige unter die Haut stecken. Hierfür<br />
die Haut vorsichtig mit den Fingern anheben<br />
und leicht vom Fleisch lösen. Dann den Thymian<br />
zwischen Haut und Fleisch schieben.<br />
– Die Orange waschen, in grobe Stücke schneiden<br />
und die Poularde damit füllen. Die Poularde mit<br />
Holzspießchen und Küchengarn verschließen.<br />
– 1 EL Butter in einer Pfanne schmelzen.<br />
Mit Paprika, Curry, Salz und Pfeffer würzen.<br />
– Die Poularde auf ein Blech oder in einen flachen<br />
Bräter legen und mit der Würzbutter bepinseln.<br />
– Im heißen Ofen auf der zweiten Schiene von unten<br />
ca. 60 bis 70 Minuten braten, zwischendurch<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
2017 »Ur-Alte Reben«<br />
Zeltingen Sonnenuhr<br />
Riesling Spätlese<br />
feinherb, Weingut<br />
Selbach-Oster, Mosel<br />
Die feinherbe Spätlese<br />
trägt eigene Zitrusfrucht<br />
zu den Orangen des<br />
Ge-richts bei und bindet<br />
mit ihrer dezenten Süße<br />
die Pikanz von Paprika<br />
und Curry ein.<br />
www.selbach-oster.de<br />
€ 22,–<br />
Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch Julia<br />
dez–feb 2019 falstaff 99
gourmet / REZEPTE<br />
Rezept von Seite 92.<br />
GÄNSEBRUST MIT<br />
KÜRBIS-SCHALOTTEN-GEMÜSE<br />
(FÜR 4 PERSONEN)<br />
ZUBEREITUNGSZEIT: 25 MIN<br />
GARZEIT: 30 MIN<br />
FÜR DIE GÄNSEBRUST<br />
2 Gänsebrüste, à ca. 220 g<br />
30 g Butterschmalz<br />
Salz<br />
Pfeffer, aus der Mühle<br />
1 TL flüssiger Honig<br />
FÜR DAS GEMÜSE<br />
4 Schalotten<br />
600 g Kürbisfruchtfleisch, Hokkaido<br />
2 EL Butter<br />
100 ml Geflügelfond<br />
75 ml trockener Weißwein<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
ZUBEREITUNG<br />
– Den Ofen auf 140° C Unter- und Oberhitze<br />
vorheizen.<br />
– Die Gänsebrüste abbrausen, trocken tupfen<br />
und die Haut mehrfach einschneiden.<br />
Mit Salz und Pfeffer würzen.<br />
– Das Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen<br />
und die Gänsebrüste auf der Hautseite darin<br />
ca. 5 Minuten goldbraun braten, dann wenden und<br />
auf der Fleischseite nur kurz anbraten.<br />
– Die Haut mit dem Honig bepinseln und die<br />
Gänsebrüste auf dem Gitter im Ofen über<br />
einer Fettpfanne 20–25 Minuten rosa garen.<br />
– Inzwischen für das Gemüse die Schalotten<br />
schälen und in Spalten schneiden. Den Kürbis<br />
ebenfalls in mundgerechte Spalten schneiden.<br />
– Die Kürbisspalten zusammen mit den Schalotten<br />
in einem heißen Topf in der Butter 4–5 Minuten<br />
leicht goldbraun braten.<br />
– Mit dem Fond und dem Wein ablöschen, salzen,<br />
pfeffern und zugedeckt ca. 20 Minuten gar dünsten.<br />
– Die Gänsebrust in Streifen schneiden und<br />
zum Gemüse servieren.<br />
GETRÄNKEEMPFEHLUNG<br />
2015 Roussanne Vieilles<br />
Vignes, Château de<br />
Beaucastel, Rhône<br />
Der in diesem Rezept recht<br />
prominente Kürbis lässt die<br />
klassische Begleitung der<br />
Gänsebrust mit einem roten<br />
Châteauneuf-du-Pape eher<br />
problematisch erscheinen –<br />
aber ein weißer Châteauneufdu-Pape<br />
hat die Kraft und<br />
vor allem auch den Schmelz,<br />
um die Gans zu begleiten<br />
und ebenso das Gemüse.<br />
Eine ideale Wahl.<br />
www.weingrube.com<br />
€ 155,–<br />
Fotos: StockFood/Jalag/Hoersch Julia<br />
100<br />
falstaff dez–feb 2019
Weihnachtsgeflügel<br />
Wir liefern Ihr<br />
aus artgerechter Haltung innerhalb von 24 Stunden<br />
Entdecken Sie zum Beispiel unsere Stoppelgans<br />
aus dem Münsterland. Die neun Wochen alte<br />
Gans ist besonders zart und saftig.<br />
Art.: 5502 | ca. 2,2 - 2,8 kg | 25,- €/kg<br />
www.otto-gourmet.de
gourmet / BRÄTER<br />
GUSSEISENBRÄTER:<br />
EINER FÜR ALLES<br />
Von Kupfer bis Teflon, von Eisen bis Email: Die Welt ist voller<br />
Töpfe und Pfannen, die wir alle wollen sollen – dabei reicht meist ein einziges<br />
Kochbehältnis. Wir sagen Ihnen, welches.<br />
TEXT TOBIAS MÜLLER<br />
Der beste aller Bräter ist aus<br />
dickem Gusseisen, emailliert<br />
und rund. Er hat nicht zu kleine<br />
Griffe links, rechts und am<br />
Deckel und einen Durchmesser<br />
von etwa 24 cm. So, jetzt wissen Sie das.<br />
Wenn Sie einfach nur gut kochen und bis<br />
zum Ende Ihres Lebens glücklich mit ihrem<br />
Bräter sein wollen und außerdem ein paar<br />
hundert Euro übrig haben, verschwenden Sie<br />
hier nicht weiter Ihre Zeit. Ziehen Sie jetzt<br />
einfach los und kaufen sich einen Le Creuset-<br />
Topf. Er ist nicht billig, dafür wunderschön,<br />
und wird Sie sicher nicht enttäuschen. Besser<br />
werden Bräter nicht. Für alle anderen, die es<br />
doch noch genauer wissen oder sparen wollen,<br />
holen wir hier weiter aus.<br />
Ein Bräter ist das vielleicht vielseitigste<br />
Küchengerät. Sie können in ihm Fleisch und<br />
Gemüse scharf anbraten und gleich danach<br />
zu einem Eintopf schmoren, in ihm lassen<br />
sich Suppen genauso kochen wie Reis oder<br />
ganze Hühner. Er ist der perfekte Brotbackofen,<br />
funktioniert auf dem Herd als Pfanne,<br />
im Rohr als Topf, und wenn Sie es geschickt<br />
anstellen, dann wird aus ihm selbst auf<br />
einem Lagerfeuer mit ein paar Kohlen eine<br />
Art Backrohr – kurz, wenn Sie ein einziges<br />
Kochgerät mit auf die Insel nehmen müssten,<br />
es sollte ein Bräter sein.<br />
Gusseisen ist für ihn das beste Material,<br />
weil es Hitze sehr gut speichert – das heißt,<br />
selbst wenn die Temperatur Ihres Ofens<br />
oder Ihres Herds schwankt (was sie bei den<br />
allermeisten Heimgeräten tut), sorgt Ihr Bräter<br />
dafür, dass es in ihm ziemlich gleichmäßig<br />
warm ist und es keine heißen oder kalten<br />
Stellen gibt. Je dicker das Gusseisen, desto<br />
besser – zumindest, solange Sie den Bräter<br />
noch heben können. Gleichzeitig ist Gusseisen<br />
fast unzerstörbar und hält auch sehr<br />
hohe, sehr plötzliche Hitze aus, was es an <br />
genehm von einem Römertopf aus Keramik<br />
unterscheidet. Nur fallen dürfen Sie es nicht<br />
lassen, weil er erstaunlich leicht zerbricht.<br />
Bräter, die nicht emailliert sind – etwa die<br />
günstigen Modelle von Ikea – müssen vor<br />
dem Gebrauch eingebrannt werden, ganz<br />
genauso wie eine Gusseisenpfanne. Das ist<br />
nicht schlimm, aber etwas mehr Arbeit.<br />
Außerdem kann blankes Gusseisen an<br />
Gerichte mit viel Säure, etwa Eintöpfe auf<br />
Tomatenbasis, mit der Zeit einen leicht<br />
metallischen Geschmack abgeben. Email<br />
verhindert das und ist außerdem eine ganz<br />
wunderbare Anti-Haft-Beschichtung. Nachteile?<br />
Mir nicht bekannt.<br />
Rund ist in den allermeisten Fällen schlicht<br />
die praktischste Form, weil Herdplatten nun<br />
einmal rund sind und sich Dinge wie Krautrouladen<br />
oder Fleischbällchen ideal hineinschlichten<br />
lassen. 24 cm ist meiner Erfahrung<br />
nach schlicht die ideale Haushaltsgröße für<br />
zwei bis vier Personen und Hobby-Brotbä<br />
cker. Wenn Sie fünf Kinder haben, nehmen<br />
sie das nächstgrößere Modell, wenn sie allein<br />
leben, eine Nummer kleiner.<br />
Zahlreiche Firmen bieten gute Gusseisenbräter<br />
an. Die schwedische Firma Skeppshult<br />
etwa erzeugt besonders massive Gusseisenbräter<br />
(und sehr gute Pfannen), die Firma<br />
Staub ist ein französischer Qualitätsbetrieb.<br />
Selbst Ikea hat sehr günstige Gusseisenbräter<br />
im Angebot, von denen mir einer viele Jahre<br />
sehr gute Dienste geleistet hat. Die Firma<br />
Riess baut eine österreichische, etwas leichtere<br />
Eisenbräter-Version. Und Le Creuset?<br />
Die Firma ist wohl für die letzte Gusseisenbräter-Revolution<br />
verantwortlich: Die Bräter<br />
wurden einst meist mit kleinen Füßen hergestellt,<br />
damit sie über Kohlenfeuer gestellt<br />
werden konnten, und hatten flache Deckel<br />
mit Rand, auf die man glühende Kohlen für<br />
Oberhitze legen konnte.<br />
1925, im Gründungsjahr der Firma, brachte<br />
Le Creuset als Erste einen Topf ohne Füßchen<br />
und mit dem klassischen gewölbten Kuppeldeckel<br />
heraus. Das hat sich als schwer verbesserbar<br />
erwiesen. Jeder der Töpfe, die im<br />
Le-Creuset-Werk in Fresnoy-le-Grand nahe<br />
der französisch-belgischen Grenze produziert<br />
werden, wird von einem eigenen Team kontrolliert,<br />
bevor er verkauft wird. Sie sind dick<br />
sowie emailliert und rund zu haben.<br />
Womit wir wieder beim Anfang und dem<br />
besten aller Bräter wären.<br />
102<br />
falstaff dez–feb 2019
1. CHASSEUR – DE BUYER<br />
Casserole<br />
Gesehen um: € 179,–<br />
Mit einem Durchmesser von 28 cm<br />
lässt sich mit dieser Kasserolle nicht<br />
nur perfekter Braten zubereiten, sie ist<br />
auch für Schmorgemüse und Suppen<br />
bestens geeignet.<br />
www.debuyer-brandshop.com<br />
5. FISSLER special arcana<br />
Bauernpfanne<br />
Gesehen für € 169,–<br />
Die Emaillierung der Innenflächen<br />
unterstützt die Bildung einer Patina,<br />
die für den traditionellen Schmorgeschmack<br />
sorgt. Der dicke, glatte<br />
Boden eignet sich für alle Herdformen.<br />
www.fissler.com<br />
2. LE CREUSET Gourmet-Profitopf<br />
Gesehen für € 255,–<br />
Der Gourmet-Profitopf mit 30 cm<br />
Durchmesser ist ein gusseiserner Allrounder,<br />
der auch als Pfanne einsetzbar<br />
ist. Er ist ideal für Gerichte, die<br />
zuerst scharf angebraten und anschließend<br />
im Backofen gegart werden.<br />
www.lecreuset.de<br />
6. MAUVIEL M’Heritage Bratentopf<br />
Gesehen für € 439,90<br />
Der Kupfertopf ist 2,5 mm dick,<br />
passt sich Temperaturunterschieden<br />
schnell an und verteilt die Wärme<br />
gleichmäßig. Die gusseisernen Griffe<br />
machen den Bräter auch optisch<br />
äußerst attraktiv.<br />
www.mauviel.com<br />
3. SCHULTE-UFER Rustika<br />
Multi-Bräter<br />
Gesehen für € 99,–<br />
Großer Bräter mit 5 l Fassungsvermögen.<br />
Besonderer Reiz: Der Deckel ist ebenfalls<br />
aus emailliertem Gusseisen und kann<br />
auch als Pfanne verwendet werden.<br />
www.schulte-ufer-kg.de<br />
7. WMF Ovaler Gusseisen<br />
Bräter ProfiSelect<br />
Gesehen für € 169,–<br />
Der 30 cm breite Bräter aus emailliertem<br />
Gusseisen läuft vor allem bei<br />
großen Portionen wie ganzem Geflügel<br />
oder Rinderbraten zu Höchstform auf.<br />
www.wmf.com<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
4. SPRING Escale<br />
Gesehen für € 179,–<br />
Der ovale Bräter bringt es auf eine<br />
maximale Breite von 31 cm und<br />
ermöglicht eine extrem schnelle und<br />
gleichmäßige Hitzeverteilung.<br />
www.spring-brandshop.eu<br />
8. STAUB Bräter mit Glasdeckel<br />
Gesehen für € 179,–<br />
Brat- und Röstaromen können sich in<br />
diesem Bräter perfekt entfalten. Der<br />
Glasdeckel macht den Bräter etwas<br />
leichter als seine Kollegen.<br />
www.zwilling-shop.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 103
Das Zeichen für<br />
höchsten Käsegenuss.<br />
Die Schweiz kann auf eine einzigartige, fast 1.000-jährige Käsetradition<br />
zurückblicken. Auch heute noch wird die große Vielfalt an Sorten nach<br />
überlieferten Rezepturen handwerklich gefertigt. Aus tagesfrischer Schweizer<br />
Milch, die zur besten weltweit gehört. Die Käsermeister verzichten freiwillig<br />
auf Zusatzstoffe und Gentechnik, so dass jeder Laib ein reines Naturprodukt<br />
ist und selbst höchste Qualitätsansprüche von Käsegenießern erfüllt.
promotion / KÄSE AUS DER SCHWEIZ<br />
KÄSE AUS DER SCHWEIZ / promotion<br />
Foto: Brigitte Sporrer<br />
QR-Code scannen und<br />
Rezept entdecken<br />
Schweizer Lebensart:<br />
Klassiker mit Schweizer Käse!<br />
Naturbelassener Schweizer Käse – eine jahrhundertealte Leidenschaft. Auch in Klassikern der Schweizer<br />
Küche ist Schweizer Käse ein wichtiger Bestandteil. Ob z.B. im Käsefondue oder Raclette: Beide Nationalgerichte<br />
sind auch hierzulande ein Highlight, für das sich Genießer zusammen mit Freunden oder Familie<br />
gerne viel Zeit nehmen.<br />
SCHWEIZER RACLETTE-<br />
GENUSS<br />
Bei einem Raclette-Abend ist es<br />
ganz einfach, den Alltag hinter sich<br />
zu lassen und die Schweizer Lebensart<br />
zu genießen. Die praktischen<br />
Raclette-Pfännchen lassen sich<br />
vielfältig füllen: Granatapfel oder<br />
Feigen passen beispielsweise hervorragend<br />
zu Schweizer Raclette.<br />
Auch Fleisch und Schinken sowie<br />
viele Gemüsesorten harmonieren<br />
wunderbar mit der zartschmelzenden<br />
Käsespezialität. Wer es ganz<br />
klassisch liebt, genießt dazu nur<br />
Pellkartoffeln und Cornichons.<br />
Übrigens: Die Rinde vom original<br />
Schweizer Raclette ist zum Mitessen.<br />
Denn im Gegensatz zu vielen<br />
anderen Raclettesorten ist diese<br />
nicht mit dem Konservierungsstoff<br />
Natamycin (E235) behandelt.<br />
WELTBEKANNT UND<br />
HÖCHST BELIEBT<br />
Über 600 Käsesorten werden heute<br />
in der Schweiz produziert. Zu den<br />
berühmtesten gehört echter<br />
Schweizer Emmentaler AOP. Im<br />
Gegensatz zu den vielen Kopien hat<br />
nur das nussig-würzige Original<br />
seinen Ursprung im Schweizer<br />
Emmental. Genießer schätzen auch<br />
würzigen Appenzeller ® Käse, der<br />
während der Reife mit der geheimnisvollen<br />
Kräutersulz gepflegt wird.<br />
Und fruchtig-kräftiger Le Gruyère<br />
AOP entsteht seit 1115 nach überlieferter<br />
Rezeptur in Dorfkäsereien.<br />
Ein weltweit einzigartiger Käse ist<br />
Tête de Moine AOP – übersetzt<br />
Mönchskopf – der zu hocharomatischen<br />
Rosetten gedreht wird.<br />
ORIGINAL SCHWEIZER<br />
KÄSEFONDUE<br />
Die Mutter aller Käsefondues ist das<br />
„Moitié-Moitié“: Es besteht je zur<br />
Hälfte aus Le Gruyère AOP und<br />
Vacherin Fribourgeois AOP. Je<br />
nach Schweizer Region werden<br />
verschiedene Käsemischungen fürs<br />
Fondue verwendet – z.B. auch<br />
Appenzeller ® Käse und echter<br />
Schweizer Emmentaler AOP.<br />
Neben Baguettewürfeln und Gewürzgurken<br />
lässt das Käsefondue<br />
viel Raum für kreative Interpretationen:<br />
mit Bündnerfleisch, Pilzen,<br />
Gemüse oder auch Obst wie Birnen<br />
und Weintrauben.<br />
Die abgebildeten Rezepte sowie viele weitere abwechslungsreiche Ideen<br />
finden Sie auf www.schweizerkaese.de<br />
SCHWEIZER KÄSETRADITION<br />
Seit vielen Jahrhunderten werden in der Schweiz die zahlreichen<br />
Käsesorten nach überlieferten Rezepturen aus bester Schweizer Milch<br />
noch von Hand gefertigt. Jeder Laib ist von höchster Qualität und gänzlich<br />
naturbelassen, denn die Käsermeister verzichten bis heute freiwillig<br />
auf jegliche Zusatzstoffe sowie auf Gentechnik.<br />
Jetzt Rezept<br />
entdecken<br />
HEISSE FONDUE-TIPPS:<br />
Pro Person rechnet man ca. 200 g Schweizer Käse. Lassen Sie sich<br />
den Käse frisch an der Theke reiben. Baguette vom Vortag eignet<br />
sich besser zum Eintunken als ganz frisches. Als Getränk passt ein<br />
trockener Weißwein oder schwarzer Tee.<br />
Jetzt Schweizer Käse auf<br />
Facebook und Instagram folgen<br />
dez–feb 112019 / 17 falstaff<br />
105 61
gourmet / WISSENSCHAFT<br />
106<br />
falstaff jun dez–feb <strong>2018</strong>2019
GUT GEKAUT<br />
IST HALB VERDAUT<br />
Eine der grundlegenden Regeln beim Essen lautet: gut kauen, nicht schlingen!<br />
Wer hat das nicht in seiner Kindheit oftmals gehört? Lass dir Zeit! Aber warum?<br />
Macht es satter, macht es schlank? Hilft es, zu verdauen?<br />
Die Antwort ist dreimal Ja! Lesen Sie, was dahintersteckt.<br />
TEXT MARLIES GRUBER ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />
dez–feb jun <strong>2018</strong> 2019 falstaff 107 107
gourmet / WISSENSCHAFT<br />
Jeder, der schon einmal eine F.X.-<br />
Mayr-Kur gemacht hat, kennt das:<br />
Jeden Bissen gründlich kauen und<br />
einspeicheln, bevor man ihn<br />
schluckt. So macht sogar eine Semmel<br />
mit etwas Milch richtig satt. Sie zu verputzen<br />
dauert nämlich eine halbe Ewigkeit<br />
im Gegensatz zur üblichen Hektik. Und das<br />
ist auch schon ein Clou an der Sache: die<br />
Zeit. Schließlich setzt das Sättigungsgefühl<br />
erst etwa 15 bis 20 Minuten, nachdem wir<br />
zu essen begonnen haben, ein. Isst man hastig,<br />
hat man in einer Viertelstunde bereits<br />
viele Kalorien intus, die für ein Sättigungsgefühl<br />
gar nicht nötig gewesen wären. Lässt<br />
man sich hingegen Zeit, spürt man sogar<br />
eher, wann es reicht. Die Sättigungssignale<br />
gehen ans Gehirn. Langsam-Esser essen daher<br />
oft auch weniger als Schnell-Esser. Und<br />
Langsam-Esser zählen oft auch zu jenen<br />
Menschen, die es verstehen, zu genießen.<br />
Nicht nur, dass sie sich mehr Zeit zum Essen<br />
nehmen, sie kosten es im wahrsten Sinne des<br />
Wortes mehr aus. Sie konzentrieren sich auf<br />
den Duft, den Geschmack, die Textur, die Synergien<br />
der einzelnen Komponenten oder der<br />
flüssigen Begleitung. Sie stellen ihre Sinne<br />
»scharf« und erfreuen sich am Gaumenspiel<br />
weitaus mehr als an der schlichten Menge.<br />
Durch das mehrmalige Kauen werden die<br />
Speisen auch gründlicher zerkleinert und mit<br />
dem Speichel vermischt. Damit ergibt sich<br />
die Chance, besser hinzuschmecken. Denn in<br />
der Wechselwirkung mit dem Speichel lösen<br />
sich schon manche Nahrungsbausteine auf,<br />
die dann andere Geschmackskomponenten<br />
aufweisen. So schmeckt die Semmel nach vielem<br />
Kauen eindeutig süßer. Das liegt daran,<br />
dass das stärkeabbauende Enzym Amylase<br />
im Speichel bereits die Semmel in Arbeit<br />
nimmt und die Stärke beginnt, sich in einzelne<br />
Zuckerbausteine zu zergliedern. Außerdem<br />
machen die Schleimstoffe im Speichel die Bissen<br />
erst richtig schlüpfrig und damit schluckfähig.<br />
Etwa 0,5 bis 1,5 Liter Speichel produzieren<br />
wir pro Tag, je nach Wasserstand im<br />
Körper. Trinkt man zu wenig, werden Mund<br />
und Rachen schnell trocken. Das spart einerseits<br />
Wasser ein, andererseits führt es zum<br />
Durstgefühl, und daraufhin wird im Regelfall<br />
das Flüssigkeitsmanko ausgeglichen.<br />
Gut kauen verzögert also nicht nur die Kalorienaufnahme,<br />
sondern ist bereits der erste<br />
108<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019
w<br />
DAS SÄTTIGUNGSGEFÜHL SETZT ERST ETWA<br />
15 BIS 20 MINUTEN, NACHDEM WIR ZU ESSEN<br />
BEGONNEN HABEN, EIN. ISST MAN HASTIG, HAT<br />
MAN IN EINER VIERTELSTUNDE BEREITS VIELE<br />
KALORIEN INTUS, DIE FÜR EIN SÄTTIGUNGS-<br />
GEFÜHL GAR NICHT NÖTIG GEWESEN WÄREN.<br />
Schritt bei der Verdauung. Diese Vorarbeit<br />
macht es dann dem Magen leichter, die Speisen<br />
zu verdauen. Sodbrennen, Magenbeschwerden,<br />
Blähungen und Verstopfungen<br />
sind bei gutem Kauen seltener. Im Magen<br />
wird durch Kontraktionen die Nahrung mit<br />
der Magensäure vermischt, zermahlen und<br />
»angedaut«. Feste Speisen verweilen etwa<br />
ein bis vier Stunden im Magen, Wasser etwa<br />
zehn bis 20 Minuten. Dann wandert der<br />
Nahrungsbrei in den Dünndarm weiter, wo<br />
er zu Ende verdaut wird. Welche Vorarbeit<br />
ordentliches Kauen leistet, zeigt sich manches<br />
Mal, wenn man es nicht schafft. Erbsen<br />
oder auch Maiskörner kann man mitunter<br />
am Ende unverdaut wiederentdecken. Das<br />
MYTHOS<br />
Der Verdauungsschnaps ist<br />
übrigens eine Mär. Hochprozentiges<br />
vermittelt zwar ein wohliges Gefühl<br />
nach deftigem Essen. Das liegt<br />
jedoch daran, dass Alkohol die<br />
Blutgefäße erweitert und die Muskeln<br />
entspannt. Demnach ist auch der<br />
Magen relaxt, die bessere Verdauung<br />
aber nur ein trügerisches Gefühl.<br />
Tatsächlich verzögert sich mit<br />
hochprozentigem Alkohol die Verdauung<br />
sogar. Nach einer üppigen Mahlzeit<br />
helfen dagegen Kaffee und Tee<br />
oder Alkohol bis zu etwa 5 Vol.-% wie<br />
Bier, gespritzter Wein oder Most.<br />
Sie sorgen dafür, dass mehr<br />
Magensäure gebildet wird und bringen<br />
so die Verdauung eher in Schwung.<br />
liegt daran, dass die Magensäure die äußeren<br />
Hüllen von Erbsen oder Maiskörnern<br />
nicht knacken kann. Wurden sie nicht zerbissen,<br />
kann das Innere nicht erschlossen<br />
und verwertet werden.<br />
MAN KANN KAUEN AUCH TRAINIEREN<br />
Empfehlungen zum Kauen reichen von 20-<br />
bis 50-mal pro Bissen. Man muss im Alltag<br />
wohl nicht genau mitzählen, darauf kommt<br />
es nicht an. Die Aufmerksamkeit aufs Kauen<br />
und Schmecken zu lenken, ist bereits ein erster<br />
wichtiger Schritt. Will man »mehr kauen«<br />
trainieren, bieten sich harte Kandidaten<br />
an, also eher Brot als Weichkäse. Auch das<br />
Besteck zwischen den einzelnen Bissen beiseite<br />
zu legen kann eine Hilfe sein, um achtsamer<br />
zu sein, etwas Ruhe und Gelassenheit<br />
beim Essen zu üben und seine kulinarische<br />
Wahrnehmung zu steigern. Denn entscheidend<br />
ist eben nicht nur, was wir essen, sondern<br />
WIE wir essen. Und damit landen wir<br />
einmal mehr bei dem Schluss: Genießen Sie!<br />
Dass sich positive Effekte davon auch auf<br />
der Waage ablesen lassen, zeigen übrigens<br />
Umfragen zum Thema Genuss: Unter den<br />
Genießern war der Anteil jener mit Normalgewicht<br />
am höchsten. Umgekehrt wurden<br />
unter denen, die schnell essen und sich nichts<br />
aus Genuss machen, die meisten (stark)<br />
Übergewichtigen verzeichnet. Gut kauen und<br />
damit langsamer essen kann also durchaus<br />
ein figurfreundlicher Weg sein.<br />
Weitere Food-Facts<br />
aus der Welt der<br />
Wissenschaft:<br />
www.falstaff.com/science<br />
<<br />
dez–feb 2019 falstaff 109
gourmet / STERNEKÖCHE<br />
EINMAL<br />
STERNE<br />
..<br />
UND ZURUCK<br />
Gutes Essen boomt, der Trend zur hochwertigen Ernährung ist ungebrochen,<br />
noch nie gab es in <strong>Deutschland</strong> so viele Spitzenrestaurants. Doch profitieren<br />
die Köche davon? Ein Report darüber, ob sich Haute Cuisine noch lohnt.<br />
TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />
110<br />
falstaff dez–feb 2019
Fotos: Thomas Samson/AFP/picturedesk, StockFood/<br />
Blend Images, Getty Images<br />
Thomas Bühner<br />
gestaltete im<br />
»La Vie« kleine<br />
Kunstwerke wie<br />
»Dorade, Bohne,<br />
Birne«, bis sein<br />
Restaurant im<br />
Sommer abrupt<br />
geschlossen<br />
wurde.<br />
A<br />
n einem sommerlichen Samstagnachmittag<br />
um kurz nach<br />
12 war es still im Restaurant<br />
»La Vie«. High Noon in<br />
Osnabrück. Soeben hatte<br />
Geschäftsführer und Küchenchef Thomas<br />
Bühner, 56, seinem Team eine traurige<br />
Nachricht verkündet: Das »La Vie« macht<br />
nach mehr als zwölf Jahren zu. Ohne Galgenfrist,<br />
ohne Zeit, sich zu verabschieden,<br />
sondern mit sofortiger Wirkung. Schon am<br />
gleichen Abend wurden keine Gäste mehr<br />
bewirtet. Die Entscheidung traf nicht Bühner<br />
selbst, sondern der Investor im Hintergrund,<br />
ein deutsches Schwerindustrieunternehmen.<br />
Man wolle sich im Zuge einer<br />
organisatorischen Neuausrichtung auf die<br />
Stahlherstellung und -verarbeitung konzentrieren,<br />
hieß es in der Pressemitteilung.<br />
Auf einen Schlag erloschen drei Michelin-<br />
Sterne über <strong>Deutschland</strong>. Das mag vernachlässigbar<br />
wirken, betrachtet man den reichlich<br />
bestirnten deutschen Gourmethimmel,<br />
an dem noch immer knapp 300 Michelin-<br />
Sterne leuchten. Dennoch war der Tag im<br />
Sommer ein Tiefschlag für die internationale<br />
Gourmetszene. Und ein symbolischer<br />
Vorgang, der zeigt, wie es um die Rentabilität<br />
der Haute Cuisine bestellt ist. Oder<br />
nicht? <strong>Falstaff</strong>-Autoren aus Österreich,<br />
<strong>Deutschland</strong> und der Schweiz sind der Frage<br />
nachgegangen, ob sich mit einem Restaurant<br />
der obersten Liga wirklich Geld<br />
verdienen lässt. Sie haben mit vielen<br />
Köchen gesprochen und wollten wissen:<br />
Wie geht es der Spitzengastronomie? Spielen<br />
die Sterne noch immer eine große Rolle?<br />
Was ist die Alternative? Die Bilanz, so<br />
viel sei an dieser Stelle schon verraten, fällt<br />
ernüchternd aus: Schwarze Zahlen schreibt<br />
kaum jemand, der auf höchstem Niveau<br />
kocht. Und das, obwohl hochklassiges<br />
Essen so boomt wie noch nie – und seine<br />
OPFER DES HOHEN DRUCKS IN DER KÜCHE<br />
BERNARD LOISEAU<br />
Einer der erfolgreichsten<br />
Köche<br />
in der Geschichte<br />
Frankreichs<br />
nahm sich<br />
2003 das<br />
Leben, kurz<br />
nachdem<br />
»Gault&Millau«<br />
sein Restaurant<br />
um zwei Punkte<br />
herabgestuft hatte.<br />
Urheber in <strong>Deutschland</strong> erstmals die Anerkennung<br />
bekommen, die sie verdienen.<br />
Anfang Oktober im Schloss Bellevue,<br />
Berlin. Die Stühle im Großen Saal stehen<br />
dicht an dicht, in der ersten Reihe sitzen<br />
Koryphäen aus der Kunstwelt: Filmmusik-<br />
Komponist Hans Zimmer ist aus Hollywood<br />
gekommen, Schauspielerin Julia<br />
Jentsch aus der Schweiz, Fotokünstler Wolfgang<br />
Tillmans aus London. Ganz links sitzt<br />
ein weiterer Ausnahmekönner: Christian<br />
Bau, 47 – seit 20 Jahren kocht er auf<br />
»Schloss Berg« im Saarland, seit 2005<br />
hält er seine drei Sterne. An diesem<br />
BENOÎT VIOLIER<br />
Anfang 2016 erschütterte<br />
der<br />
Selbstmord des<br />
damals besten<br />
Kochs der Welt<br />
die Gourmetszene.<br />
Sein<br />
Res taurant im<br />
»L‘Hôtel de Ville«<br />
in der Schweiz<br />
hatte in sämtlichen<br />
Führern Höchstnoten.<br />
<<br />
dez–feb 2019 falstaff 111
gourmet / STERNEKÖCHE<br />
Der Schweizer<br />
Drei-Sterne-Koch<br />
Andreas Caminada<br />
erfindet Gerichte<br />
wie Lammbauch<br />
mit Sanddorn und<br />
Topinambur. Auch<br />
er hat sich nun ein<br />
zweites Standbein<br />
geschaffen.<br />
<<br />
Vormittag bekommt er von Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz<br />
verliehen. »Kunst kann man<br />
nicht nur sehen oder hören, bei Christian<br />
Bau kann man sie vor allem schmecken.<br />
Christian Bau ist ein Koch von Weltrang«,<br />
heißt es in der Laudatio. Eine Ehrung von<br />
höchster Stelle, endlich, doch wirtschaftliche<br />
Sicherheit garantiert auch das nicht.<br />
Einer, der offen darüber spricht, ist der<br />
Hamburger Koch Boris Kasprik, 34. Er<br />
führt sein mit einem Stern ausgezeichnetes<br />
Restaurant »Petit Amour« ohne großen<br />
Geldgeber im Hintergrund. Um die 80<br />
Stunden arbeitet er jede Woche, in schlechten<br />
Zeiten, wenn gerade jemand aus dem<br />
Team krank ist oder gekündigt hat, können<br />
Boris Kasprik, 34,<br />
hat für sein<br />
Restaurant in<br />
Hamburg einen<br />
Stern erkocht.<br />
»Eine Familie kann<br />
ich damit nicht<br />
ernähren«, sagt er.<br />
Arbeitszeiten von 80 Stunden in der Woche sind nicht<br />
ungewöhnlich in der Spitzenküche. Trotzdem bleibt am<br />
Ende oft nur wenig übrig. Viele Angestellte und ein hoher<br />
Wareneinsatz zehren die Gewinne auf.<br />
es auch 120 Stunden werden. Er kommt nie<br />
vor Mitternacht ins Bett, häufig erst gegen<br />
3 Uhr in der Früh, und spätestens am Vormittag<br />
steht er wieder im Laden. Denn<br />
Kasprik gibt ja nicht nur den Takt in der<br />
Küche vor, er ist auch Personalleiter, oberster<br />
Buchhalter und Hausmeister in Personalunion.<br />
Ob er wenigstens gutes Geld verdient<br />
für solch einen Aufwand? »Eine<br />
Familie kann ich damit nicht ernähren«,<br />
sagt Kasprik nüchtern.<br />
Zwar kocht nicht jeder Küchenchef so<br />
produktorientiert wie der Hamburger, der<br />
eine klassisch französische Ausbildung bei<br />
Top-Stars wie Jean-Claude Bourgueil und<br />
Alain Ducasse absolvierte und unter dem<br />
Japaner Seiji Yamamoto arbeitete. Kasprik<br />
kalkuliert mit hohem Wareneinsatz und<br />
sagt: »Für mich ist das wie Weihnachten,<br />
wenn ich einen 12-Kilo-Steinbutt in der<br />
Küche ausnehme und filetiere.« Solche teuren<br />
Edelprodukte gehören eben dazu, auch<br />
wenn sie nicht allein ausschlaggebend sind<br />
für einen Stern. Dazu kommt ein immenser<br />
Personalaufwand – unter Thomas Bühner<br />
arbeiteten zu Spitzenzeiten für 40 Gäste<br />
mehr als 30 Leute im »La Vie«, in fast jeder<br />
Küche eines hochdekorierten Kochs sieht es<br />
ähnlich aus. Zu Recht, meint Bühner:<br />
»Luxus definiert sich auch darüber, in welchem<br />
Grad ich umsorgt werde. Das geht<br />
nicht mit wenigen Mitarbeitern.«<br />
Das Problem: Man muss sie auch bezahlen.<br />
Wer nicht gerade ein Hotel im Rücken<br />
hat, für das ein Haute-Cuisine-Restaurant<br />
Prestigeobjekt ist – meist von anderen<br />
Abteilungen quersubventioniert –, auf dem<br />
lastet der wirtschaftliche Druck schwer.<br />
Etliche Köche, auch bekannte Namen,<br />
reden über Burn-out, psychische Probleme<br />
und stressbedingte Zusammenbrüche, wenn<br />
man sie nicht zitiert. Alkohol und Drogen<br />
sind häufig ein Ventil in der Szene, doch<br />
auch darüber sprechen die wenigsten. Traurige<br />
Zeichen, die die Öffentlichkeit wahrnimmt,<br />
sind Suizide: Der Franzose Benoît<br />
Violier verübte 2016 Selbstmord, nur<br />
<<br />
Fotos: Nils Hasenau, Nina Struve, beigestellt<br />
112<br />
falstaff dez–feb 2019
WILTMANN.<br />
SIEHT MAN.<br />
SCHMECKT<br />
MAN.<br />
www.wiltmann.de
gourmet / STERNEKÖCHE<br />
<<br />
Wo liegt beim Wareneinsatz die magische<br />
Grenze?<br />
Bis 30 Prozent, so lautet die Schulversion, ist<br />
alles noch im grünen Bereich. Darüber wird<br />
es heikel, heißt es. Demgegenüber steht aber<br />
die Sache mit der Qualität. Spitzenprodukte<br />
werden immer rarer und damit auch teurer.<br />
Deswegen gehe ich eher vom Deckungsbeiwenige<br />
Monate, nachdem sein 3-Sterne-<br />
Restaurant im »L’Hôtel de Ville« in Crissier<br />
auf Platz 1 der besten Restaurants gewählt<br />
worden war. Bernard Loiseau, ein anderer<br />
Spitzenkoch aus Frankreich, nahm sich<br />
2003 das Leben – angeblich, weil ein Gourmetführer<br />
die Bewertung seines Restaurants<br />
deutlich herabgestuft hatte.<br />
Mit dem Erfolgsdruck muss man umgehen<br />
können, will man ganz nach oben.<br />
Zusätzlich verdient man kein Geld. Was die<br />
Alternative wäre? Das Konzept ändern, den<br />
Wareneinsatz zurückfahren und auf eine<br />
einfachere Küche setzen. Oder wie Juan<br />
Amador sagt, der früher in Mannheim<br />
kochte und jetzt in Wien auf Weltklasse-<br />
Niveau arbeitet: »Ich kann mir überlegen:<br />
Will ich ein erfolgreicher Geschäftsmann<br />
sein oder will ich ein ganz besonderes Restaurant<br />
haben, eines, das zur Spitze gehört?<br />
Ich und viele meiner Kollegen entscheiden<br />
uns meist für die zweite Variante. Wir müssen<br />
uns aber dann auch irgendwann mit der<br />
Frage der Wirtschaftlichkeit befassen. Denn<br />
diese Frage taucht in jedem Fall irgendwann<br />
auf.« (s. nebenstehendes Interview).<br />
Mit TV-Verträgen zusätzliches Geld zu<br />
verdienen, wie es etwa Szenegastronomen<br />
wie Tim Mälzer machen, dafür haben die<br />
echten Haute-Cuisine-Profis keine Zeit.<br />
»Haben Sie einen von meinen Kollegen<br />
schon mal im Fernsehen gesehen?«, fragt<br />
Thomas Bühner rhetorisch. Der Nachteil<br />
folgt sogleich, denn logischerweise können<br />
diese Köche auch keine Werbegelder verdienen,<br />
weil sie kaum jemand kennt – wer<br />
Mit ständigem Erfolgsdruck muss man umgehen können,<br />
will man ganz nach oben. Manche zerbrechen daran.<br />
<<br />
»DU DENKST,<br />
Juan Amador erhielt 2008 in<br />
<strong>Deutschland</strong> zum ersten Mal<br />
drei Sterne. Jahre später<br />
folgte die Insolvenz. Heute<br />
hat er ein Restaurant in Wien<br />
– und will wieder drei Sterne.<br />
INTERVIEW HERBERT HACKER<br />
FALSTAFF Sie kennen alle Seiten der<br />
Sterne-Gastronomie. Sie haben drei Sterne<br />
bekommen, waren ganz oben, dann die<br />
Insolvenz. Jetzt wieder auf der Jagd nach<br />
dem dritten Stern. Kann sich ein Drei-<br />
Sterne-Restaurant heutzutage überhaupt<br />
noch rechnen?<br />
JUAN AMADOR Das ist nicht einfach zu<br />
beantworten, denn egal, was man tut, wenn<br />
man ein Spitzenprodukt auf den Markt<br />
bringen will, dann ist einem oft die Wirtschaftlichkeit<br />
im Weg. Nehmen wir den<br />
Einkauf in der Küche. Ich kann Forellen um<br />
sechs Euro das Kilo kaufen oder Rotbarben,<br />
die kosten 49 Euro das Kilo. Und dann<br />
kann ich mir überlegen: Will ich ein erfolgreicher<br />
Geschäftsmann sein oder will ich<br />
ein ganz besonderes Restaurant haben, eines,<br />
das zur Spitze gehört? Ich und viele<br />
meiner Kollegen entscheiden uns meist für<br />
die zweite Variante. Wir müssen uns aber<br />
dann auch irgendwann mit der Frage der<br />
Wirtschaftlichkeit befassen, denn sie taucht<br />
in jedem Fall irgendwann auf.<br />
Im »Nobelhart & Schmutzig«<br />
kommen auf 40 Gäste elf<br />
Angestellte – bewusst<br />
wenig im Vergleich zu<br />
anderen Restaurants.<br />
Gerichte wie Rotwild<br />
mit Meerrettich senken<br />
den Wareneinsatz.<br />
Wo entstehen in der Spitzengastronomie<br />
die größten Kosten?<br />
Beim Einkauf, also beim Wareneinsatz, und<br />
beim Personal. Das sind die zwei größten<br />
Killer.<br />
114<br />
falstaff dez–feb 2019
ES K ANN DIR NICHTS PASSIEREN«<br />
Fotos: Photography Marko Seifert, Lukas Ilgner, beigestellt<br />
trag aus (Betrag zur Deckung der Fixkosten,<br />
Anm.). Ich versuche eher einen höheren Umsatz<br />
zu machen, um daraus den Deckungsbeitrag<br />
zu generieren. Ein Beispiel: Wenn<br />
ich jetzt am Tag 1000 Euro Umsatz<br />
mache und einen Wareneinsatz von<br />
25 Prozent habe, dann habe ich einen<br />
Deckungsbeitrag von 750 Euro.<br />
Mache ich aber 5000 Euro Umsatz<br />
am Tag bei 50 Prozent Wareneinsatz,<br />
dann habe ich zwar einen extrem<br />
hohen Wareneinsatz, aber immerhin<br />
2500 Euro Deckungsbeitrag.<br />
Deshalb kann ich mit dem Begriff<br />
Wareneinsatz wenig anfangen,<br />
ich halte das auch nicht mehr für zeitgemäß.<br />
Wenn wir eine gute Auslastung<br />
und einen guten Pro-Kopf-Umsatz haben,<br />
dann werden wir zwar nicht reich, aber es<br />
kann sich ausgehen. Vor allem, wenn dann<br />
noch Werbeverträge und Kochauftritte hinzukommen.<br />
Um wirtschaftlich auf einen grünen Zweig<br />
zu kommen, haben viele Spitzenköche auch<br />
ein Zweitlokal, meistens eine Art Bistro oder<br />
Gasthaus mit wesentlich niedrigeren Preisen.<br />
Sie hatten hier in Wien am Anfang auch<br />
zwei Lokalversionen mit verschiedenen<br />
Preisklassen. Jetzt nicht mehr. Warum?<br />
Das mit dem »einfachen« Zweitlokal hat<br />
bei uns überhaupt nicht funktioniert. Der<br />
Name »Amador« suggeriert offenbar etwas<br />
anderes als eine einfache Küche. Ich liebe<br />
ein gutes Schnitzel, aber man bringt es<br />
nicht mit mir in Verbindung. Gäste sagten<br />
uns oft, ein Gulasch oder ein Beuschl, das<br />
Juan Amador mit <strong>Falstaff</strong>-Autor Herbert Hacker.<br />
Juan Amador: ein Ausnahmekoch,<br />
der alle Höhen und<br />
Tiefen kennt.<br />
ist doch keine Sterne-Küche, da haben wir<br />
uns schon mehr erwartet. Deshalb haben<br />
wir im Vorjahr damit radikal aufgehört<br />
und konzentrieren uns jetzt nur noch auf<br />
unser Hauptrestaurant, mit einer größeren<br />
Küche und einem klaren Ziel.<br />
Dem dritten Stern?<br />
Ja, gar nicht so sehr aus Ego-Gründen, sondern<br />
– das wird Sie vielleicht überraschen –<br />
auch aus wirtschaftlichen Gründen. Denn<br />
wie schon gesagt ist es ein Unterschied, ob<br />
uns ein Restaurant-Tisch pro Person 250<br />
bis 300 Euro Umsatz bringt oder ein Bistro-Tisch<br />
im Schnitt nur 30 bis 50 Euro.<br />
Nun hatten Sie aber schon mal ein Drei-<br />
Sterne-Restaurant in <strong>Deutschland</strong> – mit<br />
dem Ergebnis einer Insolvenz. Was wollen<br />
Sie jetzt besser machen?<br />
Nachdem das damals in Mannheim schiefgegangen<br />
ist, wollte ich eigentlich aus dem<br />
ganzen Sterne-Zirkus aussteigen. Ich hatte<br />
keine Lust mehr. Mir hing dieser ganze Sterne-Wahnsinn<br />
zum Hals raus. Ich habe mich<br />
dann aus privaten Gründen entschieden,<br />
nach Wien zu gehen, um dort eigentlich eine<br />
etwas einfachere Geschichte zu machen. Ein<br />
eher einfaches Wirtshaus, aber doch auch<br />
mit einem Fine-Dining-Bereich. Nur hat<br />
man mir das leider nicht abgekauft. Schon<br />
im ersten Jahr hat uns Michelin zwei<br />
Sterne gegeben. So komisch das<br />
klingt, aber das hat uns nicht geholfen.<br />
Ein Stern wäre okay gewesen,<br />
das hätte auch mein Ego verkraftet.<br />
Aber zwei? Das ist irgendwo<br />
in der Mitte, da willst du doch sofort<br />
den dritten. Vor allem, da ich<br />
ja schon einmal drei Sterne hatte.<br />
Gut, die wollen Sie jetzt wieder.<br />
Bleibt dennoch die Frage nach dem<br />
Unterschied. Wenn es einmal schon<br />
nicht funktioniert hat, warum soll es<br />
jetzt funktionieren? Was haben Sie damals<br />
falsch gemacht?<br />
Wir haben ja in <strong>Deutschland</strong> recht rasch drei<br />
Sterne bekommen, obwohl das gar nicht unser<br />
Ziel war. Aber sie waren plötzlich da. Du<br />
kommst dann in so ein Ding rein, alle wollen<br />
plötzlich was von dir, alle wollen Interviews,<br />
es gibt sogar einen Bericht in der »New York<br />
Times«, du bist plötzlich der Superstar, die<br />
Leute kommen von überall in dein kleines<br />
Fachwerkhaus am Arsch der Welt. Ein halbes<br />
Jahr ausgebucht, du denkst, es kann dir<br />
sowieso nichts passieren, und dann wächst<br />
du, es kommen weitere Restaurants dazu<br />
und eine Kochschule, die viel zu groß ist.<br />
Alles wird dir vor die Füße geworfen. Und du<br />
denkst nie, was passiert, wenn das Ding wackelt.<br />
Und es hat irgendwann gewackelt …<br />
Und genau in dieser Zeit kam auch noch<br />
die Finanzkrise hinzu.<br />
Ganz genau. Ende 2008 ging es los. Unsere<br />
Hauptklientel ist uns damals über Nacht<br />
völlig weggebrochen. Die Frankfurter Banker<br />
waren plötzlich nicht mehr da. Da haben<br />
wir viel Geld verloren. Heute bin ich<br />
wesentlich vorsichtiger. Ich schaue jetzt viel<br />
mehr nach einem Plan B, ich hab immer im<br />
Hinterkopf, dass mir das nicht noch mal<br />
passieren darf. Diese Gedanken hatte ich ja<br />
damals nicht. Heute plane ich viel genauer,<br />
viel enger. Ich war ja damals von mir selbst<br />
geblendet.<br />
dez–feb 2019 falstaff 115
gourmet / STERNEKÖCHE<br />
Konstantin Filippou, einer von Österreichs besten<br />
Köchen, führt neben seinem Wiener Sternerestaurant<br />
das Bistro »O Boufés«. Eine Garantie für höhere<br />
Wirtschaftlichkeit sei das nicht, sagt er.<br />
»Wenn du zu viele<br />
Ausgaben hast und zu<br />
wenige Ein nahmen, dann ist<br />
dein Produkt nicht gut.«<br />
BILLY WAGNER Inhaber »Nobelhart & Schmutzig«<br />
<<br />
außerhalb der Gourmetszene kann<br />
schon den Namen eines Drei-Sterne-Kochs<br />
nennen?<br />
Es braucht also andere Ideen, um die<br />
Wirtschaftlichkeit eines kulinarischen Verwöhntempels<br />
sicherzustellen. Der Klassiker<br />
ist, sich ein zweites Standbein zu erarbeiten.<br />
Etliche Köche, die in der obersten Liga spielen,<br />
betreiben nebenbei noch mindestens ein<br />
Zweitrestaurant oder geben zumindest<br />
ihren Namen für ein solches her. Pierre<br />
Gagnaire, Alain Ducasse, Gordon Ramsay<br />
und andere Stars haben es vorgemacht:<br />
Neben dem Hauptrestaurant gehören zu<br />
ihrem Imperium noch Bistros oder Casual-<br />
Dining-Restaurants, die ihren Namen tragen,<br />
in denen es aber eine etwas schmalspurigere<br />
Küche gibt. Auch der Schweizer Drei-<br />
Sterne-Koch Andreas Caminada hat kürzlich<br />
ein Zweitrestaurant eröffnet.<br />
Eine Subvention fürs Hauptgeschäft? Das<br />
sehen nicht alle so. Konstantin Filippou<br />
etwa, der in der Wiener Innenstadt neben<br />
seinem Zwei-Sterne-Restaurant auch das<br />
Bistro »O Boufés« betreibt, versichert, man<br />
müsse in beiden Betrieben Gewinne erwirtschaften<br />
können, sonst gehe sich die Rechnung<br />
nicht aus. Filippou: »Wir haben zwei<br />
Jahre nur Fine Dining gemacht und es hat<br />
funktioniert. Jetzt haben wir ein Zweitlokal<br />
und verdienen dazu. Aber auch dort muss<br />
streng gerechnet werden, wir haben da keine<br />
Mischkalkulation.«<br />
WIRTSCHAFTLICHKEIT IST MÖGLICH<br />
Deutsche Spitzenköche tun sich schwer<br />
damit; einzig Tim Raue zeigt, wie man mit<br />
mehreren parallelen Konzepten neben dem<br />
Sterne-Restaurant erfolgreich Geld verdienen<br />
kann. »In <strong>Deutschland</strong> wird erwartet,<br />
dass der Koch auch am Herd steht«, sagt<br />
Thomas Bühner. Da ist was dran.<br />
Billy Wagner, 37, in <strong>Deutschland</strong> sicher<br />
einer der klügsten Vordenker in der Gastronomie,<br />
hat eine eigene Meinung zum Thema<br />
– gewohnt radikal. Er betreibt in Berlin das<br />
mit einem Stern prämierte »Nobelhart &<br />
Schmutzig«, für das er stolz als »Komplementär«<br />
fungiert. Das heißt: Im Gegensatz<br />
zu seinen Mitinvestoren haftet er auch mit<br />
seinem Privatvermögen, wenn etwas schiefgeht.<br />
Wagner sagt: »Wenn du zu viele Ausgaben<br />
hast und zu wenige Einnahmen, dann<br />
ist dein Produkt nicht gut! Du musst sicherstellen,<br />
dass sich in deiner Gegend genügend<br />
Leute deine Preise leisten können.«<br />
Das »Nobelhart & Schmutzig« – mit seinem<br />
starken Bezug zu regionalen Produkten<br />
– wurde von Anfang an auf Profitabilität<br />
getrimmt. Die Gäste sitzen an der Theke<br />
rings um die Küche, die Köche reichen die<br />
Teller raus, so spart man Service-Personal.<br />
Statt Steinbutt und Wagyu bekommt man<br />
hier wilde Pfirsiche, von Jägern gesammelt.<br />
Es gibt ein festes Menü, kein à la carte,<br />
»dafür brauchst du einen extra Koch«, sagt<br />
Küchenchef Micha Schäfer. No-Show-<br />
Gebühren und vom Wochentag abhängige<br />
Menüpreise zur besseren Auslastung gehören<br />
ebenfalls dazu. Der Erfolg? Die Belegung<br />
liegt bei nahezu 100 Prozent.<br />
<<br />
Fotos: Per-Anders Jörgensen, beigestellt<br />
116<br />
falstaff dez–feb 2019
KASPERSKIAN / promotion<br />
Natürlich,<br />
einzigartig, rein<br />
Im schönen Wallis hat Kasperskian die ideale Heimat für seine<br />
Störe gefunden. Ihren delikaten Kaviar können Sie nun auch<br />
online bestellen – und gleich am nächsten Tag genießen.<br />
Fotos: beigestellt<br />
U<br />
nweit des Matterhorns, mitten im<br />
Herzen der Schweiz, liegt Leuk-<br />
Susten. Das sind zwei Dörfer, aber<br />
eine Gemeinde – und auch Heimat<br />
von zahlreichen Stören. Kasperskian hat für<br />
die gefährdete Tierart in dieser atemberaubenden<br />
Region einen neuen Lebensraum geschaffen.<br />
Und nun verbringen die Störe ihr<br />
Leben mit erstklassigem Futter in reinem,<br />
kristallklarem Walliser Wasser. Durch ein patentiertes<br />
Verfahren schenken sie uns ihren<br />
Kaviar während eines langen, gesunden Lebens<br />
auf natürliche Art und Weise – und das<br />
nicht nur einmal, sondern viele Male. Kasperskian<br />
ist übrigens der einzige Produzent<br />
von Caviar with Life nach rechtlich anerkannten<br />
internationalen Standards. Caviar<br />
with Life ist zu 100 Prozent rein, natürlich<br />
und frisch, ohne Zusätze oder Konservie-<br />
rungsstoffe, obendrein sorgfältig mit Wasser<br />
aus den Schweizer Alpen gespült. Reinheit,<br />
Geschmack und Textur des Kasperskian<br />
Caviar with Life sind somit exklusiv<br />
und einzigartig. Jede Perle hat ihren eige nen<br />
Charakter, ihre eigene Farbe, Form und<br />
Größe. Jede Dose stammt jeweils von einem<br />
einzelnen Stör. Diesem vollendeten Naturprodukt<br />
fügen wir nichts weiter bei als ein<br />
wenig Salz.<br />
JETZT AUCH ONLINE BESTELLBAR<br />
Um diesen Hochgenuss allen Kaviar-Liebhabern<br />
ermöglichen zu können, wird der<br />
Caviar with Life nicht nur in führenden<br />
Einzelhandelsgeschäften angeboten, sondern<br />
auch im Online-Shop von Kasperskian<br />
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Industriestrasse 120, CH-3952 Susten<br />
T: +41 27 4524242<br />
www.kasperskian.com<br />
info@kasperskian.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 117
promotion / COCA COLA<br />
Einfacher Luxus<br />
Florian Schramm etablierte mit der »Standard Serious Pizza«<br />
eine original neapolitanische Pizzeria in Berlin.<br />
Was ist das Erfolgsgeheimnis?<br />
Das Ziel klingt erstmal<br />
gar nicht so schwer:<br />
»Wir wollen echte neapolitanische<br />
Pizza<br />
backen, die genau so gut<br />
schmeckt wie in der Heimat der<br />
Pizza, also in Neapel selbst.«<br />
Der Mann, der dieses Ziel verfolgt,<br />
hat sich als Standort aber<br />
Berlin-Mitte ausgesucht, rund<br />
1700 Kilometer von der Heimat<br />
der Pizza entfernt. Was die<br />
Sache etwas komplizierter<br />
macht.<br />
War das ein Problem, Herr<br />
Schramm? »Wenn ich etwas<br />
mache in meinem Leben, dann<br />
will ich es zu 100 Prozent original<br />
und authentisch machen«,<br />
sagt Schramm. Alles klar, also<br />
no problemo. Schramm steht in<br />
einer neapolitanischen Gasse,<br />
einen Espresso neben sich. Für<br />
sein Ziel hat er keine Mühen<br />
gescheut. Zusammen mit seinem<br />
wichtigsten Pizzabäcker ist<br />
er nach Italien geflogen, um von<br />
den großen Meistern zu lernen.<br />
In der Stadt, in der es sogar eine<br />
eigene Akademie für Pizzabäcker<br />
gibt. »Für mich war relevant:<br />
Was machen die besten<br />
Pizzerien in Neapel?«, sagt<br />
Schramm. Nun streifen »Head<br />
Pizzaiolo« Alessandro Leonardi<br />
und er durch die Stadt, führen<br />
lange Gespräche mit neapolitanischen<br />
Pizzaioli und sind auf<br />
der Suche nach den besten<br />
Zutaten!<br />
BESUCHE AUF DEM<br />
WOCHENMARKT<br />
Denn das Geheimnis des Originals<br />
liegt eben genau hier: im<br />
Know How und in der Qualität,<br />
die man extra suchen muss.<br />
Leonardi stoppt am Stand eines<br />
Gemüsehändlers auf dem neapolitanischen<br />
Wochenmarkt<br />
und zeigt auf eine Traube<br />
Tomaten, die etwa beerengroß<br />
sind. »Man kann versuchen, sie<br />
Fotos: beigestellt<br />
118<br />
falstaff dez–feb 2019
Bevor Florian Schramm seine<br />
neapolitanische Pizzeria im Berliner<br />
Kollwitzkiez eröffnete, fuhren er<br />
und sein Küchenchef Alessandro<br />
Leonardi etliche Male nach Neapel.<br />
Ihr Ziel: Lernen vom Original.<br />
in einer anderen Region zu finden,<br />
aber es ist nicht dasselbe«,<br />
sagt er. »Die Kombination aus<br />
dem Meer und der Vulkanerde<br />
macht sie perfekt.«<br />
Ein anderes Beispiel betrifft den<br />
Mozzarella. Wer einmal eine<br />
originale neapolitanische Pizza<br />
gegessen hat, weiß, wie wichtig<br />
die weißen Käsekleckse sind,<br />
die weich und aromatisch im<br />
Mund zerlaufen. Schramm und<br />
Leonardi besuchen einen Hof in<br />
Agerola, einer Gemeinde in der<br />
Nähe von Neapel, die berühmt<br />
ist für ihren Käse. Von hier<br />
stammt der Mozzarella für die<br />
Pizzen, hier entsteht er unter<br />
der Aufsicht von alteingesessenen<br />
Bauern, die das Handwerk<br />
von ihren Vätern lernten, als sie<br />
zwölf oder 13 Jahre alt waren.<br />
Originaler Fior di Latte Mozzarella.<br />
»Wenn du eine echte neapolitanische<br />
Pizza machen<br />
möchtest, musst du bestimmte<br />
Zutaten verwenden. Und diese<br />
Art der Zutaten kommt aus<br />
Neapel«, sagt Leonardi.<br />
Inzwischen findet man sie auch<br />
in Berlin-Mitte, im hippen<br />
Lokal von Florian Schramm:<br />
den Mozzarella aus Agerola,<br />
die zertifizierten San Marzano<br />
Tomaten, die am Hang des<br />
Vesuvs wachsen und etliche<br />
weitere, originale Zutaten aus<br />
der Heimat der Pizza. Bevor<br />
sich die Pizzabäcker daran<br />
bedienen, schaffen sie mit<br />
schneller Hand einen dünnen<br />
Fladen aus dem Teig. Woraus<br />
der besteht? Hauptsächlich aus<br />
100 Prozent reinsortigem Mehl<br />
aus Kampanien, natürlich.<br />
Schramm sagt, eine neapolitanische<br />
Pizza habe fünf Bausteine:<br />
»Wasser, Hefe, Mehl, Salz –<br />
und Leidenschaft.« Natürliche<br />
Fermentation und eine Gehzeit<br />
von mindestens 24 Stunden<br />
machen den Teig am Ende so<br />
bekömmlich.<br />
Einmal fertig belegt, wandert<br />
die dünne Pizza in den Ofen,<br />
natürlich in einen Original-Kuppelofen<br />
aus Neapel, in dem die<br />
Fladen in nur 60 bis 90 Sekunden<br />
und bei knapp 500 Grad<br />
Celsius fertig gebacken werden.<br />
EIN KLASSIKER,<br />
DER ZUM ORIGINAL PASST<br />
»Wenn man nach einem Standard<br />
arbeitet, dann wird dieser<br />
Standard zu etwas Originalem«,<br />
sagt Schramm. In seinem<br />
vollbesetzten Restaurant, das er<br />
konsequent »Standard Serious<br />
Pizza« genannt hat, sieht man,<br />
wie richtig er damit liegt. Was<br />
trinkt man zu einer solchen Pizza,<br />
die der Pizzaiolo mit der<br />
Schaufel frisch aus dem Ofen<br />
hebt? Zu einem einfachen<br />
Stück Luxus, mit ein paar<br />
Tropfen Olivenöl, zerschmolzenem<br />
Käse und einem Rand, der<br />
Blasen wirft? Keine Frage: eine<br />
eiskalte Coca-Cola aus der originalen<br />
Glasflasche.<br />
Buon appetito!<br />
INFO<br />
Eine Webserie, die sich auf die<br />
Spuren von Originalgerichten<br />
begibt, findet man auf<br />
www.youtube.com/originalway<br />
dez–feb 2019 falstaff 119
gourmet / CATERING<br />
KÄFER<br />
Münchner Branchengröße<br />
Als renommierte Pioniere des Event-<br />
Caterings haben die Käfers, heute<br />
unter der Leitung von Michael Käfer,<br />
wohl schon Hunderttausende Gäste<br />
glücklich gemacht. Mit einem Jahresumsatz<br />
von mehr als 140 Millionen<br />
Euro zählt Käfer heute zu den Branchenführern<br />
in <strong>Deutschland</strong>.<br />
GROSSE ..<br />
BUHNE<br />
FÜR KLEINE<br />
GERICHTE<br />
Spektakuläre Auftritte, Food-Shows und wahnwitzige Logistik<br />
im Hintergrund: Das Geschäft rund ums Catering wird immer<br />
pompöser und aufwendiger. Aber wer sind heute die<br />
Big Player und wohin gehen die Trends? Eine Analyse.<br />
TEXT PHILIPP ELSBROCK MITARBEIT MICHAEL PECH<br />
Fotos: thorsten jochim, beigestellt<br />
120<br />
falstaff dez–feb 2019
dez–feb 2019 falstaff<br />
121
gourmet / CATERING<br />
BROICH<br />
Rheinischer Traditionalist<br />
Auf mehr als 125 Jahre Familientradition<br />
blickt das Unternehmen<br />
von Georg W. Broich<br />
zurück. Neben dem Stammsitz<br />
in Meerbusch verfügen die<br />
Rheinländer über etliche Partner-Locations,<br />
die für Hochzeiten,<br />
Firmen-Events und andere<br />
Großveranstaltungen genutzt<br />
werden.<br />
e<br />
»DURCH DIE BRILLE DES GASTS SEHEN«<br />
Catering-Papst Michael Käfer über bayerisches Bier in Marokko und den perfekten Gastgeber.<br />
FALSTAFF Lieber Herr Käfer, Sie sind Profi.<br />
Was zeichnet einen guten Gastgeber aus?<br />
MICHAEL KÄFER Ein guter Gastgeber freut<br />
sich erst einmal wahnsinnig, dass seine Gäste<br />
kommen, und zeigt das auch. Bei Geburtstagsfeiern<br />
sage ich oft: Mach es doch andersrum<br />
und schenk deinen Gästen eine Kleinigkeit.<br />
Eine Lieblings-CD oder irgendwas Kleines, das<br />
nicht teuer, aber persönlich ist. Dann spielt die<br />
Sitzordnung natürlich eine wichtige Rolle. Die<br />
richtigen Gäste muss man nebeneinandersetzen,<br />
um die Kommunikation zu steuern. Wir<br />
machen neuerdings die Tische so schmal wie<br />
möglich, dann sitzen die Gäste extrem nebeneinander<br />
und unterhalten sich mehr.<br />
Was ist Ihr Eindruck, was essen die Leute<br />
momentan am liebsten?<br />
Es gibt den Trend zum normalen Essen, aber<br />
das richtig perfekt gemacht. Ohne viel Chichi,<br />
gar nicht kompliziert. Es dürfen ruhig Karotten<br />
oder Wirsing sein, nicht unbedingt exotisch.<br />
Aber die Karotten müssen dann auch nach<br />
Karotten schmecken, und das Fleisch darf keine<br />
beliebige Massenware sein.<br />
Wie gelingen aufwendige Inszenierungen?<br />
Man braucht eine genaue Planung bis ins letzte<br />
Detail. Ein Beispiel: Ich habe letztens ein<br />
wunderschönes Fest in Marrakesch gemacht<br />
für eine bayerische Runde. Mit Kamelreiten<br />
und so weiter. Eine Viertelstunde später stand<br />
ein bayerisches Festzelt mitten in der Wüste.<br />
Da war das größte Problem, bayerisches Bier<br />
ins Land zu bringen, weil es so schwierig ist,<br />
das einzuführen. Umgekehrt könnten wir auch<br />
in München das perfekte marokkanische Essen<br />
organisieren.<br />
Sie sind seit 23 Jahren allein verantwortlich<br />
fürs Catering, sind Sie noch aufgeregt<br />
vor Veranstaltungen?<br />
Ja, vor jeder! Es gibt keine Veranstaltung, bei<br />
der ich vorher nicht leicht nervös bin – wie ein<br />
Schauspieler, der Lampenfieber hat. Wir haben<br />
eine Irrsinns-Verantwortung. Für unsere Gäste<br />
ist es ja ein ganz besonderer Tag, egal ob für<br />
Privatpersonen oder für Unternehmen. Hochzeit,<br />
Taufe, das macht man nicht so oft. Oder<br />
es wird ein neues Produkt vorgestellt oder ein<br />
Firmenjubiläum – da stecken viel Mühe und<br />
Geld dahinter. Mir ist ganz wichtig, dass man<br />
die Themen durch die Brille des Gastes sieht.<br />
122<br />
falstaff dez–feb 2019
Fotos: Broich Premium catering GmbH, daniel Sommer, Christian Wittmann,beigestellt<br />
M<br />
it großem Reichtum lassen<br />
sich verrückte Dinge<br />
anstellen. Man kann<br />
wieder spielen wie ein<br />
Kind. Zum Beispiel am<br />
Geburtstag. Ein krachendes Fest feiern,<br />
seine besten, sagen wir, 200 Freunde einladen<br />
und ein ganzes Wochenende Spaß<br />
haben. Für den Abend lässt man sich ein<br />
Motto einfallen, zum Beispiel Spanien.<br />
Dann kommt Ulrich Dahlmann ins Spiel.<br />
Er schickt sein Team zum Geburtstagskind<br />
und lässt im Garten kleine spanische Bars<br />
aufbauen, in denen es frisch zubereitete, originale<br />
kleine Tapas gibt. Am Morgen danach<br />
steht ein Hendlwagen bereit, für den deftigen<br />
Brunch gegen den Kater. Ein solcher<br />
Geburtstagsspaß kostet dann vielleicht so<br />
viel wie ein Reihenhaus, aber warum nicht?<br />
TRÄUME WAHR MACHEN<br />
Ulrich Dahlmann, 47, erfüllt Träume –<br />
auch ein Szenario wie im Einstieg hat er<br />
bereits erlebt. Manchmal ist es ein romantisches<br />
Dinner für zwei, mit Tellerkreationen,<br />
die locker mit denen von Sterneköchen mithalten<br />
können. Mal ist es eine Hochzeit für<br />
500 Leute, bei der das Paar mit dem ><br />
DAHLMANN<br />
Fine Dining im großen Stil<br />
Vor elf Jahren gründete Ulrich Dahlmann<br />
(r.) in München sein eigenes<br />
Catering-Unternehmen, nachdem er<br />
bei anderen Branchengrößen Erfahrungen<br />
gesammelt hatte. Inzwischen<br />
betreut er mehr als 560 Veranstaltungen<br />
im Jahr und hat sich insbesondere<br />
auf Highend-Eventcatering spezialisiert<br />
– vom Candlelight-Dinner mit<br />
Fine Dining bis zu Großveranstaltungen<br />
mit mehreren tausend Gästen.<br />
dez–feb 2019 falstaff<br />
123
gourmet / CATERING<br />
KIRBERG<br />
Musikalische Grundlagen<br />
Mit der Bewirtung der Rolling Stones<br />
ging es für Gründerin Jutta Kirberg los –<br />
seit sie 1982 für die Rockstars im Müngersdorfer<br />
Stadion in Köln caterte, ist sie<br />
enorm gewachsen. Mittlerweile zählen<br />
auch andere Klienten als Musiker zu<br />
ihrer Kundschaft, gleich geblieben ist<br />
hingegen der Fokus auf gute Zutaten.<br />
Mehr als 100 Mitarbeiter arbeiten in der<br />
Kölner Zentrale, zum Portfolio gehören<br />
auch Messen und Restaurants.<br />
><br />
Hubschrauber eingeflogen wird. Ein<br />
Kunde besitzt ein Chalet in den Alpen und<br />
wünscht sich eine Party mit Kitzbühel-<br />
Atmosphäre? Kein Problem, Dahlmann<br />
schickt seine Mannschaft hin und organisiert<br />
ein Winter-BBQ. Kellner mit Fellmützen<br />
servieren kleine Häppchen auf Holzscheiben,<br />
dazu legt ein DJ auf. Weitere<br />
Extrawünsche? Jederzeit möglich.<br />
Selbst in der verrückten Welt des Event-<br />
Caterings ist der Job von Dahlmann nicht<br />
alltäglich. Er hat Karl Lagerfeld bewirtet,<br />
Top-Manager mit ihren Gattinnen, er hat<br />
ein Bühnendinner in der Bayerischen<br />
Staatsoper ausgerichtet und kennt sämtliche<br />
Luxusfirmen zwischen Bugatti und Bulgari.<br />
Für das 24-Stunden-Rennen von Le<br />
Mans baut er mit seiner Mannschaft ein<br />
temporäres VIP-Restaurant auf der Strecke<br />
auf, das jeden Tag sechs Vorspeisen, acht<br />
Hauptgänge und fünf Desserts anbietet.<br />
><br />
Fotos: Johannes Dreuw Photography, beigestellt<br />
124<br />
falstaff dez–feb 2019
Große Festtagsverkostung<br />
mittwoch, 5.<br />
bis samstag,<br />
8. dezember <strong>2018</strong><br />
mittwoch bis freitag<br />
bis 20.00 uhr<br />
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Barauszahlungen (auch von Teilbeträgen) sind nicht möglich. Ein Gutschein pro Kunde/<br />
Kundin einlösbar; nicht kumulierbar. Gilt nicht für Spirituosen und Subskriptionsangebote.
