18.03.2019 Aufrufe

Falstaff Magazin Schweiz 1/2019

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

mär–apr <strong>2019</strong><br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

PORTUGAL<br />

GENUSSREISE<br />

FÜR DIE SINNE<br />

EDLE<br />

TROPFEN AUS<br />

DEM KNAST<br />

SALSICCIA & CO.<br />

WUNDERBARE<br />

WÜRSTE<br />

100<br />

Weltbeste Weine<br />

DIE TOP 100 LEISTBAREN WEINE<br />

02<br />

SCHWEIZ-AUSGABE 02/<strong>2019</strong> CHF 10,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

9 772297 209008<br />

02


GOLD – NICHTS<br />

VERBINDET<br />

GENERATIONEN<br />

NACHHALTIGER.<br />

Seit mehr als 6000 Jahren hat Gold<br />

alle Weltreiche, alle Währungen und damit<br />

auch alle Finanzblasen überdauert.<br />

Das wird auch in Zukunft so bleiben –<br />

weil physisches Gold anders als Papierwährungen<br />

nicht beliebig vermehrbar<br />

ist. Als grösster bankenunabhängiger<br />

Edelmetallhändler in Europa stellen<br />

wir mit Ihnen Ihr persönliches Portfolio<br />

aus Barren und Münzen zusammen.<br />

Gerne können Sie Ihre Wertanlagen auch<br />

in Ihrem Schrankfach bei uns lagern.<br />

DEGUSSA-<br />

GOLDHANDEL.CH<br />

Verkaufsgeschäfte:<br />

Bleicherweg 41 · 8002 Zürich<br />

Telefon: 044 403 41 10<br />

Quai du Mont-Blanc 5 · 1201 Genf<br />

Telefon: 022 908 14 00<br />

Zürich I Genf I Frankfurt I Madrid I London


HERAUSGEBERBRIEF<br />

BESTE WEINE UNTER 100 CHF<br />

LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,<br />

LIEBE FEINSCHMECKER!<br />

Wie viel darf ein Top-Wein kosten? Das ist eine<br />

häufig diskutierte Frage. Kann ein Wein unter<br />

15 Franken wirklich gut sein? Oder: Ist ein<br />

Wein um etliche Hundert Franken tatsächlich um so viel<br />

besser als einer unter 100 Franken? Und: Wie viel ist jeder<br />

von uns überhaupt bereit, für eine gute Flasche Wein auszugeben?<br />

Dazu gibt es aus unserer Sicht sehr klare Antworten:<br />

Natürlich gibt es tolle Weine unter 15 Franken,<br />

die extrem viel Spass und Freude machen! Also: Ein guter<br />

Wein muss nicht unbedingt teuer sein. Wer unbedingt viele<br />

Hundert Franken für eine Top-Kreszenz ausgeben will, fällt<br />

unter die Kategorie Liebhaber, Sammler oder schlichtweg<br />

Wine-Freak. Auch daran ist nichts auszusetzen. Aber es ist<br />

nicht notwendig, so viel Geld auszugeben, um zum Beispiel<br />

einen Top-Bordeaux geniessen zu können. Wir haben Ihnen<br />

in unserer Titel geschichte 100 Weine aus aller Welt – rote<br />

und weisse bunt gemischt – aufgelistet, die eines gemeinsam<br />

haben: Sie kosten weniger als 100 Franken! Und sie<br />

sind allesamt fantastisch. Von manchen werden Sie vielleicht<br />

noch nie gehört haben, dann ist unsere Story umso<br />

wertvoller für Sie.<br />

<strong>Falstaff</strong> war ausserdem für Sie im Gefängnis unterwegs,<br />

unter anderem in Kalchrain, wo Häftlinge mithelfen, hervorragende<br />

Weine zu keltern. Projekte wie diese gibt es<br />

nicht nur hierzulande, sondern auch in Italien und Portugal<br />

– wir haben uns umgesehen.<br />

Der Frühling naht und die Reiselust steigt. Wie wäre es mit<br />

der Hauptstadt des Elsass, Strassburg? Eine wundervolle,<br />

romantische und gleichzeitig quirlige Metropole mit sehr<br />

viel Kulinarik und einer fantastischen Umgebung. Oder<br />

unsere diesmalige Gourmetreise: Portugal. Begeben Sie sich<br />

mit uns auf eine Weinreise in das Land Vasco da Gamas.<br />

Wir wünschen Ihnen herrliche kulinarische und vinophile<br />

Erlebnisse in den nächsten Wochen und verbleiben mit<br />

herzlichen Grüssen,<br />

Wolfgang und Angelika Rosam<br />

Herausgeber <strong>Falstaff</strong><br />

Ein guter Wein<br />

muss nicht<br />

unbedingt teuer<br />

sein. Wir haben<br />

für Sie 100 Weine<br />

unter 100 CHF<br />

entdeckt, die<br />

unglaublich viel<br />

Spass machen.<br />

Foto: Ingo Pertramer<br />

WOLFGANG M. ROSAM<br />

wolfgang.rosam@falstaff.com<br />

@RosamWolfgang<br />

ANGELIKA ROSAM<br />

angelika.rosam@falstaff.com<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

3


9 772297 209008 02<br />

fals_CH_1902_Cover.indd 1 07.03.19 14:05<br />

9 772297 209008<br />

02<br />

MÄRZ<br />

10<br />

Weltbeste Weine: Die <strong>Falstaff</strong>-<br />

Weinchefredaktoren wählten<br />

die edelsten Tropfen unter<br />

100 Franken für Sie aus.<br />

/ mär–apr <strong>2019</strong><br />

PORTUGAL<br />

GENUSSREISE<br />

FÜR DIE SINNE<br />

GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN<br />

WEINE AUS<br />

DEM SCHWEIZER<br />

KNAST<br />

SALSICCIA & CO.<br />

WUNDERBARE<br />

WÜRSTE<br />

100<br />

COVER<br />

FOTO: ARMA VIRUMQUE CANO<br />

Weltbeste Weine<br />

DIE TOP 100 LEISTBAREN WEINE<br />

SCHWEIZ-AUSGABE 02/<strong>2019</strong> CHF 10,50 WWW.FALSTAFF.COM<br />

COVER: WEINE<br />

10 DIE TOP 100 UNTER 100<br />

Die besten Weine unter 100 Franken,<br />

ausgewählt von <strong>Falstaff</strong>-Weinexperten<br />

34 ZUM WOHL!<br />

Wie gesund ist Wein?<br />

58 WEIN MUSS REIN<br />

Drei Spitzenköche verraten ihre besten<br />

Rezepte mit Wein<br />

48<br />

Die Natur hält Einzug<br />

ins Barleben.<br />

WEIN & MEHR<br />

8 WEIN-NOTIZEN<br />

Die Chefredaktoren Benjamin Herzog<br />

und Dominik Vombach präsentieren<br />

Neuigkeiten aus der Welt des Weins<br />

26 WEIN AUS DEM KNAST<br />

ln Haftanstalten auf der ganzen Welt wird<br />

mithilfe von Insassen Wein angebaut<br />

40 SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

Die Familie Guigal im Porträt<br />

48 SHAKER & SAMMLER<br />

Der Trend «Foraged Cocktails»<br />

55 BARKULTUR<br />

Bittersüsse Symphonien<br />

Fotos: Lukas Ilgner, Getty Images, Top Spirit, beigestellt<br />

26<br />

Weinbau auf Gorgona, der letzten<br />

verbliebenen Gefängnisinsel Europas.<br />

3 HERAUSGEBERBRIEF<br />

119 IMPRESSUM<br />

170 TISCHGESPRÄCH<br />

40<br />

Im nördlichen Rhônetal<br />

schuf die Familie Guigal ein<br />

wahres Wein-Imperium.<br />

4 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Besonders gut für jeden Tag.<br />

Die Chips Salt & Pepper von Migros Sélection.<br />

migros.ch/selection


APRIL<br />

58<br />

Geschmorte<br />

Ochsenschulter<br />

mit glasierten<br />

Zwiebeln, Karotten<br />

und Kartoffelschaum.<br />

GOURMET<br />

56 GOURMET-NOTIZEN<br />

Die Chefredaktoren Benjamin Herzog<br />

und Dominik Vombach präsentieren<br />

das Neueste aus der Welt des<br />

Genusses<br />

66 WO DER BESTE PFEFFER<br />

WÄCHST<br />

Exotische Pfeffersorten aus<br />

allen Ecken der Welt<br />

72 WORLD WIDE WURST<br />

Die besten Würste der Welt<br />

80 SERIE: CORTIS<br />

KÜCHENZETTEL<br />

Kichern über Cicero<br />

82 WOHL DOSIERT<br />

Das edle Comeback der Fischkonserve<br />

90 LES DOMAINES DU THÉ<br />

Eine Reise in den Himalaya zu den<br />

besten Darjeeling-Blättern der Welt<br />

97 SIXPACK<br />

Sechs Restaurants im Test<br />

101 INTERNATIONAL HOTSPOT<br />

Mihara Tofuten, Bangkok<br />

104 SERIE: FOOD PAIRING<br />

Carpaccio Originale<br />

DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE ERSCHEINT AM 18. 04. <strong>2019</strong><br />

72<br />

Die britische<br />

Bratwurst-Ikone<br />

Cumberland Sausage.<br />

106 ELDORADO<br />

Stylishe Tischkultur-Accessoires<br />

REISE<br />

108 REISE-NOTIZEN<br />

Online-Chefredaktor<br />

Bernhard Degen präsentiert<br />

seine Reise-Highlights<br />

110 PORTUGAL FÜR ENTDECKER<br />

Eine Weinreise durch das Land<br />

Vasco da Gamas<br />

120 LONG WEEKEND STRASSBURG<br />

Tipps für ein perfektes<br />

Wochenende<br />

162 EVENTS<br />

JOURNAL<br />

TASTINGS<br />

140 SHORT LIST<br />

142 BARBERA TROPHY<br />

148 BRUNELLO<br />

158 PORTUGAL<br />

90<br />

Auf den Hängen von<br />

Darjeeling wachsen Pflanzen, die<br />

Teetrinkern die Welt bedeuten.<br />

110<br />

Portugal ist das perfekte Land für eine<br />

kulinarische Entdeckungsreise.<br />

Fotos: getty Images, Shutterstock, Julia Stix, beigestellt<br />

6 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Gute Weine.<br />

Unter Freunden.<br />

#tavolataVS<br />

Nicht einfach nur trinken, sondern mit Mass geniessen


Chefredaktion <strong>Schweiz</strong><br />

BENJAMIN HERZOG<br />

und DOMINIK VOMBACH<br />

WEIN<br />

NEUERUNGEN<br />

IM WEINBAU<br />

Mit dem Jahr <strong>2019</strong> kommen auf die<br />

Weinproduzenten in der <strong>Schweiz</strong><br />

viele administrative Neuerungen<br />

zu. Vor allem die Systemänderung der Herkunftsbezeichnung<br />

von AOC zu AOP im<br />

Rahmen der Vernehmlassung AP 22+ bereitet<br />

der Weinbranche Bauchschmerzen. Am<br />

traditionellen Schauffhauser Informationsund<br />

Weiterbildungstag Mitte Januar äusserte<br />

sich Geschäftsführer Beat Hedinger wie<br />

folgt: «Der Branchenverband Deutschschweizer<br />

Wein hat kein Verständnis für<br />

den Systemwechsel. Wir befürchten, dass<br />

die Weinvielfalt unter Druck kommt.» Er<br />

erinnerte an die vielfältigen Aufgaben des<br />

Branchenverbandes Schaffhauser Wein, der<br />

mit der Weinqualität, dem Marketing und<br />

der Kommunikation ein wichtiges Netzwerk<br />

für die Branche sei.<br />

SCHÜTTELN, NICHT<br />

RÜHREN<br />

Er ist wieder da, der erste Wein des Jahres<br />

aus der <strong>Schweiz</strong>. Der Neuchâtel Non Filtré<br />

2018 ist einer der Vorboten des Jahrgangs<br />

und wird traditionellerweise unfiltriert abgefüllt.<br />

Lanciert wurde er wie immer am 3.<br />

Mittwoch im Januar. Vor dem Genuss kann<br />

die Flasche durchaus geschüttelt werden.<br />

PENFOLDS LAUNCHT<br />

CHAMPAGNER<br />

Das australische Unternehmen Treasury<br />

Wine Estates, zu dem unter anderem Penfolds<br />

gehört, kündigt einen Penfolds Champagner<br />

an. Penfolds-Weinmacher Peter<br />

Gago rechnet schon in diesem Jahr mit<br />

dem Launch des Pricklers, passend zum<br />

175. Jubiläum von Penfolds.<br />

FÄLSCHERBANDE<br />

AUFGEFLOGEN<br />

Im Februar wurden von den italienischen<br />

Behörden drei Personen inhaftiert. Ihnen<br />

wird vorgeworfen, bis zu 11.000 gefälschte<br />

Flaschen des legendären Supertoskaners<br />

Tignanello von Antinori in Umlauf bringen<br />

zu wollen. Die Bande agierte in Italien,<br />

Deutschland und Belgien.<br />

8 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


NOTIZEN<br />

EINE LEGENDE GEHT<br />

Am 16. Februar verstarb Gianfranco Soldera, Besitzer<br />

des berühmten Weinguts Case Basse in Brunello Montalcino.<br />

Soldera wurde 1937 in Treviso geboren und<br />

arbeitet zunächst als Versicherungsbroker, bevor er<br />

1972 seinen eigenen Rebberg anlegte. Von Beginn an<br />

war es sein Ziel, so natürlich und traditionell zu arbeiten<br />

wie nur möglich. Berühmt war er nicht nur für seine<br />

Weine, sondern auch für seine klaren Meinungen.<br />

Wegen Letzterem war er auch unter den Produzenten<br />

der Region Brunello berüchtigt, denn er nahm sich kein<br />

Blatt vor den Mund, wenn es darum ging, Gerechtigkeit<br />

für den Brunello und die Sorte Sangiovese einzufordern.<br />

Im Jahr 2012 brach Soleras ehemaliger Mitarbeiter<br />

Andrea Di Gisi in das Weingut ein und vernichtete<br />

etwa 6000 Kisten Wein, indem er die Tanks öffnete.<br />

KALIFORNISCHE REBBERGE<br />

VERSCHWINDEN IM HOCHWASSER<br />

Ende Februar sorgte in Kalifornien ein<br />

starker und vor allem nasser Sturm für<br />

Aufregung. Nicht nur die Metropolen San<br />

Francisco und Los Angeles wurden<br />

heimgesucht, auch die Flüsse Russian<br />

River und Napa River, gelegen in wichtigen<br />

Weinbaugebieten Kaliforniens, traten<br />

über die Ufer und fluteten Rebberge.<br />

Fotos: Giorgio Dracopulos Shutterstock, beigestellt<br />

DAS KLIMA UND DIE GÄRUNG<br />

Roger Boulton, Professor an der kalifornischen Weinbauuniversität<br />

Davis, liess vor Kurzem verlauten, dass<br />

die alkoholische Gärung während der Weinbereitung<br />

Kohlendioxid entstehen lässt, das fünfmal stärker konzentriert<br />

ist als jenes von Flugzeugen oder Autos. Seiner<br />

Ansicht nach sollten Weingüter in Zukunft Wege finden,<br />

um den Kohlendioxidausstoss während der Gärung aufzufangen,<br />

wie beispielsweise der spanische Produzent<br />

Torres, der eine Technik entwickelt hat, um das Kohlendioxid<br />

während der Gärung zu transformieren.<br />

NATURWEIN AUF<br />

DEM VORMARSCH<br />

Seit 2017 verzeichnet die<br />

Online-Auktionsplattform<br />

iDealwine einen Anstieg in<br />

der Nachfrage nach sogenannten<br />

Naturweinen, also<br />

Weinen, die möglichst ohne<br />

Additive und Schwefeldioxid<br />

produziert werden. Vor allem<br />

Weine aus dem französischen<br />

Jura, wie des legendären Produzenten<br />

Jacques Overnoy,<br />

sind gefragt.<br />

SARAH<br />

JESSICA<br />

PARKER<br />

BRINGT<br />

EIGENEN<br />

WEIN AUF<br />

DEN MARKT<br />

Die amerikanische<br />

Schauspielerin<br />

Sarah Jessica<br />

Parker,<br />

berühmt für ihre<br />

Rolle als Carrie<br />

Bradshaw in «Sex and the City», wird<br />

gemeinsam mit dem neuseeländischen<br />

Weingut Invivio eine Weinlinie auf den<br />

Markt bringen. Parker wird nach eigenen<br />

Aussagen aktiv am Entstehungsprozess<br />

der Tropfen partizipieren.<br />

NEUER CO-DIREKTOR AUF<br />

DOMAINE ROMANÉE-CONTI<br />

Nach dem Tod von Co-Direktor Henry-<br />

Frédéric Roch übernimmt Perrine Fenal,<br />

Tochter von Lalou Bize-Leroy,<br />

Geschäftsführerin der Domaine Leroy,<br />

die Geschicke als Co-Direktorin auf der<br />

weltbekannten Domaine de la Romannée<br />

Conti im französischen Burgund.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

9


cover / TOP 100 UNTER 100<br />

TOP 100<br />

UNTER 100 CHF<br />

10 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


DIE BESTEN<br />

WEINE DER<br />

WELT<br />

Budget für einen Top-Wein: unter 100 Franken.<br />

Gesucht waren höchste Qualität und Originalität. Fünf<br />

<strong>Falstaff</strong>-Weinexperten nominierten Hunderte ihrer<br />

aktuellen Lieblingsweine. Dann reihten sie die<br />

gemeinsamen Favoriten. Das Ergebnis: 100 Mal<br />

grösstes Trinkvergnügen aus aller Herren Länder.<br />

TEXT DOMINIK VOMBACH, OTHMAR KIEM,<br />

PETER MOSER, ULRICH SAUTTER, BENJAMIN HERZOG<br />

Foto: Lukas Ilgner<br />

><br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

11


cover / TOP 100 UNTER 100<br />

TIGNANELLO TOSCANA IGT<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Marchesi Antinori,<br />

Toskana, Italien<br />

Tignanello war der erste Supertuscan und zählt<br />

heute zu den bekanntesten Weinen der Welt. Der<br />

legendäre Kultwein aus grösstenteils Sangiovese<br />

beeindruckt durch eleganten Chianti-Charakter,<br />

fantastische Frische und schmeichelnde Feinheit.<br />

bindella.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

CHÂTEAU GRAND-PUY-LACOSTE<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Château Grand-Puy-<br />

Lacoste, Pauillac, Bordeaux, Frankreich<br />

Der feine, ausgewogene und ungemein<br />

appellationstypische Grand Cru Classé überzeugt<br />

mit einem Hauch von Minze, Cassis und<br />

dunkler Beerenfrucht und verfügt zudem<br />

über Potenzial für viele Jahre.<br />

bauraulacvins.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

RIESLING ERDENER PRÄLAT GG<br />

RESERVE ALTE REBEN TROCKEN<br />

Jahrgang: 2012<br />

Erzeuger/Herkunft: Dr. Loosen, Mosel,<br />

Deutschland<br />

Spontan in Fuderfässern vergoren, reift dort für<br />

2 Jahre plus 1 weiteres Jahr in der Flasche.<br />

boucherville.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 100<br />

Fotos: Ridge Vineyards, Castello sei Rampolla, beigestellt<br />

12 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


4<br />

RIESLING SMARAGD RIED SINGERRIEDEL<br />

JAHRGANG: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Weingut Franz Hirtzberger,<br />

Wachau, Österreich<br />

Die steile Terrassenlage Singerriedel ist sowohl<br />

Synonym für höchste österreichische<br />

Rieslingfreude wie auch für die Familie Hirtzberger,<br />

die diesen Grand Cru seit dem Jahr<br />

1989 als Smaragd ausbaut.<br />

moevenpick-wein.cht, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 98<br />

5<br />

VIGNETO SAN MARCELLINO<br />

CHIANTI CLASSICO GRAN<br />

SELEZIONE DOCG<br />

Jahrgang: 2013<br />

Erzeuger/Herkunft: Rocca di<br />

Montegrossi, Toskana, Italien<br />

Grandioser Chianti Classico, besteht<br />

aus Sangiovese und 5 Prozent<br />

Pugnitello aus der Einzellage San<br />

Marcellino. Erzeugt in Monti im<br />

südlichen Chianti. Die Sangiovese-<br />

Reben sind über 50 Jahre alt.<br />

ninainchianti.com, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

6<br />

8<br />

CAIAROSSA TOSCANA IGT<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Caiarossa,<br />

Toskana, Italien<br />

Ein für einen Italiener exotisches<br />

Cuvée aus Cabernet Franc, Merlot,<br />

Cabernet Sauvignon, Petit Verdot,<br />

dazu Sangiovese, Syrah und Alicante.<br />

Der Jahrgang 2015 war geprägt<br />

von einem Hitze-Juli, einem nassen<br />

August und einem absolut perfekten<br />

September für optimale Ernte.<br />

denzweine.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

9<br />

PREISE<br />

✽✽ 20–40,–<br />

✽✽✽ 40–60,–<br />

✽✽✽✽ 60–80,–<br />

✽✽✽✽✽ 80–100,–<br />

Auf Castello dei Rampolla hat man sich früh<br />

dem biologischen Weinbau zugewandt.<br />

CHÂTEAU MOULIN-SAINT-GEORGES<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Château Moulin St. Georges,<br />

Bordeaux, Frankreich<br />

Längst kein Geheimtipp mehr: Aus dem Hause<br />

von Château Ausone kommt dieser balancierte<br />

und mineralische Saint-Émilion, der über Klasse<br />

und Entwicklungspotenzial verfügt wie ein Großer.<br />

Mehr Preis-Leistung aus Bordeaux geht kaum.<br />

bauraulacvins.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

7<br />

RIDGE MONTE BELLO<br />

Jahrgang: 2011<br />

Erzeuger/Herkunft: Ridge Vineyards,<br />

Kalifornien, USA<br />

Dieser stoffige Rotwein war der erste Einzellagen-<br />

Cabernet-Sauvignon aus den USA überhaupt.<br />

Heute ist der Monte Bello längst einer der gesuchtesten<br />

Weine Kaliforniens und gilt unter Kennern<br />

als eine wahre Stil-Ikone.<br />

martel.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

BAROLO MARGHERIA DOCG<br />

Jahrgang: 2014<br />

Erzeuger/Herkunft: Massolino, Piemont, Italien<br />

Serralunga d’Alba ist bekannt für tiefgründige,<br />

langlebige Barolo. Massolino zählt zu den führenden<br />

Erzeugern im Ort. Die Einzellage Margheria hat<br />

hohen Kalkanteil mit Sandeinlagerungen. Dieser<br />

verleiht den Weinen ihre unvergleichliche Frische<br />

und Eleganz.<br />

vergani.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

»30 Jahre nach dem Judgement of Paris belegte<br />

Monte Bello 1971 den ersten Platz vor Haut-Brion. «<br />

PAUL DRAPER langjähriger Weingutsleiter von Ridge Vineyards<br />

10<br />

SAUVIGNON BLANC RIED ZIEREGG GROSSE<br />

LAGE STK<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Weingut Tement, Südsteiermark,<br />

Österreich<br />

Die Kombination von Sauvignon Blanc und dem<br />

Namen Tement steht für Perfektion. Ried Zieregg<br />

ist geprägt von Muschelkalkböden, Kalkmergel,<br />

einem einzigartigen Mikroklima und biologisch<br />

bewirtschafteten 35-jährigen Reben.<br />

moevenpick-wein.ch, ✽✽✽✽, <strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

12<br />

11<br />

SAMMARCO TOSCANA IGT<br />

Jahrgang: 2014<br />

Erzeuger/Herkunft: Castello dei Rampolla,<br />

Toskana, Italien<br />

Castello dei Rampolla liegt in bester Lage in Panzano<br />

im Herzen der Chianti-Zone. Alceo di Napoli<br />

hatte in den 1970er-Jahren die glänzende Idee, hier<br />

Cabernet Sauvignon zu pflanzen. Heute enthält der<br />

Wein neben Cabernet auch 5 Prozent Sangiovese<br />

und 5 Prozent Merlot.<br />

caratello.ch, ✽✽✽, <strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

CHÂTEAU MALESCOT<br />

ST-EXUPÉRY<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Château<br />

Malescot St.-Exupéry, Margaux,<br />

Bordeaux, Frankreich<br />

Er ist alles andere als ein Kraftpaket,<br />

nein, er zeigt sich als lupenreiner<br />

Margaux mit seidigen Tanninen,<br />

enormer Finesse und überzeugender<br />

Eleganz.<br />

bindella.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

13


cover / TOP 100 UNTER 100<br />

13<br />

FLACCIANELLO DELLA PIE-<br />

VECOLLI TOSCANA CENTRALE<br />

IGT<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Fontodi,<br />

Toskana, Italien<br />

Einer der herausragenden Super-<br />

Tuscans, 100 Prozent Sangiovese.<br />

Wächst im Herzen des Chianti Classico<br />

in Panzano. Die Trauben für den<br />

Flaccianello sind die Selektion aus<br />

den besten Parzellen von Fontodi.<br />

caratello.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 98<br />

14<br />

BLAUFRÄNKISCH RIED POINT<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Weingut Kollwentz,<br />

Burgenland, Österreich<br />

Seit dem Jahr 1848 besitzt die Familie Kollwentz<br />

in Grosshöflein diesen besonderen Weingarten, der<br />

einst den Fürsten Esterházy gehörte. Hier wächst<br />

auf Mergelboden ein konzentrierter, charaktervoller<br />

Blaufränkisch von höchster Qualität.<br />

ullrich.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 98<br />

15<br />

RANCIA CHIANTI CLASSICO<br />

RISERVA DOCG<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Fèlsina, Toskana, Italien<br />

Der Rancia war eine der ersten Lagenriservas im<br />

Chianti Classico. Ein Wein der – mit den Worten<br />

seines Masterminds Giuseppe Mazzocolin – immer<br />

klar seine Herkunft zeigt. Reiner Sangiovese mit<br />

besonderer Geschliffenheit.<br />

globalwine.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

«Der Flaccianello 2015 präsentiert sich<br />

mächtig und stolz wie das Colosseum in<br />

Rom und geizt nicht mit Schönheit.»<br />

MONICA LARNER The Wine Advocate, Italien<br />

In diesen Traumlagen des Weinguts Gunderloch in<br />

Rheinhessen müssen sich die Reben wohlfühlen.<br />

16<br />

NACKENHEIM ROTHENBERG<br />

RIESLING GG<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Gunderloch,<br />

Rheinhessen, Deutschland<br />

Selbstbewusste Säure, durchdringende<br />

Mineralität, komplexe Würze:<br />

Johannes Hasselbachs Entwurf eines<br />

trockenen Grand Cru vom Roten<br />

Hang ist atemberaubend energiegeladen<br />

und spannungsvoll. Dichte und<br />

Fokus auf die Spitze getrieben.<br />

boucherville.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

17<br />

TINTA BAROCCA TREINSPOOR<br />

OLD VINES SERIES<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: The Sadie<br />

Family, Swartland, Südafrika<br />

Für Starwinzer Eben Sadie – berühmt<br />

für seine Topcuvée Collumella<br />

– ist die rote Sorte Tinta Barocca<br />

geradezu ideal für das heisse Klima<br />

der Swartland-Zone im Norden von<br />

Kapstadt.<br />

kapweine.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

DIE BESTEN<br />

WEISSWEINE<br />

DER SCHWEIZ<br />

UNTER 100 CHF<br />

95 Dézaley Medinette<br />

Grand Millésime 2005<br />

Domaine Louis Bovard,<br />

Bourg-en-Lavaux<br />

Dass Chasselas so gut<br />

reifen kann, erstaunt uns<br />

selbst immer wieder.<br />

domainebovard.com,<br />

✽✽✽✽<br />

Traumhaftes<br />

Terroir: Das Lavaux<br />

95 Savagnin Blanc 2016,<br />

La Maison<br />

Carrée, Milvignes<br />

Dieser Wein erläutert eindrücklich das Potenzial<br />

der Sorte Heida. realwines.ch, ✽✽<br />

95 St-Saphorin Les Blassinges 2017,<br />

Pierre-Luc Leyvraz, Chexbres<br />

Leyvraz keltert aus Chassels wahre Terroirweine.<br />

schuler.ch, ✽✽<br />

95 Petite Arvine Château Lichten 2017,<br />

Domaine Rouvinez, Sierre<br />

Einzellagen-Petite-Arvine, der schon fast eine<br />

Legende in unserem Land ist. Salzig, reifefähig.<br />

flaschenpost.ch, ✽✽<br />

95 Chardonnay 2017<br />

Christian Hermann, Fläsch<br />

Einer der beste Chardonnay des Landes. Würde<br />

blind niemals im Bündnerland verortet werden.<br />

vinothek-brancaia.ch, ✽✽✽<br />

95 Completer Malanserrebe,<br />

Domaine Donatsch, Malans Fast vergessene<br />

Rebsorte, grossartiger Wein aus grossartigem<br />

Weingut. martel.ch, ✽✽✽<br />

94 Charonnay Velabona 2015, Christian<br />

Zündel, Malcantone Zündel versteht es wie<br />

kaum ein anderer hierzulande mit der französischen<br />

Paradesorte umzugehen.<br />

vinothek-brancaia.ch, ✽✽<br />

93 Truttiker Pinot Blanc 2015, Weingut<br />

Zahner, Truttikon Zahner macht aus der Sorte<br />

Pinot Blanc einen kleinen, weissen Burgunder.<br />

martel.ch, ✽✽<br />

92 Heida Maître des Chais Réserve Spéciale<br />

2016, Provins, Sion Die meistangebaute Rebsorte<br />

des Wallis kann weit mehr als nur Üppigkeit<br />

wie dieser Wein zeigt. flaschenpost.ch, ✽✽<br />

92 Himbertscha 2016, Kellerei Chanton,<br />

Visp Ein wahrer Schatz. Vergessene Rebsorte,<br />

ausbalanciert, straff und crémig.<br />

chanton.ch, ✽✽<br />

Fotos: Weingut Gunderloch, Weingut Bründlmayer, beigestellt<br />

14 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


18<br />

RIESLING KAMPTAL DAC<br />

RIED ZÖBINGERER HEILIGEN-<br />

STEIN ALTE REBEN 1 ÖTW<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Weingut<br />

Bründlmayer, Kamptal, Österreich<br />

Das Traditionsweingut aus<br />

Langenlois erzeugt auf der<br />

berühmtesten Riesling-Lage<br />

mehrere Weine aus dieser Sorte.<br />

Die Alten Reben wachsen in von<br />

Trockensteinmauern getragenen<br />

Terrassen, das Alter der Stöcke<br />

beträgt bis zu 80 Jahre.<br />

martel.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

22<br />

CHARDONNAY HUNTING HILL<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Kumeu River,<br />

Nordinsel, Neuseeland<br />

Ihren Ursprung hat die Familie<br />

Brajkovich in Kroatien. Seit Jahrzehnten<br />

erzeugt ihr Weingut Kumeu<br />

River international hochgeschätzte<br />

Chardonnay-Weine, die den<br />

berühmten Vorbildern aus der<br />

Burgund nur im Preis nachstehen.<br />

vinexus.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

25<br />

CLOS MOGADOR PRIORAT DOC<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Clos Mogador,<br />

Priorato, Spanien<br />

René Barbier hat einst 1979 die<br />

Region Priorat «miterfunden». Sein<br />

legendärer Clos Mogador ist heute<br />

besser denn je und im Vergleich zu<br />

den Weinen vieler seiner Epigonen<br />

noch zu einem leistbaren Preis<br />

verfügbar. Da sollte man zugreifen.<br />

moevenpick-wein.com, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

19<br />

PALETTE BLANC AOC<br />

Jahrgang: 2013<br />

Erzeuger/Herkunft: Château<br />

Simone, Provence, Frankreich<br />

Ein stilistisch ganz und gar eigenständiger<br />

Cru (mehrheitlich der<br />

Sorte Clairette) aus der Provence.<br />

Bei Zimmertemperatur oder bei<br />

maximal 16 Grad genossen, nimmt<br />

es dieser schmelzige, volle Weisse<br />

auch mit kulinarischen Problemfällen<br />

wie der Artischocke auf.<br />

lesvins.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

20<br />

ARGENTIERA BOLGHERI SUPERIORE DOC<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Tenuta Argentiera,<br />

Toskana, Italien<br />

Wächst im südlichsten Weingutvon Bolgheri, hoch<br />

über dem Meer. Cuvée aus Cabernet Sauvignon,<br />

Merlot und Cabernet Franc. Für den letzten Schliff<br />

sorgt der französische Starönologe Stéphane Derenencourt,<br />

der Argentiera berät.<br />

schuewo.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

21<br />

RIESLING SMARAGD RIED KELLERBERG<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Weingut F. X. Pichler<br />

Wachau, Österreich<br />

Der Dürnsteiner Kellerberg ist der Boden, auf<br />

dem Lucas Pichler die Trauben für seinen<br />

grössten Lagen-Riesling erntet, der mit feiner<br />

Fruchtexotik, enormem Tiefgang und riesigem<br />

Potenzial punktet.<br />

moevenpick-wein.com, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

23<br />

IHRINGEN VORDERER WINKLERBERG<br />

SPÄT-BURGUNDER GG<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Dr. Heger,<br />

Baden, Deutschland<br />

In den Steilterrassen des vorderen Winklerbergs<br />

tritt das blanke Vulkangestein zutage, die Bodenauflage<br />

ist flachgründig, das Kleinklima so heiss,<br />

dass auch Kakteen gedeihen. Hier wächst ein Pinot,<br />

der ölige Fülle mit mineralischer Kühle vereint.<br />

gerstl.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

24<br />

VICTORINO TORO<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Teso la Monja, Toro,<br />

Spanien<br />

Lange galten die<br />

feurig-würzigen Rotweine<br />

der kleinen spanischen<br />

Region Toro als<br />

Studentenweine. Dann<br />

erkannten die grossen<br />

Önologen des Landes<br />

das Potenzial der uralten<br />

Tempranillo-Reben und<br />

machen nun grosse<br />

Weine, wie der<br />

Victorino beweist.<br />

flaschenpost.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

«Mein Wein muss<br />

ab bilden, was vor Ort ist.<br />

Er muss mich berühren.»<br />

MARKUS RUCH Winzer<br />

26<br />

CHÂTEAU PETIT-VILLAGE<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Château Petit-Village,<br />

Pomerol, Bordeaux<br />

Dank seines reifen Merlot-Anteils, ein sehr stoffiger<br />

und zugänglicher Wein, dem etwa 30 Prozent<br />

Cabernet zusätzlich ein fest gebautes Rückgrat<br />

verleihen.<br />

daniel-vins.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

27<br />

SILVANER WÜRZBURG<br />

STEIN-HARFE<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Bürgerspital,<br />

Franken, Deutschland<br />

Aus dem Würzburger Stein kam Goethes Lieblingswein:<br />

die Stein-Harfe, das Filetstück im Alleinbesitz<br />

des Bürgerspitals.<br />

buergerspital.de, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

15


cover / TOP 100 UNTER 100<br />

28<br />

SAINTE ÉPINE ST-JOSEPH<br />

ROUGE AC<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Délas,<br />

Rhônetal, Frankreich<br />

Die Nordrhône ist berühmt für Hermitage<br />

und Côte Rôtie – doch die<br />

besten Weine aus Nachbar-AOCs<br />

wie Cornas und St-Joseph stehen<br />

kaum nach. St-Épine ist ein grosser<br />

Syrah vom Granit – mit würziger<br />

Frucht und eindringlicher Spannung.<br />

cavesa.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

32<br />

PALEO ROSSO<br />

TOSCANA IGT<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Le Macchiole,<br />

Toskana, Italien<br />

Seit dem Jahrgang 2001 entsteht<br />

Paleo Rosso reinsortig aus Cabernet<br />

Franc. Le Macchiole waren die ersten<br />

in Bolgheri, die auf diese damals<br />

unübliche Sorte setzten. Mittlerweile<br />

setzen immer öfter führende<br />

Produzenten auf diese Karte.<br />

caratello.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 98<br />

34<br />

GILLES CORNAS AOC<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Guillaume<br />

Gilles, Rhônetal, Frankreich<br />

Guillaume Gilles produziert in einem<br />

winzig kleinen Kellergewölbe Syrah<br />

von burgunderhafter Feinheit. Seidiges<br />

Tannin, beerige Frucht – der<br />

Jahrgang 2015 zeigt den Charme<br />

seines Cornas in Bestform.<br />

cavedereve.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

29<br />

PINOT NOIRHALLAU AOC CHÖLLE<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Markus Ruch,<br />

Klettgau, <strong>Schweiz</strong><br />

Seit 2007 lotet Markus Ruch das Potenzial des<br />

<strong>Schweiz</strong>er Klettgaus aus, einer Region, die noch<br />

von den Juraausläufern geprägt ist. Sein Chölle ist<br />

filigran und sehr präzise. Ein Pinot Noir mit Zukunft.<br />

cultivino.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

30<br />

CUVÉE KERSCHBAUM<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Weingut Paul Kerschbaum,<br />

Mittelburgenland, Österreich<br />

Michael Kerschbaum erzeugt diese ungemein komplexe<br />

Cuvée nur in herausragenden Jahren wie in<br />

2015, mit dem er auch die <strong>Falstaff</strong> Reserve Trophy<br />

gewonnen hat.<br />

vinothek-brancaia.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

31<br />

CHARME DOURO TINTO<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Dirk van der Niepoort,<br />

Douro, Portugal<br />

Dirk von der Niepoort ist «verrückt nach gutem<br />

Wein», und seine Passion für grosse Burgunder lebt<br />

er im finessenreichen Stil seines Rotweins Charme<br />

aus. Der Name ist Programm, das Ergebnis vielschichtig<br />

und finessenreich.<br />

riegger.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

33<br />

CUVÉE WEISS BEYOND THE<br />

CLOUDS DOC<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Elena Walch,<br />

Südtirol, Italien<br />

Herausragende Weissweincuvée von<br />

der Grande Dame des Südtiroler<br />

Weins. Besteht hauptsächlich aus<br />

Chardonnay. Die restlichen 20 Prozent<br />

variieren von Mal zu Mal, da<br />

gibt sich Elena Walch geheimnisvoll.<br />

weibelweine.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

«Als Flaggschiff der<br />

Craggy-Ranch-Familie<br />

behauptet Le Sol einmal<br />

mehr seinen Ruf als Wein-<br />

Ikone aus Neuseeland.»<br />

BOB CAMPBELL, MW NZL-Top-Weinkritiker<br />

35<br />

CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE AOC CHAUPIN<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Domaine de la Janasse,<br />

Rhônetal, Frankreich<br />

Dieser ungemein seidige Châteauneuf aus reinem<br />

Grenache wächst in der Top-Lage Le Crau. Ergebnis<br />

ist ein Mittelding zwischen Pomerol und einem<br />

Burgunder von Dujac.<br />

studer-vinothek.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

36<br />

SYRAH LE SOL<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Craggy Ranch, Hawkes Bay,<br />

Neuseeland Craggy-Ranch-Gründer Terry Peabodys<br />

Vision war, möglichst viele Spitzenweine an<br />

einem einzigen Ort zu produzieren. Kellermeister<br />

Matt Stafford gelingt das brillant.<br />

vinexus.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

37<br />

VIÑA BOSCONIA TINTO 2005<br />

RIOJA DOC<br />

Jahrgang: 2005<br />

Erzeuger/Herkunft: Bodegas López de Heredia,<br />

Rioja, Spanien<br />

Ein Wein fernab jeglicher Moden und Trends.<br />

Historisches Spanien, das nicht besser sein könnte.<br />

Gewürze und feine Dörrobstnuancen, Kräuter im<br />

Bukett. Frisch, samtig und niemals müde.<br />

realwines.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

Fotos: Guillaume Gilles, beigestellt<br />

16 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


38<br />

GALATRONA MERLOTVALDARNO<br />

DI SOPRA DOC<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Petrolo , Toskana, Italien<br />

Flaggschiff des Weinguts Petrolo im oberen<br />

Arnotal zwischen Florenz und Arezzo. Besitzer<br />

Luca Sanjust ist Quereinsteiger und war ursprünglich<br />

in der Kunst zu Hause; nun schafft er aus<br />

Wein Kunstwerke.<br />

vinothek-brancaia.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 98<br />

39<br />

NIEDERHAUSEN HERMANNSHÖHLE<br />

RIESLING GG<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Dönnhoff, Nahe, Deutschland<br />

Wenn man nur einen einzigen deutschen Riesling<br />

mit auf die berühmte einsame Insel mitnehmen<br />

könnte – wetten, die meisten Kenner würden für<br />

Dönnhoffs Hermannshöhle plädieren? Auch der<br />

2017er Jahrgang ist Modell und Massstab.<br />

gerstl.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

40<br />

PINOT NOIR BANNOCKBURN CENTRAL OTAGO<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Felton Road,<br />

Central Otago, Neuseeland<br />

Der biodynamisch geführte Paradebetrieb der<br />

Region Central Otago auf Neuseelands Südinsel<br />

erzeugt unter dem erfahrenen Kellermeister Blair<br />

Walter herausragende rote Burgunder und ebenso<br />

exzellenten Chardonnay mit Demeter-Zertifikat.<br />

realwines.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

41<br />

MAS LA PLANA CABERNET<br />

SAUVIGNON<br />

Jahrgang: 2013<br />

Erzeuger/Herkunft: Miguel Torres,<br />

Penedès, Spanien<br />

Miguel Torres erzeugt mit dem Mas<br />

La Plana keine Kopie eines Bordeaux-<br />

Weins, sondern einen eigenständigen<br />

Rotwein von grosser Persönlichkeit<br />

und Lagerfähigkeit. Hier<br />

tritt die Dominanz der Rebsorte<br />

eher in den Hintergrund.<br />

bindella.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

Miguel Torres war<br />

der Pionier der internationalen<br />

Sorten<br />

im Penedès.<br />

Jean-Baptiste Guinaudeaus<br />

neuer Topwein<br />

kommt aus Fronsac.<br />

42<br />

ACTE 7 BORDEAUX SUP. AOC<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Château Grand Village,<br />

Bordeaux, Frankreich<br />

Berühmt ist die Familie als<br />

Besitzerin des winzigen Spitzen-<br />

Châteaus Lafleur in Pomerol.<br />

Der komplexe und finessenreiche<br />

Acte 7 kommt von kalkreichen<br />

Top-Böden in Fronsac.<br />

moevenpick-wein.com, ✽✽€<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

43<br />

CHARDONNAY GRAND SELECT<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Weingut Fritz Wieninger, Wien,<br />

Österreich<br />

Der Top-Chardonnay vom Wiener Bio-Burgunderstar<br />

Fritz Wieninger nimmt es mit den französischen<br />

Vorbildern locker auf. Verbindet stoffige<br />

Frucht mit idealem Holzeinsatz und Länge.<br />

haus-oesterreich.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

44<br />

GEISENHEIM ROTHENBERG RIESLING GG<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Weingut Wegeler,<br />

Rheingau, Deutschland<br />

In der ersten Rheingauer Lagenklassifikation von<br />

1867 belegte der Rothenberg Platz eins – gleichauf<br />

mit Rüdesheimer Berg, Schloss Johannisberg, Marcobrunn,<br />

Steinberg und Gräfenberg. Zu Recht!<br />

vinexus.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

45<br />

TERREUS<br />

VALDARNO DI SOPRA DOC<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Bodegas Mauro,<br />

Castilla y León, Spanien<br />

Zu einhundert Prozent Tempanillo, ausgebaut 20<br />

Monate lang in französischem Barrique, ein grosser<br />

Spanier für den besonderen Anlass.<br />

globus.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 98<br />

DIE BESTEN<br />

ROTWEINE<br />

DER SCHWEIZ<br />

UNTER 100 CHF<br />

95 Pinot Noir Hallau Chölle 2017, Weinbau<br />

Markus Ruch, Neunkirch Wir gross das Terroir<br />

im Kanton Schaffhausen ist wurde erst mit<br />

Ruch wirklich präsent. cultivino.ch, ✽✽<br />

95 Pinot Noir Unique 2015<br />

Weingut Donatsch, Malans<br />

Dichter, würzig-rauchiger Bründner Granc Cru.<br />

riegger.ch, ✽✽✽✽✽<br />

95 Merlot Orizzonte 2015,<br />

Christian Zündel, Mercantone Elegant und<br />

kraftvoll zugleich. Eines der Monumente des<br />

Tessins. vinothek-brancaia.ch, ✽✽✽<br />

95 Conte di Luna 2016<br />

Werner Stucky, Rivera<br />

Grosser Merlot aus dem<br />

Tessin, der den Vergleich<br />

mit dem Bordeaux nicht<br />

scheuen muss.<br />

vinothek-brancaia.ch,<br />

✽✽✽<br />

Merlot-Könner:<br />

Die Familie Stucky<br />

95 Syrah Cayas 2016<br />

Domaine Jean-René<br />

Germanier, Vétroz<br />

Einer der besten Weine aus der Rebsorte<br />

Syrah im gesamten deutschen Sprachraum.<br />

jrgermanier.ch, ✽✽<br />

95 Pinot Noir Calcaire absolu 2014<br />

Histoire d‘Enfer, Corin-de-la-Crète<br />

Dieser Wein zeigt die elegante Seite der Sorte<br />

im Terroir des Wallis.<br />

vinothek-brancaia.ch, ✽✽✽✽✽<br />

95 Balin 2016, Cantina Kopp von der Crone<br />

Visini, Lugano Grosse Eleganz und Eigenständigkeit<br />

mit perfektem Holzeinsatz.<br />

martel.ch, ✽✽✽<br />

94 Pinot Noir Cuvée Pur Sang 2014<br />

Domaine de Chambleau, Milvignes<br />

Grosser Pinot Noir mit immensem Alterungspotenzial.<br />

Gehört mit Sicherheit zur Spitze unseres<br />

Landes. arion-vins.ch, ✽✽✽✽✽<br />

93 Pinot Noir Stadtberg Eglisau 2016,<br />

Urs Pircher, Eglisau<br />

Begeistert uns in den letzten Jahren immer<br />

wieder. Saftig, elegant, grossartig.<br />

weingut-pircher.ch, ✽✽<br />

93 Blauburgunder Ottenberg alte Rebe<br />

2015, Michael Broger, Ottoberg<br />

Gernot Heinrichs Rotwein-Ikone aus der Golser<br />

Toplage ist bei Sammlern heiss begehrt.<br />

sutterweine.ch, ✽✽<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

17


cover / TOP 100 UNTER 100<br />

46<br />

50<br />

VIGNA DELL’IMPERO SANGIOVE-<br />

SE VALDARNO DI SOPRA DOC<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Tenuta Sette<br />

Ponti, Toskana, Italien<br />

Sangiovese aus einem uralten Weingarten.<br />

Sette Ponti liegt im oberen<br />

Arno-Tal bei Arezzo, wo Sangiovese<br />

einen eigenständigen Charakter<br />

entwickelt.<br />

arvi.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

»Italiens samtige Rotweine<br />

– und allen voran jene<br />

aus der Toskana – sind<br />

die beliebtesten Importweine<br />

der Österreicher.«<br />

PETER MOSER Wein-Chefredakteur <strong>Falstaff</strong><br />

47<br />

AMANCIO RIOJA DOCA<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Sierra Cantabria,<br />

Rioja, Spanien<br />

Mit dem eleganten, hochkomplexen Amancio definiert<br />

die Familie Eguren ihre Vorstellung von Rioja<br />

auf moderne Weise und sehr überzeugend.<br />

spanienweinonline.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

48<br />

KURNI MARCHE ROSSO IGT<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Oasi degli Angeli,<br />

Marken, Italien<br />

Außergewöhnlicher Wein von einem außergewöhnlichen<br />

Winzer. Marco Casolanetti sitzt bei Cupra<br />

Marittima in den Marken. Reiner Montepulciano.<br />

Der süßliche Touch verliert sich nach einigen Jahren<br />

Lagerung.<br />

spanienweinonline.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 98<br />

Stephan Graf Neipperg erzeugt<br />

in St-Émilion große Rotweine.<br />

49<br />

CHÂTEAU CANON-LA GAFFELIÈRE<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Château Canon-La Gaffelière,<br />

Saint-Émilion, Bordeaux, Frankreich<br />

Der edle Grand Cru des Grafen Neipperg aus Saint-<br />

Émilion wird zur je einer Hälfte aus Merlot und den<br />

beiden Cabernet-Sorten zu einer würzig-eleganten<br />

Cuvée verwoben und garantiert über Jahre höchsten<br />

Rotweingenuss.<br />

moevenpick-wein.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

DIE BESTEN<br />

SÜSSWEINE<br />

DER SCHWEIZ<br />

UNTER 100 CHF<br />

96 Grain Noble Arvine 2016<br />

Marie-Thérèse Chappaz, Fully<br />

Chappaz ist die Königin der <strong>Schweiz</strong>er Süssweine.<br />

Dieser hier aus Petite Arvine ein Gedicht.<br />

studer-vinothek.ch, ✽✽✽ (0,5l)<br />

96 Domaine Tourbillon 2012<br />

Provins, Sion<br />

Konzentrierter, äusserst komplexer Süsswein,<br />

mit einem Hammer-Preis-Leistungsverhältnis.<br />

mondovino.ch, ✽✽✽<br />

95 Saint-Martin Johannisberg 2012<br />

Domaine du Mont d‘Or, Sion<br />

Üppier und dennoch sehr frischer, süsser Johannisberg.<br />

Jedes Jahr besonders.<br />

mondovino.ch, ✽✽ (0,5l)<br />

95 Mitis Amigne de Vétroz 2014<br />

Jean-René Germanier, Vétroz<br />

Dessertwein erster Güte, der nicht nur mit üppiger<br />

Frucht, sondern auch feinen Röstnoten<br />

besticht. landolt-weine.ch, ✽✽ (0,375l)<br />

95 Petite Arvine flétrie 2014<br />

Domaine de Muses, Sierre<br />

Eine sichere Bank, wenn es um Süssweingenuss<br />

aus der <strong>Schweiz</strong> geht.<br />

domainedesmuses.ch, ✽✽ (0,375l)<br />

Das trockene, heisse Klima des Wallis bietet<br />

perfekte Bedingungen für süsse Tropfen.<br />

SCHARZHOFBERG RIESLING KABINETT<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Egon Müller,<br />

Saar, Deutschland<br />

Ein absolut leichtfüßiger Traum von Riesling,<br />

gekeltert von der Winzer-Legende Egon Müller.<br />

Garantierter Trinkspaß auf höchstem Niveau und<br />

Reifepotenzial für Jahrzehnte.<br />

gerstl.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

52<br />

MERLOT ORIZZONTE<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Christian Zündel,<br />

Tessin, <strong>Schweiz</strong><br />

Der ehemalige Bodenkundler Christian Zündel<br />

gelangte in den 70ern ins Tessin. Sein Orizzonte<br />

gehört zur absoluten Speerspitze der <strong>Schweiz</strong>er<br />

Weinregion. Nobel, engmaschig, kompakt.<br />

vinothek-brancaia.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

53<br />

51<br />

LA CHAPELLE CÔTE<br />

DE BROUILLY AOC<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Château<br />

Thivin, Beaujolais, Frankreich<br />

Da Burgund immer unerschwinglicher<br />

wird, lohnt sich ein Blick ins<br />

südliche Nachbargebiet, das<br />

Beaujolais. Die guten Winzer haben<br />

dort aus Gamay schon immer burgunderhafte<br />

Weine gemacht –<br />

so wie Châteu Thivin<br />

in Brouilly.<br />

chateau-thivin.com, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 93<br />

Die feinen<br />

Weine aus dem<br />

Beaujolais<br />

erfreuen sich<br />

wachsender<br />

Beliebtheit.<br />

CONTE DI LUNA<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Werner Stucky,<br />

Tessin, <strong>Schweiz</strong><br />

Einer der großen Weine aus dem Tessin, der<br />

beweist, dass man sich hier auf Weltklasse-Niveau<br />

bewegt. Kräftig und doch subtil-elegant.<br />

vinothek-brancaia.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

Fotos: Chateau Canon | Photo Vinexia.fr, Manfred Klimek, beigestellt<br />

18 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


cover / TOP 100 UNTER 100<br />

54<br />

62<br />

ENVÍNATE MIGAN TINTO<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Envinate,<br />

Teneriffa, Spanien<br />

Kann derzeit getrost als einer der<br />

besten Weine der Insel Tenerrifa<br />

bezeichnet werden. Die Trauben<br />

kommen von zwei Terroirs in La<br />

Perdoma. Die Rebstöcke sind über<br />

100 Jahre alt. Pur und elegant.<br />

pamisa.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

55<br />

CAYMUS CABERNET SAUVIGNON<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Caymus Vineyards , Napa Valley,<br />

Kalifornien, USA<br />

Die Basis für diesen tiefdunklen Verführer stammt<br />

aus acht der insgesamt 16 verschiedenen Subappellationen<br />

im Napa Valley. Kraftvoll, würzig und<br />

mit großer Länge ausgestattet.<br />

zweifel1898.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

56<br />

CHÂTEAU SAINT PIERRE<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Château Saint-<br />

Pierre, St-Julien, Bordeaux<br />

Zwei Worte beschreiben diesen Wein<br />

am besten: Harmonie und Mineralität.<br />

Durchschnittlich 50 Jahre alte<br />

Reben sorgen hier für allerbeste<br />

Trauben- wie Weinqualität.<br />

bauraulacvins.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

Die Weine aus der<br />

Appellation St-Julien<br />

sind fein und mineralisch<br />

gebaut.<br />

Der Name Artadi<br />

steht für Spitzen-Rioja.<br />

58<br />

SAN LÁZARO<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Bodegas y Viñedos Artadi,<br />

Rioja, Spanien<br />

Ein wunderbar geschliffener Lagenwein mit feiner<br />

Maulbeernote, gewachsen in der kleinen Parzelle La<br />

Morera mit uralten Reben in Subzone Rioja Alavesa.<br />

casadelvino.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

60<br />

59<br />

BEAUCASTEL CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE AOC<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Château de Beaucastel,<br />

Rhônetal, Frankreich<br />

Der Châteauneuf der Familie Perrin ist unbestritten<br />

einer der großen Weine Frankreichs. Das ist ein<br />

Wein, der auf keiner guten Weinkarte der Welt fehlt.<br />

ullrich.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

GRANATO IGT VIGNETI DELLE DOLOMITE<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Foradori, Trento, Italien<br />

Elisabetta Foradori ist die unbestrittene Königin des<br />

Teroldego. Niemand sonst erreicht eine solche<br />

Finesse mit dieser Sorte. Nach Experimenten mit<br />

Amphoren vergärt der Granato in offenen Holzbottichen.<br />

bindella.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

FORST KIRCHENSTÜCK RIESLING GG<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Reichsrat von Buhl,<br />

Pfalz, Deutschland<br />

Die beste Lage der Pfalz, neu interpretiert vom<br />

Elsässer Mathieu Kauffmann: ein Wein von stiller<br />

Stoffigkeit, von Kraft und Druck und schwereloser<br />

Tiefe. Fast kein Riesling mehr, nur noch Terroir.<br />

rieslingco.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

63<br />

PORSELEINBERG SHIRAZ<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Porseleinberg, Swartland,<br />

Südafrika<br />

Der Wein, gewachsen auf steinigen kargen Böden<br />

im heißen Swartland, ist in Südafrika längst eine<br />

Ikone. 2009 wurde das Terroir von Boekenhoutskloof<br />

erworben, Kellermeister ist Callie Louw.<br />

kapweine.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

64<br />

GIRAMONTE TOSACANA IGT<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Marchesi Frescobaldi, Toskana, Italien<br />

Rotwein-Eleganz pur: viel reife Beerenfrucht,<br />

öffnet sich mit präsentem, gut eingebundenem<br />

Tannin, geschmeidig und mit festem<br />

Druck im Finale.<br />

moevenpick-wein.com, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

65<br />

LA SERRE NUOVE DELL’ORNELLAIA<br />

BOLGHERI DOC<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Tenuta dell’Ornellaia,<br />

Toskana, Italien<br />

Le Serre Nuove dell’Ornellaia 2016 konnte vom tollen<br />

Jahrgang profitieren, der alle Eigenschaften<br />

des Klimas von Bolgheri unterstreicht.<br />

bindella.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

57<br />

61<br />

66<br />

CARNIVAL OF LOVE SHIRAZ MCLAREN VALE<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Mollydooker, McLaren Vale, Australien<br />

Diesen saftig-samtigen Shiraz muss man wirklich<br />

lieben: Zu 100 Prozent in neuem amerikanischen<br />

Holz ausgebaut, präsentiert er sich als unverwechselbarer<br />

Sortenvertreter der Neuen Welt.<br />

molldookerwines.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

AALTO PS RIBERA DEL DUERO DO<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Bodega Aalto, Ribera del Duero, Spanien<br />

Eine der großen Erfolgsgeschichten der Ribera del<br />

Duero. Reiner Tempranillo aus den besten Lagen<br />

der Bodega. Geschliffen, außergewöhnlich lang,<br />

mit sicherem Reifepotenzial ausgestattet.<br />

casadelvino.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

BRUNELLO DI MONTALCINO TENUTA NUOVA<br />

Jahrgang: 2013<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Casanova di Neri, Toskana, Italien<br />

Stammt aus Weingärten im Süden des Brunello-<br />

Gebiets. Auch der einfachere Brunello, der mit<br />

einem weißen Etikett ausgestattet ist, ist nicht zu<br />

unterschätzen.<br />

vinievini.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

Fotos: www.davidfrutos.com, beigestellt<br />

19 falstaff mär–apr <strong>2019</strong><br />

feb–mär <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

19


cover / TOP 100 UNTER 100<br />

Elio Altares<br />

Lagen-Baroli sind<br />

bei Kennern<br />

hochgeschätzt.<br />

67<br />

BAROLO RISERVA DOCG<br />

CERRETTA VIGNA BRICCO<br />

Jahrgang: 2012<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Elio Altare, Piemont, Italien<br />

Cerretta ist eine der herausragenden<br />

Lagen in Serralunga, die Weine<br />

dicht und langlebig. Elio Altare und<br />

Tochter Silvia verstehen es, ihrem<br />

Wein viel Schliff und Finesse mit<br />

auf den Weg zu geben.<br />

vergani.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

71<br />

CARTUXA TINTO RESERVA ALENTEJO DOC<br />

Jahrgang: 2014<br />

Erzeuger/Herkunft: Fundação Eugénio de Almeida,<br />

Alentejo, Portugal<br />

Cartuxa ist einer der traditionsreichen Produzenten<br />

des Alentejo. Die rote Reserva vereint klassische<br />

portugiesische Sorten wie Trincadeira oder Alfrocheiro.<br />

Eine portugiesische Referenz.<br />

gomes-weine.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 93<br />

72<br />

CHÂTEAU SOCIANDO-MALLET BORDEAUX AC<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Château Sociando-Mallet, Bordeaux, Frankreich<br />

Dieser Wein aus dem Médoc im Bordeaux bietet die<br />

Qualität eines Grand Crus zum Preis eines unklassifizierten<br />

Gewächses. Noch mehr an Preis-<br />

Leistung hat die Region nicht zu bieten.<br />

fischer-weine.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 93<br />

68<br />

GUARDIAVIGNA TOSCANA IGT<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Podere Forte, Toskana, Italien<br />

Als Quereinsteiger verfügt Pasquale Forte über die<br />

nötige Weinbegeisterung und die nötigen Mittel,<br />

grossartige Weine zu schaffen. Guardiavigna entsteht<br />

aus Cabernet Franc, Merlot und etwas Petit<br />

Verdot.<br />

selection-schwander.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

70<br />

69<br />

PINOT NOIR STADTBERG EGLISAU<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Urs Pircher, Zürcher Unterland, <strong>Schweiz</strong><br />

Dieser Pinot begeisterte uns in den letzten Jahren<br />

immer wieder. Elegant, fein und saftig. Ein seidiger<br />

Pinot, der seinesgleichen sucht.<br />

weingut-pircher.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 93<br />

SAINT-JOSEPH AOC VIGNES DE L’HOSPICE<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: E. Guigal, Rhônetal,<br />

Frankreich<br />

Steil erheben sich die Weinberge hinter dem Ort<br />

Tournon direkt am Rhônefluss. Hier wachsen die<br />

Syrah-Trauben für diesen engmaschigen, straffen<br />

und betont mineralischen Rotwein.<br />

schuewo.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

WIE K AMEN DIE<br />

BESTEN 100<br />

ZUSTANDE?<br />

Making-of 100 Weine unter 100 Franken<br />

Um diese Liste für Sie zusammenstellen zu<br />

können, haben sämtliche <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktionen<br />

ihre Vorschläge in den Ring geworfen und<br />

jene Weine angegeben, die im vergangenen<br />

Jahr zu ihren Lieblingsweinen zählten. So haben<br />

Ulrich Sautter aus Deutschland, Dominik<br />

Vombach und Benjamin Herzog aus der<br />

<strong>Schweiz</strong>, Othmar Kiem aus Italien und Peter<br />

Moser aus Österreich ihre Kandidaten zusammengetragen<br />

und schliesslich aus dieser sehr<br />

langen Vorschlagsliste in demokratischer Abstimmung<br />

jene 100 Weine für das Jahr <strong>2019</strong> ermittelt,<br />

auf die man als Weinfreund nicht verzichten<br />

sollte. Vorgaben waren höchste Qualität<br />

in der entsprechenden Weingattung und ein<br />

Endverbraucherpreis unter 100 Franken (Europreise<br />

wurden in Franken umgerechnet). Nur<br />

Weine mit aussergewöhnlicher Persönlichkeit<br />

wurden für die Abstimmung akzeptiert. Natürlich<br />

wurde auch darauf geachtet, dass die diversen<br />

Herkünfte in der Gewichtung ihrer Marktbedeutung<br />

repräsentiert werden. Der Schwerpunkt<br />

wurde bei dieser internationalen Liste auf<br />

Importweine gelegt, da jene aus Deutschland,<br />

Österreich und der <strong>Schweiz</strong> alljährlich in eigenen<br />

Rubriken abgehandelt werden. Die Redaktion<br />

hat sich bemüht, auch immer konkrete Bezugsquellen<br />

anzugeben, Sie finden diese aber in<br />

der Online-Datenbank beim jeweiligen Wein. Die<br />

so entstandene Liste ist Abbild der subjektiven<br />

Favoriten unserer Redaktion und soll als Anregung<br />

verstanden werden, Neues zu probieren.<br />

73<br />

GRAN ENEMIGO GUALTALLARY<br />

Jahrgang: 2014<br />

Erzeuger/Herkunft: Bodega Aleanna,<br />

Mendoza, Argentinien<br />

Önologe Alejandro Virgil und Adrianna<br />

Catena erzeugen auf über 1000<br />

Metern Seehöhe einige der spannendsten<br />

Weine Argentiniens.<br />

Leider sind die Top-Cuvées stets<br />

limitiert verfügbar.<br />

flaschenpost.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

75<br />

74<br />

KLINGENBERG SCHLOSSBERG<br />

SPÄTBURGUNDER GG<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Rudolf Fürst, Franken,<br />

Deutschland<br />

Die Frucht einer emblematischen Steillage, die<br />

Paul Fürst vor dem Brachfallen gerettet hat. Finesse<br />

aus dem Buntsandstein, Fülle aus dem Südhang.<br />

boucherville.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

LE DIX CABERNET SAUVIGNON<br />

Jahrgang: 2014<br />

Erzeuger/Herkunft: Los Vascos,<br />

Valle de Colchagua, Chile<br />

Le Dix ist die Grande Cuvée, die die<br />

Domaines Barons de Rothschild in<br />

ihrem Weingut Los Vascos in Chile<br />

aus siebzigjährigen Reben erzeugen.<br />

mondovino.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

Fotos: beigestellt<br />

20 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


coop.ch/finefood<br />

Für besondere momente.<br />

Erleben Sie einmalige Genussmomente mit den Fine Food Spezialitäten aus aller Welt. Wie zum Beispiel dem Fine Food Pavé du Parc, einem zarten,<br />

delikaten Weichkäse, der im malerischen Dorf Rougemont mit viel Sorgfalt hergestellt wird. Sein einzigartiger Geschmack wird ihm von der Milch<br />

der Kühe verliehen, die den ganzen Sommer auf den kräuterreichen Wiesen der Waadtländer und Freiburger Voralpen weiden.


cover / TOP 100 UNTER 100<br />

76<br />

84<br />

SYRAH MCK (MOTOR CITY KITTY)<br />

Jahrgang: 2014<br />

Erzeuger/Herkunft: K Vintners,<br />

Washington, USA<br />

Der Rockstar unter den Winzern,<br />

Charles Smith, versteht es, aus der<br />

Sorte Syrah das volle Potenzial<br />

he rauszuholen. Rhône-Style aus<br />

Washington.<br />

ullrich.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 93<br />

77<br />

DÉZALEY MEDINETTE GRANDS MILLESIMES<br />

Jahrgang: 2005<br />

Erzeuger/Herkunft: Domaine Louis Bovard,<br />

Lavaux, <strong>Schweiz</strong><br />

Dass Chasselas so gut reifen kann, erstaunt uns<br />

selbst immer wieder. Bovard ist Vorreiter und<br />

Meister, was das Reifepotenzial der Sorte angeht.<br />

domainebovard.com, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

78<br />

BOURGOGNE PASSETOUTGRAIN<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Domaine<br />

Marquis d’Angerville, Burgund,<br />

Frankreich<br />

Stilistisch näher an einem Volnay als<br />

an einem gängigen Passetoutgrain:<br />

betörend kirschfruchtig, dabei straff<br />

und fest strukturiert. Der elegante<br />

d’Angerville-Stil ist unverkennbar.<br />

gerstl.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 93<br />

Angervilles<br />

Passetoutgrain<br />

ist ein idealer<br />

Einstieg in die<br />

Welt der<br />

Burgunder.<br />

Michel Chapoutier zeigt auch im<br />

Roussillon sein ganzes Können.<br />

80<br />

BILA-HAUT CÔTE DU ROUSSILLON VILLAGE<br />

LESQUERDE R. I.<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: M. Chapoutier,<br />

Roussillon, Frankreich<br />

Dieser unglaublich dichte Cote du Roussillon Village<br />

ist der beste Beweis für das grosse Potenzial,<br />

das Chapoutier hier voll ausschöpft.<br />

vicampo.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

81<br />

MALBEC NICASIA VINEYARD<br />

Jahrgang: 2012<br />

Erzeuger/Herkunft: Catena Zapata,<br />

Mendoza, Argentinien<br />

Dieser tolle Malbec stammt aus dem Nicasia-Weingarten,<br />

der im La Consulta District in der Region<br />

Altamira weit im Süden Argentiniens in Mendozas<br />

Uco Valley beheimatet ist.<br />

arvi.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

82<br />

CASTILLO YGAY GRAN RESERVA ESPECIAL<br />

RIOJA DOC<br />

Jahrgang: 2007<br />

Erzeuger/Herkunft: Marqués de Murietta,<br />

Rioja, Spanien<br />

Castillo Ygay ist das Flaggschiff des legendären<br />

Erzeugers Marques de Murrieta, Önologin Maria<br />

Vargas hält die klassische Rioja-Tradition hoch.<br />

globus.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

CHÂTEAU LA POINTE<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Château La Pointe, Pomerol,<br />

Bordeaux, Frankreich<br />

Dass grosses Bordeaux-Vergnügen nicht unerschwinglich<br />

sein muss, dafür ist der herzhaft straffe<br />

Geniesserwein von Château La Pointe der beste<br />

Beweis.<br />

denner.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

85<br />

TRANSNOCHO RIOJA DOCA<br />

Jahrgang: 2012<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Fernando Remirez de Ganuza, Rioja, Spanien<br />

Für diesen unglaublich extraktreichen mineralischen<br />

Rotwein sollte man etwas Geduld aufbringen,<br />

er lohnt es mit einem erhabenen<br />

Trinkerlebnis.<br />

casadelvino.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

86<br />

AMON RA SHIRAZ BAROSSA VALLEY<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Ben Glaetzer,<br />

