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s'Magazin usm Ländle, 27. Jänner 2019

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EX-PRÄSIDENT GEBURTSTAGSKIND STIMMWUNDER<br />

Und plötzlichwollte er nicht<br />

mehr: Ex-Austria-Präsident<br />

HubertNagelimgroßenInterview<br />

300JahreLiechtenstein:WasSie<br />

vielleicht noch nicht über das<br />

Fürstentum wissen!<br />

Ob Radio,Telefon oder Festspiele:<br />

Niemals trifft DominiqueSohm<br />

auf taubeOhren<br />

s’Maga<br />

SONNTAG,<strong>27.</strong>JÄNNER<strong>2019</strong><br />

KURVIG &SCHÖN<br />

Foto:MartinSchiefert<br />

MISS<br />

MIT BISS<br />

Wie sich dieCurves-Missen<br />

ihren Platz im<br />

Rampenlichterobern


<strong>27.</strong> JÄNNER <strong>2019</strong> |INHALT<br />

Fotos:MathisFotografie(2),LisaMathis,ChristianMähr<br />

6<br />

GibteseinLebennach<br />

derLustenauerAustria?<br />

HubertNagelverrät’s!<br />

13<br />

DieEinflüsterin:<br />

DominiqueSohm<br />

EinZwergfeiertGeburtstag:<br />

300JahreLiechtenstein<br />

4<br />

17<br />

Gsundundkugelrund:<br />

Kichererbsen-Eintopfdeluxe!<br />

4 HAPPYBIRTHDAY<br />

WieesLiechtensteinschaffte,<br />

unabhängigzubleiben<br />

6 CHAOSTAGEINLUSTENAU<br />

Ex-Austria-Lustenau-Präsident<br />

HubertNagelimInterview<br />

9 SCHNEIDERSBRILLE<br />

RobertSchneidermachtsich<br />

lustig–oderdochnicht?<br />

10 KURVIG<br />

SiemachendürrenModels<br />

Konkurrenz:dieCurves-Missen<br />

12 GSIBERGERZ’WIAN<br />

CarolaPurtschertrifftden<br />

ArchitektenChristianGmeiner<br />

13 PORTRÄT<br />

StimmungmitStimme!<br />

14 HISTORISCHESBILD<br />

Hochälpeleanno1935<br />

15 MUNDART<br />

Wieunfein!<br />

Der„Sutle“<br />

16 EVENTS<br />

WasSiedieseWocheauf<br />

keinenFallverpassensollten!<br />

17 KULINARIK<br />

WürzigerKichererbsen-Eintopf!<br />

18 WASWURDEAUS...<br />

...ErwinTschofen?<br />

s’Magazin 3


LIECHTENSTEIN<br />

Unbeugsames Fürstentum<br />

Sieglauben,allesüberLiechtensteinzuwissen?<br />

WennSiesichdaeinmalnichttäuschen!Denndie<br />

GeschichtedesFürstentumsistüberausbewegt.<br />

DasssichdaskleineLandseineUnabhängigkeit<br />

bewahrthat,grenztfastaneinWunder.<br />

Das Fürstentum<br />

Liechtenstein<br />

ist<br />

buchstäblich<br />

„ausderNot<br />

geboren“:Aufgrundhoher<br />

Schulden sahensich die<br />

GrafenvonHohenemsgezwungen,<br />

1699 zunächst<br />

die Herrschaft<br />

Schellenberg<br />

und<br />

DasmoderneLiechtenstein<br />

hatmitdenhöchsten<br />

Industrialisierungsgrad<br />

weltweitundistzudemein<br />

bedeutenderFinanzplatz.<br />

schließlich1712dieGrafschaftVaduzandenFürstenAdamI.vonLiechtenstein<br />

zu verkaufen.Zwei<br />

unbedeutende Fleckchen<br />

Erde,dienichtsabwarfen,<br />

bewohnt von Bauern,die<br />

mit Missernten zu kämpfenhatten.<br />

Dass sich das Haus<br />

Liechtenstein überhaupt<br />

fürdieRegioninteressierte,hatteeinenganzbanalen<br />

Grund:Schon seit<br />

Jahrzehnten trachtete<br />

es danach,<br />

dieReichsfürstenwürdezuerlangen–dafür<br />

bedurfteesallerdingseines<br />

reichsunmittelbaren Territoriumsvon<br />

bestimmter<br />

Größe. Mit derVereinigungvonVaduzundSchellenberg<br />

am23. Januar<br />

1719durchKaiserKarlVI.<br />

wurdeeinsolchesschließlichgeschaffen,derReichsfürstentitel<br />

war also gesichert.Mehrnoch:1806erlangte<br />

dasjunge FürstentumalsFolgederNapoleonischenKriege<br />

dievolle<br />

Souveränität.<br />

Eine„Fernbeziehung“<br />

Großwar das Interesse<br />

desHauses Liechtenstein<br />

anihremFürstentumaber<br />

nicht:Manbesuchteesnur<br />

sporadisch, genächtigt<br />

wurde<br />

inedlenSchweizerHerbergen,anstattimwenigluxuriösenSchlossVaduz.<br />

Diessolltesichabermit<br />

demEndedesErstenWeltkriegesunddemdamiteinhergehenden<br />

Untergang<br />

der Habsburgermonarchie<br />

schlagartigändern:Umdie<br />

Interessen des Hauses zu<br />

wahren,näherteFürstJohannII.<br />

Liechtenstein an<br />

die Schweiz an, mit der<br />

1924aucheineZollunion<br />

geschlossenwurde.<br />

JohannII.darfauchdarüberhina<strong>usm</strong>itFugund<br />

RechtalsWegbereiterdes<br />

modernen Liechtenstein<br />

bezeichnet werden:Unter<br />

seineÄgidefieldiezweite<br />

große Industrialisierungswelle,seineGesetzesreformen<br />

legten zudem den<br />

GrundsteinfürdenFinanzplatzLiechtenstein.<br />

DerFürstziehtum<br />