gourmet CATERING<br />
gourmet / CATERING<br />
»Gutes Essen braucht kein<br />
Chichi. Aber dann müssen<br />
Karotten auch nach<br />
Karotten schmecken.«<br />
MICHAEL KÄFER Chef von Käfer Catering<br />
KUFFLER<br />
Vielseitiger Familienbetrieb<br />
Bekannt ist der Fullservice-Caterer<br />
vor allem durch das Weinzelt auf dem<br />
Oktoberfest. Stammgeschäft ist aber<br />
nach wie vor das Catering im Premium-Segment,<br />
das von diversen<br />
Standorten aus betrieben wird.<br />
Gegründet von Roland Kuffler, führen<br />
heute die beiden Söhne Stephan und<br />
Sebastian das Unternehmen, zu dem<br />
auch einige Restaurants in München,<br />
Frankfurt und Wiesbaden gehören.<br />
KOFLER & KOMPANIE<br />
Spezialist für ausgefallene Konzepte und internationale Einsätze<br />
In mittlerweile sechster Generation führt CEO Klaus Peter Kofler den Caterer – seine Vorfahren<br />
belieferten den deutschen Kaiser. Mit seinem Prêt-à-diner-Konzept war der gelernte<br />
Konditor und studierte Wirtschaftswissenschaftler Vorreiter der Pop-up-Restaurants, die heute<br />
in vielen Großstädten beliebt sind. Kofler & Kompanie zählt zu den Größten der Branche.<br />
><br />
Und zwar auf einem Niveau, um das ihn<br />
manche Sterneköche beneiden würden.<br />
In den vergangenen Jahren hat sich ein<br />
extrem spezialisiertes Catering-Segment<br />
entwickelt, das insbesondere auf die Oberschicht<br />
abzielt. Dahlmann ist so gut, dass er<br />
auf seinem Terrain kaum jemanden fürchten<br />
muss. Durchschnittlich betreute er im<br />
vergangenen Jahr mehr als zehn Veranstaltungen<br />
pro Jahr, sein Umsatz betrug 10<br />
Millionen Euro. Das ist wenig im Vergleich<br />
zu anderen deutschen Größen wie Käfer,<br />
Kofler & Kompanie oder Kuffler, die teilweise<br />
Umsätze im dreistelligen Millionenbereich<br />
machen. Für Dahlmann ist die<br />
Sache trotzdem klar. Auf die Frage, ob er<br />
weiter wachsen will, sagt er: »Blödsinn, wir<br />
brauchen kein Office in Berlin.«<br />
Bevor er 2007 zusammen mit seiner Frau<br />
Evelyn seine eigene Firma gründete, hatte<br />
Dahlmann Erfahrung bei einem anderen<br />
großen Spieler der Branche gesammelt: Er<br />
arbeitete als <strong>Deutschland</strong>-Chef für den<br />
österreichischen Catering-Giganten Do &<br />
Co, der in <strong>Deutschland</strong> nur noch für Großkunden<br />
catert, etwa in der Münchner Allianz-Arena<br />
oder beim Springreit-Turnier<br />
Aachen.<br />
»Kochen ist auch bei großen Mengen<br />
kein Fließbandjob, man schmeckt die Leidenschaft<br />
heraus, das ist eine Tatsache«,<br />
sagt Attila Dogudan, der Vorstandsvorsitzende<br />
von Do & Co. Das börsennotierte<br />
Cateringunternehmen mit Sitz in Wien<br />
zählt mit einem Umsatz von rund 900 Millionen<br />
Euro pro Jahr international zu den<br />
Größen der Branche. Weltweit sind 11.000<br />
Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Einer davon ist Gerit Quintus. Als Do&-<br />
Co-Küchenchef ist der Salzburger unter<br />
anderem für die Formel-1-Caterings verantwortlich.<br />
Shanghai, Melbourne, Montreal –<br />
gute 150 Tage im Jahr ist er im Auftrag des<br />
perfekten Genusserlebnisses unterwegs.<br />
><br />
Fotos: beigestellt<br />
126<br />
falstaff dez–feb 2019
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gourmet / CATERING<br />
»Standards sind nicht mehr<br />
gefragt, es geht darum, das<br />
Besondere zu erschaffen.«<br />
JUTTA KIRBERG Gründerin von Kirberg Catering<br />
DALLMAYR<br />
Feinkost-Expertise<br />
Eine gute Basis für das schnelllebige Event-Catering-Geschäft<br />
bietet das Münchner Feinkostgeschäft.<br />
Von hier aus werden Köche eingesetzt, die Zutaten<br />
stammen auch aus dem Sortiment. Vor zehn Jahren<br />
kam eine Dependance in Berlin dazu, mittlerweile<br />
betreut man mehr als 800 Veranstaltungen im Jahr.<br />
><br />
»Egal, wo auf der Welt wir ein Event<br />
becatern dürfen, unsere Ansprüche sind<br />
immer dieselben: qualitativ höchstwertige<br />
Ware, jedes Essen wird von null weg frisch<br />
produziert. Und das weltweit«, sagt Quintus,<br />
der zuvor etwa im »Carpe Diem« in<br />
der Salzburger Getreidegasse werkte. Köche<br />
wie er, sind längst heiß begehrt am hart<br />
umkämpf ten Markt der Caterer.<br />
Insbesondere im absoluten Premium-<br />
Bereich macht ein Koch den Unterschied –<br />
Essen ist in diesen Kreisen zu einem Statussymbol<br />
geworden. So wundert es nicht, dass<br />
Kooperationen mit Sterneköchen geläufig<br />
sind: Der Frankfurter Anbieter FPS Catering<br />
kooperiert mit Klaus Erfort, bei Dahlmann<br />
kommen häufig Spitzenköche zu Inhouse-<br />
Workshops, um das Kochteam auf den<br />
aktuellsten Stand zu bringen. Anderswo<br />
nehmen die Küchenchefs es gleich selbst in<br />
die Hand: Der Hamburger Zwei-Sterne-<br />
Koch Karlheinz Hauser oder Harald Rüssel<br />
von der Mosel haben neben ihrem Stammgeschäft<br />
mit dem Catering noch ein weiteres<br />
Standbein erschaffen. Rüssel setzt dann seine<br />
Vorstellung von produktorientierter<br />
Regionalküche um, Hauser fliegt auf<br />
Wunsch sogar ins Ausland.<br />
CELEBRATE<br />
STREETFOOD<br />
Mit Foodtrucks zum Erfolg<br />
Zwei ehemalige Unternehmensberater<br />
orientierten sich neu und<br />
verwirklichten als Streetfood-<br />
Caterer ihre Ziele. Zum Portfolio<br />
gehören 14 Foodtrucks, weshalb<br />
sich das zeitgemäße Angebot vor<br />
allem an ein junges, hippes Publikum<br />
richtet. Die Bandbreite reicht<br />
von BBQ und mexikanischen Burritos<br />
über Pizza und Pasta bis hin<br />
zu einem mobilen Weihnachtsmenü<br />
– auf Wunsch auch für<br />
Indoor-Veranstaltungen.<br />
TREND ZUR NACHHALTIGKEIT<br />
Immer geht es darum, in einem hochindividuellen<br />
Markt einen eigenständigen Auftritt<br />
zu absolvieren. »Mit einer Veranstaltung<br />
unterstützen wir die Persönlichkeit des<br />
Gastgebers«, sagt Jutta Kirberg, deren<br />
Unternehmen in Köln ebenfalls zu den großen<br />
Spielern gehört. »Standards sind nicht<br />
mehr gefragt, sondern es geht darum, das<br />
Besondere zu erschaffen.« Die Herkunft der<br />
Zutaten sei deshalb enorm in den Vordergrund<br />
gerückt, bestätigt auch Richard<br />
Schmitz, Vertriebsleiter von Kuffler Catering:<br />
»Nachhaltigkeit ist ein großes Thema geworden.«<br />
Ulrich Dahlmann bringt deshalb<br />
manchmal Schnaps und aromatischen Saft<br />
vom Obsthof seiner Eltern zu Veranstaltungen<br />
mit. Mehr Bio geht nicht.<br />
<<br />
Fotos: 2015 stefan randlkofer, felix.sehr@gmail.com, beigestellt<br />
128<br />
falstaff dez–feb 2019
gourmet / CATERING<br />
TIPPS &<br />
ADRESSEN<br />
ÜBERREGIONALE<br />
ANBIETER<br />
CELEBRATE STREETFOOD<br />
Insbesondere eine jüngere Foodie-Zielgruppe interessiert<br />
sich für das Angebot von »Celebrate Streetfood«:<br />
Mit ihren individuellen Foodtrucks bedienen<br />
die Frankfurter unkonventionelle Wünsche zwischen<br />
Hot Dog, BBQ und Pizza.<br />
T: +49 69 348774986<br />
www.celebratestreetfood.de<br />
BROICH<br />
Eines der traditionsreichsten Catering-Unternehmen<br />
in <strong>Deutschland</strong>. Georg W. Broich hat viel<br />
Erfahrung mit Businesscatering gesammelt, bietet<br />
seine Dienste aber auch für private Feiern an. Das<br />
Food-Angebot ist divers und reicht von rheinischer<br />
Küche bis hin zu asiatisch inspirierten Tellern.<br />
Böhlerstraße 1, 40667 Meerbusch<br />
T:+49 211 602030, www.broich.catering<br />
DAHLMANN<br />
Für das, was Ulrich Dahlmann macht, gibt es nur<br />
eine Bezeichnung: absolutes Top-Niveau. Der erfahrene<br />
Caterer richtet sich an eine Premium-Kundschaft<br />
und bringt bundesweit Haute Cuisine in Privathäuser<br />
und zu Großveranstaltungen.<br />
Mies-van-der-Rohe-Straße 4, 80807 München<br />
T: +49 89 30658980, www.dahlmann-catering.de<br />
DALLMAYR<br />
Wichtiges Standbein neben dem Feinkostgeschäft<br />
und dem Gourmetrestaurant bildet das Catering.<br />
Mehr als 800 Veranstaltungen im Jahr liefern<br />
einen reichen Erfahrungsschatz.<br />
Dienerstr. 14–15, 80331 München<br />
T: +49 89 2135 383, www.dallmayr.com<br />
KÄFER<br />
Vermutlich <strong>Deutschland</strong>s bekanntester Caterer:<br />
Käfer ist nach wie vor eine solide Anlaufstelle für<br />
Feiern aller Art. Vor mehr als 50 Jahren als Partyservice<br />
gegründet, ist das Unternehmen mittlerweile<br />
einer der größten Spieler am Markt.<br />
Trogerstraße 48, 81675 München<br />
T: +49 89 4168235<br />
www.feinkost-kaefer.de/catering<br />
KIRBERG<br />
Von Köln aus steuert Jutta Kirberg die Geschicke<br />
des Premium-Caterers, der sich sowohl an Privatleute<br />
wie auch an Unternehmen richtet. Regelmäßige<br />
Kochworkshops mit Koryphäen wie Nils Henkel<br />
schulen die eigene Mannschaft.<br />
Deutz-Mülheimer-Str. 109, 51063 Köln<br />
T: +49 221 2848200, www.kirberg-catering.de<br />
KOFLER & KOMPANIE<br />
Der ehemalige Springreiter Klaus Peter Kofler entwickelte<br />
sein Unternehmen zu einem der Branchenführer,<br />
immer wieder fällt er mit spektakulären<br />
Veranstaltungen auf. Die Zusammenarbeit mit<br />
renommierten Köchen gehört zum Ablauf.<br />
Linkstraße 12, 10785 Berlin<br />
T: +49 30 2592890, www.koflerkompanie.com<br />
KUFFLER<br />
Der Fullservice-Anbieter hat Standorte in München,<br />
Wiesbaden und Frankfurt, von denen aus er bundesweit<br />
agiert. Privat- und Geschäftskunden zählen<br />
gleichermaßen zur Klientel.<br />
Residenzstraße 12, 80333 München<br />
T: +49 89 2907050, www.kuffler.de<br />
SÜLLBERG – KARLHEINZ HAUSER<br />
Wenn gewünscht, fliegt Sternekoch Karlheinz Hauser<br />
für Caterings auch ins Ausland. Üblicher sind<br />
Veranstaltungen hierzulande, die mit einer großen<br />
kulinarischen Bandbreite abgedeckt werden.<br />
Süllbergterrasse 12, 22587 Hamburg<br />
T: +49 40 86625235, www.suellberg-hamburg.com<br />
REGIONALE<br />
ANBIETER<br />
BEAN & BELUGA<br />
Für Dresden und Umgebung ist das Catering von<br />
Spitzenkoch Stefan Hermann erste Wahl, auch weitere<br />
Anfahrten nimmt man in Kauf. Das Angebot<br />
reicht von Gourmet-Catering bis zu klassischer<br />
gutbürgerlicher Küche.<br />
Bautzner Landstr. 32, 01324 Dresden<br />
T: +49 351 44008800, www.bean-and-beluga.de<br />
ESSKULTUR<br />
Die Stuttgarter Spezialisten für Fingerfood richten<br />
sich an ein Publikum »zwischen fünf und 5000 Personen«.<br />
Auf Wunsch bringen sie Cocktail-Experten<br />
oder Spitzenköche mit auf Veranstaltungen.<br />
Kranstr. 8, 70499 Stuttgart<br />
T: +49 711 76100520, www.esskultur.biz<br />
FPS CATERING<br />
Das Frankfurter Unternehmen bietet seine Services<br />
für den Großraum Rhein-Main an. Auf Anfrage<br />
arbeitet man hier mit dem Drei-Sterne-Koch Klaus<br />
Erfort zusammen.<br />
Ferdinand-Porsche-Straße 17–19, 60386 Frankfurt<br />
T: +49 69 678 305732, www.fps-catering.de<br />
HOBENKÖÖK<br />
Ähnlich wie in der namensgebenden Markthalle<br />
bieten Thomas Sampl und sein Team für den Großraum<br />
Hamburg auch im Catering eine regionale<br />
Produkteküche an. Sampl ist bei Bedarf auch bei<br />
den Veranstaltungen präsent.<br />
Eiffestraße 80, 20537 Hamburg<br />
T: +49 40 22865538, www.catering.hobenkoeoek.de<br />
JANTE<br />
Eigentlich steht Sternekoch Tony Hohlfeld nur in<br />
seinem eigenen Restaurant, für exklusive Anfragen<br />
kocht er aber in Hannover für bis zu 100 Personen.<br />
Marienstraße 116, 30171 Hannover<br />
T: +49 511 54555606, www.jante-restaurant.de<br />
KAISERWETTER<br />
Für den Raum Hamburg ist der kleinere Anbieter<br />
ein beliebter Partner. Auf der Karte stehen rustikale<br />
Stullen genauso wie mediterran geprägte<br />
Arrangements.<br />
Bleichenbrücke 11, 20354 Hamburg<br />
T: +49 40 342902, www.kaiserwetter-catering.de<br />
RÜSSELS LANDHAUS<br />
Harald Rüssel bietet für sein Catering eine<br />
Mischung aus Spitzenküche und Bistroküche an, die<br />
Wert auf exzellente Zutaten legt.<br />
Büdlicherbrück 1, 54426 Naurath/Wald<br />
T: +49 6509 91400, www.ruessels-landhaus.de<br />
Illustration: florence Stoiber<br />
130<br />
falstaff dez–feb 2019
Das macht Bio-Milchprodukte so besonders<br />
Bio-Milchprodukte aus der Andechser Molkerei schmecken natürlicher und besser, da in<br />
Andechs konsequent auf Nachhaltigkeit gesetzt wird. Ein Verfahren macht den Unterschied.<br />
Ein Fußballfeld<br />
für jede Kuh<br />
... ist gut für die Tiere. Eine in <strong>Deutschland</strong><br />
einzigartige Weideprämie von Andechser<br />
Natur sorgt mit dafür, dass pro Kuh mehr<br />
als ein Fußballfeld als Weidefläche zur Verfügung<br />
steht. Die Tiere leben in Herden-<br />
Gemeinschaften, finden natürliches Futter<br />
und genießen den großzügigen Auslauf.<br />
Die Weiden selbst sind saftig und kräftig.<br />
Sie haben im Vergleich zu normalen<br />
Wiesen eine stärkere Humusschicht, mehr<br />
Artenvielfalt und mehr Pflanzenarten,<br />
was wichtig für den Nährstoffgehalt ist.<br />
Bio-Bauern arbeiten ganz im Sinn der nachhaltigen<br />
Kreislaufwirtschaft. Sie pflegen ihre<br />
Wiesen ökologisch und schon immer ohne<br />
chemische Pflanzenschutzmittel oder synthetische<br />
Dünger. Das ist gut für die Kühe<br />
und gut für den Geschmack der Milch.<br />
Alles was<br />
Vertrauen braucht<br />
... ist Verantwortung und Transparenz.<br />
Verantwortungsvolle Produktion geht<br />
nur mit fairen Preisen. Die Bio-Molkerei<br />
Andechser verhandelt alle zwei Monate die<br />
Preise mit den Bio-Bauern neu. Persönlich<br />
und auf Augenhöhe. Der partnerschaftliche<br />
Umgang erfolgt ebenso mit allen Mitarbeitern,<br />
die allesamt für Andechser Natur<br />
stehen und täglich die Kunden durch ihre<br />
Arbeit begeistern wollen. Die Andechser<br />
Natur Familie.<br />
Wenn<br />
630 Bio-Bauern<br />
Familienbetriebe<br />
... aus Überzeugung nach strengen Richtlinien<br />
zertifiziert sind, aus einem Umkreis von<br />
150 km in der Region kommen und beste<br />
Bio-Milch besonders nachhaltig erzeugen,<br />
dann sind es Andechser Natur Bio-Bauern.<br />
Sie alle folgen der Andechser Natur Philosophie<br />
„Natürliches natürlich belassen“.<br />
Schon die Struktur der Betriebe sagt viel<br />
aus: ausschließlich Familienbetriebe, im<br />
Schnitt mit 35 Kühen. Hier kennt der Bauer<br />
seine Kühe noch mit Namen.<br />
100 Prozent<br />
natürliche Zutaten<br />
... kommen in Andechser Natur Produkte.<br />
Hochwertige Bio-Milch von saftigen Weiden<br />
und sonnengereifte echte Frucht für<br />
köstlichen Fruchtgeschmack. Natürliche<br />
Produkte brauchen keine künstlichen Aromen,<br />
Zusatzstoffe oder Gentechnik, deshalb<br />
verzichtet Andechser Natur völlig darauf.<br />
Die schonend zubereiteten Bio-Produkte<br />
entfalten so ihren besonders aromatischen<br />
und vollen natürlichen Geschmack.<br />
3 mal<br />
länger reifen<br />
... als die meisten anderen Jogurts darf<br />
Bio-Jogurt von Andechser Natur. Das<br />
ruhige Reifeverfahren ist die kostbarste<br />
Zutat, die es gibt: Zeit. Erst durch<br />
die Reife erreicht der Jogurt seine einzigartige<br />
Qualität mit der typischen<br />
Geschmacksausprägung: cremig, frisch,<br />
vollmundig, mild und unverwechselbar.<br />
Mehr Bio.<br />
Mehr Natur.<br />
Andechser Natur.<br />
Mehr Informationen unter<br />
www.andechser-natur.de
gourmet / KÄSEFONDUE<br />
DAS ECHTE KÄSEFONDUE<br />
SAY CHEESE!<br />
Käsefondue gehört zur Schweiz wie das Schnitzel zu Österreich<br />
und der Schweinebraten zu <strong>Deutschland</strong>. Um das Gericht<br />
ranken sich einige Mythen und Geschichten.<br />
Unsere Schweizer Redaktion ist dem<br />
Phänomen auf den Grund gegangen.<br />
TEXT BENJAMIN HERZOG<br />
134<br />
falstaff dez–feb 2019
Weniger kompliziert,<br />
als man annimmt:<br />
Käse fondue ist ein<br />
einfaches Gericht aus<br />
hochwer tigen Zutaten.<br />
Fotos: Shutterstock<br />
dez–feb 2019 falstaff 135
gourmet / KÄSEFONDUE<br />
Moitié-moitié« – »Halbhalb«<br />
lautet das klassische<br />
Rezept für ein Käsefondue.<br />
Gemeint ist damit die<br />
Zusammensetzung der<br />
Käsemischung. Ein Teil Gruyère-Käse soll<br />
es sein und ein Teil Vacherin. »Der harte<br />
Gruyère sorgt für viel Geschmack und der<br />
weiche Vacherin für die benötigte Cremigkeit«,<br />
sagt der Schweizer Maître Fromager<br />
Rolf Beeler gegenüber <strong>Falstaff</strong>. »Dann<br />
braucht es noch Wein und ein wenig Speisestärke.<br />
Fondue ist eigentlich ein Convenience-Gericht<br />
– einfach, mit erstklassigen<br />
Zutaten.«<br />
Dass die Schweizerinnen und Schweizer<br />
verrückt nach Käsefondue sind, ist definitiv<br />
kein Vorurteil. In keinem Land der Welt<br />
wird mehr von dem Gericht gegessen als<br />
hier. Logisch, könnte man jetzt sagen,<br />
schließlich wurde das Käsefondue auch von<br />
Sennern in den Schweizer Alpen erfunden.<br />
Stimmt aber nicht ganz! »Fondue ist keine<br />
reine Schweizer Spezialität«, erklärt Rolf<br />
Beeler, der sein Fondue aus der Schweiz<br />
auch bei Feinkost Käfer in München anbietet.<br />
»Es ist ein Gericht des gesamten Alpenraums«,<br />
sagt er. Entstanden ist es in den<br />
Westalpen – also irgendwo in der französischsprachigen<br />
Schweiz, in Savoyen oder<br />
dem Piemont. In Norditalien als Fonduta<br />
bekannt, wird das Gericht dort nicht mit<br />
Gruyère und Vacherin, sondern mit dem<br />
lokalen Fontina-Käse und Eiern zubereitet<br />
– und gerne mit Trüffeln verfeinert.<br />
BELIEBT DANK MARKETING<br />
Der Klassiker ist und bleibt aber das<br />
Schweizer Käsefondue. Die unbändige Lust<br />
darauf haben die Schweizerinnen und<br />
Schweizer aber nicht etwa im Blut, sie ist<br />
das Resultat einer geschickt angelegten Werbekampagne<br />
ab den 1950er-Jahren. Die<br />
Schweizer Käseunion – eine Marketing- und<br />
Handelsorganisation für die Käsesorten<br />
Emmentaler, Gruyère und Sbrinz – war es,<br />
die damals den Slogan »Fondue isch guet<br />
und git e gueti Luune« aus der Taufe hob.<br />
»Fondue ist gut und macht gute Laune«<br />
oder »Figugegl«, wie es später hieß, sollte in<br />
die Geschichte eingehen. Das gemeinsame<br />
Fondueessen wurde dank wirkungsvollem<br />
Marketing zum Inbegriff nationaler Identität.<br />
In den 60er-Jahren sponserte die Käseunion<br />
die Zutaten für Fondue für die Truppen<br />
der Schweizer Armee und machte es so<br />
zum Heimwehgericht Nr. 1 für eine ganze<br />
Generation. Noch für viele Jahre war das<br />
Fonduekochen in Schweizer Haushalten den<br />
Männern vorbehalten – das winterliche Pendant<br />
zum Grillen im Sommer quasi.<br />
KEIN REINHEITSGEBOT FÜR FONDUE<br />
Fabien Rouxel arbeitet im Hotel »Chalet de<br />
Gruyères« im gleichnamigen Ort im<br />
Schweizer Kanton Freiburg – der Heimat<br />
des Gruyère-Käses und damit der Hochburg<br />
der Schweizer Fonduekultur. Seit einigen<br />
Monaten bietet Rouxel in der Fondue<br />
Academy Kurse an, um den Leuten die richtige<br />
Zubereitung beizubringen. »Das dürfen<br />
Sie nicht zu ernst nehmen«, sagt er darauf<br />
angesprochen. »Wir pflegen einen lockeren<br />
Umgang mit dem Rezept.« So etwas wie ein<br />
Reinheitsgebot für Fondue gibt es nämlich<br />
nicht. Auch wenn Fondue ein einfaches<br />
Gericht ist, ist dessen Vielfalt groß. Nicht<br />
nur die Käsesorten werden je nach Region<br />
variiert. Während Fabien Rouxel in Gruyère<br />
natürlich Gruyère-Käse, Vacherin und<br />
Weißwein für sein Fondue verwendet,<br />
benutzt man in der Ostschweiz gerne<br />
Appenzeller-Käse, verfeinert das Fondue je<br />
nach Region auch mal mit Apfelwein – und<br />
sogar Bierfondue findet auch in der<br />
Schweiz immer mehr Anhänger.<br />
EIN GERICHT EINT EINE NATION<br />
Jürg Wyss von Jumi Käse bietet verschiedene,<br />
bereits vorgemischte Fonduekreationen<br />
in seinen Läden und auf den Märkten in<br />
Bern, Wien und London an. Darunter auch<br />
ein Bierfondue und eines mit Schaum- statt<br />
Stillwein. Im Ausland sei der Verbrauch von<br />
Fondue zwar noch überschaubar, sagt er,<br />
doch wer Käse möge, sei auch dem Fondue<br />
nicht abgeneigt. Speziellste Kreation aus<br />
dem Hause Jumi ist sicher das Suurchabis-<br />
Fondue – ein Fondue, das mit Sauerkraut<br />
aus der Region Bern, wo auch der Käse<br />
dafür herkommt, verfeinert wird. Laut<br />
Wyss schmeckt dieses Fondue besonders<br />
gut, wenn man es mit Kartoffeln anstelle ><br />
Fotos: Gruyere<br />
SO WIRD DER GRUYÈRE D’ALPAGE AOP HERGESTELLT<br />
136<br />
falstaff dez–feb 2019
»Käse, Wein und etwas<br />
Speisestärke: Käsefondue<br />
ist eigentlich ein Convenience-<br />
Gericht – einfach, aus<br />
erstklassigen Zutaten.«<br />
ROLF BEELER Maître Fromager<br />
Der Gruyère d’Alpage AOP wird ausschließlich<br />
im Sommer in der Region Gruyère hergestellt.<br />
Die Kühe werden auf die Almen getrieben und<br />
ernähren sich vom üppigen Weidegras. In<br />
dieser Zeit geben sie besonders aromatische<br />
Milch, was zu erstklassigem Käse führt. Wenn<br />
der Herbst kommt, treiben die Älpler ihre<br />
Kühe wieder ins Tal.<br />
dez–feb 2019 falstaff 137
gourmet / KÄSEFONDUE<br />
Die richtige Gesellschaft<br />
ist wichtig für das<br />
Gelingen eines Käsefondues.<br />
Es ist kein Gericht für<br />
Singlehaushalte, sondern<br />
für gesellige Runden.<br />
mittels Zugabe von sogenannten Schmelzsalzen<br />
sämiger gemacht werden soll.<br />
DIE KÄSEQUALITÄT<br />
IST ENTSCHEIDEND<br />
K ÄSEFONDUE-<br />
VARIATIONEN<br />
Fondue »moitié-moitié«<br />
Das klassische Käsefondue – je zur Hälfte aus<br />
Gruyère und Vacherin fribourgeois sowie Weißwein<br />
und Speisestärke hergestellt.<br />
Fondue fribourgeoise<br />
Besonders cremige Variante aus dem<br />
Schweizer Kanton Freiburg, zu 100 Prozent<br />
aus Vacherin fribourgeois hergestellt.<br />
Statt Wein wird Wasser verwendet.<br />
Appenzeller-Fondue<br />
Betont würzige Variation, aus bis zu 70 Prozent<br />
Appenzellerkäse, Vacherin, Speisestärke und<br />
Weißwein hergestellt.<br />
Ostschweizer Fondue<br />
Meist mit Tilsiter und Appenzeller, gerne aber<br />
auch mit Gruyère hergestellt, anstelle von<br />
Wein wird aber Apfelwein verwendet.<br />
Fondue savoyarde<br />
Französische Fondue-Variation aus Savoyen.<br />
Zum Einsatz kommen je ein Drittel Comté,<br />
Gruyère und Emmentaler und lokaler Weißwein.<br />
Fonduta<br />
Das norditalienische Pendant zum französischen<br />
Fondue – auf Basis des lokalen Fonduta,<br />
Eigelb und Milch hergestellt. Wird gerne mit<br />
Trüffeln verfeinert.<br />
Champagner-Fondue<br />
Leichter anmutende, edle Variation: Statt<br />
Weißwein wird Champagner verwendet. Jeder<br />
andere Schaumwein funktioniert auch.<br />
><br />
von Brot isst. Die Schweizer sind sich in<br />
wenigen Dingen einig. Gerade über die<br />
Sprachregionen hinaus fällt es oft schwer,<br />
einen Konsens zu finden. Beim Fondue<br />
scheint das aber möglich zu sein – kein<br />
Gericht eint die Schweizer mehr als das<br />
Käsefondue. Die von <strong>Falstaff</strong> befragten<br />
Käser und Fondueexperten wollen auch alle<br />
kein Patentrezept für Fondue nennen, sondern<br />
streichen heraus, dass die regionalen<br />
Unterschiede den Reiz ausmachen.<br />
MEHR ALS BROT UND KÄSE<br />
»Fondue ist per se ein vielfältiges Gericht«,<br />
sagt der Käsespezialist Rolf Beeler. »Ich<br />
zum Beispiel esse es auch gerne ohne Brot<br />
oder Kartoffeln, sondern einfach mit<br />
gedämpftem Gemüse, so wird aus Fondue<br />
ein viel leichteres, verträglicheres Gericht.«<br />
Dass Fondue manchmal schwer im Magen<br />
liegt, kann wohl niemand abstreiten, vielleicht<br />
aber liegt das ja einfach daran, dass<br />
man gerne auch mal ein Brot zu viel in den<br />
Topf hält. »Die schwere Verträglichkeit von<br />
Fondue ist ein Vorurteil«, sagt Rolf Beeler.<br />
»Wenn man guten, gereiften Rohmilchkäse<br />
verwendet, ist Käsefondue gut verträglich,<br />
und dann stinkt es auch nicht.« Beeler<br />
spricht damit einen weiteren Punkt an, der<br />
viele davon abhält, zu Hause Käsefondue<br />
auszuprobieren. Laut dem Käseexperten<br />
kommt der unangenehme Geruch vor allem<br />
zustande, wenn minderwertiger Käse verwendet<br />
wird, und besonders, wenn dieser<br />
Bei aller Liebe zur Vielfalt des Käsefondues,<br />
weder Rolf Beeler noch Jürg Wyss von Jumi<br />
oder Fabien Rouxel von der Fondue Academy<br />
machen Abstriche bei der Qualität der<br />
Grundprodukte. Industrielle Methoden wie<br />
die Zugabe der erwähnten Schmelzsalze<br />
sind für sie tabu, bei den Herstellern sogenannter<br />
Fertigfondues aber durchaus verbreitet.<br />
Auch Beeler und Jumi bieten solche<br />
vorgemischten Fondues an, diese enthalten<br />
neben bestem Käse bereits den benötigten<br />
Wein und Speisestärke – ansonsten aber gar<br />
nichts. Rolf Beeler verwendet für sein Fondue<br />
einen 18 Monate gereiften Gruyère und<br />
einen Vacherin fribourgeois aus Rohmilch<br />
– mittlerweile eine rare Delikatesse. Jumi<br />
dagegen setzt auf lokale Käsesorten – ihre<br />
Grundmischung besteht aus Appenberger<br />
und Schlossberger, einem Weich- und einem<br />
Hartkäse, das Jumi-Fondue ist also eigentlich<br />
auch eine Moitié-moitié-Variation.<br />
Während man beim Käse variieren kann,<br />
sollte man bei dessen Reife keine Abstriche<br />
machen, ist diese doch entscheidend für das<br />
Gelingen eines Fondues, und da ist es sicher<br />
keine schlechte Idee, die Auswahl dem Profi<br />
zu überlassen. »Der Käse darf nicht zu<br />
stark gereift sein«, sagt Jürg Wyss von<br />
Jumi, »ansonsten läuft man Gefahr, dass<br />
sich auf dem geschmolzenen Käse ein unappetitlicher<br />
Fettfilm bildet.« Zu jung sollte<br />
der Käse allerdings auch nicht sein, gibt<br />
Rolf Beeler zu bedenken. »Wenn das Fondue<br />
allzu starke Fäden zieht und am Gaumen<br />
fast gummiartig ist, dann war der Käse<br />
zu jung«, sagt er. Gerade der Hartkäse darf<br />
durchaus ein Jahr oder älter sein, da sind<br />
sich die Fondueexperten einig.<br />
><br />
Fotos: getty Images<br />
138<br />
falstaff dez–feb 2019
gourmet / KÄSEFONDUE<br />
K ÄSEFONDUE – SO WIRD’S GEMACHT<br />
Rezept von der Fondue Academy, Gruyère<br />
Für 4 Personen<br />
Das Caquelon (Fonduegeschirr) mit einer Knoblauchzehe ausreiben (dieser Schritt ist optional,<br />
je nach Geschmack).<br />
Erhitzen Sie 240 cl Weißwein in Ihrem Caquelon.<br />
400 g Gruyère AOP und 400 g Vacherin fribourgeois AOP reiben und in das Caquelon geben.<br />
16 g Speisestärke zugeben.<br />
Bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren schmelzen.<br />
Mit Brot oder Kartoffeln in netter Runde genießen.<br />
FONDUEZUBEREITUNG –<br />
KEIN HEXENWERK<br />
Die optimale Zubereitung wird in der Fondue<br />
Academy in Gruyère gelehrt. Je nach<br />
Geschmack reibt man das sogenannte<br />
Caquelon – das Fonduegeschirr – mit einer<br />
Knoblauchzehe aus, gibt den Wein hinein,<br />
kocht diesen auf, fügt den Käse hinzu,<br />
anschließend die Speisestärke und schmilzt<br />
dann das Ganze bei mittlerer Hitze. Weit<br />
verbreitet ist der Glaube, dass man dabei<br />
den Käse in Form einer Acht umrühren<br />
muss, was eigentlich ganz einfach dazu<br />
dient, ein Festsitzen zu verhindern. Wie bei<br />
der Rezeptur folgt man auch bei der Zubereitung<br />
verschiedenen Methoden, für einige<br />
gehört Kirschwasser in ein Fondue, andere<br />
würzen es gerne. Wer gewisse Grundregeln<br />
beachtet, kann bei Käsefondue eigentlich<br />
nicht viel falsch machen.<br />
EINE GESELLIGE ANGELEGENHEIT<br />
Wie die Zubereitung von Käsefondue ist<br />
auch das anschließende Verspeisen einigen<br />
Regeln unterworfen, die man in Wirklichkeit<br />
nicht allzu ernst nehmen sollte. Dass<br />
einem etwa eine Strafe droht, wenn man<br />
sein Brot im Topf verliert, wissen viele aus<br />
dem französischen Comic »Asterix bei den<br />
Schweizern«, der 1970 erschienen ist. Der<br />
arme Gaius Infarctus, der im Comic sein<br />
Brot verliert, wird mit einem Gewicht an<br />
den Füßen im Genfersee versenkt, aus dem<br />
er jedoch von Asterix und Obelix gerettet<br />
wird – eine Anspielung auf den bei Käsefondue<br />
üblichen Brauch, einen Verlust des<br />
Brotes im Käse zu bestrafen. Die wirklichen<br />
Regeln sind allerdings weit weniger ernsthafter<br />
Natur. Für ein verlorenes Stück muss<br />
der Mann eine Flasche Wein oder eine Runde<br />
Schnaps bezahlen. Die Frau muss dagegen<br />
alle anwesenden Männer küssen.<br />
Fondueessen ist keine bierernste Angelegenheit,<br />
ganz im Gegenteil. Und natürlich<br />
soll dabei auch niemand auf dem Trockenen<br />
sitzen. Der Klassiker zum Fondue ist<br />
der Schweizer Chasselas, je nach<br />
Geschmack werden aber auch gerne leichte<br />
Rotweine dazu getrunken. Ebenso verbreitet<br />
ist der Genuss von Schwarztee und,<br />
natürlich darf ein Gläschen Schnaps bei<br />
keinem Fondueplausch fehlen.<br />
Ein besonderes Ritual zum Ende des Fonduegenusses<br />
ist das gemeinsame Verspeisen<br />
der sogenannten Großmutter, auf Französisch<br />
»réligieuse« genannt. Gemeint ist<br />
damit die Kruste am Boden des Fonduegeschirrs,<br />
die nach dem Genuss übrig bleibt<br />
und die man herauskratzen und verspeisen<br />
kann. »Wenn man gut rührt, gibt es diese<br />
nicht«, sagt Rolf Beeler vergnügt. »Besonders<br />
schmeckt sie aber, wenn man ein Ei ins<br />
leere Geschirr gibt, bevor man die Kruste<br />
rauskratzt und das darunter befindliche<br />
Feuer ausmacht« – ein weiterer, weit verbreiteter<br />
Brauch rund ums Fondueessen in<br />
vielen Schweizer Familien.<br />
Das Wichtigste beim Fondueessen ist laut<br />
den Experten allerdings weder der richtig<br />
gereifte Käse noch der Wein oder das<br />
Umrühren, sondern einfach die Menschen,<br />
mit denen man dieses genießt. Fondue ist<br />
definitiv kein Gericht für Singlehaushalte,<br />
sondern vielmehr für gesellige Stunden in<br />
der kalten Jahreszeit.<br />
FONDUE K AUFEN<br />
Die fixfertig gemischten Fondues<br />
von Jumi und Rolf Beeler finden<br />
Sie unter folgenden Adressen.<br />
Jumi Käse<br />
Lange Gasse 28<br />
A-1080 Wien<br />
T: +43 1 9619868<br />
www.jumi.lu<br />
<<br />
Feinkost Käfer<br />
Prinzregentenstraße 73<br />
D-81675 München<br />
T: +49 89 4168310<br />
www.feinkost-kaefer.de<br />
Fotos: beigestellt<br />
140<br />
falstaff dez–feb 2019
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gourmet / FONDUE-WEINE<br />
BEST OF<br />
FONDUE-WEINE<br />
96<br />
93<br />
92<br />
2016 ST. JOSEPH BLANC<br />
»LIEU DIT« BLANC<br />
Guigal, Ampuis, Rhône, Frankreich<br />
Merkliches Neuholz, floraler Hintergrund,<br />
sehr mineralisch: Funkenschlag.<br />
Kompakter Gaumen, seidig<br />
und homogen, dezente, aber dennoch<br />
im Zusammenspiel mit der<br />
intensiven Mineralität Kraft entfaltende<br />
Säure. Im Abgang noch verschlossen,<br />
jedoch merklich würzig.<br />
Lang und fein, sehr mineralisch.<br />
www.koelner-weinkeller.de<br />
€ 39,–<br />
2017 FENDANT CHANDRA KURT<br />
Provins Valais, Sion<br />
Schweiz<br />
Einladendes, recht kühl wirkendes<br />
Bouquet mit feiner Zitrusaromatik<br />
und Noten von reifem Kernobst,<br />
sowie exotischen Früchten.<br />
Am Gaumen saftig, mit feiner,<br />
präsenter und frischer Säure.<br />
Langer, aromatischer Abgang<br />
mit mineralischen Anklängen.<br />
Klassischer Käsefondue-Begleiter.<br />
www.bergwein-shop.com<br />
€ 19,90<br />
2017 ZWEIGELT ALTE REBEN<br />
Weingut Paul Achs, Gols<br />
Burgenland, Österreich<br />
Dunkles Rubingranat, violette<br />
Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Dunkle Waldbeeren, schwarze<br />
Kirschen, ein Hauch von Kräutern<br />
und Nougat, attraktives Bouquet.<br />
Stoffig, elegant, reife Herzkirschen,<br />
lebendiger Säurebogen, rotbeeriger<br />
Touch, etwas Orangen<br />
und Schokolade im Nachhall.<br />
www.gute-weine.de<br />
€ 16,50<br />
94<br />
92<br />
92<br />
2017 DÉZALEY GRAND CRU<br />
CHEMIN DE FER<br />
Luc Massy, Dézaley, Waadt<br />
Schweiz<br />
Mittleres Strohgelb; verhaltenes<br />
Bukett mit angetönter Kraft,<br />
dezente Noten von Honig, exotischen<br />
Früchten, tiefgründig; im<br />
Gaumen breiter Auftakt, getragen<br />
von saftiger Säure, vollmundig,<br />
Aromen noch wenig entwickelt,<br />
Zitrus; endet lang auf mineralischen<br />
Noten. Chasselas mit Potenzial.<br />
www.weingood.de<br />
ca. € 33,60<br />
2017 »PFERD WILLI«<br />
SILVANER*** TROCKEN<br />
Joachim Heger, Ihringen<br />
Kaiserstuhl, <strong>Deutschland</strong><br />
Aus einer Parzelle im Mirabelle,<br />
Weinbergspfirsich, brenzligmineralische<br />
Untertöne. Kraftvoller<br />
Gaumen, eine Schicht<br />
Viskosität, reife Säure. Ein hintergründiger<br />
Wein, der trotz der<br />
fast schon wuchtigen Anlage<br />
im Lot ist: Extrakt und taktile<br />
Mineralität tarieren alles aus.<br />
www.heger-weine.de<br />
€ 21,50<br />
2016 THE ZWEIGELT 2016<br />
Weingut Scheiblhofer, Andau<br />
Burgenland, Österreich<br />
Tiefdunkles Rubingranat, schwarzer<br />
Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung.<br />
Feines dunkles Waldbeerkonfit,<br />
ein Hauch von Zartbitterschokolade,<br />
rauchige Noten, Edelholzwürze,<br />
zarte Brombeerfrucht.<br />
Saftig, elegant, tragende Tannine,<br />
schwarze Kirschennuancen, tabakig<br />
unterlegte Kräuterwürze, fruchtsüß<br />
im Nachhall, guter Speisenbegleiter.<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
€ 25,90<br />
94<br />
92<br />
92<br />
2016 RUBATSCH<br />
Manincor, Südtirol, Kaltern<br />
Italien<br />
Noch recht verschlossen. Reife<br />
Pflaumen, gemuste Blaubeere,<br />
etwas Minze und Thymian. Am<br />
Gaumen weiches, aber dennoch<br />
Struktur gebendes Tannin, reife<br />
Säure, ganz homogen und unforciert,<br />
ausgezeichneter Stil: reich<br />
und dennoch zurückgenommen.<br />
www.superiore.de<br />
€ 24,90<br />
2016 CHASSELAS RÉSERVE<br />
Weingut Lämmlin-Schindler<br />
Mauchen (Markgräflerland)<br />
Bio. Traubig, blattgrün, balsamische<br />
Obertöne, Feuerstein. Präzise hochreif,<br />
aber nicht überreif gelesen. Am<br />
Gaumen eine Wonne: mineralische<br />
Frische, Körper, Nerv – alles nobel<br />
ausgeprägt und aufs Innigste ineinandergewoben.<br />
Ein Gutedel auf<br />
GG-Niveau!<br />
www.laemmlin-schindler.de<br />
€ 9,80<br />
2016 ROSSO DI VALTELLINA DOC<br />
ArPePe, Sondrio, Veltlin, Italien<br />
Ein leichter, alpiner Nebbiolo-Typus.<br />
In der Nase angenehm rotfruchtig<br />
mit Kirschtönen, dazu warmes Holz.<br />
Am Gaumen leicht und überaus elegant<br />
mit bereits gut integriertem<br />
Tannin aber genügend Biss, um auch<br />
starken Speisen standzuhalten.<br />
Herbes und zugleich frisches,<br />
trinkanimierendes Finale.<br />
www.italvinus.de<br />
€ 22,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
142<br />
falstaff dez–feb 2019
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gourmet / ESSAY<br />
»LAGOM« ODER DIE KUNST,<br />
EINFACH ZU GENIESSEN<br />
Es gibt Studien, die jährlich aufs Neue feststellen, dass der Schwede ein durch und durch<br />
glücklicher Mensch ist. Das mag auch ein wenig an »Lagom är bäst« liegen – so nennt man<br />
im Norden diese Lebenseinstellung, die besagt, dass man maßvoll mit sich selbst und den Dingen<br />
des Alltags umgehen soll. Gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit lohnt es sich, diesem<br />
Hype mal auf den Grund zu gehen.<br />
Ganz so einfach machen sie es<br />
uns ja nicht, die Schweden:<br />
Nicht einmal das Wörterbuch<br />
spuckt eine Übersetzung für<br />
»Lagom är bäst« aus, die trendige<br />
Glücksformel aus dem Norden, welche<br />
offenbar schon das ganze Land verinnerlicht<br />
hat. »Lagom« steht für genau richtig,<br />
moderat, mittig. Für angenehm und gut.<br />
Und vereint man diese Adjektive mit dem<br />
Rest der Phrase, kommt der Schwede zu<br />
folgender glücksstiftenden Essenz: »Am<br />
besten ist alles im richtigen Maß!«<br />
DAS CHRISTKIND IM NACKEN<br />
Gerade jetzt, wo mit dem ersten Schnee<br />
schon der Weihnachtstress Einzug hält, uns<br />
das Christkind im Nacken sitzt, sich Einladungen<br />
zu unaufschiebbaren Pre-X-mas-<br />
Events auf dem Schreibtisch türmen und<br />
wir den Reizüberflutungen auf Einkaufsstraßen<br />
zu trotzen suchen – gerade jetzt<br />
scheint dieses urtraditionelle Gedankengut<br />
wie Balsam für Körper, Geist und Seele.<br />
Andersrum ausgedrückt: Weniger ist mehr.<br />
Etwas mehr Nachhaltigkeit im Handeln<br />
und Tun schafft mehr Ressourcen in Form<br />
von Energie, Zeit und Geld etc., um in<br />
andere Dinge zu investieren. Zum Beispiel<br />
in Genuss, in Reisen, in Kunst oder Kultur.<br />
Oder einfach nur in sich selbst – genießen Sie<br />
den Feierabend, wie es für Sie am besten ist.<br />
Am Ende des Tages ist das eine Win-win-<br />
Situation: zurückschrauben, einen Gang<br />
runterschalten, innehalten, durchatmen,<br />
öfter mal entspannt zurücklehnen und<br />
zufrieden sein mit dem, was ist. Eine Offenbarung<br />
für die tendenziell immer öfter<br />
144<br />
falstaff dez–feb 2019
DR. PATRIZIA<br />
DEBSKI,<br />
1984 in Wien<br />
geboren, ist<br />
Allgemein- und<br />
Komplementärmedizinerin<br />
bei<br />
VIVAMAYR in<br />
Maria Wörth.<br />
Illustration: Gina Mueller, Foto: Shutterstock<br />
überreizten Gemüter, gestressten und ausgelaugten<br />
Seelen. Ein guter und zugleich<br />
enorm wichtiger Ansatz in unserer immer<br />
kurzlebigeren, gehetzten Gesellschaft.<br />
QUALITÄT VOR QUANTITÄT<br />
Auch wenn vieles seine Berechtigung hat, so<br />
fordert diese unsere Art der Lebensführung<br />
einen hohen Tribut: den der eigenen<br />
Gesundheit. Das Leben ist vergänglich und<br />
mitunter oft auch viel zu kurz. Obwohl wir<br />
uns dessen im Grunde völlig bewusst sind,<br />
besteht leider viel zu oft die Tendenz, genau<br />
diese Tatsache der Vergänglichkeit auszublenden<br />
und einem Leben hinterherzujagen,<br />
anstatt es bewusst voll und ganz zu leben<br />
und zu genießen. Aus »Lagom’scher« Sicht<br />
geht es einfach um mehr Aufmerksamkeit<br />
und Wertschätzung sich selbst und dem<br />
jeweiligen Moment gegenüber, um dafür<br />
mehr Zufriedenheit in das Leben, in das<br />
Hier und Jetzt einzubringen.<br />
Kleine Pausen als Inseln der Glückseligkeit<br />
im Rausche des Alltags können somit<br />
schon wahre Wunder bewirken.<br />
Probieren Sie es doch aus.<br />
Ein Espresso, ein paar Weihnachtskekse<br />
oder der Spaziergang in der Mittagspause<br />
wollen und sollen zelebriert und genossen<br />
werden. Qualität vor Quantität. Genuss<br />
statt Kompensation aufgestauter Defizite.<br />
Es bedarf keiner großen Lebensumstellung,<br />
um eine Kurskorrektur hin zu mehr<br />
Zufriedenheit und Gelassenheit zu vollziehen.<br />
Zu Beginn reicht es schon vollkommen,<br />
öfter an das »Weniger ist mehr« zu<br />
denken und danach zu handeln. Den Wind<br />
kann man nicht beeinflussen, mit diesem<br />
DIE NATUR<br />
STREBT NACH<br />
GLEICHGEWICHT –<br />
SO AUCH KÖRPER<br />
UND GEIST.<br />
inneren Stressfaktoren wohl schwerwiegender<br />
als der vermeintlich von außen auferlegte<br />
Druck. Bevor uns in der Atemlosigkeit<br />
der Arbeitskultur oder Geschäftigkeit<br />
des Privatlebens viel zu oft oder zu früh<br />
die Luft ausgeht, lohnt es sich, immer wieder<br />
Pausen einzulegen, um den triebhaften<br />
Prozess zu unterbrechen – je öfter das<br />
gelingt, desto geringer ist der ermüdende<br />
Leerlauf. Und desto kleiner wiederum das<br />
Risiko, Löcher und Defizite aufzureißen,<br />
die in weiterer Folge nicht mehr gefüllt<br />
werden können.<br />
Unter uns Ästheten und Gourmets können<br />
Auszeiten in Verbindung mit kulinarischem<br />
Genuss ganz schön hilfreich sein<br />
oder zumindest eine der vielen Möglichkeiten<br />
darstellen, das Ungleichgewicht auszubalancieren.<br />
Nehmen wir kleine Zeremonien<br />
doch als besagte Auszeiten wahr, um die<br />
Routine des Alltags bewusst zu durchbrechen.<br />
Achtsamkeit durch Training im Kleinen<br />
sozusagen. Oder wie es Frank Berzbach<br />
in seinem Buch »Die Kunst, ein kreatives<br />
Leben zu führen« so schön formuliert:<br />
»Nur eine Sache zu tun, ist für unseren<br />
unmutigen Geist Entlastung und Übung<br />
zugleich.«<br />
In anderen Worten: Sehen wir doch jeden<br />
Tag ein bisschen mehr vom Weniger, als<br />
Schlüssel zu mehr Selbstwirksamkeit,<br />
Gesundheit und Genuss. Raus aus den Extremen,<br />
hinein ins Moderate. Nehmen wir<br />
doch den Mittelweg zwischen der von Extremen<br />
geprägten Welt, vor allem jetzt in<br />
der Vorweihnachtszeit. Machen Sie sich das<br />
Geschenk und finden Sie Ihre Mitte.<br />
kleinen Kurswechsel jedoch große Effekte<br />
erzielen …<br />
Und da ist das sogenannte »Lagom’sche<br />
Ressourcen-Management« ein unabdingbares<br />
Werkzeug, um das eigene Wohl, die<br />
eigene Gesundheit aufrechtzuerhalten. Und<br />
um regelrechte Psychohygiene zu betreiben.<br />
Die Natur strebt nach Gleichgewicht, so<br />
auch Körper und Geist.<br />
Die Schlichtheit der Dinge, die Reduktion<br />
auf das Wesentliche, Konsumdistanz und<br />
vermehrte Achtsamkeit – all diese Fakten<br />
lassen uns für kurze Zeit den Umgebungslärm<br />
der Welt vergessen, schärfen den vernebelten<br />
Blick und stabilisieren unser<br />
Gleichgewicht auf der Welle der Reizüberflutung.<br />
Auch wenn im geschäftigen Alltag<br />
vieles – wie bereits erwähnt – seine Berechtigung<br />
hat, so sind am Ende des Tages die Punkt.<br />
Lagom eben.<br />
<<br />
dez–feb 2019 falstaff 145
KÜCHENZETTEL<br />
<strong>Falstaff</strong>-<br />
Gourmet-Autor<br />
SEVERIN CORTI<br />
KANONENOFEN<br />
IM BAUCH<br />
Erste Hilfe gegen den ersten Frost: Mit diesem Rezept wird es auch ohne<br />
Heizung warm. Hat allerdings hohes Suchtpotenzial!<br />
Da sind sie also, die Tage, wo<br />
einem die Kälte trotz dickem<br />
Schal in die Knochen kriecht.<br />
Wobei: Es gibt schon eine<br />
effektive Möglichkeit, sich<br />
gegen den unbarmherzigen, feuchtkalten<br />
Hauch des herannahenden Winters zu<br />
wappnen. Nur muss die Wärme in dem<br />
Fall halt von innen kommen.<br />
Weil wir bekanntlich nur geben können,<br />
was zuerst einmal den Weg in uns hinein<br />
gefunden hat, muss eben anständig heiß<br />
gegessen werden, und zwar im doppelten<br />
Wortsinn. Chili und Pfeffer sind jetzt nötiger<br />
denn je, um körpereigene Energien zu aktivieren<br />
und die von Kälte wie eingerosteten<br />
Gelenke zu schmieren – und sei es nur, weil<br />
der köstliche Schmerz von anderen Befindlichkeiten<br />
ablenkt. Die Chinesen sind aber<br />
überzeugt, dass bei großer Hitze gebratene<br />
Speisen auch die Kraft in sich bergen, diese<br />
Hitze an ihren Genießer weiterzugeben.<br />
Nicht zufällig sprechen sie von »Wok Hay«,<br />
dem Feuer des Woks, der auf großer Flamme<br />
im Einsatz ist und kurz Gebratenem auf<br />
geheimnisvolle Weise den Geschmack dieser<br />
Flamme – und angeblich auch ihre Kraft –<br />
zu übertragen weiß. Das geht bei einem Wok<br />
am offenen Feuer natürlich besonders gut,<br />
wenn Öl oder alkoholische Zutaten beim<br />
Schwenken schnell einmal mit einer Stichflamme<br />
über dem Bratgut züngeln. Funktioniert<br />
aber auch zu Hause!<br />
Es ist ein Irrtum, dass Speisen, die uns<br />
richtig einheizen, vorzugsweise aus reichlich<br />
Fleisch bestehen sollten. Im Gegenteil:<br />
Schweres Essen bindet die Energie auf Stunden<br />
im Magen, wo wir sie eigentlich in den<br />
Gliedern brauchen. Auf ganz besonders<br />
köstliche Art lässt sich das anhand dieser –<br />
noch dazu komplett veganen – Auberginen<br />
nach Szechuan-Art demonstrieren, die vor<br />
Geschmack und glutvollen Aromen buchstäblich<br />
übergehen.<br />
Die Kombination aus Süße, Säure, Schärfe<br />
und den fermentierten Umami-Aromen von<br />
Bohnenpaste und Sojasauce birgt an sich<br />
schon hohes Suchtpotenzial. Gepaart mit der<br />
unerhört sinnlichen Konsistenz seidig weich<br />
gebratener Auberginen kann es aber richtig<br />
schwerfallen, nach dem ersten Bissen nicht<br />
den einen oder anderen Lustseufzer fahren<br />
zu lassen – im Zweifel bitte nur in vertrauter<br />
Gesellschaft zu genießen.<br />
Dass Auberginen die Hitze des Woks oder<br />
der Pfanne darüber hinaus besonders gut<br />
speichern (Achtung, nicht die Lippen verbrennen!),<br />
macht sie in dieser Zubereitung<br />
zu nachgerade idealen Gefährten für das<br />
Überstehen feuchtkalter Herbsttage.<br />
Noch eine Warnung zum Schluss: Die im<br />
Rezept angegebene Menge reicht nur nominell<br />
für zwei. Nicht etwa, weil von allem<br />
zu wenig wäre, sondern nur, weil man von<br />
diesen leichten, scharfen, heißen Auberginen<br />
ganz ungewöhnlich viel essen kann und will.<br />
Mehr aber hat in einem Wok-Durchgang<br />
schlicht nicht Platz.<br />
GEBRATENE AUBERGINEN<br />
NACH SZECHUAN-ART<br />
»YU XIANG QIEZI« (für 2 Personen)<br />
ZUTATEN<br />
700 g Aubergine<br />
2 EL Wasser<br />
2 EL Chili-Bohnen-Paste »Chan Lao« (Asialaden)<br />
2 EL Sojasauce<br />
2 EL schwarzer Reisessig/Balsamico<br />
2 EL Reiswein oder Sherry<br />
2 EL Zucker<br />
2 EL Pflanzenöl<br />
3 Knoblauchzehen, fein gehackt<br />
1 EL gehackter Ingwer<br />
1 EL Maismehl<br />
1/2 EL Szechuan-Pfeffer, gemörsert<br />
1 Frühlingszwiebel<br />
1 TL Sesam, geröstet<br />
ZUBEREITUNG<br />
Die Auberginen in Stifte von 5 cm Länge und 1 cm<br />
Breite schneiden. Die Sauce vorbereiten: In einer<br />
kleinen Schüssel Wasser mit der Chili-Bean-Paste,<br />
Sojasauce, Essig, Reiswein oder Sherry, Zucker und<br />
Stärke vermengen. Das Öl in einem Wok oder einer<br />
großen Pfanne erhitzen, die Auberginen zugeben<br />
und bei hoher Hitze anbraten, bis sie gleichmäßig<br />
braun sind – gut 3 Minuten. Häufig umrühren. Knoblauch<br />
und Ingwer sowie die gemörserten Szechuan-<br />
Pfefferkörner (ersatzweise rote, entkernte und<br />
gehackte Chilischoten) zugeben und eine knappe<br />
Minute mitbraten. Die vorab fertig vermengte Sauce<br />
zugeben und gut umrühren. Noch etwa 4 Minuten<br />
weiterschmurgeln lassen, bis die Auberginen seidig<br />
weich sind und die Sauce so eingedickt ist, dass<br />
sie an der Rückseite eines Löffels haften bleibt.<br />
Frühlingszwiebel in feine Scheiben schneiden und<br />
mit Sesam das fertige Gericht garnieren.<br />
Fotos: Stine Christiansen<br />
146 falstaff dez–feb 2019
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />
Markus Altenburger, Neuburger<br />
betont 2016, € 16,90 bei<br />
www.wagners-weinshop.com<br />
Gesammelte Rezepttipps<br />
von Severin Corti unter:<br />
www.falstaff.com/corti<br />
dez–feb 2019 falstaff 147
promotion / GOURMETREISE DURCH DAS IAC-NETZWERK<br />
Winzer-Ikone: Miguel A. Torres<br />
zu Gast im Berlin Capital Club<br />
WINE & DINE auf den Spuren des<br />
spanischen Weinpioniers.<br />
Der Berlin Capital Club<br />
prägt mit seinen Mitgliedern<br />
und deren<br />
Netzwerken das<br />
gesellschaftliche Leben der<br />
Hauptstadt. Als Club der Entscheider<br />
zählt er auch zu den<br />
besten Gourmet-Adressen<br />
Berlins. Mitglieder und Gäste<br />
werden im Restaurant »Capital<br />
Grill« mit internationalen<br />
Köstlichkeiten und regionalen<br />
Speisen auf Sterneniveau verwöhnt.<br />
Vom Champagner-<br />
Frühstück, Business Lunch<br />
bis hin zum romantischen<br />
Dinner vorm Kamin – das<br />
Team kennt die Vorlieben von<br />
Feinschmeckern.<br />
Im Oktober <strong>2018</strong> war Winzerikone<br />
Miguel A. Torres zu<br />
Gast beim Dinnerabend »Wine<br />
& Dine«. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Partner Wein Wolf<br />
GmbH wurden Spitzenweine<br />
der Familie Torres zu einem<br />
erlesenen 4-Gänge-Menü degustiert.<br />
Zu »Milmanda &<br />
Fransola«, »Perpetual &<br />
Purgatori«, »Mas Las Plana &<br />
Grans Muralles« und »Floralis«<br />
kredenzte Küchenchef<br />
Malte Schreiber confierten<br />
Heilbutt, Risotto mit Parmesan,<br />
Kalbsrücken und Panna<br />
Cotta Vanille. Zwischen den<br />
einzelnen Gängen erfuhren die<br />
Mitglieder und Gäste Wissenswertes<br />
und Kurioses über das<br />
Weingut und die Familiengeschichte<br />
von Miguel A. Torres.<br />
Miguel Torres ist der Weinpionier<br />
Spaniens in der vierten<br />
Generation. Niemand sonst<br />
ist für den spanischen Weinbau<br />
der letzten Jahre so bedeutend<br />
gewesen wie Miguel A. Torres.<br />
Seine Familie betreibt bereits<br />
seit dem 17. Jahrhundert ihren<br />
eigenen Weinanbau im Penedès,<br />
dem berühmten Anbaugebiet<br />
in Katalonien. Pionierarbeit,<br />
Innovation und der unermüdliche<br />
Einsatz der Familie<br />
Torres für Qualität und ökologischen<br />
Weinbau sorgen dafür,<br />
dass die Torres-Weine seit Jahren<br />
Weltruf genießen.<br />
Der Berlin Capital Club ist<br />
stolz auf seine vielen Weinliebhaber<br />
unter den Mitgliedern.<br />
Die Genießer und Sammler<br />
von Premiumweinen können<br />
seit <strong>2018</strong> Mitglied im BERLIN<br />
CAPITAL CLUB Weinclub<br />
werden.<br />
Der Berlin Capital Club wird von<br />
der CCA Gruppe gemanagt und<br />
gehört dem internationalen IAC-<br />
Netzwerk an. Die 330.000 IAC-<br />
Mitglieder in über 40 Ländern<br />
haben Zugang zu fast 250<br />
Business-, Golf- und Country-<br />
Clubs weltweit.<br />
INFO<br />
Berlin Capital Club<br />
Mohrenstraße 30<br />
10117 Berlin<br />
<strong>Deutschland</strong><br />
T: +49 30 2062976<br />
info@berlincapitalclub.de<br />
www.berlincapitalclub.de<br />
Fotos: CCA Projekt GmbH<br />
148<br />
falstaff dez–feb 2019
SIXPACK<br />
RESTAURANTS IM TEST<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
RESTAURANT ALOIS<br />
Dienerstraße 14–15<br />
80331 München<br />
KOCHZIMMER<br />
Am Neuen Markt 10<br />
Gaststätte zur Ratswaage<br />
14467 Potsdam<br />
ALPENHOF MURNAU<br />
Ramsachstraße 8<br />
82418 Murnau am Staffelsee<br />
PFAUEN<br />
Höllgasse 7<br />
73614 Schorndorf<br />
POTTKIND<br />
Darmstädter Str. 9<br />
50678 Köln<br />
SE7EN OCEANS<br />
Europapassage 2. OG<br />
Ballindamm 40<br />
20095 Hamburg<br />
UNSERE TESTER<br />
DETLEF BERG (DB) berichtet<br />
seit mehr als 20 Jahren über<br />
Essen und Trinken in aller Welt.<br />
PETER EICHHORN (PE)<br />
ist Autor und freier Food- und Spirits-<br />
Journalist in Berlin.<br />
PHILIPP ELSBROCK (ELS)<br />
ist <strong>Falstaff</strong>-Chefredakteur Gourmet<br />
in <strong>Deutschland</strong>.<br />
JULIAN PREUTEN (JP)<br />
begleitet als Journalist seit Jahren<br />
die Gastronomieszene im Westen.<br />
MATTHIAS RING (MRI) schreibt<br />
seit vielen Jahren für <strong>Magazin</strong>e,<br />
Tageszeitungen und Gourmetführer.<br />
Makrele, Dill und Tomate,<br />
serviert im »Alois«<br />
in München.<br />
NEU EINGEDECKT<br />
Foto: <strong>2018</strong> stefan randlkofer<br />
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RESTAURANT-<br />
GUIDE APP<br />
Evolution statt Revolution in München, Bistronomie in Köln, feine<br />
Regionalaromen mit Blick auf die Alpen, frischer Wind in Hamburg,<br />
ein Gourmetzimmer in Schwaben und Preußenküche in neuem<br />
Gewand: unsere Restaurantbewertungen in <strong>Deutschland</strong>.<br />
dez–feb 2019 falstaff 149
gourmet / SIXPACK<br />
ALOIS<br />
München<br />
1Im »Dallmayr« tut sich was. Zum<br />
einen heißt das Gourmetrestaurant<br />
von Münchens bekanntem Feinkosthändler<br />
gar nicht mehr so – es trägt nun<br />
den Namen »Alois«. Auch innen sieht es<br />
anders aus: Bunte Tapeten zieren die Wände,<br />
die Tischdecken sind verschwunden,<br />
insgesamt wirken die Räume luftiger. Zum<br />
neuen Chef in der Küche wurde Christoph<br />
Kunz befördert, der seit 2014 unter Diethard<br />
Urbansky als Sous-Chef gearbeitet<br />
hatte. Urbanskys Abschied im Sommer<br />
nahm man zum Anlass für die behutsamen<br />
Veränderungen. Geblieben ist der charmante<br />
Julien Morlat, der mit einer grandiosen<br />
Weinkarte (800 Positionen) arbeitet.<br />
In diesem Sinne sind in der Küche keine<br />
Umstürze zu erwarten, und Revolutionen<br />
im (neu angebotenen) Mittagsmenü bleiben<br />
tatsächlich aus. Der erste Gang besteht aus<br />
einem Tatar – klingt unspannend, doch<br />
das handgeschnittene Fleisch bekommt<br />
unter der Haube einen mächtigen Umami-<br />
Boost: Sojagelee, delikater Tofuschaum,<br />
hauchdünner Soja-Chip und Edamame, die<br />
Biss geben. Der zweite Gang ist puristisch:<br />
zur saftigen, sous-vide gegarten Brust vom<br />
Schwarzfederhuhn gießt der Chef persönlich<br />
eine Jus aus den Knochen an, dazu finden<br />
sich Pürée aus Senfsaat verschnitten<br />
mit ebensolchem von der Macadamia-<br />
Nuss. Abgerundet wird der cremige Teller<br />
mit einem Knusper-Chip von der Haut.<br />
Das spannende, komplexe Dessert kombiniert<br />
Lorbeer mit Pflaumen und Cashew-<br />
Nüssen, ein toller Gang. Fazit: Wirkt<br />
schon sehr rund alles, allein es fehlt die<br />
Überraschung. Mehr Mut!<br />
ELS<br />
Behutsame Erneuerung<br />
im Münchner »Alois«,<br />
ehemals »Dallmayr«.<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
19 von 20<br />
19 von 20<br />
8 von 10<br />
91 von 100<br />
RESTAURANT ALOIS<br />
Dienerstraße 14–15<br />
80331 München<br />
T: +49 89 2135100<br />
www.dallmayr.com/de/delikatessenhaus/restaurant/<br />
KOCHZIMMER<br />
Potsdam<br />