Barossa Valley, Australien<br />

Ben Glaetzer vom 1995 gegründeten Weingut<br />

Glaetzer Wines erzeugt ganz unverwechselbare<br />

Weine, das gilt für seine Etiketten, Namen und<br />

den Stil.<br />

wyhus.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

87<br />

NAPANOOK<br />

Jahrgang: 2014<br />

Erzeuger/Herkunft: Dominus Winery, Napa Valley,<br />

Kalifornien, USA<br />

Für seinen eleganten Napanook wählt Christian<br />

Moueix jene Trauben aus dem historischen Napanook-Weingarten,<br />

die saftige Frucht und runde Tannine<br />

versprechen. Ein stoffiger Speisenbegleiter.<br />

moevenpick-wein.com, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

79<br />

83<br />

88<br />

NUITS-SAINT-GEORGES<br />

Jahrgang: 2011<br />

Erzeuger/Herkunft: Domaine Confuron-Cotetidot,<br />

Burgund, Frankreich<br />

Villages-Kelterungen von der Côte de Nuits bergen<br />

Enttäuschungspotenzial. Nicht so hier: Der Nuits-<br />

St-Georges aus gutem Haus ist duftig und «très<br />

gourmand» mit stilistischer Nähe zu einem Vosne.<br />

tannico.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

NOON SHIRAZ RESERVE<br />

MCLAREN VALE<br />

Jahrgang: 2007<br />

Erzeuger/Herkunft: Noon Winery, Mc Laren Vale,<br />

Australien<br />

Das verhältnismässig kleine australische Weingut<br />

hat sich relativ früh den Prinzipien der Biodynamie<br />

verschrieben, die Weine sind stets hervorragend.<br />

aixvinum.de, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 97<br />

REIMITZ SANGIOVESE TOSCANA IGT<br />

Jahrgang: 2012<br />

Erzeuger/Herkunft: Poggio al Sole,<br />

Toskana, Italien<br />

Klaus Johann Reimitz ist als önologischer Kopf hinter<br />

den Weinen von Montevertine bekannt. Seit<br />

2011 produziert er aber auch auf eigene Rechnung<br />

Sangiovese – einen Roten von subtiler Akkuratesse.<br />

vonsalis-wein.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

22 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


cover / TOP 100 UNTER 100<br />

93<br />

90<br />

RAATS EDEN CABERNET FRANC<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Raats Family, Wines,<br />

Stellenbosch, Südafrika<br />

Eine der Referenzen, wenn es um Cabernet Franc<br />

aus Südafrika geht. Intensive Frucht, mit Blaubeere<br />

und Cassis, kräftig und vollmundig.<br />

weinundsein.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

91<br />

89<br />

CHASSAGNE-MONTRACHET AC<br />

1ER CRU LES VIDE-BOURSES<br />

Jahrgang: 2011<br />

Erzeuger/Herkunft: Domaine Marc Colin,<br />

Burgund, Frankreich<br />

Weisser Burgunder von höchster Dichte. Und einer,<br />

der einem die Taschen weniger leer macht als sein<br />

direkter Nachbar namens Bâtard Montrachet.<br />

arvi.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

4 KILOS<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: 4 Kilos, Mallorca, Spanien<br />

4 Kilos wurde vom Önologen Francesc Grimalt und<br />

dem Musiker Sergio Caballero im Jahr 2006<br />

gegründet. Der 4 Kilos ist Kult aus Mallorca.<br />

casadelvino.ch, ✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 93<br />

Muga lässt mit dem<br />

Torre die Muskeln spielen.<br />

92<br />

TORRE MUGA RIOJA DOC<br />

Jahrgang: 2014<br />

Erzeuger/Herkunft: Bodegas<br />

Muga, Rioja, Spanien<br />

Klassische Assemblage mit<br />

Tempranillo, Mazuelo und Graciano. Viel dunkle<br />

Beerenfrucht, geschliffen und unglaublich elegant.<br />

Ein Rioja-Monument.<br />

globalwine.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

COULÉE DE SERRANT AOC<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Nicolas Joly, Loire, Frankreich<br />

In einer Monopollage direkt an der Loire erzeugt<br />

der Godfather der Biodynamiker seinen längst<br />

legendären Chenin Blanc namens Coulée de<br />

Serrant. Ein Must-have nicht nur für Bio-Freaks.<br />

smithandsmith.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

«In Sachen Weinbau ist<br />

die Biodynamie aktuell<br />

am Weg, sich zu einer<br />

Marke zu entwickeln.»<br />

NICOLAS JOLY Biodynamie-Vorreiter<br />

94<br />

CHÂTEAU BEAUREGARD<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft:<br />

Château Beauregard, Pomerol, Bordeaux<br />

Samtiger Faserschmeichler mit festem Tanninkleid<br />

im Hintergrund. Bereits in jungen Jahren gut<br />

antrinkbar, wird aber auch auf längere Sicht einen<br />

sehr facettenreichen Speisenbegleiter abgeben.<br />

obrist.ch, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

95<br />

WEHLEN SONNENUHR RIESLING AUSLESE<br />

GOLDKAPSEL<br />

Jahrgang: 2003<br />

Erzeuger/Herkunft: Joh. Jos. Prüm, Mosel,<br />

Deutschland<br />

Wer Angst vor den Weinen des Sonnenjahrs 2018<br />

hat, sollte zu einem 2003er wie diesem greifen:<br />

Auch in Hitzejahren ist subtile Eleganz möglich!<br />

boucherville.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

96<br />

PINOT NOIR UNIQUE<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Weingut Donatsch,<br />

Graubünden, <strong>Schweiz</strong><br />

Dichter, würzig-rauchiger Bündner Grand Cru mit<br />

konzentrierter Frucht und grossem Potenzial. Der<br />

Jahrgang 2015 ist reichhaltig, sollte aber noch<br />

lagern.<br />

riegger.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 95<br />

Klassischer St-Estèphe<br />

mit tollem Potenzial.<br />

98<br />

PENFOLDS BIN 389 CABERNET SHIRAZ SOUTH<br />

AUSTRALIA<br />

Jahrgang: 2007<br />

Erzeuger/Herkunft: Penfolds, Südaustralien<br />

Die Welt blickt Jahr für Jahr auf die Premiere seiner<br />

grossen Brüder. Leicht könnte man bei so viel<br />

Glanz den exzellenten BIN 389 übersehen, der<br />

ganzn zu Recht den Namen Baby-Grange trägt.<br />

rutishauser.com, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

99<br />

SYRAH SCHIST ROUNDSTONE SWARTLAND<br />

Jahrgang: 2016<br />

Erzeuger/Herkunft: Mullineux & Leeu Family ,<br />

Swartland, Südafrika<br />

Chris und Andrea Mullineux haben ihr Weingut<br />

2007 gegründet und zählen heute zu den Superstars<br />

der südafrikanischen Weinszene. Ihre Topweine<br />

tragen die Namen der dominanten Bodentypen.<br />

edsworldwines.ch, ✽✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 96<br />

100<br />

97<br />

CHÂTEAU PHÉLAN-SÉGUR<br />

Jahrgang: 2015<br />

Erzeuger/Herkunft: Château Phélan-Ségur,<br />

Bordeaux, Frankreich<br />

Feinwürzig und fest strukturiert präsentiert sich<br />

dieser Wein aus der Bordelaiser Top-Appellation<br />

Saint-Estèphe. Ein facettenreicher Speisenbegleiter<br />

mit sehr gutem Reifepotenzial.<br />

moevenpick-wein.com, ✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 93<br />

MARGARET RIVER CHARDONNAY<br />

ART SERIES<br />

Jahrgang: 2013<br />

Erzeuger/Herkunft: Leeuwin Estate, Margaret<br />

River, Australien<br />

Der Chardonnay aus der «Art Series» der Leeuwin<br />

Estate ist expressiv und besonders langlebig. Eine<br />

der weissen Ikonen Australiens.<br />

flaschenpost.ch, ✽✽✽✽<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

Fotos: Château Phélan-Ségur, Bodegas Muga, beigestellt<br />

24 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


“ VENEDIG<br />

MITTEN IN<br />

ZÜRICH„<br />

Darauf stossen wir an: Bei uns gibts auch<br />

Spitzentropfen wie Riserva di Costasera oder<br />

Brolo Campofiorin Oro glasweise!<br />

Seefeldstrasse 5<br />

8008 Zürich<br />

+41 44 252 52 12<br />

masiwinebar.ch


wein / KNASTWEINE<br />

WEIN AUS<br />

DEM<br />

Wein entsteht zwar immer<br />

unter freiem Himmel, aber<br />

nicht immer aus freien<br />

Stücken. In verschiedenen<br />

Haftanstalten auf der Welt<br />

wird mithilfe der Insassen<br />

Wein angebaut. Diese<br />

Knastweine sind besser<br />

als ihr Ruf.<br />

TEXT BENJAMIN HERZOG<br />

Fotos: www.rolf-schulten.de, Getty Images,<br />

Gorgona vor der toskanischen Küste ist<br />

die letzte Gefängnisinsel Europas.<br />

Besucher werden bei Einlauf in den<br />

Hafen von Polizeibooten eskortiert.<br />

26 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

27


wein / KNASTWEINE<br />

Der weisse Inselwein<br />

von Gorgona ist eine<br />

Assemblage aus den<br />

Sorten Vermentino<br />

und Ansonica.<br />

Gorgona ist ein kleines Paradies, weniger als<br />

300 Menschen leben auf der Insel. Jedoch<br />

nur etwas mehr als die Hälfte davon wirklich<br />

freiwillig.<br />

GORGONA<br />

Jahrgang: 2017<br />

Erzeuger/Herkunft: Marchesi de‘ Frescobaldi, Toskana, Italien<br />

Die Cuvée aus Vermentino und Ansonica zeigt eine perfekt reife Frucht<br />

mit Noten von Äpfeln, Pfirsich und Zitrusfrüchten wie Bergmaotte.<br />

Komplettiert wird das Bouquet von vielfältigen mediterranen Kräuteraromen.<br />

Am Gaumen von mittlerer Breite mit öligem Charakter und<br />

fast honigartigen, reifen Fruchtnoten. Langer, kräuterwürziger Abgang<br />

mit ausbalancierender, trinkanimierender Frische. Macht bereits jetzt<br />

Spass, kann aber auch weiter reifen.<br />

moevenpick-wein.com, CHF 98, –<br />

<strong>Falstaff</strong>-Punkte: 94<br />

G<br />

orgona ist die kleinste Insel<br />

des Toskanischen Archipels<br />

vor der italienischen Küste. Sie<br />

ist 2,15 Kilometer lang, 1,65<br />

Kilometer breit und an der<br />

höchsten Stelle 254 Meter hoch. Das<br />

Gelände ist bergig und das streng geschützte<br />

Reservat überwachsen mit der herrlich<br />

duftenden, typisch mediterranen Macchia.<br />

Gorgona ist ein kleines Paradies. Weniger<br />

als 300 Menschen leben auf der Insel,<br />

jedoch nur etwas mehr als die Hälfte davon<br />

wirklich freiwillig. Gorgona ist die letzte<br />

verbliebene Gefängnisinsel Europas.<br />

Es war im Jahr 2012, als Lamberto Frescobaldi<br />

von der gleichnamigen toskanischen<br />

Winzerdynastie eine Partnerschaft<br />

mit der italienischen Regierung einging, um<br />

auf dem Eiland mithilfe der Häftlinge Wein<br />

anzubauen. Was im ersten Moment nach<br />

Zwangsarbeit klingt, liegt eigentlich auf der<br />

Hand: Die Bewohner von Gorgona – die<br />

Gefängnisinsassen eingeschlossen – sind<br />

schon lange Selbstversorger. In Sachen Tierzucht,<br />

Fischerei, Landwirtschaft, aber auch<br />

im Bauwesen. Probleme bereiteten Lamberto<br />

Frescobaldi vor allem die Regeln in<br />

einem Gefängnis, die dem Qualitätswein-<br />

28 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Anpacken ist hier Pflicht: Seit<br />

1944 baut das portugiesische<br />

Gefängnis Alcoentre Wein im<br />

Nordosten von Lissabon an.<br />

Fotos: www.olf-schulten.de, Getty Images, beigestellt<br />

bau zunächst nicht unbedingt dienlich<br />

waren. Im Jahr 2015 besuchte er die Insel<br />

und entdeckte einige Reben, die von Mehltau<br />

befallen waren. «Ich wusste, dass wir<br />

am anderen Morgen bei Sonnenaufgang die<br />

Kulturen behandeln mussten – zum kältestmöglichen<br />

Zeitpunkt», sagt er. Der für den<br />

Weinbau verantwortliche Insasse sagte ihm<br />

allerdings, dass das nicht ginge. «Warum?»,<br />

wollte Frescobaldi wissen, und der Insasse<br />

antwortete, dass er und seine Kollegen bei<br />

Sonnenaufgang noch eingesperrt seien.<br />

Frescobaldi klärte die Geschichte mit den<br />

verantwortlichen Aufsehern. Mit Erfolg!<br />

Die Wärter liessen die Zellen an dem Abend<br />

offen stehen, damit die Arbeiter frühmorgens<br />

mit dem Traktor losfahren konnten.<br />

Angst vor einem Ausbruch hatten die Wärter<br />

nicht. Gorgona liegt 35 Kilometer vom<br />

Festland entfernt, so weit schwimmt<br />

niemand.<br />

WEINBERGSARBEITER MIT<br />

GUTER FÜHRUNG<br />

Wer sich auf Gorgona aufhält, sitzt in<br />

einem Boot mit allen anderen, die hier sind.<br />

Angefahren werden kann die Insel nämlich<br />

Die handwerkliche,<br />

traditionelle<br />

und aufwendige<br />

Wein bereitung auf<br />

Alcoentre in<br />

Portugal ist nur<br />

dank der niedrigen<br />

Löhne der<br />

Gefängnisinsassen<br />

möglich.<br />

Der Weinlinie Chão de Urze ist<br />

nicht sofort anzusehen, dass<br />

sie in dem portugiesischen<br />

Gefängnis Alcoentre<br />

hergestellt wird. Verkauft<br />

werden die Flaschen vor allem<br />

in Portugal selber.<br />

nur bei bestem Wetter und stiller See. Während<br />

dies den Häftlingen meist egal ist,<br />

kann es für die Wärter schon zur Zerreissprobe<br />

werden, wenn ihre Wachablösung<br />

auf dem Festland wartet und sie nicht wegkommen.<br />

Bei den Häftlingen ist Gorgona<br />

beliebt, viele bewerben sich, um ihre Haft<br />

hier und nicht in den überfüllten Gefängnissen<br />

auf dem italienischen Festland absitzen<br />

zu dürfen. Nur wenigen ist das vorbehalten,<br />

freilich Insassen mit guter Führung,<br />

meist solche, die am Ende ihrer Haftstrafe<br />

stehen. Der Wein dürfte durchaus auch<br />

dazu beigetragen haben, dass Gorgona<br />

beliebt ist – gerade auch bei Tagesbesuchern,<br />

die auf der Insel immer häufiger<br />

anzutreffen sind. Drei Gruppen zu je 25<br />

Personen dürfen Gorgona gleichzeitig besuchen,<br />

alle werden dabei von den Carabinieri<br />

streng kontrolliert und von den Touristenführern<br />

nicht aus den Augen gelassen.<br />

Die weisse Cuvée aus Vermentino und der<br />

autochthonen Sorte Ansonica ist hochdotiert<br />

und mit knapp 100 Franken Flaschenpreis<br />

ebenso kalkuliert. Mittlerweile wird<br />

auch ein Rotwein produziert. Der Wein<br />

steht bei Frescobaldis Engagement auf Gorgona<br />

natürlich im Zentrum, genauso ><br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

29


wein / KNASTWEINE<br />

Die Weine von Alcoentre<br />

werden nach alter<br />

portugiesischer Tradition<br />

in Lagares vergoren.<br />

Alkohol ist in Gefängnissen ein ebenso gefragtes wie<br />

gefährliches Gut. Das Trinken der Knastweine ist<br />

fast immer den Kunden in Freiheit vorbehalten.<br />

Portugiesische Häftlinge<br />

produzieren als Teil des<br />

Vollzugs Wein für die<br />

Gefängniskellerei.<br />

><br />

wichtig ist aber die integrierende, soziale<br />

Funktion von Arbeit in Haftanstalten.<br />

18 der 95 Häftlinge auf Gorgona arbeiten<br />

eng am Weinprojekt mit. «Für viele ist der<br />

Gefangenenlohn, den sie für die Arbeit in<br />

den Rebbergen erhalten, ihr erstes ehrlich<br />

verdientes Geld», sagt Lamberto Frescobaldi.<br />

Familie Frescobaldi sorgte mit ihrem<br />

Engagement auf Gorgona dafür, dass Wein<br />

zu einem wichtigen Wirtschaftszweig für<br />

die Insel Gorgona wurde, doch Wein aus<br />

Haftanstalten gibt es schon länger. Das portugiesische<br />

Gefängnis Alcoentre beispielsweise<br />

betreibt seit dem Jahr 1944 Weinbau.<br />

Nordöstlich von Lissabon hat die Haftanstalt<br />

27 Hektaren im Ertrag. Die Weine aus<br />

der Region Ribatejo werden allerdings<br />

unter eigener Marke angeboten. Chão de<br />

Urze heisst die Weinlinie. Die Haftanstalt<br />

Alcoentre produziert ihre Weine mit traditionellen,<br />

handwerklichen Methoden, was<br />

nur dank der niedrigen Lohnkosten der<br />

Gefängnisinsassen möglich ist. Diese kriegen<br />

aber auch etwas zurück. Das Knowhow,<br />

das sie sich als Arbeiter im Gefängnisweingut<br />

aneignen, hilft ihnen nach der Entlassung,<br />

Arbeit zu finden.<br />

NATURWEIN AUS DEM KNAST<br />

Die Vorbereitung der Insassen auf die<br />

Zukunft in Freiheit und vor allem das<br />

Anbieten von Ausbildungsmöglichkeiten<br />

steht auch beim Weinbau des Ostschweizer<br />

Massnahmenzentrums Kalchrain im Vordergrund.<br />

Jörg Strauss ist gelernter Winzer und<br />

betreut den Weinbau-Bereich seit Anfang<br />

2018. Sein Vorgänger Beat Thommen machte<br />

Kalchrain unter einigen Weinfreaks<br />

bekannt – einerseits mit erstklassigen klassischen<br />

Weinen, andererseits mit Naturweinen<br />

aus Amphoren. Es sei manchmal schon nicht<br />

einfach, mit Leuten zu arbeiten, die nicht<br />

ganz freiwillig im Rebberg stünden, sagt<br />

Jörg Strauss im Gespräch mit <strong>Falstaff</strong>. «Wir<br />

haben nicht den Verkaufsdruck wie viele<br />

andere Weingüter und können uns voll und<br />

ganz der Qualität verschreiben. Im Vordergrund<br />

steht aber jedenfalls der soziale<br />

Aspekt.» Kalchrain ist ein offener Vollzug.<br />

Die Insassen arbeiten also tagsüber und kehren<br />

abends ins Massnahmenzen trum zurück.<br />

Neben dem Weinbau gibt es einen Bereich<br />

zur Eignungsabklärung, eine Schreinerei,<br />

><br />

Fotos: www.rolf-schulten.de, getty images, beigestellt<br />

30 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


wein / KNASTWEINE<br />

Jörg Strauss leitet den<br />

Weinbau auf Kalchrain –<br />

eine offene Vollzugsanstalt<br />

in der <strong>Schweiz</strong>.<br />

Das Massnahmen -<br />

zen trum Kalchrain<br />

produziert Weine mithilfe<br />

von Sträflingen im offenen<br />

Vollzug. Gerade die Naturweine<br />

aus dem Knast<br />

sorgen für Furore.<br />

><br />

eine Schlosserei, eine Gärtnerei und auch<br />

eine Autowerkstatt. Die Autowerkstatt sei<br />

natürlich bei vielen beliebter als der Rebberg,<br />

doch immer wieder finden sich auch<br />

«Jungs, die gerne mitanpacken», sagt<br />

Strauss. Wer sich besonders bewährt, hat auf<br />

Kalchrain sogar die Möglichkeit während<br />

des Vollzugs eine Ausbildung zum Winzer zu<br />

absolvieren. «Das ist das Ziel – lange nicht<br />

alle erreichen es», so Jörg Strauss.<br />

Auf Kalchrain wurden lange Jahre nur<br />

Trauben produziert. Die klassischen Weine<br />

werden bis heute im ehemaligen Kartäuserkloster<br />

Kartause Ittingen vinifiziert und ausgebaut.<br />

Dieses befindet sich wenige Autominuten<br />

vom Massnahmenzentrum Kalchrain<br />

entfernt, dennoch ist ein Einblick in die Produktion<br />

den Insassen nicht möglich. «Der<br />

Tagesablauf ist streng strukturiert. Auch<br />

wenn wir uns mit einem schönen Thema<br />

beschäftigen – was unsere Leute hier<br />

machen, ist und bleibt ein Vollzug», sagt<br />

Jörg Strauss. Sein Vorgänger Beat Thommen<br />

hat sich darum etwas einfallen lassen. Seit<br />

einigen Jahren wird ein Teil der Trauben<br />

direkt im Massnahmenzentrum verarbeitet,<br />

und da keine grossartige Kellertechnik angeschafft<br />

werden konnte, begann Thommen,<br />

Trauben spontan in Amphoren zu vergären.<br />

«Die Leute, die hier arbeiten, sollten sehen,<br />

wie Wein entsteht», erklärt Strauss, und das<br />

soll weiterhin so bleiben. Im Jahr 2018 hat<br />

er zwei Amphoren à 300 Liter mit Pinot-<br />

Noir-Trauben befüllt. Strauss selber ist ein<br />

klassischer Winzer und steht dem naturnahen<br />

Ansatz eher kritisch gegenüber. Doch<br />

gerade rote Amphorenweine mag er mittlerweile<br />

sehr. Und auch dem Namen Kalchrain<br />

war die Idee zuträglich – einschlägige Restaurants<br />

und Bars in der Region fanden an<br />

den Naturweinen schon Gefallen.<br />

Wein aus dem Knast hat in den letzten<br />

Jahren auch in anderer Form für Schlagzeilen<br />

gesorgt: Häftlinge in US-Gefängnissen<br />

vergären ihre Essensrationen – Früchte wie<br />

Äpfel, Orangen und sogar Brot – zu sogenanntem<br />

Pruno. Alkohol ist in Gefängnissen<br />

ein ebenso gefragtes wie gefährliches<br />

Gut. Auch wenn man auf Kalchrain und<br />

auf der Gefängnisinsel Gorgona Wein produziert,<br />

kosten können ihn die Insassen<br />

nicht. Nur wer eine Lehre auf Kalchrain<br />

absolviert, darf kosten und muss dabei<br />

strikt ausspucken. Strauss behält sich sogar<br />

vor, den Alkoholgehalt im Blut mit einem<br />

Atemtest zu kontrollieren. Das Trinken der<br />

Knastweine ist den Kunden in Freiheit vorbehalten.<br />

<<br />

Fotos: beigestellt<br />

32 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


cover / WISSENSCHAFT<br />

34 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


ZUM<br />

WOHL!<br />

Rotwein ist gut fürs Herz, heisst es. Doch wer zu viel<br />

Alkohol trinkt, lebt statistisch gesehen kürzer.<br />

Wo liegt der Wendepunkt, an dem die positive in eine<br />

negative Wirkung umschlägt? Und was kann Weisswein?<br />

Gibt es ein ideales Trinkmuster?<br />

TEXT MARLIES GRUBER<br />

ILLUSTRATION GINA MÜLLER<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

35


cover / WISSENSCHAFT<br />

Das «französische Paradoxon»<br />

ist nicht nur Weinliebhabern<br />

ein Begriff. Es beschreibt den<br />

Umstand, dass Südländer –<br />

obwohl sie regelmässig Alkohol<br />

trinken und durchaus ausgiebig essen –<br />

seltener an Herzinfarkt und Schlaganfall<br />

sterben. Dieses Phänomen geht aber nicht<br />

nur auf den Wein zurück, sondern auf die<br />

gesamte Ernährungsweise, den vermehrten<br />

Einsatz von Kräutern, die klimatischen<br />

Bedingungen und die gesamte, mitunter<br />

stressfreiere Lebensweise. Doch welchen<br />

Beitrag kann der Wein leisten?<br />

Als Ursache gesundheitlicher Wirkungen<br />

kommen beim Wein einerseits der Alkohol<br />

selbst, andererseits die sekundären Pflanzenstoffe<br />

wie Polyphenole in Frage. Das bekannteste<br />

davon ist beim Wein das Resveratrol.<br />

Polyphenole finden sich konzentriert in der<br />

Traubenschale. Deshalb ist ihr Gehalt beim<br />

Rotwein aufgrund der Maischevergärung um<br />

ein Vielfaches höher als beim Weisswein.<br />

Eine ungarische Analyse ergab übrigens, dass<br />

Pinot Noir und St. Laurent die Weinsorten<br />

mit dem höchsten Resveratrol-Gehalt sind.<br />

Mit einem moderaten Rotweinkonsum und<br />

einer damit einhergehenden regelmässigen<br />

Resveratrol-Aufnahme werden in der wissenschaftlichen<br />

Literatur zahlreiche gesundheitsrelevante<br />

Effekte in Verbindung gebracht:<br />

weniger Herz-Kreislauf-Erkrankungen, niedrigerer<br />

Blutdruck, ein geringeres Artherosklerose-Risiko,<br />

ein besseres Blutfettprofil mit<br />

höheren Werten des «guten» Cholesterins<br />

(HDL), sogar niedrigere Blutzuckerwerte und<br />

ein selteneres Auftreten von Diabetes mellitus<br />

Typ 2 aufgrund einer verbesserten Insulinsensitivität<br />

als bei Abstinenten. Auch Risikoreduktionen<br />

für Magenkrebs lassen sich finden.<br />

Klingt fast wie ein Wundermittel. Fast, denn<br />

es gibt natürlich ein grosses Aber: die Menge.<br />

ROT UND WEISS?<br />

Zwar weist Rotwein höhere Konzentrationen<br />

an sekundären Pflanzenstoffen wie den<br />

Polyphenolen auf, doch der Gesundheit<br />

kann auch Weisswein (und Bier) in kleinen<br />

Mengen zuträglich sein. Liegt es also doch<br />

einfach am Alkohol an sich? Und wurde<br />

der Rotwein bloss intensiver studiert? Das<br />

«French Paradox» lässt sich nämlich als<br />

generelles Alkohol-Paradoxon beschreiben:<br />

Menschen, die täglich ein Glas Alkohol<br />

trinken – egal welchen –, haben statistisch<br />

gesehen ein niedrigeres Risiko für Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt oder<br />

Schlaganfall und leben länger als Abstinente.<br />

Aber, wie gesagt: Der Knackpunkt ist die<br />

Menge. Täglich etwa ein Glas Bier oder<br />

Wein senkt das Risiko für bestimmte Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen. Erklärt wird das<br />

mit dem möglichen Effekt eines bestimmten<br />

Blutfetts, das Herz und Gefässe schützt.<br />

DIE MENGE MACHT’S<br />

Die Dosis-Wirkung-Beziehung lässt sich am<br />

besten mit einer U-Kurve beschreiben:<br />

Nichts trinken und regelmässig viel trinken<br />

ist mit einem höheren Risiko für Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Kleine<br />

Alkoholmengen gehen mit einem geringeren<br />

Risiko einher und scheinen zu schützen. Die<br />

Menge ist demnach deutlich wichtiger als<br />

die Entscheidung, ob es Weisswein, Rotwein,<br />

Bier oder Schnaps sein soll.<br />

Das geringste Risiko für einen frühzeitigen<br />

Tod liegt bei einer Alkoholaufnahme von bis<br />

zu 100 Gramm/Woche. Das sind zehn Gläser<br />

Wein in der Woche (oder etwa acht Stangen<br />

Bier). Ein Glas Wein hat rund<br />

10 Gramm, eine Stange Bier 13 Gramm Alkohol.<br />

Ab dieser Menge geht es dann bergab<br />

mit der Lebenserwartung.<br />

In einer Langzeitstudie, die zwischen 1964<br />

und 2010 600.000 Personen beobachtete,<br />

zeigte sich: Bei jenen, die pro Woche zwischen<br />

100 und 200 Gramm Alkohol zu sich<br />

nahmen, war die Lebenserwartung um etwa<br />

ein halbes Jahr verkürzt und das Risiko für<br />

Herzinfarkt um ca. 14 Prozent erhöht. Wer<br />

zwischen 300 und 350 Gramm Alkohol in<br />

WER SICH TÄGLICH EINE FLASCHE MIT DEM PARTNER TEILT,<br />

LEBT VIELLEICHT EIN, ZWEI JAHRE KÜRZER, WER WEISS –<br />

VIELLEICHT ABER AUCH GLÜCKLICHER. IMMERHIN ZEIGEN<br />

DATEN, DASS WEINTRINKER MENTAL BESSER AUFGESTELLT<br />

SIND ALS ABSTINENTE.<br />

36 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


der Woche konsumierte, verkürzte sein Leben<br />

um ein bis zwei Jahre. Ab 350 Gramm/<br />

Woche war mit einer um fünf Jahre kürzeren<br />

Lebensdauer zu rechnen. Also ab etwa<br />

35 Gläsern oder sechs Flaschen in der Woche.<br />

Wer sich täglich eine Flasche mit dem<br />

Partner teilt, lebt vielleicht ein, zwei Jahre<br />

kürzer, wer weiss – vielleicht aber auch<br />

glücklicher. Immerhin zeigen Daten, dass<br />

Weintrinker mental besser aufgestellt sind<br />

als Abstinente. Aber auch hier ist nicht klar:<br />

Liegt es am Wein? Oder trauen sich robustere<br />

Naturen eher Wein zu trinken?<br />

Dennoch: Wer gerne trinkt und gerne lebt,<br />

dem hilft weniger zu trinken dabei, länger<br />

zu leben. Für Frauen wird empfohlen, sich<br />

eher an maximal 10 Gramm pro Tag zu orientieren.<br />

Und noch etwas: Alkohol kommt<br />

im Kalorienranking gleich nach Fett. Mit<br />

7 kcal/Gramm trägt er bei Gerne-Trinkern<br />

durchaus zur Kalorienaufnahme bei. Ein<br />

Glas Wein schlägt demnach mit 70 kcal an,<br />

ein Kübel Bier mit etwa 220 kcal. Wer auf<br />

seine Linie achten möchte, kann auch an<br />

dieser Schraube drehen. Das tägliche Glas<br />

Wein zum Essen scheint der Herz-Kreislauf-<br />

Gesundheit jedenfalls zuträglich zu sein. Ob<br />

Rotwein oder Weisswein ist nachrangig und<br />

eher eine Frage des Gaumens.<br />

AB WELCHER<br />

MENGE IST<br />

ALKOHOLKONSUM<br />

SCHÄDLICH?<br />

Hohe Alkoholmengen schädigen die<br />

Organe und steigern das Risiko für Krebs<br />

sowie Herzinfarkt. Ausserdem zieht<br />

hoher Alkoholkonsum auch psychische<br />

und soziale Probleme nach sich. Als<br />

gesundheitsgefährdend wird Alkoholkonsum<br />

eingestuft, wenn er beim Mann bei<br />

über 60 Gramm reinen Alkohols pro Tag<br />

liegt und bei der Frau bei über 40 Gramm<br />

(sechs bzw. vier Glas Wein pro Tag).<br />

<<br />

Weitere Food-Facts<br />

aus der Welt der<br />

Wissenschaft:<br />

falstaff.com/science<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff 37


promotion / BINDELLA<br />

VENETIEN LIEGT<br />

MITTEN IN ZÜRICH<br />

Dass die Region Valpolicella und ihre Tropfen weltweit<br />

berühmt geworden sind, ist unbestritten Masi zu verdanken,<br />

dem «Weingut des Jahres 2018». Was hingegen noch<br />

Geheimtipp-Status hat: Venetien mit seinen Spezialitäten<br />

liegt mitten in Zürich, in der Masi Wine Bar & Restaurant.<br />

Bereits seit zwei Monaten liegen<br />

die Trauben auf den grossen<br />

Holzgestellen, weitere zwei bis<br />

drei Wochen werden noch vergehen,<br />

bis Masis Kellermeister die angetrockneten<br />

Beeren für die Pressung einsammelt.<br />

Sie wiegen noch knapp 40%<br />

ihres ursprünglichen Gewichts. Die Haut<br />

ist schrumpelig, die Farbe dunkler als noch<br />

zum Zeitpunkt der Ernte. Alles so gewollt,<br />

denn: Die wahre Pracht der Traube – in<br />

diesem Fall der Sorte Corvina – zeigt sich<br />

erst Monate, gar Jahre nach dem Appassimento,<br />

wie die Traubenantrocknung<br />

genannt wird. Dann nämlich, wenn der<br />

Amarone seinen Weg zum Geniesser<br />

gefunden hat und der Wein aus seinem<br />

Schönheitsschlaf geholt wird.<br />

SPEZIALITÄTEN AUS DEM VENETO<br />

Wie gut das Konzentrat aus Säure, Zucker<br />

und Extrakt der angetrockneten Traube<br />

schmeckt und wie diese Weine nur so von<br />

Üppigkeit, Kraft und Aromatik strotzen,<br />

lässt sich erfahren: In der Masi Wine Bar<br />

& Restaurant in Zürich. Nicht nur flaschen-,<br />

sondern auch glasweise werden die<br />

meisten von Masis Kreszenzen dort ausgeschenkt<br />

– und zwar vom preisattraktiven<br />

Rosso Verona bis zum Spitzen-Amarone<br />

Riserva di Costasera. Das stilvolle Lokal<br />

an bester Lage im Zürcher Seefeld, übrigens<br />

ein Gemeinschaftsprojekt der Masi-<br />

Besitzerfamilie Boscaini mit Weinhändler<br />

und Gastronom Rudi Bindella, ist aber<br />

nicht nur für Önophile eine gute Adresse.<br />

Denn neben unzähligen Gewächsen aus<br />

dem Hause Masi stehen auch typische<br />

Gerichte aus dem Veneto auf der Karte –<br />

schliesslich gehört zur Weinbar auch ein<br />

elegantes Restaurant. Selbstverständlich,<br />

dass das legendäre Carpaccio Cipriani serviert<br />

wird: Hauchdünn geschnittenes<br />

Rindfleisch (am besten vom Entrecote),<br />

begleitet von einer sämigen Sauce, die – so<br />

will es das Urrezept von Harry’s Bar in<br />

Venedig – in einem Gittermuster über das<br />

Fleisch gegeben wird. Zu den Klassikern<br />

gehören aber auch die Kalbsleberli, die in<br />

Zürich originalgetreu mit Polenta serviert<br />

werden, sowie hausgemachte Pastaspezialitäten.<br />

Sowohl in der Bar als auch im Restaurant<br />

finden zudem regelmässig Jazzkonzerte,<br />

Big-Bottle-Events und Wine &<br />

Dine-Anlässe statt, die die Familie Boscaini<br />

gerne mit einem Besuch beehrt.<br />

TRAUBENANTROCKNUNG ALS<br />

ERFOLGSSCHLÜSSEL<br />

Masi gehört längst nicht mehr zu den einzigen<br />

Produzenten, die das Appassimento-<br />

Verfahren der Traubenantrocknung für<br />

seine Weine anwenden. Was Masi aber<br />

auszeichnet – und auch von anderen unterscheidet<br />

– ist die Ausdauer, mit der sich die<br />

Winzerfamilie seit vielen Jahrzehnten dem<br />

Thema widmet. Eigentlich typisch für erstklassige<br />

Amaroni aus dem Valpolicella,<br />

kommt die aufwändige Methode mittlerweile<br />

auch bei anderen Bestsellern wie<br />

dem Costasera und dem Brolo Campofiorin<br />

Oro sowie bei zahlreichen weissen und<br />

rosé Kreszenzen in Masis Portfolio zum<br />

Einsatz. Denn schliesslich bekommt das<br />

Mehr an Aromatik und Gehalt nicht nur<br />

einem Amarone gut.<br />

Fotos: beigestellt<br />

38<br />

falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


STARKE NACHFRAGE<br />

IN DER SCHWEIZ<br />

In der <strong>Schweiz</strong> zählen Weine aus dem Veneto<br />

zu den beliebtesten Italienern. Von internationalen<br />

Kritikern und Kennern regelmässig<br />

mit Höchstnoten ausgezeichnet, stehen<br />

die Gewächse mit dem eleganten Masi-<br />

Label an der Spitze der Qualitätspyramide.<br />

Mit entsprechender Nachfrage. «Die venetischen<br />

Spezialitäten Amarone, Valpolicella<br />

und Ripasso verkaufen wir in der <strong>Schweiz</strong><br />

schon lange sehr erfolgreich», wie Rudi<br />

Bindella erzählt. Sein Erfolg in dieser Sparte<br />

ist eng geknüpft mit der Masi-Besitzerfamilie<br />

Boscaini, deren Unternehmensgeschichte<br />

Ende des 18. Jahrhunderts mit dem Kauf<br />

des «Vaio dei Masi», einem fruchtbaren Tal<br />

bei Valpolicella, beginnt. Sieben Generationen<br />

und viele Parzellenzukäufe später führen<br />

Raffaele Boscaini und seine Schwester<br />

Alessandra das innovative Weinhaus unweit<br />

von Verona. Zur Unternehmung gehört<br />

zudem ein Anwesen in Argentinien, wo die<br />

Reben auf 1000 m Höhe strikt biologisch<br />

bewirtschaftet werden. Umsichtigkeit<br />

beweisen die Boscainis auch, indem sie<br />

Kooperationen eingehen: seit 45 Jahren mit<br />

dem Weingut Serego Alighieri, das von<br />

direkten Nachkommen des legendären italienischen<br />

Dichters Dante Alighieri geführt<br />

wird. Und auch die Annäherung zu den<br />

Conti Bossi Fedrigotti aus dem benachbarten<br />

Trentino trägt Früchte; seit 2007 kümmert<br />

sich Masi um deren Weinbereitung<br />

und Vertrieb. Die Tropfen dieser beiden<br />

Produzenten sind denn auch Teil der<br />

umfangreichen Auswahl in der Masi Wine<br />

Bar & Restaurant.<br />

INFO<br />

Alle Weine von Masi sind erhältlich bei<br />

bindella.ch/weinshop<br />

MASI WINE BAR &<br />

RESTAURANT<br />

Die Weine aus dem Hause Masi,<br />

begleitet von venezianischen Köstlichkeiten,<br />

untermalt mit Jazz-Konzerten und<br />

Events rund ums Thema Wein.<br />

Seefeldstrasse 5<br />

8008 Zürich<br />

+41 44 2525212<br />

masiwinebar.ch<br />

Geöffnet: Montag bis Samstag<br />

mär–apr <strong>2019</strong> falstaff<br />

39


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Nachlesen<br />

Alle Teile aus der Serie<br />

«World Champions» unter<br />

falstaff.com/champ<br />

Fotos: ddp images<br />

40 falstaff mär-apr <strong>2019</strong>


Der talentierte Philippe<br />

Guigal leitet das<br />

Wein-Imperium der Familie<br />

in dritter Generation.<br />

SERIE: WORLD CHAMPIONS<br />

ZU BESUCH<br />

IM LA-LA-LAND<br />

In nur drei Generationen schuf die Familie Guigal im nördlichen Rhônetal in aller Stille ein wahres<br />

Wein-Imperium. Das Besondere daran: Der Betrieb gehört zu den wenigen grossen Erzeugern der Welt,<br />

bei dem jeder Wein – unabhängig von der Preisklasse – stets zu den Besten seiner Kategorie zählt.<br />

TEXT PETER MOSER<br />

mär-apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

41


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

><br />

Das prächtig renovierte Château<br />

d’Ampuis fungiert als Betriebssitz<br />

der Familie Guigal.<br />

2006 kauften die Guigals dann das Weingut<br />

Domaine de Bonserine, um ihre Abhängigkeit<br />

von Traubenzukäufen weiter zu verringern.<br />

Für das Handelshaus werden nach<br />

wie vor Trauben aus dem südlichen Rhônetal<br />

– Appellationen wie Châteauneuf-du-Pape,<br />

Tavel, Gigondas und den Côtes du Rhône –<br />

erworben und in Ampuis verarbeitet. Einst<br />

hatte Étienne in einem Keller von wenigen<br />

Quadratmetern begonnen, die Lager- und<br />

Produktionsflächen von Philippes Keller dehnen<br />

sich heute auf rund drei Hektaren aus.<br />

Die Familie besitzt heute rund 62 Hektaren<br />

bester Lagen im nördlichem Rhônetal, die<br />

Gesamtproduktion liegt durchschnittlich bei<br />

etwa sieben Millionen Flaschen pro Jahr.<br />

Es sind zwei Dinge, von denen<br />

Étienne Guigal wohl nie zu träumen<br />

gewagt hätte. Zum einen,<br />

dass sich der Firmensitz des Weinhauses<br />

einst im prächtigen<br />

Renaissance-Schloss Château d’Ampuis<br />

direkt an den Gestaden der Rhône befinden<br />

würde. Zum anderen, dass ebendort Weine<br />

von Weltruf produziert werden würden. Denn<br />

Guigal hat klein angefangen: Als einfacher<br />

Kellereiarbeiter war er 1924 als Vierzehnjähriger<br />

in das berühmte Weingut Vidal-Fleury<br />

eingetreten, das einst sogar Thomas Jefferson<br />

in seiner Zeit als Botschafter in Frankreich<br />

persönlich besucht hatte. Der junge Guigal<br />

bewies Talent und avancierte bald zur rechten<br />

Hand des letzten Firmenchefs. Nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg beschloss er, seinen eigenen<br />

Weg zu gehen und gründete 1946 in<br />

Ampuis ein Weingut und Handelshaus. Der<br />

Betrieb entwickelte sich Schritt für Schritt, bis<br />

Étienne Guigal 1961 praktisch über Nacht<br />

völlig erblindete. So sah sich sein Sohn Marcel<br />

im zarten Alter von 17 Jahren veranlasst,<br />

an der Seite seines Vaters die Leitung der<br />

Geschäfte zu übernehmen. Er tat es mit Bravour,<br />

heiratete, und zwei Jahre später, 1975,<br />

wurde Sohn Philippe geboren, der heute mit<br />

seiner Gattin Eve die dritte Generation repräsentiert.<br />

Marcel Guigal leitete bereits einen<br />

stets wohlkalkulierten Wachstumskurs ein<br />

und betrieb den Ausbau des Familienweinguts<br />

sowie des Weinhandels, basierend auf<br />

von Vertragswinzern zugekauften, stets selbst<br />

vinifizierten Trauben auf höchstem Niveau.<br />

1985 gelang es Guigal, den Lehrbetrieb seines<br />

Vaters zu übernehmen, doch liess er die<br />

Marke Vidal-Fleury bestehen. 1995 konnte<br />

das prächtige Château d’Ampuis erworben<br />

werden, das seither als Betriebssitz genützt<br />

wird. Auf der Suche nach Top-Terroirs gelang<br />

es im Jahr 2001, gleich zwei alteingesessene<br />

Weingüter, nämlich die Domains Jean-Louis<br />

Grippat in Saint-Joseph sowie Vallouit mit<br />

Besitzungen in Côte-Rôtie, Hermitage, Saint-<br />

Joseph und Crozes-Hermitage zu erwerben.<br />

«Marcel Guigal ist der<br />

Godfather des Rhônetals.<br />

Das Weingut verbindet in<br />

einzigartiger Weise Qualität<br />

mit Quantität.»<br />

JANCIS ROBINSON, MW<br />

DIE GUIGAL-TRILOGIEN<br />

Es gibt mehrere Parallelen, die Guigal mit<br />

dem legendären piemontesischen Weingut<br />

von Angelo Gaja verbinden. Auch dieser<br />

wurde für gleich drei herausragende Lagenweine<br />

aus einer Appellation berühmt, auch<br />

diesem gelang es damit, die eigene Herkunft<br />

aus dem Schatten einer berühmteren und<br />

dominanten Herkunft heraustreten zu lassen.<br />

Gajas unzweifelhaftes Verdienst ist es,<br />

dass heute Barbaresco in einem Atemzug mit<br />

Barolo genannt wird – Guigal seinerseits hat<br />

Côte-Rôtie auf Augenhöhe mit Hermitage<br />

als Herkunft der weltbesten Syrah-Weine<br />

Fotos: WineBid 2016 , ddp images, GSJ, beigestellt<br />

42 falstaff mär-apr <strong>2019</strong>


etabliert. Marcel Guigal hat es auch<br />

geschafft, in einem Zeitraum von zwanzig<br />

Jahren drei unterschiedliche Lagen in der<br />

nur rund 260 Hektaren umfassenden Appellation<br />

am rechten Ufer der Rhône gleich<br />

unterhalb von Vienne zu finden, in denen<br />

die Nuancen der unterschiedlichen Terroirs<br />

ihren besten Ausdruck finden.<br />

Die Weingärten in steiler Hanglage sind<br />

in drei Teilbereiche gegliedert: Saint-Cyrsur-le-Rhône<br />

im Norden, die Orte Ampuis<br />

und Vernay bilden das Mittelstück, das<br />

Gebiet von Tupin-et-Semons liegt im Süden.<br />

Über die Jahrhunderte hat sich der zentrale<br />

Teil bei Ampuis als der für den Weinbau<br />

wertvollste herausgestellt, hier ist der Weinberg<br />

ziemlich in der Mitte durch einen kleinen<br />

Bach in zwei Teile abgegrenzt, die<br />

tatsächlich recht unterschiedliche<br />

Bodenbedingungen aufweisen: die<br />

Côte Brune und die Côte Blonde.<br />

Die geologische Basis wird in diesem<br />

Teil des nördlichen Rhônetals<br />

aus Glimmerschiefer und Gneis<br />

gebildet. Die Böden der Côte Blonde<br />

sind etwas sandiger und enthalten<br />

mehr Kalk, die hier gewonnenen<br />

Weine gelten als geschmeidig und<br />

eher zugänglich. Die Côte Brune ist<br />

lehmhaltiger und durch einen Eisenoxidanteil<br />

geprägt, was auch ihre dunklere Färbung<br />

erklärt. Die hier wachsenden Rotweine<br />

gelten landläufig als kräftiger, robuster<br />

und lagerfähiger als jene von der anderen<br />

Seite des Bachs. Der erste Lagen-Côte-Rôtie,<br />

den Marcel separat abfüllte, trägt den<br />

Namen La Mouline, eines Lieu-dit (= klar<br />

definierte Parzelle innerhalb einer Ried, die<br />

eine Lage in der Lage nochmals präzisiert)<br />

in der Côte Blonde.<br />

Die junge Generation mit Eve und Philippe<br />

Guigal sowie Winzerlegende Marcel Guigal<br />

mit Gattin Bernadette, die seit 1973<br />

an seiner Seite steht.<br />

La Mouline wurde erstmals mit dem<br />

Jahrgang 1966 präsentiert und gilt in der<br />

Trilogie der Guigal’schen Côte-Rôtie-Juwelen<br />

als der floralste, duftigste Vertreter mit<br />

einer seidig-saftigen Textur, der bereits in<br />

der Jugend zugänglich und verführerisch<br />

wirkt. Dieser Wein ist einer uralten Tradition<br />

folgend kein reinsortiger Syrah, sondern<br />

weist einen Anteil von weissen Viogniertrauben<br />

auf, der hier zwischen acht und<br />

zwölf Prozent beträgt und natürlich die<br />

Aromatik und Textur entscheidend mitformt.<br />

Mit dem Premieren-Jahrgang 1978<br />

trat der zweite Einzellagenwein, damals<br />

noch weitgehend unbeachtet von der internationalen<br />

Weinwelt, auf die Bühne: La<br />

Landonne. Er kommt in der Côte Brune<br />

vor und wächst auf einem Boden mit<br />

besonders hohem Eisengehalt. Im<br />

Gegensatz zu La Mouline ist dieser<br />

herrische Rotwein zur Gänze aus<br />

Syrah vinifiziert, er ist der tanninreichste<br />

und zugleich lagerfähigste<br />

Vertreter der roten Guigal-Weinwelt.<br />

Tiefdunkel, in der Jugend oft<br />

unnahbar und verschlossen, erblüht<br />

dieser aussergewöhnliche Wein oft<br />

erst nach Jahrzehnten. La Turque,<br />

der jüngste der Trilogie, stammt aus<br />

><br />

Die neue Kellerei von<br />

Vidal-Fleury, 2008 am<br />

Fusse der steilen Weinberge<br />

errichtet, befindet sich<br />

ebenfalls im Besitz der<br />

Winzerfamilie Guigal.<br />

mär-apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

43


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

DIE SUCHE NACH GROSSEM TERROIR<br />

><br />

einem weiteren Lieu-dit in der Côte Brune,<br />

er kam mit dem Jahrgang 1985 auf den<br />

Markt. La Turque hat einen Anteil von Viognier<br />

in der Cuvée, der stets etwas geringer<br />

ausfällt als bei La Mouline, stilistisch verbinden<br />

sich in diesem Wein die Eleganz und<br />

Zugänglichkeit des La Mouline mit der<br />

Konzentration des La Landonne. Dass diese<br />

drei Weine, die heute als die Aushängeschilder<br />

des Hauses Guigal gelten, zu Weltruhm<br />

gelangten, verdanken sie nicht nur ihrer<br />

unbestritten hervorragenden Qualität, sondern<br />

in beträchtlichem Masse auch den<br />

Lobgesängen von Robert Parker, dem legendären<br />

US-Weinkritiker, der bereits in den<br />

1980er-Jahren mit Nachdruck auf Guigal<br />

und seine Spitzenweine hinwies. Detail am<br />

Rande: Kein anderer Winzer hat so oft die<br />

Traumnote von 100 Parker-Punkten erhalten<br />

wie Marcel Guigal. Dieser wesentliche<br />

Faktor machte das Familienunternehmen<br />

von Rhône zu einer bekannten Grösse und<br />

die Nachfrage in den USA nach den drei<br />

Lagenweinen, die aufgrund ihrer Namen<br />

bald den Spitznamen «La-Las» bekamen,<br />

sorgte auch für Preise, die sogar die weltberühmten<br />

Kollegen mit ihren Hermitage-Weinen<br />

neidvoll erblassen liessen. Stilistisch<br />

ging der Perfektionist Marcel Guigal mit<br />

seinen Spitzenweinen einen eigenen, anfänglich<br />

durchaus umstrittenen Weg. Waren die<br />

Côte-Rôties der Vor-La-La-Periode eher als<br />

feminine, «burgundische» Antipoden zum<br />

maskulinen Hermitage angelegt, so erntet<br />

Guigal nur vollreife Trauben, die dann im<br />

Keller einem ausgedehnten Ausbau im neuem<br />

Holz zugeführt werden. 42 Monate verweilen<br />

die Lagenweine im neuen Holz, um<br />

dann ohne Schönung und Filtration gefüllt<br />

zu werden. Guigal ist heute längst nicht nur<br />

Eindrucksvoll<br />

präsentieren sich die<br />

steilen Weingärten der<br />

Côte Brune in Côte-Rôtie.<br />

«Wenn Sie wissen möchten,<br />

wo die besten Kellermeister<br />

der Welt zu Hause sind,<br />

dann sind Sie bei Guigal<br />

am richtigen Ort.»<br />

ROBERT PARKER JR., USA<br />

der bekannteste Erzeuger, sondern auch der<br />

grösste Grundbesitzer in Côte-Rôtie. Man<br />

erzeugt laut Insider-Schätzungen die Hälfte<br />

aller Flaschen, welche diese Appellation am<br />

Etikett tragen. Im Jahre 1995 wurde ein<br />

weiterer Côte-Rôtie namens Château<br />

d’Ampuis eingeführt, der seither die Zwischenstufe<br />

zwischen den drei Lagenweinen<br />

und dem bereits bestehenden Brune et<br />

Blonde darstellt, der den Einstieg in das<br />

Spitzensegment markiert. Der Château<br />

d’Ampuis wird aus insgesamt sieben Parzellen<br />

aus der Côte Blonde und der Côte Brune<br />

komponiert, der Wein für die rund<br />

30.000 Flaschen wird hier «nur» 38 Monate<br />

im neuen Barrique gereift.<br />

Folgt man der Rhône flussabwärts, erreicht<br />

man die Appellation Condrieu, die legendäre<br />

Heimat der mythischen Weisweinsorte<br />

Viognier. Es ist auch das Verdienst des<br />

Hauses Guigal, dass diese stoffigen Weine<br />

mit ihrer unverwechselbaren Aromatik eine<br />

Renaissance erleben. Mit einer Produktion<br />

von jährlich 150.000 Flaschen steht Guigal<br />

auch hier für rund die Hälfte der Jahresproduktion.<br />

Aus den allerfeinsten Terroirs<br />

kommt der in kleinen Mengen erzeugte mineralische<br />

weisse La-Wein namens La Doriane,<br />

der ein Jahr im neuen Holz ausgebaut<br />

wird. In speziellen Jahrgängen gibt es<br />

auch eine süsse Variante, den Luminiscence.<br />

Ebenfalls von der rechten Uferseite<br />

der Rhône kommen die drei Guigal-Weine<br />

aus der Appellation Saint-Joseph, die nicht<br />

immer die Beachtung finden, die sie aufgrund<br />

ihrer Qualität verdienen. Dabei ist<br />

gerade der Saint-Joseph aus der Lage «Vignes<br />

de l’Hospice» es wert, sich mit ihm zu<br />

befassen. Direkt über dem mittelalterlichen<br />

Ort Tournon türmen sich förmlich die<br />

Steilterrassen dieses uralten Kirchenbesitzes,<br />

die Lage teilten sich früher die Domains<br />

Jean-Louis Grippat und Vallouit.<br />

Diese Parzelle verfügt über das nahezu<br />

idente Terroir wie das legendäre Lieu-dit<br />

Bessards im Hermitage-Weinberg auf der<br />

gegenüberliegenden Seite des Flusses. Und<br />

genau aus dem Bessards und drei weiteren<br />

kleinen Spitzenparzellen mit bis zu 90 Jahre<br />

alten Syrah-Reben entstand im Jahrgang<br />

2000 erstmalig der erste Guigal-Ikon-Wein<br />

vom linken Rhôneufer, der rote Hermitage<br />

Ex Voto, der seither nur in den besten Jahrgängen<br />

angeboten wird. 2001 folgte der<br />

weisse Ex Voto, eine Cuvée aus 90 Prozent<br />

Marsanne und zehn Prozent Roussanne.<br />

Ähnlich wie Starwinzer Gaja einst sein Interesse<br />

auf die Toskana richtete, so haben<br />

auch die Guigals noch andere Appellationen<br />

im Blick. Schon für Grossvater Étienne<br />

war klar, welche er für die besten Appellationen<br />

im Rhônetal hält: Côte Rôtie, Hermitage<br />

und – Châteauneuf-du-Pape. Den<br />

produziert Guigal schon jahrelang aus zugekauften<br />

Trauben und auf gutem Niveau.<br />

Sollte sich allerdings die Gelegenheit ergeben,<br />

einen passenden Betrieb zu erwerben,<br />

so werden die Guigals wohl nicht zögern,<br />

auch hier ihre Trilogie zu vollenden. <<br />

Fotos: GSJ, beigestellt<br />

44 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Das ist Tomás Roquette.<br />

Tomás gibt nicht nur im Bedford Vollgas,<br />

sondern auch in der Weinproduktion des<br />

Traditionshauses Quinta do Crasto.<br />

Darum ist er unser Tomás.<br />

Tomás Roquette, Besitzer-Familie Quinta do Crasto<br />

Wir liefern exklusive Spezialitäten<br />

von ausgewählten Persönlichkeiten.<br />

Weine und Spirituosen ullrich.ch


wein / WORLD CHAMPIONS<br />

Die Terrassen des Weinbergs namens<br />

Vignes de l’Hospice in Saint-Joseph über<br />

dem Ort Tournon-sur-Rhône.<br />

BEST OF<br />

MAISON E. GUIGAL<br />

100<br />

97<br />

96<br />

CÔTE-RÔTIE LA LANDONNE 2013<br />

Tiefdunkles Rubingranat. Hochattraktives,<br />

intensives Syrah-Bukett<br />

vom Feinsten, Johannisbeeren, Lakritze,<br />

ein Hauch von schwarzen Oliven,<br />

Nuancen von Grafit, gewürzige<br />

Noten, mineralischer Touch. Kraftvoll,<br />

straff und engmaschig, hochelegante<br />

Tannine, die feine Säurestruktur<br />

bildet ein festes Rückgrat, dunkelbeeriges<br />

Konfit, bleibt minutenlang<br />

haften, verfügt über ein Riesenpotenzial<br />

für viele Jahre Hochgenuss.<br />

granchateaux.ch, CHF 299,–<br />

CÔTE-RÔTIE LA MOULINE 2013<br />

Dunkles Rubingranat. Dunkel mineralisch,<br />

reife, süsse Pflaumen, etwas<br />

Lakritze, kandierte Veilchen, ein<br />

Hauch von Röstaromen, Wild und<br />

schwarze Pfefferwürze. Stoffig,<br />

elegante Textur, schwarze Herzkirschen,<br />

extraktsüsse, seidige, aber<br />

tragende Tannine, konzentriert, ein<br />

angenehmer Nougatanklang, reife<br />

Zwetschgen im Nachhall, bleibt sehr<br />

lange haften, etwas Mokka im Rückgeschmack,<br />

sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

arvi.ch, CHF 290,80<br />

CONDRIEU AOC DORIANE 2017<br />

Helles Goldgelb, Silberreflexe. Feine<br />

Nuancen von Vanille und Nougatkaramell,<br />

reifer gelber Pfirsich, Aprikose<br />

und Honigmelone unterlegt, aber<br />

auch florale Noten, facettenreiches<br />

Bukett. Saftig, sehr kraftvoll, extraktsüsse,<br />

seidige Textur, unterlegt mit<br />

reifer Tropenfrucht, dabei sehr präzise<br />

und engmaschig, feine Säurestruktur,<br />

mineralischer Touch, zart<br />

nussig im Finale, grosse Länge,<br />

sicheres Entwicklungspotenzial.<br />

wyhusbelp.ch, CHF 83,90<br />

98<br />

96<br />

95<br />

CÔTE-RÔTIE LA TURQUE 2013<br />

Tiefdunkles Rubingranat. Noten von<br />

kandierten Veilchenblüten, ein<br />

Hauch von Lavendel, schwarze Beerenfrucht,<br />

feuchtes Gestein, Anklänge<br />

von Pfeffer und Nougat. Straff,<br />

hochelegante Textur, kühles, dunkles<br />

Beerenkonfit, kraftvolle Tannine,<br />

extraktsüsse Nuancen im Abgang,<br />

engmaschig im Finale, grosse Länge,<br />

Nuancen von Edelschokolade im<br />

Rückgeschmack, braucht mindestens<br />

noch fünf Jahre der Reife.<br />

arvi.ch, CHF 290,80<br />

ERMITAGE EX VOTO 2013<br />

Dunkles Rubingranat. Würzig-rauchig<br />

unterlegtes frisches Waldbeerkonfit,<br />

Noten von Lakritze und Cassis, ein<br />

Hauch von Kräuterwürze, mineralisch<br />

und von einem zarten Grafittouch<br />

begleitet. Saftig, sehr gute<br />

Komplexität, angenehme Extraktsüsse,<br />

reife, seidige Tannine, bereits sehr<br />

balanciert, verfügt über stattliche<br />

Länge, dunkle Fruchtnuancen, sehr<br />

gute Frische, bereits enorm verführerisch<br />

und charmant.<br />

millesima.ch, CHF 298,33<br />

SAINT-JOSEPH VIGNES DE<br />

L’HOSPICE 2015 (SYRAH)<br />

Tiefdunkles Rubingranat, violette<br />

Reflexe, dezente Randaufhellung.<br />

Mit feiner Edelholzwürze unterlegte<br />

schwarze Kirschen, Beerenfrucht,<br />

floraler Touch, vanilliger Anklang.<br />

Komplex, Brombeeren und Oliven,<br />

elegante Textur, kraftvolle, eingebundene<br />

Tannine, finessenreiche<br />

Säurestruktur, etwas röstiger Mokka<br />

im Abgang, sehr gut anhaftend,<br />

ein stoffiger Speisenbegleiter.<br />

vinotti.ch, CHF 69,50<br />

Fotos: beigestellt<br />

46 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


BURGENLAND.<br />

GROSSE KUNST. OHNE ALLÜREN.<br />

Burgenland – eine geschützte<br />

Ursprungsbezeichnung der EU für<br />

österreichischen Qualitätswein.<br />

Burgenländischer Wein wächst unter<br />

der pannonischen Sonne. Einzigartig<br />

und rassig. Hochdekoriert, international<br />

begehrt und dennoch am Boden<br />

geblieben. österreichwein.at


spirits / FORAGING<br />

Weitere kreative Drinks<br />

und Cocktail-Inspiritationen unter:<br />

falstaff.com/cocktails<br />

low, verzogen?!<br />

Mädesüss, Farne, Waldbeeren und wilder Thymian –<br />

die Natur deckt den Tisch reichlich. An der Bar wird<br />

dieser Reichtum gerade erst entdeckt.<br />

Fotos: Top Spirit<br />

48 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


SHAKER &<br />

SAMMLER<br />

Ein Küchengarten reicht den Bartendern längst nicht mehr. Selbst<br />

gesammelte Drink-Zutaten versprechen maximale Individualität und sorgen<br />

für Cocktail-Geschmack direkt aus der Natur.<br />

TEXT ROLAND GRAF<br />

Schlehen, Hagebutten, Baumnuss,<br />

Brombeerblätter, Haselnuss,<br />

Eiche, Hopfen …» – Hubert Peter<br />

ist schwer zu bremsen. Der Bar-<br />

Chef des «Bruder» in der Wiener<br />

Windmühlgasse zählt aber keine Einkaufsliste<br />

auf. «Endlich startet wieder die Sammel-Saison.»<br />

Da begibt sich der gebürtige<br />

Vorarlberger nach den Wintermonaten nun<br />

auf die Suche nach natürlichen Zutaten.<br />

Peter ist seit Jahren – zunächst in der «Au»<br />

im Augarten, dann im «Kussmaul» am Spittelberg<br />

bzw. im Pop-up «rien» – Protagonist<br />

eines Bar-Trends, für den es keinen Namen<br />

gibt. Zumindest keinen deutschen. Denn eine<br />

Übersetzung ins Deutsche für das englische<br />

«Foraging», das als Oberbegriff für das<br />

Sammeln natürlicher Materialien für die<br />

(Bar-)Küche dient, gibt es nicht. Kräutersammeln<br />

oder Pilzsuchen sind allenfalls Teildisziplinen<br />

davon. Den deutschsprachigen<br />

«Foragern» geht es aber um mehr. Um alles.<br />

TRINK DEN TANNENZWEIG!<br />

So kommt etwa in Hubert Peters Cocktail<br />

«Rüttel am Watschenbaum» fein geraspelter<br />

Tannenzapfen ebenso zum Einsatz wie ein<br />

Likör aus Weisstanne und Himbeeren. Die<br />

Rote Rande als dritte Zutat der Eigenkreation<br />

klingt da schon fast banal. Denn<br />

die Natur liefert erstaunlich viele Ingredienzen<br />

– wenn man sich auskennt. «Mäde-<br />

<<br />

Der Schwarzwald<br />

im Glas: Für seinen<br />

«Forest» löst<br />

Enrico Albrecht<br />

das Aroma von<br />

Baumrinden mit<br />

Wodka. Als<br />

Garnitur des<br />

Cocktails aus<br />

dem «Roomers»<br />

in Baden-Baden<br />

dient ein<br />

Tannenzweigchen.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

49


spirits / FORAGING<br />

«Bevor die Kräuter zur<br />

Verwendung kommen, zeige<br />

ich sie einem Spezialisten<br />

aus dem Dorf.»<br />

Klee-Sirup und<br />

Schafgarben-<br />

Espuma: Mit ihren<br />

Waldfunden kreierten<br />

Kathi Schwaller<br />

(«heuer») und Andi<br />

Trattner diesen<br />

Gin-Longdrink.<br />

MARIE GERBER<br />

Bar-Managerin «The Chedi», Andermatt<br />

><br />

süss hat eine feine Mandelnote und war<br />

früher ein ländlicher Zuckerersatz», erfährt<br />

man dann von Jonathan Hamnett angesichts<br />

einer Handvoll weisser Blüten, die<br />

man für Unkraut gehalten hätte. Der britische<br />

Forager führt Österreichs Barkeeper in<br />

ihrer eigenen Heimat in die Botanik ein.<br />

Parallel ging es für einige Mixologen auch<br />

zum Sammelkurs nach Schottland, das<br />

Land des «The Botanist»-Gins. Aus einer<br />

lokalen Zusammenarbeit mit einem Botaniker-Pärchen<br />

geboren, sorgt die Marke von<br />

der an sich für Whiskys berühmten Insel<br />

Islay dafür, dass auch andere mit dem<br />

Forager-Fieber angesteckt werden. Kathi<br />

Schwaller, die Bar-Chefin der Wiener<br />

«heuer»-Bar am Karlsplatz, kostete so<br />

Stechginster-Blüten (schmecken nach<br />

Kokos!) und – nach einiger Überwindung –<br />

auch Braunalgen direkt vom Strand. Diese<br />

bringen ein intensives Trüffel-Aroma zum<br />

Null-Tarif mit.<br />

IN DIE BOTANIK GEHEN<br />

«Brennnessel finde ich<br />

zur Zeit sehr spannend,<br />

die trockne ich und<br />

verwende sie für<br />

einen Gimlet.»<br />

ANDREAS HOTTER<br />

Hotelier und Bar-Chef «Englhof», Zellberg<br />

Die Jagd nach dem Geschmack der Natur<br />

bündelt mehrere Trends: Saisonale Zutaten<br />

und Regionalität, wie man sie aus der<br />

Küche kennt, sind auch in Shaker und<br />

Rührglas ein Thema. Im Idealfall ersetzt<br />

das Sammeln sogar «Urban Farming» oder<br />

den Selbstanbau von Kräutern, der speziell<br />

in Kellerbars immer ein wenig nach Pflanzen-Quälen<br />

aussieht. Doch schon mitten in<br />

Städten wie Berlin findet sich Schmackhaftes.<br />

Kreuzberg, das Tempelhofer Feld oder<br />

der Engeldamm sind Sammelgebiete, in<br />

denen sich Damien Guichard, Filip Kas-<br />

><br />

Fotos: Top Spirit<br />

50 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Weinfühlige Gastgeber<br />