ZureigentlichenHeimat<br />

derFürstenfamilie wurde<br />

4<br />

s’Magazin


LIECHTENSTEIN<br />

Liechtensteinabererstmit<br />

demAnschlussÖsterreichs<br />

an Nazi-Deutschland:<br />

FürstFranz JosefII., der<br />

VatervonHansAdamII.,<br />

verlegteseinen Wohnsitz<br />

nachVaduz–eineüberaus<br />

weitsichtigeEntscheidung.<br />

Dass er im emotionalen<br />

Gedächtnisder Liechtensteiner<br />

der eigentliche<br />

„Landesvater“ ist, hängt<br />

abermiteinerganzanderen<br />

Episode zusammen:<br />

1939 versuchtedie sogenannte<br />

„nationalsozialistischeVolksdeutscheBewegungLiechtenstein“einen<br />

Putschanzuzetteln,umdas<br />

Fürstentumandas Deutsche<br />

Reich anzugliedern.<br />

Franz JosefII. gelang es<br />

aber,denGroßteilderBevölkerung<br />

von der Irrsinnigkeitdieses<br />

Bestrebens<br />

zuüberzeugen–derPutsch<br />

wurde abgewehrt. Mehr<br />

noch: Am 30.Mai 1939<br />

huldigtendieLiechtensteiner<br />

im Angesicht der Bedrohungdurch<br />

das DeutscheReichineineröffentlichen<br />

Kundgebung ihrem<br />

Fürsten und gaben so ein<br />

Architekturmit<br />

Symbolkraft:der<br />

Liechtensteiner<br />

Landtag.<br />

starkes–undletztlichauch<br />

erfolgreiches –Statement<br />

für denErhalt der Unabhängigkeitab.DieserTag<br />

hatbisheuteimkollektiven<br />

BewusstseinderLiechtensteinereinenfesten<br />

Platz<br />

und erklärt letztlich auch<br />

die enge Beziehung zum<br />

Fürstenhaus –und umgekehrt.<br />

EmanuelWalser<br />

DasSchlossVaduz,<br />

Wahrzeichen<br />

LiechtensteinsundSitz<br />

derFürstenfamilie.<br />

ANZEIGE


AUSTRIA LUSTENAU<br />

6<br />

s’Magazin


AUSTRIA LUSTENAU<br />

Waren Sie wirklich ein<br />

Alleinherrscher,HerrNagel?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

HubertNagelwardasGesichtvonAustriaLustenau.22JahrelangstanderanderSpitze<br />

desVereins–immermitvollemEinsatz,immermitganzemHerzen.AmFreitag<br />

vergangenerWocheisternacheinerturbulentenJahreshauptversammlung<br />

zurückgetreten.DerlegendäreAustria-Macheristallerdingskeiner,dernachtritt.<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

HubertNagelwirktäußerstentspannt<br />

und<br />

gelöst,alswirihnin<br />

seiner Firma besuchen.Immer<br />

wieder<br />

klingelt sein Mobiltelefon. Mitten<br />

im Interview kommen nochseine<br />

langjährigenAustria-Weggefährten<br />

LotharGrabherundEdiRiedmann<br />

hinzu,umihnzubesuchen.Dabei<br />

wirdimmerwiederauchvondenaltenZeitengeredet.<br />

IndenletztenTagenfielenvieleWorte,<br />

was IhrePerson betrifft.Manche<br />

waren wenig charmant.Sie wurden<br />

als stur und starrsinnig bezeichnet,<br />

alsAlleinherrscher,jasogaralsPutin,<br />

der keinenWiderspruch duldet.Trifft<br />

Siedas?<br />

WennichwirklichsoeinDiktator<br />

wäre,wie von einigen behauptet<br />

wird,hätteichnichtsovieleWeggefährten,diemichnunschonseit30<br />

Jahrenundlängerbegleiten.Dann<br />

hättendieseMenschensichschon<br />

längstvonmirabgewandt.Ichbekam<br />

nach meinem Rücktritt auch<br />

irrsinnigvielZuspruch–vonallen<br />

möglichenSeiten.<br />

Diese Bezeichnungen wurden vorallem<br />

in Hinblick auf IhreTätigkeit als<br />

Präsident vonAustria Lustenau getätigt.SindSieeiner,dereinenautoritärenFührungsstilhegt?<br />

Ich bin nichtsturund autoritär,<br />

sondernentschlossenindenHandlungen.Undzugegeben,beimanchen<br />

Dingen lasse ich mir nicht<br />

dreinreden.Wennmirjemandsagenwill,dassichdiesenoderjenen<br />

Spielerverpflichtenoderbehalten<br />

soll, aber die finanzielle Verantwortungvoll<br />

und ganzbei mir<br />

liegt,istesdochklar,dassichletztlichauchdieEntscheidungtreffe.<br />

Siewaren die letzten 30 Jahren für<br />

die Austria tätig,standen dem Klub<br />

fast22JahrealsPräsidentvor.WürdenSiemanchesandersmachen?<br />

ImGroßenundGanzenwürdeich<br />

eswiedergleichmachen.Aberwer<br />

30JahreohneFehlerschafft,der<br />

„schafft“inWahrheitnicht.<br />

Siesindjetzt 67 –wann hätten Sie<br />

vorgehabt,das Präsidentenamt abzugeben,<br />

wenn Ihre Entscheidung<br />

nach der Jahreshauptversammlung<br />

andersausgefallenwäre?<br />

IchhättedieAustriagerneimneuenStadionübergeben–undzwar<br />

als Bundesliga-Aufsteiger. Für<br />

michwärediesinderkommenden<br />

Saisondurchausrealistischgewesen.Die<br />

Weichendafür waren<br />

jedenfallsgestellt.IchwarauchbereitsmiteinemzusätzlichenSponsorimengenKontakt.<br />