2<br />
Das »Kochzimmer« zog vor einem<br />
knappen Jahr von Beelitz nach<br />
Potsdam um, in eines der ältesten<br />
Gebäude der Innenstadt aus dem Jahre<br />
1752. Der Innenraum selbst bietet klassisch<br />
modernen Chic unter eindrucksvollen<br />
Leuchtern im 50er-Jahre-Stil. Ganz bezaubernd<br />
der urige Hinterhofgarten rings um<br />
den historischen Brunnen. Ringsum sind<br />
die Spuren der Hohenzollern allgegenwärtig,<br />
da überrascht es kaum, dass Küchenchef<br />
David Schubert in solch historischem<br />
Ambiente den Begriff »neue preußische<br />
Küche« für seinen Kochstil ersann. Traditionsprodukte<br />
der Region vermählt er pfiffig<br />
mit internationalen Einflüssen. Einen herrlichen<br />
Einstieg bietet »Fritzens Stulle« mit<br />
Roter Bete, Meerrettich und eingelegter<br />
Gurke auf Pumpernickel. Danach zelebriert<br />
die Küche ein Aromenfeuerwerk mit<br />
speziellem Pfiff, wobei insbesondere die<br />
Saucen hervorstechen. Die Schulter vom<br />
Weiderind erhält durch Mohn eine individuelle<br />
Note, die gezupfte Entenkeule beeindruckt<br />
mit balancierter Süße und Würze<br />
aus Mais, Okra und Curry. Die Nachspeise,<br />
ein Mix aus Käse und klassischem Dessert,<br />
betört Auge und Gaumen gleichermaßen.<br />
Kunstvoll aufgebaut und hübsch<br />
geraspelt zeigt sich der Comté de Grand<br />
Garde, die Würze des Käses verbindet sich<br />
mit der Frische von Granny Smith Äpfeln.<br />
Dazu eine elegante süße Note im Jus von<br />
Portwein und Marone. 99 Euro kostet das<br />
große Menü mit sechs Gängen, vier Gänge<br />
starten bei 74 Euro. Der Service bereichert<br />
den Abend durch Charme und genaue<br />
Kenntnisse zu den Gerichten und berät<br />
überdies hervorragend aus der Weinkarte,<br />
die deutsch-französisch gehalten ist. PE<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
46 von 50<br />
18 von 20<br />
17 von 20<br />
9 von 10<br />
90 von 100<br />
Geschmackvolles Interieur in historischem<br />
Umfeld: »Kochzimmer« in Potsdam.<br />
KOCHZIMMER<br />
Am Neuen Markt 10<br />
14467 Potsdam<br />
T: +49 331 20090666<br />
restaurant-kochzimmer.de<br />
Fotos: redpear/Andreas kermann, David Maupile, room numbers-Tiberio Sorvillo-luca guadagnini, beigestellt<br />
150<br />
falstaff dez–feb 2019<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
ALPENHOF<br />
Murnau<br />
3<br />
Auch in der kalten Jahreszeit lohnt<br />
ein Besuch im nur 60 Kilometer südlich<br />
von München gelegenen Murnau.<br />
Die Wanderwege, die um Seen und<br />
durch Europas größtes Hochmoor führen,<br />
sind begehbar. Kunstfreunde können auf<br />
den Spuren bekannter Maler wandern und<br />
zahlreiche Museen besuchen. Mit dem neuen<br />
»Alpenhof« steht eine luxuriöse Herberge<br />
zur Verfügung, die Gästen alle Annehmlichkeiten<br />
bietet. Hotelier Christian Bär<br />
hat den Eingangs- und Lobbybereich entstaubt<br />
und dem Zeitgeist angepasst. Auch<br />
das Restaurant zeigt sich jetzt auf das<br />
Wesentliche reduziert und überlässt der<br />
durch die Panoramafenster präsenten<br />
Landschaft eine Hauptrolle. Authentische<br />
bayerische Gerichte auf hohem Niveau,<br />
inszeniert mit den besten Produkten der<br />
Region – das ist der Anspruch von Küchenchef<br />
Claus Gromotka. Vier bis acht Gänge<br />
stehen zur Auswahl. Grandios ist gleich<br />
zum Auftakt das Carpacchio vom Werdenfelser<br />
Kalb, verfeinert mit fruchtiger Papaya,<br />
Rucola und frischen Steinpilzen. Auch<br />
mit dem Riegsee-Bio-Ochsen-Filet mit Portweinschalotten,<br />
Polenta-Espuma und Fontina-Cannelloni<br />
überzeugt Gromotka. Das<br />
erstklassige Fleisch zeichnet sich durch eine<br />
leichte Süße und feine Aromen von Wiesenkräutern<br />
aus. Bei den zusätzlich zum<br />
Menü angebotenen klassischen Momenten<br />
wie dem zarten Filet von der Kochelsee-<br />
Forelle macht sich die Qualität der eingesetzten<br />
Zutaten ebenfalls bemerkbar. In<br />
Sachen Wein kann man Sommelier Guarino<br />
Tugnoli vertrauen, dessen Sammlung<br />
mehr als 900 Positionen umfasst. DB<br />
Große Panoramafenster<br />
mit Blick auf die Berge:<br />
»Alpenhof« in Murnau.<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
18 von 20<br />
19 von 20<br />
8 von 10<br />
90 von 100<br />
ALPENHOF MURNAU<br />
Ramsachstraße 8<br />
82418 Murnau am Staffelsee<br />
T: +49 8841 4910<br />
www.alpenhof-murnau.com<br />
PFAUEN<br />
Schorndorf<br />
4<br />
Nico Burkhardt, der in seinen sieben<br />
Jahren im »Olivo« im Stuttgarter<br />
Steigenberger zeitweise bester<br />
Koch der Region war, hat 30 Kilometer<br />
außerhalb den »Pfauen« übernommen. Im<br />
beschaulichen Schorndorf direkt neben der<br />
Geburtsstätte Gottlieb Daimlers ist er nun<br />
auch Hotelier in einem Fachwerkhaus mit<br />
sieben Gästezimmern. Aus einer Küche<br />
heraus werden zwei Bereiche bespielt: oben<br />
ein Lokal mit 50 Plätzen, in dem der Rostbraten<br />
nicht fehlen darf. Unten hat er das<br />
»Gourmetrestaurant Nico Burkhardt«, na,<br />
sagen wir: ein Gourmetzimmer eingerichtet,<br />
das in intimer Atmosphäre acht Plätze<br />
zwischen altem Holz an blanken Tischen<br />
bietet. Kurz nach der Eröffnung zeigt das<br />
Menü (vier bis sechs Gänge, 89 bis 124<br />
Euro) vorne und hinten noch kleine<br />
Schwächen: Bei der Wachtelbrust mit<br />
gebratenen Blumenkohlscheiben, konfier-<br />
tem Eigelb und Brunnenkresse in einer<br />
Trüffel-Vinaigrette fehlt – auch optisch –<br />
die klare Kante, bei der Ivoire Schokolade<br />
mit geeister Crème fraîche und Nougat<br />
trotz annoncierter Yuzu die Säure. Am<br />
spannendsten ist die Aromenrundreise<br />
des glasigen Kabeljaus in einer milchigen<br />
Zitronensauce, der mit Butternusskürbis<br />
erdig-süße, mit Granny Smith frisch-säuerliche<br />
und mit Boudin noir streng-herzhafte<br />
Begleiter hat. Auch sehr gut: der zarte<br />
Rehrücken mit Variationen von Sellerie<br />
und Staude, gebackenen und frittierten<br />
Zwiebeln sowie einem Brezelknödel, auf<br />
dem ein Petersilienpesto thront. Die Weinkarte<br />
mit 100 Positionen kommt ohne<br />
großes Gehabe aus und bietet etliches<br />
im schwabenfreundlichen Preissegment<br />
von 35 Euro.<br />
MRI<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
45 von 50<br />
18 von 20<br />
17 von 20<br />
8 von 10<br />
88 von 100<br />
PFAUEN<br />
Höllgasse 7<br />
73614 Schorndorf<br />
T: +49 7181 6699010<br />
www.pfauen-schorndorf.de<br />
Überschaubar und intim:<br />
»Pfauen« in Schorndorf.<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte dez–feb 2019 falstaff 151
gourmet / SIXPACK<br />
POTTKIND<br />
Köln<br />
Gelungenes Beispiel für moderne<br />
Gastronomie: »Pottkind« in Köln.<br />
5Dass gute Küche die Summe aus<br />
harter Arbeit und großer Begeisterung<br />
ist, kann man mitunter schmecken<br />
und neuerdings sogar sehen. Im<br />
»Pottkind«, Kölns neuestem Beispiel für<br />
moderne Gastronomie, sitzt, wer einen<br />
Platz an der Theke wählt, nur Zentimeter<br />
vom kulinarischen Geschehen entfernt und<br />
kommt fast automatisch mit Küchenchef<br />
Enrico Sablotny ins Gespräch. Ohnehin<br />
haben sich Sablotny (zuvor im Szene-Spot<br />
»Acht«) und Mitinhaber Lukas Winkelmann,<br />
beide Anfang 30 und gebürtig aus<br />
dem Ruhrgebiet (was den Restaurantnamen<br />
erklärt), in ihrem gehobenen Bistro<br />
der zeitgemäßen Übersichtlichkeit verpflichtet.<br />
Für etwa 20 Gäste (im Sommer<br />
ein paar mehr) sorgt im hellen, gemütlichen<br />
Gastraum ein sympathisches vierköp-<br />
figes Team. Auf der Karte stehen drei Vorspeisen<br />
(ab 10 Euro), drei Hauptgerichte<br />
(ab 20 Euro), zwei Desserts (10 Euro) und<br />
eine kleine, aber kluge Weinauswahl mit<br />
deutschem Schwerpunkt. Das Überraschungsmenü<br />
(vier Gänge, 50 Euro)<br />
beginnt am Testabend mit dem jahreszeitlich<br />
anscheinend unvermeidlichen Kürbis,<br />
dessen Süße Sablotny wirkungsvoll einzusetzen<br />
versteht. Begeistern kann der<br />
bodenständige rheinische Klassiker »Himmel<br />
un Ääd« in einer lässigen, dezent abgeschmeckten<br />
Variante. Gleichfalls stimmig<br />
und aromenstark die Scholle mit Kartoffelwürfeln<br />
und Speck als herzhafter Hauptgang,<br />
der im Kontext eines Menüs etwas<br />
zu deftig ausfällt. Den insgesamt überzeugenden<br />
Auftritt untermauern Frischkäse,<br />
bissfester Fenchel und Quitte. JP<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
43 von 50<br />
17 von 20<br />
17 von 20<br />
9 von 10<br />
86 von 100<br />
RESTAURANT POTTKIND<br />
Darmstädter Str. 9<br />
50678 Köln<br />
T: +49 221 42318030<br />
www.pottkind-restaurant.de/<br />
SE7EN<br />
OCEANS<br />
Hamburg<br />
6<br />
Das momentan noch mit einem<br />
Stern bewertete Gourmetrestaurant<br />
»Se7en Oceans« im zweiten Stock<br />
einer Einkaufspassage ist nicht nur beliebter<br />
Treffpunkt für Geschäftsleute, sondern<br />
wegen der zentralen Lage auch Ziel für<br />
Touristen aus dem Ausland. Der Blick auf<br />
Jungfernstieg und Binnenalster vermittelt<br />
einen guten Eindruck hanseatischer<br />
Geschäftigkeit. Seit wenigen Wochen<br />
kocht hier ein neuer Küchenchef: André<br />
Stolle ist in Hamburg kein Unbekannter,<br />
der gebürtige Thüringer machte schon in<br />
etlichen renommierten Häusern Station.<br />
Zuletzt arbeitete er im Hotel »Navigare«<br />
in Buxtehude, wo er das Restaurant »Seabreeze«<br />
verantwortete. Geerbt von seinem<br />
Vorgänger im »Se7en Oceans« hat Stolle<br />
das Mittagsmenü, das er zu einem Kampfpreis<br />
von 55 Euro anbietet (vier Gänge),<br />
weniger Gänge sind ebenfalls möglich. Das<br />
Essen beginnt spannend mit zwei Amuses,<br />
von denen insbesondere Stolles Interpretation<br />
vom Labskaus überzeugt. Die gepökelte<br />
Rinderbrust verpackt er in einer Praline<br />
mit Rote-Bete-Glasur, obenauf liegt<br />
ein Stück vom geräucherten Lachs – ein<br />
feiner Aromenmix. Rauchige Elemente ziehen<br />
sich fortan durchs Menü, bisweilen<br />
wirken sie allerdings recht lieblos, wie die<br />
groben Stücke von der geräucherten Roten<br />
Bete, die den Fischgang begleiteten. Der<br />
Bretonische Pollack selbst war gut gebraten,<br />
die grüne Curry-Sauce erschien diffus<br />
und nicht gut abgestimmt. Besser macht’s<br />
das Dessert, eine Luftschokolade mit Quittengelee<br />
und Johannisbeeren – ziemlich<br />
oldschool, aber gut. Fast 20 offene Weine<br />
stehen schon mittags zur Auswahl. ELS<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
42 von 50<br />
17 von 20<br />
17 von 20<br />
8 von 10<br />
84 von 100<br />
Beliebt bei Touristen:<br />
der Ausblick im<br />
»Se7en Oceans«.<br />
SE7EN OCEANS<br />
Europapassage 2. OG<br />
Ballindamm 40<br />
20095 Hamburg<br />
T: +49 40 32507944<br />
www.se7en-oceans.de<br />
Fotos: Bernhard Winkelmann, beigestellt<br />
152<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019<br />
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
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Ein Treffpunkt für alle, die den besonderen<br />
Genuss lieben. Eine Sortimentsauswahl<br />
von Süßem und Herzhaftem,<br />
feinste Schokoladenprodukte,<br />
erlesene Weine, Spirituosen von<br />
leidenschaftlichen Brennmeistern,<br />
regionale Spezialitäten von familiengeführten<br />
Manufakturen krönen das<br />
Angebot feiner Tischkultur. Hausgemachte<br />
Kuchen laden zum Genießen<br />
im Schatten des Doms in unmittelbarer<br />
Nähe zu Frankfurts Altstadt ein.<br />
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®<br />
PLZ 7<br />
AROMAKOST<br />
Eberhardstraße 10<br />
71634 Ludwigsburg<br />
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PLZ 8<br />
SCHAUT – Zeit für das B’sondere<br />
Holzbachstraße 10<br />
88515 Andelfinden<br />
www.schauts.de<br />
PLZ 9<br />
SCHLEGELS GENUSS-MANUFAKTUR UG<br />
(HAFTUNGSBESCHRÄNKT) & CO. KG<br />
»DIE WURSCHTLER«<br />
Am Haller 39<br />
91462 Dachsbach<br />
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DIRSCHERL NATUR & GENUSS<br />
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93413 Cham<br />
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WÜRZBAR<br />
Oberkasseler Straße 79<br />
40545 Düsseldorf<br />
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Berliner Straße 22<br />
60311 Frankfurt<br />
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BARROSSI CAFFÈ ESPRESSO<br />
Wilhelmstraße 1<br />
97070 Würzburg<br />
www.barrossi.de<br />
GENUSTO<br />
Homberger Straße 9<br />
47441 Moers<br />
www.genusto.de<br />
PETERSEN GUTES ESSEN<br />
Eppsteiner Straße 26<br />
60323 Frankfurt am Main<br />
www.petersen-gutes-essen.de<br />
BARROSSI DELI<br />
Otto-Wels-Straße 3<br />
97070 Würzburg<br />
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Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
NUR GUTES<br />
Bosinks Kamp 10<br />
48531 Nordhorn<br />
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POTT AU CHOCOLAT GMBH<br />
In den Stämmen 2<br />
44265 Dortmund<br />
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PLZ 6<br />
NASCHMARKT AM DOM<br />
Domstraße 4<br />
60311 Frankfurt am Main<br />
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CRUNCHY QUEEN<br />
Nassauer Straße 2<br />
60439 Frankfurt am Main<br />
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Weine – Feinkost – Spezialitäten<br />
Gerbergasse 7<br />
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MIORI GMBH<br />
Saarbrücker Straße 148–158<br />
66130 Saarbrücken<br />
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BESTES VOM SCHWEIN<br />
DIE WURSCHTLER –<br />
MOMENTE DES<br />
GENUSSES<br />
Schlegels Genuss-Manufaktur stellt<br />
nicht alltägliche Produkte mit intensiven,<br />
natürlichen Geschmacksaromen<br />
her. Genießen Sie Spezialitäten<br />
wie Bierhäxle, Kümmelfleisch, Bratwurstgehäck,<br />
Silvanerleberwurst,<br />
geräucherte Bockbier- oder Craft-<br />
Bier-Bratwurst sowie Salamis.<br />
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GENUSSLAND<br />
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erhalten Sie telefonisch<br />
unter T: +49 211 966629-94 oder<br />
per E-Mail an: info@ falstaff.de<br />
dez–feb 2019 falstaff 153
gourmet / INTERNATIONAL HOTSPOT<br />
LONDON ROTIERT<br />
Die Rotisserie von Englands neuem Superstar Tom Kerridge gilt gerade als<br />
heißeste Adresse der Hauptstadt – nicht zu Unrecht.<br />
TEXT SEVERIN CORTI<br />
London ist dem Gutesser immer eine<br />
Reise wert, das Chaos um den bevorstehenden<br />
»Brexit« aber lässt einen<br />
Trip in die britische Metropole noch dringlicher<br />
erscheinen als sonst: Was weiß man,<br />
wie mühsam die Einreisebestimmungen<br />
werden, wenn sich die Insel erst einmal<br />
vom Mutterkontinent abnabelt?<br />
Vor allem aber ist mit Tom Kerridge der<br />
neue Stern unter den britischen Top-Köchen<br />
endlich nach London gelockt worden. Kerridge<br />
hat in Südengland eine Reihe von Pubs,<br />
die allesamt mit mindestens einem Michelin-<br />
Stern ausgezeichnet sind, er gilt als Publikumsliebling<br />
verschiedener BBC-Kochshows<br />
und als längst fälliger Nachfolger Gordon<br />
Ramsays am britischen Küchenthron.<br />
DER GESCHMACK DES FEUERS<br />
Dass er jetzt im ultranoblen »Corinthia<br />
Hotel«, gleich ums Eck von Trafalgar Square,<br />
eine Rotisserie aufgemacht hat, ist laut der<br />
hymnischen Kritik in der »Financial Times«<br />
dem österreichischen F&B-Manager des<br />
Hotels, Ben Hofer, zu verdanken. Hofer<br />
(zuvor »Fera at Claridge’s«) wollte unbedingt<br />
eine Küche mit offenem Feuer – der einzigartigen<br />
Atmosphäre ebenso wie des unverwechselbaren<br />
Geschmacks wegen. Damit konnte<br />
er Kerridge locken. Man sitzt in Clubatmosphäre,<br />
die Wände sind in klassischem Racing<br />
Green, und ordert durchwegs maskuline<br />
Gerichte vom Grill: gefüllte Wachteln etwa,<br />
mit rauchig knuspriger Haut und köstlich<br />
zarter Boudin blanc, oder Lammsattel mit<br />
feuergegrillten Auberginen und grüner Olivensalsa.<br />
Gerichte, die nicht aus dem Feuer<br />
kommen, dürfen sich feingliedriger präsentieren:<br />
ein fantastisches Pilz risotto mit<br />
knusprigem, weichem Ei etwa, ein wunderbar<br />
altmodisches Vol-au-vent mit wolkengleicher<br />
Krabben-Avocadofülle oder wunderbar<br />
butterschwangere Seezunge mit<br />
Shrimps und knusprigen Algen.<br />
BEWERTUNG<br />
Essen<br />
Service<br />
Weinkarte<br />
Ambiente<br />
GESAMT<br />
KERRIDGE’S BAR & GRILL<br />
No. 10 Northumberland Avenue<br />
London WC2N 5AE<br />
T: +44 20 73213244<br />
www.kerridgesbarandgrill.co.uk<br />
47 von 50<br />
19 von 20<br />
19 von 20<br />
10 von 10<br />
95 von 100<br />
An der Bar werden raffinierte Snacks<br />
wie Pilzrisotto mit knusprigem Ei gereicht.<br />
FAZIT: Fine Dining in smarter Pub-Atmosphäre –<br />
das ist ein Twist, auf den die so raffinierte aufgestellte<br />
Restaurantszene Londons bislang noch gewartet hat.<br />
Im »Kerridge’s« kommt eine Rotisserie mit offenem<br />
Feuer dazu – und Star-Chef Tom Kerridge, der darauf<br />
wahre Wunderdinge gart.<br />
Fotos: beigestellt<br />
154<br />
falstaff dez–feb 2019
ücher<br />
DAS ORIGINAL SACHER KOCHBUCH<br />
Hotel Sacher<br />
Nach dem erfolgreichen Sacher-<br />
Backbuch hält das weltberühmte<br />
Hotel nun das nächste<br />
Schmankerl bereit: Das Traditionshaus<br />
öffnet seine Türen und<br />
lädt den Leser auf eine Reise<br />
durch seine Küchen ein. Die<br />
besten Köche des Hauses<br />
präsentieren ihre Rezepte,<br />
die man dank präziser Erklärungen<br />
problemlos zu Hause<br />
nachkochen kann. Neben<br />
traditionellen österreichischen<br />
Rezepten findet man auch<br />
moderne Kompositionen von<br />
Zutaten und Zubereitungsweisen.<br />
Als besonderes Highlight<br />
wirft das Buch einen Blick<br />
hinter die Kulissen der kulinarischen<br />
Wirkungsstätten des<br />
luxuriösen Hotels.<br />
Umfang: 264 Seiten<br />
Verlag/Jahr: GU Verlag, <strong>2018</strong><br />
ISBN: 978-3-8383-6521-3<br />
Preis: € 29,99<br />
MODERN BAKING<br />
Torten, Kuchen, Cookies<br />
und mehr<br />
Donna Hay<br />
SPEISEKAMMER<br />
Vorräte einfach selbst<br />
gemacht. Über 350 Rezepte<br />
Lisa Eisenman Frisk,<br />
Monica Eisenman<br />
SUPRA<br />
Ein Fest der georgischen Küche<br />
Tiko Tuskadze<br />
SIMPLE<br />
Das Kochbuch<br />
Yotam Ottolenghi<br />
Süß, süßer, Donna Hay. In ihrem<br />
neuesten Werk präsentiert die erfolgreiche<br />
Kochbuchautorin ihre<br />
besten Rezepte mit Schokolade,<br />
Karamell, Kaffee etc. Das Herzstück<br />
bilden ihre Klassiker und<br />
Lieblingsrezepte, modern und<br />
stylish umgesetzt. Mürbe Kekse,<br />
saftige Brownies, zarte Meringue<br />
und cremige Eisdesserts lassen<br />
keine Wünsche offen.<br />
Ob Milchprodukte, Würzsaucen<br />
oder Brot: Selbst gemacht<br />
liegt voll im Trend. Lisa Eisenman<br />
Frisk und Monica Eisenman<br />
zeigen in ihrem Buch, wie<br />
man Lebensmittel des täglichen<br />
Bedarfs ganz einfach zu Hause<br />
herstellen kann. Mithilfe der<br />
über 350 Rezepte verwandelt<br />
sich jede Speisekammer in eine<br />
wahre Schatzkammer.<br />
In diesem Buch entführt<br />
Autorin Tiko Tuskadze den<br />
Leser auf ein titelgebendes<br />
»Supra«, ein georgisches<br />
Festessen. Typische Gerichte<br />
wie Matzvnis (Sauerrahmsuppe)<br />
oder Khinkali (Teigtäschchen<br />
mit Hackfleischfüllung)<br />
bringen den Genuss der georgischen<br />
Küche in die eigenen<br />
vier Wände.<br />
Das neue Kochbuch von Yotam<br />
Ottolenghi zaubert mit minimalem<br />
Aufwand maximalen<br />
Geschmack auf den Teller. In<br />
120 einfachen und zeitsparenden<br />
Rezepten interpretiert der<br />
Bestsellerautor in seinem typischen<br />
Style Gerichte aus der<br />
orientalischen Küche komplett<br />
neu und verleiht ihnen gleichzeitig<br />
das gewisse Etwas.<br />
Umfang: 400 Seiten<br />
Verlag/Jahr: at Verlag, <strong>2018</strong><br />
ISBN: 978-3-03800-068-6<br />
Preis: € 39,90<br />
Umfang: 336 Seiten<br />
Verlag/Jahr: Hölker, <strong>2018</strong><br />
ISBN: 978-3-88117-182-3<br />
Preis: € 36,–<br />
Umfang: 208 Seiten<br />
Verlag/Jahr: ars vivendi, <strong>2018</strong><br />
ISBN: 978-3-86913-978-4<br />
Preis: € 24,–<br />
Umfang: 320 Seiten<br />
Verlag/Jahr: DK Verlag, <strong>2018</strong><br />
ISBN: 978-3-8310-3583-0<br />
Preis: € 28,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 155
luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />
»JE WENIGER<br />
TAMTAM,<br />
DESTO BESSER«<br />
Er dirigiert die Luxusmarken der Swatch Group: Und wer wie Marc<br />
Alexander Hayek Herr über so viele Zeitmessinstrumente ist, hat die Zeit<br />
fest im Griff, möchte man meinen. Wir trafen den charismatischen<br />
Unternehmer am Stammsitz von Blancpain zum Gespräch.<br />
TEXT ALEXANDER LINZ<br />
Marc A. Hayek repräsentiert<br />
als Mitglied der Konzernleitung<br />
der Swatch Group<br />
die dritte Generation der<br />
Hayeks. Großvater Nicolas<br />
G. Hayek – er starb 2010 – hatte 1983<br />
inmitten der Quarzkrise, als die Asiaten mit<br />
Billig-Quarz-Uhren die Märkte überschwemmten<br />
und es keine Nachfrage mehr<br />
nach mechanischen Uhren gab, durch die<br />
strategische Bündelung der Kräfte und<br />
Gründung der SMH (Société de Microélectronique<br />
et d’Horlogerie SA) viele der heute<br />
zur Gruppe gehörenden Uhrenmarken vor<br />
dem Untergang bewahrt. 1998 änderte man<br />
den Namen des SMH-Konzerns auf Swatch<br />
Group. Marc Hayeks Mutter Nayla fungiert<br />
als Präsidentin des Verwaltungsrates,<br />
sein Onkel Nick als Präsident der Konzernleitung<br />
und Mitglied des Verwaltungsrates.<br />
Ab 1992 arbeitete Marc Hayek bei Certina<br />
und Swatch, wollte dann aber etwas Eigenes<br />
aufbauen. 1996 wurde der heute<br />
47-Jährige Vater eines neunjährigen Sohnes<br />
Gastronom in Zürich, in seinem Szenerestaurant<br />
»Colors« setzte er auf eine variantenreiche<br />
Küche, erlesene Weine und Zigarren.<br />
Es war Großvater Hayek, der seinen<br />
Enkel 2001 in die Swatch Group zurückholte.<br />
Mit Blancpain übertrug er ihm die<br />
Verantwortung der Führung einer Luxusmarke,<br />
die die Gruppe im Jahr 1992 von<br />
Jean-Claude Biver gekauft hatte. Nach dem<br />
Tod seines Großvaters übernahm Marc<br />
Hayek die Leitung der Luxusmarken Blancpain,<br />
Breguet und Jaquet Droz der Swatch<br />
Group – und neuerdings kümmert er sich<br />
auch um Glashütte Original.<br />
><br />
156<br />
falstaff dez–feb 2019
LUXUSZEIT<br />
ALEXANDER LINZ<br />
Der renommierte Uhrenfachjournalist<br />
schreibt<br />
in <strong>Falstaff</strong> über aktuelle<br />
Zeitströmungen auf dem<br />
Uhrensektor.<br />
»So ein tickendes Kleinod<br />
ist für mich definitiv ein<br />
Speicher von Emotionen,<br />
Leben und Personen.«<br />
MARC A. HAYEK<br />
Mitglied Konzernleitung Swatch Group<br />
Fotos: fred Merz/Rezo.ch<br />
dez–feb 2019 falstaff 157
luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />
TICKENDE TRADITION<br />
Blancpain, Breguet, Glashütte Original und Jaquet Droz bilden neben<br />
Harry Winston und Omega die Speerspitze. Marc A. Hayek lenkt die<br />
Geschicke der vier Luxusuhrenmarken.<br />
Es sind vier altehrwürdige, waschechte Manufakturen: Zusammen<br />
sind Blancpain (seit 1735), Breguet (1775), Glashütte Original<br />
(1845) und Jaquet Droz (1738) 979 Jahre alt. Blancpain und<br />
Breguet sind im Jura beheimatet, Jaquet Droz in La Chaux-de-Fonds;<br />
Glashütte Original – nomen est omen – in Glashütte in Sachsen. Die<br />
Fertigungstiefe der Betriebe ist enorm, das Angebot an hauseigenen<br />
Uhrwerken entsprechend groß. Während man in Mittelpreislagen mit<br />
zugekauften Uhrwerken das Auslangen finden kann, definiert sich das<br />
Prestige- und Luxussegment über seine Uhrwerkevielfalt und die Art<br />
und Weise, wie sie gefertigt werden. Dabei steht die manuelle Arbeit im<br />
Vordergrund. Eine Automatisierung der Fertigung macht bei diesen<br />
Marken keinen Sinn, zu sehen ist der kleine, feine Unterschied am Glasboden<br />
der Gehäuse. Man stößt hier auf einen Mikrokosmos, der einen<br />
sofort in seinen Bann zieht – und nichts ist beeindruckender, als so<br />
einen Zeitmesser einmal aus der Nähe gesehen und ihn am Handgelenk<br />
Probe getragen zu haben.<br />
Die Blancpain »FIFTY FATHOMS« gilt als<br />
U(h)rmutter moderner Taucheruhren. Sie<br />
wird in zahlreichen Varianten angeboten,<br />
so zum Beispiel auch in der historisch<br />
authentischen mit dem weiß-orangen<br />
Feuchtigkeitsindikator am Zifferblatt.<br />
2001 wurde Marc Hayek<br />
von seinem Großvater<br />
zurück in den Konzern<br />
geholt. Heute leitet er<br />
die Luxusmarken.<br />
Fotos: Fred merz/Rezo.ch, Josschmid.com, beigestellt<br />
158<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019 2019
Breguet zelebriert mit dem »CLASSIQUE EXTRA<br />
FLACHEN TOURBILLON« die feine Uhrmacherkunst. Das<br />
42-mm-Rotgoldgehäuse ist 7,45 mm dick, das Automatikuhrwerk<br />
misst gar nur 3 mm. Die Zeit wird von einem<br />
strahlend weißen Email-Grand-Feu-Zifferblatt abgelesen.<br />
Das Automatikwerk der Jaquet Droz »GRANDE<br />
SECONDE MOON« gewährleistet eine Genauigkeit<br />
der Mondphasenanzeige von 122 Jahren. Würde man<br />
sie in dem Zeitraum unentwegt tragen, so müsste die<br />
Anzeige erst dann um einen Tag korrigiert werden.<br />
><br />
FALSTAFF Herr Hayek, wir können<br />
heute so gut wie alles verändern – die Zeit<br />
aber nicht. Eine Minute ist immer eine<br />
Minute. Gleichzeitig gibt es nichts Subjektiveres<br />
als das Empfinden von Zeit, oder?<br />
MARC A. HAYEK Zeit übt eine unglaubliche<br />
Faszination auf mich aus. Ich denke da<br />
spontan an meinen Sohn und wie auch er<br />
schon den Lauf der Zeit unterschiedlich<br />
wahrnimmt. Vor Kurzem sagte er zu mir:<br />
»Papa, am Wochenende, wenn ich noch<br />
eine Stunde spielen darf, dann vergeht die<br />
Zeit so furchtbar schnell, und in der Schule,<br />
da dauert die gleiche Stunde so ewig lang.<br />
Das kann doch nicht die gleiche Stunde<br />
sein!« Uns Erwachsenen geht es doch nicht<br />
anders – nur glauben wir, die Zeit mit präzisen<br />
Messinstrumenten unter Kontrolle zu<br />
bringen. In Wahrheit ist sie jedoch unkontrollierbar<br />
und unabänderlich.<br />
Eine Armbanduhr misst nicht nur fortlaufend<br />
die Zeit, sie ist ebenso unser ständiger<br />
Begleiter und demnach ein sehr persönlicher<br />
Speicher von Emotionen und Momenten …<br />
In unserer Kultur ist sie der symbolischste<br />
Gegenstand, den wir weitervererben oder<br />
bereits vererbt bekommen haben. Die Uhr<br />
der Mutter, des Vaters – mit ihr leben sie<br />
für uns weiter. Patina und Tragespuren<br />
erzählen zudem ihre eigene Geschichte, und<br />
die darf man im Rahmen eines Services<br />
nicht einfach wegpolieren. Da wird es sehr<br />
persönlich, das hat dann nichts mehr mit<br />
einer ordnungsgemäßen Instandsetzung<br />
oder technischen Wartung des Uhrwerks zu<br />
tun. Um dem gerecht zu werden, habe ich<br />
unsere Serviceuhrmacher angewiesen, stets<br />
genau zu hinterfragen, in welchen optischen<br />
Zustand eine Armbanduhr gebracht werden<br />
darf und soll. So ein tickendes Kleinod ist<br />
für mich definitiv ein Speicher von Emotionen,<br />
Leben und Personen.<br />
Der Glashütte Original »SENATOR COSMOPOLITE« ist die mechanisch intelligenteste<br />
und zugleich am einfachsten zu bedienende Weltzeitzonenuhr. Das ultimative Tool für<br />
den Weltenbummler, der stets wissen will, wo wem die Stunde geschlagen hat.<br />
Geht diese Tradition nicht zusehends<br />
verloren?<br />
Wir sollten der Jugend die Faszination, dass<br />
etwas Bestand hat, wieder viel stärker vermitteln.<br />
Eine Smartwatch ist bereits nach<br />
einem Jahr obsolet, da technisch überholt,<br />
man legt sie einfach ab und vergisst sie.<br />
Eine mechanische Armbanduhr überdauert<br />
indes Generationen, ihr Wert nimmt zu,<br />
und man passt gut darauf auf. ><br />
dez–feb 2019 falstaff 159
luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />
SWATCH GROUP – DER<br />
GRÖSSTE UHRENKONZERN<br />
><br />
An Schulen in England ersetzt man analoge<br />
Uhren mit digitalen, da die Schüler die<br />
Uhrzeit nicht mehr ablesen können …<br />
Das ist traurig, da geht ein Teil unserer Kultur<br />
verloren! Das Ablesen der Uhrzeit von<br />
einem klassischen Zifferblatt sollte jeder<br />
beherrschen. Warum schaffen wir nicht auch<br />
gleich das Lesen und Schreiben ab und überlassen<br />
es künftig »Alexa« und »Siri«. Es liegt<br />
an uns, es ist unsere Verantwortung, unseren<br />
Kindern Werte zu vermitteln. Wir wären<br />
nicht da, wo wir heute sind, deshalb darf<br />
keine schleichende digitale Entmündigung<br />
stattfinden – und das sage ich nicht nur, weil<br />
wir analoge Messinstrumente herstellen.<br />
Nicolas G. Hayek legte im Jahr 1983<br />
unter geradezu extremen Rahmenbedingungen<br />
den Grundstein für<br />
den heute weltgrößten Uhrenkonzern.<br />
Damals überfluteten die Asiaten die Märkte<br />
mit billigen Quarzuhren, mechanische Uhren<br />
waren nicht mehr gefragt, und die Schweiz<br />
schlitterte in ihre bis dato größte Uhrenkrise.<br />
Heute gehören die Uhrenmarken<br />
Breguet, Harry Winston, Blancpain, Glashütte<br />
Original, Jaquet Droz, Léon Hatot, Omega,<br />
Longines, Rado, Union Glashütte, Tissot,<br />
Calvin Klein, Balmain, Certina, Mido, Hamilton,<br />
Swatch und Flik Flak zum Portfolio. Das<br />
ist aber nur die eine Seite des anhaltenden<br />
Erfolgs der Swatch Group. Die andere Seite<br />
sind deren unglaubliche Fertigungstiefe und<br />
nachhaltige Innovationskraft. Die 150 Produktionszentren<br />
von ETA, Nivarox-FAR, CHH<br />
Microtechnique, Comadur, Rubattel et Weyermann,<br />
MOM Le Prélet, Universo, Manufacture<br />
Ruedin, Simon Et Membrez, Lascor,<br />
Novi, Swatch Group Assembly, DYB, EM Microelectronic,<br />
Renata und Micro Crystal<br />
repräsentieren die vertikale Produktion der<br />
Swatch Group. Die Swiss Timing ist der<br />
weltführende Anbieter im Bereich der Sportzeitmessung<br />
und Visualisierung von Ergebnissen.<br />
Ohne das Know-how könnte Omega<br />
Bescheidener Bau, wuchtige Erfolge: Der Sitz<br />
der Swatch Group, 1983 von Nicolas G. Hayek<br />
(u.) gegründet, befindet sich in Biel, Schweiz.<br />
nicht offizieller Zeitmesser der Olympischen<br />
Spiele sowie Longines jener der FIS sein.<br />
Weltweit beschäftigt die Swatch Group<br />
etwas mehr als 35.000 Mitarbeiter und<br />
erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von<br />
7960 Millionen Schweizer Franken (Gewinn:<br />
755 Millionen Schweizer Franken). Der klassische<br />
Fachhandel ist noch der wichtigste<br />
Partner im Vertrieb der Uhren. Mehr und<br />
mehr eigene Boutiquen und ein stärker werdendes<br />
Engagement im Online-Vertrieb werden<br />
dieses Bild in den kommenden Jahren<br />
etwas verändern.<br />
Sie sind ein ambitionierter Hobbytaucher<br />
und verbringen viel Zeit unter Wasser.<br />
Viel zu wenig Zeit! Tauchen ist für mich die<br />
ultimative Auszeit und das Eintauchen in<br />
eine Welt, die mich ungemein fasziniert.<br />
Das Zeitgefühl geht mir dabei stets verloren,<br />
und da bin ich dann froh, wenn ich auf<br />
meine Taucheruhr blicken kann und wieder<br />
in der Realität ankomme. Ich merke mit<br />
zunehmendem Alter, dass mir die Natur<br />
generell immer wichtiger wird. Ich will sie<br />
viel intensiver erleben und nehme mir aktiv<br />
Zeit dafür. Tauchen ist aber meine große<br />
Leidenschaft. Das langjährige und ebenso<br />
erfolgreiche Engagement von Blancpain für<br />
den Erhalt und den Schutz der Ozeane ist<br />
demnach kein Zufall.<br />
Könnten Sie sich vorstellen, die Seiten zu<br />
wechseln und da mitzuarbeiten, wofür Sie<br />
sich mit Blancpain aktiv engagieren?<br />
Sofort! Ich würde das leidenschaftlich<br />
gerne tun und obendrein beginnen,<br />
Meeresbiologie zu studieren. Meine Begeisterung<br />
ist bereits auf meinen Sohn übergegangen,<br />
er hat seinen ersten Tauchschein<br />
gemacht, interessiert sich für die Welt<br />
Neptuns und wird zusehends mein Tauch-<br />
Buddy.<br />
Als ehemaliger Gastronom können Sie sich<br />
bestimmt für gutes Essen und einen ebenso<br />
guten Wein begeistern.<br />
Absolut!<br />
Haben Sie heute noch den gleichen Zugang<br />
zum Thema wie anno dazumal?<br />
Nein! Wir durften/mussten jetzt jahrelang<br />
zusehen, dass gutes Essen stets mit insze- ><br />
Fotos: beigestellt<br />
160<br />
falstaff dez–feb 2019
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luxus zeit / MARC A. HAYEK<br />
Das Tauchen ist die große<br />
Leidenschaft von Marc<br />
Hayek. Kein Wunder, dass<br />
er sich mit Blancpain für<br />
den Erhalt und Schutz<br />
der Ozeane engagiert.<br />
><br />
nierter Kreativität und jeder Menge<br />
Tamtam einhergeht. Das beeindruckte<br />
mich früher, heute schätze ich einfach gute<br />
Nahrungsmittel und eine ehrliche, unprätentiöse<br />
Art, wie sie zubereitet und präsentiert<br />
werden. Die Qualität steht im Vordergrund!<br />
Ein »einfaches« Stück Wurst oder<br />
Käse sind manchmal mehr als ein opulent<br />
inszeniertes Menü. Da unterscheide ich<br />
mittlerweile zwischen gut und interessant<br />
essen.<br />
Was schmeckt Ihnen am besten?<br />
Geschmortes! Das Ossobuco meiner Großmutter,<br />
es war und ist für mich etwas ganz<br />
Besonderes. Alleine schon der Geruch, der<br />
sich im Haus verbreitet, wenn es stundenlang<br />
schmort, ist einzigartig.<br />
Probieren Sie auch gerne Neues?<br />
Ich bin extrem neugierig und koste ständig.<br />
Die thailändische Küche finde ich zum Beispiel<br />
grandios. Zuletzt habe ich im Rahmen<br />
einer China-Reise ein auf tibetanische Art<br />
zubereitetes Lamm gegessen. Das wird mit<br />
Holzkohle vom Kirschbaum in einer Art<br />
Steinofen gegrillt und geräuchert. Das<br />
Lamm ist butterweich und schmeckt außergewöhnlich.<br />
Jede Art der Küche sagt viel<br />
über die Kultur eines Landes aus, dem darf<br />
man sich nicht verschließen.<br />
Tauchen ist für mich die<br />
ultimative Auszeit und<br />
das Eintauchen in eine Welt,<br />
die mich ungemein fasziniert.<br />
Das Zeitgefühl geht mir<br />
dabei stets verloren, und ich<br />
bin dann froh, wenn ich auf<br />
meine Taucheruhr blicken<br />
kann und wieder in der<br />
Realität ankomme.<br />
Marc A. Hayek (r.) empfing Alexander Linz in<br />
seinem Büro bei Blancpain in Paudex, Schweiz.<br />
Ich nehme mal an, in Sachen Wein sehen<br />
Sie die Dinge jetzt ähnlich.<br />
Ich bin eigentlich ein großer Freund der<br />
Burgunder, aber die Schweiz punktet bei<br />
mir immer öfter. Kosten Sie den Syrah von<br />
Denis Mercier und die Weine von Nicolas<br />
Zufferey aus dem Wallis oder den Pinot<br />
Noir von Martha und Daniel Gantenbein<br />
aus dem Graubünden. Das sind ehrliche,<br />
richtig gute Weine, die auch zu einem fairen<br />
Preis verkauft werden. Je weniger Tamtam,<br />
desto besser, ich tendiere da immer mehr in<br />
die gleiche Richtung wie beim Essen.<br />
Der Genussmensch Marc Hayek – was tut<br />
er am liebsten?<br />
Sich nach getaner Arbeit Zeit nehmen für<br />
ein richtig gutes Essen mit der Familie, mit<br />
Freunden. Dazu darf der passende Wein<br />
einfach nicht fehlen, das gehört für mich<br />
zusammen. In solchen Momenten vergeht<br />
die Zeit immer viel zu schnell, aber zumeist<br />
speichert meine Uhr dann wieder einen<br />
ganz besonderen Moment, an den ich mich<br />
gerne zurückerinnere.<br />
Mehr über die besten<br />
Uhrenmarken der Welt unter<br />
www.falstaff.com/uhren<br />
<<br />
Fotos: Mark Strickland, beigestellt<br />
162<br />
falstaff<br />
dez–feb 2019
PLANETA / promotion<br />
Exploring Nero d’Avola<br />
Fotos: beigestellt<br />
Sie ist die bekannteste und<br />
am meisten verbreitete rote<br />
Rebsorte Siziliens, hat aber<br />
noch nicht den Platz eingenommen,<br />
den sie sich unter den Sorten<br />
des Südens verdient. Aus diesem<br />
Grund entschied Planeta, dem Nero<br />
d’Avola ein spezielles Projekt zu<br />
widmen, das dessen Verbreitung und<br />
Wertschätzung steigert. Ziel ist es,<br />
Nero d’Avola im Kontext der Top-<br />
Rebsorten zu positionieren. Dieses<br />
Projekt führte Planeta <strong>2018</strong> auf eine<br />
internationale Tour, vollgepackt mit<br />
informationsreichen Seminaren und<br />
der Möglichkeit, die Weine dieser<br />
Rebsorte aus verschiedenen Anbaugebieten,<br />
Jahrgängen und mit unterschiedlichen<br />
Stilistiken zu verkosten.<br />
Eine Erforschung, die die großen sizilianischen<br />
Anbaugebiete umfasst.<br />
Planeta ist in jedem wichtigen<br />
Gebiet der Insel mit Weingütern vertreten<br />
und hat sich zum Ziel gesetzt,<br />
Die unterschätzte, rote Rebsorte aus dem<br />
Süden Italiens positioniert sich neu.<br />
mit einer eigenen »Reise durch Sizilien«<br />
jedem Gebiet einen eigenständigen<br />
Wein zu widmen. Besonderer<br />
Wert wurde hierbei auf Nero<br />
d’Avola gelegt. Mit Ausnahme des<br />
Betriebes am Ätna beteiligen sich alle<br />
anderen Planeta-Weingüter in Menfi,<br />
Noto, Vittoria und Capo Milazzo<br />
an der Weiterentwicklung dieser<br />
antiken und noblen Rebsorte.<br />
Das Privileg, Nero d’Avola in vier<br />
verschiedenen Gebieten produzieren<br />
zu können, gibt Planeta die Möglichkeit,<br />
dessen Charaktereigenschaften<br />
von Gebiet zu Gebiet zu studieren.<br />
Menfi ist der Ursprungsort der Familie<br />
Planeta und Firmenhauptsitz. Die<br />
kalkhaltigen Lehmböden bringen<br />
dort lebhafte und saftige Weine mit<br />
Aromen von Pflaume, Schokolade<br />
und Minze hervor. Völlig verschieden<br />
ist das Ergebnis auf dem roten<br />
Sand von Vittoria, wo der Nero<br />
d’Avola im Cerasuolo di Vittoria<br />
DOCG einen Blend mit dem Frappato<br />
eingeht und spielerisch-fruchtige<br />
Ausprägungen wie frische Kirschen<br />
oder Erdbeeren hervorbringt.<br />
Ein besonderer Fall ist die nordöstliche<br />
Spitze der Insel um das Gebiet<br />
von Capo Milazzo, wo Schwemmböden<br />
und die Nähe zum Meer dem<br />
Wein Frische und Samtigkeit verleihen<br />
und deutliche Noten von Algen,<br />
Tamarinden und Zitrusfrüchten<br />
erkennbar sind. Und es gibt noch<br />
Noto, die wahre Wiege des Nero<br />
d’Avola, wo kalkhaltige Böden den<br />
Weinen eine noble, balsamische<br />
Struktur verleihen, mit Noten von<br />
schwarzen Johannisbeeren, Karobe<br />
und Weihrauch. Diese Nuancen<br />
findet man im Santa Cecilia wieder,<br />
jenem Rotwein, den Planeta zum<br />
hervorragendsten Vertreter der eigenen<br />
Nero-d’Avola-Weine auserkoren<br />
hat. Er trägt Namen und Wappen<br />
der Familie Planeta.<br />
Der Santa Cecilia<br />
Noto DOC ist<br />
ein Highlight der<br />
sizilianischen<br />
Rotweine.<br />
INFO<br />
Weiterführende Information<br />
finden Sie unter<br />
www.exploringnerodavola.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 163
Frohe<br />
Weihnachten!<br />
Leise rieselt der Schnee …<br />
und Weihnachten nähert sich<br />
mit Riesenschritten. In den<br />
Einkaufsstraßen tummeln sich die<br />
Menschen – sie sind auf der Suche<br />
nach den perfekten Geschenken für<br />
Freunde und Familie. Eine Krawatte<br />
für Papa, Socken für Oma und ein<br />
Seidenschal für die Liebste?<br />
Die Geschenke-Klassiker stehen<br />
nach wie vor hoch im Kurs. Für die<br />
große Freude unter dem Weihnachtsbaum<br />
empfiehlt sich aber<br />
etwas mehr Einfallsreichtum. Wir<br />
stellen Ihnen auf diesen Seiten<br />
Geschenk ideen vor, die das Gesicht<br />
eines jeden Genießers vor Freude<br />
strahlen lassen.<br />
FÜR LIEBHABER<br />
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<strong>Deutschland</strong> 2019 beschreibt die<br />
deutschen Weinanbaugebiete und<br />
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von mehr als 480 Produzenten,<br />
bewertet nach dem 100-Punkte-<br />
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finden sich für jede Stadt die besten Hotels, die wichtigsten Restaurants und<br />
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optimal genutzt werden kann. Shoppen in Rom, Kaffee in Venedig, Smørrebrød<br />
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5 0 Prozent Tonic Water auffüllen,<br />
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garnieren.<br />
Heraus kommt ein erfrischend,<br />
fruchtig-bitteres Geschmackserlebnis,<br />
das bei keinem<br />
Weihnachtsmenü fehlen darf.<br />
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Fotos: beigestellt, Shutterstock<br />
164 falstaff dez–feb 2019
X-MAS / promotion<br />
BOAR GIN<br />
BOAR, sauleckerer Gin!<br />
Es ist eine echte Sensation:<br />
Auf der ganzen Welt wird der<br />
BOAR Gin (BOAR, engl. Keiler) aus<br />
dem Schwarzwald mit Goldmedaillen<br />
überhäuft, wird sogar beim<br />
Global Spirits Award in Las Vegas<br />
zum besten Gin und zur besten<br />
klaren Spirituose der Welt gekürt,<br />
und auch die deutsche DLG verleiht<br />
Gold und bescheinigt dem edlen<br />
Tropfen, der beste Gin unter den<br />
deutschen zu sein.<br />
Woher kommt’s?<br />
Vielleicht daher, dass der Brennmeister<br />
Markus Kessler und seine<br />
Vorfahren in Familien tradition schon<br />
seit 1844 edelste Brände herstellen?<br />
Vielleicht vom berühmten Peterstaler<br />
Gebirgsquellwasser? Oder<br />
aber auch von der Zugabe der<br />
Schwarzwälder Trüffel, die dem<br />
Gin im Herstellungsprozess Bitterstoffe<br />
und Schärfe entzieht und ihn<br />
so wunderbar mild macht?<br />
Wahrscheinlich ist es eine Mischung<br />
aus allem, die diesen Gin weltweit<br />
einzigartig macht.<br />
BOAR Blackforest<br />
Premium Dry Gin/0,5 l/43 Vol.-%<br />
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Genussmenschen: das <strong>Falstaff</strong>-<br />
Jahresabonnement.<br />
Machen Sie anderen eine Freude und<br />
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Lesevergnügen.<br />
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falstaff.de/abo<br />
BACKVERGNÜGEN<br />
MIT 1845-ÖLEN<br />
Auch die Weihnachtszeit stellt<br />
viele Verbraucher vor die Frage,<br />
wie sie auf tierisches Fett verzichten<br />
können. Ein guter Tipp für alle, die<br />
dabei Wert auf Genuss legen,<br />
ist das Backen mit Pflanzenöl.<br />
Entscheidend ist, dass die Ölmenge<br />
beim Austausch richtig berechnet<br />
wird. Grundsätzlich gilt: Statt<br />
100 Gramm Butter/Margarine<br />
verwenden Sie 80 Milliliter Pflanzenöl.<br />
Wichtig ist natürlich auch das<br />
richtige Öl. Eine feine Alter native<br />
ist das Kokos-Rapsöl von 1845.<br />
Es vereint das besonders bekömmliche<br />
Rapsöl mit nativ kaltgepresstem<br />
Kokosöl, enthält viel Vitamin E,<br />
zeichnet sich durch sein mildes<br />
Kokosaroma aus und hat einen<br />
höheren Anteil an ungesättigten<br />
Fettsäuren als reines Kokosfett.<br />
Wer es nussiger mag, greift zum<br />
feinen 1845-Walnussöl, das aus<br />
den Kernen kalifornischer Walnüsse<br />
gewonnen wird.<br />
Weitere Informationen zu den<br />
Produkten gibt es unter:<br />
www.1845-oel.de<br />
FINEST BARREL<br />
CHOCOLATE – EIN<br />
UNFASSBARER GENUSS<br />
Wir sind die erste Manufaktur, die<br />
ihre Schokolade ausschließlich in<br />
verschiedenen Holzfässern lagert.<br />
Die Grundidee ist einfach und genial:<br />
Wir machen uns die Aromen z. B.<br />
von entleerten Whisk(e)yfässern<br />
oder wertvollen Naturprodukten<br />
zunutze, indem wir unsere dunkle<br />
Schoko lade in diesen lagern und »reifen«<br />
lassen.<br />
Jetzt bestellen unter:<br />
www.finest-barrel.de<br />
dez–feb 2019 falstaff 165
SMELL THE SCENT<br />
FEEL THE PLACE<br />
Luxury Candles<br />
MARRAKECH SAINT-TROPEZ LECH FORTE DEI MARMI<br />
AVAILABLE ONLINE NOVEMBER 30 TH WWW.FALSTAFF.COM/LIVING-KERZEN
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186<br />
Ab jetzt in<br />
jeder Ausgabe:<br />
<strong>Falstaff</strong> präsentiert<br />
spannende<br />
LIVING-Themen<br />
für Genießer!<br />
170<br />
188<br />
BEDTIME STORIES<br />
Aktuelle Bettentrends und welche<br />
kreativen Köpfe dahinterstecken.<br />
(S. 170)<br />
FUTURE KITCHEN<br />
Welche Upgrades auf die Küche von<br />
morgen warten. (S. 178)<br />
KÜCHENPROFIS<br />
Neue Kitchen-Accessoires in der<br />
Trendfarbe Kupfer. (S. 186)<br />
TABLE-DECOR DE LUXE<br />
Wie die richtige Tischdekoration Festen<br />
den letzten Schliff verleiht. (S. 188)<br />
TIEF LUFT HOLEN<br />
Mit diesen Dekantern tun Sie Ihrem<br />
Wein Gutes. (S. 190)<br />
Fotos: beigestellt<br />
194<br />
178<br />
HEISS BEGEHRT<br />
It’s tea season: Die neuesten Sorten<br />
und limitierte Editionen. (S. 194)<br />
dez–feb 2019 falstaff 167
editor’s notebook<br />
Körbchen-Effekt<br />
Die Rattan-Coffee-Table-Stücke von<br />
Vincent Sheppard dienen dank ihres<br />
Korbs auch perfekt als Storage für<br />
<strong>Falstaff</strong>-LIVING-<strong>Magazin</strong>e.<br />
www.vincentsheppard.com<br />
Versial-genial<br />
Dieses Lampendesign hat<br />
es in sich: Gleich zwei auf<br />
einen Schlag kreierte das<br />
Londoner Designstudio Vitamin<br />
Living für die Heal’s-<br />
Sommerkollektion <strong>2018</strong>.<br />
www.heals.com<br />
Safari-Service<br />
Strauß, Elefant, Giraffe und<br />
Jaguar zieren das vierteilige<br />
Tellerset aus dem Hause<br />
Marks & Spencer und<br />
sorgen für Exotik auf<br />
dem Esstisch.<br />
www.marksandspencer.com<br />
Spieglein, Spieglein<br />
Wieder en vogue: Der Schminktisch<br />
aus der Serie »Piet« im<br />
Mid-Century-Style präsentiert<br />
sich in edlem Mangoholz.<br />
www.swooneditions.com<br />
Fashion Hour<br />
Ob das kleine Schwarze zum<br />
Chanel Nr. 5 oder das Alexander-<br />
McQueen-Kleid zum Totenkopf-Schal<br />
passt? Sammeln Sie die chic illustrierten<br />
Karten zu einem Fashionhouse of Fun.<br />
www.papercutshop.se<br />
Detox me beautiful<br />
Die neue Grünteemischung »The Green<br />
Vibe« von Makronen-König Ladurée.<br />
Erfolgseffekt ist garantiert mit Noten<br />
von Zitrone, Ingwer, Wildrose, Gurke,<br />
Koriander und Gurkensamen.<br />
www.laduree.fr<br />
Fotos: beigestellt<br />
168<br />
falstaff dez–feb 2019
Porzellan-Paradies<br />
Italienisches Decor, handgemacht:<br />
Das edle Service »Las Palmas« von<br />
Designer Vito Nesta ist prädestiniert<br />
für den persönlichen Collectors-Club.<br />
www.artemest.com<br />
Die originellsten News und<br />
Highlights aus dem Design-<br />
Kosmos – was uns gefällt, was<br />
uns bewegt und welche Objekte<br />
Kultcharakter garantieren.<br />
Der letzte Schrei<br />
Der dänische Designer Rasmus<br />
Larsson ist bekannt für seine<br />
kreativen Kunstwerke im Interiorund<br />
Lampendesign. Mit dem<br />
Modell »Damn Fashionista« hat er<br />
erneut sein Können bewiesen.<br />
www.wattalamp.com<br />
ANGELIKA ROSAM ist Herausgeberin<br />
und Miteigentümerin des <strong>Falstaff</strong>-Verlags<br />
sowie Chefredakteurin von <strong>Falstaff</strong><br />
LIVING. Mit einem großen Faible für die<br />
schönen Dinge des Lebens präsentiert sie<br />
ihre Lieblings-Items aus der Designwelt.<br />
Flower-Power<br />
Orla Kiely macht mit<br />
ihrem fröhlichen<br />
Schlüsselanhänger<br />
in 70er-Jahre-<br />
Optik Schluss mit<br />
mühseliger Schlüsselsuche.<br />
Gesehen bei<br />
www.amara.com<br />
Kristallrausch<br />
Handgemachte Spiegel und<br />
Kristallinnovationen sind stets<br />
attraktiv im Interior-Bereich.<br />
Der schicke Flakon »Long Island«<br />
ist Kult. Aus dem Hause<br />
www.reflections-copenhagen.com<br />
Muschel-Look<br />
Komplett aus Messing<br />
hergestellt ist die<br />
extravagante Tischlampe<br />
aus dem<br />
dänischen Haus<br />
Gubi. Gesehen bei<br />
www.moodings.com<br />
Color me beautiful<br />
»Normanna« kann sich<br />
sehen lassen: Die bunten<br />
Tischleuchten aus Murano -<br />
glas sind echte Eyecatcher<br />
im Wohnbereich. Gesehen bei<br />
www.archiproducts.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 169
LIVING / DESIGNERBETTEN<br />
Sweet dreams<br />
Modell »Stella« besticht<br />
durch das Kontrastprogramm<br />
aus strenger Geometrie und<br />
weichen Materialien.<br />
www.savoirbeds.de<br />
BEDTIME STORIES<br />
Welche Betten-Designs liegen im Trend, welche Innovationen machen den Melatonin-Support<br />
obsolet, und welche Kooperationen rütteln den Markt wach – LIVING ging auf Spurensuche und<br />
befragte internationale Designer zur Magie der »Traum«-Oasen. TEXT CHRISTOPH STEINER<br />
Fotos: Nicole Fuller, beigestellt<br />
170<br />
falstaff dez–feb 2019
NICOLE FULLER/SAVOIR BEDS<br />
»Mein Style ist bekannt dafür, Vintage mit zeitgenössischen Stücken<br />
zu mischen«, erklärt die Interior-Designerin. Auch bei ihrer Arbeit für<br />
das Londoner Unternehmen Savoir Beds schöpft die New Yorkerin aus<br />
der Vergangenheit: »Einer meiner liebsten amerikanischen Künstler aller<br />
Zeiten hat mich dazu inspiriert: Frank Stella – und die Art und Weise, wie er mit<br />
Farben, Formen und Mustern umgeht.« Im Kontrast zu dem strengen geometrischen<br />
Kopfteil des Bettes steht dabei das Material: »Teddy Mohair – der pure Luxus! Ich<br />
wollte ein Material auswählen, das gleichermaßen weich und romantisch, aber auch<br />
unglaublich sexy ist.«<br />
Alle Räume in einem Haus sind<br />
wichtig, aber das Schlafzimmer<br />
bleibt das Heiligtum«, so die New<br />
Yorker Interior-Expertin Nicole<br />
Fuller, die mit dieser Meinung keineswegs die<br />
Einzelgängerin mimt. In der heutigen Zeit,<br />
die ohnehin in jeder Hinsicht knapp bemessen<br />
ist, ist Schlaf zum Luxusgut avanciert –<br />
oder, wie Fuller meint, »zum ultimativen Genuss«.<br />
Dazu braucht es das perfekte Bett,<br />
kreativ inszeniert, vielseitig, gemütlich, umweltfreundlich,<br />
mit allen Raffinessen neuester<br />
Design-Technologien ausgestattet und optisch<br />
»The Art of Sleep«, ein individuell gestaltetes<br />
Bettenerlebnis eben, das zum Träumen<br />
inspiriert. Mit dementsprechend viel<br />
Aufmerksamkeit widmen sich die Größten<br />
aus der Design-Branche dem begehrten Möbel,<br />
um mit viel Gefühl einen Platz der ganz<br />
persönlichen Entschleunigung zu schaffen.<br />
»Das Bett ist der Ort, an<br />
dem man sich ausruhen,<br />
verjüngen, meditieren kann<br />
und an dem man einfach<br />
ganz bei sich selbst ist.«<br />
NICOLE FULLER Interior-Designerin<br />
RODOLFO DORDONI/MINOTTI<br />
»Das Bett ›Curtis‹ verdankt seinen originellen Charakter dem<br />
kostbar wirkenden Design«, so die Design-Ikone über ihre neueste<br />
Schöpfung. Seit 20 Jahren entwirft Dordoni bereits für Minotti.<br />
Sein markanter »italienischer Stil« manifestiert sich im Steppmuster:<br />
ein Kreis, der von einer Linie durchzogen ist, entworfen von Minotti<br />
Studio zur Dekoration der Wände bei der Präsentation <strong>2018</strong>. Eine weiche<br />
Note wird den Stoffen und Lederarten, die für die Bezüge zum Einsatz<br />
kommen, durch eine besondere Bearbeitung verliehen. Damit verbindet der<br />
Architekt und Star-Designer den Glamour des Art déco mit der Gegenwart.<br />
Die Competition ist es, die beflügelt. Man<br />
rittert um Optik, Bequemlichkeit, Hightech-<br />
Spielchen und auch darum, den Raum für<br />
Repräsentationszwecke mehr zu öffnen – das<br />
perfekte Lifestyle-Erlebnis im Schlafzimmer<br />
soll kreiert werden. Man will Avantgardist<br />
sein oder Klassiker – passt die Idee ins Unternehmenskonzept,<br />
so ist man auf dem richtigen<br />
Weg. Traditionelle Manufakturen möbeln ihr<br />
Markenimage mittels Kooperationen mit<br />
spannenden, bekannten Designern auf. Internationale<br />
Brands wiederum bestehen auf ihre<br />
Tradition oder erfinden sich gern auch neu,<br />
spielen mit Materialien und verschiedenen<br />
Stilrichtungen. LIVING hat sich umgesehen<br />
und neue Trends, Kundenwünsche und Innovationen<br />
aufgespürt. ><br />
Schlafmuster<br />
Farbe, Material und<br />
Textur – bei »Curtis« sind<br />
sie im perfekten Zusammenspiel.<br />
Ein starkes<br />
Statement setzt dabei<br />
das Muster.<br />
www.minotti.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 171
LIVING / DESIGNERBETTEN<br />
Aufgeweckt<br />
Trotz geringer Bauhöhe überzeugt der<br />
Entwurf durch ein Zwei-Matratzen-System.<br />
Und natürlich durch das starke Design!<br />
www.schramm-werkstaetten.com<br />
><br />
ANGELA SCHRAMM/<br />
SCHRAMM WERKSTÄTTEN<br />
Weniger ist mehr, rät Designerin Angela Schramm, die<br />
gemeinsam mit ihrem Mann die gleichnamige Bettenmanufaktur<br />
führt: »Beim Bett sollte man lieber zurückhaltende und eher neutrale<br />
Farben wählen und diese dann mit farbigen Accessoires aufpeppen.«<br />
Ansonsten setzt die Unternehmerin ganz auf die Verbindung aus<br />
Design und Funktion und meint weiter zu dem Modell »Origins Complete<br />
Brace«: »Das leicht gebogene Kopfteil bietet etwas Schutz und vermittelt ein<br />
Gefühl der Geborgenheit, ohne einzuengen.«<br />
Beginnen wir beim italienischen Platzhirsch<br />
Minotti – allein der Name steht für<br />
zeitloses und elegantes Design. Verantwortlich<br />
dafür ist Rodolfo Dordoni, seit 20 Jahren<br />
Chef-Designer des Sofa-Imperiums, der<br />