in den besten Lagen<br />

29 erlesene Hotels für Weinliebhaber<br />

Vinum Hotels Südtirol sind eine Cuvèe aus Weinerlebnis und Genuss,<br />

Wohlbefinden, Kultur, Architektur – so frisch wie die Alpen, so fruchtig<br />

wie der Süden, so harmonisch wie die Menschen, so spannend wie die<br />

2500-jährige Weinbaugeschichte, so kontrastreich wie die Landschaft.<br />

www.vinumhotels.com · info@vinumhotels.com


spirits / FORAGING<br />

«Blüten-Sekt, Likör und<br />

‹Kapern› aus unreifen<br />

Beeren – allein mit Holunder<br />

lässt sich ein Cocktail mixen!»<br />

HUBERT PETER<br />

Eigentümer und Bartender «Bruder», Wien<br />

><br />

zubski und Ruben Neideck tummeln.<br />

Ihre preisgekrönte «Velvet»-Bar bezieht<br />

einen Grossteil ihrer Zutaten aus der deutschen<br />

Hauptstadt und ihrem Umfeld. Daher<br />

wechseln auch die Cocktail-Karten<br />

wöchentlich. Was aus ist, ist eben aus.<br />

Wer die Kräuterfexe als rückwärtsgewandte<br />

Bar-Romantiker sieht, irrt. Selbstversorgung<br />

ja, aber mit modernsten Mitteln!<br />

So stehen in der Berliner «Velvet»<br />

Gerätschaften wie eine Zentrifuge, ein<br />

Dehydrator, Sous-vide-Bäder oder ein Rotationsverdampfer<br />

bereit. Beim wöchentlichen<br />

«Lab-Day» werden die Naturmaterialien<br />

dann zu Cocktail-Zutaten: «Erntet<br />

man Sanddorn zur optimalen Zeit, wird<br />

man fast mit Aromen von Passionsfrucht<br />

und Mango belohnt», gewinnt Neideck<br />

auch unscheinbaren Beeren am Wegesrand<br />

neue Facetten ab.<br />

Die mit den Pflanzen mitentdeckte Exotik<br />

der Heimat stellt einen Reiz dar, der sich<br />

nicht auf naturferne Städter beschränkt.<br />

Denn auch nicht jeder Tiroler, der einen<br />

Sauerampfer (er)kennt, hat ihn schon einmal<br />

in der Kombination mit Gin, Zuckererbsen,<br />

Minze und grünem Apfel gekostet.<br />

Chlorophyll heisst dieser Drink im Zillertal,<br />

wo sich Andreas Hotter (2018 als<br />

«Innovativster Bartender» bei den <strong>Falstaff</strong>-<br />

Bar Awards ausgezeichnet) der «Alpine<br />

Mixology» verschrieben hat. Der Hotelier<br />

und Barchef im «Englhof» sieht vor allem<br />

die Autarkie als einen Vorteil des Foragens.<br />

«Wir werden auch mehr Kräuter anbauen»,<br />

Ob am Untersberg bei Salzburg oder auf der<br />

schottischen Insel Islay: «The Botanist»-Gin<br />

führt Bartender in die «Wildpflanzen-Welt» ein.<br />

beschränkt sich Hotter, an dessen Betrieb in<br />

Zell am Ziller sich eine Landwirtschaft<br />

anschliesst, nicht auf das Sammeln «wilder»<br />

Materialien.<br />

Gerade im alpinen Raum ist man es<br />

gewohnt, Vorräte anzulegen – das gilt auch<br />

für den «Englhof»: «Brennnesseln trockne<br />

ich im Sommer selber und mache daraus<br />

nach Bedarf einen Cordial, der harmoniert<br />

super mit Gin». Für die von ihm im Zillertal<br />

propagierte Bar-Linie wird daraus eine<br />

Art Gimlet, die von Verjus-Luft (der Saft<br />

unreifer Trauben, aufgeschäumt mit Soja-<br />

Lecithin) gekrönt wird. Auf diese Art werden<br />

im «Englhof» auch andere Cocktail-<br />

Klassiker mit lokal gesammelten Zutaten<br />

zu echten Tirolern. Vogelbeere, Enzian und<br />

Arre liefern etwa die bittere Komponente in<br />

Hotters alpinem «Negroni», der mit Wildpreiselbeeren<br />

abgerundet wird.<br />

Dass die wenigen Prämissen dieses Bar-<br />

Konzepts weltweit funktionieren, demonstriert<br />

einer der Vorreiter der Foraging-<br />

Bewegung. Matt Whiley erweiterte seine<br />

Londoner «Scout» um eine Aussenstelle in<br />

Sydney. Auch im «Dolphin Hotel» im Party-Viertel<br />

Surry Hills gilt für ihn das Prinzip<br />

«vom Land zu leben» (living off the<br />

land). Für Whiley bedeutet das freimütige<br />

Sich-Bedienen an den Natur-Materialien<br />

aber auch, «dass Abfall für uns ein schmutziges<br />

Wort ist». Damit spricht er einen weiteren<br />

(Sammel-)Punkt an, der bei vielen<br />

Bartendern einen Nerv trifft: Der Müll in<br />

Bars reduziert sich.<br />

«Unsere Gäste lieben es, wenn wir mit<br />

natürlichen Produkten arbeiten», hat auch<br />

Marie Gerber vom <strong>Schweiz</strong>er Luxushotel<br />

«The Chedi» in Andermatt beste Erfahrungen<br />

mit dem Kräutersammeln. «Wir arbeiten<br />

viel mit hausgemachten Sirups», sieht<br />

sie darin auch eine Anregung für Hobby-<br />

Bartender, «diese kann man auch einfach zu<br />

Hause machen.» Der Alpensirup etwa, der<br />

von ihr mit Heu-Schnaps und Zitronensaft<br />

zum Swiss Sour gemixt wird, besteht aus<br />

Rotkleeblüten, Ysop und Löwenzahn. Das<br />

Rohmaterial für Sirupe wie diesen oder<br />

auch ihren Schafgarben-Bitter sammelt<br />

Gerber mit ihren Kollegen an den freien<br />

Tagen in den Bergen. Die finale Qualitätskon<br />

trolle erfolgt durch einen Kräuterkundigen<br />

im Dorf. Altes Wissen und moderne<br />

Tech niken vereinen sich so zum köstlichen<br />

Mix – nachhaltig!<br />

<<br />

Fotos: Top Spirit<br />

52 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


****SUPERIOR HOTEL POST ISCHGL / promotion<br />

ALPINES ABENTEUER<br />

Fotos: beigestellt<br />

Luxuriöses Domizil – stilvoll<br />

und warmherzig. Ein Placeto-be<br />

der Generationen.<br />

Umgeben von gigantischer Bergwelt,<br />

mitten im international<br />

bekannten Sportort Ischgl, wenige<br />

Schritte von der Silvretta Seilbahn<br />

entfernt, liegt das Vier-Sterne-Superior<br />

«Hotel Post Ischgl» wo Gäste mit charmanter<br />

Gastlichkeit und persönlichem Service<br />

begrüsst werden. Die Zimmer, Suiten und<br />

Appartements tragen die Handschrift der<br />

Gastgeberfamilie Wolf und bieten ein stilvolles<br />

Ambiente mit dezentem Luxus und alpinem<br />

Chic. Die Gäste erwartet im Postillion<br />

Spa exquisite Entspannung auf 1500 Quadratmetern.<br />

Dabei sorgen die Sauna land -<br />

scha ft, der Fitness-Raum, der Outdoorpool<br />

sowie das Erlebnishallenbad mit Wildwasserkanal<br />

und Schwalldusche für wohltuende<br />

Erholung. Beautybehandlungen mit hochwertigen<br />

Pflegeprodukten und fachgerechte<br />

Massagen vitalisieren Körper und Seele gleichermassen.<br />

Unter der Leitung von Küchenchef<br />

Johannes Patscher werden Gourmetge-<br />

nüsse mit internationaler Raffinesse serviert.<br />

Der Weinkeller ist Treffpunkt für Geniesser<br />

und bietet neben edlen heimischen Tropfen<br />

auch Premium-Marken aus der ganzen<br />

Welt. In der «Hotelbar 67», die im <strong>Falstaff</strong><br />

Bar- & Spiritsguide zum Spitzenreiter<br />

gekürt wurde, mixt Bar-Chef Dominik<br />

Brunner mit seinem Team innovative Drinks<br />

mit urbanem Zeitgeist.<br />

EIN TICKET FÜR UNZÄHLIGE<br />

AKTIVITÄTEN IM WUNDERSCHÖNEN<br />

PAZNAUN<br />

Silvretta Card all-inclusive für Ihren grenzenlosen<br />

Sommerferien im Paznaun. Alle<br />

Lifte und Seilbahnen, öffentlichen Verkehrsmittel,<br />

Schwimmbäder, Hochalpenstrasse<br />

und noch viel mehr für den ultimativen Ferien-Genuss.<br />

Ein guter Grund mehr für eine<br />

Reise nach Ischgl.<br />

Unser Tipp für Ihre perfekten Wanderferien<br />

– WanderPostPauschale:<br />

Sie erhalten ein oder zwei Ferientage<br />

geschenkt bei einem Aufenthalt von 7 oder<br />

12 Tagen! Detaillierte Informationen erhalten<br />

Sie direkt unter: T: +43 5444 5232<br />

SOMMER FÜR GENIESSER!<br />

GenussPost Pauschale<br />

7=6 oder 4=3 (ein Ferientag geschenkt)<br />

22. Juni bis 7. September <strong>2019</strong><br />

Das erwartet Sie:<br />

– 1 Gutschein für ein Aromabad nach Wahl<br />

– 1 Aperitif im Weinkeller mit kurzer Weinkellerrunde<br />

– 1 Überraschungsmenü<br />

– 1 Hirtenfrühstück (je nach Witterung)<br />

– Verwöhn-Halbpension<br />

– Nutzung des 1500 m2 grossen Freizeit- und Beautybereichs<br />

mit In- und Outdoor-Pool und Saunalandschaft<br />

– Fitnesscenter mit Bewegungsraum<br />

– Tiefgaragenplatz<br />

– Geführte Wanderungen (inkl. Trinkflasche)<br />

– Concierge-Service<br />

– Silvretta Card all inclusive<br />

Optional zum Dazubuchen: Kochen auf der Alm<br />

€ 12,– pro Erwachsenem, € 6,– pro Kind (bis 10 J.)<br />

Vier Tage:<br />

ab € 445,– pro Person im Doppelzimmer Komfort<br />

Sieben Tage:<br />

ab € 820,– pro Person im Doppelzimmer Komfort<br />

Aufpreis bei Suiten: € 25,– pro Person pro Tag<br />

Buchung und weitere Infos online unter<br />

post-ischgl.com<br />

mär-apr <strong>2019</strong> falstaff 53


SPIRITS<br />

BARKULTUR<br />

BITTERSÜSSE ERFAHRUNGEN<br />

Haben Sie schon einmal bemerkt, dass es, etwa im Gegensatz zu den Massen<br />

an Gin-Cocktails, eher wenig Mixgetränke mit Bitterlikören als Basis gibt?<br />

TEXT ANGELO PEER<br />

FOTOS REMY STEINER<br />

Der Grund ist ganz einfach:<br />

Der Bitter dominiert<br />

aufgrund seiner<br />

Geschmacksintensität<br />

jeden Drink und lässt die anderen<br />

Komponenten in einer komplexen<br />

Mixkonstruktion untergehen.<br />

Das und die Tatsache,<br />

dass sie pur einfach recht bitter<br />

schmecken, erklärt, warum diese<br />

Spirits vorwiegend mit Soda oder<br />

Tonic oder auch Säften aufgespritzt<br />

als Longdrink beziehungsweise<br />

Apéro serviert werden. Pur<br />

werden vor allem die «Italiener»<br />

als Digestif getrunken, also die<br />

Amari wie Averna, Ramazzotti,<br />

Montenegro – sie verfügen über<br />

ein schönes Süss-bitter-Spiel.<br />

Aber natürlich wollen die grossen<br />

Marken dem aktuellen populären<br />

Mix-Trend nicht fernbleiben.<br />

Deshalb finden sich auf den<br />

Flaschen kleine Folder mit Vorschlägen,<br />

wie man den Inhalt in<br />

die Barkunst einbringen kann.<br />

Mit dem König der Bitters, Campari,<br />

wurde der royalste Drink<br />

kreiert: der Shakerato. Den<br />

Campari mit viel Eis auf Fizz-<br />

Kälte schütteln, in ein Martiniglas<br />

abseihen und »nackt« ohne<br />

jede Garnitur servieren. Eine<br />

weitere Variante sehen Sie rechts.<br />

JETZT<br />

GRATIS<br />

BARGUIDE<br />

APP<br />

Der Schöpfer: DAVID BANDAK ist gebürtiger<br />

Saarländer und setzt im Zürcher<br />

«Widder Hotel» dessen grosse<br />

Bartradition fort. Als Schüler des berühmten<br />

Markus Blattner ist er firm in<br />

allen Disziplinen und wurde im <strong>Falstaff</strong><br />

Barguide <strong>2019</strong> zum «Innovativsten<br />

Barkeeper» gewählt. Bei ihm kommt<br />

auch der Supasawa zum Einsatz, eine<br />

neue, synthetische Zitrussäure aus<br />

Belgien.<br />

8000 WATT<br />

ZUTATEN<br />

– 4 cl Italicus (eine saubere Fusion<br />

von Anis und Kardamom)<br />

– 2 cl Suze<br />

– 2 cl Lillet Blanc<br />

– 0,5 cl Supasawa<br />

– eine Prise Salz<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Im Tumbler mit grossen, klaren<br />

Eiswürfeln servieren.<br />

Cocktails auf Basis von Bitterlikören sind<br />

noch immer eine Seltenheit.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

55


Chefredaktion <strong>Schweiz</strong><br />

BENJAMIN HERZOG<br />

und DOMINIK VOMBACH<br />

GOURMET<br />

NEUE STERNE ÜBER DER SCHWEIZ<br />

Die <strong>Schweiz</strong> ist ein wahres Paradies für Liebhaber exklusiver Küche. In diesem Jahr listet der Guide Michelin exakt 128 <strong>Schweiz</strong>er<br />

Restaurants mit einem oder mehreren Sternen, darunter die neuen Shootingstars der <strong>Schweiz</strong>er Gastronomie: Patrick<br />

Mahler und sein Team im Restaurant «focus» in Vitznau, Luzern, erkochten mit ihrer geradlinigen, modernen Küche auf<br />

Anhieb zwei Sterne. Als zweites Haus in der <strong>Schweiz</strong> zeichneten die Tester des Guide das Restaurant «Pavillon» im Zürcher «Baur<br />

au Lac» neu mit zwei Sternen aus. Das «Ristorante Ornellaia» sowie das «Gustav», beide in Zürich, tragen neu jeweils einen Stern.<br />

DAS KLEINSTE BESTE RESTAURANT DER WELT<br />

Das «Wolfgat», ein kleines Restaurant<br />

in einem abgelegenen südafrikanischen<br />

Fischerdorf, ist bei den neu ins Leben gerufenen<br />

World Restaurant Awards mit dem<br />

Titel «Restaurant des Jahres» ausgezeichnet<br />

worden. Das erst seit zwei Jahren bestehende,<br />

für nur rund 20 Gäste Platz bietende<br />

und etwa 150 Kilometer von Kapstadt<br />

entfernt liegende Restaurant setzt<br />

radikal auf frische Produkte der Region.<br />

Koch Kobus van der Merwe serviert unter<br />

anderem Austern, Muscheln und Seegras<br />

genauso wie Gräser, die in den Dünen rund<br />

um das Restaurant wachsen. Das siebengängige<br />

Degustationsmenu kostet umgerechnet<br />

schlappe 53 Franken. Die sechs<br />

Mitarbeiter sind überwiegend Frauen ohne<br />

Ausbildung. Insgesamt wurden bei den<br />

Awards Preise in 18 Kategorien vergeben,<br />

darunter einige, die offenbar nicht so ernst<br />

gemeint waren. So wurde die Kochlegende<br />

Alain Ducasse als «Koch des Jahres ohne<br />

Tattoo» ausgezeichnet.<br />

Im südafrikanischen<br />

Restaurant «Wolfgat»<br />

verarbeitet Kobus<br />

van der Merwe<br />

ausschliesslich<br />

lokale Produkte.<br />

56 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


NOTIZEN<br />

CAMINADA UNTERSTÜTZT SMILING GECKO<br />

Smiling Gecko kümmert<br />

sich um die notleidende<br />

Bevölkerung Kambodschas.<br />

Gegründet wurde<br />

das Hilfswerk 2012 vom<br />

<strong>Schweiz</strong>er Fotokünstler<br />

Hannes Schmid. Künftig<br />

wird der Verein von der<br />

von An dreas Caminada<br />

initiierten Stiftung Funaziun<br />

Uccelin unterstützt.<br />

Unter anderem hilft Caminadas<br />

Stiftung dabei,<br />

junge Menschen vor Ort<br />

auszubilden.<br />

DOPPELT AUSGEZEICHNET<br />

Die beiden <strong>Schweiz</strong>er Luxushotels<br />

«Badrutt’s Palace» und «Park Hotel<br />

Vitznau» sind die grossen Sieger der diesjährigen<br />

Travellers’ Choice Awards von<br />

Tripadvisor. Das «Palace» wurde als «Top<br />

Hotel» und «Hotel mit dem besten Service»<br />

in der <strong>Schweiz</strong> ausgezeichnet. Das<br />

«Park Hotel Vitznau» triumphierte in den<br />

Kategorien «Luxus» und «Romantik».<br />

STERNE-REKORD IN HOLLAND<br />

Die Niederlande verzeichnen einen neuen Rekord. Insgesamt wurden<br />

<strong>2019</strong> in dem kleinen Land genau 110 Restaurants mit einem<br />

Stern ausgezeichnet. Amsterdam bleibt mit einer Rekordzahl von<br />

22 Sternen, verteilt auf 19 Restaurants, weiterhin Spitzenreiter.<br />

Fotos: Debora Eliyo-Zeyreh/www.diamondphoto.ch, BEAT MUMENTHALER, Shutterstock, beigestellt<br />

DAS IST DIE NEUE KOCH-NATIONALMANNSCHAFT<br />

Noch ist die Koch-Olympiade in Stuttgart in weiter Ferne, erst im Februar 2020 misst<br />

man sich mit der Welt, dennoch hat die <strong>Schweiz</strong> bereits ihr Team gefunden. Die Teammitglieder<br />

kommen aus namhaften Betrieben aus der ganzen <strong>Schweiz</strong>, wobei der Röstigraben<br />

nicht zu existieren scheint. Betreut werden die Mannschaften von Teammanager<br />

Tobia Ciarulli und den Coaches Thomas Kuster und Bruno Keist. Bild oben v. l.: Teo Chiaravalloti,<br />

Niklas Schneider, Michael Schneider, Laura Niemi, Guy Estoppey, Christian Oliveira,<br />

Pietro Leanza, Jordan Thompson, Andrea Werth, Frederik Jud.<br />

DÄNEN GEWINNEN BOCUSE D’OR<br />

Beim 17. Finale des Kochwettbewerbs<br />

Bocuse d’Or setzte sich in diesem Jahr<br />

das Team aus Dänemark durch. Insgesamt<br />

standen sich in Lyon 24 Nationalteams<br />

gegenüber. Auch die <strong>Schweiz</strong> war<br />

mit dem Team um Mario Garcia mit von<br />

der Partie. Dominiert wurde das Finale<br />

von den Skandinaviern. Schweden wurde<br />

Zweiter, Norwegen Dritter.<br />

BRANDHEISS & KURZ NOTIERT<br />

Moderator Maximilian Baumann und<br />

Gastronom Alexander Jakob lassen<br />

noch bis zum 17. März mit ihrem Pop-up<br />

«Freundeskreis» die alte Tankstelle an<br />

der Bederstrasse aufblühen. +++ Das<br />

Team der «Casa Caminada» wird bis<br />

Ende April im Bündner «Gasthaus am<br />

Brunnen» kochen. Mit dem Gastspiel<br />

überbrückt man die Wartezeit bis zur<br />

Wiedereröffnung der «Casa Caminada».<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

57


cover / REZEPTE<br />

WEIN<br />

MUSS<br />

REIN<br />

Wein macht beim geselligen Dinner nicht nur als unterhaltsamer<br />

Nebendarsteller eine hervorragende Figur, auch die Hauptrolle steht<br />

ihm prächtig. Den Beweis dafür liefern die folgenden drei Rezepte.<br />

FOTOS JULIA STIX<br />

KONZEPT & PRODUKTION THOMAS HOPFERWIESER<br />

FOODSTYLIST BENJAMIN WILKE<br />

PORZELLAN STYLIST’S OWN<br />

<strong>Falstaff</strong> Rezept-Newsletter<br />

Rezeptideen kostenlos<br />

via E-Mail erhalten<br />

falstaff.com/rezept-newsletter<br />

58 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

59


cover / REZEPTE<br />

SEESAIBLING MIT<br />

PERIGORD-TRÜFFEL<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DEN SAIBLING<br />

4 Saiblingsfilets, entgrätet<br />

etwas Limettensaft<br />

etwas Chardonnay<br />

ZUBEREITUNG DES SAIBLINGS<br />

– Saiblingsfilet vierteln und ganz leicht plattieren.<br />

– Mit Limettensaft und Chardonnay marinieren.<br />

ZUTATEN FÜR DIE SENFSAUCE<br />

2 EL Estragonsenf<br />

1 TL Dijonsenf<br />

1 TL Honig<br />

1 EL Malzbier-Essig<br />

3 EL Chardonnay<br />

ZUBEREITUNG DER SENFSAUCE<br />

– Alle Zutaten vermengen. Falls die Sauce zu dick<br />

ist, etwas Wein zufügen.<br />

ZUTATEN FÜR DAS ANRICHTEN<br />

8 Seewinkler Zwergkarotten, gekocht<br />

50 g Perigord-Trüffel<br />

Kräuter (Schafgarbe, Basilikum, Minze, Portulak)<br />

ANRICHTEN<br />

– Die Karotten auf den Teller legen und das Filet<br />

darauf platzieren.<br />

– Die Senfsauce darauf geben und mit den Trüffeln<br />

und Kräutern garnieren.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Leithaberg Weiss DAC 2015<br />

Gut Purbach, Burgenland, Österreich<br />

Eine harmonische Cuvée aus Chardonnay und<br />

Neuburger, die bereits über etwas Reife und zudem<br />

ein finessenreiches Rückgrat verfügt.<br />

gutpurbach.at, CHF 16,–<br />

Rezept von Max Stiegl, Restaurant<br />

«Gut Purbach», Purbach, Österreich<br />

Max Stiegl ist bekannt für seine aussergewöhnlichen<br />

Rezepturen und Gerichte. Der<br />

gebürtige Slowene ist in Salzburg aufgewachsen<br />

und wurde dort mit 18 Jahren<br />

Küchenchef im «Inamera». Seit 2007 leitet<br />

er mit dem «Gut Purbach» sein eigenes innovatives<br />

Spitzenlokal am Neusiedler See.<br />

Der feinfühlige Koch ist ausserdem berühmt<br />

dafür, Innereien perfekt zuzubereiten.<br />

Fotos: beigestellt<br />

60 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

61


cover / REZEPTE<br />

62 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


KABELJAURÜCKENFILETS<br />

MIT RÜEBLI, HASELNUSS<br />

UND ROSMARIN<br />

(FÜR 4 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DAS RÜEBLIPÜREE<br />

1 kg Rüebli<br />

60 g Zwiebeln<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DES RÜEBLIPÜREES<br />

– Rüebli schälen, in Scheiben schneiden und<br />

mit Zwiebeln in etwas Öl andünsten.<br />

– Anschliessend mit dem Stabmixer pürieren<br />

und mit Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Puligny-Montrachet AC 2016<br />

Maison Louis Jadot, Beaune, Burgund, Frankreich<br />

Duft von exotischen Früchten und weissen Blüten,<br />

zart nussige Würze. Mandel-Ton, überzeugt<br />

durch seinen kraftvollen und tiefen Abgang.<br />

vinorama.at, ca. CHF 77,–<br />

ZUTATEN FÜR DIE RÜEBLISAUCE<br />

350 ml Poggio alle Gazze dell’Ornellaia<br />

(Weisswein)<br />

100 g Butter<br />

30 g Rüeblisaft<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DER RÜEBLISAUCE<br />

– Weisswein einkochen und auf ¼ reduzieren.<br />

– Butter und Rüeblisaft beigeben, leicht kochen<br />

lassen und anschliessend mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken.<br />

ZUTATEN FÜR DEN KABELJAU<br />

200 g Olivenöl Extra Vergine<br />

400 g Kabeljaurückenfilet (4 Filets zu je 100 g)<br />

50 g Haselnüsse ohne Haut<br />

10 g Rosmarin<br />

Salz, Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG DES KABELJAUS<br />

– Olivenöl auf 60 °C erwärmen. Kabeljaufilets<br />

eintauchen und ca. 18 Minuten garen lassen. Die<br />

Kabeljaufilets anschliessend enthäuten.<br />

– Für die Kruste die Haselnüsse und den Rosmarin<br />

fein hacken.<br />

ANRICHTEN<br />

– Haselnuss und Rosmarin als Kruste auf die Filets<br />

geben, etwas Rüeblisauce dazugeben und mit<br />

dem Rüeblipüree als Beilage neben dem Fisch<br />

servieren.<br />

Rezept von Giuseppe D’Errico, Restaurant<br />

«Ristorante Ornellaia», Zürich, <strong>Schweiz</strong><br />

Der Süditaliener Giuseppe D’Errico kochte fünf<br />

Jahre lang bei der legendären Familie Troisgrois<br />

im französischen Roanne, bevor es ihn im letzten<br />

Jahr nach Zürich zog. Dort ist er Chefkoch<br />

des kürzlich mit einem Stern ausgezeichneten<br />

«Ris torante Ornellaia» an der weltbekannten<br />

Bahnhofstrasse. Seine moderne italienische<br />

Küche glänzt durch Präzision und Kreativität.<br />

Fotos: beigestellt<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

63


cover / REZEPTE<br />

GESCHMORTE OCHSENSCHULTER<br />

MIT GLASIERTEN ZWIEBELN, RÜEBLI UND<br />

KARTOFFELSCHAUM<br />

(FÜR 8 PERSONEN)<br />

ZUTATEN FÜR DIE OCHSENSCHULTER<br />

2,3 kg Schalotten<br />

1 Schaufelstück vom Ochsen (Schulter, 2,5 kg)<br />

Salz<br />

4 EL Pflanzenöl zum Braten<br />

1 Knoblauchknolle<br />

1 TL schwarze Pfefferkörner, zerstossen<br />

1 l brauner Kalbsfond<br />

3 frische Lorbeerblätter<br />

1 Flasche guter Rotwein<br />

½ l roter Portwein<br />

1 Thymianzweig<br />

50 g kalte Butterwürfel<br />

ZUBEREITUNG DER OCHSENSCHULTER<br />

– Die Schalotten abziehen. Davon 2 Kilogramm<br />

in grobe Würfel und 300 Gramm in feine<br />

Würfel schneiden.<br />

– Die Rinderschulter von allen Seiten salzen,<br />

das Salz gut einmassieren, das Fleisch von<br />

allen Seiten in einem gusseisernen Bräter<br />

kräftig anbraten.<br />

– Das Fleisch herausnehmen und die groben<br />

Schalottenwürfel im Bräter goldgelb weich<br />

dünsten. Die Knoblauchknolle quer halbieren<br />

und mit dem Pfeffer dazugeben.<br />

– Das Fleisch wieder dazulegen und mit dem<br />

braunen Kalbsfond auffüllen.<br />

– Wenn nötig, noch etwas Wasser dazugeben.<br />

Der Schmorbraten soll zu ¾ bedeckt sein.<br />

– Den Bräter für etwa 4–5 Stunden in den auf<br />

150 °C vorgeheizten Backofen schieben.<br />

– Den Braten alle 30 Minuten wenden und<br />

im letzten Drittel der Garzeit die frischen Lorbeerblätter<br />

zugeben. Zwischendurch, sofern<br />

nötig, immer wieder etwas Wasser hinzufügen.<br />

Am Schluss sollte der Braten zur Hälfte<br />

bedeckt sein.<br />

– Der Braten ist fertig, wenn man mit einer<br />

Fleischgabel leicht hineinstechen kann und<br />

sich das Fleisch sanft von der Gabel löst.<br />

– Den Braten aus der Sauce nehmen und warm<br />

stellen. In Alufolie wickeln.<br />

– Die feinen Schalottenwürfel in einen Topf<br />

geben, Rotwein, Portwein und Thymian zufügen<br />

und alles fast sirupartig einkochen.<br />

– Den Bratenfond durch ein Sieb streichen und<br />

dabei die zerkochten Schalotten kräftig durchdrücken.<br />

Die Sauce zur gewünschten Intensität<br />

einkochen.<br />

– Die Rotweinreduktion in den Fond geben.<br />

Je nach Geschmack langsam weiter einkochen<br />

lassen. Zum Binden nach und nach die Butterwürfel<br />

mit dem Schneebesen einrühren.<br />

ZUTATEN FÜR DIE GLASIERTEN ZWIEBELN<br />

1 EL Zucker<br />

1 Sternanis<br />

250 g Perlzwiebeln, geschält<br />

Fleur de Sel<br />

¼ l Weisswein<br />

1 Thymianzweig<br />

1 Rosmarinzweig<br />

1 Lorbeerblatt<br />

50 g kalte Butterwürfel<br />

ZUBEREITUNG DER GLASIERTEN ZWIEBELN<br />

– Den Zucker karamellisieren, Sternanis und die<br />

geschälten Perlzwiebeln zugeben.<br />

– Mit Fleur de Sel würzen und mit Weisswein<br />

ablöschen.<br />

– Die Kräuter einlegen, den Topf mit Pergamentpapier<br />

abdecken und alles im Ofen bei 160 °C<br />

(Umluft 140 °C, Gas Stufe 1–2) garen, bis<br />

die Zwiebeln weich sind. Das dauert etwa<br />

45 Minuten.<br />

– Die Zwiebeln herausnehmen und den Fond<br />

etwas einkochen.<br />

– Zum Binden des Fonds nach und nach mit dem<br />

Schneebesen die Butterwürfel einrühren. Die<br />

Zwiebeln wieder in den Fond geben.<br />

Rezept von Thomas Martin, Restaurant<br />

«Jacobs Restaurant», Hamburg, Deutschland<br />

Den gebürtigen Mannheimer hat es in seinen<br />

jungen Jahren regelmässig nach Frankreich verschlagen,<br />

um dort Erfahrungen und Geschmackserlebnisse<br />

zu sammeln. Seit 1997 sorgt Thomas<br />

Martin daher im «Jacobs Restaurant» für eine<br />

zeitgemässe, klassische Küche mit französischem<br />

Akzent. Der Perfektionist ist für seine kreativen<br />

Gerichte sowie seine Geradlinigkeit bekannt.<br />

ZUTATEN FÜR DIE GLASIERTEN RÜEBLI<br />

600 g junge Rüebli (am Bund mit Grün)<br />

60 g Butter<br />

1 EL Zucker<br />

1 TL Meersalz<br />

1 frisches Lorbeerblatt<br />

ZUBEREITUNG DER<br />

GLASIERTEN RÜEBLI<br />

– Die Rüebli schälen und das Grün entfernen.<br />

– Die Rüebli am besten ganz lassen (daher<br />

kleine Rüebli einkaufen).<br />

– In einen Topf geben und Butter, Zucker, Salz,<br />

Wasser und das Lorbeerblatt zufügen.<br />

– Mit Deckel auf mittlerer Hitze ca. 15 Minuten<br />

dünsten.<br />

– Die Rüebli sollen noch etwas knackig sein<br />

und einen schönen Glanz haben.<br />

– Wenn nötig, noch etwas Wasser oder Butter<br />

zugeben.<br />

ZUTATEN FÜR DEN KARTOFFELSCHAUM<br />

1 kg mehlig kochende Kartoffeln<br />

½ l Milch<br />

Salz<br />

Muskat<br />

400 g kalte Butterwürfel<br />

ZUBEREITUNG DES KARTOFFELSCHAUMS<br />

– Kartoffeln schälen und weich kochen.<br />

– Die Milch mit Muskat und Salz abschmecken<br />

und erwärmen.<br />

– Die Kartoffeln abschütten, durch eine Presse<br />

drücken und trocken dämpfen.<br />

– Die Butterwürfel mit einem Kochlöffel langsam<br />

unter die Kartoffelmasse montieren und dann<br />

mit der Milch ein sämiges Püree herstellen.<br />

ANRICHTEN<br />

– Zum Anrichten die Schulter in 1 Zentimeter dicke<br />

Scheiben schneiden und in die warme Sauce<br />

legen.<br />

– Die Schulter-Scheibe auf einen heissen Teller<br />

legen und die glasierten Zwiebeln auf dem<br />

Fleisch drapieren.<br />

– Den Kartoffelschaum und die Rüebli daneben<br />

anrichten und servieren.<br />

FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Corner Stone Pinotage 2014<br />

Stellenrust, Stellenbosch, Südafrika<br />

Dicht und mächtig ist dieser Pinotage, der mit intensiven<br />

Fruchtaromen, unterlegt mit viel Würze,<br />

und einer herrlichen Extraktsüsse überzeugt.<br />

edsworldwines.ch, CHF 24,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

64 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


mär–apr jun 2018 <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

65


gourmet / PFEFFER<br />

Fotos: StockFood / Mondadori Portfolio<br />

66 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


WO DER<br />

BESTE<br />

PFEFFER<br />

..<br />

WACHST<br />

Timut-Pfeffer aus Nepal, Bergpfeffer aus<br />

Tasmanien, Andaliman-Pfeffer aus Sumatra<br />

oder in Single Malt Whisky eingelegter<br />

Pfeffer aus Indien: Exotische Pfeffersorten aus<br />

allen Ecken der Welt werden immer gefragter.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

67


gourmet / PFEFFER<br />

Für manche sind es nur Körner.<br />

Dunkle Körner, die man mahlen<br />

muss und über eine Speise streut.<br />

Ein Gewürz eben, ein Scharfmacher,<br />

mehr nicht.<br />

Andere wiederum geraten beim Wort<br />

Pfeffer förmlich in Verzückung, zählen exotische<br />

Sorten auf und schwärmen von interessanten<br />

und spannenden Aromen, von<br />

Grapefruitduft, von bitteren, holzigen Noten<br />

oder süsslichen, fruchtigen Akzenten.<br />

Da ist dann etwa vom «Weissen Malabar-<br />

Urwaldpfeffer» aus Indien, vom «fermentierten<br />

Kampotpfeffer» aus Kambodscha,<br />

vom «wilden Andaliman-Pfeffer» aus Sumatra<br />

oder vom «Timut-Szechuan-Pfeffer»<br />

aus Nepal die Rede. «Immer mehr Menschen<br />

erkennen, dass Pfeffer aromatisch viel<br />

mehr kann, als nur pfeffrig scharf zu sein»,<br />

sagt Jörn Gutowski, Foodscout des deutschen<br />

Online-Delikatessenhändlers Food<br />

Explorer (foodexplorer.com). Gutows ki ist<br />

sicher, dass sich inzwischen bei vielen auch<br />

ein Bewusstsein dafür entwickelt hat, dass<br />

Pfeffer (Piper nigrum) ist<br />

eine Kletterpflanze, die<br />

Stauden können bis zu zehn<br />

Meter hoch werden.<br />

«die Herkunftsregion der Pfeffersorten –<br />

ähnlich wie beim Wein – Einfluss auf den<br />

Geschmack des Pfeffers hat».<br />

Manche Sorten stammen nicht nur aus<br />

den entlegensten Gebieten der Welt, sie sind<br />

überdies auch noch ausgesprochen rar. Das<br />

kann sich auf den Preis auswirken. So ist<br />

etwa bei Food Explorer der wilde Andaliman-Pfeffer<br />

aus Sumatra mit rund 38 Franken<br />

für 100 Gramm der teuerste Pfeffer im<br />

Angebot. «Er kann nicht kultiviert werden,<br />

sondern wächst ausschliesslich wild», sagt<br />

Foodscout Gutowski, «weshalb sich die<br />

Ernte sehr aufwendig und zeitintensiv<br />

gestaltet. Ausserdem benötigt man acht<br />

Kilogramm frische Früchte, um ein Kilogramm<br />

Pfeffer zu erhalten, obwohl die ganzen<br />

Rispen geerntet und auch zum Würzen<br />

benutzt werden.»<br />

Pfeffer (Piper nigrum) ist eine Kletterpflanze,<br />

die Stauden können bis zu zehn<br />

Meter hoch werden. Ursprünglich stammt<br />

der Pfeffer von der Malabarküste in der<br />

Provinz Kerala im Südwesten Indiens –<br />

><br />

«MEHR ALS NUR PFEFFRIG SCHARF»<br />

Foodscout Jörn Gutowski (Online-Shop Food Explorer) über die Faszination exotischer Pfeffersorten.<br />

FALSTAFF Exotische Salzvarianten haben<br />

schon vor Jahren einen Hype erlebt. Pfeffer<br />

wurde lange Zeit eher vernachlässigt.<br />

Hat sich das inzwischen geändert?<br />

JÖRN GUTOWSKI Ja, immer mehr Menschen<br />

erkennen, dass Pfeffer aromatisch viel<br />

mehr kann, als nur «pfeffrig scharf» zu sein.<br />

Besonders exotische Pfeffersorten überraschen<br />

und faszinieren durch ihre unterschiedlichen<br />

und oft überraschenden Aromen.<br />

Diese reichen von fruchtig über würzig<br />

bis hin zu pikant.<br />

Wie hat sich der Markt für exotischen<br />

Pfeffer in den vergangenen Jahren<br />

entwickelt?<br />

Zum einen steigt das Interesse an ausgefallenen<br />

und raren Sorten, und zum anderen<br />

entwickelt sich mehr und mehr das<br />

Be wusstsein, dass die Herkunftsregion –<br />

ähnlich wie beim Wein – Einfluss auf den<br />

Geschmack des Pfeffers hat. So rücken<br />

Anbaugebiete, die wie Kampot in Kambodscha<br />

für Qualität stehen, immer mehr in den Fokus.<br />

Welche Pfeffersorten liegen derzeit<br />

besonders im Trend?<br />

Pfeffer zum Grillieren sind derzeit gross im<br />

Trend, wie etwa Whisky-Pfeffer und geräucherter<br />

oder fermentierter Pfeffer. Auch leichte<br />

asiatische Küche wird immer beliebter. Dazu<br />

passen fruchtige Pfeffersorten wie Andaliman<br />

oder Timut-Pfeffer.<br />

Welchen Stellenwert hat guter Pfeffer<br />

in der Gastronomie?<br />

In der gehobenen Gastronomie spielt guter<br />

Pfeffer eine sehr wichtige Rolle. Der klare Vorteil<br />

ist seine Vielfältigkeit. Perfekte Kombinationen<br />

sind etwa Rosa Pfeffer als Baiser oder zu<br />

einem Litschi-Himbeerdessert, frischer Grüner<br />

Thaipfeffer zum Sashimi oder frittierter Weisser<br />

Pfeffer, der in einer weissen Rahmsauce<br />

ausgekocht wird.<br />

Was sind die ungewöhnlichsten<br />

Kombinationen?<br />

Für viele eher ungewöhnlich sind Kombinationen<br />

von Pfeffer und süssen Nachspeisen. Der<br />

rote Kampot-Pfeffer passt zum Beispiel wunderbar<br />

zu Desserts mit Erdbeeren und anderen<br />

Beerenfrüchten. Gepfefferte Cocktails sind<br />

auch ein spannender Bereich.<br />

68 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


KÖRNER DER WAHRHEIT<br />

Grüner, Schwarzer, Roter und Weisser Pfeffer werden als «echter Pfeffer» bezeichnet. Langpfeffer<br />

ist die Urform des Pfeffers. Alle anderen sind «falsche Pfeffer», die aber derzeit hoch im Kurs stehen.<br />

DIE BEKANNTEN PFEFFERSORTEN<br />

Grüner Pfeffer wird geerntet, wenn er noch<br />

nicht reif ist, und dann getrocknet. Damit er die<br />

grüne Farbe behält, wird er in einer Salzlake<br />

eingelegt. Passt zu Pfeffersaucen und Marinaden.<br />

Schwarzer Pfeffer wird grün geerntet<br />

und dann fermentiert. Der gängigste Pfeffer<br />

von allen. Roter Pfeffer: vollreif geerntete<br />

Früchte, die nicht fermentiert werden. Passt zu<br />

rotem Fleisch, Wild-Thunfisch und Desserts.<br />

Weisser Pfeffer ist eigentlich Roter Pfeffer,<br />

von dem das rote Fruchtfleisch entfernt wurde.<br />

Langpfeffer, auch Bengalischer Pfeffer<br />

genannt, ist die Urform des heutigen Pfeffers.<br />

Schokoladig, süsslich im Geschmack, muss im<br />

Mörser zerstossen werden.<br />

DIE SPEZIELLEN SORTEN<br />

Fotos: Shutterstock, StockFood / Kröger & Gross, StockFood / Zogbaum, Armin, StockFood / Studio R. Schmitz, beigestellt<br />

Kubeben-Pfeffer kommt meist aus Java und<br />

wird auch Schwanzpfeffer genannt, da er an<br />

seinen Früchten kleine Stiele aufweist.<br />

Schmeckt leicht nach Menthol und Eukalyptus,<br />

passt gut zu Schmorgerichten.<br />

Wilder Voatsiperifery-Pfeffer wächst nur<br />

wild im tropischen Urwald im Sambirano-Tal<br />

auf Madagaskar. Eine absolute Rarität,<br />

unglaublich intensiv. Der Pfeffer ist nicht kultiviert,<br />

sondern wird im Urwald gesammelt.<br />

Weisser Malabar-Urwald-Pfeffer Nach ihrer<br />

Ernte im Naturschutzgebiet Südwestindiens<br />

werden die Pfefferbeeren von ihrer roten<br />

Schale befreit. Intensive Schärfe mit einem<br />

aromatischen Zitrushauch. Passt zu Fisch.<br />

Timut-Pfeffer stammt aus Nepal und ist ein<br />

enger Verwandter des chinesischen Szechuanpfeffers<br />

und damit streng genommen gar kein<br />

Pfeffer. Typisch ist der zitronig-frische<br />

Geschmack. Passt zu Asia-Küche.<br />

Tasmanischer Bergpfeffer Eine Gewürzrarität<br />

aus Australien mit einer komplexen Aromenvielfalt,<br />

süsslichen und fruchtigen Akzenten.<br />

Gemahlen gut für Steaks, im Ganzen ideal<br />

für Schmorgerichte.<br />

Szechuanpfeffer hat mit dem echten Schwarzen<br />

Pfeffer nichts zu tun. Ein klassischer<br />

Scharfmacher aus China. Es gibt einige spezielle<br />

Sorten, die mit ihm verwandt sind, zum<br />

Beispiel den Japanischen Sancho-Pfeffer.<br />

Tellicherry Urwaldpfeffer Dieser Pfeffer<br />

stammt von der Südindischen Malabarküste,<br />

einer der besten Pfefferanbauregionen der<br />

Welt. Wird von Spitzenköchen sehr geschätzt.<br />

Nussig im Geschmack.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

69


gourmet / PFEFFER<br />

><br />

die grössten Anbaugebiete liegen heute<br />

in Indien, Malaysia, Indonesien, Vietnam,<br />

Brasilien, Kamerun und Kambodscha.<br />

Die vier Grundsorten beim Pfeffer<br />

sind Schwarzer, Weisser, Grüner und Roter<br />

Pfeffer; all diese Varianten fallen in die<br />

Kategorie «echter Pfeffer», alle anderen<br />

Sorten werden indes als «falscher Pfeffer»<br />

bezeichnet.<br />

Grüner Pfeffer wird unreif geerntet und<br />

dann sofort in Salzlake eingelegt, damit seine<br />

grüne Farbe bestmöglich erhalten bleibt.<br />

Schwarzer Pfeffer wird ebenfalls grün und<br />

unreif geerntet, erhält seine schwarze Farbe<br />

aber durch das anschliessende Fermentieren<br />

und Trocknen. Roter Pfeffer wiederum<br />

ergibt sich aus voll ausgereiften Früchten,<br />

ist aber nicht zu verwechseln mit den häufig<br />

erhältlichen «rosa Beeren», die sich in<br />

vielen Pfeffermischungen wiederfinden.<br />

Echter Roter Pfeffer wird nach der Ernte<br />

ebenfalls in Lake eingelegt oder getrocknet.<br />

Wird beim Roten Pfeffer nach der Ernte der<br />

rote Fruchtkörper vom Kern entfernt, entsteht<br />

Weisser Pfeffer.<br />

Die vier Grundsorten beim<br />

Pfeffer sind Schwarzer,<br />

Weisser, Grüner und Roter<br />

Pfeffer; all diese Varianten<br />

fallen in die Kategorie<br />

«echter Pfeffer».<br />

Als Genussmittel haben aber in letzter<br />

Zeit vor allem die «falschen Pfeffersorten»<br />

an Bedeutung gewonnen, etwa der derzeit<br />

besonders in Mode gekommene Timut-Pfeffer,<br />

ein enger Verwandter des Szechuanpfeffers.<br />

Timut-Pfeffer wächst wild in Nepal<br />

und wird von Hand gesammelt. Die Fruchtschalen<br />

sind im Vergleich zum Szechuanpfeffer<br />

etwas kleiner und dunkler. Das Aroma<br />

ist zitronig, Geschmack und Duft erinnern<br />

an Limetten. Typisch für den Szechuanpfeffer<br />

und seine Verwandten. Mit dem<br />

echten Pfeffer hat Szechuanpfeffer allerdings<br />

nichts gemeinsam. Er stammt aus China, ist<br />

nach der Provinz Szechuan benannt und<br />

gedeiht dort an dornigen Bäumen, die zur<br />

Familie der Zitrusgewächse gehören. In<br />

Japan werden die Früchte dieser Pflanze als<br />

Sancho-Pfeffer oder Japanischer Pfeffer<br />

bezeichnet. Vom Sancho-Pfeffer gibt es zwei<br />

Ernten, eine im Frühling und eine im<br />

Herbst. Dennoch ist die Gesamtmenge<br />

vergleichsweise gering. Fazit: Auch Sancho-Pfeffer<br />

zählt zu den derzeit teuersten<br />

am Markt.<br />

<<br />

PFEFFER FÜR GOURMETS<br />

Sancho-Pfeffer aus<br />

Japan<br />

Eine echte Rarität<br />

aus geringen Ernten<br />

mit einem fast schon<br />

explosiven Zitrusund<br />

Minzgeschmack.<br />

spigol.com<br />

Fermentierter<br />

Hochlandpfeffer<br />

Stammt aus<br />

Gewürzgärten auf<br />

Sri Lanka und wird<br />

von Hand sortiert<br />

und in Meersalz<br />

fermentiert.<br />

gourmetoutlet.ch<br />

Berg Pfeffer aus<br />

Sri Lanka<br />

Stammt aus<br />

dem Zentrum Sri<br />

Lankas. Von Hand<br />

gepflückt, geschält<br />

und anschliessend<br />

getrocknet. Besonders<br />

frisch und<br />

harmonisch.<br />

schwarzenbach.ch<br />

Wilder Pfeffer aus<br />

Madagaskar<br />

Spitzenköche<br />

schwören auf ihn.<br />

Stammt aus dem<br />

Urwald, die händisch<br />

geerntete<br />

Menge ist gering.<br />

spigol.com<br />

Geräucherter<br />

Malabar-Pfeffer<br />

Nach der Ernte wird<br />

der Hochlandpfeffer<br />

etwa sieben Tage<br />

über Buchenholz<br />

kalt geräuchert.<br />

Dadurch die feine<br />

Rauchnote.<br />

spirit-of-spice.de<br />

Chiloé Pfeffer<br />

Die exotischen<br />

Früchte stammen<br />

vom Canelo-Baum,<br />

der auf der chilenischen<br />

Insel Chiloé<br />

angebaut wurd.<br />

Wunderbar<br />

fruchtig, mit<br />

kräftigem Abgang.<br />

schwarzenbach.ch<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

70 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


HERZLICHE GRATULATION<br />

Ale Mordasini<br />

Gewinner des Goldenen Kochs <strong>2019</strong><br />

Strahlende Sieger: Ale Mordasini (rechts) und sein Commis Patrick Güntert.<br />

Ale Mordasini gewann am 25. Februar <strong>2019</strong> die begehrteste Kochtrophäe der<br />

<strong>Schweiz</strong>. Der Küchenchef vom Relais & Châteaux Hotel Krone in Regensberg überzeugte<br />

beim Finale des Goldenen Kochs <strong>2019</strong> mit seinen originellen Kreationen<br />

und konnte damit die hochkarätige Wettbewerbsjury nachhaltig beeindrucken.<br />

Erfahren Sie mehr über das Finale des Goldenen Kochs im Kursaal Bern:<br />

www.goldenerkoch.ch<br />

#GoldenerKoch<br />

ORGANISATOR<br />

PRESENTING-PARTNER<br />

PARTNER


gourmet / WÜRSTE<br />

Ob Lamm oder Rind,<br />

Schwein oder Kalb – die<br />

grandiose Vielfalt unter<br />

den Wurstsorten erfreut<br />

jeden Feinschmecker. Wir<br />

haben uns auf die Suche<br />

gemacht und stellen neun<br />

Würste vor, die zu den<br />

besten der Welt<br />

gehören.<br />

TEXT SEVERIN CORTI, PHILIPP ELSBROCK<br />

WORLD<br />

WIDE WURST<br />

72 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


SALSICCIA<br />

ITALIEN<br />

Foto: StockFood / Gräfe & Unzer Verlag / Fotos mit Geschmack<br />

Ob die Salsiccia nicht nur eine der besten,<br />

sondern auch die älteste Wurst der Welt ist,<br />

konnte noch nicht mit letzter Gewissheit<br />

geklärt werden. Aber da ihr Vorläufer schon<br />

in den Schriften von Cicero auftauchte, darf<br />

man sie getrost als Klassiker bezeichnen.<br />

Man kann diese köstliche Wurst auf den<br />

Grill legen und sich über die Aromen freuen,<br />

die dabei aufsteigen: Fenchel, Knoblauch,<br />

Wein, Pfeffer und manchmal sogar<br />

Koriander. Gourmets schlitzen aber den<br />

Darm auf und lösen das Brät aus, welches<br />

meist aus fettem und magerem Schweinefleisch,<br />

je nach Region aber auch aus Wildschwein<br />

besteht. Mit dieser angebratenen<br />

Fleischeinlage lassen sich Pasta oder Risotto<br />

fantastisch würzen.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

73


gourmet / WÜRSTE<br />

KÄSEKRAINER<br />

ÖSTERREICH<br />

Wurst schön und gut, aber was wäre, wenn<br />

man noch Käse hineingäbe, der beim Grillieren<br />

langsam ausläuft und eine knusprige Kruste<br />

bildet? Man muss den zwei Metzgern aus Oberösterreich<br />

dankbar sein, dass sie auf diese geniale<br />

Idee kamen – übrigens erst in den 70er-<br />

Jahren des vergangenen Jahrhunderts.<br />

Ansonsten wären wir nie in den Genuss von<br />

Käsekrainern gekommen, der österreichischsten<br />

aller Würste. Was wären die Würstelstände<br />

ohne diese mit Emmentaler gefüllten Geräucherten,<br />

die die Wiener mit ihrem Hang zum<br />

Morbiden gern «Eitrige» nennen? Sie hat keine<br />

50 Jahre gebraucht, um zu einem Klassiker zu<br />

werden – nur echt mit frischem Kren.<br />

ANDOUILLETTE<br />

FRANKREICH<br />

Zugegeben, diese französische Wurst ist etwas für<br />

Liebhaber. Vor allem für Liebhaber von Innereien,<br />

denn sie besteht fast ausschliesslich aus Magen und<br />

Darm von Schweinen, manchmal auch von Kälbern,<br />

natürlich penibel gereinigt. Sie gehört zur französischen<br />

Hochkultur und wird hauptsächlich im Inland<br />

geschätzt. Für Neulinge schmeckt sie vielleicht<br />

gewöhnungsbedürftig, doch wer sie einmal in hervorragender<br />

Qualität probiert hat, wird sie nicht missen<br />

wollen. Für Qualität bürgt das Kürzel «AAAAA»<br />

– es stammt von der französischen Vereinigung<br />

«Association amicale des amateurs d’andouillette<br />

authentique», einem Zusammenschluss aus Metzgern,<br />

Gastronomen und Journalisten.<br />

74 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Fotos: Zoonar GmbH / Alamy Stock Photo , StockFood / PhotoCuisine / Muriot, Alain, Shutterstock<br />

CUMBERLAND SAUSAGE<br />

ENGLAND<br />

Die britische Bratwurst-Ikone ist mit einer geschützten Herkunftsbezeichnung versehen und wird in<br />

Cumbria, hoch im Nordosten Englands, seit mehr als 500 Jahren als vergleichsweise massive Bratwurstschnecke<br />

gefertigt. Das Fleisch ist traditionell nicht durch den Fleischwolf gedreht oder gar<br />

gecuttert, sondern von Hand gehackt, was der saftigen Bratwurst eine besonders fleischige Konsistenz<br />

verleiht. Die grüne (also nicht gebrühte oder geräucherte) Bratwurst wird langsam gebraten und<br />

gilt als klassische Zutat für das britische Nationalgericht Bangers & Mash, Bratwurst mit Kartoffelstock,<br />

das gern mit einer herzhaften Zwiebelsauce (onion gravy) komplettiert wird.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

75


gourmet / WÜRSTE<br />

WEISSWURST<br />

DEUTSCHLAND<br />

Man kann ja so viel falsch machen, wenn man<br />

diese weltberühmte Brühwurst essen, äh<br />

zuzeln möchte. Nach 12 Uhr? Vergessen Sie’s.<br />

Baguette dazu? Grober Fehler! Mit Messer und<br />

Gabel in Stücke schneiden? Bitte nicht! Wer<br />

jenseits des Weisswurstäquators wohnt, sollte<br />

sich von einem Bayern in die Geheimnisse des<br />

Zeremoniells einweihen lassen. Wichtige Elemente<br />

sind ein Porzellantopf, Brezeln und Butter<br />

sowie wirklich nur süsser, niemals scharfer<br />

Senf. Hat man dann vom richtigen Metzger eingekauft<br />

(Bayern kennen immer einen), steht<br />

einem Feinschmecker-Frühstück nichts mehr<br />

im Wege. Die Mischung aus Kalb und Schwein,<br />

frischer Petersilie, einem Hauch Muskatnuss<br />

und etwas Zitronenabrieb macht die Wurst zu<br />

einem delikaten Genuss.<br />

Fotos: StockFood / Bernhardi, Michael, Getty Images<br />

76 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


SAI KROK ISAN<br />

THAILAND<br />

Die legendären Bratwürstchen Thailands werden aus<br />

einer Mischung aus Schwein und etwas Klebreis hergestellt.<br />

Sie enthalten ausser Knoblauch, Salz und<br />

Pfeffer kaum Gewürze. Ihr ganz besonderer, charakteristischer<br />

Geschmack erklärt sich aus der Fermentation,<br />

der die Würste unterzogen werden. Der Reis<br />

agiert dabei als «Futter» für die Malolaktik-Bakterien:<br />

Die Würste werden einfach bei tropischen Temperaturen<br />

an der frischen Luft (aber im Schatten!) aufgehängt,<br />

das reichlich beigefügte Salz verhindert die<br />

Ausbreitung unerwünschter Bakterien. Sie werden<br />

traditionell auf Spiesschen grilliert und dann mit frischen<br />

Chilis, Ingwer sowie rohen Chabisblättern als<br />

Snack zu dem einen oder anderen Bier verzehrt.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

77


gourmet / WÜRSTE<br />

MERGUEZ<br />

MAROKKO<br />

Man kann für einen Ausflug in den Orient<br />

nach Marrakesch fliegen und dort den<br />

ganzen Zauber des Maghreb auf sich wirken<br />

lassen. Einfacher ist es, sich eine<br />

Merguez in exzellenter Qualität zu besorgen.<br />

Die Bratwurst, meist aus einer<br />

Mischung aus Lamm- und Rindshack,<br />

enthält eine grosse Bandbreite von<br />

Gewürzen, die den europäischen Gaumen<br />

kitzeln: Kreuzkümmel, Knoblauch, Harissa<br />

und scharfer Paprika, was sie pikant<br />

und würzig schmecken lässt. Über Frankreich<br />

kam diese geniale Grillwurst auch<br />

in andere europäische Länder, wo sie<br />

längst von heimischen Metzger integriert<br />

und adaptiert wurde. Trotzdem: Das<br />

beliebte Bistro-Gericht Merguez Frites<br />

sollte beim Paris-Besuch nicht fehlen.<br />

ST. GALLER<br />

BRATWURST<br />

SCHWEIZ<br />

Kaum eine Wurst polarisiert so stark wie die<br />

St. Galler Bratwurst. Mit Senf oder ohne, das<br />

ist die entscheidende Frage. Die St. Galler<br />

sind sich einig, dass die feine Wurst, deren<br />

Brät aus jeweils einem Viertel Kalb-, Schweinefleisch,<br />

Speck und Milch besteht, niemals,<br />

aber auch niemals mit Senf gegessen werden<br />

darf. Der Rest des Landes ist darüber<br />

uneins. Gewürzt wird die Wurst klassischerweise<br />

mit Salz, weissem Pfeffer und Macis,<br />

der geriebenen Schale der Muskatnuss. Hergestellt<br />

werden darf sie laut eigener IGP-<br />

Richtlinien ausschliesslich in den Kantonen<br />

St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und<br />

Innerrhoden sowie im Thurgau. Ihre Geschichte<br />

reicht bis ins Jahr 1438 zurück.<br />

Eine Wurst mit Historie also.<br />

Fotos: StockFood / Jalag / Lehmann, Joerg, StockFood / Koene, Robbert, Getty Images<br />

78 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


MORCILLA<br />

SPANIEN<br />

Auch wenn die Spanier gern über die<br />

deutsche Bratwurst-Nation spotten –<br />

in Wahrheit sind sie selbst grosse Wurstfans.<br />

Fast jede Region hat ihre Spezialität,<br />

am bekanntesten ist die Wurst der<br />

autonomen Gemeinschaft Castilla y<br />

León im Herzen Spaniens. Aus der Stadt<br />

Burgos kommt die Morcilla, eine Blutwurst,<br />

die mit Reis gefüllt und mit scharfem<br />

Paprikagewürz abgestimmt ist. Es<br />

existieren einige Varianten, etwa jene aus<br />

Salamanca, die mit Pinienkernen statt<br />

Reis gefüllt ist. Die Wurst selbst isst man<br />

üblicherweise angebraten oder grilliert,<br />

dazu passt ein Glas Rioja und etwas<br />

Brot. Drei-Sterne-Koch Dani García aus<br />

Andalusien kombiniert sie für ein Gericht<br />

mit Schwertmuscheln – traumhaft.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

79


KÜCHENZETTEL<br />

Gourmet-Autor<br />

SEVERIN CORTI<br />

KICHERN<br />

ÜBER CICERO<br />

Also bitte! Kichererbsen sind nicht lustig. Der ein oder andere Schwank – etwa über den<br />

berühmten römischen Politiker, der ihr seinen Namen verdankt – darf trotzdem sein.<br />

Aber nur, wenn es der Verbreitung der tollen Hülsenfrucht dient!<br />

Eigentlich erstaunlich, dass nur<br />

wenige Italiener ahnen, wie<br />

unglaublich zart Kichererbsen<br />

schmecken, wenn sie im Frühling<br />

frisch von der Pflanze<br />

geerntet werden und in hellstem Grün<br />

leuchten. Schliesslich sind unsere südlichen<br />

Nachbarn auf der anderen Seite der Alpen<br />

sonst echte Experten darin, jedes Gemüse<br />

von früher Jugend an auf seine geschmacklichen<br />

Qualitäten zu ergründen.<br />

Aber es sind auch nur wenige Tage, während<br />

derer den Hülsenfrüchten jenes feine<br />

Zitronenaroma innewohnt, das den Frühling<br />

auf den Gaumen bringt und sich etwa<br />

toll in Risotto macht. Die Erntezeit ist kurz,<br />

schnell wechselt die Farbe in sandiges Beige.<br />

Im Gegensatz zu Bohnen, die erst mit der<br />

Entdeckung Amerikas auf europäische Speisepläne<br />

fanden, gehören Kichererbsen seit<br />

Jahrtausenden zu unserer Kultur.<br />

Bescheiden, unaufdringlich, mannigfaltig<br />

einsetzbar: Kichererbsen wurden schon von<br />

den Ägyptern in der Antike kultiviert, in<br />

Indien gehen die Funde noch viel weiter<br />

zurück. Die alten Römer gaben ihr den<br />

Namen Cicer arietinum – daher die Kicher-<br />

(Cicer-) Erbse, der Legende nach aber auch<br />

der Familienname Marcus Tullius Ciceros,<br />

des grossen Politikers und Philosophen im<br />

alten Rom: Das Antlitz eines seiner Vorfahren<br />

soll demnach von einer überaus mächtigen<br />

Warze geschmückt gewesen sein, deren<br />

Form an eine Kichererbse erinnerte.<br />

Der botanische Name «arietinum» wie-<br />

derum leitet sich von «aries» für Widder<br />

ab, weil manche Sorten kleine Knubbel<br />

und Schwünge aufweisen, deren Anmutung<br />

an geschwungene Widderhörner erinnern<br />

soll.<br />

Wie auch immer: Die Kichererbse macht<br />

stark, ihr hoher Proteingehalt prädestinierte<br />

sie schon in der Antike als billige Kraftnahrung<br />

für arme Bauern und Sklaven. Sie<br />

waren es, die sich zahllose Zubereitungsvarianten<br />

einfallen liessen, ob gekocht als<br />

Suppe und Ragout, zu kühler Hummuscreme<br />

passiert wie in der Levante, zu Mehl<br />

vermahlen und als hauchdünne, knusprige<br />

Panisse-Crêpes gebraten wie in Südfrankreich<br />

und Ligurien, oder als Dal und Basis<br />

für Backteige in Indien.<br />

Der grosse europäische Denker Umberto<br />

Eco meinte gar, dass die Entstehung unseres<br />

Kontinents aus den Wirren der Völkerwanderung<br />

ohne die erneute Kultivierung von<br />

Hülsenfrüchten undenkbar gewesen wäre:<br />

«Arbeitende Menschen konnten mehr<br />

Eiweiss zu sich nehmen; dadurch wurden<br />

sie robuster, lebten länger, zeugten mehr<br />

Kinder und besiedelten einen ganzen<br />

Kontinent neu. Wir glauben, dass unser<br />

Fortschritt von komplizierten Maschinen<br />

und Erfindungen abhängt. Dass es uns noch<br />

gibt – ich meine uns Europäer –, verdanken<br />

wir in Wahrheit jedoch den Hülsenfrüchten.»<br />

Also bitte: Mit solch kostbaren<br />

Gedanken gewürzt schmeckt auch ein<br />

bescheidener, frühlingshafter Eintopf<br />

ganz besonders gut.<br />

GARBANZOS CON ESPINACAS<br />

ANDALUSISCHER KICHERERBSEN-<br />

SPINAT-EINTOPF<br />

(für 4 Personen)<br />

ZUTATEN<br />

1 Dose (ca. 500 g) Kichererbsen<br />

400 g frischer Spinat, gewaschen<br />

2 dicke Scheiben altbackenes Sauerteig-Weizenbrot<br />

ohne Kruste, in Würfel geschnitten<br />

15 blanchierte Mandeln<br />

3 EL Tomaten-Passata<br />

3 Knoblauchzehen, gehackt<br />

Olivenöl Extra Vergine<br />

2 EL Sherryessig<br />

1 EL gemahlener Kreuzkümmel<br />

Cayennepfeffer nach Geschmack<br />

Salz, schwarzer Pfeffer<br />

geräuchertes Paprikapulver «Pimentón de la Vera»<br />

ZUBEREITUNG<br />

– In einer grossen Pfanne etwas Olivenöl erhitzen,<br />

die Brotwürfel und Mandeln zugeben und bei<br />

mittlerer Hitze unter Rühren leicht anbräunen.<br />

Knoblauch, Kreuzkümmel, Cayenne und Schwarzen<br />

Pfeffer zugeben und ein paar Minuten rösten,<br />

bis auch der Knoblauch leicht karamellisiert.<br />

– Alles in einen Blender/Mixer geben und den<br />

Sherry essig zugeben. Zu einer groben Paste mixen.<br />

Wieder in die Pfanne geben, die Kichererbsen<br />

samt Flüssigkeit und die Tomatensalsa zugeben.<br />

Umrühren, bei Bedarf mit etwas Wasser verdünnen<br />

und aufkochen lassen.<br />

– In einer weiteren Pfanne nochmals 2–3 Esslöffel<br />

Olivenöl erhitzen, den Spinat zugeben und bei hoher<br />

Hitze und mehrmaligem Wenden zusammenfallen<br />

lassen (ca. 2 Minuten).<br />

– Unter die Kichererbsen heben, abschmecken<br />

und in tiefe Teller schöpfen. Mit etwas Pimentón-<br />

Paprikapulver und einem Schlenker Olivenöl<br />

garnieren.<br />

Fotos: Stine Chrsitiansen<br />

80 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG<br />

Manzanilla Charito<br />

Weingut Emilio Hidalgo, ca. CHF 9,–<br />

wagners-weinshop.com<br />

Gesammelte Rezepttipps<br />

von Severin Corti unter:<br />

falstaff.com/corti<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

81


gourmet / LUXUSKONSERVEN<br />

WOHL<br />

DOSIERT<br />

Konserven mit Fisch hatten<br />

lange Zeit ein übles Image.<br />

Inzwischen erzeugen immer<br />

mehr Dosenhersteller<br />

teure Edelprodukte<br />

für Feinschmecker.<br />

Es sind wahre<br />

Delikatessen in Öl.<br />

TEXT HERBERT HACKER<br />

FOTOS CHRIS SINGER<br />

82 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Glück aus der Dose:<br />

Sardinen, Seeigel, Thunfisch<br />

und Tintenfisch auf<br />

verschiedenste Art, aber<br />

immer in Topqualität.<br />

mär–apr <strong>2019</strong> falstaff 83


gourmet / LUXUSKONSERVEN<br />

2<br />

1<br />

4<br />

5<br />

3<br />

6<br />

THUNFISCH<br />

7 8<br />

SARDINEN AUS FRANKREICH<br />

Sardinen des französischen Herstellers La Belle-Iloise sind mittlerweile auch ausserhalb Frankreichs<br />

ein absolutes Trendprodukt. La Belle-Iloise, 1932 von Georges Hilliet in der Nähe der bretonischen<br />

Hafenstadt Quiberon gegründet, gilt als die bekannteste Fischkonserven-Manufaktur der Welt.<br />

1. Sardinen mit zwei Arten Chili und Zitrone in Olivenöl. 2. Sardinen in Olivenöl mit Zitronen. 3. Das<br />

Premiumprodukt von La Belle-Iloise, benannt nach dem Gründer der Manufaktur. Perfekte Komposition mit<br />

fruchtigem Olivenöl Vierge Extra. 4. Sardinen mit Öl von Oliven der Côte d’Azur. 5. Sardinen mit Tapenade.<br />

6. Sardinen in würziger Tomatensauce. 7. Sardinen ohne Gräten in Olivenöl. 8. Sardinen mit grünem Pfeffer.<br />

9. Sardinen mit weissem Muskatwein aus der Loire. Preise: alle Dosen zwischen CHF 5,– und 10,–.<br />

3<br />

1<br />

4 5 6<br />

1. OLASAGASTI Roter Thunfisch in Olivenöl. Ca. CHF 18,–. 2. ZALLO Bonito del Norte. Eine Art weisser<br />

Thunfisch. Ca. CHF 10,–. 3. OLASAGASTI Ventresca di Tonno. Bauchfleisch vom weissen Thunfisch.<br />

Eine Rarität. Ca. CHF 29,–. 4. OLASAGASTI Tonno Bianco Marinato. Weisser Thunfisch in feiner Marinade.<br />

Ca. CHF 15,– 5. BUGGERU Ventresca di Tonno. Bauchfleisch vom weissen Thunfisch aus Sardinien.<br />

Ab ca. CHF 35,–. 6. RAMON PENA Ventresca de Atun Claro. Bauchfleisch vom Gelbflossenthunfisch.<br />

Ca. CHF 10,–.<br />

2<br />

9<br />

Es ist ein winziges Lokal<br />

in einem quirligen Stadtteil<br />

Lissabons. Drinnen nur wenige<br />

Tische, die meisten Leute sitzen<br />

draussen vor dem Eingang. Das<br />

Besondere am «Sol e Pesca» aber ist die<br />

Küche. Eine Küche, die es eigentlich gar<br />

nicht gibt, die nicht aus Kochtöpfen stammt<br />

und schon gar nicht das Resultat grosser<br />

Kochkunst ist. Was hier serviert wird,<br />

stammt aus Dosen – aus Fischdosen.<br />

ERSTES «DOSENRESTAURANT»<br />

Sardinen, Makrelen, Tintenfisch,<br />

Muscheln, Seeigel, alles Konserven. Bunte<br />

Blechgebilde in vielen Farben, in greller<br />

Bemalung oder in elegantem Design,<br />

kleine Kunstwerke, manche davon gestaltet<br />

von berühmten Grafikern. Man kann<br />

sie im «Sol e Pesca» entweder über die<br />

Gasse kaufen oder eben den Inhalt gleich<br />

an Ort und Stelle verzehren – mit Weissbrot<br />

und Wein. Das ungewöhnliche Lokal<br />

wurde vor einigen Jahren von einem ehemaligen<br />

Architekten gegründet; Lissabons<br />

erstes «Dosenrestaurant». Mittlerweile<br />

gibt es solche Lokalitäten in vielen europäischen<br />

Grossstädten – vor allem in London,<br />

Paris und Berlin. Dabei galt Fisch in<br />

Dosen in weiten Teilen Europas lange Zeit<br />

als rustikales Billigprodukt aus dem Supermarkt<br />

oder als Notversorgung im Katastrophenfall.<br />

Nur in Ländern wie Portugal,<br />

Frankreich und Spanien hatte Dosenfisch<br />

aufgrund einer langen Tradition immer<br />

schon einen etwas höheren Stellenwert.<br />

Hinzu kommt, dass in vielen Fällen auch<br />

die Qualität der Inhalte deutlich besser<br />

geworden ist, immer mehr Konservenhersteller<br />

haben neue Luxusdosen für Gourmets<br />

auf den Markt gebracht. Natürlich<br />

zu anderen Preisen als die herkömmliche<br />

Supermarktware. 50 Gramm Seeigel aus<br />

der Dose können durchaus rund 15 Franken<br />

kosten, für Edel-Sardellen aus Spanien<br />

in «Serie Limitada» werden nicht selten<br />

bis zu 30 Franken für 120 Gramm verlangt.<br />

Mit Standardprodukten aus dem<br />

Supermarktregal hat das alles so gut wie<br />

gar nichts zu tun. Mittlerweile werden die<br />

wohlschmeckenden Inhalte mitunter sogar<br />

in Feinschmeckerrestaurants als Vorspeise<br />

kredenzt.<br />

84 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


1<br />

2<br />

3<br />

TOP-WARE VON SPEZIALISTEN<br />

1. CODESA Die Serie «Limitada» von Codesa ist so ziemlich das Beste, was es auf dem Gebiet Sardellen<br />

gibt. Die Filets werden händisch ausgewählt. Ca. CHF 34,–. 2. LA BELLE-ILOISE De Pleurotes aux<br />