Und jetzt wurden Ihnen quasi die<br />

Seele und das Herz aus dem Leib gerissen?<br />

Nein, ichhabe nach wie vor eine<br />

SeeleundeinHerz.Esgehtmir–zu<br />

meinereigenenÜberraschung–sogarbesser,alsichgedachthätte.Ich<br />

fühlemichfürnichtsmehrverantwortlich,jetztsindanderedran.Sie<br />

bekommenjedenfallseinengesundenVerein.<br />

Fußballpräsident zu sein, bedeutet<br />

für manche auch, sich selbst darstellenzukönnen.DiePersonHubertNagel<br />

war aber nie bekannt dafür,mit<br />

markigenSprüchendieÖffentlichkeit<br />

zu unterhalten. Vielmehr sprechen<br />

Sie lieber aus dem Bauch heraus. Im<br />

Jahr2014wurdeIhnenvonderdamaligen<br />

Sportlandesrätin Bernadette<br />

Mennel das große Verdienstkreuz<br />

überreicht.MachtSiedasstolz?<br />

DerFußballhatmirüberhauptsehr<br />

vielgegeben. Ichbin dadurch mit<br />

vielenMenschenzusammengekommen–mit<br />

ganzProminenten genausowiemit„einfachenLeuten“.<br />

Vonallenkonnteichlernen.Wichtig:<br />

Manist immer Mensch, darf<br />

denBodennieverlieren.<br />

GeradedieseBodenständigkeitwurde<br />

Ihnenaberauchimmerwiedervorgeworfen.<br />

Weraufsteigen will, müsse<br />

einfach ein Risiko eingehen,<br />

teureSpieler verpflichten und<br />

<br />

s’Magazin 7


AUSTRIA LUSTENAU<br />

FORTSETZUNG<br />

so weiter.Diese „Fußball-Weisheiten“<br />

habenSieniebefolgt?<br />

GenaudieseWortehabeichvonanderenPräsidenten,Managernetc.gehört.<br />

Siesind mit ihren Klubstatsächlichauf-oderinungeahnteHöhen<br />

emporgestiegen. Unddann im<br />

KonkursgelandetoderselbstimGefängnis.UndweilindenletztenTagenimmervomGeld,dasichindie<br />

Austriagesteckthabe,dieRedewar:<br />

Esistganzsichernichtso,dassdie<br />

PersonHubertNagelmitGeldherumwirft.UmüberhaupteineLizenz<br />

zubekommen,mussmanBudgetgarantienabgeben.<br />

Wollten Sie ursprünglich überhaupt<br />

Austria-Präsidentwerden?<br />

Nein, meineMitstreiter EdiRiedmann<br />

und LotharGrabherhaben<br />

michbeieinemMatchaufderTribüne<br />

überredet. Wir waren eine tolle<br />

Truppe,dievorIdeennursosprühte.<br />

Icherinneremichnochgenauandas<br />

Jahr1989.DieAustriaspielteinder<br />

Landesliga–wieauchderFCLustenau.Undwirwarensoverrückt,dass<br />

wirfünfAutosund150Fahrräderaus<br />

unseremprivatenSackkauften,um<br />

siebeimDerbyzuverlosen.Damals<br />

kamennormalerweise150Zuschauer<br />

insStadion.WirranntenganzLustenauab,umdieKartenzuverkaufen.<br />

EsgingjaauchumunserGeld.Das<br />

Reichshofstadion war überfüllt und<br />

unsereAktioneinRiesenerfolg.<br />

Nicht der einzige, wie das legendäre<br />

Austria-Dorf,dieVerlosungdesHauptsponsorsoderdie<br />

Schneeballkarte zeigen.<br />

Für die Ideen wurden Sie mit<br />

einemMarketingpreisausgezeichnet.<br />

Ja,wirgewanneneinenFlugfürfünf<br />

PersonennachLosAngeles.Esfiel<br />

unsimmeretwasNeuesein,schafften<br />

es,eineniedageweseneFußballbegeisterungimLandauszulösen.<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

Generell ist Ihr Leben sehr vonIhrer<br />

Umtriebigkeit geprägt.Sie besuchten<br />

„nur“ die Volksschule, wurden trotz-<br />

Geboren1951inLustenau,selbstständigmitseinemUnternehmen<br />

Nagel&Herrmann.Seit1989als<br />

FunktionärbeiAustriaLustenautätig,seitJuni1997Präsident.RücktrittalsPräsidentam18.<strong>Jänner</strong><br />

diesenJahres.<br />

·········································································································································<br />

Beispielsweise, dass Sie bei den Fans<br />

unerwünschtsind?<br />

Dasdarfmannichtpauschalsagen.<br />

IchhabenachmeinemRücktrittsehr<br />

vielZuspruch auch vonseiten der<br />

Fanserhalten.Essindvielleichteinige,vorallemjunge,diedielangeGe-<br />

dem ein erfolgreicher Unternehmer.<br />

WiehabenSiedasgeschafft?<br />

Ichhabemirgedacht:Machetwas,<br />

wofürmankeineAusbildungbraucht<br />

–undwurdeLohnsticker.Mit19habeichmichmiteinergemietetenMaschineselbstständiggemacht<br />

–mit<br />

einerSondergenehmigung,weilman<br />

damalserstmit21volljährigwar.Ich<br />

habeheutenochmeineersteBilanz<br />

imSchrankausdemJahr1971–sie<br />

zeigteinPlusvon32.000Schilling<br />

auf.<br />

Siehaben nicht nur ein Händchen fürs<br />

Geld, sondern auch eine soziale Ader.<br />

Das spiegelte sich auch inderVereinsphilosophiederAustriawider.<br />

ObeinKindbeiderAustriaFußball<br />

spielendarf,sollnichtdavonabhängen,obdieElterndenMitgliedsbeitragzahlenkönnenodernicht.Alle<br />

Nationensindwillkommen,dagibt<br />

eskeineVorurteile.Undauchbeim<br />

einenoderanderen,dersicheinFußballspiel<br />

ansehen wollte,aberden<br />

Eintrittnichtzahlenkonnte,drückte<br />

icheinAugezu.Dannhabeichschon<br />

zumOrdnermalgesagt,ersolleinfachwegsehenundihnreinlassen.<br />

Sie selbst haben keine Kinder.Wie ist<br />

IhrBezugzudenJüngsten?<br />

IchmagKindersehrgerne–alleinbei<br />

der Austria spielen300 im Nachwuchsbereich.Egal,wohersiekommen.Und<br />

ich bin auch ein großer<br />

Tierfreund.<br />

Dann wäredoch ein Hund die richtige<br />

BeschäftigunginderFußball-Pension?<br />

(lacht). Ichhabe genug Tiere um<br />

mich,wiedieKatzenausderNachbarschaft,diegernezumirkommen.<br />

EsgibtimmerwiederDinge,diemich<br />

berühren. Da steckt man vielleicht<br />

auchmancheEnttäuschung,dieman<br />

erlebthat,besserweg. Dieletzten<br />

Wochenhabenmirgezeigt,dassman<br />

immerwiederetwasdazulernt.<br />

8<br />

s’Magazin


AUSTRIA LUSTENAU<br />

HubertNagelhattrotzstürmischerTage<br />

dasLachennichtverlernt.„Seiner“<br />

Austriawünschternachwievordas<br />

Beste:„IchwilldenVereinaufkeinenFall<br />

kaputtmachen!“<br />

·························································································<br />