meisterlich »italienischen Style mit globalen<br />
Bedürfnissen in Balance hält«. Sein Modell<br />
»Curtis« ist dabei eine Punktlandung: vom<br />
hohen Kopfteil bis zum abgehobenen Sommier<br />
ein stringentes Bild. Wie eben jene Linien,<br />
die das kreisrunde Steppmuster brechen<br />
und damit das klassische Art-déco-Element<br />
wieder in die Gegenwart holen.<br />
Geometrie bindet auch Nicole Fuller bei<br />
der Gestaltung des Kopfteils ein. Für Savoir<br />
Beds mischt sie ihren opulenten Stil mit modernem<br />
Minimalismus. Der findet sich auch<br />
in der Arbeit der beiden Designer-Duos Soda<br />
Designers und Quaglio Simonelli sowie bei<br />
Angela Schramm wieder. Ihr Anspruch beim<br />
Modell »Brace« war es, »ein leichtes Bett zu<br />
gestalten, das trotzdem den Komfort eines<br />
Boxspringbetts bietet«.<br />
WIE MAN SICH BETTET<br />
»In puncto Matratze gilt: Funktion, Funktion und nochmals<br />
Funktion! Nahezu jeder Mensch hat Beschwerden mit der<br />
Wirbelsäule, somit muss unser Körper nachts bestmöglich<br />
gelagert werden, um regenerieren zu können.«<br />
»Die Modelle werden leichter, viele Kunden<br />
möchten nicht mehr diese großen und hohen<br />
Betten«, meint Schramm in puncto Marktentwicklung.<br />
Das sei zu einem Großteil<br />
auch den kleiner werdenden Wohnungen<br />
geschuldet. »Bislang war das Schlafzimmer<br />
eher Rückzugs- als Repräsentationsraum.<br />
ANGELA SCHRAMM Designerin und Unternehmerin, Schramm Werkstätten ><br />
Fotos: Probis rent, beigestellt<br />
172<br />
falstaff dez–feb 2019
SMART<br />
WINTER<br />
alberto-pants.com
LIVING / DESIGNERBETTEN<br />
><br />
Diese Haltung scheint sich zu ändern.<br />
Zum einen, weil Wohnräume offener werden,<br />
und zum anderen, weil in den Schlafbereich<br />
neue Funktionen wie etwa ein Home-Office<br />
aufgenommen werden«, erklären Nada<br />
Nasrallah und Christian Horner von Soda<br />
Designers. Design mit Technik und Komfort<br />
zu verbinden, bleibt laut Angela Schramm<br />
dabei die größte Herausforderung, denn:<br />
»Richtig neu erfinden kann man das Bett<br />
nicht – es gibt Grundbedürfnisse, die immer<br />
zu berücksichtigen sind.« Dem stimmt auch<br />
das Designer-Duo zu: »So gesehen gibt es<br />
kein idealtypisches Möbel, sondern immer<br />
nur einen zeitgemäßen Entwurf.«<br />
DESIGNERTRÄUME<br />
Dabei setzen die Designer mehrheitlich auf<br />
eine klare Formensprache. Extravagante Ausreißer<br />
bleiben in der Minderheit! Augenscheinlich<br />
sind Kopfteile zu einem absoluten<br />
»Must« geworden – gerne gepolstert und in<br />
Ruhezone<br />
»Ruhe und Geborgenheit« soll das<br />
Modell »Portofino« ausstrahlen.<br />
Très chic: der zarte Grauton!<br />
www.treca-interiors-paris.com<br />
QUAGLIO & SIMONELLI/<br />
TRECA INTERIORS PARIS<br />
»Das Schlafzimmer ist der intime Raum par excellence«, so<br />
Manuela Simonelli und Andrea Quaglio, die nach ihrem Debüt<br />
bei Philippe Starck seit 1996 als eigenes Designstudio für unterschiedlichste<br />
Unternehmen von L’Oréal bis Alessi tätig sind. Ihre<br />
Inspiration in der Kollaboration mit dem Bettenprofi Treca Paris:<br />
»Mit ›Portofino‹ wollten wir eine Rückenlehne schaffen, die<br />
schlicht und elegant ist. Das Design verbindet zugleich weiche<br />
Formen und strenge, geradlinige Architektur.«<br />
Traumhaft<br />
Der Entwurf von Soda Designers<br />
für Wittmann möchte Geborgenheit<br />
und Leichtigkeit miteinander<br />
verbinden. www.wittmann.at<br />
SODA DESIGNERS/WITTMANN<br />
»Der Anspruch war es, ein Bett mit perfektem Komfort, aber<br />
minimiertem Volumen zu entwerfen«, so der Leitgedanke hinter<br />
dem Entwurf »Joyce Niche Bed«, den das Duo Soda Designers für<br />
das österreichische Traditionsunternehmen Wittmann kreiert hat. Wie<br />
sich das in der Umsetzung manifestiert? »Formale Leichtigkeit wird<br />
durch die schlanken Füße und den filigranen Bettrahmen erzielt. Das<br />
Hauptteil sollte weich und schützend, aber keinesfalls zu üppig sein. Eine klare<br />
und präzise Formensprache von außen und gleichzeitig einladend und komfortabel<br />
von innen«, so die Vision von Nada Nasrallah und Christian Horner.<br />
exklusiven Ausführungen. Wie bei Soda<br />
De signers für Wittmann. »Die Kissenoptik lädt<br />
zum dauerhaften Verweilen ein«, meint auch<br />
das Kreativ-Duo Quaglio und Simonelli, die<br />
für Treca Paris das Modell »Portofino« kreiert<br />
haben. Beide setzen auf eine elegante Farbpalette<br />
und hochwertige Materialien. Akzente<br />
kommen oft erst mit der Bettwäsche oder mit<br />
Zierkissen ins Spiel, die für noch mehr Cosiness<br />
sorgen. Was könnte man sich sonst noch<br />
für die Nacht wünschen? Darauf heißt es von<br />
der Design-Elite übrigens unisono: »Ein gutes<br />
Buch als Bettlektüre.« Wir sind uns sicher:<br />
Ein spannendes <strong>Magazin</strong> tut es auch!<br />
<<br />
Fotos: yasmina Haddad, michel gibert, beigestellt<br />
174<br />
falstaff dez–feb 2019
LIVING / LICHTTRENDS<br />
Seilschaft<br />
Die Pendelleuchten der<br />
Serie »Les Acrobates de<br />
Gras« sind dank unterschiedlicher<br />
Kabellängen<br />
wahre Showpieces.<br />
www.dcw-editions.fr<br />
Im goldenen Käfig<br />
Mit dem Modell<br />
»Contrast« schlägt<br />
LEDS C4 die Brücke<br />
zwischen charmanter<br />
Vintage-Optik und<br />
Moderne.<br />
www.leds-c4.com<br />
Hell & dunkel<br />
Modell »Lens Flair«<br />
von Lee Broom gibt es<br />
sowohl in gebürstetem<br />
Kupfer als auch in<br />
mattem Schwarz.<br />
www.leebroom.com<br />
LICHT-<br />
PUNKTE<br />
Perfekt gespiegelt<br />
Die Tischlampe »Queen B«<br />
kann mit Retro-Chic und<br />
besonders sanftem Licht<br />
gleich doppelt punkten.<br />
www.nvgallery.com<br />
Runde Sache: Lampen in Kugel- und Kreisformen<br />
strahlen besonders viel Harmonie<br />
aus und stellen damit die Konkurrenz<br />
in den Schatten. LIVING zeigt ein<br />
Round-up der schönsten<br />
Modelle.<br />
Auf den Punkt gebracht<br />
Das ist dem dänischen Label<br />
Woud geglückt, immerhin<br />
liefert es mit »dot«<br />
Skandi-Chic in<br />
Perfektion ab.<br />
www.woud.dk<br />
Herrschaftlich<br />
Designer Pierre Gonalons<br />
beweist Humor und nennt die<br />
Stehlampe aus Messing und<br />
Plexiglas w»Sun King«.<br />
www.pierregonalonsstudio.com<br />
Glow to go<br />
Die portable LED-Leuchte<br />
»Cloche« von Lexon strahlt bei<br />
vollem Akku bis zu zwölf Stunden.<br />
www.lexon-design.com<br />
Lichterloh<br />
Entzückend: Die Tischlampe<br />
»Journey Shy1« von Designerin<br />
Signe Hytte macht trotz kleinem<br />
Format großen Eindruck.<br />
www.andtradition.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
176<br />
falstaff dez–feb 2019
Bubble Pop<br />
Die Leichtigkeit von<br />
Seifenschaum wird beim<br />
Leuchter »Bolle« in Glas und<br />
Kupfer verewigt. Cool!<br />
www.gallerybensimon.com<br />
Go east<br />
Für die Lampe »Kokeshy«<br />
von Laurie Lumière hat<br />
sich Designer Olivier<br />
Desbordes von japanischen<br />
Laternen inspirieren lassen.<br />
www.laurielumiere.com<br />
Elegant geneigt<br />
Hat das gewisse Etwas:<br />
Die Lampe »Shera«<br />
von Brilliant setzt auf<br />
puristisches Design<br />
mit schickem Knick.<br />
www.illumination.co.uk<br />
Balanceakt<br />
Designer Victor Casterna<br />
verdanken wir diesen perfekt<br />
ausbalancierten Entwurf aus<br />
Marmor und Milchglas.<br />
Ein Kunststück!<br />
www.oblure.com<br />
Rundlicht<br />
Sphärisches Design in Perfektion<br />
gibt es von Occhio. Die drehbare<br />
Wandleuchte »io verticale« vereint<br />
Eleganz mit innovativer<br />
Lichttechnik. www.occhio.de<br />
Standpunkt<br />
Designer Patrick Zulauf<br />
setzt bei der Stehlampe<br />
»Calot« ganz auf einen<br />
minimalistischen Look.<br />
www.ligne-roset.com<br />
Aufgeblasen<br />
Aus mundgeblasenem<br />
Glas gefertigt: Bei<br />
»Legier« von Tooy hatte<br />
Designer Corrado Dotti<br />
klassische Murano-<br />
Leuchten im Sinn.<br />
www.tooy.it<br />
dez–feb 2019 falstaff 177
LIVING / KÜCHEN-HIGHLIGHTS<br />
FUTURE<br />
KITCHEN<br />
Fotos: b_architecture, BORA, beigestellt<br />
178<br />
falstaff dez–feb 2019
Am (Ab-)Zug<br />
»Innovationen gepaart mit Freundlichkeit in der<br />
Bedienung« sind laut BORA-Gründer Willi Bruckbauer<br />
auf dem Vormarsch. Bestes Beispiel? Sein<br />
patentiertes Kochfeldabzugssystem als Alternative<br />
zu klassischen Dunstabzugshauben. www.bora.com<br />
Außen clean, innen clever: Die Küche der Zukunft überzeugt<br />
nicht nur optisch, sondern wird möglicherweise das Denken<br />
und vielleicht auch das Kochen übernehmen. LIVING zeigt Ideen<br />
und stilsichere Neuheiten auf dem Markt und verrät, ob schon<br />
bald eine App das Eierkochen übernimmt. TEXT CHRISTOPH STEINER<br />
Die Kaffeemaschine wird noch vom<br />
Bett aus via App angeworfen, und<br />
während man zum Duft des frisch<br />
Aufgebrühten in die Küche kommt,<br />
zeigt der Kühlschrank schon Wetter und<br />
Nachrichten an. Selbst an die Milch muss man<br />
keinen Gedanken mehr verschwenden, denn<br />
der Mülleimer denkt mit und scannt die leeren<br />
Milchkartons und andere Abfälle, um Fehlendes<br />
gleich wieder auf die virtuelle Einkaufsliste<br />
zu setzen – ganz schön smart! Und das ist<br />
auch das Stichwort, denn am vernetzten Leben<br />
kommt bald keiner mehr vorbei – schon gar<br />
nicht in der Küche. »Die digitalisierte Welt<br />
schenkt uns viel neuen Freiraum. Abläufe automatisieren<br />
sich, per Mausklick ist praktisch<br />
alles und in kürzester Zeit erreichbar«, heißt<br />
es etwa bei Bulthaup. Das eben beschriebene<br />
Szenario ist vielleicht noch Wunschdenken,<br />
dennoch zielt der technische Fortschritt genau<br />
darauf ab, derlei Abläufe in einem Haushalt<br />
zu standardisieren. »Das kann theoretisch<br />
heute schon sein«, erklärt Willi Bruckbauer,<br />
Gründer von BORA Lüftungstechniken, der<br />
durch die Entwicklung von patentierten Kochfeldabzugssystemen<br />
selbst zur Innovation in<br />
der Küche beigetragen hat.<br />
SIMPLY CLEVER<br />
Bruckbauer sieht großes Potenzial für »einfache<br />
Lösungen auf hohem Niveau« und bringt ><br />
Ab auf die Insel<br />
Bulthaup präsentierte in Mailand eine Neuinterpretation<br />
der »b3«-Insel, die mehr denn<br />
je auf Kommunikation und Gemeinschaft<br />
ausgerichtet sein soll. www.bulthaup.com<br />
Safety First<br />
Der Sicherheitsgedanke war Beweggrund für dieses<br />
smarte Gadget des chinesischen Innovators Orvibo.<br />
Der »Smart WiFi CO Sensor« misst und warnt via App<br />
bei erhöhten Kohlenmonoxid-Werten.<br />
www.orvibo.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 179
LIVING / KÜCHEN-HIGHLIGHTS<br />
Weniger ist mehr<br />
»Die Perfektion der Reduktion«,<br />
titelt SieMatic und überzeugte<br />
bei der EuroCucina <strong>2018</strong> das<br />
Publikum mit der Linie »Pure«.<br />
www.siematic.com<br />
><br />
damit vielleicht auch den Leitgedanken<br />
der diesjährigen EuroCucina, der wohl größten<br />
Fachmesse für Küchen, auf den Punkt.<br />
Denn bei all den unterschiedlichen Herstellern<br />
lässt sich doch ein Trend als gemeinsamer<br />
Nenner orten: außen clean, innen clever! Was<br />
das in der Designsprache bedeutet? Offene<br />
Konzepte mit Kochinseln sind weiterhin auf<br />
dem Vormarsch, die Integration der Küche in<br />
Smartes Design<br />
»SensorControl Blue« nennt sich die neueste<br />
Errungenschaft von Blanco. Ein einfacher Knopfdruck<br />
genügt, und der »InFino«-Ablauf öffnet<br />
oder schließt sich. www.blanco-germany.com<br />
den Wohnbereich ist dabei längst keine Überraschung<br />
mehr. Ursache dafür ist laut Bruckbauer<br />
die aktuelle Immobilien-Entwicklung<br />
mit steigenden Mietpreisen und geringerem<br />
Platz angebot: »Es wird eng in den Städten.«<br />
Mehr denn je zählt daher »die Verbindung<br />
authentischer Materialien mit einer zeitlos<br />
reduzierten, eleganten Formensprache«, wie<br />
Thomas Pfister, Head of Product Design bei<br />
next125, erklärt. »Weniger ist mehr – wenn<br />
es gut durchdacht und designt ist«, meint<br />
auch Bruckbauer. Viele Finessen kommen so<br />
erst bei genauerem Hinsehen zum Tragen:<br />
verschiebbare Arbeitselemente bei Bulthaup,<br />
höhenverstellbare Kochinseln bei Team 7,<br />
Oberflächen aus Keramik und grifflose<br />
Küchendetails dank Tip-on-Technik beim<br />
Hersteller next125 – Flexibilität ist Trumpf.<br />
REZEPT FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Während das Design also auf Understatement<br />
setzt und mit cooler Eleganz überzeugt, spielt<br />
die Ausstattung längst alle Stücke. Hightech-<br />
Geräte sind nicht mehr nur den Profiköchen<br />
vorbehalten, auch der Endverbraucher profitiert<br />
enorm – allerdings bei unterschiedlichen<br />
Ansprüchen. Gesundheit oder besser die vermeintliche<br />
Optimierung derselben ist dabei<br />
Kühler Kopf<br />
Der »InstaView ThinQ« von LG hält<br />
nicht nur Lebensmittel frisch, er<br />
verfügt auch über einen Touchscreen<br />
und ist mit Sprachassistentin Alexa<br />
verbunden. www.lg.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
180<br />
falstaff dez–feb 2019
V I S I O N<br />
”So haben Sie Wein<br />
noch nie gesehen!“<br />
Silvio Nitzsche WEIN | KULTUR | BAR, Dresden<br />
WWW.ZIEHER.COM<br />
VISION
Design-Update<br />
Edelstahlkorpus und puristisches Design:<br />
Die kaminlose Umlufthaube aus der Serie<br />
»Smartline« von Berbel ist seit Kurzem<br />
in noch mehr Optionen erhältlich.<br />
www.berbel.de<br />
Abfallkontrolle<br />
Die »GeniCan« scannt<br />
automatisch alle Abfälle mit<br />
Barcode und setzt Fehlendes für<br />
den nächsten Einkauf auf die Liste.<br />
www.genican.com<br />
einer der größten Antriebsfaktoren. Teller,<br />
die Kalorien zählen, Trinkgefäße, die jeden<br />
Schluck erfassen – alles wird in Echtzeit getrackt<br />
und ausgewertet. Bei Ausreißern in der<br />
Statistik kommt da schon mal eine mahnende<br />
Nachricht der App als Erinnerung. Ob und<br />
wie viel das dabei hilft, die eigenen Gewohnheiten<br />
zu verbessern, ist noch unbekannt,<br />
beeindruckend sind die Möglichkeiten aber<br />
allemal – und einfach in der Handhabung.<br />
Das bringt auch das zweite Argument für die<br />
smarte Küche ins Spiel: die Bequemlichkeit! ><br />
»Der Trend zur Individualität bedeutet auch eine stärkere<br />
Fragmentierung. Und ich erlebe mehr Experimentierfreude<br />
und Offenheit für Neues beim Konsumenten.«<br />
WILLI BRUCKBAUER Gründer von BORA Lüftungstechnik<br />
Zeitlos schön<br />
Musterbeispiel für einen klassischen<br />
Anspruch ist die Küche »Artex« von R&D<br />
Poliform, bei der die edlen Materialien<br />
Hauptprotagonisten sind. www.poliform.it<br />
182<br />
falstaff dez–feb 2019
Daheim sein.<br />
Das können wir einrichten!<br />
Ihr Martin Wetscher<br />
PLANUNG. WERKSTÄTTEN. WOHNGALERIEN.<br />
Zillertal | Fügen, Austria | www.wetscher.com
LIVING / KÜCHEN-HIGHLIGHTS<br />
Nachhaltiges Design<br />
Wie modern Holz interpretiert werden kann,<br />
zeigt Team 7 vor. Bei der Serie »filigno« wird<br />
ein fließender Übergang zwischen Küche und<br />
Wohn-Ess-Bereich geschaffen. www.team7.de<br />
><br />
»Technologie und künstliche Intelligenz<br />
im Speziellen machen unser Leben deutlich<br />
effizienter, indem viele Abläufe automatisiert<br />
werden«, schwärmt etwa Sarah Pieters, die<br />
als Head of Marketing bei Smarter Einblicke<br />
in die Zukunft der Küchen hat. Die steigende<br />
Nachfrage nach Produkten wie Kühlschrankkameras<br />
und WiFi-gesteuerten Kaffeemaschinen<br />
hat den britischen Technik hersteller zum<br />
am schnellsten wachsenden Unternehmen auf<br />
dem heiß umkämpften »Connected Home«-<br />
Markt gemacht. Vor allem die automatisierte<br />
Nachbestellung von Lebensmitteln sieht Pieters<br />
dabei als Innovation, die das Konsumverhalten<br />
nachhaltig ändern wird: »Schon<br />
Kaffee-Bestellung<br />
Das Must-have für<br />
Morgenmuffel und<br />
Koffein-Junkies: Die<br />
Kaffeemaschine des<br />
britischen Herstellers<br />
Smarter lässt sich via<br />
App schon vom Bett<br />
aus einschalten.<br />
www.smarter.am<br />
jetzt sehen wir beispielsweise einen Umschwung<br />
von einem Groß- zu mehrfachen<br />
kleineren Einkäufen. Dank künstlicher Intelligenz<br />
werden dazu noch Rezepte geliefert –<br />
je nachdem, was sonst noch im Kühlschrank<br />
wartet.«<br />
Das Ziel – und spätestens an dieser Stelle<br />
dürfen auch weniger technikaffine Köche<br />
aufatmen – ist: mehr Zeit gewinnen! Nämlich<br />
für das »Wesentliche«, heißt es bei Bulthaup.<br />
Und deshalb machen laut Bruckbauer<br />
nur Produkte Sinn, »die ohne Bedienungsanleitung<br />
vom Umfang einer Doktorarbeit auch<br />
im Alltag kompromisslos überzeugen«. Ähnlich<br />
sieht es Pieters: »All diese Innovationen<br />
werden in den Alltag einfließen. Nicht als<br />
Gadgets, sondern als Teil unseres Lifestyles.«<br />
Auf die Frage, ob wir in Zukunft selbst für<br />
simple Aufgaben wie das Kochen eines Eis<br />
eine App benötigen, meint Pieters: »Wahrscheinlich<br />
werden wir es einfach via Voice-<br />
Botschaft abrufen.« Wir sind begeistert.<br />
Clean-Chic<br />
Design trifft Funktion: Oberflächen aus Keramik, wie<br />
sie bei der Serie »NX 950« von next125 zum Einsatz<br />
kommen, überzeugen nicht nur optisch, sondern sind<br />
auch robust und hygienisch. www.next125.com<br />
<<br />
Ernährungscoach<br />
Was auf den Teller kommt, wird bei dem<br />
mittels Kickstarter lanciertem »Smartplate«<br />
automatisch erkannt, gewogen und per App<br />
erfasst. www.getsmartplate.com<br />
Fotos: Team 7, beigestellt<br />
184<br />
falstaff dez–feb 2019
LIVING / KÜCHENACCESSOIRES<br />
Kupfer ist das neue Gold<br />
So lautet zumindest die neue<br />
Design-Devise in puncto<br />
Kücheneinrichtung. Am besten<br />
investiert man dabei in einzelne<br />
Accessoires und setzt sonst auf<br />
eine schlichte Designästhetik.<br />
So gesehen beim italie ni schen<br />
Hersteller Smeg.<br />
www.smeg.com<br />
Saubermann<br />
Der Langschlitztoaster »Luna<br />
Copper Accents« überzeugt<br />
durch praktische Funktionen wie<br />
fingerabdruckresistente Lackierung<br />
und Krümelschublade.<br />
www.russellhobbs.com<br />
Klare Sache<br />
Weil heute ohne den richtigen<br />
Filter gar nichts geht, hat<br />
Lobmeyr die Serie »Still«<br />
entwickelt. Dabei wird mittels<br />
Aktivkohle das Wasser aufgebessert.<br />
www.lobmeyr.at<br />
Coffee to stay<br />
Für perfekten Kaffee auch in<br />
den eigenen vier Wänden: Der<br />
neue Stand-Kaffeevollautomat<br />
»CM 5500« überzeugt mit individuellen<br />
Profilen, integriertem<br />
Milch schäumer und natürlich<br />
seinem Design. www.miele.de<br />
Grundsteine<br />
Designerin Cecilia Valentine<br />
hat den Untersetzer für Puik<br />
ersonnen. Die Serie »Sico«<br />
lässt sich dabei ganz nach<br />
Bedarf zusammensetzen.<br />
www.puikdesign.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
186<br />
falstaff dez–feb 2019
Perfekt versteckt<br />
Mehr Ordnung in der Küche: Das<br />
Dosen-Trio »Peili« von Zone sorgt<br />
dabei für einen cleanen Look – egal,<br />
wie chaotisch der Inhalt auch sein<br />
mag. www.westwingnow.de<br />
Sonderklasse<br />
Das Luxusmodell unter den<br />
Toastern stammt von De’Longhi, hat<br />
vier Schlitze, sechs unterschiedliche<br />
Programme und ein mattes Finish.<br />
Beeindruckend! www.argos.co.uk<br />
Traditionsreich<br />
Seit 1830 steht Mauviel für edelstes<br />
Geschirr und liefert damit den<br />
Beweis, dass Stücke wie diese<br />
Sauté-Pfanne nicht aus der Mode<br />
kommen. www.mauviel.com<br />
KÜCHEN-<br />
PROFIS<br />
Ganz schön praktisch: Wer am Herd glänzen möchte,<br />
setzt neuerdings auf Statement-Pieces in Kupfer und<br />
würzt mit Accessoires in Mattschwarz.<br />
Heiß begehrt<br />
Der Wasserkocher von Dualit<br />
darf sich über ein optisches<br />
Update freuen. Unter den neuen<br />
Farben ist die Variante in Kupfer<br />
besonders gefragt.<br />
www.dualit.com<br />
Highlight<br />
Konkurrenz für die ikonische<br />
Bialetti-Mokkakanne. Mit seinem<br />
Espressokocher hat Tom Dixon<br />
einen neuen Klassiker geschaffen.<br />
www.tomdixon.net<br />
Neue Maßnahme<br />
Wie ausgesprochen<br />
modern ein Messbecher<br />
interpretiert<br />
werden kann, zeigt<br />
der Hersteller Umbra<br />
mit dem Barutensil<br />
»Trophy«.<br />
www.umbra.com<br />
Der Schein trügt<br />
Das sechsteilige Set besteht<br />
eigentlich aus Edelstahl und nicht<br />
etwa Kupfer. Für den Look wurden<br />
die Messer mit anodisiertem Titan<br />
überzogen. www.viners.co.uk<br />
Siegerpokal<br />
Die Obstschale von Alessi hat schon alleine<br />
wegen des integrierten Siebs die Herzen von<br />
Design-Liebhabern gewonnen. www.alessi.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 187
LIVING / TABLEWARE<br />
1.<br />
TABLEDECOR DE LUXE<br />
Geben Sie der Festtagstafel den letzten Schliff.<br />
LIVING hat die schönsten Glanzleistungen aus<br />
der Welt der Tischkultur für Sie recherchiert.<br />
2.<br />
3.<br />
5.<br />
4.<br />
Fotos: Sieger, beigestellt<br />
188<br />
falstaff dez–feb 2019
8.<br />
7.<br />
9.<br />
6.<br />
10.<br />
12.<br />
1. Goldfinger Auf den Innenflächen des<br />
anthrazitfarbenen Sets »Omnia Ritual«<br />
wird eine 24-karätige Goldauflage von<br />
Hand aufgetragen und feinpoliert. Jedes<br />
Teil des Sets ist somit ein echtes Unikat.<br />
www.fuerstenberg-porzellan.com<br />
8. Platzhalter Das mutige neue Design<br />
des Tischsets von Chilewich wurde von<br />
japanischen Holzschnitten inspiriert und<br />
ist der Bewegung von Wasser nachempfunden.<br />
Perfekt für Tischinszenierungen<br />
aller Art. www.chilewich.com<br />
11.<br />
2. It’s Teatime Das Teeset »Form« von<br />
Tom Dixon ist ein wahres Glanzstück<br />
aus poliertem Messing, das nicht nur<br />
beim Fünf-Uhr-Tee große optische Freude<br />
bereitet. Das Set besteht aus sechs<br />
Teilen. www.tomdixon.net<br />
9. Ägyptisches Licht Das alte Ägypten<br />
stand Pate für das Design der Vase<br />
»Louxor« von Baccarat. Diamant- und<br />
Fasenschliffe sorgen dafür, dass jedes<br />
Blumenbukett noch schöner wird.<br />
www.baccarat.com<br />
3. Spritzige Symbiose Ein wahres<br />
Meisterstück sind die Martinigläser der<br />
französischen Glaskünstlerin Vanessa<br />
Mitrani. Der goldene Kegel als Stiel<br />
verzaubert wie ein Hütchenspiel.<br />
www.vanessamitrani.com<br />
10. Stylisch zum Quadrat Dank der<br />
Untersetzer aus 100 % Leder von<br />
Versace haben Kratzer auf dem Tisch<br />
keine Chance mehr. Natürlich ist auch<br />
das ikonische Medusa-Logo integriert.<br />
www.amara.com<br />
13.<br />
14.<br />
4. Rough Style Diesel verschönert<br />
unsere Tische jetzt auch mit Besteck<br />
wie dem Set »Quasar«, das aus Messing<br />
gefertigt ist. Es punktet vor allem mit<br />
seinem wohl dosierten Industrial Look.<br />
www.diesel.com<br />
11. Kleine Stichelei Diese Cocktail-Pins<br />
verleihen jeder Party einen Hauch Glamour.<br />
Die Metallnadeln sind in einem<br />
glänzenden Goldton gehalten, mit einer<br />
eleganten Kristallkugel als Krönung.<br />
www.amara.com<br />
5. Balance-Akt Die Schale »Échasse«<br />
steht, wie ihr französischer Name bereits<br />
andeutet, auf Stelzen. Sie wurde<br />
von Theresa Arns entworfen, die hierbei<br />
der Eleganz einer Bowl eine verspielte<br />
Note verleiht. www.connox.de<br />
12. Gut behütet Der »Pergament Check<br />
Mesh Dome« ist aus Edelstahl und hat<br />
ein Bronze-Finish. Der Blickfang für den<br />
Tisch hält definitiv Fliegen fern, die an<br />
Speisen nichts zu suchen haben.<br />
www.mackenzie-childs.com<br />
6. Shine a Light Die transparente Vase<br />
»I Shine« wurde von Eugeni Quitllet für<br />
Kartell gestaltet und erinnert an wertvolles<br />
Kristallglas. Das Dekor der Blumenvase<br />
interpretiert den Stil des Art<br />
déco modern. www.kartell.com<br />
13. Evergreen Im Jahr 2011 wurden die<br />
Gläser »Splendid« von Moser 100 Jahre<br />
alt. Das aufwendigste und bekannteste<br />
Design der Kristallerie wird mit edlem<br />
Facettenschliff in Szene gesetzt.<br />
www.moser–glass.com<br />
7. Schlichter Chic Aus massivem<br />
Messing gegossen sind diese grafischen<br />
Flaschenöffner. Perfekt als Küchenschmuck<br />
oder als funktionales Dekoobjekt<br />
auf dem Tisch.<br />
www.fortstandard.com<br />
14. Paradiesisch Das Besteck »Jardin<br />
d’Eden« von Christofle entführt in einen<br />
verschlungenen Paradiesgarten aus<br />
Blättern, Blumen und Schnörkeln, die<br />
sich über die gesamte Besteckfläche<br />
ziehen. www.christofle.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 189
LIVING / KARAFFEN<br />
Von Hahnes Stolz Der Dekanter Kikeriki<br />
»Ayam Der Dekanter Magnum »Ayam rot« von Magnum« Riedel ist<br />
eine ist von Hommage einem Hahn an das inspiriert. Jahr des<br />
Hahns. Die Doppelkantierfunktion<br />
www.riedel.com<br />
entlockt jungen Weinen ihr volles<br />
Potenzial. riedel.com<br />
TIEF LUFT<br />
HOLEN<br />
Zeig mir, wie du dekantierst, und ich sage<br />
dir, wer du bist. Dekanter sind längst zum<br />
Statussymbol bei Tisch geworden. Hier finden<br />
Sie Karaffen, die Wein mit Stil beatmen.<br />
Flaschengeist<br />
Dramatisch. Der<br />
»John Rocha Black<br />
Cut Decanter« vereint<br />
schwarzes Hochglanzglas<br />
mit einem<br />
Band aus markanten<br />
Schnitten, welche die<br />
klare Brillanz feinen<br />
Kristalls durchscheinen<br />
lassen.<br />
www.waterford.eu<br />
Alles im Fluss Mit seiner beinahe<br />
flüssig wirkenden Erscheinung zieht die<br />
»COBRA Carafe« von Georg Jensen bei<br />
Tisch gekonnt alle Blicke auf sich.<br />
www.georgjensen.com<br />
Designerstück<br />
Mit Schlichtheit und<br />
müheloser Eleganz bringt<br />
die Bande-Kollektion<br />
von Stardesignerin<br />
Vera Wang modernes<br />
Flair in jedes Zuhause.<br />
www.wedgwood.co.uk<br />
Rauchzeichen Dieses<br />
dreiteilige Set von Tom<br />
Dixon ist das perfekte<br />
Geschenk für jeden Weinliebhaber.<br />
Die rauchigen<br />
Farbakzente in Verbindung<br />
mit den geometrischen<br />
Formen bilden ein<br />
einzigartiges Gesamtbild.<br />
www.tomdixon.net<br />
Twist Dank der einzigartigen<br />
Form des Dekanters von<br />
Conundrum fließt der Wein in<br />
sanften Kaskaden hinab und<br />
erreicht dadurch ein besseres<br />
Geschmacksergebnis mit feinen<br />
Aromen. www.johnlewis.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
190<br />
falstaff dez–feb 2019
Katalog und Händler unter www.next125.de<br />
Küchen made in Germany – next125.<br />
Ausgezeichnetes, internationales Design. Nachhaltig produziert.<br />
Und das zu einem überraschend angenehmen Preis.
LIVING / KANNEN & CO.<br />
IT’S TEA<br />
Pures Design<br />
Minimalistisch gestaltet – die Marke<br />
Muuto lässt lieber Formen statt Farben<br />
sprechen. Bei der Linie »Bulky« sind es<br />
faszinierende Rundungen.<br />
www.muuto.com<br />
SEASON<br />
Von rustikalem Chic bis zu moderner<br />
Opulenz: Stilvolle Designerkannen,<br />
die das Teeritual auch optisch<br />
zum Genuss machen.<br />
Goldener Herbst<br />
Matter Glanz und eine spannende Oberflächenstruktur<br />
– die Serie »Ecume Or«<br />
verkörpert moderne Opulenz.<br />
www.bernardaud.com<br />
Garden Party<br />
Die verspielte Porzellanserie<br />
von Hermès<br />
trägt den passenden<br />
Titel »A walk in the<br />
garden«. Chic!<br />
www.hermes.com<br />
Heavy Metall<br />
Das asiatisch inspirierte<br />
Modell »Kyoto« von Nambé<br />
ist aus Gusseisen gefertigt.<br />
www.nambe.com<br />
Handgemacht<br />
Made in France: Das<br />
Service aus Steingut<br />
von Sarah Lavoine<br />
wird in Südfrankreich<br />
von Hand hergestellt.<br />
www.maisonsarahlavoine.com<br />
Cheeky<br />
Gewohnt originell: Die Kanne aus<br />
weißer Keramik mit unverkennbarem<br />
Design stammt natürlich<br />
von Kultlabel Fornasetti.<br />
www.fornasetti.com<br />
192<br />
falstaff dez–feb 2019<br />
Hoch die Tassen<br />
US-Label Ralph Lauren<br />
feiert aktuell sein 50-jähriges<br />
Bestehen. Neben Mode versteht<br />
sich der Designer auch vorzüglich<br />
auf edles Geschirr, wie hier<br />
mit der Kollektion »Gwyneth«.<br />
www.ralphlauren.de<br />
Fotos: beigestellt Fotos: beigestellt
LIVING / TEE<br />
Streng limitiert<br />
Die Produkte der Designer-Kooperationen<br />
von Ladurée sind stets<br />
besonders schnell vergriffen. Das<br />
dürfte auch für das wild gestaltete<br />
Packaging von Charlotte Olympia<br />
gelten. Also, ran an den<br />
Leoparden! www.laduree.fr<br />
Detox mit Genuss<br />
Der Mix »Detox<br />
Japonaise« verbindet<br />
Gegensätze: ein sanfter<br />
Sencha-Grüntee mit<br />
Spirulina und beruhigender<br />
Nashi-Birne.<br />
www.palaisdesthes.com<br />
En vogue<br />
Kultig: Nicht nur Supermodels<br />
schwören auf den belebenden<br />
Matcha-Tee vom Trendlabel<br />
Kissa. www.kissatea.com<br />
HEISS BEGEHRT<br />
From Russia with Love<br />
Kusmi widmet dem Zarenreich<br />
den limitierten Schwarztee<br />
»Tsarevna« mit winterlichen<br />
Gewürzen wie Ingwer, Anis und<br />
Zimt. www.kusmitea.com<br />
Akkorde von Hibiskus, ein Hauch Jasmin oder sanfte<br />
Zimtaromen? Tee ist nicht gleich Tee! Auf welche<br />
exklusiven Mischungen Connaisseure aktuell schwören.<br />
Winterzauber<br />
Den wollte Luxuskaufhaus<br />
Harrods einfangen. Das<br />
Ergebnis ist ein würziger<br />
Rooibostee mit Noten von<br />
Hibiskus und Kardamom.<br />
www.harrods.com<br />
Leichte Noten<br />
Ein ganz besonderer<br />
Earl Grey hat das<br />
Label Paper and Tea<br />
populär gemacht:<br />
»Golden Earl« besticht<br />
durch Aromen von<br />
Bergamotte und Honig.<br />
www.paperandtea.de<br />
Chices Souvenir<br />
Die exklusiven Teekreationen<br />
von Guerlain gibt es leider<br />
nur in dem Pariser Flagship-<br />
Store. Der Schwarztee<br />
»Winter Delice« ist die Reise<br />
wert! www.guerlain.com<br />
Zarte Mischung<br />
Süße Jasminblüten treffen<br />
auf eine sanfte Grüntee-<br />
Mischung – kein Wunder,<br />
dass der Hersteller<br />
The Wolseley aktuell<br />
in aller Munde ist.<br />
www.thewolseley.com<br />
Weit gereist<br />
Der handgerollte<br />
Tee mit süßlich-milden<br />
Akzenten von Ronnefeldt<br />
stammt aus dem<br />
Himalaya-Gebiet.<br />
www.teeshop-ronnefeldt.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
194<br />
falstaff dez–feb 2019
DEZEMBER–FEBRUAR<br />
IMPRESSUM<br />
INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />
FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />
Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck,<br />
Vervielfältigung und Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen<br />
nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
des Verlags. Zitate aus Beiträgen dieser Ausgabe sind<br />
ausschließlich mit Angabe der Quelle gestattet.<br />
MEDIENINHABER<br />
<strong>Falstaff</strong> <strong>Deutschland</strong> GmbH<br />
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Carlsplatz 18, D-40213 Düsseldorf<br />
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Gegenstand des Unternehmens ist die Herausgabe,<br />
der Verlag und der Vertrieb von Zeitschriften und Druckwerken<br />
aller Art unter der Bezeichnung »<strong>Falstaff</strong>«.<br />
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Ursula Haslauer (5 %)<br />
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Wolfgang M. Rosam, Dr. Ulrich Sautter (Wein)<br />
SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />
CVD Sandra Keplinger, Julia Vacca<br />
REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster<br />
CREATIVE DIRECTOR Wolfgang Lackinger (alaki-design)<br />
ARTDIRECTION Sabrina Meyer<br />
PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser<br />
FOTOASSISTENZ Katharina Woschny<br />
PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid<br />
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CVD LIVING Christoph Steiner<br />
ARTDIRECTION LIVING Klaus Rauch<br />
ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />
ONLINE-CHEFREDAKTION DE Philipp Elsbrock<br />
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KORRESPONDENTIN NEW YORK Angelika Ahrens<br />
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AUTOREN Detlef Berg, Severin Corti, Patrizia Debski,<br />
Peter Eichhorn, Marlies Gruber, Benjamin Herzog,<br />
Alex. Hesse, Othmar Kiem, Alexander Linz, Peter<br />
Moser, Tobias Müller, Angelo Peer, Reinhard Pohorec,<br />
Julian Preuten, Sascha Rettig, Matthias Ring,<br />
Dominik Vombach<br />
FOTOGRAFEN Thomas Martin<br />
ILLUSTRATOREN Gina Mueller, Ana Popescu<br />
LEKTOREN Sandra Bak, Wolfgang Dorninger, Mario<br />
Palaschke, Sabine Schmidt, Petra Schwaiger, Monika<br />
Redlin, Marjeta Wakounig<br />
GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
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BIO?<br />
„ICH WILL EIN HAUS,<br />
DAS GARANTIERT GESUND IST,<br />
ABER NICHT SO AUSSIEHT.“<br />
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GEKRÖNTES DESIGN – DAS<br />
KANN NUR BAUFRITZ.<br />
www.baufritz-ff.de
Online-<br />
Chefredakteur<br />
BERNHARD<br />
DEGEN<br />
TRAVEL<br />
OMAN<br />
AL BUSTAN PALACE<br />
Der ehemalige Königspalast wurde nach 30-jähriger Hotelgeschichte<br />
aufwendig renoviert und an anspruchsvolle Bedürfnisse der Gäste<br />
angepasst. Bis Ende April kann man im Haus der Ritz-Carlton-<br />
Gruppe bei traumhaftem Wetter relaxen. Danach wird es richtig heiß, im<br />
Sommer bis zu 50 Grad. Es gibt drei Restaurants, ein chinesisches, eines am<br />
Pool und eines direkt am Strand, sowie zwei Bars internationalen Formats.<br />
www.ritzcarlton.com/albustanpalace<br />
KAMBODSCHA<br />
NEUES ALILA-HOTEL<br />
50 Pavillons und 13 Villen auf einer kleinen<br />
Privatinsel im Koh-Rong-Archipel warten<br />
ab sofort auf verwöhnte Reisende, um ihnen<br />
einen traumhaften Urlaub zu gewähren.<br />
Dem anerkannten Architekten Chioh-Hui<br />
Goh war es bei der Gestaltung des Resorts<br />
ein besonderes Anliegen, traditionelle kambodschanische<br />
Elemente zu integrieren. Für<br />
Gourmets gibt es zwei Restaurants: Das<br />
»Horizon« ist von der französischen Fusionsküche<br />
geprägt und serviert à la carte Frühstück<br />
sowie Dinner, während der »Beach-<br />
Shack« den Gästen lokale kambodschanische<br />
Köstlichkeiten direkt am Strand bietet.<br />
www.alilahotels.com/kohrussey<br />
SÜDAFRIKA<br />
MORUKURU BEACH<br />
Nur Sanddünen trennen die Morukuru Beach<br />
Lodge vom Indischen Ozean. Die fünf neuen<br />
Suiten befinden sich in einem Naturschutzgebiet<br />
und bieten jeglichen erdenklichen<br />
Komfort. Die Gäste entspannen im Pool, im<br />
Jacuzzi oder auf den Dachterrassen.<br />
www.morukuru.com<br />
196 falstaff dez–feb 2019
NOTIZEN<br />
USA – LAS VEGAS<br />
DESIGN AWARD<br />
FÜR ROSINA BAR<br />
Die opulente Cocktail-Bar im<br />
Hotel »The Venetian« in Las<br />
Vegas wurde von einer Fachjury<br />
zur Best Overall-Winners Bar<br />
gekürt. Zum Gesamtsieger beim<br />
Restaurant-Designpreis wurde<br />
das »Sean Connolly« bei der<br />
Oper von Dubai ernannt. Es verfügt<br />
über eine Rooftop-Terrasse<br />
mit Blick auf den Burj Khalifa.<br />
www.venetian.com<br />
MANDARIN ORIENTAL AM<br />
HYDE PARK IN LONDON<br />
Pünktlich zum Christmas-Shopping<br />
öffnet das Mandarin Oriental Hyde Park<br />
nach umfangreicher Renovierung seine<br />
Türen: Mit Anfang Dezember können<br />
Gäste die komplett neu gestaltete Bar,<br />
die Restaurants und den vergrößerten<br />
Spa-Bereich in Augenschein nehmen.<br />
www.mandarinoriental.de<br />
BALI<br />
KUNG-FU-<br />
TEA-MASTER<br />
Fotos: George Apostolidis, nathan Kirkman, beigestellt<br />
DÄNEMARK<br />
KOPENHAGEN<br />
Der berühmte Reiseführer »Lonely Planet«<br />
sieht Kopenhagen im kommenden Jahr als<br />
Trendstadt Nummer eins. Schreiber und Leser<br />
begründeten dies vor allem mit dem kulinarischen<br />
Angebot. Bemerkenswert ist, dass in der<br />
Länderwertung <strong>Deutschland</strong> an zweiter Stelle<br />
liegt. Alle Trend-Destinationen auf:<br />
www.falstaff.com/reisetrends<br />
Hier kommt die Teebestellung<br />
tatsächlich im Flug: Das<br />
» Table8«-Restaurant im Luxusresort<br />
»The Mulia Bali« ist für<br />
seine erlesene Teekollektion<br />
landesweit bekannt und sorgt<br />
mit einer Innovation für Aufsehen.<br />
Ein Kampfsport-Akrobat<br />
füllt die Teetassen mit einer<br />
speziell dafür entwickelten,<br />
langstieligen Messingkanne auf<br />
spektakuläre Art und Weise.<br />
www.themulia.com<br />
NEUER SHOPPING-TEMPEL IN<br />
LONDON: COAL DROPS YARD<br />
Über 50 Geschäfte, Cafés und Restaurants<br />
in King’s Cross’ neuem Shopping-<br />
Viertel wurden eben eröffnet. Die Bausubstanz<br />
stammt aus dem Jahr 1850 und<br />
funktionierte als Handelsdrehscheibe für<br />
Kohle. Die viktorianische Basis wurde mit<br />
moderner Architektur verschmolzen.<br />
www.coaldropsyard.com<br />
LANSERHOF, SYLT<br />
Die Verträge für <strong>Deutschland</strong>s wohl kostspieligstes<br />
Hotelbauprojekt sind unterzeichnet.<br />
Bis Ende 2020 soll ein hochwertiges<br />
Medical Resort mit 69 Zimmern entstehen.<br />
Gebaut wird auf 20.000 m2 auf<br />
einer Anhöhe im Nordosten der Insel.<br />
www.lanserhof.com<br />
dez–feb 2019 falstaff 197
eise / FLORIDA<br />
DAS ETWAS ANDERE<br />
FLORIDA<br />
Was die Kulinarik betrifft, galten weite Teile Floridas lange Zeit nicht gerade als aufregendes<br />
Reiseziel. Doch im Sunshine State und in dessen Restaurant-Szene tut sich mittlerweile einiges<br />
– in einstmals vergessenen Innenstädten genauso wie am Rande der touristischen Hotspots.<br />
TEXT & FOTOS SASCHA RETTIG<br />
Nicht nur die Florida Keys genießen einen<br />
kulinarischen Aufschwung: Auch Großstädte<br />
wie Orlando und Tampa florieren.<br />
Fotos: Shutterstock<br />
198<br />
falstaff dez–feb 2019
Mehr Travelguides<br />
von <strong>Falstaff</strong> auf<br />
www.falstaff.com/travelguides<br />
dez–feb 2019 falstaff 199
eise / FLORIDA<br />
N<br />
ach dem Hauptgang werden<br />
die Schätze besichtigt. Die<br />
erste Schatzkammer in<br />
»Bern’s Steak House« ist der<br />
Kühlraum, in dem das Prime<br />
Beef reift. Chef de Cuisine Habteab Hamde<br />
holt eines der zahlreichen Stücke aus dem<br />
Regal und zeichnet fast verliebt die feine<br />
Maserung nach. Gleich darauf setzt Sommelier<br />
Gregory Mayer die kurze Tour fort<br />
und führt in den Weinkeller. Der soll – so<br />
wird kolportiert – der größte private Weinkeller<br />
der Welt sein. Wenn man beim Dinner<br />
die Weinliste überreicht bekommt,<br />
Chef de Cuisine<br />
Habteab Hamde<br />
und Sommelier<br />
Gregory Mayer<br />
präsentieren ihre<br />
Schätze.<br />
glaubt man das gern: Sie ist so dick wie das<br />
Telefonbuch einer Kleinstadt. Das Restaurant<br />
mit seinem außergewöhnlichen »Harry<br />
Waugh Dessert Room« ist ein Fine-Dining-<br />
Klassiker, exzentrisch nicht nur wegen der<br />
Inneneinrichtung, und dabei auch ein Relikt<br />
aus einer Zeit, als Tampa und im Grunde<br />
weite Teile Floridas kulinarisch noch längst<br />
nicht so spannend waren.<br />
Doch es regt sich mittlerweile einiges im<br />
Sunshine State und in dessen Küchen –<br />
ganz gleich, ob man spannende Alternativen<br />
in den touristischen Hotspots sucht<br />
oder das andere Florida in Städten wie<br />
Tampa an der Westküste erkundet.<br />
Mit dem Fahrrad kann man dort gemütlich<br />
am neuen Riverwalk entlang des Tampa<br />
River radeln, vorbei am wuchtigen<br />
Kunstmuseum, an moderner Architektur, an<br />
Jachten, Tretbooten und einem alten Piratenschiff,<br />
bis man irgendwann am »Ulele«<br />
landet. Das Restaurant befindet sich in<br />
einem ehemaligen Wasserwerk und auf<br />
einer Quelle, die für die indianischen Ureinwohner<br />
bereits eine wichtige Rolle spielte.<br />
»Unsere Gerichte sind inspiriert von den<br />
Zutaten der Ureinwohner«, berichtet Koch<br />
Keith Williamson. Dazu gehört Seafood<br />
genauso wie Alligator und die Säulen der<br />
indianischen Küche, die »drei Schwestern«:<br />
Kürbis, Mais, Bohnen.<br />
Auf der anderen Seite des Ballungsgebietes<br />
um die Tampa-Bucht liegt St. Petersburg.<br />
Die Urlauber zieht es vor allem wegen<br />
der langen, weißen Traumsandstrände in<br />
die Stadt. Downtown hingegen galt als<br />
etwas heruntergekommen, ruhig und langweilig.<br />
»Das Zentrum wurde auch Gottes<br />
Wartezimmer genannt«, sagt Derek Donnelly,<br />
der in der Stadt mit seinen Wand-<br />
Spray-Gemälden zu den Künstlern der ersten<br />
Stunde gehört. Mit den Kunstwerken,<br />
von denen es in St. Petersburg mittlerweile<br />
über 500 geben soll, kam das Leben zurück<br />
in die Viertel – und im Zuge dieser Entwicklung<br />
auch zahlreiche Restaurants, die<br />
St. Pete mittlerweile zu einem Foodie-<br />
Geheimtipp machen.<br />
Das breite Angebot umfasst das »Sushi<br />
Sho Rexley« mit Omakase-Konzept genauso<br />
wie den gehobenen »Locale Market« der<br />
bekannten Koch-Persönlichkeiten Michael<br />
Mina und Don Pintabona. Auch der deutschstämmige<br />
Roland Strobel und Johan Everstijn<br />
mit ihrem veganen »Cider Press Café«<br />
gehören zu den Wiederbelebern – seit 2015<br />
bereits. Ursprünglich war es als reines Veganroh-Restaurant<br />
konzipiert, wofür die Zeit in<br />
St. Petersburg aber offenbar noch nicht reif<br />
war. Seit einiger Zeit wird daher auch<br />
gekocht: einfallsreiches Vegan-Comfort-Food<br />
mit Karnivoren-Konvertierungspotential.<br />
DISNEY SPRINGS<br />
Orlando, nur knapp 90 Minuten Autofahrt<br />
ins Landesinnere, ist noch einmal eine ganz<br />
andere Welt. Im Themenpark-Mekka gab es<br />
nämlich vor allem Themenparkessen –<br />
><br />
Fotos: beigestellt<br />
200<br />
falstaff dez–feb 2019
Das Gelände des »Ulele« war früher ein Wasserkraftwerk,<br />
in dem von den Ureinwohnern Amerikas inspirierte<br />
Gerichte serviert werden.<br />
dez–feb 2019 falstaff 201
eise / FLORIDA<br />
Neben Sushi<br />
wird u.a. auch<br />
Peking Ente und<br />
eine Variante<br />
vom Bibimbab<br />
kredenzt.<br />
»Iron Chef«<br />
Masaharu<br />
Morimoto sorgt<br />
im »Morimoto<br />
Asia« dafür, dass<br />
Sushi genau<br />
wie in Japan<br />
schmeckt.<br />
><br />
also Massenspeisungen, Fast Food, amerikanisches<br />
Fritten-Futter in Ketten-Restaurants.<br />
Viele Gourmets bekamen beim<br />
Gedanken an das Restaurant-Angebot dort<br />
eher Bauchschmerzen. Doch die Essgewohnheiten<br />
von Einheimischen und Besuchern<br />
ändern sich und damit auch das<br />
Angebot. Auch bei Disney setzt man inzwischen<br />
einiges daran, kulinarisch anspruchsvollere<br />
Gäste während ihres Aufenthalts im<br />
Parkkosmos zu halten. Vor nicht allzu langer<br />
Zeit entstand dafür Disney Springs, ein<br />
Unterhaltungsviertel, wo es neben dem<br />
erwartbaren Fast Food auch hochkarätige<br />
Restaurants und ungewöhnliche Bars gibt:<br />
Im »Boathouse« schlemmt man sich mit<br />
Seeblick und einem Hauch von Jachtclub-<br />
Atmosphäre durch Seafood-Spezialitäten<br />
und eine eindrucksvolle Auswahl an Austern,<br />
bevor man auf dem Wasser eine Runde<br />
in einem der alten Amphibien-Fahrzeuge<br />
drehen kann.<br />
Mit dem »Morimoto Asia« hingegen<br />
hat der japanische »Iron Chef« Masaharu<br />
Morimoto zudem einen stilvoll designten<br />
Palast für pan-asiatische Küche eröffnet.<br />
Unter den hohen, perlenbesetzten Kronleuchtern<br />
werden Sake-gedämpfter Snapper,<br />
Morimotos Bibimbap-Variante Buri-Bop<br />
und Peking-Ente serviert – und das Sushi<br />
hier schmeckt so wie in Japan.<br />
Mit dem »Homecomin‘« gleich gegenüber<br />
gehört Art Smith sicher zu den schillerndsten<br />
Persönlichkeiten auf dem Areal<br />
und kehrt mit dem Südstaaten-Restaurant<br />
in seinen Heimatstaat Florida zurück, wo<br />
er auch die ersten beruflichen Schritte<br />
><br />
Fotos: beigestellt<br />
202<br />
falstaff dez–feb 2019
seiner spannenden Karriere tat. Smith<br />
war schließlich unter anderem Privatkoch<br />
für Floridas Gouverneur und die TV-Legende<br />
Oprah Winfrey, hat seine Gerichte für<br />
die Obamas und zahllose andere Berühmtheiten<br />
zubereitet und wurde mit zwei James<br />
Beard Awards ausgezeichnet.<br />
Im »Homecomin‘« taucht er immer mal<br />
wieder persönlich auf und macht Fotos mit<br />
seinen Gästen. Außerdem geht er für kleine<br />
Plaudereien von Tisch zu Tisch und erzählt<br />
Anekdoten aus seiner bewegten Laufbahn.<br />
Dabei kommen die deftig-kalorienbombigen<br />
und gern frittierten Klassiker aus dem<br />
tiefen Süden auf den Tisch. Als Verdauungsunterstützung<br />
für »Shrimp & Grits« oder<br />
»Deviled Eggs« wird der hauseigene<br />
Moonshine-Schnaps ausgeschenkt.<br />
Wer den künstlichen Entertainment-Welten<br />
entkommen will, kann einen Abstecher<br />
ins wohlhabende Winter Park machen.<br />
Dort, am Rande Orlandos, stößt man auf<br />
ein beschauliches Kleinstadt-Idyll am See,<br />
das auf wenigen Blocks um die von Lebenseichen<br />
gesäumte Park Avenue individuelles<br />
Shopping, Galerien, einen Farmer’s Market<br />
und gehobenes Dining bietet. Im »Luma<br />
><br />
Art Smith ist<br />
Starkoch zum<br />
Anfassen. Im<br />
Südstaaten-<br />
Restaurant<br />
»Homecomin’«<br />
mischt er sich<br />
für kleine Plaudereien<br />
unter<br />
die Gäste. (u.)<br />
Die Edison-Bar in<br />
Disney Springs.<br />
(o.)<br />
Brandon McGlamery hebt im »Luma on Park« das Küchenniveau in Florida<br />
und wurde bereits mehrfach für den James Beard Award nominiert.<br />
dez–feb 2019 falstaff 203
eise / FLORIDA<br />
Im »DoveCote« trifft französische Küche auf New American Cuisine.<br />
Eine besondere Spezialität sind die lokalen Ostküsten-Austern.<br />
einer erstklassigen Restaurant-Szene.«<br />
Das will auch die exklusive, kulinarische<br />
Tour mit Holly Spears zeigen, die ebenfalls<br />
in Winter Park beginnt, im rustikalen<br />
»Ravenous Pig«, wo es zum eigenen Craft-<br />
Bier jeden Tag ein neues Menü gibt.<br />
Schweinebauch mit hausgemachtem Kimchi.<br />
Gefüllte Kartoffel mit Avocado-Scheiben<br />
und Koriander. Shrimp & Grits mit<br />
Ziegenkäse. Wegen des Erfolgs holte Disney<br />
die Betreiber 2016 nach Disney Springs, wo<br />
sie noch das »Polite Pig« eröffneten.<br />
Auch Holly arbeitet sich auf der Tour nach<br />
Orlando vor – allerdings nach Downtown,<br />
wo es mittlerweile mehr als nur billige Kneipen<br />
gibt. Im Zuge der Wiederbelebung hat<br />
sich dort etwa die schicke Brasserie »Dove-<br />
Cote« im ehemaligen Bank-of-America-<br />
Gebäude einer Mischung aus französischer<br />
Küche und New American Cuisine verschrieben<br />
und öffnet Ostküsten-Austern. »Diese<br />
Gegend tut sich noch etwas schwer, eine<br />
Fine-Dining-Szene zu entwickeln«, sagt Chef<br />
de Cuisine Anthony Baita. Angestoßen wurden<br />
die ersten Veränderungen aber vor wenigen<br />
Jahren mit dem vielfach ausgezeichneten<br />
Farm-to-Table-Restaurant »Rusty Spoon«<br />
ganz in der Nähe. Der Abend endet schließlich<br />
bei einem Blaubeer-Basilikum-Gimlet im<br />
versteckten »Mathers Social Gathering«,<br />
einer geschmackvollen Bar im Stil einer<br />
exklusiven Flüsterkneipe, die man durch eine<br />
Tür in einem Bücherregal betritt.<br />
KULINARISCHES MULTIKULTI<br />
Wir sind auf dem<br />
besten Wege zu einer<br />
erstklassigen Restaurantszene.<br />
Die Klientel, die<br />
Zutaten, all das stimmt<br />
hier für mich.«<br />
BRANDON McGLAMERY Koch<br />
><br />
on Park« ist mit Brandon McGlamery<br />
ein Koch am Werk, der bereits mehrfach für<br />
den prestigeträchtigen James Beard Award<br />
nominiert war. Als er vor über zehn Jahren<br />
in das Restaurant in Winter Park kam,<br />
wollte er eigentlich nur aushelfen, blieb<br />
aber – inzwischen schon über zehn Jahre.<br />
Saisonale Küche mit regionalen Zutaten<br />
lautet wie vielerorts das Mantra: »Die Klientel,<br />
die Zutaten, all das stimmt hier für<br />
mich.« Erwartet habe er das bei Orlando<br />
nicht. »Wir sind hier aber auf dem Weg zu<br />
Wie man in Orlando schnell merkt: Eine Florida-Küche<br />
an sich gibt es nicht. Die Gerichte<br />
ändern sich mit der Region. Stattdessen bietet<br />
Florida ein Kulinarik-Multikulti, beeinflusst<br />
durch die vielen Einwanderer, die den<br />
Bundesstaat so vielfältig machen. Welche<br />
Geschmäcker in Key West, am Ende der tropischen<br />
Keys-Inselkette im Südwesten Floridas,<br />
eine Rolle spielen? Darüber verschafft<br />
eine sehr aufschlussreiche Food-Tour mit<br />
dem enthusiastischen Guide Robert Tracy<br />
einen ersten Überblick. Die Bissen reichen<br />
von authentischen Kuba-Spezialitäten im »El<br />
Siboney Restaurant« bis zu Key-Lime-Pies zu<br />
Live-Musik im »Blue Heaven«, wo Hühner<br />
und Hähne zwischen den Gästetischen herumstolzieren.<br />
Das touristische Epizentrum,<br />
die Duval Street, und die umliegenden Blocks<br />
streift die Tour nur kurz. Voll, laut, etwas ><br />
204<br />
falstaff dez–feb 2019
Auf einer eigenen Privatinsel fernab vom Trubel<br />
kümmert sich Chefkoch Jerry Crocker im »Latitudes«<br />
um das kulinarische Wohl seiner Gäste.<br />
Paul Menta rückt die Fischer von Key West auch auf<br />
der Speisekarte in den Mittelpunkt.<br />
greller geht es dort zu, irgendwo zwischen<br />
Partytourismus, ritueller Sonnenuntergangsfeier<br />
und Hemingway-Kult.<br />
Das »Latitudes« ist von diesem Rummel<br />
ganz weit weg. Denn mit einem kleinen<br />
Fährboot setzt man zehn Minuten über, um<br />
exklusiv auf der ruhigen Privatinsel Sunset<br />
Key zu dinieren: am Strand unter Palmen in<br />
einem eleganten Ambiente, aber trotzdem<br />
angenehm zurückgelehnt, wie es so typisch<br />
ist für die Keys. Chefkoch Jerry Crocker<br />
richtet dort seit fast fünf Jahren seine feinen<br />
Gerichte an, die sich auf Fisch und Meeresfrüchte,<br />
oft mit karibischem oder asiatischem<br />
Twist, konzentrieren.<br />
Im »The Stoned Crab« außerhalb des<br />
Key-West-Zentrums spielt das ebenfalls<br />
eine entscheidende Rolle. Mit der Speisekarte<br />
landen in der lockeren Atmosphäre<br />
auch Baseballkarten auf dem Tisch. Allerdings<br />
sind keine Sportler darauf. »Das sind<br />
unsere Fischer aus Key West«, sagt Paul<br />
Menta – und macht mit seiner Initiative die<br />
einheimischen Männer hinter dem Fang zu<br />
den Stars des Abendessens.<br />
Lange Zeit wurden die hiesigen Fänge<br />
nach Miami oder noch weiter nördlich verkauft,<br />
während in den meisten lokalen Restaurants<br />
Tiefkühlfisch oder Importe aus<br />
dem Ausland auf den Tisch kamen. Nicht<br />
so bei Menta, dem 51-jährigen Tausendsassa<br />
mit den langen Haaren: Er ist Kite-<br />
Boarding-Rekordhalter, Koch, Produzent<br />
des ersten legalen Rums auf Key West und<br />
selber ein Speerfischer.<br />
Im »Stoned Crab« kommt nach einem<br />
exzellenten Mojito die Hausspezialität auf<br />
den Tisch: die vorgeknackten, steinharten<br />
Klauen der Stone Crabs, in denen ein zartes,<br />
gedämpftes Stück Krebsfleisch steckt.<br />
»Früher galten die Tiere nur als Beifang,<br />
dabei sind sie das einzig wirklich nachhaltige<br />
Meeresfrüchte-Essen der Welt, denn die<br />
gefangenen Tiere bleiben am Leben. Ihnen<br />
wird nur ein Arm abgetrennt, der wieder<br />
nachwächst«, erklärt Menta, dessen<br />
Seafood-Restaurant noch so ein kulinarischer<br />
Florida-Schatz ist, der abseits der ausgetretenen<br />
Pfade einfach nur gefunden werden<br />
muss.<br />
<<br />
Fotos: beigestellt<br />
dez–feb 2019 falstaff 205
eise / FLORIDA<br />
TIPPS &<br />
ADRESSEN<br />
JACKSONVILLE<br />
TAMPA<br />
ORLANDO<br />
KEY WEST<br />
HOTEL<br />
MARQUESA HOTEL<br />
Das in der Altstadt von Key West gelegene »Marquesa«<br />
ist für Ruhesuchende ideal und verfügt über<br />
einen exotischen Garten inklusive preisgekröntem<br />
Café. DZ ab 263 Euro.<br />
600 Fleming St, Key West, FL 33040<br />
T: +1 305 2921919, www.marquesa.com<br />
MIAMI<br />
RESTAURANTS<br />
LATITUDES<br />
Romantische Stimmung und Spitzenküche machen<br />
das »Latitudes« zum absoluten Gourmethighlight.<br />
245 Front St, Key West, FL 33040<br />
T: +1 305 2925394, www.sunsetkeycottages.com<br />
THE STONED CRAB<br />
Lokale Fischer beliefern das direkt am Wasser<br />
gelegene Restaurant täglich mit dem Besten,<br />
was das Meer zu bieten hat.<br />
3101 N Roosevelt Blvd, Key West, FL 33040<br />
T: +1 305 4339431, www.stonedcrab.com<br />
RUSTY SPOON<br />
Das »Farm to Table«-Restaurant liegt im<br />
Church Street Historic District. Chefköchin<br />
Kathleen Blake wurde 2015 für den<br />
James-Beard-Award nominiert.<br />
55 W Church St, Orlando, FL 32801<br />
www.therustyspoon.com<br />
SAINT PETERSBURG<br />
TAMPA<br />
HOTEL<br />
EPICURIAN<br />
Das im pulsierenden Stadtteil Soho gelegene<br />
Hotel legt großen Wert auf perfekt auf die Küche<br />
abgestimmte Weine. DZ ab 223 Euro.<br />
1207 S Howard Ave, Tampa, FL 33606<br />
T: +1 813 9998700<br />
www.epicureanhotel.com<br />
ORLANDO<br />
HOTEL<br />
GRAND BOHEMIAN HOTEL<br />
Die edlen Zimmer und Suiten sind in dunklen Farben<br />