Langoustine. Mischung aus Pilzen und Langusten. Wird im Ofen warm gemacht. Ca. CHF 10,–.<br />

3. LA BELLE-ILOISE Thunfisch mit Zwetschgen und Gewürzen. Ca. CHF 4,50. 4. LA PERLE DE DIEUX<br />

Muscheln mit Zwiebelconfit. Ca. CHF 6,–. 5. PERLE DE DIEUX Tapas mit Tintenfisch. Ca. CHF 6,– .<br />

6. LA BELLE-ILOISE Thunfisch in exotischer Marinade mit Kokosnuss. Ca. CHF 4,50.<br />

7. LA SABLAISE Sardinen mit Zitronenconfit. Ca. CHF 8,50.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

version. Öl und Fische müssen von ausgesuchter<br />

Qualität sein, es wird nur feinstes<br />

Olivenöl verwendet sowie Fische, die ausnahmslos<br />

aus Fängen im September stammen.<br />

Werden die Dosen mit der Jahrgangsaufschrift<br />

auch noch mehrere Jahre gelagert,<br />

können auf diese Weise echte Sammlerstücke<br />

entstehen – für die manche Fans<br />

bis zu 57 Franken pro Dose bezahlen.<br />

DER DOSEN-HYPE<br />

Die wohl bekannteste Fischkonserven-Manufaktur<br />

der Welt ist La Belle-Iloise aus der<br />

bretonischen Hafenstadt Quiberon. Seit Generationen<br />

werden dort Sardinen-Kreationen<br />

in allen erdenklichen Varianten er zeugt.<br />

In Quiberon befindet sich auch einer der<br />

Spezialisten für Jahrgangssardinen in<br />

Topqualität: die Manufaktur La Quiberonnaise.<br />

Erfahrung auf diesem Gebiet hat man<br />

auch in diesem Haus mehr als genug.<br />

><br />

Auch in der <strong>Schweiz</strong> erfreut sich das edle<br />

Dosenfutter steigender Beliebtheit. Wegbereiter<br />

war Antonio Walther, der im Engadin<br />

ein wahres Fischimperium mit dem Namen<br />

«Plaun da Lej Resort» aufgebaut hat.<br />

Neben klassischen Meeresfrüchten und frischem<br />

Fisch spezialisierte er sich in den<br />

letzten Jahren immer mehr auf Dosen. In<br />

seinem legendären, zum Resort gehörenden<br />

Fischrestaurant «Murtaröl» serviert er<br />

unter anderem eine grosse Zahl an Jahrgangssardinen,<br />

darunter exklusive Vertikalen,<br />

also der Vergleich mehrere Jahrgänge,<br />

die aufzeigen, wie die geschmackliche Komplexität<br />

mit der Zeit steigt. Auch in Zürich<br />

bieten die ersten Restaurants den edlen<br />

Dosenfisch an. In der «Wirtschaft im<br />

Franz» beispielsweise stehen die Dosenspezialitäten<br />

fix auf der Karte und das Angebot<br />

wächst stetig.<br />

3<br />

1<br />

2<br />

5<br />

JAHRGANGSSARDINEN<br />

4<br />

6<br />

Den Imagewandel bei Dosenfisch haben die<br />

Franzosen schon vor einiger Zeit mit<br />

so genannten «Jahrgangssardinen» in Gang<br />

gesetzt. Der Hype erfasste eben auch die<br />

<strong>Schweiz</strong>. Dabei sind «sardines millésimées»<br />

auch nicht viel mehr als in Öl konservierte<br />

Sardinen – allerdings in absoluter Luxus-<br />

SARDINEN AUS PORTUGAL UND SPANIEN<br />

1. LA BRÚJULA Kleine Sardinen in hochwertigem Olivenöl von der spanischen Edelmanufaktur La Brújula.<br />

Ca. CHF 10,– . 2. CÂNTARA Sardinen aus Portugal. Ca. CHF 4,50. 3. JOSÉ GOURMETS Sardinen in Olivenöl<br />

mit Chili und Pfeffer von der spanischen Kultmarke José Gourmet. Ca. CHF 9,–. 4. JOSÉ GOURMETS Kleine<br />

Sardinen in Olivenöl. Ca. CHF 10,–. 5. NURI Sardinen vom Portugal-Klassiker. Ca. CHF 3,50. 6. LA PERLE<br />

DE DIEUX Mini-Sardinen in Olivenöl. Ca. CHF 7,50.<br />

mär–apr <strong>2019</strong> falstaff 85


gourmet / LUXUSKONSERVEN<br />

1<br />

2<br />

PULPO UND CHIPIRON<br />

1. LA BRÚJULA Oktopus-Medaillons in Olivenöl. Ca. CHF 15,– .<br />

2. RAMÓN PEÑA Kleine Tintenfische in ihrer Tinte. Ca. CHF 20,–.<br />

3. JOSÉ GOURMETS Oktopus in Marinade. Ca. CHF 15,–.<br />

3<br />

><br />

Bernard und Thierry Jourdan, die Enkel<br />

des Firmengründers, arbeiten noch heute<br />

nach den Methoden und Rezepten von<br />

1921. Ungleich moderner ist im Vergleich<br />

dazu die Marke José Gourmet. Sie wurde<br />

2008 von dem ehemaligen Piloten Adriano<br />

Ribeiro gegründet. Hinter dem Namen verbirgt<br />

sich eigentlich keine Konservenfabrik,<br />

sondern die Initiative, die allerbesten Produkte<br />

von diversen Fischfabriken Portugals<br />

auszuwählen und weltweit zu vermarkten.<br />

Das preisgekrönte Design der Konserven<br />

stammt von verschiedenen Illustratoren<br />

und Grafikdesignern wie etwa Madalena<br />

Matoso, Bernardo Carvalho oder Yara<br />

Kono. 18 verschiedene Dosenprodukte in<br />

absoluter Spitzenqualität – darunter so ge-<br />

Edelkonserven<br />

aus Österreich<br />

Auch im benachbarten Österreich gibt<br />

es Edelkonserven mit Fisch. So kreierte<br />

etwa Hink schon vor einiger Zeit eine<br />

Dosenserie mit Fischen wie Saibling,<br />

Wels und Karpfen, eingelegt in hochwertigem<br />

Öl. Jüngste Kreation: junge<br />

Saiblinge in Rapsöl.<br />

Auch Störzüchter und Kaviarproduzent<br />

Walter Grüll in Grödig hat erst<br />

unlängst eine ganz ungewöhnliche<br />

Fischkonserve auf den Markt gebracht:<br />

eine Kombination aus Störfilet in Olivenöl<br />

und der exotischen Buddhas-<br />

Hand-Zitrone. Köstlich und genial.<br />

www.gruell-salzburg.at<br />

www.hink.wien.de<br />

lungene Varianten wie gefüllter Kalmar in<br />

Tomatenmarinade.<br />

DIE BESTEN ANCHOVIS<br />

So ziemlich das Beste, was es in Sachen<br />

Sardellen gibt, stammt hingegen vom spanischen<br />

Produzenten Conservas Codesa an<br />

der kantabrischen Atlantikküste. Über den<br />

Reifungsprozess und die finale Verarbeitung<br />

der ausgesuchten Ware wacht ein eigener<br />

«Anchovis-Meister». Resultat: Sardellen,<br />

so fein und zart, dass sie auf der Zunge<br />

zergehen.<br />

Kultstatus haben auch die Produkte von<br />

La Brújula im äussersten Nordwesten Spaniens.<br />

Thunfisch, Seeigel und Pulpo sind von<br />

höchster Qualität. Auch diese Dosen haben<br />

zuweilen einen stolzen Preis. Für ein bisschen<br />

Seeigel von La Brújula (110 Gramm)<br />

werden schon mal bis zu knapp 30 Franken<br />

verlangt. Da Seeigel nur in Küstengebieten<br />

ganz frisch zu haben sind, werden sie eben<br />

auch in Konserven angeboten. Die Qualität<br />

ist dabei je nach Hersteller und Preis stark<br />

unterschiedlich, im Idealfall schmecken sie<br />

aber immer noch intensiv nach Meer.<br />

Die meiste Erfahrung beim Konservieren<br />

haben spanische Produzenten. So legte ein<br />

gewisser Armando Barrio Senior erstmals<br />

1948 erfolgreich eine Ladung Seeigel in<br />

Dosen ein. Davor wurden die Tiere meist<br />

an Schweine verfüttert.<br />

Lange Jahre wurden die Dosen des erfinderischen<br />

Mannes nur an Freunde abgegeben,<br />

erst 1988 gründete Barrio zusammen<br />

mit seinem Sohn Armando die Firma<br />

Conservas Agromar. Heute verarbeitet das<br />

Unternehmen jährlich mehr als 20 Tonnen<br />

Seeigelrogen und ist damit einer der grössten<br />

Hersteller dieses Erzeugnisses. Das<br />

grösste Problem dabei: die Frische. «Es geht<br />

bei Seeigel nicht um Tage, sondern um<br />

Stunden», sagt einer der führenden Techniker<br />

von Agromar, «hinzu kommen noch<br />

einige andere Probleme bei der Konservierung.»<br />

Nachsatz: «Das hat aber auch<br />

was Gutes. Denn wenn es so einfach wäre,<br />

hätten wir viel mehr Konkurrenz.»<br />

Eine Dose darf unter den Qualitätsprodukten<br />

auf keinen Fall fehlen: Nuri, ein<br />

Klassiker, den es auch im Supermarkt gibt<br />

und der aus der portugiesischen Hafenstadt<br />

Porto stammt. Nuri-Sardinen galten immer<br />

schon als überdurchschnittlich gut. Und dennoch<br />

kostet die Konserve fast nichts.<br />

<<br />

Fotos: Hink, Neumayr/Christian Leopold, beigestellt<br />

86 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Musikreise Parma: Verdi in seiner Heimat geniessen<br />

Musik, Kultur und Genuss in Italien<br />

der besondere Genuss<br />

✔ Komfortable Fauteuils in 3er Bestuhlung<br />

✔ Grosszügiger Sitzabstand von 90 cm<br />

✔ Kleine Gruppen, max. 30 Personen<br />

Exklusiv bei Twerenbold Reisen<br />

Ihr Reiseprogramm<br />

Ihr Musikprogramm<br />

Teatro Regio di Parma, 20.00 Uhr<br />

«I due Foscari»<br />

Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi<br />

Teatro Verdi Busseto, 19.00 Uhr<br />

«Aida»<br />

Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi<br />

Teatro Regio di Parma,<br />

20.00 Uhr (Reise 1) / 15.30 Uhr (Reise 2)<br />

«Nabucco»<br />

Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi<br />

1. Tag: <strong>Schweiz</strong>–Parma.<br />

Fahrt via Gotthardtunnel und Mailand nach Parma.<br />

2. Tag: Parma.<br />

Am Vormittag erkunden wir mit einer lokalen Reiseleitung Parma.<br />

Das Stadtbild ist eine sympatische Mischung aus eindrucksvollen<br />

mittelalterlichen Bauten, eleganten Palästen und Parks. Zu<br />

den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören die Piazza Duomo<br />

mit der Kathedrale und das Baptisterium. Nachmittag zur freien<br />

Verfügung. Frühes Abendessen in einem lokalen Restaurant und<br />

erster musikalischer Höhepunkt im Teatro Regio di Parma mit der<br />

Oper «I due Foscari».<br />

3. Tag: Auf den Spuren von Giuseppe Verdi.<br />

Morgen zur freien Verfügung. Nach dem Mittag fahren wir nach<br />

Sant´Agata. In einem romantischen Park im englischen Stil liegt<br />

die ehemalige Residenz Verdis, wo der Maestro fast 50 Jahre<br />

gewohnt und komponiert hat. Die Räume der Villa präsentieren<br />

sich heute fast original mit Möbeln, Kunstgegenständen und vielen<br />

Erinnerungsstücken. Beim Ristorante Al Cavallino Bianco<br />

besichtigen wir den Alterungskeller für Culatello di Zibello<br />

(Schinken) und Parmesan. Anschliessend feines Abendessen mit<br />

lokalen Spezialitäten. Weiterfahrt nach Busseto und Besuch der<br />

Oper «Aida» im Teatro Verdi.<br />

4. Tag: Ausflug Cremona.<br />

Fahrt nach Cremona und geführter Stadtrundgang. Bekannt<br />

wurde die Stadt vor allem durch die Geigenbauerfamilien Stradivari,<br />

Amati und Guaneri. Im Museo del Violino werden uns stimmungsvoll<br />

fünf Jahrhunderte Geigenbau nähergebracht. Den<br />

wundervollen Klang einer Stradivari geniessen wir bei einem<br />

Vorspiel im Auditorium Giovanni Arvedi. In einem Workshop bei<br />

einem Geigenbauer erfahren wir alles Wissenswerte über die<br />

Herstellung der prachtvollen Instrumente.<br />

5. Tag: Ausflug Modena.<br />

Fahrt nach Modena. In einer Acetaia erhalten wir Einblicke in die<br />

Produktion des traditionellen Balsamico-Essigs und können natürlich<br />

auch einige Tropfen dieser erlesenen Köstlichkeit degustieren.<br />

Kleiner Mittagsimbiss. Anschliessend Stadtführung durch<br />

Modena, die ehemalige Residenzstadt der Este-Herzöge. Zurück<br />

in Parma frühes Abendessen und krönender Abschluss mit der<br />

Oper «Nabucco» im Teatro Regio.<br />

6. Tag: Parma–<strong>Schweiz</strong>.<br />

Rückfahrt via Mailand zu den Einsteigeorten.<br />

Ihr Hotel<br />

Wir wohnen fünf Nächte in Erstklasshotels T- (off.<br />

UUUU<br />

Kat.****) in Parma.<br />

Reise 1: Starhotel du Parc<br />

Reise 2: NH Parma<br />

Beide Hotels befinden sich ca. 15 Gehminuten vom Stadtzentrum<br />

entfernt und verfügen über Zimmer mit Bad oder Dusche/<br />

WC, Klimaanlage, Minibar, Safe, Sat.-TV, Telefon, Haartrockner<br />

und kostenlosem WLAN. Weitere Einrichtungen: Restaurant, Bar<br />

und Fitnessraum. Gegen Aufpreis sind Junior Suiten buchbar<br />

(grösser als Standard-Zimmer, zusätzlich mit Kaffeemaschine).<br />

6 Tage<br />

ab Fr. 1895.–<br />

Reisedaten <strong>2019</strong> (Mi – Mo)<br />

1: 25.09.–30.09.<br />

2: 16.10.–21.10.<br />

Unsere Leistungen<br />

· Fahrt mit Königsklasse-Luxusbus<br />

· Unterkunft im Erstklasshotel<br />

· Mahlzeiten: 5 x Frühstücksbuffet, 1 x Abendessen im<br />

Hotel, 3 x Abendessen in lokalen Restaurants, 1 x kleiner<br />

Mittagsimbiss<br />

· Kartenpaket Kategorie 3<br />

· Ausflüge und Besichtigungen gemäss Programm<br />

· Deutschsprechende Lokalreiseleitung (2.–5. Tag)<br />

· Audio-System auf Rundgängen<br />

· Erfahrener Reisechauffeur<br />

Pro Person im DZ Katalog-Preis* Sofort-Preis<br />

6 Tage gemäss Programm 2220 1995<br />

Doppel zur Alleinbenutzung 365<br />

Reduktion Reise 2 – 100<br />

Nicht inbegriffen<br />

Doppel Junior Suite 225<br />

Kartenzuschläge:<br />

– Kategorie 2 220<br />

– Kategorie 1 330<br />

Annullierungskosten- & Assistance-Versicherung 79<br />

Auftragspauschale (entfällt bei Online-Buchung) 20<br />

Abfahrtsorte<br />

06:10 Wil p, 06:30 Burgdorf p,<br />

06:35 Winterthur-Wiesendangen, 06:35 Basel,<br />

06:50 Pratteln p, 07:00 Zürich-Flughafen p,<br />

07:00 Aarau, 08:00 Baden-Rütihof p,<br />

08:50 Arth-Goldau<br />

Busreisen im Luxusbus<br />

<strong>2019</strong><br />

Ausgabe März <strong>2019</strong><br />

Sofort buchen<br />

und mind.<br />

10% sparen!<br />

*KATALOG-PREIS: Zuschlag 10% auf den Sofort-Preis, bei starker Nachfrage und 1 Monat vor Abreise.<br />

null<br />

null<br />

imparm<br />

• Musikreisen<br />

• Passionsspiele Oberammergau<br />

und Israel<br />

• Schiff- & Busreisen<br />

• Königsklasse-Busreisen<br />

• Goldener Herbst<br />

Twerenbold Reisen AG<br />

– Buchungszentrale<br />

Im Steiacher 1<br />

5406 Baden-Rütihof<br />

info@twerenbold.ch<br />

Twerenbold Reisewelt<br />

– unser Reisebüro in Baden<br />

Telefon 056 204 33 00<br />

info@twerenbold-reisewelt.ch<br />

Jetzt buchen:<br />

056 484 84 84<br />

www.twerenbold.ch<br />

Jetzt buchen & informieren www.twerenbold.ch oder 056 484 84 84<br />

Im Steiacher 1, 5406 Baden-Rütihof


gourmet / LUXUSKONSERVEN<br />

BEST OF<br />

FISCHKONSERVEN<br />

Dosen-Paradiese<br />

PLAUN DA LEJ<br />

Einer der Wegbereiter der edlen Fischkonserven<br />

in der <strong>Schweiz</strong>. Grosse, hervorragende Auswahl,<br />

die auch im dazugehörigen Restaurant<br />

«Murtaröl» genossen werden kann.<br />

Via dal Malögia 14, 7517 Plaun da Lej<br />

plaundalej.ch<br />

JELMOLI<br />

Das Zürcher Edelkaufhaus wartet seit geraumer<br />

Zeit schon mit einer riesigen, bunten Auswahl<br />

an Jahrgangssardinen auf. Darunter<br />

moderne, genauso wie vintage Varianten.<br />

Seidengasse 1, 8001 Zürich<br />

jelmoli.ch<br />

GLOBUS<br />

Bei Globus findet man vor allem eine gute Auswahl<br />

an portugiesischen Dosenspezialitäten.<br />

<strong>Schweiz</strong>ergasse 11, 8001 Zürich<br />

globus.ch<br />

DIE AUFSCHNEIDER<br />

Spanische Feinkost, Serrano-Schinken, Sherry<br />

und eine grosse Auswahl an edlen Dosen.<br />

Weingartenstrasse 16, 8708 Männedorf<br />

die-aufschneider.ch<br />

WIRTSCHAFT IM FRANZ<br />

Gutes Lokal in Wiedikon mit grosser Leidenschaft<br />

für Jahrgangssardinen, die raffiniert auf<br />

den Teller kommen. Dazu passende Weine.<br />

Bremgartnerstrasse 18, 8003 Zürich<br />

wirtschaftimfranz.ch<br />

99<br />

CODESA: ANCHOVIS<br />

Unglaublich, wie gut Anchovis<br />

(Sardellen) sein können. Die spanische<br />

Konservenmanufaktur<br />

Codesa verwendet für die<br />

«Serie Limitada» nur Filets,<br />

die sich durch ganz besondere<br />

Makellosigkeit auszeichnen.<br />

Die Filets sind<br />

aussergewöhnlich zart und<br />

zergehen förmlich auf<br />

der Zunge.<br />

amazon.de<br />

CHF 7,60<br />

98<br />

OLASAGASTI: BAUCHFLEISCH<br />

VOM WEISSEN THUNFISCH<br />

Ventresca de Bonito gehört zum<br />

Edelsten, was vom<br />

weissen Thunfisch zu<br />

bekommen ist. Das<br />

zarte Bauchfilet ist weicher<br />

und noch aromatischer,<br />

als man das vom<br />

Thunfischfilet normalerweise<br />

gewohnt ist.<br />

donatgut.ch<br />

CHF 29,–<br />

97<br />

97<br />

LOS PEPERETES:<br />

SEEIGELROGEN KAVIAR<br />

Seeigelkaviar in der Dose ist<br />

so eine Sache. Nicht allen<br />

Anbietern gelingt eine halbwegs<br />

brauchbare Alternative<br />

zu frischen Seeigeln. Der<br />

galizische Konservenhersteller<br />

Los Peperetes bietet<br />

jedenfalls absolute Top-<br />

Qualität. Sehr intensiv in<br />

Geschmack und Geruch, schmeckt<br />

herrlich nach Meer. Ideal für Pasta.<br />

gourmetoutlet.ch, CHF 32,34<br />

94<br />

JOSÉ GOURMET: MAKRELEN<br />

So gut können Makrelen sein. José<br />

Gourmet aus Portugal verwendet<br />

für dieses Produkt<br />

nur kleine und besonders<br />

qualitätsvolle Fische. Auch<br />

das Olivenöl ist von ausgesuchter<br />

Güte. Fazit:<br />

Nur natürliche Aromen,<br />

kein Gewürz lenkt vom<br />

Wesentlichen ab. Ideal<br />

für Antipasti oder Tapas.<br />

globus.ch, CHF 5,90<br />

94<br />

WEIN-PUNKT<br />

Die moderne Weinbar bietet unter anderem<br />

eine breite Auswahl an Jahrgangssardinen an,<br />

die mit hausgemachtem Sauerteigbrot und<br />

einem guten Glas genossen werden können.<br />

Stadthausstrasse 53, 8400 Winterthur<br />

wein-punkt.ch<br />

GOURMETOUTLET<br />

Gut sortierter Onlinehandel mit schönem<br />

Edeldosensortiment.<br />

gourmetoutlet.ch<br />

LA QUIBERONNAISE:<br />

SARDINEN A LA PERSILLADE<br />

Der bretonische Fischkonservenhersteller<br />

La Quiberonnaise<br />

gehört<br />

unter Kennern<br />

zur absoluten<br />

Spitze, was<br />

Dosensardinen<br />

angeht. In dieser<br />

schmackhaften<br />

Variante kommen<br />

die Sardinen mit Petersilie.<br />

plaundalej.ch, CHF 9,40<br />

LA BELLE-ILOISE:<br />

SARDINEN SAINT-GEORGES<br />

Ein Premiumprodukt des wohl<br />

berühmtesten Konservenherstellers<br />

der Welt. Keine<br />

Jahrgangssardinen, dafür<br />

aber ausgesuchte Qualität.<br />

Hochwertiges Olivenöl<br />

und handverlesene<br />

Fische. Für diesen Preis<br />

eine der besten Sardinendosen<br />

am Markt.<br />

globus.ch<br />

CHF 6,90<br />

Fotos: beigestellt<br />

88 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


DIE GASTROSOPHINNEN / promotion<br />

REZEPT<br />

FISCHFOND<br />

von Fabian Lange<br />

«Le Saucier»<br />

Fotos: beigestellt<br />

MIT LIEBE & GEDULD<br />

Das Zubereiten von perfekten Saucen ist nichts für Eilige.<br />

Die Gastrosophinnen nahmen sich die Zeit, die es braucht.<br />

Wenn es um perfekte Saucen<br />

und Fonds geht, ist man<br />

bei Fabian Lange genau<br />

richtig. Der Koch, der auch<br />

unter dem Namen «Le Saucier» bekannt<br />

ist, nennt die Spitzenküche von Antonio<br />

Colabiannis «Gustav» in Zürich sein kulinarisches<br />

Zuhause und führte die Gastrosophinnen<br />

in die hohe Kunst der Saucenproduktion<br />

ein.<br />

Die Jus aus der eigenen Linie von Fabian<br />

Lange werden aus angeröstetem Gemüse,<br />

Kräutern, Kalbs- bzw. Geflügelknochen oder<br />

Fischfrikassee hergestellt und jeweils mit<br />

hochwertigem Rot- und Portwein abgelöscht<br />

und dann 48 Stunden reduziert, gesiebt und<br />

passiert. Nach diesem aufwendigen Verfahren<br />

erhält man die perfekte Sauce für vegetarische,<br />

vegane oder fleischhaltige Gerichte.<br />

Sogar für Pasta eignen sie sich, denn erlaubt<br />

ist, was schmeckt! Die Verwendungsmöglichkeiten<br />

sind also vielseitig.<br />

Die Gastrosophinnen liessen sich vom<br />

Saucenkoch also eine Menge Tipps und<br />

Tricks zeigen, beispielsweise wie man aus<br />

Fonds seiner eigenen Linie weitere Reduktionen<br />

herstellen kann. So entstand ein saftiges<br />

Drei-Gänge-Menü, das die Gastrosophinnen<br />

im Anschluss an den Kurs sehr genossen.<br />

JETZT MITGLIED WERDEN<br />

UND FALSTAFF-ABO SICHERN!<br />

Frauen, die Freude am Kochen und am Essen,<br />

an schön gedeckten Tischen und am Ausprobieren<br />

und Austauschen von Rezepten haben,<br />

sind herzlich willkommen.<br />

Alle Mitglieder kommen in den<br />

Genuss von folgenden Vorteilen:<br />

Teilnahme an exklusiven Anlässen und Kochkursen<br />

Spezialangebote<br />

Austausch unter Gleichgesinnten<br />

Freundschaften knüpfen und pflegen<br />

Jahresabonnement von «<strong>Falstaff</strong> <strong>Schweiz</strong>»<br />

Kosten: CHF 200,– pro Jahr;<br />

zuzüglich einmalige Eintrittsgebühr von CHF 70,–<br />

gastrosophinnen.ch<br />

INFO<br />

Weiterführende Informationen finden Sie unter:<br />

le-saucier.ch<br />

ZUTATEN FÜR 5 LITER FISCHFOND<br />

100 g Olivenöl<br />

100 g Zwiebeln, gewürfelt<br />

500 g weisses Gemüse, geschält und in Würfel<br />

geschnitten (Fenchel, Stangensellerie, Lauch)<br />

3 kg Fischgräten, am besten weisser Fisch<br />

500 g Weisswein<br />

500 g Noilly Prat<br />

4,5 kg Wasser<br />

30 g Salz<br />

Gewürze (Fenchelsamen, Lorbeerblatt,<br />

Wacholderbeeren)<br />

etwas Thymian, Dillzweige, Peterlestängel<br />

ZUBEREITUNG<br />

– Fischgräten waschen und säubern, danach<br />

eine Nacht in Eiswasser legen.<br />

– Zwiebeln in Olivenöl andünsten, bis sie schön<br />

glasig sind. Weisses Gemüse hinzugeben und<br />

Fischgräten langsam mitdünsten.<br />

– Mit Weisswein und Noilly Prat ablöschen, bis man<br />

keinen Alkohol mehr riecht. Mit Wasser auffüllen<br />

und langsam zum Siedepunkt bringen. Immer<br />

wieder abschäumen, restlichen Zutaten wie Salz<br />

und Gewürze hinzugeben. Etwa 30 Minuten am<br />

Siedepunkt ziehen lassen. Regelmässig<br />

degressieren und zum Schluss durch ein<br />

Passiertuch geben.<br />

Fabian Lange zeigte alle Tricks für die<br />

Zubereitung einer perfekten Sauce.<br />

mär–apr <strong>2019</strong> falstaff 89


gourmet / SCHWARZTEE DE LUXE<br />

LES DOMAINES<br />

DU ´<br />

THE<br />

Aus Indien stammt einer<br />

der edelsten Tees überhaupt:<br />

Darjeeling. Wer es noch<br />

differenzierter mag,<br />

wählt die Pflanzen aus<br />

Einzelgärten, den Single<br />

Estates. Eine Reise ins<br />

Hochland des Himalaya.<br />

TEXT PHILIPP ELSBROCK<br />

Fotos: Getty Images, Shutterstock<br />

90 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Tief im Norden Indiens, eingekeilt<br />

zwischen Nepal und Bhutan,<br />

spriesst Jahr für Jahr ein<br />

Vermögen aus der Erde. Abermillionen<br />

buschige Pflanzen<br />

mit dem Namen Camellia sinensis begrünen<br />

die geschwungenen Hügel, hinter denen<br />

sich die atemberaubenden Gipfel des<br />

Himalaya-Gebirges abzeichnen. Frauen mit<br />

Körben auf dem Rücken pflücken bis zu<br />

40-mal im Jahr die Triebe der Pflanzen, immer<br />

nach dem Muster «two leaves and a<br />

bud», also zwei Blätter und eine Knospe.<br />

Dies ist die Heimat des Darjeeling – häufig<br />

als Champagner der Tees bezeichnet. Der<br />

Name der Stadt und der Region steht<br />

sprichwörtlich für einen Tee, den Liebha -<br />

ber auf der ganzen Welt für seine zarten<br />

Aromen schätzen – und für den sie teils<br />

astronomische Preise zahlen.<br />

Auf bis zu 2200 Metern Höhe wachsen<br />

die Pflanzen, was schon einen Teil des hervorragenden<br />

Geschmacks erklärt. Die Kälte,<br />

manchmal sogar Frost, lässt die Pflanzen<br />

im Himalaya-Hochland viel langsamer<br />

wachsen. Das andere grosse Teegebiet Indiens,<br />

Assam, liegt längst nicht so hoch, und<br />

auch der Ceylon-Tee aus Sri Lanka wächst<br />

nur auf maximal 1200 Metern. Auf das<br />

Aroma wirkt sich die Höhe positiv aus, so<br />

nobel und subtil wie ein Darjeeling der ersten<br />

Ernte im Frühjahr schmeckt kaum ein<br />

Tee auf der Welt. Die Pflückerinnen zupfen<br />

nur die jüngsten Blätter und die zarteste<br />

Knospe von jeder Pflanze ab, eben jene<br />

«two leaves and a bud», was ebenfalls zu<br />

unvergleichlicher Zartheit führt. Hinzu<br />

kommt: Von nennenswerter Luftverschmutzung<br />

ist das Darjeeling-Gebiet bis jetzt verschont<br />

geblieben, grössere Städte gibt es<br />

dort kaum. Die Bevölkerung lebt überwiegend<br />

vom Teeanbau und vom Tourismus,<br />

Schlagzeilen machen hin und<br />

wieder wild lebende Elefanten,<br />

wenn sie in die Oberleitungen der<br />

Züge geraten.<br />

Ein Stück heile Umwelt also,<br />

was gute Voraussetzungen bietet<br />

für eine der edelsten Sorten überhaupt.<br />

Noch nicht einmal ein Prozent<br />

der indischen Teeproduktion ><br />

Auf Hängen in der indischen Region<br />

Darjeeling wachsen Pflanzen, die<br />

Teetrinkern die Welt bedeuten.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

91


gourmet / XXXXXXXX<br />

SCHWARZTEE DE LUXE<br />

Nachdem die zarten<br />

Blätter von Frauen<br />

gepflückt wurden,<br />

landen sie zum<br />

Trocknen in<br />

Produktionshallen<br />

am Rand der<br />

Gärten. Dort<br />

entscheidet sich, in<br />

welcher Qualität<br />

und zu welcher<br />

Sorte der Tee am<br />

Ende verarbeitet<br />

wird.<br />

Nicht einmal ein Prozent<br />

der gesamten indischen<br />

Teeproduktion entfällt auf<br />

Darjeeling – rare, geschätzte<br />

Ware, die ihren Preis hat.<br />

><br />

entfällt auf Darjeeling: Von den 1,3 Millionen<br />

Tonnen Tee, die insgesamt aus Indien<br />

stammen, liefert die Region nur 10.000 Tonnen<br />

– rare, kostbare Ware. Einzigartig sind<br />

die Teegärten oder Single Estates in Darjeeling:<br />

mehrere hundert Hektaren grosse Plantagen,<br />

die einzelnen Firmen oder Besitzern<br />

gehören. Auf 87 Estates verteilt sich diese<br />

Produktion (siehe nebenstehenden Kasten).<br />

Weintrinkern dürfte dies bekannt vorkommen,<br />

schliesslich werden auch hier die Lagen<br />

häufig ausgewiesen. Tatsächlich liegt der Vergleich<br />

mit Wein in vielerlei Hinsicht nahe,<br />

allerdings stimmt die Analogie nicht immer.<br />

Einzelne Teegärten mit Burgunder-Crus<br />

gleichzusetzen, das führe zu weit, sagt die<br />

deutsche Teesommelière Sandra Burghardt:<br />

«Schon allein aufgrund der Grösse eines Teegartens<br />

schmeckt ein Tee von dort nie so<br />

homogen, wie es bei einem Lagenwein der<br />

Fall sein kann.»<br />

Was den Konsum angeht, so klaffen Welten<br />

zwischen beiden Genussgütern. Tee ist nach<br />

Wasser das am meisten getrunkene Getränk.<br />

Fotos: Shutterstock, Getty Images, Illustration: Ana Popescu<br />

92 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Die Österreicher sind hier Europameister:<br />

Sie trinken 33 Liter im Jahr. Weltweit an der<br />

Spitze sind die Libyer mit 287 Litern, getoppt<br />

werden sie nur noch von einem Völkchen, das<br />

vermutlich nicht jeder kennt: Die Ostfriesen<br />

(für Nichtdeutsche: Bewohner der äussersten<br />

Nordwestküste Deutschlands) trinken sogar<br />

300 Liter im Jahr – das ist einsame Spitze<br />

und die ostfriesische Teekultur gehört als eigenständige<br />

Teekultur mittlerweile zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe. Die Ostfriesen<br />

trinken ihren Tee übrigens am liebsten mit<br />

Kluntjes (Kandis) und einem Schuss Rahm,<br />

während die Gourmets unter den Teetrinkern<br />

ihn pur geniessen.<br />

Der Aufstieg des Tees zu einem Luxusgut<br />

begann schon im 19. Jahrhundert, nur wenige<br />

Jahrzehnte, nachdem in Darjeeling die ersten<br />

Teegärten angelegt wurden. Die Briten waren<br />

Meister darin, die frische Ernte so schnell wie<br />

möglich aus China oder Indien nach Europa<br />

oder in die USA zu schaffen. Was heute der<br />

24-Stunden-Lieferservice ist, waren damals<br />

die «Clipper», extrem schnelle Frachtsegler<br />

mit stromlinienförmigem Schnitt und riesigen<br />

Segelflächen. Sie brachten verderbliche oder<br />

wertvolle Ware wie Wolle, Seide, Tee (und<br />

manchmal auch Opium) für dama lige Verhältnisse<br />

unerhört schnell nach Europa, häufig<br />

auf Kosten der Sicherheit.<br />

Nicht wenige Segler kenterten oder<br />

wurden, da unbewaffnet, leichte Beute für<br />

Piraten. Natürlich, typisch britisch, wurden<br />

sogar Wetten darauf abgeschlossen,<br />

welcher Clipper als Erster sein Ziel erreichen<br />

würde – die Mannschaft konnte<br />

dann mit üppigen Gewinnen aus dem Verkauf<br />

rechnen. ><br />

sukhlapokhri<br />

NEPAL<br />

Batasi<br />

Darjeeling<br />

sHiliguri<br />

Bangladesch<br />

FÜR PURISTEN: TEE<br />

AUS EINZELGÄRTEN<br />

Damit ein Tee als «Darjeeling» verkauft<br />

werden darf, muss er aus einem von<br />

87 Teegärten der Region (engl. «single<br />

estates») stammen. Üblicherweise werden die<br />

Tees der einzelnen Gärten zu einem Blend zusammengestellt.<br />

Wer das vermeiden möchte,<br />

wählt Tee, der ausschliesslich aus einem einzelnen<br />

Garten stammt. Man erkennt das daran, dass<br />

der Tee als Zusatz den Namen des jeweiligen<br />

Gartens trägt. Die Gärten selbst sind üblicherweise<br />

mehrere hundert Hektaren gross und nicht<br />

ausschliesslich mit Teepflanzen bestückt. Sie befinden<br />

sich häufig seit vielen Generationen im Besitz<br />

einer Familie oder eines Unternehmens. Am<br />

besten schmecken Profis zufolge die ersten Ernten<br />

(«First Flush»). Wobei man sagen muss:<br />

Selbst erfahrene Profi-Teetester können keine<br />

Qualitätsunterschiede zwischen Einzelgärten und<br />

Verschnitten feststellen, was unter anderem an<br />

der Grösse der Gärten liegt. Im Gegenteil, oft<br />

sind es Balance und aromatisches Zusammenspiel,<br />

die Blends so attraktiv machen –<br />

ähnlich wie bei einer Bordeaux-Cuvée. Darjeelings<br />

aus Einzelgärten sind zudem abhängiger<br />

von jahrgangsbedingten Schwankungen.<br />

Einige der Gärten sind offen für Touristen<br />

und können besucht werden. Eine willkürliche<br />

Auswahl der berühmtesten Estates<br />

haben wir im nebenstehenden Kasten zusammengestellt,<br />

ein Best of Darjeeling finden Sie auf<br />

Seite 95.<br />

mumbai<br />

neu-delHi<br />

INDIEN<br />

bhutan<br />

darjeeling<br />

Makaibari – der vermutlich berühmteste Einzelgarten<br />

Darjeelings, manchmal als «Krug»<br />

unter den Darjeelings bezeichnet, bemüht man<br />

den Champagner-Vergleich. Erzielt regelmässig<br />

Rekordpreise für den teuersten Tee Indiens.<br />

Tukvar – der Garten, auch bekannt unter dem<br />

Namen «Puttabong», gehört zu den grössten<br />

Estates in Darjeeling. Der Tee von hier übertraf<br />

auf einer Auktion zum ersten Mal den Preis<br />

von 10.000 Rupien pro Kilogramm.<br />

Rohini – war lange einer der grössten Gärten,<br />

bis das indische Militär ihn Anfang der 1960er-<br />

Jahre aufgrund eines Konflikts mit China beschlagnahmte<br />

und in einen Stützpunkt verwandelte.<br />

Heute kommen von hier wieder<br />

extrem feine, zarte Tees.<br />

Happy Valley – komplett biodynamisch<br />

zer tifiziert, ist dieser Garten auch eine beliebte<br />

Anlaufstelle für Touristen, da er unmittelbar<br />

nördlich der Stadt Darjeeling liegt. Die Teepflanzen<br />

sind bis zu 150 Jahre alt.<br />

Balasun – der kleine Garten im Süden Darjeelings<br />

bietet einen atemberaubenden Blick über<br />

den namensgebenden Balasun-Fluss. Der Tee<br />

schmeckt üblicherweise etwas vollmundiger.<br />

Steinthal – das älteste Estate in Darjeeling<br />

existiert seit dem Jahr 1852 und geht auf einen<br />

deutschen Missionar zurück, der die Fläche<br />

erstmals zum Teeanbau nutzte. Der First Flush<br />

von hier ist noch immer sehr beliebt.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

93


gourmet / SCHWARZTEE / XXXXXXXX DE LUXE<br />

WEISSER<br />

TEE<br />

Alle Teesorten in dieser Spalte stammen von<br />

der gleichen Pflanze ab: Camellia sinensis.<br />

Weisser Tee wurde nach der Ernte nur leicht<br />

oxidiert, er ist fein und duftig im Geschmack.<br />

GRÜNER<br />

TEE<br />

Die einzelnen Teegärten im Darjeeling-Gebiet sind<br />

mehrere hundert Hektaren gross. Einige von ihnen<br />

stehen für touristische Besichtigungen offen.<br />

Wurde nach der Ernte nicht oxidiert und enthält<br />

mehr Gerbstoffe als schwarzer Tee, was den<br />

Geschmack herber macht. Gute Frische.<br />

OOLONG<br />

Mittelding zwischen schwarzem und grünem Tee.<br />

Halb oxidiert, ähnlich frisch wie grüner Tee, aber<br />

mit höherer Komplexität.<br />

SCHWARZER<br />

TEE<br />

Voll oxidierter Tee mit dem komplexesten<br />

Geschmack und dem höchsten Teein-/Koffein-<br />

Gehalt. Rotbraun bis dunkelbraun in der Farbe.<br />

><br />

Die erste Ernte eines Jahres, der First<br />

Flush, gilt vielen Teetrinkern auch heute<br />

noch als das Mass aller Dinge. Dank des<br />

Flugtees, einer Erfindung aus den 1960er-<br />

Jahren, kann der Tee schon eine gute Woche<br />

nach der Ernte auf anderen Kon tinenten<br />

ankommen. Insbesondere beim zarten<br />

Darjeeling lohnt sich das, denn die empfindlichen<br />

Aromen leiden schnell. Trotzdem<br />

bedeutet das Primat des First Flushs<br />

nicht zwangsläufig, dass die erste Ernte immer<br />

über die zweite triumphiert. Es ist vielmehr<br />

Geschmackssache. Der Second Flush,<br />

also die Ernte der zweiten Vegetationsperiode,<br />

wenn die Pflanze schon kräftiger geworden<br />

ist, hat ebenfalls ihre Liebhaber.<br />

Mit Muskateller-Aromen und einer kupfernen<br />

Farbe schmeckt sie intensiver,<br />

vollmundiger.<br />

Eine Menge von Zwischenschritten<br />

beeinflusst die Teequalität. Denn egal, ob<br />

grüner, schwarzer oder weisser Tee – alle<br />

stammen von der gleichen Pflanze, der<br />

Unterschied liegt allein in der Weiterverarbeitung.<br />

Vor allem die Sauerstoffzufuhr ist<br />

entscheidend. Im Falle von schwarzem Tee<br />

welken die Blätter nach der Ernte zunächst<br />

für einen halben Tag und verlieren dabei<br />

schon ein knappes Drittel an Feuchtigkeit.<br />

Im Anschluss werden die Blätter in grossen<br />

Maschinen gerollt, wobei die Zellwände<br />

aufbrechen, was zur nächsten Stufe führt:<br />

Der Zellsaft kommt mit Sauerstoff in<br />

Kontakt und oxidiert. Bei diesem Schritt<br />

zeigt sich, wer ein echter Meister ist, denn<br />

schon eine etwas zu lange Oxidationszeit<br />

kann die beste Ernte zerstören.<br />

Die Grundlage für einen der teuersten<br />

Tees der Welt bildet eine Sorte, die nicht so<br />

lang oxidiert, der Oolong: Im seit 1993 biodynamisch<br />

zertifizierten Teegarten Makaibari<br />

zupfen die Frauen ihn nur zu ausgewählten<br />

Zeitpunkten und ausschliesslich<br />

im Licht des Vollmonds. Unter dem Namen<br />

«Silver Tips Imperial» wird dieser Tee von<br />

Gourmets, und beispielsweise auch im<br />

Buckingham-Palast, geschätzt. Im Jahr<br />

2004 erzielte er auf einer Auktion den<br />

Rekordpreis von 1850 Dollar pro Kilo.<br />

PREISE WIE IN DER BOURGOGNE<br />

Diesen feinsten und zartesten Trieben werden<br />

kosmische Qualitäten zugeschrieben,<br />

weil die Ozeane zum Erntezeitpunkt den<br />

höchsten Wasserstand erreichen. Ihr Tee gilt<br />

als energiereich und belebend sowie beruhigend<br />

und schmeckt hoch aromatisch. Fertig<br />

verarbeitet kosten zwölf Gramm dieses<br />

Luxustees etwa 73 Franken. Und damit liegt<br />

er dann doch in ähnlichen Preiswelten wie<br />

die rarsten Grands Crus aus der Bourgogne.<br />

<<br />

Fotos: Getty Images, Shutterstock, beigestellt<br />

94 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


BEST OF SINGLE ESTATES<br />

NOTIZEN VON SANDRA BURGHARDT<br />

97<br />

96<br />

93<br />

* Blattknospe der Teepflanze * *dunkleres Blatt mit jungen Blattknospen<br />

DARJEELING GOPALDHARA WONDER TEA GOLD<br />

FTGFOP1 CL DJ 19 2018<br />

Gedeiht in einem der höchstgele genen<br />

Teegärten Darjeelings. Dies spiegelt<br />

sich in einem sehr komplexen<br />

Aroma wider: im Auftakt lieblich,<br />

exotisch und mit einer blumigen<br />

Herznote sowie einer<br />

Honigsüsse im Abgang. Ein Tee,<br />

der lange präsent bleibt. Keinerlei<br />

Adstringenz, selbst bei geringerer<br />

Temperatur.<br />

the-english-tearoom.de<br />

ca. CHF 23,50 pro 100 g<br />

97<br />

DARJEELING GLENBURN FF MOONSHINE<br />

EX27 2018<br />

Sein floral-würziger Duft und ein<br />

wunderschön gearbeitetes Blatt<br />

mit ungebrochenen Tips* zeigen<br />

bei diesem als Rarität ausgewiesenen<br />

Tee eine grosse Bandbreite<br />

der Aromen, die sich<br />

honigsüss und blumig mit<br />

Anklängen von Pfirsich<br />

und Ananas verbinden. Weich,<br />

nicht adstringierend.<br />

the-english-tearoom.de<br />

ca. CHF 34,– pro 100 g<br />

DARJEELING GOPALDHARA SF MUSCATEL<br />

WONDER SFTGFOP1 CL EX39 2017<br />

Im Garten entsteht im Frühsommer ein<br />

tippiger Second Flush** mit einem<br />

ausgeprägt lieb lichen Muskateller-<br />

Aroma. Infus und Tasse kupferfarben,<br />

kommt der Tee vollmundig<br />

daher. Ein malzig-süsslicher<br />

Duft und ein nachhaltig mineralischer<br />

Eindruck am Gaumen<br />

machen den Tee zu einem<br />

idealen Afternoon-Tea.<br />

the-english-tearoom.de<br />

ca. CHF 28,– pro 100 g<br />

95<br />

DARJEELING TURZUM FF SFTGFOP1 CL<br />

HIMALAYAN ENIGMA<br />

Ein weicher, floraler Tee ohne jede<br />

Adstringenz. Dank leichter Fermentation<br />

bleiben diesem First Flush<br />

die zart-fruchtigen, gleichzeitig<br />

blumigen (Magnolie) Aromen<br />

erhalten. Eine Zitrusnote sorgt<br />

für Lebendigkeit und Frische, das<br />

duftig-blumige Bukett mit<br />

An klängen von Rose für den<br />

harmonischen Ausgleich.<br />

the-english-tearoom.de<br />

ca. CHF 34,– pro 100 g<br />

GIDDAPAHAR SPRING WONDER<br />

DARJEELING FF 2016<br />

Ein würziger Duft und eine schöne<br />

Bernsteinfarbe machen die Tasse<br />

lebendig und anregend. Ein Tee, der<br />

im Gegensatz zu anderen First<br />

Flushes weniger blumig auftritt.<br />

Am Gaumen entsteht eine Spannung<br />

zwischen fruchtigen Nuancen<br />

von Birne und Trockenobst<br />

sowie holzig-würzigen Noten. Er hinterlässt<br />

einen vollmundigen Nachhall.<br />

tea-exclusive.de<br />

ca. CHF 23,– pro 100 g<br />

91<br />

JUNGPANA ELEGANCE DARJEELING<br />

FF 2016<br />

Ein «junger» Tee im eigentlichen Sinne:<br />

Aus einem neueren Pflanzenkultivar<br />

entspringt diese erste Ernte des<br />

Jahres. Sehr blumiger Duft. Tippiges,<br />

gerolltes Frühlingsblatt mit<br />

einer leichten Süsse, die fein auf<br />

der Zunge liegt und im Abgang<br />

einen Anklang von Jasmin hinterlässt.<br />

Seine feine Adstringenz<br />

macht den Tee frisch und fruchtig.<br />

tea-exclusive.de<br />

ca. CHF 35,50 pro 100 g<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

95


Ernte von Naturaplan-Fenchel in Bibern SO<br />

Natürlich.<br />

Weil es natürlich ist, der<br />

Umwelt und ihren Ressourcen<br />

Sorge zu tragen. Hier<br />

und überall auf der Welt.<br />

Richtig.<br />

Weil es richtig ist, respektvoll und<br />

achtsam mit der Natur<br />

und ihren Produkten umzugehen<br />

und nachhaltig zu handeln.<br />

Gut.<br />

Weil es gut ist, sich selbst etwas<br />

Gutes zu tun und das Beste<br />

der Natur mit gutem Gewissen<br />

zu geniessen.


SIXPACK<br />

RESTAURANTS IM TEST<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

SIMPLY IM RÖSSLI<br />

Hauptstrasse 28<br />

4242 Laufen<br />

ST. ALBAN STÜBLI<br />

St. Alban-Vorstadt 74<br />

4052 Basel<br />

GÜL RESTORAN<br />

Tellstrasse 22<br />

8004 Zürich<br />

BAD HORN HOTEL & SPA/<br />

RESTAURANT CAPTAIN’S<br />

GRILL<br />

Seestrasse 36<br />

9326 Horn<br />

CASA TÖDI<br />

Via Principala 78<br />

7166 Trun<br />

RESTAURANT RÄTIA<br />

Rathausplatz 1<br />

7307 Jenins<br />

UNSERE TESTER<br />

CLAUDIO DEL PRINCIPE (CDP)<br />

betreibt den Foodblog anonymekoeche.<br />

net und ist Kochbuchautor. Zuletzt erschien<br />

«a casa» (AT Verlag).<br />

HANS-THEO STAMP (HTS)<br />

ist Gastrokritiker und schreibt über<br />

Res taurants in allen Sparten, wenig<br />

bekannte Weinregionen sowie<br />

Küchen trends.<br />

HANS GEORG HILDEBRANDT<br />

(HGH)<br />

schreibt neben seiner Tätigkeit als<br />

Gründer der Getränkemarke Gents<br />

über Kulinarik und Design.<br />

Lammracks auf Ratatouille<br />

mit Thymianjus im Bad<br />

Horn Hotel Restaurant<br />

Captain’s Grill<br />

NEU EINGEDECKT<br />

Foto: Nicole TRUCKSESS<br />

JETZT<br />

GRATIS<br />

RESTAURANT-<br />

GUIDE APP<br />

Verführerische anatolische Küche im Zürcher «Gül», pure Simplizität<br />

im «Simply im Rössli» in Laufen, eine nahezu perfekte Käseauswahl<br />

in der «Casa Tödi» in Trun und traditionelle französische<br />

Küche im Basler «St. Alban Stübli». <strong>Falstaff</strong> war unterwegs.<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

97


gourmet / SIXPACK<br />

SIMPLY IM RÖSSLI<br />

Laufen<br />

1«Simply im Rössli» – der Name ist<br />

Programm. Supersimpel. Supergut. So<br />

einfach ist das. Seit etwas über einem<br />

Jahr bewirten hier Vater und Sohn Hänggi.<br />

Und der Filius kocht richtig, richtig gut.<br />

Zuletzt an der Seite von Spitzenkoch Erik<br />

Schröter. Seine Handschrift ist bei einigen<br />

Elementen, wie dem intensiven Kräuteröl und<br />

dem Rotweinsalz zum Brot, klar erkennbar.<br />

Auch wenn Yannick das Gourmetniveau geschickt<br />

herunterbricht, um die Laufentaler<br />

nicht allzu sehr zu erschrecken, die vermutlich<br />

noch gar nicht bemerkt haben, was für<br />

eine Perle sie vor der Haustür haben. Zuvor<br />

war das «Rössli» drei Jahre lang geschlossen.<br />

Jetzt ist es so offen wie nie zuvor: Essen gibt’s<br />

durchgehend von 11 bis 23 Uhr. Es gibt Bodenständiges<br />

wie Wurstsalat oder wirklich<br />

gute Burger mit richtigem Brot und Edles wie<br />

knochengereiftes Fleisch von Luma. Mittags<br />

werden zwei Menus mit Suppe oder Salat an-<br />

geboten, darunter Kreativ-Vegetarisches wie<br />

Randenspaghetti mit Birnen an einer Frischkäse-Nusssauce.<br />

Die Einrichtung ist simpel,<br />

die Atmosphäre heimelig. Empfang und Service<br />

sind so freundlich, als ob man Stammgast<br />

wäre. Wir starten mit einem Salatschüsseli<br />

zum Teilen. Dazu gibt es selbst eingelegtes<br />

Gemüse, von Zwiebeln über Randen bis<br />

Rettich, eines besser als das andere. Der folgende<br />

Teller Ricottagnocchi mit Kräutersauce,<br />

knackigem Romanesco und cremiger Burrata<br />

könnten von Superstar Massimo Bottura<br />

angerichtet worden sein: expressive Saucenkleckse<br />

auf modernem Geschirr, grelle Farben,<br />

geschmacklich überzeugend. Es folgt<br />

eine zarte Lammhuft mit kräftigem Jus, cremiger<br />

Polenta und geschmackvollem Gemüse.<br />

Die Preise sind sehr moderat, die Weinkarte<br />

übersichtlich und spannend zusammengestellt.<br />

Zum Ausklang gönnen wir uns ein<br />

herziges Dessertplättli zum Teilen. CDP<br />

Simplizität spielt hier<br />

die Hauptrolle: «Simply<br />

im Rössli», Laufen.<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

45 von 50<br />

17 von 20<br />

17 von 20<br />

7 von 10<br />

86 von 100<br />

SIMPLY IM RÖSSLI<br />

Hauptstrasse 28<br />

4242 Laufen<br />

T: +41 61 7616160<br />

simplygastro.ch<br />

ST. ALBAN STÜBLI<br />

Basel<br />

2Das gutbürgerliche «Stübli» ist gut<br />

in Schuss. Vor über einem Jahr wurde<br />

das alte Stadthaus durch den neuen<br />

Wirt sanft herausgeputzt. Es ist gemütlich<br />

im kleinen, eleganten Bistroambiente. Die Tische<br />

stehen relativ nah beieinander. Wer es<br />

diskreter bevorzugt, reserviert in einem der<br />

drei schnuckligen Salis im ersten Stock, die<br />

zur ehemaligen Wohnung gehören und dadurch<br />

einen besonderen Charme ausstrah len.<br />

Tout Bâle trifft sich hier zu traditionellen<br />

französischen Gerichten wie Cordon bleu,<br />

Kalbssteak mit Morchelrahmsauce, Rindsfilet<br />

an Pfeffersauce oder einer Seezunge, die<br />

vor dem Gast filetiert wird. Der herzliche<br />

Gastgeber Tobias Schaub hat sich nach seinen<br />

Lehr- und Berufsjahren im Hotel «Les<br />

Trois Rois» den Traum vom eigenen Restaurant<br />

erfüllt. Er ist sehr präsent und leitet einen<br />

flinken, freundlichen Service. Das bestellte<br />

Rindstatar zur Vorspeise wird klassisch<br />

am Tisch zubereitet und nach persönli-<br />

cher Vorliebe gewürzt. Dazu gibt es Toast,<br />

Salat und eine feine Schalotteneiscreme. Als<br />

Hauptspeise wählen wir Läberli Provençal<br />

mit Rösti und Gemüse. Die Kalbsleber ist<br />

nicht in Streifen, sondern in Würfel geschnitten,<br />

dadurch bleibt sie saftig und zart. Schön<br />

dazu ein Glas Corte del Lupo von Ca’ del<br />

Bosco im Offenausschank. Die superknusprige<br />

Rösti wird à part serviert und ist mustergültig.<br />

Auf Empfehlung bestellen wir zum<br />

Dessert statt einer Tarte Tatin (mit einem<br />

ganzen Apfel gebacken statt mit Apfelscheiben)<br />

die Crème brûlée mit Amarettoglace.<br />

Die Crème kommt tatsächlich brennend an<br />

den Tisch. Über der Flamme lässt sich der<br />

dazu servierte Marshmallow karamellisieren.<br />

Witzig! Die Weinkarte bietet Klassisches von<br />

besten Erzeugern zu fair kalkulierten Preisen.<br />

Im Sommer lockt der lauschige Innenhof<br />

zum Geniessen und Verweilen. CDP<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

44 von 50<br />

17 von 20<br />

17 von 20<br />

8 von 10<br />

86 von 100<br />

ST. ALBAN STÜBLI<br />

St. Alban-Vorstadt 74<br />

4052 Basel<br />

T: +41 61 2725415<br />

stalbanstuebli.ch<br />

Ein wahres Bijous:<br />

das «St. Alban<br />

Stübli» in Basel.<br />

Fotos: beigestellt<br />

98 falstaff mär–apr <strong>2019</strong><br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte


GÜL RESTORAN<br />

Zürich<br />

Türkische<br />

Wohlfühloase:<br />

das «Gül Restoran».<br />

3<br />

Das erfolgreiche Zürcher Bayern-<br />

Lokal «Rosi» von Markus Stöckle<br />

und Elif Oskan treibt mit dem türkischen<br />

«Restoran Gül» – Türkisch für Rose<br />

– neue Erfolgsblüten. Das «Gül» im Zürcher<br />

Kreis 4 hat sich zum Renner entwickelt<br />

und ist ständig ausgebucht. Gäste, die spontan<br />

vorbeischauen, haben jedoch durchaus<br />

Chancen auf einen Platz im weltstädtisch<br />

wirkenden Lokal. Eine offene, dekorativ<br />

gekachelte Küche inszeniert die Arbeit<br />

der jungen Küchen- und Service-Crew am<br />

Holzofen und Holzkohlegrill und sorgt für<br />

Lebendigkeit. Aus dem Holzofen kommen<br />

beispielsweise die dünnen Gözleme, Fladenbrote<br />

zum Teilen, wie das bei den meisten<br />

Gerichten im «Gül» der Fall ist. Vom Grill<br />

kommt ein vorzüglicher Salat aus Lattich,<br />

Chicorée und Trevisano. Genauso wie die<br />

leckeren Chicken Külbastı, saftige Pouletschenkel-Teile<br />

auf Fladenbrot. Die Içli<br />

Köfte, gefüllte Bulgurbällchen, waren für<br />

unseren Geschmack etwas zu teiglastig,<br />

dafür gefiel der Eiersalat besonders gut. Insgesamt<br />

ist die Küche frisch, schmackhaft<br />

und nicht fleischlastig. Die Speisen sind mit<br />

für uns nicht alltäglichen Gewürzen aus<br />

Ostanatolien abgeschmeckt; Technik, Abschmecken<br />

und Plating entsprechen der verfeinerten<br />

Kulinarik, wie man sie schon aus<br />

dem «Rosi» kennt. Preislich bewegt sich das<br />

«Gül» auf gewohntem Zürcher Niveau,<br />

auch beim Wein, doch die Karte macht<br />

Laune. Wir verlassen das «Gül» mit einer<br />

Take-away-Box unter dem Arm. Und ja:<br />

Zu Hause schmecken die Speisen immer<br />

noch, aber die quirlige Atmosphäre des<br />

Lokals trägt zum Genuss das Ihre bei. Das<br />

Team Elif Oskan, Markus Stöckle und Vale<br />

Diem schreibt sich mit dem «Gül» ein weiteres<br />

Mal in die kulinarische Chronik der<br />

Stadt Zürich ein.<br />

HGH<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

35 von 50<br />

15 von 20<br />

16 von 20<br />

19 von 20<br />

90 von 100<br />

GÜL RESTORAN<br />

Tellstrasse 22<br />

8004 Zürich<br />

T: +41 44 4319090<br />

guel.ch<br />

CAPTAIN’S GRILL<br />

Bad Horn<br />

4<br />

Ein Kapitän würde sich hier bestimmt<br />

wohlfühlen. Es ist zwar<br />

kein Salzwasser, das sich vor unseren<br />

Augen ausbreitet, aber der Bodensee<br />

ist ja auch ganz stattlich. Der ganze Komplex<br />

des «Bad Horn» ist auf den See bezogen.<br />

In der Sea Lounge, auf der Gartenterrasse<br />

oder im Saal Emily’s Wave möchte<br />

man gleich ins Wasser köpfeln, vom Restaurant<br />

«Al Porto» fällt der Blick auf den<br />

hauseigenen Hafen, und in der «Faro Bar»<br />

fühlt man sich wie auf der Kommandobrücke<br />

eines Dampfers. Im «Captain’s Grill»<br />

ist Seemannskost kein Thema, auch wenn<br />

der Fisch hier eine prominente Rolle spielt.<br />

Beispielsweise als hausgebeizter Seesaibling<br />

mit mariniertem Fenchel und Randen,<br />

wo der mit Rande eingefärbte Fisch eine<br />

aparte rote Farbe aufweist. Als besonders<br />

kreativ haben wir das kross gebratene<br />

Zanderfilet mit Blutorangen-Nage erlebt.<br />

Begleitet wird es von Blumenkohl in drei-<br />

erlei Form, nämlich blanchiert, püriert und<br />

gebacken. Chef Christian Göpel ist auch<br />

immer auf der Suche nach angesagten Produkten;<br />

so wundert es nicht, dass wir hier<br />

den <strong>Schweiz</strong>er Alpenlachs aus dem Misox<br />

antreffen. Göpel gibt ihn als Filet mit Basilikumschaum,<br />

Schlosskartoffeln und Pastinaken.<br />

Trendig ist er auch mit seinem<br />

Pastrami vom Rindstafelspitz mit Meerrettich<br />

und süss-saurem Kürbis. Die Fleisch-<br />

Hauptgänge sind klassisch gehalten und<br />

überzeugen in ihrer Art. Hübsch präsentiert<br />

wird zum Schluss die Mousse von Safran<br />

und weisser Schokolade mit Baumnussbiskuit<br />

und Papayagelee, ein ausbalancierter<br />

Akkord von rahmigen und fruchtigen<br />

Noten. Recht gut bestückt ist die<br />

Weinkarte, wo zwischen lokalen Schnäppchen<br />

und der Domaine de la Romanée-<br />

Conti allerhand zu haben ist. HTS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