schichtenichtkennen.MeinerMeinungnachwurdensievongewissen<br />

Personen instrumentalisiert, um<br />

gegenmich Stimmung zu machen.<br />

DasSkurrileist,dassgeradeichfür<br />

sieimmereingutesWorteingelegt<br />

undmichgegenlebenslangeStadionverboteausgesprochenhabe.<br />

Hand aufsHerz?GönnenSiederAustriaweiterhinErfolg?<br />

Ich wünsche dem Klub nichts<br />

SchlechtesundwilldenVereinauf<br />

garkeinenFallkaputtmachen.HabenSieaberVerständnis,wennich<br />

jetzt einfach mal aufeine gewisse<br />

DistanzgeheundeinePausebrauche.<br />

Gibtesfüreinen,derdemKlubsosehr<br />

verbunden ist, überhaupt ein Leben<br />

nachderAustria?<br />

DasweißalleinderHerrgott.IchhabekeinenPlanB,aufdemnotiertist,<br />

wasichjetztallesmachenwerde.Der<br />

Fußballinteressiertmichweiterhin,<br />

ichhabeauchschonAngeboteerhalten.Aberichbin67undtuemirein<br />

offiziellesAmtsichernichtmehran.<br />

Interview:DietmarHofer<br />

Fotos:MathisFotografie<br />

RO<br />

Ruhigbleiben!<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

WennalljährlichEnde<strong>Jänner</strong>dreiodervierMalam<br />

TagdasdunkleBrummenvonMilitärhubschraubern<br />

übermeinemDorfzuvernehmenist,weißich,dass<br />

dasWeltwirtschaftsforuminDavosbegonnenhat.<br />

Miristklar,dassderkleineFleckenmitseinenknapp<br />

60EinwohnernstrategischgesehenvonBrisanzist,<br />

liegterdochgerademal61,47kmLuftlinievonDavos<br />

entfernt.EinperfektesVersteckfürTerroristen.Einen<br />

besserenHinterhaltkönntensichISundAl-Kaidagar<br />

nichtausdenken.Eswirdeinemangstundbange.<br />

DeshalbverhalteichmichauchwährendderZeitdes<br />

WEFunauffällig,wennesz.B.umAktivitätenrund<br />

umsHausgeht.BringeschnellmaldenPlastikmüll<br />

vordieHaustür,bleibeansonsteninmeinenvier<br />

Wänden.GleichesgiltfürmeineBuben.Dassdiebloß<br />

nichtmitNägelnundBretternhantierenundirgend-<br />

wasmitSchräglagezimmern,wasnachBoden-Luft-<br />

Raketeaussehenkönnte.UmHimmelswillen!Habt<br />

ihreineAhnungdavon,wasdiesedunklenBrummer<br />

amHimmelfürhochempfindlicheInfrarotkameras<br />

undOptikenanBordhaben?Diekönneneuchdas<br />

SchwarzeunterdenFingernägelnfotografieren!Und<br />

dastunsieauch.SchoneineRiesengaudi,dasWEF<br />

mitseinenrund3000hochkarätigenTeilnehmernin<br />

ihrenschickenAnzügenundBlazern.AllemitBadges<br />

umdenHals,deninPlastikeingeschweißtenWEF-<br />

Ausweisen.DerBadgeistsowiesodasWichtigste.<br />

WereinenweißenAusweishat,darfüberallhinein,<br />

aufjedeParty,injedesHotel.BillGatesistgeradeam<br />

FlughafeninZürichgelandetundimBegriff,ineinen<br />

weißenHubschrauberumzusteigen.ErträgtSommerschuhe,passendfürdaswinterlicheDavos.Ist<br />

derMannsoarm,dassersichkeinenneuenRasierer<br />

leistenkann?BartstoppelninunterschiedlichenLängen.Achja,esgehtumDigitalisierungundGlobalisierung.BonovonU2sagtwasdazu,undBundeskanzlerSebastianKurzmeint,dassdieDigitalisierung<br />

fürihndasWichtigstesei.TollesStatement.<br />

DerweilverhaltensichmeineBubenundichruhig<br />

inunseremDorf.WirwollenkeinSteindesAnstoßes<br />

sein.<br />

s’Magazin 9


POWERFRAUEN<br />

FürChristinawar<br />

dieMisswahlein<br />

weitererSchrittin<br />

Richtung<br />

Selbstliebe–undsie<br />

willandereFrauen<br />

dazuermutigen,<br />

sichauchzutrauen!<br />

Casting-Infos<br />

Fotos:MartinSchiefert<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

DuwillstdieneueMsCurves<br />

Österreich<strong>2019</strong>werden?<br />

Dann komm am 14. September<br />

<strong>2019</strong> um 10 Uhr zum Casting ins<br />

HotelAmGarnmarktinGötzisund<br />

komme deinem Traum einen<br />

Schrittnäher!<br />

Gefragt sind Frauen jeden Alters<br />

undmitjederFigur–dieHauptsacheistderSpaßanderSache!<br />

TollePreise,Challengesundcoole<br />

Fotos vonInitiator und Fotograf<br />

MartinSchiefertwarten.<br />

Infos:www.facebook.com/<br />

Ms-Curves-Österreich<br />

IchmöchteallevordieLinsebringen,dennjedeFrauistschön.DeshalbhabeichdieseWahlinsLeben<br />

