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s'Magazin usm Ländle, 27. Jänner 2019

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AUSTRIA LUSTENAU<br />

Waren Sie wirklich ein<br />

Alleinherrscher,HerrNagel?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

HubertNagelwardasGesichtvonAustriaLustenau.22JahrelangstanderanderSpitze<br />

desVereins–immermitvollemEinsatz,immermitganzemHerzen.AmFreitag<br />

vergangenerWocheisternacheinerturbulentenJahreshauptversammlung<br />

zurückgetreten.DerlegendäreAustria-Macheristallerdingskeiner,dernachtritt.<br />

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HubertNagelwirktäußerstentspannt<br />

und<br />

gelöst,alswirihnin<br />

seiner Firma besuchen.Immer<br />

wieder<br />

klingelt sein Mobiltelefon. Mitten<br />

im Interview kommen nochseine<br />

langjährigenAustria-Weggefährten<br />

LotharGrabherundEdiRiedmann<br />

hinzu,umihnzubesuchen.Dabei<br />

wirdimmerwiederauchvondenaltenZeitengeredet.<br />

IndenletztenTagenfielenvieleWorte,<br />

was IhrePerson betrifft.Manche<br />

waren wenig charmant.Sie wurden<br />

als stur und starrsinnig bezeichnet,<br />

alsAlleinherrscher,jasogaralsPutin,<br />

der keinenWiderspruch duldet.Trifft<br />

Siedas?<br />

WennichwirklichsoeinDiktator<br />

wäre,wie von einigen behauptet<br />

wird,hätteichnichtsovieleWeggefährten,diemichnunschonseit30<br />

Jahrenundlängerbegleiten.Dann<br />

hättendieseMenschensichschon<br />

längstvonmirabgewandt.Ichbekam<br />

nach meinem Rücktritt auch<br />

irrsinnigvielZuspruch–vonallen<br />

möglichenSeiten.<br />

Diese Bezeichnungen wurden vorallem<br />

in Hinblick auf IhreTätigkeit als<br />

Präsident vonAustria Lustenau getätigt.SindSieeiner,dereinenautoritärenFührungsstilhegt?<br />

Ich bin nichtsturund autoritär,<br />

sondernentschlossenindenHandlungen.Undzugegeben,beimanchen<br />

Dingen lasse ich mir nicht<br />

dreinreden.Wennmirjemandsagenwill,dassichdiesenoderjenen<br />

Spielerverpflichtenoderbehalten<br />

soll, aber die finanzielle Verantwortungvoll<br />

und ganzbei mir<br />

liegt,istesdochklar,dassichletztlichauchdieEntscheidungtreffe.<br />

Siewaren die letzten 30 Jahren für<br />

die Austria tätig,standen dem Klub<br />

fast22JahrealsPräsidentvor.WürdenSiemanchesandersmachen?<br />

ImGroßenundGanzenwürdeich<br />

eswiedergleichmachen.Aberwer<br />

30JahreohneFehlerschafft,der<br />

„schafft“inWahrheitnicht.<br />

Siesindjetzt 67 –wann hätten Sie<br />

vorgehabt,das Präsidentenamt abzugeben,<br />

wenn Ihre Entscheidung<br />

nach der Jahreshauptversammlung<br />

andersausgefallenwäre?<br />

IchhättedieAustriagerneimneuenStadionübergeben–undzwar<br />

als Bundesliga-Aufsteiger. Für<br />

michwärediesinderkommenden<br />

Saisondurchausrealistischgewesen.Die<br />

Weichendafür waren<br />

jedenfallsgestellt.IchwarauchbereitsmiteinemzusätzlichenSponsorimengenKontakt.<br />

Und jetzt wurden Ihnen quasi die<br />

Seele und das Herz aus dem Leib gerissen?<br />

Nein, ichhabe nach wie vor eine<br />

SeeleundeinHerz.Esgehtmir–zu<br />

meinereigenenÜberraschung–sogarbesser,alsichgedachthätte.Ich<br />

fühlemichfürnichtsmehrverantwortlich,jetztsindanderedran.Sie<br />

bekommenjedenfallseinengesundenVerein.<br />

Fußballpräsident zu sein, bedeutet<br />

für manche auch, sich selbst darstellenzukönnen.DiePersonHubertNagel<br />

war aber nie bekannt dafür,mit<br />

markigenSprüchendieÖffentlichkeit<br />

zu unterhalten. Vielmehr sprechen<br />

Sie lieber aus dem Bauch heraus. Im<br />

Jahr2014wurdeIhnenvonderdamaligen<br />

Sportlandesrätin Bernadette<br />

Mennel das große Verdienstkreuz<br />

überreicht.MachtSiedasstolz?<br />

DerFußballhatmirüberhauptsehr<br />

vielgegeben. Ichbin dadurch mit<br />

vielenMenschenzusammengekommen–mit<br />

ganzProminenten genausowiemit„einfachenLeuten“.<br />

Vonallenkonnteichlernen.Wichtig:<br />

Manist immer Mensch, darf<br />

denBodennieverlieren.<br />

GeradedieseBodenständigkeitwurde<br />

Ihnenaberauchimmerwiedervorgeworfen.<br />

Weraufsteigen will, müsse<br />

einfach ein Risiko eingehen,<br />

teureSpieler verpflichten und<br />

<br />

s’Magazin 7

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