42 von 50<br />

18 von 20<br />

18 von 20<br />

9 von 10<br />

87 von 100<br />

BAD HORN HOTEL & SPA/<br />

RESTAURANT CAPTAIN'S GRILL<br />

Seestrasse 36<br />

9326 Horn<br />

T: + 41 71 8445151<br />

badhorn.ch<br />

Maritime Gefühle am<br />

Bodensee: «Captain's<br />

Grill», Bad Horn.<br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

99


gourmet / SIXPACK<br />

CASA TÖDI<br />

Trun<br />

Die «Casa Tödi» ist<br />

ein Geheimtipp<br />

für Käseliebhaber.<br />

5Trun hat eine ganze Reihe stattlicher<br />

Gebäude vorzuweisen. Die «Casa<br />

Tödi» ist eines davon. Die Fassade ist<br />

schlicht, aber edel verputzt; in der Gaststube<br />

gibt das Holz in Form von Strickwänden<br />

und Täfer den Ton an. Kurz: ein Leckerbissen<br />

für Freunde von historischem Dekor.<br />

Hier wirkt Manuel Reichenbach, der das<br />

Haus in recht kurzer Zeit vom Geheimtipp<br />

zu einer der besten Adressen des Bündner<br />

Oberlands hochgekocht hat. Das Menu startet<br />

er mit mariniertem Bündner Lachs,<br />

einem ausnehmend schönen Stück Fisch.<br />

Aus der Mini-Cocotte serviert wird dann<br />

die Polentasuppe mit Pflaumen und gedörrter,<br />

hausgetrockneter Gamsbinde. Das Tatar<br />

vom Trunser Salers-Rind interpretiert Reichenbach<br />

als Kompromiss zwischen südlicher<br />

und traditionell nordalpiner Machart.<br />

Der eher grosskalibrige händische Schnitt<br />

erinnert an piemontesische Vorbilder - alles<br />

andere wäre bei dem ausgezeichneten<br />

Grundprodukt auch nicht in Betracht<br />

gekommen. Die vielschichtige Würze hingegen<br />

ist eher von der traditionellen hiesigen<br />

Machart. Zum Hauptgang gibt Reichenbach<br />

nicht ganz alltäglich gebratene Kalbsmilken<br />

mit Geflügel-Confit. Ein ganz starker<br />

Punkt in der «Casa Tödi» ist der Käsewagen.<br />

Fast alle Käse sind stark, aber gut<br />

gereift. Manch eine Sorte kriegt man sonst<br />

nur selten auf diesem Punkt, an dem die<br />

Sache erst so richtig Freude zu machen<br />

beginnt. Schlicht, aber sehr stimmig ist das<br />

Dessert. Der im Holzofen gebrannte<br />

Cheesecake zeigt schöne karamellig-salzige<br />

Noten, die bestens mit den karamellisierten<br />

Birnen aus dem hauseigenen Garten harmonieren.<br />

Interessant ist die mittelgrosse Weinkarte.<br />

Wir haben mehr als eine Flasche ausgemacht,<br />

die im Einkauf mittlerweile teurer<br />

wäre als hier.<br />

HTS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

44 von 50<br />

18 von 20<br />

18 von 20<br />

9 von 10<br />

89 von 100<br />

CASA TÖDI<br />

Via Principala 78<br />

7166 Trun<br />

T: +41 81 9431121<br />

casa-toedi.ch<br />

RÄTIA<br />

Jenins<br />

6<br />

Jenins ist mit Restaurants überdurchschnittlich<br />

gut dotiert. Die<br />

unauffälligste der vier Gemeinden<br />

der Bündner Herrschaft zählt weniger als<br />

tausend Einwohner, profiliert sich aber<br />

gleich mit drei Lokalen. Alle sind auf ihre<br />

Weise bemerkens- und besuchenswert. Im<br />

«Rätia», zentral zwischen Rathaus und<br />

Kirche gelegen, wirtet das junge Paar Jessica<br />

Steinkeller und Michael Kaufmann.<br />

Neben Qualität haben sie sich besonders<br />

Regionalität auf ihre Fahne geschrieben.<br />

So ist es hier problemlos möglich, einen<br />

Abend fast gänzlich mit Jeninser Produkten<br />

zu bestreiten, zum Beispiel in dieser<br />

Abfolge: Salat von der gekochten Jeninser<br />

Rindszunge mit Bündner Rollgerste und<br />

Wildkräutern – Duett vom Jeninser Lamm<br />

(Schulterbraten und Saltimbocca) und<br />

Bündner Bramata – Birnen-Trifle mit Jeninser<br />

Bio-Birnen. Jedes Fleischprodukt ist<br />

bis zur Weide rückverfolgbar. Wenn der<br />

geografische Rahmen erweitert wird, geht<br />

es meist nach Südtirol, die Heimat von<br />

Michael Kaufmann. Besonders empfehlenswert<br />

ist auf diesem Gebiet die im Glas<br />

servierte Speckknödelsuppe. Gefallen hat<br />

uns auch das Jeninser Kalbsfilet mit seinem<br />

tiefen Rotweinjus, dem beigesellten Fläscher<br />

Wollschweinragout und dem in Brunoise-Kalibrierung<br />

gewürfelten Kürbisragout.<br />

Wenn wir doch noch etwas mäkeln<br />

wollten, wäre dies, dass der Biss des Risottos<br />

(zu Kalbsleberli und Senfschaum) noch<br />

optimierbar wäre. Die Weinkarte ist<br />

erfreulich breit und natürlich besonders<br />

für die Bündner Herrschaft stark. Dass<br />

Jessica Steinkeller ausgebildete Sommelière<br />

ist, merkt man an Details. So fallen mutigerweise<br />

alle drei in Normalflaschen<br />

erhältlichen Champagner in die Kategorie<br />

Extra Brut oder Non Dosé.<br />

HTS<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

41 von 50<br />

18 von 20<br />

18 von 20<br />

8 von 10<br />

85 von 100<br />

Hier wirtet das junge<br />

Wirtepaar Jessica Steinkeller<br />

und Michael Kaufmann:<br />

«Rätia», Jenins.<br />

RESTAURANT RÄTIA<br />

Rathausplatz 1<br />

7307 Jenins<br />

T: +41 81 3023738<br />

restaurantraetia.ch<br />

Fotos: beigestellt<br />

100 falstaff mär–apr <strong>2019</strong><br />

95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte


INTERNATIONAL HOTSPOT<br />

GROSSE OPER FÜR<br />

BOHNENK ÄSE<br />

Im «Mihara Tofuten» in Bangkok schuf der Inder Gaggan Anand<br />

eine Bühne für Tofu feinster Art.<br />

TEXT ALEXANDER BACHL<br />

Die Geschichte ist ein bisschen kompliziert.<br />

Gaggan Anand ist ein indischer<br />

Spitzenkoch, der seit Jahren auf der<br />

bekannten «50 Best»-Liste zur Nummer eins<br />

in Asien gehypt wird. Mit dem zweifach besternten<br />

«Gaggan» betreibt er in seiner<br />

Wahlheimat Bangkok sein Aushängeschild,<br />

dazu das grandiose Zweitlokal «Gaa». Zudem<br />

tritt der dank Netflix global bekannte<br />

und sehr eloquente Mann auch als Investor<br />

auf, etwa beim «Sühring», das mit deutscher<br />

Küche in Bangkok Furore und Sterne macht.<br />

Gaggans jüngster Coup ist das 2018 eröffnete<br />

«Mihara Tofuten». Auf einer Japan-Tour<br />

stiess er auf den handgeschöpften Tofu der<br />

Familie Mihara in Fukuoka auf Kyushu.<br />

Und war sogleich hin und weg. Zusammen<br />

mit dem Top-Koch Takeshi Fukushima ersann<br />

er das Konzept für Thailands erstes<br />

Tofu-Fine-Dining. Das alles muss man nicht<br />

wissen, es erleichtert aber den Zugang zu<br />

den 16 Gängen, die einen hier erwarten.<br />

Japanische Präzision in Bangkok. Ein Hochamt für<br />

feinsten Tofu in all seinen Spielarten.<br />

TOFU VON SEIDIG BIS GEREIFT<br />

Fotos: beigestellt<br />

Mit landläufigen Vorstellungen von Tofu als<br />

Gummiziegel aus dem Veganerladen sollte<br />

man vor dem Eintreten in die puristisch gestylte<br />

Essbar abschliessen. Alle Zutaten des<br />

hiesigen Tofu stammen aus Japan, inklusive<br />

jener 40 Liter Frischwasser aus der Präfektur<br />

Saga, die täglich eingeflogen werden.<br />

Zum Start gibt’s Tofu pur, die Konsistenz<br />

wie handgewebte Seide. Dann Umami pur –<br />

ein frittiertes Lotuswurzel-Bällchen mit cremigem<br />

«Yuki Tofu» und Fleisch der «Zuwai-gani»-Schneekrabbe<br />

in Dashi. Später<br />

ein High-End Shabu Shabu mit Wagyu Beef<br />

der Topklasse A5 und «Momen Tofu» gereifter<br />

Qualität mit fester Struktur. Und so<br />

geht’s weiter auf einer Reise in die Wunderwelt<br />

des Tofu, die man tunlichst mit dem in<br />

japanischer Präzision geplanten Wein- und<br />

Sake-Pairing abrundet. Ganz grosse Oper<br />

für ein oft missverstandenes Produkt.<br />

FAZIT: Mit japanischen Zutaten wird in Bangkok<br />

täglich frisch Tofu in ungeahnter Qualität produziert.<br />

In 16 Gängen setzt ein thailändisch-japanisches Küchenteam<br />

vor den Augen der Gäste dieser noblen Essbar ein<br />

Statement für ein vielfach verschmähtes Produkt aus<br />

Soja und Wasser.<br />

BEWERTUNG<br />

Essen<br />

Service<br />

Weinkarte<br />

Ambiente<br />

GESAMT<br />

47 von 50<br />

18 von 20<br />

18 von 20<br />

8 von 10<br />

91 von 100<br />

MIHARA TOFUTEN<br />

159/3 South Sathorn Road<br />

Tungmahamek Sathorn Bangkok<br />

Thailand 10120, T: +66 83 6554245<br />

miharatofutenbangkok.com<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

101


gourmet / ESSAY<br />

WIE GRÜNKOHL<br />

KARRIERE MACHTE<br />

Es ist nur wenige Jahrhunderte her, da liessen sich Hausangestellte an der<br />

US-Ostküste in den Vertrag schreiben: Nicht öfter als dreimal die Woche<br />

Hummer. Was früher ein Arme-Leute-Essen war, zählt heute als Luxusgut.<br />

Wie kommt es, dass manche Lebensmittel so rasant aufsteigen?<br />

Oh Gott, nein, bitte nicht schon<br />

wieder Hummer! Einen solchen<br />

Ausruf hörte man zu<br />

Kolonialzeiten an der amerikanischen<br />

Ostküste häufiger.<br />

Experten des Bundesstaats Maine zufolge<br />

liessen sich Hausangestellte sogar einen<br />

Passus in ihren Vertrag schreiben, der lautete:<br />

Maximal dreimal pro Woche Hummer<br />

als Mahlzeit.<br />

Ja, Sie haben richtig gelesen: Das, was<br />

wir heute teuer in guten Restaurants bezahlen,<br />

galt vor wenigen Jahrhunderten als<br />

Arme-Leute-Essen und kam den verknechteten<br />

Arbeitern wieder aus den Ohren he r-<br />

aus. In Schottland existieren historische<br />

Rezepte für Hummer über Torffeuer, sagt<br />

der deutsche Biologe Andreas Scharbert,<br />

was ebenfalls auf die Arbeiterklasse hindeutet,<br />

die sich eine einfache Mahlzeit<br />

zubereitete. Wie kann sich der Wert eines<br />

Lebensmittels so fundamental wandeln?<br />

Essen war in der Entwicklungsgeschichte<br />

der Menschheit nur die kürzeste Zeit dafür<br />

da, um satt zu werden. Seit sich menschliche<br />

Kultur entwickelt hat, erfüllt es immer<br />

auch eine soziale Funktion. Am Essen lässt<br />

sich nicht nur der Bildungsstand ablesen,<br />

sondern erst recht das Einkommen und der<br />

soziale Status. Du bist, was du isst – der<br />

alte Spruch ist aktueller denn je.<br />

WAGYU-STEAK ALS STATUSSYMBOL<br />

Warum trauen sich nur die wenigsten Spitzenköche,<br />

komplett auf Luxuskomponenten<br />

wie Kaviar oder fetten Thunfischbauch<br />

zu verzichten? Weil Essen eben weitaus<br />

mehr ist als blosse Bedürfnisbefriedigung.<br />

ZUTATEN WERDEN<br />

ÜBERHÖHT, BIS ES<br />

KAUM NOCH UM<br />

DEN GESCHMACK<br />

GEHT, SONDERN<br />

VOR ALLEM UM DIE<br />

WIRKUNG<br />

Erwartungen werden geweckt und befriedigt,<br />

Zutaten überhöht, bis es kaum noch<br />

um den Geschmack geht, sondern vor allem<br />

um die Wirkung. Jede Wette: Ein A6-gemasertes<br />

Wagyu-Entrecôte, zu Hause gebraten<br />

für die Freundesrunde, erzeugt einen grösseren<br />

Wow-Effekt als der Porsche vor der<br />

Garage.<br />

Lebensmittel unterliegen dem Mechanismus<br />

unseres Wirtschaftssystems – und das<br />

beruht nun mal auf Angebot und Nachfrage.<br />

Was zur einfachen Formel führt: Je seltener,<br />

desto teurer und letztlich auch prestigeträchtiger<br />

ist ein Lebensmittel. Umgekehrt<br />

gilt das Gleiche: Die eingangs erwähnten<br />

Zustände waren nur möglich, weil es Hummer<br />

an der US-Ostküste im Überfluss gab.<br />

Kühlmöglichkeiten für lebende Ware gab es<br />

noch nicht, Transportwege ins Landesinnere<br />

existierten nur spärlich und die Konservenindustrie<br />

war noch nicht erfunden. Mit dem<br />

Aufkommen der Dose um 1840, das belegen<br />

Aufzeichnungen des Bundesstaats<br />

Maine, ging der Hummerbestand binnen<br />

weniger Jahrzehnte massiv zurück – die<br />

Grundlage für die spätere Aufwertung.<br />

Fische und Meeresfrüchte sind ein gutes<br />

Beispiel, weil sie sich trotz grosser Anstrengungen<br />

noch nicht im gleichen Masse züchten<br />

lassen wie Rind, Schwein und Huhn.<br />

Die natürliche Umgebung spielt hier eine<br />

wichtigere Rolle – und die lässt sich vom<br />

Menschen nur indirekt steuern. Überfischung<br />

und teilweise auch Umweltverschmutzung<br />

führte in vielen Fällen dazu,<br />

dass das Angebot immer knapper wurde<br />

und sich manchmal sogar ganz erschöpfte.<br />

Etwa beim Stör: Er war früher nicht nur in<br />

russischen Gewässern, sondern in ganz Eu-<br />

102 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


PHILIPP<br />

ELSBROCK,<br />

1983 in Duisburg<br />

geboren, ist Gourmet-<br />

Chef redakteur der<br />

deutschen <strong>Falstaff</strong>-<br />

Ausgabe.<br />

Illustration: Gina Mueller, Foto: Shutterstock<br />

ropa zu Hause – an Kaviar bestand kein<br />

Mangel. Russische Bars boten kostenlos<br />

Blinis mit Kaviar an, die als salziges Häppchen<br />

Lust auf noch einen Drink machen<br />

sollten – die Kartoffelchips des 19. Jahrhunderts.<br />

Mit zunehmender Überfischung<br />

und weil der Stör erst im hohen Alter geschlechtsreif<br />

wird, nahm die Zahl der<br />

Fische ab – und damit auch das Angebot<br />

an Stör-Kaviar. Je weniger es davon gab,<br />

desto teurer wurde er.<br />

Etliche Mahlzeiten, die früher als Arme-<br />

Leute-Essen galten, haben im hedonistisch<br />

geprägten 20. Jahrhundert den Aufstieg<br />

geschafft. Sei es Pizza, die armen Neapolitanern<br />

ursprünglich zur Resteverwertung<br />

diente, oder Sushi: Mit zunehmender Individualisierung<br />

und einer Aufwertung der<br />

Zutaten wurden auch diese Speisen (zumindest<br />

in gewissen Umgebungen) aufgeladen<br />

und überhöht.<br />

Der Trend unserer Zeit zur gesunden<br />

Ernährung verhalf einem lange unbelieb ten<br />

Lebensmittel zu besserem Ansehen. Bis vor<br />

einem Jahrzehnt vor allem geeignet, um<br />

Kinder zu ärgern, gehört Grünkohl heute<br />

zum «Superfood». 2009 kamen in den USA<br />

erstmals «Kale»-Chips auf den Markt.<br />

Medien berichteten über den gesundheitlichen<br />

Wert von Grünkohl, von Vitaminen,<br />

Eisen und Mineralstoffen. Auf einmal war<br />

«Kale» cool unter New Yorks Hipstern,<br />

und es dauert nicht lange, bis der Hype<br />

auch über den Ozean schwappte. Der Zeitgeist<br />

spielte hier die entscheidende Rolle:<br />

gesundes Essen, dargeboten in anderer<br />

Form als bisher, nämlich als Chips oder<br />

im Smoothie. Heute würde man sagen:<br />

ein gelungenes Rebranding. <<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

103


gourmet / FOOD PAIRING<br />

ZUTATEN<br />

Carpaccio: 600 g Contrefilet (Entrecôte-Stück)<br />

etwas Salz<br />

Cipriani-Sauce (für ca. 2.5 dl):<br />

150 g Mayonnaise<br />

1–2 TL Worcestershiresauce<br />

1 TL Zitronensaft, frisch gepresst<br />

2–3 EL Milch<br />

etwas Salz<br />

etwas weisser Pfeffer, frisch gemahlen<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Sauce:<br />

– Mayonnaise in eine Schüssel geben und mit<br />

CARPACCIO CIPRIANI<br />

REZEPT AUS DER MASI WINE BAR, ZÜRICH<br />

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN:<br />

Worcestershiresauce und Zitronensaft vermischen.<br />

– Mit etwas Milch verdünnen, sodass die Sauce gerade<br />

den Löffelrücken überzieht.<br />

– Die Sauce mit Salz und frisch gemahlenem weissen<br />

Pfeffer abschmecken. Allenfalls mehr Worces<br />

tershiresauce oder Zitronensaft hinzufügen.<br />

Carpaccio:<br />

– Das Fleisch sorgfältig parieren oder diesen Arbeitsschritt<br />

vom Metzger erledigen lassen.<br />

– Vor dem Schneiden muss das Fleisch gut gekühlt<br />

werden.<br />

– Das Contrefilet mit einem scharfen Messer in<br />

hauchdünne Scheiben schneiden, auf Backpapier<br />

auslegen und leicht salzen.<br />

– Fleisch auf einem Teller schön anrichten.<br />

– Die Cipriani-Sauce mit einem Löffel oder einer<br />

Quetschflasche in einem unregelmässigen Gittermuster<br />

über das Fleisch geben.<br />

– Das Carpaccio sofort servieren.<br />

TIPP DES KÜCHENCHEFS:<br />

«Die meisten Carpaccio-Rezepte verlangen nach<br />

Rindsfilet. Tun Sie sich einen Gefallen und bitten<br />

Sie den Metzger Ihres Vertrauens stattdessen um<br />

Contrefilet. Dieses Stück ist ähnlich zart, schmeckt<br />

aber deutlich würziger.»<br />

Paolo Rigon, «Masi Wine Bar und Restaurant, Zürich»<br />

Fotos: Gian Marco Castelberg,TOM TRACHSEL, www.tinasturzenegger.com, beigestellt<br />

104 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


CARPACCIO<br />

ORIGINALE<br />

Es gibt immer nur ein Original. Geht es um das Rezept für Carpaccio, ist es sicherlich<br />

jenes, das in den 1950ern in der legendären «Harry’s Bar» entstand. Purer, würziger<br />

Genuss für zu Hause. Vor allem mit den passenden Weinempfehlungen.<br />

TEXT LARISSA SCHMID<br />

Nichts geht über das Original,<br />

egal ob bei Kunstwerken oder<br />

Kultgerichten wie dem Carpaccio.<br />

«In der <strong>Schweiz</strong> kennt man<br />

das Gericht vor allem mit<br />

Rucola und Parmesan», sagt Paolo Rigon,<br />

Küchenchef der Zürcher «Masi Wine Bar<br />

und Restaurant». Doch diese Version hat,<br />

wie der gebürtige Italiener weiss, recht wenig<br />

mit dem Original zu tun, das erstmals in den<br />

1950ern in «Harry’s Bar» in Venedig serviert<br />

wurde. Dort wurde das rohe Rindfleisch in<br />

hauchdünne Scheiben geschnitten, auf einem<br />

Teller aufgefächert und mit einer würzigen<br />

Mayonnaise-Sauce sowie etwas Fleur de Sel<br />

garniert. Genau so, nach dem Originalrezept,<br />

Paolo Rigon, Küchenchef «Masi Wine Bar und Restaurant»<br />

in Zürich, liebt es klassisch.<br />

bereitet er das Carpaccio Cipriani heute zu.<br />

Für jeden Gast schneidet er das Rindfleisch à<br />

la minute zu. Sein Tipp: ein besonders scharfes<br />

Messer, wie man es auch zum Aufschneiden<br />

von Lachs verwendet. Von dem weit verbreiteten<br />

Tipp, das Fleisch zuvor anzufrieren,<br />

hält er persönlich wenig. «No, no, no, das<br />

macht alles kaputt!», sagt Rigon. Die<br />

Mayonnaise-Sauce schmeckt er mit etwas<br />

Worcestershiresauce und einem Spritzer Zitrone<br />

ab. Rigons Ansicht nach darf sie ruhig<br />

kräftig gewürzt sein. Gemeinsam mit dem<br />

zarten Rindfleisch entsteht so eine wunderbare<br />

Harmonie. Welche Weine dazu passen,<br />

verraten die Sommelièren Jasmin Bucher und<br />

Hajnalka Páva.<br />

DER BEGLEITER BR AUCHT<br />

GENÜGEND SÄURE<br />

Meine Weinauswahl für diese klassische<br />

italienische Speise ist ein Pinot<br />

Grigio von Alois Lageder aus dem<br />

Südtirol. Pinot Grigio oder Grauburgunder,<br />

wie die Sorte auch genannt wird, ist<br />

filigran und verlangt dem Rebberg viel<br />

ab. Wenn sich der Winzer um Qualität<br />

statt Quantität bemüht, entstehen daraus<br />

hervorragende Tropfen. Jener von<br />

Alois Lageder ist sehr bekömmlich,<br />

nicht allzu aromatisch und besitzt genügend<br />

Säure, um den Geschmack des<br />

rohen Rindfleischs und der würzigen Sauce zu tragen.<br />

Alois Lageder, Pinot Grigio 2017, CHF 17,50<br />

bindella.ch<br />

Jasmin Bucher,<br />

Sommelière<br />

«Caduff’s Wine<br />

Loft», Zürich.<br />

ZUM KLASSIKER EIN WAHRER<br />

KLASSIKER<br />

Zu einem Klassiker wie dem Carpaccio<br />

Cipriani empfehle ich ebenfalls einen<br />

Klassiker: den Vign’Asmara von Conti<br />

Bossi Fedrigotti aus dem Trentino. Der<br />

Weisswein aus den Sorten Chardonnay<br />

und Traminer reift für einige Monate in<br />

französischer Eiche. Mit seinen verführerischen<br />

Noten von Rosen und Flieder,<br />

Hajnalka Páva,<br />

Sommelière «Masi der bekömmlichen Säure und der dezenten<br />

Röstaromatik am Gaumen paart<br />

Wine Bar und Restaurant»,<br />

Zürich<br />

sich der Wein hervorragend mit dem intensiven<br />

Geschmack des Carpaccio.<br />

Seefeld.<br />

Eine beliebte Kombination in unserem Haus.<br />

Conti Bossi Fedrigotti, Vign’Asmara 2015, CHF 20,–<br />

bindella.ch<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

105


ANGELIKA ROSAM<br />

TRENDY,<br />

AKTUELL,<br />

CHIC<br />

(N)OVUM<br />

Designer Mario Luca Giusti verdanken<br />

wir diese gleichermassen originelle wie<br />

praktische Besteckaufbewahrung. «Mafalda»<br />

heisst das gute Stück, das es übrigens<br />

in unterschiedlichsten Farben<br />

gibt. Ca. CHF 139,–; shopdecor.com<br />

POP-ART<br />

Ansprechendes Tabledecor<br />

ist eine Kunst für sich – die<br />

Pariser Manufaktur Ligne<br />

Blanche nimmt diesen Auftrag<br />

sehr wörtlich und<br />

kredenzt mit der von Andy<br />

Warhol inspirierten Kollektion<br />

wahre Meisterwerke, die<br />

garantiert für kunstsinnige<br />

Tischgespräche sorgen.<br />

Ca. CHF 102,–; ligneblancheparis.com<br />

LA VIE EN ROSÉ<br />

Der Hype rund um Roségold ist noch lange nicht vorbei! Besonders<br />

edel wirkt die kupferhaltige Goldlegierung in Kombination<br />

mit Marmor, wie das Käsemesser-Set von A by Amara beweist.<br />

Ca. CHF 35,–; amara.com<br />

ON THE ROCKS<br />

Das darf in diesem Fall<br />

gerne wörtlich genommen<br />

werden! Denn für<br />

all jene, die ihre<br />

Drinks pur bevorzugen,<br />

sind die coolen<br />

«Marble Rocks»<br />

von Stoned ein heisser<br />

Geschenktipp.<br />

Sie ersetzen herkömmliche<br />

Eiswürfel<br />

und erfüllen ihre<br />

Funktion, ganz<br />

ohne das Getränk<br />

zu verwässern.<br />

Ca. CHF 20,–<br />

trouva.com<br />

FORMSACHE<br />

Minimalistisch und opulent zugleich – diese Fusion macht<br />

Produkt- und Interior-Designerin Martina Bartoli so schnell<br />

niemand nach. Für Mason Editions hat die Mailänderin dieses formvollendete<br />

Tablett «Touché d» gestaltet und damit einen<br />

modernen Klassiker geschaffen. Ca. CHF 271,–; mason-editions.com<br />

Fotos: www.lukasilgner.at, beigestellt<br />

106 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


eldorado<br />

LIFESTYLE<br />

GO EAST<br />

Asiatisch inspirierte Motive sind<br />

einer der grössten<br />

Interior-Trends für das<br />

kommende Jahr – ganz<br />

besonders schön wird er<br />

aktuell von Pip Studio<br />

umgesetzt, das mit der Serie<br />

«Blushing Birds» für Abwechslung<br />

auf dem Esstisch sorgt.<br />

Ca. CHF 68,–; amara.com<br />

UNTER<br />

VERSCHLUSS<br />

Die humorvoll beschrifteten<br />

Aufbewahrungsschalen von<br />

Kate Spade sorgen für Ordnung<br />

in der Küche. Dass sie dabei<br />

noch spülmaschinenfest sind,<br />

macht sie besonders praktisch!<br />

Ca. CHF 41,–; katespade.com<br />

Kolumnistin ANGELIKA ROSAM<br />

ist Herausgeberin und Miteigentümerin<br />

des <strong>Falstaff</strong>-Verlags. Mit einem grossen<br />

Faible für die schönen Dinge des Lebens<br />

präsentiert sie ihre Lieblings-Items<br />

aus der Gourmetwelt.<br />

Der Frühling wird<br />

farbenfroh! Bunte<br />

Wohnaccessoires<br />

und kultige Tableware<br />

sorgen für<br />

erste Partystimmung.<br />

Highlights<br />

für Gourmets<br />

aus der Welt des<br />

Interior-Designs.<br />

FARBENRAUSCH<br />

Sorgen garantiert für beste Stimmung: In Partnerschaft mit der<br />

berühmten Glasmanufaktur Salviati hat La DoubleJ dieses Set aus<br />

vier farbenfrohen Gläsern auf den Markt gebracht. Ideal für die<br />

nächste Gartenparty! Ca. CHF 441,–; ladoublej.com<br />

COCKTAIL-<br />

COMEBACK<br />

Der Frühling bringt auch in<br />

puncto Cocktails frischen<br />

Wind. Besonders hoch im<br />

Kurs stehen aktuell die Ikonen<br />

der Cocktail-Kunst, wie etwa<br />

der Mai Tai. Eine besonders<br />

gelungene Version kann man<br />

in der Bar des Wiener «Ritz<br />

Carlton» geniessen: Dort wird<br />

der Klassiker mit 2 cl Mandelsirup<br />

verfeinert.<br />

ritzcarlton.com<br />

KEEP IT COOL!<br />

Durchdacht: Der selbstkühlende<br />

Eiswürfelbehälter von Magisso<br />

besteht aus einem Keramikgefäss,<br />

das nach wenigen Minuten<br />

unter kaltem Wasser für Stunden<br />

zuverlässig kühlt. Der<br />

Sommer kann kommen!<br />

Ca. CHF 79,–<br />

connox.de<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

107


Online-<br />

Chefredaktor<br />

BERNHARD<br />

DEGEN<br />

REISE<br />

DUBAI<br />

BOTTURA IM «W HOTEL»<br />

Es ist das erste Restaurant des Starkochs Massimo Bottura<br />

ausserhalb Italiens: Im «Torno Subito» des «W Dubai –<br />

The Palm» bietet der italienische Spitzenkoch Dolce Vita<br />

mit entspanntem Luxus und vermengt Italo-Nostalgie mit grosser<br />

Kochkunst. Insgesamt gibt es sechs Restaurants, die den multikulturellen<br />

Charakter Dubais widerspiegeln sollen.<br />

wdubaithepalm.com<br />

ST. BARTH<br />

ULTRA DELUXE VILLEN<br />

Die karibische Insel St. Barth ist favorisierte<br />

Destination von Hollywoodgrössen wie<br />

Brad Pitt oder Leo DiCaprio. Das wohl beste<br />

Hotel, das die Insel zu bieten hat, ist das<br />

«Eden Rock», das nun sein Angebot um drei<br />

Ultra Deluxe Villen erweitert hat. Eine<br />

davon ist die Villa Wake Up (Bild) mit direktem<br />

Zugang zum leuchtend weissen Flamands-Strand.<br />

Die Gäste finden unter anderem<br />

ein Heim- und ein Freiluft-Kino, einen<br />

beheizten Infinity-Pool und einen Jacuzzi<br />

sowie einen Spa-Bereich mit Hammam und<br />

Sauna vor. Für die persön liche Betreuung<br />

sorgt ein Butler.<br />

edenrockhotel.com<br />

KREUZFAHRTEN<br />

SEVEN SEAS SPLENDOR<br />

An Bord der Seven Seas Splendor wird die<br />

grösste Suite, die es jemals auf einem<br />

Luxus-Kreuzfahrtschiff gab, gebaut. Sie<br />

liegt über der Brücke am Bug, hat eine private<br />

Terrasse, einen eigenen Spa-Bereich,<br />

eine Rundum-Veranda und einen Open-Air-<br />

Whirlpool. rssc.com<br />

108 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


NOTIZEN<br />

DUBAI<br />

MANDARIN<br />

ORIENTAL<br />

Das neue Resort liegt im Herzen<br />

Dubais direkt am Meer und<br />

verfügt über eine prächtige<br />

Lobby (r.), 256 Zimmer und<br />

Suiten, die meisten mit privaten<br />

Balkonen. Von den sechs Restaurants<br />

und Bars ist das<br />

«Tasca» des portugiesischen<br />

Starkochs José Avillez besonders<br />

hervorzuheben.<br />

mandarinoriental.de<br />

GLORIETTE GUESTHOUSE<br />

IN SÜDTIROL<br />

Das eben eröffnete moderne Resort liegt<br />

zwischen Berg und Stadt an der Rittner<br />

Bahn oberhalb von Bozen. Wo früher der<br />

Adel lustwandelte, befinden sich nun 25<br />

schicke Zimmer, ein kleines Bistro und ein<br />

herrliches Rooftop-Spa mit Blick auf<br />

Bozen und die umliegende Bergwelt.<br />

gloriette-guesthouse.com<br />

USA<br />

«CELINO SOUTH<br />

BEACH» IN MIAMI<br />

Fotos: W Hotels, MVRDV, Regent Seven Seas Cruises, beigestellt<br />

ITALIEN<br />

LUXUS AM GARDASEE<br />

Eben eröffnete mit dem «Quellenhof Luxury<br />

Resort Lazise» das erste Fünf-Sterne-Hotel am<br />

Ostufer des Gardasees. Der 2000 Quadratmeter<br />

grosse Wellnessbereich lockt mit Infinity-Sky-<br />

Pool, fünf Saunen, Naturteich und 25-Meter-<br />

Sportbecken. Im Panoramarestaurant (r.)<br />

lässt sich das Glasdach öffnen.<br />

quellenhof-lazise.it<br />

Die legendäre Landmark<br />

«Celino» in Miami wurde um<br />

schlanke 110 Millionen Dollar<br />

umgebaut und wird im Frühjahr<br />

wieder eröffnet. Die Betreiber<br />

des Art-déco-Juwels aus dem<br />

Jahr 1937 legen grossen Wert<br />

auf Fine Dining in einem italienischen<br />

und einem Seafood-<br />

Restaurant. Die «Central Bar»<br />

(l.) ist für ihre elaborierten<br />

Cocktails bekannt.<br />

thecelinohotel.com<br />

«KOOL KIEL» SETZT AUF HOTEL-<br />

LERIE MIT MODERNEM DESIGN<br />

«Kool Kiel» nennt sich das Projekt, das<br />

mit einem Investitionsvolumen von ca.<br />

170 Millionen Franken die Hotelszene der<br />

Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein<br />

bereichern soll. Das Hotelhochhaus<br />

mit 17 Stockwerken soll 250 Zimmer<br />

auf Vier-Sterne-Niveau beherbergen.<br />

mvrdv.nl<br />

«FOUR SEASONS» EXPANDIERT<br />

Gleich neun neue Hotels will die «Four<br />

Seasons»-Gruppe im Jahr <strong>2019</strong> rund um<br />

den Globus eröffnen. Zu den Highlights<br />

gehören ein Resort in den Weinbergen<br />

des Napa Valleys und das «Four<br />

Seasons Astir Palace» in Athen.<br />

fourseasons.com<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

109


eise / PORTUGAL<br />

PORTUGAL FÜR<br />

Atemberaubende Landschaften<br />

und Kulinarik auf<br />

höchstem Niveau: All das<br />

bietet Portugal.<br />

Mehr Travelguides<br />

von <strong>Falstaff</strong> auf<br />

falstaff.com/travelguides<br />

Foto: beigestellt<br />

110 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


ENTDECKER<br />

Neugierige Feinschmecker sind in Portugal genau richtig. Hier lassen sich in traumhafter<br />

Umgebung neue Geschmackswelten erkunden – einzigartige Weine, Olivenöl und authentische<br />

Küche. <strong>Falstaff</strong> gibt Insidertipps für eine Weinreise durch das Land Vasco da Gamas.<br />

TEXT DOMINIK VOMBACH<br />

Fotos: Shutterstock<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

111


eise / PORTUGAL<br />

Hier lässt es sich<br />

luxuriös und gediegen<br />

entspannen. Die<br />

Quinta do Crasto<br />

der Brüder Roquette<br />

ist Weingut, Hotel<br />

und Restaurant<br />

zugleich.<br />

B<br />

is ins späte 19. Jahrhundert war<br />

eine Reise in das Douro-Tal<br />

beschwerlich. Das Fleckchen<br />

Erde war schlicht und einfach<br />

abgelegen. Um es über Land von<br />

Porto aus zu erreichen, brauchte es Tage, und<br />

eine Bootsfahrt war nicht weniger einladend.<br />

Schliesslich galt es, gefährliche Stromschnellen<br />

zu überwinden. Joseph Forrester, ein britischer<br />

Weinhändler und Kartograf, ertrank<br />

im Jahr 1861, als sein Boot auf der Fahrt ins<br />

Douro-Tal kenterte. Die mächtigen Strömungen<br />

zogen ihn unter Wasser, nur die Damen,<br />

die mit ihm unterwegs waren, überlebten,<br />

über Wasser gehalten von ihren Reifröcken.<br />

Zwölf Jahre nach Forresters Tod begannen<br />

die Arbeiten für eine einspurige Eisenbahnlinie,<br />

die sich von Porto in Richtung der spanischen<br />

Grenze erstreckte. Durch rund zwei<br />

Dutzend Tunnel und über noch mehr Brücken<br />

sowie durch das heutige UNESCO-<br />

Weltkulturerbe – das Douro-Tal. Die Eisenbahnlinie<br />

war revolutionär und machte den<br />

Weg von der Hafenstadt Porto bis zu den<br />

Weinbergen im Douro zu einem vergleichsweisen<br />

Katzensprung. Beide Orte sind seit<br />

jeher eng miteinander verknüpft, schliesslich<br />

wurden hier schon immer die Weine für die<br />

Portweinproduktion in Porto oder genauer<br />

in Vila Nova de Gaia, wo sich die Keller der<br />

Portweinhäuser befinden, produziert. Heute<br />

ist das Douro-Tal für weit mehr bekannt als<br />

für Portwein und dank neuer Strassen und<br />

sicherer Bootswege deutlich einfacher zu<br />

erreichen. Die Zugfahrt durch die unglaublich<br />

steilen Weinbergterrassen des Douro-<br />

Tals gehört jedoch nach wie vor zu den spektakulärsten<br />

auf der ganzen Welt. Wir sind an<br />

diesem Tag mit dem Auto unterwegs und<br />

kämpfen uns Serpentine um Serpentine hoch.<br />

Unser Ziel: die Quinta do Crasto zwischen<br />

Régua and Pinhão. Ein altehrwürdiges Haus,<br />

gelegen auf einem von Reben umgebenen<br />

und wie eigens dafür geschaffenen Hügel.<br />

Die Geschichte des Weinguts reicht weit<br />

zurück, bis ins Jahr 1615. Damals erscheint<br />

der Ort zum ersten Mal in den Geschichtsbüchern,<br />

noch lange bevor im Jahr 1756 das<br />

Douro als erstes Weingebiet überhaupt eine<br />

geschützte Herkunftstbezeichnung wurde.<br />

Schon damals galten die Lagen der Quinta<br />

do Crasto als «feitoria», was der höchsten<br />

Klassifikation der Zeit entsprach. Seit über<br />

einem Jahrhundert befindet sich die Quinta<br />

do Crasto im Besitz der Familie von Leonor<br />

und Jorge Roquette. Vor knapp vierzig Jahren<br />

übernahmen sie das Weingut und schafften<br />

gemeinsam mit ihren Söhnen Miguel und<br />

Tomás die Grundlage für die Zukunft.<br />

Neben Portwein produziert man heute vor<br />

allem gehaltvolle Rotweine, die zu den besten<br />

der Region gehören. «Das Terroir hier ist<br />

überaus divers. Die Bodenbeschaffenheiten<br />

sind allein auf unserem Stück Land völlig<br />

unterschiedlich. Auch das Alter der Reben ist<br />

einzigartig, ein Teil der Stöcke ist über hundert<br />

Jahre alt. Ein wahrer Schatz», erzählt<br />

uns Tomás Roquette. Heute ist man aber<br />

nicht nur Weingut, sondern auch ein kleines<br />

exklusives Boutique-Hotel. Der Infinity-Pool<br />

des Hauses, gestaltet von Eduardo Souto de<br />

Moura, bietet einen der spektakulärsten Ausblicke<br />

über das Tal überhaupt. Eine willkommene<br />

Abkühlung, nachdem wir uns bis an<br />

die Spitze der Rebberge des Weinguts<br />

gekämpft haben. Weit oben in einer Einzellage<br />

entsteht der Vinha Maria Teresa, einer der<br />

Kultweine des Hauses. Die älteste Parzelle<br />

des Hauses ist mit unterschiedlichsten Rebsorten<br />

bestockt, wie es vor hundert Jahren<br />

im Douro üblich war. Denn starb ein Rebstock,<br />

wurde er einfach durch eine verfügbare<br />

Sorte ersetzt.<br />

DAS KULINARISCHE HERZ<br />

Westlich von Lissabon, im Landesinneren,<br />

liegt das Alentejo, das «Kalifornien Portugals»,<br />

wie es auch gerne genannt wird. Als<br />

wir aus dem Auto steigen, ist dieser Vergleich<br />

förmlich spürbar, denn es ist heiss.<br />

Viele Top-Erzeuger haben sich hier einen<br />

Namen mit Weinen aus internationalen Sorten<br />

und fernab von traditionellen Vorgaben<br />

erarbeitet, dennoch sind alteingesessene Rebsorten,<br />

die es in Portugal zuhauf gibt, wieder<br />

auf dem Vormarsch. Iain Richardson von<br />

der Herdade do Mouchão nicht unweit des<br />

kleinen Dörfchens Estremoz wirkt wie ein<br />

kultivierter Indiana Jones. Sein Herz hat er<br />

an die Sorte Alicante Bouschet verloren,<br />

über die er eigens ein Buch geschrieben hat.<br />

Fotos: beigestellt<br />

112 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Seine Arbeit auf Mouchão war mit dafür<br />

verantwortlich, dass die Rebsorte heute eine<br />

Heimat im Alentejo gefunden hat. Das Weingut<br />

selbst scheint wie aus vergangenen Zeiten<br />

und so angenehm verschlafen, dass man<br />

beim Besuch in eine wohlige Ruhe verfällt.<br />

Hier ticken die Uhren noch anders. Bis ins<br />

Jahr 1991 arbeitete man gänzlich ohne Elektrizität.<br />

Gründer Thomas Reynolds verlagerte<br />

seinen Lebensmittelpunkt Anfang des<br />

20. Jahrhunderts von Porto ins Alentejo, mit<br />

der Absicht, vom florierenden Geschäft mit<br />

Kork zu profitieren. Weite Teile der Region<br />

sind mit Korkeichen bestückt, und ein<br />

Grossteil der Korken, die in der Weinwelt<br />

verwendet werden, stammt aus dem Alentejo.<br />

Richardson erzählt uns von der Zeit<br />

nach der Revolution im Jahr 1974, als das<br />

Weingut verstaatlicht wurde und erst 1985<br />

wieder in die Hände der Familie fiel. Über<br />

diese Zeit redet man in Portugal wenig –<br />

nicht so Richardson. Er ist ein Traditionalist,<br />

der die spezielle Historie von Mouchão<br />

erhalten möchte. «Wir wollen Weine auf<br />

die alte Art und Weise machen», erzählt er<br />

uns. Das geschieht rudimentär und dennoch<br />

so, dass seine Weine zu den besten in<br />

ganz Portugal gehören. Allen voran seine<br />

Alicante Bouschet, die uns mit offenem<br />

Mund zurücklassen.<br />

Eine Stunde weiter südlich besuchen wir<br />

die im Herzen des Alentejo gelegene Herdade<br />

do Esporão. Erster Stopp auf unserer<br />

><br />

Esporão ist eines<br />

der innovativsten<br />

Häuser<br />

des Alentejo.<br />

Kultur und<br />

Tradition sind<br />

nicht nur in den<br />

Weinen von<br />

David Baverstock<br />

zu spüren.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff


eise / PORTUGAL<br />

Der Kosmos von Esporão<br />

umfasst neben dem Weingut<br />

ein hervorragendes Restaurant.<br />

Ausserdem produziert man hier<br />

vorzügliches Olivenöl.<br />

><br />

Das Alentejo gehört mit<br />

seiner unberührten<br />

Natur, der einzigartigen<br />

Geschichte und exquisiter<br />

Kulinarik zu den Geheimtipps<br />

unter Portugalreisenden.<br />

Tour: ein eigens eingerichteter Sortengarten<br />

mit 189 verschiedenen Varietäten,<br />

der dabei helfen soll, jene Sorten ausfindig<br />

zu machen, die in Zukunft infolge des Klimawandels<br />

von Bedeutung sein könnten.<br />

«Wir sind dabei, die Rebsorten zu testen,<br />

stellen daraus Kleinstmengen Wein her und<br />

können anschliessend entscheiden, welche<br />

Sorten wir auf grösseren Flächen anbauen<br />

möchten. Ausserdem erhalten wir dadurch<br />

viele Sorten, die vielleicht irgendwann verschwinden<br />

werden,», erzählt uns Weinmacher<br />

David Baverstock. Die Erhaltung der<br />

alentejanischen Kultur ist eine der grossen<br />

Aufgaben, die Esporão am Herzen liegt.<br />

Vor etwas mehr als zehn Jahren fand man<br />

bei der Pflanzung eines neuen Weinbergs<br />

auf der Herdade dos Perdigões in der Nähe<br />

von Reguengos de Monsaraz zufällig einen<br />

Komplex, der zwischen 3500 und 2000 vor<br />

Christus erbaut wurde. Die Relikte der<br />

Ausgrabungen besichtigen wir im Wahrzeichen<br />

des Guts, dem weissen Esporão-Turm.<br />

Esporão ist ein eigener kleiner Kosmos. Wir<br />

gönnen uns an der Bar ein hauseigenes<br />

Indian Pale Ale, und später kommen wir in<br />

den Genuss einer Degustation des Olivenöls,<br />

das hier seit Anfang der 1990er-Jahre<br />

hergestellt wird. 2016 errichtete man eine<br />

eigene Olivenmühle, um alle Schritte der<br />

Produktion selbst im Griff zu haben und<br />

feinste Justierungen im Prozess vornehmen<br />

zu können. Entworfen wurden die modernen,<br />

ansprechenden Gebäude vom Architekten<br />

Miguel Oliveira. Esporãos Olivenöle<br />

spielen qualitativ in einer der höchsten<br />

Ligen, davon überzeugen wir uns bei einem<br />

Picknick auf der Terrasse mit kleinen<br />

Gerichten aus dem Restaurant des Weinguts.<br />

Die Küche ist terroirgetrieben und<br />

schafft es, traditionelle alentejanische<br />

Gerichte in ein neues Zeitalter zu<br />

über tragen.<br />

NATÜRLICHER LUXUS<br />

Eine gewisse kalifornische Goldgräberstimmung<br />

ist dem Alentejo nicht abzusprechen.<br />

«Um knapp 10.000 Euro kann man hier<br />

einen Hektaren Land erwerben», erzählt<br />

uns João Soares, der Eigentümer von Malhadinha<br />

Nova, unserer nächsten Station.<br />

Gemeinsam mit seiner Frau Rita hat er ein<br />

wahres Kleinod geschaffen, das uns ins<br />

Schwärmen bringt. Hier galoppieren Pferde<br />

frei auf der schier endlosen Fläche des Guts.<br />

Dazu grasen Kühe auf den Weiden, und<br />

alentejanische Schwarzschweine fressen die<br />

Früchte der Korkeichen. Unsere Erkundung<br />

des Landguts mit dem Jeep kommt einer<br />

Safari gleich. Wir bleiben über Nacht und<br />

geniessen die gemütlichen Zimmer im Landhausstil<br />

in einem der exklusivsten Boutique-<br />

Hotels des Alentejo. Kulinarisch lassen wir<br />

uns nicht nur von den hervorragenden Weinen<br />

Malhadinha Novas, für die unter anderem<br />

der bekannte Star-Önologe Luis Duarte<br />

verantwortlich zeichnet, sondern auch von<br />

der exquisiten Küche im hauseigenen Restaurant<br />

«Wine & Gourmet» beglücken.<br />

Geführt wird dieses von Sternekoch<br />

><br />

Fotos: fabricedemoulin.com, beigestellt<br />

114 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Fässern und dem staubigen Erdboden bleibt<br />

uns für immer in Erinnerung. Besonders stolz<br />

ist Domingos Soares Franco, der älteste<br />

Weinmacher Portugals, auf seine Moscatel de<br />

Setúbal, einen Dessertwein, der ausschliesslich<br />

auf der Halbinsel Setúbal produziert<br />

wird und 1907 als eigene DOC anerkannt<br />

wurde. Die Weine aus der Rebsorte Moscatel<br />

werden während der Gärung mit Brandy<br />

gestoppt und bleiben so restsüss. Für die einzelnen<br />

Abfüllungen werden mitunter Weine<br />

verwendet, die bis zu 80 Jahre lang in den<br />

Kellern von Fonseca reiften. Noch älter sind<br />

die Vinhos de Torna Viagem, sie stammen<br />

aus dem Zeitraum von 1870 bis 1890 und<br />

wurden nach alter Tradition hergestellt: Die<br />

Fässer waren monatelang auf langen Schiffsreisen<br />

unterwegs, Temperaturschwankunreise<br />

/ PORTUGAL<br />

><br />

Joachim Koerper und Bruno Antunes,<br />

die traditionell geprägte, elegante Gerichte<br />

auf den Teller zaubern. Eigenes Olivenöl<br />

sowie der Schinken, der aus alentejanischen<br />

Schwarzschweinen hergestellt wird, inklusive.<br />

Ein wahres Highlight für anspruchsvolle<br />

Geniesser.<br />

REIFE SCHÄTZE<br />

Mit dem Auto sind wir von hier aus in eineinhalb<br />

Stunden auf der wunderschönen<br />

Halbinsel Setúbal gleich unterhalb von Lissabon.<br />

Hier, in Azeitão, befindet sich einer der<br />

traditionsreichsten Betriebe des ganzen Landes:<br />

José Maria da Fonseca. Jede Pore des<br />

Gebäudes und des Kellers atmet Geschichte.<br />

Der alte Holzfasskeller mit den schwarzen<br />

><br />

Auf der wunderschönen Halbinsel Setúbal produziert das<br />

Weingut José Maria da Fonseca Weine, die mitunter bis zu<br />

80 Jahre lang in den Kellern des historischen Hauses reiften.<br />

Eintauchen in die<br />

Geschichte von Setúbal:<br />

Domingos Soares<br />

Franco ist der älteste<br />

Wein macher Portugals<br />

und wirkt in einmaliger<br />

Umgebung.<br />

Fotos: fabricedemoulin.com, beigestellt<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

115


eise / PORTUGAL<br />

Die richtige Adresse für Feinschmecker: Das Restaurant<br />

«Ocean» des österreichischen Spitzenkochs Hans<br />

Neuner gehört seit Jahren zu den besten Portugals.<br />

><br />

gen und Wetter ausgesetzt. Im Jahr 2000<br />

startete Fonseca ein Projekt, bei dem diese<br />

Art der Herstellung in die Neuzeit transportiert<br />

wurde. Zuletzt schickte man im Jahr<br />

2014 zwei Fässer Moscatel auf die Reise von<br />

Lissabon nach Philadelphia, New Bedford,<br />

Boston und wieder zurück.<br />

ÖSTERREICHISCHER SPITZENKOCH<br />

Feinschmecker sollten noch etwas weiter<br />

südlich reisen und einen Abstecher an die<br />

Algarve machen. Hier besuchen wir einen<br />

der absoluten lukullischen Hotspots des ganzen<br />

Landes. Das Hotel «VILA VITA Parc»<br />

gehört zur Gruppe «The Leading Hotels of<br />

the World». Inmitten der 22 Hek taren grossen,<br />

subtropischen Parkanlage thront es mit<br />

seiner maurisch inspirierten Architektur<br />

hoch über der Felsenküste. Nicht nur das<br />

Hotel selbst, sondern auch das dazugehörige<br />

Restaurant «Ocean» geniesst einen hervorragenden<br />

Ruf über die Grenzen Portugals hinaus.<br />

Seit der Eröffnung im Jahr 2007 ist der<br />

österreichische Spitzenkoch Hans Neuner<br />

kreatives Mastermind hinter der mit zwei<br />

Sternen dotierten Küche. Seine Erfolgsgeschichte<br />

ist für Portugal einmalig. In nur vier<br />

Jahren erkochte er sich seine beiden Sterne<br />

und verteidigt sie seitdem jährlich. Der<br />

gebürtige Tiroler setzt auf biologisch produzierte<br />

Grundprodukte, bevorzugt direkt aus<br />

dem hauseigenen Wein- und Landgut Herdade<br />

dos Grous im Alentejo. Mit viel Perfektion<br />

und Kreativität sublimiert er traditionelle<br />

portugiesische Gerichte und eröffnet so völlig<br />

neue kulinarische Welten. Die einzigartige<br />

Küche mit Blick auf das Meer in den nautisch<br />

angelehnten, modern eingerichteten<br />

Räumen geniessen zu dürfen, ist mehr als<br />

nur ein ordentlicher Schluss für unsere aussergewöhnliche<br />

Entdeckungsreise.<br />

Die besuchten Weingüter sind im Sortiment<br />

von ullrich.ch und gomes-weine.ch zu finden.<br />

><br />

Fotos: VASCO CÉLIO/STILLS, Paulo Calisto/Red Bull Hangar-7, beigestellt Illustration: Ana Popescu<br />

116 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


eise / PORTUGAL<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

PORTO – DOURO<br />

HOTEL<br />

THE YEATMAN***** (1)<br />

Das einzigartige Paradies für Weinliebhaber bietet<br />

einen unvergleichlichen Blick über die Stadt. Zum<br />

Hotel gehört das Restaurant «The Restaurant».<br />

Sterneküche auf höchstem Niveau. DZ ab ca.<br />

CHF 289.<br />

T: +351 22 0133100<br />

the-yeatman-hotel.com<br />

HOTELS<br />

RESTAURANTS<br />

WEINGÜTER<br />

porto<br />

lissabon<br />

coimbra<br />

RESTAURANTS<br />

ANTIQVVM (1)<br />

Küchenchef Vitor Matos konzentriert sich auf<br />

traditionelle, saisonale Küche – das alles auf<br />

Sterne niveau. Liegt mitten in einem Park nahe<br />

dem Museu Romântico.<br />

Rua de Entre-Quintas 220, 4050–240 Porto<br />

T: +351 22 6000445<br />

antiqvvm.pt<br />

RESTAURANTE DOP (2)<br />

Entspanntes Ambiente und Gerichte von Starkoch<br />

Rui Paula, der portugiesische Tradition und Moderne<br />

wie kaum ein anderer zu kombinieren weiss.<br />

Palácio das Artes, Largo de S. Domingos 18<br />

4050–545 Porto<br />

T: +351 22 2014313, doprestaurante.pt<br />

WEINGUT<br />

QUINTA DO CRASTO (1)<br />

Das historische Weingut befindet sich hoch über<br />

dem Douro-Tal. Hier kann man nicht nur einige der<br />

besten Weine der Region kosten, sondern auch in<br />

gediegener Atmosphäre übernachten und dinieren.<br />

Gouvinhas, 5060–063 Sabrosa<br />

T: +351 25 4920020, quintadocrasto.pt<br />

LISSABON – SETÚBAL<br />

HOTELS<br />

FORTALEZA DO GUINCHO*****(2)<br />

Fünf-Sterne-Hotel in einer Festung direkt am Meer,<br />

umgeben von einigen der schönsten Strände Portugals.<br />

Ausgezeichnetes, besterntes, dazugehöriges<br />

Restaurant. DZ ab ca. CHF 204,–.<br />

Estrada do Guincho, 2750–642 Cascais<br />

T: +351 21 4870491<br />

fortalezadoguincho.com<br />

POUSADA DE LISBOA***** (3)<br />

Luxuriöses, verspieltes Boutique-Hotel mitten im<br />

Herzen Lissabons, das als einer der Geheimtipps<br />

der Stadt zählt und mit einem Mix aus Moderne<br />

und Klassik aufwartet. Hier lässt es sich stilvoll<br />

entspannen. DZ ab ca. CHF 511,–.<br />

Praça do Comércio 31–34, 1100–148 Lisboa<br />

T: +351 21 0407640<br />

pousadas.pt<br />

RESTAURANTS<br />

ALMA (3)<br />

Gleich zwei Sterne hat sich der Starkoch Henrique<br />

Sá Pessoa im «Alma» mit seiner verspielten,<br />

mediterranen Küche erkocht. Liegt im ehemaligen<br />

Lagergebäude der berühmten Livraria Bertrand.<br />

Rua Anchieta 15, 1200–023 Lisboa<br />

T: +351 21 3470650<br />

almalisboa.pt<br />

BELCANTO (4)<br />

José Avillez ist einer der wichtigsten Köche des<br />

Landes. Im seinem Belcanto, mehrfach preisgekrönt,<br />

verzaubert er mit raffinierter, vielfältiger und<br />

präziser Küche.<br />

Largo de São Carlos 10, 1200-410 Lisboa<br />

T: +351 213 420607, belcanto.pt<br />

WEINGUT<br />

JOSÉ MARIA DA FONSECA (2)<br />

Legendäres Weingut auf Setúbal, das für seine<br />

exquisiten, lang gereiften Moscatel berühmt ist.<br />

Bietet schöne Touren an.<br />

Rua José Augusto Coelho 11/13, 2925–942 Azeitão<br />

T: +351 21 2198940, jmf.pt<br />

ALENTEJO<br />

HOTEL<br />

L’AND VINEYARDS RESORT***** (4)<br />

Exklusives Boutique-Hotel mit nur 26 Zimmern.<br />

Moderne Architektur, Spa, sehr gute Küche, das<br />

alles umrahmt von Rebbergen. DZ ab ca. CHF 302,–.<br />

Estrada Nacional 4 apartado 122<br />

7050–909 Montemor-o-Novo<br />

T: +351 266 242400, l-and.com<br />

HERDADE DA MALHADINHA NOVA***** (5)<br />

Hier kommen naturliebhabende Gourmets voll auf<br />

ihre Kosten. Hervorragendes Restaurant, ein eigenes<br />

Gestüt, exquisite Weine und traumhafte Atmosphäre.<br />

Verwunschen und romantisch. DZ ab ca. CHF 340,–.<br />

7800–601 Albernoa<br />

T: +351 284 965429<br />

malhadinhanova.pt<br />

WEINGÜTER<br />

faro<br />

HERDADE DO ESPORÃO (3)<br />

Eines der wichtigsten Weingüter des Alentejo.<br />

Inklusive Restaurant und Olivenölproduktion.<br />

Apartado 31, 7200–999 Reguengos de Monsaraz<br />

T: +351 266 509280<br />

esporao.com<br />

HERDADE DO MOUCHÃO (4)<br />

Die Zeit scheint auf Mouchão stehen geblieben zu<br />

sein. Seit der Revolution wurde nicht viel verändert.<br />

Auch die grossartigen Weine aus Alicante Bouschet<br />

zeugen von dieser Zeit.<br />

7470–158 Casa Branca<br />

T: +351 268 530210<br />

mouchao.pt<br />

ALGARVE<br />

HOTEL<br />

VILLA JOYA***** (6)<br />

«Europe’s Leading Boutique Resort 2018» ist ein<br />

luxuriöses Hideaway und gleichzeitig Pilgerstätte<br />

für Gourmets. Der Österreicher Dieter Koschina ist<br />

gleich doppelt besternt. Eine der besten Adressen<br />

des ganzen Landes. DZ ab ca. CHF 437,–.<br />

Estrada da Galé, 8201–917 Albufeira<br />

T: +351 289 591795, vilajoya.com<br />

RESTAURANT<br />

OCEAN (5)<br />

Das exklusive Restaurant im Luxus-Resort «VILA<br />

VITA Parc» wird seit 2007 vom Österreicher Hans<br />

Neuner bespielt.<br />

8400–450 Porches,<br />

T: +351 282 310100<br />

restauranteocean.com<br />

Mehr Travelguides<br />

von <strong>Falstaff</strong> auf<br />

falstaff.com/travelguides<br />

117 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


wein / PORTUGAL<br />

BEST OF<br />

PORTUGAL<br />

TASTING<br />

INFO<br />

WEITERE BEWERTUNGEN<br />

UND BESCHREIBUNGEN<br />

FINDEN SIE SIE AB<br />

AB SEITE 158. 148.<br />

94<br />

92<br />

91<br />

CHRYSEIA 2014 TN/TF2<br />

Prats & Symington<br />

Quinta da Roriz<br />

Recht jugendliches, zurückhaltendes<br />

Bukett mit Noten von Waldbeeren<br />

und ätherisch-würzigen Anklängen.<br />

Am Gaumen äußerst geradlinig,<br />

ausgewogen und geschliffen. Leicht<br />

spürbares Tannin, langer, mineralisch-würziger<br />

Abgang. Einer der Weine<br />

die das Douro auf die Landkarte für<br />

grosse Rotweine brachte.<br />

dettling-marmot.ch<br />

CHF 69,90<br />

DONA MARIA GRANDE RESERVA<br />

2013 SY/PV<br />

Quinta do Vale Dona Maria<br />

Porto<br />

Reifes, von nussig-fruchtigen Noten<br />

getragenes Bukett. Rumrosinen, Pflaume,<br />

kandierte gelbe Früchte, Vanille<br />

und Karamell. Am<br />

Gaumen samtig weich, reif, mit<br />

geschliffenem Tannin und spürbarer<br />

Röstaromatik. Wirkt äußerst cremig<br />

im Abgang mit gedörrter Pflaume.<br />

dettling-marmot.ch<br />

CHF 37,90<br />

FABELHAFT 2017 TE/TN/TF2<br />

Niepoort<br />

Vila Nova de Gaia<br />

Fruchtig-würziges Bukett mit Noten<br />

von dunklen Beeren, Lakritze und<br />

dunkler Brotkruste. Am Gaumen<br />

dicht gewoben, viel getrocknete<br />

dunkle Frucht, geschliffenes Tannin<br />

und schöne Länge. Ein unkomplizierter<br />

und dennoch gehaltvoller, Portugiese.<br />

Nicht zuletzt wegen des guten Preis-<br />

Leistungs-Verhältnisses beliebt.<br />

mondovino.ch<br />

CHF 16,30<br />

Retusche Jahrgang<br />

93<br />

92<br />

91<br />

CORTES DE CIMA 2014 SY/TN<br />

Cortes de Cima<br />

Vidigueira<br />

Offenes, sehr fruchtiges Bukett mit<br />

frischer Kirsche, sowie dunklen Beeren.<br />

Dazu feine Röstnoten mit Karamell<br />

und dunkel gebackener Brotkruste.<br />

Am Gaumen äußerst saftig, elegant,<br />

geschliffen und ausgewogen. Eines<br />

jener Weingüter aus dem Alentejo,<br />

die sich nicht allzu sehr von Moden<br />

leiten lassen.<br />

martel.ch<br />

CHF 39,–<br />

QUINTA DO PARAL RESERVA<br />

VINHO REGIONAL ALENTEJO<br />

TINTO 2017 TN/AB/SY/CS<br />

Quinta do Paral, Vidigueira<br />

Noch sehr verschlossen, reduktiv,<br />

dezentes Holz, kräuterwürzige Noten,<br />

Wacholder, Macchia, Cassis und Blaubeere.<br />

Straffer Bau, durchaus aber auch<br />

mit geschmeidigen Motiven, eine hohe<br />

Menge feinkörnigen Tannins und viel<br />

Saftigkeit geben dem Wein Schwung.<br />

Noch kompakt, aber bereits aromatisch<br />

vielschichtig, sehr gute Länge.<br />

quintadoparal.com, ca. CHF 30,–<br />

POST SCRIPTUM 2016 TR2/TC/VH<br />

Prats & Symington<br />

Quinta da Roriz<br />

Dunkelfruchtiges und gleichzeitig<br />

sehr würziges Bukett. Viel getrocknete<br />

Pflaume, Brombeere und ein Hauch<br />

Grafit. Am Gaumen vollmundig, mit<br />

feiner Frucht und eleganter Würze.<br />

Fein geschliffenes, spürbares Tannin.<br />

Der kleine Bruder des Chryseia, der aber<br />

nicht minder interessant und erfahrenswert<br />

ist.<br />

dettling-marmot.ch<br />

CHF 26,90<br />

92<br />

91<br />

91<br />

XISTO ILIMITADO 2016 TB/TF2<br />

Luis Seabra Vinhos<br />

Douro<br />

Sehr klare, schöne Frucht in der Nase.<br />

Aromen von Kirsche, Pflaume, Bromund<br />

Heidelbeere. Am Gaumen sehr<br />

elegant und feingliedrig, mit schöner<br />

Frucht, leicht spürbarem Tannin und<br />

schmelzigem Abgang. Dieser Wein<br />

zeigt auf, wie elegant Weine aus dem<br />

Douro trotz des sicherlich heissen<br />

Klimas sein können.<br />

pamisa.ch<br />

CHF 21,90<br />

M.O.B. LOTE 3 2015 TN/AF<br />

MOB – Moreira,<br />

Olazabal & Borges, Dão<br />

Frisches, waldfruchtiges Bukett mit<br />

Heidelbeere, Schlehe und kräuterwürzigen<br />

Anklängen. Am Gaumen<br />

straff, dicht gewoben, schöne, klare<br />

Frucht und geschliffenes Tannin.<br />

Wirkt äußerst würzig. Dahinter stecken<br />

die portugiesischen Winzerstars Jorge<br />

Moreira, Francisco Olazabal und Jorge<br />

Borges.<br />

casadelvino.ch<br />

CHF 39,–<br />

QUINTA DAS TECEDEIRAS<br />

RESERVA 2016 TN/TF2<br />

Quinta das Tecedeiras<br />

Ervedosa do Douro<br />

In der Nase Orangenschale, Kirsche,<br />

Kakao und ein Hauch Zimt. Wirkt komplex.<br />

Am Gaumen dicht gewobene<br />

Struktur, dennoch elegant. Tragende<br />

Säure, ausbalanciertes Tannin. Im<br />

Abgang Röstaromen. Die Weine der<br />

Quinta Tecedeiras entstehen ganz klassisch<br />

nach französischem Vorbild.<br />

martel.ch<br />

CHF 29,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

118 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


MÄRZ–APRIL<br />

IMPRESSUM<br />

INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT<br />

FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN<br />

Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung,<br />

Nachdruck, Vervielfältigung und Speicherung in<br />

Datenverarbeitungsanlagen nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Verlags. Zitate aus Beiträgen<br />

dieser Ausgabe sind ausschliesslich mit Angabe<br />

der Quelle gestattet.<br />

VERLAG<br />

<strong>Falstaff</strong> Verlag <strong>Schweiz</strong> AG<br />

Konkordiastrasse 12<br />

8032 Zürich<br />

FALSTAFF-REDAKTION<br />

Konkordiastrasse 12, 8032 Zürich<br />

T: +41 43 2107029<br />

redaktion@falstaff.ch<br />

www.falstaff.com<br />

Gegenstand des Unternehmens ist die<br />

Herausgabe, der Verlag und der Vertrieb<br />

von Zeitschriften und Druckwerken aller<br />

Art unter der Bezeichnung «<strong>Falstaff</strong>».<br />

EIGENTÜMER<br />

FALSTAFF SCHWEIZ<br />

<strong>Falstaff</strong> Österreich (100 %)<br />

HERAUSGEBER<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

Angelika Rosam<br />

CHEFREDAKTION<br />

Benjamin Herzog, Ursula Macher, Dominik Vombach,<br />

Wolfgang M. Rosam<br />

SENIOR EDITOR Herbert Hacker<br />

CVD Sandra Keplinger, Julia Vacca<br />

REDAKTIONSASSISTENZ Anja Kleinschuster<br />

CREATIVE DIRECTOR Wolfgang Lackinger (alaki-design)<br />

ARTDIRECTION Doris Müller<br />

PHOTO DIRECTOR Thomas Hopferwieser<br />

FOTO ASSISTENZ Katharina Woschny<br />

PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid<br />

GRAFIK Michele Gapp, Milena Hammerschmied<br />

GESAMTLEITUNG NEW MEDIA Georg Grawatsch<br />

ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen<br />

CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig<br />

REDAKTION ONLINE CH Rafaela Mörzinger<br />

ONLINE-PRAKTIKANT Barbara Dopplinger<br />

KORRESPONDENTIN NEW YORK Angelika Ahrens<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN Alexander Bachl, Severin Corti, Bernhard<br />

Degen, Philipp Elsbrock, Roland Graf, Marlies Gruber,<br />

Herbert Hacker, Benjamin Herzog, Hans Georg Hildebrandt,<br />

Othmar Kiem, Peter Moser, Angelo Peer,<br />

Claudio del Principe, Ulrich Sautter, Simon Staffler,<br />

Hans-Theo Stamp, Stephan Thomas, Dominik<br />

Vombach<br />

FOTOGRAFEN Julia Stix, Stine Christansen, Chris<br />

Singer, Remy Steiner<br />

ILLUSTRATOREN Gina Mueller, Ana Popescu<br />

LEKTORAT Selina Gnos, Sabine Schmidt, Petra<br />

Schwaiger, Marjeta Wakounig<br />

REDAKTIONSPRAKTIKANT Florian Bartmann<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Elisabeth Kamper, Wolfgang M. Rosam<br />

VERWALTUNGSRAT<br />

Andreas Keller, Wolfgang M. Rosam<br />

ANZEIGEN & PROMOTION SCHWEIZ:<br />

Daniel Pauletto, Leitung Anzeigen<br />

T: +41 79 6406443,<br />

daniel.pauletto@falstaff.com<br />

Martina Kummer, Key Account Deutschschweiz<br />

T: +41 71 6727766, T: +41 78 7206670<br />

martina.kummer@falstaff.com<br />

Camille Husson Stengel, Key Account Romandie<br />

T: +41 79 9542770, camille@falstaff.com<br />

Therese Kramarz, T: +41 79 8303826<br />

therese.kramarz@falstaff.com<br />

Janine Blatto, T: +41 78 7057476<br />

janine.blatto@falstaff.com<br />

ANZEIGEN & PROMOTION INTERNATIONAL<br />

ÖSTERREICH:<br />

Michaela Cholewa<br />

T: +43 1 9042141-432<br />

michaela.cholewa@falstaff.com<br />

Margit Ortner (Anzeigenkoordination)<br />

T: +43 1 90 42 141 - 441<br />

margit.ortner@falstaff.com<br />

Gerhard Pitschieler (Tirol, Vorarlberg)<br />

gerhard.pitschieler@falstaff.com<br />

ITALIEN: Wineline, Othmar Kiem<br />

T: +39 0473292-370, kiem@wineline.it<br />

DEUTSCHLAND:<br />

Susanne Förster, T: +49 211 9666299-3<br />

susanne.foerster@falstaff.com<br />

SPANIEN: AIM, About International Media<br />

T: +34 91 3203770, olga.martinez@aboutim.es<br />

DIRECT SALES<br />

Timotheus Lamberg (Leitung)<br />

Violeta Stokic (Gastronomie)<br />

JUNIOR AD MARKETING & SALES<br />

Lena Manfredini<br />

HERSTELLER<br />

Druckerei Berger<br />

Wiener Strasse 80, A-3580 Horn<br />

LEITUNG LESER- UND ABOSERVICE<br />

Birgit Niedl<br />

T: +41 432107029, abo@falstaff.ch<br />

Jahresabo (8 Hefte): CHF 73,–<br />

Einzelverkauf: CHF 10,50<br />

Preise inkl. MwSt.,<br />

gültig in der <strong>Schweiz</strong><br />

Glücksmomente<br />

KREIEREN<br />

SIE


eise / LONG WEEKEND – STRASSBURG<br />

Alte Riegelhäuser, Blumentöpfe, Kanäle<br />

fast wie in Venedig: Strassburg ist eine<br />

Ansammlung von Postkartensujets und<br />

zieht scharenweise Touristen an.<br />

STRAHLENDES<br />

Als Hauptstadt Europas präsentiert sich Strassburg mondän und modern.<br />

Nicht weniger stolz ist man auf das kulturelle und kulinarische Erbe –<br />

von der Kathedrale bis zu Lebkuchen und Gänseleber.<br />

TEXT STEPHAN THOMAS<br />

Fotos: Getty Images<br />

120 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


STRASSBURG<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

121


eise / LONG WEEKEND – STRASSBURG<br />

Guy-Pierre<br />

Baumann, Chefkoch<br />

im «Maison<br />

Kammerzell» (l.),<br />

hebt die traditionelle<br />

Choucroute<br />

(o., Sauerkraut) in<br />

höhere Sphären.<br />

FREITAG<br />

Zuerst Kultur, dann Shopping. Die Kathedrale, eine<br />

der schönsten ihrer Art, zeugt von der grossen<br />

Bedeutung des mittelalterlichen Strassburg.<br />

Die Place Kléber ist der grösste Platz der<br />

Stadt und bekannt für ihre Märkte. In der<br />

Adventzeit findet hier der berühmte<br />

Christkindelsmärik statt.<br />

Ohne Umschweife in die Mitte. Das ist<br />

unser Motto bei jeder Stadt, die wir<br />

besuchen. Die Mitte, das ist in Strassburg<br />

fraglos die Kathedrale. Obwohl über<br />

tausend Jahre alt, überragt und prägt der<br />

mittelalterliche Bau die elsässische Stadt. Bis<br />

1874 war sein Nordturm das höchste von<br />

Menschenhand errichtete Bauwerk. Die<br />

grosse Attraktion ist hier die astronomische<br />

Uhr, eine mechanische Tüftelei sondergleichen,<br />

die Schaulustige in Scharen anzieht.<br />

Zum Mittagessen wechseln wir in die «Maison<br />

Kammerzell». Der schmucke historische<br />

Riegelbau ist eines der wichtigsten Fotosujets<br />

in Strassburg; hier gönnen wir uns zur<br />

kulinarischen Einstimmung eine Choucroute<br />

mit Fisch. Dann aber auf zum Shopping,<br />

schliesslich wollen wir nicht mit leeren Händen<br />

heimkehren. Von der Maison Lorho<br />

nehmen wir Welsche mit, ein dem Munster<br />

ähnlicher Rotschmierekäse, der mit Gewürztraminer-Eau-de-vie<br />

affiniert wird. Nach<br />

einem Schwenker über die Place Kléber<br />

packen wir bei Edouard Artzner Foie gras<br />

ein, ein weiteres Muss unter den elsässischen<br />

Gaumenfreuden. Noch eine kurze Visite auf<br />

der Place Broglie mit ihrem Markt, dann<br />

geht es zu La Luciole, zu Deutsch das Glühwürmchen.<br />

Der Laden ist ein Paradies für<br />

Lampen und Kunstgegenstände aus Glas,<br />

von Jugendstil bis Tiffany. Eine Augenweide,<br />

auch wenn wir hier zur Abwechslung mal<br />

nichts kaufen. Das tun wir aber sehr wohl<br />

bei Jacques Bockel, dem Platzhirsch für<br />

Schokolade. Raffiniert ist sein Brotaufstrich<br />

Nut’Alsace (nach der bekannten piemontesischen<br />

Nuss-Nougat-Creme). In der Boutique<br />

Le Coin d’Alsace, die sich auf drei Etagen<br />

auf Textilien und Keramik spezialisiert hat,<br />

erstehen wir ein dekoratives Tischtuch. Über<br />

all dem ist es Abend geworden – jetzt rasch<br />

in die «Casserole» nahe beim Münster. Hier<br />

kocht seit zwei Jahren eine junge Brigade<br />

unter ihrem 26-jährigen Chef Jean Roc. In<br />

dieser kurzen Zeit haben sie schon mehrere<br />

Preise eingeheimst. Nicht zuletzt jenen der<br />

Haeberlin-Brüder, der zweifellos berühmtesten<br />

Elsässer Gastronomen, die im nahen Illhäusern<br />

zum Leidwesen der Fangemeinde<br />

unlängst den dritten Michelin-Stern verloren<br />

haben. Die «Casserole» hingegen ist auf dem<br />

aufsteigenden Ast und punktet besonders<br />

mit Blauem Hummer, Sellerie-Mousseline<br />

und «Américaine»-Emulsion. ><br />

Fotos: Picasa, Shutterstock, beigestellt<br />

122 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Jacques Bockel ist der<br />