gerufen.UndwirwerdenvonJahr<br />

zuJahrgrößer“,schwärmtderexzentrischeFotograf,derselbst38Jahre<br />

langvorderKamerastand.Nunwilleretwaszurückgeben,wieerselbstsagt.Im<br />

Fokus stehen kurvige Frauen. „Beiuns<br />

kannsichjederwieeinModelfühlen.“BereitszumdrittenMalging2018dieWahl<br />

im<strong>Ländle</strong>überdieBühne.DorotheaDüll<br />

holtesichdenerstenPlatz.„BeimCasting<br />

dachteichmirschon,dassesnichtsoeinfach<br />

wird. Undjebesser mandie sogenanntenKonkurrentinnenkennengelernt<br />

hat,destoschönerwurdensieauch“,erzählt<br />

die33-Jährige begeistert undverdeutlichtdiepersönlicheEntwicklunghin,<br />

diemanbeisoeinemEventdurchläuft.<br />

OfthabenFrauen,dieeinpaarKleidernummerngrößer<br />

brauchenoderMutter<br />

gewordensind,mitihremSelbstwertzu<br />

kämpfen.DieDrittplatzierteundMsCurvesOnline,Christina,kenntdas:„Ichhabe<br />

früherLeistungssportgemacht.Statt<br />

Kurvenhatte ich Muskeln.Nach der<br />

Schwangerschaft30Kilomehrzuwiegen,<br />

machtemirzuschaffen.“Auchpsychische<br />

Probleme pflasterten ihren Weg. Sie<br />

möchte die Öffentlichkeit dazu nutzen,<br />

umsolche„Tabu-Themen“vordenVor-<br />

10<br />

s’Magazin


POWERFRAUEN<br />

Aber bitte mit Kurven!<br />

EinHochauf<br />

kurvigeFrauen–die<br />

MsCurves<br />

Österreich-Wahl<br />

solldieSchönheit<br />

jedereinzelnenFrau<br />

zurGeltung<br />

bringen!<br />

SichvorvielenMenschenzupräsentierenundsich<br />

dabeiauchnochwohlzufühlen,istfür„normale“<br />

FrauenjenseitsdesSchönheitsideals90-60-90nicht<br />

immereinfach.MartinSchiefert,derInitiatorderMs<br />

CurvesÖsterreich-Wahl,willgenaudieseDamen<br />

ansprechenundsieinsrechteLichtrücken.<br />

hangzuholen.„DieseErfahrungstehtfür<br />

michfürSelbstliebe.Jederhatirgendwann<br />

einmalmitVeränderungenoderSchicksalsschlägenzuhadern.Ichhabemichlangegeschämt,offendazuzustehen.Man<br />

willjaseineSchwächennichtzugeben“,so<br />

Christina,dieheutemitderSonneumdie<br />

Wettestrahltundsichsoschönfühltwie<br />

sieist.<br />

SozialesEngagement<br />

Auch Dorotheakonnte erstmit einer<br />

Misswahlnichtvielanfangen.Alssieaber<br />

aufdenInitiatortraf,gewöhntesiesichan<br />

denGedanken, vor eine Jury zu treten.<br />

„JedergibtunsdasGefühl,wunderschön<br />

zusein.AuchwennmannichtdengesellschaftlichvorgegebenenIdealmaßenentspricht.“Siehatzudemgelernt,ihreVorzügemitKleidungzuunterstreichen.„Mit<br />

einemschönen Outfit undder richtigen<br />

AusstrahlungkannaucheineGröße50ein<br />

absoluterHinguckersein“,schwärmtsie.<br />

Und die Persönlichkeit ist sowieso entscheidend!<br />

Eine amtierende Miss sollte<br />

nämlichnichtnureinKrönchentragen:<br />

„MeinZielwaresvonAnfangan,etwas<br />

zurückzugeben.Ichmöchtemichgemeinsam<br />

mit demTeamsozial engagieren.“<br />

EinesihrererstenProjekteistdieMit-Organisation<br />

des Krüppelballs, der am 1.<br />

FebruarinHohenemsstattfindenwird.<br />

EinJahr voller spannender Überraschungenwartet<br />

nunauf die kurvigen<br />

Schönheitsköniginnen.EinYouTube-Kanalwirdgestartet–undaucheinMagazin<br />

seiinPlanung,verrätSchiefert.„Miristes<br />

wichtig,dassunsereMissendenTitelin<br />

die Welt hinaustragen, damit sich jede<br />

Frauangesprochenfühlt.“ S.Nemetschke<br />

VielfältigeChallenges<br />

undFotoshootingslassen<br />

dieFrauenin<br />

verschiedeneRollen<br />

schlüpfen–hierMs<br />

CurvesDorothea.<br />

Fotos:MartinSchiefert(2),MauriceShourot(2)<br />

s’Magazin 11


GESELLSCHAFT<br />

ChristianGmeiner<br />

Architekt<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

„IchwolltedurchausbewusstvieleKilometerAbstandzwischenmeinemZuhauseundderUni,aber<br />

heutevermisseichdieNaturunddieMenschen“,<br />

erklärtmirChristianGmeinerunumwunden.Sosiedelteervor18JahrenausFeldkirch-Nofelsinsferne<br />

WienundbegannseinenneuenLebensabschnitt<br />

mitdemArchitektur-StudiumanderTechnischen<br />

Universität.DerAnfanggestaltetesichfreudvoll,<br />

aberschwer,daeraufdemGymnasiumTisis–und<br />

nichtwievieleKollegenaufeinerHTL–maturiert<br />

hatte.StudienbegleitendeJobsundPraktikamachtenihnaberimmerfitterfürsStudiumundseine<br />

AufgabealsTutoramInstitutfürBaukunst.Nach<br />

seinerZiviltechnikerprüfunggründetederheute37-<br />

JährigeseinArchitekturbüroGmeinerinderWiener<br />

Innenstadt.MitzweiMitarbeiternmeisterterDachausbautenundBestandssanierungenundhatseinen<br />