gehalten, die »Bösendorfer Lounge« setzt auf<br />
Live-Jazz und exquisite Spirits. DZ ab 244 Euro.<br />
325 S Orange Ave, Orlando, FL 32801<br />
T: +1 407 3139000<br />
www.kesslercollection.com/bohemian-orlando<br />
RESTAURANTS<br />
BERN’S STEAK HOUSE<br />
Exzellentes Prime-Beef trifft auf einen der größten<br />
privaten Weinkeller der Welt.<br />
1208 S Howard Ave, Tampa, FL 33606<br />
T: +1 813 2512421, www.bernssteakhouse.com<br />
KADENCE<br />
Die mit neun Sitzen ausgestattete Sushi-Bar gilt<br />
als der Geheimtipp schlechthin in der aufstrebenden<br />
Independent-Szene Floridas.<br />
1809 E Winter Park Rd, Orlando, FL 32803<br />
T: +1 352 3970009, www.kadenceorlando.com<br />
RESTAURANTS<br />
AVALON<br />
Art déco trifft auf Interieur im Stil der 60er-Jahre.<br />
In der Bar werden 21 verschiedene Craft Beers<br />
ausgeschenkt. DZ ab 96 Euro.<br />
443 4th Ave N, St. Petersburg, FL 33701<br />
T: +1 727 3175508<br />
www.avalonstpetersburg.com<br />
THE BIRCHWOOD<br />
Das Inn liegt in Downtown und ist nur einen<br />
kurzen Spaziergang von der Bay entfernt, dem<br />
Zentrum für Kultur, Live-Musik und Kulinarik.<br />
DZ ab 272 Euro.<br />
340 Beach Dr NE, St. Petersburg, FL 33701<br />
T: +1 727 8961080<br />
www.thebirchwood.com<br />
CIDER PRESS CAFÉ<br />
Veganes Fine Dining in entspanntem Flair.<br />
Die Speisen werden großteils roh serviert, um<br />
wertvolle Nährstoffe zu erhalten.<br />
601 Central Ave, St. Petersburg, FL 33701<br />
T: +1 727 9147222<br />
www.ciderpresscafe.com<br />
RESTAURANTS<br />
ULELE<br />
Traditionelle Küche nach Art der lokalen Ureinwohner,<br />
zubereitet auf einem Barbacoa-Grill.<br />
1810 N Highland Ave, Tampa, FL 33602<br />
T: +1 813 9994952, www.ulele.com<br />
HALL ON FRANKLIN<br />
Sieben Kulinarikexperten schließen sich in diesem<br />
Restaurantkollektiv zusammen, um neue<br />
Geschmackserlebnisse zu kreieren.<br />
1701 N Franklin St, Tampa, FL 33602<br />
T: +1 813 4054008, www.thehallonfranklin.com<br />
WINTER PARK<br />
HOTEL<br />
THE ALFOND INN<br />
Das Boutique-Hotel ist Teil des privaten Liberal Arts<br />
College Rollins und serviert im Restaurant »Ha milton’s«<br />
hervorragende Steaks. DZ ab 218 Euro.<br />
300 E New England Ave, Winter Park, FL 32789<br />
T: +1 407 2788159, www.thealfondinn.com<br />
DISNEY SPRINGS<br />
Das in Disney World gelegene Unterhaltungsviertel<br />
überrascht mit Haute Cuisine und hochkarätigen<br />
Restaurants, die von Stars wie Art Smith und »Iron<br />
Chef« Morimoto geleitet werden.<br />
1486 Buena Vista Dr, Orlando, FL 32830<br />
www.disneysprings.com<br />
LOCALE MARKET<br />
Im kuratierten Feinkostladen werden unter der<br />
Aufsicht von Michael Mina und Don Pintabona<br />
experimentelle Gerichte serviert.<br />
179 2nd Ave N, St. Petersburg, FL 33701<br />
T: +1 727 5236300<br />
www.localegourmetmarket.com<br />
RESTAURANT<br />
LUMA ON PARK<br />
Hier wird bodenständige amerikanische Küche<br />
serviert – zubereitet ausschließlich mit feinsten<br />
Zutaten aus der Region.<br />
290 S Park Ave, Winter Park, FL 32789<br />
T: +1 407 5994111, www.lumaonpark.com<br />
Foto: Ana Popescu<br />
206<br />
falstaff dez–feb 2019
Weinfühlige Gastgeber<br />
in den besten Lagen<br />
29 erlesene Hotels für Weinliebhaber<br />
Vinum Hotels Südtirol sind eine Cuvèe aus Weinerlebnis und Genuss,<br />
Wohlbefinden, Kultur, Architektur – so frisch wie die Alpen, so fruchtig<br />
wie der Süden, so harmonisch wie die Menschen, so spannend wie die<br />
2500-jährige Weinbaugeschichte, so kontrastreich wie die Landschaft.<br />
www.vinumhotels.com · info@vinumhotels.com
promotion / CANUSA TOURISTIK<br />
Magische Abendstimmung im Hafen von Québec City.<br />
Québec – Kulinarik,<br />
Kultur und traumhafte<br />
Landschaften<br />
Die französischsprachige und größte Provinz Kanadas lockt<br />
jedes Jahr viele Reisende aus aller Welt an und verzaubert durch<br />
ihre Vielseitigkeit und die Gastfreundschaft ihrer Einwohner.<br />
Die kanadische Provinz Québec zieht<br />
Reisende in ihren Bann. Hier vermischen<br />
sich unterschiedliche Kulturen<br />
und Traditionen, aufregende Festivals<br />
in pulsierenden Städten sorgen für eine<br />
ausgelassene Atmosphäre, kulinarische Routen<br />
führen zu Genussmomenten, und zahlreiche<br />
Outdoor-Aktivitäten inmitten schönster<br />
Natur verhelfen zu innerer Balance.<br />
KULINARISCHE HIGHLIGHTS<br />
Ob süße Ahorn-Produkte, die berühmte<br />
»Poutine« oder köstlicher Wein und Cidre,<br />
hier kommt jeder Feinschmecker auf seine<br />
Kosten. Diverse Schlemmerrouten führen zu<br />
kulinarischen Leckereien. Genussmenschen<br />
dürfen sich auf der »Route des saveurs« in<br />
der Region Charlevoix verwöhnen lassen.<br />
Mit 23 Produzenten und 14 Restaurants hält<br />
sie schmackhaften Apfelwein, feine Käsesorten,<br />
eine erlesene Auswahl an feinen Pralinen<br />
sowie viele weitere Delikatessen bereit.<br />
Montréal, die weltoffene Metropole und<br />
größte Stadt Québecs, führt Urlauber in ein<br />
multikulturelles Kulinarik-Paradies. Bei<br />
einem Spaziergang über die Bauernmärkte<br />
Marché Jean-Talon und Atwater präsentieren<br />
Traumhafte Ausblicke auf der<br />
Gaspésie-Halbinsel am Sankt-Lorenz-Strom.<br />
lokale Händler ihre saisonalen und frischen<br />
Produkte. Ein faszinierendes Lichterspektakel<br />
erleben Kunstinteressierte in der Basilika<br />
Notre-Dame, die bei den beliebten Aura-Aufführungen<br />
mit spektakulären Lichtinstallationen<br />
ausge- und mystischen Klängen untermalt<br />
wird. Die Altstadt Vieux-Montréal entführt<br />
Reisende mit ihrem alten Hafen in die<br />
Geschichte dieser lebhaften Stadt, während<br />
das »Festival International de Jazz de Montréal«<br />
ein Highlight für Musikliebhaber ist.<br />
OUTDOOR-PARADIES<br />
Naturliebhaber und Sportbegeisterte zieht es in<br />
die 27 Nationalparks, die Wildlife Reserve und<br />
zahlreichen Ferienzentren unweit der Großstädte.<br />
Im Sommer kann die Umgebung mit<br />
dem Fahrrad, Kajak oder während eines Hiking-Trips<br />
erkundet werden, während zur Win-<br />
Fotos: Québec © TQ / JF. Frenette, Gaspésie © TQ / Image Nomade Production Inc., Montréal© TQ / JF. Hamelin,<br />
Manicouagan © TQ / M. Loiselle<br />
208<br />
falstaff dez–feb 2019
terzeit aufregende Motor- und Hundeschlittenfahrten,<br />
Schneeschuhwanderungen und Ausflüge<br />
zum Eisfischen angeboten werden.<br />
Mit seinen sechs großen Flüssen und 400<br />
Seen und Bächen ist der »Mont-Tremblant«<br />
der größte und älteste Nationalpark in der<br />
Provinz Québec und zugleich ein Paradies für<br />
Wassersportler. Eine Vielzahl diverser Tier- und<br />
Pflanzenarten, darunter 40 Säugetierarten wie<br />
Wölfe und Schwarzbären, 194 Vogelarten und<br />
eine je nach Höhe sich ändernde Flora, machen<br />
ihn zu einem einzigartigen Ökosystem. Außerdem<br />
befindet sich im Nationalpark die »Via<br />
ferrata du Diable«, ein Weg mit Wander- und<br />
Kletterelementen für jedes Fitnesslevel.<br />
Der »Parc national du Fjord-du-Saguenay-<br />
Lac-Saint-Jean« befindet sich am Ufer der<br />
beiden Fjorde. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad,<br />
auf dem Schiff oder im Hochseekajak, die<br />
235 Kilometer lange Fjord-Route offenbart<br />
eine prächtige Umgebung voller Wildtiere.<br />
An der Mündung des Rivière Saguenay können<br />
sogar Belugas und 12 weitere Walarten<br />
beobachtet werden. Sandstrände, Campingplätze<br />
und malerische Dörfer laden zu einer<br />
Erholungspause ein.<br />
MEHR ALS NUR EIN FLUSS<br />
Der 2000 Kilometer lange Sankt-Lorenz-<br />
Strom, der sich vom Ontariosee bis zum<br />
Atlantik erstreckt, ist viel mehr als nur ein<br />
Fluss. Die Ureinwohner nennen ihn liebevoll<br />
»Magtogoek« – laufender Weg. Das an den<br />
Nationalparks »Saguenay-St. Lawrence<br />
Marine Park« und »Parc national du Fjorddu-Saguenay«<br />
gelegene Tadoussac ist ein<br />
Feinschmecker und Weinliebhaber werden die Schlemmerroute »Route des saveurs« in Charlevoix lieben.<br />
charmantes Örtchen, das unter Walspottern<br />
sehr beliebt ist.<br />
Zu guter Letzt ist ein Besuch in Québec-<br />
City angesagt. Die Weltkulturerbe-Stadt hält<br />
das ganze Jahr über aufregende Veranstaltungen<br />
bereit, z. B. den Winterkarneval oder die<br />
fünftägigen »Fêtes de la Nouvelle-France«,<br />
auf dem sich die Besucher auf eine Zeitreise<br />
durch Neufrankreich begeben. Wer nach diesen<br />
spannenden Festivals noch seinen Hunger<br />
stillen möchte, den zieht es in angesagte Viertel<br />
wie auf die Grande Allée, die Avenue Cartier<br />
oder die Rue Saint-Jean. Québec ist ein<br />
Traumreiseziel für Genießer und Freunde des<br />
französischen Savoir-vivre!<br />
Mit CANUSA TOURISTIK nach Québec:<br />
PREISBEISPIEL »KULINARISCHES QUÉBEC«<br />
Erkunden Sie das bezaubernde Québec in Kanadas<br />
Osten auf einer unvergesslichen Autorundreise.<br />
Sie starten in Montréal und besuchen u. a. Mont-<br />
Tremblant, Québec-City sowie die Charlevoix-Region<br />
und Trois-Rivières. Eine Traumreise für Genießer!<br />
12 Hotelübernachtungen sowie der Mietwagen,<br />
die erste Tankfüllung, unbegrenzte Freikilometer<br />
und die Vollkaskoversicherung sind inkludiert.<br />
Ab 1.049 Euro p. P. im Doppelzimmer.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.canusa.de/quebec-entdecken<br />
Exklusiver Gutscheincode über 50 Euro für<br />
FALSTAFF-Leser: XCFS2019<br />
Das farbenfrohe<br />
»Just for laughs<br />
Comedy Festival«<br />
in Montréal.<br />
Am Sankt-Lorenz-Strom kann man 13<br />
verschiedene Walarten beobachten.<br />
Anrechenbar auf den Reisepreis einer komplett bei CANUSA gebuchten Reise in 2019. Maximal 50 Euro pro Buchung. Nicht mit anderen Gutscheinen oder Rabatten kombinierbar.<br />
Gültig bei Buchung bis zum 31. März 2019.<br />
dez–feb 2019 falstaff 209
eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />
SABBAT IN DER<br />
Ein Wochenende in Jerusalem ist ein einzigartiges Erlebnis: Von<br />
Freitag- bis Samstagabend ist Sabbat und die Stadt im Ausnahmezustand.<br />
Mit dem richtigen Insiderwissen ist das genau die richtige<br />
Zeit, um die neue Foodszene in der heiligen Stadt kennenzulernen.<br />
TEXT BENJAMIN HERZOG<br />
Foto: Shutterstock<br />
210 falstaff dez–feb 2019
HEILIGEN STADT<br />
Viel Geschichte auf<br />
engstem Raum: Blick auf<br />
die Klagemauer; im<br />
Hintergrund die goldene<br />
Kuppel des Felsendoms.<br />
dez–feb 2019 falstaff 211
eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />
Der Ausblick von der Terrasse des »Rooftop Cheese & Wine« gehört zu den besten von<br />
ganz Jerusalem. Käse und Wein gibt es sowohl aus dem In- wie auch aus dem Ausland.<br />
FREITAG<br />
Am ersten Tag verschaffen wir uns einen ersten<br />
Überblick über Jerusalem, um dann bei Sonnenuntergang<br />
den Sabbat willkommen zu heißen.<br />
Speisen über dem Herzen der heiligen Stadt:<br />
das »Rooftop Cheese & Wine« im Notre Dame.<br />
Von Freitag- bis Samstagabend ist in<br />
Jerusalem Sabbat – der wöchentlich<br />
wiederkehrende Feiertag der Juden.<br />
In dieser Zeit fahren in der heiligen Stadt<br />
keine Straßenbahnen und keine Busse, die<br />
meisten Geschäfte und alle jüdischen Restaurants<br />
bleiben geschlossen. Was auf den<br />
ersten Moment abschreckend wirkt, ist tatsächlich<br />
ein einzigartiges Erlebnis – wenn<br />
man denn weiß, wo man am Ruhetag einkehren<br />
kann. Zum Einstimmen gönnen wir<br />
uns einen späten Lunch im »Rooftop<br />
Cheese &Wine«, das sich zuoberst im Notre<br />
Dame Center von Jerusalem befindet. Von<br />
der Terrasse des Lokals genießt man einen<br />
wunderschönen Blick über die Altstadt. Die<br />
lokalen und importierten Käsespezialitäten<br />
und Weine schmecken vorzüglich. Zu Fuß<br />
– oder wahlweise auch mit der Straßenbahn<br />
– bewegen wir uns zunächst weg von der<br />
Altstadt und die Jaffa Road hoch. Wir erreichen<br />
den legendären Mahane-Yehuda-<br />
Markt. Die üppigen Auslagen mit lokalen<br />
Produkten muss man gesehen haben. Als<br />
schließlich der Sabbat beginnt, wird es<br />
merklich ruhiger in der Stadt, es fahren<br />
weniger Autos, und bald stellt auch die<br />
Straßenbahn ihren Dienst ein. Unser Restaurant<br />
für den Abend erreichen wir innerhalb<br />
weniger Minuten zu Fuß. Umgeben<br />
von einem Garten in einem prunkvollen<br />
Gebäude, ehemals Teil der Bezalel Akademie<br />
für Kunst und Design, liegt das<br />
»Mona«. Das Ambiente ist elegant und das<br />
Servicepersonal jung, fröhlich und hip. Die<br />
beiden Chefs Moshe Gamlieli und Itamar<br />
Navon verzaubern uns geradezu mit ihrer<br />
Verschmelzung von europäischen und nahöstlichen<br />
Einflüssen. Das Menü wechseln<br />
die beiden je nach Verfügbarkeit der Produkte<br />
auf dem quasi benachbarten Markt.<br />
Für einen Absacker sei das Speakeasy »Bar<br />
Gatsby« empfohlen – eine originelle Cocktailbar<br />
gleich ums Eck. ><br />
Fotos: Mounir Hodaly, igor Farberov, david delgado<br />
212 falstaff dez–feb 2019
Auf den Tellern des »Mona« verschmelzen europäische<br />
mit nahöstlichen Einflüssen. Das Lokal ist<br />
Teil der aufstrebenden israelischen Foodszene.<br />
Für Barfans ein Must: Die »Bar Gatsby« ist ein<br />
Speakeasy – wer den unauffälligen Eingang einmal<br />
gefunden hat, wird mit Cocktailkultur auf höchstem<br />
Niveau belohnt.<br />
dez–feb 2019<br />
falstaff 213
eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />
Im Israel-Museum haben archäologische Artefakte<br />
ebenso Platz wie moderne Kunstwerke und Mode.<br />
Perfekt für einen Besuch am Sabbat: Das »Menza« bietet am Freitag und am<br />
Samstag jeweils spezielle, teils ausgefallene Brunch-Gerichte an.<br />
Am Tag werden auf dem Mahane-Yehuda-Markt lokale Erzeugnisse angeboten (o.),<br />
am Abend kommen diese im »Machneyuda« auf die Teller (r.).<br />
SAMSTAG<br />
Heute besuchen wir das Israel-Museum sowie<br />
die legendäre Altstadt und speisen am Abend<br />
in einer der angesagtesten Adressen Israels.<br />
Den Samstag sollte ein Jerusalem-<br />
Besucher gemütlich angehen: Die<br />
Stadt befindet sich noch immer im<br />
Sabbat-Modus. Wer nicht im Hotel frühstückt,<br />
dem sei das Restaurant »Menza«<br />
empfohlen – berühmt für seine modern interpretierten<br />
Brunchgerichte. Den Vormittag verbringen<br />
wir im Israel-Museum in der Nähe<br />
der Knesset, des israelischen Regierungsgebäudes.<br />
Im Nationalmuseum Israels treffen<br />
archäologische Artefakte auf zeitgenössische<br />
Kunst – nur im heiligen Land kann das so<br />
selbstverständlich wirken. Zum Lunch fahren<br />
wir zurück in die Altstadt. Das gut einen<br />
Quadratkilometer große, ummauerte Gebiet<br />
ist in vier Viertel eingeteilt: das armenische,<br />
das muslimische, das christliche und das jüdische.<br />
Nur im jüdischen Gebiet herrscht am<br />
Sabbat Ausnahmezustand, die restlichen Viertel<br />
sind wie gewohnt belebt und die Geschäfte<br />
und Restaurants geöffnet. Das »Österreichische<br />
Hospiz zur Heiligen Familie« befindet<br />
sich inmitten des arabischen Teils der Altstadt.<br />
Ein Besuch des dazugehörigen »Wiener<br />
Kaffeehauses« verdeutlicht die Realität in<br />
dem engen Gebiet deutlich. Ein Wiener<br />
Schnitzel würde man hier freilich nicht erwarten,<br />
dieses wird aber genauso angeboten wie<br />
Apfelstrudel oder Gulaschsuppe. Das Österreichische<br />
Hospiz ist der ideale Ausgangspunkt<br />
für die Erforschung der Altstadt – wir<br />
besichtigen die Klagemauer, gehen entlang der<br />
Via Dolorosa und halten auch immer wieder<br />
bei den Marktständen inne, die vor allem im<br />
arabischen Viertel Köstlichkeiten und Souvenirs<br />
aller Art anbieten. Als die Sonne untergeht,<br />
kommt wieder Leben in die Stadt. Wir<br />
nehmen die erste Tram und fahren nochmals<br />
hoch zum Mahane-Yehuda-Markt. In dem<br />
Viertel rund um den Markt befindet sich auch<br />
das Restaurant »Machneyuda«, eine der derzeit<br />
gefeiertsten Adressen Israels. In dem israelisch-arabischen<br />
Lokal scheinen die Probleme,<br />
die in dem Land herrschen, schnell vergessen.<br />
Hier geht es laut, fröhlich und ausgelassen<br />
zu und her. Der Qualität der servierten<br />
Gerichte tut dies keinen Abbruch.<br />
Fotos: Shutterstock,beigestellt<br />
214 falstaff dez–feb 2019
SONNTAG<br />
Wir entdecken<br />
gastronomische Perlen und<br />
besuchen eines der besten<br />
Weingüter des Landes vor<br />
den Toren Jerusalems.<br />
Das Restaurant<br />
»Adom« befindet<br />
sich in einem alten<br />
Bahnhofsgebäude.<br />
Elegante Gerichte<br />
treffen auf<br />
Spitzenweine.<br />
Im »Satya« serviert Küchenchef Ilan Grossi<br />
exzellente Fisch- und Seafoodgerichte.<br />
Ein gemütliches Lokal für lange Abende.<br />
Wer am Sonntag wieder abreist,<br />
sollte sich einen letzten Lunch<br />
in einem der Restaurants im<br />
ausgedienten und modern umgebauten<br />
Bahnhof von Jerusalem nicht entgehen lassen.<br />
Wir entscheiden uns für das Restaurant<br />
»Adom«, das über eine der besten<br />
Weinkarten der Stadt verfügt. Die Köche<br />
Moti Davis und Elran Buzaglo haben sich<br />
mit ihren klassisch-eleganten Kreationen<br />
längst einen Namen gemacht. Neben den<br />
erstklassigen Fleisch- und Seafoodgerichten<br />
sollte man sich die Desserts nicht entgehen<br />
lassen – das Tahini-Eis hat uns besonders<br />
geschmeckt. Auf der Karte des »Adom«<br />
sind auch die Weine der Domaine du Castel<br />
zu finden, die zu den besten Weingütern<br />
Israels gehört. Die Castel-Weine sind auch<br />
ohne Weingut-Besuch ein echter Tipp –<br />
wer aber Zeit dafür hat, sollte diesen einplanen<br />
und sich unbedingt vorher anmelden.<br />
Wir entscheiden uns für einen Abstecher<br />
zum israelischen Winzer-Altmeister Eli<br />
Ben Zaken auf dem Weg zum Flughafen.<br />
Neben den von Bordeaux inspirierten Rotweinen,<br />
die sich bei Blindverkostungen<br />
nicht verstecken müssen, haben wir uns<br />
vom Chardonnay nach Burgunder Vorbild<br />
sogar eine Flasche in den Koffer packen<br />
<<br />
müssen. Ein fein ausbalanciertes Gewächs<br />
mit einer für Israel überdurchschnittlichen<br />
Frische. Von der Domaine du Castel bringt<br />
uns das Taxi direkt zurück zum Flughafen<br />
Ben Gurion. Wer noch eine Nacht bleibt,<br />
hat die Qual der Wahl. Der legendäre<br />
Küchenchef Ilan Grossi, der lange im ebenso<br />
legendären »Chakra« kochte, serviert in<br />
seinem eigenen Lokal »Satya« frischen<br />
Fisch und Seafood. Wer es ungezwungen<br />
mag, sollte im Restaurant »Culinary Workshop«<br />
reservieren. Das Lokal ist in einer<br />
großen Gewerbehalle untergebracht, serviert<br />
wird modernes, einfaches Essen, das<br />
nicht nur uns, sondern vermutlich so ziemlich<br />
jeden glücklich macht.<br />
Vor den Toren Jerusalems befindet sich die Domaine<br />
du Castel, eines der besten Weingüter Israels.<br />
dez–feb 2019 falstaff 215
eise / LONG WEEKEND – JERUSALEM<br />
TIPPS &<br />
ADRESSEN<br />
WESTJERUSALEM<br />
GE’ula<br />
EZRAT YISRAEL<br />
OSTJERUSALEM<br />
BAB A-ZAHARA<br />
GERSHON AGRON ST.<br />
HOTELS<br />
ALTSTADT<br />
THE ORIENT JERUSALEM HOTEL***** (1)<br />
Luxushotel im Herzen der Stadt – von hier erreicht<br />
man die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß.<br />
DZ ab ca. 218 Euro.<br />
Emek Refaim Street 3, Jerusalem, 9310402<br />
T: +972 2 5699090, www.isrotel.com/orient<br />
THE AMERICAN COLONY HOTEL***** (2)<br />
Kleines, zentrumsnahes Luxushotel mit langer,<br />
bewegter Geschichte. Hier nächtigten schon Winston<br />
Churchill und Bob Dylan. DZ ab ca. 195 Euro.<br />
1 Louis Vincent Street, Jerusalem, 97200<br />
T: +972 2 6279777, www.americancolony.com<br />
NAVE SHA’ANAN<br />
HOTELS<br />
RESTAURANTS<br />
BARS<br />
GENUSS UND KULTUR<br />
KIRYAT SHMUEL<br />
MAMILLA HOTEL***** (3)<br />
Modernes, großzügiges Luxushotel mit viel Komfort<br />
und einem atemberaubenden Blick von der<br />
Dachterrasse über die Altstadt. DZ ab ca. 279 Euro.<br />
Shlomo Ha-Melekh 11 Street, Jerusalem, 94182<br />
T: +972 2 5482222, www.mamillahotel.com<br />
WALDORF ASTORIA JERUSALEM***** (4)<br />
Das Gebäude beherbergte bis 1935 das renommierte<br />
»Palace Hotel«, erst 2014 wurde es als<br />
Waldorf Astoria wiedereröffnet. DZ ab ca. 390 Euro.<br />
Gershon Agron Street 26–28, Jerusalem, 9419008<br />
T: +972 2 5423333, www.waldorfastoria3.hilton.com<br />
KING DAVID***** (5)<br />
Der Klassiker in Jerusalem – mit Blick über die Altstadt<br />
und den Berg Zion. DZ ab ca. 450 Euro.<br />
King David Street 23, Jerusalem, 94101<br />
T: +972 2 620 8888<br />
RESTAURANTS<br />
NOTRE DAME WINE AND CHEESE ROOFTOP (1)<br />
Auch während des Sabbat geöffnet – große Weinkarte<br />
und atemberaubende Aussicht auf die Stadt.<br />
HaTsanhanim #3, Jerusalem, 9120402<br />
T: +972 2 6279111, www.notredamecenter.org<br />
MACHNEYUDA (2)<br />
Dieses Lokal muss man erlebt haben: Typisch israelische,<br />
ausgelassene Stimmung trifft auf moderne<br />
israelisch-arabische Küche der Spitzenklasse.<br />
Beit Ya’akov Street 10, Jerusalem, 9432316<br />
T: +972 2 5333442, www.machneyuda.co.il<br />
ADOM (3)<br />
Befindet sich im alten, renovierten Bahnhof. Mediterranes<br />
Menü, einzigartige Weinselektion.<br />
David Remez Street 4, Jerusalem, 9354102<br />
T: +972 2 6246242, www.adom.rest/en<br />
MENZA (4)<br />
Neues, modernes Speiselokal – besonders am Freitag<br />
und Samstag zum Brunch zu empfehlen.<br />
Betsal’el Street 10, Jerusalem<br />
T: +972 2 6255222, www.menza.today<br />
MONA (5)<br />
Zunächst als Bar eröffnet, entwickelte sich das<br />
»Mona« zu einem der Hotspots für Fans der ungezwungenen<br />
Kulinarik in Jerusalem.<br />
Shmu‘el ha-Nagid Street 12, Jerusalem, 94592<br />
T: +972 2 622 2283, www.monarest.co.il<br />
SATYA (6)<br />
Angesagtes Lokal mit modernem Ambiente und<br />
frischer, mediterraner Küche aus den besten lokalen<br />
Produkten.<br />
Keren HaYesod Street 36, Jerusalem<br />
T: +972 2 6506808<br />
BARS<br />
GATSBY COCKTAIL ROOM (1)<br />
Beste American Bar in der heiligen Stadt.<br />
Auf der Karte stehen Klassiker und Neukreationen<br />
auf Spitzenniveau.<br />
Hillel Street 18, Jerusalem, 99875<br />
T: +972 54 8147143<br />
ANDALUCIA COCKTAIL BAR (2)<br />
Moderne Cocktail- und Tapasbar. Die Küche vereint<br />
Einflüsse aus Nordafrika und Spanien.<br />
Ma’avar Beit HaKnesset 12, Kikar Hamusica,<br />
Jerusalem, T: + 972 53 936 7360<br />
www.andalucia.rest.co.il/en<br />
GENUSS UND KULTUR<br />
MAHANE YEHUDA MARKET (1)<br />
Am Tag ein Markt für die lokale Bevölkerung, am<br />
Abend Restaurant- und Barbetrieb.<br />
Agripas Street 90, Jerusalem, 94302<br />
en.machne.co.il<br />
CULINARY WORKSHOP (2)<br />
Das Restaurant ist in einer alten Gewerbehalle<br />
untergebracht und zieht vor allem jüngere Gäste<br />
an. Beste, schmackhafte Küche, gute Stimmung.<br />
Hebron Road 28, Jerusalem<br />
T: +972 2 5672265, www.sdnrest.com<br />
ÖSTERREICHISCHES HOSPIZ ZUR HEILIGEN<br />
FAMILIE, WIENER CAFÉ (3)<br />
Bester Ort für eine Übernachtung in der Altstadt<br />
oder einen Imbiss nach Wiener Art.<br />
Via Dolorosa 37, Jerusalem, 91194<br />
T: +972 2 6265800, www.austrianhospice.com<br />
ISRAEL-MUSEUM (4)<br />
Das Nationalmuseum Israels. Archäologie und<br />
Modernismus werden hier zusammengeführt.<br />
Ruppin Boulevard, Jerusalem, 91710<br />
T: +972 2 6708811, www.imj.org.il/en/node<br />
DOMAINE DU CASTEL (5)<br />
Nur 20 Minuten Autofahrt von Jerusalem entfernt<br />
befindet sich eines der besten Weingüter des<br />
Landes. Degustationen bei Anmeldung.<br />
Shvil Israel, 9089500<br />
T: +972 2 5358555, www.castel.co.il<br />
Mehr Städtereise-Tipps<br />
für lange Wochenenden:<br />
www.falstaff.com/longweekend<br />
Illustration: Ana Popescu<br />
216<br />
falstaff dez–feb 2019
Unser Tipp:<br />
Food Tours<br />
Verbinden Sie doch mal<br />
eine Rundreise mit<br />
kulinarischer Stadtführung:<br />
In verschiedenen Food Tours<br />
können Sie beispielsweise<br />
Washington, DC, Baltimore<br />
oder Virginia Beach zu Fuß<br />
und mit dem Gaumen<br />
kennenlernen.<br />
MEIERS WELTREISEN · Eine Marke der DER Touristik <strong>Deutschland</strong> GmbH · 60424 Frankfurt · AN-2673/18<br />
Ein Genuss<br />
für den<br />
Gaumen<br />
Von den Monumenten in Washington, DC über die beeindruckenden<br />
Berglandschaften Virginias bis hin zu den malerischen Wasserwegen<br />
Marylands: Die Capital Region USA ist eine der aufregendsten Reiseziele<br />
an der US-Ostküste und hat auch für den Gaumen eine Menge zu bieten.<br />
Über 350 Weingüter, zahlreiche Craft-Beer-Brauereien, Destillerien,<br />
Weltklasse-Restaurants und frisches Seafood laden Besucher in der<br />
Capital Region USA dazu ein, die Region genussvoll zu erkunden.<br />
Washington, DC mit eigenem Michelin Guide<br />
In den Restaurants der US-Hauptstadtregion stehen vor allem kulinarische<br />
Köstlichkeiten auf der Speisekarte, die direkt von den umliegenden<br />
Farmen oder aus dem Wasser frisch auf den Tisch kommen. Im aktuellen<br />
Michelin Guide erhielten 15 Restaurants in Washington, DC mindestens<br />
einen Michelin-Stern und 39 den Bib-Gourmand für hochwertige Küche.<br />
Marylands köstliche Blaukrabbe<br />
Die Chesapeake Bay, die größte Flussmündung in den USA, ist Heimat<br />
der bekannten Blaukrabbe. Es gleicht fast schon einem Ritual, wenn die<br />
Einheimischen die gut gewürzten, dampfenden Schalentiere über den<br />
mit Zeitungspapier belegten Tischen aufbrechen. Verschiedenste Restaurants<br />
bieten die köstlichen Blaukrabben am Stück, als Crab Cakes oder in<br />
einer leckeren Maissuppe an.<br />
Virginia Oyster Trail<br />
Virginia ist der größte Produzent frischer, gezüchteter Austern an der<br />
Ostküste der USA. Die Chesapeake Bay und ihre Zuflüsse bieten eine<br />
Mischung aus Salz- und Süßwasser, wodurch die vielen verschiedenen<br />
Geschmacksrichtungen der Virginia-Austern entstehen. Virginia-Austern<br />
wachsen in acht Regionen, und Besucher können entlang des Virginia<br />
Oyster Trails alle geschmacklich erkunden.<br />
Anreisen können Besucher täglich mit Nonstop-Flügen aus Frankfurt/Main<br />
und München zum Washington Dulles International Airport.<br />
Selbstfahrer-Rundreise<br />
Die Wiege der Vereinigten Staaten<br />
Highlights: Metropolen Washington, DC, New York und Philadelphia,<br />
Shenandoah Nationalpark, Virginia Beach, Ocean City und Annapolis.<br />
14 Nächte<br />
Flug ab/bis <strong>Deutschland</strong> mit United, Rail&Fly, Rundreise von<br />
Washington, DC nach New York, Mietwagen<br />
Pro Person im DZ ab € 2.058<br />
Weitere Informationen und Buchung in Ihrem<br />
Reisebüro und auf www.meiers-weltreisen.de<br />
DER SPEZIALIST FÜR ALLES FERNE.
promotion / QL HOTELS & RESTAURANTS<br />
Kulinarische<br />
Aufenthalte bei QL<br />
QL Hotels & Restaurants in den Niederlanden, Belgien, Luxemburg,<br />
<strong>Deutschland</strong>, Österreich, Schweiz, Norwegen und Schweden.<br />
Kulinarische Genüsse und ganz individuelle Übernachtungsmöglichkeiten<br />
gehen bei den QL angeschlossenen Spitzenhotels Hand in Hand.<br />
Sehen Sie sich die QL Hotels & Restaurants an – und genießen Sie.<br />
QL Hotels & Restaurants, all handpicked by Quality Lodgings –<br />
charming by nature – qlhotels.com<br />
ALPIN LIFESTYLE HOTEL LÖWEN STRAUSS<br />
22 Zimmer, 1 Michelin-Stern in den Allgäuer Alpen.<br />
BIJ JEF RESTAURANT<br />
12 Zimmer, 1 Michelin-Stern auf Watteninsel, Strand.<br />
OBERSTDORF (D)<br />
MODERN IM ELEGAN-<br />
TEN OBERSTDORF<br />
In dem mondänen Oberstdorf<br />
1 schuf Peter A. Strauss sein eigenes<br />
»Löwen Strauss«, ein modernes Hotel<br />
& Restaurant mit einem eleganten<br />
Ambiente. Ein gastlicher Ort für Jung<br />
und Alt, Feriengast und Dorfbewohner.<br />
Es gibt zwei Restaurants. »Ess Atelier<br />
Strauss« ist das Sternerestaurant mit<br />
einer exquisiten Karte, einem etwa 18<br />
Quadratmeter großen Weinschrank<br />
und einem großen Fenster, durch das<br />
in die Küche geschaut werden kann.<br />
Die »Löwenwirtschaft« ist eine trendige<br />
Alpenbrasserie. Der große Tisch, an<br />
dem 20 Leute Platz haben, ist der Mittelpunkt<br />
des gemütlichen Restaurants.<br />
In beiden Restaurants werden<br />
regionale Produkte verwendet, in jedem<br />
auf seine Weise. Dazu lockt die<br />
Wellnessoase Casa Alp, mit Panoramasauna<br />
und Tepidarium.<br />
ALPIN LIFESTYLE HOTEL<br />
LÖWEN STRAUSS<br />
Kirchstraße 1<br />
D-87561 Oberstdorf<br />
T: +49 8322 800080<br />
willkommen@loewen-strauss.de<br />
qlhotels.com/de/lowenstrauss<br />
TEXEL (NL)<br />
KULINARISCHES INSEL-<br />
ABENTEUER MIT FLAIR<br />
2Bei Jef und Nadine Schuur auf<br />
der Insel Texel kann man nicht<br />
nur ganz ausgezeichnet essen, sondern<br />
wird auch frisch und ausgeruht<br />
wach. Das moderne Design passt<br />
perfekt zum überraschenden und eigenwilligen<br />
Charakter des Restaurants.<br />
Die moderne und kreative Gastronomie<br />
von Jef hat eine klassische<br />
Grundlage. Für die frischen und eleganten<br />
Gerichte verwendet er vorwiegend<br />
regionale Qualitätsprodukte.<br />
Nadine schenkt großzügig Weine<br />
der gut sortierten Weinkarte ein. Alle<br />
Suiten sind individuell eingerichtet<br />
und mit doppelten Regenduschen sowie<br />
Boxspring-Betten mit den berühmten<br />
Texeler Bettdecken aus heimischer<br />
Schafwolle ausgestattet.<br />
Die Suiten bieten einen schönen Blick<br />
auf die grünen Wiesen der Insel.<br />
BIJ JEF HOTEL-RESTAURANT<br />
Herenstraat 34<br />
NL-1797 AJ Den Hoorn Texel<br />
T: +31 222 319623<br />
info@bijjef.nl<br />
qlhotels.com/de/bijjef<br />
Fotos: beigestellt<br />
218<br />
falstaff dez–feb 2019
DOMAINE LA BUTTE AUX Bois<br />
59 Zimmer, 2 Michelin-Sterne, Natur, Maastricht.<br />
RESTAURANT & HOTEL MERLET<br />
28 Zimmer, 1 Michelin-Stern, Nordsee-Strand.<br />
LANAKEN (B)<br />
BESCHWINGT FRANZÖ-<br />
SISCH, EXQUISITES SPA<br />
3Inmitten der grünen Landschaft<br />
des Nationalparks De Hoge Kempen<br />
befindet sich die »Domaine La Butte<br />
aux Bois«. Das 2-Sterne-Restaurant<br />
»La Source« steht für Reinheit, Leidenschaft<br />
und Perfektion. Auch im »Le<br />
Bistrot« arbeitet man vorwiegend mit<br />
regionalen Produkten. Die großzügigen,<br />
eleganten Gästezimmer befinden<br />
sich im Herrenhaus, in der gegenüberliegenden<br />
Villa oder im La Fôret. Dort<br />
hat man das Gefühl, sich auf einem<br />
großen französischen Landgut mit einer<br />
umwerfend schönen Gartenanlage<br />
und Terrasse zu befinden. Mit dem Spa-<br />
Retreat »La Fôret« bietet »Domaine La<br />
Butte aux Bois« eine beispiellose, 1350<br />
m2 große Spa-Landschaft inkl. Fitness-<br />
Club, die das Wort Wellness auf ein<br />
neues Niveau hebt.<br />
DOMAINE LA BUTTE AUX BOIS<br />
Paalsteenlaan 90<br />
B-3620 Lanaken<br />
Belgien<br />
T: +32 89 739770<br />
info@labutteauxbois.be<br />
qlhotels.com/de/labutteauxbois<br />
SCHOORL (NL)<br />
KOMBINATION AUS<br />
ENGLISCH UND<br />
FRANZÖSISCH<br />
4<br />
»Merlet« befindet sich im<br />
weitflächigsten Dünengebiet der<br />
Niederlande. Vom Hotel aus können<br />
die Dünen, die Wälder und der Strand<br />
zu Fuß erkundet werden. Das Bistro-<br />
Restaurant »Grand Café Bourgogne«<br />
ist das Wohnzimmer des »Merlet«.<br />
Das kulinarische Herz jedoch ist das<br />
mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete<br />
Restaurant, das eine beschwingte<br />
und mediterrane Atmosphäre aus-<br />
strahlt. Auf der saisonalen Speisekarte<br />
stehen klassische und innovative<br />
Gerichte. Die luxuriösen Zimmer verfügen<br />
über einen Balkon und sind unterschiedlich<br />
eingerichtet. Im Untergeschoss<br />
befinden sich ein beheizter<br />
Pool, ein Spa & Beauty Salon, eine<br />
Sauna, eine Dampfkabine und ein Fitnessraum.<br />
Zahlreiche Möglichkeiten<br />
für Radfahrer, Wanderer und Reiter.<br />
MERLET<br />
Restaurant & Hotel Merlet<br />
Duinweg 15<br />
NL-1871 AC Schoorl<br />
T: +31 72 5093644, info@merlet.nl<br />
qlhotels.com/de/merlet<br />
REBER’S PFLUG<br />
19 Zimmer, 1 Michelin Stern, Flüsse und sanfte Hügel.<br />
HOTEL VILLA RUIMZICHT<br />
42 Zimmer, zahlreiche Kulturstätten und reiche Natur. Vespas!<br />
SCHWÄBISCH HALL (D)<br />
HOCHWERTIGE<br />
SPEZIALITÄTEN<br />
Das Reber’s Pflug (1805) liegt am<br />
5 Rande des historischen Städtchens<br />
Schwäbisch Hall, gerade einmal<br />
zehn Gehminuten von der Altstadt<br />
entfernt. Die Natur ringsherum<br />
ist grün und idyllisch. Chefkoch Hans-<br />
Harald Reber ist ein Meister der edlen<br />
Kochkunst. Mit Leichtigkeit bereitet er<br />
unvergessliche kulinarische Spezialitäten<br />
aus der Region und weit darüber<br />
hinaus zu. Vorzugsweise arbeitet er<br />
mit feinen, saisonalen Produkten aus<br />
dem eigenen Garten oder der näheren<br />
Umgebung. Im historischen Weinkeller<br />
liegen ausgezeichnete Weine mit<br />
großen Namen aus der Region, Italien,<br />
Frankreich und der übrigen Weinwelt.<br />
Die Täler mit Flüssen und die sanft gewellten<br />
Hügelketten um Schwäbisch<br />
Hall bilden eine liebliche Landschaft.<br />
REBER‘S PFLUG,<br />
RESTAURANT MIT HOTEL<br />
Weckriedener Strasse 2,<br />
D-74523 Schwäbisch Hall<br />
T: +49 791 931 230<br />
info@rebers-pflug.de<br />
qlhotels.com/de/reberspflug<br />
DOETINCHEM (NL)<br />
DEVOT UND MODERN<br />
6Die »Villa Ruimzicht« wurde im<br />
Jahr 1853 als stattliches Landgut<br />
errichtet. Im Restaurant werden saisonabhängige<br />
Überraschungsmenüs<br />
serviert. Auch für High Wine ist man<br />
hier an der richtigen Adresse. »Think<br />
global, eat local« ist das Motto. Frische<br />
Produkte und erlesene Weine<br />
stehen hier im Fokus. Die hellen Gästezimmer<br />
sind thematisch gestaltet.<br />
Für Geschäftsreisende empfiehlt sich<br />
ein Businesszimmer mit einem Konferenztisch<br />
und einem separaten<br />
Schlafbereich. Die Region Achterhoek<br />
ist reich an Rad-, Spazier- und<br />
Reiterwegen, die an vielen Kulturstätten<br />
entlangführen. Tipp: Die<br />
Highlights dieser Region erkunden<br />
sich besonders gut mit einer Vespa<br />
vom Hotel aus.<br />
HOTEL VILLA RUIMZICHT<br />
Ruimzichtlaan 150<br />
NL-7001 KG Doetinchem<br />
T: +31 314 320680<br />
info@hotelvillaruimzicht.nl<br />
qlhotels.com/de/villaruimzicht<br />
dez–feb 2019 falstaff 219
promotion / GASTRONOMIE<br />
Mit bester<br />
Empfehlung<br />
Schermbeck 5 1<br />
14<br />
Bielefeld<br />
3<br />
Bad Segeberg<br />
2<br />
4 Berlin<br />
Wolfsburg<br />
An dieser Stelle heißen wir Sie herzlich willkommen.<br />
Wir, das sind Spitzenrestaurants und<br />
-hotels in <strong>Deutschland</strong>, die sich dem <strong>Falstaff</strong>-<br />
Leser als exquisite Adressen für ein ganz<br />
besonderes Genuss erlebnis vorstellen wollen.<br />
Wir präsentieren Ihnen unser Ambiente und<br />
unsere Neuigkeiten. Wir möchten, dass Sie<br />
sich bei uns wohlfühlen, und laden Sie ein,<br />
unser Gast zu sein.<br />
Buchungsinfos zu dieser Rubrik erhalten Sie telefonisch unter:<br />
+49 211 96662-997 oder per E-Mail an: sales@falstaff.de<br />
9<br />
Köln<br />
6<br />
Königswinter<br />
9<br />
Baden-Baden<br />
10<br />
Hinterzarten<br />
DEUTSCHLAND<br />
8<br />
Pliezhausen<br />
7<br />
Trechtingshausen<br />
Starnberg 11<br />
bei München 12<br />
Oberjoch Prien am Chiemsee<br />
13<br />
Tannheim<br />
ÖSTERREICH<br />
TANNHEIM<br />
GENUSSVOLLE AUSSICH-<br />
TEN IM TANNHEIMER TAL<br />
1<br />
Im Hotel Hohenfels im Tannheimer<br />
Tal steht Genuss an erster<br />
Stelle. In der Küche sind Haubenkoch<br />
Markus Pichler und sein Team um<br />
Sous-Chef Christoph Krabichler am<br />
Werk und kümmern sich um die Verwöhnpension<br />
der Hohenfels-Gäste<br />
und die mit drei Hauben ausgezeichnete<br />
Tannheimer Stube.Das exklusive<br />
Wellnessangebot im Hohenfels<br />
lässt keine Wünsche offen. Blockhaussauna,<br />
Dampfbad, ganzjährig<br />
beheizter Outdoor-Pool, Beauty-Behandlungen<br />
und Massagen sorgen<br />
für körperlichen Genuss. Und dazu<br />
der riesige Garten mit herrlichem<br />
Bergpanorama und die traumhafte<br />
Alpenlandschaft für den Naturgenuss!<br />
HOHENFELS –<br />
DAS GENIESSERHOTEL<br />
Kreuzgasse 8<br />
6675 Tannheim, Österreich<br />
T: +43 5675 686<br />
info@hohenfels.at<br />
www.hohenfels.at<br />
BERLIN<br />
DIETER MÜLLER IM THE<br />
RITZ-CARLTON<br />
2<br />
Ab sofort bereichert der mehrfach<br />
vom Gault Millau ausgezeichnete<br />
Dieter Müller das The<br />
Ritz-Carlton, Berlin mit seiner Küchenexpertise<br />
und nimmt die Position<br />
als impulsgebender Patron im<br />
neuen Restaurant ein. Eine hochwertige<br />
Küche aus nachhaltigen<br />
Quellen mit Besinnung auf deutsche<br />
Spezialitäten wird im Restaurant<br />
des Grandhotels Einzug halten.<br />
Die Ausrichtung der Küche<br />
wird mit Ideengeber Dieter Müller<br />
unter der Leitung von Küchenchef<br />
Frederik Grieb den Ansatz des<br />
Foodsharings verfolgen, welches<br />
punktuell um neue, kreative Einflüsse<br />
ergänzt wird. Als Certified<br />
Sommelier der Court of Master<br />
Sommelier-Vereinigung ergänzt<br />
Mathias Brandweiner das Restaurantteam<br />
mit seiner Expertise.<br />
THE RITZ-CARLTON, BERLIN<br />
Potsdamer Platz 3<br />
10785 Berlin<br />
T: +49 30 337777<br />
www.ritzcarlton.com<br />
Fotos: beigestellt<br />
220<br />
falstaff dez–feb 2019
BAD SEGEBERG<br />
SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
GOURMET-FESTIVAL ZU<br />
GAST IM VITALIA<br />
SEEHOTEL<br />
3<br />
Das VITALIA Seehotel, ein<br />
4-Sterne Tagungs-, Golf-, und<br />
Wellnesshotel, liegt idyllisch am<br />
Großen Segeberger See im Herzen<br />
Schleswig-Holsteins. Am 1. und 2.<br />
Februar 2019 ist das Hotel Gastgeber<br />
des Schleswig-Holstein Gourmet<br />
Festivals. Sternekoch Marcello Fabbri<br />
kreiert für Sie ein spannendes<br />
5-Gang-Menü. Lassen Sie sich zudem<br />
im großzügigen SPA- und<br />
Wellnessbereich verwöhnen oder<br />
runden Sie Ihren Aufenthalt mit einem<br />
Besuch auf dem nahegelegenen<br />
Golfplatz ab.<br />
Menü € 140,– p.P.<br />
ÜN im DZ für € 100,– inkl. Frühstück<br />
und Nutzung Wellnessbereich.<br />
VITALIA SEEHOTEL<br />
Am Kurpark 3<br />
23795 Bad Segeberg<br />
T: +49 4551 80280<br />
F: +49 4551 8029888<br />
info@vitaliaseehotel.de<br />
www.vitaliaseehotel.de<br />
WOLFSBURG<br />
#DIE KÜCHENPARTY<br />
4<br />
Zum ersten Mal laden wir unsere<br />
Freunde und Lieferanten ein, um<br />
mit uns den Ausklang des Jahres zu<br />
feiern. Sie wollten schon immer einmal<br />
einen Blick in die Sterneküche<br />
werfen? Bei diesem kulinarischen<br />
Event verbringen Sie den Abend direkt<br />
an den Kochtöpfen … Nein, Sie<br />
müssen nicht selbst kochen. Das machen<br />
unsere Köche für Sie, aber Sie<br />
dürfen Ihnen dabei gern mal über die<br />
Schulter schauen, wenn Gerichte<br />
frisch zubereitet werden.<br />
Genießen dürfen Sie die kulinarischen<br />
Highlights in unserem Kochatelier<br />
sowie im Wintergarten unseres<br />
Veranstaltungszentrums. Unsere<br />
Küchenteams vom Saphirs und Weber<br />
GrillAcademy werden an diesem<br />
Abend prominent von Sterneköchen<br />
unterstützt.<br />
HOTEL AN DER WASSERBURG<br />
An der Wasserburg 2<br />
38446 Wolfsburg<br />
T: +49 5363 9400<br />
info@an-der-wasserburg.de<br />
SCHERMBECK<br />
WINTERZEIT AM NIEDER-<br />
RHEIN<br />
5<br />
Das Landhotel Voshövel ist ein<br />
modernes, familiengeführtes<br />
4****superior -Haus mit 80 stilvollen<br />
Zimmern und Suiten. Der Livingroom<br />
SPA mit 2 Pools, 4 Saunen, 2 Dampfbädern,<br />
großzügigen Ruheräumen,<br />
einem Private Hammam und einem<br />
SPA-Kino laden zur vollkommenen<br />
Erholung ein. Das junge Küchenteam<br />
überzeugt mit ausgefallener und regionaler<br />
Küche.<br />
Unser Weihnachtsgeschenk:<br />
Sichern Sie sich 10% Nachlass.<br />
• 2 Übernachtungen<br />
• Verpflegung im Rahmen unserer<br />
3/4 Pension<br />
• Wellnesstasche für Ihren Aufenthalt<br />
mit Bademantel und Slipper<br />
• Eintritt in den Livingroom SPA<br />
Reisetermine: 18.12. - 23.12.<strong>2018</strong> /<br />
26.12. - 28.12.<strong>2018</strong> / 06.01. -<br />
11.01.2019, ab EUR 268,00 p.P./DZ.<br />
LANDHOTEL VOSHÖVEL<br />
Am Voshövel 1, 46514 Schermbeck<br />
T: +49 2856 91400<br />
post@land hotel.de<br />
www.landhotel.de<br />
KÖNIGSWINTER<br />
WEIHNACHTEN AUF DEM<br />
PETERSBERG<br />
6<br />
Die schönste Zeit des Jahres:<br />
Weihnachten. Das Grandhotel<br />
Petersberg ist festlich geschmückt.<br />
Der Heilige Abend beginnt mit einem<br />
Champagner-Empfang, bevor in Bill’s<br />
Restaurant & Grill bei weihnachtlichen<br />
Klängen das 4-Gang-Menü serviert<br />
wird. Um 22:00 Uhr wird die Heilige<br />
Christmette in der Bergkapelle gefeiert.<br />
Bei Glühwein klingt der Abend<br />
aus. Nach den Feiertagen freuen sich<br />
alle auf den Jahreswechsel. „Black &<br />
White“ lautet das Motto der Gala. Gönnen<br />
Sie sich zum Jahreswechsel<br />
feinste kulinarische Höhepunkte und<br />
Unterhaltung in der Rotunde bei einem<br />
6-Gang-Menü mit Weinreise.<br />
Neben der Live-Musik gehört die Silvestertombola<br />
mit attraktiven Gewinnen,<br />
wie Aufenthalte in verschiedenen<br />
Steigenberger Hotels, zum Höhepunkt<br />
des Festes.<br />
STEIGENBERGER GRANDHOTEL<br />
Petersberg<br />
53639 Königswinter<br />
T: +49 2223 740<br />
www.steigenberger.com<br />
dez–feb 2019 falstaff<br />
221
promotion / GASTRONOMIE<br />
TRECHTINGSHAUSEN<br />
WEIHNACHTSMENÜ AUF<br />
DER BURG<br />
25. + 26. Dezember <strong>2018</strong> //<br />
7 12 – 15 Uhr + 18 – 21 Uhr //<br />
€ 62,– p. P.<br />
Festliches Genießen im außergewöhnlichem<br />
Ambiente.<br />
Die Burg Reichenstein hat sich für die<br />
Feiertage ein erlesenes Weihnachtsmenü<br />
ausgedacht und bietet wie immer<br />
feine Speisen á la carte.<br />
Vom gebeiztem Gewürzlachs bis<br />
zum Spekulatius-Törtchen ist für jeden<br />
anspruchsvollen Geschmack etwas<br />
dabei.<br />
Um rechtzeitige Reservierung wird<br />
gebeten.<br />
BURG REICHENSTEIN<br />
Burgweg 24<br />
55413 Trechtingshausen<br />
T: +49 6721 6117<br />
info@burg-reichenstein.com<br />
www.burg-reichenstein.com/events<br />
PLIEZHAUSEN<br />
GRENZENLOSE AUSSICH-<br />
TEN – VERBLÜFFENDE<br />
ERLEBNISSE UND<br />
ERHOLUNG GARANTIERT<br />
8<br />
Mit unzähligen kreativen Konzept<br />
ideen unterstützt das Erlebnishotel<br />
»Schönbuch« mit herrlichem<br />
Albblick Firmen bei ihren Seminarzielen:<br />
ob Adrenalinkick und<br />
spaßhaltige Aktionen oder auch eher<br />
ruhige oder kommunikative Abende.<br />
Die Ver an stal tungs ziele richtet das<br />
Hotel genau auf die Anforderung der<br />
Kunden aus. Planung und Durchfüh-<br />
rung stehen immer unter dem Motto:<br />
»Emotion sorgt für begeisterte Gäste!«<br />
Eine familiäre Atmosphäre, eine<br />
ausgezeichnete Lage, motiviertes<br />
Personal und gelebte Kulinarik machen<br />
das Erlebnis im »Hotel Schönbuch«<br />
einzigartig – vom Wochenende<br />
bis zur Tagung.<br />
HOTEL SCHÖNBUCH<br />
Lichtensteinstraße 45<br />
72124 Pliezhausen<br />
T: +49 7127 56070<br />
F: +49 7127 5607100<br />
info@hotel-schoenbuch.de<br />
www.hotel-schoenbuch.de<br />
BADEN-BADEN<br />
FRITZ & FELIX – URBAN,<br />
WELTOFFEN UND LÄSSIG<br />
9<br />
Im Fritz & Felix, der neuen Food-<br />
Location im Brenners Park-Hotel<br />
& Spa, stehen Ambiente und<br />
Kommunikation im Mittelpunkt. Das<br />
moderne Food- und Barkonzept aus<br />
der Feder des Schweizer Starkochs<br />
Nenad Mlinarevic animiert, sich auf<br />
neue Genusserlebnisse einzulassen<br />
und die kulinarische Neugier zu stillen.<br />
Seine Küche versteht Küchenchef<br />
Sebastian Mattis als »Comfort<br />
Food im besten Sinne«. Sie orientiert<br />
sich an den Jahreszeiten und setzt<br />
vorrangig auf saisonales Obst und<br />
Gemüse mit dem Fokus auf Authentizität,<br />
Ehrlichkeit und starke Aromen.<br />
Für das Barkonzept standen die<br />
Roaring Twenties Pate. In stylishem<br />
Ambiente kreiert Barchef Jean-<br />
Pierre Muyombano eigene Drinks<br />
und interpretiert Klassiker auf<br />
moderne Weise.<br />
BRENNERS PARK-HOTEL & SPA<br />
Schillerstraße 4/6<br />
76530 Baden-Baden<br />
T: +49 7221 900999<br />
restaurant@fritzxfelix.com<br />
HINTERZARTEN<br />
WEIHNACHTSESSEN IM<br />
SCHWARZWALDHAUS<br />
VON 1639<br />
10<br />
In diesem historischen Gebäude<br />
auf dem Anwesen des<br />
Parkhotel Adler trägt schon alleine<br />
das warme Ambiente dazu bei, dass<br />
sich Restaurantbesucher rundum<br />
weihnachtlich fühlen. In den täglich<br />
ab mittags geöffneten »Adler Stuben«<br />
können Sie sich zwischen drei<br />
unterschiedlich gestalteten Räumen<br />
entscheiden. Das Restaurant ist neu,<br />
die Wandverkleidung und manche<br />
Möbel sind dennoch schon 379 Jahre<br />
alt. Die Speisekarte umfasst 35 Gerichte<br />
– von badischen Spezialitäten<br />
bis zu international Beliebtem. Alles<br />
mit einem gewissen Etwas an Würze<br />
zubereitet, denn Küchendirektor<br />
Bernhard König ist auch Gewürz-<br />
Sommelier. Große Kinderkarte!<br />
Nachmittags: Vesperkarte.<br />
RESTAURANT ADLER STUBEN<br />
Adlerplatz 3<br />
79856 Hinterzarten<br />
T: +49 7652 1270<br />
restaurant@parkhoteladler.de<br />
www.parkhoteladler.de/adlerstuben<br />
222<br />
falstaff dez–feb 2019
STARNBERG BEI MÜNCHEN<br />
STARNBERG BEI MÜN-<br />
CHEN GOURMETRESTAU-<br />
RANT AUBERGINE<br />
Im Sternerestaurant Aubergine,<br />
ausgezeichnet mit ei-<br />
11<br />
nem Michelin Stern, erwarten Sie<br />
erstaunliche Geschmackserlebnisse<br />
in entspannter Atmosphäre. Alle<br />
vier bis sechs Wochen inszenieren<br />
Maximilian Moser und sein Team<br />
neue außergewöhnliche Menükreationen.<br />
Die Leidenschaft für hochwertige<br />
Zutaten und die harmonische<br />
Kombination von Aromen, Texturen<br />
und Farben gehören zur Handschrift<br />
des jungen Sternekochs.<br />
Freuen Sie sich auf ein kulinarisches<br />
Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.<br />
Reservierung:+49 8151 4470290<br />
oder per E-Mail an aubergine@vierjahreszeiten-starnberg.de<br />
Highlights und Events auf<br />
www.aubergine-starnberg.de<br />
HOTEL VIER JAHRESZEITEN<br />
STARNBERG<br />
Münchner Str. 17<br />
82319 Starnberg bei München<br />
www.vier-jahreszeiten-starnberg.de<br />
PRIEN AM CHIEMSEE<br />
WINTER-PANORAMA<br />
DIREKT AM CHIEMSEE<br />
12<br />
Zur herbstlichen Stimmung<br />
am Chiemsee, mit Blick auf<br />
die Herreninsel und die Chiemgauer<br />
Alpen bietet das Restaurant SEE-<br />
HAUS in Prien saisonale Menüs und<br />
weihnachtliche Überraschungen.<br />
SEEHAUS-Chef Dominik Krauß und<br />
sein Team laden zu wilden Wochen,<br />
Wintergrillen, und Weihnachts-<br />
Brunch ein, sowie einem »Captains-<br />
Dinner« mit Rahmenprogramm zum<br />
Jahreswechsel. Karten für Silvester<br />
sind im Vorverkauf unter www.<br />
chiemseehaus.com erhältlich.<br />
Direkt am Ufer auf dem Seegrundstück<br />
des Chiemsee Yacht Club kann<br />
diese exklusive Location auch für<br />
Veranstaltungen gebucht werden.<br />
Reservierung empfehlenswert, Winterschlaf<br />
vom 07. bis 23.01.2019<br />
SEEHAUS<br />
Seglerweg 8<br />
83209 Prien am Chiemsee<br />
T: +49 8051 6610797<br />
service@chiemseehaus.com<br />
www.chiemseehaus.com<br />
OBERJOCH<br />
NATUR TRIFFT LUXUS<br />
Mit ihren niedrigen Dächern<br />
13 schmiegen sich die 14 »Alpin<br />
Chalets« an den Hochsattel des mit<br />
bis zu 1200 Metern höchstgelegenen<br />
Bergdorfs <strong>Deutschland</strong>s. Die umliegenden<br />
Allgäugipfel scheinen die<br />
Schmuckstücke traditioneller alpenländischer<br />
Baukunst zu behüten.<br />
Sie sind die Perlen des »Panoramahotel<br />
Oberjoch«. Die »Alpin Chalets«<br />
machen das Allgäu greifbar – so<br />
zweisam oder gemeinsam wie möglich,<br />
so einsam wie nötig, urgemütlich<br />
und bequem. Traditionelles Ambiente,<br />
moderne Ausstattung und perfekter<br />
Service sorgen für unvergesslichen<br />
Erholungsurlaub in den Bergen.<br />
Chalet-Tage 4 = 3 ab 676,– Euro p. P.<br />
ALPIN CHALETS<br />
Paßstraße 39<br />
87541 Oberjoch<br />
T: +49 8324 93330<br />
info@alpin-chalets.de<br />
www.alpin-chalets.de<br />
Betreiber: Panoramahotel Oberjoch<br />
Paßstraße 41, 87541 Oberjoch<br />
BIELEFELD- QUELLE<br />
WILLKOMMEN BEIM<br />
GUTEN GESCHMACK!<br />
14<br />
»Büscher's Hotel und<br />
Restaurant« liegt am Rande<br />
des Teutoburger Waldes und doch<br />
nur wenige Minuten von der City entfernt.<br />
Lokale Köstlichkeiten und ein<br />
sti lsicheres Ambiente sind die Erfolgsgaranten<br />
für eine feine und dabei<br />
ehrliche Gastronomie. In Verbindung<br />
mit der exzellenten Küche wird im<br />
»Büscher's« Gastlichkeit tatsächlich<br />
gelebt. Andreas und Patrick Büscher<br />
haben es sich zur Aufgabe gemacht,<br />
bewährte Familientraditionen und<br />
-rezepte modern und zeitgemäß zu<br />
interpretieren. Das Haus wurde<br />
schon oft gewürdigt u.a. im Michelin<br />
mit dem Bib Gourmand und dem<br />
Qualitätssiegel. Weiters ist das<br />
»Büscher's Restaurant« auch<br />
Mitglied bei »Chaine des Rotisseurs«.<br />
BÜSCHER'S HOTEL UND<br />
RESTAURANT<br />
Carl-Severing-Straße 136<br />
33649 Bielefeld<br />
T: +49 521 946140<br />
www.hotel-buescher@t-online.de<br />
www.hotel-buescher.de<br />
dez–feb 2019 falstaff<br />
223
DIE WUNDERBARE WELT<br />
DER FALSTAFF GUIDES!<br />
DIREKT<br />
BESTELLEN:<br />
FALSTAFF.DE/<br />
GUIDES<br />
<strong>Falstaff</strong> Weinguide<br />
<strong>Deutschland</strong> 2019<br />
640 Seiten, € 19,90<br />
ISBN: 978-39817794-7-9<br />
<strong>Falstaff</strong> Bar- & Spiritsguide<br />
<strong>Deutschland</strong> 2019<br />
336 Seiten, € 9,90<br />
ISBN: 978-39817794-8-6<br />
<strong>Falstaff</strong> Weinguide <strong>Deutschland</strong> 2019<br />
Die besten deutschen Weingüter und die vielversprechendsten Neu ent deckungen, beschrieben<br />
und nach dem 100-Punkte-System bewertet.<br />
<strong>Falstaff</strong> Bar- & Spiritsguide <strong>Deutschland</strong> 2019<br />
Die besten Bars in <strong>Deutschland</strong>, Österreich und der Schweiz – getestet und bewertet von der <strong>Falstaff</strong>-Community.<br />
Plus: 170 Spirituosen im Test<br />
Ab sofort im ausgewählten Buch- und Zeitschriftenhandel erhältlich.<br />
Oder direkt bestellen: www.falstaff.de/guides, T: 0 40 38 6666-307 oder unter abo@falstaff.de<br />
Folgen Sie uns auch auf<br />
facebook.com/falstaff.magazin
TOURISMUS NRW / promotion<br />
Pils.<br />
Kölsch.<br />
Altbier.<br />
Biergenuss im Dreistromland<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Fotos: Tourismus NRW e.V., Tourismus NRW T. Walck, Tourismus NRW R. Sondermann, Copyright für Freisteller: M. Kliemt<br />
Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Diese vier<br />
Zutaten zeigen, wie wenig im Grunde nötig<br />
ist, um etwas Besonderes zu erschaffen.<br />
Mit diesen Rohstoffen wird im Genussland<br />
NRW Großartiges gebraut.<br />
Kölner Brauhauskultur.<br />
Nordrhein-Westfalen ist<br />
nicht umsonst das<br />
deutsche Bundesland<br />
mit der größten Vielfalt<br />
an Bierspezialitäten. Egal<br />
ob dunkel oder hell, ober- oder<br />
untergärig, fruchtig oder herb –<br />
der hiesige Biermarkt wird<br />
immer facettenreicher und hält<br />
für jeden Gaumen den passenden<br />
Gerstensaft bereit. Welches<br />
Bier getrunken wird, ist für viele<br />
Menschen mehr als eine Frage<br />
des Geschmacks. Bier schafft<br />
Identität und ist ein Bekenntnis<br />
zur Region oder Stadt. Im<br />
Dreistromland Nordrhein-<br />
Westfalen fließen vor allem<br />
Pils, Alt und Kölsch. Und die<br />
Anzahl an Braustätten wächst.<br />
Allein in NRW gibt es über<br />
130 aktive Brauereien, womit<br />
es auf Platz drei der Bundesländer<br />
mit den meisten Biererzeugern<br />
liegt. Dieser Anstieg liegt<br />
unter anderem am Trend zu<br />
kleinen Spezialitätenbrauereien,<br />
die verstärkt auf exklusive,<br />
besonders aromaintensive<br />
Craft-Beer-Kreationen setzen.<br />
DIE NRW-BIERROUTEN<br />
»Erfahrbar« werden das Kult-<br />
Getränk und die tief verwurzelte<br />
Bierkultur in Nordrhein-<br />
Westfalen auf drei verschiedenen<br />
Bierrouten. In Südwestfalen,<br />
im Rheinland und im<br />
Teutoburger Wald laden die<br />
Touren ein, historische Brauereien,<br />
außergewöhnliche Braumeister<br />
und feine Bierspezialitäten<br />
kennenzulernen.<br />
INFO<br />
Eine Übersicht der schönsten Brauhäuser<br />
und Brauereibesichtigungen,<br />
die geschmackvollen Bierrouten,<br />
das ungewöhnliche Porträt des<br />
kölschen Köbes Timo, »bierige«<br />
Rezepte sowie ein ausführliches<br />
Interview mit NRW-Bier-<br />
Botschafter Matthias Kliemt<br />
(siehe Foto) unter<br />
www.dein-nrw.de/<br />
biergenuss-in-nrw<br />
Gefördert durch:<br />
dez–feb 2019 falstaff 225
vinotheken<br />
PLZ 0...<br />
VINELLO.STORE IN DER CENTRUM GALERIE<br />
DRESDEN Prager Straße 15, 01069 Dresden<br />
www.vinello.de<br />
KAMA WINE & SPIRIT(S) Florian-Geyer-Str. 58<br />
01309 Dresden, www.kamawine.de<br />
AMBIENTE K UG Marktstraße 2, 08523 Plauen<br />
www.ambiente-k.de<br />
PLZ 1...<br />
BAUER GMBH + CO. KG<br />