Tausendsassa der<br />

Schokolade. Sein Laden<br />

ist ein einziges Meer an<br />

süssen Versuchungen.<br />

Junger Chef, junge Crew, viel Ambition – das<br />

«La Casserole» wird man auch in Zukunft im<br />

Auge behalten müssen. Patron Cédric Kuster<br />

(l.) mit Chefkoch Jean Roc.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

123


eise / LONG WEEKEND – STRASSBURG<br />

Ultimative Frische, überbordende Kreativität: Die Macarons von Elisabeth Biscarrat sind Weltklasse.<br />

SAMSTAG<br />

Strassburg ist ein Einkaufsparadies, besonders<br />

für kulinarische Köstlichkeiten: Lebkuchen,<br />

Foie gras, Käse, Macarons, elsässische Weine.<br />

Wir erwachen im «Hôtel Cour du<br />

Corbeau», wo wir gestern in aller<br />

Eile eingecheckt hatten. Nach<br />

dem Frühstück steuern wir unverzüglich die<br />

Petite France an, das pittoreske Viertel, das<br />

wegen seiner Kanäle auch Klein-Venedig<br />

heissen könnte. Hier bewundern wir ausgiebig<br />

die spektakuläre Drehbrücke, die Ponts<br />

Couverts (die allerdings schon lange nicht<br />

mehr gedeckt sind) und die Festungsbrücke<br />

des berühmten Baumeisters Vauban. Bei<br />

Mireille Oster decken wir uns mit Lebkuchen<br />

ein. Wenn es nach ihr geht, ist die Lebkuchenherstellung<br />

ganz einfach: «Es braucht<br />

Mehl, Honig, Gewürze, Butter und – Liebe.»<br />

Nachher können wir uns die «Maison des<br />

Tanneurs» nicht verkneifen, so klischeehaft<br />

dieser von den Touristen favorisierte Riegelbau<br />

auch sein mag. Für einen kurzen Mittagsimbiss<br />

bestellen wir hier Schnecken<br />

Elsässer Art. Jetzt nur keine Müdigkeit vorschützen,<br />

denn die Einkaufsliste ist noch<br />

lang. Bei Macarons & Inspirations schnappen<br />

wir uns die Sorten Guanaja-Schokolade<br />

und Dulcey-Spéculoos. Natürlich alles superfrisch,<br />

wie sich das für Macarons gehört.<br />

Kirn Traiteur liefert uns traditionellen elsässischen<br />

Kougelhopf (andere nennen das<br />

Kouglof), gesalzen und mit Nüssen und<br />

Speck. Auf der Place Gutenberg, benannt<br />

nach dem Erfinder des Buchdrucks mit<br />

beweglichen Lettern, spüren wir unsere vollen<br />

Köpfe; wir laden unsere Batterien im<br />

«Salon du Thé Christian» auf und geniessen<br />

zum Tee die hervorragenden Madeleines.<br />

Wir haben Glück, dass wir einen Platz finden,<br />

reservieren kann man hier nicht. Auf<br />

dem Weg zurück zum Hotel kümmern wir<br />

uns um den Getränkesektor: Im Village de la<br />

Bière kann man aus Hunderten von Bieren,<br />

besonders viele aus Klein- und Mikrobrauereien,<br />

wählen. Und weil auch der Wein<br />

untrennbar zum Elsass gehört, erstehen wir<br />

so viele Flaschen, wie wir tragen können. Am<br />

Abend wollen wir das Erlebnis von gestern<br />

noch toppen. Das «Buerehiesel» liegt zauberhaft<br />

im Parc de l’Orangerie. Diese Adresse<br />

war einstmals unter Antoine Westermann<br />

dreifach besternt; dass sein Junior, Eric, nur<br />

noch mit einem Stern dekoriert ist, schmälert<br />

das Gesamterlebnis aber nicht im Geringsten.<br />

Für uns der perfekte Abschluss eines herrlichen<br />

Tages. ><br />

Traumhafte<br />

Lage im Parc<br />

de l’Orangerie,<br />

Küche der<br />

Oberklasse:<br />

Ein Besuch im<br />

«Buerehiesel»<br />

ist ein Genuss<br />

für Gaumen<br />

und Auge.<br />

Fotos: Nis&For, beigestellt<br />

124 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Übernachten im Baudenkmal: Das «Hotel Cour du<br />

Corbeau» verbindet historisches Flair mit dem<br />

Komfort eines Oberklassehauses.<br />

SONNTAG<br />

Das «1741» gehört zu den besten Adressen<br />

der Stadt. Berühmt ist der Weinkeller, der<br />

12.000 Flaschen stark ist.<br />

Die Läden sind geschlossen,<br />

die grossstädtische Hektik<br />

abgeklungen. Der Sonntag<br />

bietet sich für Spaziergänge<br />

und eine Bootsfahrt an.<br />

Am Sonntag gehen wir es etwas ruhiger<br />

an, Tagwache ist heute bedeutend<br />

später als gestern. Wir nehmen uns<br />

noch etwas Zeit, das wundervolle Hotel zu<br />

bestaunen, das uns zwei Nächte beherbergt<br />

hat. In diesem edlen Gasthof sind schon Kaiser<br />

und Könige, Generäle und Herzöge abgestiegen,<br />

und der von Riegelhäusern gerahmte<br />

Innenhof ist Elsass in Reinkultur. Für das<br />

Frühstück möchten wir dann aber doch noch<br />

etwas Neues erkunden. Zu diesem Zweck<br />

suchen wir «Le Roi et son Fou» auf. Das im<br />

Stil einer Pariser Brasserie gehaltene Lokal<br />

bietet Frühstück und Brunch in mehreren<br />

Varianten an. Dann doch noch etwas Kultur,<br />

auch wenn die Zeit für Museums- und Konzertbesuche<br />

zu knapp ist: Die sogenannte<br />

Neustadt, erbaut in der Zeit des deutschen<br />

Kaiserreichs, bietet imposante Architektur –<br />

und der Fussweg dahin ein wenig Bewegung.<br />

Als eingefleischte Gastro-Nomaden möchten<br />

wir dann doch die letzte Gelegenheit nutzen,<br />

grosse Küche zu sehen. So installieren wir<br />

uns im «1741», wo uns Fabien Raux Miéral-<br />

Perlhuhn mit Trüffel und Vin-Jaune-Sauce<br />

serviert. Sein Gourmettempel spielt in der<br />

Mehr Städtereisen-Tipps<br />

für lange Wochenenden:<br />

falstaff.com/longweekend<br />

gleichen Liga wie das Abendrestaurant<br />

von gestern. Und wie um all die Eindrücke<br />

abschliessend zusammenzufassen, beenden<br />

wir unseren Strassburg-Aufenthalt mit einer<br />

Bootsfahrt auf der Ill.<br />

Dieser malerische Fluss umgreift Strassburg<br />

quasi mit seinen Armen. Mit vollen<br />

Köpfen und ebenso vollen Taschen geht es<br />

dann wieder in die Heimat. Unsere Eindrücke<br />

und Einkäufe werden uns durch die<br />

kommende Woche begleiten.<br />

<<br />

Fotos: Cook ans Shoot/Aline Gerard, Shutterstock<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

125


eise / LONG WEEKEND – STRASSBURG<br />

TIPPS &<br />

ADRESSEN<br />

HOTELS<br />

RESTAURANTS<br />

GENUSS<br />

CAFÉS<br />

parc du<br />

contades<br />

europäisches<br />

Parlament<br />

HOTELS<br />

COUR DU CORBEAU**** (1)<br />

Das «Cour du Corbeau» war schon im 16. Jahrhundert<br />

ein Hotel. Kaiser und Könige sind hier<br />

abgestiegen. Der prächtige Innenhof ist von Riegelhäusern<br />

eingerahmt. DZ ab ca. CHF 172,–.<br />

6–8 rue des Couples<br />

T: +33 3 90002626, cour-corbeau.com<br />

cronenburg<br />

poincaré<br />

contades<br />

neustadt<br />

orangerie<br />

LE BOUCLIER D’OR**** (2)<br />

Feudal residiert man nahe dem Viertel La Petite<br />

France im grossbürgerlichen Haus aus dem 16. Jahrhundert.<br />

Insbesondere das luxuriös ausgestaltete<br />

Spa ist einen Besuch wert. DZ ab ca. CHF 177,–.<br />

1 rue du Bouclier<br />

T: +33 3 88137355, lebouclierdor.com<br />

RÉGENT PETITE FRANCE***** (3)<br />

Mitten in der Altstadt, mit einem wunderbaren Blick<br />

auf die Ill, liegt das Hotel mit musealem Charme.<br />

Im Inneren finden sich auch so manche Elemente<br />

der (klassischen) Moderne. DZ ab ca. CHF 180,–.<br />

5 rue des Moulins<br />

T: +33 3 88764343, regent-petite-france.com<br />

RESTAURANTS<br />

1741 (1)<br />

Das Sterne-Restaurant von Restaurantleiter und<br />

Sommelier Michael Wagner ist ein Muss. Unbedingt<br />

probieren sollte man das Miéral-Perlhuhn mit Trüffel<br />

und Vin-jaune-Sauce von Küchenchef Fabien Raux.<br />

22 quai des Bateliers<br />

T: +33 3 88355050, 1741.fr<br />

LA CASSEROLE (2)<br />

Junge Brigade an Köchen, die die französische Küche<br />

entkrampfen will und doch klassisch bleibt. Die<br />

Fisch-Gerichte sind ganz besonders zu empfehlen.<br />

24 rue des Juifs<br />

T: +33 3 88364968, la-casserole.fr<br />

BUEREHIESEL (3)<br />

Das «Buerehiesel» bietet eine bezaubernde<br />

Aussicht auf den Parc de l’Orangerie und dessen<br />

Vegetation. Feine regionale Küche und eine<br />

hervorragende Auswahl elsässischer Weine.<br />

4 parc de l’Orangerie<br />

T: +33 3 88455665, buerehiesel.fr<br />

MAISON KAMMERZELL (4)<br />

Das Riegelhaus wurde 1427 erbaut und verfügt über<br />

mehrere wunderschöne Säle. Traditionelle Ge-richte<br />

und ein einzigartiger Blick auf die Kathedrale.<br />

16 place de la Cathédrale<br />

T: +33 3 88 324214, maison-kammerzell.com<br />

MAISON DES TANNEURS (5)<br />

Das Elsässer Traditionslokal ist ein wahrer Touristenmagnet.<br />

Geboten wird beste Terroirküche mit einer<br />

grossen Auswahl an typischen Sauerkraut gerichten.<br />

42 rue du Bain-aux-Plantes<br />

T: +33 3 88327970, maison-des-tanneurs.com<br />

LAMIAN (6)<br />

Neu in Strassburg: Im «Lamian» werden die Nudeln<br />

nach altem chinesischen Rezept von Hand gezogen.<br />

Spektakulär und delikat.<br />

20 rue du Fossé-des-Tanneurs<br />

T: +33 3 88108292, lamian.fr<br />

LES CHAUVINS (7)<br />

«Elsässern Sie Ihre Papillen» ist das Motto bei «Les<br />

Chauvins»: elsässische Tapas mit Foie gras & Co.<br />

3 rue du Faisan<br />

T: +33 3 88161361, restaurant-les-chauvins.fr<br />

GENUSS<br />

MAISON LORHO (1)<br />

Ein Paradies für Käseliebhaber. 2007 mit dem Meilleur<br />

Ouvrier de France, der höchsten Auszeichnung<br />

ihrer Art in Frankreich, prämiert.<br />

3 rue des Orfèvres<br />

T: +33 3 88327120,<br />

maison-lorho.fr<br />

PAIN D’ÉPICES MIREILLE OSTER (2)<br />

Das Familienunternehmen bietet seit 1933 traditionelle<br />

Lebkuchen und handgemachte Spezialitäten<br />

wie die Sauerkraut-Konfitüre an – ideal zu Foie gras.<br />

14 rue des Dentelles<br />

T: +33 3 88323334,<br />

mireille-oster.com<br />

MACARONS & INSPIRATIONS (3)<br />

Macarons, so weit das Auge reicht, gibt es bei Elisabeth<br />

Biscarrat, der Gewinnerin des französischen<br />

Ablegers des TV-Formats «Masterchef«.<br />

krutenau<br />

1 rue de la Vignette<br />

T: +33 3 88386787,<br />

elisabeth-biscarrat.com<br />

KIRN TRAITEUR (4)<br />

Seit 1904 gibt es das Feinkostgeschäft bereits. Tipp:<br />

der elsässische Kougelhopf mit Nüssen und Speck.<br />

19 rue du 22 Novembre<br />

T: +33 3 88321000, kirn-traiteur.fr<br />

EDOUARD ARTZNER (5)<br />

Die Produkte aus dem Hause Edouard Artzner<br />

zählen zu den Besten weltweit: Foie gras, Gänseleberpasteten,<br />

Gänse- und Entenbrust.<br />

7 rue de la Mésange<br />

T: +33 3 88320500, edouard-artzner.com<br />

JACQUES BOCKEL (6)<br />

Eine riesige Auswahl an Schokoladen aller Art.<br />

10 rue du Vieux-Marché-aux-Poissons<br />

T: +33 3 90221747, planet-chocolate.com<br />

LE VILLAGE DÉ LA BIÈRRE (7)<br />

Eine Auswahl aus hunderten von Bieren, besonders<br />

viele aus Klein- und Mikrobrauereien.<br />

22, rue des Frères<br />

T: +33 3 88369004<br />

CAFÉS<br />

LE ROI ET SON FOU (1)<br />

Das Café erinnert an typische Brasserien in Paris. Die<br />

Terrasse ist eine Ruhe-Oase im Herzen der Stadt.<br />

37 rue du Vieil-Hôpital,<br />

T: +33 3 88232222<br />

SALON DU THÉ CHRISTIAN (2)<br />

Hervorragende Madeleines zu köstlichem Tee.<br />

Achtung: Reservieren kann man leider nicht.<br />

10 rue Mercière<br />

T: + 33 3 88221270,<br />

christian.fr<br />

Illustration: Ana Popescu<br />

126 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE – Kulinarisch reisen und leben<br />

KULINARISCH REISEN & LEBEN<br />

Tipps & Adressen für Genussmenschen<br />

Die steigenden Temperaturen und die ersten Sonnenstrahlen<br />

machen Lust auf Frühling und mehr. Und<br />

jetzt dauert es auch nicht mehr lange! Es erwarten Sie mehr<br />

Natur, mehr Entspannung und mehr Genuss, wenn Sie<br />

Ihre Auszeit in der herrlichen Bergwelt der Alpen verbringen.<br />

Die Ferienregionen der Alpen begeistern Kenner und<br />

Wellness-Geniesser ebenso wie Entdecker und Gourmets,<br />

die sich leidenschaftlich gern bekochen lassen. Die Landschaft<br />

ist geprägt von schroffen Bergen und fruchtbaren<br />

Hügeln. Das Gute, das die Erde hervorbringt, ist in Ruhe<br />

gereift und wird mit viel Liebe veredelt. In den hier präsentierten<br />

Top-Hotels ist Gastfreundschaft noch eine Herzensangelegenheit<br />

und wird in allen Bereichen grossgeschrieben.<br />

Hier können Sie sich nach Herzenslust verwöhnen lassen.<br />

Der unaufdringliche Luxus, viele vitale Ideen und natürlich<br />

die feinen Gaumenfreuden, die einem im wahrsten Sinne des<br />

Wortes auf der Zunge zergehen, natürlich stilvoll begleitet<br />

von edlen Tropfen aus bestens sortierten Weinkellern, garantieren<br />

erholsame Tage in unvergleichlichen Geniesser-Oasen.<br />

Lassen Sie sich das Leben schmecken!<br />

Foto: www.shutterstock.com/gorodenkoff<br />

Impressum: Feldkircher Medienpartner GmbH, GF Walter Feldkircher, Kirchnerstraße 6, A-6111 Volders, www.feldkircher-medienpartner.com, Firmenbuch-Nr. FN 464135b – LG Innsbruck, UID-Nr. ATU 73277367


SAVOIR VIVRE<br />

TIROL<br />

Nidum – Casual Luxury Hotel<br />

Einfach ausspannen in lässiger und zugleich luxuriöser Atmosphäre auf dem<br />

Seefelder Plateau. Den Namen NIDUM trägt das Hotel erst seit Dezember<br />

2016, seitdem es durch die Südtiroler Hoteliersfamilie Pinzger neu eröffnet<br />

wurde. Alle 57 Zimmer und Suiten sind nach Süden ausgerichtet und bieten eine<br />

unvergessliche Aussicht auf das Inntal. Das Spa des NIDUM ist ein wahres Juwel. Es<br />

verfügt über drei Saunen, ein Dampfbad, einen Whirlpool und einen gemütlichen<br />

Ruhebereich sowie die „In Da Mountains“-Sauna, die nur über eine Hängebrücke<br />

zu erreichen ist. Der Fitnessbereich ist mit den modernsten Geräten bestückt. Der<br />

Infinity-Aussenpool auf der Dachterrasse ist auf 30 °C beheizt und lädt durch die<br />

fesselnde Aussicht auf die Bergwelt zum Entspannen ein. Der Chefkoch legt Wert<br />

auf eine hippe, aber regionale Küche und zaubert abends mit seiner Küchenbrigade<br />

ein mehrgängiges Gourmet-Dinner auf den Tisch.<br />

DAMNJAN DRAGANIĆ<br />

Als einer der kreativsten Alpe-Adria-Köche vereint Chefkoch<br />

Damnjan Draganić in unvergleichbaren Kompositionen<br />

seine kroatisch-mediterranen Wurzeln mit traditionellen,<br />

alpinen Elementen. Seine leidenschaftliche<br />

Kochkunst überzeugt durch Know-how, Regionalität<br />

und die perfekte Symbiose aus Bodenständigkeit und<br />

Extravaganz.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Nidum Casual Luxury Hotel – Familie Pinzger<br />

Am Wiesenhang 1, 6100 Mösern bei Seefeld, Tirol, ÖSTERREICH<br />

T +43 (0) 5212 20300 – info@nidum-hotel.com<br />

www.nidum-hotel.com


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

TIROL<br />

Alpine Wellnesshotel Cervosa *****<br />

Im traditionsreichen Hotel Cervosa, dem liebenswertesten 5-Sterne-Hotel der Alpen,<br />

sorgen die Gastgeber persönlich für Ihr Wohlbefinden. Auf 3.000 m² wartet eine<br />

Oase der Entspannung: 11 verschiedene Saunen und Dampfbäder, 3 Whirlpools,<br />

Hallenbad, Gartenanlage, Aussenpool, Panoramasauna sowie ein vielseitiges Angebot<br />

an Spa- und Wellnessanwendungen sorgen dafür, dass Sie sich rundum erholen können.<br />

Erleben Sie mit der Super. Sommer. Card. in der Sonnenregion Serfaus-Fiss-Ladis einen<br />

abwechslungsreichen Sport-, Aktiv- und Genussurlaub. Vielfältig wie die Region präsentieren<br />

sich auch die Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten. Die Küche im Gourmethotel<br />

Cervosa legt grössten Wert auf die Qualität der Speisen und ein Höchstmass an Service.<br />

Alle Gerichte zeichnen sich durch Professionalität und Leidenschaft in der Zubereitung<br />

aus. Gewürzt und garniert mit Liebe zum Detail und mit Charme in einem stilvollem<br />

Ambiente serviert: Das ist Cervosa-Genuss pur!<br />

ENTSPANNUNGSTAGE IM CERVOSA<br />

15.06. – 13.10.<strong>2019</strong><br />

- 5 Übernachtungen mit Wellness- & Gourmetpension<br />

- Super. Sommer. Card. (Gratisticket für 10 Seilbahnen<br />

und gratis Wanderbus zwischen Serfaus/Fiss/Ladis)<br />

- Begrüssungsdrink bei Ihrer Anreise zum Einstimmen<br />

auf schöne Tage & Harmonie<br />

- 1 Wellnessgutschein im Wert von € 25,00 pro Person<br />

- tägliche Benützung der grosszügigen Saunalandschaft<br />

und Wasserwelt im Cervosa<br />

15.06. – 12.07.<strong>2019</strong>. und 24.08. – 13.09.<strong>2019</strong><br />

Pro Person und 5 Nächte ab € 660,00<br />

Doppelzimmer Classic mit Nordbalkon<br />

13.07. – 23.08.<strong>2019</strong> und 14.09. – 13.10.<strong>2019</strong><br />

Pro Person und 5 Nächte ab € 710,00<br />

Doppelzimmer Classic mit Nordbalkon<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Wellnesshotel Cervosa – Hugo Westreicher Gesellschaft mbH<br />

Herrenanger 11, 6534 Serfaus, Tirol, ÖSTERREICH<br />

T +43 (0) 5476 6211 – info@cervosa.com<br />

www.cervosa.com - ATU32773601


SAVOIR VIVRE<br />

TIROL<br />

Das Rieser ****S<br />

Das Rieser Aktiv & Spa Resort begrüsst Sie in sonniger Lage<br />

in Pertisau. Nur wenige Gehminuten vom Achensee entfernt,<br />

stellt es die perfekte Ausgangslage dar für viele Aktivmöglichkeiten<br />

rund um den grössten See Tirols und inmitten des<br />

imposanten Karwendelgebirges. Ganz der Philosophie des Hauses<br />

entsprechend stehen Genuss, Entspannung und Gemütlichkeit dank<br />

echter Gastfreundschaft an erster Stelle. Nach Aktivitäten an der frischen<br />

Luft bietet die Wohlfühloase mit Wasserwelt, verschiedenen<br />

Ruheräumen und grosszügigem Sauna-Refugium unzählige Möglichkeiten<br />

zur Entspannung. Verschiedenste Wellnessanwendungen<br />

sowie die „Private Spa Suite“ schenken besondere Momente und pures<br />

Wohlbefinden. Für unvergleichliche Geschmackserlebnisse sorgt<br />

die Rieser-Genusspension. Der perfekte Urlaub im Rieser! Neu: exklusive<br />

Alpinlofts und Turmsuiten im Alpin-Chic-Stil.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Das Rieser Aktiv & Spa Resort ****S – Familie Rieser<br />

6213 Pertisau am Achensee, Tirol, ÖSTERREICH<br />

T +43 (0) 5243 5251 – info@hotel-rieser.com<br />

www.hotel-rieser.com<br />

SÜDTIROL<br />

City Hotel Meran **** S<br />

Nur wenige Schritte von der historischen Altstadt präsentiert<br />

sich das City Hotel Meran im stilvoll trendigen<br />

Design. Die lichtdurchfluteten, grosszügigen 2- und<br />

3-Raum-Suiten punkten mit topaktueller Ausstattung und pfiffigen<br />

Details. Im angenehm frischen SPA des Hotels mit Freiluft-Whirlpool<br />

und in der nahen Designer-Therme Meran erleben<br />

Sie wohltuende Entspannung. Gleich um die Ecke verführen trendige<br />

Boutiquen, kleine Bars und Märkte mit regionalen Delikatessen<br />

zum Flanieren. Dank der perfekten Innenstadtlage sind die<br />

kulturellen Hotspots und berauschende Naturerlebnisse mühelos<br />

zu Fuss erreichbar. In der kontrastreichen Kurstadt und im City<br />

Hotel Meran, das so erfrischend anders ist, verbringen Individualisten,<br />

Romantiker und Familien eine inspirierende Zeit.<br />

LUST AUF EINEN KURZURLAUB IM SÜDEN?<br />

WWW.HOTELSMERANO.IT/DE/ANGEBOTE<br />

City Hotel Meran **** s – Familie Hölzl Pippi<br />

39012 Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 492550 – info@cityhotel-merano.it<br />

www.cityhotel-merano.it<br />

Frische, regionale und saisonale Produkte, verarbeitet<br />

nach traditionellen und neu interpretierten<br />

Familienrezepten, werden im Rieser lustvoll in kulinarische<br />

Kreationen mit internationalem Touch<br />

verwandelt. Kurz gesagt: ein Genusserlebnis vom<br />

Feinsten!<br />

ALPIN-MEDITERRANE SYMBIOSE<br />

Küchenchef Mario Di Giuseppe vereint Bella Italia<br />

mit dem alpinen Südtirol auf ganz speziell genuine<br />

Weise. Mit besten Zutaten und Qualitätsprodukten<br />

und seinem Mix aus Energie und Kreativität zaubert<br />

er überraschende Geschmackserlebnisse. Leidenschaftlich,<br />

inspirierend, handwerklich top. Ein wahrer Meister<br />

seines Fachs. Seine raffinierten Kompositionen aus<br />

bodenständiger Tradition und frischem Zeitgeist erwarten<br />

Sie im Restaurant des City Hotel Meran.


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Castel *****<br />

Das leidenschaftlich von den Inhabern geführte 5-Sterne-Hotel, oberhalb von<br />

Meran inmitten von Weinbergen gelegen, ist ein mediterranes Urlaubsdomizil<br />

für Menschen, die beste Kulinarik, ungezwungenen Luxus, besonderen Stil<br />

und Charme schätzen. Weniger ist dabei mehr! Im privaten Ambiente von nur 25 Zimmern<br />

und 20 Suiten ist persönlicher Service durch die Gastgeberfamilie und ihre 45<br />

kompetenten Mitarbeiter-/innen garantiert. Ruhe und Privatsphäre sowie der Charme<br />

und die wunderschöne Lage machen das Castel einzigartig. Genussfreuden in zwei ausgezeichneten<br />

Restaurants, ein luxuriöser SPA-Bereich mit grossem Panorama-Freibad,<br />

römischem Hallenbad, zahlreichen Saunen, Bädern und vielfältigem Behandlungsangebot<br />

sowie abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten runden das Castel ab.<br />

GERHARD WIESER<br />

Unser Spitzenkoch sorgt seit über 25 Jahren mit seiner kreativen,<br />

alpin-mediterranen Küche für viele begeisterte Gäste,<br />

die meinen, man esse nirgends besser und abwechslungsreicher<br />

im Rahmen einer Halbpension. Im vielfach ausgezeichneten<br />

2-Sterne-Restaurant Trenkerstube erlebt man ganz besondere<br />

Gaumenerlebnisse. Probieren Sie selbst!<br />

€ 300,- zum Vorkosten für Sie: Erhalten Sie bei Ihrem Erstaufenthalt bis zu € 300,- als<br />

Gutschein zur Verrechnung und lernen das Castel, die ausgezeichnete Kulinarik und<br />

Lage kennen. Registrieren Sie sich unter www.hotel-castel.com/geniesser.<br />

Hotel Castel ***** – Hotel Castel GmbH, GF Daniel Dobitsch<br />

Keschtngasse 18, 39019 Tirol bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 923693 – info@hotel-castel.com<br />

www.hotel-castel.com - IT 02252660218


SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Parc Hotel am See Silence & Luxury ****S<br />

Herrlich ruhig, inmitten eines mediterranen Hotelparks und direkt am warmen<br />

Kalterer See gelegen, lädt das Belvita Leading Wellnesshotel Südtirol -<br />

Parc Hotel am See Silence & Luxury zu Genuss und Wellness vom Feinsten.<br />

In traumhafter Naturkulisse treffen hier ungezwungener Luxus, erstklassiger Service<br />

und stilvolles Wohlfühlambiente mit Seeblick auf herzliche Gastfreundschaft. Ob<br />

während der geführten Wanderungen mit Gastgeberin Agnes De Carli, bei den exklusiven<br />

Spa-Anwendungen, beim Entspannen im 4.000 m² grosszügigen Hotelpark<br />

mit beheiztem Salzwasserpool oder beim romantischen Dinner am Steg: Im Belvita<br />

Leading Wellness Hotel Parc Hotel am See, von Stammgästen liebevoll „kleines Bijou“<br />

genannt, erleben Sie Urlaubstage für alle Sinne. „Golf In“ Südtirol Card mit Ermässigungen<br />

von 20 %. Für Genussfreunde empfehlen wir die Pakete „Kochkurs mit<br />

Otmar“ oder die „Belvita-Gourmet-Woche“.<br />

OTMAR OBERHAMMER<br />

Gekonnt vereint die Crew um den langjährigen Küchenchef<br />

Otmar Oberhammer Elemente der leichten Mittelmeerküche<br />

und regionale Südtiroler Kost zu raffinierten Gaumenfreuden.<br />

Bei der Weinverkostung oder beim Kochkurs mit<br />

Otmar schicken interessierte Gourmets ihre Geschmacksnerven<br />

auf Entdeckungsreise.<br />

LESER DER GENUSS-MAGAZINE LADEN WIR ZUM „FRÜHSTÜCKEN AM SEE“ EIN –<br />

WIR DECKEN IHREN TISCH AM STEG IN DER 1. REIHE. BITTE BEI BUCHUNG ANGEBEN.<br />

Parc Hotel am See ****S – Familie De Carli<br />

Klughammer 9, 39052 Kaltern am See, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0471 960000 – info@parchotel.info<br />

www.parchotel.info


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL / GARDASEE<br />

Quellenhof Luxury Resorts<br />

„Quellenhof“ steht für Tradition, Top-Service-Qualität und Südtiroler Gastlichkeit.<br />

Das Mutterhaus, das Quellenhof Luxury Resort Passeier, liegt im wunderschönen Passeiertal<br />

in Südtirol, knapp 15 Autominuten von Meran entfernt. Ursprünglich ein kleines<br />

Gasthaus mit einigen Fremdenzimmern ist der Quellenhof unter der Führung der<br />

Familie Dorfer zu einem der grössten und exklusivsten Ferienresorts in den Alpen herangewachsen.<br />

In insgesamt fünf Gebäudekomplexen laden schöne, kuschelige Doppelzimmer,<br />

elegante Suiten und exklusive Chalets zum Wohlfühlen ein.<br />

Aktuell entsteht in Lazise, am wunderschönen Gardasee, das neue Resort der Familie<br />

Dorfer. Mit dem Quellenhof Luxury Resort Lazise erfüllt sich die Familie Dorfer ihren<br />

langgehegten Traum, am Gardasee ein exklusives, modernes Haus zu schaffen. Die Eröffnung<br />

ist für Anfang des Jahres <strong>2019</strong> geplant.<br />

MICHAEL MAYR<br />

(Quellenhof Luxury Resort Passeier)<br />

„Aus der Region für Gäste aus aller Welt“ ist die Grundidee<br />

der kulinarischen Linie von Küchenchef Michael<br />

Mayr, der in elegant-lässigem Ambiente anspruchsvollen<br />

Feinschmeckern eine raffinierte Südtiroler Regionalküche<br />

bietet. Dass diese Philosophie von Erfolg gekrönt<br />

ist, zeigen die aktuellen Auszeichnungen: zwei Hauben<br />

und 15 Punkte von Gault & Millau, drei Kochlöffel vom<br />

Schlemmeratlas.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE<br />

Quellenhof Luxury Resorts – Familie Dorfer<br />

Südtirol / Gardasee, ITALIEN<br />

T +39 0473 645474 – info@quellenhof.it<br />

www.quellenhof-resorts.it


SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Wellnesshotel Seeleiten *****<br />

Eingebettet in die einzigartige Weinlandschaft Südtirols liegt das 5-Sterne- Wellnesshotel<br />

Seeleiten in unmittelbarer Nähe zum Kalterer See. Es bietet eine perfekte<br />

Mischung aus gehobener und eleganter, aber auch natürlich entspannter<br />

Atmosphäre. Als Mitbegründer der Vinum Hotels Südtirol steht das Seeleiten für<br />

Weinkultur und Genuss auf allerhöchstem Niveau. Hausherr und Sommelier Franz<br />

Moser lädt wöchentlich zu einer Weindegustation im hauseigenen Steinkeller. In der<br />

Wellnessoase finden Sie die Beautyfarm Cleopatra mit modernsten Behandlungen und<br />

hochwertigen Produkten, die geräumige Saunawelt mit Entspannungszonen sowie das<br />

stilvolle Innenschwimmbad mit Whirlpool. Im Garten erwartet Sie ein beeindruckender<br />

Naturpool mit weissem Sandstrand und einer wohltuenden Solegrotte. Profitieren<br />

Sie vom exklusiven Privatzugang zum Kalterer See und geniessen Sie die mediterrane<br />

Parklandschaft im südlichsten 5-Sterne-Hotel Südtirols!<br />

OLIVER THIALER<br />

Das Küchenteam verwöhnt Sie täglich mit alpin-mediterranen<br />

Kreationen – die perfekte Symbiose aus typischer<br />

Südtiroler Küche und italienischen Einflüssen auf<br />

höchstem Niveau. Küchenchef Oliver Thialer zaubert<br />

seit 14 Jahren extravagante Geschmackserlebnisse!<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Wellnesshotel Seeleiten ***** – Familie Moser<br />

Weinstraße 30, 39052 Kaltern am See, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0471 960200 – info@seeleiten.it<br />

www.seeleiten.it


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Hohenwart ****S<br />

Wenn herzhafte, alpine Wohlfühlküche auf mediterrane<br />

Raffinesse und einen Hauch Dolce Vita trifft, dann<br />

heisst das Genuss pur! Der wird bei uns im Hohenwart<br />

grossgeschrieben. Grosszügige Zimmer und ein weitläufiger Garten<br />

laden Sie ein, mal wieder einfach nur zu sein, den Blick schweifen<br />

zu lassen und der Sonne zuzuschauen, wie sie das malerische<br />

Südtiroler Bergpanorama in warmes Licht taucht. Unser VistaSpa<br />

verwöhnt mit regionalen Anwendungen, diversen Saunen und<br />

dem verglasten Solebecken 360° auf der Dachterrasse. Egal, ob Sie<br />

den Tag aktiv draussen in der Natur oder entspannt bei uns im<br />

Hotel verbringen – wir sind Ihr Urlaubszuhause in Schenna!<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Hotel Hohenwart ****S – Familie Mair<br />

39017 Schenna, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 944400 – info@hohenwart.com<br />

www.hohenwart.com<br />

Mit viel Herz aus eigenem Anbau:<br />

Unsere Gäste geniessen Kräuter aus dem Hohenwart’schen<br />

Garten sowie Gemüse und Lamm vom<br />

familieneigenen Berggasthof Gsteier, wie etwa das<br />

geräucherte Lammkarree mit Rettichschaum und<br />

Rohnenlinsen (im Bild). Ein weiteres Highlight ist<br />

das frisch gebraute Bier aus der Hausbrauerei im<br />

Pfefferlechner – jetzt neu im Sortiment auch das alkoholfreie<br />

Bier!<br />

THE TOP OF MERAN<br />

la maiena meran resort *****<br />

Seit März 2018 glänzt das la maiena mit 5 Sternen und bietet<br />

neben seiner traumhaften Lage einen Infinity Panorama<br />

In- und Outdoorpool (26 m) mit 32 Grad, 17 Luxussuiten<br />

in hochwertiger Ausstattung, Panorama-Sky-Terrasse, Bistro-Restaurant<br />

Fiorello und grosszügige Eventsauna mit täglich mehreren<br />

Showaufgüssen. Von der geführten Wanderung auf die eigene Almhütte,<br />

Tennisspass auf den 2 hoteleigenen Sandtennisplätzen, geführten<br />

Biketouren bis zu Golf zum Vorteilspreis auf den schönsten<br />

Plätzen Südtirols – aktiv sein wird im la maiena grossgeschrieben.<br />

Viele Hits für Kids im betreuten Kinderland maia`s kids club. Das<br />

sensa spa beauty, hair & relax bietet Top-Beauty-Behandlungen.<br />

Auch <strong>2019</strong> wieder viel Neues: neuer Schlafkomfort mit Boxspringbetten<br />

im Stammhaus, neuer Badkomfort inkl. Klimaanlage in der<br />

Residence. Ab 04.04.<strong>2019</strong> sind wir wieder für Sie da!<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

la maiena Meran Resort ***** – Familie Waldner<br />

39020 Marling bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 447000 – info@lamaiena.it<br />

www.lamaiena.it<br />

ANDRÉ KASSIN<br />

Unser langjähriger Küchenchef André Kassin verwöhnt<br />

Sie stets mit Qualität und frischen Produkten<br />

aus der Umgebung. Saisonale Gerichte schmücken<br />

seine Menüs. Vegetarische Ernährung spielt in seiner<br />

Küche eine wichtige Rolle und er nimmt auch auf individuelle<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeiten Rücksicht.<br />

Unsere Devise: „Nicht nur gesund, sondern<br />

auch gut soll es schmecken!“


SAVOIR VIVRE<br />

©Cyprianerhof Dolomit Resort, Helmuth Rier, www.guenterstandl.de<br />

HOTEL<br />

Cyprianerhof Dolomit Resort *****<br />

Sonnenverwöhnter Logenplatz in Südtirol<br />

Am Fusse des legendären Rosengartens im Herzen der Dolomiten<br />

liegt das Hotel Cyprianerhof, das ideale Urlaubszuhause<br />

für Aktive und Gourmets. Vielfältige Bergerlebnisse erwarten die<br />

Gäste, egal ob sie zu Fuss unterwegs sind oder auf zwei Rädern. Bei<br />

geführten Wanderungen, Biketouren und Kletterabenteuern lernen<br />

die Gäste das Dolomiten UNESCO-Welterbe mit all seinen Facetten<br />

kennen. Immer mit dabei: das einmalige Panorama und ein Gefühl<br />

von Freiheit. Wieder zurück im Hotel locken Mussestunden im<br />

Einklang mit der Natur im Indoorpool, im Sportbecken im Freien<br />

und in der Saunalandschaft. In der Zirmsauna, der finnischen Sauna<br />

und der Lehmsauna Argilla ist wohltuendes Schwitzen angesagt. Erfrischung<br />

bieten die Erlebnisduschen, die Kneipp-Schlucht und die<br />

Crushed-Ice-Grotte.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Jaufentalerhof ****<br />

Tradition trifft Moderne, Qualität und Leidenschaft. Abseits<br />

der Hektik, inmitten unberührter Natur ist der Jaufentalerhof<br />

weiterhin ein kleiner Geheimtipp für Ihren Urlaub.<br />

Alpenländische Gemütlichkeit finden Sie im ganzen Haus, sowohl<br />

in den Tiroler Doppelbettzimmern aus Loden und in den neuen<br />

Suiten in Fichtenholz, mit viel Licht und Glas, als auch in der neuen<br />

Berg-Wellness mit Marmorbrunnen von der Sennerberg-Alm,<br />

Almheu vom Nachbarbauern, Fichte Natur und der Wärme vom<br />

Kaminfeuer. Kraft tanken Sie in der Blumen-Kräuter-Sauna, im<br />

Dampfbad und im Ruhe-Heustadl. Von der finnischen Panoramasauna<br />

hornWeiss ALP geniessen Sie eine herrliche Aussicht auf die<br />

Alm und das Weißhorn. Nehmen Sie sich Ihre (Aus-)Zeit.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Cyprianerhof Dolomit Resort ***** – Familie Damian<br />

39050 Tiers am Rosengarten, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0471 642143 – hotel@cyprianerhof.com<br />

www.cyprianerhof.com<br />

G’SUND UND REGIONAL<br />

Die Tochter des Hauses und Küchenchefin Monika<br />

Damian weiss, worauf es in der Küche ankommt:<br />

Alte Tierser Rezepte vereint sie mit mediterranen<br />

Aromen – und bevorzugt bei der Zubereitung Produkte<br />

von Südtiroler Bauern. Den Unterschied<br />

schmeckt man: beim Bergsteiger-Frühstück mit Vitalecke<br />

und beim 5-Gänge-Menü am Abend.<br />

Hotel Jaufentalerhof **** – Familie Girtler<br />

39040 Ratschings, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0472 765030 – info@jaufentalerhof.com<br />

www.jaufentalerhof.com<br />

FLORIAN PICHLER<br />

Heimische Kost wie Wildspezialitäten, Natur- und<br />

Bioprodukte, Kräuter aus dem eigenen Garten und<br />

viel Selbstgemachtes werden sehr geschätzt. Unser<br />

Küchenteam verwöhnt Sie täglich mit viel Liebe zum<br />

Detail und kreiert die feinsten Speisen, welche auf<br />

dem Gaumen ein Erlebnis sind. Der passende Tropfen<br />

Wein von heimischen und nationalen Winzern wird<br />

Ihnen von der Gastwirtin, einer angehenden Sommelière,<br />

serviert.


PROMOTION<br />

SAVOIR VIVRE<br />

ALPIN-MEDITERRANER GENUSS<br />

Die Winklerhotels<br />

Die Südtiroler Küche in den Winklerhotels zeichnet sich<br />

durch frische Zutaten, durch alpin-mediterrane Vielfalt<br />

und Raffinesse aus. Die Küchenteams lieben es, ständig<br />

neue Gerichte zu kreieren und dabei die ganze Fülle an Aromen in<br />

feinste Gaumenfreuden zu packen. Die Küche ist gesund und hochwertig,<br />

wobei die regionalen Zutaten die Stars sind. Vorwiegend verwenden<br />

wir Produkte aus der eigenen Landwirtschaft und der Region<br />

für unsere Feinschmeckergerichte. Die Winkler Verwöhnpension<br />

überzeugt morgens mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet, nachmittags<br />

mit Suppen, Marende, kleinen Snacks, hausgemachten Kuchen<br />

und Obst sowie abends mit einem mehrgängigen Gourmetmenü<br />

und wöchentlichen Themenabenden. Dabei versteht es sich von<br />

selbst, dass hausgemacht – von der Pasta bis zur Marmelade – einfach<br />

am besten schmeckt. Unverfälscht, rein, natürlich – echt Südtirol!<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Winklerhotels Premium Spa Resorts Dolomites – Familie Winkler<br />

39030 St. Lorenzen, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0474 403133 – info@winklerhotels.com<br />

www.winklerhotels.com<br />

MARKUS OBERJAKOBER<br />

Der Küchenchef vom Hotel Lanerhof ist für die Genussmomente<br />

der Extraklasse verantwortlich. Gemeinsam<br />

mit dem Küchenteam werden täglich tolle<br />

Feinschmecker-Menüs kreiert, bunte Vorspeisen,<br />

Salat-, Dessert- und Käsebuffets vorbereitet. Kulinarische<br />

Themenabende wie Tiroler Bauernbuffet, romantischer<br />

Degust-Abend oder eine Verkostung von<br />

italienischen Fischspezialitäten stehen am Programm.<br />

SÜDTIROL<br />

Hotel Das Dorner ****S<br />

Seit März 2018 präsentiert sich DAS DORNER ganz neu, rund<br />

um die Themen aktiv, Entspannung und Genuss. Das Hotel<br />

liegt nahe der Stadt Meran mit Blick auf die umliegende Bergwelt.<br />

Ob wandern oder biken – die Sonne und herrliche Luft locken<br />

ins Freie. Meran und Bozen laden zum Einkaufsbummel oder zum<br />

Besuch zahlreicher Sehenswürdigkeiten ein. Die neuen Suiten, teilweise<br />

mit privatem Outdoor-Jacuzzi, sind im neuesten Design mit<br />

hochwertigsten Materialien ausgestattet. Drei Pools laden zum Erfrischen<br />

ein: das Freibad im Palmengarten, das Hallenbad und der<br />

ganzjährig beheizte Infinity-Relax-Pool auf der Dachterrasse (adults<br />

only). Wellness pur erwartet Sie im AQUANA SPA mit Kräutersauna<br />

und Dampfbad und im neuen Sky Spa mit Panoramasauna<br />

und Ruheraum. Kulinarisch werden Sie im neuen Restaurant mit<br />

Spezialitäten aus der alpin-mediterranen Küche verwöhnt.<br />

SPEZIELL FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE:<br />

ANWENDUNGSGUTSCHEIN FÜR UNSER AQUANA SPA<br />

Hotel Das Dorner ****S – Familie Götsch<br />

39022 Algund bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 443309 – info@hotel-dorner.it<br />

www.hotel-dorner.it<br />

THOMAS REITERER<br />

Unser junges Küchenteam mit Chefkoch Thomas<br />

Reiterer achtet besonders auf Frische und Sorgfalt in<br />

der Zubereitung der Spezialitäten – nur so entstehen<br />

raffinierte Gerichte, die umwerfend schmecken. Was<br />

die Spezialitäten im Meraner Land so beliebt macht,<br />

ist die Kombination aus regionaler Kochkunst und<br />

mediterranen Einflüssen, die den Gerichten Exklusivität<br />

und einen besonderen Geschmack verleiht, der<br />

anspruchsvolle Gaumen glücklich macht.


SAVOIR VIVRE<br />

SÜDTIROL<br />

HOTEL RESTAURANT ANSITZ RUNGGHOF<br />

Der 1524 entstandene Ansitz Rungghof ist ein kleines Paradies<br />

inmitten von Weingütern und Obstgärten. Liebevoll<br />

eingerichtete, modern ausgestattete Zimmer versprechen<br />

puren Urlaubsgenuss. Genuss, der sich im Restaurant 1524 fortsetzt:<br />

Die Küche ist so kontrastreich, traditionsverbunden und innovativ<br />

wie der Rungghof selbst. Sie ist das Reich des jungen 2-Haubenkochs<br />

Manuel Ebner, der mit Kräutern, Aromen, Salzen und<br />

Ölen experimentiert, alte Traditionen der lokalen Weinkultur wieder<br />

aufleben lässt und sie nach seinen Vorstellungen neu definiert.<br />

So kreiert er ungewöhnliche Geschmacksnuancen, die überraschen.<br />

Das Ergebnis: ein aufregendes, spannendes Genusserlebnis für alle<br />

Sinne.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

Hotel Restaurant Ansitz Rungghof – Familie Manuel Ebner<br />

39057 Girlan/Eppan an der Weinstrasse, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0471 665854 – info@rungghof.it<br />

www.rungghof.it<br />

MANUEL EBNER<br />

Juniorchef, Spitzenkoch, Künstler<br />

Er holt die Tradition in die Moderne und definiert<br />

sie nach seinen Vorstellungen neu. Das Ergebnis:<br />

aussergewöhnlicher Gourmetgenuss, der begeistert!<br />

SÜDTIROL<br />

FAYN garden retreat hotel ****S<br />

Stilvoll neu gestaltet liegt das romantische FAYN garden retreat<br />

hotel eingebettet inmitten duftender Obstwiesen zwischen<br />

dem Gartendorf Algund und der Kurstadt Meran. In sonniger<br />

Lage und mit einem fantastischen Panorama über das Meraner<br />

Land erwartet Sie ein Rückzugsort voller Ruhe und Genuss. Erleben<br />

Sie gehobene Gourmetküche im edlen Restaurant, an der modernen<br />

Bar mit Lounge oder auf der idyllischen Gartenterrasse. Exklusives<br />

Wohndesign bieten die geschmackvoll eingerichteten Zimmer und<br />

noblen Suiten. Im „FAYN emotion spa“ mit grossem Indoorpool,<br />

Infinity-Außenpool, Whirlpool, Saunenbereich, Relaxzonen und<br />

weitläufiger Liegewiese finden Sie Ihr wohltuendes Wellnesserlebnis.<br />

Das Hotel in Meran bietet als perfekter Ausgangspunkt unzählig vielseitige<br />

Möglichkeiten zur aktiven, sportlichen oder kulturellen Urlaubsgestaltung<br />

mit einer Vielzahl an attraktiven Inklusivleistungen.<br />

FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT<br />

FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!<br />

FAYN garden retreat hotel ****S<br />

Herta Mahlknecht & Matthias Kröber<br />

39022 Algund bei Meran, Südtirol, ITALIEN<br />

T +39 0473 220355 – info@fayn.it – www.fayn.reisen<br />

„FAYN DINING“ BY HOLGER LÜBCKE<br />

Das elegante Restaurant „FAYN dining“ ist eine noble<br />

Adresse für Feinschmecker und Weinliebhaber. Einladend<br />

ist die grosszügige Terrasse in einer wunderschönen<br />

Gartenanlage. Chef de Cuisine Holger Lübcke<br />

inszeniert mit seinem kreativen Team regionale und mediterrane<br />

Zutaten zu geschmackvollen Gustostücken.<br />

In der „FAYN wines“ Event-Vinothek findet man eine<br />

reichhaltige Auswahl erlesener Weine.


ZUG Zug 3.–10. 2. – 9. MAI Mai <strong>2019</strong> 2018<br />

FILM, DINNER & TALK<br />

FOTO-AUSSTELLUNG<br />

GENUSS FILM 4 KIDS<br />

5 JAHRE<br />

GENUSS<br />

FILM<br />

FESTIVAL<br />

ZUG<br />

DIE FILME<br />

BON APPÉTIT · SOUFRA · FINDING GASTON<br />

LE GOÛT EN PARTAGE · CHEF FLYNN · RÀMEN SHOP<br />

OUR BLOOD IS WINE · THE HEAT – A KITCHEN (R)EVOLUTION<br />

DIE KÖCHE<br />

PETER KOLESAR · GUSTAV JANTSCHER · MARTIN BIERI<br />

IRMA DÜTSCH · STEFAN MEIER · ANTONIO COLAIANNI<br />

FRANZ WIGET · VRENI GIGER · JACKY DONATZ · EDI HITZBERGER<br />

TICKETS<br />

WWW.GENUSSFILM.CH<br />

MAIN SPONSORS<br />

SUPPORTING GENUSS FILM 4 KIDS<br />

SUPPORTING FOTO AWARD<br />

CHEF'S HOSTING PARTNER<br />

CO-SPONSORS<br />

COOPERATION PARTNERS<br />

MEDIA PARTNERS<br />

FESTIVAL PARTNERS


shortlist<br />

WEINE AUS ALLER WELT<br />

AKTUELL IM HANDEL<br />

Woche für Woche bekommt die <strong>Falstaff</strong>-Weinredaktion<br />

Flaschenpost von Weinhändlern, die<br />

neue Produkte aus aller Welt vorstellen möchten.<br />

Darunter sind Weine verschiedenster Preiskategorien<br />

und von höchst unterschiedlicher Stilistik und Herkunft.<br />

Wir haben uns entschieden, die interessantesten Produkte in der<br />

Rubrik «Shortlist» vorzustellen, wobei das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

eine wesentliche Rolle spielt. Auf diesen zwei Seiten geht<br />

es um Weine, die wir für besonders empfehlenswert halten – aus<br />

verschiedenen Gründen. Deshalb haben wir die «Shortlist» in drei<br />

Kategorien gegliedert:<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mindestens<br />

88/100 <strong>Falstaff</strong>-Punkte erreichen, also ein «Sehr gut». Mit einem<br />

Endverbraucher-Preis von max. CHF 15,– empfiehlt er sich für den<br />

Alltagsgebrauch nach dem Motto «Viel Wein für wenig Geld».<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

In der Preiskategorie zwischen CHF 15,– und CHF 25,– muss ein<br />

Wein schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme<br />

liegt daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke<br />

Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss ein<br />

Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktzahl<br />

liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich zu den<br />

aller besten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser Luxuskategorie<br />

kein Limit.<br />

LEGENDE PUNKTE:<br />

95–100 Klassiker<br />

93–94 ausgezeichnet<br />

91–92 exzellent<br />

88–90 sehr gut<br />

BEST BUY<br />

FALSTAFF BEST BUY<br />

88<br />

2017 Carmelin Petite Arvine du Valais<br />

Caves Saint-Valentin S<br />

Wallis, <strong>Schweiz</strong><br />

Volles, sehr fruchtiges Bukett mit intensiven<br />

Noten von tropischen Früchten und heimischem<br />

Kernobst, reifem Apfel und reifer Birne.<br />

Dazu ein Hauch weisse Blüten. Am Gaumen<br />

vollmundig, einladend, mit leichter Restsüsse<br />

und aromatischem Abgang.<br />

denner.ch<br />

CHF 13,95<br />

88<br />

2017 Rosato Valle d’Itria IGP Le Rotaie<br />

I Pastini<br />

Apulien, Italien<br />

Fruchtig-frische Nase mit Noten von<br />

Himbeere, Erdbeere, Johannisbeere und vor<br />

allem sommerlichen Zitrusfrüchten. Am Gaumen<br />

schlank, fruchtig, spritzig, mit Aroma von<br />

roten Beeren. Ein leichter und belebender<br />

Tropfen, der den Frühling einkehren lässt.<br />

ullrich.ch<br />

CHF 14,50<br />

88<br />

2018 DON PASCUAL Blanco Verdejo<br />

Alvarez Y Diez, S.A.<br />

VdT de Castilla y León Los Almendros,<br />

Spanien<br />

Intensives, von Agrumen und tropischer<br />

Frucht getragenes Bukett. Viel Limette.<br />

Am Gaumen frisch, weich, mit tropischer<br />

Frucht und aromatischem Abgang.<br />

Spritziger, frischer Weisser.<br />

schuler.ch<br />

CHF 13,90<br />

88<br />

2017 Barbera d’Alba DOC<br />

Mauro Molino<br />

Piemont, Italien<br />

Offene, von reifen dunklen und roten<br />

Beeren getragene Nase. Dazu Anklänge<br />

von dunkel gebackenem Brot. Am Gaumen<br />

frisch, leichtfüssig, cremig und weich. Im<br />

Abgang salzig-mineralische Anklänge<br />

und spürbares Tannin.<br />

ullrich.ch<br />

CHF 14,40<br />

90<br />

2016 Pinotage SA Kadette Kanonkop<br />

Kanonkop<br />

Stellenbosch, Südafrika<br />

Kräutrig-würzige Nase mit Noten von<br />

Lakritze und Tabak, das alles von dunkler<br />

Beerenfrucht unterlegt. Am Gaumen<br />

mittelgewichtig, intensive Aromatik,<br />

würzig-fruchtig, gut integriertes Tannin<br />

und mittellanger Abgang.<br />

mondovino.ch<br />

CHF 14,80<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

140 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


92<br />

2016 Gutedel<br />

Ziereisen<br />

Baden, Deutschland<br />

Edle, reife Aromatik in der Nase, mit<br />

reifem Apfel, getrockneter Orange und<br />

feinen, weissen Blüten. Am Gaumen dicht,<br />

mit stahliger Säure ausgestattet, die von<br />

viel Schmelz aufgefangen wird. Bleibt<br />

lange, auf würzigen Noten.<br />

ullrich.ch<br />

CHF 12,–<br />

TOP VALUE<br />

FALSTAFF TOP VALUE<br />

90<br />

2016 DON PASCUAL Navarra<br />

Bodegas Julián Chivite S. L.,<br />

Navarra DO Ribera Baja<br />

Spanien<br />

In der Nase dunkle Beeren, ein Hauch<br />

von Orangenzeste und dazu rauchige Anklänge.<br />

Am Gaumen Aroma von Dörrpflaumen,<br />

rotbeeriger Touch, mittelgewichtig mit<br />

feinen Tanninen.<br />

schuler.ch<br />

CHF 15,40<br />

90<br />

2016 Angelitos Negros<br />

Casa Maguila<br />

Toro DO, Spanien<br />

In der Nase Pflaumenkuchen, Kirsche<br />

und kräutrig-würzige Anklänge. Sehr<br />

klare Frucht. Am Gaumen saftige Struktur,<br />

wirkt schlank und geradlinig. Im Abgang<br />

zeigen sich Aromen wie Lakritze und Rauch.<br />

Geschliffenes Tannin.<br />

riegger.ch<br />

CHF 15,90<br />

90<br />

2016 Priorat DOCa<br />

Viatge al Priorat<br />

Joan Simó Priorat<br />

Spanien<br />

In der Nase Cassis, getrocknete Pflaume und<br />

vegetabile Anklänge. Am Gaumen vollmundig,<br />

mit klarer Frucht, weichem Charakter und<br />

ausreichend Kraft. Tannine reif und gut eingebunden.<br />

Im Abgang Lakritze.<br />

ullrich.ch<br />

CHF 18,50<br />

91<br />

2017 Chablis AC<br />

Domaine Gueguen<br />

Chablis, Frankreich<br />

In der Nase viel Agrumen, mit Limette und<br />

Zitrone. Dazu ein Hauch von exotischer<br />

Frucht und weissen Blüten. Am Gaumen<br />

straff, schöne Säure, wirkt angenehm<br />

karg und noch sehr jung. Kann noch ein paar<br />

Jahre im Keller vertragen.<br />

riegger.ch<br />

CHF 22,90<br />

91<br />

2016 Montsant DO Carinena<br />

Martin Freixa<br />

Montsant, Spanien<br />

Offene, warmfruchtige Nase. Noten von<br />

reifer Pflaume, Sauerkirsche und Blutorange.<br />

Am Gaumen straff, ausgewogen,<br />

wirkt zugleich weich und geschliffen. Ein<br />

eleganter Tropfen. Im mittellangen<br />

Abgang Kirschkonfitüre.<br />

ullrich.ch<br />

CHF 23,50<br />

92<br />

2016 Valais AOC Heida Maître de Chais<br />

Provins<br />

Wallis, <strong>Schweiz</strong><br />

Intensive Noten von Ananas, exotischen<br />

Früchten sowie Zitrus und Kräutern.<br />

Am Gaumen vollmundig, saftig, äusserst<br />

zupackend und geradlining. Schöner<br />

Schmelz, animierende Säure und mineralischer<br />

Abgang.<br />

mondovino.ch<br />

CHF 24,95<br />

FAVORITE<br />

FALSTAFF FAVORITE<br />

92<br />

2017 Chablis ac 1er cru Fourchaume<br />

Domaine du Colombier<br />

Chablis<br />

Frankreich<br />

Offenes, fruchtiges Bukett mit Noten<br />

von reifer Ananas, Litschi und Mirabelle.<br />

Dazu Noten von weissen Blüten. Am Gaumen<br />

saftig, klar, geradlinig, mit feinster Röstaromatik<br />

ausgestattet und lang im Abgang.<br />

ullrich.ch<br />

CHF 29,50<br />

92<br />

2014 Coop Fine Food Ribera del Duero DO<br />

Reserva Pago de los Capellanes<br />

Pago de los Capellanes<br />

Ribera del Duero, Spanien<br />

Reife, rote Frucht in der Nase. Dazu Heidelbeeren<br />

und würzige Anklänge. Dunkel gebackenes<br />

Brot, Lakritze und Sezchuanpfeffer sowie Karamell.<br />

Am Gaumen dicht gewobene Struktur,<br />

angenehm tragende Säure, spürbares Tannin.<br />

mondovino.ch<br />

CHF 32,50<br />

92<br />

2013 Barolo DOCG, Trèsüri<br />

Mauro Sebaste<br />

Piemont, Italien<br />

Elegante, zurückhaltende Aromatik,<br />

viel Kirsche, Pflaume und Zimt. Dazu<br />

Grafit und ein Hauch Lakritze. Am<br />

Gaumen geradlinige Säure, schlanke,<br />

elegante Struktur und reifes, noch<br />

spürbares Tannin. Würziger Abgang.<br />

riegger.ch<br />

CHF 39,90<br />

93<br />

2014 Priorat DOCa Les Eres<br />

Joan Simó<br />

Priorat, Spanien<br />

In der Nase Konfitüre von roten Beeren, getrocknete<br />

Pflaume und rauchig-würzige Anklänge.<br />

Grafit und geröstete Nüsse. Am Gaumen<br />

kräftig und doch elegant, mit reifer Beerenfrucht<br />

und Lakritze im langen Abgang.<br />

Spürbares, aber reifes Tannin.<br />

ullrich.ch<br />

CHF 46,50<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

141


tasting / BARBERA TROPHY<br />

BARBER A<br />

DER SAFTIGE ROTE<br />

AUS DEM PIEMONT<br />

Barbera ist die am häufigsten angebaute Rebsorte des Piemont. Im Süden der Region,<br />

auf den Hügeln um Asti, Alessandria und Alba, findet sie beste Bedingungen.<br />

Barbera begeistert mit Saftigkeit und intensiver Kirschfrucht.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM, SIMON STAFFLER<br />

142 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


PLATZ<br />

COPPO – RISERVA DI FAMIGLIA<br />

Am Gaumen gehaltvoll<br />

und strukturiert.<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

Barbera kommt in einem breiten<br />

Spektrum daher und füllt vom<br />

einfachen Tischwein bis zum<br />

Spitzenwein alle Positionen aus.<br />

Giacomo Bologna von Braida<br />

kam als Erster auf die Idee, Barbera ins Holz<br />

zu legen und ihm damit mehr Struktur zu<br />

geben. Er hat mit dem Barbera seinem Bricco<br />

dell’Uccellone gewissermassen die höheren<br />

Weihen verliehen. Viele Winzer versuchten<br />

danach, aus ihrem Barbera ebenfalls einen<br />

kraftvollen Wein zu machen. Nicht immer<br />

bekam das dem Wein gut, oft war der Holzeinsatz<br />

zu heftig, und der Wein verlor an<br />

Frucht und Frische. Mittlerweile haben viele<br />

begriffen, dass das auch wichtig ist. Um Asti<br />

hat Barbera gleich drei DOCG-Bezeichnungen:<br />

Barbera d’Asti, Barbera del Monferrato<br />

und einfach Nizza – nach der gleichnamigen<br />

Stadt bei Asti. Weiter südlich ist die DOC<br />

Barbera d’Alba wichtig. Mit seiner Frucht,<br />

der frischen Säure und den geschmeidigen<br />

Tanninen ist Barbera ein grandioser Begleiter<br />

zu vielen herzhaften Gerichten – aber leider<br />

oft unterschätzt. Barbera liebt heisse, trockene<br />

Jahrgänge. Mit 2016 und vor allem 2015<br />

war die Traube bestens bedient.<br />

Die Familie Coppo hat ihren Betriebssitz<br />

in der Weinstadt Canelli. Die gemauerten<br />

Keller sind absolut sehenswert und zählen<br />

zum Weltkulturerbe. Der Barbera Riserva di<br />

Famiglia ist Coppos Flaggschiff, die Trauben<br />

stammen aus einer kleinen Einzellage. Er hat<br />

uns – trotz anspruchsvollem Preis – am besten<br />

gefallen: ein sehr gehaltvoller, zugleich<br />

harmonischer Wein. Günstiger geht es bei<br />

den beiden anderen platzierten Weinen zu.<br />

G. D. Vajra sitzt am höchsten Punkt der<br />

Weinbaugemeinde Barolo, in Vergne. Als<br />

Winzer in dieser Lage gilt die erste Liebe von<br />

Aldo Vajra und seinen Kindern Giuseppe,<br />

Francesca und Isidore selbstverständlich dem<br />

Barolo. Aber auch Barbera bearbeiten sie mit<br />

Hingabe. Das belegt der 2016er, unser zweitplatzierter<br />

Wein, der mit satten, frischen Beerennoten<br />

daherkommt. Der dritte Platz geht<br />

an den Betrieb, der Barbera ausserhalb des<br />

Piemonts bekannt gemacht hat: Braida. Giacomo<br />

Bolognas Kinder Raffaella und Beppe<br />

führen sein Erbe würdevoll fort. Der Montebruna<br />

rangiert in der betriebsinternen Hierarchie<br />

unter den berühmten Lagenweinen<br />

Bricco dell’Uccellone, Bricco della Bigotta<br />

und Ai Suma, ist aber ein toller Ausdruck des<br />

klassischen Barbera mit viel Frucht und Saft.<br />

Einfach gelungen! ><br />

Auf den Hügeln um Asti<br />

findet die Barbera-Traube<br />

ideale Bedingungen.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

143


tasting / BARBERA TROPHY<br />

LEGENDE<br />

94<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

DIAM<br />

DV<br />

KK<br />

NK<br />

VL<br />

Verschluss aus<br />

gepresstem<br />

Korkgranulat<br />

Drehverschluss<br />

Kunststoffkork<br />

Naturkork<br />

VinoLok<br />

1. Platz<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Riserva<br />

della Famiglia Nizza DOCG 2015<br />

Cantine Coppo<br />

15 Vol.-%, NK. Intensives und kompaktes<br />

Purpur. Edle Nase nach reifer Kirsche, etwas<br />

Cassis und satten, frischen Brombeeren,<br />

untermalt von elegantem Würzeton.<br />

Am Gaumen gehaltvoll und strukturiert,<br />

baut sich langsam und in vielen Schichten<br />

auf, lang anhaltend und harmonisch im Finale.<br />

Mövenpick, Zürich; Vinum Distribution<br />

GmbH, Landau, ca. CHF 125,–<br />

93<br />

2. Platz<br />

•<br />

Barbera d’Alba DOC 2016<br />

G. D. Vajra<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives, sattes Purpur. In<br />

der Nase offenherzig und einladend nach<br />

reifen Kirschen und Brombeeren, duftig<br />

nach blühenden Veilchen, tolle Nase! Am<br />

Gaumen ausgewogen und klar, öffnet sich<br />

auf frischen dunklen Beerennoten, zügig<br />

mit starkem Druck, langes Finale.<br />

Superiore, Dresden; Weinbastion, Ulm;<br />

Scala Vini, Leissingen, ca. CHF 23,–<br />

3. Platz<br />

•<br />

Barbera d’Asti Montebruna DOCG<br />

2016, Braida<br />

15 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubin mit<br />

Purpur. Einladende und duftende Nase<br />

nach reifen Kirschen und Erdbeeren, Waldbeeren<br />

und Brombeerkonfitüre. Am Gaumen<br />

geschmeidig und klar, öffnet sich auf<br />

angenehmer Frische, dann satte Frucht,<br />

zügig, bleibt im Finale lange saftig.<br />

Morandell, Wörgl; Farnetani,<br />

München; Guido Giovo, Mühlheim;<br />

Garibaldi, München; ViP Weine, Köln;<br />

Bindella, Zürich, ca. CHF 25,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Ornati DOC 2017<br />

Parusso<br />

15 Vol.-%, DIAM. Sattes, dunkles Rubinrot.<br />

In der Nase präzise nach reifer Brombeere.<br />

Eröffnet sich am Gaumen mit feinem Spiel,<br />

wirkt ausgewogen, vibrierende Säure untermalt<br />

mit weichem Schmelz, straff im<br />

Abgang, gute Länge. Wein & Co., Wien;<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Bataillard,<br />

Rothenburg, ca. CHF 14,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Piovà<br />

DOCG 2016, La Montagnetta<br />

15,5 Vol.-%, DIAM. Intensives, dunkles<br />

Purpur. Offenherzige und einladende<br />

Nase nach satten Kirschen und Pflaumen,<br />

im Nachhall getrocknete Rosenblätter.<br />

Im Trunk satt und körperreich,<br />

zieht sich langsam und samtig über die<br />

Zunge, konzentrierte reife Früchte, langer<br />

Nachhall.<br />

lamontagnetta.com, ca. CHF 17,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Aves DOC 2017<br />

Burlotto<br />

15,5 Vol.-%, NK. Intensives, leuchtendes<br />

Purpur mit leicht rubinrotem Stich. Kompakte<br />

und einladende Nase nach satten<br />

Amarenakirschen, eingelegten Pflaumen<br />

und reifen Waldbeeren, tief. Am Gaumen<br />

ausgewogen und vielschichtig, öffnet sich<br />

geschmeidig auf satten Noten reifer<br />

schwarzer Beeren, getragen von elegantem<br />

Säuregerüst, ein satter Schluck Wein,<br />

sehr lange. burlotto.com, ca. CHF 23,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Monte Colombo<br />