SchwerpunktaufsPlanengelegt.„DerhervorragendeRufderVorarlbergerArchitektenbringtauchmir<br />

hiereinenVertrauensvorschuss“,erläutertmir<br />

Christianzufrieden.DenleidenschaftlichenHobbykocherwartetindreiMonateneinebesondersnachhaltigeAufgabe:ErwirdmitseinerausKärnten<br />

stammendenFrauerstmalsPapa.Deneinmal<br />

monatlichstattfindendenJass-AbendmitseinendreiStudien-WG-<br />

Freundenmöchteer<br />

trotzdembeibehalten.<br />

DieVorarlberger KommunikationsberaterinCarolaPurtscher<br />

(PR-Agentur Purtscher Relations)<br />

lebt seit über 30Jahren<br />

inWien.AlsNetzwerkerinlädt<br />

sie regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

SeinSelfie:Architekt<br />

ChristianGmeinerbeider<br />

MittagspauseinderWollzeile.<br />

Die Stimme<br />

des Landes<br />

DominiqueSohmhatwaszusagen–und<br />

tutdiesüberVorarlberghinaus.Sowohl<br />

alsRadio-ModeratorinmiteigenenShows<br />

undvielentausendStunden„LiveonAir“<br />

alsauchviaBandundLautsprecher.Mit<br />

ihrerFirma„SohmProductions“,die<br />

heuerihrZehn-Jahre-Jubiläumfeiert,<br />

etabliertesiezudemdasjungeGenre<br />

„Audio-Kommunikation“im<strong>Ländle</strong>.<br />

Mag sein, dass<br />

noch nicht jeder<br />

DominiqueSohm<br />

gesehenhat–gehörthatsiewohl<br />

schoneinGroßteildesLandes.Es<br />

istihreStimme,diebeiunzähligen<br />

Radiosendungenund–dankihres<br />

eigenenUnternehmens„SohmProductions“–inWerbespots,Telefonschleifen,<br />

Ansagen undPodcasts<br />

(werblichenMediadateien)zuhören<br />

ist.Dabeibegannallesganzanders:<br />

„Ich wollte Geld verdienen, sah<br />

michnacheinerLehrstelleumund<br />

machte,auchwennmichdasGewerbe<br />

gar nicht so interessierte, eine<br />

AusbildungzurFrisörin“,erinnert<br />

sichDominique.DasssiebeiSzene-<br />

FigaroChristian„Krügerl“Bleil–<br />

einPlauderervordemHerrn–landete,schadeteinAnbetrachtihrer<br />

späterenKarrierenicht.„Wirhatten<br />

viel Spaß“, streut sie Krügerl<br />

Rosen,wechselteabernachderGesellenprüfung<br />

die Branche. „Eine<br />

Wochespäterarbeiteteichfürdie<br />

VN als Sekretärin und später bei<br />

Werbeagenturen quasi als „Mäd-<br />

chenfüralles“,soderspäterePR-<br />

ProfiüberihreerstenErfahrungen<br />

mitderMedienbranche.Diesieoffenbar<br />

faszinierte: Nachdem ihre<br />

12<br />

s’Magazin


PORTRÄT<br />

beiden mittlerweile erwachsenen<br />

Kinder („meine Heiligtümer“) aus<br />

demGröbstenrauswaren,meldete<br />

siesichaufdieAnzeige„Moderatoringesucht“.Gesuchtundgefunden:<br />

Nicht nur, dass Dominique mit<br />

Handkussgenommenwurde,sieentdeckteauchihrewahreProfession.<br />

DominiquehatteDrive<br />

NacherstenSendungenbeimeher<br />

alternativen95,9MusicRadiomoderiertesiebeiAntenneVorarlberg.<br />

„DominiquemachtAppetitaufmehr<br />

–unddasnichtnurzuMittag“,war<br />

der politisch nur leidlich korrekte<br />

SloganfürihreSendung„DriveTime“,aufdiesieauchfast20Jahre<br />

später noch regelmäßig angesprochenwird.NachzweiJahrenAppetitanregungwechseltesieschließlich<br />

zuRadioLiechtenstein,wosiemittlerweile<br />

14.000 Stunden auf Sendungwar.„IchfahrejedenTagin<br />

denSüden“,sodiepositiveHaltung<br />

der jugendlichen 48-Jährigen, die<br />

beidemSenderauchalsModerations-LeiterinfungierteunddasProgramm-Marketingbetreut.<br />

UndauchdieIdeezuihrerFirma<br />

„Sohm Productions“ kam ihr vor<br />

zehnJahrenbeidentäglicheneineinhalbStundenaufderAutobahn.<br />

„IchwolltemireinzweitesStandbeinschaffen,undprofessionelleAudio-DienstewarendamalseineLücke.“Diesiemittlerweilefüllt:Nach<br />

einemerstenAuftragfürdieTelefonanlage<br />

der Stadt Bregenz ist ihre<br />

Stimme nunmehr allgegenwärtig.<br />

SeiesaufderDornbirnerMesse,bei<br />

den Vorarlberg Lines, in verschiedensten<br />

Tourismus-Regionen, Museen<br />

oder großen Unternehmen:<br />

ÜberallistDominiquehören.„Zum<br />

–imwahrstenSinnedesWortes–<br />

Abschalten spaziere ich im Wald<br />

undnehmeTöne,aberauchEmotionenauf“,verrätdiesichständigauf<br />

derSuchenachNeuembefindliche<br />

diplomierte PR-Referentin. Hört<br />

sichgutan... RaimundJäger<br />

Foto:LisaMathis<br />

s’Magazin 13


Hochälpele,anno1935<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Früh aufstehen hieß es für<br />