Gartenstr. 102, 10115 Berlin, www.vinothek-berlin.de<br />
PLANET WEIN<br />
Mohrenstr. 30 (Eingang Charlottenstr.), 10117 Berlin<br />
www.planet-weinhandel.de<br />
BARRIO WEINE Dircksenstr. 42–44, 10178 Berlin<br />
www.barrio-weine.de<br />
GRÜNBERGER WEINHANDLUNG<br />
Grünberger Str. 18, 10243 Berlin<br />
www.gruenberger- weinhandlung.de<br />
FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-PRENZLAUER BERG<br />
Hermann-Blankenstein-Str. 48, 10249 Berlin<br />
www.frischeparadies.de<br />
FRISCHEPARADIES KG NL BERLIN-CHARLOTTENBURG<br />
Morsestr. 2, 10587 Berlin, www.frischeparadies.de<br />
KOPENHAGENER WEINHANDLUNG<br />
Kopenhagener Str. 72, 10437 Berlin<br />
www.nixwiewein.de<br />
WEIN & VINOS GMBH Knesebeckstraße 86<br />
10623 Berlin, www.vinos.de<br />
WEIN & VINOS GMBH Westfälische Straße 52<br />
10711 Berlin, www.vinos.de<br />
WEIN & VINOS GMBH Nassauische Straße 36<br />
10717 Berlin, www.vinos.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER BERLIN<br />
Lietzenburger Str. 93–95, 10719 Berlin-Wilmersdorf<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
ANDRÉ MACIONGA CUVÉE GMBH<br />
Bülowstraße 66, Aufgang C<br />
10783 Berlin, www.andremaciongacuvee.com<br />
WEIN & VINOS GMBH Mittenwalder Straße 16<br />
10961 Berlin, www.vinos.de<br />
NOT ONLY RIESLING<br />
Schleiermacherstr. 25, 10961 Berlin-Kreuzberg<br />
www.not-only-riesling.de<br />
ALTROVINO<br />
Grimmstraße 17, 10967 Berlin-Kreuzberg<br />
www.altrovino.de<br />
WEIN & VINOS GMBH Ludolfinger Platz 1–3<br />
13465 Berlin, www.vinos.de<br />
VINUM SPEZIALITÄTENKONTOR<br />
Danckelmannstr. 29, 14059 Berlin<br />
www.vinumberlin.de<br />
WEIN & VINOS GMBH<br />
Clayallee 326, 14169 Berlin, www.vinos.de<br />
VINOSCOUT GMBH Albert-Einstein-Ring 24<br />
14532 Berlin, www.vinoscout.de<br />
WSD WEIN U. SPIRITUOSEN DISTRIBUTIONS GMBH<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Hasestraße 19, 18182 Bentwisch<br />
www.harms-steder.de<br />
PLZ 2...<br />
CA IM PÖSELDORF CENTER<br />
Mittelweg 130–138, 20148 Hamburg<br />
www.enoteca.de<br />
RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG EPPENDORF<br />
Christoph-Probst-Weg 3, 20251 Hamburg<br />
www.rindchen.de<br />
ENOTECA IM HANSE-VIERTEL GMBH<br />
Große Bleiche 36, 20354 Hamburg, www.enoteca.de<br />
DAS WEINKONZEPT Moisburger Str. 4<br />
21279 Hollenstedt, www.das-weinkonzept.de<br />
RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG UHLENHORST<br />
Hofweg 62, 22085 Hamburg, www.rindchen.de<br />
ENOTECA IM AEZ<br />
Heegbarg 31, 22391 Hamburg, www.enoteca.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-SASEL<br />
Stadtbahnstr. 2, 22393 Hamburg-Sasel<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
RAVENBORG PAN Y VINO Elbchaussee 520<br />
22587 Hamburg, www.ravenborg.de<br />
RINDCHEN’S WEINKONTOR HAMBURG GROSS FLOTTBEK<br />
Osdorfer Landstraße 33, 22607 Hamburg<br />
www.rindchen.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER HAMBURG-BAHRENFELD<br />
Theodorstr. 42, 22761 Hamburg-Bahrenfeld<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
WEINOUTLET WEINHANDEL Stresemannstr. 375<br />
22761 Hamburg, www.wein-outlet.com<br />
RINDCHEN’S WEINKONTOR RELLINGEN<br />
Hauptstraße 96, 25462 Rellingen, www.rindchen.de<br />
EIDERSTEDTER WEINDEPOT<br />
Norderring 46, 25836 Garding<br />
www.eiderstedter-weindepot.de<br />
VINO-VIN WEINHANDELSGESELLSCHAFT<br />
Mittelweg 5, 25980 Tinnum/Sylt<br />
www.vinovin-sylt.de<br />
VINESHOP24 GMBH & CO. KG<br />
Dieselstr. 4, 26899 Rhede (Ems), www.vineshop24.de<br />
ALLGEIER WEIN & GENUSS<br />
Hauptstraße 38, 27111 Osterholz- Scharmbeck<br />
www.weinallgeier.de<br />
WEINKONTOR ALLGEIER<br />
Hauptstr. 50, 27711 Osterholz- Scharmbeck<br />
www.weinallgeier.de<br />
GUTE WEINE – LOBENBERG GMBH & CO. KG<br />
Tiefer 10, 28195 Bremen, www.gute-weine.de<br />
EWINE »DER LADEN«<br />
Neustadt 36/37, 29225 Celle, www.ewine.eu<br />
PLZ 3...<br />
MÖVENPICK WEINKELLER HANNOVER<br />
Podbielskistr. 168, 30177 Hannover<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
FEINKOST PLINKE Marktstr. 31<br />
31535 Neustadt, www.plinke-catering.de<br />
WEINZEICHEN Kirchenplatz 13, 31737 Rinteln<br />
www.weinzeichen.de<br />
WEIN IM FACHWERK Lange Str. 91<br />
33378 Rheda- Wiedenbrück<br />
www.lieblingsweinladen.de<br />
WEINKONTOR FREUND<br />
Nienkamp 17, 33829 Borgholzhausen<br />
www.weinkontor-freund.de<br />
VINEXUS DEUTSCHLAND GMBH<br />
Perchstetten 5, 35428 Langgöns<br />
www.vinexus.eu<br />
PLZ 4...<br />
ANDERWEINIG Hohe Straße 29, 40213 Düsseldorf<br />
www.anderweinig.de<br />
CONCEPT RIESLING OHG Stand A5 Carlsplatz<br />
40213 Düsseldorf<br />
www.conceptriesling.com<br />
MÖVENPICK WEINKELLER, DÜSSELDORF<br />
Herzogstr. 29–31, 40215 Düsseldorf<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
LORENC DUDAS WEINHANDEL E.K.<br />
Achenbachstr. 72, 40237 Düsseldorf,<br />
www.vinlorenc.de<br />
SAITTA IMPORT GMBH<br />
Luegallee 79, 40545 Düsseldorf, www.saittavini.de<br />
GÉRARDS WEIN-MARKT<br />
Bergische Landstr. 618, 40629 Düsseldorf<br />
www.gerards-weinmarkt.de<br />
WEINE & FEINKOST Friedrich-Engels-Allee 58<br />
42285 Wuppertal, www.weine-feinkost.de<br />
FABBRICA WEINHANDEL GMBH An der Bergbahn 21<br />
42289 Wuppertal, www.fabbrica.one<br />
WEINSTEIN NEUMANN GBR Westfalenweg 11<br />
42111 Wuppertal, www.weinstein24.de<br />
INTABA-WEINE KERSTIN BECKMANN<br />
Schallbruch 59, 42781 Haan, www.intaba-weine.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER DORTMUND<br />
Brennaborstr. 5 (Indupark), 44149 Dortmund<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
Sind Sie auf der Suche<br />
nach tollen Weinen?<br />
Dann sind Sie hier<br />
genau richtig!<br />
DER WEINHANDEL BÜRGERHEIM GMBH<br />
Hohenzollernstr. 40, 45128 Essen<br />
www.derweinhandel.de<br />
VINO GRANDE Von-Schmoller-Str. 8<br />
45128 Essen, www.vino-grande.de<br />
CB-WEINHANDEL Am Ardey 3<br />
45134 Essen, www.cb-weinhandel.de<br />
KETTWIGER WEINKELLER E. K. Hauptstr. 82<br />
45219 Essen, www.kettwiger-weinkeller.de<br />
WEINHANDEL HAUSCHILD Moltkestr. 36<br />
47058 Duisburg, www.weinhandel- hauschild.de<br />
WEINHAUS FALLNIT<br />
Martinistr. 61, 48268 Greven, www.fallnit.de<br />
NUR GUTES<br />
Bosinks Kamp 10, 48531 Nordhorn<br />
www.nurgutes.de<br />
WEINHAUS A. G. DIENINGHOFF<br />
Süringstr. 39, 48653 Coesfeld<br />
PLZ 5...<br />
WEINHAUS PETER WOLF<br />
Venloer Straße 93, 50259 Pulheim<br />
www.weinhauspeterwolf.de<br />
WEINPUNKT Antwerpener Str. 9–11<br />
50672 Köln, www.weinpunktonline.de<br />
ZWÖLFGRAD SEKT & WEIN Martin-Luther-Platz 1<br />
50677 Köln, www.zwoelfgrad.de<br />
FRISCHMARKT ZICKUHR GMBH<br />
Dürener Str. 199–203, 50931 Köln<br />
www.edeka-zickuhr.com<br />
KÖLNER WEINKELLER Stolberger Str. 92<br />
50933 Köln, www.koelner-weinkeller.de<br />
BAYER GASTRONOMIE GMBH WEINKELLER<br />
Kaiser-Wilhelm-Allee 3, 51373 Leverkusen<br />
www.bayer-gastronomie.de<br />
CHAMPA VINS FRANÇAIS GMBH<br />
Am Glasofen 9, 52222 Stolberg, www.champa.de<br />
DAGERNOVA WEINMANUFAKTUR<br />
Heerstr. 91–93, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
www.dagernova.de<br />
WEINHAUS GUT SÜLZ GMBH Bachstr. 157<br />
53639 Königswinter, www.weinhaus-gutsuelz.de<br />
WEINGUT – WEINHANDEL JOHANN HILD E. K.<br />
Bahnhofstr. 33, 54457 Wicheringen, www.hild-wein.de<br />
WEINGUT DANIEL MATTERN Am Römer 4–6<br />
55234 Monzernheim, www.danielmattern.de<br />
WEINGUT BERNHARD-RÄDER Langgasse 41<br />
55234 Flomborn, www.bernhardraeder.de<br />
WEINGUT BRAUNEWELL Am Römerberg 34<br />
55270 Essenheim, www.weingut- braunewell.de<br />
WEINGUT WOLF-DEISS Obergasse 11<br />
55278 Uelversheim, www.weingut-wolf-deiss.de<br />
HOFGUT DONNERSBERG Außerhalb 2<br />
55578 Vendersheim, www.hofgut-donnersberg.de<br />
GENUSSZIMMER REGIONAL VERFÜHRT<br />
Ferdinand-Sauerbruch- Str. 36, 56073 Koblenz<br />
www.genusszimmer.de<br />
WEIN KELLER Triftstr. 30, 57258 Freudenberg<br />
www.wein-keller-freudenberg.de<br />
WEINHANDEL MÜNDELEIN Bischof-Henninghaus-<br />
Str. 4, 58706 Menden<br />
FRÖHLIG WEIN & GETRÄNKE-THERME<br />
Oelder Str. 1, 59320 Ennigerloh<br />
www.getraenke-therme.de<br />
REWE BUSCHKÜHLE<br />
Quellenstraße 17, 59556 Lippstadt<br />
www.rewe-buschkuehle.de<br />
FEINKOST SCHOLZ GMBH Potsdamer Platz 3<br />
59797 Soest, www.wein-direktimport.de<br />
PLZ 6...<br />
MÖVENPICK WEINKELLER FRANKFURT<br />
Hanauer Landstr. 204–206, 60314 Frankfurt a. M.<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
ULI’S WEINDEPOT Untertor 9, 63707 Wächtersbach<br />
VINOCENTRAL GMBH Platz der deutschen Einheit 21,<br />
64293 Darmstadt, www.vinocentral.de<br />
WEINGALERIE SPUNDLOCH<br />
Drusustr. 17, 64625 Bensheim-Auerbach<br />
www.weingalerie- spundloch.de<br />
Fotos: iStock<br />
226<br />
falstaff dez–feb 2019
partner<br />
WEINHÄNDLER<br />
UND WINZER<br />
WEINKISTE MARKETING & VERSANDHANDELS GMBH<br />
Grund 33, 65366 Johannisberg/Rhg.<br />
www.wein-kiste.com<br />
WEINGUT BERNHARD MEHRLEIN Urbanstr. 29<br />
65375 Oestrich-Winkel, www.weingut-mehrlein.de<br />
VINO D’ITALIA Eddersheimer Str. 2<br />
65719 Hofheim, www.vinoditalia.eu<br />
AMC WEIN-IMPORT Straße des 13. Januar 10<br />
66121 Saarbrücken, www.amcweinimport.de<br />
WÄINGWINO – LÖWWEINE S. À R. L.<br />
Am Campus 3, 66287 Quierschied- Göttelborn<br />
www.waeingwino.com<br />
JACOVIN WEINHANDEL BERNHARD JACOB GMBH<br />
Am Sandberg, 66333 Völklingen, www.jacovin.de<br />
VIF WEINHANDEL GMBH<br />
Kreppstr. 7, 66333 Völklingen, www.vif.de<br />
FEINE WEINE BACKES Obere Kaiserstr. 43<br />
66386 St. Ingbert- Rohrbach, www.backes-weine.de<br />
JACOPINI IMPORT GMBH Am Gneisenauflöz 1<br />
66538 Neunkirchen, www.jacopini.de<br />
W. SPIES & CO. GMBH Am Steil 1, 66679 Losheim<br />
am See, www.weine-spirituosen-spies.de<br />
PINARD DE PICARD GMBH & CO. KG<br />
Campus Nobel, Alfred-Nobel-Allee 28<br />
66793 Saarwellingen, www.pinard.de<br />
WEINGUT AUGUST ZIEGLER Bahnhofstr. 5<br />
67487 Maikammer, www.august-ziegler.de<br />
WEINGUT BOSSERT Hauptstr. 15<br />
67598 Gundersheim, www.bossert-gundersheim.de<br />
IRMGARD’S WEIN-CAPINET Richard-Lenel-Str. 17<br />
68259 Mannheim, www.wein-capinet.de<br />
GRANDS VINS EUROPE Hauptstr. 12<br />
69221 Dossenheim, www.grands-vins-europe.de<br />
PLZ 7...<br />
FISCHER + TREZZA IMPORT GMBH<br />
Ulmer Str. 150, 70118 Stuttgart, www.fischer-trezza.de<br />
LE ROCHER WEIN- UND GENUSSKONTOR<br />
Schlosserstr. 23, 70180 Stuttgart, www.le-rocher.de<br />
WEINHANDLUNG JOACHIM SCHMID<br />
Bauernwaldstr. 22, 70195 Stuttgart<br />
www.weinhandlung-schmid-stuttgart.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER STUTTGART Rotenwaldstr.<br />
132, 70197 Stuttgart, www.moevenpick-wein.de<br />
CHARLES’ VINOTHEK GMBH<br />
Gartenstr. 14/1, 70771 Leinfelden- Echterdingen<br />
www.charles-vinothek.de<br />
WEINHAUS HAAR Obere Bahnhofstr. 10<br />
71522 Backnang, www.weinhaus-haar.de<br />
WEINGUT SONNENHOF<br />
MARTIN & JOACHIM FISCHER GBR<br />
Sonnenhof 2, 71665 Vaihingen/Enz-Gündelbach<br />
www.weingutsonnenhof.de<br />
VINO VINO BODEGA Schlossgartenstr. 10<br />
72622 Nürtingen, www.vinovino-bodega.com<br />
CANTINA ADORNETTO<br />
Teckstraße 12, 73230 Kirchheim/Teck<br />
www.cantinaadornetto.de<br />
VINOTHEK AM SCHWEINEMARKT<br />
Turmstr. 10, 73230 Kirchheim/Teck<br />
www.vinothek-am-schweinemarkt.de<br />
VINOTECK GMBH<br />
Neue Str. 45, 73277 Owen/Teck, www.vinoteck.de<br />
MACK UND SCHÜHLE AG – WEINWELT<br />
Neue Str. 45, 73277 Owen/Teck, www.weinwelt.de<br />
KESSLER SEKT Georg-Christian-von- Kessler-<br />
Platz 12–16, 73728 Esslingen, www.kessler-sekt.de<br />
ITALFOOD GMBH<br />
Salzstr. 106–110, 74076 Heilbronn, www.italvino.de<br />
CITY AND MORE Am Markbach 13, 76547 Sinzheim<br />
www.cityandmore.de<br />
WEINGUT SVEN NIEGER Gartenstr. 21<br />
76534 Baden-Baden<br />
www.sven-nieger.de<br />
WEINHAUS TINA PFAFFMANN GMBH<br />
Am Stahlbühl, 76833 Frankweiler<br />
www.wein-pfaffmann.de<br />
WEINGUT SANKT ANNABERG<br />
Sankt-Anna-Str. 203, 76835 Burrweiler<br />
www.sankt-annagut.com<br />
PROHOGA ORTENAU GMBH & CO. KG<br />
Gewerbestr. 11, 77749 Hohberg-Niederschopfheim<br />
www.prohoga.de<br />
PROHOGA GMBH & CO. KG Salinenstr. 56<br />
78054 Villingen-Schwenningen, www.prohoga.de<br />
RIEGEL WEINIMPORT Steinäcker 12<br />
78359 Orsingen, www.riegel.de<br />
WEIN HAAS An der Steige 16, 78713 Schramberg<br />
www.wein-haas.de<br />
FRANZ KELLER SCHWARZER ADLER Badbergstr. 23<br />
79235 Vogtsburg- Oberbergen, www.franz-keller.de<br />
WEINHAUS HEGER Bachenstr. 21<br />
79241 Ihringen, www.heger-weine.de<br />
WEINHANDLUNG GROSS Cornelia-Passage<br />
79312 Emmendingen, www.weinhandlung-gross.de<br />
WEINGUT ZIMMERMANN Bürgelnblick 1<br />
79418 Schliengen, www.zimmermann-wein.eu<br />
WEINCENTER LÖRRACH<br />
Weinbrennerstr. 2b, 79539 Lörrach<br />
www.weincenterloerrach.de<br />
WEINGUT CLAUSS Obere Dorfstr. 39<br />
79807 Nack, www.weingutclauss.de<br />
PLZ 8...<br />
FRISCHEPARADIES KG NL MÜNCHEN<br />
Zenettistr. 10, 80337 München<br />
www.frischeparadies.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-NORD<br />
Nymphenburgerstr. 81, 80636 München<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
GARIBALDI Frohschammerstr. 14, 80807 München<br />
www.garibaldi.de<br />
MÖVENPICK WEINKELLER MÜNCHEN-SÜD<br />
Boschetsrieder Str. 60, 81379 München<br />
www.moevenpick-wein.de<br />
OESIWEIN<br />
Falkenstr. 29, 81541 München, www.oesiwein.de<br />
WEIN & VINOS GMBH Wörthstraße 36<br />
81667 München, www.vinos.de<br />
KALEA AUSGEWÄHLTE WEINE Amberger Str. 18<br />
81679 München, www.kalea-weine.de<br />
ANTON GROISS WEINE<br />
Rambaldistr. 27, 81927 München<br />
www.groiss-weine.de<br />
DER WEINLADEN Carl-Benz-Str. 14<br />
82205 Gilching, www.derweinladen.de<br />
DER WEINLADEN IM WIRTSHAUS AM KURPARK<br />
Parkweg 8, 82491 Grainau<br />
www.wirtshausamkurpark.de<br />
MANUFAKTUR BEIM FISCHER RESTAURANT<br />
AMMERSEE Landsberger Str. 80, 82266 Stegen<br />
am Ammersee, www.fischer-ammersee.com<br />
VINICULTI Klepperstr. 18 f, 83026 Rosenheim<br />
www.viniculti.de<br />
WEINFACHHANDEL RESI ENGLHART Mailling 6,<br />
83104 Tuntenhausen, www.wein-resi-englhart.de<br />
UNGER WEINE KG Aschauer Str. 3–5<br />
83112 Frasdorf, www.ungerweine.de<br />
WELTKLASSEWEINE<br />
Aufhamer Str. 41b, 83299 Aschau<br />
www.weltklasseweine.de<br />
TEE & WEINKOST IRNSPERGER<br />
Ludwigstr. 14, 83435 Bad Reichenhall<br />
www.genusswelt-irnsperger.de<br />
WEINFREUNDE BEI REWE GRUBER<br />
Bahnhofstraße 9, 83543 Rott am Inn<br />
www.weinfreunde.de/weinfreunde-bei-rewe-gruber<br />
WEIN-BLÜTE Seestr. 3, 83700 Rottach-Egern<br />
www.wein-bluete.de<br />
GETRÄNKE KONDRASCHIN<br />
Altdorfer Str. 47, 84032 Landshut<br />
WEINKABINETT VIEHBECK<br />
Ludwigstraße 85/87, 84524 Neuötting<br />
www.weinkabinett-viehbeck.de<br />
WEINSCHMECKER GMBH<br />
Friedrichshofener Str. 1, 85049 Ingolstadt<br />
www.weinschmecker-ingolstadt.de<br />
WEINZIERL’S WEINKISTL Schulstr. 9<br />
85276 Pfaffenhofen, www.wein-weinzierl.de<br />
KOSTBAR IM REWE MARTIN GRUBER<br />
Leonhardstr 5a, 85567 Grafing<br />
www.rewe-gruber.de/kostbar<br />
DER WEINPHILOSOPH Wendelsteinstr. 4<br />
85591 Vaterstetten, www.weinphilosoph.de<br />
VINOPOLIS GMBH & CO. KG Curt-Frenzel-Str. 10a<br />
86167 Augsburg, www.vinopolis.de<br />
CIBI & BONTÁ CANTATORE GMBH<br />
Bürgermeister-Müller-Str. 13<br />
86663 Asbach-Bäumenheim, www.cantatore.de<br />
WEINHAUS DANTONELLO<br />
Hofgasse 5, 86732 Oettingen, www.dantonello.de<br />
VITEX WEIN & FEINES<br />
Mollenberg 38, 88138 Hergensweiler<br />
WEINZENTRALE EBERLE Berblinger Str. 20<br />
88471 Laupheim, www.weinzentrale.de<br />
SELECTION WEIN UND DESIGN Ravensburger Str. 28<br />
88677 Markdorf, www.selection-weine.de<br />
PLZ 9...<br />
FRUCHTECKE SCHLOSSER E. K. Schieräckerstr. 44<br />
90431 Nürnberg, www.fruchtecke.de<br />
BRAKHOFF GETRÄNKE UND MEHR GMBH<br />
Erlanger Str. 8, 91056 Erlangen- Frauenaurach<br />
www.brakhoff.de<br />
WEINHANDLUNG LINDENKELLER<br />
Sebastianstraße 20, 91058 Erlangen<br />
www.lindenkeller.net<br />
APROPOS WEIN Seilerberg 6 c<br />
94086 Bad Griesbach, www.aproposwein.com<br />
WEIN-OERTEL GMBH Große Johannisgasse/Zeughaus<br />
96450 Coburg, www.wein-oertel.com<br />
DIVINO NORDHEIM THÜNGERSHEIM EG<br />
Langgasse 33, 97334 Nordheim / Main<br />
www.divino-wein.de<br />
FÜRSTLICH CASTELL’SCHES DOMÄNENAMT<br />
Schlossplatz 5, 97355 Castell, www.castell.de<br />
BECKSTEINER WINZER Weinstr. 30, 97922 Lauda<br />
www.becksteiner-winzer.de<br />
Online<br />
BAUER GMBH & CO. KG www.bauer-vinothek.de<br />
BELVINI.DE WEINVERSAND www.belvini.de<br />
BREMER WEINKOLLEG www.bremer-weinkolleg.de<br />
CARL TESDORPF GMBH www.tesdorpf.de<br />
FRANKREICHS WEINE www.frankreichsweine.de<br />
GENUSS7.DE GMBH www.genuss7.de<br />
JÜRGEN LANG WEINE www.probiowein.de<br />
LUDWIG VON KAPFF GMBH www.ludwig-von-kapff.de<br />
NUR GUTES www.nurgutes.de<br />
NUSSBAUM-WEINE WEINGENUSS<br />
www.nussbaum-weine.de<br />
REWE WEIN ONLINE GMBH www.weinfreunde.de<br />
SUPERIORE.DE GMBH – ITALIENS BESTE SEITEN<br />
www.superiore.de<br />
VINELLO WEINVERSAND & WEINHANDEL<br />
www.vinello.de<br />
WEINVORTEIL www.weinvorteil.de<br />
WEINSHOP EBROSIA www.ebrosia.de<br />
WEIN & VINOS GMBH www.vinos.de<br />
WINE & WATERS www.wineandwaters.de<br />
Bei diesen ausgewählten<br />
Weinhändlern<br />
und Winzern finden<br />
Sie <strong>Falstaff</strong>!<br />
Buchungsinfos zu dieser Rubrik<br />
erhalten Sie telefonisch unter<br />
+49 211 966629-97 oder per<br />
E-Mail an: sales@ falstaff.de<br />
dez–feb 2019 falstaff 227
shortlist<br />
WEINE AUS ALLER WELT<br />
AKTUELL IM HANDEL<br />
Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />
Flaschenpost von Weinhändlern,<br />
die neue Produkte aus aller Welt vorstellen<br />
möchten. Diese Weine verschiedenster Preiskategorien<br />
sind von höchst unterschiedlicher Stilistik und<br />
Herkunft. Wir haben uns entschieden, die interessantesten<br />
Produkte in der Rubrik »Shortlist« vorzustellen, wobei das<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis eine wesentliche Rolle spielt. Auf<br />
diesen zwei Seiten geht es um Weine, die wir für besonders<br />
empfehlenswert halten – aus verschiedenen Gründen. Deshalb<br />
haben wir die »Shortlist« in drei Kategorien gegliedert:<br />
FALSTAFF BEST BUY<br />
Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mind. 88 von<br />
100 <strong>Falstaff</strong>-Punkten erreichen, also ein »Sehr gut«. Mit einem<br />
Endverbraucher-Preis von unter 10 Euro empfiehlt er sich für den<br />
Alltagsgebrauch nach dem Motto: viel Wein für wenig Geld.<br />
FALSTAFF TOP VALUE<br />
In der Preiskategorie zwischen 10 und 20 Euro muss ein Wein<br />
schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme liegt<br />
daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />
Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />
FALSTAFF FAVORITE<br />
Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss<br />
ein Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktezahl<br />
liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich<br />
zu den allerbesten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser<br />
Luxus kategorie kein Limit.<br />
LEGENDE PUNKTE:<br />
95–100 Klassiker<br />
93–94 ausgezeichnet<br />
91–92 exzellent<br />
88–90 sehr gut<br />
BEST BUY<br />
90<br />
2015 Rioja Crianza<br />
Hacienda Lopez de Haro<br />
Rioja, Spanien<br />
Verschlossen, etwas Holz, Zimt, reife<br />
Schwarzkirsche. Geschmeidiger Ansatz, sandiges<br />
Tannin in durchaus markanter Dosis,<br />
gute Dichte, aber keine Adstringenz, milde<br />
Säure, noch verschlossen, mit besten Anlagen<br />
für eine Entfaltung hin zur Eleganz. Erste<br />
würzige Andeutungen im Abklang.<br />
www.weinkontor-freund.de<br />
€ 8,99<br />
89<br />
2017 Landlese Pfalz<br />
Grauburgunder trocken<br />
Weingut Bremer, Pfalz, <strong>Deutschland</strong><br />
Kastanienhonig, Birne, deutlich Pinot-beerige,<br />
aber auch nussige Noten. Am Gaumen<br />
rank und schlank, aber das mit viel Extrakt<br />
und Hintergrund, moderater Alkohol, gut<br />
eingebundene Säure, salzige Komponenten.<br />
Ein herzhafter Genuss mit Drive und ganz<br />
ohne die übliche Breite der Sorte.<br />
www.koelner-weinkeller.de<br />
€ 9,50<br />
FALSTAFF BEST BUY<br />
90<br />
2017 Granbeau GSM Grande Réserve<br />
Cellier d’Eole<br />
Languedoc, Frankreich<br />
Buttrig, rahmig im Duft, etwas Karamell,<br />
aber auch trockenes Gestrüpp, eher Outback<br />
als Macchia, Sauerkirsche, Milchschokolade,<br />
Rosine, am Gaumen viel Saft und Frucht,<br />
mittelgewichtiger Extrakt, cremiger Hintergrund,<br />
mürbes, aber nicht weichgespültes<br />
Tannin, fruchtiger und würziger Abklang.<br />
Recht komplett, exzellente Assemblage.<br />
www.weinfreunde.com, € 6,95<br />
89<br />
2017 Gran Appasso bianco Puglia Bianco<br />
Femar Vini<br />
Apulien, Italien<br />
Zitrusfrucht und blumige, an Fiano erinnernde<br />
Noten. Schlank und dabei seidig am Gaumen,<br />
mit milder, aber ausreichend Frische<br />
spendender Säure, ausgewogen und recht<br />
appetitlich in seiner würzigen Art, ein unkomplizierter,<br />
aber nicht banaler Weißer,<br />
ideal zu einfacher mediterraner Kost.<br />
www.belvini.de<br />
€ 7,50<br />
Fotos: beigestellt<br />
228 falstaff dez–feb 2019
TASTINGS<br />
EMPFEHLUNGEN<br />
89<br />
2016 Umbria Sangiovese<br />
La Carraia, Umbrien, Italien<br />
Blaubeere und Bitterschokolade, Amarenakirsche<br />
und ein Hauch von Kräutern. Am<br />
Gaumen mit guter Proportion: viel Saft und<br />
Frucht, geschmeidige Grundierung, eher<br />
milde Säure, präsentes, aber nicht hartes<br />
Tannin, gut integrierter Alkohol. Zeigt<br />
Italianità in einem schönen Alltagsformat,<br />
zur Salami und zum Prosciutto.<br />
www.weinfreunde.com<br />
€ 6,30<br />
88<br />
2017 Gran Appasso Blush Puglia Rosato<br />
Femar Vini<br />
Apulien, Italien<br />
Pastellfarben rosa. Im Duft Erdbeere<br />
und Hagebuttentee. Weich ansetzend,<br />
dann erstaunlich stoffig, kraftvoller Alkohol,<br />
gut eingebundene, nicht zu milde<br />
Säure, ein fest gebündelter Rosé, der<br />
unbedingt eine Speise zur Begleitung<br />
verlangt.<br />
www.belvini.de<br />
€ 7,50<br />
90<br />
2017 Gavi DOCG<br />
Ottosoldi<br />
Piemont, Italien<br />
Sehr duftig mit Noten von Veilchenpastille<br />
und Gariguette-Erdbeere, fast Lavendel.<br />
Am Gaumen körperreich, dabei linear<br />
gebaut, mit einem festen, noch verschlossenen<br />
Kern, reife, gut integrierte Säure,<br />
ein Weißer mit Statur und gutem Reifepotenzial.<br />
www.tesdorpf.de<br />
€ 14,90<br />
90<br />
2017 Terlaner Classico Alto Adige DOC<br />
Cantina Terlan, Südtirol, Italien<br />
Heublumen, Calendula, Sesamöl, am Gaumen<br />
sehr klassisch gebaut, reife Säure, stoffige<br />
und geschmeidige Noten, aber das völlig<br />
ohne Fettpölsterchen, grundsolides Handwerk,<br />
benötigt noch ein, zwei Jahre zur vollen<br />
Entfaltung, und wird dann ein formidabler<br />
Speisenbegleiter zu Geflügel, oder<br />
Schlutzkrapfen.<br />
www.tesdorpf.de<br />
€ 13,90<br />
FAVORITE<br />
FALSTAFF FAVORITE<br />
93<br />
2014 Lula Toscana rosso<br />
Collosorbo, Toskana, Italien<br />
Minze, Johannisbeerblätter, Brennnessel,<br />
Menthol, Kakaobohne, am Gaumen ein saftiges,<br />
sehr frisches Tannin, gut extrahiert,<br />
spannungsvoll, aber nicht grün, integrierter<br />
Alkohol, drahtige Säure, fulminante Dichte,<br />
aber das ohne Massivität – ein Wein, der<br />
nach einem großen Stück geschmorten<br />
Rindfleischs verlangt.<br />
www.weinkontor-freund.de<br />
€ 33,60<br />
TOP VALUE<br />
FALSTAFF TOP VALUE<br />
91<br />
2015 Biskero Chianti Riserva<br />
Salcheto<br />
Toskana, Italien<br />
Etwas Cocktailkirsche, weißer Pfeffer,<br />
Ricola-Kräuterzucker, Menthol Durchaus<br />
vielschichtig, aber noch nicht offen. Trockenes<br />
Tannin, gute Dichte, noch jung, milde,<br />
aber ausreichende Säure, hat Präsenz und<br />
Tiefe, braucht noch mindestens drei, vier<br />
Jahre, um sich ganz zu zeigen.<br />
www.koelner-weinkeller.de<br />
€ 11,–<br />
dez–feb 2019<br />
falstaff 229
tasting / CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />
Fotos: beigestellt<br />
230<br />
falstaff dez–feb 2019
Die malerischen Hügel zwischen<br />
Florenz und Siena sind die<br />
Heimat des Chianti Classico.<br />
CHIANTI<br />
CLASSICO<br />
EIN GENUSS!<br />
In der Bastflasche war er vor langer Zeit der<br />
Inbegriff italienischen Lebensstils; dann war er<br />
viele Jahre verpönt, nun ist er wieder zurück.<br />
Chianti Classico zeigt beachtliche Qualitäten: saftig<br />
und mit feinem Tannin bietet er tollen Trinkfluss.<br />
TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />
PLATZ<br />
QUERCIABELLA<br />
2016 Chianti Classico<br />
Die Hügel zwischen Florenz und<br />
Siena sind das Anbaugebiet des<br />
Chianti Classico. 2015 und<br />
2016 waren hier zwei hervorragende<br />
Jahrgänge. Vom Jahrgang<br />
2015 präsentieren sich die Weine füllig und<br />
rund, Weine aus 2016 zeigen sich etwas frischer,<br />
haben kernigeres Tannin und mehr<br />
Spannung. Der einfache Chianti Classico, im<br />
Fachjargon auch als »Annata« bezeichnet,<br />
wurde bei Feintrinkern, die auf sich hielten,<br />
lange Zeit wenig beachtet. Sie konzentrierten<br />
sich vielmehr auf Chianti Classico Riserva<br />
oder Weine aus dem neuen Top-Segment<br />
Chianti Classico Gran Selezione. Klammheimlich<br />
aber hat sich der einfache Chianti<br />
Classico herausgeputzt. Ein Chianti Classico<br />
besteht zu mindestens 80 Prozent aus Sangiovese,<br />
den Rest können die lokalen Sorten<br />
Colorino oder Canaiolo oder auch Cabernet,<br />
Merlot oder Syrah bestreiten. Immer häufiger<br />
findet man auch reinsortige Sangiovese.<br />
Ein Chianti Classico kommt im zweiten Jahr<br />
nach der Ernte in den Handel. Guter Chianti<br />
Classico duftet nach Kirschen, zeigt sich am<br />
Gaumen frisch und saftig, mit spürbarem,<br />
aber gut eingebundenem Tannin.<br />
Alle drei Siegerweine erhielten 94 Punkte.<br />
Im Stechen wurden die Ränge ermittelt.<br />
Gewinner unserer Chianti Classico Trophy<br />
ist der Chianti Classico 2016 von Querciabella.<br />
Das Weingut in Greve zählt zu den<br />
Qualitätspionieren im Chianti. Seit Jahren<br />
schon werden die Weinberge nach biodynamischen<br />
Richtlinien bearbeitet. Der 2016er<br />
ist ein Bilderbuch-Chianti: dicht und mit voller<br />
Frucht, mit feinem Schmelz und guter Frische.<br />
Carpineta Fontalpino liegt im äußersten<br />
Südosten des Anbaugebietes. Das Bio-<br />
Weingut gehört der Familie der bekannten<br />
Önologin Gioia Cresti. Ab dem Jahrgang<br />
2015 wurden hier erstmals auch drei Lagen-<br />
Chianti Classico rein aus Sangiovese erzeugt.<br />
Der nun vorliegende Chianti Classico Montaperto<br />
2016 gefiel uns am besten, er belegte<br />
den zweiten Rang. Seit einem Vierteljahrhundert<br />
baut das Ehepaar Gaffuri-Lazarides im<br />
malerischen Weiler Rietine bei Gaiole Wein<br />
an, mittlerweile große Klassiker. Der Chianti<br />
Classico 2015 von Rietine ist unser drittplatzierter<br />
Wein. Neben diesen drei Gewinnern<br />
gibt es noch eine ganze Menge an hervorragenden<br />
Chianti Classico, die darauf warten<br />
genossen zu werden.<br />
dez–feb 2019 falstaff 231
tasting / CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />
94<br />
•<br />
BIO Chianti Classico DOCG 2016<br />
Querciabella Società Agricola<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin mit<br />
leuchtendem Kern. Elegante und ausdrucksstarke<br />
Nase nach satten Kirschen<br />
und Brombeeren, erinnert im Nachhall an<br />
frische Feigen. Am Gaumen sehr fein,<br />
schmelzig, mit eng gewobenem Tannin,<br />
baut sich in vielen Schichten auf, tolle<br />
Frucht und Frische im Finale.<br />
Wagner, Laakirchen; Wein & Co., Wien;<br />
Vergani, Zürich; Transgourmet Österreich,<br />
Traun, € 25,–<br />
•<br />
BIO Montaperto Chianti Classico<br />
DOCG 2016<br />
Fattoria Carpineta Fontalpino di Cresti<br />
13 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit feinem<br />
Granatrand. Tolle, einprägsame<br />
Nase, satt nach Brombeeren und dunklen<br />
Kirschen, etwas Schokolade. Saftig und<br />
präsent in Ansatz und Verlauf, viel Frucht,<br />
öffnet sich mit griffigem, gut eingebundenem<br />
Tannin, lange, im Finale leicht harzige<br />
Noten. Rieger Weine, Salzburg; Divo,<br />
Penthalaz; Weinhandlung am Küferweg,<br />
Seon; Wine in Black, Berlin, € 33,–<br />
LEGENDE<br />
• Rotwein<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
DV<br />
KK<br />
NK<br />
VL<br />
Drehverschluss<br />
Kunststoffkork<br />
Naturkork<br />
Vinolok<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Rietine<br />
13,5 Vol.-%, NK. Intensiv-dunkles Rubinrot.<br />
Würzige Nase mit Anflügen von reifen<br />
Brombeeren und Cassis, leicht harzig, mit<br />
feiner Lakritze untermalt. Am Gaumen<br />
dunkelbeerig und feingliedrig, wirkt sehr<br />
tief und finster, insgesamt sehr stimmig,<br />
ein dunkelfruchtiger Zeitgenosse, der mit<br />
seiner Harmonie gar schöne Stunden bescheren<br />
kann.<br />
Weinhandlung Mario Gaffuri, Riehen<br />
€ 12,–<br />
93<br />
•<br />
I Colombi Chianti Classico DOCG<br />
2016, Castello di Querceto<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
hellem Rand. Duftende und einladende<br />
Nase nach frischen Himbeeren, saftigen<br />
Erdbeeren und reifem Cassis. Am Gaumen<br />
sehr fruchtig und saftig, auch leicht salzig,<br />
entwickelt sich mit toller Frische und knackigem<br />
Zug, pfeilgerade und endet im Abgang<br />
lange und klar.<br />
Döllerer, Golling; Schenk, Baden<br />
Baden; Schenk S.A., Rolle, € 11,–<br />
•<br />
I Sodi Chianti Classico DOCG 2016<br />
I Sodi<br />
14,5 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin.<br />
Dichte Nase mit satten Noten nach Brombeere<br />
und Holunderbeere, etwas Lakritze.<br />
Am Gaumen dicht und konzentriert, dunkle<br />
Beerenfrucht, gut eingebundenes Tannin,<br />
baut sich lange auf, satter Druck.<br />
Rindchens Weinkontor, Hamburg; Bremer,<br />
Braunschweig; Evino, Graz; Bottega<br />
del Vino, Romanshorn; Herbig Weinimport,<br />
Gelting; Savardi Vini Tipici,<br />
Meilen, € 12,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2014<br />
Rietine<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Rubin-Granat.<br />
Fein gezeichnete Nase mit satten<br />
Noten nach reifen Waldhimbeeren, etwas<br />
Lorbeerblatt. Rund und geschmeidig,<br />
viel reife Frucht, zeigt sich mit feinen gereiften<br />
Beerennoten, weiches Tannin, lange<br />
und geradlinig. Weinhandlung Mario<br />
Gaffuri, Riehen, € 12,–<br />
•<br />
BIO Badia a Coltibuono Chianti<br />
Classico DOCG 2016<br />
Badia a Coltibuono<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, elegantes Rubinrot.<br />
Duftende und offene Nase nach frischen<br />
Johannisbeeren, saftigen Himbeeren<br />
und etwas Lavendel. Knackig und sehr<br />
fein am Gaumen, getragen von süßem<br />
Schmelz und eng gewobenem Tannin, toller<br />
Holzeinsatz, sehr ausgewogen und<br />
feinfüßig, prächtiges Finale.<br />
Wein & Co., Wien; Saro Wine Spirits and<br />
Food, Obersteckholz; Delinat Schweiz,<br />
St. Gallen, € 15,30<br />
PLATZ<br />
CARPINETA FONTALPINO<br />
2016 Chianti Classico<br />
Montaperto<br />
•<br />
BIO Chianti Classico DOCG 2016<br />
Rocca di Montegrossi<br />
13,5 Vol.-%, NK. Intensives Rubinrot mit<br />
leuchtendem Purpur-Stich. In der Nase<br />
feinste Noten von satten Brombeeren, reifer<br />
Cassis untermalt mit feinstem Rumtopf.<br />
Saftig und elegant am Gaumen, breitet<br />
sich aus wie ein samtiges Tuch, engmaschiges<br />
Tannin, zieht sich rund und geschmeidig<br />
über die Zunge, tolle Harmonie<br />
im Abgang. Superiore, Dresden; Burde,<br />
Wien; Vinovum, Salzburg; Jacopini,<br />
Neunkirchen; Fohringer, Spitz; Studer,<br />
Luzern; Vinarium, Bühl; Vinoverum,<br />
Arlesheim; Adivinum, Lufingen; Toscana<br />
Squisita, Solothurn; Das Kontor,<br />
Norden; LUCA PISATI WEINHÄNDLER –<br />
CAVE SECRÈTE, Nürnberg; 1870 VINS<br />
& CONSEIL Sàrl, Monthey, € 16,–<br />
•<br />
Primocolle Chianti Classico DOCG<br />
2015, Villa Cerna<br />
14,5 Vol.-%, NK. Dichtes, leuchtendes Rubin.<br />
Sehr intensive und ansprechende<br />
Nase, satt nach Brombeeren und reifen<br />
Zwetschgen, etwas dunkle Johannisbeere.<br />
Am Gaumen gehaltvoll, geschmeidiges,<br />
dichtes Tannin, im Finale guter Druck.<br />
Obrist, Vevey, € 16,–<br />
•<br />
Chianti Classico 2016<br />
Castello di Radda<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkles, kraftvolles Rubin.<br />
Intensive Nase, zeigt ausgeprägte Noten<br />
nach Brombeeren, frischen Pflaumen, im<br />
Hintergrund feine Gewürznelken. Saftige,<br />
sehr schön herausgearbeitete Frucht, feinmaschiges<br />
Tannin, baut sich lange auf.<br />
Rauhe und Ridolfi Handelsberatung,<br />
München; Caravel Trading, Lugano<br />
€ 18,–<br />
•<br />
Tenuta Perano Chianti Classico<br />
DOCG 2015, Tenuta Perano<br />
13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit<br />
leichtem Granatschimmer. Fein gezeichnete<br />
Nase mit viel süßer Frucht, satt nach<br />
Himbeeren und Zwetschgen. Feinmaschiges,<br />
sehr gut eingebundenes Tannin am<br />
Gaumen, viel saftige Frucht, süßer<br />
Schmelz. Schlumberger, Wien; Reidemeister<br />
& Ulrichs, Bremen; Mövenpick,<br />
Zürich, € 20,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Vecchie Terre di Montefili<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin. Spannende<br />
Nase mit Noten nach Brombeeren<br />
und reifen Zwetschgen, im Hintergrund<br />
nach Granatapfel. Rund und geschmeidig<br />
im Ansatz, zeigt viel reife Frucht, öffnet<br />
sich mit feinmaschigem Tannin, salzig und<br />
lange. Caratello, St. Gallen, € 24,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2016<br />
Panzanello<br />
15 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin. Nach<br />
Flieder und eingelegten Zwetschgen, im<br />
Hintergrund etwas Lakritze. Dichte, sehr<br />
Fotos: beigestellt<br />
232 falstaff dez–feb 2019
gut herausgearbeitete Frucht, Brombeere<br />
und Zwetschgen, kerniges, gut eingebundenes<br />
Tannin, langer Nachhall, etwas<br />
Schokolade. Rindchens Weinkontor,<br />
Hamburg; Vino Veritalia, Berlin; Viacampo,<br />
Mainz, € 25,–<br />
92<br />
•<br />
Il Palei Annata Chianti Classico<br />
DOCG 2015, Villa a Sesta<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. Nur leicht expressive<br />
Nase, schüchtern. Am Gaumen<br />
straff in Ansatz und Verlauf, zieht zu Beginn<br />
mächtig an, im zweiten Bereich bestimmende<br />
Säure, endet im Finale mit ordentlichem<br />
Druck. Berthaudin, Carouge;<br />
Veritable Vin & Domaines, Eltville am<br />
Rhein, € 9,80<br />
•<br />
Banfi Chianti Classico DOCG 2016<br />
Banfi<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
funkelndem Kern. In der Nase nach reifen<br />
Himbeeren, getrockneten Tomaten und<br />
leichte Töne von Rauch. Am Gaumen ausgewogen<br />
und fruchtsüß, schöne Balance,<br />
endet im Finale saftig und klar.<br />
Bindella, Zürich; Brand Compendium,<br />
Delmenhorst, € 10,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Fattoria dell’Aiola<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, brillantes<br />
Rubinrot. Reife Nase mit würzigen Nuancen,<br />
leicht nach Siegellack, ansprechend.<br />
Sehr stimmig in Harmonie und Ausgleich,<br />
ausgesprochen kompakt, präsent in Würze<br />
und Frucht, keine Kanten, im Finale angenehmer<br />
Druck.<br />
Televino, Langenargen, € 11,–<br />
•<br />
Viticcio Chianti Classico DOCG 2016<br />
Fattoria Viticcio<br />
13,5 Vol.-%, NK. Sattes Rubin mit leichtem<br />
Granatschimmer. Sehr kompakte Nase,<br />
viel dunkle Beeren, Kirsche und Himbeere,<br />
etwas Lakritze. Sehr saftig am Gaumen,<br />
baut sich gut auf, salzig, feinmaschiges<br />
Tannin. Gastrovin, Dübendorf, € 12,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Castello di Albola<br />
13 Vol.-%, NK. Funkelnd-leuchtendes<br />
Rubinrot. Kompakte und fruchtsüße Nase,<br />
reife Erdbeeren, Süßholz, Zuckerwatte,<br />
leicht nach Vanille im Nachhall. Ausgewogen<br />
im Trunk und im Schmelz, wirkt leicht<br />
cremig, ein betont rotbeeriger Chianti<br />
Classico, gut integrierter Holzeinsatz.<br />
Del Fabro, Wien; Spar, St. Gallen;<br />
Zonin1821, München, € 12,–<br />
•<br />
Albóre Chianti Classico DOCG 2015<br />
Terre di Perseto<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, helles Rubinrot.<br />
Feine, reife Nase nach getrockneten<br />
Walderdbeeren, Himbeeren, Cassis und etwas<br />
weißem Pfeffer. Am Gaumen sehr<br />
stimmig mit kompakter Fruchtsüße, ausgewogen,<br />
zeigt sich in guter Form, packt<br />
gewissenhaft zu und zieht sich in einem<br />
weiten Bogen über die Zunge.<br />
www.terrediperseto.com<br />
€ 12,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2016<br />
Castagnoli<br />
14 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit<br />
aufhellendem Rand. Sehr intensive und<br />
ansprechende Nase, nach vielen reifen<br />
Kirschen, etwas Blutorangen. Sehr saftig<br />
und klar am Gaumen, entfaltet sich mit<br />
viel feinmaschigem Tannin, schöner<br />
Trinkfluss. Fischer & Trezza, Stuttgart<br />
€ 13,–<br />
•<br />
BIO Le Corti Chianti Classico DOCG<br />
2016, Villa Le Corti Principe Corsini<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Rubinrot.<br />
Knackig-frische Nase nach satten Kirschen<br />
und reifen Pflaumen, saftig. Am<br />
Gaumen sehr saftig, gar salzig, konzentrierte<br />
Frucht im mittleren Bereich, noch<br />
jung, zeigt tolles Potenzial, im Abgang langes<br />
Finish. Wagner, Laakirchen; Casa<br />
Molina, Darmstadt; Victoria Weine, Bad<br />
Mergentheim; Stoppervini, Lugano;<br />
Divo, Penthalaz; Hofer, Zürich; La Carta<br />
dei Vini, München; Canetti – Tivinum,<br />
Losone, € 13,–<br />
•<br />
Castellare Chianti Classico DOCG<br />
2016, Castellare di Castellina<br />
13,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin<br />
mit feinem Granatschimmer. Eröffnet mit<br />
Noten nach Gewürznelken und Zimtstangen,<br />
dann feine Brombeere. Klar und geradlinig<br />
am Gaumen, zeigt viel saftige Kirsche,<br />
feiner Trinkfluss.<br />
Di Gennaro, Stuttgart; Caratello, St.<br />
Gallen; Bevanda, Dornbirn, € 13,50<br />
•<br />
Volpaia Chianti Classico DOCG 2016<br />
Castello di Volpaia<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. Elegante und<br />
duftende Nase nach reifen, roten Beeren<br />
und satten Kirschen. Am Gaumen ausgewogen<br />
und fruchtig, zieht mit toll ausbalancierter<br />
Säure ordentlich an, endet im<br />
Finale lange mit gutem Druck.<br />
Weinkontor Freund, Borgholzhausen;<br />
Schelte, Köln; Francimport, Mannheim;<br />
Bataillard, Rothenburg, € 14,–<br />
•<br />
BIO Chianti Classico DOCG 2016<br />
Poggio al Sole<br />
14 Vol.-%, NK. Kraftvolles Rubinrot. Elegante<br />
Nase, die an reife dunkle Beeren und<br />
Unterholz erinnert. Am Gaumen sehr saftig<br />
und zupackend, leicht salzig, breitet<br />
sich kraftvoll aus, im Finale griffiges<br />
Tannin mit festem Druck.<br />
Deuna, Augsburg; Wedl, Innsbruck;<br />
Von Salis, Landquart, € 14,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 233<br />
EDUARD GOSSNER, SHUTTERSTOCK.COM, GRÖMEDIA, CALVISIUS CAVIAR, KÄRNTEN WERBUNG, KITZBÜHEL TOURISMUS - MICHAEL WERLBERGER<br />
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HANDEL
tasting / CHIANTI CLASSICO TROPHY<br />
•<br />
Rubiolo Chianti Classico DOCG 2016<br />
Gagliole<br />
14 Vol.-%, NK. Funkelndes, dunkles Rubin.<br />
Zeigt zunächst leicht rauchige Noten, etwas<br />
Leder, dann nach Brombeere und Flieder.<br />
Feinmaschiges Tannin, zeigt im hinteren<br />
Bereich feinen süßen Schmelz, strömt<br />
ruhig dahin, salzig. Vinovum, Salzburg;<br />
Brogsitter, Grafschaft-Gelsdorf; Von<br />
Salis, Landquart; Riegger, Birrhard;<br />
Vogel, Zürich; Globus, St. Wendel<br />
€ 14,–<br />
•<br />
BIO Chianti Classico DOCG 2015<br />
Il Molino di Grace<br />
14 Vol.-%, NK. Funkelndes, leuchtendes<br />
Rubinrot. Zurückhaltende und schüchterne<br />
Nase, gibt nur zögernd rote Beerennoten<br />
von sich preis. Am Gaumen sehr zupackend<br />
und straff, zieht sich mit kernigem<br />
Tannin über die Zunge, hat Power und endet<br />
im Finale mit festem Druck.<br />
Wille, Landeck; Baur au Lac, Zürich;<br />
Wein & More, Velburg, € 15,–<br />
•<br />
Lornano Chianti Classico DOCG<br />
2015, Lornano<br />
14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot.<br />
Duftend-blumige Nase nach reifem Cassis<br />
und nassen roten Rosen. Im Trunk sehr<br />
ausgewogen, Säure, Tannin und Frucht<br />
spielen sehr gut miteinander, getragen<br />
von süßem Schmelz, baut sich lange und<br />
weit auf, tolles Finale. Wein-Konzept,<br />
Köln; Vipino GmbH, Krailling, € 15,–<br />
•<br />
Brolio Chianti Classico DOCG 2016<br />
Ricasoli<br />
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. Duftig-frische<br />
Nase nach Himbeeren und Geranien, im<br />
Nachhall nach roten Johannisbeeren. Am<br />
Gaumen kecke Säure mit konzentrierter<br />
Frucht, leicht spürbare Süße durch den<br />
Holzeinsatz, nicht störend, in sich stimmig,<br />
ein frischer Chianti Classico.<br />
Smart Wines, Köln; Ullrich, Zürich<br />
€ 15,35<br />
•<br />
Berardegna Chianti Classico DOCG<br />
2016, Fèlsina<br />
13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit Granatrand.<br />
Sehr einladende, offene Nase mit<br />
ausgeprägten Noten nach Zwetschgen<br />
und Brombeeren, im Hintergrund feine Lakritze.<br />
Feinmaschiges Tannin, entwickelt<br />
sich klar, feine Frucht, im hinteren Bereich<br />
feiner Druck. Wein Wolf, Salzburg; Wein<br />
& Glas Compagnie, Berlin; Garibaldi,<br />
München; Global Wine, Zürich, € 16,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
PLATZ<br />
RIETINE<br />
2015 Chianti Classico<br />
Tenuta Carobbio<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. Fruchtsüße<br />
Nase mit kompaktem Kern, sehr reife<br />
Amarenakirschen. Am Gaumen sehr ausgewogen<br />
mit feinstem Saft, ausgeprägter<br />
Frucht und kräftigem Zug, baut sich langsam<br />
und in Schichten auf, tolle Gesamtharmonie.<br />
www.tenutacarobbio.com, € 16,–<br />
•<br />
Guado Alto Chianti Classico DOCG<br />
2016, Vicchiomaggio<br />
14 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin<br />
mit leichtem Granatrand. Intensive und<br />
klare Nase, nach Himbeeren, etwas Tabak.<br />
Am Gaumen klar und geschliffen in Ansatz<br />
und Verlauf, viel feinmaschiges Tannin,<br />
zeigt gute Spannung, im Finale leider<br />
noch etwas Holzüberhang.<br />
Gottardi, Innsbruck; Fischer Weine,<br />
Sursee; Witt, Bremen, € 17,–<br />
•<br />
BIO Casa di Colombo Chianti Classico<br />
DOCG 2016, Tenuta la Novella<br />
13,5 Vol.-%, NK. Intensiv leuchtendes Rubinrot.<br />
Einladende Nase nach reifen Erdbeeren,<br />
Süßholz und etwas Kaffeesatz.<br />
Ausgewogen und saftig am Gaumen, kompaktes<br />
Mittelfeld, baut sich in mehreren<br />
Schichten auf, feinster süßer Schmelz,<br />
endet im Finale saftig, lange und klar.<br />
Schenk, Baden Baden, € 19,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2016<br />
Stomennano<br />
13 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />
leicht aufhellendem Rand. In der Nase<br />
nach getrockneten Rosenblättern, satten<br />
Himbeeren und im Nachhall nach getrockneten<br />
Tomaten. Ausgewogen und rund am<br />
Gaumen, geschmeidiges Tannin mit feinem<br />
Schmelz, baut sich schön auf, endet<br />
im Finale lange und klar.<br />
stomennano.it, € 19,–<br />
•<br />
Brolio Bettino Chianti Classico<br />
DOCG 2016, Ricasoli<br />
13 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubinrot mit<br />
hellem Rand. In der Nase nach frischen<br />
Kirschen und Preiselbeeren. Knackiger<br />
Gaumen mit ausgewogenem Frucht-Säure-Spiel,<br />
im mittleren Bereich kernig mit<br />
feinem Schmelz, sehr stimmig in Ansatz<br />
und Verlauf, hoher Trinkspaß!<br />
Smart Wines, Köln; Ullrich, Zürich<br />
€ 19,50<br />
•<br />
Clemente VII Chianti Classico DOCG<br />
2016, Castelli del Grevepesa<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkles Rubinrot. Duftende,<br />
offene Nase nach satten Pflaumen, reifen<br />
Brombeeren, etwas Bitterschokolade, einladend.<br />
Im Trunk weit und fein mit frischer<br />
Frucht, weitet sich elegant aus, beweist<br />
sich durch ausgeprägte Säure, langes Finale.<br />
Vinum, München; Derksen,<br />
Leobendorf, € 20,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Lecci e Brocchi<br />
13,5 Vol.-%, NK. Schimmerndes Rubin mit<br />
funkelndem Kern. Einladende Nase nach<br />
reifen Erdbeeren, Süßholz, Staubzucker<br />
und gezuckerten Blaubeeren. Frisch anmutend,<br />
am Gaumen mit ausgesprochener<br />
Harmonie, saftig und klar, ein schnörkelloser<br />
Chianti Classico von vorne bis hinten!<br />
www.vinolecciebrocchi.it, € 20,–<br />
•<br />
Fontodi Chianti Classico DOCG 2015<br />
Fontodi<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, vibrierendes Rubin.<br />
Eröffnet mit leicht erdigen Noten, etwas<br />
Tabak und Lakritze, dann viel Zwetschge.<br />
Viel griffiges, herzhaftes Tannin, kernig<br />
und dicht, zeigt im hinteren Bereich viel<br />
Druck, noch sehr jung. Rieger Weine,<br />
Salzburg; Caratello, St. Gallen; Weibel,<br />
Thun, € 20,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015, La Sala<br />
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot<br />
mit leicht aufhellendem Rand. Elegante,<br />
einladende Nase nach reifen, satten<br />
Kirschen, reifen Johannisbeeren und<br />
Waldfrüchten. Im Trunk sehr gut ausbalanciert,<br />
viel von allem, tolle knackige<br />
Säure, saftiges Tannin, ausgeprägte<br />
Fruchtsüße, komprimiert sich feinstens<br />
zusammen, langes Finale.<br />
House of Wines, Kaltenkirchen;<br />
Marcellino, Herisau; Messeritsch,<br />
Wien, € 20,–<br />
•<br />
Filetta di Lamole Chianti Classico<br />
DOCG 2015, Fontodi<br />
13,5 Vol.-%, VL. Leuchtendes Rubin mit<br />
leichtem Granatschimmer. Eröffnet mit<br />
leicht rauchig-würzigen Noten, nach Tabak<br />
und Roter Rübe, im Hintergrund nach<br />
Brombeere. Am Gaumen viel feinmaschiges<br />
Tannin, spannt einen weiten Bogen,<br />
salzig und erdig im Finale, sehr lange.<br />
Rieger Weine, Salzburg; Caratello,<br />
St. Gallen; Weibel, Thun, € 23,–<br />
•<br />
Casaloste Chianti Classico DOCG<br />
2016, Casaloste<br />
14 Vol.-%, NK. Sattes, tiefdunkles Rubin. Intensive<br />
und einprägsame Nase, nach Veilchen,<br />
reifen Zwetschgen und Brombeeren.<br />
Saftig und klar in Ansatz und Verlauf, zeigt<br />
feine erdige Noten, kerniges Tannin, im Finale<br />
leicht harzig. Vinovum, Salzburg;<br />
Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen;<br />
Dani Matter Weine, Samaden<br />
€ 25,–<br />
•<br />
Chianti Classico DOCG 2015<br />
Tenuta Casenuove<br />
14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin.<br />
Einprägsame Nase mit Noten nach reifen<br />
Himbeeren und eingelegten Kirschen. Geschmeidig<br />
am Gaumen, viel reife Frucht,<br />
dunkle Beeren, straffes, gut eingebundenes<br />
Tannin, saftig und sehr lange.<br />
€ 25,–<br />
Tasting-Info<br />
Weitere aktuell verkostete<br />
Chianti finden Sie unter<br />
falstaff.com/chiantitrophy18<br />
Fotos: beigestellt<br />
234<br />
falstaff dez–feb 2019
tasting / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
Über <strong>Deutschland</strong>s Weinbergen<br />
– hier in der Pfalz –<br />
scheint gleich in mehrerlei<br />
Hinsicht die Sonne.<br />
DIE BESTEN<br />
DER BESTEN<br />
<strong>Deutschland</strong>s Winzer haben weiter einen Lauf: Die Routiniers glänzen – und<br />
die Jugend verfügt über Biss und Ehrgeiz wie selten zuvor. Auf den folgenden<br />
Seiten finden Sie alle Weine des aktuellen <strong>Falstaff</strong> Wein Guides <strong>Deutschland</strong>,<br />
die 95 Punkte oder mehr erreicht haben.<br />
TEXT & NOTIZEN VON ULRICH SAUTTER, RAINER SCHÄFER UND TEAM WEIN GUIDE<br />
Fotos: beigestellt<br />
236<br />
falstaff dez–feb 2019
Der Jahrhundertsommer <strong>2018</strong><br />
brachte auch in Hamburg, am<br />
Ort der Verkostungen zum<br />
<strong>Falstaff</strong> Wein Guide 2019,<br />
Dutzende Tage mit Temperaturen<br />
über 30 Grad Celsius. Doch weder die<br />
Hitzewelle noch die dieses Jahr besonders<br />
zahlreich auftretenden Wespen konnten die<br />
Jury von ihrem konzentrierten Tun abhalten:<br />
Nicht zuletzt war die Arbeit aufgrund der<br />
Güte der zu verkostenden Weine auch viel<br />
zu spannend, als dass man sich von ihr hätte<br />
ablenken lassen können.<br />
Als die Proben in den ersten Oktobertagen<br />
zu Ende gingen, hatte das <strong>Falstaff</strong>-Team<br />
nach 3700 probierten Weinen einen weitgehend<br />
vollständigen Überblick darüber, was<br />
<strong>Deutschland</strong>s Winzer aktuell im Keller und<br />
auf ihren Preislisten haben: vor allem brillante<br />
2017er-Weißweine und fruchtgetragene,<br />
von reifem Tannin bestimmte rote 2016er.<br />
Drei Dinge sind dabei besonders bemerkenswert:<br />
Zum einen stoßen die trockenen<br />
Weine immer stärker in Punkteregionen vor,<br />
die man früher nur bei edelsüßen Weinen für<br />
denkbar gehalten hätte. Dabei ist nicht etwa<br />
eine Verschiebung der Bewertungsskala die<br />
Ursache – sondern die trockenen Weine werden<br />
einfach immer besser.<br />
Zweitens sind die Nischen immer stärker<br />
besetzt: Silvaner, Lemberger, Orange – alles<br />
Kategorien, die inzwischen für höchste Noten<br />
gut sind. Und bei den weißen Burgundersorten<br />
beginnt der Chardonnay Weiß- und<br />
Grauburgunder zu überflügeln.<br />
Drittens ist der Spätburgunder dabei, in<br />
internationale Sphären vorzudringen. Qualitativ<br />
ohnehin – aber es ist abzusehen, dass<br />
dies auch bald fürs Preisgefüge gelten wird.<br />
dez–feb 2019 falstaff 237
tasting / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
LEGENDE<br />
Weißwein, trocken<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
• Süßwein<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
100<br />
•<br />
2017 Escherndorf Lump<br />
Silvaner Trockenbeerenauslese<br />
Weingut Horst Sauer<br />
Franken<br />
Lässt bei aller Botrytisfrucht auch<br />
die kräuterige Silvanerwürze erkennen,<br />
Frühlingswiese, grüne Banane.<br />
Getrocknete Aprikose. Packende<br />
Säure, aber auch cremig und geschmeidig,<br />
immense Konzentration,<br />
brillante Klarheit und Frische.<br />
Schier endlos.<br />
www.weingut-horst-sauer.de<br />
€ 70,–<br />
•<br />
2017 Kiedrich Gräfenberg<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Weingut Robert Weil<br />
Rheingau<br />
Extrem fein nuancierte Botrytis, und<br />
dazu schieferwürzige Noten. Birnbrot.<br />
Mit Luftkontakt Assampfeffer. Seidig,<br />
fast understated im Ansatz, am Gaumen<br />
immens taktil-mineralisch, Viskosität<br />
und Süße bleiben hiergegen fast in der<br />
Defensive – groß, groß, groß.<br />
www.weingut-robert-weil.com<br />
€ 325,–<br />
99<br />
•<br />
2017 Escherndorf Lump Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Weingut Horst Sauer<br />
Franken<br />
Mango, Passionsfrucht und kandierter<br />
Pfirsich, Banane. Ganz auf die Frucht fokussiert.<br />
Am Gaumen sehr viskos, mit einer<br />
fast schmerzhaften Konzentration,<br />
mineralisch, bissig, bleibt bei aller Dichte<br />
höchst elegant.<br />
www.weingut-horst-sauer.de<br />
€ 70,–<br />
98<br />
•<br />
2017 Kiedrich Turmberg Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Weingut Robert Weil, Rheingau<br />
Eine markante Botrytis, ein Hauch medizinal,<br />
Lindenblüte, Heu, Aprikose. Seidig<br />
und druckvoll, bei aller Dichte unbeschwerlich,<br />
ungemein fein gewoben,<br />
Eleganz und fast schon Leichtfüßigkeit<br />
bei einer Trockenbeerenauslese, alles<br />
aus einem Guss.<br />
www.weingut-robert-weil.com<br />
€ 325,–<br />
•<br />
2017 Rüdesheim Berg Roseneck<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Weingut Leitz, Rheingau<br />
Honigsüße Botrytis, kandierte Früchte,<br />
Cassata, am Gaumen eine extreme Visko-<br />
Eine Burgunderregion mit Spitzenweinen<br />
beider Farben: der Kaiserstuhl<br />
(hier der Ort Achkarren mit<br />
seiner Spitzenlage Schlossberg).<br />
sität, enorm konzentriert in allem, kräftig<br />
stoffig in der Gaumenmitte, dann wieder<br />
komplex auffächernd, kandierte Mandarine,<br />
Orangenzeste und deutlich mineralische<br />
Noten. www.leitz-wein.de<br />
Versteigerungswein<br />
97<br />
•<br />
2017 Wehlen Sonnenuhr Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Weingüter Wegeler – Gutshaus<br />
Bernkastel, Mosel<br />
Golden. Dattel, Quitte, Korinthe. Enor -<br />
me Viskosität, immense Dichte, knackige<br />
Säure, kräftige Süße, dezente Stoffigkeit,<br />
exzellente traditionelle Stilistik, mit<br />
Reichtum und einer fast schon breit anmutenden<br />
Fülle. Schieferwürzig zuletzt.<br />
www.wegeler.com<br />
€ 220,–<br />
•<br />
2015 »Reserve« Pünderich Marienburg<br />
Rothenpfad Riesling GG<br />
Weingut Clemens Busch, Mosel<br />
Balsamisch und schieferwürzig mit Nebentönen<br />