DOCG 2013, Tenute Cisa Asinari dei<br />

Marchesi di Grésy<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Rubinrot<br />

mit leicht aufhellendem Rand. Elegant-balsamische<br />

Nase nach Eukalyptus,<br />

Minze und satten Brombeeren. Am Gaumen<br />

ausgewogen und klar, öffnet sich<br />

auf feiner Frucht mit geschmeidigem<br />

Tannin, harmonisch, leicht salzig, endet<br />

lange und klar im Finale. Vinissimo,<br />

München; Gastrovin, Dübendorf;<br />

Buongustaio, Hohenems, ca. CHF 23,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Superiore DOC<br />

2016, Parusso<br />

15,5 Vol.-%, DIAM. Intensives, fast undurchdringliches<br />

Purpur. Offene Nase<br />

nach Sauerkirsche und Brombeere. Am<br />

Gaumen weich und anschmiegsam, getragen<br />

von feinem Schmelz, öffnet sich<br />

auf klarer Beerenfrucht, kräftiger Druck,<br />

füllige Länge. Wein & Co., Wien; Fischer<br />

& Trezza, Stuttgart; Bataillard,<br />

Rothenburg, ca. CHF 28,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Vigne<br />

Vecchie DOCG 2015<br />

Vinchio – Vaglio Serra<br />

14,5 Vol.-%, NK. Sattes, intensives Rubinrot.<br />

Offene und einladende Nase nach<br />

satten Himbeeren und frischen Kirschen,<br />

edle Würzetöne im Nachhall. Am Gaumen<br />

dominiert von hervorragendem<br />

Trinkfluss, gut eingebautes Holz, breitet<br />

sich langsam und elegant aus, salzig, im<br />

PLATZ<br />

VAJRA – BARBERA<br />

Tolle Nase, nach Kirschen,<br />

Veilchen und dunklen Beeren.<br />

Finale fester Druck. Mü’s Vinothek,<br />

Affoltern am Albis; Estapp, Estavayer;<br />

Cantina 24, Blomberg, ca. CHF 28,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore<br />

Settecàpita DOCG 2015<br />

Tenuta Santa Caterina<br />

15 Vol.-%, DIAM. Intensives, sattes Purpur.<br />

Kompakte und vielschichtige Nase nach<br />

reifen Amarenakirschen, satten Pflaumen<br />

und reifer Cassis. Weicher Gaumeneintritt<br />

mit samtigem Tannin, spannt ein<br />

schönes Kleid auf, geschmeidig, gute<br />

Länge mit feinem Druck.<br />

tenuta-santa-caterina.it, ca. CHF 32,–<br />

92<br />

•<br />

Barbera d’Asti PI CIT DOCG 2017<br />

La Montagnetta<br />

14 Vol.-%, KK. Leuchtendes, kraftvolles<br />

Purpur. Offene und einladende Nase nach<br />

satten Kirschen, frischen Waldfrüchten<br />

und Brombeeren. Geschmeidig in Ansatz<br />

und Verlauf, getragen von weicher Fruchtsüsse,<br />

satt, ausgewogen mit guter Länge.<br />

lamontagnetta.com, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Strja DOCG 2016<br />

Montestregone<br />

14 Vol.-%, DIAM. Intensives, leuchtendes<br />

Rubinrot. In der Nase sehr satt und kraftvoll<br />

nach reifen Erdbeeren und Kirschen,<br />

erinnert im Nachhall an Bienenwaben.<br />

Am Gaumen saftig und klar, getragen<br />

von süssem Schmelz, weitet sich schön<br />

aus, dunkle Beerenfrucht mit salzigem<br />

Finish. montestregone.it, ca. CHF 14,–<br />

•<br />

Bansella Nizza DOCG 2016<br />

Prunotto<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

sattem Kern. In der Nase nach Tabak und<br />

Leder, getragen von reifen Waldbeeren,<br />

wirkt geheimnisvoll. Saftiger und eleganter<br />

Trunk mit vibrierender Säure und klarer<br />

Frucht, zieht sich saftig über die Zunge,<br />

leicht salzig, endet im Finale abermals<br />

saftig. Morandell, Wörgl; Ariane Abayan,<br />

Hamburg; Bindella, Zürich,<br />

ca. CHF 15,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Litina<br />

DOCG 2016, Cascina Castlet<br />

15 Vol.-%, NK. Sattes, intensives Rubin-<br />

Purpur. In der Nase konzentriert nach<br />

Kirschkompott und satten Pflaumen, im<br />

Nachhall getrocknete Feigen. Satter<br />

Trunk mit Noten von Kakaopulver und<br />

Kaffee, öffnet sich eng gewoben und geschmeidig<br />

auf der Zunge, fliesst behäbig<br />

dahin, langes Finale. Gottardi, Innsbruck;<br />

Farnetani, München; Riegger,<br />

Birrhard; Fornara, Taunusstein-Wehen,<br />

ca. CHF 16,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Vignalina<br />

DOCG 2016, Tenuta Santa Caterina<br />

Fotos: beigestellt<br />

144 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


15 Vol.-%, DIAM. Intensives, undurchdringliches<br />

Purpur. In der Nase würzig nach dunkler<br />

Schokolade, Malz, Bourbonvanille und<br />

Lakritze. Am Gaumen weich und warm,<br />

weitet sich satt und fein aus, im hinteren<br />

Bereich engmaschiges Tannin kombiniert<br />

mit feiner Frische, körperreich, lange.<br />

tenuta-santa-caterina.it, ca. CHF 17,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Pomorosso Nizza<br />

DOCG 2016, Cantine Coppo<br />

15,5 Vol.-%, NK. Intensives, sattes Purpur.<br />

Kompakte und vielschichtige Nase nach<br />

reifen Brombeeren, Cassis und Waldfrüchten,<br />

im Nachhall einladende Lakritze. Am<br />

Gaumen kraftvoll und satt, spannt einen<br />

weiten Bogen, öffnet sich auf dunklen<br />

Beeren, druckvoll am Gaumen, sehr voluminös.<br />

Mövenpick, Zürich; Vinum Distribution<br />

GmbH, Landau, ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba DOC 2017<br />

Enzo Boglietti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Kraftvolles und sattes Purpur.<br />

In der Nase einladend nach reifen Erdbeeren<br />

und Kirschen, feine Rauchnote, Kakaobohnen.<br />

Am Gaumen salzig und klar,<br />

öffnet sich auf feinem Spiel, gute Länge,<br />

endet im Finale fruchtbetont und saftig.<br />

Vino Vino, Linz; Farnetani, München;<br />

Segnitz, Weyhe; Liechti, Basel; Vinamici,<br />

Schönenwerg; Utiger Weine, Baar;<br />

Boller Weine, Hohentengen; Thurnher’s<br />

Nachfolger, Dornbirn, ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Superiore Donna<br />

Elena DOC 2015, Cascina delle Rose<br />

15 Vol.-%, NK. Sattes, kraftvolles Rubinrot<br />

mit leicht purpurnem Stich. In der Nase<br />

nach reifer Erdbeere, Blutorange, im<br />

Nachhall nach Zimt. Am Gaumen offenherzig<br />

und einladend, öffnet sich auf klarer<br />

roter Beerenfrucht, spannend, im Finale<br />

fester Druck mit langem Abgang.<br />

Barolista, Wien; Kroll, Murnau; Vino e<br />

Tavola, Reitnau; 1870 VINS & CONSEIL<br />

Sàrl, Monthey, ca. CHF 23,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba DOC 2016<br />

Cascina Bongiovanni<br />

15 Vol.-%, NK. Sehr sattes, dichtes Purpur.<br />

In der Nase tintig mit leichten Nuancen<br />

nach Siegellack und Schuhcreme, dezente<br />

Edelpilze. Weich und geschmeidig im<br />

Trunk, öffnet sich auf satten Brombeernoten,<br />

geschmeidig, zieht sich lange und fein<br />

dahin. Kroll, Murnau; Vinoecke, Graben-<br />

Neudorf; Schmocker Weine, Langnau<br />

im Emmental; La Torre, Poschiavo<br />

ca. CHF 23,–<br />

•<br />

Barbera del Monferrato Rupes<br />

DOCG 2011, Canato<br />

14 Vol.-%, DIAM. Sattes Rubinrot mit leicht<br />

orangem Stich. In der Nase nach frischen<br />

gelben Früchten, Aprikosen, Pfirsich, getragen<br />

von leichtem Puderzucker, wirkt jugendlich.<br />

Am Gaumen frisch und saftig, zupackend,<br />

öffnet sich auf eleganten Holztönen,<br />

getragen von feiner Geschmeidigkeit,<br />

straff, gute Länge, leichte Trocknung im Finale.<br />

canatovini.it, ca. CHF 28,–<br />

•<br />

Barbera del Monferrato Superiore<br />

1930 una buona annata DOCG 2015<br />

La Tenaglia<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives und kraftvolles<br />

Purpur. In der Nase leicht balsamischer<br />

Touch, untermalt von getrockneten Rosenblättern.<br />

Im Mund ausgewogen mit<br />

Druck am Gaumen, spannt sich schön auf,<br />

angenehm eingebundenes Holz, minzig,<br />

langes Finale. Stämpfli, Laupen; Aman<br />

& Merkle, Buchloe, ca. CHF 36,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Emozioni<br />

DOCG 2013, La Tenaglia<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives, sattes Rubinrot.<br />

In der Nase etwas zurückhaltend,<br />

dann balsamische Töne, reife Beeren,<br />

Lakritze, Zimt. Im Trunk offen und zugänglich<br />

mit würzigen Nuancen, filigran<br />

nach Curry, ansprechend, frisch und<br />

leicht salzig, spannt einen weiten Bogen,<br />

endet im Finale druckvoll.<br />

Stämpfli, Laupen; Aman & Merkle,<br />

Buchloe, ca. CHF 36,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Superiore Funtanì<br />

DOC 2016, Cordero di Montezemolo<br />

14,5 Vol.-%, NK. Sattes, elegantes Purpur.<br />

In der Nase einladend nach satten dunklen<br />

Beeren, Brombeere und reifen Waldbeeren,<br />

im Nachhall Cassis. Im Trunk ausgewogen<br />

und sehr saftig, die Frucht ist<br />

fein von engmaschigem Tannin umwoben,<br />

im zweiten Teil satt und weich, druckvoll<br />

im Abgang. Wein Wolf, Salzburg; Ariane<br />

Abayan, Hamburg; Rutishauser, Scherzingen;<br />

Berthaudin, Carouge; Chiodi<br />

Vini, Ascona, ca. CHF 40,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Sei Vigne<br />

Insynthesis DOCG 2011<br />

Vinchio – Vaglio Serra<br />

15,5 Vol.-%, NK. Intensives, kraftvolles Rubinrot.<br />

Balsamische Nase nach reifen Kirschen,<br />

satten Brombeeren, getragen von<br />

einer leichten Schokoladewürze. Am Gaumen<br />

süsser, weicher Eintritt mit saftiger<br />

Entfaltung, breitet sich elegant und fein<br />

aus, im zweiten Teil zupackend und druckvoll,<br />

leichtes Salz, endet lange und klar.<br />

Mü’s Vinothek, Affoltern am Albis;<br />

Estapp, Estavayer; Cantina 24,<br />

Blomberg, ca. CHF 45,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Bertu DOC 2016<br />

Negro<br />

15,5 Vol.-%, NK. Im Glas kraftvolles Rubin<br />

mit purpurnem Stich. Satte und einladende<br />

Nase nach reifen Brombeeren und<br />

Cassis, im Nachhall Amarena und Pflaumen.<br />

Im Trunk füllig und tief getragen<br />

von feinstem Schmelz, öffnet sich auf<br />

dunkelbeerigen Tönen, angenehm und<br />

weich, gute Länge.<br />

negroangelo.it, Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

Barbera d’Asti DOCG 2017<br />

Cascina Castlet<br />

14 Vol.-%, DIAM. Helles, leuchtendes Rubin<br />

mit leicht purpurnem Stich. In der<br />

Nase nach reifen Erdbeeren, satten Waldfrüchten,<br />

im Nachhall feine Würzenoten.<br />

Am Gaumen ausgewogen und satt mit<br />

animierender Säure, bietet guten Trinkfluss,<br />

fruchtiger Kern, gute Länge.<br />

Gottardi, Innsbruck; Farnetani, München;<br />

Riegger, Birrhard; Fornara,<br />

Taunusstein-Wehen, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Piani DOC 2016<br />

Pelissero<br />

14,5 Vol.-%, NK. Undurchdringliches Purpur.<br />

Intensive Nase nach sehr reifer Cassis<br />

und Brombeere, untermalt mit feiner Würze<br />

nach Kakaobohnen. Am Gaumen elegant<br />

und kraftvoll, öffnet sich auf pflaumigen<br />

Nuancen, zeigt griffiges Tannin, ummantelt<br />

von feinem Schmelz, druckvoll.<br />

Stoppervini, Lugano, ca. CHF 17,–<br />

•<br />

BIO Barbera d’Alba Superiore DOC<br />

2016, Brezza<br />

14,5 Vol.-%, KK. Sattes, leuchtendes Rubinrot.<br />

Duftet nach reifen Kirschen und<br />

Veilchen in der Nase, einladend. Rund und<br />

klar am Gaumen mit angenehmem<br />

Schmelz und saftigem Kern, lebendig,<br />

spannungsvoll und frisch, gute Länge.<br />

Jacopini, Neunkirchen; Bremer, Braunschweig;<br />

Weinkeller Türk, Berlin; Donati,<br />

Basel; Das Weindepot, Wilhelmshaven;<br />

Ombra (Briola OG), Hall in Tirol;<br />

Weinsicht, Brunnen, ca. CHF 17,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba DOC 2016<br />

Diego Morra<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Rubinrot<br />

mit aufhellendem Rand. In der Nase nach<br />

frischen Kirschen und Pflaumen, im Nachhall<br />

etwas Sardellen. Saftig und mineralisch<br />

im Trunk, filigran, zieht sich fein über<br />

die Zunge, animiert mit seiner Frucht zu einem<br />

zweiten Glas.<br />

morrawines.com, ca. CHF 17,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Vigna Santo<br />

Stefano DOC 2017, Castello di Neive<br />

15 Vol.-%, NK. Intensives Rubinrot mit<br />

leichtem Purpurstich. In der Nase nach<br />

reifen Kirschen, satten Brombeeren und<br />

Erdbeerkonfitüre, besonders einladend.<br />

Öffnet sich im Trunk elegant und saftig,<br />

präsentes Säuregerüst, frisch und klar,<br />

wirkt leichtfüssig trotz 15 % Alkohol.<br />

Di Gennaro, Stuttgart; Zweifel Vinarium,<br />

Uster, ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba DOC 2017<br />

Cordero di Montezemolo<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Intensives Purpurrot.<br />

Feinwürzige Nase nach satten Veilchen,<br />

untermalt von einem präsenten Vanilleton,<br />

Milchschokolade, leichter Alkohol. Im<br />

Ansatz geschmeidig und satt, breitet sich<br />

wohlig aus, gute Länge, in sich stimmig<br />

und balanciert. Wein Wolf, Salzburg;<br />

Ariane Abayan, Hamburg; Rutishauser,<br />

Scherzingen; Berthaudin, Carouge;<br />

Chiodi Vini, Ascona, ca. CHF 19,–<br />

•<br />

BIO Barbera d’Asti Superiore Tinella<br />

DOCG 2016, Cascina Galarin<br />

15 Vol.-%, NK. Intensives, sattes Purpur<br />

mit rubinrotem Stich. Feinwürzige Nase<br />

nach Vanille und etwas Kokos, dahinter<br />

Schwarze Johannisbeeren. Am Gaumen<br />

satt und zupackend, öffnet sich saftig<br />

mit elegantem Kern, saftig und zügig<br />

auch im Nachhall, leicht weitmaschiges<br />

Tannin im Abgang.<br />

Schalkenbosch Weinvertrieb, Reutlingen;<br />

Buonvini, Zürich; Rosmarie Meier,<br />

Münchenbuchensee, ca. CHF 22,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Passum<br />

DOCG 2016, Cascina Castlet<br />

15,5 Vol.-%, NK. Intensives Rubinrot mit purpurnem<br />

Stich. In der Nase nach Rumtopf<br />

und eingelegten Pflaumen, öffnet sich auf<br />

Amarenakirschen. Geschmeidiger Trunk<br />

mit eng gewobenem Tannin, öffnet sich<br />

saftig und zart, dann anhaltend mit klarer<br />

Frucht. Gottardi, Innsbruck; Farnetani,<br />

München; Riegger, Birrhard; Fornara,<br />

Taunusstein-Wehen, ca. CHF 28,–<br />

•<br />

Barbera Nizza La Court DOCG 2015<br />

Michele Chiarlo<br />

14 Vol.-%, NK. Intensives und sattes Purpur<br />

mit rubinrotem Stich. In der Nase intensiv<br />

nach Rosenblatt, feinster Schokoladewürze,<br />

untermalt von edler Bourbon-Vanille.<br />

Straff und zügig am Gaumen, startet im<br />

vorderen Bereich ordentlich durch, frische<br />

Säure. Farnetani, München; Schelte,<br />

Köln; Derksen, Leobendorf; Legro, Langenhagen;<br />

Mövenpick, Zürich; Andronaco,<br />

Hamburg, Preis: k. A.<br />

90<br />

•<br />

Barbera d’Asti L’Altra DOCG 2017<br />

Banfi<br />

13,5 Vol.-%, NK. Sattes und kraftvolles<br />

Purpur mit leichtem Rubinrot. In der<br />

Nase einladend blumig-fruchtig, Veilchen,<br />

Kirschen, satte Pflaume, im Nachhall nach<br />

Zuckerbrombeeren. Im Trunk saftig und<br />

klar, schnörkellos mit feiner Würze unterlegt,<br />

im Abgang leicht minzige Noten.<br />

Bindella, Zürich; Brand Compendium,<br />

Delmenhorst, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba DOC 2017<br />

Rocche Costamagna<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Intensives, lebendiges<br />

Purpur. In der Nase nach jungen Amarenakirschen<br />

unterlegt mit feinster Weisser-Pfeffer-Note.<br />

Öffnet sich am Gaumen<br />

mit vordergründigem Säurespiel, frucht-<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

145


tasting / BARBERA TROPHY<br />

betont, leichte Bitternote, trinkt sich fein,<br />

mittlere Länge, im Finale saftig.<br />

Albertazzi Edgarda, Essen; Baur au<br />

Lac, Zürich, ca. CHF 12,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore La Luna e<br />

I Falo DOCG 2016, Vite Colte<br />

14,5 Vol.-%, KK. Intensives, dunkel leuchtendes<br />

Purpur. In der Nase nach Sauerkirsche<br />

und eingelegten Pflaumen, im<br />

Nachhall nach Milchschokolade. Am Gaumen<br />

geschmeidig und weich, öffnet sich<br />

auf samtiger Frucht, umhüllt von engem<br />

Tannin, gute Länge, feiner Trunk.<br />

Hofer, Zürich, ca. CHF 13,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba DOC 2017<br />

Prunotto<br />

14 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

minimalem Purpur. In der Nase würzig und<br />

süssfruchtig nach Erdbeerkonfitüre,<br />

Brombeeren und reifen Waldfrüchten.<br />

Öffnet sich am Gaumen lebhaft und jung,<br />

tänzelnde Säure ummantelt die klare<br />

Frucht, mittlere Länge, angenehmer<br />

Druck im Finale.<br />

Morandell, Wörgl; Ariane Abayan,<br />

Hamburg; Bindella, Zürich, ca. CHF 14,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Vigne Ciabot Russ<br />

DOC 2016, Gagliasso<br />

15 Vol.-%, DIAM. Sattes, leuchtendes Rubinrot.<br />

In der Nase zurückhaltend mit feinster<br />

Würze und dezent blumigen Nuancen. Am<br />

Gaumen saftig und mit eng gewobenem<br />

Tannin versehen, öffnet sich salzig und<br />

fein, im Abgang klar und mittellang.<br />

Barolista, Wien; Begro, Berlin; Brissoni<br />

– Vino Marcello, Verscio, ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Le More DOCG 2017<br />

Cascina Gilli<br />

14 Vol.-%, DIAM. Sattes, dunkles Purpur<br />

mit opakem Kern. In der Nase nach satten<br />

Brombeeren und Pflaumen, offenherzig.<br />

Am Gaumen frisch und jung, leichte Kohlensäure,<br />

lebhaft und knackig, gute Länge,<br />

fruchtig und ausgewogen. Selection Widmer,<br />

Eschenbach, ca. CHF 18,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Vignota DOC 2017<br />

Conterno Fantino<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Intensives, kraftvolles<br />

Purpur. Würzige Nase nach Bienenwaben<br />

und Fichtenhonig, untermalt von satten<br />

Erdbeeren. Am Gaumen geschmeidig und<br />

fein, ausgewogen, öffnet sich auf satten<br />

dunklen Fruchtnoten, druckvoll, im Nachhall<br />

leichter Alkohol. Pfanner & Gutmann,<br />

Feldkirch; Rieger Weine, Salzburg; Farnetani,<br />

München; Fischer & Trezza,<br />

Stuttgart; AMC, Saarbrücken; Caratello,<br />

St. Gallen; Liechti, Basel; Utiger Weine,<br />

Baar; Bataillard, Rothenburg; Bross Weine,<br />

Appenweier, ca. CHF 20,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Costa Bruna DOC<br />

2016, Poderi Colla<br />

14 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes, elegantes<br />

PLATZ<br />

BRAIDA – MONTEBRUNA<br />

Satte Frucht, bleibt im Finale<br />

lange saftig.<br />

Rubinrot mit leicht purpurnem Touch. In<br />

der Nase mittlere Ausdruckskraft, zarte<br />

Kirsche, etwas Oregano. Am Gaumen saftig<br />

und trinkig, mittlerer Körper, öffnet sich<br />

auf rotbeerigen Nuancen, bleibt auch im<br />

Finale saftig, ein toller Speisenbegleiter.<br />

Bindella, Zürich, ca. CHF 22,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba DOC 2016<br />

Sandrone<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkles, fast undurchdringliches<br />

Purpur. In der Nase nach Bitterschokolade,<br />

Minze, im Nachhall eingelegte<br />

Kirschen. Am Gaumen fruchtbetont<br />

mit geschmeidigem Tannin, im zweiten<br />

Bereich dann straff und leicht trocknend,<br />

zieht sich lange über die Zunge.<br />

Döllerer, Golling; Kate & Kon, Attersee;<br />

Extraprima, Mannheim; Lobenberg,<br />

Bremen; Superiore, Dresden;<br />

Weinpiemont, Hattersheim; Pinard de<br />

Picard, Saarwellingen; Wein & Kunst,<br />

Quickborn; Cresceri, Egelsbach;<br />

Cave SA, Gland; Vini d’Amato, Basel;<br />

Von Salis, Landquart; Vintra, Zürich;<br />

Neururer, Vomp, ca. CHF 24,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Montruc<br />

DOCG 2011, Franco M. Martinetti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives, fast undurchdringliches<br />

Rubinrot. In der Nase nach<br />

Minze, Salbei, leicht nach Jod, im Nachhall<br />

nach Leder. Am Gaumen ausgewogen<br />

und saftig, breitet sich auf Nuancen<br />

von reifen roten Beeren aus, druckvoll,<br />

leicht salzig, im Abgang leicht aufrauend.<br />

Garibaldi, München; Bindella, Zürich<br />

ca. CHF 48,–<br />

•<br />

BIO Barbera d’Alba Superiore DOC<br />

2016, Pira – Chiara Boschis<br />

15 Vol.-%, NK. Satt leuchtendes Purpur.<br />

In der Nase leichte Kirsche, öffnet sich<br />

nur zaghaft. Am Gaumen frisch mit<br />

straffem Zug, lebhaft, mittlerer Körper,<br />

trinkt sich flott. Wein & Co., Wien; Fischer<br />

& Trezza, Stuttgart; Superiore,<br />

Dresden; Weinkontor Freund, Borgholzhausen;<br />

Garibaldi, München; Vinaturel,<br />

Berg; Studer, Luzern; Bataillard,<br />

Rothenburg; Boller Weine, Hohentengen;<br />

Arvi, Melano, Preis: k. A.<br />

89<br />

•<br />

Barbera d’Alba Ape Reale DOC 2017<br />

BelColle – Bosio<br />

14 Vol.-%, DIAM. Dunkel leuchtendes Purpurrot.<br />

In der Nase nach Brombeergelee<br />

und Zuckerguss, Kirsche, Zwetschge. Am<br />

Gaumen getragen von feinem Spiel zwischen<br />

Frucht und Säure, mittelkräftig,<br />

wirkt im zweiten Teil keck und klar, leicht<br />

salzig, im Finale trocken.<br />

bosiofamilyestates.it, ca. CHF 7,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Superiore Le Masche<br />

DOC 2017, BelColle – Bosio<br />

15 Vol.-%, DIAM. Intensives, leuchtendes<br />

Purpur. In der Nase nach frischen Kirschen,<br />

Zwetschgen sowie eine leicht eisenhaltige<br />

Note. Am Gaumen fruchtig und fein, öffnet<br />

sich auf leicht vegetabilem Tannin, dennoch<br />

zügig und mit gutem Trinkfluss ausgestattet,<br />

frisches Finale.<br />

bosiofamilyestates.it, ca. CHF 11,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Suculè DOC 2015<br />

Lo Zoccolaio<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives und kraftvolles<br />

Purpur. Öffnet sich in der Nase nur zögernd<br />

auf schwarzen Holunderbeeren.<br />

Am Gaumen klar und saftig, mittelgewichtig,<br />

straff in Zug und Trunk, leichte<br />

Trocknung im Finale.<br />

Pellegrini, Landau; Spar, Salzburg;<br />

Zafferana, Appenzell, ca. CHF 12,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Nizza<br />

Solneri DOCG 2016, Pescaja<br />

14,5 Vol.-%, VL. Intensives, undurchdringliches<br />

Purpur. Satte Brombeernase kombiniert<br />

mit leicht schokoladigem Touch, im<br />

Nachhall getrocknete Tomaten. Satt und<br />

fruchtbetont am Gaumen, spürbarer Holzeinsatz,<br />

öffnet sich auf leicht weitmaschigem<br />

Tannin, im Finale schokoladewürzig.<br />

Massi, Köln; Legro, Langenhagen;<br />

Smith & Smith, Zürich; Frega, Bremen;<br />

Vini Divini, Mellingen; Di Dio,<br />

Bamberg; Via del Gusto, Donauwörth;<br />

Getränke Hoffmann, Blankenfelde-<br />

Mahlow OT Gross Kienitz; Pedrini Vini,<br />

Faido, ca. CHF 14,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Nuwanda<br />

DOCG 2016, BelColle – Bosio<br />

15,5 Vol.-%, DIAM. Sattes, intensives Purpur.<br />

Feinwürzige Nase nach reifen dunklen<br />

Beeren, untermalt von feiner Pfefferwürze.<br />

Im Trunk sehr saftig, öffnet sich auf Noten<br />

von eingelegter Birne, spannt einen weiten<br />

Bogen, im Finale druckvoll und klar.<br />

bosiofamilyestates.it, ca. CHF 14,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Superiore DOC 2016<br />

Castello di Neive<br />

15,5 Vol.-%, NK. Dunkles undurchdringliches<br />

Purpur. In der Nase satt nach reifen<br />

Kirschen und Brombeeren, öffnet sich<br />

auf feinen schokoladigen Noten. Straff<br />

am Gaumen mit feinem Schmelz, entpuppt<br />

dann griffiges Tannin und ordentlich<br />

Druck, im Finale anhaltend.<br />

Di Gennaro, Stuttgart; Zweifel<br />

Vinarium, Uster, ca. CHF 22,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Bricco dei Merli<br />

DOC 2016, Cogno<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Intensives, kraftvolles<br />

Purpur. Öffnet sich im Glas auf satter Kirsche,<br />

Cassis und Brombeere. Im Mund<br />

frisch und saftig, spielt fein mit Tannin<br />

und Säure, zupackend und bestimmt, im<br />

Abgang leicht salzig.<br />

Smart Wines, Köln; Martel, St. Gallen;<br />

Kracher, Illmitz, ca. CHF 28,–<br />

Fotos: beigestellt<br />

146 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


•<br />

Barbera d’Alba Superiore Sorito<br />

Mosconi DOC 2016<br />

Rocche dei Manzoni<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles, fast undurchdringliches<br />

Purpur. In der Nase nach Schokolade,<br />

Karamell, dunklen Beeren und im<br />

Nachhall leichte Zwetschge. Am Gaumen<br />

vielschichtig und kompakt, entfaltet sich<br />

gut, zeigt herzhaftes Tannin, im Finale<br />

leichte Trocknung, sollte noch lagern.<br />

Vini Mascoli, Klaus-Weiler; Wyhus<br />

Belp, Belp, ca. CHF 32,–<br />

•<br />

Barbera del Monferrato Superiore<br />

Bricco Battista DOCG 2015, Accornero<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives und kraftvolles<br />

Purpur. In der Nase übertönt der Holzeinsatz<br />

die schüchterne Frucht, nur nach<br />

langer Belüftung kommen Amarena und<br />

Pflaume durch. Am Gaumen geschmeidig<br />

und weich, öffnet sich langsam in vielen<br />

Schichten, zupackend, endet auf<br />

spürbarem Holzeinsatz.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Hischier,<br />

Brig; Cave SA, Gland, ca. CHF 34,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Vigna dei Romani<br />

DOC 2016, Enzo Boglietti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives, fast undurchdringliches<br />

Purpur. In der Nase rauchig<br />

und würzig, öffnet sich auf speckigen Noten,<br />

dann Schwarze Johannisbeeren. Am<br />

Gaumen gehaltvoll und klar, zieht sich<br />

straff über den Gaumen, packt im hinteren<br />

Bereich zu, endet etwas harsch.<br />

Vino Vino, Linz; Farnetani, München;<br />

Segnitz, Weyhe; Liechti, Basel; Vinamici,<br />

Schönenwerg; Utiger Weine, Baar;<br />

Boller Weine, Hohentengen; Thurnher’s<br />

Nachfolger, Dornbirn, ca. CHF 48,–<br />

88<br />

•<br />

Barbera d’Asti Soliter DOCG 2017<br />

Pescaja<br />

14 Vol.-%, DIAM. Im Glas dunkles, sattes<br />

Purpurrot mit dezent aufhellendem<br />

Rand. Öffnet sich in der Nase auf reifen<br />

Pflaumen und Kirschen, wirkt warmher-<br />

zig. Breitet sich im Mund mit leichter<br />

Kohlensäure aus, dunkelfruchtig, schlanker<br />

Körper, im Finale trocken.<br />

Massi, Köln; Legro, Langenhagen;<br />

Smith & Smith, Zürich; Frega, Bremen;<br />

Vini Divini, Mellingen; Di Dio,<br />

Bamberg; Via del Gusto, Donauwörth;<br />

Getränke Hoffmann, Blankenfelde-<br />

Mahlow OT Gross Kienitz; Pedrini Vini,<br />

Faido, ca. CHF 7,–<br />

•<br />

BIO Barbera d’Alba Vigna Santa<br />

Rosalia DOC 2017, Brezza<br />

14,5 Vol.-%, VL. Dunkles, leuchtendes Rubinrot<br />

mit brillantem Kern. In der Nase<br />

etwas verschlossen, leichte Würzenoten,<br />

fleischig. Am Gaumen leichtfüssig mit<br />

fruchtigem Mittelteil, schlanker Körper,<br />

lebhafte Säure, geniesst im Abgang dennoch<br />

gute Länge. Jacopini, Neunkirchen;<br />

Bremer, Braunschweig; Weinkeller<br />

Türk, Berlin; Donati, Basel; Das<br />

Weindepot, Wilhelmshaven; Ombra<br />

(Briola OG), Hall in Tirol; Weinsicht,<br />

Brunnen, ca. CHF 14,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore i Tre<br />

Vescovi DOCG 2016<br />

Vinchio – Vaglio Serra<br />

13,5 Vol.-%, NK. Sattes Rubinrot mit<br />

leuchtendem Kern. In der Nase duftig<br />

nach gezuckerten Erdbeeren und Pfirsich.<br />

Am Gaumen saftig und klar, öffnet sich<br />

mittelgewichtig, leicht salzig, im Trunk<br />

einfach und korrekt. Mü’s Vinothek,<br />

Affoltern am Albis; Estapp, Estavayer;<br />

Cantina 24, Blomberg, ca. CHF 15,–<br />

•<br />

Barbera del Monferrato Giulin DOC<br />

2016, Accornero<br />

14 Vol.-%, NK. Kraftvolles, dunkel glänzendes<br />

Purpur. In der Nase würzig und<br />

leicht rauchig, dezent animalische Komponente,<br />

satte dunkle Beerenfrucht. Am<br />

Gaumen zügig und saftig mit zupackendem<br />

Tannin, gehaltvoll, weitet sich im<br />

hinteren Bereich etwas zu viel aus und<br />

endet mit sanfter Trocknung.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Hischier,<br />

Brig; Cave SA, Gland, ca. CHF 17,–<br />

•<br />

Barbera Oltrepo Pavese Campo del<br />

Marrone DOC 2016, Bruno Verdi<br />

16 Vol.-%, NK. Intensives und kraftvolles<br />

Purpur. In der Nase satte dunkle Pflaumenfrucht,<br />

eingelegte Amarena, getragen<br />

von leichter Holzwürze. Am Gaumen zupackend<br />

und streng, sehr konzentriert mit<br />

eng gewobenem und leicht trocknendem<br />

Tannin, druckvolles Finish.<br />

brunoverdi.it, ca. CHF 19,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba Superiore Bricco<br />

delle Olive DOCG 2016, Palladino<br />

14,5 Vol.-%, DIAM. Sattes Rubinrot mit<br />

leicht purpurnem Touch. In der Nase satt<br />

nach Brombeeren und reifen Zwetschgen,<br />

im Nachhall versteckt sich Kreuzkümmel.<br />

Am Gaumen straff und zügig, öffnet sich<br />

auf saftigen Fruchtnoten, leicht salzig, im<br />

Finale druckvoll. Vinoverum, Arlesheim;<br />

Horst Bruch, Ludwigshafen; Stettner,<br />

Kolbermoor, ca. CHF 23,–<br />

•<br />

Barbera d’Alba La Cresta DOC 2016<br />

Rocche dei Manzoni<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkles, sattes Rubin mit<br />

leichtem Schwarzstich. In der Nase leicht<br />

animalisch, öffnet sich auf Schuhcreme<br />

und leicht lackigen Tönen, dezente Amarena.<br />

Am Gaumen zupackend und kraftvoll,<br />

mittleres Gewicht, endet im Abgang weitmaschig<br />

mit leichter Trocknung. Vini<br />

Mascoli, Klaus-Weiler; Wyhus Belp,<br />

Belp, ca. CHF 25,–<br />

•<br />

Barbera Superiore L’Ago DOCG 2011<br />

Lagobava<br />

15 Vol.-%, DIAM. Tiefdunkles, fast undurchdringliches<br />

Rubin mit schwarzen Nuancen.<br />

In der Nase würzig-fleischig nach Rosmarin,<br />

Tomaten und Eichenbrett. Am Gaumen<br />

vom Holzeinsatz gezeichnet, Kokosnuss,<br />

zwar saftig und leicht salzig, das<br />

Tannin erschlägt den Wein allerdings vollkommen.<br />

Weinhelden, Baden-Baden;<br />

Gabriele Bava Grandi Vini, Cannobio,<br />

ca. CHF 36,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Superiore Montruc<br />

DOCG 2012<br />

Franco M. Martinetti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles, sattes Rubinrot<br />

mit opakem Kern. In der Nase nach Teer<br />

und balsamischen Nuancen, Sardellen,<br />

Blutorange, vielschichtig, wirkt zunächst<br />

fortgeschritten. Am Gaumen getragen<br />

von straffem Tannin, breitet sich auf mineralischen<br />

Nuancen aus, filigrane Säure,<br />

im Nachhall leichte Trocknung.<br />

Garibaldi, München; Bindella, Zürich<br />

ca. CHF 40,–<br />

•<br />

Barbera d’Asti Le Orme 16 mesi<br />

DOC 2016, Michele Chiarlo<br />

13,5 Vol.-%, NK. Intensives Rubinrot mit<br />

leicht purpurnem Stich. In der Nase nach<br />

Pech und Honig, öffnet sich dann auf reifen<br />

Brombeeren. Auch am Gaumen zunächst<br />

Honignoten, dann saftige Himbeere, getragen<br />

von angenehmem Schmelz, zieht sich<br />

saftig über die Zunge, mittlere Länge.<br />

Farnetani, München; Schelte, Köln;<br />

Derksen, Leobendorf; Legro, Langenhagen;<br />

Mövenpick, Zürich; Andronaco,<br />

Hamburg, Preis: k. A.<br />

•<br />

Barbera Nizza Cipressi DOCG 2016<br />

Michele Chiarlo<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes sattes Rubinrot<br />

mit purpurnem Stich. Würzig-animalische<br />

Nase, Alkohol, eingelegte Sauerkirschen.<br />

Am Gaumen fruchtbetont und<br />

klar, dehnt sich gekonnt über die Zunge,<br />

mittlerer Körper, endet im Finale mit<br />

leichter Trocknung.<br />

Farnetani, München; Schelte, Köln;<br />

Derksen, Leobendorf; Legro, Langenhagen;<br />

Mövenpick, Zürich; Andronaco,<br />

Hamburg, Preis: k. A.<br />

Weitere aktuell<br />

verkostete Barberas unter<br />

falstaff.com/barbera-trophy<br />

Erzielen Sie die besten Preise für Ihre Weine<br />

Das älteste Wein-Auktionshaus der <strong>Schweiz</strong> mit Kunden aus aller Welt . . .<br />

. . . und seit 1975 die Drehscheibe für Spitzengewächse.<br />

Kontaktieren Sie uns für eine Schätzung.<br />

WEINAUKTIONEN<br />

Pfingstweidstrasse 6 Fax +41 43 44 44 840 www.steinfelsweine.ch<br />

CH-8005 Zürich Tel. +41 43 44 44 800 auktionen@steinfelsweine.ch<br />

mär–apr <strong>2019</strong> falstaff 147


tasting / BRUNELLO<br />

Dass 2014 für den Brunello<br />

di Montalcino ein nicht ganz<br />

so einfaches Jahr war, ist<br />

bekannt. Nach fünf Jahren<br />

Reife kommen nun die Weine<br />

dieses Jahrgangs auf den<br />

Markt – und bestätigen die<br />

Befürchtungen. Aber kein Grund<br />

zur Sorge: Weit erfreulicher<br />

sind die 2013 Riserva.<br />

TEXT OTHMAR KIEM NOTIZEN OTHMAR KIEM,<br />

SIMON STAFFLER<br />

Der Brunello kann ein wunderbarer<br />

Wein sein, der zum Träumen<br />

einlädt. Montalcino ist<br />

eines der prädestinierten<br />

Gebiete, wo die Sangiovese-<br />

Traube zum vollen Ausdruck kommt. Aber<br />

Sangiovese ist auch eine kaprizierte Diva, die<br />

nur singt, wenn auch wirklich alle Rahmenbedingungen<br />

stimmen. 2014 war das definitiv<br />

nicht der Fall! Der Sommer war kühl, es<br />

regnete, und auch während der Lese herrschten<br />

alles andere als ideale Bedingungen. Kein<br />

gutes Umfeld für Sangiovese. Nach fünf Jahren<br />

Reife kommen nun die Brunello dieses<br />

Jahrgangs auf den Markt. Ein Kellerwunder<br />

blieb leider aus, und die Weine zeugen von<br />

ihrer schwierigen Geburt. Schlecht sind sie<br />

nicht, sie haben gute Frucht, die besten auch<br />

gut eingebundenes Tannin, aber es fehlt<br />

ihnen an Kraft und Länge, die einen Wein<br />

gross machen. Einige der bekannten Weingüter<br />

haben gänzlich verzichtet, einen Brunello<br />

2014 zu erzeugen, wie etwa Salvioni, Poggio<br />

Antico oder Biondi Santi. Andere, wie Casanova<br />

di Neri, haben ihre Crus gestrichen und<br />

alles in den Basis-Brunello gegeben. Umso<br />

erstaunlicher sind die Preise, die die Weingüter<br />

anführen. In der Regel liegen sie über<br />

denen von 2013. Gewiss, die Weingüter hatten<br />

mehr Arbeit, um diese Qualität zu erzeugen,<br />

trotzdem kann es sich dabei wohl nur<br />

um Wunschdenken handeln. Umso erfreulicher<br />

sind die 2013 Riserva: dichte Weine mit<br />

reifer, präsenter Frucht und präsentem Tannin.<br />

Weine, denen ein langes Leben bevorsteht.<br />

Und die uns träumen lassen.<br />

HIMMEL<br />

Foto: Shutterstock<br />

148 198 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Weinberge und Olivenbäume<br />

prägen die Landschaft um<br />

Montalcino.<br />

UND HÖLLE<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff 199 149


tasting / BRUNELLO<br />

LEGENDE<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

Brunello Riserva<br />

2013<br />

99<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Cerretalto<br />

DOCG 2013, Casanova di Neri<br />

15 Vol.-%, NK. Funkelndes, intensives Rubin<br />

mit leichtem Granatschimmer. Vielschichtige<br />

und ansprechende Nase, intensiv<br />

nach dunkler, reifer Kirsche, etwas<br />

Zwetschge, dann auch Noten nach Schiefer<br />

und Lakritze. Kraftvoll und mächtig<br />

am Gaumen, offenbart sich mit viel dichtmaschigem<br />

Tannin, verwoben, viel präsente<br />

Frucht, im Finale satter Druck.<br />

Rieger Weine, Salzburg; Schwander,<br />

Zürich, ca. CHF 340,–<br />

98<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Poggio di Sotto<br />

13,5 Vol.-%, NK. Sattes, funkelndes Rubin-<br />

Granat. Einprägsame Nase mit satten Noten<br />

nach frischen Zwetschgen, Himbeeren<br />

und dunklen Kirschen, etwas Rosmarin.<br />

Saftig und dicht zugleich, entwickelt viel<br />

Druck, präsentes, dichtes Tannin, salzig, im<br />

Finale langer Nachhall, feine Würze. Di<br />

Gennaro, Stuttgart; Garibaldi, München;<br />

Derksen, Leobendorf; Vini<br />

d’Amato, Basel; Granchateaux, La Conversion;<br />

Hofer, Zürich, ca. CHF 295,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

Madonna delle Grazie DOCG 2013<br />

Il Marroneto<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin-Granat.<br />

Sehr tiefe und einladende Nase, zeigt zunächst<br />

Noten nach Granatapfel, dann<br />

Zwetschgen, eingelegte Kirschen, dahinter<br />

Gewürznelken und Kardamom. Salzig<br />

und saftig in Ansatz und Verlauf, fein gesponnenes<br />

Tannin, trägt sehr lange, nach<br />

reifen Kirschen, im Finale fester Druck.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Studer,<br />

Luzern, Preis: k. A.<br />

97<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Capanna<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives Rubin. Vielschichtige<br />

Nase mit einem ansprechenden<br />

Mix aus Brombeere, dunkler Kirsche, Lakritze<br />

und Gewürznelken, etwas Leder. Am<br />

Gaumen stoffig und dicht, viel präsentes<br />

Tannin, das sich lange aufbaut, satter<br />

Druck, gemacht für ein langes Leben.<br />

Enoteca Italiana, Regensburg; Segnitz,<br />

Weyhe; Lowin Weinhandel, Bremen;<br />

Oberhuber, München; Die Weinhandlung,<br />

Luftenberg; Landolt Weine, Zürich;<br />

Reiner Turk, Berlin; Herbig Weinimport,<br />

Gelting, ca. CHF 79,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Fuligni<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Granatrot.<br />

Sehr dichte und ansprechende Nase,<br />

satt nach Himbeere, Rosenblättern und<br />

Kirschenkonfitüre. Am Gaumen sehr präsent,<br />

saftig und mit feimaschigem Tannin<br />

ausgestattet, rollt förmlich über den Gaumen,<br />

langer Nachhall nach reifen Kirschen.<br />

Hischier, Brig; Vini d’Amato, Basel;<br />

Winedemarco, Berlin<br />

ca. CHF 102,–<br />

96<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Pianrosso<br />

DOCG 2013, Ciacci Piccolomini<br />

d’Aragona<br />

15 Vol.-%, Funkelndes, sattes Granatrot. Eröffnet<br />

in der Nase mit Noten nach Tabak<br />

und Zwetschgen, etwas Nougat. Am Gaumen<br />

viel feinmaschiges Tannin, entfaltet<br />

sich sehr geschliffen, spannt einen weiten<br />

Bogen, süsser Schmelz im Finale.<br />

Fischer & Trezza, Stuttgart; Vinothek<br />

St. Stephan, Wien; Bataillard, Rothenburg,<br />

ca. CHF 79,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Lupi<br />

e Sirene 2013, Podere le Ripi<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit feinem<br />

Granatschimmer. Etwas kühle, leicht<br />

verhaltene Nase, zeigt ausgeprägte Noten<br />

nach frischen Zwetschgen, etwas Brombeere,<br />

dazu würziger Kardamom. Stoffig<br />

und dicht am Gaumen, feinmaschiges,<br />

sehr gut eingebundenes Tannin, baut sich<br />

lange auf, im Finale fester Druck, langer<br />

Nachhall.<br />

Studer, Luzern, ca. CHF 113,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

Piaggione S.V. DOCG 2013<br />

Podere Salicutti<br />

15 Vol.-%, NK. Funkelndes, sattes Rubin-<br />

Granat. Spannende Nase mit reifen, dunklen<br />

Kirschen, etwas Zwetschge, im Hintergrund<br />

Nougat und Lakritze. Kerniges,<br />

dichtmaschiges Tannin, eine sehr maskuline<br />

Variante des Brunello, im Finale dann<br />

süsse Frucht, langer Nachhall.<br />

Vinaturel, Berg, ca. CHF 125,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Pian<br />

delle Vigne Vignaferrovia DOCG 2013,<br />

Marchesi Antinori<br />

14,5 Vol.-%, NK. Kraftvolles, leuchtendes<br />

Rubin-Granat. Kompakte, ansprechende<br />

Nase mit satten Noten nach Preiselbeeren,<br />

Kirschen und eingelegten Pfirsichen. Rund<br />

und geschmeidig in Ansatz und<br />

Verlauf, breitet sich kontinuierlich aus,<br />

feinmaschiges Tannin ummantelt von<br />

süssem Schmelz, salzig und saftig im<br />

Finale.<br />

Morandell, Wörgl; Ariane Abayan, Hamburg;<br />

Bindella, Zürich, ca. CHF 126,–<br />

95<br />

•<br />

BIO Brunello di Montalcino Nastagio<br />

DOCG 2013, Col d’Orcia<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin-Granat.<br />

Ansprechende, duftige Nase, fein nach reifen<br />

dunklen Kirschen und Zwetschgen,<br />

klassisch. Geschliffenes, feinmaschiges<br />

Tannin am Gaumen, entfaltet sich in<br />

vielen Schichten, zeigt feinen Biss im<br />

Finale, salzig.<br />

Müller, Gross St. Florian; Weinkontor<br />

Freund, Borgholzhausen; Weibel, Thun<br />

ca. CHF 51,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Mocali<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit feinem<br />

Granatrand. Einladende Nase mit fein gezeichneten<br />

Noten nach reifer Kirsche,<br />

Brombeere und Kardamom, spannend.<br />

Feinmaschiges Tannin, gibt Tiefe, eingebettet<br />

in viel süsse Frucht, im Finale fester<br />

Druck, frisch. Schenk, Baden-Baden; Ehgartner,<br />

Puch bei Hallein; Rutishauser,<br />

Scherzingen, ca. CHF 51,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Pian<br />

di Corte DOCG 2013, Talenti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin mit feinem<br />

Granatschimmer. Sehr duftige Nase,<br />

viel reife Kirsche, etwas getrocknete Prei-<br />

Fotos: Shutterstock, beigestellt<br />

150 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


selbeeren. Straffes, gut eingebundenes<br />

Tannin, viel saftige Frucht, im Finale fester<br />

Druck. Schulz & Partner, Hinterbrühl;<br />

Vergani, Zürich; Weinwerk, Frankfurt<br />

ca. CHF 68,–<br />

•<br />

BIO Brunello di Montalcino Riserva<br />

Poggio al Vento DOCG 2012<br />

Col d’Orcia<br />

14,5 Vol.-%, NK. Kraftvolles, leuchtendes<br />

Rubin-Granat. Präsente, klar gezeichnete<br />

Nase mit feinen Noten nach frischer Kirsche,<br />

etwas Zwetschge, Brombeere und<br />

feine Milchschokolade. Saftig und rund in<br />

Ansatz und Verlauf, griffiges, gut eingebundenes<br />

Tannin, tiefgründig und lang.<br />

Müller, Gross St. Florian; Weinkontor<br />

Freund, Borgholzhausen; Weibel, Thun<br />

ca. CHF 91,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Collosorbo<br />

NK, Kraftvolles, leuchtendes Rubin-Granat.<br />

Sehr einladende Nase mit viel reifer, zugleich<br />

frischer Kirschfrucht, etwas Himbeere,<br />

unterlegt von Gewürznelken. Stoffig<br />

und dicht in Ansatz und Verlauf, zeigt viel<br />

kerniges, reifes Tannin, herzhaft und tiefgründig.<br />

Gottardi, Innsbruck; Weinkontor<br />

Freund, Borgholzhausen; Weinhaus<br />

Kirchberg, Kirchberg, ca. CHF 96,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Ripe<br />

al Convento Castelgiocondo DOCG<br />

2013, Frescobaldi<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, intensives Rubin-Granat.<br />

Kompakte, klare Nase mit Noten<br />

nach frischen Kirschen, etwas<br />

Zwetschge und Himbeere, fein gezeichnet.<br />

Am Gaumen satt und kraftvoll, viel saftige<br />

Frucht, entfaltet sich mit sehr gut eingebautem,<br />

dichten Tannin, vielschichtig, fester<br />

Druck im Finale. Schlumberger, Wien;<br />

Reidemeister & Ulrichs, Bremen;<br />

Mövenpick, Zürich, ca. CHF 125,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

Madonna del Piano DOCG 2013<br />

Valdicava<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes, intensives Rubin-Granat.<br />

Ansprechende, intensive Nase<br />

mit Noten nach Brombeere und dunkler<br />

Kirsche, etwas Lakritze. Am Gaumen<br />

schön herausgearbeitete, saftige Frucht,<br />

nach Kirschen und Zwetschgen, zupackendes,<br />

herzhaftes Tannin, im Finale fester<br />

Druck. Weinkellerei Aarau, Aarau, ca.<br />

CHF 159,–<br />

94<br />

Sangiovese,<br />

Grundlage für<br />

grossartigen<br />

Brunello.<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Vigna Spuntali<br />

DOCG 2013, Val di Suga<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin mit<br />

leichtem Granatrand. Eröffnet mit leicht<br />

erdigen Noten, nach Trüffel, dann viel reife<br />

Zwetschge, etwas Lakritze. Herzhaft und<br />

zupackend am Gaumen, zeigt viel dichtmaschiges<br />

Tannin, wirkt derzeit noch etwas<br />

rau, benötigt noch Lagerung, gemacht für<br />

ein langes Leben.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst; La Mercantile<br />

Scardovi, Wien; Borgovecchio,<br />

Balerna, ca. CHF 67,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, La Fornace<br />

14,5 Vol.-%, NK. Sattes Rubin-Granat. Intensive,<br />

ansprechende Nase mit Noten nach<br />

frischen Kirschen, Preiselbeeren und grünwürzigen<br />

Komponenten. Stoffig und zupackend<br />

am Gaumen, zeigt viel gut gereiftes<br />

Tannin, saftige Frucht, spannt einen weiten<br />

Bogen, im Finale nach Zedernholz.<br />

Raeber, Küssnacht am Rigi<br />

ca. CHF 79,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Le<br />

Lucère DOCG 2013, San Filippo<br />

15 Vol.-%, NK. Intensives, kraftvolles Rubinrot.<br />

Offene und duftende Nase nach reifen<br />

Himbeeren, eingelegten Kirschen und sattem<br />

Pfirsich, besonders einladend. Am<br />

Gaumen gehaltvoll und cremig, klar in<br />

Frucht und Präzision, mineralisch und salzig,<br />

spannt einen weiten Bogen, sattes<br />

Fruchtfleisch, tolles Ende.<br />

Bross Weine, Appenweier, ca. CHF 125,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Castello Romitorio<br />

NK, Funkelndes Rubin mit leichtem Granatschimmer.<br />

Sehr klare Nase mit ansprechenden<br />

Aromen nach frischer Zwetschge<br />

und Granatapfel. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />

entfaltet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, im Finale gute Spannung. Sacripanti,<br />

Wettingen; Der Weinspiegel,<br />

Waldbronn, ca. CHF 147,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Vigna<br />

Vecchia DOCG 2013, San Polo<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes Rubin mit leichtem<br />

Granatschimmer. Intensive und vielschichtige<br />

Nase, satt nach reifen Zwetschgen,<br />

Preiselbeeren und etwas Himbeeren, im<br />

Hintergrund leicht nach Trüffel. Im Ansatz<br />

kraftvoll und stoffig, dunkle Beerenfrucht,<br />

entfaltet sich mit kraftvollem, präsentem<br />

Tannin, wird im Finale dann aber recht<br />

spröde, deutlicher Holzüberhang, braucht<br />

noch Lagerung.<br />

Morandell, Wörgl; GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />

Mövenpick, Zürich<br />

ca. CHF 250,–<br />

93<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Poggio al<br />

Granchio DOCG 2013, Val di Suga<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives, leuchtendes Rubinrot.<br />

In der Nase offen und frisch-fruchtig,<br />

Himbeere, saftige Kirsche, im Nachhall<br />

etwas Cassis. Cremiger Mundeintritt mit<br />

elegantem Schmelz, weitet sich geschmeidig<br />

aus, mittlerer Druck,<br />

im Finale lange und angenehm.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst; La Mercantile<br />

Scardovi, Wien; Borgovecchio,<br />

Balerna, ca. CHF 57,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, La Fiorita<br />

15 Vol.-%, NK. Intensives und kraftvolles<br />

Rubinrot mit leuchtendem Kern. Satte und<br />

offene Nase nach Erdbeerkonfitüre, reifer<br />

Kirsche und getrockneten Rosenblättern.<br />

Sehr saftig und klar am Gaumen mit feinem<br />

Schmelz, zupackend und dennoch angenehm,<br />

besitzt viel Stoff und ist beachtenswert<br />

lange.<br />

Smith & Smith, Zürich, ca. CHF 79,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Phenomena<br />

DOCG 2013, Sesti<br />

NK, Leuchtendes Rubinrot mit glänzendem<br />

Kern. Zurückhaltende Nase mit eleganter<br />

Holzwürze und reifen Erdbeeren.<br />

Am Gaumen rotbeerig mit knackigem Tannin,<br />

salzig, fliesst locker dahin, sehr saftig,<br />

zündet im Nachhall nochmal nach und endet<br />

im Finale griffig im Abgang.<br />

sestiwine.com, ca. CHF 87,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Bramante<br />

DOCG 2013, San Lorenzo<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives, leuchtendes Rubinrot<br />

mit brillantem Kern. Spannende<br />

Nase nach satten Amarenakirschen, reifen<br />

Erdbeeren, feinster Bourbon-Vanille und<br />

etwas Braunelle. Am Gaumen besonders<br />

ausgewogen und elegant mit griffigem<br />

Tannin, kraftvoll, aber trotzdem fein, hat<br />

viele Schichten, im Finale druckvoll und<br />

lang. Cibovinum, Meyrin – Genf; Bert's<br />

Wein Express, Regensburg, ca. CHF 91,–<br />

92<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Val di Suga<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, aufhellendes<br />

Rubin-Granat. Eröffnet mit leicht rauchigen<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

151


tasting / BRUNELLO<br />

Noten, nach Preiselbeeren und Selchfleisch.<br />

Am Gaumen gut eingebautes Tannin, entfaltet<br />

sich mit viel süssem Schmelz, weich und<br />

zugänglich. GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />

La Mercantile Scardovi, Wien;<br />

Borgovecchio, Balerna, ca. CHF 49,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Vigna del<br />

Lago DOCG 2013, Val di Suga<br />

14,5 Vol.-%, NK. Aufhellendes, funkelndes<br />

Granatrot. Charmante, einladende Nase,<br />

duftet nach Himbeeren und eingelegten<br />

Zwetschgen. Am Gaumen recht raues und<br />

kantiges Tannin, mittleres Gewicht.<br />

GES Sorrentino, Delmenhorst; La Mercantile<br />

Scardovi, Wien; Borgovecchio,<br />

Balerna, ca. CHF 61,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Poggio<br />

Abate DOCG 2013, La Poderina<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkles, finsteres Rubinrot.<br />

Satte Nase nach Vanille und reifen Pflaumen,<br />

unterlegt von eingelegten Amarenakirschen.<br />

Am Gaumen geschmeidig und klar,<br />

fliesst behäbig dahin, besitzt viel feinen<br />

Schmelz, erkennbarer Holzeinsatz, in der Gesamtharmonie<br />

sehr fein. Saro Wine Spirits<br />

and Food, Obersteckholz, ca. CHF 68,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Terre Nere<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives, sattes Rubinrot.<br />

Satte und vielschichtige Nase nach reifen<br />

Erdbeeren und Kirschen, dann Cassis und<br />

saftiger Pfirsich. Am Gaumen ausgewogen<br />

und klar mit eng gewobenem Tannin,<br />

fruchtig und saftig in Ansatz und Verlauf,<br />

gute Länge, endet klar und präzise.<br />

Sapori Italiani, München; Vio Vino, Ottersweier;<br />

Vin Cello, Basel, ca. CHF 79,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

Colombaiolo DOCG 2013, Casisano<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, dunkel leuchtendes<br />

Rubinrot. In der Nase nach satten Kirschen<br />

und Blutorangen, reifer Pfirsich,<br />

hat im Nachhall Anflüge von Pflaumenkompott.<br />

Im Mund weich und warm,<br />

spannt sich samtig über die Zunge, öffnet<br />

sich auf eleganten zitrusfruchtigen Nuancen,<br />

angenehm und klar im Abgang.<br />

Schlumberger, Wien; Vinopolis, Wien;<br />

Matasci, Tenero-Contra, ca. CHF 85,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Il<br />

Quercione DOCG 2013, San Felice<br />

13,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, intensives<br />

Granatrot. Intensive, einladende Nase mit<br />

satten Noten nach reifen Kirschen und<br />

Zwetschgen, viel Leder, dazu etwas Lakritze.<br />

Wirkt am Gaumen etwas uneinheitlich,<br />

auf der einen Seite griffiges, dichtes<br />

Tannin, noch sehr jung, auf der anderen<br />

Seite viel betont reife Frucht, wohin wird<br />

sich das entwickeln?<br />

agricolasanfelice.it, ca. CHF 90,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Canalicchio di Sopra<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin-Granat.<br />

Ansprechende Nase, zeigt<br />

Noten nach Tannennadeln, leicht harzig,<br />

dann reife Zwetschge und Kirsche. Stoffiges,<br />

dichtes Tannin am Gaumen markiert<br />

diesen Wein, wirkt im hinteren Verlauf etwas<br />

spröde, braucht noch viel Lagerung.<br />

Baccus, Terlan, ca. CHF 113,–<br />

91<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Altesino<br />

15 Vol.-%, NK. Glänzendes, aufhellendes<br />

Granatrot. Einladende Nase mit Noten<br />

nach Granatapfel und Himbeere, etwas<br />

Pfirsich. Kerniges Tannin am Gaumen,<br />

öffnet sich mit süssem Schmelz, verliert<br />

leider im Finale an Spannung.<br />

Zanini, Besazio, ca. CHF 79,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

DOCG 2013, Fattoria dei Barbi<br />

14,5 Vol.-%, NK. Sattes, kraftvolles Rubinrot.<br />

Intensive und kompakte Nase nach<br />

Schwarzen Johannisbeeren, Lakritze, etwas<br />

Pflaume. Am Gaumen ausgesprochen<br />

geschmeidig und fein, breitet sich<br />

elegant und weich aus, leichtes Salz, im<br />

Finale fester Druck.<br />

Transgourmet Österreich, Traun; Saro<br />

Wine Spirits and Food, Obersteckholz<br />

ca. CHF 88,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

Gualto DOCG 2013, Camigliano<br />

14,5 Vol.-%, NK. Sattes, dunkel leuchtendes<br />

Rubinrot. In der Nase satte reife Kirschen,<br />

Zwetschgen, auch würzige Noten<br />

nach Bitterschokolade und schwarzen<br />

Oliven. Am Gaumen tief und dunkelbeerig,<br />

öffnet sich elegant auf reifer Cassis,<br />

vollmundig mit festem Druck, wirkt noch<br />

etwas jung, muss und soll noch lagern.<br />

Stoppervini, Lugano, ca. CHF 102,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva<br />

Duelecci Est DOCG 2013<br />

Tenuta di Sesta<br />

14 Vol.-%, NK. Intensives, leuchtendes Rubinrot.<br />

In der Nase würzig-fleischig mit<br />

pfeffrigem Ansatz, im Nachhall reife rote<br />

Früchte. Am Gaumen eng gewoben und in<br />

vielen Schichten aufgebaut, breitet sich<br />

nur langsam aus, kraftvoll mit griffig-saftigem<br />

Tannin, im Abgang leichte Trocknung,<br />

muss und soll noch reifen. Deuna, Augsburg;<br />

Vini & Vini, Pully, ca. CHF 102,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Riserva Gli<br />

Angeli DOCG 2013, La Gerla<br />

NK, Funkelndes Rubin-Granat. Eröffnet in<br />

der Nase mit leichten Karamelltönen, etwas<br />

Nougat, dann reife Zwetschge. Am<br />

Gaumen ausgeprägte Noten nach Selchfleisch<br />

und Speck, hinten recht rau.<br />

Hawesko, Tornesch; Viani Importe, Göttingen;<br />

Provino, Wien; Weinwerk, Frankfurt;<br />

H. Kracht’s Erben, Preis: k. A.<br />

94<br />

•<br />

Brunello 2014<br />

Brunello di Montalcino Luce DOCG<br />

2014, Tenuta Luce<br />

NK. Glänzendes Rubin mit feinem Granatschimmer.<br />

Fein gezeichnete, ansprechende<br />

Nase mit Noten nach Kirschen und Himbeeren,<br />

sehr klar. Saftig in Ansatz und Verlauf,<br />

zeigt viel feinmaschiges Tannin, legt<br />

im hinteren Bereich kontinuierlich zu, im<br />

Finale fest, sehr gut gelungen. Schlumberger,<br />

Wien; Superiore, Dresden;<br />

Schlumberger Deutschland, Mecken-<br />

heim; Mövenpick, Zürich, ca. CHF 68,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Helichrysum<br />

DOCG 2014, San Polino<br />

14 Vol.-%, NK. Kraftvolles, dichtes Rubin,<br />

etwas Granat am Rand. Eröffnet mit würzigen<br />

Noten, nach Currykraut und Galgant,<br />

dahinter reife Zwetschgen und Kirschen.<br />

Herzhaft und zupackend am Gaumen,<br />

zeigt dichtmaschiges Tannin, fest,<br />

salzig, langer Nachhall. Extraprima,<br />

Mannheim; Schick und Springer, Heilbronn;<br />

Qoqa Services, Bussigny-près-<br />

Lausanne; Delinat Deutschland, Weil<br />

am Rhein, ca. CHF 74,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Vecchie<br />

Vigne DOCG 2014, Siro Pacenti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit<br />

Granatschimmer. Intensive und präsente<br />

Nase, nach reifen Zwetschgen, etwas Kirschenkonfitüre,<br />

dazu leicht erdige Komponenten.<br />

Saftig und salzig am Gaumen,<br />

zeigt schönes Spiel, öffnet sich mit präsentem,<br />

griffigem Tannin, gut eingebaut,<br />

im Finale guter Druck. Döllerer, Golling;<br />

Extraprima, Mannheim; Vennerhus<br />

Wein, Grosshochstetten, ca. CHF 78,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Giodo<br />

DOCG 2014, Giodo<br />

14 Vol.-%, NK. Kraftvolles, leuchtendes<br />

Rubin mit Granatschimmer. Eröffnet mit<br />

leicht rauchigen Noten, dann nach dunklen<br />

Kirschen und Zwetschgen, im Hintergrund<br />

leicht nach Lakritze und Schiefer.<br />

Am Gaumen rund und ausgewogen, zeigt<br />

viel saftige Frucht, nach Kirsche und<br />

Himbeere, feinmaschiges, gut eingebundenes<br />

Tannin, baut sich lange auf.<br />

www.giodo.it, ca. CHF 125,–<br />

93<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Mocali<br />

14 Vol.-%, NK. Satt, dichtes Rubin, kraftvoll.<br />

Sehr intensive Nase mit viel präsenter<br />

Frucht, erstaunliche Dichte, nach reifen<br />

Kirschen und Brombeeren. Im Ansatz viel<br />

saftige Frucht, entfaltet sich mit festem,<br />

kernigem Tannin, langer Nachhall, feine<br />

Noten nach Himbeere. Schenk, Baden-<br />

Baden; Ehgartner, Puch bei Hallein;<br />

Rutishauser, Scherzingen, ca. CHF 36,–<br />

Fotos: Shutterstock<br />

152 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


tasting / BRUNELLO<br />

Brunello wächst in<br />

einer wunderbaren Landschaft.<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Pelagrilli<br />

DOCG 2014, Siro Pacenti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, sattes Rubin-Granat.<br />

Klare und einprägsame Nase,<br />

duftet intensiv nach reifen Zwetschgen<br />

und dunklen Kirschen, etwas Macchiakräuter<br />

im Hintergrund. Zeigt am Gaumen<br />

viel saftige, reife Frucht, nach Brombeeren<br />

und Himbeeren, ansprechende<br />

Dichte, entfaltet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, im Finale fester Druck.<br />

Döllerer, Golling; Extraprima, Mannheim;<br />

Vennerhus Wein, Grosshochstetten,<br />

ca. CHF 42,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Madonna Nera<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot<br />

mit brillantem Kern. In der Nase sehr duftig<br />

nach knackigen Himbeeren, Waldbeeren<br />

und Cassis, sehr einladend. Am Gaumen<br />

ausgewogen und klar, breitet sich<br />

fruchtig und saftig mit engmaschigem<br />

Tannin aus, bleibt im zweiten Bereich<br />

fruchtbetont, langer Nachhall mit angenehmem<br />

Druck. Vinelite, Meggen;<br />

Vicampo, Mainz, ca. CHF 51,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Etichetta<br />

Bianca DOCG 2014, Casanova di Neri<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, intensives<br />

Rubin mit leicht hellem Rand. Eröffnet<br />

mit leicht krautigen Noten, klärt sich,<br />

dann nach Haselnüssen, Veilchen und<br />

Kirschen. Am Gaumen gute Dichte, zeigt<br />

kerniges, festes Tannin, schön ummantelt<br />

von süsser Frucht, im Finale guter<br />

Druck, wirkt insgesamt etwas roh.<br />

Rieger Weine, Salzburg; Schwander,<br />

Zürich, ca. CHF 57,–<br />

•<br />

BIO Brunello di Motalcino Poggio<br />

Molino al Vento DOCG 2014<br />

Tenute Corte Pavone<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes, sattes Rubin-Granat.<br />

Intensive Nase mit Noten<br />

nach reifen, dunklen Kirschen, Preiselbeeren<br />

und dazu feine würzige Komponenten.<br />

Kraftvoll und konzentriert im Ansatz,<br />

zeigt gute Konzentration, schöne<br />

gereifte Frucht, im hinteren Verlauf<br />

leicht trocknend, wirkt im Unterschied zu<br />

den meisten anderen noch sehr jung.<br />

Döllerer, Golling; Vinothek Brancaia,<br />

Zürich; Weinladen Schmidt, Berlin<br />

ca. CHF 60,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

La Fornace<br />

14 Vol.-%, NK. Kraftvolles, leuchtendes Rubin.<br />

Sehr viel frische und saftige Kirsche, etwas<br />

Brombeeren, ansprechend. Saftig und<br />

rund auch am Gaumen, feinmaschiges,<br />

präsentes Tannin, präsente, frische Frucht,<br />

anhaltend und lang, macht Spass. Raeber,<br />

Küssnacht am Rigi, ca. CHF 66,–<br />

92<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Talenti<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit feinem<br />