diesen Tourengeher,der sich<br />

im Jahre1935 durch den tief<br />

verschneiten Wald am Hochälpele<br />

im Bregenzerwald<br />

kämpft. Bepackt mit einem<br />

schweren Rucksack und für<br />

damalige Verhältnisse kleidertechnischtopausgerüstet,<br />

isterunterwegs,umdieWinterlandschaft<br />

zu genießen.<br />

Der Skitourismus steckte in<br />

den 30er-Jahren freilich noch<br />

in den Kinderschuhen, doch<br />

waren die Grundsteine für<br />

denErfolgbereitsgelegt.<br />

Skitouren sind heute beliebter<br />

denn je, aber nicht<br />

ganz ungefährlich. Die unberührte<br />

Landschaft, die Tourengehersuchen,kannfürsie<br />

auchzumVerhängniswerden.<br />

Immer wieder lösen sich im<br />

steilen Gelände Schneebrettlawinen<br />

und verschütten die<br />

Skisportler.Gerade an Tagen<br />

mit hoher Lawinengefahr ist<br />

Vorsichtgeboten.<br />

Auch der Tourengeher auf<br />

unserem Bild hat sich einem<br />

gewissen Risiko ausgesetzt,<br />

da er unter den schwermit<br />

14<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Vö<br />

Schnee beladenen Ästen<br />

unterwegswar.<br />

Haben Sieauch historische Fotoschätze<br />

zu Hause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.Die<br />

bestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />

Foto:sammlungNorbertBertolini,vorarlbergerlandesbibliothek<br />

VÖ<br />

sutla,Sutle<br />

Zeit-undHauptwort<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

SowohldasZeitwortsudla(hochdeutsch:sudeln)wie<br />

auchdasreinalemannischeVerbsutla(=verschütten,<br />

vergießen,patzen,unsauberarbeiten)habenihrenUrsprungimmittelhochdeutschenBegriffSutte.Damit<br />

wurdeeinsteineLacheoderPfützebezeichnet,undauch<br />

heutenochwirdimAlemannischeneinemorastigeStelle<br />

ineinerWieseoderaufeinemFeldSütte<br />

genannt.Kinder,dieimZugeeiner<br />

gesundenEntwicklunggernein<br />

„Herrgott,<br />

bischdochduan<br />

Sutle!“<br />

odermitPfützenspielenundaus<br />

ihnentrinken,bekommenbekanntlichnichtnureingutesImmunsystem,sondernwerdenals<br />

Begleiterscheinungdazuauch<br />

schmutzig.Diese(zumindestin<br />

früherenZeiten)allumfassendeErfahrungleidgeplagterMütterziehtsichim<br />

VoradelbergerDialektsprachlichbisinsErwachsenenalterfort–undsosutlatinalemannischerMundartmitunterauchdergestandeneBürgerunddieedleBürgersfrau,obwohlbeideihrerPfützelängstentwöhntsindund<br />

nurnochschreibend,malendoderkochendpatzen.<br />

BleibtesbeiwenigenMalenodersporadischenSauereien,sowirddiesmeistmitdembesagtemZeitwortkommentiert(„Wassuttelschtdennaso!“),sutteltbzw.suttlatderVoradelbergerdagegenhäufiger,umnichtzusagengewohnheitsmäßig,soerhälterdasnichtsehr<br />

schmeichelhafteAttribut,eingestandenerSutlezusein<br />

oderimweiblichenFalle:eineSutla.Werersteinmalals<br />

Sutleverschrienist,derwirddiesesKainszeicheninkeineralemannischenPersonalaktejemalswiederlos.<br />

s’Magazin 15


EVENTS<br />

Wie aus Ida<br />

der „Fall Dora“<br />

wurde: Lesung mit<br />

Katharina Adler<br />

Die in München<br />

geborene<br />

AutorinKatharina<br />

Adler ist<br />

am Mittwoch,<br />

dem 30. <strong>Jänner</strong>,imTheater<br />

Kosmos in<br />

Bregenz zu<br />

Gast. Dort<br />

wird sie aus<br />

ihrem Roman<br />

„Ida“<br />

lesen. Ida ist Adlers Urgroßmutter,die<br />

Patientin vonSigmund<br />

Freud war und als „Fall<br />

Dora“ bekannt wurde. Ein Roman,derFaktenundFiktionzusammenbringt.Beginn:20Uhr.<br />

Infos:www.theaterkosmos.at<br />

The Baboon Show:<br />

Klassischer Punk-Sound!<br />

DieschwedischePunk-BandTheBaboonShowistmit<br />

ihremneuenAlbum„RadioRebelde“aufTourundmacht<br />

am Samstag,dem 2. Februar,einen Stopp im Conrad<br />

SohminDornbirn.Empfehlung!InfosundTicketsunter:<br />

www.conradsohm.com,www.v-ticket.at<br />

Foto:ChristophAdler<br />

Kletterfans aufgepasst<br />

Die „Reel Rock 13“ bringt die<br />

weltbesten Kletterfilme des Jahres<br />

nach Vorarlberg. Neben erstklassigerKletter-Actionundspannenden<br />

Abenteuern darf eine ordentliche<br />

Portion Humor nicht fehlen. Mit<br />

dabei sind angesagte Sportler der<br />

Foto:Thebaboonshow<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

internationalen Kletterszene:<br />

Adam Ondra, Madaleine Sorkin,<br />

Alex Honnold, Conrad Anger und<br />

viele mehr.Termin: Mittwoch, 30.<br />

<strong>Jänner</strong>,um20.30 Uhr in der K1<br />

Kletterhalle in Dornbirn. Tickets:<br />

www.outdoor-ticket.net<br />

Kakkmaddafakka live<br />

im Spielboden in Dornbirn<br />

Die Band mit<br />

dem eigenwilligen<br />

Namen<br />

Kakkmaddafakka<br />

gibt sich am<br />

Samstag,dem 2.<br />

Februar, um21<br />

Uhr am Spielboden<br />

Dornbirn ein<br />

Stelldichein.Versprochen<br />

wird<br />

nicht weniger als<br />

„der beste Rave aller Zeiten“. Ohne Elektronik und<br />

monotone Beats, dafür mit einem bunten Strauß aus<br />

Trash, Pop, Punk, Funk und einer Prise 60er Jahre. Infos<br />

undTicketsunter:www.spielboden.at,www.v-ticket.at<br />

Foto:HennaTaylor<br />

Foto:Spielboden<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />

Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />

Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:SandraNemetschke,AngelikaDrnek,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />

16<br />

s’Magazin


DasAnröstenvonGewürzenhatvoralleminderindischen<br />

undafrikanischenKücheTradition.Dadurchwerdendie<br />

Aromenhervorgekitzeltundverstärkt–sokönnensich<br />

ganzneueGeschmackserlebnisseentfalten.Obmandie<br />

GewürzemitoderohneFettröstet,istGeschmackssache.IchmörseredieGewürzebereitsvordemRöstenkurzan,wenngleichdasnichtunbedingtderTraditionentspricht.DadieRöstzeit<br />

unterschiedlichist,wirdmitunterjedesGewürzeinzelnangeröstet.<br />

Abermansollteesnichtübertreiben,dennzustarkangeröstet,entfalten<br />

dieGewürzemeisteineBitternote!<br />

www.gesunde-erbsen.com<br />

Kichererbsen-Kartoffel-Topf<br />

mitRadieschensalat<br />

Zubereitung:<br />

1 KichererbsenimSiebabgießen,abbrausen<br />

undabtropfenlassen.Kartoffelnschälen,grob<br />

würfeln.Zwiebelnschälen,indünneSpalten<br />

schneiden.KnoblauchundIngwerschälen,fein<br />

würfeln.<br />

2 Gewürzsamenkurzanmörsernundineinem<br />

großen,heißenTopfohneFettca.30–60Sekundenanrösten,bissieduften.2ElÖlzufügen,Zwiebelndarinanschwitzen.Knoblauch<br />

undIngwerdazugeben,andünsten.EinePrise<br />

Salz,danndieTomatenzufügen,kurzumrühren,gemörserteBockshornkleesamen,dann<br />

Ajvardazu,wiederumrühren.MitGemüsesuppeaufgießen,KartoffelnundKichererbsendazugeben,aufkochenundbeikleinerHitzecirca<br />

30Minutenkochenlassen.<br />

3 Radieschenwaschen,kleinwürfelnundmit<br />

je1ElLimettensaftundOlivenöl,Pfefferund<br />

Salzmischen.Wermag,schneidetdasRadieschengrünkleinundgibtesebenfallsdazu–ist<br />

sehrgesund!<br />

4 EintopfmitetwasRohrzucker,Pfeffer,Salz,<br />

LimettensaftundwermagauchnochmitAjvar<br />

abschmecken.InSuppentellergebenundmit<br />

denRadieschenservieren.<br />

Zutatenfür4–6Personen:<br />

1DoseKichererbsen(Abtropfgewichtca.<br />

200g)<br />

400gfestkochendeKartoffeln<br />

1DosegewürfelteTomaten(ca.400g)<br />

2Zwiebeln<br />

2–3Knoblauchzehen<br />

Ingwer(ca.3cm)<br />

Je2TlKreuzkümmelsamen,Koriandersamen,Senfsamen<br />

1TlBockshornkleesamen(alternativ:1<br />

PriseKurkumagemörsert)<br />

2–3ElAjvar<br />

600–700mlGemüsebrühe<br />

Zucker,Pfeffer,Salz<br />

1BundRadieschen<br />

Limettensaft<br />

Olivenöl<br />

s’Magazin 17<br />

KULINARIK<br />

Kreuzkümmel-,Koriander-und<br />

Senfsamenverleihendiesem<br />

WintergerichteinwunderbaresAroma!<br />

Wohlfühlkücheganzeinfachgemacht!<br />

,,<br />

Fotos:ChristianMähr,WolfgangHirt


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

...Erwin Tschofen?<br />

DerBregenzerwarseitjehersportbegeistert.AlsSkitrainercoachte<br />

ererstaufSchneeunddannaufGrasjungeNachwuchstalente.Mit<br />

75spieltBewegungfürihnimmernocheinewichtigeRolle:Erist<br />

leidenschaftlicherHandball-FanundlässtkaumeinMatchaus.Auch<br />

seinemBrotberuf,demKochen,istertreugeblieben.<br />

Foto:erwintschofen<br />

1977:ErwinTschofen<br />

beieinemderersten<br />

Grasski-Rennen.<br />

gingindenwichtigstenKüchenein<br />

undaus.„VonKesslerbisWallnerhabeichallebekocht“,erzählteramüsiert.DieeiserneDisziplin,dieihm<br />

schonalsJugendlichereineTugend<br />

war,sollteihmauchfürseinHobby,<br />

denSport,dienlichsein.DieserbeeinflussteseinganzesLeben.„Ichhabe<br />

300Pokaleherumstehen“,soder75-<br />

Jährige, derschon Gewichte gestemmthat,alsnochkeinerArnold<br />

Schwarzeneggerkannte.DasSkifahrennahmeinenbesonderenStellenwertein.WeilerseinenSohnIngmar<br />

fördernwollte,absolvierteerdieTrainerausbildung<br />

in Innsbruck. Zehn<br />

JahrelangfuhreralsRheintal-TrainerSki–inseinemKaderwarenauch<br />

namhafte Rennläufer wie beispielsweiseMarcGirardellioderManuela<br />

Rüf.SeinegrößtenErfolgefeierteer<br />

alsNationaltrainerimGrasskilauf:Er<br />

kamvielinderWeltherum–undmit<br />

IngridHirschhoferholteer13WM-<br />

Titel.Insgesamtwarenessogarumdie<br />

20WM-Titel,dieseineSchützlinge<br />

eingefahrenhaben.SeineDeviseals<br />

Coachwar,immerselbstmitzutrainieren:„Ichhabeallesvorgemacht–<br />

dannhabendieSportlermehrRespekt<br />

vordir!“NacheinemschwerenAutounfallbeendeteerseineTrainerkarriereschließlich.DemSportentsagteer<br />

deshalbabernicht.WennernichtgeradeeinHandballmatchverfolgt,gibt<br />

er in seiner Senioren-Dependance<br />

Gymnastikstunden–oderkochtKässpätzlefüralle!<br />

SandraNemetschke<br />

IchwarderEinzige,derumvier<br />

Uhrmorgenspünktlichwar“,<br />

erzähltErwinTschofenvonseinemerstenJobalsMilchausfahrerinderAchgasseinBregenz.Mit15starteteerdanneineLehrealsKochimKleinwalsertal.Biszu<br />

seiner Pensionierung absolvierteer<br />

verschiedeneStationeninderLandeshauptstadt:Vom<br />

GWL über das<br />

LandhausbiszumKrankenhaus–er<br />

<strong>2019</strong>:Auchmitrüstigen75bleibt<br />

ErwinTschofenseinenzweiLeidenschaftentreu–demSportunddem<br />

KochenvonKässpätzle!<br />

Foto:MathisFotografie<br />

18<br />

s’Magazin


JUHU!<br />

Die neue Rätsel-Krone ist da.<br />

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