von Apfelsine, Purple Curry<br />
und Ingwer. Eine faszinierende Frische!<br />
Am Gaumen ein markanter Säurebogen,<br />
dezent phenolisch getragen, muskulös<br />
und sehr dicht und reich, aber noch komplett<br />
verschlossen, ein Monument.<br />
www.clemens-busch.de<br />
€ 38,–<br />
•<br />
2017 Kiedrich Gräfenberg<br />
Riesling Beerenauslese<br />
Weingut Robert Weil<br />
Rheingau<br />
Rosine, floral, Weißdorn, kräuterwürzig,<br />
Kamille, unmittelbar salzig im Gaumen,<br />
pikante Säure, feine Süße, nichts Beschwerliches,<br />
immens dicht und fest gefügt,<br />
dabei zugleich feingliedrig und tänzelnd.<br />
Mineralisch. Unglaubliche Länge.<br />
www.weingut-robert-weil.com<br />
€ 160,–<br />
•<br />
2017 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Kloster Eberbach, Hessische<br />
Staatsweingüter, Rheingau<br />
Rotgolden. Sehr floral, ätherisch, Rose,<br />
Hagebutte, Backobst, am Gaumen mit<br />
mächtiger Süße, fast karamellig, dabei<br />
auch stoffig, sehr oldschool, großer Extrakt,<br />
sehr schieferwürzig, eine Terroirtrockenbeerenauslese.<br />
www.kloster-eberbach.de<br />
Versteigerungswein<br />
•<br />
2017 Oestrich Lenchen<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Weingut Josef Spreitzer<br />
Rheingau<br />
Ungemein klare Botrytis, roter Apfel.<br />
Am Gaumen nicht extrem viskos, dabei<br />
aber kernig und stoffig, sehr saftig, ganz<br />
homogen in der Eleganz des Gaumenverlaufs,<br />
lang und in seiner zurückhal-<br />
Fotos: beigestellt<br />
238<br />
falstaff dez–feb 2019
tenden, fein ziselierten Art dennoch von enormer<br />
Strahlkraft.<br />
www.weingut-spreitzer.de<br />
€ 93,–<br />
•<br />
2017 »Blaulack« Schloss Johannisberg Riesling<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Domäne Schloss Johannisberg, Rheingau<br />
Getrocknete Aprikose. Löwenzahnhonig. Am Gaumen immens<br />
stoffig, fest zusammengeballt, langsam anrollende,<br />
schließlich stahlige Säure, sehr würzig, derzeit komplett<br />
unnahbar. Geradezu monströs. Die nächsten zwanzig<br />
Jahre nicht anfassen!<br />
www.schloss-johannisberg.de<br />
€ 630,–<br />
96<br />
•<br />
2015 Kirchberg Spätburgunder GG<br />
Weingut Salwey, Baden<br />
Im Duft Süßkirsche und geriebenes Vulkangestein,<br />
Asche. Dann setzt der Wein den Gaumen unter Starkstrom:<br />
Saftigkeit, taktile Mineralität und Säure in rarer<br />
Eindringlichkeit und zudem in rarer Harmonie. Das wird<br />
ganz groß – und in dreißig Jahren noch leben.<br />
www.salwey.de<br />
€ 49,–<br />
•<br />
2016 Ihringen, Vorderer Winklerberg<br />
Spätburgunder GG, Weingut Dr. Heger, Baden<br />
Rote Beeren, Rosenblatt, Wacholder – eigentlich noch<br />
verschlossen, aber trotzdem schon komplex. Am Gaumen<br />
mit dem Dampf, der Dichte und der hintergründigen<br />
Öligkeit der Steillage, aber zugleich frisch und gebündelt<br />
ohne Breite. Durchdringend mineralisch.<br />
www.heger-weine.de<br />
€ 50,–<br />
•<br />
2016 Malterdingen Bienenberg Chardonnay GG<br />
Weingut Bernhard Huber, Baden<br />
Würziges Holz und leicht balsamische Sortenaromen.<br />
Orangenblüte, Anisbrötchen, weich und weit im Ansatz,<br />
fester, auf mürbe Weise phenolischer Kern, mineralisch<br />
grundiert, im Abgang dann immer fester zupackend, in<br />
Statur und Potenzial ein wahrer Grand Cru.<br />
www.weingut-huber.com<br />
€ 45,–<br />
•<br />
2016 Bürgstadt Centgrafenberg Hundsrück<br />
Spätburgunder GG, Rudolf Fürst, Franken<br />
Viel Würze, Preiselbeere, rote Johannisbeere. Entfaltet<br />
am Gaumen mit feinen Mitteln viel Druck: Feinkörniger<br />
Gerbstoff, eine Schicht Cremigkeit, saftige Frucht und<br />
reife Säure bilden eine kompakt zusammengeballte Einheit.<br />
Subtile Kraft, große Zukunft.<br />
www.weingut-rudolf-fuerst.de<br />
€ 125,–<br />
•<br />
2017 Würzburg Stein Riesling<br />
Trockenbeerenauslese,<br />
Weingut Juliusspital, Franken<br />
Schwarztee, rauchig, sehr feine Botrytis, kandierter Ingwer,<br />
Zitrus, Weiße Johannisbeere, Vogelbeere, florale<br />
Untertöne. Feine Viskosität und feines Spiel, insgesamt<br />
nicht mit der Brechstange, sondern delikat – und auf faszinierende<br />
Weise mineralisch geprägt.<br />
www.juliusspital.de<br />
€ 85,–<br />
•<br />
2017 Würzburg Stein-Harfe Silvaner GG<br />
Bürgerspital zum Hl. Geist - Weingut, Franken<br />
Duftig mit floralen Noten. Etwas Orangenblüte, Rose.<br />
Am Gaumen Ladungen von sehr fein verpacktem Extrakt,<br />
viskose Schichten, weit gefasst, reife Säure, seidig und<br />
sehr intensiv kalkmineralisch. Ein schier endloses taktiles<br />
Oszillieren im Mund.<br />
www.buergerspital.de<br />
€ 26,–<br />
•<br />
2017 »48« Wiltingen Scharzhofberg Riesling<br />
Auslese, Weingut von Hövel, Mosel<br />
Delikate Botrytis, schieferwürzig und balsamisch, am<br />
Gaumen ein stilles Feuerwerk: Geschmeidigkeit grundiert<br />
extrem verdichtete Mineralität, Süße und Säure<br />
sind aufgehoben in Extrakt, über allem eine immense<br />
Feinheit, ein Wein für 30 Jahre und mehr, subtil, groß.<br />
www.weingut-vonhoevel.de<br />
€ 48,–<br />
•<br />
2017 »Goldkapsel« Kanzem Altenberg Riesling<br />
Auslese, Weingut von Othegraven, Mosel<br />
Delikate Botrytis, Gesteinsmehl, fast schon Pulverdampf.<br />
Am Gaumen eine Quadratur des Kreises: immense Dichte<br />
und Spannung, aber auch sehr, sehr fein aufgelöst.<br />
Die Botrytis-Viskosität bleibt unauffällig im Hintergrund<br />
angesichts des immensen Extrakts. Fulminant!<br />
www.von-othegraven.de<br />
€ 60,–<br />
•<br />
2017 »Goldkapsel« Bockenau Felseneck<br />
Riesling Trockenbeerenauslese,<br />
Weingut Schäfer-Fröhlich, Nahe<br />
Auflösende Nase, getrocknete Quitte, Birne, eingelegte<br />
Rosinen, dazu Honig. Extreme Viskosität, wie fließender<br />
Honig, brillante Säure, sehr seidige Textur, perfekter Bau,<br />
enorme Länge. Ein Wein für die Ewigkeit – mindestens.<br />
www.weingut-schaefer-froehlich.de<br />
Versteigerungswein<br />
•<br />
2016 Forst Jesuitengarten Riesling GG<br />
Weingut Reichsrat von Buhl, Pfalz<br />
Etwas Holz und Hefe, aber auch kräuterwürzig, Lakritze,<br />
Mandel, mit Luftkontakt Gesteinsmehl. Am Gaumen wie<br />
Samt und Seide, immens fein auflösend, fast schwerelos,<br />
mit einem subtilen Druck aus zarten Phenolen, der früh<br />
ansetzt und immens lange anhält.<br />
www.von-buhl.de<br />
€ 45,–<br />
•<br />
2015 Schweigen Heydenreich Spätburgunder GG<br />
Weingut Friedrich Becker, Pfalz<br />
Mineralisch getönte Süßkirsche, Moos, Minze, Assampfeffer,<br />
am Gaumen dann eine dichte Zusammenballung<br />
aus Tannin höchster Feinheit, Saftigkeit, reifer Säure und<br />
mineralischen Sensationen. Wird zu genialer Eleganz reifen<br />
und hat sie eigentlich jetzt schon.<br />
www.friedrichbecker.de<br />
€ 125,–<br />
•<br />
2017 Nackenheim Rothenberg Riesling GG<br />
wurzelecht, Weingut Kühling Gillot, Rheinhessen<br />
In der Nase Rauch, Schiefer, Feuerstein, Mineralik pur.<br />
Dazu satte Zitrusfrucht und Papaya, ungemein klar und<br />
präzise. Am Gaumen immense Fülle, phenolisch, Steine,<br />
Rauch, enorme Tiefe. Ein Rieslingmonument, das erst<br />
ganz am Anfang seiner Entwicklung steht.<br />
www.kuehling-gillot.de<br />
€ 100,–<br />
dez–feb 2019 falstaff 239
tasting / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
Die meisten Spitzenweine<br />
kommen aus Steillagen oder<br />
aus Terrassenweinbergen.<br />
•<br />
2017 Nackenheim Rothenberg<br />
Riesling GG<br />
Weingut Gunderloch, Rheinhessen<br />
Extrem terroirgeprägt im Duft, kräuterwürzig,<br />
Kümmel und Anis, eingelegtes<br />
Kraut, noch »wild«, aber mit ungemeiner<br />
Vielschichtigkeit. Dicht und fokussiert<br />
am Gaumen, sehnige Athletik, mineralische<br />
Energie, selbstbewusste Säure,<br />
enormes Potenzial.<br />
www.gunderloch.de, € 37,–<br />
95<br />
•<br />
2015 Oberrotweil Henkenberg<br />
Henkenberg Grauburgunder GG<br />
Weingut Salwey, Baden<br />
Erste Öffnung im Duft: Honigmelone,<br />
nussige Untertöne, und in Untertönen etwas<br />
nachgerade Maritimes wie Alge und<br />
Seetang. Weicher, großzügiger Hintergrund<br />
und darauf eine gewaltige Extraktfüllung.<br />
Das ist ein verkappter Rotwein!<br />
Endlose taktile Mineralität.<br />
www.salwey.de<br />
€ 29,–<br />
•<br />
2016 Achkarren Schlossberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Franz Keller – Schwarzer Adler<br />
Baden<br />
Vanille und Süßkirsche, Kirschkern, doch<br />
in die fast liebliche Anmutung mischen<br />
sich rauchig-tuffige Untertöne. Die Wärme<br />
der Lage zeigt sich im viskos-cremigen<br />
Fond, nicht aber in Alkohol. Sehr<br />
hochwertiges Velours-Tannin, reife Säure,<br />
großer Pinot.<br />
www.franz-keller.de<br />
€ 60,–<br />
•<br />
2016 Ihringen Winklerberg Wanne<br />
Häusleboden Spätburgunder GG<br />
Weingut Dr. Heger<br />
Baden<br />
Wie stets Hegers subtilster Winklerberg-<br />
Pinot: mit einer Finesse in der Anlage und<br />
im Tannin, die Dichte hat und dennoch<br />
ganz locker hingeworfen wirkt. Im Duft<br />
deutliches Neuholz, aber auch sehr feine<br />
Pinotbeeren. Dabei mineralisch durchdrungen,<br />
groß.<br />
www.heger-weine.de<br />
€ 78,5<br />
•<br />
2016 Herbolzheim Kaiserberg<br />
Spätburgunder trocken<br />
Weingut Fritz Waßmer<br />
Baden<br />
Feine würzige, rotbeerige Nase, Schlehe,<br />
Sauerkirsche, Rauch und Feuerstein, vielschichtig,<br />
elegant. Am Gaumen geschliffene<br />
Gerbstoffe in großer Menge, reif und<br />
satt. Dunkle Frucht, Schmelz, große Anlagen,<br />
jetzt schon eine Freude: Saft, Kraft<br />
und Geschmeidigkeit.<br />
www.weingutfritzwassmer.de<br />
€ 126,–<br />
•<br />
2015 »Jaspis« Pinot Noir<br />
Landwein trocken,<br />
Weingut Hanspeter Ziereisen<br />
Baden<br />
Hefe und Wildkirsche, noch verschlossen.<br />
Am Gaumen ist ein weit gefasster Körper<br />
bis zum Rand pickepacke mit feinkörnigem<br />
Tannin ausgefüllt. Dennoch bleibt<br />
der Wein entspannt, mit fruchtiger Wärme<br />
und ohne jede Adstringenz. Große<br />
Länge, mineralische Tiefe.<br />
www.ziereisen.de<br />
€ 45,–<br />
•<br />
2015 Escherndorf Lump Silvaner<br />
Beerenauslese 24 Monate im<br />
Barriquefass gereift,<br />
Weingut Horst Sauer<br />
Franken<br />
Deutliches Neuholz, Kokos, dahinter ein<br />
würziger Silvanerduft. Am Gaumen mit<br />
kerniger Säure, spektakuläre Dichte,<br />
wirkt in der Süße fast schon zurückgenommen,<br />
in der Struktur beeindruckend,<br />
das Holz muss sich einbinden. Spannendes<br />
Potenzial.<br />
www.weingut-horst-sauer.de<br />
€ 46,–<br />
•<br />
2017 Escherndorf Lump Riesling<br />
Beerenauslese<br />
Weingut Horst Sauer<br />
Franken<br />
Kräftige Botrytis, kandierte Ananas,<br />
Mango, am Gaumen mit fast elektrisierender<br />
Säure und dadurch defensiver<br />
Süße, nachgerade bissig in seiner<br />
Verdichtung, intensiver Gaumen,<br />
lang und packend,<br />
www.weingut-horst-sauer.de<br />
€ 36,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
240<br />
falstaff dez–feb 2019
ZASSENHAUS / promotion<br />
•<br />
2017 Sommerhausen Steinbach Rieslaner<br />
Beerenauslese<br />
Weingut Schloss Sommerhausen, Franken<br />
Passionsfrucht, getrocknete Zitronenschale, Mandarine,<br />
delikate Botrytis dabei, am Gaumen cremig im Ansatz,<br />
ölig, dann von atemberaubender Säure durch die dichte<br />
Gaumenmitte geleitet, aromatisch noch geradezu verschlossen,<br />
doch mit der Ahnung kommender Opulenz.<br />
www.sommerhausen.com<br />
Preis auf Anfrage<br />
•<br />
2017 Randersacker Marsberg<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Weingut Günther Bardorf, Franken<br />
Golden. Im Duft ein aufs Intensivste verdichtetes Rieslingkaleidoskop:<br />
Aprikose, gedörrte Birne, Rosine, Blutorange.<br />
Am Gaumen fast schmerzhaft dicht, stahlige<br />
Säure, viskose Süße, karamellisierte Fruchtaromen,<br />
in hoher Intensität lange anhaltend.<br />
www.weingut-bardorf.com<br />
€ 139,–<br />
•<br />
2009 Randersacker Sonnenstuhl Spätburgunder<br />
Trockenbeerenauslese<br />
Weingut Störrlein J. & Krenig, Franken<br />
Im Glas ein Rotwein in der Farbe eines reifen alten Burgunders!<br />
Hagebutte, Malz, Feige, am Gaumen seidig und<br />
cremig ansetzend, dann langsam einen Kern aus Säure<br />
und Gerbstoff aufbauend, der Frische und Spannung gibt,<br />
ohne die Süße zu übertönen. Ein Geniestreich!<br />
www.stoerrlein.de<br />
Preis auf Anfrage<br />
•<br />
2017 Randersacker Sonnenstuhl<br />
Rieslaner Beerenauslese<br />
Weingut Schmitt’s Kinder, Franken<br />
Rhabarber, Bratapfel und Blütenhonig im Bukett, sehr<br />
feine Botrytis. Am Gaumen seidig, diskret, saftige Säure,<br />
kräftige Gaumenmitte, intensive Viskosität, feinwürziger<br />
Abklang. Gekonnt und stilvoll, hochdifferenziert. Mit<br />
trefflicher Länge und Ausdruck.<br />
www.schmitts-kinder.de, € 25,–<br />
•<br />
2016 Iphofen Kronsberg Riesling Eiswein<br />
Weingut Hans Wirsching, Franken<br />
Im Duft Ananas, kandierte Mandarine, Bergamotte,<br />
Amalfizitrone. Mit Luftkontakt Kalk und Gesteinsmehl.<br />
Am Gaumen mit Süße und Viskosität im Stil einer Beerenauslese,<br />
sehr feiner, prägnanter Säure und einem Abgang<br />
von kandierten Früchten. Endet sehr clean.<br />
www.wirsching.de<br />
€ 75,–<br />
•<br />
2016 Würzburg Pfaffenberg<br />
Silvaner Eiswein<br />
Weingut Bürgerspital zum Hl. Geist, Franken<br />
Anfangs etwas laktisch, dann extrem dicht in Frucht und<br />
Würze: Banane, Maracuja, Grüntee, Roibusch, Menthol,<br />
am Gaumen zum Schneiden dickflüssig, der pure Balsam,<br />
enorme Viskosität, erstaunlich milde Säure, endet,<br />
wie er beginnt: cremig. Beste Anlagen.<br />
www.buergerspital.de<br />
€ 80,–<br />
•<br />
2002 »Goldkapsel #26« Kasel Nies’chen<br />
kos, aber dabei nicht ölig, von einer brillanten Säure gegliedert,<br />
milde, abgebaute Süße, eine Auslese ganz und<br />
gar auf der mineralischen Seite.<br />
www.kesselstatt.de, € 65,–<br />
•<br />
2017 Ockfen Bockstein<br />
Riesling Spätlese<br />
Weingut von Othegraven, Mosel<br />
Balsamisch, hefewürzig. Wirkt am Gaumen intensiv und<br />
dabei präzise, recht kräftig süß, kräftige Säure, ungekünstelte<br />
Frische, aber auch sehr fein balanciert, hat<br />
Kraft und Spannung. Lange am Gaumen und ganz<br />
gewiss auch langlebig.<br />
www.von-othegraven.de, € 20,–<br />
•<br />
2017 Kanzem Altenberg<br />
Riesling Auslese<br />
Weingut von Othegraven, Mosel<br />
Fast schon röstige Überreifearomen, floral, beerig. Am<br />
Gaumen ein Klotz: in Säure und Stoffigkeit extrem verdichtet,<br />
Süße und Botrytis-Viskosität bleiben defensiv,<br />
eine Auslese mit Frische und geradezu mundwässernder<br />
Spannung, große Zukunft.<br />
www.von-othegraven.de<br />
€ 30,–<br />
•<br />
2017 Zeltingen Sonnenuhr Riesling Auslese ***<br />
Weingut Selbach-Oster<br />
Mosel<br />
In der Nase frisch geschleuderter Honig, kandierte<br />
Frucht, Rosinen, auch frische Gelbfrucht. Am Gaumen<br />
mit schöner Viskosität, cremig und üppig in seinem Extrakt,<br />
von enormer Klarheit, Großzügigkeit und Länge.<br />
Großartige Auslese mit bester Perspektive.<br />
www.selbach-oster.de<br />
€ 25,50<br />
•<br />
2017 Brauneberg Juffer<br />
Riesling Auslese ***<br />
Weingut Paulinshof, Mosel<br />
Blütenhonig, Rosine, frisch gekochtes Apfelkompott,<br />
sehr feine Botrytis. Am Gaumen ganz transparent, verdichtete<br />
und dennoch feine Säure, zarte Süße, mineralisch<br />
getragen, delikater Wein, trotz aller Konzentration<br />
auch fein ziseliert, saftig, präzise.<br />
www.paulinshof.de<br />
€ 17,50<br />
•<br />
2015 «von 1000 alten Reben»<br />
Sorentberg Riesling<br />
Sorentberg GbR, Mosel<br />
In der Nase flambierte Mango, Karamell, Schiefer, Menthol<br />
und Tannenzapfen. Am Gaumen etwas malzig, dann<br />
Mangochutney, feiner und prägnanter Säurefluss auf mineralischem<br />
Grund, dicht und eng verwoben, Schiefernoten<br />
zeigen sich, viel Energie und Eleganz.<br />
www.sorentberg-riesling.de<br />
€ 65,–<br />
•<br />
2016 »von 1000 alten Reben«<br />
Sorentberg Riesling<br />
Sorentberg GbR, Mosel<br />
Akazienhonig, Harz, Mango, Hopfen, Dotterblume und<br />
Barbecuesoße in der Nase. Am Gaumen zunächst weicher<br />
Fond und harmonisch erscheinend, dann baut sich<br />
Spannung auf, dicht, stoffig und doch von ungemeiner<br />
Finesse. Das nennt man wohl Rieslingerotik.<br />
www.sorentberg-riesling.de<br />
€ 65,–<br />
Auf das Mahlwerk<br />
kommt es an<br />
lles eine Frage der Einstellung. Genuss<br />
A und Lebensqualität sind mehr denn je<br />
mit Küche und Kochen verbunden. Duftende<br />
Körner oder würziger Pfeffer erinnern<br />
an alte Traditionen. In diesem Kontext<br />
steht Zassenhaus seit jeher mit seinen<br />
Gewürzmühlen. Wer Zassenhaus kennt,<br />
weiß, dass Leidenschaft und handwerkliches<br />
Geschick sich in den Produkten<br />
widerspiegeln. Kenner schätzen die Schönheit<br />
und Robustheit der Zassenhaus-Produkte,<br />
Köche die Präzision und das Aroma,<br />
welches Gewürze entfalten, wenn sie<br />
damit zubereitet wurden.<br />
Denn eine Mühle ist nur so gut wie ihr<br />
Mahlwerk. Das original Zassenhaus-<br />
Mahlwerk aus deutscher Hochleistungskeramik<br />
bietet dank des patentierten<br />
Mahlwerkaufbaus absolute Verschleißund<br />
Korrosionsfreiheit. Es ist sechsfach<br />
einstellbar, von pulverfein (1) bis grob<br />
gemörsert (6) und behält auch beim Nachfüllen<br />
exakt den gewünschten Mahlgrad.<br />
Besonders praktisch: Der Mahlgrad ist<br />
jederzeit auf der Ring-Skala ablesbar.<br />
INFO<br />
Was 1867 als Exportgeschäft für<br />
Kleineisenwaren begann, ist zum Inbegriff für<br />
hochwertige Gewürz- und Kaffeemühlen<br />
geworden. Bereits 20 Jahre später<br />
startete die Produktion von Kaffee-<br />
Schoßmühlen. 1904 wurde mit den ersten<br />
Pfeffermühlen der Grundstein zum Erfolg<br />
gelegt. Später wurde die Kollektion mit<br />
Accessoires aus Holz erweitert. 2000 erfand<br />
Zassenhaus das erste stufenlos einstellbare,<br />
patentierte Mahlwerk aus deutscher<br />
Hochleistungskeramik, welches höchste<br />
Qualitätsansprüche erfüllt.<br />
www.zassenhaus.com<br />
Riesling Auslese<br />
Weingut Reichsgraf von Kesselstatt, Mosel<br />
Goldfarben. Kandierte Frucht, Birnbrot, Dörrfeige, Wachs,<br />
Ingwer. Im Mund fast schwerelos, geschmeidig und vis-<br />
dez–feb 2019 falstaff 241
tasting / WEIN GUIDE DEUTSCHLAND 2019<br />
•<br />
2017 »Goldene Kapsel« Zeltingen<br />
Sonnenuhr Riesling Auslese ***<br />
Weingut Markus Molitor, Mosel<br />
Kandierte Zitronenschale, Ananas, Blutorange.<br />
Enorme Dichte am Gaumen, viskos<br />
und zugleich auch mineralisch grundiert,<br />
eindringliche Säure und eine Süße,<br />
die unaufdringlich bleibt durch den Extrakt<br />
und die exzellente Frische des<br />
Weins. Für dreißig Jahre und mehr.<br />
www.markusmolitor.com, € 78,–<br />
•<br />
2017 Piesport Goldtröpfchen<br />
Riesling Spätlese<br />
Weingut Schloss Lieser, Mosel<br />
Hefewürziger Duft, Bouillon, Gesteinsmehl,<br />
frische Mandarine. Am Gaumen getragen,<br />
fein texturiert, seidige Phenole,<br />
intensiver mineralischer Extrakt, Saftigkeit,<br />
Süße und Säure sind bereits zu einem<br />
Amalgam verschmolzen, wird zu<br />
spektakulärer Würze reifen.<br />
www.weingut-schloss-lieser.de<br />
€ 18,50<br />
•<br />
2017 Bad Kreuznach Paradies<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Weingut Korrell Johanneshof, Nahe<br />
Sehr klare und sehr frisch wirkende<br />
Frucht im Bukett: kandierter Pfirsich,<br />
Ananas, Mango. Etwas Blütenhonig. Am<br />
Gaumen ein Ebenmaß in allen Komponenten:<br />
Viskosität, aber auch Saftigkeit,<br />
feiner Säurenerv und seidige Süße, viel<br />
Balance und hohe Präzision.<br />
www.korrell.com, € 98,–<br />
•<br />
2017 Niederhausen<br />
Hermannshöhle Riesling Auslese<br />
Weingut Dönnhoff, Nahe<br />
Druckvolle, vielschichtige Nase mit sehr<br />
mineralischen Zügen, der Schiefer<br />
kommt durch, dazu getrocknete Früchte.<br />
Am Gaumen extrem kompakt und fest,<br />
dabei ausgewogen. Süße und Säure im<br />
Spiel, der ganz große Dialog kommt aber<br />
noch – ist jetzt beeindruckend, wird ganz<br />
groß.<br />
www.doennhoff.com, € 24,50<br />
•<br />
2017 Niederhausen Hermannshöhle<br />
Riesling GG, Weingut Dönnhoff<br />
Nahe<br />
Amalfizitrone und Gesteinsmehl, klar<br />
und puristisch. Saftig ansetzend, dann<br />
langsam mit einem Extrakt anrollend:<br />
zunächst leicht phenolisch, dann immer<br />
stärker (und sehr lange anhaltend) taktilmineralisch.<br />
Bleibt bei aller Intensität<br />
sehr fein.<br />
www.doennhoff.com<br />
€ 47,–<br />
•<br />
2017 »Goldkapsel« Schlossböckelheim<br />
Felsenberg<br />
Riesling Beerenauslese<br />
Weingut Dr. Crusius<br />
Feine Konzentration im Duft, Williams<br />
Christbirne, Kumquat, seidiger Ansatz,<br />
saftige Säure, gut dagegengesetzte<br />
Süße, sehr klar, hohe Frische, mineralischer<br />
Unterton, Klarheit, Spiel und eine<br />
Cremigkeit, die die Struktur mit Volumen<br />
ausstattet.<br />
www.weingut-crusius.de<br />
€ 45,–<br />
•<br />
2017 »Goldkapsel«<br />
Bockenau Felseneck, Riesling Auslese<br />
Weingut Schäfer-Fröhlich<br />
Nahe<br />
In der Nase noch etwas verschlossen,<br />
hochkonzentrierte Frucht, animierend,<br />
Trockenfrucht, vielschichtig. Am Gaumen<br />
seidige Eleganz und ganz viel Spiel zwischen<br />
Süße und Säure. Sehr lebendig,<br />
viel helle Frucht, dazu aber tänzelnde<br />
Frische. Tolle Länge, irres Potenzial.<br />
www.weingut-schaefer-froehlich.de<br />
Versteigerungswein<br />
•<br />
2013 »RdP«<br />
Spätburgunder trocken<br />
Weingut Knipser, Pfalz<br />
Rauchiges Neuholz, verschlossene, aber<br />
die kommende Komplexität ankündigende<br />
rotbeerige Frucht. Am Gaumen immens<br />
dicht, feine Gerbstoffpixel, reife<br />
Säure, Frucht, alles eng ineinander gewoben,<br />
beeindruckend, wie dicht und wie<br />
unforciert der Wein wirkt.<br />
www.weingut-knipser.de<br />
€ 98,–<br />
•<br />
2017 Burrweiler Schäwer<br />
Riesling GG<br />
Minges, Pfalz<br />
Mandarine und Blutorange, sehr klar,<br />
ganz zart vom Holzfassausbau beeinflusst.<br />
Mit Luftkontakt immer deutlicher<br />
schieferwürzig. Am Gaumen eine Dichte,<br />
die ungemein fein in Szene gesetzt ist,<br />
druckvoll, aber auch filigran, sehr jung.<br />
Großes Potenzial.<br />
www.weingut-minges.com, € 24,–<br />
•<br />
2015 Schweigen Sankt Paul<br />
Spätburgunder GG<br />
Becker, Pfalz<br />
Edles Neuholz, kräuterwürzig, Kirschkern,<br />
Marzipan, Sauerkirsche, Wacholder.<br />
Am Gaumen die Idealmaße eines stoffigen<br />
Burgunders: Ein kraftvoller Bau trifft<br />
auf festes Tannin und viel Saft, kalkmineralisch<br />
unterlegt. Lang, tiefgründig, enormes<br />
Potenzial.<br />
www.friedrichbecker.de<br />
€ 58,–<br />
•<br />
2017 Winkel Jesuitengarten<br />
Riesling GG<br />
Wegeler Weingüter Gutshaus Oestrich<br />
Rheingau<br />
Feine Pfirsichfrucht, warmer Weinberg<br />
am Morgen. Aprikose, frisch aufgeschnitten.<br />
Saftig und klar im Mund, feine<br />
Frucht, die unterlegt wird von einer reifen,<br />
delikaten Säure, mit Zitrus-Topping<br />
geht es in ein langes Finale, raffiniert und<br />
etwas geheimnisvoll.<br />
www.wegeler.com, € 33,–<br />
•<br />
2017 Geisenheim Rothenberg<br />
Riesling Auslese<br />
Weingüter Wegeler Gutshaus Oestrich<br />
Rheingau<br />
Üppige Nase mit viel Trockenfrucht, Rosine,<br />
reife Mirabelle, Birne, Honig, feine<br />
Würze, komplex und sich langsam aufblätternd.<br />
Am Gaumen druckvoll, sehr<br />
viel Extrakt, Säure und Süße beide sehr<br />
präsent, schönes Spiel, Zitrus und Honig<br />
im Wechsel, sehr lang. Lagern!<br />
www.wegeler.com<br />
€ 32,–<br />
•<br />
2017 Geisenheim Rothenberg<br />
Riesling Beerenauslese<br />
Weingüter Wegeler Gutshaus Oestrich<br />
Rheingau<br />
Sehr nuancierte Botrytis, Ananas, Kirsche,<br />
Rosmarin und Apfel. Cremig, sehr<br />
viskos, dabei aber auch fein und pur, dezent<br />
stoffig, kultivierte und fast zurückhaltende<br />
Säure, im Abgang wieder ein<br />
Aromenfeuerwerk wie schon im Duft.<br />
Aus einem Guss.<br />
www.wegeler.com<br />
€ 88,–<br />
•<br />
2017 Geisenheim Rothenberg<br />
Riesling Trockenbeerenauslese<br />
Weingüter Wegeler Gutshaus Oestrich<br />
Rheingau<br />
Im Duft zunächst tresterig, dann Apfel<br />
und Birne. Eine gigantische Süße am Gaumen,<br />
sehr wuchtig, hintergründige Säure,<br />
in Dichte und Konzentration absolut außergewöhnlich,<br />
fast etwas massiv in seiner<br />
Kraft, Trockenfrüchte im Abklang.<br />
www.wegeler.com, € 310,–<br />
•<br />
2013 »Stückfass« Winkel Hasensprung<br />
Riesling Landwein trocken<br />
Goziewski, Rheingau<br />
Im einladenden Duft getrocknete Aprikose,<br />
Granny Smith, Quitte, Vanilleschote<br />
und auch Holz, etwas Feuerstein. Am<br />
Gaumen dicht und eng auf hohem energetischem<br />
Status vorgehend, die Säure<br />
ist straff und präsent, viel Frische und Mineralität,<br />
hallt lange nach.<br />
www.joernwein.de, € 29,90<br />
•<br />
2017 Kiedrich Turmberg<br />
Riesling Auslese<br />
Weingut Robert Weil , Rheingau<br />
Reichhaltige, frische Nase, exotische<br />
Frucht, aber vor allem Trockenobst, Aprikose,<br />
Mirabelle, Rosine, dazu eine sehr pikante<br />
Würze, Melisse. Am Gaumen perfektes<br />
Spiel zwischen Säure und Süße,<br />
extrem aromatisch, delikat fließende<br />
Struktur, viel Druck, sehr elegant.<br />
Tolles Potenzial.<br />
www.weingut-robert-weil.com<br />
€ 41,90<br />
•<br />
2017 Kiedrich Gräfenberg Riesling<br />
Auslese, Weingut Robert Weil<br />
Rheingau<br />
Lebendig-frische Nase mit Druck, kandierter<br />
Frucht, aber auch ein feiner Zitrusnerv.<br />
Ein paar Röstaromen, Mandel,<br />
unterlegt mit viel Würze. Am Gaumen<br />
Struktur, Druck und große aromatische<br />
Vielfalt, Säure und Süße im Spiel, toller<br />
Extrakt, ausgewogen, lang und elegant.<br />
www.weingut-robert-weil.com<br />
€ 41,90<br />
•<br />
2017 Kiedrich Turmberg Riesling<br />
Beerenauslese, Weingut Robert Weil<br />
Rheingau<br />
Hefenoten, Rosine, ein klein wenig Bienenwachs,<br />
Blütenhonig, rotbeerige Aromen.<br />
Am Gaumen fein ziseliert, Süße und<br />
Säure komplett ineinander gewoben, alles<br />
aus einem Guss, im Übergang zum<br />
Abklang stoffig, nobel und delikat.<br />
www.weingut-robert-weil.com<br />
€ 160,–<br />
•<br />
2016 Oestrich Doosberg<br />
Riesling GG<br />
Weingut Peter Jakob Kühn<br />
Rheingau<br />
Auffälliges Duftbild mit Apfel, Cidre,<br />
Pfeffer und Wermutkraut, am Gaumen<br />
selbstbewusst und unkonventionell, athletischer<br />
Körper mit guter Muskulatur,<br />
zielstrebige Säure, dicht und eng verwoben,<br />
unkonventionell und aus einem<br />
Guss, großes Potenzial.<br />
www.weingutpjkuehn.de<br />
€ 44,–<br />
•<br />
2017 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
Riesling Spätlese trocken<br />
Weingut Dr. Corvers-Kauter, Rheingau<br />
Kräuterwürzig, Wermut, Feuerstein, am<br />
Gaumen straff, sehnig, dicht, packend,<br />
kompromisslos, eine Spur Phenole, mit<br />
Zug und Spannung, positiv grüne Anteile,<br />
viel Stoff, hat Drive und eine enorm animierende<br />
Art. Und verspricht Zukunft.<br />
www.corvers-kauter.de, € 31,–<br />
•<br />
2015 Lorch Schlossberg Pinot Noir<br />
trocken, Weingut Chat Sauvage<br />
Rheingau<br />
Ein Duftfeuerwerk: pfeffrig-schieferwürzig,<br />
Cassis, Petrol. Am Gaumen extrem<br />
dicht mit feinkörnigem Stoff besetzt, süß<br />
in der Frucht, gebündelt im Körper, mit<br />
einer Säure, die fast unmerklich bleibt<br />
und dennoch Struktur gibt. Zuletzt dann<br />
noch cremig. Groß!<br />
www.chat-sauvage.de<br />
€ 65,–<br />
•<br />
2015 »Rouge de Schulz Nr.1«<br />
Pinot Noir trocken<br />
Weingut Chat Sauvage, Rheingau<br />
Brombeere, Cassis, dunkle Himbeere, am<br />
Gaumen mit einer immensen Extraktdichte,<br />
die in diesem reichen, fast öligen<br />
Fotos: beigestellt<br />
242<br />
falstaff dez–feb 2019
Fruchtelixier jedoch komplett schwerelos<br />
aufgehoben wirkt. Feiner Säurefaden,<br />
mineralische Noten, dezenter Holzeinsatz.<br />
Enormes Potenzial.<br />
www.chat-sauvage.de, € 150,–<br />
•<br />
2017 Rüdesheim Berg Schlossberg<br />
Riesling trocken<br />
Weingut Georg Breuer, Rheingau<br />
Sehr still, Lindenblüte, Pfirsich, seidig<br />
und mild, straff und dabei kultiviert, die<br />
hohe Dichte ist komplett in Feinheit aufgelöst,<br />
im Abgang baut sich dann mehr<br />
und mehr die taktile Mineralität auf. Subtil,<br />
fest, lang.<br />
www.georg-breuer.com<br />
€ 58,–<br />
•<br />
2016 «Rothe Bach» Blaufränkisch<br />
trocken, Weingut St. Antony<br />
Rheinhessen<br />
Würzig: Lakritze und Veilchen, dezentes<br />
Holz, Eisen, dunkle Schokolade. Am Gaumen<br />
mit sehr fest zupackendem Tannin,<br />
noble Adstringenz mit einer Spur positiver<br />
Grüntöne. Hintergründig viel Saft und<br />
Feinnervigkeit. Straff wie ein hochwertiger<br />
Burgunder.<br />
www.st-antony.de<br />
€ 42,–<br />
•<br />
2017 Nierstein Pettenthal Riesling<br />
GG, Weingut Kühling Gillot<br />
Rheinhessen<br />
In der Nase Schiefer und Feuerstein, Mineralik<br />
pur, dazu Minze und Kräuter, sehr<br />
vielschichtig, etwas Rauch. Am Gaumen<br />
Kräuter, phenolisch, den Mund auskleidend<br />
mit feiner Frucht und Schiefernoten,<br />
toller Extrakt, geschliffene Säure,<br />
ein Gigant, dazu hat er noch Charme.<br />
www.kuehling-gillot.de, € 48,–<br />
•<br />
2016 Ingelheim Pares<br />
Spätburgunder GG<br />
Weingut J. Neus, Rheinhessen<br />
Eine Pinot-beerige Frucht wie unter dem<br />
Vergrößerungsglas, Assampfeffer, Kardamom,<br />
am Gaumen ein fester, lange anhaltender<br />
Strukturteil, mehliges Tannin,<br />
lebendige Säure. Alles sehr dicht, aber<br />
dennoch nicht forciert wirkend. Hat Tiefe,<br />
Länge, Mineralität. Groß.<br />
www.weingut-neus.de<br />
€ 36,90<br />
•<br />
2016 Neipperg Schlossberg<br />
Spätburgunder GG<br />
Weingut Graf Neipperg<br />
Württemberg<br />
Aromen von Rauch, Sandelholz und Eichenlaub<br />
umgeben die erst erwachende<br />
Kirschfrucht. Am Gaumen ist die leichte<br />
Könnerhand spürbar: absolute Ausgewogenheit,<br />
aromatische Reinheit, feinste<br />
Tannine. Nein, nicht Kraft, sondern Eleganz<br />
gibt den Ton an.<br />
www.graf-neipperg.de<br />
€ 30,–<br />
•<br />
2016 Lämmler Fellbach<br />
Spätburgunder GG<br />
Weingut Gerhard Aldinger<br />
Württemberg<br />
Vielversprechende Reduktion benebelt<br />
noch die Nase. Am Gaumen kommt frische,<br />
pfeffrige, wunderbar intensive rote<br />
Johannisbeerfrucht zum Vorschein. Ein<br />
festes, feines Tanningewebe knistert geradezu.<br />
Voller Struktur, Festigkeit und<br />
schlanker Frische.<br />
www.weingut-aldinger.de<br />
€ 42,–<br />
•<br />
2016 Chardonnay Reserve trocken<br />
Weingut Albrecht Schwegler<br />
Württemberg<br />
Buttrig und sehr würzig, kräftiges Holz.<br />
Am Gaumen körperreich, aber auch<br />
dicht mit Stoff gefüllt, reife Säure, enormer<br />
Druck, O-Ton eines Verkosters: »Das<br />
ist ein Tier.« Kein Understatement, aber<br />
viel Noblesse. Ein Corton-Charlemagne<br />
aus dem Remstal.<br />
www.albrecht-schwegler.de<br />
auf Anfrage<br />
•<br />
2016 Stetten Mönchberg Berge<br />
Lemberger GG<br />
Weingut Karl Haidle<br />
Württemberg<br />
Duft nach Blaubeere, Blutorange,<br />
Schwarzkirsche und Holznoten. Saftig<br />
und fruchtbetont am Gaumen, guter<br />
Extrakt, betont trocken mit selbstbewusster<br />
Säure und einer wohlgeformten<br />
Statur, das hochwertige Tannin pelzt<br />
noch, fordernd mit viel Zug, enormes<br />
Reifepotenzial.<br />
www.weingut-karl-haidle.de<br />
€ 45,–<br />
Tasting-Info<br />
Alle Infos und die<br />
Bewertungen aus dem<br />
neuen Weinguide unter<br />
falstaff.com/wgde19<br />
NEU! Weinkeller Einrichtung FUMO<br />
Weinregal-Systeme<br />
ZiegelElement Gewölbekeller und Weinkeller Einrichtung<br />
Weinkellerbau<br />
Weinlounge proWIN Akademie<br />
Barriquekeller<br />
Barriquekeller Weingut Ziereisen<br />
Neuschwander GmbH Gewölbe · Weinkellerbau · Weinregale<br />
74336 Brackenheim I Telefon 07135.961090<br />
www.neuschwander.de
Beste Weine<br />
aus besten Lagen<br />
Die vielseitigen Lagen der deutschen<br />
Weinbauregionen bieten hervorragenden<br />
Untergrund für den Anbau grandioser<br />
Weine mit regionalem Charakter.<br />
Bereits seit über zweitausend<br />
Jahren wird in <strong>Deutschland</strong><br />
Wein angebaut. Getrunken<br />
wurde er schon<br />
vorher, als noch die Kelten auf dem<br />
Gebiet heimisch waren. An den<br />
Ufern von Mosel, Rhein und Neckar<br />
befinden sich die ältesten Weinberge<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Auch heute sind diese<br />
lang gestreckten Täler und ihre Nebenläufe<br />
die klassischen Anbaugebiete.<br />
Sie gehören aufgrund ihrer<br />
Lage zu den nördlichsten der Welt,<br />
zwischen dem feuchtwarmen Golfstromklima<br />
im Westen und dem trockenen<br />
Kontinentalklima im Osten.<br />
Die dortigen Böden sind sehr unterschiedlich<br />
und bestehen aus Fels,<br />
Löss, Muschelkalk, Schiefer, Porphyr,<br />
Basalt, Vulkangestein und<br />
Buntsandstein. Das Besondere am<br />
deutschen Wein ist seine Leichtigkeit,<br />
Fruchtigkeit und Spritzigkeit.<br />
Dank der nicht zu stark ausgeprägten<br />
Sommerhitze sowie der langen<br />
Vegetationszeit entstehen filigrane<br />
Weine mit einem angenehmen Alkoholgehalt.<br />
Die gute Ausgewogenheit<br />
von Süße und Säure tut ihr Übriges.<br />
Offiziell sind über 140 Rebsorten<br />
zugelassen, wirklich bedeutend für<br />
den Markt ist aber nur etwa ein<br />
Dutzend davon. Die häufigste Sorte<br />
in <strong>Deutschland</strong> ist nach wie vor der<br />
Riesling, zu den Aufsteigern zählen<br />
die roten Neuzüchtungen wie Regent,<br />
St. Laurent und Dornfelder.<br />
Die führenden Burgundersorten<br />
sind Weißer Burgunder, Spätburgunder,<br />
Chardonnay, Auxerrois<br />
sowie Grauer Burgunder. Hinzu<br />
kommen noch die neuen Sorten<br />
aus Frankreich, nämlich Cabernet<br />
Franc, Cabernet Sauvignon, Sauvignon<br />
Blanc und Merlot.<br />
WEINGUT EISELE<br />
AUS LIEBE ZUR NATUR<br />
Der Wein ist ein Kunstwerk der<br />
Natur! Der Muschelkalkboden, das<br />
Neckartalklima und die Lage gestalten<br />
den Geschmack der Traube.<br />
Mit Hingabe, Geduld und viel Handarbeit<br />
geerntet und durch unsere<br />
persönliche Handschrift im Keller<br />
machen wir ihn zu einem »Eisele«.<br />
Nach dem Motto »Mit und nicht<br />
gegen die Natur« bewirtschaften<br />
wir rund 10 Hektar Rebfläche. Die<br />
Natur macht es uns nicht immer<br />
leicht, doch mit Ehrgeiz und Leidenschaft<br />
bringen wir das Maximum an<br />
Geschmack in die Flasche. Wir<br />
bewirtschaften unsere Weinberge<br />
als Ökosystem im Kreislauf. Wie<br />
im gesamten Biolandbau verzichten<br />
wir auf den Einsatz von chemischsynthetischen<br />
Düngern und Pesti <br />
ziden. Ab dem Jahrgang <strong>2018</strong><br />
tragen auch unsere Flaschen das<br />
BIOLAND-Siegel.<br />
WEINGUT EISELE<br />
Steinbeisweg 1<br />
74394 Hessigheim<br />
T: +49 7143 272399<br />
info@weingut-eisele.de<br />
www.weingut-eisele.de<br />
Fotos: beigestellt, Shutterstock<br />
244<br />
falstaff dez–feb 2019
TOP-WINZER / promotion<br />
Die Geschwister<br />
Christiane Lambrich-Henrich<br />
und Matthias Lambrich.<br />
WEINGUT GOSWIN LAMBRICH<br />
WEINBAU IM EINKLANG<br />
MIT DER NATUR<br />
Das Weingut Goswin Lambrich besteht<br />
mittlerweile in der dritten Generation.<br />
Die Geschwister Christiane<br />
und Matthias bewirtschaften insgesamt<br />
16 Hektar in den Steil lagen<br />
des Mittelrheintals. Auf den Schieferverwitterungsböden<br />
werden<br />
hauptsächlich Rieslingreben angebaut.<br />
Weitere Sorten sind Spätburgunder,<br />
Weißer Burgunder, Gewürztraminer<br />
und Sauvignon Blanc. Der<br />
Weinbau im Einklang mit der Natur<br />
sollte selbstverständlich sein. Diese<br />
Philosophie haben sie sich zu eigen<br />
gemacht und setzen sie in ihrer täglichen<br />
Arbeit um. Die größte Motivation<br />
ist ihre Liebe zur Heimat.<br />
Mit der Bewirtschaftung der Steillage<br />
leisten sie ihren Beitrag zum<br />
Erhalt der einmaligen Kulturlandschaft<br />
des Mittelrheintals.<br />
WEINGUT GOSWIN LAMBRICH<br />
Auf der Kripp 3<br />
55430 Oberwesel-Dellhofen<br />
T: +49 6744 8066<br />
info@weingut-lambrich.de<br />
www.weingut-lambrich.de<br />
ILSFELD<br />
NATURNAH –<br />
NACHHALTIG – GOLTER<br />
Reinhard und Christoph Golter<br />
sind Winzer, Landwirte und Jäger<br />
zugleich, weshalb naturnahes und<br />
nachhaltiges Arbeiten für sie an<br />
erster Stelle steht. Dicht gefolgt<br />
von dem Bestreben, die Qualität<br />
ihrer Weine stets zu verbessern.<br />
GOLTER – WEINGUT IM KLEE<br />
Klee 1, 74360 Ilsfeld<br />
T: +49 7062 978940<br />
www.weingut-golter.de<br />
RHEINTERRASSENHOF<br />
300 JAHRE<br />
WEINTRADITION<br />
Unsere Philosophie ist es, Weine im<br />
Einklang mit der Natur zu erzeugen.<br />
Weine des Rheinterrassenhofs sind<br />
glyphosatfrei, vegan und reifen in<br />
den vom Terroir geprägten Hügeln<br />
rund um Guntersblum. Sie sind so<br />
vielfältig wie Ihre Genießer.<br />
WEINGUT RHEINTERRASSENHOF<br />
Eimsheimer Straße 54, 67583 Guntersblum;<br />
T: +49 6249 670547<br />
www.rheinterrassenhof.de<br />
HIESTAND<br />
GUTE TRAUBEN – GUTE<br />
WEINE<br />
Für Gunther Hiestand ist der respektvolle<br />
Umgang mit der Schöpfung<br />
und der Erhalt der natürlichen<br />
Bodenfruchtbarkeit die Grundlage<br />
zur Produktion gesunder Trauben.<br />
Hiestands Weine nehmen sich Zeit,<br />
um dann einen eigenständigen Stil<br />
vollständig zur Geltung zu bringen.<br />
HIESTAND<br />
Nordhöfer Straße 19<br />
67583 Guntersblum<br />
www.hiestand-weingut.de<br />
WEINGUT ANDRES<br />
FEINE TROPFEN AUS<br />
DEIDESHEIM<br />
Naturbelassenes Arbeiten sowie<br />
ein absoluter Fokus auf Qualität<br />
stehen bei den Brüdern Michael und<br />
Thomas im Vordergrund. Sei es bei<br />
den Gutsweinen oder den Lagenweinen,<br />
die sich durch ihre Mineralität<br />
von den verschiedenen Böden<br />
der Mittelhaardt auszeichnen.<br />
WEINGUT ANDRES<br />
Weinstraße 6, 67146 Deidesheim<br />
T: +49 6326 7708<br />
www.andres-deidesheim.de<br />
WEINGUT HANS WIRSCHING<br />
TROCKENE SILVANER,<br />
RIESLINGE UND<br />
SCHEUREBEN<br />
Das familiengeführte Weingut Hans<br />
Wirsching aus Franken zählt zu den<br />
großen und renommierten VDP-Gütern<br />
<strong>Deutschland</strong>s. Dr. Heinrich<br />
Wirsching wurde 2015 vom <strong>Falstaff</strong><br />
für sein Lebenswerk ausgezeichnet.<br />
WEINGUT HANS WIRSCHING<br />
Ludwigstraße 16, 97346 Iphofen<br />
T: +49 9323 87330<br />
info@wirsching.de, www.wirschingde,<br />
www.wirsching-shop.de<br />
WEINHAUS ADELSECK<br />
QUALITÄT UND<br />
TRADITION<br />
Moderne, elegante Ausstattung –<br />
neue Sortimentsstruktur in Anlehnung<br />
an die Qualitätspyramide des<br />
VDP, einige der besten Rieslingweine<br />
der Welt (Best of Riesling) und weitere<br />
Spitzenweine mit erstklassigem<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
WEINHAUS CARL ADELSECK<br />
Saarstraße 41<br />
55424 Münster-Sarmsheim<br />
T: +49 6721 97440<br />
www.adelseck.de<br />
dez–feb 2019 falstaff 245
promotion / TOP-WINZER<br />
Die Winzer: Edgar<br />
und Jochen Eißele.<br />
KERNEN<br />
FAMILIENBETRIEB<br />
MIT TRADITION<br />
VDP-WEINGUT AUGUST ESER<br />
BARON UND BARONIN<br />
DER EINZELLAGE<br />
WEINGUT HERBERT ENGIST<br />
300 JAHRE<br />
WEINTRADITION<br />
WEINGUT WEGNER<br />
RUHE – REIFE –<br />
AUSSPANN(EN)<br />
Da die Weine ihre Herkunft zeigen<br />
sollen, pflegt Familie Eißele jede<br />
Rebsorte anders und ihrem Standort<br />
gemäß. Im Keller entstehen mit<br />
schonenden Verfahren herzhafte<br />
Weine – wie gemacht dafür, in großen<br />
Schlucken genossen zu werden.<br />
WEINGUT EISSELE<br />
Grundäcker 10, 71394 Kernen i. R.<br />
T: +49 7151 42163<br />
www.eissele-weingut.de<br />
Dodo und Désirée zu Knyphausen<br />
führen den Qualitätsbetrieb in<br />
zehnter Generation. Ihre Rheingau-<br />
Rieslinge sollte man kennen, denn<br />
die finessenreichen und aroma tischen<br />
Charaktere stammen aus<br />
17 klassifizierten Einzellagen.<br />
WEINGUT AUGUST ESER<br />
Friedensplatz 19<br />
65375 Oestrich-Winkel<br />
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Burgunder in Perfektion von<br />
Achkarrens Toplage, dem<br />
Achkarrer Schlossberg …<br />
WEINGUT HERBERT ENGIST<br />
Leckere Weine und<br />
Traumferienwohnungen!<br />
Winzerweg 6<br />
79235 Vogtsberg-Achkarren<br />
T: +49 7662 373<br />
www.weingut-engist.de<br />
Gönnen Sie sich Luxus: langlebig,<br />
gereift, genügend Zeit zu ruhen, sich<br />
zu sammeln. Was für uns Menschen<br />
angenehm ist, tut auch dem Wein<br />
gut. Passend zur kuscheligen<br />
Winterzeit: elegant gereifte<br />
Rotweine von Joachim Wegner.<br />
WEINGUT WEGNER<br />
67098 Bad Dürkheim<br />
www.weingut-wegner.de<br />
info@weingut-wegner.de<br />
WINZERHOF STAHL<br />
WEINE MIT<br />
LEIDENSCHAFT<br />
GRÜNSTADT-ASSELHEIM<br />
WEINGUT NEHB<br />
ZWISCHEN HIMMEL<br />
& HÖLLE<br />
In der Pfalz, an der Deutschen<br />
Weinstraße, liegt das Weingut Nehb.<br />
Direkt am Fuß der beiden Gemarkungen<br />
Goldberg und Höllenberg.<br />
Wenn Himmel und Hölle aufeinandertreffen,<br />
entstehen natürlich<br />
auch ganz besondere Weine.<br />
Wenn Himmel und Hölle<br />
mitmischen, entstehen<br />
ganz besondere Weine.<br />
»Klasse statt Masse« – da ist sich<br />
die Winzerfamilie einig. Deshalb<br />
setzt Chef Sascha Nehb auf mengenreduzierten<br />
und umweltfreundlichen<br />
Anbau, Handlese und schonende<br />
Kellertechnik mit temperaturkontrollierter<br />
Gärführung. Viele Weine<br />
reifen auch in Barriquefässern.<br />
Mit viel Herzblut und Know-how<br />
entstehen so himmlisch frische<br />
Weine mit höllisch guten Aromen.<br />
WEINGUT NEHB<br />
Im Auweg 44<br />
67269 Grünstadt-Asselheim<br />
T: +49 6359 6437<br />
info@weingut-nehb.de<br />
www.weingut-nehb.de<br />
Christian Stahl ist Winzer durch<br />
Zufall, aber mit Leidenschaft. Nach<br />
seiner Winzerlehre machte er die<br />
ersten Gehversuche im elterlichen<br />
Zwei-Hektar-Weinberg. Und das mit<br />
Erfolg. In sieben Jahren wuchs der<br />
Betrieb von zwei auf stolze 20 Hektar.<br />
Am Winzerhof Stahl entstehen<br />
Weine mit Handschrift. Mit klarer<br />
Aromatik, angenehmer Mineralität<br />
und Salzigkeit, unverkennbar und<br />
rein. Müller-Thurgau, Silvaner und<br />
Sauvignon Blanc findet man genauso<br />
wie Riesling im Portfolio. Winzer<br />
Christian Stahl folgt nicht jedem<br />
Trend, sondern nur seinem eigenen<br />
Geschmack und seiner Idee. Sein<br />
Credo: Wein ist nicht nur ein Kulturgut.<br />
Er muss auch Freude machen.<br />
WINZERHOF STAHL<br />
Lange Dorfstraße 21<br />
97215 Auernhofen<br />
T: +49 9848 96896<br />
www.winzerhof-stahl.de<br />
mail@winzerhof-stahl.de<br />
Fotos: beigestellt, Shutterstock<br />
246<br />
falstaff dez–feb 2019
TOP-WINZER / promotion<br />
GUTEDEL 2.0<br />
MIT VIEL MUT<br />
UND POTENZIAL<br />
Gutedel aus Baden hat einen ähnlich<br />
guten Ruf wie Tomaten aus Holland.<br />
Da kommt es gerade richtig, dass<br />
Yvonne Kessler und Martin Männer<br />
vom Weingut Blankenhorn wahre<br />
Fanatiker dieser Rebsorte sind.<br />
Seit Mitte 2014 führen der Quereinsteiger<br />
und die Önologin das mehr<br />
als 250 Jahre lang etablierte Traditionsweingut<br />
im Dreiländerdreieck<br />
<strong>Deutschland</strong>-Frankreich-Schweiz.<br />
Gutedel – typisch für das Markgräflerland<br />
– haben sie auf hohes<br />
Niveau gerückt und zeigen mit<br />
ihren Chasselas-Weinen Courage<br />
und Le Clocher eindrucksvoll das<br />
große Potenzial der Rebsorte.<br />
Darüber hinaus baut das Weingut<br />
Chardonnay, Spätburgunder, Cabernet<br />
Sauvignon und Merlot aus.<br />
WEINGUT<br />
FRITZ BLANKENHORN KG<br />
Martin Männer<br />
Basler Straße 2, 79418 Schielingen<br />
T: +49 7635 82000<br />
www.weingut-blankenhorn.de<br />
WEINGUT ROTH<br />
DAS BESTE AUS<br />
DER NATUR<br />
Am Fuße des Schwanenbergs<br />
liegen die Weinberge von Familie<br />
Roth. Das Streben nach höchster<br />
Qualität und authentischen Weinen<br />
steht für uns an erster Stelle.<br />
WEINGUT ROTH<br />
Büttnergasse 11<br />
97355 Wiesenbronn<br />
T: +49 9325 902004<br />
www.weingut-roth.de<br />
WEINGUT NIKOLAUS KÖWERICH<br />
ERLESENES<br />
VON DER MOSEL<br />
Seit der Antike werden an der Mosel<br />
Reben kultiviert, seit 1465 Riesling.<br />
Blauer Devonschiefer macht ihn<br />
einzigartig. »Der Wein erfreue des<br />
Menschen Herz.« (Psalm 104,15) –<br />
»Darum geht es«, sagt Weinbau-<br />
Ingenieur Nick Köwerich.<br />
WEINGUT NIKOLAUS KÖWERICH<br />
Maximinstraße 11, 54340 Leiwen<br />
T: +49 6507 4282<br />
www.weingutkoewerich.de<br />
Heiß auf Kaffee?<br />
Cremiger Milchschaum aus kalter oder warmer Milch!<br />
Der innovative Wirbelmechanismus des<br />
Milchaufschäumers ANTONIO sorgt für eine<br />
feste Schaum-Konsistenz.<br />
Ein echter Kaffeegenuss für Zuhause.<br />
• Behälter aus mundgeblasenem,<br />
hitzebeständigem Borosilikatglas,<br />
auch für die Mikrowelle geeignet<br />
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Milchaufschäumer<br />
ANTONIO<br />
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lohnt sich!<br />
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CAFFÈ CON YOGHURT<br />
Rezepte unter: www.gefu.com/rezepte
tasting / RIOJA-TROPHY<br />
Die Rioja umfasst drei<br />
Untergebiete: Rioja Alta,<br />
Rioja Baja und Rioja Alavesa.<br />
Fotos: shutterstock, beigestellt<br />
248<br />
falstaff dez–feb 2019
ZEITLOS<br />
ELEGANT<br />
Die Weine aus der Rioja gelten nicht nur<br />
unter Kennern als sicherer Wert.<br />
Kaum irgendwo auf der Welt findet man so<br />
viel Komplexität, Balance und Harmonie<br />
für so kleines Geld. Die größten Weine der<br />
Region sind weder traditionell,<br />
noch betont modern, sondern<br />
von zeitloser Eleganz.<br />
TEXT DOMINIK VOMBACH NOTIZEN BENJAMIN HERZOG, DOMINIK VOMBACH<br />
PLATZ<br />
BODEGA TORRE DE OÑA<br />
Martelo Reserva 2014<br />
Als im Bordeaux des späten 19.<br />
Jahrhunderts die Reblaus und<br />
der Mehltau wüteten, flohen<br />
einige Weinproduzenten über<br />
die Pyrenäen und brachten<br />
ihre Methoden in die Region Rioja. Ein<br />
Glücksfall und ein sehr entscheidender<br />
Moment für die Region im Nordosten Spaniens.<br />
Bis heute prägt die Reifung im traditionellen<br />
Barriquefass die Weine aus der<br />
Rioja und verhilft ihnen zu einem einzigartigen<br />
Geschmacksprofil – egal, ob moderne<br />
oder klassische Interpretationen.<br />
In kaum einer anderen Weinregion auf<br />
unserem Planeten hat man den Umgang mit<br />
dem Barrique derart perfektioniert wie hier.<br />
Man kann getrost soweit gehen und den<br />
Ausbau im Holz zum Terroirausdruck der<br />
spanischen Paraderegion zählen. Denn<br />
schließlich prägen nicht nur der Boden und<br />
das Klima den Wein, sondern vor allem der<br />
Mensch. Es ist der Winzer, der mit seinen<br />
Entscheidungen im Weinberg und im Keller<br />
den Geschmack eines Weines maßgeblich<br />
beeinflusst. Der Umgang mit dem Barriquefass<br />
zählt in der Rioja zu den zentralen<br />
Kompetenzen eines Weinmachers, einige<br />
Bodegas produzieren ihre Fässer dann auch<br />
gleich selbst. Wie hoch die Weinqualität der<br />
riojanischen Gewächse ist, zeigte die erste<br />
<strong>Falstaff</strong> Rioja Trophy eindrücklich auf. Verkostet<br />
wurden Weine, die von Weinhändlern<br />
eingereicht wurden. An der Spitze stehen<br />
drei Bodegas, die sich seit jeher durch<br />
höchste Qualität auszeichnen: Torre de<br />
Oña aus Laguardia in der Rioja Alavesa,<br />
Muga aus Haro in La Rioja und Lopez de<br />
Heredia, ebenfalls aus Haro. Alle drei<br />
bestechen mit Weinen, die es schaffen, die<br />
alten Traditionen sowie modernen Strömungen<br />
in der Region zu vereinen. Diese<br />
Weine gehören zu den zeitlosen Klassikern.<br />
Die klassischen Rebsorten der Region, –<br />
Tempranillo, Garnacha, Mazuelo und Graciano<br />
– bringen zwar viel Kraft und Struktur in<br />
die Weine. Doch das alleine reicht nicht für<br />
einen großen Wein. Harmonie erreicht in Rioja<br />
nur, wer seinen Weinen ihre Zeit lässt.<br />
Dann aber erreicht man einen Zustand der<br />
Perfektion, in dem nichts heraussticht und<br />
nichts zu kurz kommt. Die ersten drei Plätze<br />
der <strong>Falstaff</strong> Rioja Trophy sprechen für sich.<br />
dez–feb 2019 falstaff 249
tasting / RIOJA-TROPHY<br />
LEGENDE<br />
Weißwein, trocken<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
95<br />
•<br />
Martelo Reserva 2014 TE/GN<br />
Bodega Torre de Oña<br />
Paganos<br />
14,5 Vol.-%. Intensive, einnehmende Aromatik<br />
von roten Früchten wie Kirsche,<br />
Pflaume und Himbeere, dazu Noten von<br />
Vanille, Süssholz und Eisen – ein überaus<br />
komplexer Wein, der immer neue Facetten<br />
offenbart. Am Gaumen mundfüllend<br />
aber in keinster Weise süß oder anstrengend.<br />
Präsentes, perfekt reifes Tannin.<br />
Grosser Rioja zwischen Tradition und<br />
Moderne, der viele Jahre reifen kann.<br />
www.torredeona.com<br />
€ 42,70<br />
•<br />
Torre Muga 2014 TE/CR/GC<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
14,5 Vol.-%. Tiefdunkle Beerenfrucht, Kaffee,<br />
Lorbeer, Zigarrenasche und<br />
eine Idee frisches Rindfleisch. Überaus<br />
spannend und komplex. Am Gaumen<br />
kraftvoll und von robuster Struktur,<br />
dennoch in keinster Weise unelegant.<br />
Langanhaltend auf Röstaromen.<br />
www.vinopolis.de, € 75,–<br />
94<br />
•<br />
Viña Bosconia Tinto 2005<br />
Bodegas López de Heredia Viña<br />
Tondonia, Haro<br />
13 Vol.-%, NK. Eher verschlossen, nicht<br />
auf den ersten Moment attraktiv, ein<br />
Wein, der Zeit braucht. Pflaumen und<br />
Beeren sind auszumachen sowie kühler<br />
Rauch. Am Gaumen sehr elegant mit<br />
perfekt ausgereiftem Tannin und wunderbarer<br />
Würze. Mit gutem Recht<br />
einer der großen Klassiker.<br />
www.vinos.de, € 24,90<br />
•<br />
Prado Enea Gran Reserva 2010<br />
TE/CR/GN/GC<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
14 Vol.-%. Eingekochte und getrocknete<br />
dunkle und rote Beeren in der Nase,<br />
dazu Dörrpflaume und feine Röstnoten.<br />
Am Gaumen vollmundig, kräftig, mit<br />
viel Extraktfülle und feinen Tanninen<br />
ausgestattet. Wunderbare, längeverleihende<br />
Säure.<br />
www.wein.de<br />
€ 50,–<br />
93<br />
•<br />
Selección Especial Cooperation<br />
Wine Cune 2014 TE/CR/GN/GC<br />
Cune, Haro<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkle Nase mit Schokolade,<br />
Lakritze, dunklen Beeren und feinen,<br />
rauchigen Aromen. Am Gaumen<br />
ausbalanciert, komplex und vollmundig,<br />
PLATZ<br />
BODEGAS MUGA<br />
Torre Muga 2014<br />
mit langem Abgang.<br />
www.decantare.com<br />
€ 12,–<br />
•<br />
Viña Arana Reserva 2009<br />
La Rioja Alta, S.A., Haro<br />
13,5 Vol.-%, NK. Klassische, reife Rioja-<br />
Aromatik mit balsamischen Beerennoten,<br />
süßen Gewürzen und Weihrauch,<br />
dezent jodig. Am Gaumen zeigt der<br />
Wein eine perfekt reife Struktur mit<br />
schön integriertem Tannin und guter<br />
Länge. Jetzt perfekt zu trinken.<br />
www.vinos.de, € 17,95<br />
•<br />
Viña Ardanza Reserva 2009 TE/GN<br />
La Rioja Alta, S.A., Haro<br />
13,5 Vol.-%. Superbe Nase mit Noten von<br />
Cassis, Holunderbeere, Tabak und Schokolade,<br />
außerdem sind würzige Aromen<br />
auszumachen wie die von schwarzem<br />
Pfeffer und Muskat. Am Gaumen kraftvoll,<br />
im Auftakt weich und zum Finale hin<br />
zusehends eleganter. Ein sicherer Wert.<br />
www.riojalta.com, € 29,20<br />
•<br />
Reserva Selección Especial 2012<br />
TE/CR/GN/GC<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
14 Vol.-%. Edles Bukett mit Noten von<br />
Cassis, Leder, Zigarrenkiste und auch<br />
floralen Nuancen. Am Gaumen überaus<br />
kräftig aber nie schwer, sondern saftig<br />
und elegant mit großer Klasse. Im<br />
Abgang grüßt noch einmal die<br />
Cassisfrucht. Gute Länge.<br />
www.vinopolis.de<br />
€ 29,90<br />
•<br />
Gran Reserva 2010 TE/GN/GC<br />
Marqués de Cáceres<br />
Cenicero<br />
14 Vol.-%, NK. Angenehm reife Aromatik<br />
in der Nase, mit Aromen von Beerenkompott,<br />
Cocos, Schokolade und Rumrosinen,<br />
genauso wie ätherisch-würzigen Anklängen.<br />
Wirkt auch am Gaumen äußerst<br />
komplex, besitzt eine elegante, spürbare<br />
Säure, die Tannine sind geschliffen und<br />
der Abgang ist weich und langanhaltend.<br />
www.vinexus.de<br />
€ 36,–<br />
•<br />
Barón de Chirel Reserva 2013<br />
Marqués de Riscal<br />
Elciego<br />
14 Vol.-%. Klassische überaus harmonische<br />
und komplexe Nase mit Noten von<br />
dunkler Kirsche, Pflaume, schwarzen<br />
Beeren, Leder, Kräutern und süßen Gewürzen.<br />
Am Gaumen ebenfalls sehr ausgeglichen<br />
und rund mit spürbarem aber<br />
bereits schön integrierten Tanninen und<br />
harmonischem, langem Nachhall.<br />
www.ludwig-von-kapff.de<br />
€ 49,95<br />
•<br />
Lindes de Remelluri 2013 TE/GN/<br />
GC/MC, Granja Nuestra Señora de<br />
Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />
250<br />
falstaff dez–feb 2019