Granatrand. Eröffnet mit betont würzigen<br />

Noten, viel Gewürznelken, etwas Currykraut,<br />

dann reife Kirschfrucht und Granatapfel.<br />

Am Gaumen geschmeidig, präsentes,<br />

gut eingebautes Tannin, zeigt guten<br />

Druck, sehr saftig. Schulz & Partner,<br />

Hinterbrühl; Vergani, Zürich; Weinwerk,<br />

Frankfurt, ca. CHF 40,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Lisini<br />

14,5 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin-Granat.<br />

Eröffnet mit leicht rauchig-erdigen Noten,<br />

dann feine Himbeerfrucht, etwas Kardamom.<br />

Im Ansatz gute Dichte, entfaltet sich<br />

dann mit recht sperrigem Tannin, im Finale<br />

noch trocknend. Morandell, Wörgl; Di<br />

Gennaro, Stuttgart; Garibaldi, München;<br />

Donati, Basel; Paul Ullrich, Münchenstein,<br />

ca. CHF 40,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Caprili<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkel leuchtendes Rubinrot.<br />

Sehr satte Nase nach reifen Pflaumen<br />

und Amarenakirschen, Pfeffer, Kardamom,<br />

im Nachhall schwarze Oliven.<br />

Am Gaumen klar und saftig, öffnet sich<br />

weit auf eleganter Frucht, langer Aufbau,<br />

samtiger Schmelz gepaart mit leicht<br />

kratzigem Tannin, langes Finale.<br />

Garibaldi, München; I Nostri Vini,<br />

Fischlham; Bremer, Braunschweig;<br />

Bevanda, Dornbirn, ca. CHF 45,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

La Poderina<br />

14 Vol.-%, NK. Kräftiges Rubinrot mit<br />

leicht aufhellendem Rand. In der Nase<br />

satte Pflaumen, getragen von etwas Zigarrenkiste<br />

und Tabaknoten. Am Gaumen<br />

ausgewogen und saftig, zeigt sich<br />

überraschend stoffig, zupackend, spannt<br />

einen weiten Bogen, endet druckvoll im<br />

Finale. Saro Wine Spirits and Food,<br />

Obersteckholz, ca. CHF 45,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

La Fiorita<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit<br />

leicht granatfarbenem Rand und brillantem<br />

Kern. In der Nase nach saftigen Kirschen<br />

und blumig nach Geranien, im Nachhall<br />

nach Vanillekaugummi. Am Gaumen<br />

ausgewogen und klar, zeigt sich geschmeidig<br />

und mit eng gewobenem Tannin, leichtfüssig<br />

und saftig, leicht salzig im Finale.<br />

Smith & Smith, Zürich, ca. CHF 45,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Castelgiocondo<br />

DOCG 2014, Frescobaldi<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin-Granat.<br />

Fein gezeichnete, offene Nase, duftet<br />

nach Himbeeren und Erdbeeren, ansprechend.<br />

Am Gaumen feinmaschiges, griffiges<br />

Tannin, zeigt gute Präsenz, im hinteren<br />

Verlauf viel saftige Frucht, schöner<br />

Schmelz. Schlumberger, Wien; Reidemeister<br />

& Ulrichs, Bremen; Mövenpick,<br />

Zürich, ca. CHF 45,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

San Polo<br />

14 Vol.-%, NK. Glänzendes Rubin mit feinem<br />

Granatschimmer. Schönes Spiel in der<br />

Nase, nach feinen Gewürzen und roten Beeren.<br />

viel Kirsche und Zwetschge. Ausgewogen<br />

und rund am Gaumen, entfaltet sich<br />

mit feinmaschigem Tannin, samtig, zeigt<br />

leichten süssen Schmelz, anhaltend. Morandell,<br />

Wörgl; GES Sorrentino, Delmenhorst;<br />

Mövenpick, Zürich, ca. CHF 48,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Canalicchio di Sopra<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin-Granat.<br />

Ansprechende Nase mit Noten nach Granatapfel,<br />

Kirschen und Preiselbeeren. Saftig<br />

und rund in Ansatz und Verlauf, mittle-<br />

Fotos: Shutterstock<br />

154 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


OPTIC IMPACT<br />

Performance‘s unique optic impact<br />

not only adds a pleasing<br />

visual aspect to the bowl, but<br />

also increases the inner surface<br />

area, allowing the wine to open<br />

up and to fully show every aroma<br />

and subtle nuance.<br />

SAUVIGNON BLANC<br />

CABERNET/<br />

MERLOT<br />

SYRAH/<br />

SHIRAZ<br />

PINOT NOIR<br />

CHAMPAGNE<br />

RIESLING/<br />

GRÜNER<br />

VELTLINER<br />

OAKED<br />

CHARDONNAY<br />

RIEDEL.COM


tasting / BRUNELLO<br />

Wein Compagny, Potsdam; Botte di<br />

Vino, Teufen, ca. CHF 51,–<br />

res Gewicht, schöner Trinkfluss, eine gute<br />

Interpretation dieses schwierigen Jahrgangs.<br />

Baccus, Terlan, ca. CHF 51,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Tenuta Buon Tempo<br />

14 Vol.-%, NK. Helles, leuchtendes Rubinrot<br />

mit funkelnden Reflexen. In der Nase<br />

leicht Würze untermalt von feinen reifen<br />

Himbeeren, Kirschen und einem Hauch<br />

von rotem Curry. Ausgewogen und elegant<br />

am Gaumen, breitet sich auf rotbeerigen<br />

Nuancen aus, sehr saftig und frisch,<br />

endet im Finale abermals fruchtbetont.<br />

info@tenutabuontempo.it<br />

ca. CHF 57,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Bramante<br />

DOCG 2014, San Lorenzo<br />

14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, funkelndes<br />

Rubinrot mit brillantem Kern. In der Nase<br />

nach reifen Erdbeeren, Himbeeren und<br />

Walderdbeeren, getragen von feinen<br />

Würzetönen. Weich und geschmeidig in<br />

Ansatz und Verlauf, getragen von elegantem<br />

Säuregerüst und kompakter Frucht,<br />

spannt einen weiten Bogen, im Abgang<br />

und Finale lange und klar.<br />

Cibovinum, Meyrin – Genf; Bert’s Wein<br />

Express, Regensburg<br />

ca. CHF 57,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Fuligni<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubin mit Granatschimmer.<br />

Ansprechende und duftige<br />

Nase, feine Gewürznelken, dazu Kirschen<br />

und Rosen. Saftig und rund am Gaumen,<br />

zeigt feine Kirsche, griffiges, präsentes<br />

Tannin, herzhaft. Hischier, Brig; Vini<br />

d’Amato, Basel; Winedemarco, Berlin<br />

ca. CHF 57,–<br />

•<br />

BIO Brunello di Montalcino DOCG<br />

2014, Le Chiuse<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, kraftvolles Rubinrot.<br />

Intensive und fruchtbetonte Nase<br />

nach reifen Waldbeeren, Früchtetee und<br />

Orangenzesten, sehr fein. Am Gaumen<br />

leicht balsamisch mit angenehmen<br />

Fruchtnoten, breitet sich gut aus, spannungsvoll,<br />

öffnet sich im vorderen Bereich<br />

auf satten Kirschen, wirkt hinten<br />

leicht trocknend, gute Länge.<br />

Ullrich, Zürich, ca. CHF 68,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Liveto p. 56<br />

DOCG 2014, Tenuta Buon Tempo<br />

14,5 Vol.-%, NK. Intensives, helles Rubinrot<br />

mit funkelndem Kern. Offene und satte<br />

Nase nach reifen Kirschen, Himbeersirup<br />

und reifen Feigen. Am Gaumen rund<br />

und mit feinem Schmelz versehen,<br />

spannt sich satt mit samtigem Tannin<br />

aus, druckvoll, bleibt lange im Abgang.<br />

info@tenutabuontempo.it<br />

ca. CHF 74,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Montosoli<br />

DOCG 2014, Altesino<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubin-Granat.<br />

Eröffnet mit betont würzigen Noten, nach<br />

Kiefernnadeln, etwas Zedernholz und Lakritze,<br />

dahinter nach Zwetschge. Am Gaumen<br />

mittleres Gewicht, feinmaschiges,<br />

gut eingebundenes Tannin, saftig im Finale.<br />

Superiore, Dresden; Smart Wines,<br />

Köln; Zanini, Besazio, ca. CHF 76,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Vigna<br />

Poggio Ronconi DOCG 2014<br />

Citille di Sopra<br />

15,5 Vol.-%. Kraftvolles, sattes Rubinrot<br />

mit leicht aufhellendem Rand. Vielschichtige<br />

Nase nach reifen Brombeeren,<br />

Cassis, etwas Lederwürze und im Nachhall<br />

elegante erdige Töne, einladend. Am<br />

Gaumen gehaltvoll und strukturiert, baut<br />

sich in vielen Schichten auf, zeigt straffe<br />

Säure mit eng gewobenem Tannin, langer<br />

Nachhall. citille.com, Preis: k. A.<br />

91<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Podere Brizio<br />

14 Vol.-%, NK. Leuchtendes, mitteldichtes<br />

Rubin-Granat. Duftet fein nach Rosen und<br />

Kirschen. Salzig und saftig am Gaumen, entfaltet<br />

sich mit feinmaschigem Tannin, gute<br />

Länge. Heinz Hein, Wiesbaden; SVR Vins,<br />

Crissier; Plozza, Brusio, ca. CHF 32,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Castello Tricerchi<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Rubinrot<br />

mit leicht aufhellendem Rand. Elegante<br />

Nase nach getrockneten Rosenblättern,<br />

reifen Himbeeren und satten<br />

Kirschen. Im Mund sehr fruchtig und satt,<br />

tiefgründig und lange, spannt einen weiten<br />

Bogen, endet im Finale druckvoll auf<br />

fruchtigen Tönen. Bruvino, Dornbirn;<br />

Vio Vino, Ottersweier; Weingalerie<br />

Essen, Essen, ca. CHF 40,–<br />

•<br />

BIO Brunello di Motalcino DOCG<br />

2014, Tenute Corte Pavone<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes, glänzendes<br />

Rubin. Zunächst recht verschlossene<br />

Nase, nach Jod und Blaukraut, danach<br />

Preiselbeeren. Am Gaumen saftige<br />

Frucht, entfaltet sich mit feinmaschigem<br />

Tannin, hat aber auch markante Säure, in<br />

sich stimmig. Döllerer, Golling; Vinothek<br />

Brancaia, Zürich; Weinladen<br />

Schmidt, Berlin, ca. CHF 44,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Fanti<br />

14 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Rubinrot<br />

mit funkelndem Kern. Ausdrucksstarke<br />

Nase nach sehr satten Erdbeeren, im<br />

Nachhall etwas Cassis. Am Gaumen vordergründige<br />

Frucht mit feinem Spiel, geschmeidiges<br />

Tannin, in Ansatz und Verlauf<br />

harmonisch, angenehmer Druck im<br />

Finale. Wein & Co., Wien, ca. CHF 45,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

San Filippo<br />

14 Vol.-%, NK. Kraftvolles und leuchtendes<br />

Rubinrot mit funkelndem Kern. In der<br />

Nase nach satten Pflaumen und Himbeeren,<br />

getragen von feinen blumigen Nuancen.<br />

Am Gaumen geschmeidig und fein,<br />

zieht sich frisch über die Zunge mit keckem<br />

Spiel und viel Saft, ausgewogen<br />

und im Finale zunehmend fruchtig.<br />

Bross Weine, Appenweier<br />

ca. CHF 45,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Belpoggio<br />

14 Vol.-%, NK. Helles, leuchtendes Rubinrot<br />

mit funkelndem Kern. In der Nase im<br />

ersten Moment sehr frisch und nach saftigen<br />

Kirschen, satte Pflaume, im Nachhall<br />

leicht animalisch. Am Gaumen dann<br />

sehr saftig und betont auf pflaumigen<br />

Nuancen, zieht sich schön über die Zunge,<br />

zeigt Charakter, feiner Schmelz mit<br />

rundem Tannin. Zweifel Vinarium, Uster;<br />

Bross Weine, Appenweier; Weinfirma,<br />

Donaueschingen; Löffelsend &<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

San Polino<br />

14 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubinrot mit<br />

leichtem Granatrand. Intensive Nase, viel<br />

dunkle Kirsche und Zwetschge, dahinter etwas<br />

Pfeffer. Am Gaumen präsentes, dichtes<br />

Tannin, gute Konsistenz, im hinteren<br />

Bereich recht rau, braucht noch Zeit. Extraprima,<br />

Mannheim; Schick und Springer,<br />

Heilbronn; Qoqa Services, Bussigny-près-Lausanne;<br />

Delinat Deutschland,<br />

Weil am Rhein, ca. CHF 57,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Villa al Cortile<br />

14 Vol.-%, NK. Intensives und kraftvolles<br />

Rubinrot. Offene und einladende Nase<br />

nach satten reifen Himbeeren, sehr präzise.<br />

Am Gaumen fruchtbetont und weich,<br />

breitet sich mit eleganten Noten von Eukalyptus<br />

und Schokolade aus, spannungsvoll,<br />

im Abgang klar und lange.<br />

La Mercantile Scardovi, Wien; GCF<br />

Deutschland, Mainz, ca. CHF 57,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino Il Marroneto<br />

DOCG 2014, Il Marroneto<br />

13,5 Vol.-%, NK. Aufhellendes Granatrot.<br />

Ansprechende Nase mit Noten nach Siegellack<br />

und Granatapfel. Saftig am Gaumen,<br />

zeigt im Verlauf markante Säure,<br />

mittlere Länge. Fischer & Trezza, Stuttgart;<br />

Studer, Luzern, ca. CHF 85,–<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Ridolfi<br />

NK, Leuchtendes, helles Rubinrot. Einladende<br />

und offene Nase getragen von<br />

feinster Holzwürze, Milchschokolade,<br />

sonnengereiften Kirschen, im Nachhall<br />

Tannennadeln. Im Trunk geschmeidig<br />

und harmonisch, balanciert elegant zwischen<br />

Tannin und Fruchtspiel, angenehmer<br />

Druck, tolle Finesse.<br />

ridolfimontalcino.it, Preis: k. A.<br />

•<br />

Brunello di Montalcino DOCG 2014<br />

Citille di Sopra<br />

15 Vol.-%, NK. Intensives, leuchtendes Rubinrot<br />

mit leicht ziegelrotem Rand. In der<br />

Nase rotbeerig nach satten Himbeeren<br />

und leichtem Granatapfel, hat was von<br />

Geranie, im Nachhall fleischige Nuancen.<br />

Am Gaumen druckvoll und klar, spannt<br />

sich gut auf, in sich abgestimmt und harmonisch,<br />

elegant und lange.<br />

www.citille.com<br />

Preis: k. A.<br />

Weitere aktuell<br />

verkostete Brunello unter<br />

falstaff.com/brunello<br />

Fotos: beigestellt<br />

156 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Deutschschweiz<br />

Anfang Mai <strong>2019</strong><br />

offeneweinkeller.ch<br />

Wein massvoll geniessen


tasting / PORTUGAL<br />

Das eindrückliche portugiesische<br />

Douro-Tal ist die älteste Weinregion<br />

der Welt und zählt seit 2001 zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe.<br />

Fotos: Shutterstock<br />

158 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


PORTUGAL<br />

TOTAL<br />

Portugal gilt unter Weinliebhabern weiterhin als Geheimtipp.<br />

Zu Unrecht, denn zwischen Douro und Algarve gedeihen<br />

terroirgetriebene Tropfen, die sich keinesfalls verstecken müssen.<br />

Kräftige, komplexe und elegante Weine von grossem Format.<br />

TEXT & NOTIZEN VON DOMINIK VOMBACH<br />

Portugals Weinwelt bietet eine fast<br />

endlose Vielfalt. Vom spritzigen,<br />

säuregetriebenen Vinho Verde bis<br />

hin zum aufgespritteten, komplexen<br />

Portwein ist hier fast alles<br />

möglich. Erstaunlich ist, dass vor allem die<br />

Stillweine in den Regalen der Händler im<br />

deutschsprachigen Raum immer noch ein<br />

Nischendasein führen. Dabei sind die Tropfen<br />

hinsichtlich Preis-Leistung kaum zu<br />

schlagen, und Gebiete wie etwa das Douro<br />

warten mit terroirgetriebenen Tropfen auf,<br />

bei denen Liebhaber dichter, konzen trierter<br />

Weine voll auf ihre Kosten kommen. Der<br />

grösste Schatz des Landes sind sicher die<br />

unzähligen, ans Klima perfekt angepassten<br />

autochthonen Rebsorten. Nicht umosonst gilt<br />

Portugal als das Land mit dem grössten Rebschatz<br />

überhaupt. Vor allem Sorten wie Touriga<br />

Nacional, Tinta Roriz oder Baga stehen,<br />

wenn es um Rotweine geht, für den<br />

Geschmack Portugals. Während einige grosse<br />

Produzenten, vor allem im «Kalifornien» Portugals,<br />

dem Alentejo, die unbekannten Rebsortennamen<br />

dieses weinkulturellen Schatzes<br />

lange als Hindernis für den internationalen<br />

Markt betrachteten, hat sich dies heute geändert:<br />

Man bekennt sich immer mehr zu den<br />

einheimischen Sorten. Die vom Weinhandel<br />

unterstützte <strong>Falstaff</strong>-Portugal-Degustation<br />

verdeutlicht, dass Portugal vor allem im Douro<br />

Weine von grosser Klasse und Eigenständigkeit<br />

hervorbringt. Letztendlich zeigt sie<br />

aber auch, dass die Weinhändler das Potenzial<br />

des Landes an der Algarve noch nicht völlig<br />

ausschöpfen. Denn hier gibt es tatsächlich<br />

noch viele Schätze zu entdecken.<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

159


tasting / PORTUGAL<br />

94<br />

•<br />

LEGENDE •<br />

•<br />

Rotwein, trocken<br />

95 – 100 Klassiker<br />

93 – 94 ausgezeichnet<br />

91 – 92 exzellent<br />

88 – 90 sehr gut<br />

85 – 87 empfehlenswert<br />

Chryseia 2014 TN/TF2<br />

Prats & Symington, Quinta da Roriz<br />

14 Vol.-%, NK. Recht jugendliches, zurückhaltendes<br />

Bukett mit Noten von<br />

Waldbeeren und ätherisch-würzigen Anklängen.<br />

Am Gaumen äusserst geradlinig,<br />

ausgewogen und geschliffen. Leicht<br />

spürbares Tannin, langer, mineralischwürziger<br />

Abgang.<br />

dettling-marmot.ch, CHF 69,90<br />

93<br />

•<br />

Cortes de Cima 2014 SY/TN<br />

Cortes de Cima, Vidigueira<br />

14 Vol.-%, NK. Offenes, sehr fruchtiges<br />

Bukett mit frischer Kirsche, sowie dunklen<br />

Beeren. Dazu feine Röstnoten mit Karamell<br />

und dunkel gebackener Brotkruste.<br />

Am Gaumen äusserst saftig, elegant,<br />

geschliffen und ausgewogen.<br />

martel.ch, CHF 39,–<br />

92<br />

•<br />

Xisto Ilimitado 2016 TB/TF2<br />

Luis Seabra Vinhos, Douro<br />

12,5 Vol.-%, NK. Sehr klare, schöne Frucht<br />

in der Nase. Aromen von Kirsche, Pflaume,<br />

Brom- und Heidelbeere. Am Gaumen<br />

sehr elegant und feingliedrig, mit schöner<br />

Frucht, leicht spürbarem Tannin und<br />

schmelzigem Abgang.<br />

pamisa.ch<br />

ca. CHF 21,90<br />

Dona Maria Grande Reserva 2013<br />

SY/PV<br />

Quinta do Vale Dona Maria, Porto<br />

14,5 Vol.-%, NK. Reifes, von nussig-fruchtigen<br />

Noten getragenes Bukett. Rumrosinen,<br />

Pflaume, kandierte gelbe Früchte,<br />

Vanille und Karamell. Am Gaumen samtig<br />

weich, reif, mit geschliffenem Tannin<br />

und spürbarer Röstaromatik. Wirkt äusserst<br />

cremig im Abgang mit gedörrter<br />

Pflaume.<br />

dettling-marmot.ch, CHF 37,90<br />

•<br />

Quinta do Paral Reserva Vinho<br />

Regional Alentejo Tinto 2017<br />

TN/AB/SY/CS<br />

Quinta do Paral, Vidigueira<br />

14,5 Vol.-%, NK. Noch sehr verschlossen,<br />

reduktiv, dezentes Holz, kräuterwürzige<br />

Noten, Wacholder, Macchia, Cassis und<br />

Blaubeere. Straffer Bau, durchaus aber<br />

auch mit geschmeidigen Motiven, eine<br />

hohe Menge feinkörnigen Tannins und<br />

viel Saftigkeit geben dem Wein Schwung.<br />

Noch kompakt, aber bereits aromatisch<br />

vielschichtig, sehr gute Länge.<br />

quintadoparal.com , ca. CHF 30,–<br />

91<br />

•<br />

M.O.B. Lote 3 2015 TN/AF<br />

MOB – Moreira,<br />

Olazabal & Borges, Dão<br />

13,5 Vol.-%, NK. Frisches, waldfruchtiges<br />

Bukett mit Heidelbeere, Schlehe und<br />

kräuterwürzigen Anklängen. Am Gaumen<br />

straff, dicht gewoben, schöne, klare<br />

Frucht und geschliffenes Tannin. Wirkt<br />

äusserst würzig.<br />

casadelvino.ch, CHF 31,–<br />

•<br />

Fabelhaft 2017 TE/TN/TF2<br />

Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />

12,5 Vol.-%, NK. Fruchtig-würziges Bukett<br />

mit Noten von dunklen Beeren, Lakritze<br />

und dunkler Brotkruste. Am Gaumen dicht<br />

gewoben, viel getrocknete dunkle Frucht,<br />

geschliffenes Tannin und schöne Länge.<br />

mondovino.ch, CHF 16,30<br />

•<br />

Post Scriptum 2016 TR2/TC/VH<br />

Prats & Symington, Quinta da Roriz<br />

14,5 Vol.-%, NK. Dunkelfruchtiges und<br />

gleichzeitig sehr würziges Bukett. Viel<br />

getrocknete Pflaume, Brombeere und ein<br />

Hauch Grafit. Am Gaumen vollmundig,<br />

mit feiner Frucht und eleganter Würze.<br />

Fein geschliffenes, spürbares Tannin.<br />

dettling-marmot.ch, CHF 19,20<br />

•<br />

Quinta das Tecedeiras Reserva<br />

2016 TN/TF2, Quinta das Tecedeiras,<br />

Ervedosa do Douro<br />

14 Vol.-%, NK. In der Nase Orangenschale,<br />

Kirsche, Kakao und ein Hauch Zimt. Wirkt<br />

komplex. Am Gaumen dicht gewobene<br />

Struktur, dennoch elegant. Tragende<br />

Säure, ausbalanciertes Tannin. Im Abgang<br />

Röstaromen.<br />

martel.ch, ca. CHF 26,–<br />

•<br />

Pintas Character 2015 TN/TC/TF2<br />

Pintas Wine & Soul, Douro<br />

14,2 Vol.-%, NK. Kräftiges, würzig-fruchtiges<br />

Bukett mit Noten von Schuhcreme,<br />

dunklen getrockneten Beeren, Dörrpflaume.<br />

Wirkt sehr dunkel in der Nase. Am<br />

Gaumen geschliffene Struktur, saftig, mit<br />

sahnig-cremigem, kräftigem Abgang.<br />

casadelvino.ch, CHF 36,–<br />

•<br />

Baga Grande Vadio Bairrada DOC<br />

2014, Adega do Vadio, Poutena<br />

13 Vol.-%, NK. Warme, fruchtige Nase mit<br />

Noten von reifer Pflaume, Kirsche und<br />

Roter Johannisbeere. Dazu Aromen von<br />

Lavendel und mit der Zeit rauchig-würzige<br />

Anklänge. Am Gaumen straffe Säure,<br />

schlanke Struktur, wirkt frisch, die reifen<br />

Tannine sind leicht spürbar. Im Abgang<br />

salzig-mineralisch.<br />

gomes-weine.ch, CHF 39,–<br />

•<br />

Terra do Zamujeiro 2014 CS/PV/<br />

TN/AB, Qunita do Zambujeiro, Borba<br />

15 Vol.-%, NK. Elegante, kühle Nase, mit<br />

Noten von dunklen Beeren, Kakao und einem<br />

Hauch Mokka. Dazu ätherisch-würzige<br />

Anklänge. Am Gaumen erfrischende<br />

Säure, leichte, elegante Struktur, die fast<br />

schon im Kontrast zur dunklen Aromatik<br />

steht. Pflaume im langen Abgang.<br />

globalwine.ch, CHF 39,90<br />

•<br />

Redoma 2014 TN/TC/TF2<br />

Niepoort, Vila Nova de Gaia<br />

13 Vol.-%, NK. Komplexe, von dunkler Frucht<br />

und wüzrig-blumigen Noten getragene<br />

Nase. Am Gaumen ausgewogen, kraftvoll<br />

und angenehm dicht. Bleibt lange.<br />

riegger.ch, CHF 40,–<br />

•<br />

Alicante Bouschet Herdade dos<br />

Grous Moon Harvest 2016<br />

Herdade do Esporão, Reguengos de<br />

Monsaraz<br />

14 Vol.-%, NK. Üppige, von Beerenfrucht<br />

getragene Nase. Viel Brombeere und<br />

Pflaume. Am Gaumen kräftig, dicht, mit<br />

Fotos: beigestellt<br />

160 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


UNVERGESSLICHE<br />

MOMENTE<br />

feinkörnigem Tannin.<br />

riegger.ch, CHF 44,50<br />

•<br />

Quinta do Paral Vinhas velhas<br />

Vinho Regional Alentejo Tinto 2017<br />

TN/AB/SY/CS, Quinta do Paral, Vidigueira<br />

15 Vol.-%, NK. Knupperkirsche, Himbeere und Himbeerbonbon,<br />

Karamell, dazu etwas floral, Hyazinthe, dann<br />

Milchschokolade, Neuholz. Sehr weich ansetzend, cremig,<br />

mollig, unmittelbar den Holzeinfluss zeigend und<br />

mit einer Spur Süsse in der Frucht, milde Säure, salzige<br />

Noten, hochwertiger Gerbstoff, reif bei mittlerer Korngrösse,<br />

ein behäbiger, aber dennoch nicht breiter Bau,<br />

gute Länge und sehr gutes Potenzial.<br />

quintadoparal.com, ca. CHF 32,–<br />

90<br />

•<br />

Syrah Lybra 2015<br />

Quinta do Monte d’Oiro, Ventosa Alenquer<br />

13,5 Vol.-%, NK. In der Nase viel reife Frucht, mit Himbeere,<br />

Kirsche und Johannisbeere. Am Gaumen mittelgewichtig,<br />

recht klar und ausgewogen. Feinkörniges Tannin.<br />

riegger.ch, CHF 16,–<br />

•<br />

Monte do Zambujeiro 2015 PV/TN/TR2/AB/<br />

Qunita do Zambujeiro, Borba<br />

14 Vol.-%, NK. Dezente Aromatik von dunklen und roten<br />

Beeren in der Nase. Dazu eine markante Würze plus viel<br />

frische Pflaume. Am Gaumen fruchtig, saftig und elegant.<br />

Mit rauchig-kernigen Anklängen im Abgang.<br />

globalwine.ch, CHF 21,50<br />

•<br />

Quinta dos Murças Reserva 2013 TN/TF2<br />

Quinta dos Murças – Esporão, Lisboa<br />

14,5 Vol.-%, NK. In der Nase Cassis, getrocknete Pflaume,<br />

Aroniabeere und leicht ätherische Anklänge. Am Gaumen<br />

ausgewogene Struktur, viel Frucht, saftige Säure,<br />

leicht spürbares Tannin.<br />

gomes-weine.ch, CHF 24,80<br />

•<br />

Petit Verdot 2016<br />

Quinta do Vale Dona Maria, Porto<br />

14,5 Vol.-%, NK. In der Nase dunkle, reife Beeren, getrocknete<br />

Pflaume und toastige Aromen. Am Gaumen saftig,<br />

würzig, fruchtig, mit reifem Tannin. Kraftvoll und lang im<br />

Abgang.<br />

dettling-marmot.ch, CHF 28,50<br />

•<br />

Touriga Nacional da Peceguina 2015<br />

Malhadinha Nova, Albernoa<br />

14 Vol.-%, NK. In der Nase offenbaren sich zarte Aromen<br />

von roten und dunklen Beeren. Dazu Ankänge von Oleander<br />

und roten Blüten. Am Gaumen straff, ausgewogen,<br />

würzig-fruchtig, mit feinem Tannin. Besitzt Kraft und<br />

dennoch Eleganz.<br />

gomes-weine.ch, CHF 34,–<br />

•<br />

Quinta do Paral Colheita<br />

Selecionada Vinho Regional Alentejo Tinto 2017 TN/<br />

AB/SY/CS, Quinta do Paral, Vidigueira<br />

14,5 Vol.-%, NK. Zimtwürze (Holz) und eine Spur animalischer<br />

Komponenten, auch Schwarzkirsche und dabei<br />

auch noch hefige Noten. Am Gaumen sehr wuchtig, öligcremig<br />

dominiert, gut vom Körper eingebetteter Gerbstoff,<br />

markanter Holzfasseinfluss, der den Abgang prägt.<br />

quintadoparal.com<br />

ca. CHF 20,–<br />

89<br />

•<br />

Dona Maria Tinto 2016 TN/TC/TF2<br />

Quinta do Vale Dona Maria, Porto<br />

13,5 Vol.-%, NK. Warmes, von getrockneten, dunklen<br />

Früchten getragenes Bukett. Dazu ein Hauch Vanille und<br />

Zimt. Am Gaumen überaus samtig und geschliffen.<br />

Pflaume, Kirsche und Lakritze. Mittellanger Abgang.<br />

dettling-marmot.ch, CHF 15,90<br />

•<br />

Meandro do Vale Meão 2016 TN/TF2<br />

Quinta do Vale Meão<br />

Vila Nova de Foz Côa<br />

14 Vol.-%, NK. Dunkelfruchtige, von Pflaume geprägte<br />

Nase mit ätherisch-rauchigen Anklängen. Am Gaumen<br />

dicht, cremig und elegant. Mit kräuterwürzigen Noten<br />

und leicht spürbarem Tannin.<br />

moevenpick-wein.com, CHF 23,50<br />

•<br />

M.O.B. Dão 2012 TN/AF<br />

MOB – Moreira, Olazabal & Borges, Dão<br />

12,5 Vol.-%, NK. Reifes, von eingelegten Beeren und Rumrosinen<br />

geprägtes Bukett. Dazu getrocknete Erdbeere<br />

und ein Hauch feiner Würze. Am Gaumen vollmundig,<br />

saftig, intensive Frucht und reifes Tannin. Bleibt lange,<br />

hat Muskeln.<br />

casadelvino.ch, CHF 31,–<br />

•<br />

José de Sousa Mayor 2014 TR2<br />

José Maria da Fonseca Vinhos, Azeitao<br />

14,5 Vol.-%, NK. Frisches Bukett mit Noten von Grafit, dunkle<br />

Beeren, Himbeere und Kirsche. Am Gaumen sehr weich<br />

und vollmundig, mit mittelgewichtigem Körper, viel<br />

Schmelz und rundem Abgang.<br />

gomes-weine.ch, CHF 32,–<br />

•<br />

Touriga Nacional CH<br />

by Chocapalha 2016,<br />

Quinta de Chocapalha, Aldeia Galega<br />

14,5 Vol.-%, NK. In der Nase Johannisbeere, Brombeere<br />

und würzige Anklänge. Dazu Vanille und Karamell. Am<br />

Gaumen dicht, kräftig, mit viel Frucht und feiner Röstaromatik.<br />

rutishauser.com, CHF 39,80<br />

•<br />

Boa-Vista Reserva 2015<br />

Quinta da Boavista, Penalva do Castelo<br />

14 Vol.-%, NK. Reifes, von in Rum eingelegten Früchten<br />

getragenes Bukett. Dazu ein Hauch Tabak, Schokolade<br />

und Pflaume. Am Gaumen geschliffen und elegant.<br />

Mit spürbarer Röstaromatik, viel Kokos und Karamell<br />

im Abgang.<br />

martel.ch, CHF 54,–<br />

•<br />

Quinta do Isaac 2013 TN/TF2<br />

Quinta Do Isaac, Chanceleiros<br />

14,5 Vol.-%, NK. Reifes Bukett mit eingekochten Beeren,<br />

viel Vanille, Schokolade und gebrannter Creme. Am Gaumen<br />

weich, kraftvoll, angenehme Säure, intensive<br />

Röstaromatik im Abgang.<br />

gomes-weine.ch, CHF 59,–<br />

Weitere aktuell<br />

verkostete Weine unter<br />

falstaff.com/portugal<br />

mär–apr <strong>2019</strong><br />

falstaff<br />

161<br />

Jetzt online<br />

bestellen!<br />

Lieferung direkt vom<br />

Produzenten in<br />

frischestem<br />

Zustand in der<br />

ganzen <strong>Schweiz</strong>.<br />

ECHTER SCHWEIZER<br />

ALPEN KAVIAR<br />

Rein. Natürlich. Nachhaltig.<br />

Höchster Kaviargenuss<br />

aus dem <strong>Schweiz</strong>er Kandertal.<br />

Tropenhaus Frutigen, CH-3714 Frutigen<br />

Tel: +41 33 672 11 47 sales@oona-caviar.ch<br />

www.oona-caviar.ch


NACHBERICHT<br />

Die Food Zurich ist das grösste<br />

Food-Festival der <strong>Schweiz</strong> – und<br />

vermutlich auch das vielfältigste.<br />

FREUDE<br />

AM GAUMEN<br />

Zürich gilt als eine der<br />

Städte mit der höchsten<br />

Lebensqualität, und die<br />

Zürcherinnen und Zürcher<br />

selbst bezeichnen ihre Stadt<br />

gern als «kleinste Metropole<br />

der Welt». Was zunächst ganz<br />

schön platt daherkommt, hat<br />

natürlich mehr als einen wahren<br />

Kern. Wer durch die Strassen<br />

der Limmatstadt streift,<br />

hört die verschiedensten Sprachen<br />

und riecht Düfte der<br />

unterschiedlichen Landesküchen<br />

– Zürich ist gerade<br />

punkto Kulinarik längst zu<br />

einem grossen Schmelztiegel<br />

geworden.<br />

Eine Veranstaltung wie die<br />

Food Zurich könnte insofern in<br />

keiner anderen <strong>Schweiz</strong>er Stadt<br />

stattfinden: Von 16. bis 26.<br />

Mai <strong>2019</strong> trifft sich die überregionale<br />

Foodszene bei mehr als<br />

100 Events. Das Festival dient<br />

dabei als Bühne für all die<br />

Menschen und Organisationen,<br />

die die Foodstadt auch unterm<br />

Jahr prägen – eine elf tägige<br />

Hommage an das kulinarische<br />

Zürich.<br />

Beim grossen Finale, dem<br />

Food Zurich Fäscht, wird eine<br />

lange Tafel aufgebaut. Dazu<br />

gibt es 50 Marktstände und 34<br />

Food-Stände verschiedener<br />

Gastronomen. <strong>Falstaff</strong> wird mit<br />

einer Cookingstation vertreten<br />

sein und serviert feine authentische,<br />

österreichische Köstlichkeiten.<br />

Die Food Zurich offenbart<br />

anspruchsvollen Geniessern<br />

die ganze Welt der Kulinarik.<br />

Das volle Programm ist unter<br />

foodzurich.com zu finden.<br />

Das Festival steht für die Diversität einer<br />

Stadt und hält eine grosse Menge an<br />

Gaumenfreuden bereit.<br />

INFO<br />

Food Zurich<br />

DATUM: Donnerstag, 16. Mai<br />

bis Sonntag, 26. Mai<br />

ORT: Festivalzentrum Zürich<br />

sowie verschiedene Locations<br />

KOSTEN: Abhängig vom Event;<br />

weitere Informationen unter<br />

falstaff.com<br />

Fotos: David Biedert/davidbiedert.com, info@byphotoz.com, beigestellt<br />

162 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


ANKÜNDIGUNG<br />

SOMMELIER MASTER BATTLE IM «TERRASSE»<br />

INFO<br />

Master Sommelier Battle:<br />

DATUM: Mittwoch,<br />

22. Mai <strong>2019</strong><br />

UHRZEIT: 18.30 Uhr<br />

ORT: «Terrasse»<br />

Kummatquai 3, 8001 Zürich<br />

KOSTEN: CHF 129,– (Degustationsmenü<br />

inklusive acht<br />

Weinen, Wasser und Kaffee.)<br />

Folgende Sommeliers werden in Zürich gegeneinander antreten: Mats van<br />

de Steenhoven («Silver»), Hajnalka Pava («Masi Wine Bar»), Pietro Prestito<br />

(«Kingler‘s»), Jasmin Bucher («Caduff‘s Weinloft»).<br />

Bei der richtigen Kombination<br />

von Wein und Essen<br />

kann eine perfekte<br />

Symbiose entstehen, die neue<br />

Geschmackserlebnisse hervorbringt.<br />

Bindella sucht daher<br />

den Master-Sommelier in dieser<br />

Disziplin: Wer sorgt für das<br />

beste Wine-Food-Pairing des<br />

Abends?<br />

Die erste der drei Vorentscheidungen<br />

startete bereits im<br />

Oktober im Restaurant «Verdi»<br />

in Bern. Head Sommelier<br />

des «Victoria Jungfrau Grand<br />

Hotel & Spa» Daniela Wüthrich<br />

präsentierte das beste Wine-Food-Pairing<br />

und gewann<br />

die erste «Weinbattle». Im<br />

«Ristorante Barbatti» in<br />

Luzern fand die zweite Sommlier<br />

Battle Vorentscheidung<br />

statt: Am 6. Februar kämpften<br />

die vier Sommeliers Dario<br />

Tolone, Matteo Rimoldi,<br />

Madeleine Löhner und Aydin<br />

Baris gegeneinander. Die junge<br />

Sommelière aus Oberösterreich<br />

Madeleine Löhner, die bereits<br />

seit drei Jahren im Restaurant<br />

«Focus» des «Parkhotel Vitznau»<br />

tätig ist, schaffte letztlich<br />

den Einzug ins «Master Battle».<br />

Die dritte Vorentscheidungen<br />

wird am 27. Februar im «Più»<br />

an der Zürcher Europaallee<br />

stattfinden – die vier Sommelier-Battle-Kandidaten<br />

stehen<br />

bereits fest. Beim grossen Master<br />

Battle am 22. Mai treten im<br />

Rahmen der Food Zurich dann<br />

die Sieger der Vorentscheidungen,<br />

im Zürcher «Terrasse»,<br />

noch einmal gegeneinander an.<br />

Im Rahmen eines Viergangmenüs<br />

haben vier Sommeliers zu<br />

jedem Gang die Möglichkeit,<br />

ihre Weinauswahl zu präsentieren<br />

und ihr Können im Bereich<br />

Wine-Food-Pairing unter<br />

Beweis zu stellen. Welche<br />

Weinkombination letztlich gewinnt,<br />

entscheiden die Gäste:<br />

Sie sind selbst Teil der Jury<br />

und bestimmen den Sieger<br />

nach jedem Gang.<br />

Fotos: Shutterstock, Kire Ivanov<br />

mär-apr <strong>2019</strong> falstaff 163


ANKÜNDIGUNG<br />

Das Ambiente im «Puls 5»<br />

ist einmalig, handelt es sich<br />

doch um eine über 100<br />

Jahre alte Giessereihalle.<br />

WILLKOMMEN<br />

IM WEINFRÜHLING<br />

Eintauchen in die Welt des Weins und den<br />

Weinfrühling im einzigartigen Umfeld<br />

hautnah erleben, so lautet die Devise.<br />

INFO<br />

expovinaPRIMAVERA<br />

DATUM: Do, 28. März bis<br />

Do, 4. April <strong>2019</strong><br />

ORT: «Puls 5», Giessereistrasse<br />

18, 8005 Zürich<br />

KOSTEN: CHF 25,–<br />

(inklusive Katalog)<br />

Weitere Informationen<br />

unter expovina.ch<br />

Die expovinaPRIMAVERA<br />

öffnet im Herzen von<br />

Zürich-West zum 15.<br />

Mal ihre Tore. Von 28. März bis<br />

4. April ist das «Puls 5» Treffpunkt<br />

für Weinliebhaber und Geniesser.<br />

An über 80 Ständen können<br />

mehr als 2000 Weine aus<br />

den wichtigsten Anbaugebieten<br />

der Welt verkostet werden, doch<br />

dominiert wird das Angebot von<br />

einheimischen Gewächsen. Allein<br />

das Wallis ist an zwanzig Ständen<br />

vertreten, gefolgt von Weinen<br />

aus den Kantonen Zürich<br />

und Graubünden. Auf die neuen<br />

Jahrgänge hoffen lässt auch der<br />

vergangene Rekordsommer, der<br />

für eine ausserordentlich reife<br />

Traubenernte sorgte. International<br />

gesehen dominiert Italien: An<br />

über 15 Ständen gibt es sowohl<br />

Hochkarätiges als auch Alltagstropfen<br />

aus fast allen Regionen<br />

der Apenninenhalbinsel zu<br />

degustieren. Freuen darf man<br />

sich auch auf Spanien, wo neben<br />

Klassikern auch Weine aus wenig<br />

bekannten Regionen präsentiert<br />

werden. Frankreich bestätigt mit<br />

einem umfassenden Sortiment<br />

die seit einigen Jahren spürbare<br />

Renaissance. Und einmal mehr<br />

präsentiert sich Österreich als<br />

unumstrittener Leader der «kleinen»<br />

Europäer, gefolgt von Portugal<br />

und Deutschland. Natürlich<br />

werden Besucher auch auf<br />

eine Weinreise rund um den Rest<br />

des Globus geführt.<br />

Fotos: by Adrian Bretscher / Hangar Ent. Group<br />

164 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


NACHBERICHT<br />

«DER GOLDENE KOCH»<br />

HEISST ALE MORDASINI<br />

Fotos: Goldener Koch<br />

Rund 1200 Entscheidungsträger<br />

aus der<br />

<strong>Schweiz</strong>er Gastronomie<br />

erlebten am 25. Februar <strong>2019</strong><br />

ein spannendes Finale im Kursaal<br />

Bern. Den Titel «Der Goldene<br />

Koch <strong>2019</strong>» holte sich Ale<br />

Mordasini vom «Relais &<br />

Châteaux Hotel Krone Regensberg».<br />

Während 5 Stunden und<br />

30 Minuten musste er gemeinsam<br />

mit seinem Team jeweils<br />

ein Fleisch- und ein Fischgericht<br />

zubereiten, das der Jury<br />

anschliessend auf grossen Platten<br />

präsentiert wurde. Die Kreationen<br />

Mordasinis bestachen<br />

mit ihrer einzigartigen, eleganten<br />

Optik, genauso wie mit ihrer<br />

vorzüglichen geschmacklichen<br />

Ausarbeitung. Mit dem<br />

Gewinn des Finales sichtere<br />

sich Mordasini die Teilnahme<br />

am grössten Kochwettbewerb<br />

der Welt, dem «Bocuse d‘Or»,<br />

dessen Vorentscheid bereits im<br />

nächsten Jahr stattfinden wird.<br />

Dann wird sich Mordasini im<br />

estländischen Tallinn mit den<br />

starken europäischen Konkurrenten<br />

messen dürfen.<br />

Das Finale von<br />

«Der Goldene<br />

Koch <strong>2019</strong>»<br />

wurde live im<br />

Internet übertragen.<br />

Gewinner<br />

Ale Mordasini<br />

hast sich<br />

so die Teilnahme<br />

am Bocuse<br />

d‘Or gesichert.<br />

Ale Mordasini vom «Relais<br />

& Châteaux Hotel Krone<br />

Regensberg» bestach mit<br />

eleganten, feinen Kreationen<br />

beim Finale von der<br />

«Goldene Koch» in Bern<br />

und überzeugte die Jury<br />

mit seinem Können.<br />

Drei Fragen an<br />

Ale Mordasini<br />

Herr Mordasini, wie fühlt es<br />

sich an «Der Goldene Koch<br />

<strong>2019</strong>» zu sein?<br />

Wir haben uns lange und intensiv<br />

für diesen Wettbewerb vorbereitet.<br />

Wir haben davon geträumt<br />

zu gewinnen und der<br />

Traum wurde wahr. Deshalb ist<br />

das Ganze sicherlich als Bestätigung<br />

für unser Tun zu sehen.<br />

Als nächstes steht nun der<br />

«Bocuse d‘Or» an...<br />

Ja, ich habe nun die Möglichkeit<br />

am Kochwettbewerb Bocuse<br />

d‘Or teilzunehmen. Zunächst<br />

steht das Europafinale in Estland<br />

im Jahr 2020 an. Kommen<br />

wir dort unter die besten zehn<br />

haben wir die Möglichkeit am<br />

Finale in Lyon 2021 teilzunehmen.<br />

Wann beginnt die Vorbereitung?<br />

Letzendlich ging die schon im<br />

Berner Kursaal los, als bekannt<br />

war, dass wir gewonnen haben.<br />

feb–mär <strong>2019</strong> falstaff 165


ANKÜNDIGUNG<br />

GENUSSVOLLER FILM- UND WEINABEND<br />

Der Film «Our Blood is Wine» stellt die<br />

reiche georgische Weinkultur vor.<br />

Der Zuger<br />

Frühling steht<br />

auch dieses<br />

Jahr wieder<br />

ganz im Zeichen<br />

von Film, Genuss und spannenden<br />

Talks. Das erfolgreiche<br />

Genuss Film Festival hält<br />

bereits zum fünften Mal einige<br />

Leckerbissen für Filmliebhaber<br />

wie auch Feinschmecker parat.<br />

Auch dieses Jahr werden<br />

sorgfältig ausgewählte Genuss-<br />

Filme wie etwa «Ramen Shop»<br />

(Eric Khoo) oder «The Heat: A<br />

Kitchen (R)Evolution» (Maya<br />

Gallus) von kulinarischen<br />

Highlights begleitet. Top-Köche<br />

wie Martin Bieri («Maiensässhotel<br />

Guarda Val», Lenzerheide)<br />

und Vreni Giger (Restaurant<br />

«Rigiblick», Zürich)<br />

kochen gross auf und verwöhnen<br />

mit aussergewöhnlichen<br />

Kreationen. Zudem wird mit<br />

Schulklassen gekocht und das<br />

Festival mit einer Fotoausstellung<br />

von «photoSCHWEIZ 19»<br />

zum Thema «Essen, trinken,<br />

geniessen» und spannenden<br />

Gourmet- und Wein-Talks<br />

abgerundet. Ein besonderer<br />

Weinabend findet am Dienstag,<br />

Franz Wiget aus dem Restaurant<br />

«Adelboden» in Steinen-Schwyz<br />

verwöhnt mit einem<br />

erstklassigen Dinner.<br />

7. Mai, in Kooperation mit dem<br />

Weinkeller Riegger statt: Nach<br />

der Filmvorführung von «Our<br />

Blood is Wine» verwöhnt Spitzenkoch<br />

Franz Wiget (Restaurant<br />

«Adelboden», Steinen-<br />

Schwyz) mit einem Dinner der<br />

Peter Sisseck, ein Ausnahmetalent im Weinbau, reist für einen spannenden Talk an.<br />

INFO<br />

TERMIN:<br />

Dienstag, 7. Mai <strong>2019</strong><br />

ORT: Kino Seehof<br />

Schmidgasse 8, 6300 Zug<br />

KOSTEN: Für <strong>Falstaff</strong>-<br />

Abonnenten: CHF 175,– (zwei<br />

Tickets bis 5.4. buchbar)<br />

Normalpreis: CHF 195,–<br />

TICKETS: falstaff.ch<br />

INFO: genussfilm.ch<br />

Extraklasse. Begleitet werden<br />

seine Kreationen von feinen<br />

Weinen von Ausnahmewinzer<br />

Peter Sisseck aus dem Ribera<br />

del Duero DO. Im Anschluss<br />

führt Lukas Anliker einen spannenden<br />

Talk mit ebendiesem<br />

DER FILM:<br />

« OUR BLOOD<br />

IS WINE»<br />

Georgien gilt als der Geburtsort<br />

domestizierter Weinreben. Nach<br />

70 Jahren sowjetischer Besatzung<br />

und dem russischen Embargo<br />

sind die Winzer in den letzten<br />

Jahren dabei, neue Märkte zu<br />

suchen und durch die Identifikation<br />

mit ihren natürlichen Weine<br />

den Durchbruch zu schaffen. Der<br />

Film dokumentiert eine Reise<br />

durch das Land mit dem Ziel, die<br />

besten Winzer zu entdecken und<br />

deren Geschichten zu erzählen.<br />

Der Film stellt die reiche georgische<br />

Weinkultur vor und zeigt<br />

gegenüber der neuen Generation<br />

Verständnis für die globale Relevanz<br />

ihrer Bemühungen.<br />

ERSCHEINUNGSJAHR: 2018<br />

LAUFZEIT: 78 Minuten<br />

GENRE: Dokumentation<br />

SPRACHE: OV/e<br />

Winzer. Peter Sis seck erzählt<br />

von seiner Auswanderung an<br />

den Duero in Spanien und über<br />

seinen Weg zum Top-Winzer.<br />

Für <strong>Falstaff</strong>-Leser gibt es bis<br />

5. April zwei Tickets zum Sonderpreis<br />

– schnell anmelden!<br />

Fotos: Kire Ivanov, Thomas Fuerer Fotografie, beigestellt<br />

166 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


You can’t download<br />

life feeling<br />

Die schönsten Hotels. Die besten Deals.<br />

FALSTAFF HOTEL COLLECTION<br />

Sparen Sie<br />

- 10 %<br />

bei Buchung<br />

auf <strong>Falstaff</strong><br />

falstaffhotelcollection.com<br />

#falstaffhotelcollection #travelinstyle


promotion / CLUB PROSPER MONTAGNÉ<br />

Kultur vor dem Dinner: Das Schloss<br />

Vufflens liegt zwischen Genf und<br />

Lausanne, nahe dem Sterne-Restaurant<br />

«Ermitage des Ravet». Hier wurde<br />

schon zum Aperitivo geladen.<br />

WOZU EIN<br />

GOURMET-CLUB?<br />

Die Antwort servieren wir Ihnen in der folgenden Geschichte. Der<br />

Club Prosper Montagné, 1948 in Frankreich gegründet und seit 1965 in der <strong>Schweiz</strong><br />

aktiv, bietet Mitgliedern die Möglichkeit, in neue kulinarische Welten einzutauchen<br />

und in kürzester Zeit zum echten Weinkenner zu werden.<br />

Genau genommen ist es ein Einfaches,<br />

einen wunderbaren Abend<br />

zu zweit in einem hervorragenden<br />

Restaurant zu verbringen:<br />

Man reserviert ein paar Tage im voraus –<br />

gut, in sternedekorierten Häusern wohl<br />

etwas früher – via Telefon oder auch<br />

online. Kaum angekommen, arbeitet man<br />

sich durch die exquisite Menükarte und<br />

will der Begleitung freilich auch mit der<br />

Auswahl der passenden Weinbegleitung<br />

imponieren. Hier angekommen, stehen viele<br />

jedoch schon vor dem ersten Problem.<br />

Denn die besseren Weine werden häufig<br />

nur flaschenweise kredenzt, was die Bestellung<br />

natürlich erschwert.<br />

Die Lösung dieses Problems ist der Club<br />

Prosper Montagné, den es seit 1965 in der<br />

<strong>Schweiz</strong> gibt und der wesentlich mehr ist<br />

als nur eine Vereinigung von Gourmets,<br />

die gute Küche zelebrieren. In den vom<br />

Club veranstalteten Events wird pro Gang<br />

zumeist ein sorgfältig ausgewählter Wein<br />

serviert, der von den Teilnehmern auch<br />

gewürdigt und geschätzt wird.<br />

WER WAR PROSPER MONTAGNÉ?<br />

Das ist man dem Gründer schliesslich<br />

schuldig: Wie die gehobene Gastronomie<br />

stammt auch der Club Prosper Montagné<br />

aus Frankreich. Prosper Montagné erlang-<br />

te als Koch, Journalist und Autor in den<br />

1910er-Jahren Berühmtheit. Sein berühmtestes<br />

Werk, der «Larousse Gastronomique»,<br />

dessen Chefredaktor er war, wird<br />

bis heute in verschiedenen Sprachen immer<br />

wieder neu aufgelegt. 1920 eröffnete Montagné<br />

schliesslich ein Restaurant in Paris.<br />

Mit seiner Idee, in weisser Weste direkt<br />

vor seinen Gästen zu kochen, wurden<br />

sowohl er als auch sein Restaurant schlagartig<br />

weltberühmt.<br />

In Frankreich existiert der Club Prosper<br />

Montagné bereits seit 1948, ebendort wird<br />

Jahr für Jahr ein Wettbewerb für junge<br />

Köche organisiert. Anno 1969 gewann ihn<br />

übrigens ein gewisser Joël Robuchon –<br />

Fotos: beigestellt<br />

168<br />

falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Wirbel in der Küche, Ordnung am Teller: In den<br />

besten Küchen der <strong>Schweiz</strong> werden Ihnen<br />

schmackhafte Kreationen kredenzt.<br />

seines Zeichens «Koch des Jahrhunderts»<br />

(neben Paul Bocuse, Frédy Girardet und<br />

Eckart Witzigmann). Die vielen Restaurants<br />

des im August 2018 verstorbenen<br />

Chefs waren 2016 mit sagenhaften 30<br />

Michelin-Sternen ausgezeichnet.<br />

Wobei der Club Prosper Montagné trotz<br />

der gehobenen Qualität des Angebots eine<br />

Richtlinie ganz klar verfolgt: Der Club<br />

steht allen offen, die eine Leidenschaft für<br />

Gastronomie und Qualitätsprodukte<br />

hegen. Die Mitglieder des Clubs haben die<br />

Möglichkeit, an zahlreichen exklusiven<br />

Anlässen teilzunehmen, die von den fünfzehn<br />

in der gesamten <strong>Schweiz</strong> verteilten<br />

Sektionen organisiert werden. Im Austausch<br />

mit anderen Teilnehmern bzw. den<br />

Fachleuten vor Ort haben auch Sie die<br />

Möglichkeit, in die Welt der Haute Cuisine<br />

und hochwertiger Produkte einzutauchen<br />

und zu einem respektablen Weinkenner zu<br />

werden. Zudem verfügt der Club auch<br />

über einen eigenen Guide, in dem viele<br />

Betriebe prominent dargestellt werden und<br />

der jährlich in einer Auflage von 8000<br />

Exemplaren erscheint. Neben Guide und<br />

Website führen langjährige Gourmet-Mitglieder,<br />

aber auch Privatpersonen gerne zu<br />

den Restaurants und Fachgeschäften.<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

Der jährliche Buchpreis «Grand Prix du<br />

livre gastronomique» sorgt für<br />

zusätzliche Aufmerksamkeit. Im<br />

Andenken an Prosper Montagné als kulinarischen<br />

Autor ehrt der Preis seit 1983 Bücher aus<br />

der <strong>Schweiz</strong> mit gastronomischem Hintergrund.<br />

Mit dem «Coupe de l’Accueil» zeichnet der<br />

Club Prosper Montagné zudem jedes Jahr ein<br />

Gourmet-Restaurant für seine Freundlichkeit<br />

im Umgang mit dem Gast aus.<br />

Die Auszeichnung ist begehrt, schliesslich<br />

geht es dabei nicht zuletzt um Fachkenntnis,<br />

sondern auch darum, dem Gast ein gutes<br />

Gefühl zu geben. Auch dieser Preis findet<br />

hohe Beachtung in der Öffentlichkeit.<br />

INFO<br />

E: info@club-prosper-montagne.ch<br />

club-prosper-montagne.ch<br />

mär–apr <strong>2019</strong> falstaff 169


TISCHGESPRÄCH MIT<br />

GUNDULA GAUSE ÜBER ...<br />

… KONTINUITÄT UND<br />

DIE RICHTIGE PLANUNG<br />

INTERVIEW PHILIPP ELSBROCK<br />

FALSTAFF Ihr Arbeitsleben<br />

ist von grosser Kontinuität<br />

bestimmt: Seit 26 Jahren sind<br />

Sie Co-Moderatorin des «heute<br />

journals». Findet sich diese Routine<br />

auch anderswo, etwa wenn Sie kochen?<br />

GAUSE Zunächst ein kleines Geständnis: Leider<br />

bin ich trotz aller Routine keine wirklich<br />

gute Köchin. Ich bin froh und dankbar, dass<br />

meine 20-jährige Tochter Freude am Kochen<br />

hat und mir, wenn sie zu Hause ist, hilft. Die<br />

hat ein richtig gutes Händchen. Als berufstätige<br />

Mutter, die recht stark im Job und anderen<br />

Verpflichtungen eingespannt ist, ist das Kochen<br />

schon eine Herausforderung – besonders, wenn<br />

man täglich ein frisch gekochtes Gericht auf<br />

den Tisch bringen will.<br />

Wie sieht Ihr Tag üblicherweise aus?<br />

Meine erste «heute journal»-Konferenz<br />

findet um 14.30 Uhr statt. Allerdings möchte<br />

man da nicht unvorbereitet reingehen, sodass<br />

ich vormittags schon viel lese, Mails checke<br />

und bereits mögliche Nachrichtenthemen<br />

recherchiere. Das nimmt mindestens zwei<br />

Stunden in Anspruch. Und bevor ich in die<br />

Redaktion fahre, bereite ich, wie gesagt, ein<br />

Mittagessen zu – fast jeden Tag! Da muss<br />

man schon mit ein paar Tricks arbeiten.<br />

Verraten Sie uns die?<br />

Man braucht auf jeden Fall eine gute<br />

Planung, damit die Logistik steht.<br />

Nichts ist schrecklicher als das Fehlen<br />

einer wichtigen Zutat. Für meine<br />

Familie und mich hat es sich bewährt,<br />

Wochenpläne zu machen. Dann wird<br />

einmal gross und gut eingekauft. Und beim<br />

Planen entwickeln sich sinnvolle Speiseabfolgen:<br />

Pasta, fleischlose Gerichte und mal auch<br />

nur ein schneller Salat. Das Kochen<br />

muss ich richtiggehend in meine anderen<br />

Termine einplanen.<br />

GUNDULA GAUSE<br />

Die gebürtige Berlinerin begann ihre Karriere<br />

während des Studiums in Mainz beim<br />

ZDF. Seit Februar 1993 ist sie Co-Moderatorin<br />

des «heute journals» und präsentiert<br />

an der Seite von Claus Kleber die Abendnachrichten.<br />

Gause, 53, engagiert sich<br />

vielfältig für kirchliche Belange und ist<br />

Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am<br />

Bande. Sie lebt mit ihrer Familie in Mainz.<br />

Das heisst, Sie haben ein<br />

paar Standards?<br />

Genau, zum Beispiel<br />

Farfalle mit einer<br />

Gorgonzola-Sauce<br />

und Brokkoli. Oder<br />

ein Couscous-<br />

Gericht, das lässt<br />

sich schnell machen<br />

und ist fleischlos.<br />

Besonders beliebt in<br />

der Familie ist der Eifeler<br />

«Deppekoche» meiner Schwiegermutter –<br />

ein köstlicher Kartoffelauflauf.<br />

Sie haben zwei Weinregionen direkt vor der<br />

Haustür: Rheinhessen und den Rheingau.<br />

Fahren Sie da öfter mal hin?<br />

Na klar, und das mit grosser Freude – die<br />

Mosel, die Ahr und andere rheinland-pfälzische<br />

Weinbaugebiete nicht zu vergessen!<br />

Sie sind Journalistin, Ihr Mann ist Zahnarzt.<br />

Woher kommt diese Genussaffinität?<br />

Erstens machen ein gutes Essen und ein guter<br />

Wein einfach Spass. Und zweitens führt uns<br />

unser Sohn über seine Ausbildung zum Winzer<br />

Woche für Woche tiefer in die Materie ein. Die<br />

Arbeit in der Natur und an der frischen Luft,<br />

das Verständnis für Boden und Klimaeinfluss<br />

sowie die Kellerarbeit sind für uns seither<br />

hochinteressante Themen. Und über allem<br />

stehen Genuss und Savoir-vivre.<br />

Fotos: Galuschka, Horst/Action Press/Picturedesk.com, Shutterstock<br />

170 falstaff mär–apr <strong>2019</strong>


Südamerika<br />

Selection Reisebüro Mittelthurgau<br />

Norwegian Star****<br />

*Premium<br />

All Inclusive –<br />

Mehrwert von<br />

mind. Fr. 1400.–<br />

pro Person<br />

inklusive<br />

19 Tage ab Fr. 4595.–<br />

inkl. An-/Rückreise und Premium All Inclu-<br />

Reisedaten <strong>2019</strong>/2020<br />

Route 1, Santiago de Chile–Buenos Aires,<br />

19.12.19–06.01.20, 16.01.20–03.02.20, 13.02.20–<br />

02.03.20<br />

Route 2, Buenos Aires–Santiago de Chile,<br />

02.01.20–20.01.20, 30.01.20–17.02.20, 27.02.20–<br />

16.03.20<br />

Preise pro Person<br />

Fr.<br />

Kat. Kabinentyp Aktionspreis<br />

IE 2-Bett innen 4595.–<br />

IB 2-Bett innen 4795.–<br />

OF 2-Bett mit Bullauge 5595.–<br />

OB 2-Bett mit Panoramafenster 5695.–<br />

BB 2-Bett, Balkon 5995.–<br />

BA 2-Bett, Balkon 6195.–<br />

Aktionspreis mit beschränkter Verfügbarkeit<br />

Faszinierende Kreuzfahrt<br />

rund um Südamerika<br />

Faszination Magellanstrasse<br />

Fjorde und Gletscher<br />

Südamerikanische Städte<br />

Trinkgelder inklusive<br />

Jetzt bestellen: Katalog<br />

«NCL Keuzfahrten<br />

<strong>2019</strong>–2020»!<br />

NORWEGIAN CRUISE LINE<br />

KREUZFAHRTEN <strong>2019</strong>–2020<br />

Die grosse Freiheit auf grandiosen Schiffen<br />

Premium<br />

All Inclusive –<br />

Getränke, Trinkgelder<br />

für mind. Fr. 700.–<br />

Mehrwert p. P.<br />

inklusive<br />

Route 1 Santiago–Buenos Aires<br />

Tag 1 Zürich–Santiago/Chile. Flug nach Santiago de<br />

Chile mit Umsteigen.<br />

Tag 2 Santiago de Chile/Chile. Transfer mit Stadtrundfahrt,<br />

Hotelübernachtung.<br />

Tag 3 Santiago–Valparaiso/Chile. Transfer nach<br />

Valparaiso, Stadtrundfahrt. Weiterfahrt nach San<br />

Antonio. Um 17 Uhr legt die Norwegian Star ab.<br />

Tag 4 An Bord.<br />

Tag 5 Puerto Montt/Chile°. Tagesausflug* zu den<br />

Petrohué Wasserfällen. Aufenthalt von 8 bis 18 Uhr.<br />

Tag 6 Puerto Chacabuco/Chile°. Busausflug* durch<br />

das Simpson-Tal und nach Coyhaique. 10–17 Uhr.<br />

Tag 7–8 Chilenische Fjorde.<br />

Tag 9 Punta Arenas/Chile°. Fakultativer Ausflug zur<br />

Isla Magdalena (Fr. 230). 6–18 Uhr.<br />

Tag 10 Ushuaia/Argentinien. Ausflug* ab Ushuaia in<br />

den Feuerland Nationalpark. 12–20 Uhr.<br />

Tag 11 Umfahrung Kap Hoorn.<br />

Tag 12 Port Stanley/Falkland°. Die roten Telefonzellen<br />

und English Pubs vermitteln eine europäische<br />

Atmosphäre. 9–17 Uhr.<br />

Tag 13 An Bord.<br />

Tag 14 Puerto Madryn/Argentinien. Rundfahrt<br />

durch das Naturreservat Valdés*. 7–16 Uhr.<br />

Tag 15 An Bord.<br />

Tag 16 Montevideo/Uruguay. Besichtigung* der<br />

Hauptstadt Uruguays mit ihren Sehenswürdigkeiten.<br />

9–17 Uhr.<br />

Tag 17 Buenos Aires/Argentinien. Stadtrundfahrt in<br />

Buenos Aires. Abends Besuch einer Tango-Show und<br />

Hotelübernachtung.<br />

Tag 18 Buenos Aires–Zürich. Transfer und Rückflug<br />

in die <strong>Schweiz</strong> mit Umsteigen.<br />

Tag 19 Ankunft in Zürich.<br />

Route 2 Buenos Aires–Santiago<br />

Reise in umgekehrter Richtung. Detailprogramm auf<br />

Anfrage.<br />

* Ausflugspaket<br />

° Schiff auf Reede – Ausschiffung mit Tenderboot<br />

(wetterbedingt)<br />

An Bord der Norwegian Star**** erwartet Sie viel Freiheit und Flexibilität, d.h. unglaublich viel Auswahl in<br />

punkto Kabinenkategorien, Restaurants und Freizeitaktivitäten. Das Schiff glänzt mit einer Vielzahl an internationalen<br />

Spezialitätenrestaurants und grosszügig gestalteten öffentlichen Räumen. An Bord befinden sich<br />

mehrere Pools und Whirlpools sowie ein Spa- und Fitnesscenter. Alle Kabinen verfügen über ein eigenes Bad<br />

mit Dusche/WC, individuell regulierbare Klimaanlage, TV, Safe, Telefon, Minibar und Föhn. Willkommen an<br />

Bord!<br />

Zuschläge<br />

• Reise 16.01.20, 30.01.20, 27.02.20 195.–<br />

• Reise 13.02.20 250.–<br />

• Reise 19.12.19 895.–<br />

• Alleinbenützung alle Kategorien auf Anfrage<br />

• Flüge in Business/Premium Eco auf Anfrage<br />

• Ausflugspaket 750.–<br />

Unsere Leistungen<br />

• Kreuzfahrt mit Vollpension an Bord<br />

• Flüge ab/bis Zürich in Economy Class<br />

• Transfers gemäss Programm<br />

• *Premium All Inclusive<br />

– Grosse Auswahl an alkoholischen und<br />

nicht-alkoholischen Markengetränken<br />

(bis zu USD 15 pro Glas)<br />

– Crew-Trinkgelder und Trinkgelder für alle<br />

All-Inclusive-Leistungen an Bord<br />

– 1 Flasche Wasser pro Tag und Person<br />

• Hotelübernachtungen gemäss Programm<br />

• Stadtrundfahrt Santiago und Buenos Aires<br />

• Tango-Show in Buenos Aires<br />

• Mittelthurgau-Reiseleitung ab 25 Gästen<br />

Nicht inbegriffen<br />

• Auftragspauschale pro Person Fr. 20.– (entfällt bei<br />

Buchung über www.mittelthurgau.ch)<br />

• Kombinierte Annullationskosten- und Extrarückreiseversicherung<br />

auf Anfrage<br />

Was Sie noch wissen müssen<br />

<strong>Schweiz</strong>er Bürger benötigen einen Reisepass, der<br />

mindestens 6 Monate über das Rückreisedatum gültig<br />

sein muss.<br />

Mehr zu Ihrem Schiff<br />

www.mittelthurgau.ch/rund-ums-reisen/schiffsflotte<br />

Internet Buchungscode<br />

www.mittelthurgau.ch<br />

lncscl3/lncbue3<br />

I19_593<br />

Gratis-Buchungstelefon<br />

Online buchen<br />

0800 86 26 85 · www.mittelthurgau.ch<br />

Reisebüro Mittelthurgau Fluss- und Kreuzfahrten AG · Oberfeldstr. 19 · 8570 Weinfelden · Tel. +41 71 626 85 85 · info@mittelthurgau.ch


VOR UNS DIE WELT<br />

MACHEN SIE DEN<br />

HORIZONT DER WELT<br />

ZU IHREM.<br />

Willkommen an Bord einer Kreuzfahrtflotte,<br />

die jedem Vergleich vorausfährt – mit kleinen individuellen<br />

Schiffen und grösster persönlicher Freiheit.<br />

Mehr über unsere Luxus- und<br />

Expeditionsreisen erfahren Sie unter:<br />

www.vor-uns-die-welt.ch

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!