Ein Wein mit dunkelroter Seele.<br />
Erleben Sie herausragenden<br />
Weingenuss aus Spanien!<br />
Rötlich schimmernde Weinfelder, die<br />
perfekt mit den Pyrenäen am Horizont<br />
harmonieren: Diesen Anblick<br />
kann man nur in La Rioja bewundern.<br />
Die im spanischen Norden gelegene<br />
Provinz zählt zu den bedeutendsten<br />
Weingebieten Europas und ist die<br />
Heimat des gleichnamigen Rotweins<br />
– dem Rioja. Seinen eleganten Charakter<br />
sowie dunkelrote Färbung<br />
verdankt er der Tempranillo-Traube.<br />
Sie verleiht dem trockenen Rotwein<br />
seinen vollmundigen Geschmack mit<br />
fruchtigen Aromen. Noch intensiver<br />
kann man diese übrigens mit einer<br />
stillen Erfrischung wie Gerolsteiner<br />
Naturell genießen.<br />
Tempranillo, Garnacha,<br />
Mazuelo und Graciano<br />
spielen die Hauptrolle in<br />
der Region Rioja.<br />
Remelluri, Labastida<br />
13,5 Vol.-%, NK. Von Waldbeeren geprägtes<br />
Bouquet, dazu eine fein eingebundene<br />
Holzwürze. Wirkt sehr frisch. Am Gaumen<br />
balanciert, geröstete Nüsse, viel Beerenfrucht,<br />
Pflaume und feines Tannin.<br />
www.vinexus.de<br />
Preis: k. A.<br />
92<br />
•<br />
Gran Reserva 2005<br />
Bodegas Faustino, Oion<br />
13,5 Vol.-%, DIAM. Sehr klassische Aromatik<br />
bei der die Frucht eher im Hintergrund<br />
verweilt. Etwas Kaffee ist auszumachen,<br />
Pflaume und Gewürze. Am Gaumen<br />
von mittlerem Gewicht mit guter Länge.<br />
Faustino I aus Spitzenjahr.<br />
www.vinos.de<br />
€ 16,95<br />
•<br />
Viña Arana Reserva 2011 TE/CR<br />
La Rioja Alta, S.A., Haro<br />
13,5 Vol.-%. Auffallend hell in der Farbe.<br />
Feine, rotfruchtige Aromatik mit Nuancen<br />
von Zigarre, Vanille und Zedernholz<br />
Am Gaumen überaus elegant und ein<br />
austariert mit präsenter Frische, reifen<br />
Tanninen und lebendigem Abgang.<br />
www.riojalta.com<br />
€ 25,90<br />
Cune,<br />
•<br />
Gran Reserva 2012 TE/CR/GC<br />
Haro<br />
13,5 Vol.-%, NK. Zunächst etwas<br />
verschlossen, öffnet sich dann hin zu<br />
Pflaumen- und dunklen Beerenaromen,<br />
dazu eine interessante Wildbretaromatik,<br />
samt Kräutersträußchen und Lorbeerblatt.<br />
Am Gaumen sehr präsent aber<br />
elegant ohne an Volumen einzubüßen.<br />
Strammes Tanningerüst, kann noch<br />
lange weiterreifen.<br />
www.vinos.de<br />
€ 27,90<br />
•<br />
Gran Reserva 2009 TE/GN/GC<br />
Granja Nuestra Señora de Remelluri,<br />
Labastida<br />
14,5 Vol.-%. Leicht reduktive Nase mit<br />
würzigem Unterton. Zimt, Pfeffer, Gewürznelken,<br />
dazu Lakritze und<br />
dunkle, gebackene Frucht. Am Gaumen<br />
straffe Struktur, spürbares Tannin, ausgewogener<br />
Eindruck.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 40,–<br />
•<br />
Ganko 2015 CR/GN<br />
Olivier Rivière Vinos, Lardero<br />
13,5 Vol.-%. Zwischen Wärme und Kühle<br />
schwebendes Bouquet mit Noten von<br />
reifer Pflaume, Brombeere und würzigwaldigen<br />
Noten. Am Gaumen äußerst<br />
elegant, saftig, spürbares, aber feines<br />
Tannin. Fleischig-fruchtiger Abgang.<br />
www.wein-kreis.de<br />
Preis: € 29,50<br />
91<br />
•<br />
Reserva 2014<br />
Baron de Ley, Mendavia<br />
13,5 Vol.-%, NK. Dunkle Beerenfrucht<br />
mit Heidelbeer- und Pflaumennoten,<br />
dazu Kaffee, mediterrane Gewürze und<br />
Kräuter. Am Gaumen intensiv und kraftvoll<br />
mit zupackender Struktur und angenehmem,<br />
betont würzigem Finale.<br />
www.vinos.de<br />
€ 11,90<br />
•<br />
BIO Phincas 2014 TE/GN/GC/MC<br />
Bodegas Bhilar, Álava<br />
14,5 Vol.-%, NK. In der Nase viel Minze,<br />
Orange, Zimt und Kakao. Am Gaumen<br />
frisch, saftig. Elegant und ausbalanciert,<br />
mit schöner Frucht ausgestattet und<br />
feinem Tannin.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 18,–<br />
•<br />
Reserva 2014 TE/GN/GC<br />
Marqués de Cáceres<br />
Cenicero<br />
14 Vol.-%, NK. Elegantes und dennoch<br />
kräftiges Bouquet mit Noten von dunklen<br />
Beeren, Lakritze und Kakao, dazu schwarzer<br />
Pfeffer und mineralische Anklänge.<br />
Am Gaumen vollmundig, saftig, geradlinig<br />
und fein geschliffenem Tannin ausgestattet.<br />
Frisch im Abgang.<br />
www.vinexus.de, € 19,80<br />
Das Wasser mit Stern.<br />
Code scannen für weitere<br />
Informationen oder<br />
www.weinplaces.de<br />
dez–feb 2019 falstaff 251
tasting / RIOJA-TROPHY<br />
•<br />
Monte Real Gran Reserva 2010<br />
Bodegas Riojanas<br />
Cenicero<br />
14 Vol.-%, NK. Sehr typische Gran-Reserva-Nase<br />
mit ins Balsamische neigenden<br />
Aromen von Zwetschge und Beeren sowie<br />
Reifenoten wie Kaffee und Tabak.<br />
Am Gaumen nicht etwa schwer, sondern<br />
sehr elegant und angenehm frisch. Gute<br />
Länge. Ein zeitgemäßer Gran Reserve<br />
mit viel Typizität.<br />
www.vinos.de<br />
€ 19,95<br />
•<br />
Gran Reserva 2010 TE/GC<br />
Bodegas Montecillo<br />
Fuenmayor<br />
13,5 Vol.-%. Reife, klassische Rioja-<br />
Aromatik mit Noten von reifer Pflaume,<br />
eingemachten Kirschen, Leder sowie<br />
Nuancen von Kokos. Am Gaumen sehr<br />
rund mit präsentem aber gut eingebundem<br />
Tannin und stimmiger Eleganz.<br />
www.egfra.de<br />
€ 19,99<br />
•<br />
Reserva 2014 TE/GN/CR/GC<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
14 Vol.-%, NK. Präzise, reife Beerenfrucht<br />
mit Nuancen von Zwetschge sowie süßen<br />
Gewürzen wie Vanille und Zimt. Am Gaumen<br />
weich und rund mit präsentem aber<br />
angenehmem Tannin und langem, von<br />
Röstaromen dominiertem Abgang.<br />
www.vinopolis.de<br />
€ 21,–<br />
•<br />
Gran Reserva 2008 TE/CR/GC<br />
Marqués de Riscal<br />
Elciego<br />
14 Vol.-%. Reife Beerenfrucht die bereits<br />
ins Balsamische tendiert, Cassis, Heidelbeere,<br />
dazu äußerst elegante, erdige<br />
und röstartige Anklänge. Am Gaumen<br />
harmonisch dank einer perfekten Balance<br />
aus Geschmeidigkeit und Frische.<br />
Langer Abgang.<br />
www.ludwig-von-kapff.de<br />
€ 34,99<br />
•<br />
Blanco 2017 MC/MA2/GB<br />
Bodegas Muga, Haro<br />
13 Vol.-%. In der Nase Ananas, Mango,<br />
Orange und gelbes Steinobst. Am Gaumen<br />
saftig, schöne Länge,<br />
ausbalanciert.<br />
www.vicampo.de<br />
Preis: k. A.<br />
90<br />
•<br />
Reserva 2010 TE/GC<br />
Bodegas Murua<br />
Elciego<br />
14,5 Vol.-%, NK. Von wohlig wärmenden<br />
Röstnoten getragenes Bouquet mit Cocos,<br />
Schokolade, etwas Wachs und kandierten<br />
roten Beeren. Am Gaumen<br />
PLATZ<br />
BODEGAS LOPÉZ DE HERE-<br />
DIA VIÑA TONDONIA<br />
Viña Bosconia Tinto 2005<br />
samtig, geschliffenes Tannin, schönes<br />
Spiel zwischen Fülle und Eleganz. Langer<br />
Abgang auf dunkler Frucht.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 14,–<br />
•<br />
Edición Limitada 2015<br />
Bodegas Ramón Bilbao, Haro<br />
14 Vol.-%, NK. Würzig-fruchtige Nase<br />
mit Noten von getrockneten dunklen<br />
Beeren und Dörrpflaume. Dazu<br />
ätherisch-würzige Anklänge und<br />
ein Hauch Lakritz. Am Gaumen vollmundig,<br />
fruchtig, mit schöner Säure<br />
ausgetattet, die dem Weine eine angenehme<br />
Länge verleiht.<br />
www.vinexus.de<br />
€ 15,–<br />
•<br />
Tempranillo Don Pascual<br />
Rioja 2015<br />
Bodegas Covila<br />
Lapuebla De Labarca<br />
14,5 Vol.-%, NK. Würzig-fruchtiges<br />
Bouquet mit Aromen von reifer Pflaume,<br />
dunklen Beeren, sowie Schuhcréme<br />
und ein Hauch Lakritze. Am Gaumen<br />
ausgewogen, mit viel Würze, feinem<br />
Tannin und geradliniger Säure. Im<br />
Abgang ätherische Noten.<br />
www.schulerweine.de<br />
€ 15,50<br />
•<br />
Cuvée Especial 2012 MA2/GB<br />
Bodegas Murua<br />
Elciego<br />
14 Vol.-%, NK. Feines, elegantes Bouquet<br />
mit kandierter Ananas, rauchigen Anklängen,<br />
Karamell und gelber Frucht.<br />
Am Gaumen vollmundig, elegante Säure,<br />
viel Honig und aromatische Länge.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 16,90<br />
•<br />
Palador Reserva 2012 TE/GC<br />
Bodegas Valdelana<br />
Elciego<br />
14 Vol.-%, NK. Viel Kirsche in der Nase,<br />
etwas Leder und süße Gewürze. Am Gaumen<br />
kraftvoll, jedoch nicht unelegant<br />
mit ausbalancierter Struktur. Könnte<br />
langanhaltender sein.<br />
www.vinos.de, € 18,95<br />
•<br />
Viña Alberdi 2012<br />
La Rioja Alta, S.A., Haro<br />
13,5 Vol.-%. Frischfruchtige Nase mit<br />
Noten von Himbeere, Kirsche und Erdbeere,<br />
dazu würzige Vanilletöne sowie<br />
ein Hauch frisch gemahlener Kaffee. Am<br />
Gaumen weich, elegant und frisch mit<br />
spürbarem aber gut integriertem Tannin<br />
und angenehmen Röstaromen im Finale.<br />
www.riojalta.com<br />
€ 21,60<br />
•<br />
Gran Reserva 2010 TE/GC<br />
Bodegas Valdemar<br />
Oyón (Alava)<br />
14 Vol.-%, NK. Pflaumenartige, reife Frucht<br />
in der Nase, dazu schön integrierte Eichenholz-<br />
und Röstaromen sowie eine Idee Jod.<br />
Am Gaumen angenehm breit mit Noten<br />
von Unterholz und einer angenehmen Frische<br />
im Finale.<br />
www.belvini.de<br />
€ 21,90<br />
•<br />
Tinto Reserva Familiar 2013 GC/TE<br />
Bodega Izadi<br />
Villabuena de Álava<br />
14 Vol.-%. Süßliche Kirscharomatik mit<br />
Gewürznuancen von Nelken und Muskat.<br />
Am Gaumen sehr elegant und bereits angenehm<br />
zu trinken, besitzt aber genügend<br />
Struktur für eine weitere Kellerreife.<br />
www.vinos.de<br />
€ 24,90<br />
•<br />
BIO Phinca Abejera 2013 TE/GN/GC<br />
Bodegas Bhilar<br />
Álava<br />
14,5 Vol.-%, NK. Intensive Noten von<br />
Minze, Orange und Schokolade in der<br />
Nase, dahinter verbirgt sich die Beerenfrucht.<br />
Am Gaumen zart, ausbalanciert,<br />
sehr aromatisch und mit feinem<br />
Tannin ausgestattet.<br />
www.bodeboca.de<br />
€ 58,–<br />
89<br />
•<br />
Blanco 2017 MC/MA2/GB<br />
Bodega Izadi<br />
Villabuena de Álava<br />
13,5 Vol.-%, NK. Reifes Bukett mit<br />
Noten von Honig, Melone, etwas Limette,<br />
Grapefruit, dazu auch exotische Früchte<br />
und ein Hauch Vanille. Am Gaumen<br />
angenehm cremig mit ausgleichender<br />
Säure. Gute Länge.<br />
www.vinos.de<br />
€ 10,95<br />
•<br />
La Montesa Crianza 2015 GN/TE/CR<br />
Bodegas Palacios Remondo<br />
Alfaro<br />
14 Vol.-%, NK. Prägnantes, präzises<br />
Aroma von süßen Kirschen und hellen<br />
Beeren, dazu kreidige Nuancen. Am<br />
Gaumen von mittlerem Gewicht mit<br />
eher zurückhaltendem aber vorhandenem<br />
Tanningerüst. Ein fruchtiger Rioja<br />
für den frühen Genuss.<br />
www.vinos.de, € 12,95<br />
•<br />
Crianza 2014 TE/GN/GC<br />
Marqués de Cáceres<br />
Cenicero<br />
13,5 Vol.-%, NK. In der Nase reife rote<br />
und dunkle Beeren, dazu Beerenkompott<br />
feine Röstaromatik mit einem Hauch<br />
Vanille und Zigarrenkiste. Am Gaumen<br />
mittelkräftig, mit präsenter, längeverleihender<br />
Säure und roter Frucht,<br />
sowie würzigen Anklängen im Abgang.<br />
Fotos: beigestellt<br />
252<br />
falstaff dez–feb 2019
www.vinos.de<br />
€ 13,80<br />
•<br />
Avior Reserva 2013<br />
Bodegas Sonsierra<br />
San Vicente de la Sonsierra<br />
13,5 Vol.-%, NK. Reife helle und dunkle<br />
Beeren, Milchschokolade, verhältnis-mäßig<br />
dezentes Holz. Am Gaumen<br />
zupackend aber in keinster Weise<br />
schwer. Präsenter aber reifer Gerbstoff,<br />
gute Eleganz und Länge.<br />
www.vinos.de<br />
€ 14,95<br />
•<br />
Reserva 2013 TE/CR/GC<br />
Marqués de Riscal<br />
Elciego<br />
14 Vol.-%. Sehr typische, präzise Aromatik<br />
mit Noten von Pflaumen und Kirsche genauso<br />
wie auch präsenten Kokosund<br />
Vanillearomen vom Fassausbau.<br />
Am Gaumen rund und harmonisch mit<br />
dezenter Bitternote im Abgang.<br />
www.ludwig-von-kapff.de<br />
€ 15,49<br />
•<br />
Valdelana Agnus Crianza 2015 TE/<br />
CR, Bodegas Valdelana<br />
Elciego<br />
14 Vol.-%, NK. Die Holzaromatik ist in diesem<br />
Stadium klar im Vordergrund - insbesondere<br />
Kokos, Vanille und Zedernholz,<br />
dahinter Kirsche, Pflaume und kühle<br />
Kräuter. Am Gaumen sehr rund und<br />
geschliffen mit spürbarem Tannin und<br />
Pfefferwürze im Finale. Gute Länge.<br />
www.vinos.de, € 15,95<br />
•<br />
Tempranillo DOC Rioja Riserva<br />
Valdelamillo 2012<br />
Bodegas Hispano Suizas<br />
El Pontón, Valencia<br />
14 Vol.-%, NK. Dezentes Bouquet mit<br />
Noten von reifer Pflaume, dunklen<br />
Beeren und Kakao, sowie einem Hauch<br />
Karamell. Am Gaumen straff, leicht,<br />
mit spürbarer Säure und leicht<br />
anhaftendem Tannin. Im Abgang<br />
ätherische Anklänge.<br />
www.decantare.com<br />
€ 16,90<br />
•<br />
Reserva 2013 TE/GN/GC<br />
Bodegas Tobia,<br />
Cuzcurrita del Río, Tirón<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkelbeerige, fast<br />
kompottartige Nase mit würzigen<br />
Anklängen, viel Cassis und Brombeere.<br />
Am Gaumen angenehm rund und<br />
geschliffen mit stimmiger Frische im<br />
Finale. Stattliche Länge. Etwas herb.<br />
www.vinos.de, € 17,95<br />
•<br />
BIO Bhilar Blanco 2017 MC/GB<br />
Bodegas Bhilar, Álava<br />
12 Vol.-%, NK. In der Nase viel exotische<br />
Frucht, reifer Apfel, ein Hauch Cocos,<br />
Vanille und Karamell. Am Gaumen<br />
saftige Stuktur, angenehm vollmundig,<br />
feine Herbe, Honig im Abgang.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 18,50<br />
•<br />
Ramón Bilbao Gran Reserva 2010<br />
TE/CR/GC<br />
Bodegas Ramón Bilbao, Haro<br />
14 Vol.-%, NK. Zurückhaltendes Bouquet<br />
mit Noten von eingekochten Beeren,<br />
dazu Zimt und ätherische Noten.<br />
Saftige Frische am Gaumen, samtig,<br />
weich und ausgewogen.<br />
www.belvini.de<br />
€ 19,–<br />
•<br />
BIO Bhilar Tinto 2016 TE/GN<br />
Bodegas Bhilar, Álava<br />
13 Vol.-%, NK. Würzig-fruchtiges<br />
Bouquet mit Noten von Aroniabeere,<br />
Brombeere, frisch geschnittenem Holz<br />
und Zimt. Am Gaumen vollmundig<br />
und dennoch elegant, mit leicht spürbarem<br />
Tannin, frischer Säure und<br />
mineralischem Abgang.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 19,50<br />
•<br />
Tempranillo Tahón de Tobelos<br />
Reserva 2012, Tobelos<br />
Briñas<br />
14 Vol.-%, NK. Dunkelfruchtiges, von<br />
Pflaume und Heidelbeere geprägtes<br />
Bouquet, dazu ein Hauch Rumrosinen<br />
und angenehm eingebundenen Röstaromatik.<br />
Am Gaumen mittelkräftig, mit angenehm<br />
saftiger Säure, feinem Tannin<br />
und fruchtigem Abgang.<br />
www.hispavinus.de<br />
€ 21,–<br />
•<br />
La Locomotora Tinto Crianza 2014<br />
Finca Allende<br />
Briones (La Rioja)<br />
13 Vol.-%, . Leicht reduktive Nase mit<br />
Noten von Sauerkirsche, dunkler Schokolade,<br />
Pflaumenkompott und waldigätherische<br />
Komponenten. Wirkt<br />
sehr frisch, auch am Gaumen, wo er<br />
sich leicht und saftig präsentiert.<br />
Ausgeprägtes Sauerkirscharoma und<br />
leichte Würze im Abgang.<br />
www.vinos.de<br />
Preis: k. A.<br />
Tasting-Info<br />
Weitere aktuell verkostete<br />
Rioja finden Sie unter<br />
falstaff.com/tasting-rioja<br />
28.29.30<br />
JANUARY JANUAR 2019<br />
MONTPELLIER FRANCE<br />
PARC DES EXPOSITIONS KONGRESSZENTRUM<br />
Millésime<br />
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en Occitanie<br />
dez–feb 2019 falstaff 253
tasting / TOSKANA MAREMMA<br />
SATTE FRUCHT,<br />
GESCHLIFFENE TANNINE<br />
Früher galt in der Toskana, in Meeresnähe wachse kein guter Wein. Heute kommen<br />
gerade aus diesem Küstenstreifen einige der prachtvollsten Tropfen Italiens.<br />
TEXT & NOTIZEN OTHMAR KIEM UND SIMON STAFFLER<br />
Gleißendes Licht, intensive<br />
Farben: Das ist die Küste<br />
der Maremma, die Heimat<br />
fantastischer Rotweine.<br />
Fotos: Shutterstock<br />
254<br />
falstaff dez–feb 2019
Über 250 Kilometer erstreckt sich<br />
die Küste der Toskana. Entsprechend<br />
unterschiedlich sind die<br />
Weinbaugebiete. Während im<br />
Norden, um Lucca und Pisa,<br />
sowie im Süden um Grosseto und Scansano<br />
der Weinbau lange Tradition hat, haben die<br />
heute führenden Gebiete um Bolgheri und<br />
Suvereto eine recht junge Geschichte. Allen<br />
gemeinsam aber sind die hohe Lichtintensität<br />
und die klimatisch ausgleichende Wirkung<br />
des Meeres. Im Norden und Süden ist der<br />
Weinbau vom Sangiovese geprägt, in Bolgheri<br />
setzte man von Beginn an auf Cabernet Sauvignon<br />
und Merlot. In den letzten Jahren<br />
wurden auch Cabernet Franc, Syrah und Petit<br />
Verdot verstärkt ausgepflanzt. Und das mit<br />
großem Erfolg! 2015 und 2016 waren beide<br />
herausragende Jahrgänge im Küstengebiet.<br />
2015 war sehr sonnig und heiß, Mitte August<br />
gab es dann Regengüsse genau zur richtigen<br />
Zeit und im richtigen Ausmaß. Trotz hoher<br />
Reife haben die Weine so auch satte, frische<br />
Frucht. Auch 2016 war sonnig, insgesamt<br />
aber etwas weniger heiß. Ab der zweiten<br />
Augusthälfte gab es deutliche Nachtabkühlung.<br />
Insgesamt finden wir so aus dem Jahrgang<br />
2015 eine breite Palette an herausragenden<br />
Weinen, von Merlot über Cabernet<br />
Franc und Sauvignon bis zu Syrah. Vom<br />
Jahrgang 2016 sind gerade die ersten Spitzenweine<br />
auf den Markt gekommen.Tua<br />
Ritas Redigaffi aber ist schon ein hervorragender<br />
Botschafter für 2016. Und dann gibt<br />
es da noch einen Überflieger: Masseto 2015,<br />
ein Traumwein! Genießen Sie die Fülle.<br />
dez–feb 2019 falstaff 255
tasting / TOSKANA MAREMMA<br />
LEGENDE<br />
•<br />
Rotwein, trocken<br />
95 – 100 Klassiker<br />
93 – 94 ausgezeichnet<br />
91 – 92 exzellent<br />
88 – 90 sehr gut<br />
85 – 87 empfehlenswert<br />
100<br />
•<br />
Masseto – Masseto 2015<br />
Glänzendes, sattes Rubin mit Violettschimmer.<br />
Sehr ansprechende, fast pralle<br />
Nase, satt nach reifen Brombeeren, etwas<br />
Heidelbeeren, dazu Nuancen von dunkler<br />
Schokolade, feines Zedernholz. Zupackend<br />
und stoffig am Gaumen, viel sattes,<br />
dichtmaschiges Tannin, entfaltet sich in<br />
feinen Schichten, viel reife Beerenfrucht,<br />
dazu kommen feine würzige Komponenten,<br />
salzig und mit toller Spannung versehen,<br />
ein Traumwein! Morandell, Wörgl;<br />
Schlumberger <strong>Deutschland</strong>, Meckenheim;<br />
Bindella, Zürich; € 750,–<br />
98<br />
•<br />
Le Macchiole – Paleo Rosso 2015<br />
Sattes, intensives Rubin mit schwarzem<br />
Kern. Eröffnet mit Noten nach Rauch und<br />
Tabak, dann viel Holunderbeere und Heidelbeere,<br />
sehr klare Frucht. Am Gaumen<br />
viel Stoff, entfaltet sich mit viel feinmaschigem,<br />
sehr gut eingebundenem Tannin,<br />
fast seidig, baut sich lange auf, im Finale<br />
satter Druck, im Nachhall Frucht und Tabak.<br />
Pfurtscheller, Neustift; Superiore,<br />
Dresden; Vinum, München; Caratello,<br />
St. Gallen; € 85,–<br />
•<br />
Tenuta San Guido – Sassicaia 2015<br />
Funkelndes, intensives Rubinrot. Sehr intensive<br />
und dichte Nase, klar nach dunkler<br />
Johannisbeere, im Hintergrund feine Minze,<br />
dazu Noten nach Macchiakräutern. Viel<br />
saftige, klare Frucht im Ansatz, öffnet sich<br />
mit viel feinmaschigem Tannin, sehr gut<br />
eingebunden, gute Spannung, präsente,<br />
klare Frucht, im Finale sehr langer Nachhall,<br />
sehr präzise, wie aus einem Block gemeißelt.<br />
Morandell, Wörgl; Alpina,<br />
Buchloe; Bindella, Zürich; € 160,–<br />
•<br />
Tua Rita – Redigaffi 2016<br />
Funkelndes Rubin-Violett. Intensive und<br />
fein gezeichnete Nase mit Noten nach<br />
Brombeere, Sandelholz und Cassis, wie<br />
eine elegante Robe. Baut sich am Gaumen<br />
großartig auf, prall und fest, viel satte<br />
Frucht, öffnet sich dann mit viel feinmaschigem,<br />
weichem und zugleich strukturgebendem<br />
Tannin, salzig und lange, im Finale<br />
nach dunkler Schokolade.<br />
Noitz, Palt; Consigliovini, Düsseldorf;<br />
Vini d'Italia, Carobbio; € 220,–<br />
97<br />
•<br />
Caiarossa – Caiarossa 2015<br />
Funkelndes, sattes Rubin. Sehr intensive<br />
und ansprechende Nase, satt nach Heidelbeeren,<br />
Himbeeren und Maulbeeren,<br />
schokoladig. Sehr präsente, intensive<br />
Frucht, viel Heidelbeeren, samtiges,<br />
dichtes Tannin, breitet sich lange aus, im<br />
hinteren Verlauf gute Frische mit feinem<br />
Trinkfluss, im Finale schöne Würze.<br />
Wein Residenz, Düsseldorf; Wein &<br />
Kunst, Quickborn; Kroll, Murnau;<br />
Smith & Smith, Zürich; Cavetta, Pfäffikon;<br />
First Wine, Hergiswil; € 45,–<br />
•<br />
Le Macchiole –<br />
Messorio Merlot 2015<br />
Funkelndes, intensives Rubin mit Violettschimmer.<br />
Eröffnet mit betont würzigen<br />
Noten, nach Stangensellerie und Kardamom,<br />
dann viel Heidelbeere. Blüht am<br />
Gaumen sehr schön auf, kompakt und<br />
dicht, mit wunderbar süßem Schmelz,<br />
dichtmaschiges Tannin, im Finale sehr<br />
lange. Pfurtscheller, Neustift;<br />
Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />
Caratello, St. Gallen; € 180,–<br />
•<br />
Monteverro – Monteverro 2015<br />
Sattes, dunkles Rubin mit schwarzem<br />
Kern. Ansprechende Mischung, zeigt Noten<br />
von Macchiakräutern, Thymian, Rosmarin<br />
und Currykraut, dann satte Brombeere<br />
und dunkle Johannisbeere, etwas<br />
Schokolade. Baut sich am Gaumen auf wie<br />
ein Pfau, viel feinmaschiges, dichtes Tannin<br />
mit festem Kern, dunkelbeerige<br />
Frucht, füllt den Gaumen satt aus, süßer<br />
Schmelz, wirkt noch sehr jung. WeinArt,<br />
Attersee; Superiore, Dresden; Dallmayr,<br />
München; Unger Weine, Frasdorf;<br />
Alpina, Buchloe; Georg Hack, Meersburg;<br />
Schelte, Köln; Riegger, Birrhard;<br />
Terravigna, Utzendorf; Gerstl Weine,<br />
Zürich; First Wine, Hergiswil; € 120,–<br />
•<br />
Tenuta Argentiera – Argentiera 2015<br />
Leuchtendes Rubin mit Violettschimmer.<br />
Sehr intensive und ansprechende Nase,<br />
nach Cassis, Brombeere und etwas Leder,<br />
angetrocknete Pflaumen, trotzdem sehr<br />
frisch. Sehr stoffig und füllig in Ansatz und<br />
Verlauf, auch am Gaumen viel dunkle Beeren,<br />
öffnet sich mit präsentem, dichtmaschigem<br />
Tannin, baut sich lange auf, eingebettet<br />
in feinem Fruchtschmelz, sehr<br />
langer Nachhall, nach Tabak und Cassis.<br />
Wein Wolf, Salzburg; Superiore, Dresden;<br />
Vinum, München; Garibaldi, München;<br />
Brogsitter, Grafschaft-Gelsdorf;<br />
Selezione Meier, Hünenberg; € 62,–<br />
•<br />
Tenuta di Biserno – Lodovico 2013<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit schwarzem<br />
Kern. Sehr intensive und dichte Nase, eröffnet<br />
mit fleischigen Noten nach Brombeere,<br />
Maulbeere und dunkler Johannisbeere,<br />
im Hintergrund nach Tabak und<br />
dunklem Pfeffer. Geschliffen und samtig<br />
in Ansatz und Verlauf, zeigt viel saftige<br />
Frucht, dunkle Beeren, feinmaschiges,<br />
sehr geschliffenes Tannin, strahlt lange<br />
dahin, satter Nachhall. Morandell, Wörgl;<br />
Wein & Co., Wien; Ariane Abayan, Hamburg;<br />
Bindella, Zürich; € 280,–<br />
96<br />
•<br />
Duemani – Suisassi Syrah 2015<br />
Funkelndes Rubin mit leicht hellem Rand.<br />
Eröffnet mit Noten nach Pfeffer, dunkler<br />
Brotkruste und Tabak, dann viel Zwetschge.<br />
Am Gaumen ein Erlebnis! Schöne reife<br />
Frucht, dazu satte Würze, öffnet sich mit<br />
griffigem, feinem Tannin, baut sich in vielen<br />
Schichten auf, füllig, aber nicht zu üppig,<br />
zeigt auch gute Trinkigkeit, stoffiges<br />
Finale. Gottardi, Innsbruck; Wagner,<br />
Laakirchen; Pfurtscheller, Neustift;<br />
Superiore, Dresden; Vinaturel, Berg;<br />
Boucherville, Zürich; € 110,–<br />
•<br />
Ornellaia – Ornellaia 2015<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit schwarzem<br />
Kern. Kompakte und dichte Nase, nach<br />
dunklem Johannisbeersirup, dazu Heidelbeere<br />
und Minze, im Hintergrund nach Tabak.<br />
Kompakt und dicht auch am Gaumen,<br />
baut sich mächtig auf, viel dichtmaschiges<br />
Tannin, sehr konzentriert, im Finale<br />
Fotos: beigestellt<br />
256<br />
falstaff dez–feb 2019
fester Druck, sehr langer Nachhall.<br />
Morandell, Wörgl; Schlumberger<br />
<strong>Deutschland</strong>, Meckenheim; Bindella,<br />
Zürich; € 180,–<br />
•<br />
Satta Michele – Marianova 2015<br />
Funkelndes Rubin mit feinem Granatrand.<br />
Einladend und verspielt am Gaumen, zeigt<br />
Noten nach Himbeere und Erdbeere, unterlegt<br />
von etwas weißem Pfeffer. Am<br />
Gaumen viel präsente Frucht, reife süße<br />
Kirsche, saftig, kerniges, gut eingebautes<br />
Tannin, zeigt sehr gute Länge, geschmeidig,<br />
aber doch mit Nerv.<br />
Bevanda, Dornbirn; Superiore, Dresden;<br />
Sapori Italiani, München; Fertsch ,<br />
Bad Nauheim; Weinkommissar, Bonn;<br />
Vergani, Zürich; Hischier, Brig; Badaracco,<br />
Spreitenbach; € 160,–<br />
•<br />
Tenuta di Biserno – Biserno 2015<br />
Sattes Rubin mit hohem Violettanteil.<br />
Sehr ansprechende und intensive Nase, eröffnet<br />
mit Noten nach Tabak und Cassis,<br />
im Hintergrund nach schwarzen Nüssen<br />
und Leder, sehr spannend. Stoffig und tiefgründig<br />
am Gaumen, viel dunkelbeerige<br />
Frucht, entfaltet sich mit dichtmaschigem<br />
Tannin, stoffig und voluminös, im Finale<br />
satter Druck, erdig. Morandell, Wörgl;<br />
Wein & Co., Wien; Ariane Abayan, Hamburg;<br />
Bindella, Zürich; € 115,–<br />
•<br />
Tua Rita – Keir Syrah 2016<br />
Glänzendes Rubin mit hellen Nuancen.<br />
Sehr klare Nase mit intensiver Frucht,<br />
nach Himbeere und Erdbeere, charmant,<br />
wie etwas Gutes aus alten Zeiten. Rund<br />
und geschmeidig in Ansatz und Verlauf,<br />
zeigt viel präsente Frucht, dazu feine würzige<br />
Noten, nach Pfeffer und Kardamom,<br />
schöner Trinkfluss, wirkt im ersten Moment<br />
fast etwas zu einfach, zeigt dann<br />
aber immer mehr Komplexität.<br />
Noitz, Palt; Consigliovini, Düsseldorf;<br />
Vini d'Italia, Carobbio; € 100,–<br />
95<br />
•<br />
Castello del Terriccio –<br />
Lupicaia 2014<br />
Funkelndes, sattes Rubin mit leichtem<br />
Granatschimmer. Intensive Nase, eröffnet<br />
mit würzigen Noten nach Kardamom und<br />
dunklem Pfeffer, etwas Tintenblei, dunkle<br />
Beeren, im Hintergrund nach Zedernholz.<br />
Am Gaumen dicht und stoffig, öffnet sich<br />
mit viel dichtmaschigem Tannin, fest und<br />
zupackend, im Finale saftige Frucht.<br />
Gottardi, Innsbruck; Schulz & Partner,<br />
Hinterbrühl; Wein Residenz, Düsseldorf;<br />
Peutler & Aumüller, Regensburg;<br />
Baur au Lac, Zürich; Terravigna, Utzendorf;<br />
€ 120,–<br />
•<br />
Duemani – Duemani 2015<br />
Sattes, undurchdringliches Rubin. Sehr intensive<br />
und duftige Nase, wie ein Korb voll<br />
dunkler Beerenfrucht, von Heidelbeere<br />
über Brombeere zu Johannisbeersirup,<br />
dazu dunkle Schokolade, sehr spannend.<br />
Am Gaumen festes und zupackendes Tannin,<br />
dicht verwoben, zeigt betont erdige<br />
Noten, im Finale satter Druck, ein wenig<br />
grobkörnig. Gottardi, Innsbruck; Wagner,<br />
Laakirchen; Pfurtscheller, Neustift;<br />
Superiore, Dresden; Vinaturel,<br />
Berg; Boucherville, Zürich; € 110,–<br />
•<br />
Grattamacco – L’Alberello 2015<br />
Funkelndes, intensives Rubinviolett. Sehr<br />
intensive und ansprechende Nase, nach<br />
reifen Pflaumen und dunklen Johannisbeeren,<br />
im Hintergrund nach würzigem<br />
Zedernholz und Tabak. Saftig und geschmeidig<br />
im Ansatz, füllt den Mund<br />
schön aus, öffnet sich mit feinmaschigem,<br />
dichtem Tannin, im Finale fester Druck.<br />
Derksen, Leobendorf; Di Gennaro,<br />
Stuttgart; Superiore, Dresden; Garibaldi,<br />
München; Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen;<br />
Vini d'Amato, Basel;<br />
Münsterkellerei, Liebefeld-Bern; Hofer,<br />
Zürich; € 48,50<br />
•<br />
Le Pupille – Saffredi 2016<br />
Sattes Rubin mit feinem Violettschimmer.<br />
Intensive und dichte Nase, zeigt Noten<br />
nach eingelegten Brombeeren, Zwetschgen<br />
und Cassis, viel Kardamom. Zeigt am<br />
Gaumen viel reife Beerenfrucht, rund und<br />
geschmeidig, viel Brombeere und Cassis,<br />
präsentes, gut eingebundenes Tannin,<br />
sehr lange und nachhaltig.<br />
Döllerer, Golling; Wein & Co., Wien;<br />
Consigliovini, Düsseldorf; Terravigna,<br />
Utzendorf; € 79,–<br />
•<br />
Orma – Orma 2016<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />
Intensive und ansprechende<br />
Nase, nach Heidelbeeren, Brombeeren, Zedern-<br />
und etwas Sandelholz. Dicht und<br />
kompakt am Gaumen, wie aus einem<br />
Guss, viel reife Beerenfrucht, vor allem<br />
Heidelbeeren, saftig, sehr gut eingebundenes<br />
Tannin, breitet sich lange aus, fester<br />
Druck im Finale, süßer Schmelz.<br />
Morandell, Wörgl; Wein & Co., Wien;<br />
The heart of Chianti Classico
tasting / TOSKANA MAREMMA<br />
Superiore, Dresden; Imparato Wein, Essen;<br />
Zweifel Vinarium, Uster; Terravigna,<br />
Utzendorf; Lodavin, Echandens;<br />
€ 80,–<br />
•<br />
Principe Corsini – Marsiliana 2013<br />
Sattes, dunkles Rubin mit Violett. Vielschichtige<br />
Nase mit Noten nach Heidelbeere,<br />
Holunderbeere und Zwetschge, im<br />
Hintergrund feine dunkle Schokolade, etwas<br />
Rauch. Breitet sich am Gaumen satt<br />
aus, viel feinmaschiges, dichtes Tannin,<br />
geschmeidig und fest, sehr präsente, dunkelbeerige<br />
Frucht, langer Nachhall.<br />
Wagner, Laakirchen; Kerler, Nürnberg;<br />
Sardo Vino, Ludwigsburg; Ars Vivendi,<br />
Berlin; Jacopini, Neunkirchen; Victoria<br />
Weine, Bad Mergentheim; Wyhus Belp,<br />
Belp; Vini d'Amato, Basel; Hofer, Zürich;<br />
€ 29,50<br />
•<br />
Tua Rita – Per Sempre Syrah 2016<br />
Kraftvolles, funkelndes Rubinviolett. Klare<br />
und präsente Nase, nach Holunderbeeren,<br />
Zwetschgen und getrockneten Küchenkräutern.<br />
Im vorderen Bereich viel satte<br />
Frucht, öffnet sich mit samtigem, dichtem<br />
Tannin, geschmeidig und sehr lange, wie<br />
aus einem Guss, baut sich im hinteren Bereich<br />
satt auf, fester Druck, im Nachhall<br />
dunkle Schokolade, etwas alkoholisch.<br />
Noitz, Palt; Consigliovini, Düsseldorf;<br />
Vini d'Italia, Carobbio; € 160,–<br />
94<br />
•<br />
Campo alla Sughera – Arnione 2015<br />
Intensives und sattes Rubinrot. Fein gezeichnete<br />
Nase mit holzwürzigen Tönen,<br />
reife Himbeeren, satte Waldbeeren und<br />
leicht nach Vanille und Kokos im Nachhall.<br />
Am Gaumen sehr geschmeidig, samtig,<br />
engstes Tannin mit gut eingebundenem<br />
Holz, satt und stoffig, spannt einen weiten<br />
Bogen und bleibt in Ansatz und Verlauf<br />
stets prächtig, eine toller Schluck Wein.<br />
Wille, Landeck; Da Maurizio, Bruck an<br />
der Mur; Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />
Fischer Weine, Sursee; Plozza Wine<br />
Group, Malans; Bluepoint Distribution,<br />
Le Mont Sur Lausanne; € 46,–<br />
•<br />
Chiappini Giovanni –<br />
Lienà Cabernet Franc 2015<br />
Sattes, tiefdunkles Rubinviolett. Konzentrierte<br />
Nase mit Noten nach Teer, etwas<br />
Jod, dann viel reife Beerenfrucht, nach<br />
Brombeere und Maulbeere. Am Gaumen<br />
viel süße Frucht, öffnet sich mit feinmaschigem<br />
Tannin, weich und geschmeidig,<br />
im Finale schöner Schmelz, Nachhall nach<br />
Tabak. Sapori Italiani, München; Wein<br />
von Klein, Kriftel; Sacripanti, Wettingen;<br />
Raeber, Küssnacht am Rigi; € 70,–<br />
•<br />
Fattoria Kappa – Kappa 2016<br />
Leuchtendes, intensives Rubin. Etwas verhalten<br />
zu Beginn nach Cassis und dunklen<br />
Brombeeren, im Hintergrund nach Teer.<br />
Am Gaumen stoffig, mit viel süßer Frucht<br />
ausgestattet, weiches, gut eingebettetes<br />
Tannin, hat schönen Biss. Döllerer, Golling;<br />
Wein & Co., Wien; Superiore, Dresden;<br />
€ 25,–<br />
•<br />
I Giusti & Zanza – Perbruno 2016<br />
Intensives, sattes Rubin. Feine, zurückhaltende<br />
Nase nach reifen schwarzen Beeren.<br />
Am Gaumen tolle Fruchtsüße mit feinem<br />
Schmelz, satt, toll ausgewogen mit engmaschigem<br />
Tannin, kompakt, überragende<br />
Vielschichtigkeit, lange und füllig im<br />
Abgang. Stöger, Weiler; Superiore,<br />
Dresden; Weinlade am Gutenbergplatz,<br />
Karlsruhe; Piero Massi, Köln ; Sacripanti,<br />
Wettingen; Cibus Ars Vivendi, Piobbico;<br />
€ 22,–<br />
•<br />
Le Macchiole – Scrio Syrah 2015<br />
Sattes Rubinviolett. Einladende und intensive<br />
Nase mit ausgeprägten Noten nach<br />
Zwetschgen, Heidelbeeren und Blutorangen.<br />
Griffiges, dichtes Tannin am Gaumen,<br />
zieht schön durch, tiefgründig, deutlich erdige<br />
Töne, im Finale fester Druck, viel Tabak,<br />
es fehlt ein wenig der Glanz der anderen<br />
Jahrgänge. Pfurtscheller, Neustift;<br />
Superiore, Dresden; Vinum, München;<br />
Caratello, St. Gallen; € 140,–<br />
•<br />
Monteverro – Tinata 2015<br />
Glänzendes Rubin mit Violett. Eröffnet mit<br />
betont erdigen Noten, leicht nach schwarzem<br />
Trüffel, dann nach Pfeffer und Kardamom,<br />
nach reifer Pflaume. Viel klare und<br />
saftige Frucht am Gaumen, nach Heidelbeeren,<br />
feinmaschiges, gut eingebundenes<br />
Tannin, fester Druck im Finale.<br />
WeinArt, Attersee; Superiore, Dresden;<br />
Dallmayr, München; Unger Weine,<br />
Frasdorf; Alpina, Buchloe; Georg Hack,<br />
Meersburg; Schelte, Köln; Riegger,<br />
Birrhard; Terravigna, Utzendorf; Gerstl<br />
Weine, Zürich; First Wine, Hergiswil<br />
€ 79,–<br />
•<br />
Tenuta di Valgiano –<br />
Tenuta di Valgiano 2015<br />
Sattes, dunkles Rubin mit Violettschimmer.<br />
Sehr ansprechende und intensive<br />
Nase, satt nach Brombeeren, dunklen Kirschen<br />
und Zwetschgen, im Hintergrund<br />
würzig-erdige Noten. Stoffig und dicht in<br />
Ansatz und Verlauf, zeigt viel kerniges,<br />
feinmaschiges Tannin, herzhaft und klar,<br />
zeigt im hinteren Verlauf schönen Biss,<br />
salzig und lange.<br />
Wagner, Laakirchen; Kössler & Ulbricht,<br />
Nürnberg; Smart Wines, Köln;<br />
Käfer, München; Vini d'Amato, Basel;<br />
Divo, Penthalaz; € 70,–<br />
•<br />
Terre del Marchesato –<br />
Marchesale Syrah 2015<br />
Intensives, sattes Rubinrot mit ganz<br />
leicht aufhellendem Rand. Satte und<br />
würzige Nase nach reifen Holunderbeeren,<br />
schwarzen Johannisbeeren, elegante<br />
Würzetöne nach Nelken. Am Gaumen<br />
satt und stoffig, wunderbar ausbalanciert<br />
mit kernigem und dicht gewobenem<br />
Tannin, leicht salzig, spannt einen weiten<br />
Bogen und baut sich in ausgewogenen<br />
Schichten auf, langes Ende.<br />
Walters feine Weine, Neunkirchen; Da<br />
Sabatino, Gelterkinden; Terravigna, Utzendorf;<br />
€ 40,–<br />
•<br />
Tua Rita – Giusto di Notri 2016<br />
Samtiges, intensives Rubin-Violett. Etwas<br />
zurückhaltende Nase, braucht Zeit, nach<br />
Brombeeren und dunklen Johannisbeeren,<br />
etwas Kräuterwürze. Am Gaumen<br />
kompakt, zeigt saftige, dunkle Beerenfrucht,<br />
öffnet sich mit griffigem, dichtem<br />
Tannin, baut sich satt auf, im Finale fester<br />
Druck, viel Tabak. Noitz, Palt; Consigliovini,<br />
Düsseldorf; Vini d'Italia, Carobbio<br />
€ 70,–<br />
93<br />
•<br />
Ampeleia – Ampeleia 2015<br />
Glänzendes, sattes Rubin. Sehr reiche und<br />
ansprechende Nase, satte Noten nach<br />
Zwetschgen, Maulbeeren, Waldhimbeeren,<br />
im Hintergrund feine Würze. Satte<br />
und üppige Frucht, öffnet sich mit kernigem,<br />
zupackendem Tannin, zeigt gute Tiefe,<br />
im Finale nach Oregano und Rosmarin.<br />
Superiore, Dresden; Smart Wines,<br />
Köln; Bindella, Zürich; € 30,–<br />
•<br />
Brancaia – Ilatraia 2015<br />
Samtiges, sattes Rubinviolett. Sehr klare,<br />
fruchtbetonte Nase, mit Noten nach Heidelbeere,<br />
dunkler Johannisbeere und<br />
Waldhimbeere. Rund und geschmeidig im<br />
Ansatz, öffnet sich mit feinmaschigem<br />
Tannin, geschliffen und erstaunlich frisch,<br />
im Nachhall süßer Schmelz. Wagner,<br />
Laakirchen; Wein & Co., Wien; Superiore,<br />
Dresden; Hawesko, Tornesch; CWD,<br />
Hamburg; Vintra, Zürich; € 45,–<br />
Fotos: beigestellt<br />
258<br />
falstaff dez–feb 2019
Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />
MICHAEL EDLMOSER<br />
DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />
Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />
MICHAEL EDLMOSER<br />
DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />
Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />
MICHAEL EDLMOSER<br />
DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />
Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />
MICHAEL EDLMOSER<br />
DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />
Vienna, 28th October <strong>2018</strong><br />
MICHAEL EDLMOSER<br />
DIRECTOR OF AWC VIENNA <strong>2018</strong><br />
•<br />
Campo alle Comete – Cabernet Sauvignon 2016<br />
Intensives, leuchtendes Rubinrot. Feine und blumige Nase<br />
nach Veilchen, grünem Pfeffer und frischen Waldbeeren.<br />
Sehr saftig am Gaumen mit toll ausbalancierter Säure,<br />
knackiger Frucht und leichtem Salz, hoher Trinkfluss,<br />
wirkt von vorne bis hinten gut eingestellt, noch ein Glas!<br />
Unger Weine, Frasdorf; Cibus Ars, Vivendi Piobbico<br />
€ 11,50<br />
•<br />
Castello del Terriccio –<br />
Castello del Terriccio 2012<br />
Funkelndes, intensives Rubin. Tiefgründige Nase mit Noten<br />
nach eingelegten Brombeeren und Zwetschgen, viel<br />
Lakritze, etwas Jod. Saftige, sehr ansprechende Frucht<br />
am Gaumen, öffnet sich mit feinmaschigem Tannin, klar<br />
und geradlinig, sehr langer Nachhall. Gottardi, Innsbruck;<br />
Schulz & Partner, Hinterbrühl; Wein Residenz,<br />
Düsseldorf; Peutler & Aumüller, Regensburg; Baur<br />
au Lac, Zürich; Terravigna, Utzendorf; € 69,–<br />
•<br />
Chiappini Giovanni – Felciaino 2016<br />
Leuchtendes, intensives Rubinrot. Intensive Nase nach<br />
satten Waldbeeren, feiner Kardamomwürze und etwas<br />
Leder. Ausgewogen und rund im Trunk mit satter Frucht,<br />
startet sofort durch mit festem Druck, breitet sich schön<br />
und lange aus, salzig, im Finale ausgesprochen saftig<br />
und klar. Sapori Italiani, München; Wein von Klein,<br />
Kriftel; Sacripanti, Wettingen; Raeber, Küssnacht<br />
am Rigi; € 20,–<br />
•<br />
Collemassari – Poggio Lombrone Montecucco<br />
Sangiovese Riserva 2014<br />
Elegantes, leuchtendes Rubinrot. Zarte und vorsichtige<br />
Nase, Erdbeeren, Rosen, im Nachhall Himbeeren, Leder<br />
und Tabak. Am Gaumen straff und salzig, öffnet sich sehr<br />
fein im Mund, spannt sich weit auf, hat viel Zug und Salz,<br />
hoher Trinkfluss. Derksen, Leobendorf; Di Gennaro,<br />
Stuttgart; Superiore, Dresden; Garibaldi, München;<br />
Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen; Vini<br />
d'Amato, Basel; Münsterkellerei, Liebefeld-Bern;<br />
Hofer, Zürich; € 33,–<br />
•<br />
Grattamacco – Grattamacco 2015<br />
Funkelndes Rubin mit leichtem Granatschimmer. Intensive<br />
Nase, zeigt Noten nach Himbeeren, etwas Holunderbeeren,<br />
klar und geradlinig, etwas Tabak. Am Gaumen kernig<br />
und würzig, öffnet sich mit kernigem Tannin, herzhaft,<br />
auch am Gaumen viel Tabak, im Finale leicht nach Trüffel.<br />
Derksen, Leobendorf; Di Gennaro, Stuttgart; Superiore,<br />
Dresden; Garibaldi, München; Riegel Weinimport,<br />
Orsingen-Nenzingen; Vini d'Amato, Basel; Münsterkellerei,<br />
Liebefeld-Bern; Hofer, Zürich; € 65,–<br />
•<br />
Moris Farms – Avvoltore 2013<br />
Dunkles, undurchdringliches Rubin mit Violettschimmer.<br />
Intensive, duftige Nase, nach Zwetschgen und Himbeeren,<br />
im Hintergrund Lakritze, einladend und klar. Zupackendes,<br />
dichtes Tannin am Gaumen, breitet sich satt<br />
aus, fester Druck, im Finale feine Gewürznoten.<br />
La Toscana, Kremsmünster; Massimilla, Linz; Superiore,<br />
Dresden; 50 Second Finish, Falkensee; Drexler,<br />
Freiburg; Dieburger Weinnase, Dieburg; Archetti,<br />
Basserdorf; Weinkellerei Aarau, Aarau; € 33,–<br />
•<br />
Ornellaia – Le Serre Nuove dell’Ornellaia 2016<br />
Dunkles, elegantes Rubinrot. In der Nase viele dunkle<br />
Beeren, reifes Cassis, feine Holzwürze, mittlere Ausdruckskraft.<br />
Tritt sehr entschieden in den Mund ein, entfaltet<br />
sich sogleich mit ausgewogener Frucht und leich-<br />
tem Salz, ausbalanciert, legt sich wie ein feines Tuch über<br />
die Zunge, enges Tannin, im Finale kräftiger Druck am<br />
Gaumen. Morandell, Wörgl; Schlumberger <strong>Deutschland</strong>,<br />
Meckenheim; Bindella, Zürich; € 45,–<br />
•<br />
OT – Lumeo 2016<br />
Intensives, undurchdringliches Rubinrot. In der Nase satte,<br />
reife Holunderbeeren, Cassis, Brombeere, ein kleines Meer<br />
aus schwarzen Beeren, fruchtsüß und einladend. Ausgewogen<br />
und griffig am Gaumen mit tollem Schmelz, eng<br />
gewobenem Tannin, feinsten Würzenoten und ansprechender<br />
Knackigkeit, endet lange und salzig im Finale.<br />
Lobenberg, Bremen; Sansibar, Sylt; Wine & Waters,<br />
Berlin; Global Wine, Zürich; € 30,–<br />
•<br />
Poggio al Tesoro - Dedicato a Walter Cabernet<br />
Franc 2015<br />
Sattes Rubin mit Violettschimmer. Sehr einprägsame<br />
Nase, eröffnet mit Noten nach Zigarrenschachtel und Butterkeksen,<br />
dann viel dunkle Beerenfrucht, etwas Tabak.<br />
Dicht und geschmeidig in Ansatz und Verlauf, breitet sich<br />
mit viel Kraft aus, klar herausgearbeitete Frucht, präsent<br />
und würzig, im Finale dann leider deutliche Holznoten,<br />
wirkt recht hitzig. Morandell, Wörgl; Neururer, Vomp;<br />
Superiore, Dresden; GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />
Mövenpick, Zürich; Ullrich, Zürich; € 75,–<br />
•<br />
Satta Michele – Piastraia 2015<br />
Dunkles, fast schwarzes Rubinrot. Intensiv-würzige Nase,<br />
viel Würze und dunkle Beeren, spannend. Am Gaumen salzig<br />
und saftig, ordentlich Zug mit ausbalancierter Kraft,<br />
hoher Trinkfluss trotz starkem Körper, im Finale sehr ausgewogen,<br />
vielschichtig. Bevanda, Dornbirn; Superiore,<br />
Dresden; Sapori Italiani, München; Fertsch , Bad<br />
Nauheim; Weinkommissar, Bonn; Vergani, Zürich;<br />
Hischier, Brig; Badaracco, Spreitenbach; € 32,–<br />
•<br />
Tenuta L'Impostino –<br />
Impostino Montecucco Rosso 2013<br />
Leuchtendes, elegantes Rubinrot. In der Nase würzig nach<br />
Eukalyptus und Minze, reife Walderdbeeren und im Nachhall<br />
leicht malzig. Sehr fein am Gaumen mit süßem<br />
Schmelz, in sich sehr harmonisch, kompakt in Süße und<br />
Frucht, endet in Finale mit festem Druck auf feinen salzigen<br />
Noten. Walters feine Weine, Neunkirchen; € 12,90<br />
•<br />
Tenuta Monteti – Monteti 2014<br />
Sattes Rubinviolett, fast Purpur. Sehr ansprechende Nase<br />
mit intensiv fruchtigen Noten, nach Maulbeeren und Holunderbeeren,<br />
sehr klar. Geradlinig und fein am Gaumen, präsentiert<br />
sich mit geschliffenem, gut eingebundenem Tannin,<br />
sehr saftig, kein Kraftprotz, aber sehr schöner Trinkfluss.<br />
Noitz, Palt; Superiore, Dresden; Jacopini, Neunkirchen;<br />
Käfer, München; Archetti, Basserdorf; € 35,–<br />
•<br />
Tenute Lunelli – Auritea Cabernet Franc 2015<br />
Sattes, tiefdunkles Rubin mit leichtem Violett. Eröffnet<br />
mit satten Noten nach Tabak und Rauch, dann Holunderbeeren<br />
und Cassis, etwas Lakritze. Kompakt in Ansatz und<br />
Verlauf, breitet sich mächtig aus, viel präsente Frucht und<br />
dichtes Tannin, im Nachhall leider noch etwas Holzüberhang,<br />
dezente Noten nach Milchkaffee.<br />
Wein Wolf, Salzburg; Ariane Abayan, Hamburg; € 45,–<br />
Tasting-Info<br />
Weitere aktuell verkostete Weine von<br />
der toskanischen Küste finden Sie unter<br />
falstaff.com/toskanische-kueste<br />
dez–feb 2019 falstaff 259<br />
Probierpaket<br />
mit € 20,- Preisvorteil<br />
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LICHTBLICK Rosé<br />
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CUVÉE RESERVE<br />
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WEINGUT CHRISTIAN BAMBERGER<br />
Germany
Events<br />
BAR- & SPIRITS-FESTIVAL 260<br />
CHAMPAGNER-GALAS 262<br />
Einer der gefragtesten Drinks des Festivals: die<br />
»Lynchburg Lemonade« von Jack Daniel’s.<br />
PARTYSTIMMUNG IN DER WIENER HOFBURG<br />
Cocktails, Premium-Spirituosen,<br />
Partystimmung:<br />
Für einen Tag verwandelte<br />
sich die Wiener Hofburg in<br />
die wohl größte Cocktailbar<br />
der Welt. Die Besucher des<br />
zweiten Vienna Bar- & Spiritsfestivals<br />
trafen dort am 22. Ok-<br />
tober auf das Who’s Who der<br />
Bar- und Spirituosenszene. Nationale<br />
und interna tionale<br />
Gastbartender, große Marken<br />
und spannende Newcomer verlegten<br />
ihre Tresen kurzerhand<br />
nach Wien und begeisterten die<br />
Gäste mit außergewöhnlichen<br />
Drink-Kreationen und Produktneuheiten.<br />
Geboten wurde ein<br />
spannendes Programm für<br />
Connaisseure, Freunde der Mixology-Kultur<br />
und Genussmenschen.<br />
Stargast des Festivals<br />
war Barkeeper-Legende Charles<br />
Schumann, dessen Münchner<br />
Bar »Les Fleurs du Mal« als<br />
beste American Bar <strong>Deutschland</strong>s<br />
ausgezeichnet wurde.<br />
Weitere Auszeichnungen und<br />
noch mehr zum brandneuen<br />
<strong>Falstaff</strong> Bar- und Spiritsguide<br />
lesen Sie ab Seite 84 in dieser<br />
Ausgabe.<br />
Fotos: Nadine Studeny Photography, Colin Cyruz Michel<br />
260<br />
falstaff dez–feb 2019
NACHBERICHT<br />
Think pink: Insgesamt<br />
16 Auszeichnungen wurden<br />
beim Festival in der Wiener<br />
Hofburg vergeben.<br />
Feine Gespräche in der Campari Secret Bar:<br />
Franz del Fabro (l.) und Top-Koch Harald Brunner.<br />
Herrliche Martinis und köstliche Mules gab es<br />
bei Tom Sipos (l.) und seinem Team an der<br />
Stolichnaya-Bar.<br />
Guter Whiskey<br />
macht gute Laune:<br />
zu sehen bei<br />
der Bar von<br />
Jameson.<br />
Barkeeper, Koch & Model:<br />
Charles Schumanns Bar<br />
»Les Fleurs du Mal« wurde<br />
als beste American Bar<br />
<strong>Deutschland</strong>s ausgezeichnet.<br />
Mittendrin: der mehrfach<br />
ausgezeichnete Cocktail-<br />
Virtuose Kan Zuo<br />
(»The Sign Lounge«).<br />
Eine eigene Zone<br />
für Genießer: die<br />
Whiskey-Area als<br />
Schlaraffenland.<br />
Alle Impressionen<br />
vom Event unter:<br />
www.falstaff.com/vbsf18<br />
Österreichs Barfrau<br />
des Jahres<br />
Kathi Schwaller<br />
(»Heuer«) und<br />
Andreas Trattner<br />
(»Salopp«).<br />
261
Großer Andrang<br />
schon zu Beginn:<br />
Düsseldorf machte<br />
den Auftakt zu drei<br />
exklusiven Galas.<br />
EIN PERLENDES VERGNÜGEN FÜR GENIESSER<br />
Delikatessenreigen:<br />
Comté-Käse und feiner<br />
Kaviar von Adamas ließen<br />
sich bestens mit<br />
Champagner kombinieren.<br />
Den Auftakt der <strong>Falstaff</strong><br />
Champagner-Galas im<br />
Oktober machte auch<br />
<strong>2018</strong> Düsseldorf. Im stilvollen<br />
Ambiente des »Living Hotel De<br />
Medici« kamen 400 Champagner-Aficionados<br />
zusammen,<br />
um die Weine der Champagne-<br />
Winzer und -Häuser zu verkosten.<br />
An jedem Verkostungstisch<br />
wurde gefachsimpelt, die angereisten<br />
Aussteller mischten sich<br />
im Laufe des frühen Abends<br />
ebenfalls unter die Gäste.<br />
Tag zwei führte die <strong>Falstaff</strong><br />
Champagner-Galas nach München.<br />
Im eleganten Ambiente<br />
des »Restaurant Daily« am<br />
Fuße der Highlight Towers verkosteten<br />
350 begeisterte Gäste<br />
die Weine der Champagner-<br />
Häuser und -Winzer, darunter<br />
auch der fränkische Spitzenkoch<br />
Bernhard Reiser. Die der Gala<br />
vorangegangene Business-Hour<br />
wurde von dem Fachpublikum,<br />
darunter auch Münchner Szenegastronomen,<br />
gut angenommen.<br />
Fotos: beigestellt<br />
U.a. diese Häuser präsentierten ihren Champagner:
NACHBERICHT<br />
Für gute Stimmung sorgten<br />
nicht nur die prickelnden Exponate,<br />
auch die kulinarische Begleitmusik<br />
inklusive perfektem<br />
Service von Dahlmann Catering<br />
trug einen wesentlichen Teil zu<br />
der rundum gelungenen Premiere<br />
in der Isarmetropole bei.<br />
Der italienische Feinkosthandel<br />
Di Gennaro präsentierte Adamas<br />
Caviar aus der Lombardei,<br />
Comté versorgte mit Käsehäppchen<br />
in verschiedenen Reife <br />
graden.<br />
The Wine Glass Company<br />
Riedel sorgte mit den passenden<br />
Gläsern für optimalen Champagner-Genuss,<br />
Gerolsteiner Mineralwasser<br />
neutralisierte verlässlich<br />
die Gaumen der Aficionados.<br />
Das Finale der <strong>Falstaff</strong><br />
Champagner-Galas <strong>2018</strong> fand<br />
vor der grandiosen Kulisse des<br />
Berliner Gendarmenmarkts mit<br />
Blick auf den Deutschen und<br />
den Französischen Dom statt.<br />
450 Gäste flanierten durch die<br />
Räumlichkeiten des »Berlin<br />
Capital Club«. Auch Hausherr<br />
Manfred Gugerel kostete sich<br />
interessiert durch die Weine der<br />
Häuser und Winzer aus der<br />
Champagne, die in den Verkostungsgläsern<br />
von Riedel<br />
optimal zur Geltung kamen.<br />
Kulinarisch wurden die Gäste<br />
von einem Flying Buffet des<br />
hauseigenen Caterings verwöhnt,<br />
der gewohnt exzellente<br />
Service schwirrte unauffällig<br />
zwischen den Verkostungstischen<br />
hindurch. Zur Neutralisierung<br />
der Gaumen stand<br />
auch in Berlin Gerolsteiner<br />
Mineralwasser verlässlich zur<br />
Seite.<br />
Grandiose Kulisse auch in Berlin: Hier fand die <strong>Falstaff</strong> Champagner-Gala im<br />
»Berlin Capital Club« statt, mit Blick auf den Französischen Dom.<br />
In München begrüßten <strong>Falstaff</strong>-Chefredakteur Gourmet Philipp Elsbrock und<br />
Verlagsleiterin Claudia Roman-Navarro den fränkischen Spitzenkoch Bernhard<br />
Reiser (2. v.r.) mit seiner Lebensgefährtin Silia Rüttiger (r.).<br />
Ausführliche Nachberichte<br />
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dez–feb mai 2017 2019 falstaff<br />
265
TISCHGESPRÄCH MIT CHARLES SCHUMANN ÜBER …<br />
DAS RICHTIGE MASS<br />
AN KREATIVITÄT<br />
INTERVIEW URSULA MACHER<br />
FALSTAFF Das »Schumann’s«<br />
ist nicht nur die bekannteste Bar<br />
<strong>Deutschland</strong>s, es gibt dort auch ein<br />
Restaurant, in dem Sie kochen. Sind Sie<br />
in der Küche denn genauso kreativ<br />
wie an der Bar?<br />
CHARLES SCHUMANN Ich bin sowieso<br />
der bessere Koch! Deshalb bin ich auch<br />
wenig an der Bar, die Jungs wissen schon,<br />
was sie da tun. Mich findet man eher in<br />
der Küche, und da habe ich eine klare Linie.<br />
Wir versuchen nicht, uns ständig neu zu<br />
erfinden. Wenn ich sehe, wie vielfältig so<br />
manche Küchen sind, wird mir schlecht<br />
und mir vergeht der Hunger. Viele vergessen<br />
bei all der Überkreativität das Wesentliche – die<br />
einfachen Dinge. Jeder redet davon,<br />
aber am Ende macht’s keiner.<br />
Womit kann man Sie kulinarisch glücklich<br />
machen?<br />
Das ist relativ einfach. Für mich ist Gemüse<br />
sehr wichtig. Aber nicht, weil es gerade trendy<br />
ist, ich mochte das schon immer. Und wenn ich<br />
schnell aufzählen muss, was ich will, dann sind<br />
das Brot, Pasta, Kartoffeln. Ich bin mit Brot<br />
aufgewachsen, Brot ist so vielfältig. Ein dickes<br />
fettes Butterbrot macht mich schon glücklich.<br />
Aber wenn Sie für Gäste kochen, servieren Sie<br />
dann doch wohl etwas anderes, oder?<br />
Klar. Ich schau mir immer die Gäste an und<br />
dann überlege ich, was ich machen<br />
könnte. Dann gehe ich in die Küche<br />
und schaue, ob eh alles da ist, was<br />
ich brauche. Ich bin sehr oft in Japan,<br />
das spielt in meine Küche mit rein. Ich<br />
bereite Gemüse heute ganz anders zu,<br />
schneide das anders als früher, koche sehr<br />
viel mit Eiern. Sogar in meinen Suppen sind<br />
Eier drin. Das wäre dann zum Beispiel eine<br />
CHARLES SCHUMANN<br />
Er gilt als die Legende in der deutschsprachigen<br />
Barszene: 1941 in der<br />
Oberpfalz geboren, geht Schumann in<br />
den 1970ern nach Frankreich, arbeitet<br />
in Bars und Diskotheken. Später wird<br />
er in München Barkeeper in »Harry’s<br />
New York Bar«, 1982 eröffnet er seine<br />
eigene Bar – das »Schumann’s«,<br />
<strong>Deutschland</strong>s bekannteste Bar. Im<br />
reifen Alter modelte Schumann für<br />
Yohji Yamamoto und Boss, auch einen<br />
Film über sein Leben gibt es.<br />
Vorspeise. Danach gibt es Pasta, die liebe ich über<br />
alles. Aber meistens ist zu viel Sauce dran. Es gibt<br />
ja diese Untugend der Köche, dass sie die Pasta dann<br />
immer noch ewig in der Sauce schwenken. Bei mir<br />
braucht es nur Öl, Knoblauch, etwas Speck. Und<br />
dann kommt Huhn oder ein Schweinsbraten – der<br />
so lange gebraten wird, dass man ihn mit dem<br />
Löffel essen kann.<br />
Und wie sieht es mit dem Wein aus? Ist ein Spirituosen-Fachmann<br />
gleichzeitig ein guter Weinkenner?<br />
Nein, ich trinke Bier. Am besten im Sommer, eiskalt,<br />
in einem eiskalten Glas – das ist unschlagbar, wenn<br />
es warm ist. Was den Wein betrifft: Ich bin keiner,<br />
der sich ein Glas bestellt. Wenn ich Wein trinke,<br />
dann immer in Gesellschaft. Ich habe immer Leute<br />
dabei, die mehr wissen als ich. Das ist angenehm.<br />
Sie sind ein Kaffee-Junkie, trinken zehn Tassen<br />
am Tag. Ist ein Dinner erst dann gut, wenn auch<br />
der Espresso stimmt?<br />
Mit dem Espresso ist das so eine Sache. Inzwischen<br />
schafft man es ja in <strong>Deutschland</strong>, einen ordentlichen<br />
auf den Tisch zu bringen. In Frankreich ist es ganz<br />
schlimm, in Japan besser als bei uns. Es gibt kaum<br />
eine Stadt wie Tokio, in der so viele junge Menschen<br />
leben, die wirklich »dedicated« sind.<br />
Die machen’s richtig!<br />
Fotos: Thomas Schauer, Zwiesel Kristallglas AG<br />
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falstaff dez–feb 2019
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